Sanitärtechnik

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  • 7/23/2019 Sanitrtechnik

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    www.ikz-praxis.de 6 ikz-praxis 6/2009

    Sanitrtechnik

    Ab wann gilt die Neue TRGI?

    Das Technische Regelwerk wird nicht

    wie z. B. ein Gesetz zum Tag X in Kraft ge-

    setzt. Es ist vielmehr dann anzuwenden,

    wenn allgemein davon ausgegangen wer-

    den kann, dass das Regelwerk fr jeden

    Fachmann erhltlich ist und die Inhalte

    vermittelt wurden (z. B. durch Schu-

    lungen). Inzwischen ist mehr als ein Jahr

    seit der Verffentlichung der DVGW-TRGI

    vergangen, sodass heute bundesweit nach

    dem neuen Regelwerk zu arbeiten ist.

    Warum werden immer mehr und immer

    neue Regeln geschaffen?

    Anspruchsvollere Gerte, hhere Stan-

    dards und mehr Vielfalt werden heute vom

    Kunden erwartet. Dies bedeutet auch,

    dass der Handelnde mehr Wissen besit-

    zen muss.

    Viele der neuen technischen Regeln

    sind durch europische Vorgaben moti-

    viert, die der DVGW in seinen nationalen

    Regelwerken umzusetzen hat. Hinzu

    kommt, dass nderungen bei Gerten und

    sonstigen Technologien (Rohrleitungsma-

    terialien, Verbindungs- und Verlegetech-

    niken u. a.) ihren Niederschlag im DVGW-

    Regelwerk finden mssen. Sonst gbe es

    bei Anwendern Unsicherheiten bezglich

    der Verwendung.

    Warum wurde das Berechnungsverfah-

    ren fr Rohrleitungen gendert?Mit der berarbeitung der alten DVGW-

    TRGI wurde ein vllig neues Bemes-

    sungsverfahren fr Gasinstallationen bis

    100 mbar entwickelt. Die Dimensionierung

    wurde an neue Nutzungsbedingungen an-

    gepasst und neue Bauteile und Materialien

    wie z. B. Gasstrmungswchter, Thermische

    Absperreinrichtungen, Wellrohrleitungen

    oder Kunststoffrohre integriert. Die Druck-

    verluste sind den tatschlichen angepasst

    worden, z. B. die der Absperrarmaturen,

    die nach dem alten Verfahren viel zuniedrig angesetzt waren.

    Ziel der berarbeitung war es, ein

    anwenderfreundliches Berechnungsver-

    fahren zur Verfgung zu stellen. Hierzu

    wurden ein Tabellenverfahren und ein

    Diagrammverfahren entwickelt.

    Warum sind Gewindeverbindungen

    jetzt nur bis DN 50 zugelassen?

    Einerseits zeigten die Praxiserfah-

    rungen, dass unter Baustellenbedin-

    gungen Nennweiten grer DN 50 meist

    nicht normgerecht hergestellt werden

    konnten. Andererseits lsst die Europa-

    DVGW-TRGI 2008:

    Gasinstallation in GebudenEin Jahr nach Einfhrung derTechnischen Regeln Gasinstallation:Hufige Fragen hier beantwortet

    Seit Mai letzten Jahres gelten neue Regeln fr die Gasinstallation in Gebuden: Die

    DVGW-TRGI 2008. Trotz teilweiser Anpassungen war die Vorgngerauflage in die

    Jahre gekommen. Der DVGW (Deutsche Vereinigung des Gas- und Wasserfaches) hat

    in seinen Handwerkerschulungen all jene Fragen gesammelt, die hufig gestellt

    wurden. Hier sind sie zusammengestellt und beantwortet.

    norm DIN EN 1775 Gewindeverbindungen

    nur bis DN 50 zu.

    Unter Putz verlegte Leitungen sollen

    mit Halbschalen abgedeckt werden. Ist

    dies richtig?

    Laut TRGI besteht eine solche Forderung

    nicht.

    Drfen Gas-Innenleitungen aus Kunst-

    stoffrohren erstellt werden?Mit Aufnahme der Kunststoff-Innen-

    leitungen in die TRGI 2008 liegen jetzt

    detaillierte Verlegeanforderungen vor.

    Damit knnen PE-X- oder Mehrschicht-

    verbund-Rohre genauso wie die anderen

    Kunststoffrohre in der Gasinstallation

    werden derzeit in den Dimensionen

    (Auendurchmessern) 16, 20, 25, 32, 40,

    50 und 63 mm angeboten.

    Vor jedem Gaszhler ist eine Absperrein-

    richtung einzubauen. In der Regel sind

    die Zhleranschlussstcke mit einem

    Kugelhahn ausgestattet.

    Mit der DVGW-TRGI 2008 drfen erstmals

    in Deutschland Kunststoffrohre in der

    Gasinstallation verlegt werden.

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    Sanitrtechnik

    in der TRGI aufgefhrten Rohrmaterialen

    eingesetzt werden.

    Bei einem bergang von Metall- auf

    Kunststoffrohre muss immer eine Kom-bination von TAE + GS angeordnet sein.

    Muss sie zugnglich installiert sein?

    Die notwendige Vorschaltung der Kom-

    bination aus Thermischer Absperreinrich-

    tung und Gasstrmungswchter (TAE + GS)

    trifft zu, da dies der Brand- und Explo-

    sionssicherheit der Kunststoffrohrleitung

    dient. Obschon Wartungsarbeiten nicht

    durchzufhren sind, sollten TAE + GS an

    zugnglichen Stellen montiert werden.

    Leitung in Hohlrumen: ohne Be- und

    Entlftung?

    Eine Neuerung der TRGI 2008 ist, dass

    Gasleitungen in Hohlrumen ohne zu-

    stzliche Schutzmanahmen wie z. B. Be-

    und Entlftungsffnungen verlegt werden

    drfen. Voraussetzung ist allerdings, dass

    der Leitungsabschnitt keine Verbindungen

    aufweist zulssig ist lediglich eine Ge-

    rteanschlussarmatur.

    Gem TRGI ist der GS unmittelbar

    nach der Hauptabsperreinrichtung

    bzw. nach dem Austritt aus dem

    Schacht/Kanal zu installieren. Wie ist

    dies in der Praxis umzusetzen?

    Zum Ausschluss von Manipulationen

    muss die aktive Schutzmanahme (der

    GS) so angeordnet sein, dass soweit

    mglich jegliche Zugriffsgelegenheit an

    dem Leitungsabschnitt vor dieser Arma-

    tur verhindert wird. Der Einbau ist da-

    her unmittelbar nach der Hauptabsper-

    reinrichtung oder dem Austritt aus dem

    Schacht/Kanal anzustreben. Wenn z. B.Hauseinfhrungen Umlenkungen erfor-

    dern, so knnen noch ein bis maximal drei

    Installationsformteile (z. B. Rohrnippel,

    Reduzierstck oder Winkel) mit maximal

    zwei Richtungsnderungen in Einzelfllen

    akzeptiert werden.

    Warum drfen mehrere GS gleichen

    Nennwerts und gleichen Typs nicht

    hintereinander eingebaut werden?

    Auer dem damit unntig geschaffenen

    zustzlichen Druckverlust bringen zweiidentische GS in Reihe keinen zustzlichen

    Sicherheitsgewinn.

    Warum wurde der Sollwert des Aus-

    gangsdruckes des Gas-Druckregel-

    gertes auf 23 mbar angehoben?

    Der bisherige Sollwert von 22,6 mbar

    (= Nennanschlussdruck Gasgert 20 mbar

    + zulssiger Druckverlust der Rohrleitung

    2,6 mbar) wurde um 0,4 mbar auf 23 mbar

    angehoben. Dies war erforderlich, um

    den neu hinzugekommenen zustzlichen

    Einrichtungen und Sicherheitselementen

    Rechnung zu tragen.

    Auch fr den Fall, dass kein separater

    GS montiert werden muss (z. B. da er bei-

    spielsweise bei metallener Installation im

    Regelgert integriert ist und demnach ein

    zustzlicher Druckverlust hier nicht auf-

    tritt), geht die neue TRGI grundstzlich von

    23 mbar aus.

    Vor jedem Gaszhler ist eine Absperr-

    einrichtung einzubauen. Warum ist

    die bisherige Erleichterung bei gleich-

    zeitiger Hauptabsperreinrichtung im

    selben Raum entfallen?

    Hier liegen eher pragmatische Grn-de vor: Eindeutigkeit im Regelwerk, ein-

    fachere Handhabung, z. B. bei der Funk-

    tionsprfung des Gas-Druckregelgertes

    oder Zhlerwechsel. Ohnehin sind quasi

    alle Zhleranschlsse mit einer Absperr-

    einrichtung ausgestattet.

    Warum wurde der Prfdruck fr die

    Dichtheitsprfung von 110 mbar auf

    150 mbar angehoben?

    Die Erhhung des Prfdruckes auf

    150 mbar wurde aufgrund der europ-ischen Harmonisierung erforderlich. Die

    fr die Gas-Druckregelgerte relevante

    europische Norm DIN EN 14382 lsst als

    Grenzeinstellung der Sicherheitsabsperr-

    einrichtung im Strungsfall einen Druck

    von 150 mbar zu. Dieser Druck ist somit der

    anzusetzende Prfdruck fr die Leitungs-

    anlage. M

    Bilder: TECE, Viega, Uponor, Frnkische,Schell

    www.dvgw-trgi.de

    Aktive Manahmen zum Schutz

    vor Manipulationen beinhalten

    den Einbau von Bauteilen, die

    die Gaszufuhr bei nicht bestim-

    mungsgemem Gasaustritt un-terbrechen. Solche Bauteile sind

    z. B. Gas-Strmungswchter (GS).

    Die TRGI schreibt beim Einsatz von Kunst-

    stoffrohren in der Gasinstallation die

    Verwendung von Gasstrmungswchtern

    (GS) vor. Der Anschluss der ersten GS/TAE-

    Einheit erfolgt unmittelbar nach der

    Hauptabsperreinrichtung vor oder nachdem Gasdruckregler.