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SCHNELLER LESEN! Eine kostenlose Anleitung inklusive Übungen. Der Text darf gerne kopiert, weitergegeben und zum Download angeboten werden. Aber bitte nur unverändert und unter Angabe der Quelle: fortvinci.de Stand: 02.01.13 Dieser Text darf gerne vervielfältigt und weitergegeben werden. Aber bitte immer unter Angabe der Quelle: http://www.fortvinci.de 1

Schnell Lesen

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Schneller Lesen lernen

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  • SCHNELLER LESEN!Eine kostenlose Anleitung inklusive bungen.

    Der Text darf gerne kopiert, weitergegeben und zum Download angeboten werden. Aber bitte nur unverndert und unter Angabe

    der Quelle: fortvinci.de

    Stand: 02.01.13

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  • ERSTER TEIL: AUFBAU DES KURSES, DAS AKTUELLE LESETEMPO ERMITTELN, DAS DURCHSCHNITTLICHE LESETEMPO........................................4

    Der Aufbau des Kurses...........................................................................................................................................4

    Bevor es mit dem schnell Lesen losgeht: eine kleine Bitte...................................................................................4

    Ermitteln Sie jetzt Ihre Lesegeschwindigkeit. .....................................................................................................5

    ZWEITER TEIL: SUBVOKALISATION, REGRESSION UND FIXIERUNG................6

    Die Subvokalisierung..............................................................................................................................................6

    Die Regression..........................................................................................................................................................6

    Die Fixierung............................................................................................................................................................7

    Warum Sie mehr verstehen, wenn Sie schneller lesen.........................................................................................7

    DRITTER TEIL: SCHNELLLESETRAINING MIT DEM ZEIGER, TEMPO-BUNGEN, GEZIELT DIE SUBVOKALISIERUNG UND DIE FIXIERUNG ABTRAINIEREN...........................................................................................................8

    Der Sinn des Zeigers ist es, Sie aus Ihrer Lesekomfortzone zu ziehen. Buchstblich! ................................8

    Noch mal: die Subvokalisierung............................................................................................................................8

    Sie knnen das Subvokalisieren ganz gezielt angehen: bung...........................................................................9

    Fixierung vermeiden, schneller lesen: bung.....................................................................................................10

    Die beste bung: ein Buch lesen! ........................................................................................................................10

    Vertrauen Sie Ihrem Gehirn................................................................................................................................11

    Zusammenfassung der Zeiger-bung.............................................................................................................12

    VIERTER TEIL: SIEBEN SPEED READING TECHNIKEN......................................13

    Sieben Schnell-Lese-Techniken............................................................................................................................13

    Schnell-Lese-Techniken trainieren......................................................................................................................13

    Der Zwei-Zeilenschwung..................................................................................................................................14

    Der Rckwrtsschwung....................................................................................................................................14

    Das S...................................................................................................................................................................15

    Die Schleife.........................................................................................................................................................15

    Die vertikale Wellenbewegung.............................................................................................................................15

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  • Die Zweirnder-Technik.......................................................................................................................................15

    Die Lieblingstechnik finden..................................................................................................................................16

    FNFTER TEIL: WEITERE HILFSMITTEL................................................................17

    Schneller lesen mit dem Sichtfenster................................................................................................................17

    Schneller lesen das Metronom...........................................................................................................................17

    ANHANG.....................................................................................................................19

    Augenentspannung................................................................................................................................................19

    Abdeckbung.........................................................................................................................................................20

    Die Techniken im berblick.................................................................................................................................26

    Testtext 1................................................................................................................................................................27

    Testtext 2................................................................................................................................................................30

    Fortschrittstabelle.................................................................................................................................................34

    Weitere kostenlose Webressourcen.....................................................................................................................35

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  • Erster Teil: Aufbau des Kurses, das aktuelle Lesetempo ermitteln, das durchschnittliche Lesetempo

    Wann haben Sie das letzte Mal lesen gelernt?

    Wahrscheinlich, als Sie das erste Mal lesen gelernt haben.

    Wenn Sie schneller lesen wollen, mssen Sie sich angelernte Fehler abtrainieren. Wie das geht,

    erfahren Sie in diesem Manuskript. Es ist das Ergebnis eines Online-Kurses auf meinem Blog.

    Der Aufbau des Kurses.

    In diesem Teil erfahren Sie, wie Sie Ihre aktuelle Lesegeschwindigkeit ermitteln. Auerdem erfahren Sie, warum Sie noch so lesen wie zu dem Zeitpunkt, als Sie 12 waren. Aus der Art und Weise wie Sie

    lesen gelernt haben, entwickelten sich die drei Hrden, die Sie im Moment daran hindern, schneller zu

    lesen.

    Im zweiten Teil erfahren Sie, was es mit den drei Hrden, die zwischen Ihnen und einem hheren Lesetempo stehen, auf sich hat. Darber hinaus knnen Sie sich von dem Mythos verabschieden,

    dass schnelles Lesen zu Lasten des Verstndnisses geht.

    Im dritten Teil des Kurses lernen Sie, wie Sie die drei Hrden berwinden. Ab diesem Teil werden die Speed Reading Techniken vermittelt, durch die Sie schneller lesen werden.

    Im vierten Teil lernen Sie weitere, fortgeschrittene, Speed Reading Techniken kennen.

    Im fnften Teil des Kurses stelle ich Ihnen zwei weitere Lesehilfen vor.

    Im Anhang finden Sie das fr diesen Kurs bentigte Arbeitsmaterial sowie Links zu weiteren kostenlosen Ressourcen im Zusammenhang mit dem Lesen im Allgemeinen und dem schnellen Lesen im Speziellen.

    Bevor es mit dem schnell Lesen losgeht: eine kleine Bitte.

    Mir ist das Thema hnlich wichtig wie Mnemotechniken (zum kostenlosen PDF mit Mnemotechniken),

    weil ich glaube, dass die Fhigkeit schneller zu lesen nicht nur fr Studenten eine wertvolle

    Erleichterung ist. Ich glaube aber nicht, dass es ntig ist, dafr Geld auszugeben. Menschen, die

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  • mehr IQ als Kohle haben, sollen ihre Talente voll entfalten knnen! Tun Sie etwas Gutes und helfen Sie mir dabei, diesen Kurs zu verbessern.Ich mchte Sie bitten, mir unbedingt eventuelle (didaktische) Verbesserungsvorschlge und inhaltliche

    Ergnzungen zu mailen.

    Ermitteln Sie jetzt Ihre Lesegeschwindigkeit.

    Drucken Sie sich bitte Arbeitstext 1 aus dem Anhang aus. Schnappen Sie sich eine Stoppuhr. Lesen Sie eine Minute in Ihrer normalen Lesegeschwindigkeit. Sobald eine Minute um ist, markieren Sie die Stelle, bis zu der Sie gekommen sind. Versuchen Sie nicht, sich selbst zu beeindrucken, in dem

    Sie verteufelt schnell lesen. Lesen Sie bitte entspannt, in Ihrem normalen Lesetempo.

    Sobald Sie fertig sind, zhlen Sie bitte die Anzahl der gelesenen Zeilen und multiplizieren Sie diese

    mit 17. (Das ist die ungefhre Anzahl der Wrter pro Zeile.) Das Ergebnis sagt Ihnen, wie viele Wrter

    Sie im Moment pro Minute lesen. Notieren Sie diese Zahl in der Fortschrittstabelle , die Sie im

    Anhang finden.

    Vermutlich liegt Ihre Zeit irgendwo zwischen 150 und 280 Wrtern. Denn das entspricht dem Durchschnitt. Wenn Sie bei ber 400 Worten liegen, lesen Sie so schnell wie das schnelle Fnftel der Bevlkerung. Aber wahrscheinlich lesen Sie noch so schnell oder langsam wie Sie gelesen haben,

    als Sie 12 gewesen sind:

    Als Sie lesen gelernt haben, gewhnten Sie sich eine Technik an, die Ihnen damals das Lesen

    erleichtert hat. Das damalige Hilfsmittel ist jetzt in eine der drei Hrden mutiert, die Ihr Lesetempo

    drosseln. Die Rede ist von der Subvokalisierung.

    Neben der Subvokalisierung gibt es noch zwei weitere Hemmschuhe: die Fixierung und die Regression

    Alle drei Leselhmer werden Sie mit Hilfe der Techniken auf den folgenden Seiten abstreifen. Aber

    bevor Sie sich dieser Hemmschuhe entledigen knnen, mssen Sie erst einmal wissen, was sich

    hinter ihnen verbirgt.

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  • Zweiter Teil: Subvokalisation, Regression und Fixierung.

    Die Tatsache, dass es Menschen gibt, die viel lesen, heit nicht, dass sie schnell lesen. Besser

    Gebildete haben nicht wesentlich bessere Lesetechniken als weniger Gebildete. Sie sind einfach nur

    motivierter, viel zu lesen. (Das besser Gebildete einen Text inhaltlich anders lesen und anders mit

    einem Text arbeiten als Ungeschulte, ist ein anderes Thema.)

    Einer der grten Hindernisfaktoren beim schnelleren Lesen ist das Subvokalisieren. Es ist ein Relikt aus (Grund)Schultagen.

    Die Subvokalisierung.Unter Subvokalisierung versteht man das gedankliche Mitsprechen des Gelesenen.

    Als Sie lesen gelernt haben, hat es Sinn ergeben, ein Wort Buchstabe fr Buchstabe ber den Weg

    der Stimme zu entschlsseln also Buchstabe fr Buchstabe zu sprechen. Letztlich ist das aber nur

    ein Hilfsmittel so wie Sttzrder beim Fahrradfahren. Sie erkennen die Subvokalisierung daran,

    dass Sie beim Lesen eher ein Gefhl auf der Zunge haben. Wenn Sie auf das Subvokalisieren

    verzichten, spren Sie das Lesen eher im Kopf. Hrt sich ein bisschen esoterisch an aber im

    dritten Teil des Kurses werden Sie am eigenen Rachen merken, was ich meine.

    Die Regression.Im Gegensatz zur Subvokalisierung ist die Regression nichts Angelerntes, sondern eine Konsequenz

    der Arbeitsweise unserer Augen. Damit ist das Zurckspringen auf bereits Gelesenes gemeint.

    Beim Lesen bewegen sich die Augen nicht flieend ber die Seiten. Der Blick springt ber das

    Papier. Dies fhrt andauernd zu kurzen Stopps, bei denen das Auge ein oder zwei Wrter aufnimmt

    und dann weiterspringt.

    Auch wenn die Pausen nur den Bruchteil einer Sekunde kurz sind, summieren sich diese Bruchteile:

    Teile des Textinhalts eines Satzes oder Absatzes werden in diesen kurzen Pausen vergessen.

    Es ist so, als wrde Sie in einem Gesprch andauernd unterbrochen werden, wodurch Sie ber kurz

    oder lang auch den Roten Faden verlren und ihn permanent wieder aufnehmen mssten.

    Deswegen kommt es zur Regression.

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  • Die Fixierung.Die Regression ergibt sich aus der Fixierung. Unsere Augen mssen sich laufend scharf stellen, um das, was gerade im Fokus ist, zu erfassen. Dieses Scharfstellen fhrt zu den oben genannten Pausen, die die Lesegeschwindigkeit drosseln. Dagegen knnen Sie (fast) nichts machen

    unsere Augen funktionieren eben so. Aber eine Sache knnen Sie schon tun, um schneller zu lesen:

    Ihren Blick entspannen. Dadurch erweitert sich Ihr Sehfeld. Sie schalten vom Tunnelblick, der Fixierung, auf das periphere Sehen, den Weitblick. Sie bentigen also weniger Fixierungen, da Sie pro Fixierung mehr Wrter erfassen.

    Neben den drei Hrden Regression, Fixierung und Subvokalisierung gibt es noch eine weitere Hrde.

    Diese ist mentaler Natur: Beim Schnelllesetraining geht es zu Beginn vor allem um eine Temposteigerung zu Lasten des Textverstndnisses. Das kann den Eindruck erwecken, dass Speed

    Reading nur zum flchtigen berfliegen eines Textes taugt.

    Warum Sie mehr verstehen, wenn Sie schneller lesen.Das langsame Lesen eines Satzes fhrt dazu, dass Sie hufig vergessen, was zu Beginn des Satzes

    gesagt wurde.

    In Ihrem Arbeitsspeicher fehlt Ihnen die Gesamtheit der Informationen, die Sie brauchen, um etwas

    mit dem Gelesenen anzufangen. Gerade bei komplizierten Texten hilft das Schnelllesen, den Sinn in seiner Gesamtheit besser zu erschlieen.

    Wie schnell Sie lesen, um die Grenze zum oberflchlichen berfliegen zu berschreiten, hngt von

    mehreren Faktoren ab. Zum Beispiel davon, wie gebt Sie darin sind, schnell zu lesen, auerdem

    natrlich von Ihrer Konzentration. (Hier finden Sie 50 kostenlose Konzentrationsbungen und hier eine Beschreibung einer der besten Lern- und Konzentrationsmethoden, der Pomodoro-Technik)

    Auch wenn Sie Ihre Lesegeschwindigkeit erhht haben werden, wird es auch zuknftig einen

    Unterschied machen, ob Sie einen Text mit komplizierten physikalischen Formeln oder einen Stephen

    King Roman lesen.

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  • Dritter Teil: Schnelllesetraining mit dem Zeiger, Tempo-bungen, gezielt die Subvokalisierung und die Fixierung abtrainieren.

    Als erstes brauchen Sie neben einem Buch einen Stift. Der Stift ist Ihr Zeiger. Mit diesem Zeiger hindern Sie Ihre Augen daran, lnger zu fixieren. Auerdem unterbinden Sie die Regression, die

    Fixierung und die Subvokalisierung.

    Der Sinn des Zeigers ist es, Sie aus Ihrer Lesekomfortzone zu ziehen. Buchstblich!

    Sie haben im ersten Teil des Kurses Schneller lesen! Ihre aktuelle Lesegeschwindigkeit ermittelt.

    Tun Sie jetzt bitte Folgendes: Schnappen Sie sich erneut den bungstext aus dem ersten Teil des

    Kurses Schnell lesen!. Stellen Sie eine Stoppuhr auf 120.

    Lesen Sie ihn erneut von Anfang an aber lesen Sie jetzt doppelt so viele Wrter als beim ersten Mal, als Sie Ihre normale Lesegeschwindigkeit ermittelt haben und das in 120!

    Achten Sie jetzt noch nicht auf Textverstndnis. Im ersten Schritt ist es wichtig, dass Sie auf Tempo kommen. Dabei hilft Ihnen der Stift. Fahren Sie unter der Zeile, die Sie gerade lesen, so

    schnell mit dem Stift von links nach rechts, dass Sie das Wortpensum in einer Minute zwanzig

    Sekunden bewltigen.

    Ihre Augen sollen nichts weiter tun, als ber die Wrter zu fliegen, auf die der Stift weist. Indem Ihre Augen dem Stift folgen, reien Sie die Hrden ein, die Sie am schnell Lesen hindern: die

    Regression, die Fixierung und die Subvokalisierung.

    Noch mal: die Subvokalisierung.

    Die Subvokalisierung ist das grte Problem beim schnelleren Lesen und es erfordert die meiste Disziplin, sie sich abzugewhnen. Das werden Sie brigens nie hundertprozentig schaffen. Denn es ist ganz natrlich, dass Sie Wrter, die Sie nicht kennen oder selten sehen, Subvokalisieren auch

    dann, wenn Sie ein gebter Schnell-Leser sind. In den meisten Fllen ist das Subvokalisieren aber nicht ntig.

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  • Vielleicht haben Sie schon durch die obere Schnelllesetechnik, die mit dem Zeiger, gemerkt, dass

    Sie weniger subvokalisiert haben weil schlicht keine Zeit dazu da war.

    Apropos Zeit: Lesen Sie denselben Text, dieselbe Menge, die Sie eben gelesen haben, jetzt nicht mehr in 120 sondern in 55 Sekunden!

    Ran an den bungstext und, noch mal, achten Sie nicht auf das Textverstndnis. Lesen Sie einfach

    nur schnell Ihr Zeiger hilft Ihnen.

    Nehmen Sie die Aufforderung bitte ernst. Auch wenn es Ihnen absurd erscheint, einen Text zu lesen,

    von dem Sie eh kaum etwas mitkriegen, weil Sie so schnell lesen und vielleicht die Hlfte gar nicht

    registrieren. Es geht hier darum, mit einem neuen Konzept vertraut zu werden. Als Sie Laufen gelernt

    haben, sind Sie anfangs auch stndig gestrzt. Wenn Sie schnell lesen wollen, mssen Sie sich an

    schnelles Lesen gewhnen und das geht am besten mit dieses Schockmethode.

    So hat brigens auch John F. Kennedy schnell Lesen gelernt.

    Also: 55 dieselbe Wortmenge wie eben, in 120 wieder von Anfang an!

    Fertig? Dann lesen stelle ich Ihnen jetzt zum Entspannen eine bung vor, mit der Sie sich das

    Subvokalisieren abtrainieren knnen.

    Sie knnen das Subvokalisieren ganz gezielt angehen: bung.

    Lesen Sie einen leichten Text. Whrend Sie lesen, zhlen Sie laut von eins bis zehn. Auf diese Weise

    ist Ihr motorisches System mit Zhlen beschftigt. Sie hingegen lesen ohne zu subvokalisieren.

    Eventuell spren Sie den Unterschied dieser beiden Lesearten: Wenn Sie beim Lesen

    subvokalisieren, liegen Ihnen die Worte buchstblich auf der Zunge. Beim Lesen ohne das

    Subvokalisieren spuken Ihnen die Worte im Kopf herum.

    Probieren Sie diese Zhlbung bitte einmal aus, bevor Sie mit einer Tempobung weitermachen.

    Lesen Sie jetzt bitte wieder Ihren bungstext. Wieder von Anfang an. Diesmal in 50. Ernsthaft, tun Sie es! Jetzt.

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  • Fixierung vermeiden, schneller lesen: bung.

    Die meisten Menschen lesen maximal zwei Wrter gleichzeitig. Das heit, dass der Blick jedes Mal

    auf eine bestenfalls sehr kurze Wortgruppe gerichtet wird. Das drosselt die Lesegeschwindigkeit

    ungemein: Jedes Mal mssen sich die Augen wieder scharf stellen, sobald sie auf die nchste

    Wortgruppe gesprungen sind. Das strengt auf Dauer brigens auch ziemlich an und fhrt zu

    Kopfschmerzen und verspanntem Nacken.

    Versuchen Sie, grere Wortgruppen auf einen Blick zu erfassen. Das tun Sie, in dem Sie Ihren Blick

    entspannen und das Buch etwas weiter weg halten. (Was natrlich individuell verschieden aussieht.)

    Dazu gibt es auch wieder ein paar bungen.

    Drucken Sie sich bitte die folgenden bungen aus dem Anhang aus:

    Das Speed Reading PDF Nummer 2 ist ein klassisches Zahlensuchspiel. Folgen Sie den Zahlen von

    eins bis dreiig. Der Sinn dieser bung ist es, Ihnen ein Gefhl fr das periphere Sehen zu geben und Ihren Blick zu lockern.

    Im Speed Reading PDF Nummer 3 gehts nicht mehr um Zahlen, sondern um Wrter. Decken Sie die

    Seiten bitte jeweils ab. Decken Sie dann kurz die jeweilige Zeile auf und versuchen Sie, die Wrter

    darunter zu erfassen. Diese bung soll Ihnen ein Gefhl dafr geben, Wortgruppen schnell zu erfassen.

    Aus meiner Sicht sind diese Speed Reading bungen nur eins: eine kleine Stimulation. Sie tun nichts

    anderes, als Ihnen im Nichtschwimmerbecken einen Eindruck von dem zu vermitteln, was Ihre

    Augen beim schnellen Lesen von Texten tun sollen: Buchstaben und Wortgruppen schnell zu

    erfassen.

    Die beste bung: ein Buch lesen!

    Als ich angefangen habe, Speed Reading zu trainieren, habe ich mich mit meiner Lesehilfe, dem

    Zeiger, aufs Sofa gelegt und mir einen 250 Seiten (ich glaube) Schmker von C.S. Forester

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  • geschnappt (Brown von der Insel), den es bei amazon anscheinend nicht mehr gibt. Mein Ziel war

    es, das Buch innerhalb von einer Stunde durchzulesen.

    Dabei entglitten meinem Verstndnis einige Passagen aber weniger, als ich gedacht habe. Auf diese

    Weise gewann ich Vertrauen. Und Vertrauen in die Aufnahmefhigkeit des Gehirns ist das wichtigste

    beim Speed Reading!

    Vertrauen Sie Ihrem Gehirn.

    Ihr Gehirn nimmt Informationen schneller auf, als Sie jetzt vielleicht denken. Daher neigen Sie

    wahrscheinlich dazu, Ihren Fhigkeiten in punkto Schnelllesen nicht zu vertrauen. Sie werden sich

    anfangs vermutlich dazu zwingen mssen, Ihre Lesehilfe in hohem Tempo ber die Seiten fliegen zu

    lassen. Tun Sie es!

    Lesen Sie jetzt bitte noch einmal Ihren Text. Diesmal in 45 Sekunden!

    ben Sie jetzt ein paar Tage tglich fr jeweils zehn bis dreiig Minuten mit Ihrer Lesehilfe.

    Ziel ist zum einen eine signifikante Temposteigerung (um mindestens das Doppelte Ihrer ursprnglichen Lesegeschwindigkeit). Zum anderen sollen Sie ein Gefhl fr das Subvokalisieren bekommen und sich disziplinieren, es abzustellen. (Wie gesagt: Vollstndig werden Sie das nicht

    hinkriegen denn es tauchen immer wieder ungewohnte Wrter auf.) Auerdem sollen Sie lernen,

    Wortgruppen, statt einzelner Wrter zu erfassen.

    Zum Abschluss dieses Teils ein kleiner Test.

    Drucken Sie den zweiten bungstext aus dem Anhang aus. Lesen Sie jetzt in einer Minute doppelt so viele Wrter, als es Ihrer ursprnglichen Lesegeschwindigkeit entspricht. Diese haben Sie im ersten Teil des Kurses ermittelt.

    Notieren Sie den Wert in Ihrer Erfolgstabelle.

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  • Zusammenfassung der Zeiger-bung Whlen Sie einen leichten Text. Zum Beispiel diesen hier.

    Lesen Sie mit Hilfe des Zeigers in 120 doppelt so viele Wrter als es Ihrem normalen Lesetempo entspricht.

    Wiederholen Sie die bung. Diesmal jedoch in 55.

    Wiederholen Sie die bung. Diesmal in 50.

    Wiederholen Sie die bung. Diesmal in 45.

    Drucken Sie sich den zweiten Test-Text aus dem Anhang aus. Lesen Sie nun in einer Minute

    doppelt so viele Wrter als es Ihrer normalen, anfangs ermittelten Lesegeschwindigkeit,

    entspricht.

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  • Vierter Teil: Sieben Speed Reading Techniken.

    In diesem Teil des Kurses Schnell lesen, stelle ich Ihnen einige Schnell-Lese-Techniken vor. Wenn

    Sie diese Schnell-Lese-Techniken ausprobieren mchten, sollten Sie bitte vorher unbedingt die Speed

    Reading bungen aus der letzten Kurseinheit gemacht haben. Ansonsten haben Sie nichts davon.

    Sieben Schnell-Lese-Techniken.

    Hier lernen Sie sieben Schnell-Lese-Techniken kennen. Ich benenne die einzelnen Techniken so, wie

    Tony Buzan sie in seinem Buch Speed Reading benennt: Zwei-Zeilenschwung, variabler

    Zeilenschwung, Rckwrtsschwung, Zweirnder-Technik, S, Schleife, vertikale

    Wellenbewegung.

    Schnell-Lese-Techniken trainieren.Grundstzlich: Am wichtigsten ist das Training mit der Lesehilfe womit Sie im letzten Kursteil

    begonnen haben. Die Regression, die Fixierung und die Subvokalisierung gewhnen Sie sich so

    am besten ab.

    Trainieren Sie das schnelle Lesen mit einfachen Texten und achten Sie, wie gesagt, zunchst nicht auf das Textverstndnis. Versuchen Sie, sobald Sie sich auf eine Lesegeschwindigkeit eingestellt haben, diese im nchsten Schritt zu bertreffen. Also mehr Wrter pro Minute zu lesen als

    zuvor. Dabei hilft Ihnen die Fortschrittstabelle aus dem Anhang.

    Wenn Sie mit den Techniken des schnelleren Lesens vertrauter sind, finden Sie die fr Sie richtige Mischung aus optimalem Textverstndnis und Lesetempo.

    Die im Folgenden Beschriebenen Lese-Techniken, probieren Sie dann am besten im zweiten Schritt.

    Probieren Sie dabei bei jeder Lesesitzung eine der Techniken aus. Nutzen Sie dazu einfache Texte,

    die Sie bereits kennen.

    Sie werden feststellen, dass Sie schnell Ihre persnliche Lieblingstechnik finden werden. Vielleicht

    machen Sie auch eine hnliche Erfahrung wie ich: Sie beginnen mit einer Technik, gehen dann

    whrend Ihrer Lese-Session zur nchsten ber und im weiteren Verlauf zu einer weiteren so als

    wrde ein Motor warmlaufen.

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  • Der Zwei-Zeilenschwung.

    Mit dieser Technik starte ich meistens. Sie ist Ihnen in einfacherer Form bereits durch Ihr Schnell-

    Lese-Training mit der Lesehilfe vertraut. Anstatt jedoch mit der Lesehilfe von links nach rechts zu

    streifen und dabei nur eine Zeile zu erfassen, versuchen Sie bei dieser Schnelllese-Technik zwei Zeilen gleichzeitig zu erfassen. Sobald Sie am Ende der Zeilen angelangt sind, heben Sie die Lesehilfe etwas ab und ziehen sie in einem vertikalen Schwung auf den Beginn der nchsten zwei

    darunter liegenden Zeilen.

    Durch eine kleine Modifizierung dieser Technik, landen Sie beim variablen Zeilenschwung. Anstatt nur zwei Zeilen zu erfassen, versuchen Sie gleichzeitig drei Zeilen und mehr zu erfassen. Mir ist das

    bisher auer bei wirklich einfachen Texten noch nicht gelungen. Buzan behauptet, dass gebte

    Leser bis zu acht Zeilen und mehr auf diese Weise gleichzeitig erfassen knnen. Wer wei Eine

    Abbildung dieser Schnelllesetechnik finden Sie hier.

    Der Rckwrtsschwung.

    Sobald ich mich eine Weile mit dem Zwei-Zeilenschwung warm gelesen habe, beschleunige ich mit

    dem Rckwrtsschwung mein Lesetempo. Er funktioniert hnlich wie die beiden bereits vorgestellten

    Schnell-Lese-Techniken. Aber anstatt am Ende der Zeile(n) die Lesehilfe abzuheben und sie auf den

    Beginn der nchsten Zeile(n) zu setzen, lesen Sie die nchsten Zeilen rckwrts, whrend Ihr Zeiger zurckschwingt. Das Bild macht klar, was ich meine. (Siehe Anhang: Schnelllesetechniken im berblick)

    Buzan behauptet, dass dieser Vorgang natrlich ist. Seiner Meinung nach ergeben die rckwrts

    gelesenen Wrter einen Sinn, weil das Gehirn es gewohnt ist, in einer Warteposition den Sinn eines Satzes abzuwarten. Beispiel: Menschen, die schneller Lesen wollen, weil Sie zum Beispiel beruflich

    viel lesen mssen, mssen sich darauf einstellen, dass sie anfangs nicht soviel vom Gelesenen

    verstehen aber mit zunehmender bung und wachsender Konzentration bessert sich das.

    Bis zum Ende des Satzes befand sich Ihr Gehirn, nach Buzan, in einer Warteposition. Erst am Ende

    des Satzes ergab sich der Sinn des Ganzen. Die Fhigkeit des Gehirns, in diesem Wartemodus

    verharren zu knnen, ermglicht den Rckwrtsschwung: die rckwrts gelesenen sinnlos scheinenden Wrter, werden am Ende der Wartephase sortiert.

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  • Das S.

    Diese Technik funktioniert im Prinzip wie der Rckwrtsschwung. Ihre Augen erfassen den Text beim

    Rckwrtslesen. Allerdings nicht mit einer diagonalen Abwrtsbewegung, sondern in einer

    Fliebewegung. Praktisch sehe ich bei beiden Methoden des schnelleren Lesens allerdings keinen

    Unterschied. Bei Ihnen mag das anders sein. Probieren Sie es aus! Eine Abbildung dieser

    Schnelllesetechnik finden Sie hier.

    Die Schleife.

    Bei dieser Schnell-Lese-Technik fhren Sie mit Ihrer Lesehilfe an den jeweiligen Seitenrndern eine

    kleine Schleife aus. Betrachten Sie auch dazu wieder das Bild. Interessant ist, dass sich die

    einzelnen Techniken fast ganz natrlich ergeben, wenn man das schnelle Lesen selbst ausprobiert.

    Eine Abbildung dieser Schnelllesetechnik finden Sie hier.

    Die vertikale Wellenbewegung.

    Dies ist eine meiner Lieblingstechniken. Der Blick bleibt hierbei mehr oder weniger auf der Mittellinie

    der jeweiligen Seiten und pendelt in einer kleinen Wellenbewegung hin und her. Sie lesen hier also

    auch rckwrts. Eine Abbildung dieser Schnelllesetechnik finden Sie hier.

    Die Zweirnder-Technik.

    Mit dieser Schnell-Lese-Technik starte ich, sobald ich mich richtig warmgelesen habe. An dem einen

    Rand des Textes platzieren Sie Ihre Lesehilfe und am anderen Ihren Daumen. Lesehilfe und Daumen wandern nun langsam die Seitenrnder hinunter. Ihr Blick wird dabei von Daumen und Lesehilfe gesttzt. Sie erfassen auf diese Weise jede Zeile mit einem Blick. Ja, funktioniert ausprobieren! Eine Abbildung dieser Schnelllesetechnik finden Sie hier.

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  • Die Lieblingstechnik finden.

    Wenn Sie das schnelle Lesen trainieren wollen, sollten Sie in jeder Ihrer Leserunden eine der hier

    vorgestellten Schnell-Lese-Techniken eine Zeit lang ausprobieren. Sie werden mit zunehmender

    Sicherheit die Techniken mischen.

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  • Fnfter Teil: Weitere Hilfsmittel

    Hier stelle ich Ihnen zwei weitere Hilfsmittel vor. Eines davon kennen regelmige Fort Vinci Leser

    bereits: es ist das Sichtfenster. Das andere Hilfsmittel kennt jeder aber nicht im Zusammenhang mit

    dem schnellen Lesen. Die Rede ist von einem Metronom, einem Taktgeber.

    Schneller lesen mit dem Sichtfenster.

    Wie Sie im dritten Teil erfahren haben, ist die Fixierung eine Hrde beim Schnelllesen. Sie wrden

    das Lesetempo beschleunigen, wenn Sie statt einzelner Wrter ganze Wortgruppen mit einem Blick

    erfassen. Dabei hilft Ihnen das Sichtfenster. Sie knnen sich leicht selbst eins herstellen.

    Schneiden Sie dazu ein kleines Fenster in eine lngliche rechteckige Pappe. Wenn Sie die Pappe nun

    auf Ihren Text legen, versuchen Sie bitte mit mglichst einem Blick alles zu erfassen, was Sie

    innerhalb des Sichtfensters sehen.

    Mir hilft dieses Fenster dabei, das periphere Sehen zu ben und auf diese Weise mehr Wrter auf

    einem Blick zu erfassen. Mehr Informationen dazu finden Sie hier.

    Schneller lesen das Metronom.

    Wenn es Ihnen so wie mir geht, dann nervt Sie das gegen die Uhr lesen. Praktisch sieht das bei mir

    so aus, dass ich eine Pomodoro-Einheit lang in einem Buch lese. (hier lesen Sie mehr zur

    Konzentrationsmethode Pomodoro-Technik) Nach Ablauf der Einheit zhle ich die Wrter aus. (Nein,

    nicht immer, immer nur dann, wenn ich das schnelle Lesen trainieren will.)

    Mit dem Metronom wird die Sache einfacher. Jeder Schlag des Metronoms bedeutet ein Zeilenschwung mit der Lesehilfe: KlakKlak Zeilenschwung Zeilenschwung.

    Wenn Sie Ihre Lesegeschwindigkeit erhhen wollen, dann takten Sie das Metronom entsprechend

    schneller. Auf diese Weise schenken Sie sich das Rumfummeln mit einer Stoppuhr und das

    Auszhlen von Wrtern.

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  • Wenn Sie kein Metronom haben, dafr aber ein Smartphone, dann schauen Sie doch einmal im App-

    Store nach entsprechenden Anwendungen. Ich nutze Guitar Toolkit. Das kostet allerdings ein

    bisschen was. Ich bin mir aber sicher, dass es auch kostenlose Metronom-Downloads gibt.

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  • Anhang

    Augenentspannung

    Diese bung dient dazu, Ihre Augen zu entspannen. Sie soll Sie fr das periphere Sehen trainieren. Folgen Sie den Zahlen von eins bis dreiig.

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  • Abdeckbung

    Maulwurfshgel

    Zweitaktmotor

    Exoplanet

    Symphoniekonzert

    Schnheitsoperation

    Frhlingsrollen

    Permafrostboden

    Nietenarmband

    Fachwerkhaus

    Herzkammerflimmern

    Frischhaltefolie

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  • Kryptografie

    Verschlsselungstechnologie

    Bimsstein

    Liebesbeweis

    Auerirdische Lebensformen

    Laktose Intoleranz

    Kabellose Tastatur

    Square Dance

    Gegenseitiger Nichtangriffspakt

    Grenzkosten Betrachtung

    Europisches Raumfahrtprogramm

    Konventionelle Waffen

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  • Taktische Nuklearsprengkpfe

    Freistaat Bayern

    Kabellos surfen

    Algebraische Gleichung

    Brgerliches Gesetzbuch

    Kampfstern Galaktika

    Offensive Vorwrtsverteidigung

    Vereinigte Staaten von Amerika

    Das Russische Zarenreich

    Das Texas Kettensgenmassaker

    Kreuzfeld Jacob Krankheit

    Freie Republik Emsland

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  • Nord-Ost Passage

    Lizenz zum Tten

    Konzil von Mailand

    Periodensystem der Elemente

    Kosten-Nutzen Rechnung

    Nord Deutscher Rundfunk

    Radio Television Luxemburg

    Fnf Uhr Tee

    Deutsch-Sdwest-Afrika

    Der Wiener Kongress

    Cascading Style Sheets

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  • Eine Nahtod-Erfahrung

    Zum Blauen Bock

    Die olympischen Sommerspiele

    Cleopatra war sehr schn.

    Keine Macht fr Niemanden.

    Hektisch bern Ecktisch!

    Einstrzende Neubauten

    Die goldenen Zitronen

    Der rote Fuchs springt.

    Heim fr Schwererziehbare.

    Fr immer Punk!

    Brautkleid bleibt Brautkleid.

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  • Eile mit Weile.

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  • Die Techniken im berblick.

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  • Testtext 1

    Mrchen von einem, der auszog, das Frchten zu lernen

    Ein Vater hatte zwei Shne, davon war der lteste klug und gescheit, und wusste sich in alles wohl zu schicken, der Jngste aber war dumm, konnte nichts begreifen und lernen und wenn ihn die Leute sahen, sprachen sie: Mit dem wird der Vater noch seine Last haben!" Wenn nun etwas zu tun war, so musste es der lteste allzeit ausrichten, hie ihn aber der Vater noch spt oder gar in der Nacht etwas holen und der Weg ging dabei ber den Kirchhof oder sonst einen schaurigen Ort, so antwortete er wohl: Ach nein, Vater, ich gehe nicht dahin, es gruselt mir", denn er frchtete sich. Oder, wenn abends beim Feuer Geschichten erzhlt wurden, wobei einem die Haut schaudert, so sprachen die Zuhrer manchmal: Ach, es gruselt mir!" Der Jngste sa in einer Ecke und hrte das mit an und konnte nicht begreifen, was es heien sollte. Immer sagen sie: Es gruselt mir! Es gruselt mir! Mir gruselt's nicht: Das wird wohl eine Kunst sein, von der ich auch nichts verstehe."Nun geschah es, dass der Vater einmal zu ihm sprach: Hr du in der Ecke dort, du wirst gro und stark, du musst auch etwas lernen, womit du dein Brot verdienst. Siehst du, wie dein Bruder sich Mhe gibt, aber an dir ist Hopfen und Malz verloren." Ei, Vater", antwortete er, ich will gerne was lernen; ja, wenn's anginge, so mchte ich lernen, dass mir es gruselte; davon verstehe ich noch gar nichts." Der lteste lachte, als er das hrte und dachte bei sich Du lieber Gott, was ist mein Bruder ein Dummbart, aus dem wird sein Lebtag nichts: Was ein Hkchen werden will, muss sich beizeiten krmmen." Der Vater seufzte und antwortete ihm: Das Gruseln, das sollst du schon lernen, aber dein Brot wirst du damit nicht verdienen."

    Bald danach kam der Kster zum Besuch ins Haus, da klagte ihm der Vater seine Not und erzhlte, wie sein jngster Sohn in allen Dingen so schlecht beschlagen wre, er wisse nichts und lerne nichts. Denkt Euch, als ich ihn fragte, womit er sein Brot verdienen wollte, hat er gar verlangt, das Gruseln zu lernen." Ei", antwortete der Kster, das kann er bei mir lernen; tut ihn nur zu mir, ich werde ihn schon abhobeln." Der Vater war es zufrieden, weil er dachte: Der Junge wird doch ein wenig zugestutzt." Der Kster nahm ihn also ins Haus und er musste die Glocke luten. Nach ein paar Tagen weckte er ihn um Mitternacht, hie ihn aufstehen, in den Kirchturm steigen und luten. Du wirst schon lernen, was Gruseln ist", dachte er, doch um ihm noch einen rechten Schrecken einzujagen ging er heimlich voraus und stellte sich ins, da sollte der Junge meinen, er wr ein Gespenst. Der Junge stieg ruhig in den Turm hinauf, als er oben ankam sah er eine Gestalt im Schalloch. Wer steht dort?", rief er, aber es regte und bewegte sich nicht. Da sprach er: Was willst du hier in der Nacht? Mach, dass du fort kommst, oder ich werfe dich hinunter." Der Kster dachte: Es wird so arg nicht gemeint sein". Er schwieg und blieb unbeweglich stehen. Da rief ihn der Junge zum dritten Mal an und als er immer noch keine Antwort erhielt, nahm er einen Anlauf und stie das Gespenst hinab, dass es sich Hals und Bein brach. Darauf lutete er die Glocke und wie das geschehen war, stieg er wieder hinab, legte sich, ohne ein Wort zu sagen, ins Bett und schlief fort. Die Ksterfrau wartete lange Zeit auf ihren Mann, aber der kam nicht wieder.

    Da ward ihr endlich Angst, dass sie den Jungen weckte und fragte: Weit du nicht, wo

    mein Mann geblieben ist? Er ist mit auf den Turm gestiegen." Nein", antwortete der Junge, aber da hat einer im Schalloch gestanden und weil er nicht weggehen und keine Antwort geben wollte, so

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  • habe ich ihn hinunter geschmissen. Geht einmal hin, so werdet Ihr sehen ob er's gewesen ist." Die

    Frau eilte voll Angst auf den Kirchhof fand ihren Mann tot auf der Erde liegen.Da lief sie schreiend zu dem Vater des Jungen und weckte ihn und sprach: Ach, was hat euer Taugenichts fr ein Unglck angerichtet, meinen Mann hat er zum Schallloch hinunter gestrzt, dass er tot auf dem Kirchhof liegt!" Der Vater erschrak, kam herbeigelaufen und schalt den Jungen: Was sind das fr gottlose Streiche, die muss dir der Bse eingegeben haben." Ei, Vater", antwortete er, hrt nur an, ich bin ganz unschuldig: er stand da in der Nacht wie einer, der Bses vorhat. Ich wusste nicht, wer's war, ich hab ihn ja dreimal ermahnt, warum ist er nicht weggegangen." Ach", sprach der Vater, mit dir erleb ich nur Unglck, geh mir aus den Augen, ich will dich nicht mehr ansehen." Ja, Vater, recht gerne, wartet nur, bis Tag ist, da will ich ausgehen und das Gruseln lernen, so versteh ich doch eine Kunst, die mich ernhren kann." Lerne, was du willst", sprach der Vater, mir ist alles einerlei. Da hast du fnfzig Taler, damit geh mir aus den Augen und sage keinem Menschen, wo du her bist und wer dein Vater ist, denn ich muss mich deiner schmen." Ja, Vater, wie ihrs haben wollt, wenn Ihr nicht mehr verlangt, das kann ich leicht in Acht behalten."

    Als nun der Tag anbrach, steckte der Junge seine fnfzig Taler in die Tasche, ging hinaus auf die groe Landstrae und sprach immer vor sich hin: Wenn mir's nur gruselte! Wenn mir's nur gruselte!" Da ging ein Mann neben ihm, der hrte das Gesprch mit an und als sie ein Stck weiter waren, dass man den Galgen sehen konnte, sagte er zu dem Jungen: Siehst du, dort ist der Baum, wo siebene mit des Seilers Tochter Hochzeit gehalten haben, setz dich darunter und warte, bis die Nacht kommt, so wirst du schon das Gruseln lernen." Wenn weiter nichts dazu gehrt", antwortete der Junge, das will ich gern tun; lerne ich aber so geschwind das Gruseln, so sollst du meine fnfzig Taler haben, komm nur morgen frh wieder zu mir." Da ging der Junge zu dem Galgen, setzte sich darunter und wartete, bis der Abend kam. Und weil ihn fror, machte er sich ein Feuer an, aber um Mitternacht ging der Wind so kalt, dass er trotz des Feuers nicht warm werden wollte. Und als der Wind die Gehenkten gegeneinander stie, dass sie sich hin und her bewegten, so dachte er: Du frierst unten bei dem Feuer, was mgen die da oben erst frieren und zappeln." Und weil er mitleidig war, legte er die Leiter an, stieg hinauf, knpfte einen nach dem andern los und holte sie alle siebene herab. Darauf schrte er das Feuer blies es an und setzte sie herum, dass sie sich wrmen sollten. Aber sie saen da und regten sich nicht und das Feuer ergriff ihre Kleider. Da sprach er: Nehmt euch in Acht, sonst hng ich euch wieder hinauf." Die Toten aber hrten nicht, schwiegen und lieen ihre Lumpen brennen. Da ward er bs und sprach: Wenn ihr nicht Acht geben wollt, so kann ich euch nicht helfen, ich will nicht mit euch verbrennen" und hing sie nach der Reihe wieder hinauf. Nun setzte er sich zu seinem Feuer und schlief ein, und am andern Morgen, da kam der Mann zu ihm, wollte die fnfzig Taler haben und sprach: Nun, weit du, was Gruseln ist?" Nein", antwortete er, woher sollte ich's wissen? Die

    da droben haben das Maul nicht aufgetan und waren so dumm, dass sie die paar alten Lappen, die sie am Leibe haben, brennen lieen." Da sah der Mann, dass er die fnfzig

    Taler heute nicht davontragen wrde, ging fort und sprach: So einer ist mir noch nicht vorgekommen."Der Junge ging auch seines Wegs und fing wieder an vor sich hin zu reden: Ach, wenn mir's nur gruselte! Ach, wenn mir's nur gruselte!" Das hrte ein Fuhrmann, der hinter ihm herschritt, und fragte: Wer bist du?" Ich wei nicht", antwortete der Junge. Der Fuhrmann fragte weiter: Wo bist du her?" Ich wei nicht." Wer ist dein Vater?" Das darf ich nicht sagen." Was brummst du so in den Bart hinein?" Ei", antwortete der Junge, ich wollte, dass mir's gruselte, aber niemand kann es mich lehren." Lass dein dummes Geschwtz", sprach der Fuhrmann, komm, geh mit mir, ich will sehen,

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  • dass ich dich unterbringe." Der Junge ging mit dem Fuhrmann, abends gelangten sie zu einem Wirtshaus, wo sie bernachten wollten, da sprach er beim Eintritt in die Stube wieder ganz laut:

    Wenn mir's nur gruselte! Wenn mir's nur gruselte!" Der Wirt, der das hrte, lachte und sprach: Wenn dich danach lstet, dazu sollte hier wohl Gelegenheit sein." Ach schweig stille", sprach die Wirtsfrau, so mancher Vorwitzige hat schon sein Leben eingebt, es wre Jammer und Schade um die schnen Augen, wenn die das Tageslicht nicht wieder sehen sollten." Der Junge aber sagte: Wenn's noch so schwer wre, ich will's einmal lernen, dazu bin ich ja ausgezogen." Er lie dem Wirt auch keine Ruhe, bis dieser erzhlte, nicht weit davon stnde ein verwnschtes Schloss, worin einer wohl lernen knnte, was Gruseln wre, wenn er drei Nchte darin wachen wollte. Der Knig htte dem, der es wagen sollte, seine Tochter zur Frau versprochen, und die wre die schnste Jungfrau, welche die Sonne beschien: in dem Schlosse steckten auch groe Schtze, von bsen Geistern bewacht, die wrden dann frei. Schon viele wren wohl hinein-, aber noch keiner wieder herausgekommen. Da ging der Junge am andern Morgen vor den Knig und sprach: Wenn's erlaubt wre, so wollte ich wohl drei Nchte in dem verwnschten Schlosse wachen." Der Knig sah ihn an und weil er ihm gefiel, sprach er: Du darfst dir noch dreierlei ausbitten, aber es mssen leblose Dinge sein und das darfst du mit ins Schloss nehmen." Da antwortete er: So bitt ich um ein Feuer, eine Drehbank und eine Schnitzbank mit dem Messer."

    ()

    1654 Wrter

    Grimms Mrchen: http://online-lernen.levrai.de/deutsch-uebungen/maerchen/grimms_maerchen.htm#Maerchen

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  • Testtext 2

    Geschichte des Konigs Kalad und seines Veziers Schimas Man behauptet, einst lebte in Indien ein machtiger Konig von hoher Statur und starkem Korperbau,

    sein Name war Kalad. Er gebot uber zweiundsiebzig Vizekonige; dreihundert und funfzig Kadis war

    die Justizpflege anvertraut, und in seinem Diwan saen siebzig Veziere, von denen je Zehn einem

    Obern gehorchten. Uber allen siebzig stand aber der Grovezier Schimas, der sowohl bei dem Konig

    als bei den ubrigen Vezieren sehr beliebt war. Die Regierung diese Konigs war sehr mild, denn er

    liebte seine Untertanen, war sehr wohltatig und erleichterte ihr Abgaben mehr, als alle seine

    Vorganger. Er war aber doch sehr missvergnugt, weil er keinen Sohn hatte, der ihm hatte auf dem

    Throne folgen konnen. Eines Nachts, als ihn der Schlaf in diesem Gedanken uberwaltigte, sah er im

    Traume die Wurzel eines Baumes, aus dem viele Zweige hervorsprossen; dann entstieg dieser Wurzel

    eine Flamme, welche alle Zweige rund umher verzehrte. Der Konig erwachte hierauf sehr erschrocken

    und befahl einem seiner Diener, sogleich den Vezier Schimas zu rufen. Dieser kam schnell herbei und

    verbeugte sich vor dem Konig, der auf seinem Bette sa, wunschte ihm dauerndes Gluck und sagte:

    "O Konig, Gott erhalte dich! was ist dir Unangenehmes widerfahren, dass du mich plotzlich in der

    Nacht rufen lasst?" Der Konig hie ihn sitzen, erzahlte ihm seinen Traum und sagte: "Ich habe dich

    rufen lassen, weil ich dich als einen groen Gelehrten kenne, der Traume auszulegen versteht."

    Schimas beugte den Kopf eine Weile und erhob ihn dann wieder lachelnd. Der Konig bat ihn, ihm zu

    sagen, was er von diesem Traume halte, ihm aber ja Nichts zu verbergen. Schimas antwortete:

    "Beruhige dich in Gottes Namen und sei froh, denn ich sehe viel Gluck fur dich. Gott wird dir einen

    Sohn bescheren, der nach langem Leben dein Reich erben wird, doch Etwas wird vorfallen, das ich dir

    jetzt noch nicht mitteilen kann." Der Konig freute sich sehr und sagte: "Wenn deine Deutung wahr ist,

    so erklare mir Alles, damit meine Freude vollkommen sei; mein ganzes Streben geht doch nur nach

    Gottes Wohlgefallen." Schimas aber suchte allerlei Vorwand, um sich von der ganzlichen Auslegung

    des Traumes loszusagen. Da lie der Konig Astrologen und andere Traumdeuter rufen und bat sie,

    ihm seinen ganzen Traum auszulegen. Einer von ihnen bat um das Wort und sagte: "O Konig! dein

    Vezier Schimas kann den Traum eben so gut deuten, als Einer von uns, aber er scheut sich vor dir;

    wenn du mir deine Gnade verburgst, will ich dir enthullen, was er dir verborgen." Als der Konig ihm

    Gnade versprach, sagte er: "Wisse, o Konig, du wirst einen Sohn zeugen, der dein Reich erben und

    einige Zeit in deinem Pfade wandeln wird, bald aber wird er treulos gegen seine Untertanen handeln,

    sein Volk wird missvergnugt werden, und es wird ihm gehen, wie der Maus mit der Katze." Der Konig

    rief Gottes Hilfe an und fragte: "Was ist das fur eine Geschichte?" Da begann der Traumdeuter:

    Geschichte der Katze mit der Maus Man erzahlt, o Konig! eine Katze ging einst in der Nacht auf Raub aus, lief aber die ganze Nacht in

    den Wiesen umher, ohne etwas zu finden. Da es heftig regnete und es sie sehr fror, suchte sie einen

    trocknen Zufluchtsort und ging auf ein Loch zu, welches sie in der Wurzel eines Baumes bemerkte. Dieser Text darf gerne vervielfltigt und weitergegeben werden. Aber bitte immer unter Angabe der Quelle: http://www.fortvinci.de

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  • Als sie nahe daran war, roch sie eine Maus darin und kroch langsam an den Baum hin, um sie zu

    fangen. Da aber die Maus die Nahe der Katze merkte, schleppte sie schnell Erde herbei und

    verstopfte

    die Offnung des Lochs. Die Katze miaute gar jammerlich und schrei: "Warum tust du dies, mein

    Freund? Ich suche Zuflucht bei dir, erbarme dich meiner und lass mich diese Nacht in deiner Hohle

    zubringen; ich bin alt, schwach und matt, kann mich nicht mehr bewegen; ich laufe schon die ganze

    Nacht auf dem Felde herum, habe mir oft den Tod gewunscht, um einmal meine Qualen los zu

    werden, und nun liege ich hier vor deiner Ture, krank vor Nasse und Kalte; ich bitte dich um Gottes

    willen, beherberge mich im Gange deiner Hohle, ich bin arm und fremd; es heit ja: Wer einen

    Fremden bei sich beherbergt, dem wird am Gerichtstage das Paradies als Wohnung angewiesen." Als

    die Maus das Flehen der Katze vernahm, sagte sie erschrocken: "Wie kann ich dir offnen? du bist

    doch mein naturlicher Feind und lebst nur von meinem Fleische; ich furchte deinen Verrat, du bist

    treulos von Natur, ich kann dir nicht glauben, ich kann dir ebenso wenig mein Leben anvertrauen, als

    man eine schone Frau einem Wollustling, einen Schatz einem Diebe, oder Holz dem brennenden

    Feuer anvertraut; auch sagt man: Von einer naturlichen Feindschaft, so schwach sie auch sein mag,

    ist doch starkes Ubel zu erwarten."

    Die Katze antwortete hierauf mit demutiger, ruhrender Stimme: "Was du sagst, mein Freund, ist wahr;

    ich leugne meine Sunden gar nicht, doch Gott verzeihe mir und verzeihe auch du mir vergangene

    Schuld, heit es doch: Wer einem Geschopfe Seinesgleichen verzeiht, dem verzeiht auch Gott; ich

    war allerdings bisher dein Feind, doch nun suche ich deine Freundschaft; sagt man nicht: Willst du

    deinen Feind in einen Freund verwandeln, so erweise ihm Gutes, ich will nun eine festen Bund mit dir

    schlieen und dir versprechen, dass ich dir nie etwas zu Leide tun werde; ohnedies habe ich gar keine

    Kraft mehr dazu. Nimm nur meine Freundschaft an, vertraue auf Gott und versage mir deine Hilfe

    nicht!" Da sagte die Maus: "Wie soll ich mit einem Treulosen einen Bund schlieen? wie darf ich das

    tun, da doch unsere Feindschaft und von Natur angeboren ist? Legte ich mich in deine Gewalt, so

    ware es gerade, als wenn Jemand die Hand in den Mund einer Otter stecken wollte."

    Da sagte die listige Katze. "Mein Leben erlischt in mir, bald werde ich vor deiner Ture sterben, und du

    wirst die Schuld tragen, denn du hattest mich retten konnen; ich sage dir zum letzten Male, wenn du

    mich einlassest, so werde ich dein wahrer Freund sein, stets fur dich beten, und der Himmel wird dich

    dafur belohnen." Bei diesen Worten wurde die Maus von Gottesfurcht ergriffen und dachte bei sich:

    Wer seinem Feinde Gutes erweist, dem steht Gott gegen ihn bei; ich will nun im Vertrauen auf Gott

    dies Katze vom Untergange retten und mir dadurch himmlischen Lohn erwerben. Sie trat dann zur

    Katze heraus und schleppte sie in die Hohle; die Katze machte sich schwer und stellte sich tot, so

    dass es der Maus sehr muhsam ward, sie auf ihr Lager zu bringen. Nachdem die Katze ein wenig

    ausgeruht hatte, offnete sie den Mund und klagte uber Schwache und Mattigkeit. Die Maus

    bemitleidete sie und redete ihr Mut ein. Die Katze aber kroch allmahlich bis zur Offnung der Hohle, um

    der Maus den Ausgang zu versperren, dann sprang sie auf sie los und fasste sie mit allen Vieren und

    biss sie; hierauf schleuderte sie sie in die Hohe und lief ihr wieder nach. Die Maus rief Gotte Hilfe an Dieser Text darf gerne vervielfltigt und weitergegeben werden. Aber bitte immer unter Angabe der Quelle: http://www.fortvinci.de

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  • und sagte zur Katze: "Treuloser Freund, haltst du so den Bund, den wir geschlossen, und den Eid,

    den du geschworen?

    Ist das mein Lohn dafur, dass ich dich in meine Hohle hereingelassen und dir mein Leben anvertraut?

    Mit Recht sagt man: Wer dem Versprechen seines Feindes traut, der ist seines Lebens nicht mehr

    sicher und verdient den Tod; doch ich vertraue auf Gott, der wird mich retten." Wahrend die Maus so

    zur Katze sprach, welche damit umging, sie zu zerreien, kam ein Jager mit Fanghunden herbei; einer

    derselben

    horte das Gerausch in der Hohle, sprang munter heran in der Meinung, es sei ein Fuchs, der etwas

    zerreien wollte, packte die Katze von hinten, und zog sie heraus und zerriss sie in Stucken. Die Maus

    aber kam ohne schwere Wunde davon, denn die Katze hatte sie in ihrem Schrecken losgelassen, und

    so bestatigte sich hier:

    Wer Mitleid hat, der wird auch (von Gott) bemitleidet; wer unrecht handelt, dem geschieht auch

    Unrecht.

    "Das ist's, o Konig, was dieser Katze geschehen, darum soll Niemand sein Wort brechen und das ihm

    geschenkte Vertrauen missbrauchen, sonst geht es ihm auch so; wer aber Gute ubt, dem wird reicher

    Lohn. Doch betrube dich nicht, o Konig, dein Sohn wird spater wieder deinen Pfad wandeln und Bue

    tun. Dein gelehrter Vezier furchtet sich aber, dir dies zu offenbaren, weil schon Mancher durch seine

    Gelehrsamkeit sich groe Gefahr zugezogen." Der Konig entlie die Traumdeuter hierauf gnadigst,

    ging nachdenkend in seine Wohnung und brachte die Nacht bei der geliebtesten und geachtetsten

    seiner Frauen zu.

    Nach einigen Monaten, als sie die Merkmale der Schwangerschaft an sich wahrnahm, lief sie freudig

    zum Konig, um es ihm zu melden. Dieser rief hochst entzuckt aus: "So war mein Traum doch wahr!

    Gott wird mir auch ferner in Allem beistehen." Er erwies von nun an seiner Frau viele Ehre und lie ihr

    das schonste und beste Zimmer im Schlosse einraumen. Sobald Schimas ins Schloss kam, teilte ihm

    der Konig seine Hoffnung, bald Vater zu werden, mit und sagte: "Nun sind meine Wunsche erfullt; ich

    hoffe, meine Frau wird einen Sohn gebaren, der meinen Thron erben kann. Was sagst du dazu,

    Schimas? Schimas schwieg und antwortete Nichts. Da sagte der Konig: "Warum freust du dich nicht

    mit mir? Warum schweigst du? Ist dir das nicht angenehm?" Schimas verbeugte sich und sagte:

    "Mogest du lange leben, o Konig; warum sollte der in der Mittagshitze unter einem schattigen Baume

    Ausruhen, oder der Lechzende, welcher am klaren Wein oder frischem Quellwasser sich labt, sich

    nicht freuen? Noch groer, o Konig, ist meine Freude mit dem, was dir Gott geschenkt, bin ich doch

    ein Diener Gottes und dein Diener. Doch sagt man: Von drei Dingen darf ein Verstandiger nicht zu fruh

    sprechen: von einem auf die Reise gehenden Kaufmann, bis er zuruckkehrt; von einem in den Krieg

    Ziehenden, bis er seinen Feind uberwunden, und von einer Schwangeren, bis sie ihr Kind geboren;

    denn wisse, o Konig, wer von Etwas spricht, ehe es da ist, dem geht es wie dem Einsiedler mit dem

    verschutteten Schmalze." Der Konig fragte: "Was ist das fur eine Geschichte?" da begann Schimas:

    (...)

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  • Ca. 1684 Worter Quelle: http://www.maerchen.org/1001nacht/geschichte-des-koenigs-kalad.htm

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  • Fortschrittstabelle

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  • Weitere kostenlose Webressourcen

    Spreeder.com bietet ein kostenloses Online-Tool, fr Ihr Speed Reading Training.

    Um Gelesenes nicht mehr zu vergessen, sollten Sie ein Lesetagebuch fhren. Wie das aussehen kann, lesen Sie hier: Ein Lesetagebuch fhren.

    Die Kunst, sich Notizen zu machen zeigt unterschiedliche Mglichkeiten auf, wie Sie in Vorlesungen und Meetings Inhalte festhalten.

    Die Cornell-Methode ist eine einfache und effiziente Art, Vorlesungs- und Buchmitschriften zu erstellen.

    Dual-n-Back sowie Konzentrationsbungen helfen Ihnen dabei, sich zu fokussieren.

    Mit Mnemo- also Gedchtnistechniken werden Sie sich Informationen leichter und schneller merken knnen. Laden Sie sich das kostenlose PDF mit Mnemotechniken herunter.

    Nicht kostenlos, aber auch wertvoll:

    Mein Buch mit 27 Lerntechniken finden Sie auf amazon fr den Kindl-Reader und hier als PDF.

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    Erster Teil: Aufbau des Kurses, das aktuelle Lesetempo ermitteln, das durchschnittliche LesetempoDer Aufbau des Kurses.Bevor es mit dem schnell Lesen losgeht: eine kleine Bitte.Ermitteln Sie jetzt Ihre Lesegeschwindigkeit.

    Zweiter Teil: Subvokalisation, Regression und Fixierung.Die Subvokalisierung.Die Regression.Die Fixierung.Warum Sie mehr verstehen, wenn Sie schneller lesen.

    Dritter Teil: Schnelllesetraining mit dem Zeiger, Tempo-bungen, gezielt die Subvokalisierung und die Fixierung abtrainieren.Der Sinn des Zeigers ist es, Sie aus Ihrer Lesekomfortzone zu ziehen. Buchstblich!Noch mal: die Subvokalisierung.Sie knnen das Subvokalisieren ganz gezielt angehen: bung.Fixierung vermeiden, schneller lesen: bung.Die beste bung: ein Buch lesen!Vertrauen Sie Ihrem Gehirn.Zusammenfassung der Zeiger-bung

    Vierter Teil: Sieben Speed Reading Techniken.Sieben Schnell-Lese-Techniken.Schnell-Lese-Techniken trainieren.Der Zwei-Zeilenschwung.Der Rckwrtsschwung.Das S.Die Schleife.Die vertikale Wellenbewegung.Die Zweirnder-Technik.Die Lieblingstechnik finden.

    Fnfter Teil: Weitere HilfsmittelSchneller lesen mit dem Sichtfenster.Schneller lesen das Metronom.

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