Ryszard Lipczuk - Fremdwortbezogene Wörterbücher des Deutschen

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  • 8/17/2019 Ryszard Lipczuk - Fremdwortbezogene Wörterbücher des Deutschen

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    ISSN 2299-7164

     Vol. 2 (2013)

    s. 53–65

     Academic Journal 

    of  Modern Philology

    R L

    Universiä Szczecin

    Fremdworbezogene Wörerbücher des Deuschen

     Absrac

    German Loanword Dicionaries

    In 1884 he leading puris of ha ime, Hermann Dunger, complained abou he “foreign evil words” in Germanlanguage. As Dunger noed, his could be recognised hroughou many loan word dicionaries: “I have brough

    ogeher no less han 91 names of auhors, and a compilaion of German loan word dicionaries creaed unil now, whose auhors remain, o a large exen, anonymous (Dunger 1884: 6). Te following aricle seeks o disinguishhree ypes of dicionaries wih loan words as enries. Tese include 1) glossaries of loan words, where enries

    (words of foreign origin) are described. Tis paricular ype of dicionaries conains grammaical and eymologicalinformaion, as well as an explanaion of meaning of an enry or, occasionally, phoneic informaion (i.e.  Köhler,

    Liebknech and Weber); 2) Germanising dicionaries, which are of puris characer and do no conain descripionsof enries, while heir aim is o propose inerchangeable expressions (or words) which could subsiue he borrowedexpressions (i.e.  Campe, Dunger, Sarrazin and Engel); 3) descripive-Germanising dicionaries ha no only

    conain descripions of enries, bu also propose word equivalens ( i.e. Heyse, Peri and Saalfeld)some of hem were reissued several imes. Beween 1800 and 1945 a large number of German dicionaries conaining loan words

    as enries was creaed. A large proporion of hese dicionaries sough o eliminae loan words. Te period aer 1945

    seems o reveal a dominan role of descripive lexicographic works, as well as Germanising dicionaries. Moreover,Germanising dicionaries conaining solely loan words of English origin were also creaed.

     Keywords: lexicography, German linguisic purism, loan word, dicionaries.

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    1. Einleiende Bemerkungen

    Unsere Aufmerksamkei gil in diesem Beirag einsprachigen Wörerbüchern, deren LemmaaEnlehnungen des Deuschen sind. Diese Enlehnungen bzw. Fremdwörer können auf verschiedene

     Ar und Weise dargesell werden. Werden Wörer und Wendungen fremder Herkun (nichnaive Ausdrücke) erklär, dann handel es sich um ypische F r e m d w ö r e r b ü c h e r . Man ndeeymologische, grammaische oder auch phoneische Angaben zum Lemma, erklär wird die Bedeuung,gegebenenfalls werden auch Gebrauchsbeispiele genann. Zum anderen gib es lexikographischeNachschlagewerke, deren wichigses Anliegen is, für die Fremdwor-Lemmaa besimme (meis)naive Ersazwörer (Ersazausdrücke) anzubieen. In diesem Fall kann man der langen radiiongemäß von Ve r d e u s c h u n g s w ö r e r b ü c h e r n sprechen. Das Ziel solcher Wörerbücheris nich die fremdsprachlichen Lemmaa zu erklären, sondern sie aus dem Gebrauch zu eliminieren. Die

     Auoren sind besreb, ihre Ersazwörer als einheimische/naive Ausdrücke oder völlig eingebürgereEnlehnungen anselle der Fremdwörer durchzusezen.

    2. Ein hisorischer Exkurs

    Im Jahre 1884 beklage sich der führende Puris damaliger Zei Hermann Dunger  („DasFremdwörerunwesen in unserer Sprache“) über das „Fremdworübel“ in der deuschen Sprache. Dieskönne man schreib Dunger an den vielen Fremdwörerbüchern erkennen. Neben bewähren

     Wörerbüchern von Peri, Heyse, Weber, Kieseweter, Kalschmid, Schweizer erscheinen auch neueNamen: „der unermüdliche Sanders“ oder Kehrein. Es werden verschiedene Aren der Fremdwörerbücherherausgegeben, sei es für Musikfreunde oder Hausfrauen. „Ich habe bei einer Zusammensellung der

    deuschen Fremdwörerbücher bis jez nich weniger als 91 Namen von Verfassern zusammengebrach;dazu komm noch eine große Anzahl von namenlos erschienenen Fremdwörerbüchern“ (Dunger 1884,6). Sie erscheinen in immer neuen Auagen: Peri (13. Au., 70 000 Fremdwörer), Weber (1877: 14.

     Au.), Heyse über 90 000 Sichwörer. Das zeuge von einer Überu der Fremdwörer im Deuschen: aufsieben deusche Wörer komme ein Fremdwor (Dunger 1884, 7).

     Derselbe Verfasser (DUNGER 1882: 4) äußer sich in der Einleiung zu seinem Verdeuschungs- wörerbuch folgendermaßen:

    Das Verdeuschungswörerbuch will kein Fremdwörerbuch sein. Schon mi Rücksich auf die

    Handlichkei der Form geh es nich ein auf Ableiung, Erklärung, Beonung, Aussprache derFremdwörer, selbs die Geschlechsbezeichnung is weggelassen; es is eben nur besimm für

    solche, die die Fremdwörer bereis kennen, die aber in ihrem eigenen Sprachvorra nich sogleicheinen ensprechenden heimischen Ausdruck für die fremdländische Bezeichnung zu ihrer Verfügunghaben. Es enhäl daher auch nur e n b e h r l i c h e F r e m d w ö r e r .

    Im Vorwor zur 1. Auage seines Verdeuschungswörerbuchs erläuer der führende Verreerdes Allgemeinen Deuschen Sprachvereins Oto Sarrazin  (1918, 1. Au. 1886) den Unerschiedzwischen einem Fremdwörerbuch und einem Verdeuschungswörerbuch in folgender Weise. Ineinem Fremdwörerbuch suchen die Benuzer eine besimme „ B e l e h r u n g , ohne daß damizugleich die Absich einer V e r d e u s c h u n g des Fremdwors verbunden zu sein brauch“ (IX).

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    Man suche nach Informaionen über Bedeuung, Absammung oder Schreibung eines Fremdwores(allerdings erwähn Sarrazin hier grammaische Angaben nich).„Wesenlich anderen Zwecken soll das

     V e r d e u s c h u n g s - W ö r e r b u c h dienen. Es will vor allem dem für den Augenblick um einezureffende deusche Überragung des Fremdwors verlegenen Schreibenden oder Schriseller eine

    solche darbieen daher sein Name“ (ebenda).Den erminus Fremdwörerbuch verseh dagegen ein anderer Puris Eduard Engel viel breier:

     Alle Fremdwörerbücher bemühen sich liebevoll, den Benuzer doch ja zum richigen mündlichenund schrilichen Gebrauch des Welsch anzuleien. Mi allen Hilfsmiteln des Sezerkasens wird

    ersreb, daß der sprechende und schreibende Deusche kein Fremdwor mi falschem Geschlechgebrauche, … (ENGEL 1929, 18) (…) Diesem Unfug will mein Fremdwörerbuch ein Ende

    machen. Der Leser soll nich erfahren, wie ein Fremdwor richig und richigs auszusprechen undzu schreiben sei, denn er soll es weder falsch noch richig sprechen und schreiben, vielmehr soll esniemals in den Mund oder die Feder nehmen. (…) Nichs da vom richigen Geschlech, nichs über

    den Ursprung …. (ENGEL 1929, 19)

    Bei Engel seh somi das Wor „Fremdwörerbuch“ sowohl für erklärende als auch verdeuschende(purisisch orieniere) Nachschlagewerke.

    Bei  Johann Chrisian Augus Heyse , einem erfolgreichen Lexikographen und Verfasser vonGrammaiken der deuschen Sprache, heiß es, dass sein Wörerbuch einerseis Fremdwörer zu erklären

     versuch, andererseis aber sie zu vermeiden hil:

    Dieses Wörerbuch bezweck, wie der iel sag, die V e r d e u s c h u n g und, wenn diese nich

    zureiche, die U m s c h r e i b u n g u nd E r k l ä r u n g a ller in unserer B ü c h e r -, H a n d e l s -und U m g a n g s s p r a c h e, in allen K ü n s e n und W i s s e n s c h a f e n, in Z e i u n g e nund g e r i c h l i c h e n V e r h a n d l u n g e n vorkommenden f r e m d e n W ö r e r und

    R e d e n s a r e n, und soll mihin dazu dienen, jene Fremdlinge nich nur besser zu versehen und,

    dem herrschenden Schreibgebrauche gemäß, richig zu schreiben, sondern sie auch, wenigsens fürden reinern deuschen Ausdruck im Sprechen und Schreiben e n b e h r l i c h e r z u m a c h e n .(HEYSE 1835, III)

    Ensprechend heiß auch sein Wörerbuch „Fremd- und Verdeuschungswörerbuch“. In der Einleiungzu seinem kleinen  Verdeuschungswörerbuch äußer sich Oto Eichhorn (1915) zur Besimmungseines Wörerbuchs:

    Der Kaufmann, der Briefschreiber, der Schriseller, der Schüler, sie sollen ein Hilfsmitel in dieHand bekommen, um alle die Fremdwörer ersezen zu können, für die wir einen guen deuschen

     Ausdruck haben; denn das deusche Wor is ses klarer, naürlicher, eindringlicher als das fremde,und die Fremdwörer sind für viele Menschen nur verschwommene Begriffe. (EICHHORN 1915, 3)

     Weier schreib er:

     Auch  erklären  will das Buch nich. Es kam deshalb nich darauf an, den Sinn der Fremdwörer

    erschöpfend darzusellen. Es sind nur  die  Verdeuschungen gegeben, die dem Fremdwor amhäugsen ensprechen, gleichviel, ob dieses in der Sprache des Allags in seiner eigenlichenBedeuung gebrauch wird oder nich. (EICHHORN, ebenda)

    Es liege ihm nich an Neuprägungen, weil sie nur selen Erfolg häten. „Man kann sagen, daß dieSprachschöpfung i m a l l g e m e i n e n dem Dicher, dem leidenscha lichen Redner und den

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    Behörden vorbehalen is.“ (EICHHORN, ebenda) Ein anderer Wörerbuchauor,  Herausgeber derSprachecken des Allgemeinen Deuschen Sprachvereins, Prof.  Alber esch, sell sein Wörerbuch wiefolg dar:

    Seine Besimmung geh darauf hinaus, e n b e h r l i c h e F r e m d w ö r e r, d i e i m ä g l i c h e n L e b e n v o r k o m m e n, z u v e r d e u s c h e n u n d s o l c h e, d i e n i c h

     v e r d e u s c h werden können, durch eine Erklärung zu u m s c h r e i b e n . (ESCH 1915, III)

    Es geh hier also nich immer um eine Ersezung der Fremdwörer, auch eine Erklärung deren komm inFrage. Zu seiner Mehode lesen wir, dass

    (…) nich die Übersezung, sondern die Überragung, nich das Belieben eigener Enscheidung,sondern das Gesez des Sprachlebens, nich die Willkür, sondern die Allgemeinversändlichkei

    über die Wahl des Ersazwores zu enscheiden ha, dami seine Brauchbarkei gewährleise wird.“(ESCH 1915, IV)

    Nach Herber Erns Wiegand (2001, 62) samm der frühese Beleg für den erminus Fremdwor aus

    dem Jahr 1816 und nde sich im Buch „Die deusche urnkuns zur Einrichung der urnpläze“ von Jahn und Eiselen. „Wer das Komposium Fremdwörerbuch gepräg und als erser verwende ha, is m.W.nich bekann. Bereis 1817 (…) wird Fremdwörerbuch ielfähig“ (Wiegand 2001, 63). Es handel sich so Wiegand um ein dreibändiges Wörerbuch von Reinhard Karl. Weier vermue Wiegand, dassdas semanisch konkurrierende Komposium Verdeuschungswörerbuch wahrscheinlich Campe gepräghabe (ebenda). Jedenfalls nde man bei ihm den erminus „Verdeuschung“: sein Wörerbuch ha imiel „Allgemeines Wörerbuch zur Verdeuschung und Erklärung der in unserer Sprache gebräuchlichenfremden Wörer und Redensaren (…).“

    Der Name „Verdeuschungswörerbuch“ erschien nach Wiegand (ebenda) im iel einesNachschlagewerkes zum ersen Mal im Jahre 1807 bei J. Ch. A. Heyse. Übrigens wurde bei Heyse

    der iel mehrmals umbenann: so erschein 1825 doch der erminus „Fremdwörerbuch“ (alsHandbuch) (vgl. Wiegand, ebenda). Durch den Gebrauch der Wörer „zum Versehen und Vermeidender Fremdwörer“ verlor das Wörerbuch seine Sprachprodukionsfunkion beon werden jezexrezepionssiuaionen und die Vermeidungsnorm (so Wiegand 2001, 64).

    3. Die Arbeien von Alan Kirkness

    Im Jahre 1983 erschien eine kommeniere Bibliograe der fremdworbezogenen deuschen Wörerbücher von Alan Kirkness für die Jahre 18001–1945. Nich berücksichig wurde so der Verfasser die

    Behandlung der Fremdwörer in allgemeinen Wörerbüchern der deuschen Sprache (wie Adelungoder Weigand), in Enzyklopädien und Lexika, in Fachlexika und Fachwörerbüchern (Kirkness 1983,114 f.) Seinen Unersuchungsgegensand ha er weier eingegrenz: außer Berach bleiben auchFremdwörerbücher der Nachkriegszei. „Dieses neuese Kapiel in der jahrhunderelangen Geschicheder Fremdworlexikographie verdien eine eigene Unersuchung“ (Kirkness 1983, 116). Auch DeuschesFremdwörerbuch von Hans Schulz und Oto Basler blieb außer Berach. „Dieses hisorisch-diachrone

    1 Das Daum 1800 is hier sofern begründe, als das erse Verdeuschungswörerbuch ( Joachim Heinrich Campe) im Jahre

    1801 erschien.

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     wissenschaliche Dokumenaionswörerbuch unerscheide sich nich nur in der Bearbeiungszei undim Umfang, sondern auch in der Zielsezung und Ausführung von allen anderen Fremdwörerbüchern im19./20. Jh., die (…) explizi als handliche Gebrauchswörerbücher konzipier sind und insofern in einerschon im 16./17. Jh. einsezenden (…) und heue noch orierenden radiion sehen. Dem  Deuschen

    Fremdwörerbuch bleib eine gesondere Sudie vorbehalen“ (Kirkness 1983, 117). Seine Bibliographie verzeichne somi die den deuschen Fremdworschaz verzeichnenden Gebrauchswörerbücher des 19.und der ersen Häle des 20. Jhs., von 1800 bis 1945. Die Zusammensellung sei also nich vollsändig,immerhin nenn Kirkness 277 iel von allgemeinen und Spezialwörerbüchern (ohne die einzelnen

     Auagen desselben Werkes zu berücksichigen).In einer anderen Arbei unerscheide Kirkness (1990) uner fremdworbezogenen Wörerbüchern

    einerseis erklärende Wörerbücher, in denen es nich um Beseiigung einer Enlehnung geh, andererseis Verdeuschungswörerbücher: „in den Lemmabesand aufgenommen werden vor allem als enbehrlichangesehene Fremdwörer“ (Kirkness 1990, 1173), und auch Mischformen, die eine Erklärung desLemmas mi einer Darbieung von Ersazformen verbinden (ebenda). Nach Berechnungen von Kirkness

    sind in Deuschland im Zeiraum 1571–1945 mehr als 300 fremdworbezogene Wörerbücher dieser Arerschienen (Kirkness 1990, 1169).

    Der Verfasser mein, dass solche purisisch orienieren Wörerbücher kaum in Frankreich, Ialienoder Spanien vorkommen und dass dies eine Spezik Deuschlands sei, wo die purisischen Akiviäen

     besonders große Ausmaße annahmen (Kirkness 1990, 1174).

    4. Meine Tesen

     Anhand der vorhandenen Forschungslieraur und auch aufgrund meiner eigenen Recherchen möche

    ich drei Aren der fremdworbezogenen Wörerbücher unerscheiden:a) (erklärende) Fremdwörerbücher,

     b) Verdeuschungswörerbücher,

    c) Fremd- und Verdeuschungswörerbücher. Während es bei a) auf eine Erklärung der Bedeuung, Grammaik, Herkun, gegebenenfalls

    auch der Aussprache der Fremdwor-Lemmaa ankomm, verfolgen die uner b) genannen Werke reinpurisische Ziele: sie suchen nach einheimischen Ersazwörern für die lemmaisieren Fremdwörer.

     Als (erklärende) Fremdwörerbücher kann man u.a. BINDER, KEHREIN, KÖHLER, LIEBKNECH, WEBER bezeichnen.

    In den ypischen V e r d e u s c h u n g s w ö r e r b ü c h e r n 2 werden dagegen normalerweise

    keine grammaischen oder phoneischen Informaionen angeführ, dagegen wird viel Aufmerksamkei deneinheimischen Ersazwörern gewidme. Das Ziel solcher Wörerbücher is nich, die fremdsprachlichenLemmaa zu erklären, sondern sie aus dem Gebrauch zu eliminieren. Die Auoren sind besreb, ihreErsazwörer als einheimische/naive Ausdrücke oder völlig eingebürgere Enlehnungen anselle der

    2 Nach Wiegand erschien der Name „Verdeuschungswörerbuch“ im iel eines Nachschlagewerkes zum ersen Mal im Jahre

    1807 bei J. Ch. A. Heyse. Vgl. Wiegand (2001, 63).

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    Fremdwörer durchzusezen. Als ypische Verdeuschungswörerbücher seien hier genann: CAMPE,BRUGGER, DUNGER, BENDER, ENGEL3.

    Die als c) angedeueen Wörerbücher verbinden die Eigenschaen der ersen zweiNachschlagewerke: in der Mikrosrukur nde man sowohl einen erklärenden als auch einen

     „verdeuschenden“ eil. Einerseis werden grammaische oder eymologische Angaben genann,andererseis aber zieh man auch die Möglichkei in Berach, das bereffende Fremdwor zu ersezen.Gerade diese Ar der fremdworbezogenen Wörerbücher spiele so schein es eine besonders

     wichige Rolle in Deuschland im 19. Jh. und in den ersen Jahrzehnen des 20. Jhs. Das erkenn manauch an der großen Zahl der Auagen der einzelnen Wörerbücher. So erschien die 1. Auage desHeyse-Wörerbuches im Jahre 1804, während wir es im Jahre 1921 bereis mi der 22. Auage zu unhaben. Das Peri-Wörerbuch hate seine 1. Auage im Jahre 1806, während im Jahre 1929 bereis die 42.

     Auage erschien. Derarige Wörerbücher (eine Mischform von Verdeuschung und Erklärung) gehörensomi zu belieben und gern gebrauchen Nachschlagewerken. Im Vorwor zur 42. Ausgabe des PERI-

     Wörerbuches lesen wir, dass man „ nach der reffendsen und kürzesen Verdeuschung der fremden

     Ausdrücke“, aber auch „nach Kürze und Deulichkei der Erklärung, nach Fessellung des nich selenzweifelhaen Ursprungs, nach Genauigkei der Aussprache und der Beonung der Fremdwörer“ sreb(PERI 1929, Vorwor) .

    Nich immer lassen sich die einzelnen Wörerbucharen sauber voneinander rennen. Nach meinenBerechnungen sieh der Aneil der einzelnen Wörerbuchypen in Kirkness (1983) folgendermaßenaus: (erklärende) Fremdwörerbücher 141, Verdeuschungswörerbücher: 74, Mischformen,also erklärend-verdeuschende Wörerbücher 62. Man kann aber annehmen, dass die iel nichimmer genau den Charaker der Nachschlagewerke wiedergeben: so können sich uner dem iel

     „Fremdwörerbuch“ auch die Mischformen („Fremd- und Verdeuschungswörerbücher“) verbergen4. Wie bereis erwähn, wiesen die größe Zahl der Ausgaben eben solche erklärend-verdeuschenden

     Werke auf 5 , während „reine“ Verdeuschungswörerbücher6 o Arbeien kleineren Umfangs waren und inihrer Populariä hiner einem Peri-Wörerbuch wei zurückblieben.

    Die lexikographischen Arbeien mi höchser Auagenzahl wie HEYSE, PERI, HOFFMANN/MAHIAS, SAALFELD waren eben „Fremd- und Verdeuschungswörerbücher.“ Man kann hier auchsolche Namen nennen wie: FINK, KIESEWEER, GENIUS.

    Nich alle Arbeien, die in ihrem iel den Namen „Verdeuschungswörerbuch“ ragen, gehörenübrigens asächlich zu dieser Wörerbuchkaegorie. So is das Buch von KRON (1948) ein rech ypisches

     bilinguales französisch-deusches Wörerbuch. Als Lemmaa reen hier Wörer bzw. Worverbindungender französischen Sprache auf, also keine Gallizismen als Enlehnungen aus dem Französischen! Auf derrechen Seie benden sich deusche Äquivalene, vgl.: habier (be)wohnen.

    3 Vgl. das Verzeichnis fremdworbezogener Wörerbücher am Ende des Arikels. 

    4 Von den mir bekannen Werken beri das mi Sicherhei u.a. die Wörerbücher von BRUGGER und PERI.

    5 Die bedeuende Rolle der Fremd- und Verdeuschungswörerbücher unersrich auch Prof. Alan Kirkness in seinem Mail-

    Brief vom 22.11.2010.

    6 Vom heuigen Sandpunk aus erscheinen die ermini „Verdeuschung“ und „Verdeuschungswörerbuch“ als nich

    zureffend, weil auch Fremdwörer als deusche Wörer berache werden (vgl. Lipczuk 2007, 11, Eisenberg 2011, 1 ff.). Sie

     werden hier rozdem übernommen, weil sie sich bereis fes eingebürger haben.

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    5. Is Deuschland ein Land der Fremdwörerbücher?

    Im Buch von Eduard Engel „Sprich Deusch!“ (1916) nde man Wore, die an die Aussagen derheuigen Gegner des Fremdworpurismus denken lassen, aber eben im purisischen Sinne zu versehen

    sind: „Deuschland is das einzige Land der Wel mi Fremdwörerbüchern“ (Engel 1916, 17). Dadurch will Engel verdeulichen, dass es im Deuschen eine Unmenge fremden Worgues gib. So enhale ein Verdeuschungswörerbuch Heyses 125 000 und ein solches Wörerbuch von Kehrein 80 000 Sichwörer(Engel, ebenda). Es sei somi nowendig, gegen diese „Verwelschung“ der deuschen Sprache vorzugehen.

     Auch heue nde man solche Äußerungen, sie haben aber keinen posiiven Anklang mehr. Wenn der prominene deusche Linguis Peer von Polenz (1979, 18) schreib: „Deuschland is dasLand der Fremdwörerbücher“, so mein er, dass Enlehnungen im Deuschen o einen Sondersaushaben und als nich gleichwerige sprachliche Elemene berache werden. Als solche werden sie in

     besondere Wörerbücher verbann. Uner Fremdwörerbüchern sind hier alle Aren der Wörerbüchermi Enlehnungen als Lemmaa, also alle fremdworbezogenen Wörerbücher zu versehen.

    Nich ganz einversanden is dami Wiegand: dies sei „keine werneurale Fessellung, sonderneine negaive Bewerung. Deuschland is uner den europäischen Ländern das Land mi den meisenSprachkonakwörerbüchern und nur einige davon sind purisische Fremdwörerbücher“ (Wiegand2001, 72). Hier erschein ein neuer werneuraler Begriff „Sprachkonakwörerbücher“, den man wiedermi den fremdworbezogenen Wörerbüchern gleichsezen kann. Wiegand widersez sich also derMeinung, dass die meisen Wörerbücher auf Eliminierung der Fremdwörer bedach waren.

    Peer Eisenberg (2011, 160 f.) mein, dass man die Vielzahl der Fremdwörerbücher im Deuschen „nich über den Leisen eines Vergleichs mi Sprachen wie Englisch oder Französisch“ schlagen dürfe.Die radiionellen Fremdwörer im Deuschen häten nämlich „einen anderen Saus als in diesenSprachen, einen Saus, der es erlaub, sie sprachwissenschalich begründe auf dem Hinergrund des

    Kernworschazes zu erfassen und zu beschreiben“. Was aber uner dem anderen Saus der Fremdwörerim Deuschen zu versehen is, erklär Eisenberg nich.

    Die meisen purisisch orienieren lexikographischen Arbeien (also Verdeuschungswörerbüchersowie Fremd- und Verdeuschungswörerbücher) erschienen im 19. Jh. und in den ersen Jahrzehnendes 20. Jhs. Mehrere Wörerbücher wurden im Verlag des Allgemeinen Deuschen Sprachvereinsherausgegeben.

    In der Zei nach 1945 nahm das Ineresse an der Bekämpfung der Fremdwörer im Deuschenab. Auch die Zahl der purisischen Nachschlagewerke is deulich gesunken. Allerdings versärke sichin den neunziger Jahren des 20. Jhs. das Ineresse an der Rolle der Anglizismen im Deuschen. EnglischeEnlehnungen, besonders die neuesen, werden nun als eine Bedrohung für die deusche Sprache

    angesehen. Man sprich vom „Pidgin-Deusch“ und „Denglisch“, es wird aufgerufen, die Anglizismenzu eliminieren. Besonders akiv werden privae Sprachvereine, uner denen sich der 1997 gegründee

     Verein Deusche Sprache uner der Leiung von Waler Krämer hervoru. Es ensehen Verzeichnisseder sog. überüssigen Anglizismen, gedruck werden auch Verdeuschungswörerbücher, allerdings mi

     Anglizismen allein als Lemmaa (vgl. BARZSCH e al. 2004, JUNKER 2010).In Deuschland erschienen asächlich viele fremdworbezogene Wörerbücher (besonders nach

    1800) wahrscheinlich mehr als in anderen Ländern von denen ein großer eil purisische Ziele

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     verfolge. Eine Fessellung wie „Deuschland is ein Land der Fremdwörerbücher“ is somi nich ganzunberechig.

    6. Beispiele

    Nachfolgend werden in chronologischer Reihenfolge einige Beispiele für die Mikrosrukur ausgewählerfremdworbezogener Wörerbücher genann. Bevorzug wurden solche Nachschlagewerke, die mehrere

     Auagen haten7.

    a. (erklärende) Fremdwörerbücher

    GEMEINNÜZIGES FEMDWÖEBUCH (1887)Cab , n. engl. (spr. käbb), ein einspänniges, leiches Fuhrwerk, Droschke, eine Ar Kabriolet.

    Im Wörerbuch nde man Angaben zur Herkun und Aussprache der fremdsprachlichenLemmaa, bei Subsaniven auch das Genus, darüber hinaus Quasi-Deniionen als Erklärung derBedeuung. Im Anhang sind auch geographische und hisorische Namen verzeichne, z.B.: Kosciußko (koschjuschko), poln. Feldherr.

    BINDE (1913)Backs , engl. Sp., (spr. bäcks), Hinerspieler.Bar , engl. (spr. bar), umschlossener Raum, Schranke, Schenke.Half-ime Pause in der Mite des Spieles.Cup Pokal, Siegeszeichen für gewonnene Rennen.

    Genann sind Synonyme zu den fremdsprachlichen Lemmaa (hier Anglizismen), auchErklärungen in Form von Deniionen (vgl. Cup), darüber hinaus die Herkun, und (o) die Aussprache.

    HEDI (1922)Bankakkrediiv  Beglaubigung darüber, daß man bei einer Bank über einen besimmen Kredi zu

     verfügen habe.

    Hier sind Bedeuungserklärungen in Form von semanischen Deniionen zu nden. Auch eymologische Angaben sind ab und zu vorhanden. Das Ziel solcher Fremdwörer war, Fremdwörer zu erklären undnich zu ersezen.

    b. Verdeuschungswörerbücher

    Ebenfalls in chronologischer Reihenfolge werden jez Beispiele aus einigen Wörerbüchern genann, indenen es um Beseiigung der Fremdwörer geh. Hier einige Beispiele für mikrosrukurelle Beschreibung:

    7 Verziche wurde auf das CAMPE-Wörerbuch (1801), weil dieses Werk und die Beispiele aus diesem Werk in verschiedenen

     Arbeien leich zu nden sind. Vgl. auch Lipczuk 2010.

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    DUNGE  (1882)Bagage = Gepäck, Heeresgepäck, roß, Kriegsgerä, Reisegepäck; - Gesindel, Lumpenpack, Pack.charman = reizend, allerliebs, einnehmend, gewinnend, anmuig, bezaubernd.

    Im Wörerbuch des Mibegründers des Allgemeinen Deuschen Sprachvereins Hermann Dungererscheinen „reine“ Fremdwor-Lemmaa und „reine“ Ersazwörer. Keine grammaischen oderphoneischen Angaben sind vorhanden. Nach Eisenberg (2011, 158) ha das Wörerbuch knapp 6000Lemmaa.

    BENDE (1918, 6. Au.) HandelInsanz (zusändige) Selle oder Behörde, Sufe, Rechszug, Diensweg, Gerichssand. (Die höchseInsanz  die enscheidende Selle. In erser Insanz   im ersen Rechszuge, beim ersen Gang. Ewasdurch alle Insanzen verfolgen ewas ganz aus- oder durchfechen.)

    • insruieren , anweisen, unerweisen, anleien, belehren, unerrichen, beauragen;

     vorschreiben, einführen, anlernen, vorbereien, bescheiden.• inensiv  sark, lebha, wirksam, kräig, rege, gründlich, sehr, eingehend, angesreng,anhalend, durchdringend, harnäckig, eifrig, erns, angespann, nachhalig, -drücklich,scharf, heig.

    In diesem Spezialwörerbuch (Worschaz aus dem Bereich des Handels) war das Ziel allein, die einzelnenEnlehnungen durch einheimische Ausdrücke zu ersezen. Es werden meis mehrere Ersazwörer

     vorgeschlagen. Keine eymologischen, grammaischen oder phoneischen Angaben sind hier zu nden.Ineressanerweise nde man hier sporadisch auch Gebrauchskonexe. Ähnliche Beschreibungen sindin anderen Spezialwörerbüchern vorhanden, die im Verlag des Allgemeinen Deuschen Sprachvereinserschienen.

     SARZIN (1918, 5. Au.)Coupé , s. Abeil; (Wagen-) Abeilung, Abschlag (vgl. Komparimen); Halbwagen, Halbkusche;zweisiziger Wagen, zweisizige Kusche (vgl. Kabriolet, Karriol); Vorderraum, Abeilung od.Personenraum (eines Kurswagens) (Posd.).

    • perpeuieren , immerwährend, unauörlich usw. forführen, forsezen, erhalen; in dieLänge ziehen, verewigen; fordauern. perpeuierlich, (perpeuell) , forwährend,immerwährend, dauernd, fordauernd, ewig, ohne Auören, unauörlich, ununerbrochen,unausgesez, besändig, sändig; Dauer- (z.B. –berieb); unkündbar (vgl. konsan,koninuierlich, permanen)

    • perplex , besürz, verwirr, bereen, verduz, verblü , beäub, aus der Fassung(gebrach), fassungslos, sarr, überrasch (vgl. frappier, konfus, konsernier). p e r p l e x eB e d i n g u n g, (ganz) unversändlich gefaße Bedingung

    Das Wörerbuch eines der einussreichsen Verreer des Allgemeinen Deuschen Sprachvereins biee eine rech große Auswahl an Ersazwörern an. Die subsanivischen Lemmaa sind mi(mutersprachlichen) Abkürzungen versehen, die das grammaische Genus anzeigen.

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    R L

    ENGEL (1929, 5. Au.)Indemniä (Engländerei;  Schlagwor sei 1866; Fonane: I., `auch solch Wor aus dem ewigParlamenarischen`; - Kladderadasch 1866: `Ganz fürcherliches Wor`; (…) Srafersaz, Guheißung,nachrägliche Verwilligung(…), Nachgenehmigung, Verzeihung, Enschuldigung, -lasung (…).

    • immarikulieren: einschreiben, -zeichnen, -ragen, aufnehmen. s. inskribieren, Marikel.

    • inklusive: einschließlich (C), sam-, mi-, eingerechne, -begriffen, mi, mi Einschluß, seckdrin.

    • in dulci jubio: herrlich und in Freuden, eiel Freude, Himmel voll Geigen, in Hülle undFülle, im siebenen Himmel, (…)

    Eduard Engel gehöre zu den eifrigsen Purisen seiner Zei. In seinem Wörerbuch spar er nich miausführlichen, o ironischen Kommenaren, gib eymologische Informaionen, nenn die Enlehnungsar(Hl heiß: Halblehnwor), nimm Bezug auf andere Auoren (C heiß Campe), führ jeweils eine großeMenge von Ersazwörern an. Das Wörerbuch enhäl auch viele Phraseologismen sowohl im Bereichder Lemmaa als auch der Äquivalene. Konsequenerweise werden keine grammaischen Merkmale der

     bekämpen Fremdwörer genann. 

    Fremd- und Verdeuschungswörerbücher

    PEI (1929 , 42. Au.)Examen , n., l., eine Prüfung, Lehr- oder Schulprüfung; Unersuchung, Verhör; e. rigorosum , eine srengePrüfung; Examina , Mz. Prüfungen; Examinand(us), m. der zu Prüfende, Prüing; Examinaion , f., diePrüfung; Examinaor , m., der Prüfer, Ausfrager, Unersucher; auch der orwar; Examinaorium , n., einPrüfungsverein; eine Vorprüfung oder prüfende Belehrung, Vorbereiung auf die Prüfung; examinieren,

    prüfen, ausfragen, unersuchen, verhören.• exraordinär , l., außerordenlich, ungewöhnlich; außer der Ordnung; Exraordinarius ,

    m. außerordenlicher Professor an einer Hochschule; Exraordinarium , n., das Außergewöhnliche; exra ordinem , außer der Ordnung.

    Im nischenalphabeisch angelegen Werk von Friedrich Erdmann Peri nde man besimmeInformaionen über die Herkun des Lemma-Wores (hier: l = laeinisch), gegebenenfalls über deren

     Aussprache und bei Subsaniven über deren Genus. Bemerkenswer is, dass manche Ersazwörerfür subsanivische Fremdwörer mi Arikeln aureen, somi hinsichlich des grammaischen Genuscharakerisier sind.

    HEYSE (1835, 7. Au.)Blessur , f. Wunde, Verwundung, Verlezung; blessiren , verwunden, verlezen, beschädigen; Blessire , Verwundee.

    • beau (spr. boh), schön; als Haupw. Ein Suzer, schöner Herr; beau monde, (spr. Mongde),die schöne Wel, gue od. feine, vornehme Gesellscha; beau sexe, spr. Sex) das schöneGeschlech.

    Im Wörerbuch von Johann Chrisian Augus Heyse sind jeweils mehrere einheimischeErsazwörer verzeichne, neben der Aussprache nde man grammaische Angaben bei Lemmaa

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    F W D

    (allerdings auf ein Minimum beschränk: es is lediglich die Genuskennzeichnung inernaionale Abkürzungen) bei Subsaniven. Das Wörerbuch ha eine nischenalphabeische Anordnung.

    SAALFELD (1910)

    Examen (la.), das; -s, …mina; Prüfung, Verhör, Fragesellung; E x a m i n a n d, der und E x am i na n -dus; …den, …den: Prüing, der zu Prüfende (….).

    • Examinaor (la.), der; -s, -en; Prüfer, prüfendes Miglied. Auch das umfangreiche Wörerbuch von Güner Saalfeld, einem Akivisen des Allgemeinen DeuschenSprachvereins, ha eine reiche Mikrosrukur, mi eymologischen und grammaischen Informaionen,

     wobei Ausspracheangaben fehlen. Beachenswer is auch die Lemmaisierung: in diesem Wörerbuch wurde schon eine große Menge von Anglizismen verzeichne.

    7. Zusammenfassung

    Uner fremdworbezogenen Wörerbüchern des Deuschen (die meisen hier unersuchen sammenaus dem 19. Jh. und von den ersen Jahrzehnen des 20. Jhs.) kann man drei Haupkaegorienunerscheiden: einerseis (erklärende) Fremdwörerbücher und andererseis purisisch orieniere

     Verdeuschungswörerbücher sowie Fremd- und Verdeuschungswörerbücher. Besonders die lezeren verdienen Aufmerksamkei, weil ihr Mischcharaker nich immer bemerk wurde dabei erlebenmanche von ihnen viele Auagen und somi gehören sie zu belieben Nachschlagewerken.

     Die fremdworbezogenen Wörerbücher

    Barzsch, Rudolf/Pogarell, Reiner/Schröder, Markus (2004) Wörerbuch überüssiger Anglizismen. 6. erheblichüberarb. u. erw. Au. Paderborn: IFG Verl.

    Bender, Georg (1918) Der Handel. Geldverkehr, Buchhalung, Briewechsel, Warenverkehr und Versicherungswesen.Verdeuschung der enbehrlichen Fremdwörer der Handelssprache nebs vier Vorlagen ür deuscheWechselvordrucke. Berlin: Verlag des Allgemeinen Deuschen Sprachvereins.

    Binder, Heinrich (1913)  Neues, vollsändiges Fremdwörerbuch ür Gewerbe, Handel und Zeiungsleser. Alphabeisches Verzeichnis der in Sprache und Schrif vorkommenden emden Ausdrücke mi Bezeichnungder Aussprache, Beonung und Absammung. Unenbehrliches Nachschlagebuch ür jedermann. Reulingen:Enzlin & Laiblins Verlagsbuchhandlung.

    Brugger, Joseph (1855) Fremdwörerbuch ür das deusche Volk mi 14 000 Fremdwörern. Heidelberg:Buchhandlung von Bangel und Schmit.

    Campe, Joachim Heinrich (1801) Wörerbuch zur Erklärung und Verdeuschung der unserer Spracheaugedrungenen emden Ausdrücke. Ein Ergänzungsband zu Adelungs Wörerbuche. Braunschweig:Schulverlag.

    Dunger, Hermann (1882) Wörerbuch von Verdeuschungen enbehrlicher Fremdwörer mi besonderer Berücksichigung der von dem Großen Generalsabe, im Poswesen und in der Reichsgesezgebungangenommenen Verdeuschungen. Leipzig: eubner.

    Eichhorn, Oto (1915)  Los vom Fremdwor! Kleines Verdeuschungs-Wörerbuch. Emmishofen: Verlag von Johannes Blanke.

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    R L

    Engel, Eduard (1929) Verdeuschungswörerbuch. Ein Handweiser zur Enwelschung ür Am, Schule, Haus, Leben.5. Au. Leipzig.

    Fink, Friz (1914)  Neues Fremdwörerbuch enhalend: Erklärung und Verdeuschung der Fremdwörer, emdsprachlichen Denk- und Wahlsprüche und Redensaren, erner Erklärung der üblichen Abkürzungen

    uner besonderer Berücksichigung der in der Umgangssprache, der Lieraur und Tagespresse, … gebräuchlichen emdsprachlichen und Fach-Ausdrücke. Mi genauer Angabe der Aussprache und Beonung .12. Au. Berlin: Friedrich Euler Verlag.

    Gemeinnüziges Fremdwörerbuch (1887) 

    in vieracher mehodischer Absuung. Mi vielen eymologischen Erläuerungen u. einer Anleiung zur richigen Schreibung u. Aussprache hisorischer u. geographischer Eigennamen. Zweie, vermehre u. verbessere Auage. Erlangen: Verlag von Andreas Deicher.

    Genius (1933)  Neues großes Fremdwörerbuch. Ein Handbuch zur Verdeuschung u. Erklärung der wichigerenin der deuschen Schrif- u. Umgangssprache vorkommenden emden Ausdrücke aller Wissensgebiee, auchderjenigen aus dem Gebiee der kaholischen Liurgik u. Kirchengeschiche nebs Angabe der Aussprache, Beonung u. Herkunf. Uner Berücksichigung der neuesen amlichen Rechschreibung   bearbeie u.herausgegeben von Dr. Adolf Genius. Drite u. viere Au. Regensburg: Verlag von Josef Habbel.

    Herdi, Erns (1922)  Das ägliche Fremdwor in deuscher Erklärung . Weinfelden: A-G. Neuschwandesche Verlagsbuchhandlung.

    Heyse (1835) Allgemeines Fremdwörerbuch oder Handbuch zum Versehen und Vermeiden der in unserer Sprachemehr oder minder gebräuchlichen emden Ausdrücke mi Bezeichnung der Aussprache und Beonungund der nöhigsen Erklärung   neu bearb. von K. W. L. Heyse. Hannover: Verlag der Hahnschen Hof-Buchhandlung, 7. verbess. Ausg. Erser eil A J.

    Hoffmann, Peer Friedrich /Mathias, Teodor (1930) Gedränges vollsändiges Fremdwörerbuch zur Erklärungund Verdeuschung aller in der Wissenschaf, Schrif- und Umgangssprache, in den Zeiungen sowie in denverschiedensen bürgerlichen u. geschäflichen Verhälnissen gebräuchlichen emden Wörer  , völlig neu

     bearb. von Prof. Dr. Teodor Mathias. 27. Au. Leipzig: Friedrich Brandseter.

     Junker 2010 (Hg.) Gerhard H. Junker in Verbindung mi dem VDS-Arbeiskreis Wörerlise und dem SKD-

    Sprachkreis Deusch, Bern. Der Anglizismen-Index. Anglizismen Gewinn oder Zumuung? Paderborn:IFB Verlag.

    Kehrein, Joseph (1969) Fremdwörerbuch mi eymologischen Erklärungen und zahlreichen Belegen aus denSchrifsellern. Wiesbaden: Dr. Marin Sändig (Nachdruck von 1876).

    Kieseweter (1933) Dr. L. Kieseweter  Kleines Fremdwörerbuch zur Erklärung und Verdeuschung der in derheuigen deuschen Sprache gebrauchen emden Wörer, Redensaren, Vornamen u. Ableiungen. Augrundder achen Auage von Dr. L. Ks „Taschenwörerbuch“  völlig neu bearb. von Dr. phil. E. Rayher. 11. Au.Berlin: Verlag für Sprach- und Handelswissenscha S. Simon.

    Köhler (1919) Dr. Friedrich Köhlers Fremdwörerbuch , neu bearb. von Paul Seliger. Leipzig: Philipp Reclam jun.

    Kron, R. (1948) Verdeuschungswörerbuch der anzösischen Umgangssprache. 3. Au. Freiburg i. Br.

    Liebknech (1953) Wilhelm Liebknechs Volksemdwörerbuch. Neue, umgearb. u. gekürze 22. Au. Berlin:

    Diez Verlag (Copyrigh 1948).Peri, Friedrich Erdmann (1929) Handbuch der Fremdwörer in deuscher Schrif- und Umgangssprache. 42. Au.

    uner Berücksichigung der neuen Rechschreibung, Erweierung des Worschazes, Namendeuer, Erklärungder Workürzungen und Aussprachebezeichnung  , bearb. von Prof. Dr. Rudolf Krauße. eil A J. Dresdenu. Leipzig: Hesse & Becker.

    Saalfeld, Günher A. (1910) Fremd- und Verdeuschungswörerbuch. In neuer Rechschreibung und bis au die jüngse Zei orgeühr . Leipzig: Otosche Buchhandlung.

    Sarrazin, Oto (1918, 5. Au., 1. Au.: 1886) Verdeuschungs-Wörerbuch. Berlin: Verlag von Wilhelm Erns &Sohn.

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    F W D

    esch, Alber (1915) Fremdwor und Verdeuschung. Ein Wörerbuch ür den äglichen Gebrauch. Leipzig u. Wien:Bibliographisches Insiu.

     Weber, Ferdinand Adolph (1839) Erklärendes Handbuch der Fremdwörer, welche in der deuschen Schrif- undUmgangssprache gebräuchlich sind, nebs Angabe ihrer Beonung und Aussprache und einem Anhange zur

     Erläuerung der in Schrifen vorkommenden Abkürzungen. Leipzig: Bernd auchniz jun.

    Lieraur

    Dunger, Hermann (1884) Das Fremdwörerunwesen in unserer Sprache. Heilbronn.

    Eisenberg, Peer (2011) Das Fremdwor im Deuschen. Berlin, New York.

    Engel, Eduard (1916) Sprich Deusch! Im driten Jahr des Welkrieges. Ein Buch zur Enwelschung . Leipzig.

    Kirkness, Alan (1983) Zur germanisischen Fremdworlexikographie im 19./20. Jh.: Bibliographie der Fremd-und Verdeuschungswörerbücher  = Sudien zur neuhochdeuschen Lexikographie IV. GermanisischeLinguisik 1-3, Hildesheim ec.; 4–174.

    Kirkness, Alan (1990) „Das Fremdwörerbuch.“[In:] (Hg.) F. J. Hausmann, O. Reichmann, K. H. Wiegand, L.

    Zgusa, Wörerbücher. Dicionaries. Dicionnaires. Berlin, New York; 1168–1178.Lipczuk, Ryszard (2007) Geschiche und Gegenwar des Fremdworpurismus in Deuschland und Polen . Frankfur

    am M. (= Danziger Beiräge zur Germanisik Bd. 23).

    Lipczuk, Ryszard (2010)  „ Joachim Heinrich Campe a puryzm jzykowy w Niemczech.” [In:] (Hg.) E.Komorowska, P. Kamińska,  Ad Fones. Księga Jubileuszowa oarowana Proesor Oldze T. Mołczanowej.Szczecin; 247–268.

    Polenz von, Peer (1979) „Fremdwor und Lehnwor sprachwissenschalich berache.“ [In:] (Hg.) P. Braun,Fremdwor-Diskussion . München; 9–31.

     Wiegand, Herber Erns (2001) „Fremdwörerbücher und Sprachwirklichkei.“ [In:] (Hg.) G. Sickel,  Neuesund Fremdes im deuschen Worschaz. Akueller lexikalischer Wandel. IDS-Jahrbuch 2000. Berlin, New

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