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Schafe-aktuell in Mecklenburg-Vorpommern Heft 1/2013 Große Körrunde dokumentiert züchterischen Fortschritt Betriebszweigauswertung Herdenschafhaltung 2012 Ackerbohnen – Proteinquelle für die Lämmermast? Das Informationsblatt von LMS und LSZV • 18. Jahrgang

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Schafe-aktuellin Mecklenburg-Vorpommern

Heft 1/2013Große Körrunde dokumentiert züchterischen Fortschritt

Betriebszweigauswertung Herdenschafhaltung 2012Ackerbohnen – Proteinquelle für die Lämmermast?

Das Informationsblatt von LMS und LSZV • 18. Jahrgang

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Vorwort

Sehr geehrte Damen und Herren,liebe Leserinnen und Leser,

die betriebswirtschaftlichen Auswertungen von schafhaltenden Betrieben in Mecklen-burg-Vorpommern durch die LMS zeigen auch im Jahr 2012, dass die Schafhaltung im Vergleich zwischen den verschiedenen landwirtschaftlichen Produktionsrichtungen die geringste Flächenproduktivität aufweist. Dies führt bei den meisten Betrieben zu einer schwachen Position im Wettbewerb um Flächen und zu hoher Abhängigkeit von Förderprogrammen. Stabil zeigt sich die Schafhaltung in besonderen Nischen, in denen z. B. keine Flächenkonkurrenz besteht oder eine besondere Vermarktungs-strategie gefunden wurde und in den Fällen, in denen ein starkes landwirtschaft-liches Unternehmen im Hintergrund steht. Die Varianz zwischen den Betrieben ist außerordentlich groß – von deutlich negativen Ergebnissen bis zu leicht positiven Erfolgen.Gerade bei engen wirtschaftlichen Spielräumen kommt der genauen Kenntnis der eigenen Produktionskosten als Basis einer betrieblichen Analyse und darauf aufbauenden unternehmerischen Entscheidungen eine hohe Bedeutung zu. Es gilt, im horizontalen Vergleich von den erfolgreichen Betrieben zu lernen. Das Land Mecklenburg-Vorpommern unterstützt die Erfassung und Auswertung von ökono-mischen Daten in der Schafhaltung.

Neben den produktionstechnischen Grundlagen ist das genetische Leistungsver-mögen zur Erzeugung marktkonformer Mastlämmer eine wichtige Voraussetzung

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Vorwort

für eine erfolgreiche Vermarktung. Die Schafhalter sollten die Angebote des Zucht-verbandes zur Verbesserung des genetischen Potenzials nutzen.

Es ist immer wieder und bei den verschiedensten Veranstaltungen, aber auch im freien Feld, mit hoher Anerkennung zu beobachten, mit welchem Engagement die Schäfer und Schafhalter ihre Tiere halten, pfl egen und züchten. Dieses Engagement wird auch im laufenden Jahr wieder zu beeindruckenden Präsentationen der Schaf-haltung und zu nachhaltiger, öff entlichkeitswirksamer Werbung der Schafhaltung führen – freuen wir uns darauf.

Berthold MajerusGeschäftsführer der LMS Agrarberatung

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Aus dem Landesschaf- und Ziegenzuchtverbandvon Klaus Herrmann, Dr. Sven Grumbach, Dorit Hager und Jürgen Lückhoff

• Veranstaltungen/Termine .............................................................................................................. 4• MeLa 2013 / Schwarzköpfi ges Fleischschaf ist das „Tier der MeLa“ ................................................. 5• Große Bockauktion in Laage rückt näher / 60 Fleischschafe im Angebot ......................................... 7• Körungen 2013 dokumentieren züchterischen Fortschritt ................................................................ 8• Kurz notiert: TSE-resistente Bestände ............................................................................................ 10• Theorie und Praxis kamen gut an – Bericht vom Schaftag in Brüel und Groß Görnow ..................... 11• Kamerunschafe aus Mecklenburg-Vorpommern nach Spanien exportiert ........................................ 14 Thomas Seemann• Jubiläen – wir gratulieren / Nachruf ............................................................................................ 17• Kurz notiert: Kleinanzeigen, Arbeitsgemeinschaft Herdenschutzhunde ........................................... 18 „Schafbestand positiv entwickelt“

Aus dem LALLF• Jutta Simon in den Ruhestand verabschiedet / Interview .............................................................. 22 Aus der Forschung• Ackerbohnen – Rohproteinquelle für die Lämmermast .................................................................. 27 Dr. Jörg Martin – LFA MV, Institut für Tierproduktion, Dummerstorf

Aus der Beratung• Betriebsauswertung Herdenschafhaltung 2012 ............................................................................. 36 Teil 1: Ergebnisse und Vergleich mit dem Vorjahr Friedhelm Blücher – LMS Agrarberatung

Verschiedenes• Neue Erkenntnisse zur Wirkung des Schmallenberg-Virus .............................................................. 20• Publikationen vorgestellt ............................................................................................................. 47

Impressum

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Seite

Aus dem Inhalt

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VERANSTALTUNGEN / TERMINE... in Mecklenburg-Vorpommern 2013

13. April Mitgliederversammlung, Karow

20./21. April Border Collie Seminar, Rechlin*)

27. April Bockauktion, Karow

Mai Seminar Grünland

17. August Landesleistungshüten, Damereez

31. August Landschaftag

12.–15. September MeLa – 23. Fachausstellung für Landwirtschaft und Ernährung, Fischwirtschaft, Forst, Jagd und Gartenbau, MühlengeezTier der MeLa: Schwarzköpfi ges Fleischschaf

21. September Kamerunschaf-Züchtertreff en, Zornow

28./29. September Europäisches Burenziegen-Züchtertreff en

November Schaf- und Ziegentage

... in anderen Bundesländern 2013

07./08. September Bundesleistungshüten der VDL, Storkow/Brandenburg

... in Mecklenburg-Vorpommern 2014

SKF-/SUF-Elite, Karow

Bundeshüten der Arbeitsgemeinschaft zur Zucht Altdeutscher Hütehunde (AAH), Lohmen

Aus dem Landesschaf- und Ziegenzuchtverband

*) siehe dazu Schafe-aktuell 4/2012, S. 5/6

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Aus dem Landesschaf- und Ziegenzuchtverband

MeLa 2013

Schwarzköpfi ges Fleisch-schaf ist das „Tier der MeLa“

Vom 12. bis 15. September fi ndet die 23. MeLa in Mühlengeez statt. Für unseren Verband ein besonderer Höhepunkt, da wir in diesem Jahr als „Tier der MeLa“ das Schwarzköpfi ge Fleischschaf (SKF) präsentieren. Geplant sind einige Attraktionen um diese Rasse, aber auch um die Schafhaltung in unserem Bundesland.

Beim Leistungswettbewerb der Fleischrassen, insbesondere bei den SKF, werden Züchter aus Brandenburg und Schleswig-Holstein erwartet. Für die weiteren Rassen fi ndet ein landesweiter Wettbewerb statt.

Zum Wettbewerb am Donnerst ag, dem ersten Tag der MeLa, sind folgende Ras-sen zugelassen:• Schwarzköpfi ges Fleisch-

schaf, Suff olk, Ile de France, Weißköpfi ges Fleischschaf, Dorper, Texel, Shropshire

• Burenziege, Anglo-Nubier-Ziege

(bitte den Status beach-ten, Tiere aus CAE-/Maedi-Visna-verdächti-gen Beständen können nicht wieder zurück in den Bestand verbracht werden).

Schon bei der MeLa 2012 ganz vorne dabei: Schwarzköpfi ge Fleischschafe mit ihren erfolg-reichen Züchtern Harald und Brigitte Hesse

T

ier der MeLa 2013

Schwarzköp ges Fleischscha

f

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Die Teilnahme am Wettbewerb ist auf Tiere beschränkt, die im Zuchtbuch des LSZV MV e.V. geführt werden. Bei den SKF sind zusätzlich Herdbuchtiere aus Berlin-Brandenburg sowie Schleswig-Holstein zugelassen.

Wettbewerbs-Bedingungen• Eine Kollektion für den Wettbewerb besteht aus 2 Mutterschafen und

einem Bock der jeweiligen Rasse, bei Ziegen aus 3 weiblichen Tieren. • Die Nachzuchtsammlungen für den Wettbewerb bestehen jeweils aus

3 weiblichen bzw. 3 männlichen Nachkommen eines Zuchtbockes.• Kollektionen für die Demonstrationsschau bestehen ebenfalls aus

2 Mutterschafen und einem Bock. Für die Demonstrationsschau sind alle weiteren Rassen zugelassen.Schurtermin: Januar bis April 2013Mutterschafe müssen mindestens einmal gelammt haben.

Ermittelt werden das beste Einzeltier (bei mehreren Kollektionen der beste Bock und das beste Mutterschaf) und die beste Kollektion jeder Rasse sowie die beste Nachzuchtsammlung.

Wettbewerb „Fruchtbarstes Muttertier“• Zugelassen sind alle im Herdbuch geführten Tiere – rasseunabhängig• Mindestalter: fünf Zuchtjahre• gewertet werden die durchschnittlich aufgezogenen Lämmer• Vorstellung des Muttertieres• Meldung der Teilnahme: Züchter bis 31. Mai, auszustellende Tiere bis 9. August 2013 Rechtzeitige Anmeldung sichert Boxen!

Wir planen, in unserem Zelt einen kleinen Ring aufzubauen, in dem sich die Züchter vorstellen und ihre Tiere präsentieren können. So ist direkter Kontakt mit den Mela-Besuchern möglich. Interessierte melden sich bitte in unserer Geschäftsstelle.

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Große Bockauktion in Karow rückt näher60 Fleischschafe im Angebot

Am 27. April 2013 fi ndet unsere Bockauktion der Fleischschafe im Ver-marktungszentrum der Rinderzucht MV GmbH in Karow statt. Aufge-

trieben werden etwa 60 Jährlinge der Rassen Schwarzköpfi ges Fleischschaf, Suff olk, Ile de France sowie Dorper. Zum Auftrieb werden die Tiere wieder gewogen und mit tatkräftiger Unterstützung von der Landesforschungsanstalt per Ultraschall Muskeldicke und Fettaufl age gemessen. Diese Werte werden zur Ermittlung des Fleischsiegers herangezogen.

Zeitplan: 08.00–10.00 Uhr: Auftrieb ab 10.00 Uhr: Eröff nung und Prämierungsveranstaltung ab 13.00 Uhr: Auktion

Alle Züchter, Halter und Schäfer sind herzlich eingeladen, sich auf unserer Auktion mit stations- bzw. feldgeprüften Böcken für die kommende Saison

einzudecken. Als Auktionator steht uns wie-der Berthold Majerus, Ge-schäftsführer der LMS Agrar-beratung GmbH, zur Verfü-gung.

Liebe Züchter,wenn Sie noch Böcke für die Auktion zu kören haben, mel-den Sie sich bitte in der Ge-schäftsstelle. Anmeldeschluss für die Tiere ist der 5. April. Denken Sie bitte auch an die Scrapie-Untersuchung.

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Körungen 2013 dokumentieren züchterischen Fortschritt

In der zweiten Januarwoche fand die große Körrunde der feld- und stati-onsgeprüften Jährlingsböcke statt. Die Körkommission, bestehend in be-währter Weise aus Zuchtleiter Dr. Sven Grumbach sowie Klaus Herrmann

und Dr. Wolfgang Zupp, hatte in diesem Jahr 59 Böcke zu bewerten.

Ergebnisse Prüfungen auf Station12 Tiere von der Prüfstation in Laage konnten den zweiten Prüfabschnitt-beenden. 10 Tiere wurden in die Wertklasse I eingestuft, 2 Tiere in die Wertklasse II.

Die Suff olkböcke von Arne Meyn und Gunnar Egermeier wurden zwischen Ende November 2010 und Anfang Februar 2012 geboren und brachten durchschnittlich ein Gewicht von 99 kg (89–105 kg) auf die Waage. Die Ile de France der Schäferei Isdebski, geboren zwischen dem 24. Januar und dem 5. Februar 2012, wogen im Schnitt ebenfalls 99 kg(89–106 kg). Ein 4. Ile-de-France-Bock ist leider vor Prüfabschluss verendet.

RasseBöcke Gekörte Böcke

vor-gestellt

gekört LTZ in g

Wolle Bemus-kelung

Exte-rieur

Ile de France 3 3 416 8,0 7,0 7,3

Suff olk 7 7 352 7,0 7,6 7,6

Schwarzk.Fleischschaf

2 2 510 8,0 7,5 7,0

Summe/Durchschnitt

12 12 394 7,4 7,4 7,4

Tab. 1: Körergebnisse in der MPA Laage

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Walter Telschow beschickte mit 2 noch relativ jungen Böcken (25.05./15.06.2012) die Station. Mit 101 kg bzw. 89 kg Lebendmasse standen Sie den älteren Böcken in nichts nach. Insgesamt waren die Böcke relativ ausgeglichen und p räsentierten sich in gutem Entwicklungszustand.

Ergebnisse der Prüfungen im FeldWeiter ging es nach Dalberg zu Pierre Römpage, wo 3 Dorperböcke (DOS) gekört wurden, und zu Rüdiger Schröder nach Brüsewitz. Die drei aufgetrie-benen SKF-Böcke dieses Züchters hatten den 1. Prüfabschnitt in der MPA Laage absolviert und präsentierten sich mit ausgeglichener Wolle und einer guten Bemuskelung (Tab. 2). Auch der SKF-Bock von Thomas Kessin stand in Brüsewitz. Dieses Tier, ebenfalls stationsgeprüft, erreichte in Laage eine Prüftagszunahme von 784 g bei einer ausgezeichneten Futterverwertung von 15 MJ ME/kg. Zur Körung wog er 109 kg und zeichnete sich durch eine gute Wolle aus.

Bernd u. Kirsten Heinsohn aus Deibow kamen mit 4 Böcken nach Brüse-witz. Die Tiere waren sehr gut bemuskelt und brachten durchschnittlich 130 kg

Tab. 2: Körergebnisse im Feld

Rasse Züchter/Besitzer

Böcke Gekörte Böcke

vor-gestellt

ge-kört

Gewicht,kg

Wolle Bemus-kelung

Exte-rieur

DOS P. Römpage 3 3 6,67 7,00

SKF AG Lübstorf 30 29 117 7,52 8,07 7,69

SKF H. Hesse 6 6 112 8,50 8,17 7,83

SKF K. Heinsohn 4 4 129 7,75 8,00 7,75

SKF R. Schröder 3 3 111 8,00 8,33 7,33

SKF T. Kessin 1 1 109 8,00 7,00 7,00

Summe/Durchschnitt 47 46 117 7,72 7,98 7,63

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auf die Waage. Hervorzuheben ist „Bubi“ ein tiefer Bock, der mit W-8, B-9, E-8 bewertet wurde. Zur Körung wog er mit 353 Lebenstagen 153 kg und bestach durch breite Brust, breites Becken und ein gutes Fundament.

In Alt Meteln, der letzten Station, wurden 30 Böcke der AG Lübstorf und 6 Böcke des Züchters Harald Hesse vorgestellt. Diese Tiere haben beim Züchter die Feldprüfung absolviert und wiesen überdurchschnittliche Lebenstagszunahmen nicht selten über 500 g auf. Von den vorgestellten Böcken wurde lediglich ein Tier wegen Zahnproblemen nicht gekört. Alle anderen Tiere wurden mit sehr guten Noten in die Wertklasse I eingestuft. Die Lübstorfer Böcke, geboren im Dezember 2010, wogen durchschnittlich 117 kg. Die Ende März/Anfang April geborenen Böcke von Harald Hesse brachten durchschnittlich 112 kg auf die Waage und zeichneten sich nicht nur durch die gute Wolle aus.

Die zur Körrunde vorgestellten Böcke waren insgesamt sehr ausgeglichen und sind ein gutes Beispiel für den züchterischen Fortschritt in unserem Bun-desland. Bei unserer Auktion der Fleischschafe am 27. April können Sie sich davon überzeugen und den passenden Bock für Ihre Herde bzw. Zucht fi nden.

Aus dem Landesschaf- und Ziegenzuchtverband

Kurz notiert

TSE-resistente Bestände

Im vergangenen Jahr haben die Züchter Andreas Hagemann und Walter Telschow die Anerkennung als TSE-resistenter Schafbestand nach Stufe I

der Resistenzzuchtvereinbarung erhalten. Alle Tiere weisen den Prion-Protein- Genotyp ARR/ARR–G1 auf. Somit sind Untersuchungen der Nachkommen auf TSE nur noch stichprobenhaft durchzuführen. Bei nicht untersuchten Tieren anerkannt resistenter Bestände wird auf Zuchtbescheinigungen bzw. in Katalogen der TSE-Genotyp ARR* ausgewiesen.

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Am 14. November fand der Schaf- und Ziegentag in Brüel und Groß Görnow statt. Unter den über 50 Teilnehmern waren vor allem die Schä-

fer aus unserem Bundesland präsent. Für die Fachvorträge stellte der Agrar-hof Brüel e.G. dankenswerter Weise seine Räumlichkeiten zur Verfügung.

Beginnend mit der Auswertung des Feldversuchs „Vorkommen von Endo parasitosen beim Schaf in MV“ gab Dr. Regina Dibbert interessante Auskünfte zum Befall mit Leberegeln, Bandwürmern und Co. So waren z.B. Kokzidien in allen und Fadenwürmer in fast allen Schafbeständen zu fi nden. An dem gemeinsamen Versuch der Uni Rostock, des LALLF MV und des LSZV hatten 31 Betriebe mit unterschiedlichen Bestandsgrößen teilgenommen. Anschließend informierte Dr. Dibbert für den erkrankten Dr. Klim Hüttner über den Maedi-Visna-Modellversuch.

Andreas Titze von der LFA MV referierte über „Hochwertige Pfl anzenbe-stände – Voraussetzung für gute Zunahmen“. Er ging in seinem Vortrag u. a. auf verschiedene Standorte und deren Bewuchs ein, wann sich welche Ein-saaten lohnen und welche Düngung erforderlich ist. Er zählte spezielle Gift-pfl anzen auf und welche Auswirkungen diese auf die Futterqualität haben.

Theorie und Praxis kamen gut an –Theorie und Praxis kamen gut an –

Bericht vom Schaftag in Brüel und Groß GörnowBericht vom Schaftag in Brüel und Groß Görnow

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Anschließend informierte Friedhelm Blücher von der LMS Agrarberatung über die wirtschaftliche Situation in der Schafhaltung im vergangenen Jahr. Siehe dazu auch die Seiten 36-46 dieser Ausgabe.

Zum Abschluss der Vorträge gab der Vorstandsvorsitzende des Agrar-hofs Brüel, Dietmar Schulz, noch einige Informationen zum Betrieb. So werden neben einigen Jakobschafen hauptsächlich Rinder gehalten. Nach dem Mittagessen ging es zu den Stallungen der LWG Groß Raden mbH & Co. KG nach Groß Görnow. Die beiden Betriebe Groß Raden und Brüel gehören zu W. N. Pon-Kuhpon in Kaarz.

In Groß Görnow empfi ng uns der schottische Schäfer David Patterson und stellte den sehr interessierten Schäfern den Betrieb vor. So werden dort aktuell 2.700 Mutterschafe – hauptsächlich Schwarzköpfi ge Fleischschafe, sowie einige Texel gehalten. Z ur Mastlammproduktion werden 60 Böcke der britischen Rassen Cheviot und Lleyn eingesetzt, aber auch Texel und Schwarzköpfi ge Fleischschafe. Um sich ein Bild von den Kreuzungs tieren machen zu können, waren einige Lämmer und deren Väter neben den rein-rassigen Texeln aufgestallt.

Auf der Weide demonstrierte der Schäfer, wie er mit seinen Border und Bearded Collies in der Herde agiert. Die Schafe wurden von der Weide in den Pferch getrieben und dort mit Hilfe einer funktionellen Sortieranlage in verschiedene Gruppen geteilt. Die Schafe werden ganzjährig auf fest einge-zäunten Weiden gehalten, nur die Zutreter verbringen den Winter im Stall. Zukünftig soll die Herde sogar auf 3.200 Muttern anwachsen.

Nach der beeindruckenden Betriebsvorstellung konnten noch die Flä-chen des Betriebes besichtigt werden. Im Vorfeld des Schaftages waren diese durch Herrn Tietze bonitiert worden. Er ging auf die verschiedenen Bestandsbildner und Bewirtschaftungsweisen in Ergänzung zu seinem Vor-trag ein. Für das Frühjahr ist ein weiterführendes Grünlandseminar geplant.

An dieser Stelle möchten wir uns nochmals bei allen an der Organisation Beteiligten für den gelungenen Schaftag bedanken. Das Programm ist bei allen Gästen auf positive Resonanz gestoßen.

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Kamerunschafe aus Mecklenburg-Vorpommern nach Spanien exportiert

Am 23. Oktober 2012 nahm Andreas Rohregger von der Ganaderia Tierra Celta S.L. Kontakt mit dem Vorsitzenden des bundesweiten Ver-

eins Kamerunschafzüchter- und halter e.V. Rüdiger Gaus aus Münden auf. Er hatte eine Anfrage nach 40 tragenden Kamerunschafen und 2 Böcken aus Maedi-Visna-unverdächtigen Beständen. Diese sollten im Februar 2013 in die Provinz Galizien im Nordwesten von Spanien gebracht werden, wo sich der gebürtige Österreicher eine nachhaltig wirtschaftende Farm im Einklang mit den natürlichen Gegebenheiten aufbaut.

Zunächst musste Herr Gaus leider absagen, da es nicht so viele große Züchter gibt, die den Status Maedi-unverdächtig haben. Man hätte durch ganz Deutschland fahren müssen, um diese Anzahl zusammen zu bekom-men. Das ist natürlich mit einem sehr großen Aufwand verbunden.

Herr Gaus kontaktierte einige Züchter um nachzufragen, wer Tiere ab-geben könnten. Es fand sich jedoch niemand, der Tiere verkaufen konnte. Anschließend rief er mich an und fragte, ob ich so viele Tiere hätte. Ich antwortete ihm, „da muss ich erst einmal im Stall schauen“. Eigentlich wollte ich meine gesamte Nachzucht behalten, um den Bestand zu erhöhen. Doch nach einigen Überlegungen entschloss ich mich meine Nachzucht zu ver-kaufen und setzte mich mit Herrn Gaus in Verbindung.

Am 11. November schrieb ich Herrn Rohregger eine Mail, dass ich ihm aus meinen Maedi-Visna-unverdächtigen Herdbuchbestand 27 tragende Muttertiere, 13 Lämmer und 2 Böcke anbieten kann. Dazu kam dann noch ein Alttier als Leitschaf. Schnell wurden die Preise ausgehandelt und am 16. November die Kaufabwicklung abgeschlossen. Jetzt war es nur noch Herrn Rohreggers Aufgabe ein Transportunternehmen zu fi nden, das die Kamerunschafe nach Spanien bringt.

Die nächste Anfrage von Herrn Rohregger war, ob in meiner Nähe ein Transportunternehmen wäre. Transportunternehmen haben wir einige, aber

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nicht viele mit einer EU-Zulassung und mit dem entsprechenden Fahr-zeug. So übermittelte ich alles Dr. Sven Grumbach, der neben seiner Zuchtleitertätigkeit hauptsächlich in der Vermarktungsabteilung der Rinderzucht MV GmbH beschäftigt ist. Herr Dr. Grumbach nahm dann mit Herrn Rohregger Kontakt auf. Schnell wurden sich beide einig und der Transport organisiert.

Im Januar 2013 wurden dann alle entsprechenden Untersu-chungen bei den Tieren gemacht und die Gesundheitszeugnisse erstellt. Am 04. Februar brachte ich dann alle Kamerunschafe nach Karow in die EU-Sammelstelle, da-mit sie sich noch etwas vor dieser langen Reise erholen können. Ei-nen Tag später begannen wir um 11.30 mit Zustimmung der Amts-tierärztin Frau Dr. Brüggemann mit der Verladung.

Ich verabschiedete mich von jedem einzelnem Tier, indem ich sie alle noch einmal in der Hand

oben: Thomas Seemann verabschiedet sich von seinen Kamerunschafen. Diese haben es in Spanien anscheinend gut getroff en.

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bzw. im Arm hatte. Bevor Sie auf den LKW gebracht wurden, bekamen alle Schafe noch eine Insektizid-Behandlung. Gegen 14.00 Uhr, nachdem alle Papiere geschrieben und gedruckt waren, machte sich der Transporteur auf den langen Weg nach Spanien.

Nach drei Tagen Fahrt kamen alle Tiere wohlbehalten in ihrer neuen Hei-mat an. Inzwischen haben sie sich gut eingelebt und mit dem Herdenschutz-hund angefreundet. In nächsten Wochen werden sie noch von 400 Hühnern, 20 Cachena-Rindern sowie 60 Schweinen Gesellschaft bekommen.

In dieser Region gibt es bisher noch keine Kamerunschafe und ich hoff e, dass diese Rasse dort bekannt und es noch einige Exporte dorthin geben wird.

Thomas Seemann

„Auf nach Spanien“ – das scheint auch die Devise dieser Kamerunschafe zu sein.

Foto:

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70. Geburtstag• Wilfried Baldermann aus Dobbin am 4. März

Allen Jubilaren – auch den nicht genannten Geburtstags-kindern – unseren herzlichen Glückwunsch!

Wir wünschen Gesundheit und alles erdenklich Gute!

Aus dem Landesschaf- und Ziegenzuchtverband

Jubiläen – wir gratulieren nachträglich!

Nachruf Hans Kleinhans

Unser Mitglied Hans Kleinhans ist am 8. Februar 2013 nach längerer Krankheit

im Alter von 78 Jahren verstorben. Er war lange Jahre, insbesondere vor der Wende,

als Schafscherer in unserer Region aktiv. Alle, die ihn kannten, werden Hans Kleinhans

als einen angenehmen und freundlichen Menschen in Erinnerung behalten.

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Rauhwolliges Pommersches Landschaf

• Gekörter Altbock (geb. 2009) – WK I, G2, Linie 07 Kontakt: Veit Vielhaber • Boldekow • Tel.: 039722 22786

Beweidungsangebot • Die ALBA Nord GmbH bietet in der Deponie Tessin bei

Sanitz eine Beweidungsmöglichkeit für Schafe. Es handelt sich um eine geschlossene und rekultivierte Deponie, die auf dem südlichen Teil mit einer Photovoltaikanlage bebaut ist. Der gesamte Deponiekörper verfügt über einen Gras-bewuchs und ist mit dem beweidungsfähigen Teil ca. 4 ha groß. Dazu kommen etwa 3 ha Neben fl ächen mit Wildbe-wuchs. Die gesamte Deponie ist eingezäunt. Die Beweidung sollte für beide Seiten kostenneutral erfolgen, eine Besichti-gung der Örtlichkeit ist möglich.

Kontakt: Friedrich-Wilhelm Wilcken

E-Mail: [email protected] oder ALBA Nord GmbH Geschäftsführer Rüdiger Hochgräfe

Ziegeleiweg 12 • 19057 Schwerin

KLEINANZEIGEN • KLEINANZEIGEN

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„Schafbestand positiv entwickelt“

Diese Aussage ist einer Meldung des Statistisches Amtes Mecklen-burg-Vorpommern vom 29. Januar 2013 zu entnehmen.

68.800 Schafe hielten demnach die Landwirtschaftsbetriebe in MV am 3. November 2012 (vorläufi ges Ergebnis). Laut Statistischem Amt sind das 2,0 Prozent mehr Schafe als im November 2011.Damit hat der Nordosten am Gesamtbestand bei Schafen in Deutschland einen Anteil von 4,2 %.

Der größte Anteil der gehaltenen Schafe entfi el mit 70,4 % auf 48.400 weibliche Schafe zur Zucht einschließlich gedeckter Jung- und Milchschafe. Im Land gibt es rund 310 Betriebe, die jeweils 20 und mehr Schafe halten. Schafhaltungen mit weniger Tieren, vor allem im Hobby- und Freizeitbereich, werden durch diese Erfassungsgrenze nicht in die Erhebung einbezogen.

Arbeitsgemeinschaft Herdenschutzhunde – Mitstreiter für Mecklenburg Vorpommern gesucht

Am 19. November 2012 traf sich in Brandenburg die bundesweit agie-rende Arbeitsgemeinschaft Herdenschutzhunde (AG HSH) zu einer

Präsentationsveranstaltung. Die AG hat es sich zum Ziel gemacht, das Her-denschutzhund-Wesen und somit den Einsatz von solchen Hunden in einer Schafherde zu fördern. Auch das Zusammenleben von Herdenschutzhunden mit anderen Tierarten soll gestärkt werden. Eine Schulung der Mitglieder ist geplant und auch der Erfahrungsaustausch soll nicht zu kurz kommen. Für Mecklenburg-Vorpommern wird auch die Gründung eines Landesverbandes AG HSH geplant.

Interessierte wenden sich bitte an: Detlef Kracht • Landesgruppe Mecklenburg-Vorpommern • Tel.: 0174 1624156

Aus dem Landesschaf- und Ziegenzuchtverband / Kurz notiert

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Neue Erkenntnisse zur Wirkung des Schmallenberg-Virus

Untersuchungsergebnisse könnten als Grundlage für die Impfstoff entwicklung genutzt werden

Vor etwa zwei Jahren trat erstmals das Schmallenberg-Virus in Deutsch-land auf. Bei neugeborenen Rindern, Schafen und Ziegen kann es im

Nervensys tem und im Bewegungsapparat schwere Missbildungen hervor-rufen. Wissenschaftler des Instituts für Pathologie der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo), der Universität Glasgow, der Universität Sassari in Italien und des Friedrich-Loeffl er-Instituts haben in einer Studie die Pathogenese und das biologische Verhalten des Schmallenberg-Virus unter-sucht. Ihre Ergebnisse, die sie im Fachmagazin PLOS Pathogens veröff entlicht haben, könnten als Grundlage genutzt werden, um einen Impfstoff gegen das Virus herzustellen.

Die Forscher haben ein Verfahren entwickelt, mit dem sie das Schmallen-berg-Virus synthetisieren können. So konnten sie das natürlich vorkommende Virus mit Varianten vergleichen, die sie an ausgewählten Stellen im Erbgut minimal verändert hatten. In ihren Untersuchungen haben die Wissenschaft-ler in den Nervenzellen der grauen Substanz des Gehirns sowie des Rücken-marks hohe Konzentrationen des Virusantigens nachgewiesen. Professor Dr. Wolfgang Baumgärtner, Leiter des Instituts für Pathologie, sagte: „Wir gehen deshalb davon aus, dass sich das Virus in Nervenzellen vermehrt und der Vorgang bei im Labor infi zierten Mäusen genauso abläuft wie bei Lämmern und Kälbern, die sich während der Trächtigkeit über das Muttertier angesteckt haben.“ Diese Erkenntnisse legen den Grundstein, die Ergebnisse aus dem Labor auf die in der Umwelt vorkommende Infektion zu übertragen, um die viralen Krankheitsmechanismen besser verstehen zu können. In den befallenen Nervenzellen löst sich die Struktur auf, die Zellen werden ge-schädigt und sterben ab. Je mehr Nervenzellen befallen sind, desto stärker

Verschiedenes

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wird das Gewebe beschädigt. Im Gehirn der betroff enen Tiere entstehen zystische Hohlräume, die auch Poren genannt werden. Die Gehirnfunktion ist stark eingeschränkt. Neben diesen typischen Gehirnmissbildungen weisen infi zierte Jungtiere auch eine unterentwickelte Muskulatur der Gliedmaßen auf, die sich wahrscheinlich erst infolge der Gehirnläsionen entwickelt.

Über die Virulenz, also das Maß der krankmachenden Eigenschaften, des relativ neuartigen Virus ist bislang nur wenig bekannt. Die Forscher ha-ben nun herausgefunden, welche Faktoren des Schmallenberg-Virus für die Virulenz zuständig sind, indem sie höher und niedriger virulente Mutanten des Virus entwickelt haben.

Beim Schmallenberg-Virus handelt es sich um einen relativ neuartigen, zu den Orthobunyaviren gehörenden Erreger, der erstmals im November 2011 in Deutschland identifi ziert wurde. Seitdem fand eine rasche Ausbreitung in andere europäische Länder, wie die Niederlande, Belgien, Frankreich und Großbritannien, statt. Das Virus kann Rinder, Schafe und Ziegen befallen, wobei die Übertragung hauptsächlich über blutsaugende Insekten, beispiels-weise Gnitzen, erfolgt. Die Infektion adulter Tiere verläuft in der Regel mit milden Symptomen. Bei der Infektion von trächtigen Tieren kann es jedoch zeitlich verzögert zu Fruchtbarkeitsstörungen, Frühgeburten und teilweise erheblichen Missbildungen der Neugeborenen kommen.(Quelle: Meldung der Tierärztlichen Hochschule Hannover vom 19.01.2013)

Großhirn eines mit dem Schmallenberg-Virus infi zierten Schafl ammes. Deutlich zu erkennen sind die Hohlräume in beiden Hemisphären (Foto: V. Herder)

Verschiedenes

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Jutta Simon in den Ruhestand verabschiedet

Sehr geehrte Frau Simon, am 1. März 2013 gehen Sie in den Ruhe-stand, korrekt in die „passive Phase der Altersteilzeit“. Dies möchten wir zum Anlass nehmen, Ihnen einige Fragen zu Ihren langjährigen Erfahrungen und Ihrem Engagement für die Tierzucht des Landes Mecklenburg-Vorpommern sowie zu Ihrer Mitarbeit bei „Schafe-aktuell in MV“ zu stellen.

Schafe-aktuell*)Wie kamen Sie zu Landwirtschaft und Tierzucht?Jutta Simon: 1950 wurde ich im Land Brandenburg, im Kreis Neuruppin auf einem Bauernhof geboren. Meine Eltern und Großeltern haben in der

*) Das Gespräch mit Jutta Simon führte die Redakteurin von Schafe-aktuell, Dr. Ulrike Hoff meister.

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Landwirtschaft gearbeitet und es war für mich selbstverständlich, dass ich es ebenso halten würde.

Von klein auf habe ich die schönen, aber auch schwierigen Seiten des Landlebens kennen gelernt. Als ich die Möglichkeit erhielt, das Abitur in Verbindung mit dem „Facharbeiter Rinderzucht“ abzulegen, fi el mir die Entscheidung nicht leicht.

Meine Eltern und Lehrer unterstützten mich in dem Vorhaben und ich konnte nach der erfolgreich bestandenen Hochschulreife das Studium der Agrarwissenschaften, Fachrichtung Tierproduktion, in Berlin an der Humboldt Universität absolvieren.

Über die Absolventenlenkung wurde ich 1973 in den VEB Tierzucht nach Neubrandenburg vermittelt. Hier habe ich bis 1989 in verschiedenen Bereichen gearbeitet: als wissenschaftliche Mitarbeiterin beim Direktor, als Abteilungsleiterin in der Datenerfassung – damals noch über Lochstreifen – und als Leiterin der Personalabteilung („Kaderleiter“).

Seit wann sind Sie in der bzw. für die Tierzucht des Landes MV tätig? Jutta Simon: Ab 1989 war ich 2 Jahre nicht im Arbeitsprozess, ich befand mich im Erziehungsjahr. Ich freute mich sehr, dass ich nach längerem Bemü-hen am 15. Mai 1991 einen Arbeitsvertrag mit dem Tierzuchtamt MV in Neubrandenburg erhielt. Das Amt wurde auf Erlass der Landesregierung vom 21. März 1991 mit dem Ziel der Umsetzung des Tierzuchtgesetzes im Land errichtet. Meine Aufgabe war es, für die technische Sicherstellung der Arbeitsfähigkeit der Mitarbeiter sowie der Geschäftsabläufe zu sorgen.

Ab 1991 wurden durch die Landesregierung Fördermittel zur Verfügung gestellt. Damit war es möglich den Aufbau der tierzüchterischen Leistungs-prüfung in den Tierzuchtverbänden zu unterstützen. Die Planung, Bewilli-gung und Kontrolle der Verwendung gehörte zu meinem Arbeitsgebiet. In dieser Aufbauphase wurden Grundlagen für die spätere Entwicklung in den Verbänden gelegt. Es war eine spannende Zeit, die geprägt war von einer engen Zusammenarbeit mit den Tierzuchtverbänden.

Aus dem LALLF

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Was waren Ihre wichtigsten Stationen und Hauptaufgaben?Jutta Simon: Am 1. Januar 1995 wurde das Landestierzuchtamt von Neu-brandenburg nach Gülzow verlegt und dort als selbstständige Abteilung „Landestierzucht und Tierzuchtanerkennung“ an die Landesforschungsanstalt angegliedert. Die Aufgabenstellung veränderte sich für mich. Neben der Verwaltung der Tierzuchtförderung führte ich jetzt die tierzuchtrechtlichen Kontrollen im Rahmen der Milchleistungsprüfung Rind in MV durch.

Für meine Familie und mich bedeutete der Umzug der Dienststelle auch einen Wechsel des Wohnortes von Neubrandenburg nach Wilhelminenhof, bei Güstrow.

2002 folgte eine weitere Veränderung der Strukturen im Verantwor-tungsbereich – die Tierzucht wurde von Gülzow nach Dummerstorf verlegt, um u.a. eine Konzentration der tierzüchterischen Kompetenzen am Standort Dummerstorf mit dem Institut für Tierproduktion zu erreichen.

Im Jahr 2005 entstand das Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittel-sicherheit und Fischerei MV in Rostock (siehe dazu das Foto zur Vorgeschichte des LALLF auf S. 25).

Die Tierzucht, die ho-heitliche Aufgaben auf der Grundlage des Tierzucht-gesetzes erfüllt, wurde dem LALLF MV angeglie-dert. Für mich bedeutete das ab 2006, dass ich für die tierzüchterischen Kontrollaufgaben auf dem Gebiet der Schaf- und Zie-genzucht und für die MeLa verantwortlich war.

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Aus dem LALLF

Jutta Simon überreicht dem erfolgreichen Züchter Harald Hesse einen Preis (Bockaution Karow 2012)

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Mit der Geschäftsstelle, dem Vorstand und nicht zuletzt den Schäfern war es eine Zusammenarbeit, die von gegenseitigem Bemühen geprägt war, Lösungen für die Schafzucht in MV zu fi nden.

Welche Rolle spielte „die Wende“ für Ihre Arbeit?Jutta Simon: Die Wende bedeutete für mich, wie sicher für viele Andere eine inhaltliche und auch territoriale Veränderung des Aufgabengebietes. Ich hatte das große Glück, dass ich in meinen erlernten Beruf arbeiten konnte. Obwohl die unterschiedlichen Einsatzorte und Aufgabengebiete mit den familiären Verpfl ichtungen vereinbart werden mussten, hatte ich auch die Möglichkeit auf dem Gebiet der Landwirtschaft, speziell der Tierzucht Neues kennenzulernen und teilweise mitzugestalten.

Welche Perspektiven und neuen Tendenzen sehen Sie für Landwirtschaft und Tierzucht in Mecklenburg-Vorpommern?

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Aus dem LALLF

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Jutta Simon: Das ist sehr schwierig. Viele erwarten von der Förderperiode 2014 bis 2020 spezielle Maßnahmen für ihren Betriebszweig. Die in Aus-sicht gestellten Subventionen werden jedoch geringer. Die gestellten Ziele „rentable Erzeugung von Lebensmitteln, nachhaltige Ressourcenbewirtschaf-tung und Klimaschutz sowie die ausgewogene Entwicklung der ländlichen Räume“ lassen viele Fragen off en.

Ich wünsche mir, dass die Bemühungen der Interessenvertretungen der Schafhalter gehört werden und auch die Leistungen der Schaf- und Ziegen-halter, die entscheidende Umweltfunktionen in der Landschaftspfl ege und für die Erhaltung empfi ndlicher Ökosysteme erbringen, berücksichtigt werden.

Unter den derzeitigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ist eine wettbewerbsfähige Schafhaltung schwer zu erreichen.

Seit 2007 sind Sie Mitglied des Redaktionskollegiums von „Schafe-aktuell“.Was gefällt Ihnen an unserer Fachzeitschrift, was können wir in Zukunft besser machen?Jutta Simon: Die Zeitschrift ist für die Mitglieder des Verbandes ein aktu-elles und informatives, speziell auf ihre Situation zugeschnittenes Medium. Den Redaktionsmitgliedern ist es bisher gelungen, vierteljährlich ein Heft zu erstellen, das vom Schäfer erwartet wird.

Für das Redaktionskollegium wäre es eine Hilfe und für die Leser eine Bereicherung, wenn mehr Anregungen zum Inhalt aus den Reihen der Mit-glieder kämen. Das könnten kurze Informationen oder auch Anfragen sein, die für alle von Interesse sind.

Was sind Ihre persönlichen Pläne für den Ruhestand?Jutta Simon: Viele! Ich habe schon eine lange Liste, die im Ruhestand ab-gearbeitet werden soll: Garten und Haus sind mir ganz wichtig. Ich will mir auch mehr Zeit für meine Familie nehmen und ich möchte öfter mal mit dem Fahrrad verreisen.

Liebe Frau Simon, wir danken Ihnen für das Gespräch und wünschen Ihnen für Ihren neuen Lebensabschnitt das Allerbeste, insbesondere natürlich Gesundheit.

Aus dem LALLF

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Ackerbohnen – Rohproteinquelle für die Lämmermast

Dr. Jörg Martin – Landesforschungsanstalt MV, Institut für Tierproduktion in Dummerstorf

In letzter Zeit haben sich die seit längerem anhaltenden Diskussionen zur Nutzung heimischer pfl anzlicher Proteinträger als Ersatz für Sojaex-traktionsschrot wieder verstärkt, deren Ursachen vor allem in folgenden

Faktoren zu sehen sind:• zunehmende Verteuerung von Sojaextraktionsschrot• wachsende Ablehnung von gentechnisch verändertem Soja als Futter-

komponente durch die Verbraucher sowie• Ressourcenschonung im Interesse des Klima- und Umweltschutzes.Die wichtigsten einheimischen Proteinquellen sind Produkte der Rapsverarbei-tung sowie Getreideschlempen. Zunehmend wurde das öff entliche Interesse in den letzten Wochen jedoch auch wieder auf die Körnerleguminosen gerichtet, für die nicht nur der Rohproteingehalt spricht, sondern auch der Vorfruchtwert, da sie wesentlich zur Bodenverbesserung (P-Mobilisierung, N-Bindung, Verbesserung Bodenstruktur und Humusbilanz) beitragen.

Diesen langjährigen Diskussionen Rechnung tragend, und um den Schäfern Empfehlungen für einen möglichst wirtschaftlichen Einsatz dieser Futterressourcen zu geben, werden bereits seit 1998 am Institut für Tierpro-duktion der Landesforschungsanstalt vielfältige Untersuchungen zur Nutzung einheimischer Proteinquellen in der Lämmermast durchgeführt.

Heimische Eiweißträger – eine Alternative zur Proteinversorgung in der Fütterung?Ein wesentlicher Vorteil des Einsatzes heimischer pfl anzlicher Eiweißträger ist, dass sie unter der Voraussetzung der Nutzung heimischer Rohstoff e der Erfüllung der Forderungen nach enger Flächenbindung der Produktion sowie der Ablösung von Futterimporten entgegenkommen. Allerdings muss

Aus der Forschung

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1) Analysenergebnisse der LFA MV; 2) Rohprotein; 3) RNB = ruminale N-Bilanz – kennzeichnet N-Ver sorgungsgrad im Pansen; 4) Rohfett; 5) Rohfaser; 6) Umsetzbare Energie; 7) Mineralstoff e Calcium und Phosphor

Futtermittel Gehalte je kg Frischmasse (standardisiert auf 88 % T)

XP 2)

gRNB 3)

gXL 4)

gXF 5)

gME 6)

MJCa7

gP7

g

Sojaextraktionsschrot 455 31,2 12 58 12,1 3,5 6,8

Rapskuchen 344 21,7 101 111 12,1 6,6 9,3

Rapsextraktionsschrot 351 22,0 23 121 10,6 7,2 10,0

Trockenschlempe 318 16,4 52 77 10,6 1,0 8,2

Ackerbohnen 262 14,9 14 78 12,0 1,2 4,6

Blaue Lupinen 295 16,2 51 145 12,6 2,6 5,2

Futtererbsen 225 9,9 12 62 11,8 0,9 3,9

bei ihrem Einsatz als Mischfutterkomponente beachtet werden, dass sie gegenüber Sojaextraktionsschrot zwar einen günstigeren Preis, aber auch ein ungünstigeres Rohprotein-Energie-Verhältnis, eine etwas ungünstigere Proteinbewertung sowie teilweise deutlich erhöhte Rohfett- und -fasergehalte aufweisen (Tab.1).

Aus Sicht der Tierernährung sind infolge ihres Rohproteingehaltes neben den Produkten aus der Rapsverarbeitung (Rapsextraktionsschrot bzw. -ku-chen) und Getreideschlempen aus der Bioethanol-Erzeugung, auch Körner-leguminosen von hoher Bedeutung. Die proteinreichsten Körnerlegu minosen sind Blaue Lupinen, deren Eiweiß zudem aus ernährungsphysiologischer Sicht günstiger zu bewerten ist als das der Ackerbohnen und Futtererbsen. Demgegenüber erzielen die Ackerbohnen, trotz ihres um etwa 10 % gerin-geren Rohproteingehaltes gegenüber Blauen Lupinen, infolge ihrer Ertrags-stärke die höchsten Rohproteinerträge pro Flächeneinheit. Dies macht sie auf-grund ihrer damit besseren Verfügbarkeit auch für die Fütterung interessant.Trotzdem muss bei der Einsatzplanung in der Tierernährung berücksichtigt

Tab. 1: Vergleich des Futterwertes verschiedener pfl anzlicher Eiweißträger1)

Aus der Forschung

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werden, dass der Anbau von Körnerleguminosen mit dem Getreide- und Rapsanbau sowie den Kosten für importierte Eiweißfuttermittel konkurriert und ohne öff entliche Förderung nicht ökonomisch ist. Dies ist auch ein Grund für die gegenwärtig geringe Verfügbarkeit von Körnerleguminosen, die durch erhebliche Ertragsschwankungen insbesondere bei Futtererbsen und Lupinen zusätzlich beeinträchtigt wird.

Einsatz von Ackerbohnen in der intensiven LämmermastDas Ausschöpfen des genetischen Leistungsvermögens der Mastlämmer wird von der Energieversorgung und der Proteinzufuhr bestimmt. Dabei kommt der optimalen Rohproteinversorgung aus der Sicht der Menge und der Qualität eine hohe Bedeutung zu.

Da sich die in den Fokus des öff entlichen Interesses gerückten heimischen Körnerleguminosen erheblich hinsichtlich ihres Energie- und Rohnährstoff ge-haltes unterscheiden, erfolgten unter den standardisierten Bedingungen der Mastprüfanstalt Laage auch Untersuchungen zum Einsatz von Ackerbohnen als Eiweißkomponente im Lämmermischfutter. Tabelle 2 enthält einen Über-blick über die Zusammensetzung der eingesetzten Futtermischungen, die mittels einer fahrbaren Mischstation hergestellt wurden. Sie wurden anhand der Ergebnisse der Rohnährstoff analyse der Einzelkomponenten so aufein-ander abgestimmt, dass nahezu gleiche Energie- und Rohproteingehalte gesichert werden konnten.

Fleischleistung von Lämmern bei Einsatz von Ackerbohnen im MischfutterDie Erzeugung der vom Markt geforderten Lämmer mit gut ausgeprägter Bemuskelung der wertvollen Teilstücke (Kotelett, Lende, Keule) erfordert die optimale Nutzung der hohen Wachstumsintensität bei günstiger Futterver-wertung junger Masttiere. Voraussetzung ist dabei eine leistungsgerechte Ernährung über energie- und proteinreiche Futterrationen.

In Tabelle 3 sind Untersuchungsergebnisse zum Einsatz von Acker-bohnen im Lämmermischfutter zusammengefasst. Die Ergebnisse machen

Aus der Forschung

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Tab. 2: Zusammensetzung und Futterwert der eingesetzten Futtermischungen (Angaben je kg Originalsubstanz)

Eiweißträger im Mischfutter SES ABOSES

ABORES

Sojaextraktionsschrot (SES) % 20 15 •Rapsextraktionsschrot (RES) % • • 15Ackerbohnen (ABO) % • 12 22Gerste % 25 20 12Hafer % 18 16 20Triticale % 30 30 16Mineralstoff e (Ca-reich) % 3 3 3Futterkalk % 2 2 2Öl (zur Staubbindung) % 2 2 2

Futterwert

Energiekonzentration MJ ME 11,2 11,3 11,2Rohprotein g 180 181 181Ruminale N-Bilanz RNB g 3,7 4,2 4,8nutzbares Rohprotein nXP g 157 155 151Rohfett g 48 46 43Rohfaser g 44 47 59

deutlich, dass nur durch ein hohes Niveau der Mast das individuelle Wachs-tumsvermögen der Tiere weitgehend ausgeschöpft werden kann.

Die Tiere aller Gruppen erreichten, als Voraussetzung für hohe tägliche Zunahmen, einen hohen Futterverzehr und damit eine hohe Energie- und Nährstoff aufnahme. Tendenziell war allerdings eine leichte Verringerung der Mischfutteraufnahme bei der Nutzung von Ackerbohnen im Vergleich zur SES-Gruppe zu beobachten. Dies wurde jedoch durch eine höhere Heu-aufnahme weitgehend kompensiert.

Trotz der nahezu ausgeglichenen Trockenmasseaufnahme zeigte sich in der Wachstumsintensität und der Futterverwertung dagegen eine diff e-

Aus der Forschung

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Tab. 3: Ergebnisse zur Gewichtsentwicklung und Futterverwertung sowie zu Schlachtertrag und -körperqualität der Mastlämmer

Eiweißträger im Mischfutter SES ABO/SES ABO/RESAnzahl Lämmer 10 10 10Alter Mastbeginn Tage 62,3 62,4 62,4

Alter Mastende Tage 104,4 114,8 119,8

Gewichtsentwicklung und FutterverwertungFutterauf-nahme jeMasttag

Mischfutter kg 1,26 1,21 1,20Heu kg 0,17 0,22 0,24Energie MJ ME 15,5 15,4 15,3Rohprotein g 247 244 245

Lebend-gewicht

Mastbeginn kg 23,7 22,8 22,528. Masttag kg 36,5 33,7 32,6Mastende kg 43,0 43,0 43,0

Zunahmen Einstallung–Mastbeginn1) g/d 229 101 57Mastbeginn–28. Masttag g/d 455 392 36229. Masttag–Mastende g/d 465 419 393Mastbeginn–Mastende g/d 462 406 382

Futterauf-wand jekg Zuwachs

Mischfutter kg 2,74 2,99 3,14Energie MJ ME 33,5 37,9 40,0Rohprotein g 535 601 640

Schlachtertrag und -körperqualitätSchlachtausbeute % 49,5 49,2 48,8Schlachtgewicht (warm) kg 20,3 20,2 20,0Nettozunahme g 195 178 171Nierenfett g 201 231 248

% 0,99 1,15 1,24Bemuskelung Note 7,3 6,9 6,8Fleischigkeitsklasse (E = 1 bis P = 5) Note 2,6 2,9 3,0Muskeldicke (Ultraschall) mm 28,4 27,8 27,7Fettdicke (Ultraschall) Note 6,5 7,4 7,6

1) 7-tägige Umstellungsphase

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renzierte Wirkung des angebotenen Mischfutters. Das höchste Leistungs-niveau (Zunahme, Futteraufwand je kg Zuwachs) wurde für die Tiere der SES-Gruppe ermittelt. Dagegen führte die Nutzung von Ackerbohnen als Mischfutterkomponente zu einer verminderten Wachstumsintensität und Futterverwertung.

Bei der Wertung der Ergebnisse zum Schlachtertrag und zur Schlachtkör-perqualität ist zu berücksichtigen, dass eine gewichtsabhängige Schlachtung mit einer anschließenden Korrektur auf ein einheitliches Mastendgewicht (von 43,0 kg) erfolgte. Obwohl die Schlachtkörper unabhängig von der ver-abreichten Ration die für junge Lämmer bekannte gute Qualität aufwiesen, muss auf folgende Faktoren besonders geachtet werden:• In den Nettozunahmen spiegeln sich das Schlachtalter und der damit

erreichte Reifegrad sowie die diff erenzierten Schlachtausbeuten zwi-schen den Gruppen wider.

Beispiel für eine ausgeglichene Partie Schlachtlämmer am Haken

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Aus der Forschung

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• Im Verfettungsgrad zeigt sich die bei Lämmern ausgeprägte Altersab-hängigkeit dieses Merkmals, die durch die diff erenzierte Energie- und Nährstoff verwertung deutlich verstärkt wurde.

Dabei zeigen die Ergebnisse, dass bei der Nutzung von Ackerbohnen als Eiweißquelle im Mischfutter infolge der ungünstigeren Konformation (Be-muskelung → Fleischigkeitsklasse, Muskeldicke) und Verfettung (Nierentalg, Fettdicke) mit einer verringerten Schlachtkörperqualität zu rechnen ist.

Ökonomische Bewertung des Einsatzes von AckerbohnenDas vorrangige Ziel einer wirtschaftlichen Schafhaltung muss darauf ausge-richtet sein, die vom Markt geforderten fettarmen Lämmer mit gut entwickelter Bemuskelung der wertbestimmenden Teilstücke (Rücken und Keule) zu erzeu-gen, da über 90 % der Markterlöse in der Schafhaltung auf den Verkauf der Mastlämmer entfallen.

Eiweißträger im Mischfutter SES ABO/SES ABO/RES

Mastdauer Tage 42 52 57

Mischfutterverbrauch kg 53,2 63,6 68,9

Mischfutterpreis €/dt 27,18 27,56 26,47

· darunter Kosten Eiweißträger % 34 41 46

Marktleistung €/Tier 91,42 90,73 90,20

Kosten (ohne Tiereinsatz), davon €/Tier 38,67 47,22 50,59

· Mischfutter €/Tier 14,45 17,52 18,24

· Heu €/Tier 0,77 1,20 1,45

· Lohn €/Tier 8,72 10,16 10,84

· sonstige €/Tier 14,73 18,34 20,06

Marge €/Tier 52,75 43,51 39,61

Tab. 4: Wirtschaftliche Aspekte des Ackerbohnen-Einsatzes in der Lämmermast

1) u.a. Einstreu, Tierarzt, Wasser und Energie, Gebühren, Abschreibungen2) Erlösbeitrag zur Kostendeckung Mutterschafhaltung, entspricht Marktleistung abzüglich Kosten

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Allerdings weist die Kalkulation zu wirtschaftlichen Aspekten der Läm-mermast bei Einsatz von Ackerbohnen selbst unter der Voraussetzung eines nahezu gleichen Energie- und Nährstoff gehaltes auf wirtschaftliche Nachteile gegenüber der Nutzung von Sojaextraktionsschrot als alleiniger Proteinquelle im Mischfutter hin (Tabelle 4). Insbesondere die um 10 bzw. 15 Tage verlängerte Mastdauer der beiden Ackerbohnen-Gruppen zum Erreichen eines marktüblichen Endgewichtes führt zu einer um 21 bzw. 33% verringerten Marge.

Daher muss nachdrücklich darauf hingewiesen werden, dass auch bei der Nutzung heimischer pfl anzlicher Proteinträger hohe Zunahmen in Ver-bindung mit einer guten Schlachtkörperqualität Voraussetzung für ein wirt-schaftlich tragbares Ergebnis der Mast sind. Notwendig für die Sicherung des wirtschaftlichen Erfolges ist deshalb u.a. eine sorgfältige Rationsplanung und -bilanzierung.

Schlussfolgerungen und EmpfehlungenEin wichtiger Faktor für eine wirtschaftliche Lammfl eischerzeugung ist die Fütterung. Nur durch eine leistungs- und bedarfsgerechte Versorgung mit hochwertigen, energie- und eiweißreichen Futtermitteln (Misch- und Grobfut-ter) ist die optimale Nutzung der hohen Wachstumsintensität bei günstiger Futterverwertung junger Tiere und die Sicherung der vom Handel gefor-derten guten Konformation der Schlachtkörper als Voraussetzung für die Wirtschaftlichkeit der Fleischerzeugung zu gewährleisten.

Aus den Untersuchungsergebnissen zum Einsatz von Ackerbohnen in der Mastlammerzeugung können folgende Schlussfolgerungen abgeleitet werden:• Die Nutzung heimischer Proteinpfl anzen als Eiweißquelle in der Tierer-

nährung kommt unter der Voraussetzung, dass Ware aus inländischer Erzeugung eingesetzt wird, der Erfüllung der Forderungen nach enger Flächenbindung der Produktion und Ablösung von Futterimporten ent-gegen. Zu beachten sind dabei der relativ günstige Preis im Vergleich zu

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Sojaextraktionsschrot, aber auch die teilweise deutlich erhöhten Rohfett- und -fasergehalte.

• Von den heimischen Körnerleguminosen sind auch Ackerbohnen bei entsprechender Verfügbarkeit eine für die Lämmermast interessante Roh-proteinquelle. Berücksichtigt werden muss bei ihrem Einsatz, dass sie mit etwa 22 g RP/MJ ME ein ungünstigeres Rohprotein-Energie-Verhältnis im Vergleich zu Extraktionsschroten (>33 g RP/MJ ME) aufweisen. Daher ist eine besondere Sorgfalt bei der Rationsplanung und -bilanzierung notwendig.

• Folgende Empfehlungen sollten beim Einsatz in hofeigenen Futter-mischun gen für Mastlämmer beachtet werden:

– Ackerbohnen sind vor allem als hochwertige Ergänzung zu ande-ren Eiweißträgern einzusetzen, um eine ausgewogene Nährstoff zu-sammensetzung des Mischfutters bei einer hohen Verwertbarkeit der Energie und Nährstoff e zu sichern sowie

– eine mögliche Wirkung verzehrsmindernder Futterbestandteile zu minimieren. Dabei sind sie gut mit Sojaextraktionsschrot kombinierbar.

– Da sowohl die Eiweißträger als auch Getreide ein ungünstiges Ca-P-Verhältnis aufweisen, ist auf die Mineralstoff versorgung der Lämmer besonders zu achten: Ein weites Calcium-Phosphor-Verhältnis (etwa 3:1) im Mischfutter ist durch Einsatz eines calciumreichen, phosphor-armen Mineralfutters und Futterkalks zu sichern, um die Bildung von Harn- bzw. Blasensteinen (Urolithiasis) zu vermeiden.

• Bei Einsatz von Ackerbohnen ist mit keiner Verbesserung der Wirtschaft-lichkeit der Lammfl eischerzeugung zu rechnen. Verursacht wird dies durch eine ungünstigere Futterverwertung bei verringerter Wachstums-intensität, eine verlängerte Mastdauer zum Erreichen marktüblicher Endgewichte und eine ungünstigere Schlachtkörperqualität.

Aus der Forschung

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*) bis Ende 2012 – LMS Landwirtschaftsberatung MV/SH GmbH

Betriebsauswertung Herdenschafhaltung 2012

Teil 1: Ergebnisse und Vergleich mit dem Vorjahr

Friedhelm Blücher – LMS Agrarberatung*)

Im Jahr 2012 nahm die LMS Agrarberatung GmbH wieder eine Be-triebsauswertung der Herdenschafhaltung in Mecklenburg-Vorpom-mern vor. Diese knüpft an die Auswertung des Jahres 2011 an. Im ersten Teil werden die Ergebnisse vorgestellt und mit den Daten des Vorjahres verglichen.

1 DatenerfassungBei der Erfassung der betriebswirtschaftlichen Daten ist die unterschiedliche Bildung des Jahresabschlusses im Wirtschaftsjahr zu berücksichtigen. Die Mehrheit der untersuchten Betriebe erstellt die Jahresabschlüsse nach dem Wirtschaftsjahr vom 01.07. bis zum 30.06. des Folgejahres. Andere rech-nen nach dem Kalenderjahr ab. In seltenen Fällen bildet sogar das Weide-jahr (Stichtag 01.04.) die Grundlage des Jahresabschlusses.

Die Qualität der Daten ist unterschiedlich, da nicht alle Betriebe über einen Buchabschluss im üblichen Sinne verfügen, sondern lediglich über eine Einnahmen-Ausgaben-Überschussrechnung. Die erfassten Betriebe weisen starke individuelle Eigenheiten auf, die in der Streubreite der bereitgestellten Daten zum Ausdruck kommen. Genauere Daten über die Lämmermast konn-ten daher nur vereinzelt erfasst werden. Die Datenerfassung lehnt sich an die bei der LMS Agrarberatung GmbH (bis Ende 2012 Landwirtschaftsberatung MV/SH GmbH) übliche Betriebszweigauswertung an, die nach den DLG-Richtlinien durchgeführt wird.

Aus der Beratung

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2 Interpretationshintergrund der DatenDie erfassten Daten sind vor dem Hintergrund zu betrachten, dass sowohl die Anzahl der Schafbetriebe als auch die der Schafbestände in MV deutlich rückläufi g sind.

Entsprechende Daten liegen beim Statistischen Bundesamt bis zum Jahr 2010 vor. Aktuellere Daten dieses Amtes sind Bestandszahlen aus dem November 2011 in stark verkürzter Fassung, die nur eine geringe Vergleich-barkeit mit den Vorjahreszahlen aufweisen.

Der Schafbestand in Mecklenburg-Vorpommern ist im Zeitraum von 2007 bis 2010 auf 79,2 % rückläufi g, die Anzahl der Betriebe sogar auf 76,6 %. Ein ähnlicher Trend ist auch in Deutschland insgesamt zu verzeich-nen, wenn auch in etwas geringerem Maße. Für das Jahr 2011 sind beim Statistischen Bundesamt nur Zahlen aus dem November vorhanden, die Zahlen der Vorjahre sind jeweils Zählungen aus dem Frühjahr, wodurch die Vergleichbarkeit verringert ist.

Einen weiteren Aufschluss liefert die Größenverteilung der Betriebe in MV. Neuere Zahlen lagen beim Statistischen Bundesamt dazu nicht vor. In die Betrachtung wurden vor allem Betriebe mit einem Bestand ab 100 Scha-fe einbezogen, da von dieser Größe an von einer wesentlichen Bedeutung für die Erwerbstätigkeit ausgegangen werden kann.

Die Anzahl der Betriebe mit über 100 gehaltenen Schafen ging insge-samt auf 78 % zurück. Ein besonders deutlicher Rückgang auf 69 % trat bei den Betrieben mit über 1.000 gehaltenen Schafen auf. Der Schafbestand in den dargestellten Betriebskategorien ist in diesem Zeitraum auf 79 % zu-rückgegangen, besonders deutlich ist der Rückgang bei den Betrieben mit über 1.000 gehaltenen Schafen auf 74 %.

Anzumerken ist außerdem, dass die Betriebe ab 100 Schafe lediglich 22 % der Schafbetriebe in MV ausmachen, jedoch von diesen 87 % des Schafbestandes gehalten wird. Entsprechend groß ist deren wirtschaftliche Bedeutung und die Bedeutung für mögliche Maßnahmen der Landschafts-pfl ege.

Aus der Beratung

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Von der Tierseuchenkasse erhobene Bestandszahlen wurden von Dr. Sven Grumbach in seinem Vortrag auf dem Schaftag am 3.11.2012 in Marihn vorgestellt (Abb. 1).

Diese Darstellung zeigt ein ähnliches Bild wie die Zahlen des Statisti-schen Bundesamtes. Abweichend zu dessen Erhebungen, die nur Schafbe-stände ab einer bestimmten Größenordnung erfassen, sind in der Abbildung Halter ab einem Schaf enthalten.

Man kann daraus ableiten, dass bei den Schafbetrieben nicht der in anderen Bereichen übliche Strukturwandel stattfi ndet, wo über Betriebsver-größerungen Wachstum erfolgt und sich die Produktionskapazitäten wegen der möglichen Kostendegression in die größeren Betriebe verlagern. In der Schafhaltung kann bei größeren Betrieben im Durchschnitt off ensichtlich keine bessere Wirtschaftlichkeit und Stabilität erreicht werden.

Abb. 1: Schafe und Schafhalter – Zahlen der Tierseuchenkasse MV vom 23.10.2012Quelle: Dr. Sven Grumbach, LSZV MV

Aus der Beratung

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3 Methodik und Ergebnisse3.1 Erfasste KapazitätenInsgesamt wurden im Jahr 2012 von 12 Schafbetrieben auswertbare Daten bereitgestellt. Diese Betriebe unterscheiden sich untereinander deutlich hin-sichtlich ihrer Eigenschaften und somit ihrer Daten. Wesentliche Unterschiede gibt es zum Beispiel bei der Betriebsgröße (ha LF, Schafbestand), der Rechts-form, der konventionellen oder ökologischen Ausrichtung, der Intensität oder der verfügbaren entkoppelten bzw. gekoppelten Beihilfen (Tab. 1).

Trotz der relativ geringen Anzahl der Betriebe ist ein vielgestaltiges Spektrum in die Auswertung eingefl ossen.

Die folgenden Übersichten geben einen Einblick in den Umfang der er-fassten Kapazitäten hinsichtlich des Schafbestandes, des Flächenumfanges und der vorhandenen Arbeitskräfte sowie den Vergleich mit dem Vorjahr.

2011 2012

Betriebe insgesamt 14 12

· Einzelunternehmen 8 7

· GbR 1 1

· Juristische Personen 5 4

· Bio-Betriebe 5 4

· Betriebe mit (teilweiser) Direktvermarktung 2 3

Tab. 2: Anzahl der erfassten Schafe

Bestand MV

2010Auswertung 2011 Auswertung 2012

Anzahl Schafe 83.670 16.343 19,5 % 11.770 14,1 %

Anzahl Mutterschafe 50.309 9.225 18,3 % 6.585 13,1 %

Tab. 1: Struktur der ausgewerteten Betriebe

Aus der Beratung

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Insgesamt wurden in der Auswertung 2012 Anteile von 14,1 % des Schaf- bzw. 13,1 % des Mutterschafbestandes erfasst – bezogen auf den Bestand von 2010 (Tab. 2).

Die einzelnen Größenklassen der Betriebe sind in unterschiedlichem Maße an der Auswertung beteiligt. Es sind vor allem die größeren Betriebe vertreten (Tab. 3).

Besonders groß ist der Anteil der Betriebe aus der Größenklasse über 1.000 gehaltene Schafe. 32 % wurden von diesen wurden im Jahr 2012 erfasst, entsprechend insgesamt 10 % aller Betriebe ab 100 Schafe, bezo-gen auf die Zählung des Statistischen Bundesamtes von 2010.

Von den Beständen über 1.000 Schafe sind 24 % in die Auswertung eingefl ossen. Insgesamt wurden 16 % der Schafbestände über 100 Tiere erfasst – bezogen auf die Zählung des Statistischen Bundesamtes von 2010. Damit kann bei den erhobenen Daten von einer entsprechenden Aussage-kraft und Allgemeingültigkeit ausgegangen werden.

3.2 Methodik der DatenauswertungDie Auswertung der Daten erfolgt in Anlehnung an die von der LMS Agrarberatung GmbH genutzten Betriebszweigauswertungen. Um Einzel-unternehmen und juristische Personen vergleichbar zu machen, werden die von den Einzelunternehmen angegebenen Familienarbeitskräfte mit einem

Tab. 3: Anzahl der ausgewerteten Betriebe nach Größenklassen

gesamt MV 2010

Auswertung 2011

Auswertung 2012

Anteil 2012

100 bis 199 38 1 0 0 %

200 bis 499 34 3 3 9 %

500 bis 999 21 1 2 10 %

über 1000 22 9 7 32 %

Summe 115 14 12 10 %

Aus der Beratung

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Lohnansatz belegt (30.000 € je Voll-AK). Ein Zinsansatz für das im Betrieb genutzte Kapital wurde nicht berücksichtigt, da diese Angaben nicht aus allen Betrieben verfügbar waren.

Bei Betrieben mit weiteren Produktionszweigen wurden diese abgegrenzt und nur die Kapazitäten, Erträge und Aufwendungen für die Schafhaltung berücksichtigt. Einzelne reine Schafbetriebe verfügen im geringen Umfang über Ackerland, auf dem Marktfrüchte angebaut werden. Die Produkte wer-den jedoch zum großen Teil als Kraftfutter in der Schafhaltung verwendet, so dass in diesem Falle keine Abgrenzung vorgenommen wurde.

Da die Schafhaltung ohne Beihilfen nicht vorstellbar ist, wurden abwei-chend von der üblichen Auswertungen der anderen Betriebszweige die ent- und gekoppelten Beihilfen bei den Erträgen von Anfang an mit eingerechnet. Diese fi elen von Betrieb zu Betrieb sehr unterschiedlich aus, so dass die Beihilfen das Ergebnis der einzelnen Betriebe in unterschiedlichem Maße beeinfl ussen.

3.3 ErgebnisseIm Durchschnitt wurden bei den Ertrags- und Aufwandspositionen die Daten laut Tabelle 4 ermittelt.

Die Erträge aus Wirtschaftstätigkeit enthalten die Erträge aus der Schaf-haltung selbst (Mastlämmer, Schlachtschafe, Wolle) und weitere Erträge, wie Verkäufe von Futtermitteln, Dienstleistungen u. a., die mit den Produktions-kapazitäten des Betriebes im Zusammenhang stehen. Nicht enthalten sind zeitraumfremde Erträge oder Aufwendungen.

Obwohl sich die beiden dargestellten Jahre sowohl hinsichtlich des Zeit-raumes und der Anzahl der erfassten Betriebe unterscheiden, sind in den beiden Jahren starke Ähnlichkeiten in den Tendenzen der Daten vorhanden. In beiden Jahren sind unter Berücksichtigung des Lohnansatzes die Salden negativ.

Bei den ermittelten Durchschnitten je Hektar, Mutterschaf oder Voll-AK aller Betriebe wurde jeder Betrieb unabhängig von seiner Größe gleichbe-

Aus der Beratung

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Tab. 4: Ertrags- und Aufwandspositionen aller Betriebe in EUR

Durchschnitt 2011 Durchschnitt 2012

Erträge gesamt 119.720 128.603

· aus Wirtschaftstätigkeit 50.463 58.417

· aus Beihilfen 69.258 70.187

Aufwand gesamt 133.593 141.398

· Direktkosten Tierproduktion 28.494 28.909

· Direktkosten Pfl anzenproduktion 867 2.019

· Arbeitserledigungskosten 72.723 82.880

· Gebäudekosten 5.893 3.724

· Flächenkosten 16.040 15.154

· sonstige Kosten 9.576 8.712

Saldo -13.873 -12.795

rechtigt bewertet, d. h. aus den 14 Betrieben im Jahr 2011 bzw. 12 Betrie-ben im Jahr 2012 wurde jeweils das arithmetische Mittel gebildet (Tab. 5).

Der durchschnittliche Anteil der Beihilfen an den Erträgen in EUR/ha liegt in der Auswertung des Jahres 2011 bei 53,3 % und in 2012 bei 49,1%. Trotz der Einberechnung dieser Beihilfen ist im Durchschnitt das Ergebnis deutlich negativ, d. h. es werden nicht alle eingesetzten Faktoren entlohnt. Insbesondere triff t das auf die Arbeitskraft in den Einzelunternehmen zu.

Abbildung 2 verdeutlicht die durchschnittlichen Proportionen der einzel-nen Erträge und Aufwendungen zueinander. Auff ällig ist die starke Abhän-gigkeit des Ertrages von den Beihilfen. Auf der Aufwandsseite nehmen die Arbeitserledigungskosten den größten Teil ein. Neben den Direktkosten für die Tierproduktion sind außerdem die Flächenkosten wesentlich.

Aufgrund der unterschiedlichen Eigenschaften der einzelnen Betriebe und deren Anpassung an die konkreten vorhandenen Bedingungen schwan-ken die einzelnen Positionen von Betrieb zu Betrieb erheblich.

Aus der Beratung

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Tab. 5: Ertrags- und Aufwandspositionen aller Betriebe in EUR je Mutterschaf bzw. je Hektar

je Mutterschaf je Hektar

2011 2012 2011 2012

Erträge gesamt 197 240 565 670

· aus Wirtschaftstätigkeit 94 120 259 341

· aus Beihilfen 103 121 301 329

Aufwand gesamt 265 291 704 845

· Direktkosten Tierproduktion 39 48 115 147

· Direktkosten Pfl anzenproduktion 4 4 7 12

· Arbeitserledigungskosten 153 179 410 522

· Gebäudekosten 11 7 28 21

· Flächenkosten 30 36 81 82

· Sonstige Kosten 29 18 63 60

Saldo -67 -51 -139 -175

Der größte Teil der Erträge wird über den Verkauf von Mastlämmern er-zielt, jedoch spielen vereinzelt auch sonstige Erträge, wie Futterverkäufe, Dienstleistungen u. a. eine Rolle. Die größten Aufwandspositionen sind die Direktkosten der Tierhaltung (Tabelle 6) und die Arbeitserledigungskosten.

Die größten Positionen der Auswertung 2011 waren der Zukauf von Kraftfutter, Getreide und Grobfutter, die Tierarztkosten und die Kosten für sonstige Bedarfsartikel, Dienstleistungen u. a. In der Auswertung 2012 kamen umfangreichere Tierzukaufskosten hinzu. Begründet sind diese durch Bestandsaufstockungen bzw. Sanierung aus Zukauf in einzelnen Betrieben. Schafhalter mit wesentlichen Kosten beim Zukauf von Grundfutter haben andererseits häufi g niedrigere Arbeitserledigungskosten, da die Kosten für die eigene Erzeugung des Winterfutters eingespart wurden.

Aus der Beratung

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Abb. 2: Ertrags- und Aufwandspositionen in EUR je ha 2011 und 2012

0

200

400

600

800

1000

800

600

400

200

Sonstige Kosten

Flächenkosten

Gebäudekosten

Arbeitserledigungskosten

Direktkosten Pflanzenproduktion

Direktkosten Tierproduktion

Saldo

dav. aus Beihilfen

dav. aus Wirtschaftstätigkeit

ERTRAG

2011 2012

AUFWAND

2011 2012

Bei der Betrachtung der Arbeitserledigungskosten ist zu berücksichtigen, dass diese nicht nur die Lohnkosten, sondern auch den Lohnansatz für die nicht entlohnten Familienarbeitskräfte mit 30.000 € je Voll-AK enthalten. Die durchschnittlichen Personalkosten aller angestellten Voll-Arbeitskräfte waren in der Auswertung 2011 24.708 €, mit einer Spannbreite zwischen den einzelnen Schafbetrieben von 11.904 bis 31.217 € je Voll-AK.

Aus der Beratung

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In der Auswertung 2012 betrugen die durchschnittlichen Personalkosten aller angestellten und bezahlten Arbeitskräfte 23.669 €, mit einer Spann-breite zwischen den einzelnen Schafbetrieben von 15.674 bis 29.100 € je Voll-AK.

Den größten Anteil nehmen die Personalkosten und der Lohnansatz ein (Tabelle 7), gefolgt von den Treib- und Schmierstoff en sowie den Abschrei-bungen für Maschinen.

Die Schafproduktion ist im Vergleich zu anderen Produktionszweigen durch einen hohen Personaleinsatz, aber vergleichsweise geringen Technik- und Gebäudeeinsatz gekennzeichnet. Entsprechend geringe Spielräume bestehen für eine Kosteneinsparung bei Technik und Gebäude.

Tab. 6: Direktkosten in EUR je Mutterschaf

2011 2012

Durchschnitt Durchschnitt von bis

Gesamt 38,72 48,50 13,79 85,73

· Tierzukauf 1,05 14,05 –*) 56,64

· Zukauf Grobfutter 6,21 5,42 – 23,43

· Zukauf Kraftfutter, Nebenprodukte · Mineralstoff e

14,31 15,04 – 42,48

· Tierarzt, Medikamente 4,95 4,25 – 14,70

· Wasser, Abwasser, Heizung 1,75 3,09 – 10,76

· Versicherung, TSK 1,16 0,96 – 2,32

· Zuchtverband, etc. 0,96 0,24 – 0,97

· Einstreu, Bedarfsartikel (Stroh, etc.) 4,39 0,00 – 0,00

· sonst. Direktkosten, Schafschur 3,93 5,46 – 16,16

*) – steht für Null oder keine Angabe

Aus der Beratung

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Tab. 7: Arbeitserledigungskosten in EUR je Mutterschaf

2011 2012

Durchschnitt Durchschnitt von bis

Gesamt 152,74 178,58 87,82 372,42

· Personalkosten 28,73 28,80 –*) 91,58

· Lohnansatz 54,25 64,66 – 160,00

· Berufsgenossenschaft 0,98 3,06 – 13,24

· Lohanarbeit, Miete, Leasing 15,43 19,74 – 73,40

· Unt. Maschinen/Betriebsv. 13,16 14,81 – 53,12

· Treib- und Schmierstoff e 16,69 16,84 – 46,74

· AfA Masch./Betriebsvorrichtungen 19,14 26,60 – 88,87

· Strom 2,48 2,06 – 12,00

· Maschinenversicherung 1,87 2,00 – 7,54

*) – steht für Null oder keine Angabe

In der nächsten Ausgabe werden die Daten aus der Schafhaltung mit denjenigen anderer Betriebszweige verglichen.

Kontakt: Friedhelm Blücher, LMS Agrarberatung (siehe Impressum)

Aus der Beratung

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47Schafe-aktuell • 1/2013

Meldepfl ichtige Tierkrankheiten – neues aid-Heft erschienen

Das Tierseuchenrecht sieht für diverse Krankheiten eine Melde-pfl icht für Tierärzte und Leiter von Veterinäruntersuchungsämtern vor. Behörden können die Verbreitung dieser Krankheiten auf diese Weise verfolgen. Nach einleitenden allgemeinen Er-läuterungen zum Tierseuchenrecht und zur Meldepfl icht stellt das neue aid-Heft alle 23 meldepfl ich-

tigen Tierkrankheiten vor (Anm. der Redaktion: davon 14 mit Bedeutung für Schafe und/oder Ziegen), einschließlich ihrer Ursachen, Symptome, Infektionswege und Möglichkeiten der Bekämpfung. Zahlreiche Fotos veran-schaulichen charakteristische Krankheitssymptome und erlauben eine erste Diagnose bei Verdacht auf Erkrankung. Die alphabetische Gliederung des Heftes bei der Suche nach bestimmten Krankheiten, aber auch die Icons der Tiere, die von den jeweiligen Krankheiten betroff en sein können, helfen bei der schnellen Orientierung. Eine Übersicht der anzeigepfl ichtigen Tier-seuchen (siehe dazu auch das entsprechende aid-Heft von 2011, Best.-Nr. 5-1046) und ein Literaturverzeichnis runden das Heft ab (Quelle: aid).

• aid-Heft: Meldepflichtige Tierkrankheiten Bestell-Nr.1564 · ISBN/EAN 978-3-8308-1038-4 EUR 3,50 · 80 S. · 2. Aufl age 2012 Bestellung im Medienshop unter www.aid.de

Publikationen vorgestellt

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Herausgeberin:LMS Agrarberatung GmbH · Graf-Lippe-Str. 1 · 18059 Rostock · Internet: www.lms-beratung.de

Redaktionskollegium:• Dr. Ulrike Hoff meister (Vorsitz, Layout und Anzeigen) · LMS Agrarberatung Tel.: 0381 877133-36 · Fax: 0381 877133-70 · E-Mail: uhoff [email protected] und Friedhelm Blücher · LMS Agrarberatung · Büro Schwerin · Waldschulweg 2 19061 Schwerin · Tel.: 0385 39532-32 · Fax: 39532-44 · E-Mail: [email protected]

• Klaus Herrmann, Dr. Sven Grumbach, Dorit Hager und Jürgen Lückhoff Landesschaf- und Ziegenzuchtverband MV e. V. · Karow · Zarchliner Str. 7 · 19395 Plau am See Tel.: 038738 73071 · Fax: 73050 · Handy (Dr. Grumbach): 0170 8566327 E-Mail: [email protected] · Internet: www.schafzucht-mv.de

• Dr. Jörg Martin · Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei MV (LFA) Institut für Tierproduktion · Wilhelm-Stahl-Allee 2 · 18196 Dummerstorf Tel.: 038208 630329 · Fax: 630311 · E-Mail: [email protected]

Erscheinungsweise: viermal jährlich

Preis: Jahresabonnement: 25,00 EUR inkl. MwSt. und Versand

Titelfoto: „Massentierhaltung“? Nein, Blick in eine ganz „normale“ Schafherde (Foto: Dorit Hager)

Redaktionsschluss: Schafe-aktuell, Heft 1/2013: 7. Februar · Heft 2/2013: 30. April

48 Schafe-aktuell • 1/2013

Schafe-aktuell in Mecklenburg-Vorpommern

Das Informationsblatt von LMS und LSZV

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Schafe-aktuell • 1/2013 • März