Schnee und Lawinen - Zentralanstalt für Meteorologie und ... · PDF fileWitterungsverlauf – Schneehöhe – Lawinenereignisse 3 Zusammenfassung des Witterungsverlaufes, der Schneehöhenverteilung

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  • Witterungsverlauf Schneehhe Lawinenereignisse 2

    Schnee und Lawinen

    2000/2001 IMPRESSUM Verleger und Herausgeber: Amt der Steiermrkischen Landesregierung, Abt. f. Katastrophenschutz und Landesverteidigung Paulustorgasse 4, 8010 Graz

    Zentralanstalt fr Meteorologie und Geodynamik, Regionalstelle fr die Steiermark Flughafen Graz, 8073 Feldkirchen

    Fr den Inhalt verantwortlich: Dr. Harald Pilger, Leiter der Regionalstelle fr die Steiermark der Zentralanstalt fr Meteorologie und Geodynamik Verfasser: Mag. Dr. Alexander Podesser, Dr. Albert Sudy, Regionalstelle fr

    die Steiermark der Zentralanstalt fr Meteorologie und Geodynamik

  • Witterungsverlauf Schneehhe Lawinenereignisse 3

    Zusammenfassung des Witterungsverlaufes, der Schneehhenverteilung und der bedeutenden Lawinenereignisse im Winter 1999/2000

    berwiegend mild bei sdwestlicher

    Strmung

    Boden- Hhendruckkarte am 19.11.2000

    kaum Schnee

    November 2000 Anfangs dominierte eine sdwestliche Strmung. Eingelagerte Strungen brachten nach Fhnepisoden etwas Schnee zu Monatsbeginn oberhalb 1100 bis 1300 m. Bis ber die Monatsmitte hinaus dauerte der Zustrom maritimer, milder Luftmassen an. Wie die Wetter-karten zeigen, griff am 19.11. das Frontensystem eines Oberitalientiefs auf die Steiermark ber, oberhalb rund 1000 m kam es zu Schneefllen. Whrend im Westen sterreichs schon beachtliche Schneemengen lagen, verursachte ein weiteres Norditalientief etwas Schneefall auf den steirischen Bergen. Nach vielen Anfragen und um den Unterschied zwi-schen den Verhltnissen in Weststerreich und der Steiermark klarzustellen, wurde der erste Lawinenlagebericht als Sonder-bericht am 21.11. herausgegeben. Zum Monatsende drehte die Hhenstrmung kurz auf Nordwest ehe sich Hochdruck-einflu durchsetzte. Ende des Monats gab es kaum Schnee auf den steirischen Bergen.

  • Witterungsverlauf Schneehhe Lawinenereignisse 4

    Anfangs schneearm

    Boden- Hhendruckkarte am 15.12.2000

    Einschneien erst ab Monatsmitte

    Dezember 2000 Zu Monatsbeginn herrschte eine sdwestliche bis sdliche Strmung, die milde Luftmassen in die steirische Bergwelt fhrte. Anfangs hatte es in 2000 m bis zu +7 Grad. Auf den Bergen war Schneemangel zu verzeichnen. Erst ab dem 10.12. drehte die Strmung auf West, es wurde wechselhaft. Aus-reichend Schnee war abschnittsweise nur in den Hochlagen der Niederen Tauern und der Gurktaler Alpen anzutreffen. Ab dem 12.12. lieen sehr milde Temperaturen den ohnehin nur sprlich vorhandenen Schnee schmel-zen, ehe am 13.12. Abkhlung einsetzte. Eine erste durchgehende Schneedecke oberhalb 1300 m wurde erst mit dem Durchgang einer Kaltfront am 15.12. erzielt (siehe Wetterkarten); die 5 bis 30 cm wurden mit nordwestlichen Winden verfrachtet. In der Folge fielen im Nordstau 20 bis 30 cm Neuschnee. Die Tourenmglichkeiten beschrnkten sich trotzdem weiterhin auf das Hochgebirge. Bis zum 19.12. hat es im Oberland dann doch bis zu 40 cm Neuschneezuwachs gegeben. Tiefe Temperaturen begn-stigten bei nordstlicher Strmung ab dem 20.12. die Schwimmschneebildung. Bis Weihnachten war eine trockene Wetterperiode zu verzeichnen; ab dem Christtag setzte wieder eine fhnige Sdweststrmung in Verbindung mit dem fr diese Jahreszeit typischen Weih-nachtstauwetter ein, es regnete bis auf rund 1200m. Zum Monatsende hatte es wieder abgekhlt. Es schneite bis in hhere Tallagen. Die maximalen Neuschneehhen betrugen dabei 25 cm.

  • Witterungsverlauf Schneehhe Lawinenereignisse 5

    milder Hochwinter

    Boden- Hhendruckkarte am 14.01.2001

    nur wenig Schwimmschneebildung

    Jnner 2001 Das neue Jahr stellte sich mit Hochdruckeinflu ein, in der Hhe gab es Frostmilderung, erneut setzte Fhn ein. Durch das hohe Temperaturniveau bis zum 07.01. wurde die Schneedecke bis auf Mittelgebirgslagen angefeuchtet. Ab dem 08.01. sanken die Temperaturen wieder und es kam im Bereich eines Oberitalientiefs zu Schneefllen, auch im Sden ist der anfngliche Regen in den Mittelgebirgslagen in Schneefall bergegangen. Die Neuschneesummen betrugen am Alpenhauptkamm bis zu 40 cm. Die Bindung zur Altschneedecke erwies sich als gut, da der Niederschlag anfangs als Schneeregen oder Regen fiel. Vom 12.01. bis 16.01. brachte das Hoch Birgit ber Nordeuropa kalte, kontinentale Luftmassen in die Steiermark (siehe Wetterkarten), die Schwimmschneebildung wurde begnstigt. Ab 17.01. wurde wieder mildere Luft aus Sdwest herangefhrt, die aber ab dem 18.01. zunehmend feuchter wurde. Fhn setzte ein, ehe am 21.01. schwacher Strungseinflu unergiebigen Schneefall brachte. Die Neuschneemengen betrugen nur 5 bis 10 cm. Erneut kam es zu Sdfhn, Regen und hohe Temperaturen haben die Schneedecke am 25.01. angefeuchtet. Ab dem 26.01. setzte wieder Abkhlung und Stabilisierung der Schneedecke ein. 5 bis 15 cm Neuschneezuwachs verzeichnete der Sden, ehe ein Zwischenhoch von einem Adriatief zum Monatsende abgelst wurde. In seinem Bereich kam es auf den steirischen Bergen zu Neuschneezuwchsen bis 25cm.

  • Witterungsverlauf Schneehhe Lawinenereignisse 6

    gleich zu Beginn Neuschneezuwachs

    Boden- Hhendruckkarte am 02.02.2001

    starke Windverfrachtung

    Februar 2001 Wie die Wetterkarten zeigen, stellte sich der Monatsbeginn mit einer krftigen Nordstrmung ein, die arktische Luft--massen in die Steiermark fhrte. Entlang des Alpenhauptkammes und nrdlich davon schneite es immer wieder, der Sden war nordfhnig begnstigt. Der Neuschneezuwachs auf den Bergen des Oberlandes betrug in den ersten 3 Tagen bis zu 90 cm. Die Bindung zum Altschnee war vorerst schlecht. Es kam zu starken Windverfrachtungen in die Expositionen Sdost bis Sd. Erstmals wurde fr den Norden Stufe 4 ausgegeben und prompt ereignete sich am Nachmittag des 03. ein Lawinen-unglck in den Eisenerzer Alpen, bei dem ein Variantenfahrer ums Leben kam. Ab dem 05. bestimmte eine Weststrmung das Wetter, es setzte starke Erwrmung verbunden mit strmischen Winden ein. Whrend auf den Bergen der Ober-steiermark jetzt gengend Schnee lag, ging der Sden nahezu leer aus. In der Folge drehte die Strmung weiter auf Sdwest, es setzte Fhn ein, der Schnee wurde zunehmend auch auf die Nordosthnge verfrachtet. Die relativ hohen Temperaturen fhrten bereits zu frhjahrshnlichen Verhltnissen mit einer Anfeuchtung der Schneedecke bis auf ber 2000 m hinauf. Nach Fhn-zusammenbruch am 09. sank die Schneefallgrenze wieder auf 1100 m, der Neuschneezuwachs betrug in den Hoch-lagen allerdings nur 10 cm. Nach dem Durchzug einer schwach wetterwirksamen Kaltfront setzt sich ab dem 14. wieder ein Hochdruckkeil mit trockenem Wetter durch. Ab dem 18. steuerte ein Hhentief mit Kern ber Osteuropa wieder kalte Luftmassen in den Ostalpenraum. Im Nordstau kam es zu wiederholten Schneeschauern mit Neuschneezuwchsen bis zu 130 cm und starken Windverfrachtungen. Eine Setzung der groen Schneemengen erfolgte erst ab 27. mit Drehung der Strmung auf sdliche Richtung.

  • Witterungsverlauf Schneehhe Lawinenereignisse 7

    meist mild

    Boden- Hhendruckkarte am 07.03.2001

    Westwetter und Fhn

    Mrz 2001 Nach kurzer Wetterberuhigung setzte eine strmische West- bis Sdwest-wetterphase ein, eingelagerte Fronten berquerten in rascher Folge die Steier-mark. Die Schneefallgrenze lag anfangs bei 1500 m, sank aber in der Folge auf 700 m, die Strmung drehte ab dem 05. auf Nordwest. Am 03., genau ein Monat nach dem ersten tdlichen Lawinenunfall, ereignete sich in den Seckauer Alpen der zweite Unfall mit tdlichen Folgen. Ein nasses Schneebrett wurde in einer steilen, nordseitigen Rinne ausgelst. Am 07. stellte sich wieder Sdfhn ein (siehe Wetterkarten). Ein Oberitalientief fhrte in der Folge oberhalb 1400 m zu uner-giebigen Schneeschauern. Milde Luft-massen wurden dann ab dem 10. mit einer westlichen Strmung herangefhrt. Etwas Regen durchfeuchtete die Schneedecke bis in die Mittelgebirgs-lagen. Erneut stellte sich dann vor dem Wirksamwerden eines Mittelmeertiefs fhniges Wetter ein. Der Schnee wurde bis auf Hhen von rund 2000 m aufge-weicht. Nach Abzug des Mittelmeertiefs herrschte kurzzeitig bis zum 14.03. eine kltere nordwestliche Strmung, ehe abermals Warmluftzufuhr aus Sdwest einsetzte. Eine Kaltfront am 18.03. brachte nur wenig Neuschneezuwachs oberhalb 1600 m, darunter fiel Regen. Im Sden war kaum mehr Schnee vorzufinden. Ab dem 27.03. gelangte wieder Kaltluft mit nordstlicher Str-mung in die Steiermark. Die Schneefall-grenze sank bis auf hhere Tallagen, bis zu 15 cm Neuschnee waren auf den Bergen des Sdens zu verzeichnen. Zum Monatsende hin setzte sich wieder eine milde Sdweststrmung durch, Fhn bremste zunchst eine Strung, die zum Monatswechsel Niederschlge brachte. Die Schneefallgrenze sank von 1400 auf 1000 m ab. Zwischen 8 und 20 cm betrug der Neuschneezuwachs.

  • Witterungsverlauf Schneehhe Lawinenereignisse 8

    Winterrckkehr im Frhling

    Boden- Hhendruckkarte am 14.04.2001

    bis 80 Zentimeter Neuschnee

    April 2000 Der Monatsbeginn war von Hochdruck-einflu geprgt. Erwrmung in der Hhe brachte eine Setzung der Schneedecke durch nchtliches Gefrieren und Auf-tauen untertags. Eine Kaltfront leitete am 5. eine wechsel-hafte Wetterphase mit Neuschnee-zuwchsen von 10 bis 25 cm ein. Niederschlagsschwerpunkte bildeten die Niederen Tauern und die westlichen Nordalpen. Mit dem Vb-artigen Durchzug eines Oberitalientiefs kam es ab dem 08. zu Neuschneehhen zwischen 25 und 50 cm. Der Schnee konnte sich mit der verharschten Altschneedecke nur mig binden, in den Niederen Tauern wurde kurzzeitig Warnstufe 4 gegeben. Ein weiteres Oberitalientief brachte ab Mitte der Karwoche den Winter im Gebirge zurck. Der Neuschneezuwachs betrug 20 bis 30 cm, im Bereich der Alpennordseite 25 bis 40 cm. Zustrom polarer Luftmassen (siehe Wetterkarten) mit einer kurzen Unterb