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SCHLÖSSERLAND SACHSEN. ALTE PRACHT IN NEUEM GLANZ.

Schloesserland Sachsen

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Page 1: Schloesserland Sachsen

SCHLÖSSERLAND SACHSEN.ALTE PRACHT IN NEUEM GLANZ .

Page 2: Schloesserland Sachsen

Informationen und TicketsT 0351 49 11 705

[email protected]

Faszination SemperoperCHRISTIAN THIELEMANN

CHEFDIRIGENT DER SÄCHSISCHEN STAATSKAPELLE DRESDEN

Page 3: Schloesserland Sachsen

Alte Pracht in neuem Glanz

August der Starke lädt zur Audienz _________________ 3

Starke Mauern, feste Türme

Markgraf Otto der Reiche erzählt __________________ 7

Klosterpark Altzella / Kloster Buch __________________ 8 / 9

Burg Stolpen___________________________________ 10 / 11

Ortenburg Bautzen / Burg Mildenstein______________ 12 / 13

Burg Gnandstein / Burg Scharfenstein _______________ 14 / 15

Als Burgen zu Schlössern wurden

Herzogin Elisabeth von Rochlitz berichtet ___________ 17

Schloss Rochlitz / Burg Kriebstein __________________ 18 / 19

Schloss Weesenstein _____________________________ 20 / 21

Albrechtsburg Meissen / Schloss Schlettau ____________ 22 / 23

Neues Denken – neue Formen

Kurfürst August stellt vor ________________________ 25

Schloss Augustusburg / Wasserschloß Klaffenbach ______ 26 / 27

Residenzschloss Dresden _________________________ 28 / 29

Schloss Freudenstein / Schloss Hartenfels _____________ 30 / 31

Schloss Wildeck / Festung Dresden _________________ 34 / 35

Schloss Colditz _________________________________ 36 / 37

Schloss Lauenstein / Schloss Klippenstein ____________ 38 / 39

Festung Königstein / Schloss Nossen ________________ 42 / 43

Die Pracht des Barocks und Rokokos

Matthäus Daniel Pöppelmann präsentiert ___________ 45

Schloss Pillnitz / Schloss Wackerbarth _______________ 48 / 49

Großer Garten Dresden / Dresdner Zwinger __________ 50 / 51

Barockschloss Rammenau /

Barockschloss und Park Neschwitz __________________ 54 / 55

Barockgarten Großsedlitz _________________________ 56 / 57

Schloss Moritzburg / Fasanenschlösschen Moritzburg ___ 58 / 59

Barockschloss Delitzsch / Schloss und Park Lichtenwalde __ 60 / 61

Zwischen Romantik und Industrialisierung

Fürst Hermann Pückler-Muskau erinnert sich ________ 63

Fürst-Pückler-Park Bad Muskau / Schloss Krobnitz _____ 64 / 65

Schloss Voigtsberg /

Königliche Anlagen Bad Elster _____________________ 66 / 67

Herrschaftlich übernachten

Katharina Luther, geb. v. Bora, lädt ein _____________ 69

Kloster Nimbschen / Burg Hohnstein _______________ 70 / 71

Pension »Zur Königlichen Ausspanne« /

Schloss Hotel Dresden-Pillnitz _____________________ 72 / 73

Schlosshotel Gaußig /

Churfuerstliche Waldschaenke _____________________ 76 / 77

schlösserlandKARTE ____________________________ 78

Ihre Anreise nach Sachsen ________________________ 79

Impressum ____________________________________ 80

Übersichtskarte Sachsen __________________________ 82Museum Vergünstigung mit der

schlösserlandKARTEUnterkunft

www.schloesserland-sachsen.de

Page 4: Schloesserland Sachsen

Kostenfrei bestellbar

über unsere Website!

Broschüre

»Neue Ausflugstipps«

schon weg?

schloesserland-sachsen.de/service

Page 5: Schloesserland Sachsen

Alte Pracht in neuem Glanz Herzlich willkommen im Schlösserland Sachsen! Über 800 Jahre lang herrschten die Mitglieder meiner Familie

über den Landstrich, der einst aus der Mark Meißen hervorgegangen war. Und überall hinterließen sie großartige

Bauwerke – Zeugnisse von Macht und Reichtum, aber auch Lebensfreude und Kunstsinn. Als Markgrafen,

Herzöge, Kurfürsten und Könige aus dem Haus Wettin trugen sie einst dazu bei, dass Sachsen heute zum wich-

tigsten Kulturreiseziel in Deutschland geworden ist. Natürlich nicht sie allein – ringsum im Land eiferte der

sächsische Adel ihrem Vorbild nach. So entstand eine Dichte prachtvoller Bauten, die weltweit einzigartig ist.

Viele von ihnen wurden von den besten Architekten ihrer Zeit entworfen. Meister wie Arnold von Westfalen,

Matthäus Daniel Pöppelmann und Johann Christoph Knöffel schufen Bauwerke mit höchstem Anspruch, die

heute nicht weniger Bewunderung hervorrufen als zu ihren Lebzeiten. Sie wurden liebevoll restauriert und stehen

heute als Museen, Kulturstätten oder Hotels Gästen von nah und fern offen. Begegnen Sie auf Schritt

und Tritt großartigen Zeugnissen sächsischer Schöpferkraft: mittelalterlichen Burgen und Klöstern,

stolzen Renaissanceschlössern, prunkvollen Barockresidenzen, weitläufigen Gärten und Parks

und fantastischen Neostil-Bauten des 19. Jahrhunderts. Tauchen Sie ein in das herrschaftliche

Leben der Vergangenheit und lassen Sie sich verzaubern vom Flair exklusiver Lebensart. Und

erfahren Sie eine Fülle höchst wissenswerter Anekdoten über unsere große Geschichte.

Ich selbst habe schließlich zu ihrer Entstehung nicht wenig beigetragen!

Kurfürst Friedrich August I. von Sachsen, König August II. von Polen,

genannt »August der Starke« (1670– 1733)

»SCHÜRZEN-

JÄGER«

3www.schloesserland-sachsen.de

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Schloss Moritzburg

Page 7: Schloesserland Sachsen
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Klosterpark Altzella

Page 9: Schloesserland Sachsen

Starke Mauernfeste Türme

»Zu meiner Zeit blühte die Mark Meißen auf. Ich ließ Wälder roden, Land urbar machen und Herrschaften

gründen. Städte wie Leipzig und Freiberg entstanden. Stolze, wehrhafte Burgen sicherten die neuen Siedlungen

und Handelswege. Einige von ihnen blieben so gut erhalten, dass man noch heute glaubt, jederzeit könne sich

das Burgtor öffnen und der Burgherr mit seinen Gefährten auf ihren Streitrössern über die Zugbrücke stürmen.

Kemenaten und Bergfriede, Rittersäle, Burgkapellen und finstere Verliese laden zu einer faszinierenden Reise ins

Mittelalter ein. In den Burgen Mildenstein, Gnandstein und Scharfenstein ist dieses Flair spürbar. Neben den

Burgen entstanden Klöster als Mittelpunkte des geistlichen Lebens. Sie entwickelten sich zunehmend zu Zentren

der Kultur und Bildung. So auch die Zisterzienserabteien in Buch und Altzella. Letztere wurde nicht nur als

Begräbnisstätte Meißnischer Markgrafen berühmt, sondern vor allem wegen ihrer umfangreichen

Bibliothek, die zu den bedeutendsten des Reiches gehörte. Dass man mir nach meinem Tode

den Beinamen »der Reiche« verlieh, hat aber weniger mit Wissens- als mit Silberschätzen zu

tun. Im waldreichen Gebirge unweit des Klosters stieß man 1168 auf reiche Vorkommen

dieses edlen Metalls. Ein »Berggeschrey« hob an und zog Knappen und Hauer, Köhler

und Händler nach Sachsen. Ich gab jedermann, der es wollte, die Freiheit, im »Erzge-

birge« zu schürfen. Dies spornte an – und der abzuliefernde »Bergzehnte« füllte kräftig

meine Kassen …«

Markgraf Otto der Reiche (1125–1190)

»GELD-

SCHEFFLER«

7www.schloesserland-sachsen.de

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8 www.schloesserland-sachsen.de

Klosterpark Altzella | Zellaer Straße 10 | 01683 Nossen | Telefon +49 (0) 35242 50435 | [email protected] | www.kloster-altzella.de

ANFAHRT | PKW über A14 Abfahrt Nossen-Nord oder Nossen-Süd, über A4 Abfahrt Siebenlehn

KLOSTERPARK ALTZELLA

Als die Wogen der europäischen Reformation

brachen, vertrieben die zum lutherischen Glau-

ben konvertierten deutschen Landesfürsten die Mönche

aus ihren Klöstern. Verwaiste Anlagen blieben zurück,

in denen nur für den Geschichtskundigen der Wider-

hall des Wirkens der Ordensbrüder vernehmbar war.

Das geschah auch in Altzella, nachdem der sächsische

Landesfürst Heinrich der Fromme die Auflösung des

dortigen Zisterzienserklosters angeordnet hatte. Die

seit 1175 von Mönchen bewirtschaftete Anlage zerfällt,

ihre Steine werden für andere Bauwerke verwendet,

die über tausend kostbare Bände umfassende Biblio-

thek wird der Universität Leipzig übereignet. Weil Alt-

zella aber auch die Erbbegräbnisstätte des wettinischen

Fürstengeschlechtes ist, lässt das Interesse des Dresdner

Hofes an dem Gelände nie vollständig nach. Kurfürst

Friedrich August III. errichtet hier im Jahr 1787 ein

Mausoleum im Stil des Frühklassizismus, sein Hof-

gärtner Johann Gottfried Hübler umgibt die stille,

weiße Grabstätte mit einem romantischen Land-

schaftspark. Die so organisch wirkende künstliche

Landschaft mit ihren alten Spitzbögen, den unerschütter -

lich wirkenden Giebeln und den gebrochenen Pfeilern

lockt schon bald herausragende Protagonisten der

deutschen Malerei wie Caspar David Friedrich und

Ludwig Richter an, die in Altzella Inspiration in Hülle

und Fülle finden. Was die Romantiker damals faszi-

nierte, ist auch heute noch für jeden spürbar, der sich

auf die leise Pracht der alten Klosteranlage einlässt.

Das Erbe der Zisterzienser

Refektorium aus romanischer Zeit

Mausoleum

Das romanische Stufenportal des Klosters

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Neues Kapitel in alten Mauern

9www.schloesserland-sachsen.de

Förderverein Kloster Buch e.V. | Klosterbuch Nr. 1 | 04703 Leisnig | Telefon +49 (0) 34321 50352 | [email protected] | www.klosterbuch.de

ANFAHRT | PKW über A 14 Abfahrt Döbeln-Nord, weiter auf der B169 Richtung Döbeln, oder Abfahrt Leisnig bis Leisnig, dann jeweils der Beschilderung folgen

Bahn von Leipzig oder Dresden bis zum Haltepunkt Klosterbuch

KLOSTER BUCH

Wo immer Zisterzienser Klöster bauten, ver-

wandelten sie Wälder und Sümpfe in frucht-

bares Land und brachten Zivilisation und Fortschritt.

Das geschah am Ende des 12. Jahrhunderts auch an

einer sanften Biegung der Freiberger Mulde, als die

arbeitsamen Mönche dieser Kongregation jenes Gebiet

im Sächsischen Burgenland urbar machten. Mehr als

drei Jahrhunderte lang wirkten die Brüder aktiv an der

Entwicklung der Region mit und halfen mit ihrem

Wissen beim Erblühen des Landstrichs. Die Mönche

verschwanden zwar im Zuge der Reformation des

frühen 16. Jahrhunderts, der kulturelle Geist des

Klosters aber ist nach fast einem halben Jahrtausend

ausschließlich landwirtschaftlicher Nutzung wieder in

die uralten Mauern eingekehrt. Der Leitspruch der

Zisterzienser »Porta patet cor magis« – »Das Tor steht

offen, das Herz noch mehr« – bekommt eine neue

Bedeutung, wenn heute auf dem imposanten Kloster-

gelände Märkte, Feste, Konzerte und Bildungsveran-

staltungen stattfinden. Liebevoll und aufwändig ange-

legte Themengärten laden dazu ein, sich selbst ein Bild

von der täglichen Arbeit der Mönche zu verschaffen.

Gutskapelle, Kapitelhaus mit Necessarium, Abthaus

und weitere zum Teil noch vollständig erhaltene Zeug-

nisse der Baukunst des Hochmittelalters tragen zusätz-

lich dazu bei, der neuen Funktion des Klosters Buch

als kulturhistorisches Zentrum für die Region Rech-

nung zu tragen. Buch lebt – und vielleicht hatten die

Zisterzienser sich einst den Himmel genau so vor -

gestellt.

Im Kräutergarten

Bereich des ehemaligen Kreuzgangs

Page 12: Schloesserland Sachsen

Burg Stolpen

Page 13: Schloesserland Sachsen

Schicksalsjahreeiner Mätresse

11www.schloesserland-sachsen.de

Burg Stolpen | Schlossstraße 10 | 01833 Stolpen | Telefon +49 (0) 35973 23410 | [email protected] | www.burg-stolpen.de

ANFAHRT | PKW über A 4 Abfahrt Ottendorf-Okrilla über Radeberg bis Stolpen über B 6 Dresden – Bischofswerda, dann der Ausschilderung folgen, von der Sächsischen Schweiz ist der Weg

ab »Bastei« ausgeschildert | Bus von Dresden bis Haltepunkt Stolpen, Schützenhausstraße

BURG STOLPEN

Eine Wehranlage »von geschrothenem Holze« soll

schon um das Jahr 1100 da gestanden haben, wo

sich heute die Burg Stolpen dem Besucher zeigt. Erst-

mals gesichert erwähnt wurde der Bau im Jahr 1222.

Die folgenden achthundert Jahre sahen viel Licht und

noch mehr Schatten, denn Stolpen hat in den Stür-

men europäischer Staatsfehden immer wieder leiden

müssen. Hussiten, Schweden, Preußen und Franzosen

haben der Festung Narben geschlagen, Pest und

Brände zogen über sie hinweg. Wahre Berühmtheit

erlangte die Burg aber nicht durch Kriegshandwerk

und Katastrophen, sondern durch Ränkespiele am

sächsischen Hof, denen Stolpen seine berühmteste

und langjährigste Bewohnerin verdankt. Fast ein

halbes Jahrhundert lang, bis zu ihrem Tod im Jahr

1765, musste Anna Constantia Reichsgräfin von Cosel

verbannt hinter den Mauern der Burg ausharren. Die

lebenslustige, schöne und kluge Frau, langjährige

Mätresse Augusts des Starken und Mutter dreier seiner

Kinder, hatte sich durch angebliche Einmischung in

politische Geschäfte Feinde am Dresdner Hof ge macht

und wurde schließlich Opfer des politischen Oppor -

tunismus ihres kurfürstlichen Bettgenossen. Hart wie

das Schicksal der Cosel ist auch das Gestein, auf dem

die Burg gebaut ist. Basalt, der der Wehranlage einen

wie von Hand der Natur schraffierten Sockel gibt, wur-

de erstmals in Stolpen wissenschaftlich be schrieben,

weshalb das charakteristische Gestein des Burgberges,

ebenso der tiefste unausgebaute Basaltbrunnen der

Erde, den Status eines Nationalen Geotops besitzt.

Burg und Stadt Stolpen

Johannisturm, Wohnzimmer der Gräfin Cosel

Page 14: Schloesserland Sachsen

12 www.schloesserland-sachsen.de

Ortenburg Bautzen | Ortenburg 1–9 | 02625 Bautzen-Budyšin | Telefon +49 (0) 3591 42016 | [email protected] | www.tourismus-bautzen.de | www.museum.sorben.com

ANFAHRT | PKW A 4 oder B 6 aus Dresden oder Görlitz, Abfahrt A 4 BZ West, rechts B96, an Ampel links, nächste wieder links ins Zentrum, nach Brücke rechts B96,

nach 200 m links Parkhaus Centrum, von dort entspannt zu Fuß 5 min. bis Ortenburg und Altstadt

ORTENBURG BAUTZEN

Lange bevor Bischof Thietmar im Jahr 1002 über

eine befestigte Anlage auf dem Spreefelsen schrieb,

nutzten Menschen diesen Ort als Zuflucht. Siedlungs-

spuren, die bis in die Bronzezeit zurück reichen,

künden von der Bedeutung, die das Granitplateau am

Rand des Lausitzer Berglands seit uralter Zeit hatte.

Später führte hier die Handels-und Heeresstraße Via

Regia – »Königsstraße« – entlang und brachte Wohl-

stand, der sich noch heute anhand der reichen und

vielfältigen Architektur Bautzens erkennen lässt. Schon

von weitem grüßt die »Stadt der Türme« den Reisen-

den mit ihren Dächern und hohen Wahr zeichen wie

der Alten Wasserkunst, dem geteilten Dom St. Petri

und der Michaeliskirche. Die Ortenburg, lange Macht -

zentrum der Oberlausitz, thront mit ihren Renais-

sancegiebeln hoch über der Spree und der »Seidau«.

Aber Zugbrücke und Schildmauer sind längst ver-

schwunden und heute präsentiert sich der Wehrbau

offen, gastfreundlich und von Kultur belebt. Das

Hauptgebäude beherbergt das Oberverwaltungsge-

richt Sachsens. Im früheren Salzhaus lädt das

Sorbische Museum dazu ein, die Kultur des kleinen

slawischen Volkes zu entdecken, das den Status einer

anerkannten nationalen Minderheit innehat. Das

Burgtheater ist eine der Spielstätten des bekannten

Deutsch-Sorbischen Volkstheaters, das hier auch den

alljährlichen Theatersommer veranstaltet. Bei einem

Spaziergang entlang der Befestigungen bietet sich dem

Gast ein wunderbarer Blick über die verwinkelte Alt-

stadt, der man nach der Besichtigung der Burg guten

Gewissens einen Besuch abstatten darf und die mit

zahlreichen Bars, Restaurants und gemütlichen

Kneipen lockt. Wer direkt an der Burg übernachten

möchte, für den bietet die Pension Am Schloss – Haus

Buchheim eine stilvolle Herberge.

Die Herrschaftder Türme

Stadtansicht Bautzen mit Ortenburg Alte Wasserkunst und Michaeliskirche

Sorbisches Museum

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13www.schloesserland-sachsen.de

Burg Mildenstein | Burglehn 6 | 04703 Leisnig | Telefon +49 (0) 34321 62560 | [email protected] | www.burg-mildenstein.de

ANFAHRT | PKW über A 14 Abfahrt Leisnig bis Ortszentrum | Bahn von Leipzig, Chemnitz oder Dresden bis Leisnig

BURG MILDENSTEIN

Die mächtige Burg Mildenstein zählt zu den

ältesten Burganlagen Sachsens, schon im Jahr

1046 taucht ihr Name erstmals urkundlich auf. Nach-

einander hielten hier Salierkönige, die Staufer unter

Kaiser Barbarossa, der die Burg großzügig ausbauen

ließ, später die wettinischen Markgrafen Hof. Unter

ihnen wurde Mildenstein Gerichtshof und berüchtigtes

Gefängnis. Noch heute lassen die Folterwerkzeuge und

vielfach verriegelten Türen hinter meterdicken Mauern

die Besucher erschauern. Bauhistorisch be deut sam sind

die Holzkonstruktion des gotischen Korn hausbodens,

der Bergfried und die romanische Burgkapelle mit

ihrem dreiflügeligen Altar ebenso wie die mittelalter -

lichen Rittersäle. Die schiere Größe der Burganlage

lässt Mehrfachnutzungen zu: Ausstellungen und Kon-

zerte begleiten die Besucher durch das Jahr. Köstlich-

keiten, die damals dem Kurfürsten in festlich ausge-

leuchteten Sälen serviert wurden, werden auch heute

noch zum Martinstag von Truchsessen und Pagen

gereicht. Zugleich können die rustikalen Rittersäle für

private Feiern genutzt werden und auch Heiratswilli-

gen überlässt Mildenstein gern für einen Tag die Herr-

schaft über die Burg. Die Ausstellung führt durch die

Bau geschichte der Burg und gibt teils drastische Ein-

blicke in das mittelalterliche Rechts- und Amtswesen.

Speziell für Kinder wurde mit »Frieder Berg« ein unge-

wöhnlicher Zeitgenosse zum Leben erweckt: Der

Bergfried, das dienstälteste Gebäude der Burg, plau-

dert als stiller Beobachter über seine Erlebnisse aus fast

tausend Jahren.

Machtsymbolin Stein

Dachstuhl im Vorderschloss, 14. Jahrhundert

Die Burganlage – hoch über der Freiberger Mulde

Page 16: Schloesserland Sachsen

14 www.schloesserland-sachsen.de

Burg Gnandstein | Burgstraße 3 | 04655 Kohren-Sahlis | Telefon +49 (0) 34344 61309 | [email protected] | www.museum-burg-gnandstein.de

ANFAHRT | PKW über A 4 bis Kreuz Chemnitz, weiter auf A 72 Richtung Leipzig: Abfahrt Penig, auf B95 Richtung Leipzig: weiter nach Ausschilderung

BURG GNANDSTEIN

Die am besten erhaltene romanische Wehranlage

Sachsens erhebt sich unweit der »Töpferstadt«

Kohren-Sahlis. Aus altem meißnischem Adel stammten

die Herren der Burg, die Familie derer von Einsiedel.

»Einsiedlerisch« im Sinne von eng an einen Ort jen seits

des Weltgetriebes gebunden, schienen die Burgherren

tatsächlich gewesen zu sein, denn die Familie be -

wohnte Gnandstein ohne Unterbrechung vom späten

14. Jahrhundert bis zum Ende des Zweiten Welt -

krieges, ohne je den Burgschlüssel aus der Hand gege-

ben zu haben. Vielleicht ist die Anlage deshalb, trotz

zahlreicher Umbauten und Erweiterungen, eine der

Ritterburgen Deutschlands, die den Geist uralter Zei-

ten noch spürbarer machen als andere Anlagen. Berg-

fried, Zwinger, Zinnen, Schildmauer, Palas – die

Festung hoch über dem Flüsschen Wyhra ist ein Stein

gewordener Traum aller Mittelalterfreunde. Beim

Besteigen des Bergfriedes, im Kriegsfall allerletzter

Fluchtort für die Burgbewohner, oder beim Besuch

der spätgotischen Kapelle mit ihren prächtigen Schnitz-

altären kann man sich noch heute in die unruhigen

Zeiten zurückversetzen, in denen Sachsens Wohl in

den Händen geharnischter Krieger lag. Damit nicht

genug: Passend zur Mittelalter-Aura von Gnandstein

existiert eine alte Sage, nach der noch heute ein Schatz

auf dem Burggelände seiner Entdeckung harrt. Be -

sucher des romanischen Trutzbaus gehen aber auch

ohne einen Fund von Gold und Edelsteinen reich

beschenkt von Gnandstein weg, denn die Ausstellung

der Sammlung Groß gewährt dem Burgbesucher

einen Blick auf rund 400 wertvolle Exponate aus

sieben Jahrhunderten.

Eine Burg wie aus dem Bilderbuch

Die Burganlage

Burgkapelle

Page 17: Schloesserland Sachsen

Des VolkesKunst

15www.schloesserland-sachsen.de

Burg Scharfenstein | Schlossberg 1 | 09430 Drehbach, OT Scharfenstein | Telefon +49 (0) 3725 70720 | [email protected] | www.die-sehenswerten-drei.de

ANFAHRT | PKW über B174 zweite Abfahrt in Zschopau | Bahn Strecke Chemnitz – Bärenstein bis Scharfenstein

BURG SCHARFENSTEIN

Über Jahrhunderte lebte das Erzgebirge von

dem, was ihm seinen Namen gab – vor allem

der Silberbergbau hatte aus dem malerischen Mittel -

gebirge einen prosperierenden Landstrich gemacht.

Als aber die Hauer im 16. Jahrhundert immer weniger

vom weißen Erz aus den Stollen brachten, mussten sich

die Menschen des Erzgebirges andere Einkommens-

quellen suchen. So wurde das, was vorher ein Zeitver-

treib für lange Winterabende war, zum Brot erwerb:

die Herstellung von Holzspielzeug und Weihnachts-

schmuck. Die Früchte dieser reichen Handwerks -

tradition kann man heute auf Burg Scharfenstein

besichtigen, denn die fast 800-jährige Festung besitzt

mit der Sammlung Martin einen einzigartigen Schatz

von Volkskunstobjekten und Spielzeugen aus dem ge -

samten Erzgebirge. Scharfenstein gilt als die »Familien-

und Erlebnisburg« unter den sächsischen Burgen,

denn erleben und staunen, spielen und entdecken,

probieren und mitmachen kann man hier aufs Beste.

Märchenwochenenden, Schnitzvorführungen, Bastel-

und Klöppelangebote für Kinder gehören eben so zum

Programm wie eine Schnitzeljagd mit Karl Stülpner

für kleine Besucher. Aber auch die Großen können

sich in den Ausstellungen zur Volkskunst tradition, zur

Burggeschichte und zum Robin Hood des Erzgebir-

ges, Karl Stülpner, gut unterhalten lassen und einiges

Lehrreiche über die alte westsächsische Kulturregion

erfahren. Wer also dem reifengedrehten Holztier, dem

Räuchermann, dem Schwibbogen oder der Weih-

nachtspyramide so nah wie sonst nirgends kommen

möchte, sollte Burg Scharfenstein baldigst erobern!

Im Weihnachts- und Spielzeugmuseum

Burganlage

Page 18: Schloesserland Sachsen

Schloss Rochlitz

Page 19: Schloesserland Sachsen

Als Burgen zu Schlössern wurden

»Als Witwe des Herzogs Johann von Sachsen residierte ich zehn Jahre lang in Rochlitz. Sehr zum Ärger meines

Schwiegervaters Herzog Georg, der ein erbitterter Gegner Luthers war, förderte ich in meinen Ländereien die

Reformation. Als aber ein Glaubenskrieg begann, in dem sogar Brüder und Verwandte gegeneinander kämpften,

versuchte ich zu vermitteln. Trotzdem schlug mein Herz für die evangelische Seite. Schon vor meiner Rochlitzer

Zeit stand die Baukunst Mitteldeutschlands in höchster Blüte. Dies gab auch meiner Residenz besonderen

Glanz, denn hier erprobte der berühmte Baumeister Arnold von Westfalen völlig neue Formen und Möglichkei-

ten des Bauens. Zu seinem Markenzeichen wurden hohe und breite Fenster, die in Bögen endeten, die an geraff-

te Gardinen erinnern. Diese Form gab ihnen den Namen »Vorhangbogenfenster«. Sie sind nicht nur in Rochlitz

zu finden, sondern auch auf Burg Kriebstein und der Albrechtsburg Meissen, die als Arnolds Meisterstück gilt.

Dort kommt seine zweite Erfindung zu voller Geltung: das Zellengewölbe, eine

völlig neue Technik der Deckenkonstruktion. Es vermag in einer großen

Formenvielfalt unterschiedlichste Grundrisse zu überspannen. Mit diesen

Neuerungen und den sich wandelnden Bedürfnissen ihrer Besitzer

begannen die schlichten Burgen allmählich einem Bautyp zu weichen,

bei dem nicht mehr die Verteidigung, sondern die Repräsentation im

Mittelpunkt stand: dem Schloss.«

Elisabeth von Rochlitz (1502–1557)

»FRÜH-

EMANZE«

17www.schloesserland-sachsen.de

Page 20: Schloesserland Sachsen

18 www.schloesserland-sachsen.de

SCHLOSS ROCHLITZ

Im 10. Jahrhundert diente diese Burganlage der

Sicherung des hart erkämpften Sieges über die

Westslawen. Heute, mehr als ein Jahrtausend später,

erheben sich die Rochlitzer Türme »Lichte Jupe« und

»Finstere Jupe« noch immer hoch über der Zwickauer

Mulde und lassen das Schloss wie einen wehrhaften

Dom erscheinen. Wer sich auf diesen Ort einlässt,

spürt noch immer die Geschichtsstürme, die die deut-

sche Ostsiedlung im Hochmittelalter begleiteten.

Später hielten hier Kaiser, Könige und Kurfürsten

Hof. Kriege und Belagerungen gehörten ebenso zum

Schicksal der Anlage über der Zwickauer Mulde –

noch heute tragen die mächtigen Mauern Narben von

Kugeln aus dem Dreißigjährigen Krieg. Doch die

Geschichte von Schloss Rochlitz bietet auch hellere

Seiten besonders geprägt von drei Wettinern. Dedo

von Groitzsch, genannt »der Fette«, ließ hier undurch-

dringliche Wälder roden und trieb die Besiedlung des

Rochlitzer Landes voran, Markgraf Wilhelm der Ein-

äugige veranlasste den Umbau der trutzigen Burg in

ein Wohnschloss. Die aufmüpfige Herzogin Elisabeth

von Sachsen machte sich um die Einführung der

Reformation verdient und versuchte, im Schmalkal -

dischen Krieg zwischen den Fronten zu vermitteln.

Jede Generation von Schlossherren hat Rochlitz ihren

Stempel aufgedrückt und im Inneren lassen sich zahl-

reiche architektonische Kleinode entdecken. Gotische

Fenster, filigrane Kreuzgewölbe, Wehrgänge, Verliese,

die große Hofküche und die Folterkammer sollten

jeden erfreuen, der sich gern in längst vergangene Zei-

ten zurückträumt. Eine besondere Attraktion ist das

liebevoll restaurierte Fürstenhaus mit seinen imposan-

ten herrschaftlichen Räumen wie dem 300 m2 großen

Tafelsaal. Nach fast 20-jährig andauernder Sanierung

erzählt eine im Frühjahr 2013 neu eröffnete Ausstel-

lung die Geschichte der »vergessenen Wettiner« inter-

aktiv und spannend für große und kleine Gäste. Einen

Namen hat sich das Schloss mit seinen erlebnisreichen

Führungen gemacht, wo man hautnah erfahren kann,

wie man vor Jahrhunderten lebte.

Residenz der vergessenen Wettiner

Renaissance-Saal im Fürstenhaus des Schlosses

Schloss Rochlitz | Sörnziger Weg 1 | 09306 Rochlitz | Telefon +49 (0) 3737 492310 | [email protected] | www.schloss-rochlitz.de

ANFAHRT | PKW über A 72 Abfahrt Rochlitz, weiter über B175 und über A 14 Abfahrt Döbeln Nord, weiter über B169 und B175

Bahn/Bus von Geithain, Narsdorf, Mittweida, Erlau mit dem Bus nach Rochlitz

Das Schloss an der Mulde

Page 21: Schloesserland Sachsen

Sachsensschönste Ritterburg

19www.schloesserland-sachsen.de

Burg Kriebstein | 09648 Kriebstein | Telefon +49 (0) 34327 9520 I [email protected] | www.burg-kriebstein.eu

ANFAHRT | PKW ü�ber A 4 Abfahrt Mittweida oder Hainichen, den touristischen Hinweisschildern Talsperre Kriebstein/Burg Kriebstein folgen, über A 14 Abfahrt Döbeln-Nord Richtung Waldheim

Bahn Berlin – Chemnitz bis Bahnhof Waldheim

BURG KRIEBSTEIN

Die Flößer schlugen ein Kreuz, wenn sie die

schroffe Klippe der ockerfarbenen Burg Krieb-

stein erreichten: Ab hier war die Zschopau halbwegs

gezähmt und die Landschaft sicher – in Friedenszeiten

jedenfalls. Zu dem wehrhaft schroffen Granulitfelsen,

auf dessen äußerster Spitze das spätgotische Kleinod

er baut wurde, führt heute die steilste Straße Sachsens

hinauf. Einmalig ist schon der 45 Meter hohe Wohn-

turm mit seinen sechs Dacherkern, der dem ersten

Burgbesitzer Dietrich von Beerwalde vor über 600

Jahren als Wohnsitz diente. Er enthält das vollständig

bemalte Kriebsteinzimmer aus der Zeit um 1423.

Ebenso einmalig sind die illusionistischen Wandmale-

reien im Schatzgewölbe, die Marienszenen in der

Kapelle von 1410 und natürlich der Alexiusaltar. Im

Jahr 1986 wurde im Schornstein des Wohnturms ein

Schatz entdeckt, dessen Preziosen heute im Schatzge-

wölbe ausgestellt sind. Ein facettenreiches Veranstal-

tungsprogramm sorgt für kulturelles Leben auf dem

steilen Felsen: vom Mittelalterfest über die »Burg der

Märchen«, Rockkonzerte und stilvolle Ritteressen bis

hin zu schaurig-geheimnisvollen Führungen durch

uralte Mauern.

Burgkapelle

Die Burganlage

Page 22: Schloesserland Sachsen

Schloss Weesenstein

Page 23: Schloesserland Sachsen

Perle aus Sachsens Krone

21www.schloesserland-sachsen.de

Schloss Weesenstein | Am Schlossberg 1 | 01809 Müglitztal | Telefon +49 (0) 35027 6260 | [email protected] | www.schloss-weesenstein.de

ANFAHRT | PKW über A 17 Abfahrt Pirna, weiter Richtung Glashütte oder über B 172 bis Heidenau bzw. Pirna, dann weiter Richtung Altenberg

S-Bahn Dresden – Schöna bis Heidenau, weiter mit der »Müglitztalbahn« bis Weesenstein | Bus Heidenau-Glashütte, bis Haltepunkt Weesenstein

SCHLOSS WEESENSTEIN

Einer Perle gleich wuchs Weesenstein Schicht um

Schicht. Das Schloss, das sich seit 700 Jahren

über das Müglitztal erhebt, wurde immer wieder

umgebaut, teilweise abgerissen und dem Zeitge-

schmack entsprechend verändert, weshalb sich hier

Stilelemente von Gotik bis Klassizismus finden. So

entstand ein Unikum unter den sächsischen Schlös-

sern, das über die Jahrhunderte hinweg den Hang hin-

ab und seinen Besitzern gelegentlich über den Kopf

wuchs. Hier, auf seinem Lieblingsschloss, arbeitete der

feinsinnige Prinz Johann an seiner Übersetzung von

Dantes »Göttlicher Komödie«, bevor er die sächsische

Königswürde annahm. Heute erkunden Besucher sein

verwinkeltes Treppenreich: Im fünften Stock stoßen

sie auf einen Pferdestall, während die herrschaftlichen

Gemächer des 18. und 19. Jahrhunderts mit ihren wert -

vollen Tapeten ein Stockwerk unterhalb des Kellers zu

finden sind. Im »Mönchsgang« spukt derweil der ver-

irrte Geist eines einstigen Schlossherrn. Vielleicht

verhindern ja die überall zu findenden illusionisti-

schen Fassadenmalereien, dass er in all dieser Wirrnis

Frieden findet – hier, in diesem merkwürdigen Schloss,

an dem selbst die Fenster oft genug Täuschung sind,

denn jedes dritte ist nur aufgemalt. Kurzum: Wer sich

die Freude am Labyrinthischen und Unerwarteten

bewahrt hat, der findet in der heimlichen Residenz des

Königs Johann immer sein kleines Abenteuer. An -

schließende Erholung gewähren ein Spaziergang im

Schlosspark, ein Besuch des Restaurants »Königliche

Schlossküche« oder ein Krug vom guten Weesensteiner

Schlossbräu, dessen Tradition bis ins 16. Jahrhundert

zurückreicht.

Schlosskapelle

Ledertapeten-Saal

Page 24: Schloesserland Sachsen

22 www.schloesserland-sachsen.de

Albrechtsburg Meissen | Domplatz 1 | 01662 Meißen | Telefon +49 (0) 3521 47070 | [email protected] | www.albrechtsburg-meissen.de

ANFAHRT | PKW über A 4 Abfahrt Siebenlehn, weiter über B101 bis Meißen; über A 13 Abfahrt Radeburg; über A 14 Abfahrt Nossen-Ost; über B 6 von Dresden nach Meißen

Elbe-Dampfschiffe bis Anlegestelle Meißen | S-Bahn S1 bis Bahnhof Meißen | Stadtrundfahrt-Bus zwischen Porzellan-Manufaktur, Altstadt und Burgberg

ALBRECHTSBURG MEISSEN

Wo ist der Berg, darauf drey Schlösser steh’n

und nebenher drey Wässer geh’n?«, fragt ein

alter Vers. »Meißen« heißt die Lösung. Hier, wo Elbe,

Triebisch und Meisa einen steilen Felsen umfließen,

wurde im Jahr 929 eine hölzerne Burg errichtet, hoch

über düsteren Wäldern im äußersten Osten des noch

jungen deutschen Reiches. Sie wurde zur Wiege

Sachsens, von hier aus regierte das Fürstengeschlecht

der Wettiner für Jahrhunderte über den stetig erstar-

kenden Landstrich im Herzen Europas. Die bald

durch eine steinerne Burg ersetzte Wehranlage wirkte

fortan als Solitär weltlicher Macht und sandte Impulse

weit über die Grenzen der Mark Meißen hinaus. So

entstand hier im Jahr 1471 unter der Leitung von

Werkmeister Arnold von Westfalen der erste Schlossbau

Deutschlands, mit dem die Wettiner ein weithin sicht-

bares Zeichen ihrer Macht setzten – ein meisterliches

Bauwerk, dessen architektonische Lösungen und Ge -

staltungsideen noch heute beeindrucken. Nach Jahr-

hunderten der Blüte aber blieb der Bau lange unge-

nutzt. Erst durch den Willen Augusts des Starken zog

1710 mit der ersten europäischen Porzellanmanufak-

tur neues Leben in das Schloss über der Elbe ein und

das »Weiße Gold« trat von Meißen aus seinen Triumph -

zug durch Europa an. Beeindruckende Exponate in

Das ist die Höhe»

den Schlossräumen, modern und interaktiv inszeniert,

erinnern heute an diesen Geniestreich abendländischen

Erfindergeistes und in jedem Winkel der Albrechts-

burg kann der Besucher ein wahres Bilderbuch sächsi-

scher Geschichte finden, das die Faszination von Bau-

kunst, Macht und Porzellan in Deutschlands ältestem

Schloss immer wieder lebendig werden lässt.

Kapellenturmstübchen mit Porzellanexponat

Meißen mit dem Burgberg: Amtsgericht im Bischofsschloss, Dom und Albrechtsburg

Page 25: Schloesserland Sachsen

Ein zauberhaftesFamilienschloss

23www.schloesserland-sachsen.de

Förderverein Schloss Schlettau e. V. | Schlossplatz 8 | 09487 Schlettau | Telefon +49 (0) 3733 66019 | [email protected] | www.schloss-schlettau.de

ANFAHRT | PKW über A 72 Abfahrt Stollberg-West, in Richtung Annaberg-Buchholz über Zwönitz bis Scheibenberg, dann über die B101 nach Schlettau

SCHLOSS SCHLETTAU

Wer die Magie des Lebens liebt, sollte mit sei-

nen Kindern das Schloss Schlettau besuchen.

Das kleine Schloss aus dem 14. Jahrhundert, das die

historische Salzstraße bei Annaberg zu bewachen

hatte, ist nacheinander Rittersitz, Abtsresidenz, Jagd-

schloss und Baumwollspinnerei gewesen. Entsprechend

bunt und verwinkelt ist das Innere dieser Kuriosität

mit ihrer pittoresken Stilmischung aus Gotik, Renais-Schloss Schlettau

sance, Barock und Neogotik geraten – magische

Momente sind in diesem ehrwürdigen Fuchsbau ein-

fach Programm. Wie in einem Bilderbogen folgt der

Kräuterlikörkeller aufs dunkle Verlies, der Rittersaal

auf die Vorführung alter Häkel- und Spulmaschinen,

eine erzgebirgische Bildergalerie oder das Zentrum für

Wald- und Wildgeschichte mit seinen Tiertrophäen.

Auch die mittelalterlichen Flure mit ihren Winkeln

und Erkern bieten Besuchern »geist volle« Unterhaltung:

Spuknächte finden hier statt, aber auch Kon zerte und

viele Veranstaltungen für Kinder. Dank der liebevollen

Ausgestaltung der alten Mauern ist es kein Wunder,

dass der märchenhafte Schlosszauber seit dem Jahr

2005 als besonders familien freundliche Einrichtung

ausgezeichnet ist.

Der Rittersaal

Page 26: Schloesserland Sachsen

Schloss Augustusburg

Page 27: Schloesserland Sachsen

»Zu meiner Zeit, im 16. Jahrhundert, zog der Geist der Renaissance in Sachsen ein. Das finstere Mittelalter wich

dem Aufbruch zu Entdeckungen und neuen Erkenntnissen. Wir Fürsten förderten die Künste und Wissenschaf-

ten und kümmerten uns um die Entwicklung von Handel und Handwerk. In den engen, unkomfortablen Bur-

gen unserer Vorväter wollten wir nicht mehr wohnen. So ließen wir die Residenzschlösser in Torgau und Dres-

den umgestalten. Mit bildreich dekorierten Fassaden, langen Fensterreihen, kunstvollen Wendelsteinen, neuen

Schlosskapellen und repräsentativen Raumfolgen riefen sie in ganz Europa Bewunderung hervor. Letzteres

bewirkte ich übrigens auch mit meiner Kunst- und Naturalienkammer. In ihr trug ich zusammen,

was ich an Kostbarem und Seltenem aus aller Welt erwerben konnte oder geschenkt bekam –

vom Einhorn über Mineralienstufen bis zu Preziosen und Gemälden – und präsentierte es

meinen staunenden Gästen. Viele meiner Nachfolger waren auch vom Sammelvirus befal-

len, manche sogar noch schlimmer als ich. Auch in Freiberg, Nossen und Colditz ließ ich

die alten Burgen umbauen. Sie wurden zu Schlössern mit prächtig ausgeschmückten

Portalen, breiten Stufengiebeln und großen Sälen. Zur Verteidigung der Städte entstan-

den in Dresden und Leipzig moderne Festungsanlagen in italienischer und niederländi-

scher Manier mit kanonenbewehrten Bastionen und sicheren Kasematten. Der Königstein im

Elbsandsteingebirge wurde zu einer uneinnehmbaren Landesfestung erweitert. Und mit Schloss

Augustusburg im Erzgebirge hinterließ ich ein wahrhaft imposantes Bauwerk.«

Kurfürst August (1526–1586)

Neues Denken - neue Formen

»KUNST-

MESSIE«

25www.schloesserland-sachsen.de

Page 28: Schloesserland Sachsen

26 www.schloesserland-sachsen.de

Schloss Augustusburg | 09573 Augustusburg | Telefon +49 (0) 37291 38018 I [email protected] | www.die-sehenswerten-drei.de

ANFAHRT | PKW über A 72/A 4 Abfahrt Frankenberg, weiter über B180 Richtung Flöha bis Augustusburg

Bahn Linie 517 Flöha – Bärenstein bis Erdmannsdorf, weiter mit der historischen Drahtseilbahn nach Augustusburg

SCHLOSS AUGUSTUSBURG

Dort, wo einst Hengste vor herrschaftlichen

Kaleschen schnaubten, dröhnen heute die

Motor rösser. Schloss Augustusburg ist eines der

be liebtesten Reiseziele für Zweiradfans, denn es beher-

bergt das größte Motorradmuseum Europas. Zahl -

reiche einmalige Exponate aus der Geschichte des

faszinierenden Fortbewegungsmittels werden hier

präsentiert und beim »Wintertreffen« der Bikerge-

meinde wird Augustusburg zum Magneten für Tau-

sende Motorradfreunde. Das monumentale Renais-

sanceschloss steht an wohl gewähltem Platz, weithin

sichtbar erhebt sich das alte Jagddomizil auf einem

Porphyrkegel über das Tal der Zschopau und wird

wegen seiner Dachform »Krone des Erzgebirges«

genannt. Vollendet im Jahr 1572 hat das imposante

Bauwerk auch nach über vier Jahrhunderten nichts

von seiner Ausstrahlung eingebüßt. Doch Augustus-

burg beeindruckt nicht nur durch geschichtsträchtige

Atmosphäre. Der im Überfluss vorhandene Raum

wird aufs Beste genutzt, kaum ein Schloss in Deutsch-

land birgt in seinen Mauern so vielfältige Kultur- und

Bildungsangebote. Der Gast findet auf Augustusburg

neben dem Motorradmuseum auch ein Schlossmu-

seum mit weiteren sehenswerten Ausstellungen über

die Jagdtier- und Vogelkunde, die Kutschen und die

Jagd- und Schlossgeschichte mit eindrucksvollen Wand -

ausmalungen im Venus- und Hasensaal. Vom Aus-

sichtsturm hat der Besucher einen herrlichen Ausblick.

Dazu zeigt ein Adler- und Falkenhof majestätische

Greifvögel hautnah. Kunstbeflissene dürften beim An -

blick des von Lucas Cranach dem Jüngeren geschaffe-

nen Altarbildes der Schlosskirche ins Schwärmen

geraten. Es zählt zu den bemerkenswertesten Darstel-

lungen des evangelischen Glaubensbekenntnisses und

hat seit der Weihe der Kirche seinen ursprünglichen

Bestimmungsort nie verlassen. Und: Wer von so viel

Sehenswertem müde geworden ist, darf gern bleiben,

denn auf dem Schlossgelände befindet sich auch eine

Jugendherberge.

Krone desErzgebirges

Im Motorradmuseum

Blick vom Wirschaftshof auf das Schloss

Page 29: Schloesserland Sachsen

27www.schloesserland-sachsen.de

C³ Chemnitzer Veranstaltungszentren GmbH c/o Wasserschloß Klaffenbach | Wasserschloßweg 6 | 09123 Chemnitz | Telefon +49 (0) 37126 6350 |

[email protected] | www.wasserschloss-klaffenbach.de

ANFAHRT | PKW über A 72 Abfahrt Stollberg nach Neukirchen, dort der Beschilderung zum Schloss folgen | City-Bahn von Chemnitz Hbf. bis Bahnhof Klaffenbach/Neukirchen

WASSERSCHLOSS KLAFFENBACH

Jeder Besucher verfällt unweigerlich dem Zauber

dieses Schlösschens südlich von Chemnitz, das

kaum jemand »Schloss« nennen wird: Zu schwerelos

schwebt das weiße Renaissancekleinod über den

Wassern der Würschnitz, die den Schlossgraben füllt,

zu verspielt wirkt das einzigartig geschwungene Kiel-

bogendach, zu freundlich ist der malerische Anblick,

um prächtig oder gar wehrhaft zu wirken. Im Trausaal

schließen Verliebte gern den Bund fürs Leben, wobei

der gute Geist des Fräuleins von Taube über sie wacht,

die – so berichtet eine Sage – hier einst die Ehe mit

dem hässlichen Burgherrn von Rabenstein ausgeschla-

gen hatte – woraufhin ihr entzürnter Vater sie bei

lebendigem Leib in den Turm des Hauses einmauern

ließ. In anderen, nach alter Handwerkskunst rekon-

struierten Räumen wird regionales und internationales

Kunsthandwerk ausgestellt. Auf dem Schlossgelände

locken eine gastfreundliche Hotelanlage und zahl -

reiche Kreativateliers, umgeben von einem Golfplatz

und einem Reiterhof.

Das Schloss mit Wassergraben und Nebengebäuden

Liebe auf den ersten Blick

Page 30: Schloesserland Sachsen

Residenzschloss Dresden

Page 31: Schloesserland Sachsen

Residenzder Kunst

29www.schloesserland-sachsen.de

Staatliche Kunstsammlungen Dresden | Taschenberg 2 I 01067 Dresden | Telefon +49 (0) 351 49142000 I [email protected] | www.skd.museum

ANFAHRT | PKW über A 4 Abfahrt Dresden Altstadt, der Ausschilderung in Richtung Stadtzentrum folgen | Straßenbahn bis Haltestelle Theaterplatz oder Altmarkt

RESIDENZSCHLOSS DRESDEN

Fast achthundert Jahre Geschichte spiegeln sich

im sächsischen Residenzschloss wider, das nicht

nur Sitz von Herrschern, sondern stets auch kul tu-

reller Mittelpunkt der sächsischen Hauptstadt war.

Im Zweiten Weltkrieg stark zerstört, ist es heute in

alter Schönheit wiederhergestellt und beherbergt eine

der größten Kunstsammlungen Europas, die Staat -

lichen Kunstsammlungen Dresden. Das Residenz-

schloss ist Teil eines Museumskomplexes von heraus -

ragender euro päischer Bedeutung, in dem das welt -

berühmte Grüne Gewölbe, die »Türckische Cammer«

und der Riesensaal der Rüstkammer, das Münz -

kabinett und das Kupferstich-Kabinett – das älteste

Grafikmuseum Deutschlands – eine würdige Heim-

statt gefunden haben. Der Große Schlosshof zeigt in

brillanter Weise die künstlerischen Möglichkeiten des

Sgraffito, seine Fassaden sind großflächig mit der

anspruchsvollen Kratzputztechnik geschmückt. Das

Besucherfoyer der »Residenz der Kunst« befindet sich

im Kleinen Schlosshof, dessen Renaissancearchitektur

von einer kühnen, scheinbar schwebenden Dachkon-

struktion aus transparenten Kunststoffkissen über-

spannt wird. Ein weitaus edleres Material lässt unweit

des Schlosses ein einmaliges Außenwandgemälde den

Widrigkeiten der Zeit trotzen: 25.000 bemalte Fliesen

aus Meissener Porzellan© formen den Fürstenzug, eine

102 Meter lange Prozession von Herrschern des Hauses

Wettin. Auf der anderen Seite dieses berühmtesten

Wandbildes Sachsens liegt der Stallhof, ein von Säu-

lenarkaden und mehreren Gebäuden umfasster Platz,

der bereits im 16. Jahrhundert eine frühe Touristen -

attraktion der Stadt war und der im Dezember die

Kulisse für einen romantischen mittelalterlichen

Weihnachtsmarkt stellt. Einen Überblick über Größe

und Schönheit des Schlosses erhält, wer den gut 100

Meter hohen Hausmannsturm besteigt, auf dessen

Plattform sich ein fantastischer Rundblick über Alt-

stadt und Elbtal eröffnet. Kleiner Schlosshof

Page 32: Schloesserland Sachsen

30 www.schloesserland-sachsen.de

Schloss Freudenstein | terra mineralia | Schlossplatz 4 I 09599 Freiberg | Telefon +49 (0) 3731 394654I [email protected] | www.terra-mineralia.de

ANFAHRT | PKW über A 4/A 14 Abfahrt Siebenlehn/ Nossen Ost, weiter über B101 Richtung Freiberg bis Ortszentrum (Schlossplatz); über B173/B101 bis Stadtzentrum Freiberg

Bahn Strecke Dresden – Chemnitz Hof bis Bhf. Freiberg

SCHLOSS FREUDENSTEIN

Den Stein der Weisen wird man hier nicht

finden, dafür aber alles, was die Herzen von

Geologen und Mineraliensammlern jubeln lässt. Freu-

denstein trägt seinen Namen mit vollster Berech -

tigung, denn es birgt einen Schatz von Weltgeltung,

der nicht nur das wissenschaftlich interessierte Publi-

kum immer wieder verzaubert. Die Ausstellung »terra

mineralia« der Technischen Universität Bergakademie

Freiberg ist nicht weniger als die größte private mine-

ralogische Sammlung der Welt. Etwa 3.500 der insge-

eigens fü� r die Exposition umgestalteten Teil des

Schlosses zu sehen ist. Funktionale Architektur des

dritten Jahrtausends verschmilzt hier mit in 700 Jah-

ren gewachsenen Baustrukturen und gewährt Äonen

alten Kristallen und Edelsteinen die denkbar beste

Bü� hne. In den angrenzenden Räumlichkeiten versam-

melt das Bergarchiv Freiberg Artefakte und montan-

wissenschaftliche Dokumente aus sechs Jahrhunderten.

samt 80.000 Exponate umfassenden Sammlung der in

Sachsen geborenen Wella-Erbin Dr. Erika Pohl-Ströher

sind hier als Dauerleihgaben zu sehen – spektakuläre

und berü� ckend schöne Zeugnisse der Erdgeschichte

von fü� nf Kontinenten. Das Strahlen der Exponate

wirkt umso stärker, weil »terra mineralia« in einem

Schätze der Erde

Die Schatzkammer der »Terra Mineralia«

Die Schlosseinfahrt

Museumseingang im Innenhof

Page 33: Schloesserland Sachsen

Reformgeistunterm Wendelstein

31www.schloesserland-sachsen.de

Schloss Hartenfels | Schlossstraße 27 I 04860 Torgau | Telefon +49 (0) 3421 70140 I [email protected] | www.tic-torgau.de

ANFAHRT | PKW über A 13 Abfahrt Duben, weiter über B87 bis Torgau über A 14 Abfahrt Mutzschen

SCHLOSS HARTENFELS

buch herausgegeben wurde und die protestantischen

Herrscher den »Torgauer Fürstenbund« schlossen, wo

auch Luthers Frau Katharina von Bora starb und in der

Marienkirche begraben liegt. Der »Torgauer Museums-

pfad« führt den Gast hinauf zum Schloss und in die

Schlosskirche, den ersten protestantischen Kirchen-

neubau Europas, entworfen nach Ideen Luthers und von

ihm persönlich geweiht. Der Schlosshof ist heute der

zentrale Ort für kulturelle Veranstaltungen in Torgau,

dominiert vom Großen Wendelstein: Die »unmög -

liche Treppe« des großen Baumeisters Konrad Krebs

trägt sich ohne jeden stützenden Mittelpfeiler. In

früheren Zeiten galt Hartenfels als »modernes Wohn-

schloss«, wovon der innovative Getränkeaufzug im

Flaschenturm zeugte, der leise klirrend den tafelnden

Adel mit Nachschub versorgte.

Diese Stadt ist ein Denkmal lutherischen

Reformgeistes: In Torgau, einem geistigen

Zent rum der deutschen Reformation, ist Schloss Har -

ten fels der bedeutendste Baustein im Stadten semble,

das überragende Meisterwerk in einer der schönsten

Renaissancestädte Deutschlands – dort, wo die »Tor-

gauer Artikel« die Grundlage für das Augs burger Be -

kenntnis legten, wo das erste protestantische Gesang-

Schlosshof mit Großem Wendelstein

Schlossansicht von der Elbe aus

Page 34: Schloesserland Sachsen

Schloss Hartenfels

Page 35: Schloesserland Sachsen
Page 36: Schloesserland Sachsen

34 www.schloesserland-sachsen.de

Schloss Wildeck | Schloss Wildeck 1 (Navi-Adresse: Altmarkt 2)| 09405 Zschopau | Telefon +49 (0) 372528 7170 | [email protected] | www.schloss-wildeck.eu

ANFAHRT | PKW über A 4 Abfahrt Chemnitz-Nord, weiter über B95 nach Chemnitz und über B174 nach Zschopau

SCHLOSS WILDECK

Der »Böhmische Steig« verband einst die säch -

sische Kaufmannsmetropole Leipzig mit der

Königsstadt Prag. Wurde auf ihm anfangs vorwiegend

Salz aus der Hallenser Gegend nach Böhmen transpor-

tiert (daher der Begriff »Salzstraße«), waren auf diesem

alten Handelsweg später Händler und Fuhrleute unter -

wegs – und sie brauchten Schutz. Burg Wildeck, auf

den Fundamenten einer Wehranlage aus dem 12. Jahr-

hundert errichtet, wachte deshalb Tag und Nacht über

die Furt am Fluss Zschopau und machte die gleich -

namige Stadt zu einer sicheren Station für Handels -

leute aus allen Himmelsrichtungen. Heute zeugt nur

noch der »Dicke Heinrich«, ein über 30 Meter hoher

Wohn-und Wachturm mit meterdicken Mauern, von

der trutzigen Militäranlage. Wildeck wurde in der

Mitte des 16. Jahrhunderts im Auftrag von Herzog

Moritz von Sachsen in ein weit weniger martialisches

Jagdschloss umgebaut und diente vom 17. bis ins frü-

he 20. Jahrhundert als Sitz einer Oberforst- und Wild-

meisterei. Heute beherbergt das weithin sichtbare weiße

Renaissanceschloss mehrere Museen, die sich beson-

ders der Industriegeschichte der Region widmen. Vor

allem Motorradfreunde dürften hier leuchtende

Augen bekommen, denn Zschopau war im 20. Jahr-

hundert ein Zentrum des sächsischen Fahrzeugbaus –

edle DKW-Maschinen der »Sammlung Rasmussen«,

viele MZ-Serienmotorräder sowie Enduro- und Renn-

maschinen erwarten den Besucher. Besonders Kinder

werden sich über die Münzwerkstatt, die Mineralien-

sammlung und die Riesenrutsche am einstigen Bären-

garten freuen.

Kaltes Erz und heiße Öfen

Innenhof des Schlosses

Schloss Wildeck

Page 37: Schloesserland Sachsen

35www.schloesserland-sachsen.de

Festung Dresden, Schlösser und Gärten Dresden | Georg-Treu-Platz 1 I 01067 Dresden I Telefon +49 (0) 351 438370320 I [email protected] | www.festung-dresden.de

ANFAHRT | PKW über A 4 Abfahrt Dresden-Altstadt, der Ausschilderung in Richtung Stadtzentrum folgen | Straßenbahn bis Haltestelle Theaterplatz oder Synagoge

FESTUNG DRESDEN

erwiesen sich die sächsischen Herrscher einmal mehr

weit geschickter als beim Umgang mit ihren Truppen

oder in der Wahl militärischer Bündnispartner. Ein

Audioguide, der Jung und Alt gleichermaßen begei-

stert und fesselt, vermittelt auf unterhaltsame und ori-

ginelle Art und Weise die Geschichte der Festung.

Über dem Dunkel der Festungskasematten liegt die

Brühlsche Terrasse, die im Auftrag des einflussreichen

kurfürstlichen Günstlings Heinrich von Brühl

geschaffen wurde. Das von einem Wehrbau in eine

Flanieranlage umgestaltete Dresdner Wahrzeichen

wird »Balkon Europas« genannt, weil sich dort seit

jeher Menschen aus der ganzen Welt treffen – der

Blick auf das Elbpanorama und die weißen Rad -

dampfer ist ein unabdingbarer Bestandteil eines jeden

Dresden-Besuchs.

Das Ziegeltor

Unter dem Balkon Europas

Vom kriegerischen Hintergrund höfischen Glan-

zes, von Fehden und Kampagnen zeugen die

Überreste der Festung Dresden, deren unscheinbarer

Eingang versteckt zwischen Kunstakademie und

Albertinum liegt. Mächtige gemauerte Wälle rings um

das über 400 Jahre alte Ziegeltor umgeben den Besu-

cher, hier, wo Johann Friedrich Böttger in seinem

Laboratorium tief unter der Jungfernbastei 1707 das

europäische Porzellan erfand. Zu dieser Zeit bereits

militärisch bedeutungslos geworden, konnte die

Festung allerdings nicht verhindern, dass die Preußen

die sächsische Residenzstadt im Siebenjährigen Krieg

brandschatzten. Bei repräsentativer Prachtentfaltung Die Brühlsche Terrasse mit Festung Dresden

Page 38: Schloesserland Sachsen

Schloss Colditz

Page 39: Schloesserland Sachsen

Herrschaftliches Gefangenenlager

37www.schloesserland-sachsen.de

Kultur/Museum-Gesellschaft Schloss Colditz e. V. I Schlossgasse 1 I 04680 Colditz | Telefon +49 (0) 34381 43777 I [email protected] | www.schloss-colditz.com | www.colditz.jugendherberge.de

Europa-Jugendherberge Schloss Colditz | Telefon +49 (0) 34381 45010 | [email protected] | ANFAHRT | PKW über A 14 Abfahrt Grimma, weiter über B107 Richtung Colditz, dort Schlossbeschilderung

folgen; über A 4 Abfahrt Glauchau, über Rochlitz nach Colditz | Bahn/Bus von Leipzig Hbf. mit Regionalbahn bis Grimma, weiter mit dem Bus bis Colditz oder von Leipzig Hbf. mit Bus bis Colditz

SCHLOSS COLDITZ

Herrschersitz, Jagdschloss, Witwenresidenz – mit

seinen weißen Giebeln ist Schloss Colditz eines

der schönsten mitteldeutschen Baudenkmäler des

16. Jahr hunderts. Wenn sich aber heute auf dem

Schlossgelände Reisegruppen aus aller Welt drängen,

dann liegt das meist weniger am Interesse für Renais-

sancearchitektur. Der Ansturm hat zeitgeschichtliche

Gründe jüngerer Natur, denn der weitläufige Schloss-

bau war während des Zweiten Welt kriegs ein bedeu-

tendes Internierungslager für hochrangige Offiziere

der Westalliierten und wurde später durch das Buch

fran zösische Militärangehörige waren hier inhaftiert,

unter ihnen der Neffe Winston Churchills und der

Neffe des damaligen englischen Königs George VI.

Die Insassen des »Oflag (Offizierslager) IV C« zeigten

sich aber nur begrenzt beeindruckt vom Ambiente des

Schlosses und wollten vor allem eines: weg. Etwa 300

dokumentierte Ausbruchsversuche von zum Teil

unglaublicher Kreativität, darunter einige erfolgreiche,

sind heute Legenden der Militärgeschichte. Geheime

Radioräume hielten Kontakt in die Heimat, Tunnel

wurden durchs Gemäuer gebrochen, sogar ein Segel-

flugzeug entstand – selbstverständlich berücksichtigt das

»Flucht museum« diesen Teil der Schlossgeschichte aus-

führlich. Aber auch der alte Wehrgang mit seinen

mächtigen Mauern, das Fürstenhaus, das Renaissance-

portal der Dreifaltigkeitskirche, der Turmbau mit der

welschen Haube und die alte Steinbrücke beeindruk-

ken Besucher immer wieder aufs Neue. Gar fürstlich

residieren können die Gäste in der ebenfalls im Schloss

befind lichen Europa-Jugendherberge. Moderne Zimmer,

freund liches Ambiente und gute Küche können Gäste

aus aller Welt hier zu günstigen Preisen vorfinden.

Zweiter Innenhof mit Blick auf die Schlosskapelle

Flucht-Flugzeug im Museum

»The Colditz Story« und den gleichnamigen Film welt -

berühmt. Vorrangig britische, nieder ländische und

Page 40: Schloesserland Sachsen

38 www.schloesserland-sachsen.de

Osterzgebirgsmuseum Schloss Lauenstein I 01778 Lauenstein | Telefon +49 (0) 35054 2 5402 I [email protected] | www.schloss-lauenstein.de

ANFAHRT | PKW über A 17 Abfahrt Bad Gottleuba, Richtung Geising/Lauenstein

SCHLOSS LAUENSTEIN

zu preisen. Der Gast möge über dieses Lob selbst ent-

scheiden, Tatsache aber ist, dass das auf einem steilen

Fels angelegte Ensemble nicht nur wegen seiner mär-

chenhaften Umgebung einen Besuch wert ist. An der

Stelle einer mittelalterlichen Burg entstand hier im

16. Jahrhundert ein großzügiges Wohnschloss, dessen

üppige Ausgestaltung Zeugnis vom Kunstsinn seiner

Besitzer ablegt und welches heute das Osterzgebirgs-

museum beherbergt. Die Wandmalereien im Vogel-

saal, die prachtvolle gewölbte Stuckdecke des Wappen -

saales oder die Porträtplastiken in der Schloss kapelle

fesseln das Auge noch viele Jahrhunderte nach ihrer

Entstehung. Höchst lebendig wird es auf Lauenstein

immer dann, wenn in der Falknerei des Schlosses Vor-

führungen mit Greifvögeln stattfinden. Nicht ver -

gessen werden sollte der bekannteste Bürger der Stadt,

George Bähr. Das Architektengenie, Erbauer der

Dresdner Frauenkirche, wurde 1666 im nahen Für-

stenwalde geboren und verbrachte Kindheit und

Jugend in Lauenstein. Vielleicht war es ja die ein-

drucksvolle Architektur des hiesigen Schlosses, die die

spätere Karriere des Zimmermanns aus dem Erzgebirge

entscheidend beeinflusste. Oder waren es der berühmte

Sandsteinaltar und das Bünau-Epitaph in der Stadt -

kirche? Filigrane »Architektur« ganz anderer Art findet

man übrigens nur wenige Kilometer von Lauenstein

entfernt – in Glashütte baut man seit jeher die feinsten

Uhren Deutschlands.

Des Baumeistersfrühe Inspiration

Schloss mit Barockgarten

Schön ist so manche sächsische Landschaft, aber

wohl keine kann sich rühmen, von einem König

eine solch hohe Gunstbezeugung erhalten zu haben.

Johann von Sachsen ließ sich nämlich einst dazu

hinreißen, das Tal des Flusses Müglitz, über das sich

Schloss Lauenstein erhebt, als schönstes Tal Sachsens

Im Osterzgebirgsmuseum

Page 41: Schloesserland Sachsen

Des JägersGlück

39www.schloesserland-sachsen.de

Schloss Klippenstein Radeberg | Museum Schloss Klippenstein | Schlossstraße 6 | 01454 Radeberg | Telefon +49 (0) 3528 442600 | [email protected] | www.schloss-klippenstein.de

ANFAHRT | PKW über A 4 Abfahrt Ottendorf oder Pulsnitz, Richtung Radeberg über B 6 von Dresden Richtung Bautzen bis Radeberg

SCHLOSS KLIPPENSTEIN

Reitertreppen boten ihren ritterlichen Benutzern

ein Höchstmaß an Komfort. Besonders be -

eindruckend ist die verwinkelte Anlage auf Schloss

Klippenstein in Radeberg. Auf ihren flachen, breiten

Stufen erreichte einst die adlige Jagdgesellschaft den

höher gelegenen Schlosshof – bequem im Sattel,

sie musste Waffen und Rüstung nicht zu Fuß durchs

Ziel tragen. Angenehm war dies besonders dann, wenn

die Burg auf einem Sporn aus Lausitzer Granit lag.

Die wehrhaft-romantische Verteidigungsanlage aus

dem 13. Jahrhundert ließ Kurfürst Moritz Mitte des

16. Jahrhunderts zum Jagdschloss umbauen. Seither

wachsen vom Fuß des Berges her geschichtliche Bau-

phasen ineinander – vom Klassizismus über die

Renaissance zurück in die Zeiten der Gotik. Heute ist

auf Schloss Klippenstein das Museum für Schloss- und

Stadtgeschichte untergebracht. Seit dem Jahr 2012

erstrahlt das sanierte Schloss wieder ganz in altem

Glanz – unweit der Radeberger Exportbrauerei, die

einst als Hoflieferant das Leibgetränk der sächsischen

Könige braute und seither weit über die Grenzen

Sachsens hinaus bekannt ist.Im Museum

Das Schloss mit Vorburg und Schlossteich

Page 42: Schloesserland Sachsen

Die Festung Königstein über dem Elbbogen mit dem Lilienstein

Page 43: Schloesserland Sachsen
Page 44: Schloesserland Sachsen

42 www.schloesserland-sachsen.de

Festung Königstein | 01824 Königstein I Telefon +49 (0) 35021 64607 I [email protected] | www.festung-koenigstein.de

ANFAHRT | PKW über A 17: Abfahrt Pirna, dort der Ausschilderung folgen; über B 172: von Dresden nach Bad Schandau bis Königstein

S-Bahn Dresden – Schöna bis Königstein | Elbe-Dampfschiffe bis Anlegestelle Königstein

FESTUNG KÖNIGSTEIN

Vierhundert Jahre Festungsbaukunst präsentiert

die imposante Wehranlage in der Sächsischen

Schweiz: Auf dem 13 Fußballfelder großen Felsplateau

des Tafelberges laden mehr als 50 Bauwerke und ausge -

dehnte Grünanlagen ein zu erkunden, wie das Alltags-

leben in einer Festung einst funktionierte. Dabei trifft

man auf zahlreiche Superlative wie die älteste erhaltene

Kaserne Deutschlands, den tiefsten Brunnen Sachsens

(152,5 Meter) und die erste sächsische Garnisons -

kirche. Auch das legendäre Riesenweinfass Augusts des

Starken, das 238.600 Liter fasste, ist in einer moder-

nen Inszenierung am Originalstandort wieder zu erle-

ben. Die unbezwingbare Bergfestung war wegen ihrer

einzigartigen Lage ein beliebtes Ausflugsziel des sächsi-

schen Hofes; man feierte hier und lud dazu gern hoch-

rangige Gäste aus anderen Ländern ein, um ihnen zu

imponieren. Und wenn die politische Lage brenzlig

wurde, brachte man den sächsischen Staatsschatz hin-

ter ihren Mauern in Sicherheit. Sicher verwahrt vor

dem Zugriff anderer Fürsten wurde hier zeitweise auch

der Alchemist und Porzellan-Erfinder Johann Fried-

rich Böttger. In den Staatsgefängnis-Kerkern der als

»Sächsische Bastille« bekannten Festung schmachteten

zahlreiche prominente Häftlinge, darunter die sächsi-

schen Kanzler Nikolaus Krell und Wolf Dietrich von

Beichlingen, der Anarchist Michael Bakunin, der Sozial -

demokrat August Bebel und der Schriftsteller Frank

Wedekind. Wer die Festung heute als Besucher erobert,

was dank Lift und Panoramaaufzug ganz mühelos ist,

genießt vielfältige Ausstellungen, originelle Erlebnis-

gastronomie-Angebote sowie einen grandiosen Rund-

Eroberung erwünscht

Festung Königstein von oben

Georgenbau und Torhaus

Blick zum Lilienstein

umblick auf das Elbsandsteingebirge und seine Umge-

bung. Man sollte also genügend Zeit mitbringen! Und

wer es möchte, kann auf der Festung sogar feiern,

heiraten oder sich in einer Ferienwohnung als Festungs -

kommandant fühlen ...

Page 45: Schloesserland Sachsen

Auf den Spurensächsischer Adelsgeschlechter

43www.schloesserland-sachsen.de

Schloss Nossen | Am Schloss 3 | 01683 Nossen | Telefon +49 (0) 35242 50435 | [email protected] | www.schloss-nossen.de

ANFAHRT | PKW über A 14 Abfahrt Nossen-Nord oder Nossen-Ost, über A 4 Abfahrt Siebenlehn

Bahn von Dresden, Meißen, Döbeln, Leipzig nach Nossen | Bus von Meißen, Freiberg, Döbeln, Dresden nach Nossen

SCHLOSS NOSSEN

Wechselvolle Geschicke schaffen besonders

reizvolle Bauwerke. Das gilt auch und vor

allem für das Schloss Nossen. Die Ersterwähnung des

Vorgängerbaus, einer Ritterburg, geht auf einen

Rechtsstreit der Besitzer, der Herren von Nuzzin, im

Jahr 1185 zurück. Ab 1554 baute Kurfürst August das

alte Gemäuer zu einem Renaissance-Jagdschloss um

und verschaffte der Architektur der ehemals so finste-

ren Festung das gewisse Maß an Leichtigkeit, das den

Geist des kulturellen Aufbruchs jener Ära europäischer

Geschichte noch heute spürbar werden lässt. Ehe -

malige Arrestzellen und authentische Nachbauten

mittelalterlicher Folterinstrumente hingegen zeugen

von der dunklen Seite dieses Ortes, an dem lange Zeit

ein Gericht seine unerbittlichen Urteile fällte. Auch

Gräfin Cosel, die berühmte Geliebte des sinnenfrohen

Sachsenherrschers August der Starke, ist Teil der Ge -

schichte des Schlosses Nossen. Dreißig Tage lang wurde

die schwer kranke Mätresse hier im Jahr 1716 gepflegt,

bevor sie auf die Festung Stolpen gebracht wurde, auf

der sie erst 49 Jahre später einsam sterben sollte. Heu-

te präsentiert das Schloss in wechselnden Sonderaus-

stellungen die faszinierende Geschichte des sächsi-

schen Adels. Neben den Familien von Schönberg und

von Friesen kommen noch weitere blaublütige Ge -

schlechter, die für viele Jahrhunderte zwischen Vogt-

land und Lausitz herrschten, in den Ausstellungen und

Präsentationen zu Wort.

Die historische Bibliothek

Schloss Nossen Kaminzimmer

Page 46: Schloesserland Sachsen

Fasanenschlösschen Moritzburg

Page 47: Schloesserland Sachsen

Die Prachtdes Barocks und Rokokos

»Als Oberlandbaumeister Seiner Majestät Augusts des Starken hatte ich es nicht immer leicht. Nicht etwa, weil

der »sächsische Sonnenkönig« mir wegen seiner ständig wechselnden Mätressen zu wenig Aufmerksamkeit

geschenkt hätte. Nein – er forderte stets neue Ideen und war nur schwer zu befriedigen. Immer wieder steuerte

er eigenhändige Skizzen bei. Besonders bewunderte er die fernöstliche Kunst. Der Reichtum und die Machtfül-

le der Herrscher in Asien waren legendär und galten vielen europäischen Fürsten als Vorbild. Porzellan von dort

war eine besondere Kostbarkeit – deshalb freute es den Kurfürsten und König außerordentlich, dass es seinem

Alchemisten Böttger gelungen war, erstmals in Europa ein gleichartiges »weißes Gold« herzustellen. Doch mei-

ne Aufgabe war das Bauen – in Schloss Pillnitz setzte ich meine Vorstellungen von asiatischer Architektur um.

Besonders stolz bin ich jedoch auf meinen Dresdner Zwinger. Hier gelang es mir, die Künste aufs engste mit-

einander zu verbinden: Der wohlproportionierte, abwechslungsreich gegliederte Bau verschmilzt

geradezu mit dem reichen Skulpturenschmuck, den die Werkstatt des Bildhauers Balthasar

Permoser beisteuerte. Was ursprünglich als Orangerie und Rahmen für ein Festgelände

gedacht war, wurde selbst zu einem Fest für die Augen. Doch natürlich war ich nicht der

einzige herausragende Architekt meiner Zeit. Meine Kollegen und Nachfolger Johann

Christoph Knöffel, Zacharias Longuelune und Jean de Bodt trugen dazu bei, die präch-

tigen Bauten des Hoch- und Spätbarocks in Sachsen zu mehren – einer Epoche, die man

hier später einmal als »Augusteisches Zeitalter« bezeichnen wird.«

Matthäus Daniel Pöppelmann (1662–1736)

»BAU-

LÖWE«

45www.schloesserland-sachsen.de

Page 48: Schloesserland Sachsen

Schloss Pillnitz

Page 49: Schloesserland Sachsen
Page 50: Schloesserland Sachsen

48 www.schloesserland-sachsen.de

Schlösser und Gärten Dresden | Geschäftsstelle Schloss & Park Pillnitz | August-Böckstiegel-Str. 2 | 01326 Dresden | Telefon +49 (0) 351 2613260 | [email protected] | www.schlosspillnitz.de

ANFAHRT | PKW über A 4 Abfahrt Dresden-Hellerau oder Dresden-Altstadt über A 17 Abfahrt Pirna, weiter Richtung Radeberg und der Ausschilderung folgen | Elbe-Dampfschiffe bis Anlegestelle Pillnitz

SCHLOSS PILLNITZ

Kurfürst August der Starke erwarb die Anlage

einst für seine Favoritin Anna Constantia von

Cosel. Als Sachsens berühmteste Mätresse später in

Ungnade und das Schloss an ihn zurückfiel, ließ

August nach Plänen des Architekten Matthäus Daniel

Pöppelmann das Berg- und das Wasserpalais errichten.

Die grandiose, direkt an der Elbe gelegene Schloss-

und Parkanlage gilt als Paradebeispiel des chinoisen

Stils, der die Architektur des fernen Ostens mit der des

Barocks verschmelzen lässt. Fernab vom Trubel der

Residenzstadt Dresden gelegen, diente sie der fürst -

lichen Familie im Sommerhalbjahr als »Spielschloss«

und Rückzugsort in die Natur. Eindrucksvoll ist es,

wenn man sich dem Lustschloss mit den geschwunge-

nen Dächern auf einem Elbdampfer nähert. Den

Anblick vom Fluss aus genoss schon Augusts Hof -

gesellschaft; gern ließ man sich in fantasievoll gestalte-

ten Gondeln auf der Elbe spazieren fahren. Eine von

ihnen blieb erhalten und kann im Park bewundert

werden. Noch heute laden der Englische, der Hollän-

dische und der Chinesische Garten zum Flanieren ein

und bezaubern mit ihrer Fülle fremdländischer Gehölze

und prächtigem Blumenschmuck. Die Orangerie und

das in neuer Pracht erstandene Palmenhaus locken mit

ihren exotischen Kostbarkeiten botanisch Interessierte

ebenso wie die berühmte 250-jährige japanische

Kamelie. Sie hat mittlerweile die Ausmaße eines Bau-

mes und wird im Winter durch ein eigenes Glashaus

geschützt. Stets von Neuem atemberaubend ist ihre

Blütenpracht im Frühling. Im Sommerhalbjahr öffnen

in den Schlosspalais das Kunstgewerbemuseum und das

Schlossmuseum ihre Pforten. Letzteres ermöglicht die

Besichtigung original erhaltener Schloss-Innenräume

und vermittelt Details aus der bewegten Geschichte

der einstigen Sommerresidenz.

Leichtigkeit und Blütenzauber

Im Fliederhof des Neuen Palais

Barocke Chinoiserien

Page 51: Schloesserland Sachsen

49www.schloesserland-sachsen.de

Sächsisches Staatsweingut GmbH | Schloss Wackerbarth | Wackerbarthstraße 1 | 01445 Radebeul | Telefon +49 (0) 351 89550 | [email protected] | www.schloss-wackerbarth.de

ANFAHRT | PKW über A 4 Abfahrt Dresden-Neustadt in Richtung Radebeul | S-Bahn Richtung Meißen bis Radebeul West

SCHLOSS WACKERBARTH

Schloss Wackerbarth – das klingt fast wie ein

Name aus einem Märchen. Und wahrhaft sagen-

haft mutet an, was den Besucher hier zu Füßen der

Radebeuler Weinberge erwartet: Ein einzigartiges

Ensemble aus Schloss und Lusthäuschen »Belvedere«,

barocker Gartenanlage und moderner Wein- und Sekt -

manufaktur inmitten der lieblichen Landschaft des

sächsischen Elbtals – ein wahres Kleinod, das sich Graf

August Christoph von Wackerbarth als Alterssitz von

1727 bis 1729 hatte erbauen lassen. Bei all der Pracht

blieb der Graf nicht lange allein: Auch August der

Starke wusste das bezaubernde Ambiente und die

Köstlichkeit, die in den Fässern heranreifte, zu schät-

zen. Schloss Wackerbarth, das so manches rauschende

Fest des sächsischen Hofes erlebte, steht seitdem für

edle Weine und Sekte und sächsische Lebenslust und

präsentiert die 850-jährige Tradition der Weinbau-

kunst in Sachsen in ihrer schönsten Form. Ein perlen-

des Vergnügen ist der hauseigene Sekt, und das schon

seit fast zwei Jahrhunderten. In der zweitältesten deut-

schen Sektkellerei gären die Trauben ganz klassisch in

der Flasche zur prickelnden Spezialität. Besucher kön-

nen die Qualitätserzeugnisse des Sächsischen Staats-

weingutes ausgiebig selbst verkosten, die Produktion

der Sekte und Weine in der Gläsernen Produktion täg-

lich selbst bestaunen, feine Speisen genießen, vielfälti-

ge Veranstaltungen erleben – und natürlich erlesene

Tropfen nach Hause tragen.

PrickelndeLebensfreude

Das Schloss von Norden

Das Belvedere im Weinberg

Page 52: Schloesserland Sachsen

50 www.schloesserland-sachsen.de

Schlösser und Gärten Dresden | Geschäftsstelle Großer Garten/Kavaliershaus G | Hauptallee 5 | 01219 Dresden | Telefon +49 (0) 351 4456600 |

[email protected] | www.grosser-garten-dresden.de | www.dresdner-parkeisenbahn.de ANFAHRT | PKW ü�ber A 4 Abfahrt Dresden-Hellerau oder Dresden-Altstadt,

den Schildern Richtung Zentrum/Zoo/Gläserne Manufaktur folgen Straßenbahn bis zu den Haltestellen Comeniusplatz, Zoo oder Großer Garten

GROSSER GARTEN DRESDEN

Die sächsische Hauptstadt selbst ist eine große

Gartenlandschaft. Nur wenige Großstädte

be sitzen so ausgedehnte Grünbereiche aus Gärten,

weitläufigen Parks und großzügigen Spiel- und Liege -

wiesen. Der beeindruckendste Park in der Sachsen -

metropole ist mit 147 Hektar Fläche der Große

Garten. Kurfürst Johann Georg III. begann 1678 nach

französischem Vorbild mit dem Bau der beliebtesten

Dresdner Parkanlage mit ihren schnurgeraden Alleen.

Das Palais am Schnittpunkt der Hauptachsen ist ein

Juwel frühbarocker Baukunst. Als Fest- und Ausstel-

lungsgebäude im Grünen wird es auch heute noch

genutzt. Der regelmäßig gestaltete barocke Gartenteil

beschränkt sich jetzt auf den Bereich um das Palais;

ansonsten dominiert englischer Landschaftspark mit

romantisch verschlungenen Wegen, kleinen Wäldern,

ausgedehnten Wiesenarealen, Gewässern und Themen -

gärten. Restaurants und Cafés, Freilichtbühnen und

Einrichtungen wie der Zoo und der Botanische

Garten machen die Anlage auch zu einer Kulturoase

inmitten der Stadt. Für den Weg durch die weite

Erlebnislandschaft nutzen große und kleine Besucher

gern die Dresdner Parkeisenbahn, eine Liliputbahn

mit 381 Millimeter Spurweite, die traditionell von

Dresdner Schülern betrieben wird.

Das grüne Herz Dresdens

Das Palais Parkeisenbahn

Page 53: Schloesserland Sachsen

Eigentlich versteht man unter »Zwinger« nur den

freien Raum zwischen dem äußeren und dem

inneren Ring der Stadtmauer. In Sachsens Hauptstadt

Dresden aber entstand hier das prächtigste Freigelände

für die repräsentativen Festlichkeiten des Hochadels

im frühen 18. Jahrhundert. Vorangetrieben von der

architektonischen Leidenschaft Augusts des Starken

gewannen anfänglich schlichte Pläne für eine neue

Orangerie rasch an Umfang und Größe; der geniale

Baumeister Matthäus Daniel Pöppelmann und der

Bildhauer Balthasar Permoser schufen hier ihr »höfi-

sches Gesamtkunstwerk«. Ein daran anschließender

Schlossneubau ließ sich nicht mehr verwirklichen. Im

19. Jahrhundert traten Gottfried Sempers Gemälde -

galerie und Staatsoper an seine Stelle. Im Zwinger

finden die Gäste heute Museen der Staatlichen Kunst-

sammlungen Dresden, darunter die Porzellansamm-

lung, die Gemäldegalerie Alte Meister und den Mathe-

matischen-Physikalischen Salon. Im Sommer bildet

der Zwinger eine stimmungsvolle Kulisse für eine

Reihe von Open-Air-Veranstaltungen. Das etwas ver-

steckt gelegene Nymphenbad gehört zu den schönsten

Brunnenanlagen des Barocks – ein Gesamtkunstwerk

von Architektur, Skulptur und Wasserkunst.

Festplatz der Nymphen

51www.schloesserland-sachsen.de

Dresdner Zwinger | Staatliche Kunstsammlungen Dresden | Theaterplatz 1 | 01067 Dresden | Telefon +49 (0) 351 49142000 | [email protected] | www.der-dresdner-zwinger.de

ANFAHRT | PKW über A 4 Abfahrt Dresden Altstadt, der Ausschilderung Richtung Stadtzentrum folgen | Straßenbahn bis Haltestelle Theaterplatz oder Postplatz

DRESDNER ZWINGER

Das Nymphenbad

Page 54: Schloesserland Sachsen

Dresdner Zwinger

Page 55: Schloesserland Sachsen
Page 56: Schloesserland Sachsen

54 www.schloesserland-sachsen.de

Barockschloss Rammenau | Am Schloss 4 | 01877 Rammenau | Telefon +49 (0) 3594 703559 | [email protected] | www.barockschloss-rammenau.com

ANFAHRT | PKW über A 4 Abfahrt Burkau nach Rammenau; über B 6 von Dresden bis Bischofswerda, dann Richtung Kamenz bis Rammenau

BAROCKSCHLOSS RAMMENAU

A n den Ausläufern des Lausitzer Berglandes be -

findet sich die einzige vollständig erhaltene

Rittergutsanlage Sachsens. Umfassend restauriert er -

strahlt Schloss Rammenau als ein Meisterwerk des säch-

sischen Landbarocks. Nachdem der Bau des Herren -

sitzes den ersten Besitzer ruiniert hatte, ersteigerte die

Familie von Hoffmann das herrschaftliche Ensemble.

Ihr berü� hmtester Spross war Johann Centurius von

Hoffmann, Reichsgraf von Hoffmansegg, Botaniker

und Insektenkundler von höchstem Ansehen – ein

Glü� cksfall fü� r die Wissenschaft in Sachsen, denn der

neue Besitzer gab intellektueller Schöpferkraft und

Bildung in Rammenau eine neue Heimat. Das Innere

des Schlosses ist ein vor Abwechslung sprü� hendes

Schatz kästchen spätbarocker und frü� hklassizistischer

Raumgestaltung. Chinesisches Zimmer, Pompejianisches

Zimmer, Vogelzimmer, Pfauenzimmer, Jagdzimmer

und das Treppenhaus mit seinen Wandmalereien legen

Zeugnis vom Geist des gebildeten Landadels ab. Im

imposanten Spiegelsaal erklingt bis heute regelmäßig

Musik. Vielleicht hat der in allen Winkeln des Schlosses

spü� rbare Genius loci auch dem Lebensweg des größten

Sohnes des Ortes den entscheidenden Anstoß ge -

geben, denn Johann Gottlieb Fichte, einer der fü� hrenden

Philosophen seiner Zeit, wurde 1762 in Rammenau

geboren. Vielfalt und ästhetische Fü� lle findet der Gast

hier ü� brigens nicht nur bei der Innenarchitektur,

sondern auch in kulinarischer Hinsicht. Der Kü� chen-

meister und die Kammerzofen kredenzen in den histo-

rischen Speisesalons außergewöhnliche Menü� s, die

Lausitzer Bodenständigkeit und mediterrane Frische

gekonnt zu kombinieren wissen.

Bei der Kammerzofe zu Gast

Das Schloss vom Park aus gesehen

Goldenes Zimmer

Page 57: Schloesserland Sachsen

Traumschloss fürTraumfrau

55www.schloesserland-sachsen.de

Barockschloss und Park Neschwitz� | über die Touristinformation im Bade- und Küchenpavillon, Park 4, 02699 Neschwitz | Telefon +49 (0) 35933 32664 | [email protected] | www.neschwitz.de

ANFAHRT | PKW über A 4, Abfahrt Salzenforst, in Richtung Hoyerswerda B 96, Abzweig Neschwitz

BAROCKSCHLOSS UND PARK NESCHWITZ

Eine prächtige Sommerresidenz brauchte Herzog

Friedrich Ludwig von Württemberg-Teck,

Ge neralfeldzeugmeister Augusts des Starken, nachdem

er 1722 die Reichsfürstin Ursula Katharina von Teschen

geheiratet hatte. Die damals bereits 42-Jährige war

immer noch eine schöne, anziehende Frau. 1704 hatte

sie August dem Starken als offizielle Mätresse einen Sohn

geboren, der später als »Chevalier de Saxe« bekannt

wurde. Schon ein Jahr später musste sie jedoch einer

neuen Liebes-Leidenschaft des Königs weichen und

zog sich für Jahre vom Dresdner Hof zurück, bis sie

nach ihrer Rückkehr dem Herzog Friedrich Ludwig

begegnete ... Damit die Fürstin auch weiterhin stan-

desgemäß genießen und repräsentieren konnte, ließ

dieser ihr auf den Kellergewölben einer alten Wasser-

burg in seiner kurz zuvor erworbenen Gutsherrschaft

Neschwitz ein barockes Schloss errichten. Natürlich

musste auch das Umfeld stimmen: Ein barocker Gar-

ten mit vier Pavillons und Sandsteinskulpturen wurde

angelegt, und für die Versorgung des Anwesens ent-

stand ein Ökonomiehof mit Marstall, Brauerei und

Brennerei. Später ging die Neschwitzer Gutsherrschaft

in den Besitz der Freiherrn von Vietinghoff-Riesch über.

Ende des 18. Jahrhunderts ließen diese in der Nähe

des alten Schlosses ein weiteres – 1945 leider zerstörtes –

als ihren Wohnsitz errichten; gleichzeitig entstand ein

englischer Landschaftsgarten. Im Erdgeschoss des

Ba rock schlosses lädt die Ausstellung »Lebenswege–Zei-

tenwenden. Die Familie Vietinghoff-Riesch auf Schloss

Neschwitz« zu einer kulturgeschichtlichen Reise in die

Vergangenheit der Region ein. Der letzte Vertreter der

Familie von Vietinghoff-Riesch in Neschwitz war ein

bedeutender Ornithologe. So ist es kein Zufall, dass

sich in der Neschwitzer Parkanlage heute eine Vogel-

schutzwarte befindet, über deren Arbeit eine Ausstel-

lung im Herrenpavillon erzählt. Wer aber dem Herzog

Friedrich Ludwig nacheifern möchte, kann sich im

Schlosssaal mit seinen Wandmalereien im pompe j a -

nischen Stil in den Hafen der Ehe begeben.

Festsaal

Parkseite des Schlosses

Page 58: Schloesserland Sachsen

56 www.schloesserland-sachsen.de

Barockgarten Großsedlitz | Parkstraße 85 | 01809 Heidenau | Telefon +49 (0) 3529 56390 | [email protected] | www.barockgarten-grosssdelitz.de

ANFAHRT | PKW über A 17 Abfahrt Pirna, dort der Ausschilderung folgen; über B 172 von Dresden bis Heidenau oder Pirna, dann der Ausschilderung folgen

S-Bahn von Dresden bis zur Haltestelle Heidenau-Großsedlitz, ein ausgeschilderter Wanderweg führt von dort in 20 Minuten ans Ziel

Die unvollendete Sinfonie

BAROCKGARTEN GROSSSEDLITZ

Großsedlitz zählt zu den bemerkenswertesten

Gartenensembles Deutschlands, aber nicht nur

deshalb ist dieses grüne Symbol absolutistischen

Gestaltungswillens einen Besuch wert. Es ist auch

deshalb von außerordentlicher Bedeutung, weil sich in

seiner Formgebung die Handschrift eines herausragen-

den sächsischen Herrschers erkennen lässt. Nachdem

sich Reichsgraf August Christoph von Wackerbarth

hier im Jahr 1719 seinen Ruhesitz erbaut hatte, veräu-

ßerte er das Gelände wenige Jahre später – und wohl

nicht ganz freiwillig – an August den Starken persön-

lich. Der neue Besitzer ließ das Areal vollständig

umgestalten, die Planung fußte dabei auch auf Skizzen

aus des Kurfürsten eigener Hand. Nicht weniger als

ein sächsisches Versailles sollte hier entstehen, letztlich

aber blieb Großsedlitz unvollendet – akuter Geld -

mangel am traditionell ausgabefreudigen Dresdner

Hof ließ die schöpferische Phantasie an der monetären

Realität zerschellen. Trotzdem: Schon die letztlich aus-

geführten 12 Hektar sind so prachtvoll, dass man sich

kaum ausmalen kann, wie der Park in seiner geplanten

Ausdehnung von 96 Hektar ausgesehen hätte. Das

weitläufige, terrassierte Gelände zeigt sich heute als

Gartenkunstwerk mit zwei Orangerien, Wasserspielen

und rund 60 Skulpturen. Beim Rundgang offenbaren

sich immer wieder neue Sichtachsen, die die Raffinesse

des planerischen Könnens noch heute offenbar machen.

Besonders in den Sommermonaten, wenn exotische

Pflanzen und Orangenbäume den Park mit Duft und

Farben erfüllen, kann sich der Besucher selbst ein Bild

von der Vorstellungskraft des hochwohlgeborenen

Schöpfers von Großsedlitz machen.

Die »Stille Musik«

Die Obere Orangerie

Page 59: Schloesserland Sachsen

Barockgarten Großsedlitz

Page 60: Schloesserland Sachsen

58 www.schloesserland-sachsen.de

Schloss Moritzburg und Fasanenschlösschen | 01468 Moritzburg I Telefon +49 (0) 35207 87318 I [email protected] | www.schloss-moritzburg.de

ANFAHRT | PKW über A 4 Abfahrt Dresden-Wilder Mann oder über A 13 Abfahrt Radeburg

Bahn/Bus von Bhf. Dresden-Neustadt mit dem Bus Richtung Radeburg – Großenhain bis Moritzburg | Historische Schmalspurbahn Strecke Radebeul Ost – Radeburg bis Moritzburg

SCHLOSS MORITZBURG

Nach Herzog Moritz, der sich 1542 nahe seiner

Residenz Dresden ein Jagddomizil errichtete,

ist das wohl schönste Wasserschloss Sachsens benannt.

Ab 1723 ließ Kurfü� rst August der Starke unter Leitung

von Matthäus Daniel Pöppelmann – bekannt als

Architekt des Dresdner Zwingers – das Schloss pracht-

voll umbauen, um einen angemessenen Rahmen fü� r

seine rauschenden Feste zu schaffen. Inmitten einer

weitläufigen Teich- und Parkanlage entstand so ein

viertü� rmiges Barockjuwel in Ocker und Weiß, dessen

Pracht sich in kü� nstlich angelegten Teichen anmutig

widerspiegelt. Eine der bedeutendsten Jagdtrophäen-

sammlungen Europas ist nur einer der Schätze von

Schloss Moritzburg. Ebenso beeindruckend sind die

be malten Goldledertapeten an den Wänden des kurfürst -

lichen Refugiums. Das »Federzimmer« wurde sogar

mit dem »Europäischen Preis zur Erhaltung des kultu-

rellen Erbes« ausgezeichnet. Weit über eine Million

farbiger Vogelfedern wurden in diesem Raum zu einem

einmaligen Gesamtkunstwerk zusammengefügt: ein

Paradebett für den Schlossherren, wie es auf der Welt

kein zweites gab. Nicht umsonst diente das Schloss

dem legendären Märchenfilm »Drei Haselnüsse für

Aschenbrödel« als zauberhafte Kulisse. In der kalten

Jahreszeit verwandelt sich das Barockschloss in ein

Mekka für Hunderttausende Film-Fans des schönsten

Wintermärchens aller Zeiten, denn dann kann man in

der gleichnamigen Ausstellung zum Kultfilm auf

den Spuren der frechen Märchenprinzessin wandeln.

Keinesfalls sollte der Moritzburg-Besucher einen Ab -

stecher zum nahe gelegenen Fasanenschlösschen ver-

säumen, das zu Fuß oder mit der Pferdekutsche in

wenigen Minuten zu erreichen ist.

Ein Märchenschlossund seine Schätze

Schlossinsel und BarockgartenMonströsensaal mit Ledertapeten

Page 61: Schloesserland Sachsen

Paradiesin der Nussschale

59www.schloesserland-sachsen.de

Schloss Moritzburg und Fasanenschlösschen | 01468 Moritzburg I Telefon +49 (0) 35207 87318 I [email protected] | www.schloss-moritzburg.de

ANFAHRT | PKW über A 4 Abfahrt Dresden-Wilder Mann über A 13 Abfahrt Radeburg

Bahn/Bus von Bhf. Dresden-Neustadt mit dem Bus oder Richtung Radeburg – Großenhain bis Moritzburg | Historische Schmalspurbahn Strecke Radebeul Ost – Radeburg bis Moritzburg

FASANENSCHLÖSSCHEN MORITZBURG

Hier wird nur ganz wenigen Einlass gewährt,

denn dieser Solitär unter den deutschen

Schlössern ist einfach zu klein fü� r Menschenmassen.

So bleibt ein Gang durch das Fasanenschlösschen das

exklusive Vergnü� gen, das es auch früher schon war.

Östlich vom Schloss Moritzburg in die sanfte Kultur-

landschaft gebettet, ist das 1770 errichtete Repräsen -

tationsobjekt des Dresdner Hofes das einzige im Stil

des Spätrokokos erhaltene Schloss in Sachsen. Mithil-

fe der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, der Ost-

deutschen Sparkassenstiftung und des World Monu-

ments Fund konnte es umfangreich restauriert werden

und steht dem Besucher heute wieder in all seiner

filigranen Pracht offen. Auf kleinstem Grundriss im

chinoisen Stil errichtet, beherbergte das Schlösschen

eine vollständige Hofhaltung im Kleinformat. Original -

getreu restaurierte Möbel, Wandbespannungen sowie

eine Sammlung von Vogelpräparaten sind Blickfänge

im Inneren des Hauses; beim Flanieren in den Außen-

anlagen kann sich der Gast dagegen in die höfische

Welt des 18. Jahrhunderts zurü� ckversetzen. Noch pit-

toresker und skurriler sind die Mole und der rot-weiße

Backsteinleuchtturm in unmittelbarer Nähe, Zeugnisse

des verspielt-dekadenten Zeitgeistes der Epoche. Hier

träumten die Edlen des Binnenlandes Sachsen ihren

Traum von gloriosen Seeschlachten, die in Ermange-

lung einer echten Flotte aber nur mit Komparsen,

einer ü� bersichtlichen Zahl von Wasserfahrzeugen und

einer gehörigen Portion Fantasie realisiert werden

konnten. Zumindest aber bot das Fasanenschlösschen

seinen Herrschaften ein Zimmer mit echtem »Meer-

blick« – dieser eröffnet sich heute auch dem Gast von

nicht hochwohlgeborenem Blut.

Das Fasanenschlösschen

Mole mit Sachsens einzigem Leuchtturm

Page 62: Schloesserland Sachsen

60 www.schloesserland-sachsen.de

Barockschloss Delitzsch | Schloßstraße 31 I 04509 Delitzsch | Telefon +49 (0) 342 02 67237 I [email protected] | www.barockschloss-delitzsch.de

ANFAHRT | PKW über A9 Abfahrt Wiedemar, dann den Wegweisern folgen; über A 14 Abfahrt Leipzig-Mitte/Delitzsch | Bahn Strecke Leipzig – Dessau/Wittenberg bis Delitzsch Unterer Bhf.

BAROCKSCHLOSS DELITZSCH

Zeugte eine Fürstin nicht mit ihrem Gatten,

sondern ihrem Liebhaber ein Kind, kannte der

europäische Hochadel von einst wenig Skrupel. Die

illegitime Tochter von Herzogin Henriette Charlotte

von Sachsen-Merseburg wurde nach der Geburt einer

Amme übergeben und vom Hof entfernt. Bald darauf

starb sie – man mutmaßt heute, dass Gift im Spiel

gewesen sein könnte. Damit starb die letzte potentiel-

le Nachfahrin von Sachsen-Merseburg, die später wei-

tere Nachkommen für diese zum Kurfürstentum Sach-

sen konkurrierende Nebenlinie hätte zeugen können.

Zu derartig finsteren Kabalen steht der heiter-barocke

Charakter, den Schloss Delitzsch heute ausstrahlt, im

völligen Gegensatz. Eine pastellfarbene Schlossanlage,

die ehemals beliebte Reiseresidenz sächsischer Fürsten

inmitten der Delitzscher Seenlandschaft, lockt mit

Museum, Barockgarten und Aussichtsturm kunstsin-

nige Besucher. Im Innern des Schlosses bewundern die

Gäste ein repräsentatives Interieur, das trotz der zeit-

weiligen Nutzung des Schlosses als Frauenzuchthaus

weitgehend im Originalzustand erhalten ist.

HerzoglicheWohngemächer

Barockschloss und -garten

Die Tafelstube in der Beletage

Das Betstübchen

Page 63: Schloesserland Sachsen

Von Wassern umschmeichelt

61www.schloesserland-sachsen.de

Schloss und Park Lichtenwalde | Schlossallee 1 | 09577 Niederwiesa, OT Lichtenwalde | Telefon +49 (0) 37206 8873812 | [email protected] | www.die-sehenswerten-drei.de

ANFAHRT | PKW über A 72/A 4 Abfahrt Frankenberg, weiter über B169 Richtung Chemnitz bis Lichtenwalde

SCHLOSS UND PARK LICHTENWALDE

Was Lichtenwalde von allen anderen sächsi-

schen Schlössern unterscheidet, ist sein un -

geheurer Reichtum an Wasserspielen. Ganze 100 davon,

mit insgesamt ü� ber 400 einzelnen Springstrahlen, sind

ü� ber den barocken Garten verteilt und durch einen

ausgeklü� gelten Kreislauf miteinander verbunden.

Gerade im Frühling kann der Gast hier eine Sinfonie

aus Blätterrauschen, Brunnengeplätscher und Blü� ten-

duft erleben – nicht umsonst gilt Lichtenwalde als

eines der schönsten deutschen Parkensembles. Nähert

man sich dem Schloss ü� ber die Allee, wird man fast

sprachlos angesichts der feinsinnigen Gestaltung die-

ses grü� nen Ortes der Ruhe. Der terrassierte Park, der

den Übergang vom Barock zum Rokoko vor zü� glich

illustriert, erschließt sich dem Auge nie in seiner Ge -

samtheit. Immer wieder wird der Blick auf verspielte

Details wie antike Amphoren, Statuen oder Blü� ten-

rondelle gelenkt – oder aber hinaus aus dem kü� nst -

lichen Garten in die ursprü� ngliche Natur des nahen

Zschopautals, das heute ein Landschaftsschutzgebiet

ist. Das Schloss selbst beherbergt heute das Schatz-

kammer-Museum, das auf drei Etagen Exponate frem-

der und zum Teil vergangener Kulturen präsentiert.

Dazu zählen Kunst und Ritualgegenstände aus Nepal

und Tibet, Porzellane, Lackarbeiten, Möbel und Sei-

denstickereien aus China und Japan, Grabbeigaben

und Geistermasken aus Westafrika. Auch die wohl

größte und umfassendste Scherenschnittsammlung in

Deutschland sollte man auf keinen Fall verpassen.

Schloss und Park Lichtenwalde

»Schatzkammer«-Museum

Page 64: Schloesserland Sachsen

Fürst-Pückler-Park Bad Muskau

Page 65: Schloesserland Sachsen

Zwischen Romantikund Industrialisierung

»Falls Sie schon einmal von mir gehört haben, dann sicher zuerst im Zusammenhang mit einer dreischichtigen

Eisspezialität. Die Köstlichkeit wurde mir zwar einst gewidmet, doch selbst erfunden habe ich sie leider nicht.

Dafür kann ich auf andere Dinge stolz sein – am meisten auf meine Parks. Zeitlebens beherrschte mich das

Bedürfnis, Landschaft nach eigenem Willen zu gestalten. Ihm opferte ich letztlich mein Vermögen. Als mei-

ne Mittel zur Neige gingen, nicht aber meine Ideen und Pläne, willigte meine Frau sogar in eine for-

melle Scheidung ein, damit ich durch eine Neuheirat Gelegenheit bekäme, an neues Geld zu

kommen ... – Im England des 18. Jahrhunderts hatte man sich zuerst von den geometrischen

Gartenformen des Barock abgewandt und statt ihrer naturnahe Landschaftsgärten geschaf-

fen. Die Forderung »Zurück zur Natur!« zeigte bald auch in Deutschland Wirkung – und

von den neu entstandenen Anlagen ist mein Muskauer Park die wohl berühmteste und

schönste. Für die Schlösser, die zu meiner Zeit gebaut wurden, lieh man sich Formen aus der

gesamten Architekturgeschichte. Zunächst setzte man dem einstigen Prunk des Barocks klas-

sizistische Schlichtheit entgegen. Danach verband man die romantische Sehnsucht nach dem

Mittelalter mit gotischen Elementen wie Türmchen, Spitzbögen, Gewölben und Strebepfeilern. Gegen

Ende des Jahrhunderts wurden selbst Bauformen der Renaissance, der Romanik und des Barocks »wiederbelebt«

und oft miteinander verschmolzen. Bei allen neuen Schlössern, Villen und Gutshäusern strebten die Bauherren

dabei aber nach Originalität und Niveau – Adel verpflichtet.

Fürst Hermann von Pückler-Muskau (1785–1871)

»HEIRATS-

SCHWINDLER«

63www.schloesserland-sachsen.de

Page 66: Schloesserland Sachsen

64 www.schloesserland-sachsen.de

Tourismuszentrum Muskauer Park | Stiftung Fürst-Pückler-Park Bad Muskau | Neues Schloss | 02953 Bad Muskau | Telefon +49 (0) 35771 63100 | [email protected] | www.muskauer-park.de

ANFAHRT | PKW über A 15 von Berlin und Cottbus, Abfahrt Roggosen, dann über die B115 weiter nach Bad Muskau über A 4 Dresden–Bautzen,

Abfahrt Bautzen-Ost, weiter auf der B156 nach Bad Muskau; über B115 von Görlitz nach Bad Muskau

FÜRST-PÜCKLER-PARK BAD MUSKAU

Der Muskauer Park an der Lausitzer Neiße stellt

den größtmöglichen Kontrast zur barocken

Geometrie höfischer Gartenkunst dar. In der Roman-

tik sollte die Natur vor allem »natürlich« sein, wobei

ihr die Gartenarchitekten nach Kräften halfen. Die

ornamen tale Gartenkunst wurde zur szenischen Land-

schaftskunst. Eines der weltweit bedeutendsten Beispiele

ist der Park des Fürsten Herrman von Pückler-Muskau,

der im 19. Jahrhundert vor allem als Reiseschriftsteller

bekannt war. Der gärtnernde Autodidakt fügte Pflanzen

und Landschaft so perspektivenreich zu einem »natür-

lichen Gesamtkunstwerk« zusammen, dass es bis in die

Vereinigten Staaten hinein vorbildhaft und stilbildend

wurde. Heute ist das weitläufige UNESCO-Welterbe

zugleich ein Zeugnis europäischer Integration, liegt es

doch zu zwei Dritteln auf polnischem und nur zu

einem Drittel auf deutschem Staatsgebiet. Das Neue

Schloss im Herzen des Muskauer Parks, am Ende des

Zweiten Weltkrieges völlig niedergebrannt, ist inzwi-

schen fast vollständig wiederaufgebaut und beherbergt

auf zwei Etagen des Südflügels die spektakuläre Aus-

stellung »Pückler! Pückler? Einfach nicht zu fassen!«.

Von der Aussichtsplattform auf dem Schloss turm

bietet sich in 35 Meter Höhe ein fantastischer Rund-

blick auf die Pücklersche Parkanlage.

Gartenkunstwerk von Weltrang

Das Neue Schloss In der Pückler-Ausstellung Blick in den Park

Page 67: Schloesserland Sachsen

65www.schloesserland-sachsen.de

Schloss Krobnitz | Am Friedenstal 5 | 02894 Reichenbach | Telefon +49 (0) 35828 88700 | [email protected] | www.oberlausitz-museum.de

ANFAHRT | PKW über A 4 Abfahrt Nieder-Seifersdorf, Richtung Reichenbach/OL,dann Schlossbeschilderung folgen; über B 6 Richtung Reichenbach, weiter Richtung Niesky, dann Schlossbeschilderung folgen

SCHLOSS KROBNITZ

Mitten im fruchtbaren Lausitzer Hügelland

steht zwischen uralten Bäumen Schloss Krob-

nitz. Streng und erhaben wirkt der markante Bau mit

seiner strahlend weißen Fassade in der ihn umgebenden

Idylle. Seine betont schlichte Formgebung hat Gründe.

Das Mitte des 18. Jahrhunderts erbaute ur sprünglich

barocke Herrenhaus wurde 1873 vom preußischen

Kriegsminister Generalfeldmarschall Alb recht Emil

Theodor Graf von Roon erworben. Der neue Schloss-

herr ließ seine Erwerbung im Stil des Neo klassizismus

umgestalten und trug so den steinernen Zeitgeist des

Machtzentrums Berlin ins damals noch preußische

Niederschlesien. Das von einem Landschaftspark

um gebene Schloss zeigt auf den ersten Blick die Ver-

wurzelung des Grafen in seiner Arbeitsumgebung,

denn es kopiert in vielen Elementen die Außengestal-

tung des Preußischen Kriegsministeriums. Bis zum

Ende des Zweiten Weltkrieges blieb das Gut im Besitz

der Familie. Nach der Enteignung des Grafen ge -

schlechts im Jahr 1945 diente Krobnitz Flücht lingen

als Unterkunft und verfiel trotz durchgehender Nut-

zung mehr und mehr. In den Jahren 2002 bis 2008

erfolgte die umfassende Sanierung von Schloss, Gut

und Park. Heute, 700 Jahre nach seiner ersten urkund-

lichen Erwähnung, ist Krobnitz ein Ort der Kultur,

Kunst und Bildung, der über die Region hinaus strahlt

und dessen Ausstellungen und Konzerte die weißen

Mauern des vormaligen ministerialen Ruhe sitzes mit

hellwachem Leben erfüllen.

Schloss Krobnitz

Ein StückPreußen

in Sachsen

Im Schlossmuseum

Page 68: Schloesserland Sachsen

66 www.schloesserland-sachsen.de

Schloss Voigtsberg | 08606 Oelsnitz/Vogtland | Telefon +49 (0) 37421 729484 | [email protected] | www.schloss-voigtsberg.de

ANFAHRT | PKW A 72 bis Abfahrt Plauen-Süd, B92, dann S312 Richtung Oelsnitz, im Ort der Ausschilderung folgen

SCHLOSS VOIGTSBERG

Der Teppich – einst einfacher Fellersatz – ist heute

ein anspruchsvoller und dazu behaglicher Raum -

gestalter. Täglich umgibt uns Teppich, kaum bemerkt,

als Teil unserer Wohnkultur. Das Teppichmuseum

Oelsnitz auf Schloss Voigtsberg widmet sich diesem

meist mit Fü� ßen getretenen Textil. Anknü� pfend an die

130-jährige Geschichte der hiesigen maschinellen und

industriellen Teppichweberei informiert es ü� ber die

unterschiedlichen Herstellungstechniken von Teppichen

und zeigt unter anderem auf einer »Straße der Besten«

die Vielfalt der Dessins. Kein Wunder, wenn beim

Besuch dieser faszinierenden Ausstellung der Wunsch

aufkeimt, das eigene Wohnambiente aufzufrischen. In

den Räumen des »Altteils« von Schloss Voigtsberg

wird man allerdings erst einmal in lange zurü� ckliegen-

de Zeiten zurü� ckversetzt. Der trutzige Baukomplex

kann seinen Ursprung als mittelalterliche Burg nicht

verleugnen und hebt sich markant von den neueren

Gebäuden der Vorburg, wo sich auch das Teppichmu-

seum befindet, ab. Zuerst im Besitz der Vögte von

Straßberg bzw. Plauen, wurde er später fast 500 Jahre

lang von den Wettinern als kurfü� rstliches Amt ge nutzt.

Heute beeindrucken hier die gotische St.-Georgs-

Kapelle mit sakralen Kunstwerken, die Schösserstube

mit ihrer prächtigen Barockdecke sowie der Rittersaal

und der Fü� rstensaal mit sorgsam bewahrten Architektur -

elementen. Letzterer glänzt seit 2012 mit einer beson-

deren Attraktion – einem wertvollen Tizian-Gemälde,

das die Stadt Oelsnitz von einem ihrer Ehrenbu� rger

geschenkt bekam. Direkt in dessen Umfeld kann sich

ü� brigens auch trauen lassen, wer sich traut … Die

Schatzkammer des Schlosses befindet sich aber in

ihrem historischen Gewölbekeller. Hier präsentiert das

»Mineraliengewölbe Oelsnitz« eine prächtige Samm-

lung von 400 Mineralien des sächsischen Vogtlandes.

Baryt aus Zobes, Wavellit aus Schloditz, Fluorit aus

Schönbrunn und viele andere wunderschöne Schätze

der Erde sind eine Augenweide!

Auf dem Teppich bleiben

Schloss Voigtsberg

Mineraliensammlung

Prächtige Teppiche

Page 69: Schloesserland Sachsen

Von derMuse geküsst

67www.schloesserland-sachsen.de

Touristinformation Bad Elster | 08645 Bad Elster | Badstraße 25 | Tel. +49 (0) 37437 53900 | [email protected] | www.badelster.de

ANFAHRT | PKW A 72 bis Abfahrt Plauen Süd, dann B 92 bis nach Adorf, S 306 bis Bad Elster | Bahn Bhf. Bad Elster ca. 2,5 km außerhalb der Ortschaft

Flughafen Hof-Plauen ca. 40 km entfernt; Abholung auf Anfrage möglich

KÖNIGLICHE ANLAGEN BAD ELSTER

Dass der weitgereiste Goethe auch einmal in Bad

Elster geweilt hat, verwundert kaum. Dennoch

ist man in der idyllisch gelegenen Kultur- und Fest-

spielstadt am vogtländischen Dreiländereck stolz auf

die Episode aus dem Jahre 1795, denn der Aufenthalt

soll dem Dichterfürsten Anregungen zu seinem Vers-

epos »Hermann und Dorothea« vermittelt haben. Mit

einem Festspiel nach dieser Dichtung wurde 1911

deshalb auch Deutschlands erste Freilichtbühne, das

Naturtheater Bad Elster, eröffnet. Die wunderschöne

Bühne im Waldpark gehört zu den Trümpfen, mit

denen die Stadt noch heute für sich wirbt. In der

Mitte des 19. Jahrhunderts wegen seiner heilkräftigen

Quellen von den sächsischen Landesherren zum

Königlich-Sächsischen Staatsbad erhoben, entwickelte

sich Bad Elster rasch zu einem mondänen Heilbad.

Hier traf sich Europas High Society: Man tat etwas für

seine Gesundheit, genoss Landschaft und Kultur und

pflegte wichtige soziale Kontakte. Die sächsischen

Könige, die selbst oft und gern hier weilten, ließen

großzügige Parks und prachtvolle Bauten errichten.

Noch heute laden die gepflegten historischen Anlagen

zum Flanieren und zum Kulturgenuss ein. Der um

1850 im Stil eines englischen Landschaftsgartens

angelegte historische Kurpark bietet mit seltenen

Ge hölzen, farbprächtigen Blumenrabatten und satt-

grünen Rasenflächen etwas fürs Auge und für die

Seele. Themengärten, Skulpturen, Wasserspiele und der

Louisa-See ergänzen die gestaltete Landschaft. Rund

um das historische Albert Bad im Zentrum des Ortes

bilden das Königliche Kurhaus, die KunstWandelhalle,

das König Albert Theater und drei Musikpavillons eine

»Festspielmeile der kurzen Wege«. Die »Chursächsische

Philharmonie« Bad Elster sorgt hier ge meinsam mit

anderen hochkarätigen Ensembles und Künstlern für

jährlich mehr als 1000 kulturelle Veranstaltungen. Wen

bei solch reichem Angebot in traumhaftem Ambiente

nicht auch die Muse küsst, der ist wohl ganz für sie

verloren …

Das Königliche KurhausDas Albert Bad

Page 70: Schloesserland Sachsen

Hotel Kloster Nimbschen

Page 71: Schloesserland Sachsen

Herrschaftlich übernachten

»Mein Gemahl liebte gute Kost in geselliger Runde. Wir hatten immer Gäste im Haus; viele Gelehrte und

Studenten, selbst hohe Herren wollten mit dem berühmten Reformator Martin Luther disputieren. Ich

versorgte sie und war stolz darauf, wenn sie sich bei uns wohlfühlten. Schon im Nimbschener Kloster hatte ich

vieles gelernt, was mir nun zugute kam: Wirtschaften und Kochen, Waschen und Nähen, Gärtnerei, Brauerei

und Viehhaltung; auch in der Heilkunst kannte ich mich aus. Martin schätzte dies sehr und ließ mir im Haus-

halt freie Hand – oft nannte er mich neckisch-respektvoll seinen »lieben Herrn Käthe«. Dass noch 500 Jahre

später Gastlichkeit als eine der größten sächsischen Tugenden gerühmt wird, habe ich nicht anders erwartet.

Dort, wo man schon immer Exklusives bot, lässt sich dies oft auch heute erleben: Einige der schönsten

Schlösser und Herrenhäuser, die wieder in privatem Besitz sind, laden als Hotels und Restaurants zum

entspannenden Genießen ein. So kann sich jedermann als »Schlossherr« oder »Burgfräulein« auf

Zeit fühlen. Erleben Sie im historischen Ambiente sächsischer Adelssitze das Flair einer

glanzvollen Vergangenheit und lassen Sie sich fürstlich verwöhnen!«

Katharina Luther, geb. von Bora (1499–1552) »HAUS-

HERR«

69www.schloesserland-sachsen.de

Page 72: Schloesserland Sachsen

70 www.schloesserland-sachsen.de

Hotel Kloster Nimbschen GmbH | �Nimbschener Landstraße 1 | 04668 Grimma | Telefon +49 (0) 3437 9950 | [email protected] | www.kloster-nimbschen.de

ANFAHRT | PKW A 14 bis Ausfahrt Grimma, bis Grimma Zentrum, dann auf B107 in Richtung Colditz; Hotel 2 km nach Ortsausgangsschild Grimma | Bus Linie 619 Rochlitz – Grimma (auch Bhf. Grimma)

KLOSTER NIMBSCHEN

Vom früher reich ausgestatteten Kloster Marien-

thron in Nimbschen künden heute nur noch

romantische Ruinen inmitten alter Buchen- und

Eichenbestände. Dennoch schwebt über der Anlage

ein Nimbus des Besonderen. Hatte hier doch einst

Katharina von Bora als Zisterzienserin gelebt, bevor sie

später Martin Luthers Ehefrau wurde. Unter dem

Einfluss der Lehre des berühmten Reformators war sie

gemeinsam mit acht anderen Nonnen 1523 dem Klos -

ter entflohen und hatte sich in den Schutz Luthers

begeben. Der ehelichte sie nach einiger Zeit, nachdem

sie andere Hochzeitsanwärter verschmäht hatte. ... Es

war eine gute Wahl. Sechs Kinder gingen aus der Ver-

bindung hervor und begründeten den noch heute

wachsenden Stammbaum der »Lutheriden«. Wer heu-

te nach Nimbschen kommt, findet in den einstigen

Stallungen und Speicheranlagen des alten Klostergutes

einen modernen Hotelkomplex. Die Gebäude wurden

mit hohem Aufwand und viel Liebe zum Detail ausge-

baut. So entstand aus der Verbindung von histori-

schem Ambiente und exklusiver Ausstattung eine

besondere Atmosphäre. Das Angebot ist umfangreich:

Sowohl im 4-Sterne-Hotel mit insgesamt 49 Zimmern,

Suiten und Appartements, aber auch in einem der

32 Zimmer des 3-Sterne-Gästehauses lässt es sich

komfortabel übernachten. Erlesene Gastronomie und

vielfältige Freizeitmöglichkeiten versüßen den Aufent-

halt. Und wer Historie nicht nur in der Kloster -

atmosphäre sucht, begegnet entlang der Mulde einer

reichen Auswahl an Schlössern und Burgen.

Wo Katharina als Nonne lebte

Komfort-Suite

Klosterruinen

Kunst auf dem Klostergelände

Page 73: Schloesserland Sachsen

Naturherberge im Elbsandstein

71www.schloesserland-sachsen.de

Burg Hohnstein | Am Markt 1 | 01848 Hohnstein | Telefon +49 (0) 35975 8 1202 | [email protected] | www.burg-hohnstein.info

ANFAHRT | PKW über B 172 bis Pirna, von dort in Richtung Neustadt über Lohmen und Rathewalde nach Hohnstein

S-Bahn ab Dresden-Hauptbahnhof nach Pirna, dort weiter mit dem Bus bis Hohnstein (Haltestelle Markt)

BURG HOHNSTEIN

K ein Feind erstürmte jemals die Wälle der Burg

Hohnstein im Elbsandsteingebirge. Zu schroff

türmen sich ihre Mauern, zu steil ragt der kantige

Felssporn aus dem Polenztal. Auch an Befreiung war

nie zu denken, weshalb nur wenige Kerker im Mittel-

alter mehr Furcht erregten als das schwarze Loch von

Hohnstein: »Wer da kommt nach Hohenstein«, hieß

es im Volk, »der kommt selten wieder heim.« Ein Aus-

spruch, der heute gottlob nicht mehr zutrifft, denn die

derzeitigen Burgherren heißen in ihrem schönen Haus

überaus gern Gäste willkommen. 1924 zur »schönsten

Jugendherberge Deutschlands« gewählt, steht das Gäste -

haus für alle Generationen heute Besuchern aus nah

und fern zur Übernachtung offen – denn auf dem Fels -

plateau logiert man inmitten eines der schönsten Natio -

nalparks Europas, der Sächsischen Schweiz. Zahl lose

Geschichten von der ereignisreichen Vergangenheit

Hohnsteins erzählt man sich hier, vom Bärengraben

des Kurfürsten Christian II., dessen Schließung empör-

te Anwohner 1756 erzwangen, weil ausge brochene

Tiere im Ort für »Stimmung« sorgten. Von der steilen

Wartenbergstraße, die im Jahr 1813 Napoleon an -

geblich den Sieg in der Völkerschlacht bei Leipzig

kostete, weil Artillerie und Train unter Generalmajor

Dominique Vandamme am nassen Anstieg kapitulieren

mussten. Vom unheimlichen Galgenberg, auf den noch

im Jahr 1795 die letzte öffentliche Hinrichtung zahl -

lose Schaulustige lockte. Eine Schaulust, die heute in

zeitgemäßerer und zivilisierter Form von der »Burg-

führung mit allen Sinnen«, vielen Konzerten, George

Bährs berühmter Stadtkirche und dem alljährlichen

Puppenspielfestival vor dem Museum be friedigt wird.

Burg Hohnstein

Page 74: Schloesserland Sachsen

72 www.schloesserland-sachsen.de

Freudenberg GbR | Eugen-Dieterich-Str. 5 | 01326 Dresden | Telefon +49 (0) 351 2689502 | [email protected] | www.koenigliche-ausspanne.de

ANFAHRT | PKW über A 4 Abfahrt Dresden-Hellerau oder Dresden-Altstadt; über A 17 Abfahrt Pirna, weiter über B 172 Richtung Radeberg bis Abfahrt Graupa/Pillnitz

PENSION »ZUR KÖNIGLICHEN AUSSPANNE«

Wo sich einst ein Rittergut befand, das sich

vorrangig dem Weinbau widmete, ist heute in

einer der schönsten Gegenden Dresdens eine Pension

mit großer Geschichte entstanden. Im Jahr 1835 erwarb

der sächsische König Friedrich August II. persönlich

dieses Gelass und ergänzte es um eine Brauerei, die

neben dem Weinbedarf des sächsischen Hofes auch

dessen Bierdurst befriedigen sollte. Nach dem Tode

des Herrschers im Jahr 1854 trennte sich der Hof

wieder von seinem Besitz und das Gut diente vorran-

gig als Wohnhaus, später zog sogar eine »volkseigene«

Zierkerzenfabrik hier ein. In den neunziger Jahren

wurden die alten Remisen und Stallungen mit viel

Liebe zum Detail wieder hergerichtet, sie sind heute

ein Geheimtipp für Dresden-Besucher, die von hier

aus die Elbestadt und ihr abwechslungsreiches Um -

land erkunden können. Der ehemalige Herrensitz des

Sachsenkönigs liegt nur wenige Schritte entfernt vom

Schloss Pillnitz, die malerischen Elbauen befinden sich

direkt vor der Haustür und die Sehenswürdigkeiten

der Dresdner Innenstadt erreicht man innerhalb von

zwanzig Minuten bequem mit Bus, Bahn oder per

Dampfschiff. Umgeben von efeuberankten Mauern,

Weinstöcken und Rosenbeeten fällt es aber auch ganz

leicht, einfach mal daheim zu bleiben und das fast

schon südländische Flair der »Königlichen Ausspanne«

zu genießen.

Herrschaftlich rasten

Eingangsbereich

Historisches Gewölbe

Stilvolles Interieur

Page 75: Schloesserland Sachsen

73www.schloesserland-sachsen.de

Schloss Hotel Dresden-Pillnitz | August-Böckstiegel-Straße 10 | 01326 Dresden | Telefon +49 (0) 351 26140 | [email protected] | www.schlosshotel-pillnitz.de

ANFAHRT | PKW über A 17 Abfahrt Pirna, auf der Schnellstraße weiter Richtung Radeberg, Abfahrt Graupa/Pillnitz; über A 4 Abfahrt Dresden-Hellerau, dann der Ausschilderung nach Pillnitz folgen

Elbe-Dampfschiffe bis zur Anlegestelle Pillnitz

SCHLOSS HOTEL DRESDEN-PILLNITZ

A n der Peripherie der großzügigen Parkanlagen

des barocken Lustschlosses liegt dieses Hotel am

Pillnitzer Elbufer. Seine vier Sterne verdankt das Haus

aber keineswegs nur seiner besonderen Lage im ruhigen

Elbvorort der Residenzstadt Dresden. Die kleine und

exklusive Herberge mit ihren drei Suiten und 42

Zimmern hat sich vor allem deshalb einen ausgezeich-

neten Ruf erworben, weil Dresden-Besucher hier nach

einem Besuch der Semperoper oder einem Bummel

um die Frauenkirche nicht den Zauber barocken

Lebensgefühls vermissen müssen. Das privat geführte

Familienhotel liegt nur wenige Meter entfernt von den

vielen kleinen und großen architektonischen und

botanischen Attraktionen, die die Vielfalt der einzig -

artigen Schlossanlage ausmachen. So kann sich der

Gast, nachdem er im Schlossrestaurant sächsische Tafel -

kultur par excellence erleben durfte, auf einem Bum-

mel durch den Pillnitzer Park ganz leicht in Zeiten

zurückversetzen, in denen auf diesen Wegen Damen in

Reifröcken und Herren in gepuderten Perücken höfi-

sche Konversation führten. Wer Pillnitz dann über-

haupt noch verlassen möchte, kann im Licht des näch-

sten Tages individuelle Touren planen, denn von hier

aus liegen Sehenswürdigkeiten wie die malerischen

Rebenterrassen der Elbtal-Weinhänge oder die Natur-

schätze des Nationalparks Sächsische Schweiz nur eine

Dampferstunde entfernt.

Königlichresidieren

Freisitz am FliederhofElbsuite

Page 76: Schloesserland Sachsen

Schlosshotel Gaussig

Page 77: Schloesserland Sachsen
Page 78: Schloesserland Sachsen

76 www.schloesserland-sachsen.de

Schloss Gaußig | An der Kirche 2 | 02633 Gaußig | Telefon +49 (0) 35930 55227 | [email protected] | www.schloss-gaussig.de

ANFAHRT | PKW über A 4 Abfahrt Salzenforst Richtung Neukirch, über Abzweig Gaußig bis Ortsmitte

SCHLOSSHOTEL GAUSSIG

Diejenigen, die ihre Erholungszeit für einige

Tage mit dem Flair hochherrschaftlicher

Lebensführung würzen mögen, dürften mit diesem

Haus ihr Traumdomizil gefunden haben. Gaußig, eine

der herausragenden Schlossanlagen der Oberlausitz,

ist heute ein Hotel, dessen Räumlichkeiten den Esprit

vergangener Zeiten mit den zeitgenössischen Anforde-

rungen an Komfort und Luxus verschmelzen lassen.

Im Jahr 1245 erstmals als Adelssitz erwähnt, besteht

das hier um 1700 erbaute großzügig dimensionierte

Schloss, in seinen Grundzügen immer noch. Dresdner

Höflinge wie die Familie von Neitschütz, der Reichs-

graf Heinrich von Brühl oder der russische Gesandte

Hermann Carl Graf von Keyserlingk drückten der

Anlage seit dem Barock immer wieder ihren gestalteri-

schen Stempel auf. Den letzten großen Umbau erlebte

Gaußig in der Wende vom 17. zum 18. Jahrhundert,

als Oberlandbaumeister Christian Friedrich Schuricht

und der im sächsischen Exil lebende schottische Adlige

James Ogilvy Earl of Findlater das Barockschloss und

den Park im Stil des palladianischen Klassizismus

umgestalteten. Heute präsentiert sich das prachtvolle

Herrenhaus mit seinem 30 Hektar großen Land-

schaftspark, den eleganten Sälen, Salons und histori-

schen Gästezimmern als Herberge, die mit ihrem

aristokratischen Ambiente einen Aufenthalt der Extra -

klasse garantiert. Feste mit hochherrschaftlichem

Ge präge, entspannte Tagungen oder einfach nur ein

Wochen ende mit exquisitem Essen, Relaxen im Spa-

Bereich und einem Spaziergang im Schlosspark – das

Schlosshotel Gaußig, heute im Besitz der Familie Graf

von Brühl-Pohl, steht allen offen, die einen Aufenthalt

wünschen, der alles, aber nicht gewöhnlich ist.

Schloss und Landschaftspark mit See

Stille, Genussund Stil

Terrasse zum EntspannenDoppelzimmer Beletage

Page 79: Schloesserland Sachsen

CHURFUERSTLICHE WALDSCHAENKE MORITZBURG

77www.schloesserland-sachsen.de

Churfuerstliche Waldschaenke | 01468 Moritzburg | Telefon +49 (0) 35207 860-0 | [email protected] | www.churfuerstliche-waldschaenke.de ANFAHRT | PKW A 13 Ausfahrt Radeburg,

Richtung Radeburg, am ersten Kreisverkehr links, ab nächstem über Berbisdorf, dann ca. 4 km Richtung Moritzburg. Noch vor Ortseingang links in den Wald abbiegen. A 4 Ausfahrt Dresden Wilder Mann,

Richtung Moritzburg über Boxdorf bis vor Schloss Moritzburg, dort rechts, nach 500 m rechts abbiegen | Bahn von Bhf. Dresden-Neustadt mit Buslinie 326 bis »Waldschaenke«, 1 km Fußweg

Churfuerstlicher Jagd-Genuss

Es gab wohl kaum einen sächsischen Herrscher,

der nicht in die Jagd vernarrt war. Vom Mittel -

alter an nutzten die Wettiner die ausgedehnten Wälder

in ihrem Herrschaftsgebiet nach Herzenslust, um ihrer

Leidenschaft zu frönen. Unweit des berühmten Ba rock -

schlosses Moritzburg ließ August der Starke 1728 einen

Tiergarten und eine Fasanerie anlegen. Zu den Wirt-

schaftsgebäuden, die für deren Betrieb nötig waren,

zählte auch das Torwärterhaus. Es wurde später erwei-

tert und erhielt neben seiner Nutzung als Hegerhaus

Kachelöfen. Im Churfuerstenzimmer ist sogar ein Jagd -

fries aus dem Jahre 1609 zu bestaunen. Inmitten dieses

prächtigen historischen Ambientes lässt es sich treff-

lich speisen. Das Angebot des Restaurants ist vor allem

auf regionale Wild- und Fischgerichte spezialisiert. Für

Hotelgäste stehen 33 modern ausgestattete Zimmer

sowie mehrere Veranstaltungsräume zur Verfügung.

Die Umgebung der Moritzburger Kulturlandschaft

lockt zum Wandern, Reiten und Angeln – heute nicht

weniger als zu Augusts Zeiten ...

Churfuerstenzimmer

das Schankrecht. 1926 gab man dem Gebäude seine

heutige Form. Nach einer denkmalpflegerischen

Sanierung lädt es heute als »Churfuerstliche Wald -

schaenke Moritzburg« wieder Gäste zum Speisen,

Feiern und Übernachten ein. Dass in den historischen

Räumen schon illustre Gäste weilten, lassen die Elch-,

Wildschwein- und Bärentrophäen in der Lobby ahnen.

Diverse alte Jagdwaffen, Gehörne und Geweihe

schmücken auch das Jagdzimmer. Andere Räume

besitzen Glasmalereien, historische Ledertapeten undBlick über den Großteich

Page 80: Schloesserland Sachsen

Tipp

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Page 81: Schloesserland Sachsen

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Mit dem FlugzeugDie Flughäfen Dresden und Leipzig/Halle verfügenüber ein gutes Netz zu den größten innerdeutschenFlughäfen Frankfurt, München und Düsseldorf.Auch zu anderen innerdeutschen Flughäfen gibt esregelmäßige Verbindungen. Die Flugzeit beträgt injedem Fall nicht länger als eine Stunde. Es bestehenauch Direktflüge nach Wien und Zürich.

Mit der BahnZwischen Dresden und Leipzig besteht eine ICE-Verbindung. Von vielen großen Städten inDeutschland ist eine IC- oder ICE-Verbindung nach Dresden oder Leipzig verfügbar. EC-Züge verbinden Dresden mit Wien und zwischen Dresden und Zürich besteht eine CNL (CityNightLine)-Verbindung. www.bahn.de

Mit öffentlichen VerkehrsmittelnSachsen ist durch ein gut ausgebautes Strecken- und Liniennetz im ÖPNV erschlossen. Alle Verkehrsverbünde bieten Tagestickets für Einzelpersonen oder Gruppen an.

Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) www.vvo-online.de: Dresden – Meissen – Sächsische Schweiz – Osterzgebirge

Mitteldeutscher Verkehrsverbund (MDV)www.mdv.de: Leipzig – Halle

Verkehrsverbund Mittelsachsen (VMS)www.vms.de: Chemnitz – mittleres Erzgebirge

Zweckverband Verkehrsverbund Oberlausitz- Niederschlesien (ZVON) www.zvon.de:Bautzen – Görlitz

Fahrzeiten mit ÖPNV in SachsenDresden – Leipzig: 1 Stunde 15 MinutenDresden – Chemnitz: 1 StundeDresden – Görlitz: 1 Stunde 15 MinutenDresden – Meissen: 45 MinutenDresden – Sächsische Schweiz: 30– 45 Minuten

Ihre Anreisenach Sachsen

Weiter Informationen und aktuelle Hinweise sowie Preise und Öffnungszeiten finden Sie unter www.schloesserland-sachsen.de

»Mit Auto,Flugzeug oderBahn wären wirschneller da!«

Schloss Moritzburg

Page 82: Schloesserland Sachsen

Impressum

HERAUSGEBER

Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten SachsenStauffenbergallee 2 a | 01099 DresdenTelefon +49 (0) 351 56391-1001Telefax +49 (0) 351 56391-1009E-Mail [email protected]

TMGS Tourismus Marketing Gesellschaft Sachsen mbHBautzner Straße 45-47 | 01099 DresdenTelefon +49 (0) 351 491700Telefax +49 (0) 351 4969306E-Mail [email protected]

KONZEPT, GESTALTUNG, KARTEN

Ö Grafik | Agentur für Marketing und DesignWittenberger Straße 114 A | 01277 Dresden | www.oe-grafik.de

DRUCK

Druckhaus Dresden

FOTONACHWEIS

Albrechtsburg Meissen, Alexander Schmidt, punctum, Angermann Luftbildservice, Holm Röhner, Anja Weiss, Burg Kriebstein, Burg Mildenstein, Burg Scharfenstein, Ernst Wrba, Festung Königstein, Foto-Walther-Heidenau, Frank Glabian, Frank Höhler, Fü�rst-Pü�ckler-Park Bad Muskau, Gabriele Hanke, Gerhard Weber, Großer Garten Dresden, h. & d. zielske, Herbert Boswank, Jens-Michael Bierke, Jörg Schöner, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Jü�rgen Major, Klaus Schieckel, Kloster Buch, Kloster Nimbschen, Königliche AnlagenBad Elster, Lothar Sprenger, Lutz Zimmermann, Manfred Lohse, Michael Schultz, Oliver Killig, Ortenburg Bautzen, panthermedia, Pension»Königliche Aus spanne«, Peter Mauksch, Rainer Weisflog, Schloss Augustusburg, Schloss Colditz, ©Schloss Gaußig (Foto: Marco Klinger),Schloss Klaffenbach, Schloss Krobnitz, Schloss Moritzburg, Schloss Nossen, Schloss Rammenau, Schloss Schlettau, Schloss Voigtsberg,Schloss Wackerbarth, Schloss Weesenstein, Schlosshotel Dresden-Pillnitz, Schlosshotel Gaußig, Stadt Delitzsch, Stiftung Fürst-Pückler-Park Bad Muskau, Sylvio Dittrich, Tourismus Marketing Gesellschaft Sachsen, Volker Kreidler, www.DDpix.de

REDAKTIONSSCHLUSS

November 2012

80 www.schloesserland-sachsen.de

www.facebook.com/Schloesserland.Sachsen

www.schloesserland.sachsen.de

Informationen zur Barrierefreiheit einzelner Häuser finden Sie auf www.sachsen-barrierefrei.de. Hier können Sie kostenfrei das Prospekt»Sachsen barrierefrei« bestellen, welches umfassendes Informationsmaterial zu Unterkü�nften, Kultur- und Freizeiteinrichtungen für Menschen mit Behinderung bereitstellt.

Page 83: Schloesserland Sachsen

Die Dresdner Musikfestspiele sind eine Einrichtung der Landeshauptstadt Dresden und werden gefördert vom Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst.

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DresdenMeißenRadebeul

Radeberg

Bautzen Götlitz

Zittau

Riesa

Torgau

DelitzschHalle(Saale)

Naumburg(Saale)

Hof

Decín

Ústí nad Labem

ZeitzAltenburg

Thüringen

Brandenburg

Polen

Tschechien

Bayern

Freiberg

Döbeln

Chemnitz

Leipzig

Frýdlant

Liberec

Nový Bor

Teplice

Most

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Zeulenroda-TriebesCeská Lípaˇ

Sachsen-Anhalt

Sachsen

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Herzberg

Elsterwerda

Finsterwalde

SenftenbergSpremberg

Żary

Z

Wasserschloß Klaffenbach

Schloss Colditz

Schloss Lauenstein

Kloster Nimbschen

Schloss & ParkLichtenwalde

Schloss Schlettau

SchlossVoigtsberg

Königliche Anlagen Bad Elster

Burg Scharfenstein

SchlossWildeck

SchlossAugustusburg

SchlossFreudenstein

Albrechtsburg Meissen

Schloss MoritzburgFasanenschlösschenChurfuerstliche Waldschaenke Moritzburg

SchlossHartenfels

BarockschlossDelitzsch

Fürst-PücklerPark Bad Muskau

Ortenburg

SchlossKrobnitz

SchlossNeschwitz

SchlosshotelGaußig

BurgStolpen

Burg Hohnstein

Festung Königstein

SchlossWeesenstein

Barockgarten Großsedlitz

Barockschloss Rammenau

Schloss Klippenstein Radeberg

Hotel Pension »Zur Königlichen Ausspanne«

Schloss PillnitzSchloss Hotel Dresden-Pillnitz

Residenzschloss, Festung DresdenDresdner Zwinger, Großer GartenDresdner Parkeisenbahn

Kloster AltzellaSchloss Nossen

Schloss Wackerbarth

BurgGnandstein

SchlossRochlitz

Burg Kriebstein

Burg Mildenstein

KlosterBuch

Schlösser, Burgen, Festungen,Gärten, Parks, Klöster, Schlosshotels

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Bundesstraße

A72

A 4

A 4

A 9

A72

A14

A13

A 4

A17

A38

AutobahnMaßstab

1 5 10 15 20 km

100 km

200 km

300 km

400 km

500 km

Stuttgart

Bern

München

Ljubljana

WienBratislava

Zagreb

Dresden

Hannover

Köln

Frankfurt am Main

Brüssel

Paris

Amsterdam

London

HamburgRostock

Kopenhagen

BerlinWarschau

Prag

Budapest

Potsdam

Page 85: Schloesserland Sachsen

Ein reger Innovationsgeist, unwiderstehliche Dynamik

und einmalige Spielstätten sind in vitaler Kombination

die drei unverzichtbaren Charakteristika der musikali-

schen Atmosphäre des Moritzburg Festivals .

Unter der künstlerischen Leitung des weltweit bekann-

ten Cellisten und Echo-Preisträgers Jan Vogler hat es

sich als eines der führenden Kammermusik festivals in

Europa etabliert.

Alljährlich im August treffen sich über 25 Stars der in-

ternationalen Musikszene und herausragende Nachwuchs-

künstler in Moritzburg bei Dresden, um an neuen Inter-

pretationen kammermusikalischer Werke zu arbeiten und

diese in Besetzungen zu präsentieren, die so nur beim

Moritzburg Festival zu hören sind. Zu den Spielstätten

gehören u. a. das Moritzburger Schloss, die Evangelische

Kirche Moritzburg , das Weingut Schloss Proschwitz und

die Gläserne Manufaktur von Volkswagen in Dresden.

KAMMERMUSIK IN KÖNIGLICHER UMGEBUNG

INFORMATIONEN / BUCHUNG:

MORITZBURG FESTIVAL

MAXSTR. 8 | 01067 DRESDEN

TEL.: +49 (0)351 810 54 95

E-MAIL: [email protected]

WWW.MORITZBURGFESTIVAL.DE

Page 86: Schloesserland Sachsen

Alte Pracht in neuem Glanz.