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Sample file - DriveThruRPG.comGleichmäßig ratterte der Zug über die Schienen nach Tarimgrad. Daniel Daubard trug endlich wieder seine zivile Kleidung, ein weißes Hemd, einen einfachen

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Page 1: Sample file - DriveThruRPG.comGleichmäßig ratterte der Zug über die Schienen nach Tarimgrad. Daniel Daubard trug endlich wieder seine zivile Kleidung, ein weißes Hemd, einen einfachen

Fortschritt und Technik Kein Ereignis hat das Finsterland so verändert wie die Industrialisierung. Die Menschheit hat die Lüfte erobert und die Kräfte der Natur gemeistert. Dieser Fortschritt hat aber auch seine Schattenseiten. Der Große Krieg hat die bisherige Gesellschaft zerschlagen und das Land ins Chaos gestürzt. Jetzt gilt es, eine neue Welt aus der Katastrophe zu errichten.

Dieses Buch beinhaltet Informationen zur Geschichte und Technologie des Finsterlandes. Dazu kommen viele neue Spezialmanöver und Hintergründe, neue Gegner und ein komplettes Abenteuer.

Sie benötigen das Finsterland-Grundbuch, um das Material in diesem Buch zu verwenden.

ISBN: 978-3-9503270-1-4

9 7 8 3 9 5 0 3 2 7 0 1 4

€ 25.- [A]€ 25.- [D]

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Kein Almosen, kein Gnadenbrot, keine schönen Lügen mehrIn aller Menschen Adern fließt das gleiche Blut

Empfohlen für 3 bis 7 Spieler ab 16 Jahren.

Konzeption und Redaktion

Georg Hugo Donatus PILSGregor EISENWORTMichael PRAMMER

Lektorat

Eva RUPPERT-PILSNikolaus PÖNISCH

Grafik und Layout

Lukas HOFREITER

Cover

Eleonore EDER

Illustrationen

Eleonore EDERChris GMEINER

Lukas HOFREITER

Besonderer Dank an

Lena BURJAK Christian EMMINGER Simon PETERS

Handbuch der Technologie

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Testspieler

David CAVALIERI Christopher CHODORA Eleonore EDER Gregor EISENWORT Kerstin EISENWORT Miriam EPP Stefan FÄDLER Sebastian FÜRTHAUER Chris GMEINER Christian „Jester“ GROLL Allan HAHN David Emmanuel HEYN Florian HOFREITER Lukas HOFREITER Heribert JÜLY Barbara LENGAUER Jörg „Yogi“ LINDMAIER Alexander MADL Brigitte MARESCH Nina MARESCH Richard MERTIN Sonja NOWAK Tobias PAMMINGER Viktoria PATAKI Axel PIRKER Nikolaus PÖNISCH Dominic POSCH Inga POSTMEYER Kristin POSTMEYER Michael PRAMMER Eva RUPPERT-PILS Herwig SPORNBERGER Philipp ULRICH Harald VOGL René VOKROJ Richard WAPPEL Michaela WEISSGRAM Heinz WEBER Agnes WIENINGER

Michael ZAUNER

Vielen Dank an Jacques Tardi für Inspiration und morbide Unterhaltung.

Entwickelt in Wien im Jahr 2012.Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt.

Die Reproduktion und Verteilung bedarf der Zustimmung des Autors.Da die deutsche Sprache nur unter höchst umständlichen Umwegen geschlechtsneutrale Formulierungen erlaubt, sei darauf hinge-

wiesen, dass die jeweils verwendete Form für beide Geschlechter steht, wenn es angebracht ist.

Gedruckt in Österreich

ISBN: 978-3-9503270-1-4

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Einleitung 4

Krieg 10Die Geschichte des Kaiserreichs ............................................... 10Das Militär des Finsterlandes ................................................... 17Berühmte Einheiten ................................................................... 23

Technologie 44Kommunikationstechnologie ................................................... 44Verkehrsrouten ........................................................................... 46Industrie ....................................................................................... 47Medizin und Gesundheit ........................................................... 50Wichtige Universitäten .............................................................. 53Wichtige Unternehmen ............................................................. 59

Politik 67Aufbau des Kaiserreiches ........................................................... 67Parteien und Strömungen ......................................................... 70Geheimdienste ............................................................................ 72Geheimorganisationen .............................................................. 74

Technologie für Spieler 76Beispielcharaktere ....................................................................... 76Kampfspezialmanöver ............................................................... 79Körperliche Spezialmanöver ..................................................... 82Technische Spezialmanöver ...................................................... 83Organisationen ........................................................................... 86Sonstige Hintergründe ................................................................ 94Konstruktionen und Verfahren ................................................ 98Ausrüstung .................................................................................. 99Waffen ........................................................................................ 100Besondere Kampfregeln ........................................................... 102

Technologie für Spielleiter 103Technologie darstellen ............................................................. 103Kampagnenideen ...................................................................... 104Orte des Fortschritts ................................................................ 110Gefahren .................................................................................... 113Grenzen der Technologie ........................................................ 115

Gegner 116Die Aethir .................................................................................. 116Automaten ................................................................................. 121Prometheer ................................................................................ 123Autonome Minen ..................................................................... 125Sturmtruppen ............................................................................ 126Luftpiraten ................................................................................. 128Aufständische ............................................................................ 130Eisenmeister .............................................................................. 132

Beispielabenteuer 141Zusammenfassung .................................................................... 141Schauplätze ................................................................................ 141Interessensgruppen und Nichtspielercharaktere .................. 142Szene 1: Der Auftrag ................................................................ 146Szene 2: Am Bahnhof ............................................................... 147Szene 3: Auf der Fahrt .............................................................. 151Szene 4: Die Wahrheit über Engel HX ................................... 155Szene 5: Das Luftschiff der Kinder des Friedens .................. 158Epilog: Offene Enden und neue Abenteuer .......................... 160

Index 162

Inhalt

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Gleichmäßig ratterte der Zug über die Schienen nach Tarimgrad. Daniel Daubard trug endlich wieder seine zivile Kleidung, ein weißes Hemd, einen einfachen blauen Anzug, braune Lederschuhe. Der rechte Ärmel war mit einer Sicherheitsnadel hochgesteckt. Draußen zog das endlose Flachland des ehemaligen Velom-Herrschaftsgebiets vorbei. Daniel beobachtete sein Gesicht im Spiegel-bild des Fensters. Er hatte sich seine Haare wachsen lassen und zu einem Knoten zusammengebunden. Er fand selbst, dass es affig aussah, aber für ihn war es seine Art, den Krieg und die Uniformierung hinter sich zu lassen. Das Schöne war, dass er dort wo er hinfuhr, nicht auffallen würde. Ein Ort des Wissens, des Fortschritts, der Zukunft. Die anderen Passagiere im Abteil schienen ähnlich aufgeregt zu sein. Als der Zug zu seiner großen Kurve ansetzte, die ihn zum Hauptbahnhof in den Tiefen der gewaltigen Turmstadt leiten würde, spürte er, wie jeder den Atem anhielt. Plötzlich tauchte am rechten Rand des Fensters ein enormes Konstrukt auf: Tarimgrad, die Stadt des Fortschritts. Die Fahrgäste drückten ihre Gesichter gegen die Scheibe und blickten voller Verzückung auf den Koloss aus Stahl und Glas, der sich vor ihnen auftürmte. Man konnte erkennen, dass das Ganze noch in Bau war, überall waren rauchende Krane zu sehen, die neues Material nach oben hoben, Myriaden winziger Menschlein wuselten über die wachsenden Skelette. Je näher der Zug an das Monument des menschlichen Fortschritts heran rollte, desto gewaltiger wirkte es. Einer der anderen Passa-giere, ein drahtiger Mann im schwarzen Hemd, staunte: „Unglaublich. Sie ist noch größer, als ich es mir vorgestellt habe.“Seine Begleiterin, die wie er kurz geschnittene Haare hatte und eine schwarze Bluse unter einem braunen Lederkorsett trug, sah zu Daniel hinüber und sagte: „Sie werden sie bis zu den Wolken bauen und dann darüber hinaus. Sind Sie auch zum ersten Mal in Tarimgrad?“Daniel wandte seinen Blick von der fantastischen Stadt ab und lächelte sie betreten an. Ihre Aufmachung war schon sehr schräg. Was würde als nächstes kommen? Leute, die ihre Unterwäsche außen tragen?

EinleitungEinleitung

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Einleitung

5Modell Nr. -

„Ja. Ich bin zum ersten Mal hier. Mein Name ist Daubard, Daniel Daubard.“ Er hielt ihr seine Hand hin. „Die Linke kommt vom Herzen.“ Er merkte, dass er sie damit in ihren Angewohnheiten durcheinanderbrachte, so war es immer. Er lächelte sie an, als sie seine Hand berührte. Er deutete einen kurzen Handkuss an. „Olivia Wallner. Das ist mein Verlobter, Meinhard Lob. Wir wollen hier an der Zukunft mitarbeiten.“Der junge Mann nickte Daniel kurz zu. „Es ist mehr so ein Versuch hier Fuß zu fassen.“ Er neigte seinen Kopf zur Seite. „Sie waren im Krieg?“„Leider. Ich habe gehört, man könne mir hier helfen.“„Ich denke schon. Einer meiner Brüder ist schon hier. Er hat bei einem Unfall ein Auge verloren und sie haben ihm hier ein neues verpasst. Sie werden es nicht glauben, es sieht zwar ein bisschen eigen aus, aber er sieht wieder wie früher.“Daniel lächelte:„Dann bin ich ja mal gespannt.“Olivia schrieb ein paar Worte in ihr Notizbuch, riss das Blatt aus und gab es ihm: „Das ist unsere Unterkunft, schauen Sie doch einmal vorbei. Es ist nett, in der Fremde ein vertrautes Gesicht zu kennen.“

Daniel lebte sich bald in Tarimgrad ein. Mit seiner knapp bemessenen Militärrente konnte er sich eine Einzimmer-wohnung in den tiefen Eingeweiden der Stadt leisten und sich mit dem Nötigsten versorgen. Die taghellen Nächte in der Stadt des Fortschritts waren ihm willkommen. Rund um die Uhr ratterten die Maschinen in den Tiefen der ständig wachsenden Metropole, zu jeder Tages- und Nachtzeit wurde geschuftet. Nur selten fiel er in einen bleiernen Schlaf der Er-schöpfung, der gnädiger Weise traumlos blieb. Wenn er jedoch träumte, war es immer die gleiche Szene, eine Erinnerung mehr als ein Traum, die sich völlig lebens-echt jedes Mal gleich vor seinem inneren Auge abspielte. Vor ihm tauchte eine verschwommene Gestalt auf. Daniel drückte die Augen wieder zu, riss sie wieder auf und ver-suchte, scharf zu sehen. Erst jetzt wurde ihm klar, dass seine Brille weg war. Er streckte seinen Arm aus, um sie von sei-nem Nachtkästchen zu holen. Nichts passierte. Irgendetwas war nicht in Ordnung. Die verschwommene Person sagte etwas. Er verstand wenig. Es war eine Frauenstimme. „Wie geht es Ihnen? Haben Sie Schmerzen?“Daniel brummelte etwas und versuchte, sich zu erinnern. Da war etwas. Langsam kehrte die Erinnerung zurück. Er musste die Augen schließen, so unangenehm waren die Bil-der in seinem Kopf. Die Erde bebte. Seit mehreren Minuten hatte das Dauerfeuer der Leonidischen Artillerie wieder ein-gesetzt und er spürte, wie die Einschläge der Geschosse näher kamen. Er lag alleine im Schützengraben, um ihn herum Schlamm und Reste des Holzes, das man benutzt hatte, um den Graben abzusichern. Der Regen hatte die Erde aufge-weicht und das Holz zum Aufquellen gebracht, wodurch das Erdreich langsam ins Rutschen geraten war. Der Graben war langsam in sich zusammengefallen und Daniel hatte sich ge-rade noch nach oben gezogen. Der Schlamm hatte seinen lin-ken Stiefel mit einem Schmatzen verschluckt und jetzt lag er da, frierend und durchnässt in einer Mulde im Dreck. Seine

Brille war dermaßen mit Schlamm bedeckt, dass er ohne-hin kaum mehr etwas sehen konnte. So konnte er auch nur schemenhaft erkennen, wie die aufschlagenden Geschoße die Leiber der Gefallenen erneut in die Luft warfen und das ohne hin zerklüftete Gelände ein weiteres Mal durchrührten. Er spuckte Dreck aus. Sein Mund war ganz voll von Erde, der Geschmack war säuerlich und sein Speichel war schwarz. Er versuchte sich abzustützen, um entlang der Reste des einge-stürzten Grabens weiterzukommen. Der Zusammenbruch der Stützpfeiler hatte ihn und die anderen im Unterstand er-wischt. Daniel war gerade auf dem Weg zur Latrine gewesen, ein stinkender Ort am inneren Rand des Grabens, als das Erdreich ins Rutschen geraten war. Die Massen hatten den Unterstand zerstört und dessen Insassen lebendig begraben. Wenn er irgendeine Chance gehabt hätte, sie zu finden, hätte er ja gegraben, doch er hätte nur seine ohnehin schon abge-kauten Fingernägel zerbrochen und seine durchnässte Klei-dung noch weiter durchtränkt.Irgendwie konnte er nicht glauben, dass irgendjemand bei diesem Wetter einen Angriff befehlen würde, andererseits hatte er mittlerweile gelernt, wie die eigenen Offiziere mit ihrer Truppe umgingen. Man konnte einfach nicht sicher sein, also beschloss er, abzuhauen. Er watete durch den zer-fließenden Graben. Das Donnern und Krachen kam unauf-haltsam näher. Der junge Mann versuchte, seine Brillen gläser abzu wischen, wodurch der Dreck sich noch mehr verteilte. Inmitten der Schlieren bemerkte er, dass er zumindest grundsätzlich auf dem richtigen Weg sein müsste. Irgend-wann wurde der Boden fester und er konnte stapfend und stolpernd laufen. Da war die Stimme wieder. „Herr Daubard. Hören Sie mich?“Er versuchte erneut, nach seiner Brille zu tasten, aber es war zwecklos. Dabei war er sich sicher, dass sie da sein musste. Irgendwie war da nichts. Schließlich gab er es auf und kniff seine Augen zusammen, um schärfer zu sehen. Die Frau, die in angesprochen hatte, trug weiße Kleidung und hatte ein müdes Gesicht. Ihre Haare waren unter einer ebenso wei-ßen, einfachen Haube versteckt, aber er konnte eine einzelne braune Locke erkennen. Langsam strömte der Geruch der Umgebung auf ihn ein. Es roch nach Desinfektionsmittel und Krankenhaus. Er fragte: „Bin ich im Lazarett?“Die Frau nickte. „Sie sind in Sicherheit. Wie geht es Ihnen?“Daniel zog die Augenbrauen zusammen, um sich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren. „Schlecht.“„Haben Sie Schmerzen?“„Nein. Es geht. Es ist in Ordnung.“Sie sah ihn komisch an. War da etwas?„Haben Sie Durst?“Erst jetzt wurde ihm klar, dass seine Zunge rau wie Schmirgel-papier war. Er nickte kurz. Sein ganzer Körper fühlte sich dumpf an. „Ja. Sehr.“„Ich bringe Ihnen gleich etwas. Tee?“„Sehr gerne. Vielen Dank.“

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6Modell Nr. -

Einleitung

Hier hatte er jedes Mal einen Aussetzer. Hatte er hier geschla-fen? Was hatte er da geträumt? Plötzlich war die Schwester wieder da und gab ihm aus einer Schnabeltasse zu trinken. Er lächelte, so gut er konnte. „Nein, lassen Sie nur, ich kann das schon selbst.“Er sah, dass die Frau zögerte. Irgendetwas schien sie zu beun-ruhigen. Wieder war da etwas, das ihn zutiefst störte. Irgend-etwas schien sich unter der Oberfläche seines Bewusstseins zu bewegen, wie ein Aal in schwarzem Wasser. Sie sagte: „Nein, bitte, Sie müssen sich schonen.“„Es geht, kein Problem, geben Sie her.“Er versuchte erneut, nach seiner Brille zu greifen, um dann die Schnabeltasche zu nehmen. Wieder geschah nichts. Was war los?„Entschuldigen Sie bitte, aber irgendetwas ist mit meinem Arm los, warten Sie…“Während er sich geschäftig hinüberdrehte, sah er aus dem Augenwinkel, wie sich auf dem Gesicht der Schwester ein Ausdruck tiefster Beunruhigung ausbreitete. Sie herrschte ihn noch an: „Bleiben Sie liegen, ich hole die Frau Doktor…“Doch es war zu spät. Er rollte sich zur Seite so gut er konnte und sah einen großen, weißen Klumpen aus Verbänden, dort wo sein Arm hätte sein sollen. Er erstarrte. Innerhalb der nächsten Sekunden stürzten seine Erinnerun-gen auf ihn ein, als wäre er im furchtbarsten Gewitter seines Lebens. Er war wieder im Schlamm, seine Lunge brannte vor Erschöpfung, er stolperte zum nächsten Unterstand. In die-sem Augenblick brach der Boden über ihm, auf der anderen Seite des Schützengrabens auf. Die Detonationen drückten ihm die Luft aus den Lungen und warfen ihn zu Boden. Er rollte sich ein, seine Ohren dröhnten und ein zermalmendes Pfeifen zwang ihn, seine Augen vor Schmerz zu schließen. Gleichzeitig wusste er, dass jetzt der Angriff kommen würde. Das Bombardement war nur das Vorspiel für den eigent-lichen Angriff. Gleich würde das Donnern aufhören und eine Truppe von halbwahnsinnigen, verzweifelten Dreckwesen würde sich in den Schützengraben ergießen. Normalerweise hätten er und seine Kameraden versuchen müssen, sie ab-wehren und die heranstürmenden Menschen zu töten, doch jetzt war er allein. Er stieß die Tür zum Unterstand auf, doch seine Hoffnung, hier jemanden zu finden, der ihm helfen konnte, wurde ent-täuscht. Im Unterstand hockten und lagen rund zwanzig Menschen, ihre Körper zusammengerollt und ihre Gesichter von aufgeplatzter Haut entstellt. Daniel prallte zurück und stolperte von dem Eingang weg. Gas! In den Granaten musste irgendein zusätzliches Gift gewesen sein. Er starrte noch kurz auf die verzerrten und geschmolzenen Gesichter, dann kroch er rückwärts zur Wand des Schützengrabens, der auf die Seite der Lahanitischen Armee führen sollte. Keine Ahnung, ob das jetzt noch stimmte, doch in der Distanz wurde das Getrampel der heranrückenden Sturmtruppen lauter und er beschloss, so gut wie möglich aus dieser Hölle zu fliehen. Er begann, durch den Dreck zu robben. Hinter ihm setzte das Bombardement wieder ein, wobei ihm völlig egal war, ob es sich jetzt um die eigene oder die feindliche Artillerie han-delte. Das ohrenbetäubende Heulen der Geschosse füllte die Luft, die Erde bebte, das Trampeln erlosch im Krachen der

Explosionen, erneut wurde die Erde aufgewühlt. Inmitten des Feuerns und Blitzens wurde plötzlich neben ihm eine Öff-nung sichtbar. Daniel war sich sicher, dass sie vorher noch nicht dagewesen war, doch es war ihm ebenso egal wie der Umstand, dass darin weiß Gott was lauern konnte. Alles war besser, als hier draußen zu bleiben. Er zog sich weiter durch den Schlamm und näherte sich der dunklen Öffnung. „Citoyen Daubard?“Daniel schüttelte seinen Kopf. Er zwinkerte, dann presste er seine Augen zusammen, um scharf sehen zu können. Vor ihm stand eine recht kleingewachsene, müde und mager wir-kende Frau in weißer Kleidung. Der Kittel war mit unzähli-gen getrockneten Blutspritzern bedeckt. Sie schob ihre Brille mit einer automatischen Bewegung nach oben und sah ihn ernst an. „Citoyen Daubard? Sind Sie bei mir?“ Sie schnippte mit den Fingern, um seine Aufmerksamkeit zu erregen. Er sah sie an und nickte. „Ja, ja, ich bin da. Was um Himmels Willen ist mit meinem Arm los?“Sie seufzte wie jemand, der diese unangenehme Frage schon unzählige Male beantwortet hatte und sagte: „Amputiert. Gangrän. Ich habe kurz überlegt, den Ellbogen dran zu lassen, aber sie war schon zu weit fortgeschritten. Sie sind dort draußen viel zu lange herumgelegen.“Daniel zitterte am ganzen Körper und sah die Frau entsetzt an. Er konnte sie immer noch nicht klar erkennen, aber ihre völlige Passivität erschütterte ihn noch viel mehr als das Schicksal seines Armes. Die Ärztin griff in ihre Manteltasche und reichte ihm eine einfache Brille mit Gummizug. Er zog sie über und sah zum ersten Mal seit Stunden wieder scharf. Sein Blick schweifte sofort zu seinem Verband. Sein Atem stockte. Die dürre Frau winkte die Krankenschwester weg und zog die Vorhänge zu. Seine Stimme wurde zu einem hys-terischen Kreischen. „Mein Arm! Verdammt nochmal! Was soll das?“Sie blickte ihn mit steinerner Miene an. „Hören Sie mal zu, Daubard. Sie haben großes Glück gehabt.“ Sie begann an ihren Fingern abzuzählen: „Sie sind hier zu einem Zeitpunkt wo wir recht wenige Patienten haben. Damit haben Sie mal ein Bett. Dann sind Sie gefunden worden. Ich habe hier immer wieder Fälle, die zu spät geborgen wurden, da kann man dann nichts mehr machen. Schließlich will ich ebenso wenig in diesem Krieg sein wie Sie. Darum werde ich kein Wort über Ihren Schnitt am Arm sagen. Alles klar?“ Daniels Mund blieb offen hängen, er wollte wohl gerade zu einem Heulkrampf ansetzen, doch ihr Blick verschlug ihm zunächst die Sprache. Er schaffte es noch, kleinlaut „Schnitt?“ zu fragen, als alles wieder zurückkehrte.

Bevor das Bombardement wieder eingesetzt hatte, war er im Unterstand gewesen. Er hockte alleine im Nebel, die Kälte sog sich durch seinen Mantel durch. Er hatte sich von seinen Ka-meraden abgesetzt, er konnte ihre leeren Gesichter und die unendlich müden Augen nicht mehr ertragen. Wie alle ande-ren wollte er nur noch nach Hause, raus aus diesem Irrsinn, bevor es ihn doch noch erwischte. Verrückterweise hatte ihm Serrain einen Weg heim gezeigt. Der ausgemergelte Kerl mit dem nervösen Tick war bei einem sinnlosen Sturmangriff ins

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Granatfeuer geraten und hatte wie durch ein Wunder über-lebt. Ein paar Tage später hatte er festgestellt, dass sich die Kratzer und Schnitte, die er davongetragen hatte mit irgend-etwas infiziert hatten und er wurde abkommandiert. Bevor er weggebracht wurde, hatte er Daubard noch einen Fetzen in die Hand gedrückt, den er in einer alten Brotdose aufbewahrt hatte. Dazu bekam er noch einen vielsagenden Blick, dann war er auf dem Weg nach Hause. Daniel saß also alleine im Dreck, seine Zähne klapperten und seine Hände zitterten, als er sein Messer hervorholte und seinen Arm anstarrte. Ein einfacher Schnitt, tief genug um Blut zu lecken, dann den Fetzen draufpacken und bei den ersten Anzeichen melden. Mit ein bisschen Glück würde es sich ausgehen, dass er nur ein paar Finger lassen würde. Alles war besser als hier im Dreck zu verrecken. Er holte tief Luft, biss die Zähne zusammen und spürte, wie sich in ihm alles zusammenzog als er die Klinge gegen die Haut drückte. Das Fleisch riss auf, seine Augen tränten und er blies die Luft zischend durch sein Gebiss. Ein praller roter Tropfen bildete sich auf der Wunde. Daniel klappte die ramponierte Dose auf und drückte den Fetzen in den Schnitt, dann band er ihn fest zu. Der Gesichtsausdruck der Ärztin wurde mitleidig. „Ich habe nichts gesehen, Sie sind so schon bestraft genug. Denken Sie aber daran, derzeit stellen sie Leute für weniger an die Wand.“ Sie zündete sich eine Zigarette an und bot ihm auch eine an. Daniel nahm sie nach einer kurzen Pause mit der linken Hand und ließ sich Feuer geben. Die Frau in Weiß fuhr fort: „Wenn Sie zurück sind, schauen Sie mal in Tarimgrad vorbei. Es gibt da einige Leute, die sich mit ihrem Problem beschäfti-gen. Vielleicht findet sich ja eine Lösung.“Daniel zog an seiner Zigarette: „Danke für alles. Wenn ich jemals etwas für Sie tun kann…“„Lassen Sie nur. Ich hoffe nur, dass das alles hier bald endet.“

Nach diesem Satz wachte er schweißgebadet auf. Er berührte seinen Armstumpf voller Abscheu und hoffte, dass er auch aus diesem Alptraum aufwachen würde. Er versuchte sich so gut wie möglich abzulenken, machte lange Spaziergänge durch die labyrinthischen Gänge der aufstrebenden Stadt und verschwendete seine Zeit mit endlosen Gesprächen mit seinen Bekannten. Olivia und Meinhard hatten ihn an einen Doktor Persson verwiesen, der offenbar ein Experte für neue Arme war. Der Gedanke erschien so bizarr, dass er ihn kaum fassen konnte. Als er dann endlich vor dessen Tür stand, wurde ihm doch mulmig zumute. Er läutete an. Ein elektrisches Brummen ließ die Tür aufspringen. Er staunte und schob die Tür vor-sichtig auf. Innen war alles eng und aufgeräumt. Eine Frau mittleren Alters mit kurz geschnittenen grauen Haaren und einem formlosen weißen Kasack saß an einem Schreibtisch und verzog ihr Gesicht zu einem schiefen Lächeln. Er konnte sehen, dass ihr Hals und Unterkiefer aus Messing nachge-bildet worden waren, was ihren Zügen etwas zu tiefst Beun-ruhigendes gab. „Herr Daubard?“ Ihre Stimme klang verhallt und ein wenig blechern. Er bejahte. „Doktor Persson ist gleich soweit. Neh-men Sie solange Platz.“

Er sah sich um, sah aber keinen Sessel. Er blieb also einfach stehen und sah beim runden Fenster hinaus in die Ebene. Draußen zog ein riesiges Luftschiff gemächlich vorbei. Das Abzeichen der Velom glänzte in der Nachmittagssonne. Ir-gendwo, dort hinter dem Horizont lag seine Vergangenheit. Das Ziehen in seinem Stumpf setzte wieder ein. Er griff un-willkürlich hin um daran zu reiben, setzte aber wieder ab. Irgendwie schämte er sich. Die Frau musterte ihn noch ein-mal teilnahmslos und widmete sich wieder ihren Papieren. Auf dem Tisch stand so eine neumodische Schreibmaschine, auf die sie einhackte. Ihr entstelltes Gesicht widerte ihn an. Gleichzeitig bewunderte er stillschweigend, dass sie mit sei-ner Wunde so neutral umgehen konnte.

Als er dann mit dem Doktor im Untersuchungszimmer saß und der Mediziner seine vernarbte Haut betastete, spürte er eine unendliche Übelkeit in ihm aufsteigen. Der Arzt kniff die Augen zusammen und sagte: „Sieht gut aus. Ich denke, wir können Ihnen einen neuen Arm verpassen. Dann sind Sie wieder wie neu.“ Er grinste. Daniel wurde schlecht. „Das Einzige, das wir noch klären müssen, ist die Finanzierung. Sie wissen, das hier ist kein wohltätiger Verein. Haben Sie die nötigen Mittel?“ Der Arzt reichte ihm einen gefalteten Zettel. Die Summe überstieg seine Mittel bei weitem. Daniel schluckte. „Entschuldigen Sie, aber diese Summe steht mir nicht zur Verfügung.“„Ach? Das ist schade. Ihr Fall ist durchaus interessant und würde uns die Möglichkeit geben, ein paar Prototypen zu testen.“ Mittlerweile war Daniel sterbensübel. Der Doktor ging zu einem Aktenschrank und blätterte dort durch einige Zettel. Plötzlich hielt er inne und fragte: „Was hielten Sie davon, wenn ich Ihnen einen Geldgeber vor-stellen würde? Sie könnten die Kosten bei ihm abarbeiten. Immerhin waren Sie im Krieg, also müssten Sie das mitbrin-gen, was er normalerweise sucht.“„Und das wäre?“Der Arzt grinste spöttisch: „Verzweiflung. Und den Willen, alles zu tun, um weiterzu-leben.“ Er schob den Aktenschrank zu. „Also, soll ich mich mit Herrn Landsheim in Verbindung setzen? Er übernimmt sicher ihre Rechnung, wenn Sie bereit sind, ihm bei seinen Angelegenheiten zur Hand zu gehen. Wenn Sie wieder beide haben, versteht sich.“ Er kicherte über seinen scheußlichen Witz.„Gut.“„Hervorragend. Und denken Sie daran: Sollte Ihnen bei der Arbeit irgendetwas passieren, stehe ich Ihnen immer zur Verfügung.“

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8Modell Nr. -

Einleitung

Der Fortschritt ist unaufhaltsam!Jeden Tag gibt es neue Entwicklungen, kein Tag vergeht, ohne dass etwas Neues erfunden wird. Neue Fabriken schießen aus dem Boden und neuartige Erfindungen werden auf die Mensch heit losgelassen. Manche Ideen sind gut und fördern die menschliche Entwicklung, viele könnten das Leben auf der Welt ausradieren.

Innerhalb einer Generation hat sich die Welt völlig verändert und die Macht und die Möglichkeiten der Menschheit sind gewaltig gewachsen. Dass so eine Macht missbraucht werden kann, hat der letzte Krieg gezeigt. Er hat unvorstellbare Ver-wüstung über das Finsterland gebracht, doch jetzt ist der Boden bereit für eine neue Welt voll Hoffnung und Schreck-en. Wer in dieser Welt gute Ideen und die richtige Portion Mut und Ruchlosigkeit hat, sie durchzusetzen, kann es weit bringen. Was denkbar ist, ist machbar!

In diesem Buch finden Sie Informationen über neue Tech-nologien, über den vergangenen Krieg und über das Leben im Finsterland. Dazu kommen neue Spezialmanöver und Hintergründe, Waffen und andere Gegenstände, sowie wei-tere Machinae. Für Spielleiter gibt es Ideen für Geschichten, neue Gegner und zusätzliches Material zu den Eisenmeistern, inklusive einem Blick in ihre Welt. Dazu kommt noch ein vollständiges neues Abenteuer.

Schnappen Sie sich Ihr Werkzeug, es gibt viel zu tun!

L iteraturCharlie Chaplin: Modern Times

DIE Satire der Industrialisierung.

Carl von Clausewitz: Vom Kriege Eines der wichtigsten Werke zur Militärtheorie.

Bernard Cromwell: Sharpe-Romane Eine Reihe von historischen Romanen zur Zeit der napoleonischen Kriege.

Otto Dix: Graphiken und Gemälde Schonungslose Darstellung und eine der Inspirationen für die aktuelle Kunst im Finsterland.

Umberto Eco: Der Friedhof in Prag Wie Geheimdienste und Revolutionen funktionieren.

Sergei Eisenstein: Streik Ein Film über die Arbeitsverhältnisse in der frühen Industrie.

Bernt Engelmann: Wir Untertanen Eine beißende Darstellung der Industriegeschichte.

Joseph Heller: Catch 22 Ein großartiger und bedrückender Roman über die Absurdität der militärischen Maschinerie.

Karl Kraus: Die letzten Tage der Menschheit Viel auf einmal.

Stanley Kubrik: Wege zum Ruhm Ein erschütternder Film über den Grabenkrieg im Ersten Weltkrieg.

Karl Marx, Friedrich Engels: Das Manifest der Kommunistischen Partei

Eines der wichtigsten politischen Werke des 19. Jahr-hunderts. Über Inhalt und Konsequenzen kann man verschiedener Meinung sein.

Erich Maria Remarque: Im Westen nichts Neues Das Zerreiben des Menschen im Krieg.

Joseph Roth: Radetzkymarsch Vom Untergang der Vergangenheit.

Antonio Sant’Elia: Architektonische Entwürfe Futuristische Gebäude, gewaltig und geradlinig.

Die Schmetterlinge: Die Proletenpassion Einige großartige Songs, eine interessante Zusammen-stellung.

Surrealismus: Verschiedene Künstler und Künstlerinnen Eine der einflussreichsten Kunstrichtungen unserer Zeit, genau aus der passenden Epoche.

Bertha von Suttner: Die Waffen nieder! Eines der wichtigsten Werke der Antikriegsliteratur.

Quentin Tarantino: Inglorious Basterds So irre und übertrieben, wie nur eine Rollenspielrunde sein kann.

Jacques Tardi: Elender Krieg Der Große Krieg in Bildern.

Die Verfassung der Vereinigten Staaten, die Bill of Rights und die Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte Die Ideen der Aufklärung knapp zusammengefasst.

Jules Verne: 20.000 Meilen unter dem Meer Einer der Klassiker der Science Fiction des 19. Jahr-hunderts.

Jules Verne: Robur der Eroberer Eine klassische Geschichte über fliegende Festungen und Rebellion.

Dsiga Wertow: Der Mann mit der Kamera Ein Film über das Leben in einer Welt im Umbruch. Keine Worte.

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Einleitung

9Modell Nr. -

Abkürzungen☐: Tod-PunktA: AusweichenB: BedrohungBS: BonusschadenCH: CharismaeCH: Effektives Charisma eGE: Effektives GeschickeIN: Effektive IntelligenzeST: Effektive StärkeeWA: Effektive WahrnehmungeWK: Effektive WillenskraftEP: ErfahrungspunkteGE: GeschickIN: IntelligenzK: Erleichterter kritischer ErfolgLP: LebenspunkteMP: MagiepunkteMR: MagieresistenzP: ParadePZ: PanzerungRW: Reichweite – NK: Nahkampf - K: Kurz – M: Mittel – L: LangS: SchadenSP: StrukturpunkteST: StärkeT: TrefferW: zehnseitiger WürfelW6: sechsseitiger WürfelWA: WahrnehmungWK: Willenskraft

GlossarAktion: Eine Handlung, die eine Figur absicht-

lich und bewusst durchführt. Die meisten Figuren haben eine Aktion pro Runde.

Ausweichen: Abwehr ohne Waffe. Bewegung: Jede Figur darf sich in einer Runde ein-

mal bewegen. Dabei kann sie problem-los von einem Zimmer in ein anderes gehen, eine Stiege hochgehen oder eine Türe aufsperren und öffnen.

Effektive Eigenschaft: Die Zahl der Würfel, die man durch eine Eigenschaft erhält. Sie entspricht dem Wert der Eigenschaft -4.

Eigenschaft: Die körperlichen und geistigen Grund-lagen der Figur.

Fähigkeit: Trainierte Fertigkeiten der Figur. Geschichte: Ein durchgehendes, vom Spielleiter

erzähltes Abenteuer. Es kann mehrere Sitzungen lang dauern. Eine Ge-schichte hat einen Anfang und ein Ende.

Kritischer Erfolg: Eine besonders gut gemachte Hand-lung passiert dann, wenn man dabei zwei oder mehrere 10er würfelt. Diese 10er nennt man kritische Erfolge.

Parade: Abwehr mit einer Nahkampfwaffe. Reaktion: Eine Handlung, die eine Figur instink-

tiv und unbewusst durchführt. Die meisten Figuren haben eine Reaktion pro Runde.

Runde: Innerhalb einer Runde darf jede an-wesende Figur einmal handeln. Sie dauert zwischen 10 Sekunden und einer Minute.

Sitzung: Die Zeit, die man an einem Tag beim Rollenspiel verbringt. Pausen gehören dazu, Die Sitzung ist zu Ende, wenn der Spielleiter das Spiel beendet.

Spezialmanöver: Gruppen von besonderen Fähigkeiten, die durch Talent oder Erfahrung er-worben werden.

Spieler: Die Personen, die am Rollenspiel teil-nehmen und nicht der Spielleiter sind.

Spielleiter: Der Erzähler der Geschichte. Er ist gleichzeitig auch Schiedsrichter.

Szene: Eine Szene kann beliebig lang sein. Sie beginnt mit einer kurzen Beschreibung der Umgebung durch den Spielleiter, dann beschreiben die Spieler die Hand-lungen ihrer Figuren. Die Szene endet, wenn die Figuren den Ort verlassen, eine längere Pause stattfindet (zum Beispiel, wenn die Figuren schlafen), ein Kampf endet oder der Spielleiter eine neue Szene beginnt.

Untermanöver: Einzelne Fähigkeiten eines Spezial-manövers.Sam

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Page 11: Sample file - DriveThruRPG.comGleichmäßig ratterte der Zug über die Schienen nach Tarimgrad. Daniel Daubard trug endlich wieder seine zivile Kleidung, ein weißes Hemd, einen einfachen

Die Geschichte des Kaiserreichs

Um zu verstehen, wie das heutige Finsterland entstehen konnte, ist es sinnvoll, einen detaillierteren Blick auf die Geschichte zu wer-fen. In diesem Abschnitt wird zuerst die Entstehung und Entwicklung des Kaiserreichs beschrieben, bevor man Informationen zum Großen Krieg, den teilnehmenden Fraktionen und bekannten Einheiten erhält.

Die Entwicklung des Finsterlandes ist für die meisten seiner Bürger die Geschichte des Kaiserreichs. Immerhin ist seine Gründung der Anfangspunkt der Zeitrechnung und das politische System, das seit Jahrhunderten das Leben der Bevölkerung bestimmt. Die Entwicklung des Kaiserreiches wird in mehrere Epochen geteilt.

Die GründungDas Kaiserreich entstand nach dem Rückzug der tarasischen Invasoren. Soweit die bisherige historische Forschung ergründen konnte, hängt dieser Abzug mit internen Querelen unter den verschiedenen Thronfolgern des damaligen Großkhans zusammen. Da die Zentralgewalt in dieser Zeit geschwächt war, übernahmen weniger ambitionierte und fähige Anführer das Ruder und brachten sich durch Zwiste und Spaltungen um ihr Herrschaftsgebiet. Um ein sofortiges Aufflammen der Rivalitäten zwischen den verschiedenen Machthabern des Finsterlandes zu vermeiden, wurde von der damaligen Kirche ein großes Treffen, das Konzil, anberaumt. Ziel war es, Möglichkeiten zu schaffen, mit denen Konflikte schnell gelöst werden können. Am Ende eines Jahres zäher Verhandlungen,

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