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Schmerzen im Musikeralltag – Beispiele
praktischer Anleitung zur Selbsthilfe
Horst Hildebrandt
(Prof. Dr. med., MA Violine)
Oliver Margulies
(Dr., MA Violine & Viola, MAS Musikphysiologie)
Marta Nemcova
(Dr., MA Cembalo, MAS Musikphysiologie)
Zürcher Hochschule der Künste
Bereich Musikphysiologie / Musik- und Präventivmedizin
Musikersprechstunde an der Zürcher
Hochschule der Künste (ZHdK)
> ca. 20 Konsultationen pro Woche neben musikphysiologischer
Forschung, Lehre und Weiterbildung
> 60% Studierende und Dozierende, 40% Externe aus den
Berufsorchestern, Konservatorien und Musikschulen
- Zertifikate und Partnerschaften für Kostenübernahme
> Med. Untersuchung, instrumental- und gesangstechnische
Analyse, repertoirespezifische Funktions- und Provokations-
Tests, Erstellung eines Handprofils im ZHdK-Handlabor
- ggf. weiterführende Untersuchung/Bildgebung Kolloquiums-Netzwerk
Laborgestützte Biomechanische Handuntersuchung (BHM) für
Musiker (nach C. Wagner) und Vergleich der über 100
möglichen Werte mit denen professioneller Kolleg*innen des
gleichen Instrumentes aus über 50 Jahren
Handlabor der Zürcher Hochschule der Künste www.zzm.ch
4 Parametergruppen:
- Form und Grössen
- Aktive Beweglichkeit
- Passive Beweglichkeit
- Muskelkraft
Aktive Beweglichkeit
Bewegungsumfang bei Anwendung eigener
maximaler Kraft
Passive Beweglichkeit
Bewegungsumfang in möglichst entspanntem
Zustand bei einer von aussen einwirkenden
definierten Kraft
Mass für die Aufwandslosigkeit / Leichtigkeit der Bewegung
bzw. die Geringfügigkeit der Gewebswiderstände
(Gelenke, Bänder, Kapseln, Faszien, Sehnen, Muskeln)
Pronation (relevant für Tasteninstrumente und PC)
110° Unterschied
zwischen der kleinsten und größten gemessenen
passiven Pronation
162 Männer rechte Hand Minimum 5° Maximum 115°
Drehmoment 16 Ncm
Neuentwicklung Fingerkraftmessgerät (ZHdK / Bytics)
EMG und 3D-Bewegungsanalyse (Steinbichler/Lukotronik)
Überwiegend muskulo-fasziale Beschwerdebilder
und psychosomatische Themenfelder
- Missverhältnis von Belastung und Belastbarkeit (Starke
Ermüdung und Verspannungen in Intensivprojekten /
Stressphasen
- mangelhafter Trainingszustand, ungünstige Haltungen,
Spiel- bzw. Gesangstechniken
- unzureichende bühnengeeignete Selbstorganisation,
fehlende Stressmanagement-Kompetenzen
Schwerpunkt auf funktioneller Übungstherapie,
Ergonomie, Atem- und Spieltechnik,
Stressmanagement, Mental-Training
- ggf. einleitende Manuelle Schmerztherapie, diverse
Triggerpunkt-Techniken
- Instruktion zu selbständiger Anwendung von Faszienroll-
Techniken und postisometrischen Engpassdehnungen in
3-5 Stufen, Dauer min. 2 min
- Physikalische Selbstbehandlung: Kälte, Wärme (z.B. „heisse
Rolle“) Druckpunkten, Streichungen, Dehnungslagerungen
Nach Rohen 1977
Atypische Triggerpunkte in Insertionszonentherapien
bzw. Osteopressur (Südamerika, Afrika, Fernost, Europa)
Zunehmende Frequenz von Video-Sprechstunden
(u.a. via skype, whatsapp)
> Idealerweise nach 1 live-Sprechstunde zu Beginn
> Beispiel: Schmerzende Fingerspitzen ( Knochenhautreizung,
evtl. Neuritis) bei Orchester-Streicher(inne)n mit monatelanger
Krankschreibung
- Optimierte Kontaktpunkte in der Fingerbeere statt in Fingerspitze
- Druck- und Muskelspannungsreduktion, Hornhaut- und Nagelpflege
- Belastungsaufbau in Sekundenportionen mit „Fingerbeeren-Vibrato“
- Anfangs reduzierte Saitenspannung (tiefe Stimmung, weicheres
Saitenmaterial, evtl. Steg- und Griffbrettanpassung)
- Gestufte berufliche Wiedereingliederung, initial nur Arbeitserprobung,
dann z.B. 20%-Pensum und Steigerung in 10%-Stufen bei engmaschigen
Absprachen mit dem Arbeitgeber
Kraftraining (z. B. in wiederholten 10 sek.- Portionen)
Weiterbildungs-Master-Angebote in Musikphysiologie
mit den Lehrangeboten der Musikhochschule plus
Einzelunterricht, supervidiertes Unterrichtspraktikum,
Selbsterfahrung und Hospitationen
Details unter: www.zhdk.ch/weiterbildung/musikphysiologie
Broschüre:
Weitere Informationen unter:
Zürcher Zentrum Musikerhand (Handlabor) www.zzm.ch
Schweizerisches Hochschulzentrum für Musikphysiologie www.shzm.ch
Kontakt: