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leben muss, hat Trauerarbeit zu leisten. Trotz der oft persistierenden Beschwerden gibt es ein Leben nach dem Unfall. Was ist ein Schleudertrauma? Die HWS-Beschleunigungsverletzung be- schreibt einen Unfallmechanismus, bei dem es durch stossartige Beschleunigung des Rumpfes zu einer trägheitsbedingten, ge- genläufigen Bewegung des Kopfes mit ent- sprechender Verbiegung der Halswirbelsäule (HWS) kommt. Im Strassenverkehr kann ein Zusammenstoss oder eine brüske Bremsung ein Schleudertauma mit mehr oder weniger schlimmen Folgen verursachen. Die heute ak- tuellste Definition stammt von der Quebec Task Force (QTF), einer multidisziplinären Fachgruppe, die unter anderem die Literatur zum Thema «Whiplash» eingehend analy- sierte. Das «Schleudertrauma» ist ein Akzele- ration-Dezelerations-Mechanismus mit ei- nem Energietransfer zum Nacken. Meist ist es eine Folge von Auffahrunfällen oder anderen Verkehrskollisionen, kann aber auch durch andere Unfälle entstehen. Durch die einwir- kende Gewalt können sowohl knöcherne Strukturen wie auch Weichteile verletzt wer- den, was zu einer grossen Vielfalt an klini- schen Manifestationen führen kann. Nackenschläge – Unfallfolge Wie kommt es zu einer Verstauchung der Wirbelsäule im Strassenverkehr? Bei einem Heckaufprall wird der Körper des Insassen zusammen mit dem Fahrzeug be- schleunigt. Der Kopf des Insassen macht die- se Beschleunigung trägheitsbedingt nicht so- fort mit. Dies führt zu knickenden und scherenden Belastungen der HWS und damit zu HWS-Verletzungen. Ein HWS-Syndrom entsteht, weil Oberkörper und Kopf durch den Stoss von hinten unterschiedlich stark be- schleunigt werden. Das passiert in Sekunden- bruchteilen. Die Folgen: überdehnte Bänder im Kopf- und Halsbereich, Nervenquetschun- gen, Entzündungen, Einblutungen, Verschie- bungen oder sogar Brüche von Wirbeln. Das Verletzungsrisiko hängt nicht zwingend von der Aufprallwucht ab – selbst leichte Crashs können schwere Verletzungen verursachen. Die Beschwerden tauchen manchmal erst nach Tagen auf. Mögliche Symptome: Kopf- und Nackenschmerzen, Übelkeit, Schlaf- und Konzentrationsprobleme, Sehstörungen und Schwindelgefühle, gelegentlich auch Läh- mungserscheinungen. 4 Die Diagnose «Stauchung (Distorsion) der Halswirbelsäule (HWS)» kann jeden treffen. Täglich riskieren wir Kopf, Hals und Kragen, und zwar sowohl als Fussgänger, als Autofah- rer, beim Sport wie auch im eigenen Haus- halt. Ein unaufmerksamer Autofahrer knallt ungebremst in den Wagen des Vordermanns, eine Person stürzt vom Velo, ein anderer rutscht in der Badewanne aus. Dies alles kann schwere Folgen haben. Für etwa 80 Prozent der Verunfallten wird eine günstige Progno- se gestellt: Meist innert einer Woche, allen- falls nach Monaten, bilden sich die Beschwer- den nahezu vollumfänglich zurück. In der Schweiz gibt es pro Jahr rund 6000 Unfäl- le mit einem Schleudertrauma (Whiplash), die Hälfte davon auf der Strasse. 20% der Patien- tinnen und Patienten leiden leider auch nach einigen Wochen noch an Beschwerden eines Schleudertraumas. In einigen Fällen kommt es zu langwierigen gesundheitlichen Problemen, die oftmals ein Leben lang bestehen bleiben. Nicht selten kommt es nach einer zunächst harmlos erscheinenden HWS-Distorsion sogar zur völligen Berufsunfähigkeit. Die Angehöri- gen sind von den chronischen Beschwerden mitbetroffen und leiden ebenfalls darunter. Ähnlich wie bei lumbalen Beschwerden ver- ursacht die kleine Minderheit, die nicht be- schwerdefrei wird, den grössten Prozentsatz der Kosten. Die 12.5 % der Patienten in der Kohortenstudie der QFT (Quebec Task Force), die nach 6 Monaten immer noch arbeitsun- fähig oder im Alltag behindert waren, verur- sachten 46% der Gesamtkosten (QWF, 1995). Steht am Anfang einer Behandlung die voll- ständige Wiedergenesung im Vordergrund, ist langfristig die Akzeptanz der gesundheit- lichen Defizite angesagt. Dieses Akzeptieren fällt schwerer, wenn man sich z.B. als Opfer eines Verkehrsunfalls mit «unsichtbaren Fol- gen», d.h. mit für dritte oftmals nicht er- kennbaren Folgen, in der Gesellschaft wieder eingliedern muss. Wer mit Restbeschwerden Lic. phil. Christian Deforth Berater beim Schleuder- traumaverband in Zürich, Psychologe FSP und Super- visor, cdeforth@schleuder traumaverband.ch Schleudertrauma, das unterschätzte Risiko Buchtipp Schleudertrauma; Renata Huonker-Jenny. Das unterschätzte Risiko. Reportagen, Informationen und Behandlungsmöglichkeiten. 240 Sei- ten. Kartoniert. 2002, Kösel-Verlag, ISBN 3-466-30593-4, CHF 29.70

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Page 1: Schleudertrauma, das unterschätzte Risiko Was ist ein ... · leben muss, hat Trauerarbeit zu leisten. Trotz der oft persistierenden Beschwerden gibt es ein Leben nach dem Unfall

leben muss, hat Trauerarbeit zu leisten. Trotzder oft persistierenden Beschwerden gibt esein Leben nach dem Unfall.

Was ist ein Schleudertrauma?

Die HWS-Beschleunigungsverletzung be-schreibt einen Unfallmechanismus, bei demes durch stossartige Beschleunigung desRumpfes zu einer trägheitsbedingten, ge-genläufigen Bewegung des Kopfes mit ent-sprechender Verbiegung der Halswirbelsäule(HWS) kommt. Im Strassenverkehr kann einZusammenstoss oder eine brüske Bremsungein Schleudertauma mit mehr oder wenigerschlimmen Folgen verursachen. Die heute ak-tuellste Definition stammt von der QuebecTask Force (QTF), einer multidisziplinärenFachgruppe, die unter anderem die Literaturzum Thema «Whiplash» eingehend analy-sierte. Das «Schleudertrauma» ist ein Akzele-ration-Dezelerations-Mechanismus mit ei-nem Energietransfer zum Nacken. Meist ist eseine Folge von Auffahrunfällen oder anderenVerkehrskollisionen, kann aber auch durchandere Unfälle entstehen. Durch die einwir-kende Gewalt können sowohl knöcherneStrukturen wie auch Weichteile verletzt wer-den, was zu einer grossen Vielfalt an klini-schen Manifestationen führen kann.

Nackenschläge – Unfallfolge

Wie kommt es zu einer Verstauchung derWirbelsäule im Strassenverkehr?Bei einem Heckaufprall wird der Körper desInsassen zusammen mit dem Fahrzeug be-schleunigt. Der Kopf des Insassen macht die-se Beschleunigung trägheitsbedingt nicht so-fort mit. Dies führt zu knickenden undscherenden Belastungen der HWS und damitzu HWS-Verletzungen. Ein HWS-Syndromentsteht, weil Oberkörper und Kopf durchden Stoss von hinten unterschiedlich stark be-schleunigt werden. Das passiert in Sekunden-bruchteilen. Die Folgen: überdehnte Bänderim Kopf- und Halsbereich, Nervenquetschun-gen, Entzündungen, Einblutungen, Verschie-bungen oder sogar Brüche von Wirbeln. DasVerletzungsrisiko hängt nicht zwingend vonder Aufprallwucht ab – selbst leichte Crashskönnen schwere Verletzungen verursachen.Die Beschwerden tauchen manchmal erstnach Tagen auf. Mögliche Symptome: Kopf-und Nackenschmerzen, Übelkeit, Schlaf- undKonzentrationsprobleme, Sehstörungen undSchwindelgefühle, gelegentlich auch Läh-mungserscheinungen.

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Die Diagnose «Stauchung (Distorsion) derHalswirbelsäule (HWS)» kann jeden treffen.Täglich riskieren wir Kopf, Hals und Kragen,und zwar sowohl als Fussgänger, als Autofah-rer, beim Sport wie auch im eigenen Haus-halt. Ein unaufmerksamer Autofahrer knalltungebremst in den Wagen des Vordermanns,eine Person stürzt vom Velo, ein andererrutscht in der Badewanne aus. Dies alles kannschwere Folgen haben. Für etwa 80 Prozentder Verunfallten wird eine günstige Progno-se gestellt: Meist innert einer Woche, allen-falls nach Monaten, bilden sich die Beschwer-den nahezu vollumfänglich zurück.In der Schweiz gibt es pro Jahr rund 6000 Unfäl-le mit einem Schleudertrauma (Whiplash), dieHälfte davon auf der Strasse. 20% der Patien-tinnen und Patienten leiden leider auch nacheinigen Wochen noch an Beschwerden einesSchleudertraumas. In einigen Fällen kommt eszu langwierigen gesundheitlichen Problemen,die oftmals ein Leben lang bestehen bleiben.Nicht selten kommt es nach einer zunächstharmlos erscheinenden HWS-Distorsion sogarzur völligen Berufsunfähigkeit. Die Angehöri-gen sind von den chronischen Beschwerdenmitbetroffen und leiden ebenfalls darunter.Ähnlich wie bei lumbalen Beschwerden ver-ursacht die kleine Minderheit, die nicht be-schwerdefrei wird, den grössten Prozentsatzder Kosten. Die 12.5% der Patienten in derKohortenstudie der QFT (Quebec Task Force),die nach 6 Monaten immer noch arbeitsun-fähig oder im Alltag behindert waren, verur-sachten 46% der Gesamtkosten (QWF, 1995).Steht am Anfang einer Behandlung die voll-ständige Wiedergenesung im Vordergrund,ist langfristig die Akzeptanz der gesundheit-lichen Defizite angesagt. Dieses Akzeptierenfällt schwerer, wenn man sich z.B. als Opfereines Verkehrsunfalls mit «unsichtbaren Fol-gen», d.h. mit für dritte oftmals nicht er-kennbaren Folgen, in der Gesellschaft wiedereingliedern muss. Wer mit Restbeschwerden

Lic. phil. Christian DeforthBerater beim Schleuder-

traumaverband in Zürich, Psychologe FSP und Super-visor, cdeforth@schleuder

traumaverband.ch

Schleudertrauma, das unterschätzte Risiko

Buchtipp

Schleudertrauma; Renata Huonker-Jenny. Das unterschätzte Risiko. Reportagen, Informationen und Behandlungsmöglichkeiten. 240 Sei-ten. Kartoniert. 2002, Kösel-Verlag, ISBN 3-466-30593-4, CHF 29.70

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Biomechanik der Verletzungs-folgen bei einer Heckkollision

Bei einer Heckkollision (siehe Abb. 1) wirddas Fahrzeug zum Zeitpunkt des Aufprallsvorwärts beschleunigt. Eine ähnliche Be-schleunigung des Rumpfes der Insassen folgtnach ca. 100 ms. Auf den Kopf wirkt keineKraft, er bleibt deshalb im Raum stehen. Diesbewirkt, dass die mittlere und untere Hals-wirbelsäule in eine forcierte Extensionsstel-lung gebracht werden, während sich derRumpf unter dem Kopf nach vorne bewegt.Sobald die Trägheit des Kopfes überwundenist, wird dieser ebenfalls nach vorne be-schleunigt. Da der Nacken dann als Hebelarmwirkt, wird diese Vorwärtsbeschleunigungverstärkt und der Nacken wird in Flexion for-ciert (Barnsley et al, 1993, S. 331-333).Selbst bei minimalen Geschwindigkeiten von6 – 8 km/h entstehen durch axiale Bewegun-gen des Rumpfes Kompressions- und Trakti-onskräfte im Bereich der Halswirbelsäule(McConnell et al, 1993, in a Scientific Mono-graph of the Quebec Task Force, 1995).Im Bereich der oberen Halswirbelsäule findetvor der Extension bereits eine Translations-bewegung des Kopfes nach posterior statt(Abb. 2). Diese Bewegung bewirkt bemer-kenswerte Kräfte, die vor allem die Gelenkevon C0-2 betreffen, da diese Gelenke mehr inder Transversalebene liegen. Diese Translati-on oder relative Flexion, kann bereits dieobere Halswirbelsäule verletzen, im Beson-deren, weil sogar korrekt platzierte Kopf-stützen diese relativ kleine Bewegung nichtzu verhindern vermögen (Penning, 1994,Walz, 1994).

Biomechanik der Verletzungs-folgen bei einer Frontalkollision

In einer Frontalkollision wird das Fahrzeugnicht beschleunigt, sondern abgebremst. DieKörper der Insassen bewegen sich weiter vor-wärts, bis sie durch die Sicherheitsgurten ge-stoppt werden. Der Kopf, auf den noch keine

Kraft gewirkt hat, bewegt sich solange wei-ter vorwärts, bis er vom Nacken gestopptwird. Die dadurch entstehende Kraft wirktzuerst auf Höhe des C0/1 Gelenkes, dann aufHöhe von C6 und forciert somit den Nackenin eine Flexionsstellung. Die elastischen An-teile der posterior liegenden Strukturen desNackens ziehen den Kopf darauf wieder ineine Extension (Barnsley et al, 1993, S. 330).Welche Verletzungsmechanismen wirken, istzudem abhängig von der Position des Nackenszum Zeitpunkt des Aufpralls, der Position derKopfstützen und der Sitzgurte, der Positionder Person im Autositz, dem Sitz selbst (Form,Material, usw.) und davon, ob die Person aufden Unfall vorbereitet ist.Eine forcierte Extension bewirkt eine Komp-ression der posterior liegenden Strukturen,wie Dornfortsätze und PIV (posteriore Inter-vertebralgelenke). Ist der Knorpel der PIV-Gelenke voll komprimiert, folgt entweder ei-ne Kompressionsfraktur oder die anteriorliegenden Strukturen werden über ihr elasti-sches Limit gedehnt, was zu Rissen führt. Wirdder Nacken nun weiter in Extension gebracht,kann das Resultat eine Separation der Band-scheibe von ihrer vertebralen Endplatte odersogar eine Fraktur des Wirbelkörpers sein.Eine forcierte Flexion bewirkt Kompressions-kräfte auf anteriore Strukturen, wie dieBandscheibe und den Wirbelkörper. Gedehntwerden durch Flexion die posterioren Struk-turen. Diese sind die Gelenkskapseln der PIV,das Lig. nuchae und die posterior liegendenNackenmuskeln.Durch die Komponente der Lateralflexionwerden die Gelenkskapseln und posteriorenIntervertebralgelenke auf beiden Seiten, so-wie die Bandscheibe, belastet.In Frontalkollisonen werden horizontaleScherkräfte zwischen den Halswirbeln in gros-sem Ausmass produziert (Abb. 3). Dies hat ei-ne starke Kompression der Gelenksflächender PIV, sowie eine Dehnung der annulärenFasern der anterioren Bandscheibe zur Folge.

…das unterschätzte r is iko

Abb. 1: Phasen einer Heckkollision (Adaptiert

nach Foreman & Croft, 1995).

Abb. 2: Hypertranslation desKopfes nach posterior.

Entstehung eines HWS-Syndroms

Ein HWS-Syndrom entsteht, weil Oberkörper und Kopf durch denStoss von hinten unterschiedlich stark beschleunigt werden. Das pas-siert in Sekundenbruchteilen. Die Folge: überdehnte Bänder im Kopf-und Halsbereich, Nervenquetschungen, Entzündungen, Einblutun-gen, Verschiebungen oder sogar Brüche von Wirbeln. Hierbei hängtdas Verletzungsrisiko einer HWS-Distorsion nicht zwingend von derAufprallwucht ab – selbst leichte Crashs können schwere Verletzun-gen verursachen.

Abb. 3: Wirkung horizontaler Scherkräfte

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Welche Strukturen durch forcierte Bewegun-gen geschädigt werden können ist in Abbil-dung 4 ersichtlich.Auf Röntgenbildern in Neutralstellung kön-nen nur ossäre Verletzungen und Verände-rungen von Weichteilschatten, vor allem imPrävertebralraum, festgestellt werden. Kon-ventionelle röntgenologische Funktions-aufnahmen können eine Hypermobilität oderInstabilität aufzeigen. In der Akutphase sindsie aber einerseits aufgrund von Schmerzhem-mung nicht aussagekräftig, andererseits we-gen der Gefahr weiterer Verletzungen zu die-sem Zeitpunkt nicht indiziert (QFT, 1995). BeiHalswirbelsäulenverletzten mit persistieren-den Symptomen konnten mittels MRI ausge-

dehnte Weichteilverletzungen nachgewiesenwerden. In der Akutphase ist die Korrelationzwischen MRI-Befund und Symptomen so ge-ring, dass eine solche Untersuchung nur fürPatienten mit neurologischen Defiziten oderpersistierenden Symptomen empfohlen wird(Ronnen et al, 1996, Petersson et al, 1997).Mit PET (Positron Emission Tomographie)und SPECT Aufnahmen (Single Photon Emis-sion Computer Tomographie) wurde gezeigt,dass nach Traumata der Halswirbelsäule ingewissen Hirnregionen ein verminderter Me-tabolismus vorhanden war, von dem manvermutet, dass er durch nozizeptive Afferen-zen aus der oberen Halswirbelsäule verur-sacht wurde (Otte et al, 1997).

Der Stellenwert diagnostischerMassnahmen bei der HWS-Beschleunigungsverletzung

«Das Problem nach HWS-Distorsionen be-steht darin, dass noch viele Fragen ungeklärtsind. Entscheidende wissenschaftliche Er-kenntnisse zu HWS-Verletzungen wurdenzunehmend in den letzten Jahren gewon-nen. Aktuell besteht ein Diskurs, denn viele

Halswirbelsäule

Bei der Halswirbelsäule bündeln sich auf engstem Raum so viele le-benswichtige Strukturen, wie bei kaum einer anderen Körperregion.Wir finden Knochen, Bänder, Bandscheiben und Gelenke, Muskulatur,Blutgefässe, Nervenfasern und Nervenzellen und anderes mehr. DieAlltagserfahrung zeigt, dass die HWS bei knickenden und scherendenBelastungen (z.B. aufgrund eines Auffahrunfalls) auch bei vergleichs-weise geringen Belastungen zu Schaden kommen kann.

Die Themen➥ Vorstellung versus Realität➥ Umgang mit Kritik➥ Positives Denken und Toleranz➥ Wie wirke ich auf andere➥ Man ist, wie man ist➥ Glücklich und/oder zufriedenDie Themenkreise werden in Form vonEinzel- oder Gruppenarbeiten behandeltund diskutiert.

Orte und DatenVaduz, Mi, 22.6. und Mi, 29.6.2005Solothurn, Di, 6.9. und Di, 13.9.2005Luzern, Di, 21.6. und Di, 28.6.2005Thun, Mi, 23.11. und Mi, 30.11.2005Schaffhausen, Do, 1.9. und Do, 8.9.2005

SeminarkostenSVA-Mitglieder: Fr. 80.–Nichtmitglieder: Fr. 120.–

SeminarleitungRolf Rüegg, Rotkreuz

AnmeldeunterlagenTresa Stübi-CavegnSchönweidstrasse 16, 6020 EmmenbrückeTel. 041 281 27 67E-Mail: [email protected]

Es werden keine Anmeldebestätigungen verschickt.

Es ist nicht ausschlaggebend, was man sagt,sondern wie es beim Partner ankommt.Kommunikation heisst immer «senden undempfangen». Wir senden jedoch nicht nur verbal (akustisch) sondern auch nonverbal(Körpersprache).

…und zwischenmenschliche Beziehungen

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Fragen rund um das Schleudertrauma sindnoch nicht beantwortet und werden kontro-vers diskutiert», lic.phil. Christian Deforth.Es ist zu berücksichtigen, dass sich die Betrof-fenen, die eine HWS-Verletzung erlitten ha-ben, nicht durch die Gleichartigkeit ihres Ver-letzungs- und Beschwerdebildes auszeichnen.Dies führt dazu, dass am Anfang der Diagnos-tik eine Unterscheidung zwischen normalemHeilungsverlauf und verzögertem Heilungs-verlauf angestrebt werden sollte. Hierzu eig-nen sich die Erfassung anamnestischer Daten,die orthopädisch-manualmedizinische Unter-suchung und die HWS-Röntgendiagnostik mitFunktionsaufnahmen.In der weiteren Diagnostik ist der Vielfältig-keit des Verletzungsbildes jedoch Rechnungzu tragen. Hier seien die ophthalmologischeZusatzuntersuchung beim Auftreten akuterSehstörungen in der Frühphase nach demUnfall und der Einsatz der MRT erwähnt. Ge-rade die MRT gestattet in kurzer Zeit eineumfassende Beurteilung der möglicherweisegeschädigten Strukturen. Sie bietet darüberhinaus die Möglichkeit beim Erkennen vonSchädigungen diese im gleichen Untersu-chungsgang weiter zu klassifizieren. Es ist diesz.B. die Diagnostik der Funktionsstörungenspeziell in der oberen HWS und der Einsatzkontrastmittelfreien, nichtinvasiven MRT-An-giographie.«Trotz der Anstrengungen, die Diagnose undTherapie von Patienten mit HWS-Beschleuni-gungsverletzungen zu verbessern, bestehtbis heute bei einer kleinen Gruppe der Ver-

unfallten, gerade bei den ausschliesslichweichteiligen Verletzungen, eine Diskrepanzzwischen subjektiven Beschwerden und ob-jektiv zu erhebenden Untersuchungsbefun-den« (vgl. D.Rothaupt, K. Liebig, 1997, Ma-nuelle Medizin, Springer Verlag, 35:66-76). Bei Patienten nach HWS-Beschleunigungs-verletzung, die einen positiven Befund inden Röntgenübesichtsaufnahmen, eine radi-kuläre neurologische Symptomatik, den Ver-dacht auf eine vertebrobasiläre Insuffizienzoder einen über Wochen persistierenden Be-schwerdeverlauf zeigen, ist die MRT sowohlals Suchmethode zum Nachweis morphologi-scher Veränderungen wie auch zur Objekti-vierung von Funktionsstörungen im Bewe-gungsablauf der HWS geeignet.Ophthalmologische Untersuchungen sind beiposttraumatisch aufgetretenen Sehstörungenin der Frühphase indiziert. Durch das Krank-heitsbild des Morbus Purtscher können akuteSehstörungen als «ferntraumatisch» hervor-gerufen, erklärt werden. Sowohl als Scree-ningmethode zur Aufdeckung von Beschwer-deursachen wie auch zur Dokumentation und Präzisierung von Verletzungsfolgen anknöchernen, diskoligamentären, vaskulärenund neurogenen Strukturen hat sich der Ein-satz der MRT bewährt.

Symptome

So verschieden die verletzten Strukturen seinkönnen, so unterschiedlich können die Symp-tome sein und jegliche Kombinationen vonSymptomen scheinen möglich. Die häufig-sten Symptome in der Akutphase sind in Ta-belle 1 aufgelistet.Von den neuronalen Strukturen stammendeSymptome können eine Latenzzeit von bis zu

…das unterschätzte r is iko

Abb. 4: Häufigste Läsionender HWS nach Schleudertrauma

1 = Fissur2 = Hämarthorose der

posterioren Interverte-bralgelenke

3 = Kapselriss der poste-rioren Intervertebral-gelenke

4 = Läsion des Meniskoid5 = Intraartikuläre Fraktur6 = Wirbelkörperfraktur7 = Fraktur der vertebralen

Endplatte8 = Läsion des Lig. Longitu-

dinale ant.9 = Riss im Anulus fibrosus

10 = Riss der subchondralen Platte

adaptiert nach Barnsley et al, 1993

Bei den anamnestischen Daten sind es dieextrazervikalen Beschwerden wie Schwin-del, Sehstörungen und Schwächegefühlein den Schultern, die einen verzögertenHeilungsverlauf (länger als 4 Wochen) er-warten lassen. Bei den diagnostischenMassnahmen können orthopädische Un-tersuchung und Röntgendiagnostik nurScreening- oder Ausschlusscharakter fürschwere Verletzungen haben. Die Rönt-genfunktionsdiagnostik erlaubt eine gro-be Beurteilung der Bewegungssegmente.Eine Verifizierung von geklagten Be-schwerden können durch diese Verfahrennicht durchwegs erreicht werden und auchneurologische und psychiatrische Untersu-chungen können auch bei massiven Be-schwerden Normalbefunde zeigen.

Unfallprävention – Gibt es Hoffnung für das Jahr 2005?Nach einer Studie des Schweizerischen Versi-cherungsverbandes vom März 2004 wären in der Schweiz rund ein Zehntel der jährlich 10 000 Unfallopfer von einer Chronifizierungder Symptome betroffen.Wie die Verletzungen entstehen kann dieForschung noch nicht genau erklären. Nach der Studie von Crash Labors der bri-tischen Autoversicherer in der englischenKleinstadt Thatcham schützt nur jeder dritteAutositz der insgesamt 115 getesteten Stan-dard-Sitze des Modelljahres 2005 die Insas-sen ausreichend vor dem Schleudertrauma.Auch teure Marken fielen bei den Crashtests,in denen die Kopfstützengeometrie zählt,durch. Denn bei keinem anderen Auto-Crashverletzen sich derart viele Menschen wie beiAuffahrunfällen. Der Einbau einer aktivenKopfstütze in jedem Sitz hiesse wenig Geldfür mehr Sicherheit auszugeben!

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16 Tagen zeigen (Butlr, 1996, pers. Kommuni-kation). Falls es sich um einen nozizeptivenSchmerzmechanismus handelt, verhält sichdie Symptomprogression analog zum Wund-heilungsmodell. Dieses Modell kann auf Patienten mit neurogenen oder anderenSchmerzmechanismen nur beschränkt ange-wandt werden, da die Heilung in diesen Fäl-len oft verzögert stattfindet (QFT, 1995).

Tabelle 1: Häufigste Symptome in der Akutphase bei Halswirbelsäulenverletzungen (Bisbee et al, 1993, S. 507)➥ Bewegungseinschränkungen der HWS

(Halswirbelsäule)➥ Muskelspasmen➥ Druckdolenz der ant. und post.

Strukturen der HWS➥ Kopfschmerz➥ Schwindel➥ Übelkeit / Erbrechen➥ Symptome in der oberen Extremität➥ Verwirrtheit / kognitive Defizite

bzw. Einbussen

Prognose und Risikofaktoren füreine Chronifizierung

Verschiedene Untersuchungen zeigten, dassdie Chance für eine vollständige Erholungsinkt, je länger die Symptome bestehen. Un-gefähr 50% der 2810 Patienten in der Kohor-tenstudie der QTF erholten sich im erstenMonat, 64% während der ersten 60 Tage und87% innerhalb der ersten 6 Monate. Bei Pati-enten, die nach 6 Monaten nicht zu ihren all-täglichen Aktivitäten, inklusive ihrer Arbeitzurückkehren können, sinkt die Erholungs-chance auf etwa 25%. Nach 2 Jahren ist offen-bar nicht mehr mit einer wesentlichen Verän-derung des Zustandes zu rechnen (Barnsley etal, 1995, Bannister and Gargan, 1993, Rada-nov et al, 1993, Teasell et al, 1993). Die Que-bec Task Force (1995) fand, dass sogenannteSchleuderverletzungen der Halswirbelsäule

für gewöhnlich selbst-limitierend sind undnur 3% nach 12 Monaten noch symptoma-tisch sind. Interessanterweise lag bei einervon Radanov (1995) in der Schweiz durchge-führten Studie der Prozentsatz der Patienten,welche nach 2 Jahren noch Symptome aufwie-sen bei 18%! Andauernde Beschwerden undBehinderung nach 45 Tagen scheinen wichti-ge Warnzeichen für die Entstehung von chro-nischem Schmerz zu sein. Dies rechtfertigt intensive klinische Interventionen und in-terdisziplinäre Konsultationen nach dieserZeitdauer (QFT, 1995). Mit dem Ziel, Chronifi-zierung zu verhindern, ist es wichtig, gefähr-dete Personen frühzeitig zu erfassen!

Das Beschwerdebild der Schleudertrauma-Betroffenen mit chronischen Beschwerden

Symptomkreis 1: Nackenschmerzen, Hinterkopfschmerzen, Muskelverspannun-gen. Alle Betroffenen leiden an Nacken- u.Hinterkopfschmerzen.

Symptomkreis 2: Psychische Beschwerden,Nervosität, SchlafstörungenViele Patienten zeigen deutliche psychische Störungen

Symptomkreis 3: Hirnfunktionsstörungen,Aufmerksamkeit, KonzentrationBei den Patienten mit chronischen, Monate bis Jahre dauernden Beschwerdenzeigen relativ viele auch Hirnfunktions-störungen.

Quellen der Symptome

Bei ca. 54% der Patienten, die ein «Schleu-dertrauma» erlitten hatten, waren die po-sterioren Intervertebralgelenke die häufigsteUrsache von chronischen Nackenschmerzen(Barnsley et al., 1995). Klinisch scheinen so-wohl diskogene, wie auch ligamentäre Läsio-nen häufig eine nozizeptive Quelle zu sein(siehe Abb. 4). Wird die Kongruenz des Ge-lenks zerstört, kann dies zu schmerzhaften,arthrotischen Veränderungen führen. Für ge-nauere Angaben bezüglich Schmerzmusterder posterioren Intervertebralgelenke seiendie Leserlnnen auf die Artikel «Cervical JointPain Patterns 1 und 2 von Dwyer et al, 1989und Aprill et al, 1989 verwiesen (siehe Abb. 5).Gurumoorthy et al (1993, S. 38 – 45) zeigtenin einer MRI-Studie, dass die meisten Band-scheibenläsionen auf dem Niveau von C5/6,gefolgt von C4/5 vorkamen. Die Niveaus vonC3/4 und C6/7 waren am wenigsten häufig

Liste der häufigsten SymptomeMuskelschmerzen Nacken • Muskelschmerzen Schulter • Kopfschmer-zen • Kreuzschmerzen • Diffuse Schmerzzustände • Parästhesien •Tender Points • Erhöhte Ermüdbarkeit • Lange Erholungszeit nachAnstrengung • Verminderte körperliche Leistung • VerminderteStresstoleranz • Schwindel • Tinitus • Sehstörungen • Konzentrations-schwäche • Vergesslichkeit • Verminderte intellektuelle Leistung •Wortfindungsstörungen • Schlafstörungen • Erhöhte Reizbarkeit •Weinerlichkeit • Depressive Verstimmungen • Morgensteifigkeit •Kieferprobleme

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betroffen. Folgende Pathologien konnten ge-zeigt werden:➥ Vorwölben des Anulus Fibrosus➥ Protrusionen und freie Fragmente von

Nucleus-Material im Spinalkanal➥ Abtrennung des Anulus Fibrosus

zusammen mit seiner knöchernen Befestigung

➥ horizontal verlaufende, vom Rand des Wirbelkörpers ausgehende Risse im Anulus Fibrosus, die sogenannten Randläsionen.

Nach Randläsionen kann es zu einer ungenü-genden Reorganisation des Gewebes kom-men, mit folgender Narbenbildung oder Kal-zifikation. Taylor (1994, S.43/44) fand auch,dass der Ort dieser Läsionen mit der Schmerz-verteilung der Patienten übereinstimmte. Dader innere Teil der Bandscheibe avaskulär ist,kann es vorkommen, dass der Heilungspro-zess auch nach 5 Jahren noch nicht abge-schlossen ist (Bedbrook, 1989, in Gurumoor-thy et al, 1993, S. 31). In ihrer persönlichenErfahrung stellte Trott fest, dass die Sympto-me und Zeichen, die sie bei Patienten mitchronischen Schmerzen nach direkten/indi-rekten Traumata der Halswirbelsäule fand,wiederum die Hypothese stützte, dass dieBandscheibe als schmerzverursachende Struk-tur bei diesen Patienten in Frage kommt (per-sönliche Kommunikation, 1996). In der Studie von Gurumoorthy et al (1993, S.31) wurden im Zusammenhang mit Band-scheibenläsionen auch Rupturen des Lig. lon-gitudinale anterior gefunden, wobei das Lig.longitudinale posterior bei allen Personen in-takt war. Die Ligamenta alaria können, da sie aus nichtelastischen Fasern aufgebaut sind und bei ei-ner Kraft von mehr als 240 N bereits beschä-digt werden, bei einer Verkehrskollision irre-versibel überdehnt werden (Dvorak et al, inBisbee et al, 1993, S. 503). Wirkt eine Kraftzudem unerwartet auf den Kopf, wie dies ineinem Auffahrunfall geschieht, sind die sub-occipitalen Muskeln generell entspannt, wasdie Alarligamente extrem verletzlich macht(Bisbee et al, 1993, S. 503). Der häufigsteGrund für eine craniovertebrale Instabilitätist ein Trauma. Auf funktionellen CT-Aufnah-men bei Patienten mit persistierendenSchmerzen nach einem «Schleudertrauma»hat man auch pathologische Hypermobilität,verursacht durch Verletzung der Ligamentaalaria, gefunden (Barnsley et al, 1993, S. 336,Foreman und Croft, 1995, S. 38 – 45).Es wird vermutet, dass ein grosser Anteil derPatienten, welche später unter chronischenBeschwerden leiden, eine solche Hypermobi-

lität oder Instabilität aufweist, die jedochnicht diagnostiziert wurde (QTF, 1995). Da ei-ne solche Pathologie oft nur in klinischenTests nachgewiesen werden kann, ist es wich-tig, dass beispielsweise Physiotherapeutendiese identifizieren können.Neben verschiedenen Frakturen des Dens,die vor allem durch Hyperextensionstrauma-ta entstehen, kommen auch Frakturen desAtlas, sowie Verletzungen der umliegendenWeichteile, Gefässe und Nerven vor. Klinischrelevant ist für Physiotherapeuten sicher,dass es Frakturen des Dens gibt, die auf Rönt-genbildern fast nicht sichtbar sind, da sievom davorliegenden Atlasbogen verdecktwerden können. Es ist daher von grössterWichtigkeit, bei Patienten nach HWS-Trau-mata sowohl die Alarligamente, als auch dieossäre Stabilität klinisch zu testen.Die Kombination einer grossen Anzahl Me-chanorezeptoren im Bereich von CO-3, miteiner hohen Dichte an Muskelspindelakti-vität in der Suboccipitalmuskulatur resultiertin einer hohen Sensitivität dieser Region aufVeränderungen des Bewegungsverhaltens.Die sensible Kontrolle der Körperhaltungkann durch Traumata dieser Region signifi-kant gestört sein.In der Praxis sieht man häufig eine Überak-tivität des M. Sternocleidomastoideus, der Hyoidmuskulatur, sowie des M. Trapezius de-scendens und des M. Levator scapulae. Dane-ben haben die Patienten häufig grosseSchwierigkeiten die tiefen Nackenflexorenzu rekrutieren. In den überaktiven Muskelnsind meist auch myofasziale Triggerpunktezu finden. Dass Schmerzen im Bereich des Kopfes unddes Gesichts von der Halswirbelsäule stam-men können, versucht die Konvergenz-Theo-rie mit der Überlappung der Nervenfasernvon CO-3 mit den Fasern des N. Trigeminusim Nucleus spinalis zu erklären (Greenman,1993, S.519).Patienten, die ein «Schleudertrauma» erlit-ten haben, zeigen oft positive neuromenin-geale Tests. Butler glaubt, dass einerseits dasNervensystem selbst, andererseits die vas-kuläre Versorgung des Nervensystems ver-letzt sein kann. Das Nervensystem kann auchindirekt betroffen sein, durch einen erhöh-ten Druck auf Grund von Blutungen oderÖdemen in den umliegenden Geweben. Hatsich einmal eine intra- oder extraneurale Ent-zündung entwickelt, geht der Heilungspro-zess sehr langsam vor sich und es können ir-reversible Schäden zurückbleiben (Bsp.Narben). Bereits ein minimaler intraduralerErguss benötigt Monate, bis er sich vollstän-dig zurückgebildet hat. Als Spätfolge kann

Abb. 5: Schmerzmuster derzervikalen posterioren Inter-

vertebralgelenke (PIV)Adaptiert von Dwyer et al,1989 und Aprill et al, 1989.

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die Mobilität des Nervensystems durch Nar-ben und Adhäsionen oder durch ein extra-neurales Interface reduziert sein. Zum Bei-spiel kann der Plexus brachialis durchhypertone Scaleni, wie sie bei Patienten mitVerletzungen der Halswirbelsäule oft vor-handen sind, komprimiert werden (Butler,1995, S. 365, S. 382 – 384).Abhängig von der Art und Schwere des Trau-mas kommt ein breites Spektrum an Verletzun-gen des Gehirns vor. Die Patienten beklagensich über Symptome wie Konzentrations-störungen, Vergesslichkeit etc… Sinnvollerwei-se werden solche Patienten einem Neuropsy-chologen zur weiteren Abklärung undTherapie in diesem Bereich überwiesen.Ist ein normaler lymphatischer Abfluss nichtmehr gewährleistet, hat dies einen erhöhtenDruck auf das zentrale Nervensystem sowieeinen erhöhten Hirndruck zur Folge undkann zu bizarren Symptomen führen.Ebenfalls ungewöhnliche, ja sogar bizarreSymptome können vom sympathischen Ner-vensystem hervorgebracht werdenDas sympathische Nervensystem wird zervikaldes öfteren in der Extensionsphase, thorakal inder Flexionsphase geschädigt (Butler, 1995, S.382 – 384). Als Folge davon kann sich ein Hor-ner's Syndrom oder auch ein umgekehrtesHorner's Syndrom entwickeln (Barnsley eta1,1993, S. 337, Butler, 1995, S. 104 – 110).Verschiedenste Pathologien der Arteria ver-tebralis, die von Kontusionen bis hin zu Dis-sektionen der Intima reichen, wurden vonverschiedenen Autoren beschrieben (Barns-ley et al, 1993, S. 337, Taylor, 1994, S. 45).Curl (1995, S. 387 – 429) beschreibt Verlet-zungen des Kiefergelenks durch forciertesÖffnen (Überdehnung von Kapsel und Liga-menten) in der Extensionsphase des Traumas,sowie durch forciertes Schliessen (Quet-schung des retrodiskalen Gewebes) in derFlexionsphase (siehe Abb.6).Wilkinson (1994, S. 99 – 103) dagegen fand,dass akute Verletzungen des Kiefergelenksinnerhalb 1 – 3 Wochen ausheilen, währendPatienten nach HWS-Trauma häufig erst län-gere Zeit nach dem Unfall Beschwerden ent-wickelten. Er stellte daher die Hypothese auf,dass diese Probleme eher auf Grund stress-bedingter parafunktioneller Gewohnheiten(Bsp. Zähne knirschen), verändertem Bewe-gungsverhalten und muskulären Dysba-lancen durch Schmerzen im Nacken- und Kieferbereich entstehen. Hier bedarf es beiPatienten nach Schleudertrauma zukünftigmehr kontrollierte Studien, in welchen dieMuskulatur oder das Kiefergelenk als mög-liche Quelle der Symptome untersucht wer-den.

Kopfweh nach einem Unfall mit Schleuder-Mechnanismusund Hirnprellung

(vgl. Arnold Sadwin1, in Info 1 / 2 1997Schleudertraumaverband)Kopfschmerz nach einem Unfall mit Schleu-dertraumamechanismus und nach Hirnprel-lungen können separat oder simultan auftreten. Es gibt Ähnlichkeiten und Unter-schiede. Die Therapie ist schwierig.Während der Kopf wiederholt mit Gewaltextrem nach hinten und vorne geschleudertwird, prallen die weiche Hirnmasse und derHirnstamm gegen hartes Knochenmaterial.Dabei geschehen mikroskopisch kleine zel-luläre und axonale Verletzungen. Medizini-sches Notfallpersonal übersieht oft, dass eineHirnprellung vorhanden ist. In der Hitze desGefechtes mag auch die Patientin oder derPatient nicht realisieren, das sie einen kurzenMoment eine Zustandsveränderung erlebthaben als der Unfall geschah. Die Notfallärz-te sollten die Patientinnen und Patientennicht nur fragen, ob sie bewusstlos gewesenseien, sondern auch, ob orientierungslos,«neblig» oder ob sie eine ungewöhnlicheLeichtigkeit im Kopf verspürt hätten. Wichti-ge Fragen sind weiter: War das Gefühl vor-handen, die Zeit verlangsame oder verschnel-lere sich? Wurden Punkte gesehen oderGlockenläuten gehört? Wurde der Kopf aneinem Gegenstand angeschlagen? Ist die Er-innerung vorhanden an die Details des Un-falles und an die dennzumaligen Geräusche?Es ist wichtig, nicht zu vergessen, das manauch eine Erschütterung haben kann, ohneseinen Kopf anzuschlagen. Die Hirnprellungwird dann verursacht, wenn das Hirn auf denSchädel trifft. Die Patientinnen, die Patien-ten werden oft mit einer weichen Halskrausenach Hause geschickt. Man macht sie daraufaufmerksam, dass ihr Hals am nächsten Mor-gen wahrscheinlich sehr steif und schmerz-haft sein wird: «Am Morgen haben sie viel-leicht Schwierigkeiten, ihren Kopf vomKissen hochzuheben.»Gewöhnlich findet die Warnung vor Kopf-schmerzen nicht statt, obwohl einige bereitskurz nach der Kopfverletzung Kopfschmer-zen aufweisen.

Im Verlauf der Zeit und wenn die Symptomevorhalten, konsultiert die Leidende, der Lei-dende verschiedene Spezialisten.

Gewöhnlich wurden zu diesem Zeitpunkt dieProbleme, welche durch den Schleudervor-gang verursacht worden waren, bereits be-

Abb. 6: Verletzungen desKiefergelenkes durch forcier-

tes Öffnen und Schliessen.Adaptiert nach Curl (1995, S. 387 – 429)

1 Pensionierter «Assistant Clinical Professor of

Neurology, University ofPennsylvania Medical

School»

Pensionierter «Assistant Clinical Professor of Psy-

chiatry, University of Penn-sylvania Medical School»

Pensionierter «Chief of Neuro-Psychiatry, Graduate

Hospital, University of Pennsylvania»

Adjunctive Clinical AssistantProfessor in Family Medicine,

University of Medicine undDentistry of New Jersey und

«Diplomate of The AmericanBoard of Forensic Examiners»

…das unterschätzte r is iko

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handelt durch den Hausarzt, den Orthopä-den, den Physiotherapeuten und andere.Wärme, Massage, Ultraschall, GalvanischeStimulation, Dehnung und mehr wurde an-gewendet und noch immer klagt die Patien-tin, der Patient über Kopfschmerzen. Das istder Moment, in welchem man weitersuchenmuss. Bekommen die Patientinnen und Pati-enten ihre Diagnosen mitgeteilt, sind sie oft-mals dankbar, dass sie nun wussten, dass ihreanhaltenden Probleme nicht Einbildung oder«etwas Psychiatrisches» waren. Anhand einer«Liste zur Beschreibung der Kopfschmerzen»wurden 5000 Fälle nach Hirnprellung unter-sucht. Während der letzten 15 Jahren ist die-se Liste immer länger geworden, einerseitsanalog zum Wissen, das sich vergrössert hat,anderseits je mehr wir von unseren Patientin-nen und Patienten lernen konnten. Die Auf-

nahmelisten und ähnliche Informations-quellen vermögen einige Geheimnisse rundum das Hirnprellungs-Trauma wegzuräu-men. Viele Patientinnen und Patienten erlit-ten einen kombinierten Unfall: Schleuder-trauma und Hirnprellungssyndrome. Nursehr wenige litten nur an einem Schleuder-trauma. Die Kopfschmerzen, von beiden ausgelöst, gehen oft von selber zurück undverschwinden beinahe ohne Behandlung.Kümmern sollte man sich vor allem um jeneKopfschmerzen, welche die Patientinnenund Patienten über eine längere Zeit plagen.Das Anhalten der Symptome kann nicht alsAbhängigkeit von juristischen Aspekten desUnfalles charakterisiert werden. Jene Patien-tinnen und Patienten, welche keinen Prozessin Aussicht haben, haben während Monatenoder Jahren die gleichen Symptome wie jene,

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Waagrecht:1. Ort im Kanton Schaffhausen7. Kantonsaustokennzeichen8. Lehre vom Bau der Körperteile

10. Engl. essen12. Gegorener Honigsaft13. Sprungbein15. Griechischer Buchstabe16. Alkoholisches Getränk17. Schwung20. Franz. Artikel22. Sigvard … Schwedischer

Naturwissenschafter geb. 19.6.191126. Ort am Bodensee29. Geeignet, Traum, vollkommen30. Zwei gleiche Vokale31. Frucht

Senkrecht:1. Roter eisenhaltiger Blutfarbstoff2. Blutarmut3. Lange Bretter4. Laut in Kurzform5. Körperschlagader6. Verhältniswort7. Autokennzeichen von Bad Segeberg9. Nebenfluss des Rheins

11. Chem. Symbol für Osmium14. United States of America18. Gegenteil von kurz19. Zwei gleiche Konsonanten21. Aufsehendes Ereignis, Skandal22. Männlicher Vorname,

Ritter der Artusrunde23. Farbe24. Vereinigte Nationen in Kurzform25. Besitzanzeigendes Pronomen27. Männerkurzname28. Verneinung

Lösungswort:

Auflösung des Rätsels auf Seite 25

Ru

th H

ecke

l, 13

.11.

2004

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deren Fall rechtlich bereits abgeschlossen ist.Posttraumatische Kopfschmerzen haben ihrenUrsprung im Bewegungsapparat, im Nerven-system oder im Gefässsystem. Alle drei kön-nen auch zusammen auftreten. Verletzungendurch Schleudermechanismen kann verschie-dene Teile betreffen in unterschiedlichemGrad. Körperuntersuchungen und Laborstu-dien bringen uns gewöhnlich die hauptsäch-liche Verletzung und ihre Art. Röntgenauf-nahmen sowie Computertomographie (CT),Magnetresonanz-Bilder (MRI), Elektromyo-gramm (EMG) und andere helfen weiter.

Kopfschmerzen, verursacht durchSchleudermechanismus, trifft oft am Hinterkopf auf

…kombiniert mit Streckung und Überdeh-nung der Nackenmuskulatur, besonders Teiledes Trapez-Muskels.Durch Abtasten finden wir verhärtete undweiche Muskeln. Die Untersuchung ver-schlimmert die Kopfschmerzen oft. Manch-mal machen die Patientinnen und Patienten einen Unterschied zwischen «Kopfweh» und«Schmerzen am Kopf». Ersteres wird inner-halb/intern im Kopf, zweiteres ausserhalb/ex-tern am Kopf verspürt. Der Einfachheit halberkönnen wir jetzt diese Unterscheidung an-wenden: Kopfschmerzen nach Hirnprellung

sind innerhalb/intern; Schleudertrauma-Kopf-schmerzen sind ausserhalb/extern. Sie könnenalleine auftreten oder kombiniert. Eine detail-lierte (Kranken)-Geschichte wird uns zeigen,welches vorliegt. Wir brauchen folgende Fra-geliste als Leitfaden, um das Problem besserzu verstehen.

Tabelle 2:Liste zur Beschreibung der Kopfschmerzen1. Ort / Wo?2. Häufigkeit / In welchen zeitlichen

Abständen?3. Dauer / Wie lange?4. Schweregrad / Wie stark?5. Typ / Welchen «Charakter» hat

der Schmerz?6. Steigerung / Was verschlimmert den

Schmerz?7. Verminderung / Was lindert den

Schmerz?

OrtDie internen Schmerzen können irgendwoim Kopf auftreten. Manchmal beginnen siedort, wo die ursprüngliche Verletzung ist.Der Schmerz kann auf einen Punkt konzen-triert (fokussiert) bleiben oder aber schlechtlokalisierbar (diffus) werden. Er kann einsei-tig oder beidseitig auftreten. Nicht seltentritt der Schmerz hinter den Augen auf.

…das unterschätzte r is iko

Die Themen➥ Intrapersoneller (innerer oder

seelischer) Konflikt➥ Interpersoneller (äusserer oder

zwischenmenschlicher) Konflikt➥ Konflikttheorie➥ Wie Konflikte entstehen und wie

man sie erkennt➥ Bewältigen und Lösen von Konflikten

im Alltag➥ Einführen in die Motivationslehre➥ Die Chance der Veränderung

Die Themenkreise werden in Form vonEinzel- und Gruppenarbeiten behandeltund diskutiert.

SeminarkostenSVA-Mitglieder: Fr. 80.–Nichtmitglieder: Fr. 120.–

SeminarleitungRolf Rüegg, Rotkreuz

Ort und DatenOlten Mi, 7.9. und Mi, 14.9.2005Winterthur Mi, 18.5. und Mi, 25.5.2005

AnmeldeunterlagenTresa Stübi-CavegnSchönweidstrasse 16, 6020 EmmenbrückeTel. 041 281 27 67E-Mail: [email protected]

Es werden keine Anmeldebestätigungenverschickt.

Menschen sind «konfliktträchtige Wesen», jedoch habendie wenigsten zu Hause, in der Schule oder in der Berufsausbildung gelernt, mit Konflikten umzugehen.Konflikte sind unvermeidlich, sie sind Bestandteil des Lebens. Werden sie rechtzeitig erkannt und entsprechend eingeschätzt, können sie konstruktiv bewältigt werden.

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Wenn eine Schleudertrauma-Patientin, einSchleudertrauma-Patient interne Kopfschmer-zen hat, dann hat ziemlich sicher auch eineHirnprellung stattgefunden. So oder so ist essinnvoll, mit oben aufgeführter Liste zu arbei-ten. Der externe Schmerz tritt, wie oben er-wähnt, meist am Hinterkopf auf. Wenn derSchmerz nahe dem Austritt des grossen okzipi-talen Nerves ist, muss man traumatische okzi-pitale Neuralgie in Betracht ziehen. Eine loka-le Nervenblockade wird bei dieser Diagnosehelfen und wirkt unter Umständen therapeu-tisch. Schmerzen hinter dem Ohr oder im Kie-ferwinkel mit schmerzhaftem Kaumuskelführt zur Untersuchung der Kiefergelenke.

HäufigkeitKopfschmerzen nach Hirnprellung dauern ge-wöhnlich während zweier Wochen nach demUnfall an. Allmählich tritt dann eine Verbesse-rung ein und die Patientin, der Patient ver-spürt zeitweise ein Erleichterung. Man mussdie Patientin oder den Patienten darauf vor-bereiten, dass nur kleine Fortschritte erwartetwerden dürfen. Um ihnen dabei zu helfen, istes ratsam sie ihre Leiden in ein Tagebuch ein-tragen zu lassen. Oft kommt es vor, dass diePatientin, der Patient die Übersicht verliertund nicht mehr weiss, welche Fortschritte ermacht. Wenn Sie das Tagebuch mit ihnendurchgehen, wird es sichtbar, dass tatsächlicheine Verbesserung stattgefunden hat. Leidergibt es aber auch Patientinnen und Patienten,bei welchen keine Besserung eintritt.

DauerBeide, interne und externe Kopfschmerzen,können Wochen und Monate anhalten, ja so-gar Jahre. Schwerere Halsverletzungen ver-ursachen erwartungsgemäss anhaltenderenSchmerz. Aber das muss bei Kopfschmerzennach Hirnprellung nicht so sein. Leichte Hirn-prellungs-Kopfschmerzen können länger an-halten als die Schmerzen einer schwererenKopfverletzung.

SchweregradIronischerweise verursachen einige der leich-testen Hirnprellungen die schlimmsten Kopf-schmerzen, während eine Patientin, ein Pati-ent mit einer Schädelfraktur kaum bleibendeSchmerzen hat.Externe Kopfschmerzen, verursacht durchHalsverletzungen, können ziemlich intensivsein. Vielleicht helfen physikalische Behand-lungen. Interne Kopfschmerzen reagierendarauf gar nicht, obwohl manchmal Kopf-massagen etwas Linderung bringen können.Das gilt besonders dann, wenn zusätzlichemotionale Belastungen den Schmerz beein-

flussen. Grosse Schmerzen verursachen Qua-len und Depressionen, und umgekehrt. Hierkann Psychotherapie weiterhelfen.Es ist hilfreich, wenn die Patientin, der Pati-ent den Schweregrad der Schmerzen auf ei-ner Skala von 0 bis 10 aufzeichnen kann (10ist die oberste Grenze). Diese Angaben soll-ten ebenfalls im Tagebuch notiert werden.

TypHirnprellungs-Kopfschmerzen können sehrverschieden sein. Seymor Diamond beschriebsie «etwas zwischen Spannungskopfweh undMigräne». Wir haben so manche Variante be-obachtet, dass wir keine «typische» festlegenkonnten. Manchmal ist der Kopfschmerz vonkurzer Dauer, wie ein Blitz. Manchmal ist erpochend; manchmal ist er punktuell, manch-mal unbestimmt verteilt, diffus. Vorbestehen-de Migräne kann reaktiviert werden auchwenn sie vor dem Unfall nicht mehr aufgetre-ten war. Noch aktive Migräne kann verstärktwerden und öfter und grösseren Schmerz ver-ursachen. Eine Hirnverletzung kann bei einerPatientin die 1. Migräne auslösen – und diesbis zu Monaten nach dem Unfall. Es lassen sicheigentliche Migräne-Variationen beobachten:auch «Migräne-Verrücktheit», Basilaris-Migrä-ne, Ophtalmische Migräne und Migräne-Ab-senzen. «Cluster-Kopfschmerz» nach Hirnprel-lungs- und Schleudertrauma sind eher beiwenigen Fällen zu beobachten.

Was verschlimmert die SchmerzenLängeres Sitzen – zum Beispiel im Auto oderam Computer – kann die Kopfschmerzen,welche von einem Schleudertrauma herstam-men, verschlimmern. Sich vorbeugen und denDruck im Kopf vergrössern, kann ebenfallsden Schmerz bei Hirnprellungs-Kopfschmerzvergrössern. Jede, beziehungsweise irgendei-ne schnelle Bewegung des Kopfes kann beideSymptomgruppen, jene von Hirnprellungs-Patientinnen und -Patienten und jene vonSchleudertrauma-Patientinnen und -Patientenverschlimmern.

Was bringt Erleichterung?Schleudertrauma-Kopfschmerz reagierte oftauf verschiedene physikalische Therapien.Wenn der Heilungsprozess stagniert, schickenwir die Patientin, den Patienten zu einemPhysiotherapeuten, welcher auf Trocken-Nadel intramuskuläre Triggerpoint-Therapiespezialisiert ist. Mit dieser relativ jungen The-rapie hatten wir bei sehr vielen Patientinnenund Patienten guten Erfolg. Bestehen Phobi-en (=objektbezogene Ängste), kann die Pa-tientin, der Patient natürlich dieser Therapienicht zugeführt werden.

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Akupunktur-Nadeln werden an kleineren Or-ten angewendet. Die Behandlungen dauern30 Minuten und finden alle 14 Tage statt. Ge-wöhnlich sind es acht Behandlungen. Die Se-rie muss vielleicht wiederholt werden. Be-handlungen des internen Kopfschmerzes isteher eine Kunst als eine Wissenschaft. EinRapport erwähnt die Anwendung von klei-nen Dosen Amitriptyline positiv. Andere For-scher haben Dhea 45 ausprobiert. Bei akutenpost-traumatischen Kopfschmerzen wurdeauch Sumatriptan subkutan angewendet. Er-reicht wurde das Nachlassen der hämmerndenfrontalen und seitlichen Schmerzen, aber keinNachlassen der hinteren Schmerzen (inner-halb der Testzeit von 20 Minuten). Die oraleForm half bei sogenannten Cluster-Kopf-schmerz. Getestet werden auch Sumatriptanbei Post-Hirnprellungen-Migräne-Anfällen.

Die Behandlung muss individualisiert, jeder Patientin, jedem Patienten angepasstwerden.

Einer weiteren Patientin, einem weiteren Pa-tienten geht es gut, wenn die Medikamentekombiniert werden, zum Beispiel Fiorinal(Kaffein, Butabital, Aspirin, mit oder ohneCodein). Einer anderen Patientin, einem an-deren Patienten wiederum geht es besser mitMidrin (Sometheptenmucate, Dichloralphena-zon, Avetaminophen). Wieder andere benöti-gen einfach Analgetika, wie zum BeispielAspirin oder Acetaminophen. Noch anderebrauchen Narkotika in unterschiedlicher Dosisund unterschiedlicher zeitlicher Abstufung.Viele Patientinnen und Patienten halten Anal-getika in verschiedener Stärke bereit.Da die Schmerzen sowohl in Stärke und Qua-lität variieren, lernen die Patientinnen, diePatienten bald, welche Medikamente besserwirken und ob alleine oder kombiniert. DieNarkotika setzen sie nur ein bei sehr starkenSchmerzen. Wir haben auch Alpha-Stim 100angewendet und hatten bei ungefähr derHälfte der Patientinnen und Patienten Er-folg, indem ihre aktuellen Schmerzen gelin-dert werden konnte.Spätere Hirnprellungen können sehr viel grös-seren Schaden anrichten, sogar bei leichtemAnprall. Einige Patientinnen und Patiententragen eine Kombination von Kopfschmerzendavon: Schleudertrauma-Kopfschmerz, Post-Hirnprellungs-Klopfschmerz, Sinusitis, alte Mi-gräne und altes Spannungskopfweh könnenzusammen auftreten oder in Kombinatio-nen. Manchmal wird eine Patientin, ein Pati-ent in kurzen Zeitabständen bei zwei Unfäl-len verletzt. Daraus resultieren grosseSchwierigkeiten, wenn entschieden werden

muss, welcher Unfall für welche Symptomeverantwortlich ist. Besonders schwierig ist esdann, wenn eine Patientin, ein Patient aufdem Weg zu Ihrer Praxis einen weiteren Un-fall erleidet. Einer dieser Patienten bekamstärkere Kopfschmerzen, welche er von einem früheren Unfall ziemlich verloren hat-te. Nach dem zweiten Unfall wurden dieKopfschmerzen stärker und ein neuer, Post-Hirnprellungs-Kopfschmerz stellte sich an ei-nem neuen Ort ein.Arnold Baldwin, ehem. «Assistant ClinicalProfessor of Neurology, University of Penn-sylvania Medical School« Vgl. hierzu auch Arnold Sadwin.

Rehabilitation nach einemSchleudertrauma

Wichtig ist dabei eine interdisziplinäre Zusam-menarbeit von Ärzten, Therapeuten, Psycholo-gen und den Patientinnen und den Patienten.Eine IV-Berentung per saldo macht wenig Sinn. Aus Schweizer Statistiken ersieht man, dassca. 20% der Patienten nach Auftreten einesSchleudertraumas auch nach einigen Wo-chen noch an Beschwerden leiden. Um eineChronifizierung der Beschwerden zu mini-mieren, dieser entgegenzuwirken, ja idealer-weise zu verhindern, ist eine therapeutischeBehandlung während der akuten Phase sehrwichtig. Während des Unfallvorganges kön-nen viele Strukturen verletzt werden: Gelen-ke, Muskeln, Bänder, Bandscheiben, Nerven,Rückenmark und Gehirn. Diese Strukturenkönnen eine Quelle für Schmerzimpulse wer-den. Nicht alles ist auf dem Röntgenbild zusehen.

…das unterschätzte r is iko

Anfangsphase – Akute Phase des Schleudertraumas

Studien zeigen, dass frühzeitige Behandlun-gen zu einer Verminderung von Langzeit-komplikationen führen können. Der Patient sollte die vom Arzt verschriebenenSchmerzmittel nicht nach Bedarf, sonderndeckend nehmen, damit kein sogenannter«break through point» entsteht. Physikali-sche Massnahmen sind Eiswickel, Wärme,«trans substainous nerve stimulation», Ultra-schall und Elektrotherapie, manuelle Lymph-drainage, Halskragen der maximal 2 – 3 Tagegetragen werden und dann davon entwöhntwerden. Der wichtigste Punkt ist die Selbst-mobilisation. Der Patient wird angeleitet, do-sierte Bewegungen in schmerzfreiem Bewe-gungsausmass auszuführen, ein gezieltesHeimprogramm wird induziert.

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In der Anfangsphase oder akuten Phase desSchleudertraumas geht es darum die Schmer-zen zu reduzieren, einem maladaptivenSchmerzverhaltensmuster vorzubeugen, Ent-zündungen zu reduzieren und Narbenbil-dungen weitestgehend zu verhindern, des-weiteren zu informieren, z.B. Ruhepausen,Verlauf und voraussichtliche Prognose. Wel-che Alltagsaktivitäten können in welchemUmfang noch ausgeführt werden, wo benö-tigt man im Alltag Hilfe? Studien zeigen,dass die frühzeitigen Behandlungen zu einerVerminderung von Langzeitkomplikationenführen. Es gibt viele Gründe für intensive Be-handlungen während der ersten Woche.

Subakute PhaseNach ungefähr 10 Tagen beginnt die subakutePhase. Hier wird mit dem Behandeln der Ge-lenke begonnen. Eine Studie von 1996 hat ge-zeigt, das bei 60% von chronischen Schmerzennach HWS die Halswirbel- also die Facettenge-lenke, eine Quelle der Schmerzen waren. DieseGelenke können mit der sogenannten Mait-land-Therapie erfolgreich behandelt werden.Durch den verletzten Mechanismus der Gelen-ke werden die Gelenkkapseln oft geschwollenund steif, und mit Zusatzbewegungen kanndie Flüssigkeit abtransportiert werden, damitBewegung besser stattfinden kann.

MuskelnAls erstes sollte eine evtl. vorliegendeSchmerz«inhibition» der Muskeln angegan-gen werden.Werden durch den Schmerz gewisse Muskeln«ausgeschaltet», handelt es sich um eineSchmerzinhibition.Studien in Australien zeigen, dass die tiefenMuskeln, die die Wirbelsäule stabilisieren,durch Schmerz «ausgeschaltet» werden, derDurchmesser dieser Muskeln um ca. ein Drit-tel zurückgeht. Diese Muskeln kommen nichtautomatisch zurück, wenn der Schmerz ver-schwindet. Langzeitstudien zeigen, dass Pati-enten, die dieses spezifische Training nichtmachen, häufiger rückfällig werden.

NackenEs muss eine muskuläre Redukation erfolgen,um die Wiederherstellung einer funktionellstabilen Wirbelsäule zu erreichen, eine Reak-tivierung der gehemmten tiefen Nackenmus-keln wird angestrebt und deren Ausdauerverbessert werden.Patienten beklagen sich oft, dass sie denKopf nicht halten können!Die äusseren Muskeln, die weiter weg vonder Wirbelsäule liegen (globale Muskeln)

werden durch den Unfallvorgang ange-spannt (sogenannte Streckhaltung). Die in-neren Muskeln, die stabilisieren müssten,schalten ab. Die äusseren Muskeln sind Be-weger, sie können nicht gleichzeitig haltenund bewegen. Wenn man die inneren Mus-keln gezielt wieder zurücktrainiert, kann ga-rantiert werden, dass die äusseren Muskelnwieder lockerer werden.Ziel der Physiotherapie ist es, die innerenMuskeln zu reaktivieren und die anderenStrukturen wieder beweglich zu machen.

Verletzungen der Nerven- und Kanalstrukturen:Die Nerven können direkt oder indirekt be-troffen sein. Direkt durch den Unfallmecha-nismus können die Muskeln die Schutzfunk-tion nicht mehr ausüben. Es kommt zu einerdirekten Überdehnung der peripheren undvegetativen Nervenstrukturen. Das zeigt sichdurch Ödeme oder Schwellungen innerhalbder Nervenbündel. Die Leitfähigkeit der Ner-ven werden dadurch beeinflusst. Dies mussbehandelt werden, da sonst diese Schwel-lung bleibt. Umgekehrt können die umlie-genden Strukturen auf den Nerv Druck ausü-ben. Verletzte Gelenke können anschwellenund auf den Nerv drücken und dadurch dieBeweglichkeit des Nervs beeinflussen. Da-durch können auch Hand- und Armschmer-zen entstehen.

Kinästetische Sinn-TrainingDas Kinästetische Sinn-Training fördert dieFähigkeit, die Gelenkposition zu erkennen.Wenn man diesen Sinn verliert, sind die Be-schwerden: «unspezifischer Schwindel», sichunsicher fühlen, Beschwerden beim Lesen(man liest und plötzlich verschwimmt etwas).Es gibt eine Trainingsmethode um zu erken-nen, welche Probleme man hat.

ErgonomieBeim Sport oder Haushalt (Putzen) sollteman für sich ein «Pacingsystem» einhalten.Sehr viele Mitmenschen wechseln zu viel zwi-schen Aktivität und Inaktivität. Man machtzum Beispiel etwas im Garten und ist amnächsten Tag erschöpft, danach beginnt manwieder mit der Aktivität. Dieses Auf und Abgibt dem Gehirn ein Schmerzgedächtnis, dasswenn eine bestimmte Tätigkeit begonnenwird, das Gehirn sich sofort an die früherdurch bestimmte Bewegungen ausgelöstenSchmerzen erinnert. Dadurch wird die Aus-dauer schlechter und die Schmerzen kom-men schneller. Beim «Pacingsystem» (in Ame-rika entwickelt) soll verhindert werden, dassdas Schmerzgedächtnis ausgelöst wird. Bspw.

…das unterschätzte r is iko

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bei Haushalt- und Computerarbeiten: Manbeginnt und nimmt sich vor, die Tätigkeit zumachen, bis man Schmerzen spürt und misstdann die Zeit, wenn es unbequem wird. ZumBeispiel nach 20 Minuten. Dies macht man 3 -4 Tage hintereinander. Das ergibt dann evtl.Zeiten von 20 Minuten, 40 Minuten, 10 Mi-nuten, 25 Minuten – es gibt oft dieseSchwankungen. Dann zählt man die Zeitenzusammen, teilen diese durch 4 und nimmt80% davon. Dies ist dann die Zeit, die dieseTätigkeit ausgeführt werden sollte, nicht län-ger, auch wenn man das Gefühl hat, mankönne mehr machen. Jede Woche kann danndiese Zeitzahl um 10% gesteigert werden.Nur mit diesem Training kann die Ausdauergesteigert werden. Wenn dieses Training an-gewandt wird, kann man feststellen, dassnach einigen Tagen der Körper gewohnt ist,diese Durchschnittszeit einzuhalten, undman dann anfängt, nach dieser Zeit den Kör-per wieder zu bewegen und nicht zu lange inder gleichen Position zu bleiben.Es wurden nur einige Möglichkeiten aufge-zeigt, es gibt viele andere Therapiemöglichkei-ten. Man sollte Vieles probieren und sich dasaussuchen, das am meisten hilft. Im Beratungs-alltag des Schleudertraumaverbandes in Zü-rich laufen täglich, wöchentlich, monatlich,Jahr für Jahr, viele Rückmeldungen von Betrof-fenen ein. Betroffene eines Schleudertraumashaben beispielsweise folgende Therapien alsUnterstützung erfahren: Atemtherapie, Fel-denkrais-Therapie, Craniosakraltherapie, neu-ropsychologisches Hirnleistungstraining, Kine-siologie, Osteopathie, Psychotherapie, Ent-spannungstherpie, Atlaslogie, Atlasprofilax.Physiotherapie, Akupunktur/Akupressur, Alex-ander Technik, Rolfing, schulmedizinischeSchmerzmittel, Chiropraktik.Auffällig ist, dass die Wirkung von Schmerz-mitteln – obwohl diese häufig verschriebenwerden – nur gerade von 41% der Befragtenals gut oder eher positiv empfunden werden.

NeuropsychologieEine neuropsychologische Abklärung machtinnerhalb der ersten drei Monate nach dem

eingetretenen Unfallereignis wenig Sinn. DieNeuropsychologie setzt sich mit den Fragenvon Vergessen und Erinnern auseinander. Beider Neurologie ist das Gehirn die Grundlage,bei der Psychologie das Verhalten. Unter Ver-halten ist auch das Reden, das sich Erinnernund das Vergessen gemeint. Die klinischeNeuropsychologie befasst sich mit zweiHauptbereichen, mit der Diagnostik und derTherapie. In der neuropsychologischen Dia-gnostik werden die verschiedenen Funktions-bereiche des Gehirns überprüft (Konzentrati-on, Gedächtnis, geteilte Aufmerksamkeit,Planungsfähigkeit). Bei einer neuropsycholo-gischen Untersuchung wird der aktuelle kog-nitive und affektive Zustand eines Patientenerhoben. Die Patienten haben ganz verschie-dene Aufgaben zu lösen. Das ist für den Pro-banden sehr anstrengend, geht über längereZeit und am Schluss dieser Untersuchung istder Patient meistens sehr erschöpft.Eine neuropsychologische Diagnostik istebenfalls angezeigt, um allfällige Rehabilita-tionsmassnahmen zu planen, um herauszu-finden, was günstig wäre für eine bestimmtePerson und um die berufliche Wiedereinglie-derung besser mitplanen zu können. Nebender Erhebung des aktuellen Standes kannauch nach ca. 1 Jahr nochmals eine neuropsy-chologische Untersuchung durchgeführt wer-den, um zu überprüfen, ob die Konzentrationund das Gedächtnis gleich blieb. Eine neuro-psychologische Diagnostik kann über dieKausalität keine Aussagen machen.

Management

Um eine kosteneffektive Behandlung anzu-bieten, wäre es von Nutzen, zu wissen, wel-che Behandlungsmethoden effektiv und effi-zient, und welche nutzlos sind. Die meistenStudien auf diesem Gebiet wurden aber imRahmen einer Programmevaluation undhäufig zuwenig wissenschaftlich durchge-führt, so dass es schwierig ist, herauszufin-den, welchen Effekt die einzelnen Methodenhaben.

Beratung und Information

Aus der neuesten Literatur kann gefolgertwerden, dass das Informieren der Patientenüber die generell gute Prognose von «Schleu-dertraumata» einen enorm positiven Einflussauf die Erholung hat. Mehrere Autoren (But-ler, 1996, persönliche Kommunikation, Blake,1995, S. 204 - 212, Mclndoe, 1995, S. 153 - 159)betonen die Wichtigkeit, Patienten aufzu-

Tipps zur Rehabilitation

➥ Es gibt viele Gründe für eine intensive Behandlung während der ersten Wochen.

➥ Es gibt keine Zauberformel zur Heilung.➥ Die Therapien müssen massgeschneidert sein, Anweisungen und

Informationen des Therapeuten sind nicht genug.➥ Die Eigenverantwortung und die Ausführung des Gelernten liegt

beim Patienten.➥ Durch eine optimale Zusammenarbeit von Therapeut und Patient

wird das angestrebte Ziel der Symptomlinderung schneller erreicht.

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klären, zu beraten und zu beruhigen. Diesunterstützt einen Behandlungsansatz, derauf Selbstmanagement basiert und in derPrävention von Chronifizierung wichtig ist.Bedenkt man die Umstände in denen Auf-fahrunfälle geschehen, kann man sich leichtvorstellen, dass Gefühle wie Hilflosigkeit,Verlust der Kontrolle und Angst von den Pa-tienten verarbeitet werden müssen. Von die-sem Standpunkt aus gesehen scheint esselbstverständlich, dass Selbstmanagementim Sinne von den Patienten Instrumente zu ge-ben, um ihr Problem selbst unter Kontrolle zubringen eine entscheidende Rolle in der Be-handlung dieser Patienten spielen sollte. Auf-klärung und Erklärungen bezüglich Schmerz-mechanismen helfen den Patienten auchAngst und Stress abzubauen und sind, wie dasSelbstmanagement, wichtige Massnahmenum einer Chronifizierung vorzubeugen, (But-ler, 1996, persönliche Kommunikation). Gera-de hier spielen Physiotherapeutlnnen einezentrale Rolle.

Juristischer RatZum korrekten Problemmanagement gehörteine sachgerechte juristische Unterstützungder Betroffenen. Dem im VersicherungsrechtUnkundigen sind die gesetzlichen Grundlagennicht vertraut. Die Lage ist so komplex, dasszur Durchsetzung der dem Betroffenen zuste-henden Ansprüche spezialisierte Anwälte undAnwältinnen helfen müssen. Eine angepasstejuristische Vertretung basiert auf einem tief-greifenden Verständnis der schwierigen medi-zinischen und versicherungsrechtlichen Grund-lagen und Gegebenheiten. Gelegentlich bleibtes den Betroffenen nicht erspart, den Rechts-weg zu beschreiten, um zu den ihnen zuste-

henden Leistungen zu kommen. Die Kenntnisder entsprechenden versicherungsrechtlichenZusammenhänge und Begriffe kann ihnen helfen, Ungewissheiten und somit auch Span-nungen und Ängste abzubauen.

Die schweizerischeVersicherungspraxis

Ein Patient klagt über Schmerzen seit demUnfall, doch der Arzt kann kaum oder keineSchäden an Nerven, Muskeln oder Knochenfeststellen. Trotzdem sind die Schmerzen da,oder psychische Verstimmungen und Depres-sionen stellen sich im Laufe der Zeit ein. Mussdie Versicherung nun zahlen oder nicht? Undwelches Arbeitspensum ist dem Patienten zu-zumuten?Die Beurteilung der «harten» Fälle zählt zuden erbittersten Kampfzonen im gesamtenGesundheitswesen. Gemäss SchweizerischemVersicherungsverband zahlen die Haft-pflichtversicherungen in einem Schleu-dertrauma-Fall mit anhaltenden und schwe-ren Verletzungsfolgen durchschnittlich einehalbe Million Franken Entschädigung. Diejährlichen Kosten dafür schätzt der Verbandauf insgesamt 500 Millionen Franken und ei-ne entscheidende Rolle spielen dabei weiter-hin die medizinischen, unfallanalytischenbzw. biomechanischen Gutachten.Die Beurteilung multidisziplinärer Untersu-chungsergebnisse wirft die Frage auf, ob die-se als Folge oder als Ursache für lange persi-stierende Beschwerden anzusehen sind odermit diesen in keinem Zusammenhang stehen.Hierüber kann streng genommen nur eineVerlaufsbeobachtung Aufschluss geben, beider eine Erstuntersuchung baldmöglichstnach dem Unfall erfolgen muss.

Fragenkatalog für interdisziplinäre Gutachten

Die Fragen für interdisziplinäre Gutachtenbetreffen in der Regel die Aspekte derAnamnese, subjektive Beschwerdeangaben,Befunde, Diagnosen und den Heilungsver-lauf vom Unfall bis heute. Exemplarisch können beispielsweise folgen-de Fragen die zu begutachtende Thematikskizzieren:Genese des Beschwerdebildes (inwiefern psy-chisch / inwiefern organisch?) Soweit psychi-sche und organische Unfallfolgen sich nichtabgrenzen lassen, diese interagieren odersich das Verhältnis im Verlauf verändert hat(z.B. Symptomausweitung oder Entstehung

…das unterschätzte r is iko

Buchtipp

Mit der Broschüre «Halswirbelsäulenverletzungen aus juristischerSicht» von lic. oec. Fritz Dahinden, Rechtsanwalt, Heiden und St. Gallen, die beim Schleudertraumaverband bezogen werdenkann2, wird bezweckt, den Leserinnen und Lesern die juristischeBeurteilung von Schleudertraumen der HWS darzulegen und ih-nen einen Überblick über das Sozial- und Privatversicherungsrechtzu verschaffen. Der erste Teil der Broschüre enthält die vom Eid-genössischen Versicherungsrecht (EVG) aufgestellten Grundsätzezur rechtlichen Beurteilung von Schleudertraumen der HWS, imzweiten Teil erfolgt eine zusammenfassende Darlegung für dieRechtsanwendung in der Praxis. Im driten Teil wird ein allgemei-ner Überblick über das massgebliche Versicherungsrecht abgege-ben. Der Leser / die Leserin hat die Möglichkeit, sich auf Teilbereicheder Broschüre zu beschränken oder die Lektüre nach konkretenBegriffen im Sachregister3 auszurichten.

2 Einzelpreis 20.- (inkl. Herstellungskosten und Solidaritätsbeitrag), exkl. Porto

3 Beispiel: Adäquater/natürlicher Kausalzusammenhang, Begutachtungen, Betätigungsver-gleich, Eingliederungsmassnahmen, Genugtuungsansprüche, Gerichtsstand, Gesundheits-schädigung, Integritätsschaden, Invalideneinkommen, IV-Anmeldung, Kausalitätsprinzip,Nichtberufsunfälle, physische Unfallfolgen, Rentenschaden, Sozialversicherungsprozess,Teilinvalidität, Taggeldleistungen, Unfallbegriff, Verjährung, Vorleistungspflicht, Zusatzleistungen, usw.

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eines sekundären eigenständigen Beschwer-debildes; andere Feststellungen), sollten alleursächlich relevanten Einflussfaktoren auf-geführt werden, die medizinischen Zusam-menhänge und den zeitlichen Ablauf derEntwicklung erklären.Welche der geltend gemachten Beschwer-den stehen mit welchem Wahrscheinlich-keitsgrad in einem ursächlichen Zusammen-hang mit dem Unfall?➥ sicher (d.h. mit sehr hoher Wahrschein-

lichkeit / andere Ursachen fallen nicht in Betracht)? Begründung.

➥ Überwiegend wahrscheinlich (d.h. der Unfall ist die wahrscheinlichste aller möglichen Ursachen)? Begründung.

➥ Möglich (d.h. andere Ursachen sind nicht minder wahrscheinlich)? Begründung.

Liegen nebst den Unfallfolgen auch unfall-fremde Gesundheitsschädigungen vor, diegetrennt von den Unfallfolgen beurteilt wer-den können? Um welche handelt es sich undwie wirken diese im Alltag und Beruf aus?Wurden (oder werden in Zukunft) die Unfall-folgen durch den unfallfremden Faktoren imSinne einer konstitutionellen Prädisposition4

in bedeutendem Ausmass verschlimmert?Gegebenenfalls inwiefern und wie gewich-ten Sie den Einfluss?Liegen unfallfremde Ursachen vor, die auchohne das Unfallereignis aus ihrer eigenenDynamik heraus mit Sicherheit oder an Si-cherheit grenzender Wahrscheinlichkeit al-lenfalls die Arbeitsfähigkeit des Versichertenbeeinträchtigt hätten?Wenn ja, ab welchem Zeitpunkt und in wel-chem Ausmass?Ist von der Fortsetzung der ärztlichen Be-handlung noch eine namhafte Besserung desGesundheitszustandes zu erwarten? Inwie-fern? In welchem Ausmass? Mit welchenMassnahmen? In welchem Zeitraum?Falls keine namhafte Besserung mehr erwar-tet werden kann: Ist die Fortsetzung der ärzt-lichen Behandlung notwendig zur Erhaltungder (verbleibenden) Erwerbsfähigkeit oder

BänderschädenDas vordere Längsband, das vertikalentlang der vorderen Oberflächender Wirbel verläuft, kann infolge einer Hyperextension verletzt wer-den. Das hintere Längsband, das gegenüber auf der hinteren Ober-fläche der Wirbelkörper verläuft,kann bei Hyperflexion in Mitleiden-schaft gezogen werden. Auch das breite Lig.nuchae kann gedehntwerden oder einreissen. Wirbelsäulenbänder

Die Wirbel werden von Bändernin ihrer Position gehalten. Einige Bändersind nicht einmal einen Zentimeter lang, und alle sind nur wenigeMillimeter dick. Bei einem Schleudertrauma-Unfall können die Bänder gedehnt werden, teilweise einreissen oder ganz reissen.

RückenmarksverletzungenWenn Risse in den Bändern, die dieWirbel umgeben, auftreten, könnendie Wirbel aus ihrer normalen Posi-tion rutschen und das Rückenmarkverletzen. Eine Verletzung desRückenmarks kann zu einervollständigen Lähmungoder gar zum Todeführen. Auch das Ge-hirn kann durch einSchleudertraumain Mitleidenschaftgezogen werden;es kommt zu kleinsten Blutun-gen auf der Hirn-oberfläche. Fernerkann der Oeso-phagus verletztwerden, wenn eran einer schafenKante eines arthri-tischen Wirbels ent-langschabt oder zwischen denWirbeln eingeklemmt wird.

HyperextensionDer Kopf wird bei der Hyperexten-sion nach hinten beschleunigt. Dabei können Knochenstücke durchden Riss des vorderen Längsbandesvon den Halswirbeln abgerissenwerden. Die Processus spi-nosi der Wirbel könnenbrechen. Die Bandscheiben kön-nen hinten komprimiert und nachvorn geschoben werden. Die Vertebralarterien könnengedehnt oder einge-klemmt werden odereinreissen, so dass derBlutzufluss zum Gehirnbehindert wird. Nerven des zervika-len Grenzstranges können ebenfallsverletzt werden.

MuskelverletzungenEin Schleudertrauma kann Verlet-zungen der Halsmuskeln verursa-chen, die von kleineren Zerrungenund Mikroblutungen bis hin zuschweren Rissen reichen. FolgendeMuskeln sind häufig gemeinsam betroffen: der M. sternocleidomas-toideus, die Mm. scaleni, der M. splenius capitis und der M. longus colli.

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um den Gesundheitszustand vor wesentli-cher Beeinträchtigung zu bewahren? Mitwelchen Massnahmen? In welchen Mengen?Zeitlichen Abständen?Inwiefern bestehen heute konkrete Ein-schränkungen in der körperlichen und geis-tigen Leistungsfähigkeit und welche konkre-ten Auswirkungen haben diese auf dieberufliche Tätigkeit (Heben und Tragen vonGewichten, Steh- und Sitzdauer, Gehstrecke,Erfordernis von Pausen, zumutbare Arbeits-zeit in Stunden und Minuten, usw.)Wie beurteilen Sie die Arbeitsfähigkeit in derangestammten Tätigkeit in Prozent einesVollpensums bzw. einer vollen Leistungs-fähigkeit?Wie beurteilen Sie die Arbeitsfähigkeit in eineranderen, besser geeigneten beruflichen Tätig-keit? Bitte beschreiben Sie die körperlichenund geistigen Anforderungen der Tätigkeit,die Sie der Schätzung zugrunde gelegt haben.Auf wieviel Prozent schätzen Sie den Inte-gritätsschaden gemäss den Suva-Integritäts-entschädigungs-Tabelle?Auf wieviel Prozent schätzen Sie den Invali-ditätsgrad gemäss Art. 25 der AVB 1996 «Kol-lektiv-Unfallversicherung für UVG-unterstell-te Betriebe: UVG-/SUVA-Zusatz».

Beratung beim Schleudertrauma-verband

«In der Beratungspraxis gehen wir davonaus, dass die meisten der HWS-Betroffenen,

die sich in der Beratung melden, durch ihreBehinderung nicht ausgegrenzt werdenmöchten. Sie möchten weiterhin dazugehören ‹normal› und Teil der Gesellschaftsein. Wir machen Vorschläge, was sie selberzu dieser Reintegration beitragen können. Schwerwiegende HWS-Verletzungen führenim Verlauf oft dazu, dass Lebenspläne auf-gegeben werden müssen, Arbeitsplätze ver-loren gehen und Familien auseinander bre-chen. Viele die unsere Beratung nach einemHWS-Schleudertrauma in Anspruch nehmenmussten wegen ihrer chronischen Beschwer-den einen geliebten Beruf, ihr soziales Lebenund Umfeld oder sogar ihre Beziehungenaufgeben. Patienten streiten mit Versiche-rungen, dazwischen stehen Gutachter, Ge-schädigtenanwälte und Gerichte und ande-res mehr. Es gibt zunehmend Fälle, wo ihreProbleme als blosse Behauptungen abgetanoder auf die psychische Ebene geschobenwird. Hierin besteht eine grosse Gefahr»,lic.phil. Christian Deforth.Das Beratungsangebot richtet sich an Hals-wirbelsäulengeschädigte und Menschen mitgleichwertigen oder ähnlichen Verletzungenund deren Angehörige.In der Regel stehen die Betroffenen zuerstmeist überwältigt und ratlos vor den Folgendes Unfalls und setzen alles daran wiederganz gesund zu werden. Ziel unserer Bera-tung ist es die Betroffenen und Angehörigenzu informieren und zu beraten. Die Geschä-digten benötigen zur Bewältigung die Unterstützung von Netzwerkmitgliedern (The-rapeutInnen und Therapeuten, Geschädigten-anwälte, Case-Manager, Kollegen, Freundeund Verwandte, Selbsthilfegruppen u.a.m.)mit dem Ziel ein neues Gleichgewicht zuschaffen. Zusätzlich informiert der Verbandüber medizinische Behandlungs- und Ab-klärungsangebote, sowie rechtliche Hilfe-stellungsmöglichkeiten. Trotz der oft persi-stierenden Beschwerden gibt es ein Lebennach dem Unfall. Wir machen Vorschläge,was sie selber zu dieser Reintegration beitra-gen können. Christian Deforth

…das unterschätzte r is iko

4 Als konstitutionelle Prädis-positionen (=Veranlagung/

Neigung zu ungewöhnlichenReaktionen auf Schädigun-

gen) gelten alle vorbestehen-den oder interkurrierenden

konstitutionellen Schwächenim Sinne von körperlichen

oder psychischen Krankhei-ten/Anomalien (inkl. bloss

latent vorbestehenden). Kon-stitutionelle Besonderheiten

ohne pathologischen Charak-ter (z.B. fortgeschrittenes

Alter, graziler oder beleibterKörperbau etc.) fallen nichtunter der konstitutionellen

Prädisposition.

BuchtippsHans Schmidt (Hrsg.), Jürg Senn (Hrsg.), Hans-Dieter Wedig,Hartmut Baltin, Christian Grill. Schleudertrauma – neuester Stand: Medizin, Biomechanik,Recht und Case Management. Expertenwissen für Juristen,Ärzte, Betroffene und Versicherungsfachleute. 430 Seiten,über 3000 Quellenangaben, Zürich, Juni 2004, ISBN 3-033-00172-6. Das Standardwerk zum Thema Schleudertrauma. Bestellung: Schleudertrauma-Verband, Horneggstr. 9, 8008 Zürich, Fax 01 388 57 01, E-Mail: [email protected], www.schleudertraumaverband.ch

Hanspeter Thür.Unfall-Opfer. Das sind ihre Ansprüche. Was die Versicherungenzahlen. Und was Unfall-Opfer erhalten, wenn ein Dritter haft-pflichtig ist. Saldo Ratgeber. Zürich 2003, ISBN 3-907955-15-3. Bestellung: saldo, Aboverlag, Postfach 75, 8024 Zürich, www.saldo.ch.

Alternative Heilmethoden. 85 alternative Therapien imÜberblick. Die Möglichkeiten und Grenzen der sanften Medizin.Pulstipp Ratgeber. Zürich 2004, ISBN 3-907599-11-XBestellung: Pulstipp-Ratgeber, Postfach 277, 8024 Zürich, [email protected], www.pulstipp.ch.

KontaktadresseSchleudertraumaverbandHorneggstrasse 9, 8008 ZürichBeratungstelefon: 01 388 57 00 (Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag:9.00 – 12.00 Uhr)Telefax: 01 – 388 57 01E-Mail: [email protected]

Persönliche Beratung auch in Basel, Bern, Chur, Luzern und St. Gallen

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