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Schoenbrunn fuer Kinder

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Erlebe Schloss Schoenbrunn hautnah und wie zu Kaiserin Sissis Lebzeiten!

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Maria TheresiaSpitzname: ReserlGeburtstag: 13. Mai 1717Beruf: Kaiserin, naja stimmt nicht ganz. Eigentlich war nur ihr Mann Franz Stephan Kaiser. Aber schließlich hat sie in diesem Land regiert. Also darf man ruhig „Kaiserin“ zu ihr sagen.Sie bekam 16 Kinder. Aber nur 10 von ihnen wurden erwachsen. Die anderen starben als Kinder oder Jugendliche.

Auf diesem Bild ist Maria Theresia erst 28 Jahre alt. Trotzdem hat sie graue Haare! Ihre Haare sind aber nicht vor lauter Sorgen grau geworden, sondern sie hat sie mit Mehl grau gepudert. Warum hat sie das getan? Weil es damals so Mode war. Graue Haare waren in! Heute möchte jeder braun gebrannt sein – zur Zeit Maria Theresias war es gerade umgekehrt. Noble Blässe war gefragt! Mit weißem Puder wurde ein wenig nachgeholfen, dafür wurden die Wangen mit Rouge gerötet.

Wie du sehen kannst, war Maria Theresia rundlich. Sie hat viele Kinder auf die Welt gebracht, manchmal in jedem Jahr eines. Außerdem hat sie sehr gern und viel gegessen.

Franz Stephan Spitzname: FranziGeburtstag: 8. Dezember 1708Beruf: Eigentlich Kaiser, aber Franz Stephan ließ lieber seine Frau regieren. Er selbst kümmerte sich um seine Hobbys und baute den Tierpark Schönbrunn.

Außerdem war er ein geschickter Geschäftsmann. Darin war er so gut, dass die Habsburger durch ihn richtig reich wurden!

Franz Stephan trägt eine weiß gepuderte Perücke.Sein Kleid ist über und über mit goldener Spitze bedeckt. Warum? Um zu protzen! Nur der Kaiser durfte sich so anziehen. Mit seinem goldenen Gewand übertrumpfte er alle anderen!

Elisabeth Eugenie AmalieAber ihre Familie nannte sie „Sisi“ und zum Glück nicht „Eugi“ oder „Mali“!Der Kaiser nannte sie „Engels-Sisi“.Geburtstag: 24. Dezember 1837Beruf: Kaiserin, aber das hat sie nie recht gefreut. Viel lieber schrieb sie Gedichte oder war auf Reisen.

Elisabeth trägt auf diesem Bild ihre berühmten Diamantsterne. Sie besaß 27 davon, mit denen sie gerne ihre Haarpracht schmückte.

Der Fächer war für Sisi sehr wichtig. Als sie älter wurde, versteckte sie oft ihr Gesicht dahinter, wenn sie außer Haus war. Alle sollten sie als junge und schöne Frau in Erinnerung behalten.

Sisi wollte eine möglichst schlanke Taille haben. Dafür hungerte sie oft und trieb sehr viel Sport.

Franz Joseph Spitzname: FranzlGeburtstag: 18. August 1830Beruf: Kaiser und Tischler. Jeder Habsburger musste ein Handwerk lernen. Franz Joseph lernte den Beruf des Tischlers. Aber ganz ehrlich, er hat sehr selten gehobelt und getischlert. Er saß den ganzen Tag am Schreibtisch und bearbeitete Akten.Welcher Ausspruch von Franz Joseph ist heute noch berühmt? „Es war sehr schön, es hat mich sehr gefreut!“ Der Kaiser musste viele Ausstellungen, Eröffnungen und Theateraufführungen besuchen. Da hat er einfach immer diesen Satz gesagt und alle waren zufrieden.

Kaiser Franz Joseph trug gerne eine Uniform. Er fühlte sich als Soldat und mochte nichts anderes anziehen. Du wirst kaum ein Bild finden, auf dem der Kaiser „zivil“ gekleidet ist, also z. B. einen Anzug trägt.Der Backenbart war sein Markenzeichen. Jeden Abend vor dem Schlafengehen legte Franz Joseph eine Bartbinde um, damit der Bart immer schön gepflegt aussah. Bei unserem Rundgang durch das Schloss kannst du eine solche Bartbinde sehen!

Tolle Figur! Der Kaiser war schlank bis ins hohe Alter. Er aß regelmäßig, aber keine großen Portionen, wenig Süßes und trank wenig Alkohol.

Zeitleiste

Ganz am Anfang stand an dieser Stelle die „Katterburg“. Das war keine richtige Burg, sondern nur ein Haus mit einem Turm und einer Mühle.

Kaiser Maximilian I. kauft die „Katterburg“ und legt einen ersten Tiergarten an. Darin fi nden sich aber keine Löwen oder Elefanten, sondern Hirsche, Rehe, Pfauen und Truthühner.

Kaiser Matthias soll bei einem Jagdausfl ug eine Quelle entdeckt haben. Sie wurde „Schöner Brunnen“ genannt. Später wurde das Schloss nach diesem Brunnen benannt: Schönbrunn.

Jetzt wird gebaut: Ein Jagdschloss entsteht.

Der berühmte Architekt Johann Bernhard Fischer von Erlach beginnt Schloss Schönbrunn neu zu bauen.

Fast 40 Jahre lang baute Maria Theresia Schloss Schön-brunn um. Danach sah es so aus, wie wir es heute kennen.

Der Tiergarten Schönbrunn wird eröffnet. Er ist der älteste Zoo der Welt!

Die erste Giraffe zieht in den Zoo ein. Die Wiener sind begeistert!

Kaiser Franz Joseph heiratet Sisi. Sisi ist viel auf Reisen, aber Franz Joseph liebt Schönbrunn und hält sich viel dort auf.

Die Monarchie ist zu Ende. Ab nun hat Österreich keinen Kaiser mehr, sondern einen Bundeskanzler. Und der wohnt nicht in Schönbrunn …

Um 1200

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1743 -1789

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1828

1854

1918

ISBN 978-3-7074-1278-91. Aufl age 2011Printed by Polygraf Print, Presov

Illustration und Gestaltung: Michael GletthoferKinderillustrationen im Innenteil: Angela Picha

© 2011 G&G Verlagsgesellschaft mbH, WienAlle Rechte vorbehalten. Jede Art der Vervielfältigung, auch auszugsweise, gesetzlich verboten. www.ggverlag.at

INGE FRIEDL • MICHAEL GLETTHOFER

Das Schloss und seine berühmten Bewohner

schloss schönBrunn liegt heute innerhalb Wiens. Aber das war nicht immer so. Als das Schloss erbaut wurde, lag es außerhalb der Stadt und diente als Jagdschloss. Kaiserin Maria Theresia baute es zu einem Residenzschloss um, das heißt, dass sie mit ihrer Familie von nun an längere Zeit im Schloss leben und Besuche empfangen konnte. Maria Theresia und viele ihrer Nach-folger verbrachten die warme Jahreszeit in Schönbrunn und lebten im Winter in der Hofburg.

Das Schönbrunnergelb ist ein dunkles, rötliches Gelb und war in der Zeit der Monarchie sehr beliebt. Alle Bahnhöfe und Regierungsgebäude, viele Schlösser, Klöster und Kirchen wurden in dieser Farbe gestrichen.

Es gibt auch kaiserliche Farben. Wenn du Schloss Schönbrunn oder die Hofburg besuchst, wirst du sie überall sehen: Rot-gold-weiß. Das sieht richtig kaiserlich aus, fi ndest du nicht?

Das Schloss Schönbrunn

In diesem Teil des Schlosses wohnte Kaiserin Maria Theresia mit ihrer Familie.

Die Fenster im 2. Stock sind kleiner als die anderen. Kein Wunder, denn sie wurden erst nachträglich eingebaut. Zur Zeit Maria Theresias lebten zirka tausend Personen im Schloss – Bediente, Musiker, Ärzte ... Für sie alle musste Wohnraum geschaffen und somit ein Zwischenstockwerk eingezogen werden.

Dieses Stoffmuster hier links wird dir im Schloss noch oft begegnen. Hofdamast nennt man es, als Ananasdamast ist es bekannt, weil man auf den ersten Blick eine Ananas darauf zu erkennen meint. Doch die Ananas ist ein Pinienzapfen.

Das ist Kaiserin Maria Theresia. Sie bekam Schloss Schönbrunn als junge Frau von ihrem Vater, Kaiser Karl VI., geschenkt. Sie liebte Schönbrunn und erbaute das Schloss, so wie wir es heute kennen.

alles Kaiser!„Kaiser“ ist der höchste weltliche Herrscher-titel, höher als „König“ und alle anderen Adelstitel. Die Römer nannten ihren Herrscher „Caesar“. Daraus hat sich dann das Wort „Kaiser“ entwickelt. Es gab so viele Kaiser in Österreich, dass zahlreiche Dinge nach ihnen benannt wurden.

So ein Kaiserschmarrn muss luftig, leicht und süß sein! Am Wiener Hof wurde Kaiserschmarren gerne als Nachtisch

serviert. Übrigens, auf Österreichisch sagt man

„So ein Schmarrn!“, wenn man meint:

„So ein Blödsinn!“

Das Schloss SchönbrunnIn diesem Teil des Schlosses wohnten Kaiser Franz Joseph und Sisi.Hinter diesen Fenstern befi nden sich die Prunkräume, die schönsten Zimmer im Schloss. Du kannst sie sehen, wenn du einen Schlossrundgang machst.

Das ist eine Prunktreppe. Bei großen Bällen betrat man das Schloss über diese Stiege und konnte gleich in den Ballsaal (Große Galerie) gelangen.

Auf der Uhr sitzt ein vergoldeter Adler mit geöffneten Flügeln. Man glaubte, dass Adler die einzigen Vögel seien, die sich ohne Schaden der Sonne nähern könnten. Der Adler im Wappen wurde zu einem Zeichen des Kaisertums.

Das ist eine Kaisersemmel. Sie ist rund und hat in der Mitte einen fünf-teiligen Stern. Eine Kaisersemmel muss „resch“ sein, das heißt, es muss schön krachen, wenn man hinein beißt. Kaiser Franz Joseph liebte Kaisersemmeln zum Frühstück. Er aß sie mit Butter und Schinken.

so – und JeTZT BisT du dran! Rate mal, welche der folgenden Begriffe wirklich existieren und welche frei erfunden sind!

Kaiserfl eischKaisermaus KaiserjägerKaiserservietteKaiserkaffeeKaiserspaß

In Wirklichkeit gibt es: Kaiserfl eisch: saftiges Bauchfl eisch oder einfach nur zartes Stück vom Schwein.Kaiserjäger: So wurden die Tiroler Jäger-Regimenter bezeichnet. Kaiserserviette: So nennt man eine besonders kunstvoll gefaltete Serviette. Wenn du mehr über die Serviette wissen willst, schau auf der Seite „Speisezimmer“ nach.

Die Wände in diesem Raum sind

weder gestrichen noch tapeziert, sie sind ganz mit

kostbarem Nussholz vertäfelt. In diesem Raum empfi ng der Kaiser seine Minister, seine

Beamten und manchmal auch ausländische Regierungschefs.

Jeden Montag und jeden Donnerstag durfte jeder, der

wollte, zu Kaiser Franz Joseph kommen und ihm sein An -liegen vortragen. Natürlich

musste man vorher angemel det sein. Aber wirklich jeder Untertan, ob Bauer oder Handwerker, wurde zum

Kaiser vorgelassen. Eine solche Begegnung mit

dem Kaiser nennt man „Audienz“. Dieser Raum war

das „Audienzzimmer“.

Das ist ein Paravent. Dieses französische Wort

bedeutet: „Schutz vor Wind“. Dieser Paravent

sollte wirklich vor Wind, der durch die Fenster

kam, schützen. Hier im Schloss gibt es

viele Paravents, aber nur dieser ist durchsichtig.

Da er direkt vor dem Fenster stand, hätte er

sonst das Tageslicht abgehalten und der

Schreibtisch des Kaisers wäre im Dunkeln

gestanden.

Wenn man Briefe verschließen wollte, hat man Wachs erhitzt, ein bisschen davon auf das Kuvert tropfen lassen und hat dann sein Siegel daraufgedrückt. So konnte niemand unbemerkt diesen Brief öffnen.

Wozu, denkst du, diente diese Glocke?(Antwort weiter unten)

Franz Joseph hat Sisi sehr geliebt. In allen Privaträumen hat er Bilder von ihr.

In dieser Mappe waren alle wichtigen Unterlagen aufbewahrt.

Hier siehst du Zeitungen aus der Zeit Kaiser Franz Josephs.

Lösung zur Glocke: Kaiser Franz Joseph läutete mit dieser Glocke, wenn er etwas brauchte. Dann erschien sofort sein Kammerdiener.

im Nussholzzimmer

Franz Joseph empfing an einem Vormittag oft bis zu 100 Personen – und er vergaß niemals einen Namen oder ein Gesicht, das er einmal gesehen hatte! Weil so viele Leute zum Kaiser wollten, hatte er für jeden nur wenige Minuten Zeit, dann kam schon der Nächste dran.

Wir sind der Kaiser!Den Kaiser oder König durfte man nicht mit „du“ ansprechen, auch nicht mit „Sie“. Man redete ihn in der Mehrzahl an, als ob er mehrere Personen wäre. Sprich den Kaiser immer in der Mehrzahl an, also mit „Ihr“! Wenn dir das schwerfällt, denk einfach, du hättest ihn doppelt vor dir.

Keine Fragen!Sprich niemals den Kaiser von dir aus an! Stelle keine Fragen! Erst wenn er das Wort an dich richtet, darfst du reden. Mach dir nichts draus, nicht einmal seine Brüder durften ihn einfach anreden. Das war nur seiner Ehefrau und seinen Kindern erlaubt!

KnicKs und Beug!Du bist ein Mädchen? Dann mach einen schönen Hofknicks vor Seiner Majestät! Die Jungen sollten eine tiefe Verbeugung machen. Das ist eine gute Gelegenheit, das schöne Muster im Teppich zu betrachten!

von Schönbrunn kann man vieles entdecken! (Fast) echte Hieroglyphen, ein Labyrinth und eine römische Ruine, man kann Tauben beobachten, Blätter und Kastanien sammeln oder sich einfach in einem versteckten Heckenkabinett ein wenig Ruhe gönnen.

Im SchlossparkDer Obelisk ist mit erfundenen ägyptischen Hieroglyphen verziert. Man hat sich einfach Bilderzeichen ausgedacht, die wie Hieroglyphen aussahen, und versuchte damit, die Geschichte des Hauses Habsburg zu beschreiben.

Nach dem Schönen Brunnen ist Schloss Schönbrunn benannt. Kaiser Franz Joseph und Sisi ließen sich das Wasser dieses Brunnens täglich ins Schloss bringen. Es war das Trinkwasser für die kaiserliche Familie.

Im Taubenhaus

kannst du Tauben beobachten!

Wie trinkt eine Taube? Ver -

gleiche ihre Art zu trinken

mit der anderer Vögel.

Was fällt dir auf?

Diese Römische Ruine wurde „nachgemacht“. Warum? Ganz einfach, es war damals Mode, Ruinen in Gärten nachzubauen. Die Leute fanden das romantisch!

Die Lichte Allee ist breit und hell. Wie riesige Mauern stehen die Alleebäume da!

Diese Römische Ruine wurde „nachgemacht“. Warum? Ganz einfach, es war damals Mode, Ruinen in Gärten nachzubauen. Die Leute fanden das romantisch!Warum? Ganz einfach, es war damals Mode, Ruinen in Gärten nachzubauen. Die Leute fanden das romantisch!

Am Neptunbrunnen siehst du Neptun, den römischen

Gott des Meeres. Er reist in seinem Muschelwagen auf

den Meeren umher. Was er in der Hand hält, ist keine

Gabel, sondern ein Dreizack, sein Erkennungszeichen.

Im Irrgarten und im Labyrinth

gibt es lustige Spiele für

Groß und Klein. Ausprobieren!

Hier im Park wimmelt es nur so von ver-

steckten „geheimen“ Plätzen. Schon allein

die Namen klingen geheimnisvoll: Wer wagt

sich auf den „Schlangenweg“? Oder willst du

lieber in einem riesigen „Fächer“ spielen?

Ein Tipp: Geh zur Gloriette hinauf und dreh dich erst ganz oben um. Wow! Was für ein Ausblick!

Der Tiergarten Schönbrunn ist der älteste Zoo der Welt. Unbedingt anschauen!

Die Lichte Allee ist breit und hell. Wie riesige Mauern stehen die Alleebäume da!

lieber in einem riesigen „Fächer“ spielen?

ist breit und hell. Wie riesige Mauern stehen die Alleebäume da!

Keine Angst, in der Finsteren Allee ist es nicht wirklich fi nster!

Die Bäume waren einst zu einem riesigen Tunnel zusammengewachsen.