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Betriebswirtschaftslehre Das Bankwesen Schülerversion mit Übungen Lernunterlage erstellt im Auftrag des Pädagogischen Instituts für die deutsche Sprachgruppe aktualisierte Ausgabe August 2013 Autor: Dr. Friedrich Nöckler

Schülerversion mit Übungen€¦ · E.4. Bankkoordinaten E.5. Die Eröffnung des Korrespondenzkontokorrents E.6. Bearbeitung der Geschäftsfälle im Kontokorrent E.7. Vorfällige

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Betriebswirtschaftslehre

Das Bankwesen

Schülerversion mit Übungen

Lernunterlage erstellt im Auftrag des

Pädagogischen Instituts für die deutsche Sprachgruppe

aktualisierte Ausgabe August 2013

Autor: Dr. Friedrich Nöckler

Page 2: Schülerversion mit Übungen€¦ · E.4. Bankkoordinaten E.5. Die Eröffnung des Korrespondenzkontokorrents E.6. Bearbeitung der Geschäftsfälle im Kontokorrent E.7. Vorfällige

Bankwesen 2013/14

D as B ankwesen

Inhaltsverzeic hnis:

Ü berblic ku nd Zielsetzu ngen

A . B egriffe, Fu nktionen u nd gesetzlic he Gru nd lagen d es B anksystem s

A.1. Kreditwesen und Finanzvermittler

A.2. Direkte und indirekte Kredite

A.3. Die Funktionen der Banken

A.4. Gesetzliche Grundlagen des italienischen Banksystems

A.5. Das Europäische System der Zentralbanken (ESZB) und die

Europäische Zentralbank (EZB)

A.6. Die Banca d’Italia

A.7. Die italienische Bankenvereinigung (ABI - Associazione Bancaria Italiana)

A.8. Das Baseler Komitee zur Überwachung des Banksystems

B . O rganisation u nd Fü hru ng d erB ankbetriebe

B.1. Organisation der Banken

B.2. Rechtsform der Banken

B.3. Die territoriale Verteilung der Banken

B.4. Banktätigkeit im Ausland

B.5. Abkommen zwischen Kreditinstituten

B.6. Führungsziele der Banken

B.7. Risiken im Zusammenhang mit der Banktätigkeit

B.8. Der Einsatz der Informatik in der Bank

B.9. Marketing im Bankbetrieb

C . Gru nd lagen d erB ankgesc häfte

C.1. Einleitung und Überblick

C.2. Instrumente der Banktätigkeit

C.2.1. Zinssätze - Zinsspanne (Zinsmarge)

C.2.2. Höhe der Zinssätze

C.2.3. Kontokorrent - Zinsstaffel

C.2.4. Übung zur Erstellung einer Zinsstaffel mit Trimesterabschluss

C.3. Die steuerlichen Aspekte der Banktätigkeit

C.4. Maßnahmen zum Schutz der Sparer

C.5. Transparenz der Bankgeschäfte

C.6. Das Bankgeheimnis

D . D ie S am m eltätigkeitd erB anken

D.1. Die Bankeinlagen

D.2. Kennzahlen zu den Einlagen

D.3. Die freien Spareinlagen

D.4. Das Sparbuch

D.5. Die vinkulierten Spareinlagen

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Bankwesen 2013/14

D.6. Übung zu einer freien Spareinlage

D.7. Übung zu einer gesperrten Spareinlage

D.8. Die Sparbriefe

D.9. Sparprogramme

D.10. Übung zu Sparbriefen

D.11. Einlagen durch Wertpapier-Termingeschäfte (Pensionsgeschäfte)

D.12. Mittelbeschaffung durch die Ausgabe von Obligationen

E . D as Korrespond enzkontokorrent

E.1. Rechtliche Aspekte und allgemeine Begriffe

E.2. Das interbankarische Kontokorrent

E.3. Das Online-Kontokorrent

E.4. Bankkoordinaten

E.5. Die Eröffnung des Korrespondenzkontokorrents

E.6. Bearbeitung der Geschäftsfälle im Kontokorrent

E.7. Vorfällige und nachfällige Posten

E.8. Informationspflicht der Banken gegenüber den Kunden

E.9. Die Vertragsbedingungen des Korrespondenzkontokorrents

E.10. Übung zum passiven Kontokorrent mit Zinsstaffel und Trimesterabschluss

F. D ie Kred ittätigkeitd erB anken

F.1. Einteilung der Kredite

F.2. Der Kreditrahmen

F.3. Die Risikozentrale (centrale dei rischi)

F.4. Die Kreditgenossenschaften (consorzi fidi)

F.5. Das Kreditansuchen und die Kreditwürdigkeitsprüfung

F.6. Die Zusammensetzung der Kreditzinsen

F.7. Der Kontokorrentkredit (apertura di credito in c/c)

F.8. Übung zum aktiven Kontokorrent mit Zinsstaffel und Trimesterabschluss

F.9. Die Verflüssigung von Forderungen

F.9.1. Der Diskontkredit (lo sconto cambiario)

F.9.2. Der Diskont von direkten Solawechseln (sovvenzione cambiaria)

F.9.3. Bevorschussung Ri.Ba, R.I.D., M.AV.

F.9.4. Übung zur Bevorschussung von Bankquittungen

F.9.5. Die Bevorschussung von Handelsrechnungen (anticipo su fatture)

F.9.6. Übung zur Bevorschussung von Rechnungen

F.10. Der Lombardkredit (le anticipazioni)

F.11. Das Reportgeschäft (il riporto)

F.12. Das Darlehen (il mutuo)

F.13. Übung zur Erstellung eines Tilgungsplanes und Buchungen

F.14. Der Konsumkredit (credito al consumo)

F.15. Unterschrifts-/Bürgschaftskredite (crediti di firma)

F.16. Factoring

F.17. Verbriefung von Forderungen ("securitization")

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Bankwesen 2013/14

G. D ie D ienstleistu ngsgesc häfte d erB ank(ind ifferente B ankgesc häfte)

G.1. Das Bankdepot (servizio di deposito)

G.2. Der Inkassodienst (servizio incassi)

G.3. Der Zahlungsdienst (servizio pagamenti)

G.4. Das Geldwechsel- und Valutengeschäft

G.5. Wertpapiergeschäfte der Banken

G.6. Die parabankarischen Dienstleistungen

H . D erJahresabsc hlu ss d erB anken

H.1. Struktur von Bilanz und Erfolgsrechnung

H.2. Vermögensbilanz der Südtiroler Sparkasse AG 2008

H.2.1. Die Bilanzposten im Einzelnen - Aktivseite (Auszug aus dem Anhang)

H.2.2. Die Bilanzposten im Einzelnen - Passivseite (Auszug aus dem Anhang)

H.3. Gewinn- und Verlustrechnung der Südtiroler Sparkasse 2007

H.3.1. Die wichtigsten Posten der Erfolgsrechnung (Auszug aus dem Anhang)

H.4. Bewertungskriterien (IAS/IFRS)

H.5. Dokumente des Jahresabschlusses

H.6. Einige bedeutende Bilanz-Kennzahlen der Banken

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Bankwesen 2013/14

Überblick und Zielsetzungen

Zielgruppe:

Schüler-/innen der Handelsoberschulen und Lehranstalten für Wirtschaft und Tourismus

Zielsetzungen - Wissen - Kompetenzen:

Sie kennen Struktur und Organisation der Kreditinstitute.

Sie verschaffen sich einen Überblick zu den passiven und aktiven Bankgeschäften.

Die seltenen Bankgeschäfte sind vom Begriff her bekannt.

Rechtliche Aspekte,

Organisation, FührungBankgeschäfte

B A N K E N

Passive Bankgeschäfte

(Sammeltätigkeit)

Aktive Bankgeschäfte

(Kredittätigkeit)

Indifferente Bankgeschäfte

(Dienstleistungen)

Bilanz und

Erfolgsrechnung

Sie schaffen sich einen Überblick zum internationalen Banksystem und kennen Bedeutung undAufgaben der Zentralinstitute.

Ihnen wird bewusst, dass strenge Regeln und deren Einhaltung durch die Banken für die Stabilitätdes Finanzsystems notwendig sind.

Die Schüler-/innen kennen die wichtigsten Funktionen der Banken und sind sich ihrervolkswirtschaftlichen Bedeutung bewusst.

Sie verstehen, dass die Führungsziele der Banken stark durch die Risiken der Banktätigkeitbeeinflusst werden und eine vorsichtige Geschäftsführung unerlässlich ist.

Sie kennen die neuen Bankprodukte, die durch die Informatisierung des Banksystems entstandensind, und lernen den vernünftigen Umgang damit.

Die Schüler-/innen können die Begriffe, die den Bankgeschäften zugrunde liegen, mit Sicherheitdefinieren und auseinander halten.

Sie verstehen die technische Abwicklung der in der Praxis wichtigen Bankgeschäfte und kennen dieVertragsbedingungen genau. Sie können die Buchungen und Berechnungen nachvollziehen und sindauch imstande einfache Beispiele selbstständig abzuwickeln.

Die Schüler-/innen können die Bewegungen der wichtigen Bankgeschäfte aus der Sicht desUnternehmers richtig verbuchen. Buchungen aus der Sicht der Bank werden nicht behandelt.

Hinsichtlich Bilanz und Erfolgsrechnung der Banken sind Inhalt und Zusammensetzung der wichtigenPosten bekannt.

Die Schüler-/innen sind imstande die Unterschiede zwischen den Bilanzen von Banken und Industrie-und Handelsbetrieben aufzuzeigen.

Sie sind imstande richtig zu entscheiden, wenn es um die richtigen Finanzierungsmöglichkeitenverschiedener Investitionen geht.

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Bankwesen 2013/14

A . B egriffe, Fu nktionen u nd gesetzlic he Gru nd lagen d es B anksystem s

A.1. Kreditwesen und Finanzvermittler

A.2. Direkte und indirekte Kredite

Ein „d irekterKred it“ liegt vor, wenn Gläubiger und Schuldner direkt in Beziehung treten.

Vom „ind irekten Kred it“ spricht man, wenn sich Finanzvermittler dazwischenschalten.

Versicherungsgesellschaften

Leasing- und Factoringgesellschaften

Finanzierungsgesellschaften

Gesellschaften für die Wertpapiervermittlung (SIM)

Vermögensverwaltungsgesellschaften (SGR)

Investmentgesellschaften (Investmentfonds)

Gesellschaften der Finanzvermittlung (SIF) - (merchant banks) u.a.

die Pensionsfonds (z.B. Laborfonds)

die Postbank (Bancoposta)

und andere

Das Kreditsystem bringt eine Reihe von Vorteilen mit sich:

a) 

b) 

c) 

Wichtigste Finanzvermittler sind nach wie vor die Banken.

S parer Kred itnehm er Finanzvermittlung

direkter Kredit

Kred itgesc häfte

Die wichtigsten Vermittler im Kreditsystem sind die Banken, welche laut EU-Recht die Bezeichnung

„Kred itinstitu te“ tragen. Dieselben bzw. ähnliche Funktionen werden aber auch von einer Vielzahlzusätzlicher Organismen wahrgenommen, wie z.B. von:

es ermöglicht die Sammlung auch kleiner Beträge (Ersparnisse), welche der Wirtschaft(Unternehmen, Freiberufler) und den privaten Haushalten (Konsumkredite) zugeleitet werden;

für die Gläubiger (Sparer) wird das Risiko der fehlenden Rückzahlung fast ausgeschaltet, da demKreditsystem strenge Vorschriften auferlegt werden;

aus kurzfristigen Einlagen werden kurz-, mittel- und langfristige Kredite (qualitative Umwandlung).

Einlagengesc häfte

Gläu biger S c hu ld ner

Direkte Kreditgeschäfte setzen voraus, dass die Interessen der beteiligten Vertragspartnerübereinstimmen, was Form, Dauer, Rückzahlung usw. anbelangt. Ein Beispiel ist der Kauf vonObligationen direkt bei der Emission.

Ein „Kred itgesc häft“ im weiteren Sinne besteht in der Erbringung einer Leistung seitens desKreditgebers, mit dem Versprechen einer zukünftigen Gegenleistung durch den Kreditnehmer.Gegenstand der zu erbringenden Leistungen sind meistens Geldbeträge.

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Bankwesen 2013/14

A.3. Die Funktionen der Banken

a) M onetäre Fu nktion

Zahlu ngsverkehr:

Einlagenm u ltiplikatoru nd Kred itsc höpfu ng:

b) Kred itfu nktion

c ) D ienstleistu ngsfu nktion

Verschiedene Faktoren wirken sich negativ auf die Gewinnsituation der Banken aus:

Sinkende Zinsspanne durch niedrigere Soll- und Habenzinssätze

Die Banken nehmen eine zentrale Rolle im Wirtschaftsgeschehen ein und beeinflussen denWirtschaftsprozess durch die Wahrnehmung vielfältiger Funktionen maßgeblich:

die Banken stehen im Mittelpunkt des nationalen und internationalen Zahlungsverkehrs. Dasgesetzliche Geld (Banknoten und Münzen), Bank- und Zirkularscheck haben viel von ihrerBedeutung verloren; an deren Stelle treten elektronische Zahlungsformen. Mit der elektronischenÜberweisung, der Bankquittung (Ri.Ba.), der Zahlungsaufforderung (M.AV), der internationalenSEPA-Lastschrift (vorheriges R.I.D.) usw. stellen die Banken neuere Instrumente zur Verfügung.Durch den verstärkten Einsatz der elektronischen Datenverarbeitung wird der Zahlungsverkehrheute bereits weitgehend papierlos abgewickelt (Home-Banking, Corporate Banking, Internet-Banking, Electronic Banking).Die Zahlungsverkehrsrichtlinie „PSD“ (Payments Services Directive) schafft den Rahmen für dengemeinsamen Europäischen Zahlungsverkehrsraum "SEPA".

Zunahme der „direkten Kredite“ (Großunternehmen holen sich die erforderlichen Geldmittelverstärkt auf dem Kapitalmarkt direkt vom Sparer, z.B. durch die Ausgabe von Obligationen);

Aus diesem Grund suchen die Banken nach Alternativen und weiten ihren Tätigkeitsbereich in dieverschiedensten Richtungen des Dienstleistungssektors aus.

Neben den traditionellen Dienstleistungen, welche immer schon fast ausschließlich den Bankenvorbehalten waren, wie z.B. das Inkassogeschäft, die Verwaltung von Wertpapieren, Schließfächer

usw., bieten die Banken heute eine Vielzahl von so genannten „parabankarisc hen D iensten“ an,wie Leasing, Factoring, Versicherungen, Vermittlung in Wertpapier- und Valutengeschäften,Anlagenberatung usw.

In Ausübung ihrer monetären Funktion sammeln die Banken Geldmittel bei Subjekten mitüberschüssiger Liquidität (bei Sparern, bei anderen Banken), um sie in Form von Krediten derWirtschaft und den privaten Haushalten zur Verfügung zu stellen. Dieser zweite Aspekt stellt

sicherlich die H au pttätigkeitder Banken dar.

Mit den Sparern schließt die Bank für die Überlassung der Geldmittel „passive B ankgesc häfte“ ab,sie zahlt passive Zinsen. Den Kreditnehmern gegenüber wird sie zur Gläubigerin und kassiert aktive

Zinsen, deshalb die Bezeichnung „aktive B ankgesc häfte“.Die enge Beziehung zwischen monetärer Funktion und Kreditfunktion ist durch denMultiplikationseffekt bereits aufgezeigt worden. Die Schwierigkeiten bestehen darin, Kredite undEinlagen unter dem quantitativen und qualitativen Gesichtspunkt in Übereinstimmung zu bringen.

Die Kredite, welche aufgrund der erhaltenen Einlagen vergeben werden, kehren in Form vonEinlagen wieder zu den Banken zurück und können zu einer neuen Kreditvergabe führen. DieserRückfluss ist dadurch zu erklären, dass die vergebenen Kredite zur Durchführung von Zahlungen(durch Scheck, Überweisungen usw.) verwendet werden und somit wieder dem Banksystemzugute kommen.

Auf diese Weise ergibt sich eine Multiplikation der Einlagen (Einlagenm u ltiplikator) und

nachfolgend auch der Kredite (Kred itsc höpfu ngsm u ltiplikator).

Dieser Mechanismus findet nur in der P flic ht zu r Reservenbild u ng eine Beschränkung,

andernfalls würde diese Multiplikation ins Unendliche fortgesetzt. Durch die Richtlinien von B asel

IIund IIIwerden weitere Grenzen gesetzt (Mindestkapitalanforderungen).

Bankwesen 2013/14 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 6 von 132

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Bankwesen 2013/14

d ) Investitionsfu nktion

e) Ü bertragu ng geld politisc herIm pu lse

f) W irtsc haftlic h-soziale Fu nktion

g) D ienstleistu ngsfu nktion fü rd ie öffentlic he Verwaltu ng

Lieferung von Informationen an die Kontrollorgane der Finanzbehörde

Überwachung der Finanztransaktionen usw.

A.4. Gesetzliche Grundlagen des italienischen Banksystems

Die Banken verwenden einen Teil der erhaltenen Einlagen für Investitionen auf denWertpapiermärkten, wobei neben Obligationen der öffentlichen Hand und verschiedenerKreditinstitute auch Aktien privater Unternehmen und verschiedene Derivate angekauft werden. Siegelten als institutionelle Anleger und versorgen auf diese Weise die Märkte mit Liquidität.

Durch die negativen Auswirkungen der aktuellen Finanzkrise werden die Banken dieInvestitionsfunktion in Zukunft sicher mit mehr Vorsicht wahrnehmen.

Geldpolitische Entscheidungen, welche auf höherer Ebene - in erster Linie durch die EuropäischeZentralbank (EZB) - getroffen werden, wirken sich durch das Verhalten der Banken auf die Wirtschafteines Staates mehr oder weniger stark aus. Erst wenn die Banken z.B. infolge einer Änderung derLeitzinsen ihre Zinssätze anpassen, werden Konsum- und Investitionsfreudigkeit nachhaltigbeeinflusst.

Insofern können die Banken als verlängerter Arm der Zentralbanken angesehen werden.Je stärker die Wirtschaft auf die „indirekten Kredite“ (Banken) zurückgreift, desto größer ist dieBedeutung des Banksystems für die Übertragung der geldpolitischen Impulse.

Nur wenn Spargelder zur Verfügung gestellt werden, kann die Wirtschaft expandieren.Die Banken haben immer schon die Funktion wahrgenommen, die Bevölkerung zum Sparen zuerziehen; man denke dabei an den Weltspartag, an die verschiedenen Aktionen, welche sich vorallem an die Jugendlichen richten.Durch die jüngste Finanzkrise haben die Banken allerdings viel an Glaubwürdigkeit verloren; ihrImage ist sicher angekratzt.

Steuersubstitut im Zusammenhang mit dem Einbehalt der Quellensteuern auf Zinsen undteilweise auch auf Dividenden;

Vermittlerrolle zwischen den Steuerpflichtigen und der öffentlichen Verwaltung für die Entrichtungder verschiedenen Steuern und Abgaben (telematisches F24);

Die noch gültigen Bestimmungen des Bankgesetzes von 1936 und die zahlreichen Abänderungenund Ergänzungen, welche sich in den letzten Jahrzehnten und Jahren ergeben haben, wurden mitGesetzesdekret in einem eigenen Einheitstext zusammengefasst („Testo unico delle leggi in materiabancaria e creditizia“). Dieser beschränkt sich in vielen Punkten auf die Festlegung von allgemeinenPrinzipien und überträgt den Bankbehörden die Aufgabe, die technischen Aspekte genauer zu regeln.

Die Bestimmungen sind auf ein stark konkurrenzfähiges Banksystem ausgerichtet, welches auf einemfreien Markt agiert, wo für alle Beteiligten dieselben Regeln gelten. Das bedeutet, dass jede Bank ihre

Geschäfte als „Universalbank“ ausüben kann und somit alle Formen der Mittelbeschaffung nutzt(auch durch die Ausgabe von Obligationen), kurz-, mittel- und langfristige Finanzierungen gewährtund die gesamte Palette von Bankdienstleistungen erbringt.

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Bankwesen 2013/14

Einige der wesentlichen Punkte des Einheitstextes sind:

a)  die Überwachungstätigkeit wird durch drei Organe ausgeübt:

Interministerielles Komitee für das Spar- und Kreditwesen

Wirtschafts- und Finanzministerium

Banca d’Italia;

und setzt sich folgende Ziele:

w Stabilität des gesamten Finanzsystems

w eine gesunde und vorsichtige Geschäftsführung der kontrollierten Subjekte

w Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen

b)

c )

d ) unabhängig von der Rechtsform dürfen alle Banken Obligationen ausgeben;

e)

f) die Transparenz der Vertragsbedingungen ist für alle Banken Vorschrift (siehe eigenes Kapitel).

g)

W esentlic he A u fgaben im Einzelnen:

Festlegung und Durchführung der Geldpolitik;

Bestimmung des Leitzinssatzes im Euroraum;

Durchführung von Devisengeschäften;

Verwaltung der offiziellen Währungsreserven der Mitgliedstaaten;

Aufsicht über die Kreditinstitute, Kontrolle der Finanzmarktstabilität;

die Banken können sich auch an Unternehmen, die nicht im Finanzsektor tätig sind, beteiligen(Industriebetriebe usw.);

Bankkrisen: der Einheitstext enthält Bestimmungen zur außerordentlichen Verwaltung bzw. zurZwangsliquidierung krisengeschüttelter Banken.

A.5. Das Europäische System der Zentralbanken (ESZB) und

die Europäische Zentralbank (EZB)

Die Eu ropäisc he Zentralbank (EZB) ist die gemeinsame Währungsbehörde der Mitgliedstaaten derEuropäischen Währungsunion und bildet mit den nationalen Zentralbanken der EU-Staaten dasEuropäische System der Zentralbanken (ESZB).

Ihre Aufgaben werden im Maastricht-Vertrag geregelt. Um sachgerecht und effizient arbeiten zu können,muss sie unabhängig von politischer Einflussnahme sein.

Sie ist als höchstes unabhängiges Entscheidungsorgan für die Geldpolitik der EU verantwortlich. Dasvorrangige Ziel ist die Gewährleistung der Preisniveaustabilität in der Eurozone. Über die nationalenZentralbanken der einzelnen EU-Staaten werden ihre Entscheidungen und Anweisungen umgesetzt.

Versorgung der Volkswirtschaft mit Geld, insbesondere die Förderung eines reibungslosen undsicheren Zahlungsverkehrs;

Genehmigung der Ausgabe des Euro-Papiergeldes; die Ausgabe selbst erfolgt durch die nationalenZentralbanken;

Beratung der Gemeinschaft und nationaler Behörden, Zusammenarbeit mit anderen internationalenund europäischen Organen.

die Banken können alle Tätigkeiten ausüben, die laut EU-Normen vorgesehen sind (attività ammesseal mutuo riconoscimento);

alle Banken haben die Möglichkeit auch auf dem Sektor der Spezialkredite tätig zu sein (sofern vonden Satzungen vorgesehen);

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Bankwesen 2013/14

A.6. Die Banca d’Italia und ihre Funktionen

O rgane d erB anc ad ’ Italiau nd ihre A u fgaben:

a) d ie Generalversam m lu ng:

b) d erZentralbankrat(c onsiglio su periore):

er ist das Verwaltungsorgan der Bank;

c ) d erGou verneu rd erB anc ad ’ Italia(governatore d ellaB anc ad ’ Italia):

er vertritt die Banca d’Italia nach außen hin;

er ist Vorsitzender des Zentralbankrates;

er ist Mitglied des „Interministeriellen Komitees für das Spar- und Kreditwesen (CICR);

er hat ausführende Funktionen, indem er die Entscheidungen des CICR durchführt;

D ie Fu nktionen d erB anc ad ’ Italia

a) d ie m onetäre Fu nktion:

Ausstellung der „vaglia cambiari“ (zu vergleichen mit den Zirkularschecks der Banken);

b) Kred itfu nktion u nd Kontrolle d erL iqu id ität:

c ) Kontroll-u nd Ü berwac hu ngsfu nktion:

die Gründung von neuen Banken setzt die Ermächtigung seitens der Banca d’Italia voraus;

ordentliche Überwachungstätigkeit durch allgemeine Richtlinien, betreffend:

w die Vermögensstruktur (Einhaltung bestimmter Kennzahlen)

w die Höhe der möglichen Beteiligungen an anderen Unternehmen

w die Organisation der Bankbetriebe, die internen Kontrollsysteme usw.

Übernahme der von Banken (für die Ausstellung von Zirkularschecks) und von denBörsenmaklern zu hinterlegenden Kautionen und Garantien;

Kontrolle der Statuten, um das Prinzip der gesunden und vorsichtigen Geschäftsführung derBanken zu garantieren;

Kontrolle der Sammeltätigkeit der Banken durch eventuelle Einschränkungen bei der Ausgabevon Obligationen und Zirkularschecks;

Die vielfältigen Aufgaben, welche von der Banca d’Italia wahrgenommen werden, können wie folgtzusammengefasst werden:

durch die Ausgabe von Banknoten nimmt sie Einfluss auf das interne Gleichgewicht derWährung;

Führung der Kom pensationskam m ern (stanze di compensazione) für die Verrechnung derKredit- bzw. Schuldpositionen der Banken untereinander.

durch das Red iskontgesc häftund durch die Hinterlegung von Wertpapieren (Lombardkredit)können sich die Banken bei der Banca d’Italia finanzieren (nur mehr von geringer Bedeutung, dasich die Banken auf dem interbankarischen Markt finanzieren);

Verwaltung der Gold- und Devisenreserven; in diesem Zusammenhang hat die Banca d'Italia dieAufgaben des 2008 aufgelösten „Ufficio Italiano Cambi“ (UIC) direkt übernommen.

Schatzamtsdienst für den Staat: durch die provinzialen Schatzämter führt die Banca d’ItaliaZahlungen im Auftrag der öffentlichen Verwaltung durch und sorgt für die Einhebung vonEinnahmen.

er ernennt bzw. widerruft den Gouverneur der Banca d’Italia (governatore della Banca d’Italia),den Generaldirektor und die zwei Vize-Generaldirektoren;

in Ausübung seiner Kontrollfunktion ernennt er Kommissäre für die außerordentliche Verwaltungvon Banken, Liquidatoren usw.

er erfüllt auch Beratungsfunktionen (berät die Regierung in Kredit-, Währungs- undFinanzfragen).

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Bankwesen 2013/14

Kontrollen im Fall von Krisen (außerordentliche Verwaltung, Zwangsliquidierung);

A.7. Die italienische Bankenvereinigung (ABI - Associazione Bancaria Italiana)

sie befasst sich mit technischen und rechtlichen Fragen und informiert die Mitgliedsbanken;

sie entwickelt Standardformulare und einheitliche Vertragsvorlagen;

sie organisiert Schulungen;

Der Vereinigung sind so gut wie alle italienischen Banken angeschlossen. Sie vertritt die Interessen derselben und repräsentiert sie vor den staatlichen Organen wie Regierung, Parlament und vor der Bancad'Italia. Weitere Leistungen für ihre Mitglieder:

sie fördert die Zusammenarbeit der Banken, mit der Auflage nicht gegen das Antitrust-Gesetz zuverstoßen.

Alle Mitgliedsbanken erhalten die 5-stellige "ABI-Nummer", welche wesentlicher Bestandteil derBankkoordinaten (IBAN) ist (z.B.: ABI-Nummer der Südtiroler Sparkasse 06045, der Südtiroler Volksbank05856) .

Führung des Bankenverzeichnisses: hier sind alle italienischen Banken sowie die Banken ausEU-Staaten, welche in Italien Niederlassungen haben, eingetragen;

Kontrolle der Wertpapiervermittlungsgesellschaften „SIM“ (società di intermediazioneimmobiliare), hinsichtlich der Vermögensstruktur und der Liquidität.

Die Überwachungstätigkeit hinsichtlich der "Geldwäsche" (Antiriciclaggio) wird von der 2008 neu

gegründeten und der Banca d'Italia angegliederten " UIF" (Unità di Informazione Finanziaria)durchgeführt.

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A.8. Das Baseler Komitee zur Überwachung des Banksystems

Risikoreiche Kunden werden seltener finanziert und dies zu wesentlich höheren Zinssätzen.

Für kreditwürdige Kunden werden die Kredite billiger.

H erau sford eru ng fü rd as B aslerKom itee:

Die Insolvenz einer Bank muss mit allen Mitteln verhindert werden.

Gru nd satz:

D ie 3 S äu len von B aselII

Noch strengere Regeln werden in Zukunft mit "Basel III" eingeführt.

Das Komitee setzt sich aus Experten der nationalen Zentralbanken zusammen und befasst sich mitBestimmungen zur Stabilität und Sicherheit des europäischen Bankensystems.

Auf das erste Abkommen (Basel I) folgte "Basel II", das 2008 in Kraft getreten ist, mit dem Ziel das Risikobei der Kreditvergabe zu senken. Die wesentlichen Auswirkungen von "Basel II" sind folgende:

Erhöhung der Eigenkapitalausstattung der Banken: Kredite müssen zu 8% mit Eigenkapital finanziertwerden; d.h. auf 100 € Kredit muss die Bank mindestens 8 € Eigenkapital aufweisen.

Strengere Überprüfung der Kreditwürdigkeit der Kunden: Durch Rating-Systeme werden die Kundenaufgrund qualitativer und quantitativer Kriterien eingestuft.

Banken müssen strengeren Regeln unterliegen, als andere Unternehmen, da die Insolvenz einer

Bank das nationale und internationale Zahlungs- und Finanzsystem gefährden kann.

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Säule I Säule IIISäule II

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B . O rganisation u nd Fü hru ng d erB ankbetriebe

B.1. Organisation der Banken

Die Zinsspanne (Differenz zwischen Aktiv- und Passivzinsen) ist gesunken.

Der technologische Fortschritt ändert Arbeitsabläufe und ermöglicht Einsparungen.

a) Größe des Bankbetriebes (Zentrale, Filiale, usw.) und Geschäftsvolumen (Umsatz):

w

w

b) Verschiedenartigkeit des Angebots (durchgeführte Geschäfte):

c )

jeder Geschäftsvorfall der von der Bank durchgeführt wird, muss einer Kontrolle unterliegen;

die Aufgaben eines jeden Angestellten müssen klar definiert und abgegrenzt sein.

Die Einhaltung dieser Regeln führt zu zwei klar getrennten Bereichen:

a) die Schalter (frontoffic e), wo der direkte Kontakt zu den Kunden hergestellt wird;

b)

Für den Schalterbereich bieten sich zwei Organisationsmöglichkeiten:

w

w

Kleinere Banken (z.B. Raiffeisenkassen) bilden sogenannte "Verbundsysteme" (z.B.Raiffeisenverband). Der Verband übernimmt Dienstleistungen, die eine Kleinbank allein kaumkostendeckend anbieten könnte. Die einzelnen Kreditinstitute bleiben rechtlich selbstständig,nutzen durch die Mitgliedschaft im Verband aber die Vorteile einer Großbank.

Für die interne Organisationsstruktur der Banken sind weiters ausschlaggebend:

Die Tendenz der letzten Jahre geht ganz klar in Richtung Großbanken; die zahlreichen Fusionensind Beweis dafür.

die Abwicklung der Bankgeschäfte erfolgt über den zuständigen (stark spezialisierten) Schalter undüber eine getrennte Kassa;

S pezialisiertsie sich auf wenige Bereiche (z.B. langfristige Kredite), spricht sie nur bestimmteKundengruppen an, qualitativ liegt sie auf einem höheren Niveau.

Großbanken gliedern ihre Tätigkeit oft in zwei Bereiche:

eine Holdinggesellschaft befasst sich mit der Führung der Bankgruppe, mit Problemen derFinanzierung, der Organisation usw.

der zweite Bereich ist für die Produktion und den Vertrieb der Leistungen zuständig, wobeihäufig eine Spezialisierung der einzelnen Banken vorliegt.

Agiert die Bank als Universalbank, bietet sie alle Bankgeschäfte an und kann alle Bedürfnisseder Kunden befriedigen.

O u tsou rc ing (Auslagerung von Aufgaben) ist auch im Bankensektor aktuell geworden. Vor allem derEDV-Bereich ist davon betroffen.

Die Organisation der Bankbetriebe wird von allgemein anerkannten Prinzipien beeinflusst, und zwar:

bei der Abwicklung eines jeden Geschäftsfalles müssen mindestens zwei Abteilungen beteiligt sein,um durch Interessenskonflikte eine effektivere Kontrolle zu gewährleisten;

den Verwaltungsbereich (bac koffic e), wo kein direkter Kundenkontakt besteht und Verwaltungs- undKontrolltätigkeit durch Spezialisten durchgeführt wird.

Die heutige Entwicklung favorisiert ganz klar den Schalterbereich (front office), um die Kontakte zu denKunden auszuweiten und zu verbessern; das Personal wird kaum noch für reine Verwaltungstätigkeiteneingesetzt. Andererseits versucht man dem Kunden das Internet-Banking schmackhaft zu machen undhält ihn dadurch auch vom Bankschalter fern.

Durch die Änderung der Marktbedingungen haben Banken in den letzten Jahren größereUmstrukturierungen vorgenommen, die auf folgende Faktoren zurück zu führen sind:

Die Banken müssen nach neuen Ertragsquellen suchen, die vor allem im Dienstleistungsbereich zufinden sind.

Der zunehmende internationale Wettbewerb verlangt größere Strukturen, um konkurrenzfähig zubleiben (Fusionen, Joint Venture, Allianzen), bedingt Kostensenkungen (Personalbereich usw.).

am einzelnen Schalter werden die meisten Bankgeschäfte vollständig abgewickelt, nur für starkspezialisierte Bereiche werden eigene Schalter eingerichtet (z.B. Außenhandelsabteilung,Wertpapiere usw.). Die Tendenz geht ganz klar in diese zweite Richtung.

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Bankwesen 2013/14

B.2. Rechtsform der Banken

In Italien können Banken zwei Rechtsformen annehmen:

1 . Aktiengesellschaften mit Mindestkapital von € 6,3 Millionen

2 . Genossenschaften auf Aktien mit beschränkter Haftung. Diese unterscheidet man in

a) Volksbanken, mit folgenden Besonderheiten:

w Mindestkapital € 6,3 Millionen

w Mindestanzahl an Gesellschaftern: 200

w

w Reservenbildung: 10% des Gewinns sind einer gesetzlichen Reserve zuzuführen.

b) Raiffeisenkassen, mit folgenden Besonderheiten:

w Mindestkapital € 2 Millionen

w Mindestanzahl an Gesellschaftern: 200

w

w Kredite sind vorwiegend an Mitglieder zu vergeben.

w Reservenbildung: 70% des Gewinns sind einer gesetzlichen Reserve zuzuführen.

B.3. Die territoriale Verteilung der Banken

Die geographische Ausweitung bringt wesentliche Vorteile für die Banken mit sich:

der Dienstleistungsbereich wird besser genutzt;

a)

b)

Wichtig ist, dass die Bank als ganzes (Hauptsitz mit allen Außenstellen) ein Gleichgewicht zwischenaktiven und passiven Geschäften erreicht.

Jeder Gesellschafter hat nur eine Stimme und darf Aktien besitzen, deren Nennwertmaximal € 50.000 nicht überschreitet.

Der Ausdehnung innerhalb des Staatsgebietes und der EU sind kaum noch Grenzen gesetzt. Die Bancad’Italia kann die Eröffnung neuer Geschäftsstellen nur verhindern, wenn die Organisations- undVermögensstruktur nicht angepasst sind und wirtschaftliche und finanzielle Voraussetzungen fehlen.

Die territoriale Verteilung wird durch die Einrichtung von Außenstellen (Filialen, Agenturen, Mikroschalternusw.) erreicht, die alle vom Hauptsitz der Bank abhängig sind. Die Organisationsstruktur kann mehr oderweniger dezentralisiert sein, mit entsprechender Eigenständigkeit der einzelnen Bankschalter.

die Einlagen erreichen eine größere Stabilität (saisonale Tiefs in einer Zone können durch Hochs ineinem anderen Gebiet ausgeglichen werden);

die Kreditgeschäfte erreichen eine qualitative Ausweitung: durch die Verschiedenartigkeit der Kundenin den einzelnen Regionen, können die verschiedensten Arten von Geschäften abgeschlossenwerden;

das Risiko wird vermindert, da die Bank Kunden der verschiedensten Sektoren gewinnt; die Kriseeines Sektors kann durch die gute Wirtschaftslage einer anderen Branche ausgeglichen werden.

Obwohl die einzelnen Geschäftsstellen grundsätzlich alle Bankgeschäfte ausführen können, kommt eshäufig zu einer bestimmten Spezialisierung:

für einzelne Niederlassungen steht die Sammelfunktion im Mittelpunkt, wenn sie in wirtschaftlichschwachen Gebieten tätig sind, wo das Sparverhalten der Bevölkerung noch ausgeprägt ist;

andere Filialen, deren Einzugsgebiet reich an wirtschaftlicher Aktivität ist, schließen vor allemKreditgeschäfte ab.

Jeder Gesellschafter hat nur eine Stimme und darf nicht mehr als 0,5% desGesellschaftskapitals besitzen.

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Bankwesen 2013/14

w geringen Personaleinsatz (2 - 4 Angestellte);

w geringe Fixkosten;

w Kundennähe (wichtig für die Kundentreue).

B.4. Banktätigkeit im Ausland

Die Präsenz der Banken im Ausland kann erfolgen:

a) auf ind irekte Weise, durch:

Korrespond enzbeziehu ngen mit ausländischen Banken

b) auf d irekte Weise, durch:

die B eteiligu ng an ausländischen Banken (Minderheitspakete - Kontrollpakete);

B.5. Abkommen zwischen Kreditinstituten

die Bildung von so genannten „interbankarisc hen C lu bs“, durch welche die Zusammenarbeitzwischen mehreren Banken gefördert wird;

Vertretu ngsbü ros im Ausland: diese können zwar keine Bankgeschäfte ausführen, haben aberdie Funktion Kontakte mit ausländischen Banken und Kunden zu pflegen und für ihren HauptsitzGeschäfte anzubahnen.

die Gründung von so genannten „JointVentu res“: es handelt sich um Gesellschaften, die sicheigens für die Durchführung internationaler Großprojekte zu einer juridisch eigenständigenGesellschaft zusammenschließen;

die Errichtung einer Filiale im Ausland, welche sich die Mittel meistens über deninterbankarischen Markt beschafft und als Engrosbank („wholesale banking“) mit wenigen jedochgroßen Kunden zusammenarbeitet.

die Gründung von Tochtergesellschaften, welche die Nationalität des ausländischen Staatesannehmen und juridisch selbstständig sind, jedoch von der Muttergesellschaft kontrolliertwerden;

Vereinbarungen hinsichtlich der Zinssätze und der Vertragsbedingungen sind nicht erlaubt, da sie gegendas „Antitrust-Gesetz“ verstoßen.

Äußerst wichtig ist die Zusammenarbeit der Banken auf dem „interbankarisc hen M arkt“. Die dortzustande kommenden Beziehungen beschränken sich nicht nur auf die Abwicklung desZahlungsverkehrs; die Banken holen sich dort die kurzfristig benötigten Mittel. Dieser Markt ist bekannt

unter dem Namen „e-M ID “ (mercato telematico dei depositi interbancari); er bietet für die Banken dieMöglichkeit überschüssige Mittel kurzfristig zu investieren und sie somit anderen Banken für aktiveBankgeschäfte zur Verfügung zu stellen.

Durch Zusammenschlüsse und Vereinbarungen versuchen die Banken technische und wirtschaftlicheProbleme des Sektors zu lösen. Beispiele sind die Vereinigung der italienischen Sparkassen und jene deritalienischen Volksbanken; wichtigster Zusammenschluss ist die italienische Bankenvereinigung („ABI“),der fast alle Banken angehören.

Größere Banken haben schon längst einen multinationalen Charakter angenommen und ihre Tätigkeit aufdas Ausland ausgedehnt, mit dem Ziel, ihre Kunden auch dort zu betreuen und vor allem neue Kunden zugewinnen.

Eine besondere Erwähnung verdienen die so genannten „M ikrosc halter“, die häufig in Zoneneingerichtet werden, wo die Bank bereits durch größere Außenstellen vertreten ist, mit der Aufgabeletztere zu entlasten und vor allem eine engere Beziehung zu den Kunden herzustellen. DieseMikroschalter zeichnen sich aus durch:

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B.6. Führungsziele der Banken

Bei der Ausübung ihrer Tätigkeit muss die Bank folgende Ziele im Auge behalten:

Wahrung der L iqu id ität

Gleichgewicht zwischen Nettovermögen und Schulden (Einlagen) = S olvibilität

Erzielung eines wirtschaftlichen Erfolges (Gewinn) - Rentabilität

I) L iqu id ität

Als Messgröße der Liquidität dient folgende Kennzahl:

Wie kann die Liquidität gesichert werden?

1 .    B ild u ng von L iqu id itätsreserven:

Grundsätzlich unterscheidet man:

a)

w Bargeld;

w Sichtguthaben bei anderen Banken;

w freie Einlagen bei der Zentralbank;

w konvertierbare Valuten.

b)

w

w andere erstklassige Wertpapiere;

w zeitlich vinkulierte interbankarische Guthaben;

w bankfähige Wechsel (Rediskont).

2 . Einhaltu ng d er„gold enen B ankregel“:

w

w dass einige Kreditarten unbestimmte Fälligkeit aufweisen (auf Widerruf).

3. B eibehaltu ng einersolid en Eigenkapitalbasis:

AusleihungenL iqu id ität=

die Einlagen werden zu einem bestimmten Teil nicht für die Kreditvergabe verwendet. Die Höhedieser Reserven hängt von verschiedenen Faktoren ab, die sich im Zeitablauf ändern oder inunterschiedlicher Intensität auftreten (z.B. Wirtschaftskrise).

Dieses Ziel betrifft das finanzielle Gleichgewicht. Es ist gegeben, wenn die Bank in der Lage ist, ihrenZahlungsverpflichtungen (Rückzahlung von Einlagen, Auszahlung von Krediten) regelmäßig undpünktlich nachzukommen.

Die Banken arbeiten mit dem Kapital der Sparer (Einlagen), welches größtenteils bei Sicht fällig ist.Um das Vertrauen der Sparer (wichtigstes Kapital der Bank) nicht zu verlieren, ist die Wahrung derLiquidität somit oberstes Ziel der Banken.

direkte Einlagen

Reserven 2 . Grad es: diese werfen meistens Erträge ab (Zinsen), müssen allerdings erstflüssig gemacht werden, was in der Regel jedoch sehr schnell möglich ist, wenn auch nichtimmer ohne Verluste (Kursverluste). Es handelt sich um:

Ein gesundes Verhältnis zwischen Eigenkapital (=Nettokapital“) und Einlagen sichert dieLiquidität auch auf lange Sicht.

Reserven 1 . Grad es: diese Mittel sind sofort verfügbar, werfen jedoch keine oder nurminimale Erträge ab. Dazu zählen:

die Fälligkeiten von Einlagen und Krediten müssen aufeinander abgestimmt sein. Mitkurzfristigen, bei Sicht fälligen Einlagen können nicht langfristige Kredite gewährt werden. Mankann jedoch berücksichtigen,

dass die Spareinlagen eine bestimmte Stabilität aufweisen, bedingt durch sichabwechselnde Einlagen und Behebungen und,

Staatspapiere (Schatzscheine - BOT, mehrjährige Schatzscheine - BTP, Kreditscheinedes Staates - CCT);

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II) S olvibilität-Gleic hgewic htd es Kapitals

Kennzahl zur Beurteilung der Solvibilität:

w Selbstfinanzierung (Gewinne werden nicht verteilt - Reservenbildung);

w entgeltliche Ausgabe neuer Aktien.

III) Rentabilität(W irtsc haftlic herErfolg)

Kennzahl zur Beurteilung der Rentabilität:

B.7. Risiken im Zusammenhang mit der Banktätigkeit

1 . Finanzielles Risiko

Es steht im engen Zusammenhang mit der "L iqu id ität" und betrifft vor allem zwei Aspekte:

die Kunden kommen ihren Zahlungsverpflichtungen nicht oder nur mit Verspätung nach;

bestimmte Bankgeschäfte können erst bei Erreichen der Fälligkeit flüssig gemacht werden.

2 . W irtsc haftlic hes Risiko

Die Ertragslage des Bankbetriebes ist vor allem durch zwei Risiken gefährdet:

Rentabilität=Jahresgewinn

Eigenkapital

Es liegt auf der Hand dass die Ziele "Liquidität - Solvibilität - Rentabilität" zueinander in Konkurrenzstehen. Vor allem Liquidität und Rentabilität sind schwer auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen.

M axim ale L iqu id itätist gegeben, wenn die Bank die Einlagen zurückbehält, ohne sie in Form vonKrediten zu verwenden. Dies hat jedoch Verluste zur Folge.

Wie schon erwähnt kann das finanzielle Risiko durch die Bildung von Liquiditätsreserven, eine solideEigenkapitalbasis und die Einhaltung der "goldenen Bankregel" weitgehend in Grenzen gehaltenwerden.

Zu den Hauptzielen der Bank zählt die Gewinnerzielung. Nur das Vorhandensein von Gewinnengarantiert die Selbstfinanzierung, die damit verbundene Stärkung der Kapitalbasis und denFortbestand des Unternehmens auf lange Sicht.

D er m axim ale Gewinn (wenigstens kurzfristig) ist erreichbar, wenn sämtliche Einlagen für dieKreditvergabe eingesetzt werden. Negative Auswirkungen auf die Liquidität sind jedoch die Folge.

Der Bank muss es gelingen einen Kompromiss zwischen diesen konkurrierenden Zielsetzungen zu findenund durch ihre Kombination das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.

Die Erreichung des zweiten Ziels garantiert, dass die Bank im Falle ihrer Auflösung fähig ist, alleSchulden (Einlagen usw.) zu begleichen. Dies setzt voraus, dass eine gesunde Eigenkapitalbasisvorhanden ist, welche mindestens das Anlagevermögen der Banken abdecken kann.

In Italien ist diese Kennzahl im Durchschnitt zu niedrig, die italienischen Banken sind demnach

„u nterkapitalisiert“. Eine Erhöhung der Kapitalbasis wird erreicht durch:

S olvibilität=Eigenkapital

direkte Einlagen

Die Banca d’Italia hat die Aufgabe die Mindestanforderungen an das Eigenkapital der Banken

festzulegen und zu überprüfen („patrim onio netto d ivigilanza“).

Der Gewinn muss eine angemessene Verzinsung des eingesetzten Kapitals gewährleisten undgleichzeitig eine Erhöhung der Kapitalbasis (durch Selbstfinanzierung) ermöglichen.

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a) Insolvenz d erKu nd en

B esc hränku ng d erKred ithöhe:

S treu u ng d es Ku nd enkreises:

territoriale S treu u ng:

b) Änd eru ng von M arktbed ingu ngen

3. Risiko d erInstabilitätd erKapitalm ärkte

Kursschwankungen der Wertpapiere (Aktien, Obligationen, Derivate)

Kursschwankungen der Valuten (Fremdwährungskonten, Fremdwährungskredite)

Die Banken haben die Möglichkeit diesen Risiken entgegenzuwirken, indem sie z.B.

w Termingeschäfte abschließen,

w die Wertpapiere nach vorsichtigen Kriterien auswählen usw.

4. O perative Risiken

Durch die Ausübung der Tätigkeit entstehen eine Reihe von zusätzlichen Risiken:

w technologische Risiken durch die Online-Tätigkeit der Banken;

w Sicherheitsrisiken durch illegalen Zugriff auf Bankdaten;

w

w Fehler von Mitarbeitern.

5. S onstige Risiken

w

w Imageschäden durch Bankenskandale.

Verluste durch die Zahlungsunfähigkeit der Kunden können die Bank an die Grenze derInsolvenz führen. Neben der fehlenden Rückzahlung der direkten Kredite sind auch dieVerpflichtungen durch indirekte Kredite (Bankgarantien, Akzeptkredite usw.) für Verlusteverantwortlich.Durch die folgenden Maßnahmen wird versucht das Risiko auf ein Minimum zu reduzieren:

Die gebietsmäßige Ausweitung macht die Bank ziemlich unabhängig von konjunkturellenSchwankungen lokalen Charakters.

Auf das allgemeine Zinsgefüge hat die einzelne Bank keinerlei Einfluss. Ändern sich dieZinssätze, so kann dies für die Bank Verluste mit sich bringen, wenn Bankgeschäfte mit fixerVerzinsung abgeschlossen wurden, deren Bedingungen nicht abgeändert werden können.

Dieses Risiko wird ausgeschaltet, wenn die Vertragsbedingungen eine Anpassung der Zinssätzean die Marktsituation vorsehen (indexgebundene Verzinsung).

Die Banken investieren einen Teil ihrer Liquidität in Wertpapiere und Valuten. Dabei entstehenfolgende Risiken:

Änderungen der Zinssätze (z.B. von Staatspapieren): höhere Zinssätze neu ausgegebenerStaatspapiere vermindern den Kurs der bereits zirkulierenden, die sich im Wertpapiervermögender Bank befinden.

rechtliche Risiken durch die falsche Anwendung gesetzlicher Bestimmungen, die zuSchadensersatzforderungen und Sanktionen führen;

Schäden durch falsche strategische Entscheidungen oder durch die Schwerfälligkeit desEntscheidungsapparates;

Jede Tätigkeit, die Risiken mit sich bringt, ist auch mit meist hohen Gewinnerwartungen verbunden. Sokönnen die Banken aus ihrer Investitionstätigkeit auch beträchtliche Gewinne erzielen.Allerdings muss dieses Gewinndenken zugunsten der Risikoeinschränkung in den Hintergrund treten,denn schließlich arbeiten die Banken mit dem Geld ihrer Kunden (Sparer) und haben somit in erster Liniedie Sicherheit der Spareinlagen, zu deren Rückzahlung sie jederzeit verpflichtet sind, im Auge zubehalten.

Es ist sicherer eine große Anzahl von Kleinkrediten an einen weiten Kundenkreis zugewähren, als hohe Kredite an wenige Großkunden.

Die Kunden sollten aus den verschiedensten Wirtschaftszweigen kommen; eventuelleKrisen einer Branche werden durch die Stabilität der anderen ausgeglichen.

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B.8. Der Einsatz der Informatik in der Bank

Die Einführung und Entwicklung der EDV in den Banken hat sich in mehreren Phasen vollzogen:

1 .

2 .

3.

4.

5.

D ie au tom atisc hen B anksc halter(A TM )

Neben den Grundfunktionen, wie

Bargeldbehebung im In- und Ausland ("Cirrus"),

Abruf des Kontostandes,

Ausdruck des Kontoauszuges,

sind heute bei bestimmten Automaten auch weitere Bankdienstleistungen möglich, wie

w die Erteilung von Überweisungsaufträgen,

w die Einzahlung von Bargeld,

w das Umwechseln in verschiedene Valuten.

die Ausfertigung von Bestätigungen (Geburtsschein, Wohnsitzbescheinigungen usw.),

die Ausstellung von Viacard-Ausweisen (Autobahn), Zahlung von Autobahngebühren ("Fastpay"),

das Aufladen von SIM-Karten usw.

w über ein Korrespondenzkontokorrent verfügen,

w das Vertrauen der Bank genießen und

w

Die Vorteile, welche den Banken und auch den Kunden durch das „self service“ entstehen, sind:

Zusätzlich zu den genannten Bankdiensten können durch die Zusammenarbeit mit Gemeinden, Autobahn-und Telefongesellschaften usw. noch andere Dienstleistungen angeboten werden, wie z.B.:

Um die Dienste der ATM-Schalter (automatic teller machines) in Anspruch nehmen zu können, muss derKunde

die erforderliche Plastikkarte, versehen mit Magnetstreifen bzw. Chip und Geheimnummer (PIN),erhalten.

Eine Ausdehnung der Zugriffszeiten: der Kunde wird für bestimmte Geschäfte von denÖffnungszeiten unabhängig.

Verminderung des Kundenzustroms in die Bankräume: die Angestellten haben somit mehr Zeit, aufdie Wünsche der Kunden einzugehen.

Anfänglich waren nur die Zentralsitze der Banken mit EDV-Systemen ausgestattet. Es handelte sichum „geschlossene Systeme“, über welche die Daten des Hauptsitzes und der verschiedenen

Zweigstellen mit zeitlicher Verzögerung erfasst und verarbeitet wurden (S tapelverarbeitu ng).

In einer zweiten Phase wurden die Außenstellen mit der zentralen EDV-Anlage vernetzt; die direkteVerbindung wurde durch Schalterterminals hergestellt und somit eine Verarbeitung der Informationen

in Realzeit („realtim e“)ermöglicht.

Die dritte Phase führt die S elbstbed ienu ng (bank-self-servic e) im Bankbereich ein, durch die

Bereitstellung von sogenannten „A TM -S c haltern“ (automatic teller machines), wie z.B. dasBancomat-System.

Zudem werden die ersten P O S -Terminals (point of sale) in den Detailhandelsbetrieben installiert, dieeine bargeldlose Begleichung der Detaileinkäufe ermöglichen.

Die vierte Phase kann mit dem Begriff „rem ote banking“ (entfernte Bank) umschrieben werden:durch die Entwicklung der Telekommunikation (Telematik) kann die Abwicklung bestimmter

Bankgeschäfte über eigene Terminals direkt vom Büro (c orporate banking – C O B A od erEL B A )

bzw. vom Privatheim (hom e banking)des Kunden erfolgen.

Neue Entwicklungen sind das „InternetB anking“, das „P hone B anking“ über das Festnetz, das

„GS M B anking“ für Mobiltelefone und das „S A T B anking“ durch digitales Fernsehen.

Die Selbstbedienung im Bankbereich ist für den privaten Kunden vor allem durch die Aufstellung von

„B ankom aten“ verwirklicht worden.

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Einsparung von Kosten, durch eine mögliche Reduzierung des Personalstandes.

Elektronisc he B ezahlu ng im D etailhand el

P repaid -Karten (W ertkarten)

Die Karten können einmal ("one") oder auch mehrmals ("one more") aufgeladen werden.

B ankpass W eb

Rem ote B anking

Je nach Art des Kunden spricht man von:

a) C orporate banking (Kunde ist Unternehmer) oder

b) H om e banking (Kunde ist Privatperson)

Die in der Praxis verwendeten Bezeichnungen und Abkürzungen: COBA, ELBA, Direct Banking, usw.

Er kann An- und Verkäufe von Wertpapieren und Valuten vornehmen und deren Kurse abrufen.

Er tauscht über die „elektronische Post“ mit der Bank Informationen aus, usw.

Durch zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen wird der Zahlungsverkehr im Internet verbessert und das Risikovon Missbräuchen praktisch ausgeschaltet.

Der Kunde hat die Möglichkeit über seinen Computer, mit Hilfe der Telekommunikation, direkt mit der EDV-Anlage der Bank in Verbindung zu treten und auf diese Weise selbstständig Bankgeschäfte durchzuführenbzw. Informationen abzurufen.

Mit der Bank wird ein Vertrag abgeschlossen, der Kunde bekommt die Software von der Bank geliefertund einen Geheimcode zugewiesen, der ihm den Zugang zu den Daten der Bank ermöglicht. DieInstallation der Software auf dem Computer des Kunden ist bei modernen Systemen nicht mehrerforderlich, sie wird über das Internet zur Verfügung gestellt. In diesem Zusammenhang spricht man auch

vom " InternetB anking" .Der Dienst bietet unter anderem folgende Möglichkeiten:

Der Kunde kann direkt nationale und internationale Überweisungen an die Lieferanten durchführen;Voraussetzung ist die Angabe der vollständigen Bankkoordinaten: IBAN und zusätzlich BIC-SWIFTfür Auslandsüberweisungen.

Er kann allgemeine und spezifische Informationen einholen (über Kontostand, Bewegungen einesbestimmten Zeitraums, angewandte Zinssätze usw.).

Der Kunde reicht elektronische Bankquittungen (Ri.Ba.), Einzugsermächtigungen (R.I.D.),elektronische Zahlungsaufforderungen (M.AV.) zum Inkasso oder zwecks Bevorschussung ein, hatZugriff zu den Ergebnissen und kann schnellstens säumige Kunden ausfindig machen.

Inhaber der Bancomat-Karte haben die Möglichkeit, Einkäufe ohne Bargeld durchzuführen, wenn der

Detailhändler über einen eigenen Terminal verfügt. Dieses System, unter dem Begriff „P O S “ (point ofsale) bekannt, ermöglicht es, mittels der Bancomatkarte, die Beträge dem Konto des Detailhändlers

gutzuschreiben und gleichzeitig dem Kunden zu belasten. Kennzeichen auf Karte: " P ago B anc om at"

Entlastung der Angestellten von zahlreichen Routinetätigkeiten: das Berufsbild des Bankangestelltenändert sich dadurch im positiven Sinne (mehr Beratungstätigkeit).

Steigerung der Bankeinlagen: der Kunde lässt größere Geldsummen auf dem Konto, da er schnellund bequem durch den Bankomat darüber verfügen kann.

Um den elektronischen Handel (E-Commerce) zu fördern, wurde der Dienst "Bankpass Web" durch dieitalienische Bankenvereinigung ABI zum Schutz vor Datenmissbrauch eingeführt.

Banken aber auch die Post bieten Wertkarten als Alternative zum Bargeld und zu den Bancomatkarten an,die keine Kontokorrentbeziehung mit der Bank voraussetzen.

Sie werden beim Kauf mit einem Startguthaben aufgeladen und ermöglichen bargeldloses Zahlen aberauch die Behebung von Bargeld an den ATM-Schaltern.

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A u tom atisieru ng im interbankarisc hen B ereic h

Die wichtigsten Organisationen für die Automatisierung im interbankarischen Bereich sind:

1 . S W IFT (" S oc iety forworld wid e interbankfinanc ialtelec om m u nic ations" )

2 . S IA -S S B (" S oc ietà Interbanc ariaperl’ A u tom azione" u nd " S oc ietà periS erviziB anc ari" )

3. A C B I(" A ssoc iazione C orporate B anking Interbanc ario" )

A ktu elle elektronisc he Zahlu ngssystem e

a) Einzu gserm äc htigu ng R. I. D . (rapportiinterbanc arid iretti) -S EP A -L astsc hrift

b) Elektronisc he B ankqu ittu ng Ri. B a. (Inc asso d iRic evu te B anc arie Elettronic he)

Zahlt der Schuldner, so stellt ihm seine Bank eine reguläre Bankquittung aus.

c ) Elektronisc he Zahlu ngsau fford eru ng M . A V . (P agam ento m ed iante A vviso)

d ) S teu ereinhebu ng R. A V . (Risc ossione m ed iante A vviso)

Forderungen können mit diesem System automatisch und pünktlich kassiert werden. Der Bankkundeliefert der Bank die Daten der ausgestellten Rechnungen elektronisch (COBA, ELBA, InternetBanking) oder auf Datenträger (Diskette, u. a.); die Bank leitet die Daten telematisch an die Bank desSchuldners weiter, welche den Betrag bei Fälligkeit belastet, sofern der Kunde die schriftlicheZustimmung zur automatischen Abbuchung erteilt hat (Dauerauftrag).

A b 2 . Febru ar 2014 wird d ie nationale L astsc hriftR. I. D . d u rc h d ie eu ropäisc he L astsc hrift

" S epaD irec tD ebit" (S . D . D . )ersetzt.

Diese internationale Gesellschaft mit Sitz in Brüssel, ermöglicht den angeschlossenenMitgliedsbanken über ein weltweites Telekommunikationsnetz miteinander in Verbindung zu tretenund mittels elektronischen Systemen den Zahlungsverkehr zwischen den Banken verschiedenerLänder in Realzeit („real time“) abzuwickeln. Dieses System hat die traditionellenKommunikationskanäle (Post, Telegraph, Telex, Telefax), die nicht mehr imstande waren, diesteigenden Auslandsgeschäfte innerhalb vernünftiger Termine zu bewältigen, fast gänzlich abgelöst.

Diese neu fusionierte Gesellschaft ist vor allem zuständig für den Zahlungsverkehr über ATM-Schalter und POS-Terminals.

Diese Vereinigung ist zuständig für den telematischen Zahlungsverkehr zwischen Banken undUnternehmen.

Der Begünstigte (Lieferant) liefert seiner Bank (Einreicherbank) die Daten der Inkassoaufträgeelektronisch (COBA, ELBA, Internet Banking, Datenträger u.a.).

Die Bank gibt die Daten auf elektronischem Weg an die Bank des Schuldners (domizilierte Bank)weiter.

Diese macht den Schuldner durch eine Fälligkeitsanzeige (avviso), die auch elektronisch überdas CoBa erfolgen kann, auf die Schuld aufmerksam.

Erfolgt die Zahlung nicht, wird der Begünstigte innerhalb von 5 Arbeitstagen - und dies ist dergroße Vorteil dieses Inkassosystems - davon in Kenntnis gesetzt.

Der Steuerpflichtige erhält einen bereits ausgefüllten Zahlschein, mit welchem bei jeder Bank dieSteuerschulden (meistens Steuernachzahlungen und Strafen) beglichen werden können.

Für Forderungen, welche über " Ri. B A , R. I. D . , M . A V . " kassiert werden, besteht die Möglichkeit der

B evorsc hu ssu ng (siehe "Verflüssigung von Forderungen").

Eine genormte Fälligkeitsanzeige (avviso) wird von der Bank an den Schuldner verschickt, der dieMöglichkeit hat den geschuldeten Betrag bei jeder italienischen Bank spesenfrei zu begleichen. Diekassierende Bank leitet den Betrag auf elektronischem Weg an die Bank des Begünstigten weiter.Anwendung findet dieses Verfahren häufig bei Ratenzahlungen.

Dieses elektronische Inkassosystem ermöglicht die Einhebung von Forderungen im gesamtenStaatsgebiet. Für den Begünstigten entfällt die materielle Ausstellung der Bankquittungen.

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B.9. Marketing im Bankbetrieb

„M arketing“ äußert sich durch:

die Orientierung am Kunden, an seinen Bedürfnissen und Wünschen;

Das „M arketing M ix“ einer Bank bedient sich unter anderem folgender Instrumente:

w Produktpolitik (Produkte / Dienstleistungen)

w Preispolitik

w Kommunikationspolitik und Werbung

w Distributionspolitik (Geschäftsstellen)

1 . P rod u ktpolitik

Die Produkte und Dienstleistungen der Banken haben sich in zweierlei Hinsicht entwickelt:

auf qu alitativerEbene durch den verstärkten Einsatz der EDV und

auf qu antitativerEbene durch die Ausweitung der angebotenen Produkte und Dienste.

Unter dem Aspekt des Marketing lassen sich die Produkte/Dienstleistungen einteilen in:

a)

b)

c )

2 . D ie P reispolitik

Die Erlöse der Bank bestehen aus

aktiven Zinsen für die erteilten Kredite und aus

P rovisionen, Kom m issionen, S pesenvergü tu ngen für erbrachte Dienstleistungen.

Aus der Sicht des Marketings spielt auch der Preis der „passiven Geschäfte“ eine Rolle.

ein marktorientiertes Entscheidungsverhalten (Führungsstil) und die entsprechende Anpassung derOrganisation;

eine bewusste und gezielte Absatzorientierung aller Bereiche des Unternehmens („integriertesMarketingkonzept“);

den Einsatz verschiedener Methoden und Techniken, um eine Standortbestimmung vorzunehmenund zukünftiges Marktpotential frühzeitig zu erkennen und zu nutzen.

Marketing ist im Industriesektor entstanden, um die Absatzprobleme der Betriebe zu lösen. Die Bankensind immer zurückhaltend auf dem Markt aufgetreten und waren vor allem bedacht ihr Image als seriöseund nicht aufdringliche Geschäftspartner zu wahren.

Dieses Bild hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt; die zunehmende Konkurrenz hat die Bankengezwungen aktiv auf die Märkte einzuwirken, ihre Organisation anzupassen und kundengerechteProdukte anzubieten. Der Begriff „Marketing“ fand somit auch in den Banken Einzug.

Gesc häfte betreffend d ie S am m eltätigkeitd erB anken: in diesem Bereich sind die Banken derstarken Konkurrenz des Staates, der Versicherungen, der Rentenfonds und anderer Organismenausgesetzt, mit wenig Möglichkeiten die Situation aktiv zu beeinflussen.

Gesc häfte betreffend d ie Investitionstätigkeit d er B anken (Kred itvergabe): hier spielen dieGeldpolitik (Bildung und Hinterlegung von Reserven) und auch die Konkurrenz alternativerFinanzierungsmöglichkeiten (z.B. Leasing) eine große Rolle. Erheblicher Spielraum bietet sich nochim Bereich der Personalkredite (Privatpersonen) an, und in diese Richtung gehen auch dieAnstrengungen der meisten Banken.

D ienstleistu ngsbereic h: dieser hat die meisten Neuerungen in den letzten Jahren erfahren undbietet noch immer den größten Spielraum, die Tätigkeit auf neue Kundengruppen auszudehnen unddie Ertragslage der Banken positiv zu beeinflussen. Die verstärkten Anstrengungen in diesem Bereichlassen sich auch durch die sinkende Zinsspanne erklären, welche die Bank zwingt nach zusätzlichenEinnahmequellen zu suchen.

Auf der Aufwandseite finden wir passive Zinsen, die an die Bankkunden für die Überlassung derGeldmittel gezahlt werden.

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Bankwesen 2013/14

durch gesetzliche Bestimmungen (z.B. einheitliche Valuta) und

durch Richtlinien seitens der italienischen Bankenvereinigung (ABI).

3. Kom m u nikationspolitik

W erbu ng:

„P ersonalselling“ (persönliche Verkaufskontakte):

Öffentlic hkeitsarbeit

4. D istribu tionspolitik

den Standort der Geschäftsstelle (Zentrum, Peripherie, Einkaufszentren usw.);

deren Größe und Ausstattung (klassisch, technisch funktionell, modern und locker, salonartig);

die Art der angebotenen Geschäfte und Dienste.

Jedes Produkt, das verkauft werden will, muss der Öffentlichkeit mitgeteilt werden. Dies gilt auch für dieProdukte der Banken, auch wenn sie immaterieller Natur sind.

Durch verschiedene Techniken der M arktforsc hu ng untersuchen die Banken ihren Markt und sammelnInformationen, um die richtigen Entscheidungen hinsichtlich der einzusetzenden Mittel zu treffen. Die Bankbedient sich folgender Instrumente:

Diese richtet sich an die breite Öffentlichkeit und bedient sich der üblichen Medien (Zeitungen,Radioeinschaltungen und Fernsehspots, Plakataktionen. Die Unternehmen werden vor allem überFachzeitschriften angesprochen.

Der Preis ist sicher ein wichtiges Instrument, um sich von der Konkurrenz zu differenzieren und neueKunden zu gewinnen. Allerdings ist der Spielraum der Banken in diesem Bereich auch ziemlich eingeengt,

Häufig wird die Differenzierung durch die unterschiedliche Verrechnung von Bankspesen erreicht (z.B.spesenfreie Kontoführung). Diese Differenzierung ist häufig „subjektiv“, im Sinne, dass sie nur einzelneKunden oder Kategorien von Kunden betrifft.

Verkau fsförd ernd e Maßnahmen sind auch Gewinnspiele, Einrichtungen für Jugendliche (z.B. "bankfor fun"), kleinere Geschenke usw.

Der einzelne Kunde wird persönlich angesprochen und aufgesucht. Diese Form wird vor allem bei derEröffnung neuer Geschäftsstellen angewandt.

Immer stärker beteiligen sich die Banken an der Finanzierung sportlicher und kulturellerVeranstaltungen (Sponsoring) und unterstützen Vereine, die hauptsächlich im Jugendsektor tätigsind (Vereinsbusse, Sportbekleidung usw.). Neben der damit verbundenen Werbung, steigt vor allemdas Image der Bank, der es gelingt als „wohltätige“ Institution aufzutreten.

S pend en u nd B eiträge für den Bau sozialer und gemeinnütziger Einrichtungen (Altersheime,Feuerwehrhallen usw.) tragen auch wesentlich zur Verbesserung des Images der Bank bei.

Der menschliche Faktor als Instrument des „Marketing Mix“ nimmt bei den Banken eine besondereRolle ein. Häufig ist das Image der Bank mit dem Image ihrer Angestellten identisch. Aus diesemGrund sind neben der fachlichen Kompetenz der Angestellten vor allem auch Persönlichkeits- undVerhaltenskompetenzen von besonderer Wichtigkeit. Diesem Faktor wird bei der Aus- undWeiterbildung des Personals verstärkt Rechnung getragen.

Die Banken sind heute im Gegensatz zu früher ziemlich frei, ihren Standort selbst zu bestimmen,neue Außenstellen zu errichten und somit die territoriale Verteilung den Markterfordernissen optimalanzupassen. Die dabei zu treffenden Entscheidungen beziehen sich auf:

Immer stärker wird das Internet als Distributionskanal eingesetzt; es kann als Service- undVertriebsnetz eingesetzt werden.

Bankwesen 2013/14 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 22 von 132

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Bankwesen 2013/14

C . Gru nd lagen d erB ankgesc häfte

C.1. Einleitung und Überblick

freie Spareinlagen

vinkulierte Spareinlagen

Kontokorrenteinlagen

kurzfristige Sparbriefe

Wertpapier-Termingeschäfte

Ausgabe von Obligationen

mittel- bis langfristige Sparbriefe

passive Kontokorrentkredite bei Banken

Rediskont von Effekten

Passive Lombardgeschäfte

Passive Reportgeschäfte

interbankarische Sparbriefe

Ausstellung von Zirkularschecks

Kontokorrente für Vermögensverwaltung

Vorfinanzierungen

Kontokorrentkredit

aktive Korrespondenzkontokorrent

Bevorschussung Effekten, Bankquittungen

Bevorschussung Rechnungen

aktives Lombardgeschäft

aktives Reportgeschäft

Chirografar-Darlehen

Hypothekardarlehen

In Ausübung ihrer monetären Funktion sammeln die Banken Geldmittel bei Subjekten mit überschüssigerLiquidität (Sparer), um sie in Form von Krediten der Wirtschaft (Produktivkredite) und auch Privaten

(Konsumkredite) zur Verfügung zu stellen. Dieser Aspekt stellt sicherlich die H au pttätigkeitder Bankendar.

Den Kreditnehmern gegenüber wird die Bank zur Gläubigerin und kassiert aktive Zinsen, deshalb die

Bezeichnung „aktive B ankgesc häfte“. Mit den Sparern schließt sie für die Überlassung der Geldmittel

„passive B ankgesc häfte“ ab, sie zahlt passive Zinsen.

Ü berblic kd eraktiven u nd passiven B ankgesc häfte

b)abgeleitete

a)d irekte

Dabei liegt die Schwierigkeit vor allem darin, Kredite und Einlagen unter dem quantitativen wie auchqualitativen Gesichtspunkt in Übereinstimmung zu bringen.

Zusätzlich bieten die Banken eine Reihe von Dienstleistungen an, die weder zu den aktiven noch zu den

passiven Geschäften zu zählen sind und aus diesem Grund oft auch die Bezeichnung „ ind ifferente

B ankgesc häfte“ erhalten.

Durch die Bankdienstleistungen erzielen die Banken einen Überschuss zwischen aktiven und passiven

Kom m issionen und erhöhen so ihren Gewinn. Weiters sprechen sie durch die Ausweitung derProduktpalette einen größeren Kundenstock an, was wiederum eine Erhöhung des Umsatzes mit sichbringt.

Ve

rmit

tle

rtä

tig

ke

itim

Kre

dit

we

se

n

Sa

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t(p

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Bankg

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häft

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c )ind irekte

Kre

dit

täti

gk

eit

(akt

ive

Bankg

esc

häft

e)

Bankwesen 2013/14 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 23 von 132

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Bankwesen 2013/14

C.2. Instrumente der Banktätigkeit

C.2.1. Zinssätze - Zinsspanne (Zinsmarge)

► „B ottom rate“: Mindestzinssatz auf die Einlagen

► „Toprate“: Höchstzinssatz auf die Kredite

Eine „zweite Zinsspanne“ ergibt sich innerhalb der aktiven Zinsen:

► „P rim e rate“ (günstigster Kreditzinssatz für die besten Kunden)

► „Toprate“ (höchster Kreditzinssatz für risikoreiche Kunden)

Toprate

Normalsatz

P rim e rate

""""""B ottom rate

C.2.2. Höhe der Zinssätze

Die unterschiedliche H öhe d erZinssätze hängt von verschiedenen Faktoren ab:

► Von der Kategorie des Bankgeschäftes (aktives oder passives Geschäft).

► Von der Dauer des Geschäftes (kurz-, mittel-, langfristig)

Als Zinsspanne (Marge) bezeichnet man die Differenz zwischen den geforderten Sollzinsen für Krediteund den gewährten Habenzinsen auf Einlagen. Zwei Begriffe sind in diesem Zusammenhang vonBedeutung:

aktive

Zinsen

aktiveZinsen

he

de

rE

inla

ge

na

ussch

lag

ge

be

nd

Von der Art des Geschäftes innerhalb der jeweiligen Kategorie (z.B. freie Spareinlage,Kontokorrentkredit, Darlehen usw.).

Von den Eigenschaften des Kunden (gebotene Sicherheiten, mit der Bank getätigtesGeschäftsvolumen, usw.).

aktiveZinsen

Vom allgemeinen Zinsniveau: dieses hängt von der Wirtschaftslage ab und wird von dengeldpolitischen Maßnahmen der Europäischen Zentralbank (EZB) beeinflusst.

Für die tägliche Bankpraxis sind " Referenzzinssätze" (z.B. Euribor, Libor) von großer Bedeutung. Eshandelt sich um repräsentative, meistens kurz- bis mittelfristige Zinssätze, an deren Veränderungensich andere Zinssätze orientieren.

Zin

ss

pa

nn

e(D

iffere

nz

zwis

chen

akt

iven

und

pass

iven

Zin

sen)zw

eit

e

Zin

ss

pa

nn

e

passiveZinsen

aktiveZinsen

Der zur Zeit im Euroraum wichtigste Referenzzinssatz ist der "Eu ribor" (Euro Interbank OfferedRate), an welchen vorwiegend variable Kreditzinssätze gekoppelt sind.

passiveZinsen

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Bankwesen 2013/14

C.2.3. Kontokorrent - Zinsstaffel

Für die Berechnungen ist zu berücksichtigen:

► Die Zinssätze können konstantoder variabelsein.

► Die Verzinsung ist meistens nac hsc hü ssig, nur in Ausnahmefällen vorsc hü ssig.

D ie H am bu rgerS taffelm ethod e

Es werden meistens zwei Übersichten geführt:

a) d erKontoau szu g:

Für S pareinlagen werden diese Daten im Sparbuch erfasst.

b) d ie Zinsstaffel:

Die Forderungen und Verbindlichkeiten, die sich zwischen Bank und Kunden ergeben, werden für die

meisten Bankgeschäfte im Kontokorrenterfasst und verrechnet.

Diese Prozedur wird bis zum Abschlussdatum des Kontos (fast immer trimestral) fortgesetzt.

Die nächste Bewegung führt zum dritten Saldo mit neuer Wertstellung; die Differenz der Tagezwischen zweiter und dritter Wertstellung kommt neben den zweiten Saldo und führt wiederumzur Berechnung der Zinsnummern.

Für die Berechnung der Tage sehen die Transparenzbestimmungen das " Kalend erjahr" (365/366

Tage) vor. Die Tage werden laut W ertstellu ng (Valuta) berechnet; der erste Tag zählt nicht

(Ausnahme Diskontkredit), der letzte wird berücksichtigt. Für einige Geschäfte kommen " B anktage"dazu.

Das kaufmännische Jahr (30/360 Tage) hat eine untergeordnete Bedeutung und findet nur mehr fürlangfristige Kredite teilweise Anwendung.

Auf diesem werden die Bewegungen in chronologischer Reihenfolge erfasst, mit Angabe vonBewegungsdatum, Wertstellung, Beschreibung, Soll-Beträgen, Haben-Beträgen und Saldo.

Die Posten sind nach der W ertstellu ng (Valu ta) geordnet und nicht nach demBewegungsdatum.

Nach Eintragung der ersten zwei Salden, wird die Differenz in Tagen zwischen beidenWertstellungen errechnet und neben den ersten Saldo geschrieben; auf diesen werden sodanndie Zinsnummern berechnet.

Diese wird für die Berechnung der Zinsen bei Kontoabschluss erstellt. Sie weist folgende Eigenheitenauf:

Euribor: täglich melden die wichtigsten Kreditinstitute des Euroraumes ihre Angebotssätze für

Ein- bis Zwölfmonatsgelder um 11:00 Uhr Brüsseler Zeit an die Europäische Bankenvereinigung

EBF (European Banking Federation), welche die interbankarischen Durchschnittssätze ermittelt

und veröffentlicht.

Beim Abschluss werden die Summen der Soll- und Habenzinsnummern ermittelt und mit denjeweiligen Zinssätzen die Zinsen berechnet.

Die Zinssätze sind nic ht reziprok: es werden unterschiedliche Zinssätze auf die Soll- undHabensalden angewandt.

Für die Zinsberechnung wird in der Bankpraxis fast ausschließlich die " H am bu rgerS taffelm ethod e"angewandt. Auf andere Methoden wird nicht eingegangen.

Die S ollzinssätze (auf aktive Bankgeschäfte) sind höher als die H abenzinssätze (für passiveBankgeschäfte).

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Bankwesen 2013/14

B eispieleines Kontokorrents m itKontoau szu g u nd Zinsstaffel:

Es handelt sich um ein Konto mit einem kleinen Kreditrahmen, das aber meistens Guthaben aufweist.

Kontoau szu g 3. Trim . n0 :

Zinsstaffelm itH am bu rgerS taffelm ethod e:

4.000,00

17/08/n0

15/08/n0

30/09/n0

Belastung Scheck Nr. 100254525

Bareinlage

Habenzinsen

10,00

25/07/n0

30/07/n0

30/09/n0

30/09/n0

30/09/n0

27/07/n0

10/08/n0

30/09/n0

17/08/n0

Spesen

Sollzinsen

Bareinlage

Valuta

-390,00

28/09/n0

7.930,00

14,40

560,00

Scheckeinlage Provinz

Barbehebung

Belastung Scheck Nr. 100254526

30/09/n0

400,00

11/07/n0

HabenDatum

500,00 Saldovortrag

20/08/n0

30/09/n0

650,0008/07/n0

28/07/n0

4. 110 , 8 7

28/09/n0

15/09/n0

30/09/n0

08/07/n0

30/09/n0

1.400,00

0,28

10/08/n0

15/09/n0

26/09/n0 26/09/n0

500,00

11/07/n0

12/07/n0

Beschreibung

0,17

Valuta

30/09/n0

30/09/n0

Belastung Kreditkarte Cartasì

Barbehebung

500,00

30/06/n0

10/07/n0 10/07/n0

01/07/n0

11/07/n0

Soll

30/09/n0

400,00

Gehaltsgutschrift

Quellensteuer auf Habenzinsen

Soll

300,00

560,00

0,87

Belastung Scheck Nr. 100254527

1.350,00

300,00

400,00

1.000,00

110,00

27/07/n0

10/08/n0

28/07/n0

Soll

1

16

8

Bewegungen

3. 8 98 , 61

2

25,21

Haben

Bareinlage

30/09/n0 Bereitstellungsgebühr Kreditrahmen

30/09/n0

1.000,00

520,00

3.320,00

30/09/n0260 , 00

15/09/n0

13

10/07/n0

31 . 7 30 , 00

1.350,00 11

5

400,00

Summen

160,00

30/09/n0

Zinsnummern

Stempelsteuer

650,00

780,00

14.960,00

17/08/n0

15/08/n0

500,00 30/06/n0

8,55

1.360,00

26/09/n0

2 . 020 , 00

610,00

400,00

212 , 26

Tage

S ald o

290,00

-390,00

29

Haben

500,00

500,00

10,00

550,00

2

550,00

-150,00

Salden

30/09/n0

400,00 390,001

-550,00

500,00

2

2300,00 1.660,00

260,001.400,00 28/09/n0

Bankwesen 2013/14 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 26 von 132

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Bankwesen 2013/14

B erec hnu ngen zu m A bsc hlu ss d es 3. Trim esters

Vertragsbed ingu ngen:

Sollzinssatz:

Habenzinssatz:

Quellensteuer auf Habenzinsen:

Kreditrahmen

Bereitstellungsgebühr auf Kreditrahmen (jährlich)

Bankspesen pro Bewegung:

x

x

92

365

x

B ankspesen fü rB ewegu ngen = 12 x =

Zu sam m enfassu ng d erA bsc hlu ssposten

Habenzinsen

Quellensteuer auf Habenzinsen

Sollzinsen

Bereitstellungskommission auf Kreditrahmen

Spesen

Stempelsteuer 3. Trimester

S u m m en

S ald o A bsc hlu ssposten

A nm erku ng

Die Kontofü hru ng erfolgt immer aus der Sicht der Bank

Sollbeträge der Bank Habenbeträge des Unternehmens

Habenbeträge der Bank Sollbeträge des Unternehmens

Obwohl der Kontoauszug nie einen negativen Saldo (B u c hsald o) für den Kunden aufweist, werdenZinsen belastet (aus der Sicht der Bank natürlich aktive Zinsen).

Der Grund liegt darin, dass mehrere Male ein negativer „L iqu id itätssald o“ vorliegt, wie aus derZinsstaffel deutlich hervorgeht. Der Kunde hat also das Konto - wahrscheinlich ohne es zu wissen -einigeMale überzogen.

1,20

2,0%

100 x = 25, 21 €

=

1,20 €

5,00%

S ollzinsen =2.020,00

36.500

20,00%

31.730,00

100

36.500H abenzinsen = 0 , 8 7 €

1,00=

0 , 2 8 €

= 0 , 1 7 €

0 , 8 7

=

=

8,55

48 , 61

20,00

H aben

0,28

S oll

47 , 7 4

25,21

0,87

5.000 x 2% =

14,40

14, 40 €

B ereitstellu ngsgebü hrau fKred itrahm en =

5,00

Q u ellensteu erau fH abenzinsen =

1,00%

0,17

0,87

5.000,00

Bankwesen 2013/14 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 27 von 132

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Bankwesen 2013/14

C.2.4. Übung zur Erstellung einer Zinsstaffel mit Trimesterabschluss

Der Kontokorrentvertrag eines Angestellten enthält folgende Vertragsbedingungen:

Sollzinssatz: Bereitstellungskommission auf Kreditrahmen

Habenzinssatz: Bankspesen pro Bewegung (laut Zinsstaffel):

Quellensteuer auf Habenzinsen: Kreditrahmen:

Der Kontoauszug des 3. Trimesters weist folgende Daten auf

Erstelle d ie Zinsstaffel

2 220,00

150,00 40,00 17/08/n0 19 760,00

1.400,00 1.440,00 05/09/n0 18 25.920,00

700,00 740,00 23/09/n0 3 2.220,00

1.400,00 28/07/n0 16 22.400,00

850,00 550,00 13/08/n0 2 1.100,00

8 40 , 00 30/09/n0 8 7 0 , 00 69. 460 , 00

100,00 840,00

660,00

1.200,00 Saldovortrag

10/07/n0 10/07/n0 950,00 Barbehebung

11/07/n0 11/07/n0 750,00 Bareinlage

12/07/n0 06/07/n0 700,00

Zinsnummern

Soll Haben Soll Haben

1.200,00

1.500,00 Scheckeinlage Provinz

7.200,00

15/08/n0

150,00 Bareinlage

30/09/n0

4. 299, 16 5. 101 , 90 Summen

30/09/n0 30/09/n0 8 02 , 7 4

26/09/n0 4 3.360,00

01/08/n0

01/07/n0

850,00 Barbehebung

17/08/n0 17/08/n0

30/09/n0

30/06/n0

400,00

Belastung Scheck Nr. 100254834

24/07/n0 28/07/n0

05/09/n0

26/07/n0

1,25 €

20,0%

Datum Valuta Soll Haben Beschreibung

100,00 Bareinlage

28/09/n0 23/09/n0 700,00 Belastung Scheck Nr. 100254836

30/09/n0

Bereitstellungsgebühr Kreditrahmen

30/09/n0 30/09/n0 15,00 Spesen

30/09/n0

Belastung Kreditkarte Cartasì

05/09/n0 1.400,00 Gehaltsgutschrift

26/09/n0 26/09/n0

30/09/n0 0,11 Sollzinsen

30/09/n0 30/09/n0 15,12

30/09/n0

Belastung Scheck Nr. 100254835

13/08/n0 13/08/n0

4

4,50% 2,0%

2.000,0006/07/n0

400,00

1.200,00 30/06/n0 6

700,00

1,00%

18/08/n0

30/09/n0 0,38

8,55 Stempelsteuer

660,00

S ald o

BewegungenSalden Valuta Tage

500,00

Quellensteuer auf Habenzinsen

950,00 -450,00 10/07/n0 1 450,00

750,00 300,00 11/07/n0 15 4.500,00

30/09/n0 1,90 Habenzinsen

-110,00 15/08/n0

-100,00 26/07/n0 2 200,00

1.500,00

3.000,00 €

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Bankwesen 2013/14

x

x

92

365

x

B ankspesen fü rB ewegu ngen = 12 x =

Zusammenfassung der Abschlussposten

Habenzinsen

Quellensteuer auf Habenzinsen

Sollzinsen

Bereitstellungsgebühr auf Kreditrahmen

Spesen

Stempelsteuer 3. Trimester

S u m m en

S ald o A bsc hlu ssposten

3.000 x 2%

Soll Haben

1,90

0,38

0,11

15,12

15,00

= 60 x = 15, 12 €

= 1 , 90 €36.500

B ereitstellu ngsgebü hrau fKred itrahm en =

Q u ellensteu erau fH abenzinsen =1,90

0 , 38 €100

1,25 15, 00 €

H abenzinsen =69.460,00 1,00

20,00=

8,55

39, 16 1 , 90

37 , 26

Führe die Berechnungen zum Trimesterabschluss durch und ergänze den Kontoauszug mit denentsprechenden Beträgen! Ermittle den Buchsaldo!

S ollzinsen =870,00 4,50

= 0 , 11 €36.500

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Bankwesen 2013/14

C.3. Die steuerlichen Aspekte der Banktätigkeit

I) M wst-B estim m u ngen fü rd ie B anken

Laut Mwst-Gesetz können die Bankgeschäfte in folgende Kategorien eingeteilt werden:

1 . Gesc häftsfälle au ßerhalb d es M wst-B ereic hs (operazioniesc lu se):

Zinsen auf Einlagen bei der Banca d’Italia und bei anderen Kreditinstituten;

Emissionsgeschäft mit Obligationen, u.a.

2 . Gesc häftsfälle im M wst-B ereic h: diese sind ihrerseits zu unterscheiden in:

a) steu erpflic htige Gesc häftsvorfälle (operazioniim ponibili):

sie unterliegen der Mwst. Beispiele:

Kommissionen für Inkasso, Wertpapierverwaltung, Wertpapierdepot usw.;

Vermietung von Schließfächern;

Daueraufträge für Strom, Telefon, Steuern usw.;

Dienstleistungen jeder Art für andere Kreditinstitute und

andere Bankdienstleistungen, die nicht in den Finanzierungsbereich fallen.

Die Beträge werden inklusive Mehrwertsteuer angegeben.

b) nic htsteu erpflic htige Gesc häftsfälle (operazioninon im ponibili):

c ) befreite Gesc häftsvorfälle (operazioniesenti):

Die Banken machen von dieser Möglichkeit meistens Gebrauch. Ungünstig ist diese Wahljedoch, wenn größere Investitionen getätigt werden, da dann die entsprechende Mwst auchnicht abzugsfähig ist.

auf diese ist keine Mwst zu berechnen, sie sind von Fakturierungs-, Registrierungs- undAbrechnungspflicht befreit. Einige Beispiele:

alle mit Ausländern (außerhalb EU) abgeschlossen Bankgeschäfte, sofern die Leistungen

nic htin Italien beansprucht werden;

es handelt sich um Geschäfte, die einer Exporttätigkeit nahe kommen und deshalb in Italiennicht der Mwst unterliegen, wie:

alle mit Ausländern (außerhalb EU) abgeschlossenen Bankgeschäfte, sofern dieLeistungen innerhalb des italienischen Staatsgebietes beansprucht werden;

Kreditgeschäfte, die von Ansässigen für Güter abgeschlossen werden, welche zumExport außerhalb der EU bestimmt sind;

Dienstleistungen jeder Art an Subjekte, die internationale Dienstleistungen erbringenoder dem Export gleichgestellte Geschäftsvorfälle durchführen.

Die Banken, welche sich nicht für diese Option entscheiden, wenden bei der Mwst-

Abrechnung das „P ro Rata-Verfahren“ an. In diesem Fall ist die Mwst auf die Einkäufe imVerhältnis zu den „befreiten Geschäftsfällen“ (meistens über 90%) nicht abzugsfähig.Der Großteil der auf die Einkäufe entrichteten Mehrwertsteuer ist für die Banken einKostenfaktor.

auf diese ist laut Art. 10 des D.P.R. 633 / 1972 keine Mwst zu entrichten, häufig aber dieStempelsteuer.

Von der Mwst befreitsind Zinsen, Kommissionen und Spesenbelastungen für so gut wiealle Kreditgeschäfte, mit Ausnahme der in den anderen Kategorien genannten.

Was die Faktu rieru ngs- und Registrieru ngspflic htanbelangt, sind die Banken den D etailhänd lerngleichzusetzen. Sie sind zur Rechnungsausstellung nur dann verpflichtet, wenn der Kunde diesausdrücklich verlangt.

Mwst-Subjekte, welche hauptsächlich „befreite Geschäftsvorfälle“ durchführen, haben dieMöglichkeit, sich für diese Geschäftsfälle von der Registrierungspflicht zu befreien, mit der

Folge jedoch, dass die M wstau fd ie Einkäu fe nic htm ehrabzu gsfähig ist.

Bankwesen 2013/14 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 30 von 132

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Bankwesen 2013/14

II) D ie S tem pelsteu er

Stempelsteuer auf Kontokorrent:

w für physische Personen € 34,20 jährlich

w für alle anderen Subjekte € 100,00 jährlich

Von der Stempelsteuer befreitsind:

w alle Dokumente, die sich auf im Kontokorrent geregelte Geschäftsfälle beziehen

w die Sparbücher

w die Sparbriefe

w Quittungen betreffend Bareinlagen und Behebungen

w Gutschrifts- und Belastungsbestätigungen

Andere Dokumente und Verträge unterliegen grundsätzlich der Stempelsteuer.

III) Ersatzsteu er

Die Ersatzsteuer ersetzt die Stempel-, Register-, Hypotheken- und Katastersteuer.

IV) Q u ellensteu erau faktive B ankzinsen

Die Zinserträge auf Bankeinlagen der Kunden unterliegen einer Quellensteuer in Höhe von 20%.

Für Privatpersonen handelt es sich um eine endgültige Besteuerung,

für Unternehmen stellt sie hingegen eine Vorsteuer dar.

Bis 31/12/2011 betrug sie noch 27%.

Im Zusammenhang mit den genannten Steuern übernimmt die Bank die Rolle des Steuersubstituts.

C.4. Maßnahmen zum Schutz der Sparer

D irekte S c hu tzm aßnahm en d u rc h d ie B ild u ng von Garantiefond s:

Ind irekte S c hu tzm aßnahm en:

Der in Italien existierende „Interbankarische Garantiefonds der Einlagen“ (Fondo interbancario di garanziadei depositi) ist ein freiwilliges Konsortium, dem zahlreiche Kreditinstitute angehören, und das Ziel hat,zur Rückzahlung der Einlagen von zwangsliquidierten Mitgliedsbanken beizutragen.

Diese Maßnahmen verstoßen zwar gegen die Prinzipien des freien Marktes und werden auchdementsprechend kritisiert. Die derzeitige Finanzkrise zeigt deutlich auf, dass die freie Marktwirtschaft insolchen Fällen an ihre Grenzen stößt und der Sozialisierung von Verlusten nichts mehr im Wege steht.

Banken, die sich verpflichten zwangsliquidierte Banken zu übernehmen, kommen in den Genuss vonstark verbilligten Finanzierungen seitens der Zentralbank.

Weiters ist die Unterstützung von Mitgliedsbanken vorgesehen, die der außerordentlichen Verwaltungunterliegen, sofern eine Aussicht auf Sanierung besteht.

Die erzielten Erträge sind im „M wst-Register d er Tageseinnahm en“ (registro dei corrispettivi)einzutragen; auch die ausgestellten Rechnungen können dort erfasst werden. Die Erträge sindgetrennt nach steuerpflichtigen (imponibili), nicht steuerpflichtigen (non imponibili) und befreitenGeschäftsfällen zu registrieren.

Der Staat greift ein und garantiert durch öffentliche Mittel (Steuergelder) den Fortbestandkrisengeschüttelter Banken.

Für die Erfassung der Eingangsrechnungen ist das „M wst-Registerd erEinkäu fe“ (registro dellefatture d’acquisto) zu führen.

Auf mittel-/ und langfristige Finanzierungen (> 18 Monate) ist eine Ersatzsteuer in Höhe von 2% aufdie Kreditsumme geschuldet. Für Erstwohnungen gilt eine begünstigte Ersatzsteuer von 0,5%.

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Bankwesen 2013/14

C.5. Transparenz der Bankgeschäfte

a) Veröffentlic hu ng d erZinssätze u nd d erVertragsbed ingu ngen

w Mindestzinssätze der verschiedenen Einlagengeschäfte;

w Höchstzinssätze der verschiedenen aktiven Bankgeschäfte;

w die Methoden der Berechnung der Verzugszinsen;

w die Valuta (Wertstellungen);

w die Preise der einzelnen Dienstleistungen;

w die Höhe der belasteten Spesen.

b) S c hriftlic he A bfassu ng d erVerträge

c ) Änd eru ng d erVertragsbed ingu ngen

d ) W ertstellu ngen (Valu ta)-B erec hnu ng d erZinsen

e) P eriod isc he M itteilu ngen an d ie Ku nd en

Für Kontokorrentbeziehungen haben die Kunden das Recht auf periodische Kontoauszüge.

C.6. Das Bankgeheimnis

In jedem dem Publikum zugänglichen Lokal müssen die Banken den vollständigen Text des GesetzesNr. 154 (Transparenzgesetz) anschlagen; weiters sind die wichtigsten Vertragsbedingungen zuveröffentlichen:

Vertragsbedingungen können nur dann zu Ungunsten des Kunden geändert werden, wenn ihm eineschriftliche Mitteilung zugestellt wird; der Kunde hat in solchen Fällen das Recht innerhalb von 60Tagen vom Vertrag zurückzutreten.

Durch das Transparenzgesetz wurde eine neue Beziehung der Banken zu ihren Kunden geschaffen.Einige der wichtigsten Bestimmungen sind:

Das Bankgeheimnis hat eine lange Tradition und ist ein wesentlicher Bestandteil desVertrauensverhältnisses zwischen der Bank und ihren Kunden. Streng gehütet wird es zur Zeit noch inLuxemburg, in der Schweiz (jedoch mit Einschränkungen), während es in vielen anderen Ländern - soauch in Italien - in den letzten Jahren eine Lockerung erfahren hat.

Für Einlagen (Bargeld, Zirkularschecks, auf die Bank gezogene Schecks) sind die Zinsen vom Tagder Einlage bis zum Tag der Behebung zu berechnen. Mit dieser Bestimmung werden die passivenBankgeschäfte den aktiven gleichgesetzt. Eine Ausnahme existiert noch für den Wechseldiskont, beiwelchem sowohl der erste, wie auch der letzte Tag mitgezählt werden.

Für die Berechnung der Zinsen ist das Kalenderjahr mit 365 bzw. 366 Tagen als Basis zu nehmen(kalendermäßig/365). Für Darlehen kommt auch noch das kaufmännische Jahr zur Anwendung.

Mindestens einmal im Jahr muss die Bank dem Kunden eine ausführliche und klare Information überalle Vertragsbedingungen (Zinssätze, Wertstellungen, Verzinsung, Steuereinbehalte usw.) zukommenlassen.

In Italien ist die Aufhebung des Bankgeheimnisses in zahlreichen Fällen möglich, aufgrund einschlägigerBestimmungen in folgenden Bereichen:

S trafgesetzgebu ng: im Rahmen von Strafprozessen kann die Gerichtsbehörde oder die Gerichtspolizeiin Akten, Dokumente und Korrespondenz, die bei den Banken aufliegen, Einsicht nehmen, wenn es darumgeht Beweise zu sammeln.

Alle Verträge, welche die aktiven Bankgeschäfte und die Dienstleistungen der Bank betreffen, sindschriftlich abzufassen; dem Kunden muss eine Kopie der Verträge ausgehändigt werden.

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Finanzkontrollen: die Steuerbehörden (direkte und indirekte Steuern) haben auch Zugang zu den Datender Banken, wenn es darum geht, Elemente zu sammeln, die steuerlich relevant sind (früher nur beiVerdacht von grober Steuerhinterziehung). Die Kontrollen erfolgen im Beisein eines Vertreters der Bank,welche den Kunden sofort benachrichtigen muss. Die Finanzbehörde muss die gesammelten Datenvertraulich behandeln.

Durch die Gesetzesänderungen des Jahres 2007 müssen die Daten innerhalb kürzester Zeit derFinanzbehörde geliefert werden.

S ond erbestim m u ngen: im Zusammenhang mit der Bekämpfung des organisierten Verbrechens (Mafia,Camorra) und um die Geldwäsche zu unterbinden, ist das Bankgeheimnis stark gelockert. DieKreditinstitute sind verpflichtet, die Daten der Personen, die Geldsummen von mehr als 5.000 bzw.12.500Euro bewegen, in eigenen EDV-Archiven zu erfassen und dem nationalen Archiv, geführt vomSchatzministerium, zur Verfügung zu stellen (norme antiriciclaggio).

Im Zusammenhang mit "Steuerhinterziehung" strebt die EU eine weitgehende Lockerung desBankgeheimnisses auf.

Der Staat (Finanzbehörde) hat Zugriff auf alle Bewegungen aller Konten aller Bankkunden. Dadurchgewinnt er Informationen über den Lebensstandard der Bürger und erhofft sich dadurch die Aufdeckungvon Steuerhinterziehung.

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Bankwesen 2013/14

D . D ie S am m eltätigkeitd erB anken

D.1. Die Bankeinlagen

► oder am vereinbarten Fälligkeitstermin.

Die Höhe der Bankeinlagen hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B.: Wirtschaftslage des Staates Sparmöglichkeiten und Sparverhalten der Bürger angewandte Zinssätze und Inflation alternative Anlagemöglichkeiten usw.

Einteilu ng d erB ankeinlagen:

Die Unterteilung kann nach verschiedenen Kriterien erfolgen:

1 .     nac h d en Vertragsbed ingu ngen:

Einfac he Einlagen

S pareinlagen

Kontokorrenteinlagen

2 .     nac h d erD au erd es Vertrages (Fälligkeit):

B eiS ic htfällige Einlagen

Es handelt sich um die „freien Spareinlagen“, die jederzeit behoben werden können.

Für größere Beträge werden eventuell kurze Vorankündigungsfristen vereinbart.

Einlagen m itVorankü nd igu ngsfrist

Die Rückzahlung erfolgt nach einer festgelegten Zeitperiode ab Vorankündigung.

Einlagen m itfixerFälligkeit

Die Rückzahlung erfolgt zu einem im Voraus festgelegten Termin.

Die Sammeltätigkeit der Banken ist die Basis für die Ausübung ihrer eigentlichen Tätigkeit, die in derGewährung von Krediten besteht.

Einen großen Teil der erforderlichen Mittel holen sich die meisten Banken durch das traditionelle

Einlagengesc häft. Da sie als Universalbanken heute auch auf dem langfristigen Sektor tätig sind, ist dieAusgabe von Obligationen zu einer wichtigen Form der Mittelbeschaffung geworden.

Der Inhaber kann mittels Scheck oder Bankomatkarte über die Einlagen verfügen und wickelt dieverschiedensten Geschäfte ab.

Die Bewegungen bestehen in Bareinzahlungen und Barbehebungen; sie werden im Sparbuchvermerkt.

Laut ZGB erwirbt die Bank durch die Einlage seitens des Sparers das Eigentum an einer Geldsumme, mitder Verpflichtung, diese in der gleichen Art zurückzuerstatten. Die Rückzahlung erfolgt:

auf Verlangen des Einlegers, nach Einhaltung der vereinbarten oder in der Praxis üblichenVorankündigungsfrist;

Die Einlagen der Kunden stellen aus der Sicht der Bank passive Posten (Schulden) dar; aus diesem

Grund spricht man auch von „passiven B ankgesc häften“, für welche die Bank „passive Zinsen“(Aufwand aus der Sicht der Bank) entrichtet.

Die von der Bevölkerung gesparten Gelder fließen längst nicht mehr nur den Banken zu; der Staat,Investmentgesellschaften, private Unternehmen, Versicherungsgesellschaften u. a. bieten alternativeInvestitionsmöglichkeiten an und lenken auf diese Weise einen beträchtlichen Teil der Spargelder in ihreKassen.

Die gesamte Einlage muss bei meist fixer Fälligkeit zurückgezahlt werden (z.B. Sparbriefe,Wertpapier-Termingeschäfte (pronti contro termine).

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3.     nac h d en in d erB ankpraxis ü blic hen Verträgen:

freie Spareinlagen (bei Sicht fällig)

vinkulierte (gesperrte) Spareinlagen mit fixer Fälligkeit

vinkulierte Spareinlagen mit unbestimmter Fälligkeit (Vorankündigungsfrist)

Sparbriefe

Wertpapier-Termingeschäfte (Pensionsgeschäfte) - („pronti contro termine“)

Sparprogramme

Korrespondenzkontokorrent (mit Guthaben)

D.2. Kennzahlen zu den Einlagen

a)   D erEinlagenstand

b)   D erm ittlere Einlagenstand (Em)

Vom mittleren Einlagenstand hängt häufig die Höhe der angewandten Zinssätze ab.

c )   D ie Kontobewegu ng

d )   D ie m ittlere Einlaged au er(Edm)

Die wohl häufigste ist: EDm = mittlere Einlagedauer

Sn = monatliche Salden

Eg = Einzahlungen gesamt

S0 = Saldo am 01.01.

e)   D erKontou m sc hlag (Um sc hlagshäu figkeit):

UK = Umschlagshäufigkeit des Kontos

EDm = mittlere Einlagedauer

t = Zeit in Tagen

Dieser ergibt sich aus der Summe der täglichen Einlagenstände, dividiert durch die betreffendeAnzahl der Tage. In der Praxis wird die Summe der Zinsnummern (ZN) durch die Anzahl der Tage (t)gebrochen.

Sie gibt die Dynamik des Kontos wieder und drückt Anzahl und Höhe der Einlagen und Behebungenaus. Die Bewegung ist abhängig von der Kategorie des Kontos und auch der Art des Kunden(Privatkunde, Geschäftskunde).

Die Umschlagshäufigkeit des Kontos verhält sich umgekehrt proportional zur „mittlerenEinlagedauer“. Sie ergibt sich somit aus der Formel:

Um die Dynamik der Einlagen im Zeitablauf zu verfolgen werden verschiedene in der Bankpraxis üblicheIndexzahlen gebildet. Die häufigsten sind:

Diese Kennzahl drückt lediglich die Höhe des Guthabens zu einem bestimmten Zeitpunkt aus und hatsomit beschränkten Aussagewert.

Diese Kennzahl gibt an, wie oft eine Geldeinheit durchschnittlich in einer Periode umgeschlagenworden ist.

Darunter versteht man die durchschnittliche Einlagedauer der Gelder. Sie drückt aus wie lange jederEuro im Durchschnitt auf dem Konto geblieben ist.

Sie ergibt sich aus dem gewogenen arithmetischen Mittel der einzelnen Einlagenstände. Da sich beieiner hohen Kontobewegung die Berechnung mit dieser Methode eher kompliziert gestaltet, wendetman in der Praxis verschiedene andere, weniger rechenintensive Formeln an.

t

ZNE m

365)(13

0

12

0

SE

SED

g

nn

m

Km

UE D

t 1

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D.3. Die freien Spareinlagen

Die B ewegu ngen bestehen in den

Behebungen: ausschließlich in Bargeld;

Kapitalisierung der Nettozinsen (abzüglich Quellensteuer und Spesen).

Sparbücher unterliegen nic htder S tem pelsteu er.

Valu tabed ingu ngen (W ertstellu ngen):

Q u ellensteu er:

D.4. Das Sparbuch

Man unterscheidet:

a)   Nam enssparbu c h

Einlagen, die grundsätzlich in Bargeld aber auch in Form von Bank- und Zirkularschecks erfolgenkönnen;

Kontokorrenteinlagen verhalten sich meistens umgekehrt: hohe Umschlagshäufigkeit aber geringeEinlagedauer.

Die genannten Kennzahlen können für das einzelne Konto aber auch für die gesamten Einlagen, überwelche eine Bank verfügt, ermittelt werden.

Aufgrund des Transparenzgesetzes, ist die Wertstellung mit dem Tag der Bewegung (Einlage oderBehebung) identisch.

Die freie Spareinlage ist (war) die wichtigste Kategorie der Bankeinlagen, längst jedoch nicht mehr dieeinzige Möglichkeit für die Familien, ihr Geld sicher und gewinnbringend (?) anzulegen.

Von der Verzinsung her gesehen sind die freien Spareinlagen nicht attraktiv, sie haben jedoch den Vorteil,

dass sie beiS ic htfällig sind.

Jede Kategorie von Einlagen hat ihre spezifische Einlagedauer und Umschlagshäufigkeit. So weisen zumBeispiel

diese beträgt 20% der Bruttozinsen und ist für die Privatperson definitiv, während sie für Unternehmer eine„Vorsteuer“ darstellt.

Es lautet auf eine bestimmte Person, die das alleinige Recht hat Behebungen vom Sparkontovorzunehmen. Es kann auch auf mehrere Personen lauten, die gemeinsam oder auch einzeln dasRecht zur Behebung haben.

Die Spareinlagen werden durch das Sparbuch belegt, welches alle Bewegungen erfasst.

S pareinlagen im Durchschnitt eine relativ große Einlagedauer und einen geringen Kontoumschlagauf;

Das Namenssparbuch hat Beweischarakter gegenüber der Bank, ist jedoch kein Wertpapier undsomit nicht übertragbar.

Das Namenssparbuch kann auch auf den Ü berbringer lauten: hier haben wir eine Trennungzwischen dem Inhaber der Forderung gegenüber der Bank und der Person, die über die Einlagenverfügen kann. Es handelt sich jedoch um kein Wertpapier.

Bei Eröffnung des Sparbuches sind Ausweis und Steuernummer sowie die Hinterlegung einerUnterschrift erforderlich.

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b)   Ü berbringersparbu c h

S ald o au fS parbü c hern:Der Saldo der Sparbücher kann ausschließlich Guthaben aufweisen.

B eispielzu einerS pareinlage

Ein Sparbuch weist im Jahr n0 folgende Bewegungen auf:

B ed ingu ngen:

a)    Verzinsung erfolgt jährlich zum

b)    Zinssätze sind abhängig vom mittleren Einlagenstand und betragen:

mittlerer Einlagenstand bis € 5.000

von € 5.000 - € 10.000

über € 10.000

c)    Mit Wirkung ab dem 01.07.n1 wird der angewandte Zinssatz um 0,20% vermindert.

d) Spesen pro Bewegung

e) Fixspesen für Jahresabschluss

10/12/n1

Das Überbringersparbuch kann auch auf den Namen lauten, ohne jedoch die Eigenschaft desWertpapiers zu verlieren.

Aufgrund der Bestimmungen gegen die „Geldwäsche“ dürfen Überbringersparbücher nur mehr

Einlagen von unter € 1 . 000 , 00 aufweisen.

Saldovortrag

Datum / Wert

Wird ein Überbringersparbuch weitergegeben, so hat der Inhaber innerhalb 30 Tagen der Bank diePersonaldaten des neuen Inhabers sowie das Übergabedatum mitzuteilen.

2.650,00

0,50 €

5.170,00

5.100,00 11.670,00

8.170,00

Unterschrift

3.800,00

Beschreibung

7,50 €

30/07/n1

31/12/n0

31/12/n1

1,25%

31/12/n1

Behebung

1,75%

Behebung 1.150,00

Einlagen

Bei Eröffnung eines Überbringersparbuchs sind ebenso Ausweis und Steuernummer erforderlich.

Guthaben

3.800,00

2.520,00

10/02/n1

Behebungen

24/09/n1

6.570,00

14/04/n1

16/05/n1

Einlage

Das auf den Überbringer lautende Sparbuch ist ein Wertpapier und kann formlos durch die einfacheÜbergabe an andere Personen übertragen werden. Dieser Vorteil ist jedoch mit dem Risikoverbunden, dass jede beliebige Person, welche auf irgendeine Weise in den Besitz des Sparbucheskommt, Behebungen tätigen kann.

3.000,00

1.600,00

Einlage

Einlage

Behebung

1,50%

9.436,32

9.370,002.300,00

66, 32Gutschrift Abschluss

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Zinsstaffelm itH am bu rgerS taffelm ethod e:

Zinsnummern bis zum 30/06/n1

Zinsnummern ab 01/07 - 31/12/n1

Zinsnummern gesamt

A nzu wend end erZinssatz: bis

ab

B erec hnu ng d erZinsen u nd S pesen

Zinssatz

Bruttozinsen

abzüglich Quellensteuer

Nettozinsen

Spesen für Bewegungen 6 X

Fixspesen Abschluss

Gu tsc hriftnetto

S pareinlagen u nterliegen nic htd erS tem pelsteu er!

2.650,00 10/02/n1

3.800,00

Zinsnummern

Soll HabenSoll HabenTage

BewegungenSalden Valuta

16/05/n1

24/09/n0

3.000,00 367.650,008.170,00

31/12/n03.800,00

1.150,00

2.520,00

45

8 55. 8 40 , 00

01/07/n1

14/04/n0

155.800,00

63

41

166.950,00

165.440,00325.170,00

77

6.570,00 30/07/n1

21

855.840,00

Zinsen

96, 02 €

-3,00 €

-7,50 €

7 6, 8 2 €

30/06/n1

01/07/n1

1,50%

8.170,00

Zinsnummern

2.564.220,00

9.370,00 10/12/n12.300,00

9.370,00 31/12/n0

B estim m u ng d es anzu wend end en Zinssatzes d u rc h d ie Erm ittlu ng d es m ittleren Einlagenstand es:

56

30/06/n0

898.590,00

367.920,00

245.100,00

1,50%

1,30%

196.770,00

1,30%

855.840,00

1.708.380,00

35,17 €

60,85 €

-19,20 €

66, 32 €

20,00%

0,50

1.600,00

1 . 7 0 8 . 38 0 , 00

=

Form el:

1.708.380,00

Datum

3657 . 025, 26 €

30/06/n1

5.100,00 11.670,00

30

Mittlerer Einlagenstand (Em) =2.564.220,00

t

ZNE m

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B u c hu ngen im Zu sam m enhang m itS pareinlagen (Sicht des Unternehmens):

D.5. Die vinkulierten Spareinlagen

Sie können nach bestimmten Kriterien eingeteilt werden:

1 . nac h d erA rtd erVinku lieru ng:

a)   Gesperrte Einlagen m itfixerFälligkeit

b)   Gesperrte Einlagen m itu nbestim m terFälligkeit

2 . nac h d erD au erd erVinku lieru ng:

kurzfristige (bis zu 18 Monaten) und

mittelfristige gesperrte Spareinlagen (bis zu 5 Jahren)

3. nac h d erÜ bertragbarkeit:

auf den Nam en lautende und

Die Kapitalisieru ng der Zinsen kann

► jährlich oder

► erst bei Fälligkeit der Spareinlage erfolgen.

Die Bedeutung der gesperrten Spareinlagen ist stark zurückgegangen.

19,20

Abschluss Sparkonto Freie Spareinlage 66,32

Bei dieser eher seltenen Form von Spareinlagen kann der Sparer erst nach Einhaltung einerKündigungsfrist über die Geldmittel verfügen; die Kündigungsfrist darf nicht weniger als dreiMonate betragen. Die Kündigungsfrist ist „gegenseitig“; theoretisch könnte auch die Bank vomVertrag zurücktreten.

Freie Spareinlage

2.300,00

2.300,00

Ford./ Quellensteuer Aktivzinsen

Kassa Bargeld

Spareinlagen gelten als „vinkuliert“, wenn der Inhaber für einen bei Vertragsabschluss festgelegtenZeitraum auf die Verfügbarkeit der Geldmittel verzichtet oder sie erst nach der vereinbartenKündigungsfrist beheben kann.

auf den Ü berbringer lautende gesperrte Spareinlagen: auch für diese gelten dieEinschränkungen zur Geldwäsche (€ 5.000).

Datum

Freie Spareinlage24/09/n1 Bareinlage

Es kommt zwar selten vor, dass ein Unternehmen ein Sparbuch anlegt. Falls dies jedoch der Fall ist,ergeben sich folgende Buchungen:

Haben

5.100,00

SollKurzbeschreibung Kontenbezeichnungen

10/12/n1 Behebung Sparkonto

31/12/n1

Bis zur Fälligkeit hat der Sparer kein Recht Behebungen durchzuführen oder das Kontoaufzulösen.

Kassa Bargeld

5.100,00

10,50Bankspesen für Dienstleistungen

96,02Aktivzinsen auf Spareinlagen

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B eispiel:

Eröffnung eines gesperrten Sparkontos:

Einlage:

Valuta:

Zinssatz:

Quellensteuer:

Spesen:

Fälligkeit:

Verzinsung: nachschüssig

Verbu c hu ng d ervinku lierten S pareinlagen (aus der Sicht des Unternehmens):

Antizipative Aktiva

19/03/n0 Bareinlage Vinkulierte Spareinlage

1.204,27

01/01/n1

61.037,92

60.955,92

240,85Ford./ Quellensteuer Aktivzinsen

01/01/n1 Jahreseröffnung

Eröffnungsbilanzkonto

Auflösung vinkuliertes

Sparkonto

1.037,92

Datum

17.220.000,00

Da die Einlage über das Geschäftsjahr hinausgeht, sind die angereiften Zinsen am Jahresendeabzugrenzen.

60.000,00

Vinkulierte Spareinlage

1.037,92

Vinkulierte Spareinlage

61.037,92

1.037,92

1.037,92

60.000,00

31/12/n0 Abgrenzung

Bankkontokorrent

31/12/n0 Jahresabschluss

1.037,92

Bankkontokorrent

7,50

Vinkulierte Spareinlage

AbschlussZinssatzTage Kapital

Datum

19/03/n0

Bewegung

gesperrte Einlage

19/03/n0

2,20%

20,00%

15/02/n1

Endsaldo

60 . 955, 92

Zinsnummern

-7,50

Spesen

Umbuchung

15/02/n1

60.000,00

1.037,92

Jahresabschluss Schlussbilanzkonto31/12/n0

Antizipative Aktiva

2,20%

Aktivzinsen Spareinlage

Aktivzinsen Spareinlage

Bankspesen für Dienstleistungen

60.000,00

Antizipative Aktiva

Zinssatz

-240,85

Steuer

1.037,92Gewinn- und Verlustkonto

7,50 €

Antizipative Aktiva

Aktivzinsen Spareinlage

60.000,00

60.000,00

60.000,00

TageFälligkeitBetrag

Kapital

60.000,00 19.980.000,00

Datum Kurzbeschreibung

19/03/n0 31/12/n0

1.037,92

Aktivzinsen Spareinlage

Soll

15/02/n1

ZinsnummernAbgrenzung

ZinsenEinlage

Kontenbezeichnungen

287

2,20%

Bruttozinsen

Haben

1 . 037 , 92

1.204,27

60.000,00 333

Bankwesen 2013/14 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 40 von 132

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Bankwesen 2013/14

D.6. Übung zu einer freien Spareinlage

Ein Sparbuch weist im Jahr n1 folgende Bewegungen auf:

B ed ingu ngen:a)    Verzinsung erfolgt jährlich zumb)    Zinssatz:c)    Zinserhöhung ab 01/06/n1 um:

B erec hne d ie Zinsen -H am bu rgerS taffelm ethod e:

Zinssatz

Bruttozinsen

abzüglich Quellensteuer

Nettozinsen

7 . 8 12 , 00 8 . 7 20 , 00 908 , 00 31/12/n1 322 . 7 32 , 00

Datum Zinsnummern Zinsen

31/05/n1 1,00% 429.450,00 11,77 €

31/12/n1 1,30% 322.732,00 11,49 €

23, 26 €

20,00% -4,65 €

18 , 61 €

23.608,00

Behebung 2.322,00

7.812,00 8.720,00 1.816,00

31/12/n11,00%0,30%

BewegungenSalden

82

18/05/n1 Behebung 3.200,00 1.098,00

4.100,00 4.100,00

Einlage 2.520,00 4.298,001.778,00

31/12/n1

500,00 598,00 29/06/n1 77 46.046,00

67 119.126,00

2.520,00 4.298,00

598,0014/09/n1 Einlage

Datum / Wert Beschreibung Behebungen Einlagen Guthaben Unterschrift

31/12/n0 Saldovortrag15/02/n1

23/04/n1 25 107.450,00

2.100,00 2.698,00 14/09/n1

29/06/n1 Behebung 500,00

23/04/n1

1.098,00 31/05/n1 29 31.842,00

Soll Haben Soll Haben

4.100,00 4.100,00 31/12/n0 46 188.600,00

2.322,00 1.778,00 15/02/n1

3.200,00 1.098,00 18/05/n1 13 14.274,00

Valuta Tage

1.098,00 31/05/n1 429.450,00

Zinsnummern

1.790,00 908,00 05/12/n1 26

2.100,00 2.698,00

05/12/n1 Behebung 1.790,00 908,00

221.236,00

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Bankwesen 2013/14

D . 7 . Ü bu ng zu einergesperrten S pareinlage:

Ein Handwerker verfügt über Liquidität und eröffnet ein gesperrtes Sparkonto zu folgenden Bedingungen:

Einlage:

Valuta:

Zinssatz:

Quellensteuer:

Spesen:

Fälligkeit:

Verzinsung: nachschüssig

B erec hnu ngen fü rd ie A bgrenzu ng d erZinsen am 31/12/n0

Erstelle alle B u c hu ngen au s d erS ic htd es Unternehm ens:

20/03/n1 Bankkontokorrent Aktivzinsen Spareinlagen 60.443,29 558,49

Bankspesen für DL Vinkulierte Spareinlage 3,50 60.000,00

Ford./ Vorsteuer Aktivzinsen 111,70

31/12/n0 Schlussbilanzkonto Vinkulierte Spareinlage 60.266,30 60.000,00

Antizipative Aktiva 266,30

01/01/n1 Antizipative Aktiva Eröffnungsbilanzkonto 266,30 60.266,30

Vinkulierte Spareinlage 60.000,00

01/01/n1 Aktivzinsen Spareinlagen Antizipative Aktiva 266,30 266,30

Datum Sollkonten Habenkonten Soll Haben

20/10/n0 Vinkulierte Spareinlage Bankkontokorrent 60.000,00 60.000,00

31/12/n0 Antizipative Aktiva Aktivzinsen Spareinlagen 266,30 266,30

31/12/n0 Aktivzinsen Spareinlagen Gewinn- und Verlustkonto 266,30 266,30

20/10/n0 gesperrte Einlage 60.000,00 20/03/n1 151

Kapital Zinsnummern Zinssatz Bruttozinsen Steuer Spesen Endsaldo

60.000,00 9.060.000,00 2,25% 558,49 -111,70 -3,50 60 . 443, 29

DatumTage Zinssatz Kapital Zinsnummern

Abgrenzung

ZinsenEinlage Abschluss

20/10/n0 31/12/n0 72 2,25% 60.000,00 4.320.000,00 266, 30

60.000,00

20/10/n0

2,25%

20,00%

3,50 €

20/03/n1

Datum Bewegung Betrag Fälligkeit Tage

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Bankwesen 2013/14

D.8. Die Sparbriefe

Tec hnisc he Eigenheiten d erS parbriefe

Zinssätze: sie können sein:

fix, für die gesamte Laufzeit (bei kurzfristigen Sparbriefen);

variabel (indexgebunden) für längere Laufzeiten.

Verzinsu ng: die Auszahlung kann erfolgen:

a) bei Fälligkeit : diese Bedingung gilt grundsätzlich

für kurzfristige Sparbriefe (bis zu 18 Monaten) und

b)   in konstanten Zeitabständen (jährlich - halbjährlich) bei Laufzeit über 18 Monaten.

A u sgabe u nd Rü c kzahlu ng:

S tü c kelu ng

Ü bertragbarkeit

Sparbriefe können sowohl Namens- wie auch Überbringerpapiere sein.

B esteu eru ng d erZinsen

B eispielzu S parbriefen:

Kauf von Sparbriefen mit nachschüssiger Verzinsung zu folgenden Bedingungen:

Nennwert gesamt

Kaufdatum

Fälligkeit

Zinssatz p.a.

Quellensteuer

Auszahlung der Zinsen

Spesen (Stempelsteuer u.a.)

Der Steuersatz war bis vor wenigen Jahren abhängig von der Laufzeit der Sparbriefe; der günstigstebetrug 12,5% für Laufzeiten über 18 Monate.

Die Sparbriefe sind Zins tragende Wertpapiere, die eine vinkulierte Spareinlage verbriefen. Sie haben dieherkömmlichen „gesperrten Spareinlagen“ fast zur Gänze verdrängt. Aus der Sicht der Bank sind esSchuldverschreibungen (keine Obligationen).

7,50

50.000,00

01/01/n0

Seit 2012 gilt auch für Sparbriefe der einheitliche Satz von 20%.

bei Fälligkeit

für „Zero Coupon Sparbriefe“: die Gesamthöhe der Zinsen wird bereits bei Zeichnung desSparbriefes festgelegt, aber erst bei Fälligkeit ausgezahlt.

Die Ausgabe muss zum Nennwert („alla pari“) erfolgen. Die Rückzahlung ist nicht vor Fälligkeit möglich;die Sparbriefe können jedoch weitergegeben werden und der Sparer hat somit bei Bedarf die Möglichkeitbereits früher zu seinem Geld zu kommen, ohne größere Verluste hinnehmen zu müssen.

Die Mindeststückelung beträgt € 500,00. Für viele Emissionen ist eine Mindeststückelung von 2.500,00oder einem Vielfachen davon vorgesehen.

30/06/n0

2,50%

20,00%

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Bankwesen 2013/14

A brec hnu ng d erS parbriefe beiFälligkeit:

Verbu c hu ng d erS parbriefe (aus Sicht des Unternehmens)

D.9. Sparprogramme

181

Es handelt sich um Einlagengeschäfte bei denen der Sparer in regelmäßigen Abständen (z.B. monatlich)per Dauerauftrag einen bestimmten Betrag vom Konto abbuchen lässt, um ein festgesetztes Sparziel zuerreichen.

Die Beträge fließen in ein Sparprogramm (Fonds, Versicherungen usw.) und werden lautVertragsbedingungen verzinst und gemeinsam mit dem Kapital am Ende der Laufzeit ausgezahlt.

50.000,00 9.050.000,00

Fälligkeit Sparbriefe Bankkontokorrent

S pesen End sald o

2,50%

Aktivzinsen auf Sparbriefe

01/01/n0 Sparbrief SWB

Bewegung Betrag

Sparbriefe

Bankkontokorrent

50.488,3930/06/n0

Tage

50.000,00

Bankspesen für Dienstleistungen

123,97

50.000,00

619,86

Sparbriefe

Ford./ Quellensteuer Aktivzinsen

50.000,00

Kurzbeschreibung Kontenbezeichnungen

619,86

7,50

-7,50

50.000,00

Fälligkeit

01/01/n0

Datum

-123,97

Kauf Sparbriefe

30/06/n0

HabenDatum Soll

S teu erKapital Zinsnu m m ern Zinssatz B ru ttozinsen

50 . 48 8 , 39

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D.10. Übung zu Sparbriefen:

Ein Unternehmer kauft Sparbriefe mit nachschüssiger Verzinsung zu folgenden Bedingungen:

Nennwert gesamt

Kaufdatum

Fälligkeit

Zinssatz p.a.

Quellensteuer

Auszahlung der Zinsen

Spesen

A brec hnu ng d erS parbriefe beiFälligkeit:

Erstelle d ie B u c hu ngen au s d erS ic htd es Unternehm ens:

30/09/n0 Bankkontokorrent Sparbriefe 40.412,14 40.000,00

Bankspesen für DL Aktivzinsen auf Sparbriefe 5,00 521,42

Ford./Vorsteuer Aktivzinsen 104,28

40.000,00

01/04/n0

30/09/n0

2,60%

20,00%

bei Fälligkeit

5,00

Tage

01/04/n0 Sparbrief Raika 40.000,00

Datum

30/09/n0 183

Kapital Zinsnu m m ern Zinssatz B ru ttozinsen S teu er S pesen End sald o

40.000,00 7.320.000,00

Soll Haben

01/04/n0 Sparbriefe Bankkontokorrent 40.000,00 40.000,00

Bewegung Betrag Fälligkeit

2,60% 521,42 -104,28 -5,00 40 . 412 , 14

Datum Sollkonten Habenkonten

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Bankwesen 2013/14

D.11. Einlagen durch Wertpapier-Termingeschäfte (Pensionsgeschäfte)

(„pronti contro termine“ - „repurchase agreement“)

a)  

b)  

B esond erheiten

D.12. Mittelbeschaffung durch die Ausgabe von Obligationen

Dabei gelten folgende Regeln:

► Die Ausgabe wird vom Verwaltungsrat beschlossen.

► Die Laufzeit muss mindestens 3 Jahre betragen.

Wird das Pensionsgeschäft mit den Zentralbanken abgewickelt, stellt es für letztere ein Instrumentzur Regulierung der Liquidität des Geldmarktes dar.

Dieses börsenfreie Geschäft, das staatliche Wertpapiere, wie BTP, CCT, usw., zum Gegenstand hat, wirdin zwei Phasen abgewickelt und durch zwei getrennte, jedoch gleichzeitig erstellte Schlussnoten („fissatibollati“) fixiert.

Das Termingeschäft dient dem Bankkunden zur vorübergehenden Anlage überschüssiger Liquidät.

Beim Wertpapier-Termingeschäft können die Rollen auch vertauscht werden, indem die Bank alsKäuferin der Wertpapiere gegen Überlassung von Bargeld auftritt und dem Kunden damit einen Kreditgewährt.

Mit der zweiten Schlussnote verpflichtet sie sich zu einem festgelegten Zeitpunkt, dieselbe Mengevon Wertpapieren der gleichen Art zum höheren Terminkurs oder Terminkaufpreis („prezzo atermine“) zurückzukaufen.

Es handelt sich um sehr kurzfristige Geschäfte, die grundsätzlich zwischen den Zinsfälligkeiten derWertpapiere abgewickelt werden und somit selten eine Laufzeit von 6 Monaten überschreiten.

Mit der ersten Schlussnote verkauft die Bank an den Kunden Wertpapiere zum Kassakurs oderBarverkaufspreis („prezzo a pronti“);

Der Einheitstext für das Bank- und Kreditwesen sieht im Art. 12 für alle Banken - unabhängig von derRechtsform - die Möglichkeit vor, sich durch die Ausgabe von Obligationen mittel- und langfristigeGeldmittel zu beschaffen und somit auch im langfristigen Kreditsektor tätig zu sein, ohne das finanzielleGleichgewicht zu gefährden.

Die Einschränkung, dass die Höhe der ausgegebenen Obligationen die doppelte Summe ausGesellschaftskapital, gesetzlicher Reserve und anderer frei verfügbarer Reserven nicht überschreiten

kann, gilt für die Banken nic ht.

Betrachtet man die Bankbilanzen der letzten Jahre, kann man ganz klar erkennen, dass die Ausgabe vonObligationen für die Banken von immer größerer Bedeutung wird und betragsmäßig mit dem traditionellenEinlagengeschäft teilweise schon gleich gezogen hat.

Das Geschäft kann auch auf dem interbankarischen Markt zwischen Banken durchgeführt werden.

Bankwesen 2013/14 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 46 von 132

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Bankwesen 2013/14

E . D as Korrespond enzkontokorrent

E.1. Rechtliche Aspekte und allgemeine Begriffe

Ju rid isc herA spekt:

A rt. 1 8 52 :

A rt. 1 8 53:

A rt. 1 8 54:

A rt. 1 8 55:

A rt. 1 8 56:

M erkm ale d es Korrespond enzkontokorrents

► Die Abwicklung der verschiedensten Bankgeschäfte ist möglich.

► Abwechselnde Soll- und Habensalden sind möglich.

► Die Berechnung der Zinsen erfolgt immer vom S ald o (Hamburger Staffelmethode).

► Soll- und Habenzinssätze sind nicht reziprok;

► Nur der Saldo darf fällig gestellt werden.

Durch die Ausweitung vieler Bankdienstleistungen auch auf den privaten Bereich, hat die Anzahl derabgeschlossenen Kontokorrentverträge stark zugenommen. Für die Abwicklung der meistenBankgeschäfte ist das Kontokorrent Voraussetzung.

Im Zivilgesetzbuch wird das Kontokorrent im Art. 1823 allgemein geregelt, und als Vertrag bezeichnet,aufgrund dessen die Vertragspartner ihre Forderungen aus den gegenseitigen Geschäftsbeziehungen ineinem eigenen Konto vermerken, wobei der Saldo erst bei Abschluss des Kontos fällig gestellt werdenkann.

Lautet ein Kontokorrent auf mehrere Personen, so gelten diese solidarisch als Gläubigerund Schuldner.

Die Bezeichnung „Korrespondenzkontokorrent“ ist darauf zurückzuführen, dass die verschiedenenGeschäfte schriftlich (per Korrespondenz) erteilt bzw. bestätigt werden.

Das Kontokorrent eignet sich aus der Sicht der Bank für Mittelbeschaffung und Mittelverwendung(passive und aktive Bankgeschäfte).

Bei unbefristeten Geschäften im K/K können die Vertragspartner jederzeit, unter Einhaltungder vom Gewohnheitsrecht vorgesehenen Kündigungsfristen (bei deren Fehlen 15 Tage)vom Vertrag zurücktreten.

Für die Durchführung der Kundenaufträge haftet die Bank nach den Bestimmungen desMandats (Art. 1703 und ff.).

Das Bankkontokorrent wird im ZGB von den Art. 1852 und ff. geregelt; die wichtigsten Bestimmungenlauten:

Werden Einlagen, Krediteröffnungen und andere Bankgeschäfte im Kontokorrent geregelt,so kann der Kontokorrentinhaber jederzeit über die Guthaben verfügen, unter Einhaltungeiner eventuellen Vorankündigungsfrist. In dieser Bestimmung finden wir den wesentlichenUnterschied zum ordentlichen Kontokorrent.

Bestehen zwischen der Bank und dem Kunden mehrere Kontokorrentverträge, so könnendie einzelnen Aktiv- und Passivsalden kompensiert werden, wenn keine gegenteiligenVereinbarungen bestehen.

Das Kontokorrent ist das mit Abstand wichtigste Instrument zur Regelung der vielfältigen Beziehungen, diezwischen Bank und Kunden bestehen, sowie mit Korrespondentenbanken im interbankarischen Bereichaufgebaut werden.

Kontokorrentinhaber sind Unternehmer aber auch vermehrt Private (Lohnempfänger, Rentner,Studenten usw.).

Der Kunde kann jederzeit über sein Guthaben bzw. seinen K/K-Kredit verfügen, ohne an eineVorankündigungsfrist gebunden zu sein.

Auch Fremdwährungsbeträge können gutgeschrieben bzw. belastet werden (multivaluta); es erfolgtjedoch die Umrechnung in Euro.

Bankwesen 2013/14 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 47 von 132

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Bankwesen 2013/14

Einteilu ng d es Kontokorrents nac h d em S ald o

a) P assives Korrespond enzkontokorrent

b) Kassaelastizitäts-Kontokorrent

c ) A ktives Korrespond enzkontokorrent

E.2. Das interbankarische Kontokorrent

a)  

b)  

Ausschlaggebender Zinssatz für diese Bewegungen ist der " E u ribor" .

Die Zinsen im interbankarischen Bereich unterliegen keiner Vorsteuer.

E.3. Das Online-Kontokorrent

Wo die Banken nicht direkt vertreten sind, bedienen sie sich der so genannten„Korrespondentenbanken“ zur Ausführung von Kundenaufträgen. In diesem Bereich gehen dieBewegungen zwischen den Banken heute eher zurück, da ein Großteil der Operationen über die„Kompensationskammern“ abgewickelt wird (Inkasso von Effekten und Schecks).

Das Wort „passiv“ gilt aus der Sicht der Bank, die dem Kunden gegenüber Verbindlichkeiten fürdessen Einlagen aufweist. In Ausnahmefällen und dann nur für kurze Zeit kann das Konto vomKunden überzogen werden (meistens aufgrund der Valutabestimmungen, die zu Differenzenzwischen Buch- und Liquiditätssaldo führen).

Bereits seit Jahren nutzen viele Bankkunden die Möglichkeit, auch über Internet Bangeschäftedurchzuführen und Informationen in Echtzeit abzurufen.

In diesem Zusammenhang sind Begriffe wie "Remote Banking", "Corporate Banking - COBA", "HomeBanking", "Internet Banking", "Electronic Banking - ELBA" von Bedeutung. Voraussetzung ist in diesenFällen das Vorhandensein eines traditionellen Kontokorrents. Die Verbindung zur Bank wird

über das Telefonnetz aufgebaut, über welches Daten empfangen und versendet werden, die vorherOffline über eine eigene Software erfasst wurden (nur mehr selten der Fall!).

Die Banken finanzieren sich gegenseitig auf dem interbankarischen Markt; sie holen sich bei Bedarfkurzfristige Gelder von anderen Banken (Sammeltätigkeit) und investieren kurzfristig verfügbare Mittelin Kredite an andere Banken. Diese Finanzierungstätigkeit hat stark an Bedeutung zugenommen unddementsprechend auch die gegenseitigen Kontokorrentbeziehungen.

Die Bank gewährt dem Kunden den so genannten K/K-Kredit (Überziehungskredit) und weist auf demKonto aktive Salden (Forderungen) auf. Dieser Kredit gilt meistens für unbestimmte Zeit (aufWiderruf), kann vom Kunden jedoch meistens über Jahre in Anspruch genommen werden. PositiveSalden aus der Sicht des Kunden sind Seltenheit. Die Bank zählt dieses Kontokorrent zu den aktivenBankgeschäften.

Das passive Korrespondenzkontokorrent hat betragsmäßig die Spareinlagen längst überholt, auchwenn die mittlere Einlagedauer geringer ist als bei letzteren.

Diese Art des Kontokorrents weist häufige Saldenwechsel auf, wobei sowohl die passiven wie auchaktiven Salden selten ein größeres Ausmaß annehmen und dies meistens nur für begrenzteZeiträume.

Dieses Kontokorrent ist typisch für den Unternehmer (z.B. Kaufmann), der seinen Zahlungsverkehrdurch die Bank abwickelt, kurzfristige Liquiditätsengpässe durch die Inanspruchnahme desKreditrahmens überwindet und verfügbare Mittel für kurze Zeit als Guthaben auf dem Kontokorrentbelässt. Es zeichnet sich durch eine Vielzahl von Soll- und Habenbewegungen aus.

Die Banken führen eigene Konten für die Regelung der gegenseitigen Beziehungen; diese Konten werdenaus folgenden Gründen eröffnet:

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Bankwesen 2013/14

E.4. Bankkoordinaten

" IB A N" (International Banc Account Number):

B eispiel: IT96 W058 5611 6010 5057 0111 111

Zusammensetzung und Bedeutung der einzelnen Zeichen:

IT 96 W

Kontonummer (12 Zeichen)

Bankleitzahl (5 Zeichen) - CAB=Codice Avviamento Bancario

ABI-Code (5 Zeichen) (ABI = italienische Bankenvereinigung)

internationales Kontrollzeichen (1 Zeichen) - CIN=Code Identification Number

internationales Kontrollzeichen (2 Zeichen)

Ländercode (2 Zeichen)

B IC (B ankId entifierC od e):

B eispiele: BPAAIT2B - BIC der Südtiroler Volksbank

CRBZIT2B - BIC der Südtiroler Sparkasse

Zu den 8 Zeichen kommt eine dreistellige Filialnummer hinzu.

Bekannte Direktbanken sind z.B. die ING-DiBa, DKB Deutsche Kreditbank AG, Fineco (Italien) undmehrere andere.

Sie bieten so gut wie alle Dienstleistungen an, bieten höhere Zinssätze auf Einlagen und meistensspesenfreie Kontoführung.

Der achtstellige BIC identifiziert eindeutig das Bankinstitut und ist für den internationalenZahlungsverkehr erforderlich. Der BIC ist in allen Ländern 8 oder 11 Zeichen lang. 

Dieser alphanumerische Code - früher für den internationalen Zahlungsverkehr von Bedeutung - ist ab2008 auch für nationale Bankbewegungen erforderlich und ersetzt den "BBAN" sowie die altenBankkoordinaten.

Die Darstellung erfolgt normalerweise in 4er Blöcken. Zum elektronischen Gebrauch werden keineLeerzeichen verwendet.

Die IBAN ist die komplette Darstellung einer Kontonummer. Ab 1.1.2008 ist sie innerhalb des einheitlichenEuro-Zahlungsverkehrsraums auch die einzig zulässige Darstellungsform für Kontonummern. Sie ist vonLand zu Land verschieden und besteht aus maximal 34 Stellen. In Italien werden 27 Zeichen verwendet.

058 56 11601 05057 0111111

Viel häufiger greift man heute über einen Webbrowser (z.B. Internet Explorer) auf die Homepage derBank zu und durch Eingabe von Login und Password können weltweit Bewegungen durchgeführt undInformationen abgerufen werden. Die Installation einer eigenen Software erübrigt sich.

Immer stärker treten Internet-B anken (D irektbanken)in den Vordergrund, die grundsätzlich nur über dasInternet erreichbar sind und über keine traditionelllen Bankstrukturen (Geschäftsstellen) verfügen. Diedadurch entstehenden Kostenvorteile äußern sich in besseren Bedingungen für die Kunden.

Kontonu m m erA B I C A B

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Bankwesen 2013/14

E.5. Die Eröffnung des Korrespondenzkontokorrents

Die Eröffnung eines neuen Kontokorrents erfordert folgende Vorgangsweise:

a)

b)

c)

► für Kontrollzwecke bei den verschiedenen Geschäften;

► Ermächtigung der Bank die Versicherungsprämie zu belasten (Kontoversicherung);

d) Durchführung der ersten Bewegung (meistens Einlage);

e) eventuelle Übergabe des Scheckbuches, gegen Unterschrift (nur mehr selten der Fall)

f)

g)

h)

Die A u ftragserteilu ng an die Bank kann auf verschiedene Weise erfolgen:

durch die Ausstellung von Bankschecks (nur mehr selten);

durch POS-Geräte, die in Handelsbetrieben, Tankstellen usw. vorzufinden sind;

durch das Remote-Banking (immer wichtiger);

durch die Benutzung von Nachttresoren für die Bareinlagen usw.

Zu satzleistu ngen im Zu sam m enhang m itd em Kontokorrentim Ü berblic k Bankomatkarten

Kreditkarten

Viacard

Scheckheft

Daueraufträge

Abbuchungsaufträge

Remote Banking

Bankerlagschein "Freccia" (entsprechende Software)

Inkassodienste

Die Initiative zur Eröffnung eines Kontokorrents geht in den meisten Fällen vom Kunden aus, der eineBeziehung mit der Bank aufbauen will. Aufgrund eines stärkeren Marketing-Denkens ist es immer häufigerauch die Bank, die potentielle Kunden direkt kontaktiert und zur Eröffnung eines Kontokorrents animiert.

Unterzeichnung des schriftlichen Kontokorrentvertrages, der in zweifacher Ausfertigung (eine Kopiefür den Kunden) zu erstellen ist und aufgrund des „Transparenzgesetzes“ die wesentlichenVertragsbedingungen enthalten muss;

genaue Identifizierung des Kunden durch Ausweis und Steuernummer: diese Daten sind an daszentrale EDV-Archiv (archivio informatico) weiterzugeben;

Hinterlegung der Unterschriften des Kontokorrentinhabers und der eventuellen anderenUnterschriftsberechtigten:

Unterzeichnung des Vertrages für die eventuelle Bancomatkarte, Aushändigung der Kartegemeinsam mit der in einem verschlossenen Umschlag enthaltenen Geheimnummer (PIN).

Aushändigung eines zusammenfassenden Dokuments, das alle Vertragsbedingungen detailliertenthält.

Mit Bezug auf das Privacy-Gesetz holt die Bank beim Kunden - durch Unterschrift - die Erlaubnis eindie Daten zu verarbeiten und auch weiterzugeben. Ohne diese Unterschrift können vieleBankgeschäfte gar nicht durchgeführt werden.

durch schriftliche Überweisungs- oder Gutschriftsaufträge, die häufig auf standardisierten Vordruckenerteilt werden;

durch die Benutzung elektronischer Geräte, die sich meistens in Vorräumen der Banken befinden;

Bankwesen 2013/14 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 50 von 132

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Bankwesen 2013/14

B ewegu ngen im Kontokorrent

Ausstellung von Bankschecks Einlage von Bargeld und Schecks

Barbehebungen Gutschrift von Löhnen und Gehältern

Überweisungen zu Gunsten Dritter Überweisungen von Dritten (Kunden)

Daueraufträge (Telefon, Strom, Mieten usw.)

Bancomatbehebungen und POS

Belastung von Darlehensraten, K/K-Zinsen

Kauf bzw. Zeichnung von Wertpapieren Zinsgutschriften

Gutschrift von Beiträgen

und andere Gutschriften

und andere Belastungen

E.6. Bearbeitung der Geschäftsfälle im Kontokorrent

a)  D erB u c hsald o

b)  D erL iqu id itätssald o:

c )  D erD isponibilitätssald o:

S oll-B ewegu ngen

Belastung von bevorschussten jedoch nichteingegangen RiBa und RID und ungedecktenSchecks

Belastung von Kommissionen, Spesen,Stempelsteuer, Quellensteuer auf Zinsenusw.

Verkauf von Wertpapieren oder Inkasso desKapitals (Nennwert) bei Fälligkeit

Zahlung von Wechseln, Bankquittungen,Zahlungsaufforderungen usw.

B elastu ngen des Kontos, die eine Verminderungdes Guthabens bzw. eine Erhöhung der Schuldenfür den Kunden mit sich bringen (Forderungen ausder Sicht der Bank)

Gutschrift von bevorschussten Rechnungen,Bankquittungen (RiBa), Daueraufträgen(RID), Wechseln

Zu unterscheiden ist zwischen Soll- und Habenbewegungen; die häufigsten sind in der nachfolgendenÜbersicht gegenübergestellt:

Belastung der telematischen F24 (für Mwst,IRPEF, IRAP, Löhne, INPS, INAIL usw.) -

Gu tsc hriften des Kontos, die zu einer Erhöhungdes Guthabens bzw. einer Verminderung derSchulden für den Kunden führen(Verbindlichkeiten aus der Sicht der Bank)

Inkasso von Wechseln, Bankquittungen,Zahlungsaufforderungen usw.

Alle Bewegungen werden durch schriftliche Dokumente belegt (Lastschriftanzeigen, Gutschriftanzeigen,

Empfangsbestätigungen, Stempel auf Rechnungen usw.), die dem Kunden meistens per P ost("spesenintensiv und nicht zeitgemäß") zugeschickt werden.

Durch den Einsatz der EDV ist die Bearbeitung der Geschäftsfälle in „Ec htzeit“ möglich. Der Bank stehensomit alle wichtigen Daten eines jeden Kontokorrents sofort zur Verfügung. Zu diesen wichtigen Datenzählen die verschiedenen Salden: Buchsaldo, Liquiditätssaldo und Disponibilitätssaldo.

H aben-B ewegu ngen

Inkasso von Zinscoupons und Dividenden(Obligationen, Aktien)

Dieser ergibt sich zu einem bestimmten Zeitpunkt aufgrund aller verbuchten Bewegungen (Gut- undLastschriften). Er resultiert aus den Kontoauszügen.

Er wird unter Berücksichtigung aller aufgrund der W ertstellu ng bereits angereiften Bewegungengebildet und ergibt sich, indem vom Buchsaldo die Posten mit späterer Wertstellung abgezogenwerden. Der Liquiditätssaldo ist für die Berechnung der Zinsen in der Zinsstaffel (HamburgerStaffelmethode) von Bedeutung.

Hier werden nur die bereits sicher eingegangenen Posten berücksichtigt. Er wird gebildet, indem vomLiquiditätssaldo die noch nicht eingegangenen Beträge abgezogen werden.

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Bankwesen 2013/14

B eispielzu d en versc hied enen S ald en:

► der Buchsaldo lautet zu Gunsten des Kunden,

► der Liquiditätssaldo ist zu Lasten des Kunden.

E.7. Vorfällige und nachfällige Posten

a) Vorfällige P osten:

b) Nac hfällige P osten:

Im nachfolgenden Trimester werden diese Posten natürlich berücksichtigt.

Die Banken erlauben ihren Kunden grundsätzlich über die Buchsalden zu verfügen, auch wenn sie noch

nicht liquide Posten beinhalten. Dadurch kann es zu " Ü berziehu ngen d u rc h Valu ta" kommen:

Auf einem aus der Sicht der Bank passiven Kontokorrent reifen in solchen Fällen auch aktive Zinsen an.

Seltener findet man „vorfällige Habenposten“; ein entsprechendes Beispiel sind Gutschriften seitens einesKunden mit früherer Wertstellung.

Die vorfälligen Posten gehörten eigentlich in die Zinsstaffel des betreffenden Trimesters, können dortjedoch nicht mehr berücksichtigt werden, da der Abschluss schon erstellt ist. Sie müssen somit in dieZinsstaffel des nachfolgenden Trimesters mit einbezogen werden.

Hier handelt es sich um Geschäftsfälle, die buchungsmäßig noch im abzuschließenden Trimester erfasstwerden, nach ihrer Wertstellung jedoch ins folgende Trimester gehören. Sie scheinen im Kontoauszug(Buchsaldo) des abzuschließenden Trimesters auf, nicht jedoch in der Zinsstaffel, in welcher nur derLiquiditätssaldo zählt.

Typisches Beispiel für solche Posten sind die Scheckeinlagen, die buchungsmäßig am Tag der Vorlageerfasst werden, valutamäßig jedoch erst einige Tage später. Dies gilt vor allem für Distanzschecks.

Fehlt gegen Ende eines Trimesters die Übereinstimmung zwischen Buch- und Liquiditätssaldo, soentstehen vor- und nachfällige Posten, die sich auf die Zinsstaffeln auswirken, da für diese immer derLiquiditätssaldo ausschlaggebend ist.

Es handelt sich um Beträge, deren Fälligkeit vor der Wiedereröffnung des Kontokorrents liegt, jedoch erstauf dem Konto des neuen Trimesters aufscheinen.

Das typische Beispiel sind am Ende eines Trimesters ausgestellte Schecks (z.B. am 29/06), die erst zuBeginn des neuen Trimesters (z.B. am 02/07) vom Begünstigten zum Inkasso vorgelegt werden. Diese„vorfälligen Sollposten“ kommen häufig vor.

Ein Kunde legt einen Distanzscheck ein, der ihm sofort gutgeschrieben wird, mit Valuta nach 6 Tagen; dieGutschrift durch die Korrespondentenbank erfolgt jedoch erst nach 8 Tagen.

Der Scheckbetrag ist am Tag der Vorlage Teil des Buchsaldos, nach 6 Tagen zählt er auch zumLiquiditätssaldo und beeinflusst die Zinsberechnung; erst nach 8 Tagen wird er Bestandteil desDisponibilitätssaldos.

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Bankwesen 2013/14

B eispiele zu vorfälligen P osten

Fall1 : H abensald o m iteinem vorfälligen S ollposten

Beschreibung

Saldovortrag (Habensaldo)

Belastung eines Bankschecks - Ausstellungsdatum:

Bareinlage

Belastung eines ausgestellten Schecks

Zinsstaffel2 . Trim ester(H am bu rgerS taffelm ethod e):

a) Wertstellung der ausgestellten Schecks ist das Ausstellungsdatum.

b)

c) In der Zinsstaffel des 2. Trimesters werden folgende Korrekturen vorgenommen:

Storno der im 1. Trimester bereits gutgeschriebenen Haben-Zinsnummern

Neuberechnung der Zinsnummern auf den aktualisierten Saldo

Fall2 : S ollsald o m iteinem vorfälligen H abenposten

Beschreibung

Saldovortrag (Sollsaldo)

Gutschrift eines Kunden mit früherer Wertstellung

Überweisung an einen Lieferanten

Belastung eines ausgestellten Schecks

Zinsstaffel2 . Trim ester(H am bu rgerS taffelm ethod e):

a)

b) In der Zinsstaffel des 2. Trimesters werden folgende Korrekturen vorgenommen:

Storno der im 1. Trimester belasteten Soll-Zinsnummern

Berechnung der Haben-Zinsnummern auf den aktualisierten Saldo.

6. 500 , 00

11.100,00 02/04/n0

28/03

02/04 02/04

1.400,00

HabenSalden Valuta

06/04 03/04

4. 000 , 00

02/04

10 . 000 , 00

3. 500 , 00

1.130,00

28 /03/n0

Valuta

02/04/n0

500 , 00

-3. 500 , 00 31/03/n0

2.350,00

Betrag

10.000,00

25/03

Bewegungen

01/04

TageZinsnummern

Soll Haben Soll Haben

10 . 000 , 00 -6

4.600,00

02/04

02/04

31/03

Salden

06/04

31/03/n0

03/04

Datum Valuta

Soll

4.600,00

Datum

Die Gutschrift des Kunden erfolgte im April; die Bank konnte den Betrag in der Zinsstaffel für das1. Trimester noch nicht berücksichtigen.

ZinsnummernBewegungen

4.000,00

Valuta Betrag

01/04 31/03 -3.500,00

02/04

SollTage

-2.350,00

-1.130,00

Die Bank konnte den Scheck in der Zinsstaffel des 1. Trimesters nicht berücksichtigen, da dieVorlage durch den Begünstigten (bzw. die Belastung durch die begünstigte Bank) erst im April(2. Trimester) erfolgte.

11.100,00

Haben

52 . 000 , 00

9.700,00

1

1

5

-3.500,00

3. 500 , 00

-2.980,00 03/04/n0

25/03/n0 8

2 . 500 , 00

1.850,00-1.850,00

-1.400,00

-3

03/04/n0

25/03

-60 . 000 , 00

-10 . 500 , 00

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Fall3: B eispielm itversc hied enen vorfälligen P osten

Beschreibung

Saldovortrag (Sollsaldo)

Belastung eines Bankschecks - Ausstellungsdatum:

Gutschrift eines Kunden mit früherer Wertstellung

Belastung eines Bankschecks - Ausstellungsdatum:

Überweisung an einen Lieferanten

Zinsstaffel2 . Trim ester(H am bu rgerS taffelm ethod e):

Fall4: B eispielm itnac hfälligen P osten

Beschreibung

Scheckeinlage Provinz

Einlage Distanzscheck

Saldovortrag (Sollsaldo)

Bareinlage

Einlage Platzscheck

Belastung eines Bankschecks - Ausstellungsdatum:

Zinsstaffel2 . Trim ester(H am bu rgerS taffelm ethod e):

a)

b) Die nachfälligen Posten sind Bestandteil der Zinsstaffel des 2. Trimesters.

3

02/04 02/04

Tage

03/04 03/04

01/04

29/03

Datum Valuta

03/04

02/04 29/03

-3.140,00

ValutaSoll Haben

BewegungenSalden

Zinsnummern

8.200,00

07/04

02/04/n0

2.000,00

02/04

31/03

2

Soll Haben

30/03 05/04

Datum Valuta

500,00

Betrag

3.140,00

02/04 27/03

30/03/n0

-2.100,00

-4.100,00

1.400,00

27/03/n0

5.500,00

810,00

Salden

04/04

Soll

1.450,00

1.800,00

-3.200,00

1.130,00 270,00

-3.200,00 31/03

750,00

1.400,001

08/04

Soll Haben

-1.620,00

Bewegungen

02/04

3.200,00

5.500,00

30/03

-4

1.400,00

2.100,00 31/03/n0 -8.400,00

129/03/n0

27/03 -2.000,00

01/04 31/03

06/04

Zinsnummern

Betrag

-2.100,00

-1.740,00

07/04

1.070,00-1.070,00

2 1.800,00500,00

550,00 05/04

-900,00 03/04

Haben

06/04

1.800,00 -1.400,00

2 6.400,00

Valuta Tage

750,00 -320,00

550,001

1

1.450,00

1.620,00 06/04

Die Bewegungen vom März (Scheckeinlagen) mit Wertstellung April scheinen im Kontoauszug,nicht jedoch in der Zinsstaffel des 1. Trimesters auf, da sie nicht Bestandteil desLiquiditätssaldos sind.

-1.130,0030/03

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Bankwesen 2013/14

E.8. Informationspflicht der Banken gegenüber den Kunden

angewandte Soll- und Haben-Zinssätze

Überziehungs-Zinssätze

Bereitstellungskommission auf den Kreditrahmen

Valutabestimmungen

Spesen für die Kontoführung

Spesen für die anderen verschiedenen Bankdienstleistungen

belastete Steuereinbehalte usw.

Die Informationspflicht wird erfüllt durch:

a)  

Datum der Bewegungen;

Datum der Wertstellungen (Valuta);

Soll- bzw. Habenbeträge;

Kurzbeschreibung der Geschäftsfälle;

Saldo am Ende der Periode;

eventuellen Änderungen von Zinssätzen, Spesen, Kommissionen usw.

b) die Zinsstaffelenthält:

alle Salden nach der Wertstellung geordnet (Liquiditätssalden);

das Datum der Wertstellungen;

die Tage der Dauer der einzelnen Salden;

die Zinsnummern (getrennt nach Soll und Haben)

c )  

Summe der Soll-Zinsnummern, Zinssätze und Zinsen zu Lasten des Kunden;

Spesen für die Kontoführung;

Stempelsteuer auf den Kontoauszug.

Summe der Haben-Zinsnummern, Zinssätze und Bruttozinsen zu Gunsten des Kunden,abgezogene Quellensteuer und Nettozinsen;

Die getätigten Bewegungen werden laufend durch Empfangsbestätigungen, Gutschriften, Lastschriftenund andere Belege dokumentiert. Für Kontrollzwecke wird periodisch der Kontoauszug erstellt, der alle ineiner bestimmten Periode (z.B. monatlich) durchgeführten Geschäftsfälle in chronologischer Reihenfolgelaut Bewegungsdatum zusammenfasst.

Das Transparenzgesetz sieht die Informationspflicht seitens der Bank vor, welche mindestens einmal imJahr dem Kunden die wesentlichen Vertragsbedingungen mitteilen muss, und zwar:

d en Kontoau szu g: dieser wird periodisch je nach Vereinbarung (meistens monatlich) erstellt unddem Kunden ausgehändigt. Neben den allgemeinen Informationen (Bank, Kunde, IBAN, Periodeusw.), beinhaltet er grundsätzlich folgende Daten:

Leider sind die Mitteilungen an die Kunden oft nicht sehr übersichtlich; darunter leidet die Vergleichbarkeitder Bedingungen mit jenen anderer Banken.

Innerhalb von 60 Tagen hat der Kunde die Möglichkeit den Auszug zu beanstanden; erfolgt keineMitteilung an die Bank, gilt der Kontoauszug als angenommen.

Bereitstellungskommission auf den Kreditrahmen (wird seit August 2009 angewandt);

d ie A brec hnu ng d er Zinsen u nd S pesen: diese wird trimestral vorgenommen, wenn dasKontokorrent auch Sollsalden und somit Sollzinsen aufweist.Ist der Saldo immer zu Gunsten des Kunden, erfolgt die Abrechnung meistens jährlich und seltenerhalbjährlich oder trimestral. Im Einzelnen finden wir folgende Informationen:

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Bankwesen 2013/14

E.9. Die Vertragsbedingungen des Korrespondenzkontokorrents

B erec hnu ng d erTageIn der Zinsstaffel wird kalendermäßig von Wertstellung zu Wertstellung gerechnet.

B erec hnu ng d erZinsenEs gilt das Kalenderjahr (365 / 366 Tage); man wendet die Methode der Zinsnummern an.

ZinssätzeSie sind unterschiedlich, je nachdem ob es sich um Soll- oder Habenzinsen handelt.

Änd eru ng d erZinssätze

Kom m ission au fhöc hsten S ollsald o (H öc hstd ebetprovision) -abgesc hafft!

Kred itbereitstellu ngskom m ission (B ereitstellu ngsgebü hr)

Ü berziehu ngszinssatz

Ü berziehu ngsspesen ohne Kred itrahm en

In einzelnen Punkten gibt es für alle Banken verbindliche Richtlinien; für die meisten anderenVertragsbedingungen existieren Empfehlungen seitens der Bankenvereinigung (ABI), die von den Bankenteilweise auch eingehalten werden aber nicht verpflichtend sind.

Aus diesem Grund gibt es oft noch beträchtliche Unterschiede zwischen den einzelnen Banken. In derFolge sind die wichtigsten Vertragsbedingungen angeführt, die durchschnittlich von den Bankenangewandt werden.

Auf den in einem Trimester höchsten Sollsaldo berechnete die Bank bis 2009 die genannte Kommission

(„commissione di massimo scoperto“); sie d arfnic htm ehrangewand twerd en.

Die Neuerungen hinsichtlich der Höchstdebetprovision haben die Banken veranlasst dieBereitstellungsgebühr anzuwenden. Die Berechnung erfolgt proportional zum Kreditrahmen und zur Dauerdesselben. Im Durchschnitt beträgt sie zwischen 0,2 und 0,5% pro Trimester, bei größerem Risiko auchmehr.

In Prozentpunkten ausgedrückter Aufschlag auf den Sollzinssatz für Ausnützungen über demgenehmigten oder bei nicht vorhandenem Kreditrahmen. Durchschnittliches Ausmaß = 5%.

S ollzinsen werden auf die Sollsalden berechnet und können wesentlich abweichen, je nachBedeutung des Kunden und seiner Vertragsstärke, Höhe der Kreditsumme, Sicherheiten usw. JedeBank gibt ihren Mindestzinssatz (prime rate) und Höchstzinssatz (top rate) bekannt und bewegt sichzwischen diesen Extremen.

H abenzinsen werden auf die Habensalden (zu Gunsten der Kunden) berechnet. Je nach Höhe vonEinlagen, mittlerem Kontostand, mittlerer Einlagedauer usw. weichen sie meistens geringfügig ab.

Spesen für die Verwendung von Bankmitteln ohne vorangehende Kreditgewährung; die kurzfristigeÜberziehung kleinerer Beträge (bis 250,00 €) ist meistens spesenfrei; für größere Beträge werden fixeSpesen pro Tag (z.B. € 2,50 / Tag) berechnet.

Die Möglichkeit der Änderung muss vertraglich festgelegt sein; ist die Abweichung von den vereinbartenZinssätzen zu Ungunsten des Kunden, muss ihm die Änderung schriftlich mitgeteilt werden und er hat dieMöglichkeit innerhalb von 60 Tagen vom Vertrag zurückzutreten.

Diese Provision verteuerte den Kontokorrentkredit beträchtlich, vor allem wenn das Konto starkeSchwankungen und somit hohe Saldenspitzen aufwies.

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Bankwesen 2013/14

A llgem eine B ankspesen

Diese setzen sich zusammen aus:

Spesen für die Kontoauszüge und die verschiedenen Mitteilungen.

Postspesen für die Zusendung von Bestätigungen und Mitteilungen.

Spesen für die trimestrale Zinsstaffel.

Für die A u flösu ng eines Kontokorrents dürfen keine Spesen mehr belastet werden.

A u szu g au s d ertrim estralen A brec hnu ng einerheim isc hen B ank

Andere Bewegungen am Schalter

Automatisierte Bewegungen

Spesen für Barbehebungen am Schalter

Kostenlose Bewegungen

Spesen Staffelrechnung

Spesen elektronischer Auszug

Spesen Transparenzmitteilung

Postspesen Normalkuverts

Spesen Kontoführung

Gesam t

S tem pelsteu erau fd ie Kontoau szü ge

Derzeitige Höhe der Stempelsteuer (Stand 2012)

Stempelsteuer - monatlicher Kontoauszug

Stempelsteuer - trimestraler Kontoauszug

Stempelsteuer - jährlicher Kontoauszug

6

Unternehmen vereinbaren auch monatliche Pauschalbeträge, die unabhängig von der Anzahl derBewegungen angerechnet werden.

Gesetzliche Bestimmungen zwingen die Banken zu einer Vielzahl von schriftlichen Mitteilungen, die denKunden zugesandt werden müssen. Zudem schicken die Banken für Gutschriften, für Nachttresor-Einlagen usw. per Post Bestätigungen zu, obwohl der Kunde durch das Remote Banking immer dieKontrolle über seine Bewegungen hat.

Vor allem Unternehmen werden mit einer Flut von Postsendungen überschwemmt; die Folge sindsteigende Bankspesen.

Gesellschaften

27,50 €

1,500

1

7

Betrag

12,16 €

42,80 €

15,12 €

108 , 56 €

31/12/n0

Besonders hoch sind sie für Bewegungen am Schalter; damit will die Bank einen Anreiz für denverstärkten Einsatz des "Electronic Banking" schaffen.

Seit 1994 besteht sie in einem Fixbetrag, der die frühere Stempelsteuer auf Schecks und andere Belegeersetzt.

gültig ab Anzahl EinheitspreisSpesen Kontoführung

22

4,50 €

1,520

1,070

2,520

0,000 0,00 €

0,00 €

2,000

0,000

4,48 €

31/12/n0

31/12/n0

3

3

2,00 €

0,640

Spesen für die einzelnen Bewegungen: sie betragen zwischen € 0,75 und € 3,00 pro Bewegung; inAusnahmefällen (Gehaltskonten, Rentenkonten usw.) wird auf die Belastung dieser Spesen auchverzichtet.

31/12/n0

31/12/n0 1 27,500

31/12/n0

31/12/n0

31/12/n0

31/12/n0

8

40

8,33 €

25,00 €

100,00 €

8,55 €

34,20 €

2,85 €

Neu eingeführt (ab 30/04/2008) wurde die Stempelsteuer auch wieder für Bankschecks, falls der Kunde

die Scheckformulare ohne d ie Klau sel" nic htü bertragbar" wünscht.

Höhe pro Scheck: € 1 , 50 .

Privatpersonen /

EinzelunternehmenStempelsteuer auf periodische Kontoauszüge

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W ertstellu ngen (Valu ta)

W ertstellu ng d erhäu figsten B elastu ngen

W ertstellu ng Gesc häftsfälle B ankkontokorrent

Tag der Bewegung: Behebung von Bargeld Behebung durch Ausstellung von Zirkularschecks Bancomatbehebungen bei der eigenen Bank

Überweisungen auf Konten derselben Bank (z.B. lautend auf Lieferanten) Ankauf von ausländischen Zahlungsmitteln Auslandsüberweisungen in Euro Belastung von Spesen und Kommissionen

Ausstellungsdatum: Ausstellung von Bankschecks

vorheriger Werktag: Behebungen beim Bancomaten an einem Feiertag

Fälligkeitsdatum: Zahlung von Wechseln, Bankquittungen, Zahlungsaufforderungen usw. Belastung von nicht eingegangenen Effekten Überweisungen aufgrund von Daueraufträgen Belastung von Steuern (IRPEF, IRAP, Mwst. usw.) - F24 telematisch Belastung von Darlehensraten

bereits gutgeschriebene jedoch uneingelöste Bankschecks.

Trimesterende: Belastung von Sollzinsen;

Belastung der Quellensteuer auf Habenzinsen

Für bestimmte Bewegungen ist die Wertstellung vorgegeben und ihre Einhaltung für die Bankenverpflichtend; in anderen Fällen gibt es Empfehlungen seitens der ABI, an die sich die Banken im Großenund Ganzen auch halten. Trotzdem gibt es bei einzelnen Bankgeschäften noch wesentliche Unterschiedezwischen den einzelnen Kreditinstituten.

Umbuchungen zwischen den verschiedenen Konten eines Kunden beiderselben Bank

Gutschrift:Belastung von protestierten Wechseln mit Fälligkeitsdatum, die bei der Bankzum Diskont bzw. zum Inkasso mit der Klausel E.v. (s.b.f.) eingereicht undbereits gutgeschrieben worden waren;

Belastung von Spesen auf Bewegungen, Überziehungsprovision, Spesen aufKontoabschluss.

In der folgenden Aufstellung finden wir auszugsweise einige Valutabestimmungen, wie sie im Durchschnittder italienischen Banken Anwendung finden:

Datum der früheren

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W ertstellu ng d erhäu figsten Gu tsc hriften

W ertstellu ng Gesc häftsfälle B ankkontokorrent

Tag der Bewegung: Bareinlagen; Einlage von ausländischen Valuten;

Einlage von Bankschecks, wenn diese auf dieselbe Bank gezogen sind; Umbuchungen zwischen verschiedenen Konten bei derselben Bank.

erster Werktag nach Nachttresor-Einlagen;Bewegung: Überweisungen von Dritten (Kunden);

Nettoerlöse aus Wechseldiskont; Krediteröffnungen;

einige Tage nach

Bewegung:

mehrere Tage nach Inkasso von Wechseln mit der Klausel „E.v.“ (sbf):Fälligkeit: bis zu 10 Tage nach Fälligkeit, wenn Platzwechsel

bis zu 20 Tage nach Fälligkeit, wenn Distanzwechsel bis zu 15 Tage nach Vorlage für Platzwechsel, fällig bei Sicht bis zu 25 Tage nach Vorlage für Distanzwechsel, fällig bei Sicht.

Einlage von Zirkularschecks, ausgestellt von anderen Banken - (2 - 3Werktage);

Gutschrift von Zinsabschnitten und Dividendenscheinen auf Obligationen undAktien.

Einlage von Zirkularschecks, welche von derselben Bank ausgestellt wordensind;

Einlage von Bankschecks, gezogen auf andere Banken, die auf anderenBankplätzen fällig sind (Distanzschecks) - (ca. bis zu 7 Werktagen).

Einlage von Bankschecks, gezogen auf andere Banken, die am Bankort fälligsind (Platzschecks) - (ca. 2 - 3 Werktage);

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B eispielzu einem passiven Korrespond enzkontokorrent-2 . Trim estern0

Vertragsbed ingu ngen:

► Kreditrahmen: (kurzfristige Überziehungen bis € 250,00 spesenfrei)

► Habenzinssatz: bis

ab

► Sollzinssatz: bis(inkl. 5% Strafzinsen) ab

► Überziehungsspesen für Beträge > € 250,00: € 2,50/Tag der Überziehung

► Quellensteuer auf Habenzinsen:

► Stempelsteuer trimestral:

► Bankspesen: Spesen elektronischer Auszug

Automatisierte Bewegungen

Spesen Barbehebungen am Schalter

Andere Bewegungen am Schalter

Spesen Staffelrechnung

Spesen Transparenzmitteilung

Postspesen Normalkuverts

Spesen Kontoführung trimestral

Der Kontauszug des 1. Trimesters enthielt eine Scheckeinlage mit Valuta 2. Trimester:

Kontoau szu g 2 . Trim estern0 :

28/02/n0

28/02/n0

28/02/n0

1,500

150,0021/06/n0 20/06/n0

Gutschrift Überweisung

30/06/n0

17/05/n0 15/05/n0 500,00

07/05/n0

Habenzinsen

-0,43 Quellensteuer auf Habenzinsen

2,13

29/06/n0 29/06/n0

01/07/n0 400,00

3.150,00

07/05/n0

28/06/n0 02/07/n0

-66,02

Summen

30/06/n0 30/06/n0 2 . 959, 94 S ald o

30/06/n0

Belastung Gemeindesteuern

2.750,00

3.200,00

Belastung Telefonrechnung

Scheckeinlage Provinz

1.000,00 Bareinlage

27,500

31/03/n0

Datum

10,00%

02/04/n0 28/03/n0

21/06/n0

1,55%

0,640

28/02/n0 2,520

2,000

28/02/n0

30/04

Beschreibung

01/05

Datum Valuta Soll Haben

(grundsätzlich keine Überziehung vorgesehen;sporadische Sollsalden laut Valuta sind erlaubt)

28/02/n0

28/02/n0

1,070

1,520

30/03/n0

1.200,0005/05/n0 08/05/n0

9,50%

1.450,00

Scheckeinlage Provinz

Beschreibung

Scheckeinlage Provinz

Bareinlage

10/04/n0 10/04/n0

Valuta Soll Haben

Saldovortrag01/04/n0 1.700,00

28/02/n0 0,000

03/04/n0 200,00

20,00%

8,55 €

1.000,00 Belastung Scheck Nr. 100254684

1,25%

0,00 €

30/04

01/05

Gehaltsgutschrift

05/06/n0 05/06/n0 800,00

650,00

12.302,13

Spesen

30/06/n0 30/06/n0 8,55

30/06/n0 30/06/n0

Sollzinsen

300,00 Barbehebung

30/06/n0

30/06/n0

30/06/n0

-4,92

16/06/n0

30/06/n0 30/06/n0 -25,00

1.250,00

390,00

16/06/n0

30/06/n0 30/06/n0

Barbehebung

30/06/n0 9.342,19

390,00

31/05/n0 31/05/n0

17/05/n0 17/05/n0

27/04/n0 27/04/n0 650,00

03/04/n0

15/06/n0

15/06/n0

Barbehebung

Überweisung COBA - Versicherung

Belastung Kreditkarte Cartasì

Belastung F24 Steuern

15/06/n0

800,00

Belastung Scheck Nr. 100254685

Einlage Distanzscheck

30/06/n0

Überweisung COBA

26/03/n0

02/04/n0 02/04/n0

Stempelsteuer

Spesen für Überziehung über € 250

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Bankwesen 2013/14

Zinsstaffel(H am bu rgerS taffelm ethod e):

L iqu id erEnd sald o

B em erku ngen:

S oll-Zinsen

(31/03/n0 - 30/06/n0)

H aben-Zinsen

(31/03/n0 - 30/06/n0)

Q u ellensteu erA ktivzinsen

Zinssatz Betrag

4, 92 €

01/05/n0 3,94 €

Betraggültig ab

Prozentsatz

Im Kontoauszug und in der Zinsstaffel scheinen 2 vorfällige P osten auf, deren Wertstellung noch indas 1. Trimester hinein reichen. Dies führt zu einer Korrektur der Zinsnummern.

21/06/n0

3.750,00 9,50%

0 , 43 €

zum Datum

Soll Haben Soll HabenSalden

21.250,00

1.800,00

250,00

Grundlage

50,00

1.750,00

1

17

-80,00 29/06/n0 1 80,00

-2.830,00

320,00

31/03/n0

gültig ab

1,25%

-8 0 , 00

36.470,00

16.850,00

14.380,00

800,00 710,00 05/06/n0 10

650,00

1.200,00

0,98 €

1,55%

Zinssatz

Nummern

1.000,00 1.250,00

0,58 €

14

2

390,00

600,00 30/04/n0

03/04/n0

210,00

5

8

7

1

3.200,00

11.320,004

31/05/n0

16. 8 50 , 00

650,00 3600,00 27/04/n0

3. 7 50 , 00

800,00

1 2.980,00

3.150,00

07/05/n0

320,00

910,00

1.410,00

1.760,00

15/06/n0

7.550,00

150,00

1.700,00

08/05/n0

500,00

1

5

200,00 250,00

7

-8.500,001.700,00 31/03/n0 -5

Valuta Tage

15/05/n0

1.000,00

1.450,00

2,13

210,00

4.200,00

1.820,00

3.640,00

2 500,00

3.750,00

390,00

ZinsnummernBewegungen

9.870,00

26/03/n0

-750,00 28/03/n0

7

20,00%

-2.980,00 20/06/n0

17/05/n0

Nummern

10,00%

2 , 13 €

30/06/n0

B erec hnu ngen zu m Zinsabsc hlu ss 2 . Trim estern0

Der Kontoauszug erfasst am 28/06/n0 eine Scheckeinlage über € 2.750,00 mit Valuta 02/07/n0 und

am 30/06/n0 eine Gutschrift mit Wertstellung 01/07/n0; es handelt sich um nac hfällige P osten, dieerst in der Zinsstaffel des 3. Trimesters Berücksichtigung finden.

36. 47 0 , 0014. 38 0 , 00

300,00

260,00

10/04/n0

50,00 02/04/n0

220,00

30/06/n0

1,55 €

Die Zinsstaffel enthält einen nac hfälligen P osten (Scheckeinlage über € 200,00 mit Valuta03/04/n0), der im Kontoauszug des 1. Trimesters mit Buchungsdatum 30/03/n0 aufscheint. DieVerzinsung erfolgt erst im 2. Trimester.

7.100,00

16/06/n0

1.250,00 1.510,00

31/03/n0

Betrag

01/05/n0

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Bankwesen 2013/14

S pesen fü rÜ berziehu ngen >€ 250

S pesen Kontofü hru ng

Spesen elektronischer Auszug

Automatisierte Bewegungen

Spesen Barbehebungen am Schalter

Andere Bewegungen am Schalter

Spesen Staffelrechnung

Spesen Transparenzmitteilung

Postspesen Normalkuverts

Spesen Kontoführung trimestral

Zusammenfassung der Abschlussposten

Habenzinsen

Quellensteuer auf Habenzinsen

Sollzinsen

Spesen Überziehungen > € 250

Spesen

Stempelsteuer 3. Trimester

S u m m en

Saldo Abschlussposten

B u c hu ngen Trim esterabsc hlu ss (Bank führt Abschlussbewegungen im Konto einzeln an)

B u c hu ngen Trim esterabsc hlu ss (Bank führt im Konto nur Saldo des Abschlusses an)

4,92

0,43Bankkontokorrent

27,500

2,000

1,500

27,50 €

102,79

01/01/n0

13

66,02

66, 02 €

8,55

4

Vorsteuer Zinsen Ford./ Quellensteuer Aktivzinsen 0,43

Bankkontokorrent

4,92

30/06/n0 Zinsbelastung

2,00 €

30/06/n0

2,13

30/06/n0 Zinsgutschrift Bankkontokorrent 2,13

Aktivzinsen Kontokorrent

0,43

4,92

Einheitspreis

3

Anzahl

30/06/n0 Stempelsteuer Bank Stempelsteuer

01/01/n0

8,55

30/06/n0

8,55

Datum Kurzbeschreibung

Bankkontokorrent

Passivzinsen Kontokorrent 4,92

30/06/n0 Bankspesen 2.Trim. Bankspesen für Dienstleistungen 66,02

HabenSoll

Abschluss 2. Trim. n0

30/06/n0 Bereitstellungsgebühr Passive Kommissionen Kontokorrent 25,00

Bankkontokorrent 25,00

Kontenbezeichnungen

66,02Bankkontokorrent

102,79Bankkontokorrent

0,43

Aktivzinsen Kontokorrent

Passivzinsen Kontokorrent

8,55

Bankspesen für Dienstleistungen 66,02

Ford./ Quellensteuer Aktivzinsen

2,13

Stempelsteuer

104, 91

19,76 €1,520

25,00Passive Kommissionen Kontokorrent

Kurzbeschreibung Kontenbezeichnungen

01/01/n0

2,13

2 , 13

3

01/01/n0

01/01/n0

01/01/n0

Soll

Soll

4,50 €

Haben

2,56 €

1

0,640

1

HabenDatum

Betrag

7,56 €

2,14 €

0,00 €

25,00

2

2,520301/01/n0

1,070

01/01/n0 0,000

gültig ab

Tage Betrag/Tag Betrag

10 2,50 25, 00 €

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Bankwesen 2013/14

E.10. Übung zum passiven Kontokorrent mit Zinsstaffel und Trimesterabschluss

Vertragsbed ingu ngen:

► Kreditrahmen: (kurzfristige Überziehungen bis € 250,00 spesenfrei)

► Habenzinssatz:

► Sollzinssatz: (inkl. 5% Strafzinsen für Überziehungen ohne Kreditrahmen)

► Überziehungsspesen für Beträge > € 250,00: € 2,50/Tag der Überziehung

► Quellensteuer auf Habenzinsen:

► Stempelsteuer trimestral:

► Bankspesen: trimestrale Pauschalspesen

Der Kontauszug des 2. Trimesters enthielt eine Scheckeinlage mit Valuta 3. Trimester:

Der Kontoauszug des 3. Trimesters weist folgende Daten auf

Erstelle d ie Zinsstaffel

400,00 -380,00 16/08/n0 1 380,00

420,00 40,00 17/08/n0 24

1.300,00 1.300,00 30/06/n0 -2 -2.600,00

500,00 350,00 13/07/n0 15 5.250,00

850,00 -500,00 28/07/n0 2 1.000,00

430,00

430 , 00 30/09/n0 1 . 68 0 , 00

960,00

1.350,00 1.390,00 10/09/n0 15

02/07/n0

30,00 €

1,50%

10,00%

8,55 €

1.200,00 700,00 30/07/n0 16 11.200,00

680,00 20,00 15/08/n0 1 20,00

650,00 -150,00 11/07/n0 2 300,00

1.100,00 200,00 28/06/n0 4 800,00

300,00 500,00 02/07/n0 9 4.500,00

Belastung Kreditkarte Cartasì

06/09/n0 10/09/n0 1.350,00 Scheckeinlage Provinz

27/09/n0 02/10/n0 400,00 Scheckeinlage Provinz

Datum Valuta Soll Haben Beschreibung

29/06/n0

29/09/n0 25/09/n0 960,00 Belastung Scheck Nr. 100254836

25/09/n0 5 2.150,00

430,00

20.850,00

43. 130 , 00

430,00960,00

17/08/n0 17/08/n0 420,00

20,00%

680,00

Datum Valuta Soll Haben Beschreibung

01/07/n0 30/06/n0 1.300,00 Saldovortrag

02/07/n0 28/06/n0 1.100,00 Belastung Scheck Nr. 100254833

13/07/n0 13/07/n0 500,00 Bareinlage

14/07/n0 11/07/n0

BewegungenSalden Valuta Tage

Zinsnummern

Soll Haben Soll Haben

Bareinlage

18/08/n0 15/08/n0

300,00 Scheckeinlage Provinz

650,00 Belastung Scheck Nr. 100254834

25/07/n0 30/07/n0 1.200,00 Scheckeinlage Provinz

02/08/n0 28/07/n0 850,00 Belastung Scheck Nr. 100254835

16/08/n0 16/08/n0 400,00 Barbehebung

0,00 €

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Bankwesen 2013/14

Führe die Berechnungen und Buchungen zum Trimesterabschluss durch.

x

x

=

x

B ankspesen pau sc hal=

Zusammenfassung der Abschlussposten

Habenzinsen

Quellensteuer auf Habenzinsen

Sollzinsen

Spesen für Überziehungen > € 250,00

Spesen

Stempelsteuer 3. Trimester

S u m m en

S ald o A bsc hlu ssposten

Jou rnalfü rd en Trim esterabsc hlu ss:

Ford./Vorsteuer Aktivzinsen

Passivzinsen Kontokorrent

Passive Kommissionen K/K

Bankspesen für DL

36.500=

Q u ellensteu erau fH abenzinsen =1,77 20,00

= 0 , 35 €100

30,00

7,50

Stempelsteuer 8,55

45, 09

S pesen fü rÜ berziehu ngen >€ 250 , 00

30 , 00 €

45,09

30/09/n0 Aktivzinsen Kontokorrent 0,35 1,77

Bankkontokorrent 0,46

Habenkonten Soll Haben

Soll Haben

1,77

0,35

0,46

7,50

Datum Sollkonten

30,00

8,55

1 , 7 7 €

S ollzinsen =1.680,00 10,00

= 0 , 46 €36.500

H abenzinsen =43.130,00 1,50

3 Tage 7 , 50 €

46, 8 6 1 , 7 7

2,50 x

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Bankwesen 2013/14

F. D ie Kred ittätigkeitd erB anken

F.1. Einteilung der Kredite

Hypothekardarlehen

Chirografardarlehen

("Prestigekredite")

("Sanierungskredite")

Kontokorrentkredit

Bevorschussung Rechn.

Bevorschussung RiBa, RID

Diskontkredit

Lombardkredit, Report

Ratenkredite (Banken)

Ratenkredite (Handel)

Kontokorrentkredit

Chirografardarlehen

Ratenkredite

Bevorschussung Rechn.

Bevorschussung RiBa, RID

Diskontkredit

Bürgschaftskredite

Hypothekardarlehen

Lombardkredit

Reportgeschäft

Bevorschussung Rechn.

Bevorschussung RiBa, RID

Diskontkredit

Lombardkredit, Report

Chirografardarlehen

Hypothekardarlehen (meist lfr)

Hypothekardarlehen

Chirografardarlehen (oft mfr)

Hypothekardarlehen

Chirografardarlehen

Kontokorrentkredit

Bevorschussung Rechn.

Bevorschussung RiBa, RID

Diskontkredit

Lombardkredit, Report

Konsumkredit

Bankgarantien

a)Kassakred ite

Nu

tzu

ng

de

sK

red

its

Bank ermöglicht durch ihre

Unterschrift Kredit bei

anderen Subjektenb)B ü rgsc haftskred ite

na

ch

Ve

rwe

nd

un

gs

zw

ec

k

Avalkredit (Wechselbürgschaft)

Dokumentarkredit

(unwiderruflich)

Dauer bis zu 1 Jahra)ku rzfr. Kred ite

Ei

nt

ei

lu

ng

de

rK

re

di

te

S ic herstellu ngen

(Immobilien, Waren,

Wertpapiere)

kurze Vorankündigungs-

frist

na

ch

Sic

he

rhe

ite

n

kollektiverPersonalkredit

Kontokorrent mit Sicherstellung

(z.B. WP)

ind ivid u eller

Personalkredit

a)P ersonalkred ite

Ratenkredite (durch

Finanzierungsgesellsch.)

Finanzierung von

Konsu m gü tern

(Kunden sind Private)b)Konsu m kred ite

Investitionskred it

(Finanzierung Anlagen)

c )langfr. Kred ite Dauer ü ber5 Jahren

Dauer von 1 -5 Jahren

d )u nbestim m te Zeit

b)m ittelfr. Kred ite

Kontokorrentkredit

na

ch

llig

ke

it

Geldbetrag wird ausgezahlt

bzw. zur Verfügung gestellt

b)Realkred ite

P rod u ktionskred it

(Finanzierung laufende

Produktion und

Handelstätigkeit)

a)P rod u ktivkred ite

Bankwesen 2013/14 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 65 von 132

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Bankwesen 2013/14

Einteilu ng d erKred ite

1 .     Nac h d em Verwend u ngszwec k:

a) P rod u ktivkred ite:

b) Konsu m kred ite:

2 .     Nac h d en S ic herheiten:

a) P ersonalkred ite:

Bürgschaftskredite (Haftung durch Kreditnehmer und Bürgen)

Zessionskredite (Forderungen) - Haftung durch Kreditnehmer und seine Kunden

Diskontkredit (Haftung durch Bankkunden und Bezogenen)

b) Realkred ite:

3. Nac h d erL au fzeit:

a) Kurzfristige Kredite mit einer Laufzeit bis zu 1 Jahr

Bevorschussungskredite (Rechnungen, Verträge, RiBa, RID)

Diskontkredit (Wechsel)

Lombardkredit (Wertpapiere, Waren)

Reportgeschäft (Wertpapiere)

Die Finanzierung im Wohnbausektor wird im weiteren Sinne auch zu den Konsumkrediten gezählt,auch wenn die Laufzeit in diesen Fällen wesentlich länger ist.

Wenn die Produktivität durch die Investitionen nicht gesteigert werden kann, sind diese Kredite

mit beträchtlichem Risiko behaftet. Dies kann bei den so genannten „P restigekred iten“ der Fallsein, da durch diese häufig Überkapazitäten geschaffen werden. Eine stärkere Risikointensität

liegt auch bei den „S anieru ngskred iten“ vor, welche vorwiegend unverschuldet inSchwierigkeiten geratenen Unternehmen gewährt werden.

P rod u ktionskred it: damit wird vorwiegend das Umlaufvermögen der Betriebe (Rohstoffe,Handelswaren usw.) finanziert; es genügen grundsätzlich kurzfristige Mittel, die durch Bankenaber auch Lieferanten zur Verfügung gestellt werden.

Sie dienen der Gütererzeugung und der betrieblichen Leistungssteigerung und schaffen Kapital imvolkswirtschaftlichen Sinn. Verzinsung und Rückzahlung erfolgen aus den Erlösen der gesteigertenProduktivität. Grundsätzlich wird unterschieden zwischen:

Die Sicherstellung besteht in beweglichen und unbeweglichen Gütern, und sehr häufig inWertpapieren. Der Kreditgeber verringert auf diese Weise sein Risiko.

Beispiele sind das H ypothekard arlehen und der L om bard kred it.

Investitionskred it: er dient zu Strukturverbesserungen durch Neuankauf bzw. Umtausch vonAnlagegütern in den Betrieben, durch Meliorierungsarbeiten in der Landwirtschaft usw.Vorwiegend mittel- und langfristige Finanzierungsformen kommen dazu in Frage, die überKreditinstitute aber auch über den Kapitalmarkt beschafft werden.

Sie werden allein auf Grund der Persönlichkeit des Kreditnehmers und im Vertrauen auf seine

wirtschaftliche Leistungskraft gewährt („reinerP ersonalkred it“).

Haften neben dem Kreditnehmer noch weitere Personen, so spricht man vom „kollektiven

P ersonalkred it“:

Diese kurz- bis mittelfristigen Kredite sind vor allem an die privaten Haushalte gerichtet und werdenmeistens für die Anschaffung von Gebrauchsgütern verwendet, wie PKW’s, Wohnungseinrichtung,Elektrogeräte usw. Als Kreditgeber kommen meistens die Banken aber auch häufig die Lieferanten

(Ratenkäu fe)in Frage.

Bankwesen 2013/14 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 66 von 132

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Bankwesen 2013/14

b) mittelfristige Kredite mit Laufzeiten von 1 bis zu 5 Jahren;

Chirografar-Darlehen (zur Finanzierung von Maschinen, Einrichtung usw.)

c ) langfristige Kredite mit Laufzeiten über 5 Jahren;

Hypothekar-Darlehen (zur Finanzierung von Immobilien)

d ) Kredite mit unbestimmter Laufzeit (auf Widerruf)

Kontokorrent-Kredit

4. Nac h d erNu tzu ng:

a) Kassakred ite:

Hypothekardarlehen

Chirografardarlehen

Kontokorrentkredit

Bevorschussung Rechn.

Bevorschussung RiBa, RID

Diskontkredit

Lombardkredit, Report

Konsumkredite

b) B ü rgsc haftskred ite:

der unwiderrufliche Dokumentarkredit;

die Wechselbürgschaft (Wechselaval)

die Bankgarantie

F.2. Der Kreditrahmen

Der Kreditrahmen kann nach verschiedenen Kriterien eingeteilt werden:

a) nac h d erVerwend u ngsart:

b)   nac h d errec htlic hen S tellu ng d es Ku nd en:

Die Bank schüttet direkt Geldmittel aus oder stellt sie dem Kreditnehmer in Form einesKreditrahmens im Kontokorrent zur Verfügung.

ind irekterKred itrahm en: der Kunde kann der Bank bestimmte Forderungen mit der Klausel"Eingang vorbehalten" (E.v. - s.b.f.) innerhalb des vereinbarten Kreditrahmens abtreten undnimmt dabei die Rolle des Regressschuldners ein (z.B. Bevorschussungskredite,Wechseldiskont).

allgem einer Kred itrahm en: dieser kann vom Kunden insgesamt durch die verschiedenenKreditformen beansprucht werden.

spezifisc herKred itrahm en: für jede einzelne Kreditform wird ein eigener Rahmen eingeräumt(z.B. Kontokorrentkredit, Diskontkredit, Bevorschussungskredite).

d irekter Kred itrahm en: der Kunde, der den Kreditrahmen beantragt, nimmt ihn direkt inAnspruch und ist als Hauptschuldner zur Rückzahlung verpflichtet (z.B. Kontokorrentkredit).

Unter dem Begriff „Kreditrahmen“ versteht man den Höchstbetrag, den der Bankkunde durch dieverschiedenen Kreditformen insgesamt in Anspruch nehmen kann.

Der Einräumung des Kreditrahmens geht eine Kred itwü rd igkeitsprü fu ng voraus, durch welche die Bankdie Voraussetzungen für die Kreditgewährung ermittelt.

Die Bank ermöglicht dem Bankkunden durch ihre Unterschrift bei anderen SubjektenKredit zu erlangen.

Bankwesen 2013/14 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 67 von 132

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Bankwesen 2013/14

c )   nac h d erS ic herstellu ng:

Einsc hränku ng d es Risikos

Gewährung von kleinen bis mittleren Krediten an eine Vielzahl von Kunden,

Auswahl der Kunden aus den verschiedensten Branchen,

territoriale Verteilung der Kunden auf ein größeres Gebiet,

existieren auch Vorschriften, die bei der Kreditvergabe einzuhalten sind.

Für die Banken gelten Einschränkungen bei der Gewährung solcher Großkredite.

Kontrolle d erRisiken

B eanspru c hu ng d es Kred itrahm ens

a)

b)

c )

Risikoarc hiv (archivio dei rischi): dort werden für jeden einzelnen Kunden alle direkten und indirektenKredite erfasst.

Die in inneritalienisches Recht aufgenommenen EU-Bestimmungen definieren den Begriff der „ großen

Risiken“ (grandi rischi) bei der Kreditvergabe: darunter versteht man alle Kreditpositionen, die 10% d es

S ic herheitskapitals der Bank (patrimonio di vigilanza) betragen bzw. überschreiten.

Kred itrahm en m it Reald ec ku ng: zur Absicherung des Kredites werden Hypotheken aufImmobilien, Pfand auf bewegliche Güter, Hinterlegung von Wertpapieren usw. verlangt.

Das mit der Kreditgewährung verbundene Risiko der Bank kann durch verschiedene Maßnahmeneingeschränkt werden. Neben Maßnahmen betriebswirtschaftlicher Natur, wie:

Kred itrahm en ohne D ec ku ng: die Bank vertraut auf die Fähigkeit des Kunden genügendEinkommen zu erzielen, um den Kredit zurückzuzahlen;

Kred itrahm en m itP ersonald ec ku ng: die Bank verlangt die Unterschrift eventueller Bürgen;

Sicherheitskapital (patrimonio di vigilanza) : Summe von Eigenkapital(Gesellschaftskapital + Reserven), Bewertungsrücklagen, Delcrederekonto undnachrangigen Verbindlichkeiten.

B u c h d er Kred ite (libro dei fidi): alle Kredite, die ohne Realdeckung gewährt werden, müssenaufgezeichnet werden.

B eanspru c hter Kred itrahm en: es ist der Kredit, den der Kunde effektiv beansprucht. Wenn derKunde den Kreditrahmen nur teilweise ausnutzt, entstehen für die Bank zusätzliche Kosten, da sie dieliquiden Mittel für den Kunden bereithalten muss. Durch die Anwendung derBereitstellungskommission (seit Sommer 2009) hält sich die Bank schadlos. Der Bankkunde ist gutberaten den oft nicht ausgeschöpften Kreditrahmen auf das erforderliche Maß zu reduzieren.

Der Kreditrahmen kann vom Kunden voll, teilweise oder auch nicht genutzt werden. Dies führt zufolgender Einteilung:

P otentieller Kred itrahm en: Höchstbetrag, den ein Kunde aufgrund seiner Kreditwürdigkeit(vorhandenes Vermögen, Fähigkeit Einkommen zu erzielen, usw.) insgesamt in Anspruch nehmenkönnte.

EffektiverKred itrahm en: Höchstbetrag, um den der Kunde ansucht, bzw. der ihm von der Bankeffektiv zur Verfügung gestellt wird. Aus Vorsichtsgründen soll er immer unter dem potentiellenKreditrahmen liegen.

Bankwesen 2013/14 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 68 von 132

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Bankwesen 2013/14

F.3. Die Risikozentrale (centrale dei rischi)

a) alle direkten Kredite über € 75.000

b) alle indirekten Kredite über € 75.000 (z.B. Bürgschaften)

c ) alle notleidenden Kredite, unabhängig von ihrer Höhe.

F.4. Die Kreditgenossenschaften (consorzi fidi)

Kreditgenossenschaften verfolgen folgende Ziele:

► Zugang zu Bankkrediten für Kleinternehmen mit geringer Vertragsstärke.

► Erlangen günstiger Zinssätze und Vertragsbedingungen für die Mitglieder

► Schadensvergütungen an die Banken, bei durch Mitglieder verursachten Kreditausfällen.

F.5. Kreditansuchen, Kreditwürdigkeitsprüfung und Kreditentscheidung

Die Initiative geht häufig von den provinzialen Berufsvereinigungen aus, wie zum Beispiel denKaufleutevereinigungen, Handwerkerverbänden usw.

Durch die Gewährung von Krediten leiten die Banken die Spargelder den Unternehmen zu und förderndamit den wirtschaftlichen Fortschritt eines Landes. Mit Rücksicht auf die Sparer sind die mit derKreditvergabe verbundenen Risiken zu beachten:

Die „Eu ropäisc he Risikozentrale“ (EU), gewinnt durch die Ausweitung der internationalen Tätigkeit vielerUnternehmen an Bedeutung.

Insolvenzrisiko (Dubiosenrisiko): die Kunden sind nicht mehr im Stande die gewährten Kreditezurückzuzahlen.

Kleine und mittlere Unternehmen haben aufgrund ihrer geringen Verhandlungsstärke oft Schwierigkeiten,günstige Kredite von den Banken zu erhalten.

L iqu id itätsrisiko: die Kunden zahlen zwar zurück, jedoch mit Verspätung, was die kurzfristigeLiquiditätslage der Bank negativ beeinflusst.

M onetäres Risiko: durch die Inflation steigen die Kosten an, die im Fall von Krediten mit " fixer

Verzinsu ng" nicht ausgeglichen werden können.

Aus diesen Gründen müssen die Banken bei der Kreditvergabe mit äußerster Vorsicht ans Werk gehen

und die „Kred itwü rd igkeit“ des Kunden überprüfen. Dabei sind folgende Kriterien zu berücksichtigen:

Dies ist der Grund für die Bildung von „Kreditgenossenschaften“ (im italienischen auch „confidi“ genannt),die aufgrund ihrer Größe eine bessere Verhandlungsposition gegenüber den Banken einnehmen und dieVorteile an die Mitglieder - meistens Kleinbetriebe - weitergeben.

Um die mit der Kreditvergabe der Banken verbundenen Risiken einzudämmen, wurde bei der Bancad’Italia die sogenannte „Risikozentrale“ eingerichtet.

Die Banken müssen periodisch die Kreditpositionen, die am Ende des Vormonats bestehen undbestimmte Summen überschreiten, der Risikozentrale melden. Betroffen sind:

Die Daten dieser Risikozentrale stehen allen Banken zur Verfügung; natürlich unterliegen sie demBankgeheimnis.

Bankwesen 2013/14 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 69 von 132

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Bankwesen 2013/14

Hypotheken auf Immobilien

Pfand auf bewegliche Güter

Hinterlegung Wertpapiere

Bürgschaften

Bilanzanalyse

aktuelle Zwischenbilanzen

Verhältnis Eigen-/ Fremdkapital

Liquidität der Vermögensteile

Stille Reserven

Verschuldungsgrad / anderen

Wirtschaftslage der Branche

Zahlungsfähigkeit der Kunden

Businesspläne

Budgetierung

► persönliche Qualitäten (Ruf) des Unternehmers / der Gesellschafter

► berufliche Qualifikationen

► Organisationsfähigkeit

► Führungsqualitäten

► bisheriges Verhalten des Kreditnehmers

pünkliche / unpünktliche Rückzahlung von Krediten

gute / schlechte Zahlungsmoral gegenüber Lieferanten

ungedeckte Schecks

Wechselproteste

► Alter des Kreditnehmers, Familiensituation usw.

Große Bedeutung hat auch der Verwend u ngszwec k des Kredites.

Kann der Kunde den Kreditvereinbarungsgemäß zurückzahlen?

zu kü nftige

Ertrags-u nd

Finanzkraft

d ynam isc he P rü fu ng

Was will der Kunde mit demKredit anfangen?

Rü c kzahlu ngsfähigkeit

Wie kann der Kreditsichergestellt werden?

Kann man dem Kunden"Vertrauen" schenken?

Verwend u ngszwec k

F R A G E N

die bei der Kreditentscheidung zu beantworten sind

Kred itwü rd igkeit

Prü

fung

der

sach

lich

en

Kre

ditw

ürd

igke

it(k

an

nd

er

Ku

nd

ezu

rückza

hle

n?

)S ic herheiten

S ic herheiten

Die angeführten Kriterien finden in der Bankpraxis natürlich nicht immer eine einheitliche Gewichtung.Insgesamt kann man jedoch feststellen, dass meistens der Vermögensaspekt im Vordergrund steht.

Junge und dynamische, jedoch vermögensschwächere Unternehmer, deren Betriebe sich in derAufbauphase befinden, haben oft nur beschränkten Zugang zu Krediten.

aktu elle

Verm ögens-

u nd Ertrags-

lage

statisc he P rü fu ng

Kred itwü rd igkeitsprü fu ngP

rüfu

ng

der

pers

ön

lich

en

Kre

ditw

ürd

igke

it(w

illd

er

Ku

nd

e

zu

rückza

hle

n?

)

Bankwesen 2013/14 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 70 von 132

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Bankwesen 2013/14

D etails zu m Kred itansu c hen

Zu liefernd e D aten: Betrag des Kredits oder Kreditrahmens

Dauer des Vertrages

Verwendungszweck des Kredits

eventuelle Sicherheiten

aktueller Schuldenstand des Antragstellers

Vermögensdaten der unbeschränkt haftenden Gesellschafter (bei OHG, KG)

Vorzu legend e Unterlagen: Gründungsvertrag

aktuellen Handelskammerauszug

aktuelle Kataster- und Grundbuchsauszüge

Baukostenschätzungen

abgeschlossene Bilanzen (mit Anhang - juristische Personen) der letzten 2 - 3 Jahre

Branchenrichtwerte

Kunden- und Lieferantenlisten mit Salden

aktuelle Zwischenbilanzen, Businesspläne

letzte Steuererklärungen ("UNICO")

Steuererklärungen der unbeschränkt haftenden Gesellschafter (bei OHG, KG)

D etails zu rKred itwü rd igkeitsprü fu ng

a)

Vorsc hau analyse (zukunftsbezogene Beurteilung): diese beruht auf der Erstellung der Budgetsund Planbilanzen für die kommenden Geschäftsperioden und versucht die zukünftige Erfolgs-,Vermögens- und Liquiditätslage des Unternehmens vorwegzunehmen. Wirtschftsprognosen,Verhalten der Konkurrenz spielen auch eine wichtige Rolle.

Die Bank ist hier natürlich auf die Bereitschaft des Kunden angewiesen, die entsprechendenDaten zur Verfügung zu stellen und zu erläutern.

Besondere Bedeutung für die Auswertung der Bilanzdaten kommt der „ B ilanzzentrale“ (centraledei bilanci) zu, die den angeschlossenen Banken die aufbereiteten Bilanzen bzw. Kennzahleneiner Vielzahl von italienischen Kapitalgesellschaften der verschiedensten Branchen zurVerfügung stellt.

Das Ansuchen des Kunden wird in größeren Banken von den Kreditabteilungen behandelt, während inkleineren Filialen meistens der Filialleiter die Anträge bearbeitet.

Die Gewährung eines Kredits oder Kreditrahmens kann nur aufgrund eines schriftlichen und vomAntragsteller unterzeichneten Vertrages erfolgen. Verschiedene Daten und Unterlagen sind dabeierforderlich:

Interne P rü fu ng: sie besteht in der Aufbereitung der gelieferten Daten, die in erster Linie aus denBilanzen (Vermögensübersicht, Gewinnrechnung, Anhang) gewonnen werden und zur Bildung vonKennzahlen führen. Dabei unterscheiden wir:

statisc he A nalyse: Bildung von verschiedenen Kennzahlen (Ratios) zur Liquidität, Rentabilität,Finanzierung usw.Diese Kennzahlen erlangen nur im Zeit- und Branchenvergleich eine effektive Aussagekraft;deshalb überprüft die Bank meistens die Bilanzen der letzten 3 Jahre.

d ynam isc he A nalyse: Aufstellung von Bewegungsbilanzen, um die Dynamik vonMittelverwendung und Mittelherkunft zu erfassen; Kapitalflussrechnungen, Berechnung des CashFlow, usw.

Bankwesen 2013/14 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 71 von 132

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Bankwesen 2013/14

Die Erfolgsrechnung wird für Zwecke der Analyse aufgegliedert:

Jahresergebnis nac h S teu ern

+ Steuern

(earnings before taxes)

(Ergebnis vor Steuern)

± außerordentliches Ergebnis €

± Finanzergebnis (C) und Wertberichtigungen (D)

(earnings before interest and taxes)

(Ergebnis vor Steuern und Zinsen)

+ Abschreibungen und Abwertungen

(earnings before interest, taxes, depreciation and amortization)

(Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abwertungen und Abschreibungen)

b)

=

=

Die qu alitativen Faktoren (soft facts) betreffen Informationen zum Management, dem Aufbau desUnternehmens, der Tätigkeitsbranche, der Beziehung Bank-Kunde usw.

Ziel des Ratings ist die Ermittlung der Wahrscheinlichkeit, dass ein Unternehmen innerhalb eines Jahres

auf Sofferenz umgebucht wird. Das Ergebnis wird in einer A u sfallswahrsc heinlic hkeit (probility ofdefault) ausgedrückt.

=

Da die meisten Kreditgeschäfte kurzfristig sind bzw. jederzeit widerrufen werden können, entscheidet dieBank von Fälligkeit zu Fälligkeit, bzw. von Jahr zu Jahr über die Verlängerung oder den Widerruf derKredite.

E B T

E B IT

EB ITD A

Das Rating ist ein statistisch validiertes Verfahren, welches in einem ausgewogenen Verhältnis

qu alitative und qu antitative Faktoren berücksichtigt.

Die qu antitativen Faktoren umfassen die wirtschaftlichen Daten aus den Bilanzen sowie dieInformationen aus der Kontoführung.

Für die Bank heißt es nun das mit dem Kredit verbundene Risiko zu kontrollieren. Sie wird aus diesemGrund mindestens jährlich aktuelle Daten vom Kunden verlangen (Bilanz, G/V usw.), um früh genugeventuelle Risikofaktoren zu erkennen.

Das Ergebnis der Prüfung ist das " Rating" (B aselII-in Zu ku nftB aselIII), das für die Kreditgewährungbzw. die angewandten Konditionen eine bedeutende Rolle spielt.

externe P rü fu ng: die Bank bedient sich externer Informationsquellen. Sie konsultiert das Verzeichnisder Wechselproteste, holt sich notwendige Informationen bei der Risikozentrale, bei Katasterämtern,Grundbuch, Handelskammer (sofern entsprechende Unterlagen dem Kreditantrag nicht beiliegen).

Resultiert aus den genannten Überprüfungen die Kreditwürdigkeit des Kunden (positives Rating), so stehtder Kreditgewährung nichts mehr im Wege.

Nicht weniger wichtig sind die Daten, die aus den B ewegu ngen d er vorhand enen B ankkontenabgeleitet werden (Kunden, Geschäftsvolumen).

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Bankwesen 2013/14

Kred itentsc heid u ng

F.6. Zusammensetzung der Kreditzinsen

Ø Ø Ø Ø Ø Ø

Ris

iko

imK

red

itp

ort

folio

Ren

dit

eerw

artu

nge

nd

erIn

vest

ore

n

Ø

4,4%

Die Summe

ergibt die

Gesamt-

kosten

RatingKapital-

DienstfähigkeitSicherheiten

Ausfall-wahrscheinlichkeit

Rückzahlungs-fähigkeit

Sicherheit +Rückfluss

=> Kreditentscheidung

Refinanzierungs-

kosten

Bearbeitungs-

kosten

Risikokosten

Eigenkapital-

kosten

Mar

kt

Lau

fzei

ten

der

Kre

dit

e

2,0%

0,5%

1,1%

0,8%

Rat

ing

un

dSi

cher

hei

ten

Ban

k

Ban

kpro

zess

e

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Bankwesen 2013/14

F.7. Der Kontokorrentkredit (apertura di credito in c/c)

Vertragsbed ingu ngen:

► Kreditrahmen:

► Habenzinssatz: bisab

► Sollzinssatz: auf Sollsalden bis bis zum

auf Sollsalden bis ab dem

auf Sollsalden über bis zum

auf Sollsalden über ab dem

► Kommission auf höchsten Sollsaldo: abgesc hafft

► Bereitstellungskommission auf den Kreditrahmen: (jährlich)

► Quellensteuer auf Habenzinsen:

► Stempelsteuer trimestral:

► Bankspesen:

Spesen elektronischer Auszug

Automatisierte Bewegungen

Spesen für Barbehebungen am Schalter

Andere Bewegungen am Schalter

Spesen Staffelrechnung

Spesen Transparenzmitteilung

Postspesen Normalkuverts

Spesen Kontoführung trimestral

Der Kontauszug des 1. Trimesters enthielt 2 nac hfällige Posten mit Valuta 2. Trimester:

100.000,00 €

50.000,00 €

25,00 €

30/04

01/05

30/04

01/0550.000,00 €

0,80%

06/04/n0

2,00%

30/03/n0 Scheckeinlage Provinz

28/02/n0

50.000,00 €

50.000,00 €

2,000

28/02/n0 0,000

28/02/n0

28/02/n0

8.900,00

1,500

27,500

28/02/n0 0,640

Datum Valuta

03/04/n0

Die Krediteröffnung im Kontokorrent ist die häufigste Kreditform in der heutigen Bankpraxis. Der Kundekann seinen Kreditrahmen über das Korrespondenzkontokorrent nutzen, indem er je nach BedarfBehebungen und Überweisungen durchführt und durch Einlagen und Gutschriften den Kreditrahmenimmer wieder auffüllt.

Die Vertragsbedingungen für den Kontokorrentkredit sind bereits im Zusammenhang mit demKorrespondenzkontokorrent behandelt worden.

Im nachfolgenden Beispiel werden die Berechnungen aufgezeigt, die sich für ein Kontokorrent mitKreditrahmen ergeben (Kunde ist eine GmbH).

30/04 0,75%

3.100,00 Einlage Distanzscheck

28/02/n0 1,070

28/02/n0

5,10%

01/05

4,70%

Soll Beschreibung

4,80%

30/03/n0

20,00%

Haben

28/02/n0 1,520

2,520

5,30%

Bankwesen 2013/14 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 74 von 132

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Bankwesen 2013/14

Kontoau szu g 2 . Trim estern0 :

14.850,00

10/04/n0

Haben

2.490,00 Quellensteuer auf Habenzinsen

02/04/n0

Summen

S ald o

Belastung Löhne Mai

Bareinlage

Datum Soll

Auslandüberweisung Moriz AG

Scheckeinlage Provinz05/05/n0 08/05/n0

30/06/n0 30/06/n0 6,03

24/04/n0 24/04/n0

09/05/n0

17/05/n0

15/06/n0 21/06/n0

20/05/n0

12.400,00

Stempelsteuer

30/06/n0 30/06/n0 73,02

165.997,25 119.686,03

Spesen

30/06/n0

26/03/n0 680,00

30/06/n0 8,55

16/06/n0 7.850,00 Belastung F24 Steuern - INPS

30/06/n0

BeschreibungValuta

26.500,00 Überweisung Kunde YZ Rechn. 1324

21/06/n0 20/06/n0 480,00

Barbehebung

30/06/n0 01/07/n0 Überweisung Kunde FG Rg. 1422

29/06/n0 29/06/n0 300,00

28/06/n0 02/07/n0

RiBa retour

Bevorschussung RiBa

Belastung Scheck Nr. 100254685

62.780,00

31/05/n0

Überweisung COBA (10 Posten)

57.460,00

07/05/n0

02/04/n0 28/03/n0 1.300,00

Habenzinsen

30/06/n0 30/06/n0

20/05/n0

05/06/n0 16.000,00

30/06/n0 46. 311 , 22

06/05/n0

17/05/n0

01/04/n0 31/03/n0 300,00

07/05/n0 500,00

Saldovortrag

3.000,00

03/04/n0

3.650,00

10/04/n0

30/06/n0 30/06/n0 352,05

2.000,00

10/05/n0

30/06/n0 498,63 Bereitstellungskommission

2.870,00

Bareinlage

Belastung Scheck Nr. 100254684

02/04/n0

9.200,00 Einlage Distanzscheck

30/06/n0

1.150,00

Barbehebung

31/05/n0

30/06/n0 30/06/n0

Überweisung COBA -Lieferanten

27/04/n0 27/04/n0

17/05/n0

Sollzinsen

15/05/n0

1.870,00

05/06/n0

Belastung Gemeindesteuern

16/06/n0

Belastung Kreditkarte Cartasì

Bevorschussung RiBa

15/06/n0 15/06/n0 390,00

Überweisung Kunde AB Rechn.1245

Belastung Telefonrechnung

52.860,00

15/05/n0 3.865,00

Bankwesen 2013/14 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 75 von 132

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Bankwesen 2013/14

Zinsstaffel(H am bu rgerS taffelm ethod e):

L iqu id erEnd sald o

B em erku ngen:

50.000,00

21/06/n0

30/06/n0

9.115,00

28 5. 550 , 00

400.000,00 65.960,00

129/06/n0

-540,00

Salden II

-50.000,00 -8.245,00

8.545,00

3

500.000,00

150.000,0017/05/n0

10.070,00

1

1

15/06/n0

24/04/n0

8

-9.445,00

-300,00 -5 -1.500,00

Soll I Soll II

-680,00 -980,00

08/05/n0

7

-300,00

3.000,00 720,00

10/04/n0

Haben

8.900,00 9.620,00

3.780,00

Die Zinsstaffel enthält 2 nac hfällige P osten (Scheckeinlagen mit Valuta 03/04/n0 und 06/04/n0), dieim Kontoauszug des 1. Trimesters mit Buchungsdatum 30/03/n0 aufscheinen. Die Verzinsung erfolgterst im 2. Trimester.

Im Kontoauszug und in der Zinsstaffel scheinen 2 vorfällige P osten auf, deren Wertstellung noch indas 1. Trimester hinein reichen. Dies führt zu einer Korrektur der Zinsnummern.

Der Kontoauszug erfasst am 28/06 und am 30/06/n0 Kundenüberweisungen, deren Wertstellung im

3. Trimester liegen; es handelt sich um nac hfällige P osten, die erst in der Zinsstaffel des 3.Trimesters Berücksichtigung finden.

43.100,00

-52.860,00 -50.000,00 27/04/n0

-1.040,00

-50.000,00 -540,00

-3.865,00

-47.390,00

57.460,00

28.860,00

50.880,00

14.850,00 11

3

28.335,00

50.000,00

6.670,00

6.960,00

206.080,00

-8.545,00

-58 . 545, 00

3

87.250,0010

5

09/05/n0

-44.595,00

-16.000,00

9.200,00

-17.445,00

-390,00 -50.000,00 -9.115,00

-300,00

50.000,00 1.040,00

36.000,00

-50.000,00

-480,00 -50.000,00

-7.850,00 -50.000,00

2 . 201 . 560 , 00

-50.000,00

-50.000,00

7.200,00

20/06/n0

16/06/n0

10/05/n0 5

15/05/n0

05/06/n0

1.870,00

3.335,00

-2.870,00

-42.725,00

67.860,00

490.545,00

2

-8.725,00

31/03/n0

26/03/n0

28/03/n0

02/04/n0

10.070,00

2.320,00-12.400,00

2.000,00 14.720,00

-16.965,00

52 . 7 40 , 00

1 50.000,00

1

17.445,00

4

31/05/n0

200.000,00

-500,00

30/04/n0

07/05/n0

720,00

Salden IBewegungen

12.720,00

-1.300,00 -2.280,00

-62.780,00

3.650,00

213.625,00

20/05/n0

14

ZinsnummernTage

1.960,00

1 47.390,00

-50.000,00

Wert

293.500,00

350.000,00

1.620,00

161.860,00 1.620,00

150.000,00

3

5

1

2

03/04/n0

06/04/n0

11.400,00

Bankwesen 2013/14 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 76 von 132

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Bankwesen 2013/14

S oll-Zinsen

Überziehung bis

Überziehung bis

Überziehung über

Überziehung über

H aben-Zinsen

Q u ellensteu erA ktivzinsen

B ereitstellu ngskom m ission

S pesen Kontofü hru ng

Spesen elektronischer Auszug

Automatisierte Bewegungen

Spesen Barbehebungen am Schalter

Andere Bewegungen am Schalter

Spesen Staffelrechnung

Spesen Transparenzmitteilung

Postspesen Normalkuverts

Spesen Kontoführung trimestral

Zusammenfassung der Abschlussposten

Habenzinsen

Quellensteuer auf Habenzinsen

Sollzinsen

Bereitstellungskommission

Spesen

Stempelsteuer 2. Trimester

S u m m en

S ald o A bsc hlu ssposten

B u c hu ngen Trim esterabsc hlu ss (Bank führt im Konto nur Saldo des Abschlusses an)

Tage Grundlage

7 , 19 €

31/03/n0 1.620,00

01/01/n0

01/05/n0

0,80%

0,75%

352 , 05 €

Zinssatzgültig ab

5,10% 0,23 €

7 , 19

293.500,00

4,70% 20,84 €

20,00%

Soll

498 , 63 €100.000,00 2,00%

73,02

Passive Kommissionen Kontokorrent

4,48 €

4,50 €

31/03/n0

1 , 44 €30/06/n0 7,19

HabenSoll

Betrag

91

Prozentsatz Betrag

Einheitspreis Betrag

7,19Aktivzinsen Kontokorrent

942,95Bankkontokorrent

Prozentsatz

498,63

Stempelsteuer

Ford./ Quellensteuer Aktivzinsen

01/01/n0 2 1,070 2,14 €

1 27,50001/01/n0

Bankspesen für Dienstleistungen

2. Trimester n0

1,44

25,00

Nummern

zum Datum Grundlage

01/05/n0 52.740,00

30/06/n0 Zinsabschluss SWB Passivzinsen Kontokorrent

73,02

25,00

950 , 14

Kontenbezeichnungen

498,63

Datum

942 , 95

2,000 2,00 €

01/01/n0 2 2,520 5,04 €

01/01/n0 18

01/01/n0 3 1,500

01/01/n0 7 0,640

27,50 €

352,05

Haben

7 3, 02 €

1

1,520 27,36 €

01/01/n0 3 0,000 0,00 €

7,19

31/03/n0 161.860,00

Kurzbeschreibung

50.000,00 €

gültig ab Anzahl

Nummern Zinssatz Betrag

50.000,00 € 2.201.560,00

01/05/n0 285.550,00

50.000,00 €

Betrag

1,16 €

6,03 €

41,46 €

4,80%

5,30%

289,52 €

50.000,00 €

B erec hnu ngen zu m Zinsabsc hlu ss 2 . Trim estern0

gültig ab

352,05

1,44

Bankwesen 2013/14 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 77 von 132

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Bankwesen 2013/14

B u c hu ngen Trim esterabsc hlu ss (Bank führt die Abschlussbewegungen im Konto einzeln an)

Aktivzinsen Kontokorrent 7,19

Bankkontokorrent

Haben

30/06/n0 Provision Sollsaldo Passive Kommissionen Kontokorrent 498,63

498,63

Datum

30/06/n0

Ford./ Quellensteuer Aktivzinsen 1,44

Passivzinsen Kontokorrent 352,05

1,44

Bankspesen für Dienstleistungen

30/06/n0 Vorsteuer Zinsen

Zinsgutschrift

SollKontenbezeichnungen

Stempelsteuer Bank

Bankspesen 2.Trim.

Bankkontokorrent 25,00

30/06/n0 Stempelsteuer 25,00

73,02

73,02Bankkontokorrent

30/06/n0

Bankkontokorrent 352,05

30/06/n0 Zinsbelastung

Bankkontokorrent

Bankkontokorrent

7,19

Kurzbeschreibung

Bankwesen 2013/14 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 78 von 132

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Bankwesen 2013/14

F.8. Übung zum aktiven Kontokorrent mit Zinsstaffel und Trimesterabschluss

Vertragsbed ingu ngen:

► Kreditrahmen:

► Habenzinssatz: bis

► Sollzinssatz: bis

► Kommission auf höchsten Sollsaldo: abgeschafft

► Bereitstellungskommission auf den Kreditrahmen: (jährlich)

► Quellensteuer auf Habenzinsen:

► Stempelsteuer trimestral:

► Bankspesen: trimestrale Pauschalspesen

Der Kontauszug des 2. Trimesters enthielt eine Scheckeinlage mit Valuta 3. Trimester:

Der Kontoauszug des 3. Trimesters weist folgende Daten auf

Erstelle d ie Zinsstaffel

7.950,00 -49.221,00 25/09/n0 5 246.105,00

2.600,00 -36.101,00 29/07/n0 17 613.717,00

8.520,00 -44.621,00 15/08/n0 1

30/09/n0 2 . 7 51 . 7 05, 00 14. 8 41 , 00

44.621,00

2.000,00 -46.621,00 16/08/n0 1 46.621,00

-41.271,00 07/09/n0 18 742.878,00

24.255,00

15/07/n0 12 37.212,00

35.600,00 -38.701,00 27/07/n0 2 77.402,00

-10.351,00 12/07/n0 3 31.053,00

7.250,00 -3.101,00

4.000,00 -42.621,00 17/08/n0 21 895.041,00

1.350,00

Belastung Scheck Nr. 100254836

BewegungenSalden Valuta Tage

Zinsnummern

Soll Haben Soll Haben

3.600,00 -3.600,00 30/06/n0 -2 -7.200,00

16/08/n0 2.000,00

02/07/n0 28/06/n0 1.251,00 Überweisung an Lieferanten

120.000,00 €

50,00 €

Datum

6.500,00

17/08/n0

15/08/n0

06/09/n0 1.350,00

13/07/n0 15/07/n0 7.250,00 Gutschrift Rg. Nr. 354 - Hofer

14/07/n0

Soll Haben Beschreibung

01/07/n0 30/06/n0 3.600,00

17/08/n0

07/09/n0

4.000,00 Bareinlage

19/08/n0

Barbehebung

8.520,00 Belastung F24

1.251,00 -4.851,00 28/06/n0 5

Scheckeinlage Provinz

400,00 Scheckeinlage Provinz

16/08/n0

1,20%

6.500,00 1.649,00 03/07/n0 9 14.841,00

12.000,00

Saldovortrag

Gutschrift Rg. Nr. 342 - Mair

28/09/n0 03/10/n0

12/07/n0 12.000,00 Belastung Scheck Nr. 100254834

25/07/n0 29/07/n0 2.600,00 Scheckeinlage Provinz

27/07/n0 27/07/n0 35.600,00 Überweisung an Lieferanten

7.950,0029/09/n0 25/09/n0

Valuta Soll Haben Beschreibung

28/06/n0 03/07/n0

0,20%

4,50%

Datum Valuta

25,00 €

20,00%

Bankwesen 2013/14 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 79 von 132

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Bankwesen 2013/14

S oll-Zinsen

Überziehung bis

H aben-Zinsen

Q u ellensteu erH abenzinsen

B ereitstellu ngskom m ission

S pesen Kontofü hru ng

Spesen Kontoführung trimestral

Führe die Berechnungen und Buchungen zum Trimesterabschluss durch.

Zusammenfassung der Abschlussposten

Habenzinsen

Quellensteuer auf Habenzinsen

Sollzinsen

Bereitstellungskommission Kreditrahmen

Spesen

Stempelsteuer 3. Trimester

S u m m en

S ald o A bsc hlu ssposten

Jou rnalfü rd en Trim esterabsc hlu ss:

gültig ab Anzahl Einheitspreis Betrag

0,20%

0 , 02 €

Haben

0,08

0,02

B erec hnu ngen zu m Zinsabsc hlu ss 3. Trim estern0

50,00

25,00

zum Datum Grundlage Prozentsatz Betrag

30/09/n0 0,08 20,00%

gültig ab Nummern Zinssatz Betrag

01/06/n0 14.841,00

7 7 7 , 23 0 , 0 8

7 7 7 , 15

Sollkonten Habenkonten Soll Haben

Ford./Vorsteuer Aktivzinsen Aktivzinsen Kontokorrent 0,0230/09/n0

Datum

Bankspesen für DL 50,00

25,00Stempelsteuer

01/01/n0 1 50,00 50,00 €

362,96

120.000,00 €

Tage Grundlage Prozentsatz Betrag

92 120.000,00 1,20% 362 , 96 €

339,25

Passivzinsen Kontokorrent Bankkontokorrent 339,25 777,15

Passive Kommissionen K/K

0,08

362,96

Soll

gültig ab Nummern Zinssatz Betrag

01/06/n0 2.751.705,00 4,50% 339,25 €

0,08 €

Bankwesen 2013/14 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 80 von 132

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Bankwesen 2013/14

F.9. Die Verflüssigung von Forderungen

D ie Verflü ssigu ng von Ford eru ngen in d erÜ bersic ht:

Verflü ssigu ng von H and elsford eru ngen

a) durch Effekten verbriefte Forderungen

Diskontkredit (Bevorschussung Warenwechsel)

b) Forderungen ohne Effekten

Bevorschussung RiBa, R.I.D., M.AV.

Bevorschussung von Handelsrechnungen

Bevorschussung beim Factoring

F.9.1. Der Diskontkredit (lo sconto cambiario)

B egriffu nd A llgem eines:

Bei fehlender Einbringlichkeit der Forderung wird auf den Kunden Rückgriff genommen.

Einteilu ng d erW ec hsel

Die Verflüssigung von Handelsforderungen vor ihrer Fälligkeit wird für viele Unternehmer von immergrößerer Wichtigkeit. Vor allem die kleinen und mittleren Zulieferer von Großunternehmen müssenletzteren häufig übermäßig lange Zahlungsziele gewähren, welche sie ihren Lieferanten gegenüber,aufgrund mangelnder Vertragsstärke, nicht durchsetzen können; die Liquidität der Unternehmen leidetunter diesem Umstand.

In den anderen Fällen sind eigenständige Kreditformen entstanden, die den Wechseldiskont immer mehrin den Hintergrund drängen (Bevorschussungen).

Für den Wechseldiskont ist nicht so sehr die rechtliche Unterteilung (Solawechsel oder gezogenerWechsel) von Bedeutung sondern viel mehr der Grund der Ausstellung. Unter diesem Aspekt ist folgendeEinteilung möglich:

Laut Art. 1858 des ZGB ist der Diskont jener Vertrag, bei welchem die Bank - unter Abzug von Zinsen undSpesen - dem Kunden später fällige Forderungen gegenüber Dritten bevorschusst, wobei eine Abtretungderselben an die Bank mit der Klausel E.v. (Eingang vorbehalten) - (salvo buon fine) erfolgt.

Der Kunde tritt den Nennwert der Forderung ab; der „ B arwert“ (Nettowert) wird ihm gutgeschrieben.

Grundsätzlich kann jede in der Zukunft fällige Forderung diskontiert werden, wie Wechsel,

Handelsrechnungen, Lagerpfandscheine (Warrants), Zinscoupons usw. Der Begriff " D iskontkred it" wirdin der Praxis jedoch meistens nur mit dem Wechsel in Beziehung gebracht.

W arenwec hsel(cambiali commerciali), denen ein Kaufvertrag (Warengeschäft) zugrunde liegt.

Konsu m wec hsel (cambiali di consumo) finden häufig für die Finanzierung von dauerhaftenKonsumgütern im Privatbereich Anwendung (Ratenkäufe).

"

"

"

"

Bankwesen 2013/14 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 81 von 132

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Bankwesen 2013/14

Vorau ssetzu ngen fü rd en W ec hseld iskont:

a)

b)

Es muss sich um „Warenwechsel“ handeln (Lieferung von Waren liegt zugrunde).

Mindestens zwei Unterschriften zahlungsfähiger Personen müssen aufscheinen.

Die Wechsel müssen an einem Bankplatz fällig sein.

c )

D ie A bwic klu ng d es D iskonts:

a)

b)

c )

Kosten d es D iskontkred its► Diskontzinsen

► Provision auf Wechselsummen

► Inkassokommission pro Wechsel

► Kurzfristigkeitsgebühr (diritto di brevità) für Wechsel, die kurzfristig fällig werden

► Kommission für Inkasso-Benachrichtigung (diritto di richiesta d’esito).

B esond erheiten beid erB erec hnu ng d erZinsen► Bei der Berechnung der Zeit wird auch der 1. Tag mitgerechnet.

► Es kommen noch Banktage dazu.

► Die Wertstellung für die Gutschrift des Barwertes ist 1 Tag nach der Durchführung.

Nur „bankfähige W ec hsel“ werden grundsätzlich zum Diskont angenommen; sie müssen folgendeAnforderungen erfüllen:

Gefälligkeitswec hsel (cambiali di comodo) werden oft gegenseitig ausgestellt, ohne dass einSchuldverhältnis vorliegt, mit dem Zweck die Bank zu täuschen und von dieser eine Finanzierung zuerlangen.

B ankwec hsel (cambiali di banca) weisen die Unterschrift einer Bank auf und gelten somit alssicheres Kreditmittel.

Finanzwec hsel (cambiali finanziarie) werden ausgestellt, um einen Kredit abzusichern; meistenshandelt es sich um „direkte Solawechsel“ zugunsten einer Bank.

Erste Voraussetzung für die Beanspruchung dieser Kreditform ist die Gewährung eines eigenen

Kred itrahm ens (c astelletto d i sc onto) seitens der Bank, welcher die üblicheKreditwürdigkeitsprüfung vorausgeht.Innerhalb dieses Rahmens können Wechsel zum Diskont vorgelegt werden. Der Kreditrahmen wirdbei Fälligkeit und Eingang der einzelnen Wechsel immer wieder aufgefüllt, was die Vorlage weitererWechsel ermöglicht.

Der Kunde muss natürlich ein Korrespondenzkontokorrent bei der Bank eröffnet haben, über welchesder Vorgang abgewickelt wird.

Akzeptgebühr (commissione di accettazione), wenn die Bank für das Wechselakzept seitens desBezogenen sorgt.

Der Kunde legt die Wechsel, die aus einer eigenen Wechselaufstellung hervorgehen, der Bank zum

Diskont (Eskom pt)vor.

Die Bank überprüft die formale und inhaltliche Richtigkeit der Wechsel (in großen Banken durcheigene Abteilungen) und leitet sie an die Kreditabteilung weiter, welche über die Kreditgewährungentscheidet.

Bei positiver Entscheidung folgt die abrechnungstechnische Seite mit Gutschrift des Barwertes.Häufig schreibt die Bank auch den Nennwert der Wechsel gut und belastet mit gleicher WertstellungZinsen und Spesen.

Die Restlaufzeit darf vier Monate nicht überschreiten, sonst ist der eventuelle Rediskont bei derBanca d'Italia oder bei anderen Banken nicht möglich.

Es dürfen keine Klauseln vorkommen, durch welche die Ausübung der Wechselrechteeingeschränkt wird (z.B. „ohne Spesen“ oder „ohne Garantie“ zur Verhinderung des Protestsbzw. des Regresses).

Bankwesen 2013/14 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 82 von 132

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Bankwesen 2013/14

B eispielzu m W ec hseld iskont:

Vorlage mehrerer Wechsel zum Diskont (siehe Aufstellung - Zinsstaffel)

Bank nimmt die Wechsel zum Diskont an

Gutschrift des Barwerts mit Wertstellung:

Bedingungen:

angewandter Zinssatz:

Inkassokommission:

Kurzfristigkeitsgebühr: (wenn der Wechsel in weniger als 12 Tagen fällig ist)

B erec hnu ngen:

B erec hnu ng Nettowert Zinssatz =

B u c hu ngen zu m W ec hseld iskont(aus der Sicht des Kunden):

B erec hnu ng d es effektiven Zinssatzes

Ermittlung der m ittleren Fälligkeit: D atu m Kreditgewährung:

6

2.600,00 24/07/n0 43

10/06/n0

Beträge

22/06/n03.820,00

Bankkontokorrent 34.705,82

291,68

Haben

7.850,00

Soll

10/08/n0 60

05/07/n0

17

6,25%

Datum Kurzbeschreibung Kontenbezeichnungen

Zinsen

Fälligkeit ZinsnummernBank-

tage

3,50 €

30

3,806

Passive Diskontzinsen

Besitzwechsel

13/06/n0 Wechseldiskont

8 7 565.500,00 3,80

3,80 €

24

66 518.100,00

22 , 50 34. 7 05, 8 2291 , 68

19, 0035. 020 , 00 1 . 7 03. 440 , 00

6.500,00 31/08/n0

3,80

Barwert

49

Spesen

127.400,00

Wechsel gesamt

35. 020 , 00

Bankspesen für Finanzierungen 22,50

Wechselsummen

3.820,00

14.250,00 13

322.600,00

6.500,00

05/07/n0

22/06/n0 keine

455.000,007031/08/n0

Zinsnummern

6

3, 50

6, 25%

TageFälligkeit

35. 020 , 00

81

3,503,80

427.500,00 3,80

11 6

14.250,00

TageInkasso-

spesen

64.940,00

Kurzfristig-

keitsgebühr

6

Tage

gesamt

12/06/n0

13/06/n0

Wechsel zum Diskont 35.020,00

12/06/n0

384.650,007.850,00

24/07/n0

49

Es geht um die Beantwortung der Frage, zu welchem Zinssatz ein Kapital, welches dem Barwertentspricht, investiert werden müsste, um Zinsen zu erzielen, die dem Diskontabzug (Zinsen und Spesen)entsprechen.

185.250,00

83.200,00

35.020,00

10/06/n0 Vorlage Wechsel Wechsel zum Diskont 35.020,00

keine

10/08/n0

1 . 10 8 . 100 , 00

14/06/n0

Bankwesen 2013/14 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 83 von 132

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Bankwesen 2013/14

Ausgangsdatum: +

Daten für die Berechnung des effektiven Zinssatzes:

Kapital: (Barwert = ausgezahlter Betrag = Kredit)

Zinsen: (Diskontzinsen + Spesen)

Zeit: -

p = ?

x

x 42

Die große Differenz zum Nominalsatz ergibt sich aus folgenden Gründen:

Die vorschüssige Verzinsung (geringeres Kapital)

die Anwendung der Banktage

Mitberechnung auch des ersten Tages

spätere Wertstellung der Gutschrift des Barwertes (1 Tag)

Anlastung von Spesen

A bgrenzu ngen im Zu sam m enhang m itd em D iskontkred it

D erRed iskont(ilrisc onto)

F.9.2. Der Diskont von direkten Solawechseln (sovvenzione cambiaria)

p =

Die Wechselsumme stellt den Nominalwert des Kredites dar, der bei Fälligkeit zurückzuzahlen ist. DerKunde erhält den Barwert ausgezahlt, nachdem Zinsen, Spesen und Wechselsteuer (11‰) in Abzuggebracht worden sind. Die Laufzeit dieses Kredits bewegt sich meistens zwischen 4 und 6 Monaten.

Geht die Fälligkeit der diskontierten Wechsel über das Geschäftsjahr hinaus, entstehen am Jahresende

transitorisc he Abgrenzungen im Zusammenhang mit den vorschüssig belasteten Zinsen.

Während beim Diskontkredit die Wechsel immer mindestens zwei Unterschriften aufweisen, finden wir indiesem Fall auf dem Wechsel nur die Unterschrift des Schuldners (Kreditnehmer); es kann jedoch auchdie Unterschrift von Bürgen verlangt werden.

Obwohl es sich um ein passives Bankgeschäft handelt, das stark an Bedeutung verloren hat und nur inAusnahmefällen zur kurzfristigen Mittelbeschaffung dient, wird hier kurz darauf eingegangen.

Bereits diskontierte Wechsel werden rediskontiert, d.h. an andere Banken bzw. an die Banca d’Italiaabgetreten, welche nach Abzug von Zinsen den Barwert auszahlen und somit den Banken kurzfristigeMittel zur Verfügung stellen.

Kleinere Banken wickeln dieses Geschäft meistens mit Großbanken ab; letztere machen von derMöglichkeit des Rediskonts bei der Banca d’Italia heute aber kaum noch Gebrauch.

1.108.100,00

Hier handelt es sich um einen Kredit im engeren Sinn, der durch einen Solawechsel garantiert wird. Mitdem Diskontkredit hat diese Finanzierungsform nur die formalen Aspekte gemeinsam; in der Substanzsind wesentliche Unterschiede erkennbar.

Zinsnummern=

7 , 8 7

24/07 /n0

34.705,82

314,18

314,18

42 Tage (12/06/n0 24/07/n0)

22/06/n0 32 Tage =

Wechselsummen 35.020,00= 32 Tage

(werden zum Ausgangsdatumdazugezählt)

Eine bestimmte Ähnlichkeit zu dieser Kreditform weisen auch die „ A grarwec hsel“ auf, die zusätzlicheSicherheiten durch Realdeckung an den gekauften Gütern oder den Bodenerträgen bieten.

=36.500

34.705,82

Bankwesen 2013/14 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 84 von 132

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Bankwesen 2013/14

F.9.3. Die Effektenbevorschussung E.v. (accredito di portafoglio s.b.f.)

Verflü ssigu ng von H and elsford eru ngen

a) durch Effekten verbriefte Forderungen

Diskontkredit (Bevorschussung Warenwechsel)

b) Forderungen ohne Effekten

Bevorschussung RiBa, R.I.D., M.AV.

Bevorschussung von Handelsrechnungen

Bevorschussung beim Factoring

Voraussetzungen für die Inanspruchnahme dieser Kreditlinie sind:

► ein Korrespondenzkontokorrent

► ein eigener Kreditrahmen für Effektenbevorschussung E.v. (castelletto s.b.f.)

D ie B ankqu ittu ng (B Q )-Ric evu tabanc aria(RiB a)

Aufgrund dieser Fälligkeitsanzeige erfolgt dann die Zahlung.

"

Häufig bevorschussen die Banken auch Forderungen, die über das System "R.I.D." (direktesEinzugsverfahren) oder auch "Zahlungsaufforderung M.AV." kassiert werden.

"

"

Mit eventueller B eantragu ng d erB evorsc hu ssu ng und dem gleichzeitigen Inkassoau ftrag, werdenalle erforderlichen Daten des Zahlungspflichtigen über Remote Banking, Datenträger oder inPapierform geliefert.

Die Bank leitet den Inkassoauftrag an den Bankschalter des Zahlungspflichtigen weiter; derZahlungspflichtige wird von seiner Bank auf die Fälligkeit der Forderung hingewiesen (elektronischoder in Papierform).

Der Zahlungspflichtige erhält als Bestätigung für die getätigte Zahlung eine Quittung seiner Bank. Biszu dem Zeitpunkt können alle Bewegungen elektronisch (ohne Papier) erfolgen, vorausgesetzt diebeteiligten Unternehmen setzen das "Remote Banking" ein.

Es handelt sich um die verschiedenen Inkassodokumente, welche unter den Begriff „Effekten“ i.w.S. fallen,wobei in erster Linie Bankquittungen (ricevute bancarie) gemeint sind. Auf die Vorteile dieser Papierewurde bereits im Zusammenhang mit der EDV im Bankbereich hingewiesen (siehe Ri.Ba.).

Die Bevorschussung solcher Effekten hat sich in den letzten Jahren zu einer der wichtigsten Kreditformenim kurzfristigen Bereich entwickelt.

Es erfolgt eine schnelle Rückmeldung (elektronisch) über bezahlte oder unbezahlte RiBa-Aufträge.

Die Bevorschussung der Bankquittungen erfordert natürlich einen entsprechenden Kreditrahmen.

Es wurde bereits hingewiesen, dass der Wechsel aufgrund zivilrechtlicher Überlegungen (Haftung) undaus steuerlichen Gründen (Stempelsteuer) an Bedeutung verloren hat und von anderen Dokumentenweitgehend abgelöst worden ist.

"

Bankwesen 2013/14 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 85 von 132

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Bankwesen 2013/14

D ie A bwic klu ng d erB evorsc hu ssu ng von B ankqu ittu ngen:

Die Gutschrift erfolgt zum Gesamtbetrag und kann auf zwei Arten erfolgen:

a) mit sofortigerVerfü gbarkeit

b) mit Verfü gbarkeitbei Erreichen der m ittleren Fälligkeit

Gu tsc hrift" Eingang vorbehalten" (s. b. f. )-sofortige Fälligkeit:

1 . D irekte Gu tsc hriftim Kontokorrent

a)

b) die Inkassokommissionen werden sofort belastet;

c)

2 . Verwend u ng eines „transitorisc hen B evorsc hu ssu ngskontos“

a)

b)

c)

d) Diese Zinsen werden dem Korrespondenzkontokorrent belastet.

e)

Das transitorische Bevorschussungskonto weist folgende Eigenheiten auf:

Das Bevorschussungskonto kann keine vorfälligen P osten aufweisen.

Derselbe Betrag wird mit gleichem Datum und sofortiger Wertstellung dem transitorischen Kontobelastet und gleichzeitig dem Korrespondenzkontokorrent gutgeschrieben.

Am Trimesterende wird für das transitorische Konto eine eigene Zinsstaffelzur Berechnung derZinsen erstellt.

Im zweiten Fall kann man nicht von einer Kreditgewährung sprechen, da die vorgelegten Effekten erst beiErreichen der mittleren Fälligkeit im Kontokorrent gutgeschrieben werden. Das Kreditrisiko der Bankbeschränkt sich hier auf jene Quittungen, deren Fälligkeit über die mittlere hinausgeht.

Ein effektiver Kredit liegt nur im ersten Fall vor, mit dem wir uns in der Folge genauer beschäftigen.

Auf dem transitorischen Konto wird der Betrag (Nennwert der Bankquittungen) mit Valuta

„m ittlere Fälligkeit“ gutgeschrieben.

Die Abwicklung dieser in der Praxis am häufigsten angewandten Methode erfolgt in mehrerenSchritten:

Der Kunde kann sofort über die Summe der vorgelegten Effekten verfügen. Für die banktechnischeAbwicklung gibt es verschiedene Möglichkeiten, wobei in der Praxis die folgenden am häufigstenvorzufinden sind:

die Bank schreibt dem Kunden die Summe der vorgelegten Effekten mit Valuta „m ittlere

Fälligkeit“ sofort im Kontokorrent gut und gibt ihm die Möglichkeit über den Buchsaldo zuverfügen.

Gehen einzelne Bankquittungen bei Fälligkeit nicht ein, werden die entsprechenden Beträge demKontokorrent des Kunden belastet.

Der B u c hsald o ist immer „nu ll“, während der Liquiditätssaldo nur ein Soll-Saldo sein kann.

Es enthält m eistens nac hfällige P osten, u.z. im Ausmaß der im vorigen Trimester vorgelegtenBankquittungen, deren mittlere Fälligkeit noch nicht erreicht ist.

die Zinsbelastung erfolgt mit Trimesterende, sofern negative Liquiditätssalden aus der Sicht desKunden in der Zinsstaffel vorkommen.

Diese Methode wird bei Kunden angewandt, die nur sporadisch wenige Bankquittungen zurBevorschussung vorlegen.

In der Regel wird meistens eine größere Anzahl von Bankquittungen gleichzeitig vorgelegt (häufigmonatlich mit der Fakturierung über das "Remote Banking" oder auf elektronischem Datenträger), derenGesamtbetrag den Kreditrahmen nicht überschreiten darf.

Die Bank berechnet anschließend die mittlere Fälligkeit (valuta adeguata) der Effekten, wobei auchBanktage (ca. 6 bis 15, je nach Ort der Fälligkeit) berücksichtigt werden.

Bankwesen 2013/14 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 86 von 132

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Bankwesen 2013/14

B eispielzu rB evorsc hu ssu ng von B ankqu ittu ngen

Kontokorrent

Bevorschussung auf Effekten E.v.

Kreditrahmen gesamt

Folgende Vertragsbed ingu ngen wurden mit der Bank vereinbart:

Soll-Zinssatz K/K

Haben-Zinssatz K/K

Soll-Zinssatz Bevorschussungen RiBa

Banktage

Bereitstellungskommission (jährlich)

Buchungsspesen pro Bewegung im K/K

Buchungsspesen / bevorschusste RiBa

Spesen für retournierte Bankquittungen

Zu Beginn des 2. Trimesters ergibt sich auf den Kontoauszügen folgende Situation:

Kontoau szu g Kontokorrent: (es liegen keine vor- und nachfälligen Posten vor)

Kontoau szu g B evorsc hu ssu ngskonto RiB a:

Zusammensetzung nachfälliger Posten - Datum der Bevorschussung:

Kundenforderung Rossi AG

Kundenforderung Verdi Lino

Gesc häftsfälle:Bevorschussung von 4 Bankquittungen

Ku nd e Rec hnu ngsbetrag

Weiss GmbH

Grün Franz (geht bei Fälligkeit nicht ein)

Neri S.r.l.

Ebner GmbH

Belastung von Bankspesen für die Bevorschussungen

Bankquittung des Kunden Rossi AG geht nicht ein - Belastung K/K

Belastung Spesen für retournierte RiBa

Die Bank belastet die Bankquittung Grün Franz, die nicht eingeht

Belastung Spesen für retournierte RiBa

Kunde Rossi AG überweist die Rechnung inklusive Verzugszinsen:

Bevorschussung 3 BQ: mittlere Fälligkeit:

20/05/n0

20/06/n0

Saldovortrag

17.000,00 €

22/04/n0

Fälligkeit:

15/04/n0

4,80 €

17.000,00

17.163,71

12.500,00

2,50 €

22.400,00

30/04/n0

Datum Valuta Soll Haben

Haben

8.500,00 €

31/03/n0

30.000,00

13.000,00 €

12.500,00 € 15/05/n0

30.000,00

Fälligkeit:

2,50 €

15/06/n0

08/04/n0

17/05/n0

31/05/n0

10/04/n0

25/07/n0

08/04/n0

13/04/n0

Fälligkeit

31/03/n0 Saldovortrag

Beschreibung

nachfälliger Posten (Liquiditätssaldo)

05/03/n0

13/04/n0

4,25%

32.000,00

Soll

6 Tage

2,50 €

Beschreibung

0,10%

100.000,00 €

200.000,00 €

4,50%

1,50 €

1,20 €

1,60%

Ein Unternehmer verfügt bei seiner Bank über einen Kreditrahmen, der sich wie folgt aufteilt:

01/04/n0

100.000,00 €

01/04/n0

Datum Valuta

01/04/n0

11.000,00 €

9.000,00 €

17/05/n0

Bankwesen 2013/14 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 87 von 132

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Bankwesen 2013/14

L ösu ng:

a) Ermittlung der m ittleren Fälligkeit: Datum Kreditgewährung:

Ausgangsdatum: + (=m ittlere Fälligkeit)

b) Kontoau szu g B evorsc hu ssu ngskonto RiB a03-333444

c ) Kontoau szu g Kontokorrent 01-254545

30/06/n0

S ald o----- -----

22.400,00

Bereitstellungskommission

Spesen30/06/n0 30/06/n0

Überweisung Rossi AG

62 . 404, 45 8 0 . 564, 2 8 S u m m en

18 . 159, 8 4

01/04/n0

Umbuchung auf K/K 01-25454520/06/n0 20/06/n0

06/05/n0

= 23 Tage

341.000,00

keine

Datum

22.400,00

17.163,71

3,60

30/06/n0

30/06/n0

23 Tage =

(werden zum Ausgangsdatumdazugezählt)

Bevorschussung BQ E.v.

RiBa retour - Grün Franz

Beträge BQ

8.500,00

Fälligkeit BQ

21/05/n0

06/05/n0

Bank-

tage

Valuta Soll

Zinsnummern=

Summe BQ

942.500,00

41.000,00

08/04/n0 08/04/n0

25/07/n0

30/06/n0

17/05/n0 17/05/n0 2,50

20/06/n0

6

06/06/n06

46

Zinsnummern

31

93. 400 , 00

22.400,00

17/05/n0

Bevorschussung RiBa E.v.

Stempelsteuer 2. Trimester

51,42

20/06/n0 20/06/n0

20/06/n0 20/06/n0

30/06/n0

30/06/n0

keine

01/04/n0 15/04/n0

41.000,00

156

Saldovortrag

nachfälliger Posten

Bevorschussung BQ E.v.

Tage

gesamt

187.500,0012.500,00

29/05/n0

21/06/n015/06/n0

31/05/n0

Beschreibung

30.000,00

Haben

30/06/n0 93,66

25,00

30/06/n0 30/06/n0 0,57

321,95

15/05/n0

32.000,00

Soll HabenValuta

08/04/n0 08/04/n0 41.000,00

RiBa retour - Rossi AG

13/04/n0 13/04/n0 2,50 Spesen retournierte BQ

Bevorschussung RiBa E.v.

Saldovortrag

Datum

01/04/n0 31/03/n0

13/04/n0 10/04/n0 17.000,00

414.000,00

08/04/n0

08/04/n0

30/04/n0 6

Fälligkeit

9.000,00

15/05/n0

Beschreibung

S ald o

30/06/n0

20/05/n0 21/05/n0

Sollzinsen K/K 01-254545

Sollzinsen Bevorschussungen

Spesen RiBa

30/06/n0 30/06/n0

Quellensteuer Aktivzinsen

Zinsgutschrift 2. Trimester

398,90

41.000,0008/04/n0

11.000,00

41 . 000 , 00

30/06/n0 30/06/n0 0,11

30/06/n0 30/06/n0

31/03/n0 30.000,00

Spesen retournierte BQ

12.500,00

08/04/n0 4,80 Spesen RiBa

29/05/n0

Umbuchung auf K/K 01-254545

93. 400 , 00 S u m m en

942 . 500 , 00

Bankwesen 2013/14 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 88 von 132

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Bankwesen 2013/14

d ) ZinsstaffelB evorsc hu ssu ngskonto RiB a03-333444

e) ZinsstaffelKontokorrent01-254545

S oll-Zinsen B evorsc hu ssu ngen

S oll-Zinsen K/K 01-254545

H aben-Zinsen

Q u ellensteu erA ktivzinsen

B ereitstellu ngskom m ission

31/03/n0 2.765.000,00

93, 66 €

Betrag

0 , 57 €

759.684,50

32 256.233,60

-30.000,00 8

4,80 8.995,20

Bewegungen

3

8

Zinsnummern

17.000,00

22.400,00

190.503,10

Nummern Zinssatz Betrag

L iqu id erEnd sald o 19. 050 , 31 30/06/n0

19.050,313,60

31/03/n0

0,10%

30/06/n0 0,57 20,00% 0 , 11 €

208.493,50

20/06/n0

31/03/n0

20/06/n0

-8.007,30 13/04/n0

417/05/n0

30.000,00

Haben Haben

31/03/n0

-41.000,00

-71.000,00

Tage

44

Salden

SollSalden Valuta Tage

Soll

240.000,00

Bewegungen

1.804.000,00

-20.507,30

208 . 493, 50

-8.004,80 10/04/n0

32.000,00

224.000,00

Nummern

2,50

22.400,00 19.053,91

41.014,60

321 , 95 €

B erec hnu ngen zu m Zinsabsc hlu ss 2 . Trim estern0

08/04/n0

17.163,71 -3.346,09 21/05/n0

08/04/n0

-32.000,00

15/04/n0

L iqu id erEnd sald o -22 . 400 , 00

7 497.000,00

-20.509,80

9.000,00

12.500,00

41.000,00

10

41.000,00

Zinsnummern

Grundlage Prozentsatz

7 59. 68 4, 50

2 . 7 65. 000 , 00

HabenSoll

256.000,00

Zinssatz

30/06/n0

08/04/n0 2 17.990,40

Tage Grundlage Prozentsatz

31/03/n0

15/05/n0

41.000,00

2,50

Zinssatz Betrag

4,50%

100.382,70

10

ValutaSoll

Betrag

91 100.000,00 1,6% 398 , 90 €

gültig ab Nummern

30

Betrag

gültig ab

gültig ab

82.039,20

22

-22.400,00 20/06/n0

29/05/n0

4,25%

2

Haben

24.014,40

30.000,00

zum Datum

Bankwesen 2013/14 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 89 von 132

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Bankwesen 2013/14

S pesen Kontofü hru ng

Spesen elektronischer Auszug

Andere Bewegungen am Schalter

Spesen Staffelrechnung

Spesen Transparenzmitteilung

Postspesen Normalkuverts

Spesen Kontoführung trimestral

Zusammenfassung der Abschlussposten

Habenzinsen

Quellensteuer auf Habenzinsen

Sollzinsen K/K 01-254545

Sollzinsen Bevorschussungen

Bereitstellungskommission Kreditrahmen K/K

Spesen

Stempelsteuer 2. Trimester

S u m m en

S ald o A bsc hlu ssposten

B u c hu ngen zu rB evorsc hu ssu ng von B ankqu ittu ngen

In der Folge die korrekte buchhalterische Erfassung des Beispiels.

Journal

30.000,00

13/04/n0

08/04/n0

1,500 13,50 €

Gutschrift Bevor- Bankkontokorrent 41.000,00

Soll

Verb./ bevorschusste RiBa

01/01/n0

2

Die Bank teilt dem Unternehmer nicht immer das Inkasso, sondern häufig nur die nicht eingegangenenBankquittungen mit. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, die Kundenforderungen einige Tage nach Fälligkeitmit dem Fälligkeitsdatum auszubuchen, wenn nicht die Meldung "unbezahlte RiBa" eingeht.

08/04/n0

08/04/n0

Bankkontokorrent 4,80

Bankspesen RiBa Bankspesen für Dienstleistungen 4,80

Bankkontokorrent

RiBa retour Rossi Verb./ bevorschusste RiBa 17.000,00

17.000,00

Zwecks vollständiger Abwicklung werden auch die Buchungen des Monats März aufgezeigt, die imZusammenhang mit der Bevorschussung der erst im April fälligen Bankquittungen stehen.

30.000,00

1 27,500 27,50 €

01/01/n0 3

01/01/n0

Verb./ bevorschusste RiBa 41.000,00

41.000,00

8 90 , 47

01/01/n0 3 1,500 4,50 €

51 , 42 €

gültig ab

0 , 57

51,42

Anzahl

L au t nationalen B u c hhaltu ngsprinzipien " O IC " d ü rfen Ku nd enford eru ngen erst nac h d em

effektiven Inkasso au sgebu c htwerd en.

Haben

321,95

schussung RiBa Bevorschussungskonto RiBa

Bankkontokorrent

41.000,00

05/03/n0 Gutschrift Bevor-

0,57

0,640

01/01/n0 3 0,000

8 91 , 05

25,00

Soll

0,11

93,66

01/01/n0 9

2,000

Einheitspreis Betrag

4,00 €

1,92 €

0,00 €

schussung RiBa Bevorschussungskonto RiBa

Bevorschussung BQ Bevorschussungskonto RiBa

Aus diesem Grund stellen die bevorschussten Bankquittungen (RiBa) aus der Sicht des UnternehmensVerbindlichkeiten (Verb./ bevorschusste RiBa) gegenüber der Bank dar, solange sie nicht effektiv kassiertworden sind.

05/03/n0 Bevorschussung BQ Bevorschussungskonto RiBa 30.000,00

Datum Kurzbeschreibung Kontenbezeichnungen Haben

30.000,00

398,90

Bankwesen 2013/14 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 90 von 132

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Bankwesen 2013/14

Fortsetzung Journal

B u c hu ngen au fd en B evorsc hu ssu ngskonten

Bevorschussungskonto RiBa SWB 03-333444

Beschreibung

Bevorschussung RiBa

Bevorschussung RiBa - Umbuchung K/K

Bevorschussung RiBa

Bevorschussung RiBa - Umbuchung K/K

Bevorschussung RiBa

Bevorschussung RiBa - Umbuchung K/K

S u m m en

S ald o

schussung RiBa Bevorschussungskonto RiBa

15/06/n0

20/06/n0

20/06/n0

20/06/n0

13/04/n0

KF / Weiss GmbH

Verb./ bevorschusste RiBa

17/05/n0 Bankspesen RiBa Bankspesen für Dienstleistungen

2. Trimester n0

2,50

2,50

Bankkontokorrent 890,47

Bankspesen RiBa Bankspesen für Dienstleistungen

9.000,00

KF / Neri Srl

Bankkontokorrent

Bankkontokorrent

Verb./ bevorschusste RiBa 8.500,00

Bankspesen RiBa Bankspesen für Dienstleistungen 2,50

Haben

30.000,00

05/03/n0 30.000,00

05/03/n0

Datum Soll Haben

Ford./ Quellensteuer Aktivzinsen 0,11

Bankkontokorrent

0,57

30/06/n0 Zinsabschluss SWB 93,66

20/05/n0

398,90

Passive Bevorschussungszinsen RiBa 321,95

25,00

Bankspesen für Dienstleistungen

Stempelsteuer

Aktivzinsen Kontokorrent

Passivzinsen Kontokorrent

51,42

Bankkontokorrent 2,50

aktive Verzugszinsen 163,71

17.000,00

Verb./ bevorschusste RiBa

Verb./ bevorschusste RiBa 13.000,00

30/04/n0 Inkasso Weiss GmbH

Überweisung Rossi 17.163,71

31/05/n0 Inkasso Neri Srl Verb./ bevorschusste RiBa 11.000,00

Gutschrift Bevor-

Bevorschussung BQ Bevorschussungskonto RiBa 22.400,00

22.400,00

8.500,00

Bankkontokorrent

Passive Kommissionen Kontokorrent

RiBa retour Grün F. Verb./ bevorschusste RiBa 12.500,00

9.000,00

Inkasso Ebner GmbH

11.000,00

KF / Ebner GmbH

3,60

KF / Rossi AG

Kurzbeschreibung

22.400,00

Bankkontokorrent 22.400,00

30/06/n0 93. 400 , 00

Datum

13.000,00

22/04/n0 Inkasso Verdi Lino

30/06/n0 - - - - - - - - - -

93. 400 , 00

20/06/n0 22.400,00

KF / Verdi Lino

08/04/n0 41.000,00

08/04/n0 41.000,00

Kontenbezeichnungen Soll

3,60

12.500,00

17/05/n0

20/06/n0 22.400,00

Bankwesen 2013/14 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 91 von 132

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Bankwesen 2013/14

D erS ald o ist nach jeder Bevorschussung gleich " 0 "

Konto "Verb./ bevorschusste RiBa"

Beschreibung

Bevorschussung RiBa

Bevorschussung RiBa

RiBa retour - Kunde Rossi AG

Inkasso Verdi Lino

Inkasso Weiss GmbH

RiBa retour - Kunde Grün Franz

Inkasso Neri Srl

Inkasso Ebner GmbH

Bevorschussung RiBa

S u m m en

S ald o

Kassierte Bankquittungen werden ebenso im Soll ausgebucht.

Gegenkonto: die Kundenkonten

Als S ald o bleiben die noch nicht fälligen Bankquittungen

A lternative Vorgangsweise beid erVerbu c hu ng

Die Buchungen sind in dem Fall folgende (Bankspesen werden nicht berücksichtigt) :

Journal

Bevorschussungskonto RiBa 17.000,00

08/04/n0 Gutschrift Bevor- Bankkontokorrent 41.000,00

schussung RiBa Bevorschussungskonto RiBa

30.000,00schussung RiBa Bevorschussungskonto RiBa

41.000,00

Kurzbeschreibung Kontenbezeichnungen

Datum Soll

22.400,00

31/05/n0 11.000,00

17/05/n0 12.500,00

30.000,00

41.000,00

Retou rnierte Bankquittungen werden im Soll ausgebucht - Gegenbuchung imKontokorrent.

Im Haben werden die Verbindlichkeiten für die bevorschussten Bankquittungen alsSumme erfasst.Gegenkonto: "Verb./ Bevorschussungskonto RiBa"

30/06/n0 7 1 . 000 , 00 93. 400 , 00

30/06/n0 22 . 400 , 00

20/06/n0

13.000,00

05/03/n0

30/04/n0 8.500,00

13/04/n0 17.000,00

Haben

05/03/n0 Gutschrift Bevor- Bankkontokorrent 30.000,00

Im Soll wird mit sofortiger Wertstellung die Summe der bevorschusstenBankquittungen erfasst.Gegenkonto: "Verb./ bevorschusste RiBa"

22/04/n0

Soll Haben

Im Haben wird mit gleichem Buchungsdatum aber mit späterer Wertstellung(mittlere Fälligkeit) die Umbuchung eingetragen.Gegenkonto: "Bankkontokorrent 01-254545"

In der Praxis wird manchmal das Buchungsdatum der Bevorschussung ignoriert und der Ausgleich mitFälligkeitsdatum der Kundenforderung bzw. mit Belastungsdatum der retournierten Bankquittung direktvom Bevorschussungskonto abgebucht.

Datum

08/04/n0

15/06/n0 9.000,00

Bankkontokorrent 17.000,00

13/04/n0 RiBa retour Rossi

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Bankwesen 2013/14

Fortsetzung Journal

a) R. I. D . Einzu gserm äc htigu ng (R.I.D. = Rapporti interbancari diretti) Die Zuteilung eines Codes im Interbankensystem (SIA-Nummer) ist erforderlich.

Die Vorgangsweise der Bevorschussung ist die selbe wie für die Bankquittung.

b) M . A V . Zahlu ngsau fford eru ng m itFälligkeitsanzeige (M.AV. = mediante avviso)

Die Beträge werden dem Konto automatisch gutgeschrieben.

Wird nicht bezahlt, wird eine entsprechende Meldung zugestellt.

Die Vorgangsweise der Bevorschussung ist die selbe wie für die Bankquittung.

31/05/n0 Inkasso Neri Srl

17/05/n0 12.500,00

22/04/n0 Inkasso Verdi Lino Bevorschussungskonto RiBa 13.000,00

KF / Verdi Lino

Datum Kurzbeschreibung Kontenbezeichnungen Soll Haben

11.000,00

Die Bank leitet den Inkassoauftrag an die Bank des Kunden weiter und führt die Kontobelastungdurch.

22.400,00

Bankkontokorrent 22.400,00

Die Daten für den Ausdruck der Zahlungsaufforderung M.AV mit eventuellem A ntrag au f

B evorsc hu ssu ng werden mittels Remote Banking oder Datenträger oder auf Papier der Bankgeliefert.

Die MAV-Zahlungsaufforderungen werden von der Bank gedruckt und an die zahlungspflichtigenKunden verschickt.

11.000,00

20/06/n0

15/06/n0 Inkasso Ebner GmbH Bevorschussungskonto RiBa 9.000,00

9.000,00

schussung RiBa Bevorschussungskonto RiBa

Eventueller A ntrag u m B evorsc hu ssu ng und gleichzeitiger Inkassoau ftrag mit dennotwendigen Informationen zum Zahlungspflichtigen werden mittels Remote Banking oderDatenträger der Bank geliefert.

13.000,00

Bevorschussungskonto RiBa

12.500,00

Gutschrift Bevor-

Bankkontokorrent

KF / Neri Srl

RiBa retour Grün F. Bevorschussungskonto RiBa

Bankkontokorrent

Die Kunden können die Zahlung bei allen Banken im Inland durchführen; als Bestätigung wirdihnen ein Abschnitt der MAV-Zahlungsaufforderung ausgehändigt. 

Wie bereits kurz erwähnt, werden neben den Bankquittungen auch andere Systeme im Zahlungsverkehrfür die Bevorschussung angenommen:

Der Kunde (Empfänger der Warenlieferung) unterzeichnet bereits im Voraus bei seiner Bank

einen " A bbu c hu ngsau ftrag" .

Bankwesen 2013/14 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 93 von 132

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Bankwesen 2013/14

F.9.4. Übung zur Bevorschussung von Bankquittungen

Kontokorrent

Bevorschussung auf Effekten E.v.

Kreditrahmen gesamt

Folgende Vertragsbed ingu ngen wurden mit der Bank vereinbart:

Soll-Zinssatz K/K

Haben-Zinssatz K/K

Soll-Zinssatz Bevorschussungen RiBa

Banktage

Bereitstellungskommission (jährlich)

trimestrale Buchungsspesen pauschal K/K

Buchungsspesen / bevorschusste RiBa

Spesen für retournierte Bankquittungen

Zu Beginn des 2. Trimesters ergibt sich auf den Kontoauszügen folgende Situation:

Kontoau szu g Kontokorrent: (es liegen keine vor- und nachfälligen Posten vor)

Kontoau szu g B evorsc hu ssu ngskonto RiB a:

Zusammensetzung nachfälliger Posten - Datum der Bevorschussung:

Kundenforderung Meli SpA

Kundenforderung Verdi Lino

Gesc häftsfälle:Bevorschussung von 2 Bankquittungen

Ku nd e Rec hnu ngsbetrag

Rossi GmbH

Bruni S.r.l. (geht bei Fälligkeit nicht ein)

Belastung von Bankspesen für die Bevorschussungen

Bankquittung des Kunden Meli SpA geht nicht ein - Belastung K/K

Belastung Spesen für retournierte RiBa

Die Bank belastet die Bankquittung Bruni S.r.l., die nicht eingeht

Belastung Spesen für retournierte RiBa

Kunde Meli SpA überweist die Rechnung inklusive Verzugszinsen:

Bevorschussung 5 BQ: mittlere Fälligkeit:

6 Tage

1,20%

Ein Einzelunternehmen verfügt bei seiner Bank über einen Kreditrahmen, der sich wie folgt aufteilt:

120.000,00 €

270.000,00 €

4,75%

0,15%

20/04/n0

20.000,00 € 16/05/n0

06/04/n0 2,40 €

13/04/n0 24.000,00

Datum Valuta Soll Haben Beschreibung

01/04/n0 31/03/n0 25.000,00

16.000,00 €

Fälligkeit

13/04/n0 2,50 €

19/05/n0 20.000,00

19/05/n0 2,50 €

23/05/n0

150.000,00 €

55,00 €

1,20 €

4,50%

2,50 €

Saldovortrag

Datum Valuta Soll Haben Beschreibung

01/04/n0 31/03/n0 40.000,00 Saldovortrag

01/04/n0 15/04/n0 40.000,00

24.244,00

24/06/n0 60.000,00 28/07/n0

nachfälliger Posten (Liquiditätssaldo)

10/03/n0

24.000,00 € Fälligkeit: 10/04/n0

16.000,00 € Fälligkeit: 10/05/n0

06/04/n0

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Bankwesen 2013/14

L ösu ng:

Ermittlung der m ittleren Fälligkeit: Datum Kreditgewährung:

Ausgangsdatum: + (=m ittlere Fälligkeit)

Kontoau szu g B evorsc hu ssu ngskonto RiB a

Kontoau szu g Kontokorrent

01/04/n0

nachfälliger Posten

01/04/n0 31/03/n0 25.000,00 Saldovortrag

06/04/n0

Spesen retournierte BQ

30/06/n0 30/06/n0

keine

20.000,00 16/05/n0 6

24/06/n0 24/06/n0 60.000,00 Umbuchung auf K/K 01-254545

136. 000 , 00 136. 000 , 00 S u m m en

Datum Valuta Soll Haben Beschreibung

36. 000 , 00 520 . 000 , 00

Zinsnummern=

520.000,00

Datum Valuta Soll Haben Beschreibung

06/04/n0 36.000,00 Umbuchung auf K/K 01-254545

24/06/n0 28/07/n0 60.000,00 Bevorschussung BQ E.v.

keine

40.000,00 Saldovortrag

Spesen RiBa

13/04/n0 10/04/n0 24.000,00 RiBa retour - Meli SpA

13/04/n0 13/04/n0 2,50 Spesen retournierte BQ

19/05/n0 16/05/n0 20.000,00 RiBa retour - Bruni Srl

19/05/n0 19/05/n0 2,50

36.000,00

26/04/n0 14 Tage = 10/05/n0

01/04/n0 15/04/n0 40.000,00

06/04/n0 36.000,00 Bevorschussung RiBa E.v.

06/04/n0 06/04/n0 2,40

Tage

gesamtZinsnummern

16.000,00 20/04/n0 6 26/04/n0

22/05/n0 26 520.000,00

06/04/n0

06/04/n0 10/05/n0 36.000,00 Bevorschussung BQ E.v.

06/04/n0

Beträge BQ Fälligkeit BQBank-

tageFälligkeit

= 14 TageSumme BQ

31/03/n0

69. 013, 40 120 . 244, 00 S u m m en

30/06/n0 30/06/n0 51 . 230 , 60 S ald o

23/05/n0 23/05/n0 24.244,00 Überweisung Meli SpA

24/06/n0 24/06/n0 60.000,00 Bevorschussung RiBa E.v.

24/06/n0 24/06/n0 6,00 Spesen RiBa

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Bankwesen 2013/14

ZinsstaffelB evorsc hu ssu ngskonto RiB a03-333444

ZinsstaffelKontokorrent01-254545

S oll-Zinsen B evorsc hu ssu ngen

S oll-Zinsen K/K 01-254545

H aben-Zinsen

Q u ellensteu erA ktivzinsen

B ereitstellu ngskom m ission

S pesen Kontofü hru ng

BewegungenSalden Valuta Tage

Zinsnummern

Soll Haben Soll Haben

40.000,00 -40.000,00 31/03/n0 6 240.000,00

36.000,00 -76.000,00 06/04/n0 9 684.000,00

40.000,00 -36.000,00 15/04/n0 25 900.000,00

36.000,00 10/05/n0 45

60.000,00 -60.000,00 24/06/n0 6 360.000,00

L iqu id erEnd sald o 30/06/n0 2 . 1 8 4. 000 , 00

BewegungenSalden Valuta Tage

Zinsnummern

Soll Haben Soll Haben

25.000,00 -25.000,00 31/03/n0 6 150.000,00

36.000,00 11.000,00 06/04/n0

2,40 10.997,60 06/04/n0 4 43.990,40

4,75% 147 , 01 €

1 , 44 €

zum Datum Grundlage Prozentsatz Betrag

30/06/n0

24.000,00 -13.002,40 10/04/n0 3 39.007,20

2,50 -13.004,90 13/04/n0 33 429.161,70

20.000,00 -33.004,90 16/05/n0 3 99.014,70

2,50 -33.007,40 19/05/n0 4 132.029,60

24.244,00 -8.763,40 23/05/n0 32 280.428,80

60.000,00 51.236,60 24/06/n0

6,00

51 . 230 , 60 30/06/n0 1 . 129. 642 , 00 351 . 37 4, 00

B erec hnu ngen zu m Zinsabsc hlu ss 2 . Trim estern0

gültig ab Nummern Zinssatz Betrag

31/03/n0 2.184.000,00 4,50% 269, 26 €

1,44 20,00% 0 , 29 €

Tage Grundlage Prozentsatz

gültig ab Nummern Zinssatz Betrag

31/03/n0 1.129.642,00

gültig ab Nummern Zinssatz Betrag

31/03/n0 351.374,00 0,15%

gültig ab Anzahl Einheitspreis Betrag

Betrag

91 120.000,00 1,2% 359, 01 €

01/01/n0 1 55,00 55,00 €

51.230,60 24/06/n0 6 307.383,60

L iqu id erEnd sald o

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Bankwesen 2013/14

Zusammenfassung der Abschlussposten

Habenzinsen

Quellensteuer auf Habenzinsen

Sollzinsen K/K 01-254545

Sollzinsen Bevorschussungen

Bereitstellungskommission Kreditrahmen K/K

Spesen

Stempelsteuer 2. Trimester

S u m m en

S ald o A bsc hlu ssposten

Jou rnal:

Bankspesen für DL

Stempelsteuer

10/05/n0 Verb./bevorschusste Riba KF/ Verdi Lino 16.000,00 16.000,00

8 37 , 67

24/06/n0 Bankspesen für DL Bankkontokorrent 6,00 6,00

aktive Verzugszinsen 244,00

Datum Sollkonten Habenkonten Soll Haben

06/04/n0 Bevorschussungsk. Riba

Bankkontokorrent Bevorschussungsk. Riba 60.000,00 60.000,00

269,26

359,01

Bankkontokorrent 2,50 2,50

23/05/n0 Bankkontokorrent KF/ Meli SpA 24.244,00 24.000,00

359,01

24/06/n0 Bevorschussungsk. Riba Verb./bevorschusste Riba 60.000,00 60.000,00

24/06/n0

13/04/n0 Verb./bevorschusste Riba Bankkontokorrent 24.000,00 24.000,00

13/04/n0 Bankspesen für DL Bankkontokorrent 2,50 2,50

19/05/n0 Verb./bevorschusste Riba Bankkontokorrent 20.000,00

Passive Kommissionen K/K

Passivzinsen Bevorschuss. 269,26

Aktivzinsen Kontokorrent 0,2930/06/n0 Ford./Vorsteuer Aktivzinsen

55,00

Passivzinsen Kontokorrent Bankkontokorrent 147,01 837,67

20/04/n0 Verb./bevorschusste Riba KF/ Rossi GmbH 16.000,00 16.000,00

55,00

8,55

8 39, 12 1 , 44

1,44

20.000,00

19/05/n0 Bankspesen für DL

06/04/n0 Bankkontokorrent Bevorschussungsk. Riba 36.000,00 36.000,00

06/04/n0 Bankspesen für DL Bankkontokorrent 2,40 2,40

Verb./bevorschusste Riba 36.000,00 36.000,00

Soll Haben

1,44

0,29

147,01

8,55

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Bankwesen 2013/14

F.9.5. Die Bevorschussung von Handelsrechnungen (anticipo su fatture)

Verflü ssigu ng von H and elsford eru ngen

a) durch Effekten verbriefte Forderungen

Diskontkredit (Bevorschussung Warenwechsel)

b) Forderungen ohne Effekten

Bevorschussung RiBa, R.I.D., M.AV.

Bevorschussung von Handelsrechnungen

Bevorschussung beim Factoring

B evorsc hu ssu ng von Rec hnu ngen au s rec htlic herS ic ht

A bwic klu ng d erB evorsc hu ssu ng von H and elsrec hnu ngen

a)

b)

c )

d )

e)

Die Zession an die Banken erfolgt generell mit der Klausel „pro solvend o“ (Eingang vorbehalten),d.h. das Zahlungsrisiko bleibt beim Bankkunden.

In den vorhergehenden Kapiteln wurden bereits zwei wichtige Möglichkeiten der Verflüssigung aufgezeigt,wobei die Besonderheit im Vorhandensein von Effekten (Wechsel, i.w.S. auch Bankquittungen) bestand.

Voraussetzung ist die Gewährung eines spezifisc hen Kred itrahm ens durch die Bank, welcher dieübliche Kreditwürdigkeitsprüfung vorausgeht.

Der Kunde übergibt seiner Bank eine Ausfertigung der zu bevorschussenden Rechnung(en),eventuell mit Kopie des Transportdokuments.

Die Kreditabteilung der Bank überprüft die Rechnung(en) , die eine Laufzeit von nicht mehr als 120Tagen aufweisen soll und entscheidet über die Kreditvergabe.

Bei Kreditgewährung wird ein Formular in mehreren Exemplaren ausgefertigt, das dieVertragsbestimmungen enthält und als Mitteilung an den Schuldner gilt, der durch ein weiteresExemplar seine Kenntnisnahme bestätigen kann. Seine Zusage ist jedoch für die Abtretung derForderung an die Bank nicht erforderlich.

Die Klausel „pro soluto“ (auch das Delcredere-Risiko wird abgetreten) finden wir teilweise beim

„Fac toring“, welches durch parabankarische Gesellschaften angeboten wird und bestimmteÄhnlichkeiten zur Bevorschussung von Rechnungen durch Banken aufweist.

Anschließend wird dem Bankkunden der Nettobetrag der Forderung (ca. 70 - 80% desRechnungsbetrages) auf seinem Kontokorrent zur Verfügung gestellt.

Die Bevorschussung von Handelsrechnungen, die durch keine Inkassodokumente vertreten werden, stellteine weitere wichtige Möglichkeit dar, von welcher immer häufiger Gebrauch gemacht wird.

"

"

"

"

Es handelt sich um die „Abtretung von Forderungen“ (Zession) an die Bank, gegen Vorstreckungeines Teils (ca. 70 - 80%) des Rechnungsbetrages. Der Schuldner muss davon informiert werden;sein Einverständnis ist jedoch nicht erforderlich.

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Bankwesen 2013/14

B anktec hnisc he u nd bu c hhalterisc he B ehand lu ng:

Die Buchungen werden folgendermaßen erfasst:

1 . Vorlage d erRec hnu ng u nd Genehm igu ng d erB evorsc hu ssu ng:

Mit gleicher Wertstellung erfolgt die Gutschrift auf dem Kontokorrent des Kunden.

2 . Eingang d es Rec hnu ngsbetrages: Dem transitorischen Konto wird der gesamte Rechnungsbetrag gutgeschrieben.

3. Zinsberec hnu ng am Trim esterend e:

Spesen werden keine angelastet.

B eispielzu rB evorsc hu ssu ng von Rec hnu ngen

Kontokorrent

Bevorschussung von Rechnungen

Kreditrahmen gesamt

Folgende Vertragsbed ingu ngen wurden mit der Bank vereinbart:

Soll-Zinssatz K/K

Haben-Zinssatz K/K

Soll-Zinssatz Bevorschussung Rechnungen

Banktage

Bereitstellungskommission (jährlich)

Buchungsspesen pauschal K/K

Buchungsspesen Bevorschussungskonto

Zu Beginn des 2. Trimesters ergibt sich auf den Kontoauszügen folgende Situation:

Kontoau szu g Kontokorrent: (es liegen keine vor- und nachfälligen Posten vor)

Kontoau szu g B evorsc hu ssu ngskonto Rec hnu ngen:

Der Saldo des Bevorschussungskontos betrifft :

Kundenforderung Bianchi AG

Bevorschussung

Bevorschussung erfolgte am:

Beschreibung

01/04/n0 31/03/n0 98.000,00

Die Zinsen auf die bevorschussten Beträge werden in einer eigenen Zinsstaffel berechnet unddem Kontokorrent belastet.

Der Nettobetrag (ca. 70 - 80% der Rechnungssumme) wird auf dem transitorischenBevorschussungskonto mit Valuta „Vorlagedatum“ belastet.

Zum Ausgleich des Kontos wird die Differenz zwischen Rechnungssumme und Bevorschussung(ca. 20 - 30%) auf dem Konto belastet.

Die Gegenbuchung des Restbetrages erfolgt als Gutschrift auf dem Kontokorrent des Kunden.

0,85%

Soll

01/04/n0

4,20%

6 Tage

100.000,00 €

200.000,00 €

300.000,00 €

80%

40.000,00 €

32.000,00 €

Fälligkeit:

Haben

Saldovortrag

30,00 €

20,00 €

2,00%

Saldovortrag

Haben

Datum

31/03/n0 32.000,00

SollValuta

ValutaDatum

4,60%

Ein Unternehmen (OHG) verfügt bei seiner Bank über einen Kreditrahmen, der sich wie folgt aufteilt:

30/04/n0

Beschreibung

15/03/n0

Ähnlich wie bei den Bankquittungen erfolgt auch hier die buchungsmäßige Erfassung auf einem eigenentransitorischen Konto („Bevorschussungskonto Rechnungen" - "conto anticipi su fatture“).

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Bankwesen 2013/14

Gesc häftsfälle:

Die Kundenforderung Bianchi AG geht regulär ein

Gutschrift der nicht bevorschussten Differenz

(erforderliche Umbuchungen werden auf den Konten durchgeführt)

Bevorschussung von 3 Rechnungen:

Ku nd e Rec hnu ngsbetrag

Wolf GmbH

Blau Franz

Rot GmbH

Rechnung des Kunden Wolf GmbH geht regulär ein

Rechnung des Kunden Blau Franz geht nicht ein

der bereits bevorschusste Betrag wird wieder belastet

Rechnung des Kunden Rot GmbH geht regulär ein

Bevorschussung von 2 Rechnungen:

Ku nd e Rec hnu ngsbetrag

Wolf GmbH

Rot GmbH

a) Kontoau szu g B evorsc hu ssu ngskonto Rec hnu ngen S W B 04-555666

b) Kontoau szu g KontokorrentS W B 01-254545

119. 555, 54

30/06/n0 30/06/n0 26. 025, 8 8

145. 58 1 , 42

30/06/n0 30/06/n0 25,00

15/05/n0

15/05/n0 15/05/n0

30/06/n0 30/06/n0 498,63 Bereitstellungskommission Rahmen

42.600,00 €

30/04/n0 30/04/n0 8.000,00

75%

31/03/n0 32.000,00

10/08/n0

01/04/n0

Bevorschussung Rechnungen

Inkasso Rechnung BianchiAusgleich Bianchi - Umbuchung

61.400,00

15/05/n0

Quellensteuer Aktivzinsen

S ald o

30/06/n0

30/04/n0

10/06/n0

30/06/n0 322,37

30/06/n0 56,42

30/06/n0 30/06/n0

30/05/n0

31.950,00 €

22.000,00 Inkasso Rechnung Wolf GmbH

Valuta Soll

30/06/n0

4.400,00

SpesenStempelsteuer 3. Trimester

S u m m en

30/06/n0 30/06/n0Zinsgutschrift 2. Trimester

10/06/n0

40.000,0030/04/n0

10/05/n0 10/05/n0 61.400,00

116. 000 , 00

Ausgleich Rot GmbH - Umbuchung20/06/n0 20/06/n0

17 7 . 57 5, 00

10/06/n061.575,00

SaldovortragAusgleich Bianchi - Umbuchung

Beschreibung

30/04/n0 30/04/n0 8.000,0010/05/n015/05/n0 15/05/n0

Haben

30/05/n0 20.000,00

Bevorschussung RechnungenAusgleich Wolf GmbH - Umbuchung

unbezahlte Rechnung Blau Franz

10/05/n0

S ald o61 . 57 5, 0030/06/n0 30/06/n0

31/03/n0 98.000,0001/04/n0

Bevorschussung Rechnungen10.200,0010/06/n0

S u m m en

Bevorschussung Rechnungen

20.000,00

30/04/n0

651,8430/06/n0

20/06/n0 61.575,00

30/06/n0

10.200,0020/06/n0

Ausgleich Rot GmbH - Umbuchung

4.400,00

1,28

Sollzinsen Bevorschussungen

30/06/n0

30/06/n0

34.000,00 €

80%

Fälligkeit B evorsc hu ssu ng

23.800,00 €

30/05/n0

20/06/n0

Datum

30/06/n0

Valuta

Datum

unbezahlte Rechnung Blau Franz30/05/n0 30/05/n0

30/06/n0 6,42

Sollzinsen K/K 01-254545

40.000,00 €

22.000,00 €

70%

Fälligkeit

39.500,00 € 15/07/n0 75% 29.625,00 €

15/05/n0

10/06/n0

8.000,00 €

10/06/n0 10/06/n0 34.000,00 Inkasso Rechnung Rot GmbH

Soll Haben Beschreibung

Saldovortrag

Ausgleich Wolf GmbH - Umbuchung

10/05/n0

20.000,00 €

34.000,00 €

B evorsc hu ssu ng

17.600,00 €

20.000,00 €

80%

10/06/n0

22.000,00 €

25.000,00 €

15/05/n0

30/05/n0

Bankwesen 2013/14 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 100 von 132

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Bankwesen 2013/14

c ) ZinsstaffelB evorsc hu ssu ngskonto Rec hnu ngen S W B 04-555666

d ) ZinsstaffelKontokorrentS W B 01-254545

S oll-Zinsen B evorsc hu ssu ngen

S oll-Zinsen K/K 01-254545

H aben-Zinsen

Q u ellensteu erA ktivzinsen

B ereitstellu ngskom m ission Tage

Zinsnummern

Soll

61.575,00

-34.000,00

-44.200,00 30/05/n0

340.000,00

Grundlage Prozentsatz Betrag

91 100.000,00 498 , 63 €2,00%

20/06/n0 10 615.750,00

10.200,00

11 486.200,00

4.400,00 -24.200,00 15/05/n0 15 363.000,00

275.750,00 0,85%

27 . 57 5, 00

2.801.550,00

gültig ab Nummern

-98.000,00 31/03/n0

10.200,00

10.200,00

15/05/n0

10

-39.400,00 15/05/n0

32.000,00 960.000,00

10/06/n0

-61.575,00

L iqu id erEnd sald o -61 . 57 5, 00

30-32.000,00 31/03/n0

30/04/n0

61.575,00

Salden Valuta Tage

40.000,00 8.000,00

143.000,0061.400,00 -28.600,00 10/05/n0

Zinsnummern

275.750,00

4,60%

30/06/n0

Zinssatz

gültig ab Nummern Zinssatz Betrag

651 , 8 4 €31/03/n0 5.172.200,00

4,20%

5. 1 7 2 . 200 , 00 2 7 5. 7 50 , 00

10/06/n0 10

1027.575,00

20.000,00

B erec hnu ngen zu m Zinsabsc hlu ss 2 . Trim estern0

gültig ab Nummern Zinssatz Betrag

L iqu id erEnd sald o

10

6, 42 €

20/06/n0

31/03/n0

Soll Haben

Bewegungen

-23.800,00

34.000,00 10/06/n0

Soll

98.000,00 30 2.940.000,00

BewegungenSalden

Soll Haben

30/06/n0

Haben

2 . 8 01 . 550 , 00

900.000,00

Valuta Tage

8.000,00 -90.000,00 30/04/n0

5

Betrag

322 , 37 €31/03/n0

20,00% 1 , 2 8 €

zum Datum Grundlage Prozentsatz Betrag

Haben

30/04/n0

20.000,00

61.400,00

15 657.000,00

5 307.000,00

-43.800,004.400,00

8.000,00

30/05/n0 11 261.800,00

30/06/n0 6,42

-61.400,00

22.000,00

10/05/n0

10

Bankwesen 2013/14 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 101 von 132

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Bankwesen 2013/14

S pesen Kontofü hru ng

Spesen elektronischer Auszug

Spesen pauschal Kontokorrent

Spesen pauschal Bevorschussung

Spesen Transparenzmitteilung

Postspesen Normalkuverts

Zusammenfassung der Abschlussposten

Habenzinsen

Quellensteuer auf Habenzinsen

Sollzinsen K/K 01-254545

Sollzinsen Bevorschussungen

Bereitstellungskommission Kreditrahmen

Spesen

Stempelsteuer 3. Trimester

S u m m en

B u c hu ngen zu rB evorsc hu ssu ng von Rec hnu ngen

Journal

30/05/n0 unbezahlte Rechnung Bevorschussungskonto Rechnungen 20.000,00

22.000,00

Bevorschussungskonto Rechnungen

22.000,00

8.000,00

4.400,00

Bevorschussungskonto Rechnungen

Bankkontokorrent

KF / Rot GmbH

61.575,00

Bevorschussungskonto Rechnungen 34.000,00

1,500

KF / Wolf GmbH

Rechnungen Bevorschussungskonto Rechnungen 61.400,00

Bevorschussung Bankkontokorrent 61.400,00

6,42

1 . 549, 12

1 . 555, 54

01/01/n0 6

40.000,00

4.400,00

15/05/n0

Bankkontokorrent

322,37

Soll Haben

1,92 €

01/01/n0 1 20,000

56, 42 €

01/01/n0

40.000,00

15/05/n0 Inkasso Wolf

20/06/n0

10/05/n0

15/03/n0

Datum

4,50 €

01/01/n0

30/04/n0

Bevorschussungskonto Rechnungen

10/06/n0 Inkasso Rot GmbH

Bevorschussung Bankkontokorrent 61.575,00

Rechnungen

10/06/n0 Umbuchung Rot Bankkontokorrent 10.200,00

10.200,00

56,42

6, 42

Kurzbeschreibung

20.000,00Blau Franz

Haben

32.000,00

Umbuchung Wolf Bankkontokorrent

34.000,00

Bevorschussungskonto Rechnungen

1,28

Betrag

651,84

Bevorschussung

3

01/01/n0 1 30,000 30,00 €

0,00 €

3

Rechnungen Bevorschussungskonto Rechnungen 32.000,00

0,640

gültig ab Anzahl Einheitspreis

Umbuchung Bianchi Bankkontokorrent 8.000,00

KF / Bianchi AG

30/04/n0 Inkasso Bianchi Bevorschussungskonto Rechnungen

0,000

498,63

25,00

20,00 €

Kontenbezeichnungen Soll

Bevorschussungskonto Rechnungen

S ald o A bsc hlu ssposten

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Bankwesen 2013/14

F.9.6. Übung zur Bevorschussung von Rechnungen

Bevorschussung Rechnung Firma Blau von

Bevorschussung Rechnung Firma Rot von

Eingang der am 10/07 bevorschussten Rechnung

Die am 19/08 fällige Rechnung geht nicht ein und wird belastet.

Führe die entsprechenden Buchungen aus der Sicht des Bankkunden durch

Jou rnal

Erkläre d ie wesentlic hen Untersc hied e in d erA bwic klu ng d erB evorsc hu ssu ngen!

28.000,00 28.000,00

Sollkonten Habenkonten Soll

45.000,00 € fällig am 09/08/n0

Datum

09/08/n0 Bankkontokorrent Bevorschussungsk. Rechn. 11.250,00 11.250,00

23/08/n0 Bevorschussungsk. Rechn. Bankkontokorrent

33.750,00

09/08/n0 Bevorschussungsk. Rechn. KF / Rot 45.000,00 45.000,00

Bevorschussungsk. Rechn. 33.750,00

05/07/n0

10/07/n0

09/08/n0

23/08/n0

80% 35.000,00 € fällig am

B evorsc hu ssu ng von B ankqu ittu ngen B evorsc hu ssu ng von Rec hnu ngen

19/08/n0

75%

Haben

05/07/n0 Bankkontokorrent Bevorschussungsk. Rechn. 28.000,00 28.000,00

10/07/n0 Bankkontokorrent

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Bankwesen 2013/14

F.10. Der Lombardkredit (le anticipazioni)

Der Lombard kann eingeteilt werden:

1 . nac h d erForm :

a) B arlom bard mit fixer Fälligkeit:

b) K/K-L om bard :Der Kunde verfügt über einen Kreditrahmen, der durch ein Pfand abgesichert ist.

2 . nac h d erA rtd es P fand es:

a) W ertpapierlom bard (festverzinsliche Papiere, an der Börse notierende Papiere)

b) Lombard auf W arenwertpapiere (Lagerbesitz- und Lagerpfandschein)

c)

d) Lombard auf andere Güter (leicht verkäufliche Güter)

Einige M erkm ale d es L om bard vertrages:

a)

b)

c ) Die wesentlichen P flic hten d erB ank sind folgende:

die vereinbarte Kreditsumme zur Verfügung zu stellen;

d ) Die P flic hten d es Kred itnehm ers lassen sich wie folgt zusammenfassen:

Rückzahlung der Kreditsumme bei Fälligkeit;

e) Wahrnehmung der mit den Wertpapieren (Wertpapierlombard) verbundenen Rechte:

Stimmrecht (Aktien) steht dem Kreditgeber (Bank) zu;

alle anderen Rechte dem Kreditnehmer (Zinsen, Dividenden, Optionsrecht usw.)

Auffüllung der Sicherstellung bzw. proportionale Rückzahlung des Kredites bei Wertverlust desPfandes.

Zahlung der Zinsen und Spesen (Bankspesen, Versicherungsprämien, Spesen fürAufbewahrung usw.);

Zwischen dem K/K-Lombard und dem „K/K-Kredit gegen Sicherstellung“ wird in der Bankpraxis nichtunterschieden; diese Art von Lombardgeschäft ist somit bedeutungslos.

die Wertpapiere oder Güter zurückzuerstatten, wenn der Kredit zurückgezahlt wird; bei teilweiserRückzahlung hat die Rückerstattung im Verhältnis zu erfolgen.

Die Kreditsumme erreicht nie den vollen Wert des hinterlegten Pfandes; durch einen prozentuellen

A bsc hlag (15 - 50 %) reduziert die Bank das Kreditrisiko. Die Höhe des Abschlages hängt von derArt der hinterlegten Wertpapiere oder Güter ab sowie von der Kreditwürdigkeit des Kunden.

Typisch für das Lombardgeschäft ist die konstante P roportionalitätzwischen geleisteter Garantieund Kreditsumme; d.h. wenn der Wert des hinterlegten Pfandes sinkt, muss der Kreditnehmer denWert durch neue Wertpapiere oder Güter wieder auffüllen; andernfalls muss er den Kredit imVerhältnis zum Wertverlust zurückzahlen.

die Wertpapiere oder Güter aufzubewahren und letztere auf Rechnung des Kreditnehmers zuversichern;

Der Lombard ist ein Kreditvertrag, welcher gleichzeitig den Abschluss eines Pfandvertrages mit sichbringt. Die Bank verpflichtet sich, dem Kunden eine Geldsumme zur Verfügung zu stellen, deren Höhe imVerhältnis zum Wert des hinterlegten Pfandgutes steht.

Das Lombardgeschäft hat in der Praxis keine größere Bedeutung mehr; am häufigsten findet man nochden Wertpapierlombard vor.

W arenlom bard (vertretbare, nicht verderbliche und lagerungsfähige Waren, die an Warenbörsenhandelbar sind).

Die Bank zahlt dem Kunden den Nettobetrag abzüglich der vorschüssigen Zinsen sofort aus;zurückzuzahlen ist der Nennwert des Kredits;

Bankwesen 2013/14 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 104 von 132

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Bankwesen 2013/14

F. 11. Das Reportgeschäft (il riporto)

A u sü bu ng d erm itd en W ertpapieren verbu nd enen Rec hte:

D erP reis d es Reports:

Er kann ausgedrückt werden:

1 .

a)

b)

c ) Kassapreis = Terminpreis: man spricht vom Report „alla pari“.

2 . A ls Zinssatz,

berechnet vom Terminpreis (vorschüssige Zinsen) - häufigster Fall;

berechnet vom Kassapreis (nachschüssige Zinsen)

3. A ls fixerB etrag pro W ertpapier:

Report: Terminpreis = Kassapreis + Reportprämie

Deport: Terminpreis = Kassapreis – Deportprämie

Eine weitere Unterscheidung:

a) Finanzreportoder B ankreport:

b) B örsenreport:

D erpassive Report(riporto passivo)

Wir haben „einen“ Vertrag mit zweifacher Eigentumsübertragung, während beim Lombardgeschäft zweiVerträge (Lombard- und Pfandvertrag) ohne Eigentumsübertragung vorliegen.

Kassapreis > Terminpreis: in diesem Fall spricht man vom „Deport“; hier ist es der Kunde derBank, welcher die Wertpapiere (meistens Aktien) kauft, um damit das Stimmrecht ausüben zukönnen.

Der Report ist ein Vertrag, mit welchem eine Person (Reportnehmer) an ihren Vertragspartner(Reportgeber) Wertpapiere einer bestimmten Art zu einem festgelegten Preis (Kassapreis) verkauft undsich verpflichtet, bei Fälligkeit dieselbe Anzahl von Wertpapieren derselben Art vom Reportgeber zumvereinbarten Preis (Terminpreis), der höher oder niedriger sein kann, zurückzukaufen.

Dieses Wertpapiergeschäft wird meistens im Zusammenhang mit anderen Börsengeschäften, oftspekulativer Art, abgeschlossen.

A ls D ifferenz zwischen Kassapreis (prezzo a pronti) und Term inpreis (prezzo a termine) , mit dreiMöglichkeiten:

Kassapreis < Terminpreis: hier handelt es sich um den Report im engeren Sinn, wenn er zumZweck der Finanzierung abgeschlossen wird (Finanzreport).

Das Stimmrecht geht an den Reportgeber über, während alle anderen Rechte (Zinsen, Prämien,Dividenden, Optionsrecht) beim Reportnehmer bleiben; die Ausübung dieser Rechte wird vomReportgeber wahrgenommen.

Das passive Reportgeschäft wird ausschließlich zwischen Banken abgewickelt (Unterschied zum Deport)und stellt für die Bank, die im Vertrag als Reportnehmer auftritt, die Möglichkeit dar, sich kurzfristigeMittel zu beschaffen. Allerdings wird von dieser Möglichkeit in der Praxis kaum Gebrauch gemacht.

Er wird vom Kunden mit der Bank abgeschlossen, um eine kurzfristige Finanzierung zu erlangen.Gegenstand sind meistens festverzinsliche Wertpapiere und an der Börse notierende Aktien. DerBankreport wird äußerst selten durchgeführt.

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F.12. Das Darlehen (il mutuo)

► D arlehensgeber: meistens handelt es sich um eine Bank;

► D arlehensnehm er:

Nach der Sicherstellung ist folgende Unterscheidung möglich:

a) C hirografar-D arlehen (m u tu o c hirografario)

b) H ypothekard arlehen (m u tu o ipotec ario)

Die internationale Immobilienkrise hat bereits zu einem Umdenken geführt.

D ie Verzinsu ng d erD arlehen

Es bieten sich 3 Möglichkeiten an:

a) Feste (fixe)Verzinsu ng

b) Variable (ind exgebu nd ene)Verzinsu ng

c ) Variable (ind exgebu nd ene)Verzinsu ng m itH öc hstzinsgrenze

d ) Gem isc hte Verzinsu ng

Der Zinssatz bleibt über die ganze Vertragsdauer gleich. Sowohl Kreditgeber wie auch Kreditnehmersind vor Überraschungen gefeit und können mit sicheren Daten planen.

Der Zinssatz wird an Indexzahlen (Referenzzinssätze, Inflation) gekoppelt und ändert sich laufend.

Der Zinssatz setzt sich aus einem variablen Teil (z.B. Euribor, Eurirs) und einem festen Aufschlag(Spread) zusammen. Nicht nur für langfristige Darlehen, auch für Kontokorrentkredite werden häufigsolche Zinssätze angewandt.

Grund der Aufnahme von Hypothekardarlehen ist fast immer der Erwerb von Immobilien durchUnternehmer aber auch durch Privatpersonen.

Die Laufzeit bewegt sich in der Regel zwischen 18 Monaten und 15 Jahren. Im Bereich derErstwohnungen werden auch längere Laufzeiten gewährt. In den vergangenen Jahren wurden teils auchbis zu 100% der Investitionen finanziert. Im Normalfall und aus Sicherheitsgründen sollte die Kredithöheallerdings 75 - 80% des Immobilienwertes nie überschreiten.

meistens Unternehmer (Finanzierung von Anlagevermögen) aber sehr häufigauch Privatpersonen zur Finanzierung der Erstwohnung und dauerhafterKonsum- und Gebrauchsgüter (Autos, Fernseher usw.)

Mit dem Darlehensvertrag übergibt ein Vertragspartner (Darlehensgeber) dem anderen(Darlehensnehmer) eine Geldsumme, wobei sich letzterer verpflichtet, dieselbe laut Vereinbarungzurückzugeben.

Eurirs: Referenzzinssatz für mittel- bis langfristige Finanzierungen auf dem interbankarischen

Markt.

Es handelt sich um ordentliche Kredite (deshalb auch "ordentliches" Darlehen genannt), die kurz- bismittelfristige Laufzeit (bis zu 5 Jahren) aufweisen und grundsätzlich keiner realen Sicherstellungbedürfen. In seltenen Fällen verlangt die Bank aus Sicherheitsgründen die Ausstellung vonSolawechseln.

Der Kredit ist durch eine Hypothek auf unbewegliche Güter des Kreditnehmers oder einer drittenPerson abgesichert. Normalerweise muss es sich um Hypotheken 1. Grades handeln (die Bank istdie erste Berechtigte). Manchmal werden auch Hypotheken 2. und 3. Grades akzeptiert. Es hängtdavon ab, wie viel Restkapital im Zusammenhang mit der ersten Belastung noch verbleibt.

Der Kunde sichert sich auf diese Weise gegen Zinsanstiege über einen bestimmten Wert (z.B. 8%)ab, da maximal dieser Satz angewandt werden kann. Der Einbau dieser Grenze ist kostenpflichtigund erfolgt bereits bei Darlehensaufnahme.

Der Darlehensnehmer muss als Entgelt für die Überlassung der Geldsumme Zinsen an denDarlehensgeber zahlen, sofern keine gegensätzliche Vereinbarung besteht.

Bankwesen 2013/14 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 106 von 132

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Bankwesen 2013/14

Die Erfahrung der letzten Jahre hat gezeigt, dass es keine zuverlässigen Wirtschaftsprognosen gibt.

Vertragsbed ingu ngen u nd Nebenspesen

Neben den Zinsen sind noch weitere Belastungen für den Kunden zu berücksichtigen.

► B earbeitu ngsgebü hren:

► S pesen pro Rate

Zusätzlich zu den Zinsen belastet die Bank auch Fixspesen pro Rate (in der Regel 1,00 - 5,00 €)

► Kosten fü rGu tac hten u nd S c hätzu ngen

► Versic heru ngen

► Vertragsstrafen (P önale)

► Verzu gszinsen

► Ersatzsteu er(im postasostitu tiva)

auf die Kreditsumme - betrifft zahlreiche Fälle (immer für Kredite auf Erstwohnungen)

in einigen anderen Fällen

D ie Rü c kzahlu ng d es D arlehens

► die französische Methode

► die italienische Methode.

Werden die Darlehensraten nicht pünktlich entrichtet, verlangt die Bank Verzugszinsen, die bereitsbei Vertragsabschluss vereinbart werden und um einiges höher sind als der normaleDarlehenszinssatz.

Für Finanzierungen und Darlehen mit Laufzeit von über 18 Monaten ist eine Ersatzsteuer geschuldet,welche die Register-, Kataster- und Hypothekensteuer sowie die Konzessionsgebühren ersetzt. DieHöhe ist abhängig vom Grund des Kredits, von der Art des Darlehensnehmers und des Kreditgebers.Die Steuer beträgt

0 , 25%

2 , 00%

Die Höhe der einzelnen Raten hängt von der M ethod e d erRü c kzahlu ng ab. Finanztechnisch sind vieleVarianten möglich; in der Praxis haben sich vor allem zwei Verfahren durchgesetzt, und zwar:

Die Rückzahlung des Kapitals sowie die Entrichtung der Zinsen erfolgen nach einem vorgegebenen

Tilgu ngsplan. Die Tilgungspläne sehen die Zahlung von periodischen Raten vor, mit welchen neben demKapitalanteil auch Zinsen belastet werden. Sie sind meistens halbjährlich fällig, können aber auchmonatlich, vierteljährlich oder jährlich zu leisten sein.

Prognosen über die mittel- bis langfristige Wirtschaftslage, die Leitlinien der Europäischen Zentralbank(EZB) sind für die Entscheidung bei der Wahl der Verzinsung von Bedeutung.

Falls der Kunde den Darlehensvertrag vorzeitig auflöst, verlangt die Bank meistens die Zahlung einerPönale in Form eines Prozentsatzes auf das Restkapital.

Dieser Betrag ist entweder fix oder wird nach der Höhe des Darlehensbetrages bemessen (meistenszwischen 0,20 - 2%)

Bei Hypothekardarlehen lässt die Bank häufig die der Absicherung dienenden Immobilien durchSachverständige schätzen. Diese Kosten werden dem Kunden angelastet.

Zwecks Absicherung verlangen die Banken häufig den Abschluss von Gebäude- undLebensversicherungen.

Wählt man die feste Verzinsung, sind die Anfangszinssätze höher als bei den anderen Varianten. Man istjedoch vor negativen Überraschungen sicher.

Ist das allgemeine Zinsniveau bei Aufnahme des Darlehens hoch und zukünftige Zinssenkungenwahrscheinlich, sind variable Zinssätze für den Darlehensnehmer "wahrscheinlich" günstiger.

Bankwesen 2013/14 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 107 von 132

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Bankwesen 2013/14

Verfahren

französisc he M ethod e

italienisc he M ethod e

Im folgenden Beispiel werden die zwei Methoden gegenübergestellt.

Vertragsbed ingu ngen:

Darlehen: Dauer: Verzinsung:

Zinssatz: Raten: nac hsc hü ssig

Französisc he M ethod e Berechnungen mit MS-Excel - verwendete Funktionen: KA P Z -ZINS Z

Italienisc he M ethod e

Gegenü berstellu ng d erzweiM ethod en

163.104,08

144.100,86

124.717,57

104.946,62

200 . 000 , 00

Restkapital

-5,00

-2.400,00 -5,00 -22.405,00

31/12/n3

30/06/n4

Restkapital

steigend

-1.695,60

-22.515,50

Fälligkeit Zinsrate

konstant

-5,00

181.734,69

Rate 4

-2.000,00 -5,00

20.000,00

Rate 8 31/12/n3

-20.000,00 -3.600,00 -5,00

-5,00

Rate 7

-20.000,00

-1.600,00

-20.405,00

-21.219,60

Gegen Ende der Laufzeit werden die Belastungen bei der Methode mit den fixen Kapitalraten immergeringer, was eine Kompensierung des anfänglichen Zinsnachteils mit sich bringt.

Man darf jedoch nicht außer Acht lassen, dass die Anfangsraten bei der italienischen Technik wesentlichhöher sind und somit eine stärkere Belastung des Kontokorrents vorliegt.Wenn Soll-Salden vorliegen ergeben sich entsprechend höhere Kontokorrentzinsen, die den scheinbarenVorteil wieder ausgleichen.

Rate 9

Rate 2

Tilgu ngsrate

80.000,00

Rate 7 30/06/n3 -20.000,00

-20.000,00

-1.200,00 -5,00 -14,60

-22.250,20

-22.805,00

-21.828,74

31/12/n0

-5,00 -21.605,00 60.000,00

-245,20Rate 6 31/12/n2

40.000,00

-50 , 00

Rate 1

84.780,25

-2.882,02

31/12/n2

-5,00

30/06/n4 -20.000,00 -800,00 -5,00

120.000,00

-23.605,00 160.000,00

-18.630,61 -22.270,30

-22.270,30

-21.400,72

Gesam trate

-3.634,69

-3.262,08

-5,00

-22.270,31

-20.000,00

31/12/n4

30/06/n0 -20.000,00 -4.000,00

-22.284,90

-22.270,31

-22.270,31

140.000,00

31/12/n1

180.000,00

43.229,46

-50 , 00

-22.270,31

-22.270,30

64.210,55

30/06/n1

-200 . 000 , 00

-5,00

sinkend

sinkend

periodische Zinsquote

200 . 000 , 00

200.000,00

4,00%

-19.003,22

periodische Kapitalquote

5 Jahre

10 Raten

S pesen

S pesen S onstiges(Verzugszinsen)

-5,00

-222 . 962 , 8 4

-18.265,31 -4.000,00

21.828,74

periodische Gesamtrate

-2.098,93 -5,00

-22.270,30

-259, 8 0 -222 . 309, 8 0

Auf den ersten Blick scheint die zweite Methode für den Kunden günstiger zu sein, da dieGesamtbelastung niedriger ist als bei der französischen Methode.

-200 . 000 , 00 -22 . 000 , 00

Rate 10 31/12/n4 -20.000,00

Rate 4

Rate 5

Rate 6

-2.494,35

-24.005,00

-1.284,21-20.981,09

Kapitalrate Zinsrate

-20.000,00 -3.200,00 -5,00

-5,00

Rate 3

-14,60

-245,20

-23.205,00

-19.383,29

-19.770,95

-20.166,37

-20.569,70

-20.000,00 -2.800,00

Rate 5

konstant

sinkend

Rate 2

Rate 3

Tilgu ngsrate

100.000,00

Rate 8

-864,59

-436,57

-22 . 653, 04

-5,00

-5,00

-259, 8 0

30/06/n2

-20.805,00

-5,00

30/06/n0

-5,00

-400,00

30/06/n3

31/12/n0

30/06/n1

Fälligkeit

31/12/n1

30/06/n2

S onstiges(Verzugszinsen)

Kapitalrate Gesam trate

Rate 9

Rate 10

Rate 1

Bankwesen 2013/14 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 108 von 132

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Bankwesen 2013/14

B u c hu ngen zu A u fnahm e u nd Tilgu ng von D arlehen

D aten lau tTilgu ngsplan (M ethod e d erkonstanten Gesam traten)

Journal

Verbu c hu ng d erRate 6 (mit Verzugszinsen aufgrund verspäteter Zahlung)

Journal

Verbu c hu ng einereventu ellen A bgrenzu ng am Jahresend e

Antizipative Passiva bei nachschüssiger Verzinsung

Transitorische Aktiva bei vorschüssiger Verzinsung

Journal

oder

18.265,31

20/03/n3

Datum

30/06/n0 Tilgung Darlehen Darlehen SWB 08-222555

5,00

Aufnahme Darlehen Bankkontokorrent 200.000,00

Bankspesen für Finanzierungen

31/12/n0 Abschlussbuchungen Darlehen SWB 08-222555

Datum

Kurzbeschreibung

2.098,93

Passive Darlehenszinsen

Haben

3.000,00

Abschlussbuchungen Passive Darlehenszinsen 3.000,00

Bankspesen für Finanzierungen

Passive Darlehenszinsen

31/12/n0 Tilgung Darlehen Darlehen SWB 08-222555 18.630,61

7.634,69

10,00

22.270,30Bankkontokorrent

163.104,08

Passive Darlehenszinsen

Schlussbilanzkonto

Datum Kurzbeschreibung

Bankspesen für Finanzierungen

Darlehen SWB 08-222555

01/01/n0

Kurzbeschreibung Kontenbezeichnungen Soll

22.515,50

Gehen die Zinstermine über das Jahr hinaus (z.B. 30/09/n0 - 31/03/n1) sind die bereits angereiften Zinsenabzugrenzen:

22.270,31

Antizipative Passiva 3.000,00

31/12/n0

31/12/n0 Abschlussbuchungen Transitorische Aktiva

Haben

200.000,00

7.644,69

Passive Verzugszinsen 245,20

Haben

Bankspesen für Finanzierungen

31/12/n0 Abschlussbuchungen Gewinn- und Verlustkonto

163.104,08

Kontenbezeichnungen Soll

Passive Darlehenszinsen

4.000,00

5,00

Bankkontokorrent

5,00

Kontenbezeichnungen Soll

Bankkontokorrent

Passive Darlehenszinsen

3.000,00

Tilgung Darlehen Darlehen SWB 08-222555 20.166,37

3.634,69

Bankwesen 2013/14 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 109 von 132

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Bankwesen 2013/14

F.13. Übung zur Erstellung eines Tilgungsplans und Buchungen

A u fnahm e eines D arlehens zu folgend en B ed ingu ngen:

Datum Kreditgewährung:

Kredithöhe (Kapital)

Fixer Jahreszinssatz:

Spesen pro Rate

Bearbeitungsgebühren:

Dauer in Jahren:

Anzahl Raten:

Art der Verzinsung: nachschüssig

Zinstermine: 01/05 - 01/11

Berechnungen: "französische Methode" mit gleichbleibenden Gesamtraten

a) Erstelle den Tilgungsplan mit MS-Excel (Funktionen "KAPZ" und "ZINSZ")

Französisc he M ethod e Berechnungen mit MS-Excel - verwendete Funktionen: KA P Z -ZINS Z

b) Berechne die Abgrenzung der Zinsen am 31/12/n0

Gesamte Zinsen vom 01/11/n0 - 01/05/n0 (für 6 Monate)

abzugrenzende Zinsen (für 2 Monate)

c) Buche folgende Vorfälle im Journal:

Aufnahme des Darlehens

Belastung der Tilgungsrate vom 01/11/n0

Abgrenzung der Zinsen am Jahresende

Eröffnungsbuchungen im Folgejahr

Belastung der Tilgungsrate vom 01/05/n1

-13.918,32

27.018,41

Rate 10

-13.918,31 90.063,04

-2,50 -13.918,31 52.987,65

Rate 9 01/11/n4 -13.375,45 -540,37 -2,50 -13.918,32 13.642,96

2.038,80

679,60

Rate 4 01/05/n2

Rate 6 01/05/n3 -12.603,98 -1.311,83

-802,63 -2,50

-12.114,56 -1.801,26 -2,50

Tilgu ngsrate Fälligkeit Kapitalrate Zinsrate S pesen S onstiges(Verzugszinsen)

Gesam trateRestkapital

125. 000 , 00

Rate 1 01/11/n0 -11.415,82

01/05/n4 -13.113,18

77.948,48

Rate 5 01/11/n2 -12.356,85 -1.558,97 -2,50 -13.918,32 65.591,63

2,50

4,00%

10 Raten

01/05/n0

-13.918,31

113.584,18

Rate 2 01/05/n1 -11.644,13 -2.271,68 -2,50 -13.918,31 101.940,05

Rate 3 01/11/n1 -11.877,01 -2.038,80 -2,50

-125. 000 , 00 -14. 158 , 15 -25, 00 -139. 1 8 3, 15

01/11/n3 -12.856,06 -1.059,75 -2,50 -13.918,31 40.131,59

Rate 8

-2.500,00

Rate 7

01/11/n5 -13.642,96 -272,86 -2,50 -13.918,32

100,00 €

125.000,00 €

5 Jahre

-2,50 -13.918,32

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Bankwesen 2013/14

Jou rnal

31/12/n0 Gewinn-/ Verlustrechnung Passive Darlehenszinsen 3.179,60

102,50

Banksp. für Finanzierungen 2,50

679,60

31/12/n0 Antizipative Passiva Schlussbilanzkonto 679,60 679,60

Datum

01/05/n1 Darlehen SWB Nr. …… Bankkontokorrent 11.644,13 13.918,31

Passive Darlehenszinsen

Banksp. für Finanzierungen

2.271,68

Banksp. für Finanzierungen 2,50

124.900,00 125.000,00

Banksp. für Finanzierungen 100,00

01/11/n0 Darlehen SWB Nr. …… Bankkontokorrent 11.415,82 13.918,32

Passive Darlehenszinsen 2.500,00

31/12/n0 Passive Darlehenszinsen

Passive Darlehenszinsen 679,60 679,60

Sollkonten Habenkonten Soll

01/01/n1 Eröffnungsbilanzkonto Antizipative Passiva 679,60 679,60

01/01/n1 Antizipative Passiva

Antizipative Passiva 679,60

Haben

01/05/n0 Bankkontokorrent Darlehen SWB Nr. ……

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F.14. Der Konsumkredit (credito al consumo)

► Banken;

► andere Finanzvermittler;

Wichtige Regelungen im Sinne und zum Schutz des Konsumenten:

Der Schuldner kann den Kredit jederzeit auch vorzeitig (ohne Pönale) tilgen.

F.15. Unterschrifts-/Bürgschaftskredite (crediti di firma)

a) d erA kzeptkred it(ac c ettazione banc aria)

b) d ie W ec hselbü rgsc haftod erA valkred it(firm aperavallo)

c ) d ie B ankgarantie od erB ankbü rgsc haft(fid eju ssione)

beschleunigte Rückzahlung von Steuerguthaben (z.B. Mwst-Guthaben);

Aufschub für Steuerzahlungen;

Teilnahme an öffentlichen Ausschreibungen und Versteigerungen;

Import und Exportgeschäfte;

Behebung von Waren ohne Lagerpfandschein.

Durch ihre Unterschrift übernimmt die Bank die Haftung für einen Wechsel, falls der Hauptschuldnerbei Fälligkeit zahlungsunfähig sein sollte.

Die Bank übernimmt die Haftung für ihren Kunden, für Verpflichtungen, welche dieser Drittengegenüber hat. Die Garantie kann für bestimmte oder unbestimmte Zeit gelten und sich auf diegesamte Haftungssumme beziehen oder nur auf einen Teilbetrag. Einige typische Fälle, in denenBankgarantien verlangt werden, sind:

Die Bank akzeptiert einen auf sie gezogenen Wechsel und wird zur Hauptschuldnerin. Der Kunde hatdann die Möglichkeit den sicheren Wechsel bei einer anderen Bank zu diskontieren bzw. an andereInvestoren oder Finanzierungsgesellschaften weiterzugeben.

Unternehmen, die zum Verkauf der finanzierten Güter berechtigt sind und den Kredit in Form einesZahlungsaufschubs (Ratenkredit) gewähren.

Aufgrund der großen Verbreitung dieser Kredite hat der Gesetzgeber - in Durchführung derentsprechenden EU-Richtlinien - die Materie gesetzlich geregelt. Folgende Subjekte kommen für dieGewährung von Konsumkrediten in Frage:

Die Kreditgewährung an Privatpersonen zur Finanzierung von dauerhaften Gebrauchs- undKonsumgütern hat in den letzten Jahren immer größere Ausmaße angenommen. Es bedarf keinergrößeren Formalitäten, grundsätzlich genügt es, dass der Kunde über ein regelmäßiges Einkommen(Lohn, Gehalt usw.) verfügt und diese Tatsache durch den letzten Lohn- oder Gehaltsstreifen beweist.

Es handelt sich somit um ein typisches Beispiel zum so genannten „ P ersonalkred it“. Nur für größereFinanzierungen (Wohnung usw.) werden Sicherstellungen verlangt.

Bei Änderung von Vertragsbedingungen (Zinsen, Spesen usw.), die sich zum Nachteil desKreditnehmers ergeben, hat der Kreditgeber die Pflicht, vorher den Kunden schriftlich zubenachrichtigen. Dieser kann dann vom Vertrag zurücktreten.

Im Vertrag ist die Angabe des „effektiven globalen Jahreszinssatzes “ (TA EG = tasso annuoeffettivo globale) vorgesehen, der neben den reinen Zinsen auch alle anderen anfallenden Spesen ineinem Prozentsatz ausdrückt.

Durch ihre Unterschrift haftet die Bank für ihren Kunden und ermöglicht diesem somit bei anderenSubjekten Kredite oder Zahlungsaufschub zu erlangen, Großaufträge zu übernehmen, Steuerguthabenbeschleunigt ausbezahlt zu bekommen usw. Aus diesem Grund wird manchmal auch der Begriff

„Kred itleihe“ verwendet. Die wichtigsten Fälle dieser Kategorie von Bankgeschäften sind:

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d ) Kred itbriefe (lettere d ic red ito)

Einfac he (d irekte)Kred itbrief, der an eine bestimmte ausländische Bank gerichtet ist;

Zirku läre Kred itbrief, der bei mehreren Korrespondentenbanken eingelöst werden kann;

e) D erD oku m entarkred it(c red ito d oc u m entario):

B eteiligte S u bjekte:

B egü nstigter= Lieferant (Exporteur) der Ware

A visierend e B ank = Korrespondentenbank (Bank des Exporteurs).

Zwei Klauseln sind von Bedeutung:

a) D /P (D oku m ente gegen Zahlu ng):

b) D /A (D oku m ente gegen A kzept):

Das Akkreditiv kann

wid erru flic h (keine große Bedeutung)

u nwid erru flic h sein: nur dieses stellt eine echte Garantie für den Exporteur dar.

f) S tand byletterofc red it

gegen Vorlage der Dokumente verpflichtet sich die ausstellende Bank die Zahlu ng beiS ic ht

oder au f Ziel (z.B. nach 60 Tagen) an den Exporteur durch die Korrespondentenbank (=avisierende Bank) zu veranlassen.

Es handelt sich um eine Anweisung an eine oder mehrere ausländische Banken, dem Begünstigtendie angegebene Summe auszuzahlen. Folgende Arten von Kreditbriefen sind üblich:

Das Dokumentenakkreditiv ist ein Instrument, das sicherstellt, dass der Importeur bei Zahlung dieWare erhält und der Exporteur nach Lieferung die Zahlung.

A u ftraggeber = Importeur der Waren (Bankkunde), der die Krediteröffnung zu Gunsten desExporteurs beantragt. Voraussetzung: Kreditwürdigkeit

gegen Vorlage der Dokumente garantiert die Bank des Importeurs, dass die avisierende Bank

eine Tratte zu Gunsten des Exporteurs akzeptiert.

Bei einer Standbyletter of credit handelt es sich um eine Mischform zwischen Akkreditiv undBankgarantie. Nachdem in bestimmten (angelsächsischen) Ländern die Erstellung von Bankgarantiennicht üblich ist, kann zur Sicherung der Zahlung auch die so genannte Standbyletter of credit eröffnetwerden. Diese wird nur dann durch Vorlage der entsprechenden Dokumente in Anspruch genommen,wenn die Zahlung seitens des Schuldners nicht erfolgt ist.

A u sstellend e B ank = Bank des Importeurs, welche das Akkreditiv zu Gunsten des Exporteurseröffnet

Revolving c red it, bei welchem der verfügbare Betrag von der Korrespondentenbank immerwieder aufgefüllt werden kann, wenn die ausstellende Bank die erfolgten Zahlungen bestätigt.

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F.16. Factoring

a) Finanzieru ngsfu nktion

b) D elkred erefu nktion (Klau sel" pro solu to" )

c ) D ienstleistu ngsfu nktion

Kosten d es Fac toring:

Zinsen auf die Bevorschussung der Forderungen.

pauschale Spesenvergütungen für die Abwicklung.

F.17. Verbriefung von Forderungen ("securitization")

Der Factor übernimmt bei Bedarf auch das D ebitorenm anagem ent, das M ahnwesen oder das

Inkasso für den Factoring-Kunden. Dadurch kann das Unternehmen Kosten sparen bzw. freigewordene Ressourcen anderweitig einsetzen.

Nimmt der Factoringkunde nur die Dienstleistungs- und Delkrederefunktion in Anspruch (verzichtet auf

Bevorschussung) so liegt das sogenannte " Fälligkeits-Fac toring" (maturity factoring) vor.

Die Fac toring-Kom m ission wird prozentuell auf den Nennwert der Forderungen berechnet und istnatürlich höher, wenn der Vertrag auch die Delcrederefunktion beinhaltet.

Ein Kreditinstitut veräußert Teile seines Forderungsbestandes (Kredite) an eine eigens für solcheTransaktionen gegründete Gesellschaft, die sich ihrerseits durch die Emission von Obligationen, denAsset-Backed-Securities (ABS), refinanziert. Für diese Art von Schuldverschreibungen werden höhereZinsen gezahlt.

Mit dem Verkauf der Forderungen wird auch das Insolvenzrisiko übertragen; die Forderungen werdenendgültig aus dem Vermögen der abtretenden Bank ausgeschieden.

Die Verbriefung von Forderungen ist einer der Gründe für den Ausbruch der internationalen Finanzkriseim Jahr 2008.

Das "Factoring" ist ein Vertrag mit welchem ein Unternehmen Forderungen an eine Factoringgesellschaftoder eine Bank abtritt.

Factoring umfasst d reiFu nktionen, die nicht immer alle zum Einsatz kommen, sondern je nach Bedarfdes Factoring-Kunden kombiniert werden:

Die Finanzierungsfunktion des Factorings besteht darin, dass dem Factoring-Kunden der Gegenwertder Forderung (70-80%) direkt nach Abtretung von Seiten der Factoring-Gesellschaft zur Verfügunggestellt wird. Der Factoring-Kunde hat einen sofortigen Liquiditätszufluss.

Die Delkrederefunktion des Factorings bietet dem Factoring-Kunden die Möglichkeit, das Risiko desForderungsausfalls (Zahlungsunfähigkeit, Insolvenz des Debitors) an die Factoring-Gesellschaftabzutreten. Ist der Debitor zahlungsunfähig, kann nicht mehr auf den Factoring-Kunden

zurückgegriffen werden. Beinhaltet der Vertrag die Delcrederefunktion spricht man vom " ec hten

Fac toring" .

Bankwesen 2013/14 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 114 von 132

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G. D ie D ienstleistu ngsgesc häfte d erB ank (indifferente Bankgeschäfte)

Die Dienstleistungen der Bank können eingeteilt werden in:

trad itionelle (bzw. ergänzende) Bankgeschäfte und

parabankarisc he Geschäfte, auch als Banknebengeschäfte bezeichnet.

D ie trad itionellen B ankd ienstleistu ngen

G.1. Das Bankdepot (servizio di deposito)

Man unterscheidet zwei Arten von Depots:

a) d as offene D epot:

b) d as gesc hlossene D epot:

In beiden Fällen muss der Bank der Wert der Gegenstände bekannt gegeben werden, da dieser die Basisfür die Berechnung der Kommission darstellt.

In engem Zusammenhang zum Depotgeschäft steht auch die Verm ietu ng von S c hließfäc hern(Sicherheitskassetten), die sich in besonders sicheren Räumen der Bank befinden. Der Kunde zahlt eineMiete, deren Höhe von der Größe des Schließfaches abhängt; er kann dort Wertgegenstände sicheraufbewahren.

Zur Öffnung der Kassette ist der Kunde auf die Anwesenheit eines Bankangestellten angewiesen, der denzweiten Schlüssel besitzt oder computergesteuert dem Kunden Zugang zum Panzerraum verschafft.

hier kennt die Bank die aufzubewahrenden Gegenstände oder Werte im Detail, da sie aus einereigenen Aufstellung hervorgehen müssen. Man spricht vom

einfac hen offenen D epot, wenn es lediglich die A u fbewahru ng der Gegenstände oderWertpapiere zum Inhalt hat, vom

Verwaltu ngsd epot, wenn neben der Aufbewahrung der Wertpapiere auch die Verwaltungderselben vorgesehen ist. Die Verwaltung betrifft Tätigkeiten, die von der Bank automatischdurchgeführt werden (Inkasso von Zinsen und Dividenden, Inkasso von Kapitalrückzahlungenusw.). In anderen Fällen muss die Bank beim Kunden die nötigen Anweisungen einholen (z.B.bei der Wahrnehmung des Optionsrechtes).

Es handelt sich um Dienstleistungen der Bank, die weder zu den aktiven noch zu den passivenGeschäften zählen und aus diesem Grund die Bezeichnung „indifferente Bankgeschäfte“ tragen.

Durch die Bankdienstleistungen erwirtschaften die Banken einerseits Erträge (Provisionen,Kommissionen, Mieten usw.), andererseits sprechen sie einen größeren Kundenstock an, indem sie ihreProduktpalette ständig ausweiten und verbessern.

Diese Dienste stehen meistens im Zusammenhang mit den aktiven und passiven Bankgeschäften undsind somit als ergänzende Tätigkeiten zu sehen. In der Folge wird kurz auf die wichtigsten eingegangen:

Der Depotvertrag wird vom Art. 1766 des ZGB geregelt und beinhaltet die Aufbewahrung vonWertgegenständen, Wertpapieren usw. durch die Bank, welche sich verpflichtet, die Gegenstände aufVerlangen des Kunden zurückzugeben.

der Kunde übergibt das aufzubewahrende Gut in einem verschlossenen und versiegelten Behälter;die Bank ist für die Unversehrtheit des Siegels verantwortlich.

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G.2. Der Inkassodienst (servizio incassi)

Im Einzelnen erbringen die Banken folgende Inkassodienste:

a) Inkasso von Effekten (B ankqu ittu ngen, W ec hsel)u nd Rec hnu ngen

Kurzfristigkeitsgebühr (diritto di brevità) bei sehr kurzfristig fälligen Effekten;

b) Inkasso von S c hec ks

G.3. Der Zahlungsdienst (servizio pagamenti)

Die Bank wird vom Kunden beauftragt Zahlungen durchzuführen. Dabei handelt es sich um

Einzelau fträge (der Kunde gibt von Fall zu Fall einen Zahlungsauftrag) oder

Neu e Regeln fü rd en gem einsam en eu ropäisc hen Zahlu ngsrau m

EU-weit sind die Ausführungsfristen stark verkürzt worden.

Elektronisc he Ü berweisu ngen müssen laut EU-Vorgaben binnen drei Tagen beim Empfängereintreffen. Die Überweisungsdauer wird sich in Zukunft auf einen einzigen Tag verkürzen. Für

beleghaft eingereichte Zahlungsaufträge kann die Frist jeweils um einen weiteren Geschäftstagverlängert werden.

Gleichzeitig werden die B esc hwerd efristen für die Kunden, insbesondere bei nicht genehmigtenZahlungen, stark verlängert.

Eine der wohl größten Schwierigkeiten im heutigen Geschäftsleben ist der pünktliche Eingang derForderungen. Eine besonders wichtige Funktion in diesem Zusammenhang erfüllen die Banken, dieeinerseits durch ihre Beziehungen mit Korrespondentenbanken die großen geographischen Distanzenüberbrücken, andererseits die Schuldner zur pünktlichen Erfüllung ihrer Forderungen bewegen, daUnzuverlässigkeit in diesem Bereich negative Auswirkungen auf zukünftige Kreditansuchen zur Folgehaben kann.

Nicht zu verwechseln ist dieser Dienst mit der Effektenbevorschussung bzw. mit demWechseldiskont, wo die Gutschrift mit der Klausel „E.v.“ (s.b.f.) erfolgt. Beim reinen Inkassodienst

liegt immer die Klausel „nac h Inkasso“ (dopo incasso) vor.

Wichtig sind in diesem Zusammenhang die modernen Instrumente des Zahlungsverkehrs, wie die

elektronische Bankquittung (RiB a), Zahlungsaufforderung (M . A V)und das R. I. D . -Einzugsverfahren,Lastschrift S.D.D., auf welche bereits eingegangen wurde.

Für den Inkassodienst berechnet die Bank die „Inkassokom m ission“. Häufig ist die Erbringungzusätzlicher Leistungen mit diesem Dienst verbunden, was die Belastung verschiedenerZusatzgebühren mit sich bringt, wie:

Benachrichtigungsgebühr (diritto per richiesta d’esito), wenn die Bank innerhalb kürzester Zeitden fehlenden Zahlungseingang mitteilt.

Hier erfolgt die Gutschrift grundsätzlich im Kontokorrent mit der Klausel „E.v.“, wobei die Wertstellungum Banktage erhöht wird. Nur in Ausnahmefällen ist die Bank bereit die Schecksumme barauszuzahlen. Einmal geht sie ein höheres Risiko ein, falls der Scheck nicht gedeckt ist, und zumzweiten verzichtet sie dadurch auf die Banktage, die für das Inkasso erforderlich sind.

D au erau fträge. In diesem zweiten Fall erhält die Bank den Auftrag, periodisch anfallende Zahlungenautomatisch durchzuführen. Typische Beispiele sind die Überweisung von Telefon- undStromrechnungen, Mieten, Versicherungen usw.

Durch die Verrechnung relativ hoher Spesen, versucht die Bank den Kunden in Richtung elektronischeMöglichkeiten (Remote Banking, Zahlung an ATM-Schaltern) zu lenken.

Wichtig ist die Funktion der Bank vor allem im Zusammenhang mit der Zahlung von Steuern,Sozialabgaben usw., wo sie die Voraussetzungen für das "telematische F24" bereitstellt.

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Bankwesen 2013/14

Die Rü c kd atieru ng eines Überweisungsauftrags gibt es nicht mehr.

G.4. Das Geldwechsel- und Valutengeschäft

Dieses Geschäft besteht in:

a)

der Geld ku rs, wenn der Kunde ausländische Valuten an die Bank verkauft;

der B riefku rs (höher), wenn der Kunde ausländische Valuten kauft.

b) Einlösung von Reiseschecks (travellers cheques) in Auslandswährung;

c )

Durch die Einführung des Euro haben diese Geschäfte an Bedeutung verloren.

Im Zusammenhang mit Fremdwährungen werden häufig

Frem d währu ngskonten und Sparkonten angelegt, mit der Hoffnung auf Kursgewinne;

Neu ere d u rc h d en ED V-Einsatz erm öglic hte D ienste

ATM-Schalter (automatic teller machines) - z.B. multifunktionale Bancomatkarte;

POS, PagoBancomat, Fastpay, Cirrus

Kreditkarten;

Remote banking (Home-Banking, Corporate-Banking, Internet-Banking).

Diese Dienstleistungen wruden bereits ausführlich beschrieben.

G.5. Wertpapiergeschäfte der Banken

Wertpapiergeschäfte im Auftrag der Kunden;

langfristige Beteiligungen an anderen Unternehmen.

W ertpapiergesc häfte u nd D ienstleistu ngen im A u ftrag d erKu nd en

die Kapitalgesellschaften als Emittenten von Wertpapieren und

alle anderen Subjekte, die Liquidität in Wertpapiere investieren (Unternehmer und Private).

Grundlage für die Neuerungen ist die Zahlungsverkehrsrichtlinie „P S D “ (P aym ents S ervic es D irec tive).Sie gilt als erste Europäische voll harmonisierende Richtlinie und zielt auf mehr Transparenz undWettbewerb. Sie schafft den Rahmen für den gemeinsamen Europäischen Zahlungsverkehrsraum

" S EP A " . Doch kann es auch in Zukunft länderspezifische Unterschiede geben.

Ankauf und Verkauf von ausländischen Valuten zum Tageskurs, wobei folgende Notierungenangewandt werden:

Ausstellung von Reiseschecks (Briefkurs cable) und eventueller nachträglicher Rückkauf (Geldkurscheque).

Für diese Geschäfte berechnet die Bank prozentuelle Kommissionen von der gehandelten Summe, wobeibei kleineren Beträgen eine fixe Kommission zur Anwendung kommt.

Frem d währu ngskred ite (in Yen, USD usw.) aufgenommen, die den Vorteil niedriger Zinssätze mitsich bringen, allerdings auch ein nicht zu unterschätzendes Kursrisiko in sich bergen.

Es handelt sich hier um Dienstleistungen, die durch den verstärkten Einsatz der EDV ermöglicht wurden,u.z. im Einzelnen:

Die Dienstleistungen bestehen vor allem in der Ausgabe bzw. der Vermittlung der entsprechendenPlastikkarten und in der Lieferung der Software bzw. der Zugangsdaten für das Remote-Banking.

Neben den Einlagen- und Kreditgeschäften spielen die Transaktionen mit Wertpapieren eine immergrößere Rolle für die Gewinnsituation der Banken. Dabei ist zu unterscheiden:

Anlage in Wertpapiere, um überschüssige Liquidität kurzfristig zu investieren, bzw. zusätzlicheErträge (Kursgewinne, Zinsen, Dividenden) zu erzielen;

Die zunehmende Bedeutung des Wertpapiersektors hat zur Entstehung von vielfältigenBankdienstleistungen in diesem Bereich geführt. Kunden der Banken sind:

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Bankwesen 2013/14

Für die Kapitalgesellsc haften werden unter anderem folgende Dienstleistungen angeboten:

Ausgabe von Obligationen für Kapitalgesellschaften;

Zahlung von Dividenden und Zinscoupons;

Rückzahlung fälliger bzw. ausgeloster Wertpapiere usw.

Die Dienstleistungen für die anderen Kategorien von Kunden sind:

Kauf von Wertpapieren bei der Bank;

allgemeine Beratungstätigkeit im Bereich der Kapitalanlage;

G.6. Die parabankarischen Dienstleistungen

Typische Nebentätigkeiten, die den Finanzierungssektor betreffen, sind:

Leasing

Factoring

Forfaiting und Confirming (im Zusammenhang mit Wechseln)

Emissionsdienst für Kapitalgesellschaften (AG, KGaA) - Zeichnung und Ausgabe von Aktien beiNeugründung oder Kapitalaufstockung;

Depotverträge für Wertpapiere (siehe Verwaltungsdepot) - das einfache Depot hat imZusammenhang mit Wertpapieren keine Bedeutung, da die Wertpapiere materiell nicht zirkulierensondern zentral von der „Monte Titoli“ bzw. der Banca d’Italia (Staatspapiere) verwaltet werden;

Der Begriff „parabankarisch“ deutet darauf hin, dass es sich um Tätigkeiten handelt, welche über dentraditionellen bankarischen Bereich hinausgehen.

Erst seit der Lockerung des Bankgesetzes können die Banken (Universalbanken) neben der Ausführung

der spezifischen Bankgeschäfte auch in anderen Bereichen d irekttätig werden, während dies in früherenJahren nur über Beteiligungen an den entsprechenden Gesellschaften möglich war.

Natürlich ist eine bestimmte Größenordnung Voraussetzung, dass die Banken in anderen verwandtenSektoren erfolgreich sein können.

Vermögensverwaltung: die Banken legen das Kapital des Kunden bestmöglich an, wobei sie sichmeistens der Finanzierungsgesellschaften der Bankgruppe bedienen. Der Kunde entscheidet zwarüber die Art der Investition (Aktien, Obligationen, gemischte Formen, Valuten), verlässt sich jedochauf das Fingerspitzengefühl und die Professionalität der Bank.

Voraussetzung für Dienstleistungen im Zusammenhang mit Wertpapieren ist das Kontokorrent und einVerwaltungsdepot.

Viele Banken bieten den Kunden auch die Möglichkeit , Wertpapiergeschäfte über Internet selbstständigabzuwickeln (Trading Online). Für den Kunden entstehen Kostenvorteile (geringere Kommissionen), dieBeratung durch den Bankfachmann fehlt jedoch.

In diesem Zusammenhang sind die Direktbanken von Bedeutung, da sie meistens wesentlich geringereProvisionen für die Wertpapiertransaktionen verlangen.

die Zeichnung von Aktien, Obligationen und alle damit zusammenhängenden Vorfälle (InkassoDividenden, Zinsen usw.);

Hier handelt es sich um alternative und teilweise zu den aktiven Bankgeschäften konkurrierendeFinanzierungsformen; dies ist auch der Grund, dass die Banken diesen Sektoren großes Interesseentgegenbringen.

Ein weiterer Bereich, in dem die Banken sich in den letzten Jahren verstärkt engagiert haben, ist das

Versic heru ngswesen. Vor allem Lebens- und Pensionsversicherungen stellen alternativeGeldanlagemöglichkeiten dar, die in Konkurrenz zu den traditionellen Bankeinlagen stehen. Dies ist derGrund für das Engagement der Banken in diesem Sektor.

Bankwesen 2013/14 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 118 von 132

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Bankwesen 2013/14

H . D erJahresabsc hlu ss d erB anken

Der Jahresabsc hlu ss bestehtau s

der Vermögensaufstellung (Bilanz)

der Erfolgsrechnung (G&V)

der Aufstellung der Veränderungen des Eigenkapitals

der Kapitalflussrechnung

dem Anhang.

Folgend e B u c hhaltu ngsprinzipien u nd Gru nd sätze sind zu beac hten:

w Kontinu ität: man geht davon aus, dass das Unternehmen fortgeführt wird.

w

w Kom petenzprinzip: wird durch die Abgrenzung von Aufwänden und Erträgen eingehalten.

w

w

w

w Die Bildung " stillerReserven" ist nicht erlaubt.

H.1. Struktur von Bilanz und Erfolgsrechnung

Gru ppen, gekennzeichnet durch Nummern (Zehnerskala);

Untergru ppen, gekennzeichnet durch Kleinbuchstaben;

zusätzliche Details zu den Untergruppen mit der Bezeichnung „d avon“.

Als Beispiel die letzte Bilanz der Südtiroler Sparkasse AG:

P rinzip d es " Fairvalu e" (M arktwerte): dieses Prinzip wird von den IAS / IFRS vorgeschrieben undersetzt das früher geltende Vorsichtsprinzip und die Bewertung zu den historischenAnschaffungspreisen bzw. Herstellkosten.

S u bstanz (Inhalt)vorForm : für die Verbuchung bzw. die Anordnung in Bilanz und Erfolgsrechnungist nicht die rechtliche Form der Geschäftsfälle von Bedeutung sondern der Inhalt.

So sind die Wertpapier-Termingeschäfte nicht als An- bzw. Verkäufe von Wertpapieren zu behandeln,sondern als Einlagen- oder Finanzierungsgeschäfte, mit entsprechender Ausweisung in der Bilanz.

A u sweisu ng m öglic her Gewinne: entgegen dem Vorsichtsprinzip sind laut IAS / IFRS auchmögliche Gewinne auszuweisen.

Die genannten Prinzipien haben das Ziel den " aktu ellen W ert" des Unternehmens offen zu legen und

das "effektiv erzielte Ergebnis" aufzuzeigen.

B ewertu ngsstetigkeit: Bewertungskriterien müssen grundsätzlich gleich bleiben; für eventuelleÄnderungen ist die Begründung im Anhang anzugeben.

Der Jahresabschluss der Banken muss den internationalen B u c hhaltu ngsprinzipien IA S / IFRS(International Accounting Standards / International Financial Reporting Standards) entsprechen.

Die Struktur der Bankbilanz entspricht nicht dem Schema, wie es für Industrie- und Handelsbetriebe gilt;die Posten werden aufgeteilt in:

Die P assivseite wird nach steigender Fälligkeit der Posten geordnet (vom kurzfristigen Fremdkapitalbis zum Eigenkapital).

die Reihu ng d erA ktivposten erfolgt grundsätzlich nach dem Prinzip der sinkenden Liquidität, mitAusnahme der letzten drei Posten (130, 140, 150).

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H.2. Vermögensbilanz der Südtiroler Sparkasse AG 2012

Posten der Aktiva

10 Kassenbestand und verfügbare Liquidität

20 Zum Handel gehaltene Finanzanlagen

30 Zum Fair Value bewertete Anlagen

40 Zum Verkauf verfügbare Finanzanlagen

50 Bis zur Fälligkeit gehaltene Finanzanlagen

60 Forderungen an Banken

70 Forderungen an Kunden

80 Derivativgeschäfte zur Abdeckung

90 Wertanpassung der aktiven Finanzinstrumente

100 Beteiligungen

110 Sachanlagen

120 Immaterielle Anlagewerte

130 Steuerguthaben

a) laufende

b) im Voraus entrichtete

140 Langfristige Aktiva zur Veräußerung

150 Sonstige Aktiva

S u m m e d erA ktiva

Posten der Passiva und des Reinvermögens

10 Verbindlichkeiten gegenüber Banken

20 Verbindlichkeiten gegenüber Kunden

30 Wertpapiere im Umlauf

40 Zum Handel gehaltene finanzielle Verbindlichkeiten

50 Zum Fair Value bewertete finanzielle Verbindlichkeiten

60 Derivate für Deckungsgeschäfte

70 Wertanpassung der passiven Finanzinstrumente

80 Steuerschulden:

a) laufende

b) latente

90 Passiva zu Vermögen, das veräußert wird

100 Sonstige Passiva

110 Abfertigung des Personals

120 Fonds für Risiken und Leistungen

a) Fonds für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

b) sonstige Fonds

130 Bewertungsrücklagen

140 Rückzahlbare Aktien

150 Kapitalinstrumente

160 Rücklagen

170 Emissionsaufpreise

180 Kapital

190 Aktien im Eigenbestand (-)

200 Gewinn (Verlust) des Geschäftsjahres (+/-)

S u m m e d erP assivau nd d es Reinverm ögens

3.100.776.572

52.928.818 45.729.126

268.614.140

6.725.104 4.351.355

160.061.976

18.556.466

9.392.365

31.12.2012 31.12.2011

8 . 91 7 . 7 06. 010

31.12.2012

44.919.272 33.453.935

3.549.868

222.143.935 184.055.510

8 . 8 8 3. 8 94. 912

1.158.109.454 647.811.618

3.163.839.733 3.081.606.066

2.187.303.106

2.667.261

351.065.966 535.431.545

6.883.589.135 7.086.764.345

762.420.615 568.947.677

1.218.377.020 988.561.121

205.682 631.800

31.12.2011

14.869.370

4.510.988 9.636.039

-4.488.881 -10.157.403

262.594.318 268.588.037

28.698.348 32.289.945

3.348.390 2.905.278

44.919.272 33.453.935

8.697.215

46.822.766

311.850.000 198.000.000

-2.090.436

4.345.860

356.109.872 349.055.151

106.063.152

-2.052.136

7.639.728 17.301.448

8 . 8 8 3. 8 94. 912 8 . 91 7 . 7 06. 010

1.000.000

310.819.661 351.928.217

80.975

67.508.840 61.768.558

58.696.895 49.855.172

8.811.945 11.913.386

-27.183.610 48.241.148

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H.2.1. Die Bilanzposten im Einzelnen - Aktivseite:

Kassenbestand u nd verfü gbare L iqu id ität(10)

Dieser Punkt enthält auch eventuelle freie Einlagen bei Zentralbanken.

Finanzanlagen -W ertpapiere (20 , 30 , 40 , 50 , 100)

Die Wertpapiere sind in fünf Gruppen aufgeteilt:

Ford eru ngen an B anken (60) - Nettowert

Forderungen gegenüber Zentralbanken (Pflichtrücklagen, aktive Pensionsgeschäfte) und

Forderungen gegenüber den anderen Banken (Kontokorrenteinlagen, gebundene Einlagen usw.)

Ford eru ngen an Ku nd en (7 0) - Nettowert

Kreditarten (in T Euro)

Kontokorrente

Aktive Pensionsgeschäfte

Darlehen

Kreditkarten, Privatkredite und Abtretung des Fünftels

Finanzleasing

Factoring

Sonstige Geschäfte

Schuldscheine

w Strukturierte Wertpapiere

w Sonstige Schuldscheine

Verschlechterte Aktiva

Abgetretene, nicht gelöschte Aktiva

S u m m e (B ilanzwert)

S u m m e (FairValu e)

In einer weiteren Tabelle werden die Kunden nach Kategorien unterschieden.

Die Ausweisung der Forderungen (60, 70) erfolgt zum Nettowert(=abzüglich Wertberichtigungen)

D erivativgesc häfte zu rA bd ec ku ng (8 0)

Hier wird der positive Fair Value der Derivate dargestellt, die zur Abdeckung der Zinsrisiken derFinanzflüsse aus spezifischen finanziellen Verbindlichkeiten abgeschlossen wurden.

Der Anhang zur aktuellen Bilanz der Südtiroler Sparkasse gibt Aufschluss über die Zusammensetzung derForderungen an Kunden (Kredite):

-

6. 8 8 3. 58 9

7 . 342 . 437

in %

25,05%

65,28%

0,78%

8,86%

0,03%

100 , 00%

2011

26,16%

62,84%

0,79%

Der Posten beinhaltet die Bargeldbestände in Euro und in anderen Währungen, die zum jeweiligenBezugsdatum bei der Zentralkasse, den Geschäftsstellen und den Bankautomaten bestehen.

die P osten 20 , 30 , 40 u nd 50 enthalten die verschiedensten Wertpapiere, die eher ku rzfristiggehalten werden und laufenden Schwankungen unterliegen.Im Anhang findet man detaillierte Informationen über die Art der Papiere (Obligationen, Aktien,Investmentfonds, Derivate usw.) und die Emittenten.

Der P u nkt 100 beinhaltet hingegen die B eteiligu ngen, die langfristig mit der Absicht gehaltenwerden, Mitbestimmungs- und Kontrollrechte auszuüben. Der Anhang enthält Details über dieGesellschaften und die prozentuellen Anteile.

Die meisten Beteiligungspapiere (Aktien) beziehen sich auf andere Banken, auf Leasing-, Factoring-,Versicherungsgesellschaften usw.

Diese Position ist Ausdruck der Kredittätigkeit der Banken und entsprechend auch der mit Abstand größteBetrag der Aktivseite. In der nachfolgenden Bilanz machen die Forderungen gegenüber Kunden mehr als77% (Vorjahr 79%) der Bilanzsumme aus.

Bei den Bankgeschäften wurde auf den interbankarischen Markt hingewiesen, auf welchem sich Bankenfinanzieren aber auch überschüssige Liquidität anderen Banken zur Verfügung stellen. Im Anhang wirdunterschieden zwischen:

609.843

4.493.657

53.706

-

-

2012

1.724.517

10,22%

100,00%

-

1.866

Bankwesen 2013/14 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 121 von 132

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Bankwesen 2013/14

W ertanpassu ng d eraktiven Finanzinstru m ente (90)

S ac hanlagen (110)- Ausweisung zu Restbu c hwerten

Der Anhang enthält einen Anlagenspiegel, der die Änderungen des Jahres aufzeigt.

Im m aterielle A nlagenwerte (120)- Ausweisung zu Restbu c hwerten

S teu ergu thaben (130)

a)

b)

L angfristige A ktivazu rVeräu ßeru ng (140)

S onstige A ktiva(150)

Zu sam m enfassend e Ü bersic htd erA ktivseite d erB ilanz d erS ü d tirolerS parkasse

Beschreibung

Liquide Mittel (10)

Wertpapiere (20-30-40-50)

Forderungen an Banken (60)

Forderungen an Kunden (70)

Anlagevermögen (100-110-120)

Sonstige Aktiva (Restposten)

S u m m e d erA ktiva

H.2.2. Die Bilanzposten im Einzelnen - Passivseite:

Verbind lic hkeiten gegenü berB anken (10)

Verbindlichkeiten gegenüber Zentralbanken (z.B. passive Pensionsgeschäfte) und

8 . 8 8 3. 8 94. 912

%eller Anteil

0,60%

11,61%

100,00%

Die internationalen Bilanzierungsvorschriften verlangen, dass auch die geleasten Gü ter(Finanzierungsleasing) im Anlagevermögen ausgewiesen werden.

Auch dieser Betrag ist im Verhältnis zur Bilanzsumme verschwindend klein. In der Bilanz der Sparkassebezieht er sich nur auf Software.

Beträge 2012

52.928.818

1.031.034.755

351.065.966

6.883.589.135

294.641.056

270.635.182

3,95%

77,48%

3,32%

3,05%

8,18%

6,00%

79,47%

3,41%

lau fend e: hier handelt es sich um Steuerguthaben, die aus den Steuererklärungen hervorgehen undsich auf Mehrwertsteuer, IRES und IRAP beziehen können.

im Vorau s entric htete (vorgezogene): beziehen sich auf Aufwände, die nicht im abgeschlossenenJahr sondern erst in Folgejahren absetzbar sind und somit zu einer Erhöhung der Steuergrundlagebzw. Verminderung der Guthaben führen. Die entsprechenden kompetenzmäßigen Steuern werden

nicht als Aufwände sondern als Forderungen gebucht (aktive latente S teu ern). Bei Banken beziehensie sich konkret auf Rückstellungen und Wertberichtigungen, die im Abschlussjahr nicht oder nurteilweise absetzbar sind.

Dieser Posten bezieht sich auf langfristige Werte (Anlagen) der Aktivseite, für welche die Veräußerunggeplant ist. Entsprechender Passivposten = 140

Enthält alle Restposten, die nicht in den anderen Punkten der Aktiva Platz finden. Im Anhang wird dieZusammensetzung detailliert aufgezeigt. Enthalten sind auch Posten der aktiven Rechnungsabgrenzung(Transitorische und antizipative Aktiva).

Positiver oder negativer Saldo der Wertänderungen der Aktivposten, die gegen das Zinssatzrisikoabgedeckt sind.

Gemessen an der Bilanzsumme ist der Betrag sehr gering (aktuelle Bilanz Sparkasse nur 0,323%), imGegensatz zu den Industriebetrieben.

Betreffen Schuldpositionen gegenüber anderen Banken, die auf dem interbankarischen Markt ihreLiquidität zur Verfügung stellen. Im Anhang wird gleich wie bei den Forderungen (Punkt 60 Aktivseite)unterschieden zwischen:

Verbindlichkeiten gegenüber den anderen Banken (Kontokorrent und freie Einlagen, gebundeneEinlagen usw.)

0,51%

100 , 00%

2011

2,43%

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Verbind lic hkeiten gegenü berKu nd en (20)

Einlagen (in T Euro)

Kontokorrente und freie Einlagen

Gebundene Einlagen

Mittel Dritter zur Verwaltung

Finanzierungen:

Passive Pensionsgeschäfte

Sonstige

Sonstige Verbindlichkeiten

S u m m e (B ilanzwert)

S u m m e (FairValu e)

W ertpapiere im Um lau f(30)

Sonstige Obligationen

Sonstige Wertpapiere (Sparbriefe)

S u m m e

Zu m H and elgehaltene finanzielle Verbind lic hkeiten (40)

In diesem Punkt finden wir vor allem Derivativgeschäfte auf Finanzanlagen.

Zu m FairValu e bewertete finanz. Verbind lic hkeiten (50)

D erivativgesc häfte zu rA bd ec ku ng (60)

W ertanpassu ng d eraktiven Finanzinstru m ente (7 0)

S teu ersc hu ld en (8 0)

a)

94.664

87.865

3. 163. 8 40

3.100.777

2012 2011

Hier wird der negative Fair Value der Derivate dargestellt, die zur Abdeckung der Zinsrisiken derFinanzflüsse aus spezifischen finanziellen Verbindlichkeiten abgeschlossen wurden.

Positiver oder negativer Saldo der Wertänderungen der Passivposten, die gegen das Zinssatzrisikoabgedeckt sind.

2,78% 1,87%

2.137.760

49.543

2 . 1 8 7 . 303

Wie aus den Zahlen ersichtlich ist, hat die Finanzierung durch ausgegebene Wertpapiere das traditionelleEinlagengeschäft bereits überholt.

86,38%

8,64%

3,12%

100%

Verbindlichkeiten für Rückkaufverpflichtungenbetreffend eigene Finanzinstrumente

2012

2.312.967

668.344

Der Anhang zur Bilanz der Südtiroler Sparkasse gibt Aufschluss über die Zusammensetzung derVerbindlichkeiten gegenüber Kunden (Einlagen):

2,99%

100%

2011

Dieser Posten hat in den letzten Jahren an Bedeutung zugenommen, da sich Banken auch mittel- undlangfristig finanzieren müssen (Obligationen), damit sie als Universalbanken langfristige Kredite(Darlehen) gewähren können. Die Zusammensetzung laut Anhang:

Infolge der Anwendung der Fair Value Option werden in diesem Posten die abzüglich der Rückkäufeausgegebenen Obligationen ausgewiesen, deren Marktrisiko mit Derivativgeschäften abgedeckt wird.

3. 163. 8 40

in %

3.100.510

267

L au fend e: hier handelt es sich um Steuerschulden (Saldozahlungen), die aus den Steuererklärungenhervorgehen und sich auf Mehrwertsteuer, IRES und IRAP beziehen können, sowie aufVerbindlichkeiten für einbehaltene Vorsteuern, welche die Bank in ihrer Rolle als Steuersubstitut fürdie Kunden einzahlen muss.

In Anbetracht der vorrangig kurzfristigen Dauer der Verbindlichkeiten gegenüber Kunden wurde derentsprechende Fair Value dem Bilanzwert gleichgestellt.

73,11%

21,12%

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b)

P assivazu Verm ögen, d as veräu ßertwird (90)

S onstige P assiva(100)

A bfertigu ng d es P ersonals (110)

Fond s fü rRisiken u nd L eistu ngen (120)

a) Fonds für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen (betriebliche Pensionsfonds)

b) sonstige Fonds:

für Streitfälle,

für aufgeschobene Leistungen an das Personal,

für Risiken im Zusammenhang mit der Banktätigkeit usw.

Eigenkapital(130 -200)

Posten des Eigenkapitals (in T Euro)

Kapital

Emissionsaufpreis

Rücklagen aus Gewinnen und sonstige

Aktien im Eigenbestand

Bewertungsrücklagen

Gewinn (Verlust) des Geschäftsjahres

S u m m e

Zu sam m enfassend e Ü bersic htd erP assivseite d erB ilanz d erS ü d tirolerS parkasse

Beschreibung

Verbindlichkeiten gegenüber Banken (10)

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden (20)

Wertpapiere im Umlauf (30, 50)

Eigenkapital (130-200)

Sonstige Passiva (Restposten)

S u m m e d erP assiva

Beträge

1.158.109.454

3.163.839.733

3.405.680.126

752.388.706

403.876.893

8 . 8 8 3. 8 94. 912

%eller Anteil

13,04%

35,61%

38,34%

Laut Anhang zur Bilanz der Südtiroler Sparkasse setzt sich das Eigenkapital folgendermaßen zusammen:

2011

7,26%

34,56%

45,86%

7,37%

4,95%

100,00%100 , 00%

7 52 . 38 9

A u fgesc hobene S teu ern (passive latente S teu ern): beziehen sich auf Erträge, die Kompetenz desabgeschlossenen Jahres sind und daher auch kompetenzmäßige Steuern verursachen, aberaufgrund steuerlicher Bestimmungen erst in Zukunft zu versteuern sind. Dem gebuchten größerenSteueraufwand (IRES, IRAP) stehen zukünftige Verbindlichkeiten der Folgejahre gegenüber.

Hier werden die mit Punkt 140 der Aktivseite (Langfristige Aktiva zur Veräußerung) zusammenhängendenVerbindlichkeiten erfasst.

Enthält alle Restposten, die nicht in den anderen Punkten der Passivseite Platz finden. Im Anhang wirddie Zusammensetzung detailliert aufgezeigt. Auch die transitorischen und antizipativen Passivposten sinddarin enthalten.

Der niedrige Betrag hängt damit zusammen, dass die Angestellten die Möglichkeit haben, die angereifteJahresquote der Abfertigung dem Pensionsfonds zuzuführen.

311.850

106.063

356.110

-2.090

-27.183

7.639

2011

198.000

46.823

349.055

-2.052

48.241

17.301

657.368

2012

8,47%

4,55%

Bankwesen 2013/14 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 124 von 132

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H.3. Gewinn- und Verlustrechnung der Südtiroler Sparkasse 2012

(in Eu ro-Einheiten)

10 Aktivzinsen und zinsähnliche Erträge

20 Passivzinsen und zinsähnliche Aufwendungen

30 Zinsü bersc hu ss (10 -20)

40 Aktive Provisionen

50 Passive Provisionen

60 Nettoprovisionen (40 -50)

70 Dividenden und ähnliche Erträge

80 Nettoertrag der Handelstätigkeit

90 Nettoertrag aus Deckungsgeschäften

100 Gewinn (Verluste) aus Abtretung oder Rückkauf von:

a) Forderungen

b) zum Verkauf verfügbaren Finanzanlagen

c) bis zur Fälligkeit gehaltenen Finanzanlagen

d) finanziellen Verbindlichkeiten

110

120 Ergebnis Verm ittlu ngstätigkeit(30+60+7 0 ±8 0±90±100±110)

130 Netto-Wertberichtigungen infolge Wertminderung der

a) Forderungen

b) zum Verkauf verfügbaren Finanzanlagen

c )bis zur Fälligkeit gehaltenen Finanzanlagen

d )sonstigen Finanzgeschäfte

140 Nettoergebnis d erFinanzgebaru ng (120±130)

150 Verwaltungsaufwand

a) Personalkosten

b) sonstige Sachkosten

160 Nettorückstellungen auf die Fonds für Risiken und Leistungen

170 Netto-Wertberichtgungen/Wiederaufwertungen auf Sachanlagen

180

190 Sonstige betriebliche Aufwendungen/Erträge

200 B etriebskosten (150±160±17 0±18 0±190)

210 Gewinne (Verluste) aus Beteiligungen

220 Nettoergebnis aus Fair Value Bewertung von Vermögen

230 Wertberichtigung des Firmenwertes

240 Gewinne (Verluste) aus Veräußerung von Investitionen

250

260

270

280

290 Gewinn (Verlu st)d es Gesc häftsjahres

-95.852.327

Netto-Wertberichtigungen/Wiederaufwertungen auf immaterielle

Anlagewerte

2.907.100

-6.959.695

-2.961.334

7 4. 58 9. 7 38

12.365.503

7 6. 644. 500

-71.919.151

10.094.688

79.677.292

-3.032.792

-38.572.801

-233.691

414.917

-4.405.226 -1.964.359

19. 8 33. 005

10.643

149. 046. 97 4

12.626.654

-160 . 565. 945

Gewinn (Verlu st)nac h S teu ern au s d erlau fend en

Gesc häftstätigkeit(250-260)

Gewinn (Verlust) nach Steuern aus zu veräußerndem Vermögen

Gewinn/Verlu stvorS teu ern au s d erlau fend en Gesc häftstätigkeit

(140-200±210±220±230±240)31 . 965. 307

-966.130

-168.620.777

-94.437.855

-74.182.922

550.810

12.369.637

-163. 98 1 . 317

Nettoergebnis der zum Fair Value bewerteten Finanzanlagen und

finanziellen Verbindlichkeiten

31/12/2012

276.987.646

-127.940.672

17 . 301 . 448

-7.788.051 -12.699.500

12.044.954 17.301.448

Einkommensteuern des Geschäftsjahres der laufenden

Geschäftstätigkeit

9.187

7 . 639. 7 2 8

31/12/2011

258.979.684

-113.816.441

145. 163. 243

77.551.072

1.379.757

720.301

234. 327 . 556

-38.391.575

-130.080

-1.368.526

-7.314.857

-77.938.526

-1.185.081

-82.733

18 0 . 38 9. 7 63

348.274

5.629.205

1.720.425

-109.180

2.100.058

5.916.444

543.471

15.723.893

195. 935. 98 1

-167.771.478

10.000.396

259. 596. 103

-79.206.340

Bankwesen 2013/14 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 125 von 132

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Bankwesen 2013/14

H.3.1. Die wichtigsten Posten der Erfolgsrechnung im Einzelnen:

A ktivzinsen u nd zinsähnlic he Erträge (10)

Zusammensetzung der Aktivzinsen laut Anhang:

P assivzinsen u nd zinsähnlic he A u fwänd e (20)

Zusammensetzung der Passivzinsen laut Anhang:

SchuldscheineFinanzie-

rungen

Beschreibung (Beträge in T. Euro)

Verbindlichkeiten gegenüber Banken

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden

Wertpapiere im Umlauf

Finanzielle Verbindlichkeiten zum

Handel

Zum Fair Value bewertete finanzielle

Verbindlichkeiten

Derivativgeschäfte zur Abdeckung

Verbindlich-

keiten

-1.039

-32.616

Verbindlichkeiten gegenüber

Zentralbanken-13.661 -13. 661 -2.483

Sonstige Passiva und Fonds

Beschreibung (Beträge in T. €)

244. 267

377

1.088 1 . 0 8 8 3.421

3.535

20.845

7 . 253

10 . 411

20 . 8 45

Sonstige

Operationen

S u m m e

2012

Summe

2011

Auffallend ist die starke Steigerung der Aktivzinsen für die Forderungen an Banken und an Kunden.

-1 . 039 -1.763

-32 . 616 -22.561

6.438

8.731

240.388

2

258 . 98 0

Zum Handel gehaltene Finanzanlagen

Zum Fair Value bewertete

Finanzanlagen

Zum Verkauf verfügbare

Finanzanlagen

Bis zur Fälligkeit gehaltene

Finanzanlagen

Forderungen an Kunden

Derivate zur Abdeckung

Sonstige Aktiva

S u m m e

6.876

245. 312

-47 . 316 -7 1 . 607 -9. 01 8

Forderungen an Banken

43

24. 423

244.224

-127 . 941

37 7

2 7 6. 98 8

-113. 8 16

WertpapiereSonstige

Geschäfte

S u m m e

2012

Summe

2011

-9.018 -9. 01 8 -7.532

-43.940 -43. 940 -59.083

-27.667 -27 . 667 -20.394

S u m m e

Bankwesen 2013/14 von Dr. Friedrich Nöckler Seite 126 von 132

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Bankwesen 2013/14

A ktive P rovisionen (40)

Zusammensetzung der aktiven Provisionen laut Anhang (Beträge in T Euro):

A ktive P rovisionen

a) geleistete Bürgschaften

b) Derivativgeschäfte auf Forderungen

c) Verwaltungs-, Vermittlungs- und Beratungsdienste:

Wertpapierhandel

Devisenhandel

Vermögensverwaltungen

Verwahrung und Verwaltung von Wertpapieren

Hinterlegerbank

Platzierung von Wertpapieren

Sammlung von Aufträgen

Beratungstätigkeit

Vertrieb von Dienstleistungen an Dritte:

w Vermögensverwaltungen

- individuell

- kollektiv

w Versicherungsprodukte

w sonstige Produkte

d) Inkasso- und Zahlungsdienstleistungen

e) Servicing für Verbriefung von Schuldabtretungen

f) Dienstleistungen für Factoring-Geschäfte

i) Führung und Verwaltung von Debitoren- und Kreditorenkonten

j) Sonstige Dienstleistungen:

S u m m e

P assive P rovisionen (50)

Zusammensetzung der passiven Provisionen laut Anhang (Beträge in T. Euro):

P assive P rovisionen

a) erhaltene Sicherheiten

b) Derivativgeschäfte auf Forderungen

c) Verwaltungs- und Vermittlungsdienste:

Wertpapierhandel

Devisenhandel

Vermögensverwaltungen

Verwahrung und Verwaltung von Wertpapieren

Platzierung von Wertpapieren

d) Inkasso- und Zahlungsdienste

e) Sonstige Dienstleistungen

S u m m e

D ivid end en u nd ähnlic he Erträge (7 0)

Die Dividenden beziehen sich auf die Finanzanlagen und die Beteiligungen.

-2.961

77.551

21.633

25.872

-3. 033

465

115

2012

10.830

1.752

15.573

21

495

5.606

83

3.195

915

2011

2012 2011

-41

-447

5.119

15.621

-22

-2.090

-383

-437

7 9. 67 7

7.042

10.521

21.707

24.631

-2.164

-410

-160

-277

1.653

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Bankwesen 2013/14

Nettoertrag d erH and elstätigkeit(8 0)

A) Wertsteigerungen

B) Gewinne aus Handelsgeschäft

C) Wertminderungen

D) Verluste aus Handelsgeschäft

Nettoergebnis [(A +B )-(C +D )]

Verwaltu ngsau fwand (150)

P ersonalkosten - Zu sam m ensetzu ng (in T Eu ro):

w Löhne und Gehälter

w Sozialleistungen

w Zuführungen zum Abfertigungsfonds

w Zuführungen zu Pensionsfonds

w Sonstige Begünstigungen zu Gunsten der Angestellten

w Entgelte für Verwaltungs- und Aufsichtsräte

S u m m e

S ac hkosten - Zu sam m ensetzu ng (in T Eu ro):

w Indirekte Steuern und Gebühren

w Mieten für Liegenschaften

w Mieten für bewegliche Güter

w Mieten für Maschinen

w Spesen Instandhaltung Liegenschaften und bewegliche Güter

w Spesen für Elektrizität, Heizung und Wasser

w Reinigungsspesen

w Telefonspesen

w Postspesen

w Gebühr Outsourcing des Informationssystems

w Spesen für Gebühren und Wartung der Software

w Spesen für Datenübertragungslinien

w Spesen für elektronische Ausarbeitungen bei Dritten

w Spesen für Dienstleistungen von Gesellschaften der Gruppe

w Spesen für sonstige ausgelagerte Dienstleistungen

w Spesen und Gebühren für Dienstleistungen Dritter

w Spesen für Werttransporte und Wachdienst

w Spesen für Auszüge, Informationen und Einbringungen von Ford.

w Spesen für Vergütungen an Freiberufler

w Spesen für Drucksorten und Büromaterial

w Werbespesen

w Spesen für Versicherungsprämien

w Sonstige Spesen

S u m m e

103

2011

-18.980

12.484

-9.784

-4.134

-518

-3.166

-1.574

-2.404

-74.183

-1.039

-94.438

-1.127

-626

-1.717

-10.139

-1.181

-1.188

2012 2011

-1.486 -1.273

-1.871

-1.519

-2.669

-707

Die Erträge beziehen sich auf Obligationen, Beteiligungspapiere, Fonds usw. Der Nettoertrag ergibt sichals Differenz zwischen positiven und negativen Elementen, wie aus nachfolgender Aufstellung hervorgeht(Beträge in T. Euro):

2.624

-67.195

-17.474

-22

-8.121

-587

-2.628

-2.168

-1.015

2011

-11.420

-17.227

-3.325

-631

-2.788

-2.316

61

-663

-1.719

-3.134

-625

-2.658

-3.106

-1.745

-1.852

-7 1 . 919

2012

-69.237

-16.807

-17

-6.982

-1.612

-1.197

-95. 8 52

2012

-10.912

-16.186

-1.790

-603

21.913

-100

5. 457

-772

-3.125

-491

-11.250

-2.601

-1.458

-1.114

-1.474

Die genauere Betrachtung der Sachkosten gibt Aufschluss über die Organisation der Bank (z.B.Outsourcing des Informationssystems).

-665

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Bankwesen 2013/14

Netto-Rü c kstellu ngen au fd en Fond s fü rRisiken u nd L eistu ngen (160)

Es handelt sich in erster Linie um die Bildung von Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten.

Netto-W ertberic htigu ngen/W ied erau fwertu ngen au fS ac hanlagen (17 0)

Netto-W ertberic htigu ngen/W ied erau fwertu ngen au fim m aterielle A nlagewerte (18 0)

Einkom m ensteu ern d es Gesc häftsjahres au s d erlau fend en Gesc häftstätigkeit(260)

Die Einkommenssteuern setzen sich wie folgt zusammen:

w Laufende Steuern laut Steuererklärung (-)

w Änderungen der laufenden Steuern vorhergehender Geschäftsjahre ( ±)

w Änderungen der vorgezogenen Steuern (aktive latente Steuern) (±)

w Änderungen der aufgeschobenen Steuern (passive latente Steuern) ( ±)

S teu ern d es Gesc häftsjahres

Zu sam m enfassu ng d erErfolgsrec hnu ng(Südtiroler Sparkasse)

S ynthetisc he Erfolgsrec hnu ng

Zinsü bersc hu ss (10-20)

+ Provisionsüberschuss (40-50)

+ Erträge aus Wertpapier- und Valutengeschäften (70-110)

= B ru ttoertragsspanne

± Wertberichtigungen Finanzanlagen (130)

= Nettoergebnis au s d erFinanzgebahru ng

- Betriebskosten (200)

= Gewinn/Verlu stvorS teu ern au s lau fend erGesc häftstätigkeit

- Steuern auf Betriebsergebnis der laufenden Geschäftstätigkeit

= Gewinn/Verlu stnac h S teu ern lau fend e Gesc häftstätigkeit

- Gewinn (Verlust) nach Steuern aus zu veräußerndem Vermögen

= Gewinn/Verlu std es Gesc häftsjahres

19. 8 33. 005

-7.788.051

±

12 . 044. 954

-160.565.945

145.163.243

74.589.738

14.574.575

234.327.556

-38.391.575

195.935.981

-163.981.317

10.643

31.965.307

-12.699.500

19.265.807

149.046.974

76.644.500

33.904.629

259. 596. 103

-79.206.340

18 0 . 38 9. 7 63

-23.223

119

4.309

-12.699

2012 2011

15.390 6.096

9.187

2012 2011

Gewinn/Verlust aus Beteiligungen, Nettoergebnis aus Fair Value Bewertung,

Wertberichtigung Firmenwert, Mehr-/Mindererlöse Anlagenverkäufe (210-

240)

-7 . 7 8 9

Dieser Posten enthält die Abschreibungen des materiellen Anlagevermögens und eventuelle Auf- bzw.Abwertungen.

Es handelt sich um die Abschreibungen des immateriellen Anlagevermögens und eventuelle Auf- bzw.Abwertungen.

-30.432

3.617

3.636

-4.405.226 -1.964.359

7 . 639. 7 2 8 17.301.448

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Bankwesen 2013/14

H.4. Bewertungskriterien

a) B ewertu ng d erFinanzanlagen:

b) B ewertu ng d erFord eru ngen:

Für die Bewertung werden die Forderungen eingeteilt in:

von d erB ankd u rc h aktive B ankgesc häfte erzeu gte Ford eru ngen (Kred ite):

w

w Bewertung der kurzfristigen Forderungen: zum "Nominalwert".

von D ritten erworbene Ford eru ngen:

w Die zum Handel und zum Verkauf bestimmten: "Fair Value"

w Die bis zur Fälligkeit gehaltenen Forderungen: "Restwert-Methode"

c ) B ewertu ng d es A nlageverm ögens:

B esond erheitim m aterielle Gü teru nd m ehrjährige S pesen:

Der Firm enwertwird nicht abgeschrieben, sondern jährlich dem Marktwert (Fair Value) angepasst.

Erfolgt grundsätzlich zum Marktwert (fair value). Die Finanzkrise führte zu Ausnahmeregelungen,durch welche eine zu starke Unterbewertung vermieden wurde.

Mittel- bis langfristige Forderungen werden nach der "Restwert-Methode" ("costoammortizzato") bewertet, unter Berücksichtigung der effektiven Verzinsung.Finanzmathematische Berechnungen sind dazu erforderlich.

Forderungen müssen auf ihre wahrsc heinlic he Einbringlic hkeit überprüft werden, wobei dieMarktsituation des Schuldners, die Konjunkturlage und die Wirtschaftslage des Staatesmitberücksichtigt werden. Die Forderungen können auch pauschal berichtigt werden, wobei imAnhang genauere Erklärungen anzuführen sind. Sind die Gründe für die Abwertungen nicht mehrgegeben, ist die Wiederaufwertung vorzunehmen.

Mehrjährige Aufwände, für welche nicht genau bestimmt werden kann, welche Erträge sie in Zukunftmit sich bringen, dürfen laut IAS / IFRS nicht aktiviert werden (z.B. mehrjährige Werbung, mehrjährigeForschungs- und Entwicklungsspesen, Gründungsspesen, usw.), sondern sind direkt als Aufwände indie Gewinn- und Verlustrechnung zu übernehmen. Diese Vorgangsweise weicht von denBestimmungen des Zivilgesetzbuches ab.

Das materielle und immaterielle Anlagevermögen kann wahlweise zum " Restbu c hwert" oder zum

" M arktwert(fairvalu e)" erfasst werden.

Restbu c hwert: Abschreibung erfolgt aufgrund der effektiven Wertminderung durch Abnutzung,Alterungsprozess, technische Überholung usw.

Fair valu e: der Wert der Güter wird jährlich auf- bzw. abgewertet und so dem Marktwertangepasst. Die Differenz zwischen Anfangs- und Endwert wird auf einer eigenenBewertungsreserve ("Bewertungsrücklagen") im Eigenkapital erfasst.

Beim Jahresabschluss nach den internationalen Buchhaltungsprinzipien geht es vor allem darum, das

effektive Verm ögen u nd B etriebsergebnis aufzuzeigen. Die Bewertungsmethode des Fair Valu e

(M arktwert)gewinnt dabei stark an Bedeutung. Die Anschaffungskosten, die laut nationalen Kriterienmeist für die Bewertung galten, sind zwar sichere Werte, haben allerdings den Nachteil, dass sie teilweisenicht aktuell sind. Der Marktwert hingegen gibt die reelle Situation wieder, wenngleich auch nicht immerhundertprozentig sicher.

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Bankwesen 2013/14

H.5. Dokumente des Jahresabschlusses

Neben den bereits behandelten Dokumenten

a) Vermögensaufstellung (Bilanz)

b) Erfolgsrechnung (G&V)

sind noch folgende Dokumente integrierender Bestandteil des Jahresabschlusses:

c ) A nhanger gibt Aufschluss über:

Bewertungskriterien

Buchhaltungsprinzipien

detaillierte Informationen zu den Bilanzposten

detaillierte Informationen zu den Posten der Erfolgsrechnung

Informationen zum Erfolg der einzelnen Bereiche

Informationen über Risiken

d ) D ie A u fstellu ng d erVeränd eru ngen d es Eigenkapitals

e) D ie Kapitalflu ssrec hnu ng

f) B eric htd es Verwaltu ngsrates

g) B eric htd es A u fsic htsrates

h) B eric htd erRevisionsgesellsc haft

Neben Bilanz und Erfolgsrechnung müssen im Anhang auch die Änderungen der verschiedenenPosten des Eigenkapitals aufgezeigt werden.

Die Kapitalflussrechnung gibt Aufschluss über den Cash Flow (Kassafluss) und dessenZusammensetzung. Sie zeigt die Zahlungsströme (Ein- und Auszahlungen) der Bank und informiertüber deren Liquidität und Finanzkraft.

Ein im Zeitablauf steigender Cash Flow wird als positives Signal gewertet und deutet auf diesteigende Innenfinanzierungskraft der Bank hin.

Der Verwaltungsrat erstellt einen Bericht zur Geschäftstätigkeit des abgelaufenen Jahres und gibtdarin Aufschluss über die aktuelle Situation des Unternehmens. Neben Informationen zumJahresabschluss (angewandte Bewertungskriterien) verden Vorschläge zur Gewinnverwendungunterbreitet. Es wird über bedeutende Ereignisse, die nach dem Abschluss des Geschäftsjahreseingetreten sind, berichtet, und die voraussichtliche Entwicklung des Unternehmens aufgezeigt.

Der Aufsichtsrat als Kontrollorgan erstellt einen Bericht, aus welchem die Einhaltung der rechtlichenund statutarischen Vorschriften hervorgeht.

Liegt die Überprüfung seitens einer Revisionsgesellschaft vor (bei Banken meistens der Fall), ergänztder entsprechende Bericht den Jahresabschluss.

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H.6. Einige bedeutende Bilanz-Kennzahlen der Banken

(Posten 130-200 der Passivseite)

(Posten 20-50 der Passivseite)

(Posten 70 der Aktivseite)

(Posten 20-50 der Passivseite)

(Detail im Anhang - 70 Aktiva)

(Posten 70 Aktiva)

(Posten 60 G/V)

(Posten 120 G/V)

Eine Verschlechterung dieser Kennzahl im Zeitvergleich könnte der Ausgangspunkt für notwendigeRationalisierungsmaßnahmen sein.

Gibt Auskunft in welchem Ausmaß die notleidenden Kredite durch die Bildung von Risikofonds abgedecktsind.

Risikofonds x 100

Notleidende KrediteRisikoabd ec ku ng =

Eigenkapitalau sstattu ng =Eigenkapital

Verbindlichkeiten bei Kunden

Forderungen bei Kunden x 100

Verbindlichkeiten bei KundenVerhältnis Kred ite /Einlagen =

Gibt Auskunft über das Verhältnis zwischen Eigenkapital und Mittel, die für die Kreditvergabe zurVergügung stehen (Einlagen, Obligationsdarlehen usw.)

Ein Ansteigen dieser Kennzahl könnte im Branchenvergleich auch Aufschluss über die Altersstruktur desabhängigen Personals geben.

Personalkosten

Anzahl der MitarbeiterD u rc hsc hnittlic he P ersonalkosten =

Effizienz d es P ersonals =Bruttoertragsspanne

Anzahl der Mitarbeiter

Gibt Auskunft in welchem Ausmaß die zur Verfügung stehenden Mittel für die Kreditvergabe an Kundeneingesetzt wurden.

A nteilD ienstleistu ngsgesc häft=Nettoprovisionen x 100

Ergebnis Vermittlungstätigkeit

Prozentanteil der Nettoprovisionen am Ergebnis der Vermittlungstätigkeit.

Kred itrisiko (S offerenzen)=Notleidende Kredite x 100

Forderungen bei Kunden

Prozentanteil der notleidenden Kredite im Verhältnis zu den gesamten Krediten.

Neben den bereits behandelten Kennzahlen zu Liquidität, Solvibilität und Rentabilität einige weiterebankspezifische Kennzahlen:

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