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Schulzeitung der Freien Waldorfschule Schopfheim e.V. Prisma 6 1 Johanni 2008 K o m m t u n d w a g t . . . . . . . . . . . . . . d e n F a u n e n t a n z ! ! !

Schulzeitung der Freien Waldorfschule Schopfheim e.V. · 4 • Schule intern Prisma(61) Prisma(61) 30 Jahre I m Sommer 2008 jährt es sich zum dreissigsten Mal, dass die Schule aus

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Schulzeitung der Freien Waldorfschule Schopfheim e.V.

Prisma 61Joha

nni 2

008

Kommt und wagt ........

...... den Faunentanz !!!

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Prisma(61) Prisma(61)

Forstpraktikum 21.9 .-2.10.08 in Men- zenschwand einen Kleintransporter für die Fahrten zu den Einsatzorten. Wer kann uns während dieser Zeit einen zur Verfügung stellen bzw. wer weiß, woher man einen solchen möglichst günstig leihen kann??? Magdalene Dycke, 07627-472431Pfaff-Nähmaschine 262, versenkbar, elektrisch, gegen Spende für das Kinderzentrum Nadjeshda abzugeben. Magdalene Dycke, 07627-472431

Montagsgruppe f. Kinder von 5-10 J., Freitagsgruppe f. Buben von 9-14 J. In den Sommerferien bieten wir für Kinder von 6-13 J. Lagerwochen an: 2.-9. August Indianerlager in Tipis / 2.-6. September Kampfkunstwoche / in Planung: Delphinlager auf Gomera für Kinder mit seelisch-körperlichen Schwierigkeiten & Behinderungen. P. Sieber-Klapprott, 07622-6844990 Cordula Mears-Frei, 07622-6675990 Achtung: Die Klasse 7a braucht zum

2 • Johanni 2008

Betrachtungen zur Jahreszeit: "Immer wieder zu Johanni ..."

Kleinanzeigen Dauerschaltungen von kostenlosen Kleinanzeigen sind ab Ausgabe 59 jährlich bei der Redaktion zu erneuern!

Liebe Leserinnen und Leser, wenn Sie noch ganz neu an der Schule,

oder überhaupt bei "Waldorfs" sind, werden Sie es bestimmt im Laufe Ihres ersten Schuljahres bei uns kennen lernen. Sollten Sie schon etwas länger bei uns an der Schule sein, kennen Sie dieses Phänomen schon etwas besser und falls Sie schon ein sehr altgedienter Hase sind, sind es schon alte Bekannte für Sie: der Rhythmus und die Wiederholungen !

Was in der Pädagogik für unsere Kinder gut, aufbauend und Sicherheit gebend ist, gibt auch uns Eltern ein gute Möglichkeit, durch die Jahre an einer Waldorfschule zu navigieren. Denn jedes Schuljahr wiederholt sich rhythmisch in seinen Erscheinungen – zwar nicht immer gleich, aber doch im Wiedererleben Orientierung vermittelnd.

Eigentlich ist es wie mit einem guten Musik-stück. Am Anfang dauert es ein bisschen, bis man sich an den Rhythmus gewöhnt hat, dann ist er einem in Fleisch und Blut übergegangen, um dann unter Umständen manchmal ein bisschen zu nerven, aber auch um festzustellen, wie sehr man das „alte Lied“ doch liebt.

Ich meine, wie kommt man sonst so durch die Jahreszeiten? Wie bekommt man denn überhaupt mit, ob neben dem altbekannten Weihnachten und Ostern nun Johanni oder Martini an der Reihe sind, wenn nicht ein Mittsommerspiel oder ein Bazar die Schulgemeinschaft erfreuen und im Fest-Erleben verbinden würde???

Unsere vierteljährlich erscheinende Schul-zeitung will dieses aufgreifen und so spielt in dieser Ausgabe des Prisma unter anderem Johanni einen prächtigen Satz in unserem Musikstück zum Geleit durch die Jahreszeiten. Denn auch dieses Jahr dürfen wir uns wieder auf das Mittsommer-spiel der Dritt- & Viertklässler freuen. Lange schon im Voraus üben die Schüler im Eurythmie-unterricht die Formen und die Worte von Mücken, Fröschen, Zwergen einerseits und ein Jahr später Bewegungen und Sätze der Luft-, Feuer-, Wasser- und der Faunenwesen – in der letzten Woche vor der Aufführung wird sogar während des Haupt-

unterrichtes geprobt. Bedauerlicherweise wird das kleine Orchester, welches letztes Jahr das Spiel musikalisch begleitete, nicht spielen können (es fehlen leider, leider die Geigen) – aber dafür hat das traditionelle Mittsommerspiel dieses Jahr Premiere im Großen Festsaal. Kommen Sie am 28. Juni und genießen Sie das jährlich sich wiederholende Mittsommerspiel: Immer das Selbe und doch nie das Gleiche – Rhythmus eben!

Ach ja, und war da nicht was mit Marionetten-spiel um die Pfingstzeit? Und war da nicht noch was anderes, das im Sommer nicht fehlen darf? Klassenspiele, Jahresarbeiten? Jede Altersstufe einer Waldorfschule hat ja ihre rhythmischen Projekte neben dem normalen Unterricht zu absolvieren: die Schüler & Lehrer & Eltern leben erwartend darauf hin, durchleben diese Ereignisse aktiv tätig seiend und blicken später genussvoll erinnernd drauf zurück: "Ach ja, wisst Ihr noch ..."

Und Sie? Testen Sie mal Ihr eigenes Rhythmus-empfinden, blättern Sie ganz entspannt in dieser neuen Ausgabe (oder in einer der alten Sommer-nummern – auf der Homepage der Schule sind sie alle gelistet!) und erinnern sich an die Melodie: "Immer wieder zu Johanni ..."

Claudia Kiefer

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Fortsetzung der Kleinanzeigen auf Seite 31

Johanni 2008 • 3

Titel • 1Betrachtungen zur Jahreszeit:"Immer wieder zu Johanni ..." • 2 In eigener Sache • 3Impressum • 3Schule intern30 Jahre Waldorfschule Schopfheim • 4Finanzbericht auf der April-MV: • 5-7 • Saalbau-Abrechnung • 5 • Aktuelle Finanzsituation • 5 • Vorblick auf kommende Jahre • 6+7Zwei erfreuliche Nachrichten • 7Erhöhung der Elternbeiträge um ... • 7Baubericht 1 & 2 • 8Menschen an unserer SchuleWaldorfschule sollte Lebenszuversicht ... • 9Fünfundzwanzig Jahre ... • 10Weitgereister Besuch ... • 10Warum in die Ferne schweifen? • 1 Aus dem SchullebenBundesgeschäftsführertagungsbericht • 12E-Mail-Fund: Doppelregenbogen • 12Norddeutsches Seminar • 13Frühjahrskonzert des Schulorchesters • 13Öffentliche Monatsfeier im Mai • 14Orchester: Bericht einer Neuen • 16Orchester: Bericht der Alten • 16Ein Ensemble stellte sich vor • 17Rückblick Pädagogischer Tag • 17Aus der SMV-Arbeit • 18Aus dem UnterrichtVom Schreibenlernen Teil III (Kl. 2) • 19Linoldruck (Kl. 6) • 20Chemie-Beobachtung (Kl. 7b) • 21Marionetten: Der Teufel ... (Kl. 7a) • 22+23Abenteuer Klassenspiel (Kl. 8b) • 24Rückblick Jahresarbeiten (Kl. 8a) • 25-27Diener zweier Herren (Kl. 8a) • 28Hänsel & Gretel (Kl. 12) • 28Kernkraftwerkt Gösgen (Kl. 12) • 29BuchbesprechungenJ. Stroud: Bartimäus • 30J.A. Petersen: Luna • 30Frettchen und Wasserschildkröten • 30RätselWinterpreisrätsel: Gewinnerin • 31Frühlingspreisrätsel: Auflösung • 31PrimaPrismaSommerPreisrätsel • 31Leserbrief / Zur DiskussionWelche Zukunft eröffnet sich? • 15Aus den KindergärtenEisweiher: Planung Kleinkindgruppe • 33Aus dem Umkreis der SchuleKinder brauchen Waldorflehrer • 32Sprachgestaltung - Wozu ist das gut? • 34Kleinanzeigen • 2 + 31Mitteilungen, Aufrufe,Hinweise & Ankündigungen • 34+35Termine • 36

In eigener Sache InhaltImpressumAnsprechpartner in der Prisma-Redaktion sind:

Frauke Roloff Tel. 07622 - 5746Themen-Vorbereitung, Datenerfassung, Layout E-mail: [email protected]

Thomas Gremm-Roloff Tel/Fax 07622 - 5746Themen a. d. Vorstandsbereich E-mail: [email protected]

Magdalene Dycke Tel. 07627 - 4772431(noch) für das LehrerkollegiumE-mail: [email protected]

Claudia Foljanty Tel. 07622 - 8691 Peter Elsen Tel/Fax 07622 - 668420Lektorat

Claudia Kiefer Tel. 07622 - 6677635Joker

Photos:von Harry Müller (Prismafotograf) und Erika Kunz, Rainer Arnold, John Ermel, Frauke & Thomas Roloff, Fam. Strittmatter, Katrin Hoffer, Peter Elsen, Magdalene Dyckeund Max Nübling

Druck:Hornberger Druck KGBelchenstraße 8, 79689 Maulburg

Herausgeber:Freie Waldorfschule SchopfheimSchlierbachstr. 23, 79650 SchopfheimTel. 07622 - 666849 - 0, Fax 07622 - 5268E-mail: [email protected]: www.waldorfschuleschopfheim.de -10 Frau Kühner-11 Frau Pfeil-12 Frau Schaubhut-13 Hausmeister-14 Pforte – Frau Baum-15 Lehrerzimmer – Besprechungsraum-16 Lehrerzimmer-17 Gartenbau-18 Physik-19 Küche -22 Anrufbeantworter

Die Inhalte der Beiträge im Prisma werden von den jeweiligen Verfassern auch zur Sommerszeit michaelisch mutig selbst verantwortet.Die Redaktion behält sich dabei vor, Artikel aus Platzgründen zu kürzen.

Suchen Mitstreiter im Team!

Unsere redaktionelle Arbeit wird, wie dem Impressum zu entnehmen, von

Eltern & Lehrern gemeinsam geleistet. Für das Lehrerkollegium war letztes Schuljahr Frau Dycke die Kontaktperson. Sie hat sich nun aus der Redaktionsarbeit wieder zurückgezogen und beackert das weite Feld rund um die Thematik Früh-einschulung / Basalstufe / Kooperation Schule-Kindergarten und wir sind schon ganz gespannt, wer aus dem Kollegium ihre Prismastelle einnimmt. Peter Elsen ist im kommenden Schuljahr nicht an-sprechbar, das werden wir schmerzlich vermissen! Aber auch aus dem Kreis der Eltern und Schüler ist eine Verstärkung der Redaktion hochwillkommen!

Wer also hat Interesse und Freude daran, sich auf eine redaktionelle Arbeit einzulassen? Es ist auch bei uns wie in allen Gremien der Schule: Man taucht einige Zeit aktiv in ein Gremium ein, lernt die Arbeit kennen & würdigen, bringt bald eigene Impulse ein – und wendet sich nach einigen Jahren einem neuen Betätigungsfeld zu.

Arbeit im Prismateam heißt pro Ausgabe eine gemeinsame konzen-trierte Redaktionssitzung; denn haupt-sächlich ist waches Wahrnehmen im Schulalltags gefordert, ob große Events oder stille Hintergrundgeschehnisse, und das Erzählenmöchten davon – entweder selbst schreibend oder andere Menschen ansprechend, die das über-nehmen. So füllt sich dann in stetem Rhythmus viermal im Jahr unsere Schulzeitung, die dann wie ein echtes gläsernes Prisma möglichst viel vom Spektrum der Aktivitäten in unserem sozialen Organismus aufscheinen lässt.

Schwerpunkt der Berichterstattung sind sind Themen aus Unterricht und Schulleben. Als Freie Schule müssen wir uns umfassend und existenziell mit Infrastruktur & pädagogischem Profil sowie Finanzierung unseres Bildungs-projekts befassen – und diese Themen und Entwicklungen transparent und öffentlichkeitswirksam kommunizieren! Weitere Rubriken bieten andere Identi-fikationsmöglichkeiten mit diesem so schillernden Schulorganismus – zum Beispiel ist eine Witz- und Schmunzelecke noch nicht entstanden; vielleicht auch schwierig in heutigen Zeiten ... – trotzdem: Interesse?

Der Platz ist voll, aber die Arbeit einer Schulzeitungsredaktion nur spärlich charakterisiert – uns bleibt noch der redaktionelle Prisma-Gruß: "Wir wünschen Ihnen von Herzen eine anregende Lektüre und eine schöne Sommerzeit bis Sie zu Michaeli eine neue Ausgabe in den Händen halten – oder vielleicht gar selbst daran mitgestaltet haben" :-)

Ihre Prisma Redaktion

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Prisma(61) Prisma(61)4 • Schule intern

30Jahre

Im Sommer 2008 jährt es sich zum dreissigsten Mal, dass die Schule aus

der sich im Aufbau befindlichen Waldorf-schule der Michael-Gemeinschaft und der Heimschule des Rudolf-Steiner- Internats in Stockmatt heraus gebildet wurde. Zum zehnjährigen Jubiläum gab es eine Festschrift, die mir nun in die Hände fiel. Weil darin interessanterweise die Namen unter den Artikeln fehlen, setze ich diese Gewohnheit hier fort. Das einunzwanzigjährige Jubiläum wurde elf Jahre später gebührend gefeiert, auch mit den nun leider vergriffenen fest-lichen „Fensterwerken“.

Einige Zitate aus der ersten Fest-schrift sollen hier kursiv wiederholt werden, verbunden mit aktualisierenden Kommentaren:

Das erste Lebensalter umfasst die Vor-schulzeit bis etwa zum 7. Lebensjahr ...

Dieses Jahr sind alle Kinder schul-pflichtig, die bis zum 30.9. sechs Jahre alt werden – das Thema dieser soge-nannten Früheinschulung stellt uns vor gewaltige pädagogische und finanzielle Herausforderungen!

... auch der verstärkte Sportunterricht kommt diesem Bedürfnis nach Bewegung in der Mittelstufe entgegen.

Wenn es denn mal so war, wäre eine Wiedereinführung ein menschenkund-licher Segen!

Im Frühjahr 1987 konnte unsere Schule den ersten Abiturienten zu ihrer bestandenen Prüfung gratulieren.

... und im Frühjahr 2006 den ersten FachhochschulreifeabsolventInnen – einer Prüfung, die dem Profil der Waldorfschule viel mehr entspricht!

Vom ersten Schuljahr an werden in unserer Schule zwei Fremdsprachen unterrichtet.

Nicht immer – mal wegen Lehrer-mangel, aber auch manchmal, weil nicht mehr alle KlassenlehrerInnen hinter diesem Modell stehen.

Religionsunterricht wird von Vertretern der verschiedenen Konfessionen in den Räumen der Schule erteilt.

Seit einigen Jahren nicht mehr, weil die Konfessionen die Kosten dafür nicht mehr aufbringen wollten.

Besonderer Wert wird in der Waldorf-schule auf den Musikunterricht gelegt.

Das ist auch immer noch so und manche/r begnadete Klassenlehrer/in bringt auch auf diesem Felde fruchtbare Arbeit zustande. Aber in den oberen Klassen ist dieses Feld mangels passen-dem Lehrpersonal schon zu lange Brachland.

Jeder Schüler sollte ein Instrument lernen und im Orchester mitspielen oder im Schulchor mitsingen.

Manche Perlen an Klassenorchestern, unschätzbare Juwelen die jahrzehnte-lange Orchesterarbeit von Frau Hochweber! – Schulchor?

Als weiterer wesentlicher Teil der Waldorfpädagogik wird die Eurythmie ab der 1. Klasse unterrichtet.

Mittsommerspiel, Monatsfeiern-

beiträge, Eurythmiefest, Elftklasssoli und ein erster Keim eines wiedererstan-denen 12.- Klassabschlusses sprechen eine deutliche Sprache.

Grundkenntnisse des Garten- & Land-baus erwerben die Schüler theoretisch und praktisch im Schulgarten, der z.Z. angelegt wird.

Um den Schulgarten und um das mittlerweile entstandene Schopfheimer Gartenbaukonzept werden wir oft beneidet!

In unserer Schule wird bewusst darauf verzichtet, die Leistungen der Schüler in abstrakten Noten zu messen.

In den obersten Klassen fiel dieses Paradigma berechtigterweise vor etlichen Jahren, wird aber nun ohne Konferenz-beschluss auch immer weiter unten brüchig.

Es gibt keinen Direktor und keine Unter-schiede im Rang unter den Kollegen.

Es gibt eine Schulleitung, die aus Eltern/ KollegInnen besteht, was theoretisch bedeutet, dass eine Hierarchie besteht.

Vieles innerhalb und außerhalb des Schulgebäudes ist noch unfertig.

Vieles innerhalb und außerhalb des Schulgebäudes bedarf pflegender Hände. Federführend unter Frau Tietz- Beyer versucht das, das Gebäude betreffend, die Baupflegekommission. Aber das geht nur mit unser aller Bewusstsein und tatkräftiger Hilfe.

Verschiedene Räume sind auszubauen, insbesondere der naturwissenschaft-liche Trakt.

Der naturwissenschaftliche Trakt ist vom Feinsten!

Ein fernes Ziel ist die Errichtung eines Festsaales.

Wenn man damals geahnt hätte...

Vor den Sommerferien wird es keine 30-Jahrfeier geben. Danach? Ich habe einiges munkeln hören ... und wäre jetzt gerne für einen Moment Mäuschen in Ihrer Seele, um zu erfahren, ob Sie denn meinen, ob wir Grund zum Feiern hätten ...

Keine Festschrift? Wohl nicht. Aber sind unsere regelmäßigen Prismen und die gediegene Homepage nicht Dauerfeste?

(Name der Redaktion bekannt)

Freie Waldorfschule

Schopfheim

Schule intern • 5

Auf der Mitgliederversammlung MV vom 18.4.08 gaben die Vorstandsmitglieder Oliver Krüger und Thomas Gremm-Roloff einen ausführlichen Bericht zur finanziellen Situation der Schule. Der Tagesordnungspunkt war in drei Abschnitte gegliedert:

1. die vorläufige Abrechnung Saalbau 2. die aktuelle Finanzsituation der Schule 3. einen Vorblick auf die kommenden Jahre bis Schuljahr 2014/15. Die Darstellung sollte Einblick in die laufenden Prozesse geben und dazu beitragen, in der Juli-MV entscheidungsfähig zu sein. In besonderem Maße muss die Notwendigkeit deutlich werden, in Planungen und Beschlüssen mehr als nur das nächste Schuljahr im Blick zu haben. Das Bewusstsein für die Zusammenhänge muss geschärft werden.

Vorläufige Abrechnung Saalbau

Entwicklung Saalbaufinanzierung: Stand 16.04.2008

April 2005 Bausumme laut MV-Beschluss: ca. 1,6 Mio €

Versicherungsgelder 350.000 €

Eigenmittel 450.000 €

Kredite 500.000 €

Summe 1.300.000 €

Finanzierung der „Lücke“ von 300.000 € war durch Spenden und Eigenleistung geplant.

April 08

Versicherungsgelder 400.000 €

Zinsen aus Vers. 8.000 €

Eigenmittel 860.000 €

Spenden incl. Software AG 148.000 €

FGK - Basar 44.000 €

Auflösung Liquiditätsverb. 50.000 €

Kredite 400.000 €

Summe 1.910.000 €

Die Summe beziffert die Ausgaben für den Saalbau incl. Fertigstellung Gruppenraum IM DG – zzgl. Wert der erbrachten Eigenleistungen.

Gegenüber der ursprünglichen Planung wurden zusätzlich realisiert:1. Bühnentechnik2. Bestuhlung3. Fertigstellung Gruppenraum

Finanzbericht auf der April - Mitgliederversammlung

Aktuelle Finanzsituation der FWSDie vorläufige Abrechnung "Saalbau" wurde als Tabelle präsentiert. Die meisten Gewerke sind mit den Firmen fertig abgerechnet. Wir haben bisher 1,8 Mio € ausgegeben. Die wenigen noch offenen Positionen, für die bisher keine Schlussrechnung vorgelegt wurde incl. Fertigstellung des Gruppenraums im DG, werden mit ca. 100 Tsd € veranschlagt.

Alle vorgelegten Rechnungen sind bezahlt und für die noch offenen ca. 100 Tsd gibt es eine Rücklage. Gegenüber der ursprünglichen Planung wurden zusätzlich realisiert: Bühnentechnik, Saalbestuhlung, Fertigstellung Gruppen-raum. Für diese drei Positionen können überschlägig ca. 170 Tsd € angesetzt werden.

Die Finanzierung des Saalbaus hat sich bis heute wie folgt entwickelt (siehe nebenstehende Tabelle): Im MV-Beschluss April 2005 wurde eine Bausumme von ca. 1,6 Mio € beschlossen. Für die Finanzierung waren 1,3 Mio € (incl. 500 Tsd € Kreditaufnahme) nach-gewiesen. Die Lücke von 300 Tsd € sollte durch Spenden und Eigen-leistungen geschlossen werden.

Nach Fertigstellung wird die bezahlte Summe bei ca. 1,9 Mio € liegen. Wir haben also ca. 600 Tsd € mehr ausgege-ben, als wir ursprünglich zur Finan-zierung nachgewiesen hatten. Als Kredit wurden nur 400Tsd € aufgenommen. Zusätzliche Eigenmittel wurden erwirtschaftet über Spenden (148 Tsd), Bazargelder (44 Tsd) und erwirtschaftete Investitionsmittel (also verdiente Abschreibungen) von ca. 410 Tsd €.

Der Wert der eingebrachten Eigen-leistungen lässt sich schwer beziffern. Als Anhaltspunkt aber kann man die Berechnung des Landratsamts Lörrach nehmen. Für die Baugenehmigung wurde unser Projekt mit 2,6 Mio € geschätzt. Das Macht eine Differenz von 700 Tsd € zur bezahlten Summe.

Als Basis der Darstellung dienten die von Iris Kühner in einer Hochrechnung ermittelten Zahlen. Der Vergleich von Hochrechnung und Budget ergab in den wichtigsten Positionen folgendes:

Bei den Ausgaben sind die Personal-kosten geringer als budgetiert: Dies resultiert zum großen Teil daraus, dass die Stelle eines Musiklehrers einge-rechnet war, diese aber nicht besetzt werden konnte.

Bei den Verwaltungskosten wurde gegenüber dem Budgetansatz ca. 20 Tsd € eingespart.

Auch die Instandhaltungskosten fielen mit aktuell 21 Tsd € geringer aus als budgetiert (55 Tsd). Bei der aktuellen Zahl wird es aber sicher nicht bleiben. Man muss für unser großes Schulgebäude realistischerweise mit ca. 40 - 50 Tsd € Instandhaltungskosten im Jahr rechnen

Auf der Einnahmenseite werden die Zuschüsse gegenüber dem Vorjahr ungefähr gleich bleiben. Gegenüber dem Budget ergibt sich in der Hochrechnung aber ein höherer Betrag. Für das Budget wurden nur die Schüler berücksichtigt, die wir sicher an der Schule haben. In den meisten Jahren ist bei ca. 10 Schülern die vertragliche Situation noch unklar und diese werden daher im Budget nicht eingerechnet.

Ebenso ist es bei den Elternbeiträgen – wobei man da sagen kann, dass, wenn die Zahlen der Hochrechnung sich zum Schuljahresende bestätigen, der je Schüler gezahlte Elternbeitrag gestiegen ist – auch ohne Beitragserhöhung.

Das positive Ergebnis in der Hoch-rechnung von 169 Tsd € beinhaltet Dinge, die eigentlich zu einer Vermögens-bilanz gehören: die Abschreibungen und die Auflösung Landeszuschuss. Um dar-zustellen, was die FWS an Geld erwirt-schaftet, rechnen wir diese Beträge heraus und erhalten den Cash-Flow. Das sind die erwirtschafteten liquiden Mittel, also zur Verfügung stehendes Bargeld.

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Prisma(61) Prisma(61) Schule intern • 7

Blick auf die mögliche Entwicklung der Einnahmen. • 5. „Zuschüsse“: Hier können wir nur mit Zuschüssen in der Höhe rechnen, die uns aktuell je Schüler gezahlt wird. Hier auf eine Erhöhung zu spekulieren und das zu einer Grundlage unserer Planungen zu machen, ist nicht statthaft. Wir hatten in der Vergangenheit auch schon Kürzungen zu verkraften – die Zuschüsse gingen nicht immer nur hoch! Laut Bericht von Frau Sevecke hat die Landesregierung eine Erhöhung von 1 € je Schüler & Jahr avisiert. Das würde für unsere Schule 500 € ergeben und ist damit nicht relevant. • 6. „Elternbeiträge“: Wie oben darge-stellt, ist es nicht zu verantworten, mit einem so geringen finanziellen Spiel-raum ins kommende Schuljahr zu gehen, und es wird daher im Vorstand die Möglichkeit diskutiert, die Elternbei-träge anzuheben. Also wurde in der Tabelle versuchsweise eine Erhöhung um 3 % angesetzt, was der normalen Teuerungsrate entspricht.

Daraus ergäben sich Mehreinnahmen von 25.000 € – das würde ca. 45 % der oben genannten Gehaltserhöhungen von 3 % finanzieren. Anders ausgedrückt: 2,2 % Beitragserhöhung entsprechen ca. 1 % Gehaltserhöhung.

Wenn wir also z.B. die 3 % Gehaltserhöhung plus 1 zusätzliches Deputat vollständig per Elternbeitrags-erhöhung finanzieren wollten, müssten wir diese um ca. 13 % erhöhen – das ist aber eine rein theoretische Annahme, denn damit würden wir viele Familien schlicht überfordern.

FazitEine Beitragserhöhung würde nicht wirklich zur Stabilisierung der Schul-finanzen beitragen. Allenfalls würde kurzfristig dadurch die Situation für das kommende Schuljahr etwas entspannt – doch dies ist keine nachhaltige Lösung. Die eigentlichen Stellschrauben für stabile Schulfinanzen sind Deputatszahl und Schülerzahl.

Um zu tragfähigen Lösungen zu kommen, die das mittel- & langfristige materielle Überleben der FWS sichern, müssen wir uns schnellstmöglich und vorurteilsfrei mit den eigentlich relevanten Themen auseinandersetzen. Diesbezüglich wurden in dieser Mitgliederversammlung folgende Themenbereiche genannt: • Art und Umfang des schulischen Angebots und Unterrichtsversorgung, • Nullte Klasse / Früheinschulung, • Klassengrößen, • Teilungen und Drittelungen für Fachunterrichte, • Schülerzahlen und Mitarbeiter bzw.Schüler/Lehrer-Schlüssel, • Gehaltsordnung und Selbstverwaltung, • Stärkung der unternehmerischen Haltung bei den Mitarbeitern.

Genauso wie im pädagogischen Bereich wird auch auf der wirtschaft-lichen Ebene der FWS manches, was heute Status Quo ist, auf seine Zukunfts-tauglichkeit geprüft werden müssen. Wenn sich also nichts ändert, ist der Zeitpunkt absehbar, an dem die aktuelle Mitarbeiterzahl nicht mehr haltbar ist.

Thomas Gremm-Roloff

• 2. Eine „Teuerungsrate“ von 3 % – mit Verweis auf die stark steigenden Energiekosten. • 3. „Personalkosten/Gehälter“: Im Vorstand wird ein nominaler Inflations-ausgleich als notwendig erachtet und diskutiert. Klar ist auch, dass die Lebenssituation mancher Mitarbeiter andere Summen erfordern würde. Z.B. entsprächen 3 % Gehaltserhöhung in etwa dem, was 1 Deputat durchschnitt-lich kostet. Das sind zur Zeit ca. 54.500 €.• 4. „Schülerzahlen“: Unsere ganze Personal-, Unterrichts- & Kostenstruktur ist abgestimmt auf Klassen mit 36 Schülern. Wir müssen damit rechnen, dass die nächste erste Klasse ca. 10 Schüler weniger hat und es gibt wohl auch in anderen Klassen (wie jedes Jahr) ein paar unsichere Situationen. Es werden aus diesem Grund je nach Situation um die 10 Schüler weniger fürs Budget an-genommen. Also wird fürs kommende Schuljahr mit 15 Schülern weniger gerechnet.

ZwischenergebnisMit jedem Eintrag in die Tabelle ist der Bereich mit negativer Liquidität zeitlich näher gerückt. Blickt man aufs nächste SJ hätten wir nach diesen Annahmen noch ca. 30 Tsd € in der Kasse. Das entspricht 1,65 % unserer Personal-aufwendungen, bzw. ca. 1,25 % der Gesamtausgaben. Diese Situation wäre im Grunde nicht zu verantworten, denn schon bei kleineren unvorhersehbaren Ereignissen wären wir nicht mehr zahlungsfähig. In der Bilanzrechnung, die ja die Entwicklung des Vereinsvermögens widerspiegelt, wären wir bei einem solchen Ergebnis sogar schon im kommenden Schuljahr weit im Verlustbereich.

Dieser Vorblick geschah mit Hilfe einer neuen, von Oliver Krüger entwickelten Kalkulationstabelle. Mit Hilfe dieser Tabelle wurde dem Kollegium bereits in vergangenen Sitzungen eine Perspektive der Schulfinanzen ermöglicht. Durch Anpassung der wichtigsten wirtschaft-lichen Faktoren kann man direkt die Auswirkungen auf unsere finanzielle Situation der nächsten Jahren verfolgen. Viele Zahlen aus der Ergebnisrechnung wurden in dieser Darstellung zusammen-gefasst. Es geht in erster Linie um die Liquidität mit der Frage: Können wir das, was wir an Verpflichtungen einge-gangen sind, auch bezahlen? Betrachtungen der Vermögensbilanz sind dabei ausgeklammert.

Damit sich jedes anwesende Schul-vereinsmitglied ein eigenes Bild von einem möglichen finanziellen Szenario der nächsten Jahre machen konnte, wurden die aktuell gültigen Werte nach und nach realistisch verändert. Es konnte eine Hochrechnung der Liquiditäts-entwicklung bis ins Schuljahr 2014/15 gezeigt werden.

Als Ausgangsbasis dienten die Werte aus der aktuellen Hochrechnung für das laufende Schuljahr. Die Haupteinfluss-faktoren auf die Schulfinanzen wie

Personalkosten/ Kinderzahl/ Zuschüsse/ Elternbeiträge sind separat dargestellt und beeinflussbar. Alle anderen Positio-nen incl. der zu leistenden Tilgungs-raten sind in dieser Tabellenform unter „Sonstiges“ zusammengefasst.

Die Grundeinstellung der Tabelle übernahm die Werte der aktuellen Hoch-rechnung. Es wurde ein realistischer Ansatz für die Instandhaltungen berück-sichtigt, daher ergab sich die Ausgangs-liquidität von 220 Tsd €. Einträge in die variablen Teile der Tabelle wirken sich nun direkt auf die Ergebnis-Zeile „Liquidität“ aus.

In der Starteinstellung ergaben sich bei unveränderter Fortschreibung bereits für 2014/15 rote Zahlen, d.h. wir könnten unseren Verpflichtungen dann nicht mehr nachkommen. Grund dafür sind – bei dieser statischen Annahme – die sinkenden Schülerzahlen, mit denen wir rechnen müssen, wenn die B-Klassen die Schule verlassen.

Kalkulationstabelle: Variable Werten aktualisieren• 1. Eine vorraussichtliche Erhöhung der „Deputatszahl“ um 0,72 Deputate auf die vereinbarte Obergrenze von 35,5 Deputaten.

6 • Schule intern

Es ergibt sich in der aktuellen Hoch-rechnung ein Cash Flow von 350 Tsd €.Davon sind vorrangig die Kredittilgungen zu leisten: Im laufenden SJ sind das ca. 111 Tsd €. Diese Zahl erscheint nicht in der Ergebnisrechnung – sie gehört zur Vermögensbilanz.

Die Schule hat aktuell ca. 1,3 Mio € an Krediten, die getilgt werden müssen; davon 400 Tsd € für den Saalbau. Nach Zahlung der Tilgungsraten verbleibt noch eine Liquidität von 239 Tsd €.

Aber auch diesen Betrag können wir nicht als zur freien Verfügung stehend betrachten. Alle Anschaffungen, die

über einen Kaufpreis von 150 € netto hinausgehen, werden aus dieser Summe bezahlt. Sie sind nicht in den obigen Ausgabepositionen enthalten. Sie erhöhen anteilig die Abschreibung und gehen in die Vermögensbilanz der Schule ein.

Das heißt also: Die erwirtschafteten liquiden Mittel werden vorrangig benötigt, um die Kredite zu tilgen und dann um Anschaffungen und Sach-investitionen zu finanzieren.

Das laufende Schuljahr wird mit einem guten wirtschaftlichen Ergebnis abschließen.

Können wir das, was wir an

Verpflichtungen für die kommenden Jahre

eingegangen sind, auch

bezahlen?

Vorblick auf die kommenden Jahre bis SJ 2014/15

Gegenüber der bei der letzten MV geschilderten Situation (s.o.) haben

sich verschiedene Änderungen ergeben, die hier kurz dargestellt und in ihren budgetrelevanten Auswirkungen beschrieben werden sollen.

Bei den Einnahmen müssen wir gegenüber April mit einer geringeren Schülerzahl rechnen. Gerechnet werden kann immer nur mit den Schülern, die für die Zuschussberechnung relevant sind. Da Schüler, die die Fachhochschul-reife (FHR) ablegen, nicht bezuschusst werden, wirkt sich eine große FHR-Gruppe hier direkt aus. Das wird im

Erhöhung der Elternbeiträge um drei ProzentVorblick auf die kommende Mitgliederversammlung

kommenden Schuljahr so der Fall sein. Zudem wird die kommende erste

Klasse erst einmal nicht die reguläre Klassenstärke von 36 Schülern haben. Auch sind in einzelnen Klassen Plätze frei, die bisher nicht besetzt wurden. Wir rechnen bzgl. der Zuschüsse mit 19 Schülern weniger als im laufenden Schuljahr. Geringere Schülerzahlen bewirken direkt geringere Einnahmen, was durch die angekündigte Zuschuss-erhöhung nur zu einem kleinen Teil ausgeglichen wird.

Nach 3 Jahren ohne Beitragserhöhung hat sich der Vorstand entschlossen, ins

Budget für das kommende Schuljahr eine 3 %-ige Anhebung der Elternbeiträge einzurechnen. Hierüber wird in der Mitgliederversammlung am 4. Juli abgestimmt. Diese Entscheidung ändert aber nichts an der grundlegenden Aussage, dass die eigentlich relevanten Varianten bei Kinderzahl, Deputatszahl und Angebotsstruktur zu finden sind. Daran muss gearbeitet werden, um die Schule wirtschaftlich, aber vor allen Dingen auch inhaltlich fit für die kommenden Jahre zu machen.

Thomas Gremm-Roloff

Zwei erfreuliche Nachrichten

Gegenüber nebigem Artikel, in dem der Sachstand vom 18. April fest-

gehalten ist, gab es in der Zwischenzeit zwei positive Veränderungen.

1. Zuschüsse: Hier können wir nach Informationen des Instituts für Bildungs-ökonomie Mannheim mit Erhöhung rechnen. Der Pro-Kopf-Zuschuß-Satz für Waldorfschüler im Grundschulbereich soll zum neuen Schuljahr um ca. 4,5% ansteigen und im Jahr 09/10 dann noch einen Schritt nach oben gehen. Die Steigerung gesamt gegenüber heute wird dann 10,7% betragen. Für die Klassen 5 - 12 beträgt die Erhöhung genau 26 € pro Kopf, das bedeutet eine Steigerung von 0,65%. Wenn alles kommt, wie angekündigt, bringt uns das alles zusammengerechnet max. 20.000 € p.a. – immer abhängig von der

2. steuerlicher AbZug des schul-geldes: Bisher ist gezahltes Schulgeld zu 30 % bei der Steuer absetzbar. Diese Regelung sollte ersatzlos gestrichen werden. Nach massiven Protesten hat die Bundesregierung von diesen Plänen Abschied genommen. Die Abzugs-fähigkeit soll jetzt auf 3000 € jährlich begrenzt werden. Damit wurde positiv auf die Lebenssituation von „Otto-Normal-Schulgeldzahler“ eingegangen.

Auch viele Eltern unserer Schule haben sich schriftlich an Bundestags-abgeordnete und Finanzministerium gewandt. Gut begründete und an der Lebensrealität orientierte Proteste haben manchmal ja doch Erfolg. Das ist doch nun wirklich mal sehr erfreulich. tgr

Schülerzahl!

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Prisma(61) Prisma(61)8 • Schule intern

Auch an der Vicemooshalle steht nun ein Gerüst. Die Sanierung des

mangelhaft ausgeführten Daches wurde begonnen. Vielleicht haben wir dann auch endlich das, was wir bestellt und schon lange bezahlt haben: Ein ordentlich ausgeführtes Dach auf der Halle und keine rutschigen Pfützen mehr auf dem Schwing-Hallenboden!

Die Baumaßnahme soll bis zum September 08 abgeschlossen sein. Die genaue Schadensregulierung wird vor Gericht verhandelt. Nach unserer Rechts-auffassung ist der Schaden voll von denen zu tragen, die eine mangelhafte Leistung erbracht haben – d.h. im End-effekt von deren Versicherungen. tgr

Auch wenn es für die meisten nicht mehr spürbar ist: Wir bauen

immer noch! Nur spielt sich das Ganze ganz weit oben unterm Dach ab.

Die Gruppenräume über unserem Saal werden ihrer Fertigstellung – immer Schritt für Schritt – näher gebracht: Die Decke ist schon eingezogen, der Gipser war da und jetzt wird an den Fußböden gearbeitet. Der Innenausbau wird in eigener Regie erledigt. Gun-Jörg Kühnel und Harry Müller treiben die Sache mit Baukreisunterstützung stetig voran.

Im kommenden Schuljahr sollen die Räume nutzbar sein. Eines kann man jetzt schon sagen: Der Kostenrahmen wird eingehalten und die Finanzierung ist sichergestellt. tgr

Baubericht 1

Baubericht 2

Menschen an unserer Schule • 9

Verhältnis zwischen den Schülern und Lehrern noch nicht darunter gelitten hat.

P.E.: Und die Kinder, bzw. die Eltern, sind die anders als früher?R.K.: Die Kinder sind wacher, bewusster, was aber nicht heißen soll: unbedingt schwieriger, denn diese Entwicklung hat ja auch positive Auswirkungen!

Wachsende Probleme mit dem Schul-verein ließen mich nach drei Jahren wieder nach einem neuen Wirkensort suchen: einzügig, realistischer Anspruch und ländlicher Raum. Schopfheim!

P.E.: Was hat sich Ihrer Meinung nach seit 1984 an unserer Schule verändert?R.K.: Sicher sind die Strukturen der Schule nun stabiler geworden, was ja auch verständlich ist, wenn man bedenkt, dass damals die Schule immer noch im Anfang war und man sich gleichzeitig im Bauen befand. Wir sind aber auch „schulischer“ ge- worden, soll heißen, dass die Dominanz der Abschlüsse immer weiter nach unten greift und man Sätze wie „Wir sind gezwungen!“ immer öfter hört. Damals sind selbstverständlich alle bis Klasse 12 geblieben und man hat dann geschaut, was an Papier möglich war. Sogar das allererste Abitur an der Schule wurde wie nebenbei gemacht und hat so gut wie keine Konferenzzeit beansprucht. Heute wäre es grotesk, den Eltern zu suggerieren, jeder würde bis Klasse 12 gut in der Schule aufgehoben sein. Dennoch glaube ich, dass das gute

Ende des Schuljahres wird Rolf Kern nach vierundzwanzig Jahren an

dieser Schule seinen dritten Durchgang mit dem Kommödien-Klassenspiel „Der Diener zweier Herren“ abschließen und in den wohlverdienten bewegten Ruhestand wechseln. Ein guter Anlass, sich im heimischen Garten mit Peter Elsen zum Interview zu treffen.

Bei der ersten Frage war auch Ehefrau Ursula Kern noch dabei.P.E.: Wer ist für den Garten zuständig?U.K.: Wir beide, aber wir haben sehr unterschiedliche Ansichten, was stehen bleiben sollte. Dieses Zitronenbäumchen da zum Beispiel.R.K. (lacht): Aber es entwickelt sich doch prächtig, oder?

„Waldorfschule sollte Lebenszuversicht

Menschen an unserer SchuleZum Schuljahresende muss man sich leider immer von irgendwem aus der Schulgemeinschaft verabschieden, ob es nun aus den

Abgangssklassen Schüler sind oder wegziehende Weggefährten aus der Elternschaft, ob altgediente Gebäude pflegende Mitarbeiter oder eben auch altgediente Lehrer unserer Schule, die man mit viel Wehmut gehen sieht. Jeder hinterlässt in seiner Eigen- und Einzigartigkeit unersetzliche Lücken und wir vom Prisma sind immer sehr froh, wenn auch in diesem kommunikativen Schulorgan jenen Menschen ein herzliches Lebewohl nachgerufen wird. Außerdem soll hier noch auf zwei aktuelle 25-Jahr-Dienstjubiläen hingewiesen werden: Frau Sevecke (s. auch Jubiläums-Interview in Prisma 57) und Frau Kirschnick (s. unten auf Seite 10) haben ein Vierteljahrhundert unserer Schule die Stange gehalten, oho! fr

"Mein Ideal ist immer noch

die einklassige Dorfschule."

P.E.: Herr Kern, was hat Sie nach Schopfheim verschlagen?R.K.: 1969 begann ich an einer Grund-, Haupt- & Realschule in Darmstadt und blieb dort acht Jahre lang. Mit einem für mein ganzes Leben wichtigen Menschen, Martin Berg, arbeiteten wir an den Themen Chancengleichheit, Begriffsentwicklung und Notengebung. Letztere empfanden wir als besonders entwicklungshemmend. Mit meiner Elternschaft kam ich über- ein, weitgehend auf Noten zu verzichten. Mehrmals wollte mich der Schulrat von meiner Klasse trennen, aber die Eltern intervenierten erfolgreich. Irgendwann berichtete Martin Berg, dass unsere Hauptforderung schon viele Jahrzehnte lang Praxis an einer Schulform sei: an der Waldorfschule. Nach dem berufsbegleitenden Lehrer-seminar in Mannheim ging ich nach Überlingen an die Waldorfschule, war aber nach vier Jahren von der Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit so enttäuscht, dass ich dort aufhörte und samt Familie nach München wechselte, konsequenterweise nun mit sogenannten "erziehungsschwierigen" Schülern arbeitend, an denen sich in Überlingen so manches Mal die Frage entzündet hatte, ob man sie nicht „rausschmeißen“ müsse. Diese Frage war nun müßig und in der Minischule mit anfangs nur mir als Schulleiter und einer Eurythmistin hatten wir alle pädagogischen Freiheiten und nutzten sie auch.

„Die Entwicklungsfrage stellen wir doch gar nicht mehr,

wir schauen zu stark auf das schulische Ergebnis!“

auf bauen!“

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Prisma(61) Prisma(61)10 • Menschen an unserer Schule

Bei den Eltern habe ich früher mehr Aufbruchstimmung wahrgenommen und sie haben die Waldorfschule auch ziel- gerichteter gewählt, nicht so lösungs- orientiert – es war ja auch gesellschaftlich noch nicht so anerkannt, so dass die Hemmschwelle insgesamt höher lag.

Die Außenbedingungen haben sich aber auch insoweit verändert, dass man Eltern und Schüler verstehen kann, wenn sie immer früher und verbissener auf das Thema Abschlüsse schauen. Dennoch möchte ich den Rat geben: Gebt Euren Kindern mehr Luft, schaut, dass sie sich gut entwickeln – ein gutes Abitur allein ist gar nichts! Ängstlichkeit und Absicherung sind keine guten Ratgeber.

P.E.: Wann haben Sie das letzte Mal in der Schule gefehlt?R.K. (überlegt): Im dritten Durchgang noch gar nicht. Im zweiten gab ich ein-mal eine Doppelepoche, das war wohl dann doch ein bisschen zu viel und im ersten Durchgang hatte ich mich beim

Basketball verletzt und musste ein paar Tage pausieren.P.E.: Gibt es für diese arbeitgeberfreund- lichen Fehlzeiten ein Patentrezept?R.K.: Ich bin einfach immer gerne in die Schule gegangen!

P.E.: Was hat Sie in den 24 Jahren besonders gefreut, was enttäuscht?R.K.: Enttäuschungen waren immer im individuellen, menschlichen Bereich, aber nie bösartig. Gefreut hat mich die große Offenheit dieser Schule und dass es erstaunlich wenig Machtstrukturen gab und gibt.

P.E.: Wenn Sie drei Änderungen in der Schule bewirken könnten ...R.K.: Der pädagogische Austausch sollte intensiver sein, man weiß doch von dem, was der andere macht, gar nichts! Und wir sollten heutzutage unser Konzept nach außen radikaler vertreten!

P.E.: Wird es ein endgültiger Abschied sein?R.K.: Nicht unbedingt. Wie gesagt, ich

„Selbst Inkompetenz, ohne

bösen Willen, ist gut zu ertragen!“

Zeus geht

„Autoritäre Strukturen gehen mir auf den

Geist!“

bin immer gerne in die Schule gegangen, aber es muss jetzt nicht mehr so oft sein. Und so lange meine Frau und ich Kinder in der Ausbildung haben, ist auch ein Zusatzverdienst zur Rente nicht zu verachten...P.E.: Herr Kern, wir wünschen Ihnen weiterhin alles Gute!!! Einschübe alle O-Ton Rolf Kern (Red.)

Alles Gute zum Geburtstag! Am 6.6.08 wurde Frau Kirschnick

65 Jahre jung – wer sie kennt, weiß, dass diese Beschreibung stimmt!

Aber mit diesem runden Geburtstag nicht genug: seit 25 (!) Jahren hat Frau Kirschnick mit Leib und Seele unsere Schule gepflegt und dabei immer noch nicht ihren Humor verloren – unglaublich! Dennoch ist des Guten nun genug und sie wird zum Sommer in wohlverdienten bewegten Ruhestand treten. Die Schulgemeinschaft wünscht ihr weiterhin alles Gute!!! pe

Fünf- und- zwanzig Jahre Waldorf- schule

Menschen an unserer Schule • 11

1997 verschlug es die ganze Familie Elsen aus familiären Gründen nach

Schopfheim. Diese Ursache besteht seit einigen Jahren nicht mehr, sodass man sagen kann, dass wir seitdem ganz aus freien Stücken geblieben sind.

Vor ziemlich genau einem Jahr be-kamen meine Frau und ich das Angebot, an der Waldorfschule Mount Barker in der Nähe von Adelaide in Australien die Eurythmie weiter zu führen. Kurzent-schlossen flogen wir in den Sommerferien für zwei Wochen runter und schauten uns die Schule und die Gegend an. Über die Natur muss man wohl nicht viel sagen ... – darüber hinaus beeindruckten uns die Menschen, die das Leben so ganz anders angehen als wir Deutsche: „Don t worry – be happy!“ Dass diese Lebenseinstellung auch andere Seiten hat, ist uns wohl bewusst. So liegt das Umweltbewusstsein zum Beispiel noch im Dornröschenschlaf ...

Die Waldorfschule in Mount Barker zeichnet eine gediegene Tradition aus, sodass deren AbsolventInnen als einzige der australischen Waldorfschulen ohne zusätzlichen staatlichen Abschluss direkt studieren können. Wir verblieben mit der Verabredung, uns Anfang Januar 2008 mit einer Entscheidung zu melden. In den heiligen Nächten wurde immer deutlicher, dass ich, ganz unab-hängig von Australien, nach nun zwanzig Jahren als Eurythmielehrer aus ver-schiedenen Gründen ein Freijahr machen sollte.

Nach vielen Zwischenständen ist nun Folgendes momentan geplant: Am 4.10.will ich mit unserem jüngsten Sohn nach Adelaide starten und am 2.1.2009 von Sydney aus wieder zurückfliegen. Da-zwischen werden wir an der Waldorf-schule Mount Barker sein, aber auch ein

wenig diesen grandiosen Kontinent beschnuppern. Spätestens Ende Februar werde ich der Freien Waldorfschule Schopfheim Bescheid geben, ob ich im Schuljahr 09/10 hier wieder tätig sein werde.

Das zweite Freihalbjahr will ich dafür nutzen, bei meinen Dozentenkollegen der Eurythmielehrerausbildung zu hospitieren und Ideen für die nächsten zwanzig Jahre zu sammeln. Daneben möchte ich versuchen, einen „Eurythmie-ADAC“ – quasi als „rosa Engel“ – aufzubauen, d. h., den über zweihundert deutschen Waldorfschulen anzubieten, strauchelnden Eurythmisten wieder auf die Beine zu helfen. Ich bin ja schon seit vielen Jahren nebenher in der Eurythmie-lehrerausbildung tätig, und das gerade Beschriebene wäre eine konsequente Fortsetzung dieses Weges (und ggf. eine Möglichkeit, das Freijahr mitzufinan-zieren ...). Und schließlich ist es sogar möglich, dass ich partiell an der Schopf-heimer Waldorfschule auftauche ...

Wer die letzten Zeilen aufmerksam gelesen hat, vermisst den Hinweis darauf, wie die Planungen verlaufen, sollte es für die ganze Familie Elsen nach Aus-tralien gehen. Das ist momentan so unwahrscheinlich, dass das nicht skiz-ziert werden muss –

Warum unwahrscheinlich?

Ja, haben Sie den Titel dieser Ausführungen gelesen?

Wer mich kennt, weiß, so können meine Zeilen nicht enden ...Ich habe täglich mindestens einen Grund, mich so für unsere Schule zu schämen, dass ich am liebsten das Handtuch werfen würde. Oft erlebe ich diesen Ort als Schilda anstatt als innovative und schlagkräftige Brutstätte der Zukunft – und uns Kollegen nicht als zupackende, mutige und risikofreudige Selbständige, sondern als eine Ansammlung von ver-letzten, wartenden Amphortas (nein, keine leere Vasen, sondern eine Gestalt aus dem Parzival – mehr verrate ich nicht).

Aber ich habe, gerade auch in den letzten Monaten, stark gespürt, wie viele Wurzeln – hauptsächlich menschlicher Natur – ich hier mittlerweile habe und ebenso, wenn nicht noch mehr, meine Frau. Und die Offenheit des Schullebens für Initiativträger sucht ihresgleichen.

Am meisten zu denken gegeben hat mir mein guter, zweiundsiebzigjähriger Freund Helmut Eller aus Hamburg:

Du willst zufrieden sein? Dann versiegt ja der Quell Deiner Tätigkeit!

Darüber werde ich nachdenken.

P. Elsen

s c h w e i f e n

Warum in die Ferne

?

Am Abend (und weit in die Nacht) des 13. Juni 08 fand das gesell-

schaftliche Event des Schuljahres 07/08 statt. Im heimischen Gündenhausener Garten hatte Gisela Sevecke zur Feier ihres 25-jährigen Waldorfschullehrer-

Fünf- und-

zwanzig Jahre

Waldorf- schule

daseinsjubiläums geladen. Viele waren mit Freuden der Einladung gefolgt und gratulierten der Jubilarin. Ein besonderer Höhepunkt war die Enthüllung von Gun-Jörg Kühnels Geschenkepaket. Bei dieser Gelegenheit entstand das Foto. tgr

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Prisma(61) Prisma(61) Aus dem Schulleben • 13

Am einem Samstagabend Ende April fand das traditionelle Frühjahrs-

konzert des Oberstufen- & Freiwilligen-orchesters statt, nachdem neben vielen regulären Proben auch die traditionell dichte Übungswoche in den Osterferien (s. Seite 16) in Walkringen eine Grund-lage dazu geschaffen hatte. Auf der großen blauen Bühne sitzend, umrahmt von Rot- und Orangetönen des Vorhangs und des Bühnenmunds spielten Schüler & Erwachsene unter Elfriede Hochweber ein reiches Premierenkonzert für unseren neuen Großen Festsaal.

Vor vollem Saal (besonders die Empore war dicht besetzt) und in einer

Kleiner Rückblick auf das Frühjahrskonzert des Schulorchesters im Jahre 2008

vorzüglichen Akustik erklangen vier musikalische Werke: der erste Satz eines Mozartschen Klavierkonzertes, der Kol Nidrei von Max Bruch, das d-moll Konzert von Bach und eine Sinfonie von Juan Ariaga, des „spanischen Mozarts“ (vorbereitend die Herbsttournee des Schulorchesters ins spanische Barcelona).

Hervorragend führte Helmut Mally durch die Premiere: Jedem Komponisten, jedem der Werke, jedem Solisten (traten doch zwei Neuntklässler auf!) gab er einstimmend erläuternde Worte vorweg und wünschte den Zuhörern jedes Mal viel Freude & Genuss beim Erlauschen der musikalischen Botschaften – denn

„wo Sprache aufhört, fängt Musik an“ (E.T.A. Hoffmann). Und jeder dieser vier Ohrenschmäuse war wirklich eine nahrhafte Sache, die zarten Anfänge im Pianissimo zergingen auf der Zunge!

Dank für dieses schöne Konzert an die Solisten, die Orchestermusiker und besonders an Frau Elfriede Hochweber, deren begeisternde, unermüdliche und konsequente Arbeit im pädagogischen Angebot der Schule unersetzlich ist! Schade, dass eine Schüleraufführung dieses unseres Schulorchesters, zumin-dest von Teilen dieser opulenten Werk-zusammenstellung, nur für eine Klasse am Vormittag möglich war. fr

Im Rahmen der NorddeutscheN eurythmielehrer-FortbilduNg fand

vom 1. bis 3. Mai 08 an unserer Schule ein Kurs zum Thema „Kulturepochen in der fünften Klasse“ statt.

Ich habe die vorgenannte Institution 1993 in Bremen mit gegründet, um EurythmistInnen eine seminaristisch begleitete, aber hauptsächlich praxis-orientierte pädagogische Zusatz-ausbildung zu ermöglichen. Schon zu der Zeit waren wir mehrfach mit dem „Crashkurs“ hier im Hause zu Gast, in dem wir versucht haben, auf das Leben eines Eurythmielehrers vorzubereiten ...

Seit 2005 ist der Ausbildungsteil in ein Kooperationsprojekt mit den Euryth-

mieschulen in Witten und Den Haag integriert und damit auch ein internatio-nal anerkannter pädagogischer Bachelor möglich geworden. Seitdem bieten wir ehemalige „Norddeutsche“ etwa drei Wochenendseminare pro Jahr zu ver-schiedenen Themen im ganzen Bundes-gebiet als Fortbildungen an.

Neunzehn EurythmistInnen sind der Einladung zum oben genannten Thema gefolgt – das war, bei einem sonstigen Schnitt von etwa vierzehn Menschen, erstaunlich. Herr Eller aus Hamburg, 72-jährig und mit vier „Klassenlehrer-durchgängen“, hatte als Co-Dozent gewonnen werden können und führte mit unglaublichem Enthusiasmus durch

den seminaristischen Teil. Ich selber erarbeitete mit den TeilnehmerInnen den eurythmischen Teil, der sich aus den Inhalten des fünften Schuljahres zusammensetzte. Gekrönt wurde das Ganze durch eine ausgesprochen schöne Aufführung unserer 5. Klasse, die alle Stücke, die sie bisher in diesem Schul-jahr geübt hatten, nun dem Publikum liebevoll präsentierte.

Am Ende waren alle voll des Lobes – unter anderem über unsere wunderbaren Räumlichkeiten, aber auch über die gelungene Gesamtorganisation (Ehepaar Elsen) und die beiden schmackhaften Mittagessen von Frau Hodgson-Schmidt. P. Elsen (L.)

Kleiner Rückblick auf ein Norddeutsches Seminar an unserer Schule

12 • Aus dem Schulleben

Zweimal jährlich, im Frühjahr und im Herbst, treffen sich die Geschäfts-

führerInnen aller deutschen Waldorf-schulen zu einer 1½- tägigen Konferenz. Die Herbsttagung findet seit einigen Jahren immer in Kassel statt. Kassel deshalb, weil es relativ zentral liegt und die Anfahrtszeiten für alle ähnlich sind. Für die Frühjahrstagung wird jeweils eine Schule gesucht, die dann Gastgeber ist. Auf diesem Weg ist es möglich, sehr viele Schulen in unterschiedlichen Regionen kennen zu lernen. Schopfheim liegt, geographisch gesehen, sehr an der Peripherie. Schon einmal, im Mai 2002 hatten wir in Absprache mit dem damali- gen Vorstand eine Einladung ausge-sprochen. Die Organisation lief schon, dann kam aber der Brand der Sporthalle und wir mussten kurzfristig absagen, da kein Raum mehr vorhanden war, in dem etwa hundert Personen während des laufenden Schulbetriebes tagen konnten.

Nun, nach der Fertigstellung unseres Saales und auch des zweiten Speise-raumes, war die Möglichkeit gegeben, die Einladung zu erneuern und somit begrüßten wir vom 27. - 29. April die GeschäftsführerInnen aus ganz Deutschland bei uns.

Die ersten Gäste reisten am Sonntag an. Für Interessenten hatten wir eine Fahrt nach Dornach zum Goetheanum

Bundesgeschäftsführungskonferenz vom 27. - 29.04.08 hier im Hauseorganisiert. Unter fachkundiger Führung von Herrn Ermel & Frau Gerster wurden uns in einer zweistündigen Führung die Besonderheiten des Goetheanum und der Umgebung näher gebracht.

Am Sonntagabend wurde der neue Film „Abenteuer Anthroposophie“ von Rüdiger Sünner im Festsaal vorgeführt. Dazu waren auch alle KollegInnen, Schüler und Eltern unserer Schule einge-laden. Leider war das Interesse seitens unserer Schulgemeinschaft eher dürftig.

Heilsame & kränkende Bedingungen für das Zusammenarbeiten in sozialen GemeinschaftenMontagmorgen um 9 Uhr begann die offizielle Tagung. In einem Sketch stell-ten Beatrice Baum, Brigitte Schaubhut & Iris Kühner auf der Bühne den Alltag einer Geschäftsführung mit den charak-teristischen Informationen und Unter-brechungen dar und vermittelten auch gleichzeitig viel Wissenswertes über unsere Schule. Danach erfolgte ein Impuls-Referat von Raymond di Ronco über das Thema: „Heilsame & kränkende Bedingungen für das Zusammenarbeiten in sozialen Gemeinschaften“. Da einige Teilnehmer erst am Montagmorgen angereist waren, war danach eine erste Stärkung angesagt. Claudia Foljanty hatte mit ihrem Küchenteam und Hilfe einiger 6.-Klässler ein Buffet aufge-baut, an dem sich alle Teilnehmer nach Herzenslust bedienen konnten. Nach der Pause wurde nach einem gemeinsamen Beginn, aber dann in Arbeitsgruppen der Frage nachgegangen: Warum scheitern GeschäftsführerInnen?

Immer mal wieder beschäftigt uns die Frage, ob wir und welche Geschäfte wir führen. Sind wir nicht eher Beauf-tragte und Erfüllungsgehilfen des Vorstandes? Sind wir Sichersteller, Transparenzmanager oder ganz was anderes?

Pünktlich um 12.30 Uhr gab es das Mittagessen. Wir haben uns sehr um Pünktlichkeit bemüht, damit Schüler-innen und Schüler hinterher ebenfalls ihr Essen einnehmen konnten. Danach gab es die Schulbesichtigung. John Ermel war an diesem Tag anwesend und erzählte als Architekt einiges zum neuen Saalbau.

Am Nachmittag wurde weiter in den Gruppen gearbeitet. Nach dem nachmit-

täglichen Kaffee wurden die Ergebnisse dieser Arbeit im Plenum vorgestellt und ausgewertet. Unter anderm wurde auch der Frage nachgegangen, ob es einen waldorfspezifischen Baustil gibt? Christian Boettger, Thomas Krauch und John Ermel regten eine Wieder-aktivierung der vormals bestehenden "Bauberatung für Waldorfschulen" an.

Am Montagabend konnten die Teilnehmer auf eigene Rechnung an einer Schwarzwaldfahrt und an einem Abendessen in Gersbach teilnehmen.

Am Dienstagmorgen gab es Berichte und Informationen, die für die Schul-bewegung wichtig sind. Erika Blass-Loss berichtete aus dem neuen Vorstand des Bundes; Joachim Ramin referierte zur Entwicklung von Schüler- und Anmeldezahlen; es gab eine Aussprache und Situationsberichte aus den einzelnen Regionen. Thomas Krauch legte eine Vereinbarung über Handhabungen der Altersversorgung vor. Diese wurde mit verschiedenen Anmerkungen diskutiert. Aus der Rechtsabteilung wurde auf die neue Handhabung bei der Abrechnung für die Künstler-Sozialkasse hingewie-sen. Es wurde an die jährliche Lehrer-bewegungsliste erinnert und gebeten, diese jeweils auf den aktuellen Stand zu bringen. Hansjörg Hofrichter hat von der Waldorf-Stiftung berichtet; des Weiteren gab es Hintergrundwissen zum oben erwähnten Film. Auch die Änderung in der Besetzung des Instituts für Bildungsökonomie wurde durch Steffen Koolmann angesagt und so auf die neue Arbeitsstruktur hingewiesen. Im Nu war der Vormittag vorbei. Einige Teilnehmer sind noch zum Mittagessen da geblieben. Weitaus der größte Teil hatte jedoch einen langen Heimweg vor sich und bepackt mit einem Lunch-Paket sind alle wieder nach Norden und Osten abgereist.

Von mehreren KollegInnen wurde ich auf unsere schöne Schule angesprochen. Das Gebäude und besonders der Saal hat viele sehr beeindruckt. Auch die SchülerInnen wurden als sehr freundlich und höflich wahrgenommen.

Trotz aufwändiger Organisation im Vorfeld sind Tagungen dieser Art immer auch eine Möglichkeit, sich als Schule darzustellen, Verbindungen zu knüpfen und sich auf andere Art kennen zu lernen. Iris Kühner

E-Mail-Fund

"Hallo liebe Waldorfschule, am Ende des Regenbogens steht

immer ein Topf bis zum Rand voll mit Gold! Hier sind es sogar zwei!! Gruß

Ingrid & Juergen Petersen vom Grundstück neben dem Schulgarten"

eigentlich farbiges Foto eines Doppelregenbogens über unserer Schule

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Prisma(61) Prisma(61)14 • Aus dem Schulleben

Obwohl in der Zeitung ohne Hinweis und obwohl die schönste Maisonne

zum Morgenspaziergang einlud, war zumindest die Empore des neue Großen Festsaals mit Besuchern gut gefüllt und auch im Parterre konnte man längst nicht mehr jeden Platz frei wählen – denn es fand an jenem ersten Samstag im Mai die zweite öffentliche Monats-feier im laufenden Schuljahr statt, und man freute sich, die ganze Bandbreite der Schüler von klein bis groß auf der Bühne erleben zu können.

Herr McGowran führte durch die Präsentationen nahezu aller Klassen-stufen. Nach seiner humorvollen Einleitung (es war die Rede von Mai-wanderungen und Bergen und dem Propheten Mohammed und wer zu wem

kommt ... – also vom Sinn der Monats-feiern) spielte das Mittelstufenorchester unter Frau Hochweber klassisch einen herrlichen, fröhlich-beschwingten Ungarischen Tanz von Brahms, der sehr heftig beklatscht wurde. Daran schloss sich unter Französischlehrerin Frau Jankowski-Meier eine szenische Dar-stellung der Klasse 7a an aus dem Themenkreis Vergangenheitsform der Verben. Dann traten die Elftklässler mit violetten Tüchlein und Herrn Kleeberg auf und sangen das französische Chanson 'Le déserteur' von Boris Vian. Es folgten aufstampfende Drittklässler und Frau Groß mit einem englischen Gedicht, in dem es um seltsame, Angst einflößende und Schabernack treibende Wesen geht. Dann sangen und flöteten

Kleiner Rückblick

auf die Öffentliche Monatsfeier

im Mai 2008

die Zweitklässler und rezitierten sehr selbständig und mit kräftigem Sprach-klang die Bremer Stadtmusikanten unter Frau Ingenfelds Leitung. Oben von der Empore erklangen dann je von vier Abiturienten individuell ausgesuchte englische Texte der Klasse 13 unter Frau Sevecke. Anschließend zeigten die Sechstklässler mit Frau Elsen Ergebnisse aus ihrem Eurythmieunterricht: selbst gestaltete Raumesformen zum langen, den toten König von Rom bis Thule tragenden Gotenzug von Felix Dahn sowie Intervallformen von Prim bis Quinte nach Klaviermusik. Die zehnte Klasse rezitierte einstimmig ein englisches Gedicht unter Frau Sevecke und die vierte Klasse sang zwei- und sogar dreistimmige Morgenlieder unter Frau Dycke. Den Abschluss bildeten die Neuntklässler: ein nach klassischer Toneurythmie in Gruppen individuell ausgestaltetes Gedicht von Christian Morgenstern, welches auf der Bühne erst einfach, dann aber zwei- & dreifach erschien, in dem Sinne, dass die ver-schiedenen Bewegungsformen der (farblich zu unterscheidenden) Gruppen sich durchdrangen – zeitweise identisch in der Aussage und zeitweise in ver-schiedenen Bildern zum gleichen Wort aufgefächert, mehrsprachenartig! Dann zeigten weitere Neuntklässler faszinierende Wirbeltechniken mit Langstäben, fast circensisch wirkende Choreografien nach Trommelschlag, erst mit Umlicht und dann im Umdunkel farbige tanzende und kreisende Lichter-wege. Großer Applaus.

Dann beendete Herr McGowran die Vorführung und berichtete, dass Tenzing und Hillary, die zum Berg der Berge kamen, oben einfach nur staunten – eben im Sinne der Monatsfeiern.

AusnahmeDie fünfte Klasse allerdings spielte nur zur Internen Monatsfeier vor den anderen Schülern & Lehrern mit ihrem Klassenorchester auf der großen Festsaalbühne – am Samstagmorgen zur Öffentlichen Monatsfeier hatten sie nämlich frei, da sie am Samstagnachmittag eh eine große Präsentation für die Eurythmisten des Nord-deutschen Fortbildungs-seminars (s. S. 13) gaben. fr

Leserbrief / Zur Diskussion • 15

Rätselnd stehen wir vor dem plötz- lich auftretenden Kleiderzwang

an der Schopfheimer Waldorfschule: Uniformierung bei den Monatsfeiern!Hups – War das nicht ein Ausrutscher bei der Saaleinweihung gewesen? Welche Seelen-(wesen)-haltung möchte sich denn auf diese Weise befriedigen?!

Ein kleiner Schauer rinnt zwischen den Schulterblättern, da wo eigentlich die Flügel zu spüren sind, und man runzelt die Stirnpartie genau zwischen den Augenbrauen an der Nasenwurzel ... – Erinnerung an Aufmärsche (nunja), oder ganz zeitgemäß auch zu haben in dem aktualisierenden Welle-Film (ohja) – und nun bei Waldorfs im neuen Fest-saal zur Erhöhung der 'Feierlichkeit', wie auf Nachfrage erklärt wird; z.B. an den sich allmählich im Schulalltag wieder installierenden Monatsfeiern. Was spricht sich denn da aus?

Alle Schüler & Lehrer haben in weißen, gleichen, sauberen T-shirts und dunklen 'nichtrutschenden' Hosen zu erscheinen, schönschön, und damit es nicht zu monoton ausschaut: bitte mit verschieden bunten Seidentüchern zur fröhlichen Auflockerung, wie herrlich, doch farblich natürlich nicht 'wahllos' in dem Sinne, dass sich ein Kind selber eine Farbe erwählen dürfte, oh nein, sondern schön geordnet nach objektiven äußeren Gesichtspunkten: nach Klassen- stufen, wie originell, und welch harmo-nischer Anblick bietet sich nun! Welch Sicherheit und glückselige Ordnung erfüllt einen bei diesem Anblick!! Lauter gleiche und so fröhliche und funktion-ierende, so gesunde Waldorfschüler!!!

Und es wird einem eisig kalt. Und man blickt sich um: Friert noch jemand?

Aber warum denn?Die Sonne scheint: es ist doch die beste aller Pädagogiken! Die einer neuen pädagogischen Welt. Alle Schulklassen bewegen sich in einem so schönen Saal, zeigen chorisch geformt, was sie gelernt haben und was bewundernd zu loben ist. Kratz dich doch nicht so am Äußer-lichen. Schau doch wie alles leuchtet ...

Leserbrief bzw. Zur Diskussion

Welche Zukunft eröffnet sich? Oder: Was ein weißes T-shirt auslöst

Doch halt: Was taten die Familien, die zuhause nicht solch weißes Shirt haben? (nunja) – aber noch viel gravierender:• Was tun die Kinder, die sich in egali-tärem Kleiderzwang nicht wohl fühlen? • Wie bleiben sie mit sich identisch? Was ist zu beobachten!!!• Und was tun deren Eltern? Tanzen sie dann aus der 'Waldorf'-Reihe?

Oooch, es gibt doch Möglichkeiten der Disziplinierung ..., hoch differen-zierte Paletten voll, keine Sorge! Man muss einfach mal lernen, sich an Regeln und Vorgaben zu halten…

Aber so hört doch:Müsste man nicht eher endlich lernen, den fremden Willen im anderen zu verstehen? Sagte nicht genau das mal jemand, der eine menschengemäßere Pädagogik zu begründen suchte? * Und noch elementarer wäre zu lernen, den anderen überhaupt erstmal wahr-zunehmen! Woher kommt denn das Erschrecken und Unverständnis, wenn die braven Vorzeige-Kinder plötzlich ohnmächtig und zwanghaft Leben & Gesellschaft verweigern?

Kinder sind eben keine leeren, durch kluge Erwachsene zu beschreibenden Blätter – viel, unendlich viel Geschrie-benes bringen sie doch mit für uns Diesseitige!

Lesen wir diese ihre Botschaften – oder wollen wir ignorant im Anblick dieser herzigen, gleich gewandeten Kinderlein, die physisch (und seelisch) das anziehen müssen, was wir wollen, nur unser Idolbild materialisiert sehen?

Und wenn sie es nicht können, diese armen Kleinen, so können wir ihnen ja helfen, gottseidank, und sie schnellstens therapieren, damit sie auch so glücklich werden wie wir.

(Namen sind der Redaktion bekannt)

* Rudolf Steiner:„Leben in der Liebe zum Handeln und Lebenlassen im Verständnisse des fremden Wollens, ist die Grundmaxime des freien Menschen.“ (Anm. d. Red.)

Uns erreichte folgender Beitrag, den wir gerne publizieren und damit seine Gesichts-punkte unserer Leserschaft unter neuer Prisma-Rubrik „zur Diskussion“ stellen.

... im milden Licht, als sich die Schatten senkten ...

Als damals Europa zerfiel, beschäftigte mich immer

wieder die Frage: Warum all die Gegensätze, Konflikte, dieses Sich-Verurteilen unter den Menschen, und sogar unter den Christen? Gibt es nicht einen hier und heute gangbaren Weg, alles vom anderen zu verstehen?

An einem Tag, den ich datieren kann, an einem Ost, den ich beschreiben kann, fasste ich im milden Licht eines Spätsommerabends, als sich die Schatten über die Landschaft senkten, einen Entschluss. Ich sagte mir: Wenn es diesen Weg gibt, dann fang bei dir selber an und schlag ihn ein.

Es ging mir um nichts Geringeres, als ein Leben lang immer wieder auf einen unumstößlichen Entschluss zurückzukommen:

Lieber verstehen, als verstanden zu werden.

An jenem Tag war ich überzeugt: dieser Entschluss gilt bis zum Tod.

Frère Roger Schutz

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Prisma(61) Prisma(61) Aus dem Schulleben • 17

Als meine Tochter Carina mir sagte: „Du, Papa, die Waldorfschule

veranstaltet einen Pädagogischen Tag. Möchtest du da mitmachen?“ dachte ich: „Ja, warum eigentlich nicht!“ – und ohne feste Vorstellung ging ich am 12. April in die Waldorfschule und war mir sicher: Im richtigen Moment würde ich das Thema wählen, dass mich am meisten berührt. Aus dem Bauch heraus entschied ich mich für die Seminargruppe sucht & FähigkeiteN des meNscheN. Referent war Herr Himmelstoß.

Als wir im Klassenzimmer ankamen und uns hinsetzten, war die Atmosphäre noch kühl und still. Doch das änderte sich ab dem Moment, als Herr Himmel-stoß mit seinem Vortrag begann. Es war wie eine unsichtbare Welle, die jeden Einzelnen ereichte. So ging es ununter-brochen weiter. Ich war hellwach und begeistert von dem, was und wie es vor- getragen wurde. Ein Wellenstoß nach dem anderen durchströmte uns. Jeder einzelne Satz von Herrn Himmelstoß war so verständlich erklärt, dass der Sinn sofort zur Logik wurde und so auch im Gehirn gespeichert wurde – erstaunlich,

sich leider für eine dieser schrecklichen "Lösungen".

Ich war schon bei vielen Schulungen und Vorträgen. Es wurde dort mit allen möglichen Medien und Hilfsmitteln gearbeitet. Doch solch eine Wirkung, wie sie durch das Aktivieren der eigenen Wahrnehmungsfähigkeit erzielt wurde, habe ich bisher noch nie erleben dürfen.

Am Ende des Tages trafen sich alle Teilnehmer des Pädagogischen Tages, um einander aus den unterschiedlichen Arbeitsgruppen zu berichten. Als ich hörte, wie interessant es auch in den anderen Gruppen war, dachte ich: Ein Pädagogischer Tag ist eigentlich zu wenig. Gut wäre es, solche Veranstal-tungen öfter zu machen. Und künftigen PädagogischeN tageN wünsche ich eine etwas größere Teilnehmerzahl.

Ich möchte meinen Dank an alle zum Ausdruck bringen, die in Vorbereitung und als ehrenamtliche oder bezahlte Referenten diesen Tag möglich gemacht haben. Gruß Roland Schwald Als eine Folge dieses Pädagogischen Tages finden sechs Abende zum Thema "Sucht & Fähigkeiten des Menschen" statt, siehe Seite 34.

dass alles ohne Lernstress oder Lange-weile verlief. Ich würde fast sagen: eine faszinierende Gemütlichkeit.

Das Medium, über das Herr Himmel- stoß uns erreichte, war außer der Tafel vor allem die eigene Wahrnehmung. Unsere eigenen Erfahrungen und der Austausch darüber wurden dadurch ein Teil des Vortrags. Ein Beispiel: Wir sollten die Eingangstür der Waldorf-schule aus unserer Erinnerung zeichnen, ohne sie vorher noch mal anzuschauen. Wir waren erstaunt über die vielen ver-schiedenen Bilder der Eingangstür, die entstanden. Nicht ein Bild war dabei, das wie die Tür aussah, durch die wir doch schon so oft gegangen waren. Mein Bild hatte Ähnlichkeit mit der Eingangs-tür der Schopfheimer Stadthalle.

Herr Himmelstoß erklärte uns auch sehr genau, wieso und warum Menschen zu Drogen greifen können. Auch wurde erklärt, wie die einzelnen Drogen oder Alkohol wirken. Auch bei diesem Thema wurde uns durch das Aktivieren der eigenen Wahrnehmung sehr schnell klar, dass kleinste Auslöser reichen können – und ein Mensch entscheidet

Kleiner Rückblick auf den Pädagogischen Tag des Jahres 2008Mitten im April fand an unserer Schule ein „Pädagogischer Tag“ bei so schönem Sonnenschein statt, dass man in der Mittagspause sogar draußen im Innenhof essen konnte – denn für die leibliche Verpflegung war hervorragend gesorgt; für den erbaulichen Teil sorgten desweiteren sieben Referenten. Hatten die Organisatorinnen noch im Laufe der Woche gebangt, ob sich auch genug Teil-nehmer einfinden würden, so war zum Anfangsplenum das Parkett im Großen Festsaal doch gut gefüllt: Um die fünfzig Interessierte lauschten den Impulsreferaten der drei geladenen Referenten, bevor sie in die verschiedenen Arbeitsgruppen gingen. Genauso lauschten sie fünfeinhalb Stunden später im Abschlussplenum den Rückblicken der Teilnehmer: Volkspädagogisch wirksame Informationen aus dem Bereich der Zahn-Heilkunde, Annäherungen an die Seelennot der an Essstörungen erkrankten Mädchen, Übungen zum Thema Sucht & Fähigkeiten. Diese weit gefassten Inhalte waren in parallelen Seminarblöcken per Vortrag, Fragen und Gespräch bewegt worden und vier künstlerisch-praktische Kurse vertieften diese gesamt-gesellschaftlich relevanten Thematiken und rundeten aus schuleigenen Kräften das Angebot dieses sonnigen „Pädagogischen Tages“ ab. fr

Am Freitag, dem neunten Mai vor den Pfingstferien durften wir im Musik-

saal beim Bläserensemble der Schule zu Gast sein. Relativ unbemerkt hat sich in diesem Schuljahr ein kleiner, aber feiner Kreis von Schülern mit Blasinstrumenten etabliert, der sich immer Freitag nach-mittags im Musiksaal trifft.

Unter Leitung von Herrn Rombach stellten nun diese sieben Schüler ihr Können unter Beweis und zeigten, was sie in dieser Zeit alles erarbeitet hatten.

Moderne Klänge, wie My heart will go on, Filmmusik zu Titanic und Pirates of the caribbean und die Ode an die Freude und weiteres waren von Hörnern, Trompeten und Querflöten zu hören und

auch für die Konzertbesucher ein Grund zur Freude. Frau Hochweber, die unter den Gästen war, teilte deren Begeisterung und freute sich, dass sich das Ensemble neben den diversen Orchestern der Schule fest etablieren konnte. Keine Frage: An unserer Schule wird musika-lisch was geboten!

Dies zeigten auch die Instrumental-

Kleines Konzert des Bläserensembles unter der Leitung von Carl-Philip Rombach

Ein Ensemble stellte sich vor!

schüler von Herrn Rombach, die vor dem Auftritt des Bläserkreis vorführten, was sie im Unterricht gelernt und geübt hatten. Vom Kindergartenkind ange-fangen bekam man hier einen guten Einblick über Fortschritte der einzelnen Schüler, und es wurde einem schon sehr bewusst, dass so ein Blechblasinstrument wie Trompete oder Horn nicht nur der Lunge eine Menge abverlangt.

Aber gut gemacht, weiter so und man darf gespannt sein, was wir von diesem Kreis der Bläser noch so alles hören werden. Claudia Kiefer

16 • Aus dem Schulleben

Nun, da es mit unserer Schulzeit zu Ende geht, blicken wir auch auf

unsere Orchesterjahre zurück:Angefangen hat es für jeden von uns

im Anfängerorchester. Gestärkt durch viele, viele Toffifees ging es dann übers Unterstufenorchester ins Mittelstufen-orchester. Wie für viele anderen auch, begann für uns dann mit dem Eintritt in das Oberstufenorchester das wahre Orchesterleben, mit all seinen wunder-schönen Musikfreizeiten in Walkringen und den vielen so schönen und erlebnis-reichen Tourneen durch ganz Europa. Durch das Oberstufen- und Freiwilligen-orchester, sowie die Tourneen und Frei-zeiten lernten wir nicht nur große Werke zu spielen, sondern auch die Orchester-gemeinschaft kennen und lieben, welche wir bestimmt sehr vermissen werden! Tourneen und Freizeiten stellten für uns immer den Höhepunkt des Jahres dar und waren jedes Mal wunderschöne und neue Erlebnisse mit all ihren Höhen und Tiefen.

Auch dieses Jahr (trotz Abitur!) empfanden wir die Orchesterfreizeit in Walkringen als angenehmen Ausgleich zum Lernen vor unseren schriftlichen Prüfungen. Wir genossen die Walkringer Gourmetküche, welche uns auch während des Lernens mit Kuchen und Kaffee liebevoll umsorgte. Nicht zu vergessen sind die 1-Kilo-Schokoladentafeln, die wir von Elfi fast täglich als Betthupferl und Nervennahrung, schließlich sind auch Nüsse drinnen :-) , erhielten.

Wie jedes Jahr waren auch der Opern-besuch in Bern („Rigoletto“), der Bunte Abend, leckere Schwarzwälder Kirsch-torten und alle anderen traditionellen Walkringer Besonderheiten, die wir über die Jahre lieb gewonnen haben, ein unvergessliches Erlebnis.

Liebe eLfi, du hast uns all die Jahre liebevoll begleitet und unterstützt. Mit deiner Hingabe für die Musik hast du diese auch uns näher gebracht und uns somit eine Bereicherung für unseren Lebensweg mitgegeben. Wir werden immer wieder an dich und die schöne Orchesterzeit zurückdenkenVielen, vielen Dank!

Maria, Laura, Larissa, Sarah, Axel,Klasse 13

"Bericht der Alten" ückblick auf unsere Orchesterzeit

Am 14.03.08 ungefähr um 13:50 Uhr standen wir am Parkplatz unserer

Schule mit Sack & Pack & Instrumenten und warteten auf den Reisebus, der uns nach Walkringen bei Bern in der Schweiz bringen sollte. Ich bin eine der "Neuen" und daher ist das meine erste Freizeit mit dem Orchester.

Nach einer Weile kam dann endlich der Bus mit Anhänger. Also ging es jetzt ans Einladen von Gepäck, Instrumenten und der Verpflegung, was ein Weilchen dauerte. Dann konnten wir endlich einsteigen und uns einen Platz suchen. Trotzdem kamen wir später als geplant los. Und was war die Ursache??? Lukas hatte seine Geige zu Hause ver-gessen! :-) Doch als er dann wieder eingetrudelt war, konnte es losgehen. Der Busfahrer hatte uns vorher noch erklärt, dass wir nichts essen dürften. Das fand ich doof, aber wenigstens durfte man etwas trinken.

Die Busfahrt ging relativ schnell vorbei, und als wir ankamen war traumhaftes Wetter! Die Alpen waren unheimlich gut zu sehen! Doch erstmal mussten wir schnell eine Kette vom Bus aus zum Haus bilden, um das Gepäck so schnell wie möglich aus dem Bus raus zu bekommen, da dieser weiter musste. Nach dieser Aktion konnten wir gemüt-lich unsere Sachen packen und in unser Zimmer bringen. Das Haus war sehr schön und groß! Das Zimmer, in dem ich mit noch drei andren Mädchen, Amelie, Isabelle und Judith, die auch neu waren, wohnte, war von der Vorbereitungs-gruppe sehr schön hergerichtet worden.

Nun hatten wir vier erst mal Zeit, das Haus zu „erkunden“, bis wir dann zum Abendessen im Speisesaal wieder erscheinen mussten. Wenn man zu spät zum Essen kam, musste man vor allen anderen ein Lied singen. Das passierte auch einigen – mir zum Glück nur fast. Geweckt wurden wir immer um 7 Uhr 30 mit Musik!! – ganz verschieden, je nach dem, wer wecken musste. Manch-mal von Querflöten, Celli oder Gitarre und Gesang. Ich fand es immer schön, auf diese Art geweckt zu werden.

Um 8 Uhr gab es dann Frühstück, bei dem immer aus dem Evangelium vorge-lesen wurde (es war ja Karwoche) und

um 9 Uhr waren schon die ersten Proben. Da ich nur den Arriaga mitspielte, hatte ich sehr viel Freizeit, was sehr gut war, dann konnte ich den restlichen Schlaf nachholen, der mir noch fehlte. Denn früh ins Bett kam man nie!

An unserem ersten Tag in Walkringen gingen wir am Abend in die Oper nach Bern. Ich war zuvor noch nie in einer Oper gewesen und war schon sehr gespannt. Da es eine moderne Inszenie-rung war, machten mir die anderen keine großen Hoffnungen. Doch ich fand sie trotzdem ganz schön. Es gab auch noch andere „Highlights“ wie einen Film-abend, eine Nachtwanderung und einen Tanzabend! Es hat alles sehr viel Spaß gemacht! Wie jedes Jahr gab es auch wieder den „Bunten Abend“ mit einem Sketch, mehreren Spielen und einer Modeschau, in der gezeigt wurde, was man alles mit einer langen Unterhose „anstellen“ kann, und an der ich mich beteiligt habe. Ich glaube, dass wir die anderen gut unterhalten haben. Es hat jedenfalls sehr viel Spaß gemacht!!!

Was ich an dieser Freizeit so toll fand war, dass wir „Neuen“ von den „Alten“ total gut aufgenommen wurden. Wir gehörten gleich so selbstverständlich dazu, wie alle anderen auch! Dafür möchte ich dem Orchester ganz herzlich danken, denn das hätte ja auch anders sein können. Ich habe mich dort wie in einer riesigen Familie gefühlt. Unsere Elfi macht das auch ganzganzganz toll! Sie gibt sich immer sehr viel Mühe! Ich bin mir ganz sicher, dass alle sie sehr mögen, auch wenn sie einem manchmal auf den Keks geht! Aber wer tut das schon nicht?! :-) Und wenn sie uns nicht so „Feuer unterm Hintern“ machen würde, könnten wir – das Orchester wie auch das Publikum – nicht so schöne Konzerte erleben!!!

Danke eLfi!!! Ich freu mich schon ganz arg auf die Tournee nach Spanien!!

"Bericht einer neuen"Meine erste Orchesterfreizeit

:-) Kathrin Hoffer, Klasse 8a

Walkringenblick R

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Prisma(61) Prisma(61) Aus dem Unterricht • 19

Nachdem die Kinder in der 1. Klasse alle großen Druck-Buchstaben

kennen- und schreiben gelernt haben – einige ganz Schnelle hatten auch schon damit begonnen, nicht nur Buchstaben, sondern auch ganze Wörter zu lesen – waren zu Beginn der 2. Klasse neu die kleinen Druckbuchstaben dazugekom-men (Prisma 58+60). Viele Rätsel und Gedichte haben die Kinder seitdem fleißig und meist in Schönschrift in ihre Hefte geschrieben und dazu farben-prächtige Bilder gemalt.

Nachdem die Holzstifte dann die Wachsmalstifte abgelöst hatten, ging das Schreiben viel leichter und die Buch- staben konnten kleiner und sorgfältiger geschrieben werden. (Zum Malen aber werden die Wachsstifte natürlich weiter benutzt, die Farben leuchten einfach schöner als mit den Holzstiften)

„Aber wann kommt denn endlich die Schreibschrift, wann schreiben wir denn endlich RICHTIG ????“ Diese Frage hat die Kinder immer wieder beschäftigt, endlich wollten sie so schreiben können wie die „Großen“.

SchnörkelformenNach den Osterferien war es dann endlich soweit. Aber – einige Gesichter sehen kurzzeitig wieder enttäuscht aus – vorher muss man noch viele schwierige „Schnörkelformen“ in ein spezielles Linienheft „schreiben“! Die Linien sind farbig und sollen dabei helfen, die rich-tigen Größenverhältnisse der einzelnen Buchstaben zu lernen. Aber bevor die Buchstaben kommen, üben wir verschie-dene Formen als „Endlosbänder“.

Von den Erwachsenen schreibt niemand mehr wirklich die lateinische Ausgangsschrift, die alle Kinder in der Schule lernen müssen. Ein ganzes Wort ohne Lücke zu schreiben, ist also auch

für uns ungewohnt und zeigt uns, wie schwierig das eigentlich ist. (Probieren Sie es ruhig auch einmal!)

Auch die Kinder stöhnen und schütteln ihre Hände, die sich bei der ungewohnten Arbeit verkrampfen wollen – also schwere Arbeit!

Aber da sie die Schreibschrift ja unbedingt lernen wollen, sind sie sehr eifrig bei der Sache und machen auch gerne mehr Hausaufgaben, als die Lehrerin aufgegeben hat. Und so dauert es auch gar nicht lange, bis sich die ersten Buchstaben in die Endlosübungen mischen und wir dann nach und nach alle großen und kleinen Schreibschrift-Buchstaben kennen gelernt haben. Bei vielen Kindern sind die Linienhefte jetzt voll geschrieben.

Nun kommt die nächste Schwierig-keit hinzu: das Schreiben ohne Linien! Die normalen Schreibhefte werden wieder hervorgeholt und es beginnt wieder mit Gedichten, die alle schon auswendig gesprochen haben und deshalb auch „lesen“ können.

Die meisten Kinder lernen das Lesen wie von alleine, extra zu üben ist nicht notwendig und hilft meist auch nicht viel, außer, dass es die Freude am Lesenlernen verdirbt (Ausnahme: Das Kind möchte selber üben!). Die, die es noch nicht so mühelos hinbekommen, sollen die Erfahrung machen, dass sie auch etwas KÖNNEN, nicht umgekehrt!

Schreiben als Mittel zum ZweckAb jetzt ist das Schreiben nicht mehr Selbstzweck, sondern Mittel zum Zweck: Die Schreibepochen haben einen Inhalt und nicht mehr nur das Schreibenlernen zum Thema, denn das können ja die Kinder jetzt.

Trotzdem gibt es natürlich noch vieles zu lernen: wie man richtig schreibt

zum Beispiel, und das dritte Schuljahr hält noch eine neue Schwierigkeit bereit, die es zu meistern gilt – das Schreiben mit dem Füller!!

Freya Ingenfeld

Zum Schreibenlernen in der 2. Klasse – Teil III

18 • Aus dem Schulleben

Aus der SMV-Arbeit

Das Schuljahr neigt sich dem Ende zu, auf was für ein Jahr können

wir als SMV zurückschauen? Haben wir unsere Ziele, die wir uns zu Anfang des Jahres gesteckt hatten, erreicht? Was steht noch bevor? Ein kurzer Überblick:

Nach anfänglichen Startschwierig-keiten, befinden wir uns mittlerweile in einer guten Arbeitsstimmung und es entsteht das Gefühl, dass wir auch Dinge zu Ende bringen können!

Neben der Errichtung einer Berufs-informationsecke im zweiten Stockwerk, wurde auch die Pinnwand im ersten Stock überarbeitet und ist seitdem gegliedert in drei Teile: für Schüler, für Lehrer und die SMV betreffend.

Wie bereits zu Anfang dieses Schul-jahres im Prisma 58 von Herrn Elsen erläutert, konnten die Wahlpflichtkurse dieses Jahr aus verschiedenen Gründen leider nicht stattfinden. Aber wir hatten gleich von Anfang an die Idee und den Wunsch, dieses Manko durch einige Projekttage ein wenig aufzufangen. Nun stehen wir kurz vor dem Ende dieses langen Prozesses.

Projekttage zum Thema:Jugendkriminalität und GewaltNach viel Organisationsarbeit zeichnen sich unsere Projekttage in ihrer Gestaltung immer deutlicher ab. • Vom 23. bis 25. Juni wird der normale Schulunterricht für die Oberstufen-klassen 9, 10, 11 & 12 ruhen. Stattdessen werden wir uns an diesen Tagen mit folgenden Themen beschäftigen: JugeNdkrimiNalität & gewalt. In Workshops, ähnlich denen aus der Zeit der Wahlpflichtkurse, nur mit dem Unterschied, auf kürzere Zeit kompri-

miert zu sein, werden wir uns mit den obigen Themen in vielfältiger Weise auseinandersetzen. Personen von außer-halb wie auch SchülerInnen und Lehrer-Innen unserer Schule werden die Work-shops leiten. Den Tagesabschluss werden jeweils verschiedene Vorträge bilden.

ExperimentUm das ganze Projekt ein wenig aus dem Schulalltag zu lösen, wollen wir ein Experiment versuchen: Die Projekt-tage werden hauptsächlich nachmittags stattfinden. Nur in Einzelfällen liegen Termine auch vormittags. Uns ist bewusst, dass dies gewagt ist, doch da es sich (leider) nur um drei Tage handelt, hoffen wir, dass der ein oder andere auch mal auf einen Termin am Abend verzichten kann. Die jeweiligen Vorträge am Abend sind auch für die Öffentlichkeit zugänglich!

Hiermit möchten wir auch alle aus der großen & umfangreichen Leserschaft des Prisma ganz herzlich zu diesen Vorträgen einladen. Letzte Angaben zu Terminen / Referenten / Inhalten, die bei Redaktionsschluss noch nicht klar waren, können zeitnah dem wöchentlichen Infoblatt Splitter, bzw. auf der Termine-seite der Homepage entnommen werden.

Öffentliche Vorträge Am Montag, 23. Juni spricht jemand von Greenpeace um 18 Uhr über das Thema "Gewaltfreier Umweltschutz".

Am Dienstag, 24. Juni referiert um 18 Uhr von Herr Martin Graf, Jugend-richter in Lörrach, zum Thema "Das Jugendstrafrecht – was steckt dahinter? Jugendkriminalität – Einblicke in die Arbeit als Jugendrichter". Anschließend findet ab 19 Uhr eine Podiumsdiskussion

mit Herrn Graf und anderen zur Proble-matik der Jugendkriminalität statt.

Als ganz besonderes Ereignis haben wir Herrn Dr. Daniele Ganser dafür gewinnen können, am Mittwoch, dem 18. Juni um 19 Uhr einen Vortrag zu "Peak Oil: Erdölkriege und Friedens-forschung" zu halten. Dr. phil. Daniele Ganser ist Schweizer Historiker, spezia-lisiert auf Zeitgeschichte seit 1945 und Internationale Politik. Seine Forschungs-schwerpunkte sind Friedensforschung, Geostrategie, verdeckte Kriegsführung, Ressourcenkämpfe und Wirtschafts-politik. Er unterrichtet am Historischen Seminar der Universität Basel und forscht zum Peak Oil, dem globalen Kampf ums Erdöl und dem sogenannten „Krieg gegen den Terrorismus“.

"Peak Oil", der Titel seines Vortrags verrät es schon fast, hat mit der immer knapper werdenden Ressource Erdöl zu tun – genauer, mit dem Punkt, an welchem die maximale Fördermenge erreicht ist. Von diesem Zeitpunkt ab wird die Ölförderung zurückgehen. Bei der Frage, wann dieser "Peak" ist, gehen die Meinungen auseinander. Klar ist nur, dass er entweder bereits war oder in nächster Zeit sein wird. Was dies für Auswirkungen – schon heute! – auf unsere Gesellschaft und Politik, speziell im Nahen Osten hat und was für eine Rolle die Friedensforschung hierbei spielt, wird Thema des Vortrags sein.

Wir würden uns sehr freuen, ganz viele Zuhörer zu dieser sehr interessanten und aktuellen, uns alle betreffenden Problematik begrüßen zu dürfen. Der Eintritt ist frei.

Soweit aus der SMV-Arbeit.

Für die SMV am 11.6., Aurich Jeltsch-Thömmes, Klasse 12

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Prisma(61) Prisma(61)20 • Aus dem Unterricht Aus dem Unterricht • 21

Als ich die Kerze angebrannt hatte, fing zuerst der Docht an zu bren-

nen, danach sog der Docht das Wachs an, der Docht brannte dann nicht weiter. Der Docht wölbte sich ein bisschen und am Ende des Dochtes fing es ein wenig an zu glühen, orangefarbig. Die Flamme, die am Anfang entstand, war klein und wurde größer, sobald der eigentliche Docht nicht mehr brannte.

Die Flamme brennt nicht im Docht sondern außen herum, d. h., die Flamme sieht man nicht direkt am Docht. Nach kurzer Zeit entsteht vom Docht aus ein kleiner Wachssee. Von der glühenden Spitze des Dochtes bis fast unten, also wo der Docht ins Wachs geht, ist der Docht schwarz. Ein kleines Stückchen des Dochtes, unter dem schwarzen ist weißlich, dann kommt der Wachssee. Die Flamme entsteht kurz über dem Ende des weißen Dochtes. Ab da sieht man bis zur Spitze des Dochtes, dass die Flamme am Rand bläulich schimmert.

Der Rest der Flamme wird komplett mit Hellgelb ausgefüllt. Kurz über dem Docht in der Mitte der Flamme, sieht man einen Teil der Flamme durchsichtig. Am Anfang der gelblichen Flamme geht diese ca. 1 cm gerade hoch und wird

dann zu einer Spitze. Um die Flamme sieht man einen gelblichen Schimmer.

Der Wachssee breitet sich langsam aus, ist aber noch nicht ganz am Rand angekommen. Wenn man jetzt z.B. ein bisschen Krümel eines verbrannten Streichholzes in den See legt und beob-achtet was passiert, sieht man, dass die Krümel (beziehungsweise das Wachs) vom Docht angezogen werden. Die Krümel werden dann an die Oberfläche transportiert und von da, in der Nähe des Dochtes, abgestoßen. Die Krümel tauchen wieder unter, werden vom Docht angezogen und anschließend an die Oberfläche transportiert usw. Es gibt aber auch Krümel, die vom Docht angezogen werden und an ihm hängen bleiben. Nach ca. 5 bis 10 min sind die größten Krümel am Boden des Wachs-sees abgesunken, nur noch sehr kleine Krümel setzen die Bewegung fort.

Ich habe in die Kerze ein wenig rein-gepustet, man hörte das Flackern der Flamme. Das Licht, das erzeugt wird, zieht sich in die Richtung der Flammen-spitze. Die Flamme wird kleiner. Wenn sie sehr klein ist, hat sie die Farbe blau. Die Bewegung des Wachses wird ver-ändert. Da, wo die Flamme hinkommt,

Eine Beobachtungsaufgabe aus dem Chemie-Unterricht der Klasse 7b

weicht das Wachs aus. Die heißeste Stelle der Flamme (glaube ich) ist da, wo es am hellsten ist.

Ich mache jetzt ein Streichholz an, puste die Kerze aus und halte das Streichholz schnell in die Nähe des Dochtes, berühre den Docht aber nicht. Ein Übergang der Flamme findet nicht statt, sondern die Wärme vom Streich-holz entzündet das Gas, welches vom erhitzten Wachs kommt.

Ich blase die Kerze ganz aus und sehe den Rauch, der aufsteigt, ca. 5 sec lang. Das glühende Ende des Dochtes erlischt und die Bewegung im Wachs stoppt. Das flüssige Wachs wird nach 20 sec matt.

Swante Lau, Klasse 7b

In den Waldorfschulen wird gerne in den Naturwissenschaften die „phänomenologische Methode“ angewandt: Steht man vor einem neuen Gebiet (z.B. hier die Chemie in der siebten Klasse), so versucht man zuerst die komplexen Phänomene zu entwirren, indem sie genauestens beschrieben und geordnet werden. Ein theoretisierendes Erklären möchte man weitgehendst vermeiden, da dabei allzuleicht die eigenen Gedanken in die Natur projiziert und die Vorurteilslosigkeit und freie Wahrnehmung verlassen werden: „Ich weiß schon“ – und gleich man schaut nicht mehr hin. Der sogenannte goetheanistische Ansatz hingegen zielt vielmehr darauf, dass man umgekehrt die Natur in sich denken lässt – also eine achtsamen innere Haltung der Erscheinungswelt gegenüber pflegt, die die Phänomene zu ihrem Recht kommen lässt. Auf diese Weise entstehen mit dem Wahrgenommenen in dem Mittelstufen-schüler wirklichkeitsgesättigte Begriffe. Im Übergang zum Jugendalter bildet somit der naturwissenschaftliche Unterricht für die Schüler eine hervorragende Möglichkeit, diese zwei Bereiche „Wahrnehmung & Begriff“ im eigenen denkenden Beobachten bewusst und übend zur Wirklichkeit zusammenzufügen. fr

Einige Linoldrucke aus dem Kunst-Unterricht der Klasse 6

Die Schüler der sechsten Klasse haben sich unter guter Anleitung

von Frau Villinger im Linoldruck ver-sucht. Die Themen durften wir uns recht frei aussuchen, nur manchmal beriet uns Frau Villinger ein bisschen.

So entsand eine große Vielfalt an Motiven. Ich zum Beispiel habe mir ein Gesicht ausgesucht. Dabei war es ganz schön schwierig, die Form aus dem Linol herauszuarbeiten, besonders bei den feinen Augenpartien musste ich mit dem Messer sehr sorgfältig arbeiten. Man musste auch darauf achten, dass die Linien nicht zu dünn wurden, denn dann würde die Farbe einfach hinein-laufen und man könnte nichts mehr erkennen.

Zuerst mussten wir mit Hand drucken, aber dann kaufte Frau Villinger eine Linoldruckmaschine, mit der wir mit der Hilfe von einer Kurbel an der Seite die Linolstöcke auf weißes Papier druckten.

Als alle ihr kleines Kunstwerk einmal gedruckt hatten, stellte sich jeder, der wollte, einen Kalender her.

Nicola Kuhle, Klasse 6

Mit Erreichen des 12. Lenbensjahres, dem beginnenden pubertären Wachstumsschub, dem Muskel- und Sehnenwachstum, bekommt das Kind ein anderes Verhältnis zu den Gravitationskräften. Daraus ergibt sich zum Beispiel im Zeichenunterricht eine neue Themen-stellung: Ausgehend von der bisherigen Linie wird die Fläche (und indirekt damit der Raum) im Hell-Dunkel in Angriff genommen. Die Auseinandersetzung von Licht und Finsternis, von Auflösung und Verdichtung, von Höhe und Tiefe, auch von Leichte und Schwere – die Welt der Gegensätze wird immer wichtiger und konturierter erlebbar – zum Beispiel in diesen herrlichen kleinen Kunstwerken. fr

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Prisma(61) Prisma(61) Aus dem Unterricht • 2322 • Aus dem Unterricht

Seit einigen Jahren hat sich an unserer Schule eine schöne Tradition ent-

wickelt, jeweils im siebten Schuljahr im Rahmen des Werk- & Handarbeitsunter-richtes Marionettenpuppen mit den SchülerInnen herzustellen, mit welchen dann ein Märchen einstudiert werden kann. Dazu wurde vor vielen Jahren im Kleinen Festsaal eine professionelle Marionettenbühne eingerichtet, die eine „Theateraufführung in Kleinformat“ ermöglichen kann. Kulissen, Beleuchtung und Vorhang lassen Spielabläufe wie beim Theater auf der großen Bühne erstehen.

Pädagogisches AnliegenMarionettenbau sowie anschließende Einstudierungsphase des eigentlichen Spiels bieten vielfältige Lern- und Erfahrungsfelder, die der Entwicklungs-phase der ca. 13-jährigen SchülerInnen in verschiedensten Bereichen entgegen kommen und enorm bereichernd wirken.

Mit Eintritt in die Pubertät wird den Kindern nach und nach die eigene Körperlichkeit fremd und schwer. Alles „hängt“ und nur mühsam bringt man sich in Bewegung. Es bedarf einer „höheren“ Kraft, trotz der unglaublichen Schwere in Aktion zu treten. Gefühle, die alles Handeln und „Denken“ beherr-schen, schwanken enorm und machen ein kontinuierliches, ausgeglichenes Handeln nur schwer möglich. Tiefe Lebens- und Sinnfragen beschäftigen die jungen Menschen, aber nur selten können diese formuliert und damit auch diskutiert werden. Wie hilft nun da das Marionettenprojekt?

Die Arbeitsbereiche und ihre QualitätenBeim Bau der Marionette erleben die SchülerInnen, wie aus einfachstem Material durch ihre eigene Arbeit eine Gestalt entsteht, die man später durch die „Führung“ zum „Leben“ erwecken kann. Im Rahmen der Herstellung sind auch Themen wie Temperamente, Charaktere, Physiognomie, Charakteri-

sierung der Farbe, Symbolik von Haar- und Augenfarbe sowie der Kleidung von Bedeutung. Dabei klingen unterschwellig Lebensfragen an, die dadurch in objek-tiver Weise diskutiert werden können.

Bei der Marionette muss alles schwer zur Erde tendieren. Die Füße werden mit Blei beschwert. Alle Gliedmaßen, sogar auch der Kopf, hängen zur Erde. Hier können die angehenden Jugend-lichen sich gut einfühlen und intensiv mitempfinden! Wie schön, zu erleben, wenn durch die Spieler später sich die Gestalt streckt, aufrichtet und in die Leichte kommt. Welche Kräfte können dabei den Jugendlichen helfen?

Die EinstudierungsphaseWie beim echten Theater, braucht es ver-schiedenen Aufgabenbereiche, die für das Gelingen des Ganzen zusammen-wirken. Um nur einige zu nennen: Das Bühnenbild, die Kulissen, die Sprache, Inszenierung und Gestik, musikalische Umrahmung, die Beleuchtung, die Organisation und weiteres.

Neben dem Effekt, viel für das Klassenspiel in der 8. Klasse vorzuar-beiten, bieten all die genannten Bereiche ungeheuer passende Entwicklungs- und Lernchancen für die SchülerInnen der ausgehenden Mittelstufe.

Wie schwer ist es, in diesem Alter die Kinder zu klarem, deutlichen und womöglich gestaltetem Sprechen zu bringen! Unglaubliche Lernfelder tun sich für die Gruppe der Sprecher hier auf. Bei der Gestaltung des Bühnenbildes braucht es intensive innere Bilder, die aus der Beschäftigung mit dem Stück entstehen. Diese finden nun Ausdruck im eigenen Gestalten; objektiv an die bühnentechninschen Gegebenheiten angepasst. Dazu kann man das Erlernte der letzten Schuljahre anwenden: Farbgestaltung, Hell-Dunkel-Technik, Perspektive ... Die Beleuchtung ver-langt aktives und sensibles Miterleben des Spielablaufes und ständige Geistes-

gegenwart – unabhängig vom eigenen, aktuellen Gefühlsleben. Die Spieler, welche die Puppen führen, dürfen die Gestik, den Ausdruck feinen seelischen Empfindens, über die Puppe darstellen und müssen sich noch nicht selbst auf der Bühne zeigen, was ja in dieser Entwicklungsphase so schwer ist. Als „Führer“ der Puppe ist dies nur besonnen und mit äußerster Ruhe möglich – ansonsten rächen sich die vielen feinen Fäden (Objektive Konsequenz!)! Dazu kommt noch die Zusammenarbeit mit der Spielergruppe: Ruhe und Konzen-tration während knapp einer Stunde, im Dunkeln hinter der kleinen Bühne, auf engstem Raum zusammengedrängt. Das Zurückstellen von Sympathie und Antipathie, dem Gelingen des Stückes zuliebe, ist absolut gefordert. Dazu fast wortlose Absprache und Zusammen-arbeit. Welch eine Anforderung an die sonst so impulsiven SiebtklasslerInnen! Die begleitende Musik dient der Stim-mung des Ganzen und der einzelnen Szenen. Auch hier: viel Üben, aufeinan-der hören, eigene Befindlichkeiten zurückstellen und absolute Konzentration und Aufmerksamkeit auf wann was gefordert ist. Und das Ganze in Eigen-regie und ohne DirigentIn!

Die Beschäftigung mit dem Inhalt und der Symbolik des Märchens liegt allem Tun zugrunde und knüpft, auf neuer Ebene, an die vielen Märchen, die im ersten Schuljahr gehört wurden, neu an.

ProjektablaufSeit Schuljahresbeginn bis zu den Oster-ferien wurden in epochalen „Projekt-stunden“ die Puppen hergestellt. Gemeinsam mit mir als Klassenlehrerin erarbeiteten die SchülerInnen das Bau-prinzip der recht einfachen „Bleischnur-marionette“. An einem Samstagmorgen halfen dann alle zusammen, mit Unter-stützung von Frau Nebeling, Frau Tietz-Beyer und einiger Eltern, das Führungs-

kreuz mit den Fäden anzubringen sowie Restarbeiten fertig zu stellen.

Während einer Schulwoche malte eine Gruppe von zehn SchülerInnen während des Fachunterrichts am Vor-mittag am Bühnenbild und an den Kulissen. Die Musikgruppe erarbeitete die Musikstücke schon während der Projektstunden nach Fertigstellung der Puppen und intensivierte die Proben-arbeit in den drei Wochen vor den Auf-führungen. Zehn SchülerInnen bildeten die „Sprechergruppe“, welche abschnitt-weise den Märchentext erarbeitete. In der letzten Phase der Projektzeit wurde intensiv an Sprachübungen gearbeitet und an den Texten gefeilt. Die kürzeste Einstudierungsphase hatten die Spieler und Beleuchter: aus organisatorischen Gründen war für diese anspruchsvolle Aufgabe, die Puppen führen zu lernen, nur zwei Wochen Zeit. Dafür aber intensiv, jeden Tag mindestens zwei Stunden! Das erforderte jede Minute absolut ernsthafte Arbeit und Einsatz jedes Einzelnen!

In der letzten Schulwoche vor Pfingsten fanden insgesamt sieben Aufführungen statt, für die Klassen der Unter- & Mittelstufe, für Kindergarten-kinder, sowie für Eltern und Freunde.

FazitNoch viele Dinge wären aufzuzählen, die es zu lernen und entwickeln galt. Ich denke, die genannten Beispiele über-zeugen von der Bedeutung eines solchen Projektes im siebten Schuljahr!

Ich danke den SchülerInnen der Klasse 7a, die durch ihre gute Mit- und Zusammenarbeit sowie Selbständigkeit das gute Gelingen des Märchens ermög-licht haben, Frau Ingrid Nebeling für ihren großen Einsatz beim Marionetten-bau sowie allen KollegInnen, die mich und die Klasse immer wieder bei der Arbeit unterstützt haben. Es war ein großartiges Projekt und hat allen viel Freude gemacht.

Magdalene Dycke, Klassenlehrerin Kl. 7a

Ich habe gelernt, konzentriert und ruhig zu sein und dass man zusammen arbeitet.Mich hat beeindruckt, wie wir zum ersten Mal eine Aufführung hatten und auf einmal alles klappte.Wenn jemand krank war, haben wir alle gemeinsam geschaut, wer wo ersetzen kann.Ich habe gelernt, geduldiger zu sein.Mich hat beeindruckt, wie die Marionetten ihre Gesten ausführen.Die Zusammenarbeit hat gut gestimmt.Es war schwierig, die Marionette so lange gerade zu halten.Ich habe gelernt, bei einem Text Sachen so zu betonen, dass es interessant ist.Wir haben gelernt, dass man viel Geduld braucht.Es hat mich beeindruckt, dass man die Marionetten so spielen kann, dass man denken könnte, dass es lebende Puppen seien.Ich fand es schade, dass wir unser Spiel nicht als Zuschauer erleben konnten.Mich hat beeindruckt, dass es am Schluss so gut wurde.Ich habe vor allen Dingen Ausdauer gelernt, weil ich hinter der Bühne viel warten uns still sein musste.Mich hat beeindruckt, dass es die Gäste so schön fanden.Ich fand es sehr schön, als ich die Beine, Arme und den Kopf an der Puppe hatte. Als sie dann noch angezogen war, war es noch schöner und das Schönste aber war, als sie an den Fäden hing und man sie spielen konnte.Mich hat beeindruckt, dass so viele Leute hinter der Bühne spielen konnten und sich dabei nicht in den Weg kommen.Wir haben gelernt, etwas zusammen zu machen, auch manchmal ohne Lehrer.Ich fand die Musik gut. Es war richtig schön. Danke, Frau Dycke!Ich habe gelernt, zu helfen, wo Hilfe gebraucht wurde, und mich nur auf dieses Spiel zu konzentrieren, war schwer.Wir haben gelernt, zusammen zu arbeiten und sich gegenseitig zu helfen.Es war nicht einfach, für längere Zeit zu arbeiten, aber es hat viel Spaß gemacht!!!Als ganze Klasse haben wir gelernt, ein Team zu werden, so dass die Aufführungen am ende sehr schön wurden.Ohne Zusammenarbeit klappt es nicht so gut.Mich hat beeindruckt, dass man in so kurzer Zeit ein ganzes Marionettenstück auf die Beine stellen kann.

Ich habe gelernt, VIEL GEDULD ZU HABEN!!!Wir haben gelernt, dass wir als Gruppe viel schaffen, wenn jeder seinen Teil dazu beiträgt.

ScHüLErstimmen zum MarionettenprojektDer Teufel mit den drei goldenen Haaren Ein Marionettenprojekt der Klasse 7aTeufel

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Prisma(61) Prisma(61)24 • Aus dem Unterricht

Wie für jede 8. Klasse, war es auch für unsere Kinder in diesem Jahr

soweit, sich auf das traditionelle Achtklass-Spiel einzulassen!

Nachdem sich die Jugendlichen gemeinsam mit Frau Reichert dafür entschieden hatten, das ausgesprochen anspruchsvolle und heitere Stück „Das Haus der Temperamente“ von Johann Nepomuk Nestroy aufzuführen, gab es viel vorzubereiten, was jeden forderte: Im Vorfeld musste abgeklärt werden, wie das Bühnenbild auszusehen hat, Kostüme mussten ausgesucht und angepasst werden und die Schüler sich mit dem Stück und ihren Rollen aus-einandersetzen, wobei das Auswendig-lernen des Textes für viele eine Hürde darstellte, die es zu meistern galt.

Nach einer, für die Schüler anstren-genden Probewoche in den Fasnachts-ferien und der sich anschließenden Theater-Epoche (Prisma 60), war es am 13. März endlich soweit: Die Aufführung konnte nach allen Anstrengungen stattfinden! Morgens im neuen, vollbesetzten Großen Festsaal vor der Schülerschaft und abends dann in dem nicht mehr ganz so vollbesetzten Saal die Hauptaufführung.

Besonders beeindruckend war das viergeteilte Bühnenbild, das dank eines aufwendigen Gerüstbaues, auf zwei Spielebenen realisiert werden konnte. In jeder der so entstandenen Wohnungen lebte eine den vier Temperamenten entsprechende Familie.

Unten links, in der ganz in blau ge-haltenen Wohnung, die melancholische Familie Trüb. Gegenüber erstrahlte in hellem Gelb die Wohnung der fröhlichen, sanguinischen Familie Froh. Darüber ruhte, ganz in grün, die phlegmatische und äußerst gemütliche Familie Fad. Ihr wiederum gegenüber ließ die cholerische, aufbrausende Familie Braus die roten Wände erbeben.

Mit viel Witz und Einfühlungs-vermögen wurden die vier gegensätz-lichen Temperamente der Familien, die zwei Intriganten Schlankel und Hutzli-putz, sowie einige Diener und Helfer von den Schülern dargestellt.

Abschließend kann gesagt werden, dass dieses Theaterprojekt für unsere Klasse ein großes Abenteuer war! Jeder Schüler spürte, dass er mit seiner Rolle oder sonstigem Tun wirklich wichtig war und dass eine solche Aufführung nur dann stattfinden kann, wenn alle

als Team an einem Strang ziehen.Doch nicht nur für die Schüler

war die vergangene Zeit eine Heraus-forderung; auch für die sie begleitenden Lehrer, in unserem Fall Frau Reichert und Herr Kuhle, sowie Frau Tietz-Beyer und Frau Schubert stellte das Klassen-spiel eine große Aufgabe dar. Galt es doch für sie, die Jugendlichen, die sich gerade in einer Phase des Aufbruchs und Aufbegehrens befinden, bei der Stange zu halten.

Wie schon Frau Reichert zur Ein-führung des Stückes sagte, werden wir uns sicherlich noch alle – die Schüler, die mitarbeitenden Lehrer und auch wir Eltern immer wieder eindrücklich an dieses Achtklass-Spiel erinnern und noch lange werden Sätze wie: “Aaggnneess, wenn du halt jetzt nicht kommst, dann kommst du halt später ...“ in uns nachklingen und uns erheitern!

Georg & Sabine Sprich, Schülereltern Klasse 8b

Abenteuer Achtklass-Spiel!

Weitere Bilder auf der Bildergalerie der Schulhomepage.

Aus dem Unterricht • 25

Es war kurz vor den Sommerferien, als unser Klassenlehrer Herr Kern

uns sagte, dass wir nach den Sommer-ferien wissen sollten, was wir als Thema für unsere 8.-Klassarbeit wählen wollten.

Nach den Sommerferien hatten schon einige ihr Thema, doch einige waren noch unschlüssig. Aber im Laufe des Jahres fanden alle ein Thema. Einige änderten ihr Thema aber auch noch mal.

Wir machten immer mal wieder Kontrolltage, an welchen jeder mit-brachte, was er bisher gemacht hatte. So ging es das Jahr durch, man schrieb zuhause Texte und ließ sie dann von Herrn Kern begutachten. Es bekam auch jeder ein Heft, in welchem man Herrn Kern die Fortschritte, die man gemacht hatte, aufschreiben konnte. Dieses Heft gab man dann Herrn Kern, er schrieb Vorschläge in das Heft und gab es dem Schüler zurück und dieser konnte dann die Vorschläge in die Arbeit einbauen. Zu Ende der Zeit, welche wir hatten, wurden diese Hefte nicht mehr benutzt.

Nach den Osterferien kam die Zeit, in welcher wir die Arbeiten fertigstellten. Wir bearbeiteten unsere Vorträge und übten sie. Wir malten Plakate, auf welchen groß der Titel unseres Themas stand. Wir arbeiteten an unseren Präsen-tationen für die Tische. Am Donnerstag vor der Präsentation machten wir eine Generalprobe, welche fast gut verlief.

Am Samstag, dem 7. Juni nach-mittags präsentierten wir unsere Arbeit. Es gab die verschiedensten Themen von Musikbeiträgen über sportliche und mystische bis hin zu Tierarbeiten und Handwerksarbeiten. Nachdem alle gesagt hatten, was sie gemacht hatten und noch kurz etwas zu ihrer Arbeit gesagt hatten, gingen wir zu unserm Tisch. Dort konnte man Genaueres über unsere Arbeit erfahren.

Mir hat die Arbeit dabei geholfen, zu lernen Texte zu verfassen und frei vor einer großen Menschenmenge zu reden.

Samuel Dinkel, Klasse 8a

Die Jahresarbeiten in unserer achten Klasse

Das wirkliche Erleben des Geistigen wird überall, wo man dieses Geistige trifft, Individualismus.

Das Definieren wird überall Allgemeines.Wenn man durchs Leben geht, einzelnen Menschen

gegenüber tritt, muss man ein offenes Herz, einen offenen Sinn haben für diese einzelnen Menschen. Man muss sozusagen jedem einzelnen Menschen gegenüber in der Lage sein, ein ganz neues Menschengefühl zu entwickeln.

Man wird nur dadurch den Menschen gerecht, dass man in jedem Einzelnen einen neuen Menschen sieht. Aus dem Grunde hat jeder Mensch uns gegenüber das Recht, dass wir ihm gegenüber ein neues Menschengefühl entwickeln.

Denn wenn wir mit einem allgemeinen Begriffe kommen und sagen, so sollte der Mensch sein in dieser oder jener Hinsicht, dann tun wir ihm Unrecht. Mit jeder Definition des Menschen setzen wir uns eigentlich eine Brille auf, um den individuellen Menschen nicht sehen zu können.

r.St. 6.10.1922, GA 217

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26 • Prisma(61) • 27Prisma(61)

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Prisma(61) Aus dem Unterricht • 29

Kernkraftwerk Gösgen

I m Zuge unserer Physikepoche stand auch traditionell der Besuch in einem

Kernkraftwerk an. Wir fuhren nach Gösgen in die Schweiz. Beim Kraftwerk angekommen, wurde erstmal über- prüft, ob sich im angrenzenden Biotop Monsterfrösche oder grün-blaue Fische befänden. Leider waren keine dieser Spezies, die nur in unmittelbarer Nähe von Kernkraftwerken entstehen und leben können, sichtbar ...

Die Schweiz deckte ihren Energie-bedarf lange Zeit aus der Wasserkraft. Doch mit dem Konjunkturaufschwung nach Ende des 2. Weltkrieges, überstieg die Nachfrage die bereitstellbare Ener-giemenge schon bald. So stand die Ent-scheidung im Raum, entweder auf fossile Brennstoffe zu setzen oder auf die Kern-energie, da das Potential der Wasser-kraft angeblich ausgeschöpft war. Der Schweizer Bundesrat entschied sich für die Kernenergie mit tiefen Gestehungs-kosten, Versorgungssicherheit und Umweltschutz als ausschlaggebende Argumente: "Saubere Kernenergie" sollte die in der Tat saubere Wasserkraft ergänzen. Die vier Kernkraftwerke in der Schweiz decken mit ihren fünf Kraftwerksblöcken rund 40 % des schweizerischen Strombedarfs.

Das Kernkraftwerk Gösgen, KKG, ging im November 1979 ans Netz und hat seitdem angeblich überdurchschnitt-liche Werte in Bezug auf Verfügbarkeit & Sicherheit ausgewiesen. So die Dar-stellung aus Sicht des Kernkraftwerks.

stark vereinfacht und "pro Atomkraft" ausgelegt. Man konnte den Eindruck bekommen, man werde einer kleinen Gehirnwäsche unterzogen. Regenerative Energien wurden belächelt und als Utopien und nicht realisierbar oder nur im kleinen Rahmen nutzbar abgetan. Alles lief darauf hinaus, den Eindruck zu vermitteln, dass erstens Kernkraft sicher, sauber, umweltverträglich und von Nöten sei und zweitens dass es sich bei der Kernkraft um die Energiequelle der Zukunft handele.

Als es in der Ausstellung um heiklere Themen wie die Entsorgung des radio-aktiven Abfalls ging, wurde dies durch verschiedene kleine Tricks zu verstecken versucht. Die Entsorgung wurde uns in einem kurzen Film erläutert, doch es war nicht einfach nur ein Film, nein, man bekam vorher eine 3D-Brille und konnte den Film dreidimensional anschauen. Der Ernst der Thematik wurde durch technische Spielereien zu unterdrücken versucht. Als Schlussaussage des Films stand dann auch ganz plump im Raum, der radioaktive Abfall werde in luftdichte Container eingeschlossen, abgestellt, das ganze Areal mit Erde überschüttet und dann "wird das alles begrünt und lagert dann da für die nächsten 10000 Jahre und man muss sich nicht mehr drum kümmern!" (Zitat aus dem Film)

die Entsorgung des Mülls die Kosten sprengt – noch ganz von der Tatsache abgesehen, dass die Entsorgung ja noch gar nicht geklärt ist.

Besuch der 12. Klasse im Kernkraftwerk Gösgen, Schweiz

Kaum waren wir angekommen, wurden wir schon freundlich begrüßt. Eine ganze Palette von Menschen stand den Besuchern zur Verfügung. Alles war blitzblank und sauber. Wir wurden in zwei Gruppen aufgeteilt und erstmal durch einen "Info Parcours" geführt. Es war unglaublich, was es da alles gab. Technischen Schnick-Schnack ohne Ende, man konnte sich ein Kartenspiel sammeln und alle Darstellungen waren

Der Reaktor in Tschernobyl nach dem Unglück

Hier liegt jedoch das hauptsächliche Problem der Kernenergie! Die Entsor-gung der anfallenden Abfälle ist nicht geklärt. Es gibt weltweit noch keine befriedigende Lösung für radioaktiven Müll aus Kernkraftwerken. Nur will dies kaum einer in der Politik, geschweige denn in der Wirtschaft wahrhaben. Denn solange man sich nicht um Entsorgung kümmern muss, ist die Kernkraft ein hochprofitables Unterfangen. Löst man sich jedoch von dieser kurzsichtigen und allen Folgegenerationen gegenüber asozialen Sichtweise, erkennt man, dass

Länder, die Kernkraftwerke in Betrieb haben (aus: Wikipedia)

Bis das radioaktive Uran bzw. Plutonium aus Kernreaktoren zu einem stabilen Bleiisotop zerfallen ist, vergehen nicht 10000 Jahre, sondern die Zahl geht in die Millionen! Angesichts dieser Tatsachen ist es völlig irrsinnig, noch weiter auf die Kernenergie zu setzten! Wie kann man davon ausgehen, den hochgefährlichen Abfall über so lange Zeitspannen zu lagern? Allein schon während der letzten 100 Jahre wäre es aus politischen Gründen heraus fast unmöglich gewesen, eine sichere Lage-rung zu ermöglichen (aufgrund von Kriegen, Terrorakten etc.). Gut, wird dann immer wieder argumentiert, es sei doch sehr wahrscheinlich, dass die Wissenschaft auf jenem Gebiet so große Fortschritte machen werde, dass die Entsorgung bzw. der Verfall erleichtert und beschleunigt werden können. Trotz-dem kann man dies nicht mit 100 %-iger Wahrscheinlichkeit sagen, doch zieht man seinen Kopf mit dieser Argumenta-tion geschickt aus der Schlinge. Der Müll und die mit ihm verbundenen Probleme werden den zukünftigen Generationen aufgebürdet, während jetzt die Gewinne verprasst werden, statt dass der Großteil jenes Geldes in die Erforschung von Möglichkeiten der Entsorgung gesteckt wird.

... kurzsichtige und allen Folgegenerationen gegenüber asoziale Sichtweise ...

Was von dieser Vorhergehensweise zu halten ist, möge jeder für sich selbst entscheiden. Doch ob Kernkraft unsere Energieprobleme nach dem Öl – eine Zeit, die gar nicht mehr so weit entfernt ist – auf Dauer lösen kann, ohne unseren blauen Planeten auf Jahrtausende oder sogar Jahrmillionen zuzumüllen, ist in meinen Augen äußerst fraglich.

Aurich Jeltsch, Klasse 12

28 • Aus dem Unterricht Prisma(61)

Wie kann man ein ernstes Thema humorvoll darstellen? Diese

schwierige Frage hat der Zwölftklässler Aurich Jeltsch-Thömmes in seinem Film „Vernachlässigung – ein Problem von gestern? Hänsel & Gretel – Märchen oder Aktualiltät?“ vorbildlich gelöst.

Da liest ein Märchenerzähler (Albert Staiger) mit stoischer Gelassen-heit plötzlich vor, dass Hänsel & Gretel immer weiter laufen wie Schweizer Uhren, um wenig später fortzufahren, Gretel (diesmal bezogen auf eine Parallel-handlung zum Märchen in der Jetztzeit) habe sich telefonisch mit einem Berater ausgesprochen und sich dadurch von der Hexe befreien können.

Solche bewussten Brüche ziehen

sich durch das filmische Geschehen hin-durch – nicht nur, um Aktualität herzu-stellen, sondern auch als Mittel einer Verfremdung, einer Komik, die Lachen provoziert und damit dem Thema die Gefahr des erhobenen Zeigefingers nimmt.

Die Märchenebene verfremdet der Zwölftklässler zum Beispiel dadurch, dass er in der unmittelbaren Fortsetzung stimmungsvoller Landschaftsbilder ein Gespräch der beiden Protagonisten einbaut, das zu dem Schluss kommt, ein Schafsbraten wäre jetzt allemal besser als diese Landschaft, woraufhin plötz-lich die sieben Zwerge erscheinen, die das Geschwisterpaar zum Hexenhaus weisen, auf dessen Dach die Hexe sitzt

und einen Joint raucht, während Hänsel Doppelkekse entdeckt. Nach diesem Verfremdungseffekt wirkt zudem die sich anschließende nächtliche Drogen-szene umso hoffnungsloser und härter.

Eine ausgesprochen intensive Wirkung erzielt der Film durch die Unterscheidung von klaren Schwarz-Weiß-Aufnahmen des Märchens und eher verschwommenen Farbbildern der aktualisierten Szenen. Ein besonderes Lob gilt hier sicherlich der exquisiten Kameraführung von Klassenkamerad Andreas Speckenwirth, aber auch die treffende Musikauswahl tut das ihre um angelegte Kontraste zu verdeutlichen.

Bei der Premiere am 30. Mai im Großen Festsaal erhielt Helmut Mally für seine schauspielerische Leistung als Vater den Goldenen Doppelkeks verlie-hen. Und dass die ganze Filmcrew bei der Arbeit mächtig viel Spaß hatte, bewiesen die verunglückten Szenen „beim Dreh“, die im Abspann natürlich auch nicht fehlen durften. Der Film wird am Montag, 23. Juni, im Anschluss an den öffentlichen Greenpeace-Vortrag um ca. 19 Uhr noch einmal gezeigt, ist aber auch beim Autor als DVD erhältlich.

Karin Steinebrunner

Pandolfo will seine Tochter Rosaura an Federico Rasponi verheiraten.

Als dieser unerwartet stirbt, wird sie Silvio versprochen.

Dann taucht Beatrice, verkleidet als Federico Rasponi, mit ihrem Diener Truffaldino auf. Der verliebt sich in Blandina, Dienstmädchen von Rosaura. Beinahe fliegt Beatrices Verkleidung

auf, als sie auf Tebaldo trifft, der sie kennt. Aber mit einem Beutel Dukaten lässt er sich bestechen und verrät nichts.

Truffaldino wartet vor dem Gasthof „Zum goldenen Pfau“ auf etwas zu Essen. Da kommt ein Reisender namens Florindo mit seinem Träger, der es nicht schafft, den Koffer bis zum Gasthof zu tragen. Truffaldino bietet seine Hilfe an und bekommt nachher das Angebot, dem Reisenden zu dienen. Er nimmt das Angebot an – und schon hat Truffaldino einen zweiten Herren.

Bald soll Truffaldino ein Essen arrangieren. Zu seinem Pech sitzt in dem einen Raum Beatrice und in dem anderen Florindo. So muss er beiden zugleich aufwarten und schafft dieses auch mit sehr viel Glück.

Das Ende des Stücks verraten wir noch nicht, dafür müssen Sie zu unserer Vorstellung am 17., 18. oder 19. Juli um 20 Uhr kommen.

Jonathan Elsen, Tobias Ruhnau,

Klasse 8a

Der Diener zweier Herren

Hänsel & Gretel

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Prisma(61) Prisma(61)30 • Bücher

Bartimäus

von Jonathan Stroud

Taschenbuch oder gebundene Ausgabe: 540 Seiten erschienen in 3. Auflageim April 2006im cbj-Verlag Random Houseaus dem Englischen vonKatharina Orgaßund Gerald Jung

ISBN-10: 3442364027

ISBN-13: 978-3442364022

"Die Temperatur im Zimmer sank rasch. Eis bildete sich auf den

Vorhängen und überzog die Decken-lampen mit einer dicken Kruste. Die Glühfäden sämtlicher Birnen schnurrten zusammen und verglommen, und die Kerzen, die wie eine Kolonie Gift- pilze aus jeder freien Fläche sprossen, erloschen. Der Schwefeldampf ver-dichtete sich zu einer Rauchsäule. Dann tauchten mitten im Raum zwei gelbe, stechende Augen auf."

So erscheint Bartimäus im Leben des hochbegabten und doch erst 12 Jahre alten Zauberlehrlings Nathanael.

Nathanael beschwört den Dschinn ohne das Wissen seines Meisters, um sich für eine alte Schmähung zu rächen. So kommt er einem machthungrigen Putschisten in die Quere und bald liegt das Schicksal der ganzen Zauberei-gesellschaft in seinen Händen ...

Eine mit ausgeprägtem Humor, aber dennoch ernst und mit durchaus gesellschaftskritischem Hintergrund geschriebene dreibändige Fantasy-Reihe.

Lars Roloff, 8. Klasse

FrettchenArtgerecht halten, richtig verstehen

Hast Du Dir schon mal überlegt, wie es wäre, so ein Tierchen zu haben?

Intelligent, neugierig und verspielt sind die aufgeweckten Tiere immer für einen Schabernack oder ein Abenteuer bereit. Hier erfährst Du, was ein Frettchen alles braucht, um sich rundum wohl zu fühlen – von der richtigen Ausstattung, Pflege, Ernährung bis zur Beschäftigung.

WasserschildkrötenGlücklich und gesund, artgerecht halten und richtig verstehen

Sumpfschildkröten lieben ein Terra- rium mit großem Badebecken und

Spielplatz, während Wasserschildkröten ein Aquarium vorziehen. Hier erfährst Du, was eine Schildkröte an Ausstattung, Pflege und Ernährung braucht, um sich rundum wohl zu fühlen. Jetzt kannst Du Dir überlegen, ob es als Haustier zu Dir und Deiner Familie passt.

Beate Felgenhauer, aus der Schulbibliothek

Rezensionen empfehlenswerter Bücher / Neues aus der SchulbüchereiWir freuen uns immer über Hinweise auf lesenswerte Bücher – besonders, wenn sie plötzlich aus Schülerfeder geschenkt werden.

LeseprobeDie sieben mir zugänglichen magischen Ebenen überlagern einander, jede enthüllt bestimmte Aspekte der Wirklichkeit. Die erste Ebene umfasst gewöhnliche stoffliche Dinge (Bäume, Häuser, Menschen, Tiere…), die für jedermann sichtbar sind; die sechs übrigen offenbaren alle möglichen Geister, die friedlich ihren Geschäften nachgehen. Höhere Wesen (beispielsweise ich) können mithilfe innerer Augen gleichzeitig auf allen sieben Ebenen sehen, primitivere Geschöpfe müssen mit weniger auskommen. Menschen sind ausgesprochen primitiv. Zauberer benutzen Kontaktlinsen, um auch die zweite und dritte Ebene wahrzunehmen, aber die meisten Leute müssen sich mit der ersten begnügen und ahnen deshalb auch nichts von den mannigfaltigen Machenschaften um sie herum. So könnte, um nur ein Beispiel zu nennen, etwas Unsichtbares mit haufenweise Fangarmen direkt hinter dir stehen, ohne dass du s merkst. Und zwar JETZT.

Luna

von Julie Anne Peters

Roman 336 Seiten

übersetzt von Catrin Frischer

erschienen 2006im dtv extra

ISBN: 978-3-423-71179-1

Ein Junge, der sich als Mädchen fühlt und den seine männliche Hülle

quält, wird in diesem Buch von seiner Schwester sehr einfühlsam beschrieben. Liam hat schon als kleiner Junge lieber mit seiner Schwester Regan Puppen gespielt als Fußball. Sie ist die Einzige, welche sein Geheimnis kennt. Sein Vater erwartet von ihm, dass er sich endlich wie ein Junge verhält. Aber so sehr sich Liam anstrengt, es gelingt ihm nicht sein wahres ICH zu unterdrücken. Jede Nacht schleicht er sich in Regans Zimmer, um endlich so zu sein wie er sich fühlt: ein Mädchen Namens Luna. Er zieht sich Kleider und Perücken an, schminkt sich und tanzt im Mondschein vor dem Spiegel. Aber dieses Geheimnis zermürbt ihn und Regan langsam und es muss etwas geschehen ...

Ich erlebte das Buch sehr fesselnd geschrieben und fand es toll, dass diese Problematik, über die sich oft lustig gemacht wird (z.B. „Schwuchtel“ als Beleidigung), so sehr verständnisvoll beschrieben wird, dass man richtig mit-fühlt und froh ist, in der „richtigen“ Hülle geboren zu sein. Ein Buch für junge Menschen ab 14 Jahren, welche gerne auch mal über das „Anders-Sein“ lesen wollen.

Beate Felgenhauer

Zum

Ausleihen in

der Schulb

ibliothek

rätsel / Kleinanzeigen • 31? ???

Winter-Preisrätsel

Im Winter stellte das Gartenbau-Team das Rätsel und fragte nach einer Zahl,

einer Honigkilozahl. Und die Antwort musste heißen:

Sechs! Denn ein Bienenvolk braucht Wärme von sechs Kilogramm Honig, um ein Kilogramm Wachs zu erzeugen.

Alle, die damals mitgemacht hatten, erhielten ein Gläslein süssesten Honigs und haben es auch sicher schon auf ihrem Butterbrötchen verzehrt, aber xxx aus der 3. Klasse wurde für das Siegerfoto ausgelost. Hier sieht man sie mit ihrem Honiggewinn aus dem Gartenbau vor den Wildbehausungen anderer Insekten. fr

Sommer-Preisrätsel: Wer kennt unsere Schule?

In diesem Frühjahr konnten dreihundertundvierundachtzig

teils sehr listig versteckte Eier auf den sechsunddreissig Prismaschulzeitungs-seiten gefunden werden. Neununddreissig Einsendungen von Klasse eins bis acht (Was ist mit den Oberstüflern, mögen sie keine Gummibären?) fanden wir im Kasten vor, aber längst nicht alle hatten auch alle Eier entdeckt ... – xxx hatte allerdings alle gefunden und auch noch beim Auslosen das große Glück gehabt, die dicke süße Tausend-Gramm-Gummibärle-Tüte zu gewinnen. Herzlichen Glückwunsch!

Das Sommerrätsel ist genau für unsere Schule maßgeschneidert und sehr anspruchsvoll: wer keNNt uNsere schule? Was man nicht weiß, kann man

zählen oder bei Menschen unserer Schule nachfragen (bei Lehrern, bei Schülern, bei Eltern, bei den Hausmeistern, den Küchenfeen, den Leseratten, den Kernzeitbetreuer- Innen, bei den Bürodamen und und und …).

1. In der wievielten Ausgabe unserer Schulzeitung steht dieses Zahlenrätsel?2. Wie viele Gänse leben momentan an unserer Schule?3. Wie viele Kinder gehen bei Herrn Wehkamp in die sechste Klasse unserer Schule?4. Welche Klassen gestalten an unserer Schule traditionell eine Jahresarbeit?5. Wie viele Eurythmielehrer unterrichten zu Johanni an unserer Schule?6. Wie viele Buchstaben hat der Nachname der Mensachefin unserer Schule?7. Wie alt ist unsere Schule?8. An wie vielen Tagen pro Woche öffnen Eltern unsere Schulbibliothek?9. Wie viele Türen haben die Räume der Kernzeitbetreuung an unserer Schule?10. Wie lange dauert die normale WAldorf-Schulzeit auch an unserer Schule?11. Wie viele Ziffern hat die Hausnummer unserer Schule?12. Wie viele Wohnungen hatte das Haus des Klassenspiels der 8b unserer Schule?13. In welcher Klasse liegt die Hausbauepoche an unserer Schule?14. Wie viele Ecken hat die Drehscheibe auf dem Kleinen Pausenhof unserer Schule?15. Wie viele Ostereier waren im letzten Prisma unserer Schule versteckt?16. Wie viele Treppenstufen führen zum Haupteingang unserer Schule hoch?17. Wie oft gibt es an unserer Schule im Schuljahr richtige Ferienzeiten?18. Wie viele Tage hat der Monat des Mittsommerspiels unserer Schule?19. Wie oft kann ein Schüler an unserer Schule maximal "sitzenbleiben"? Und nun: Wie lautet die Summe aller erfragten Zahlen?Lösungsangebote können wie immer mit Namen und Klasse auf einem Zettelchen in den Prismabriefkasten im Foyer geworfen werden. Jeder jeglichen Alters darf selbstverständlich mitmachen!! Im Herbstprisma soll der Gewinner verkündet werden. Der Preis ist aber leider noch unklar. fr

Frühling-Preisrätsel

Au pair in Zentralfrankreich von Künstler-Waldorffamilie ab Sept. 08 gesucht. Absolut ländlich, 3 Kinder im Alter von 13, 7 und 1 Jahr.Näheres bei M. Dycke, 07627-472431ARTABANA statt Krankenkasse – bundesweite Initiative – örtliches Treffen monatlich. Interessenten bitte ein Vorgespräch absprechen. K.-H. Meyer, 07764-933999 [email protected] gut erhaltene Kantele von Gärtner m. Original-Koffer u. Zubehör 200 €, Inka Schubert, 07622-8509Haus Wendepunkt: das ehemalige Kinderheim Stockmatt hat eine neue Bestimmung gefunden: und wir ein neues Zuhause. Wir vermieten Räume für Seminare & Feste, an Urlaubs-gäste & Gruppen, haben ein K-URlaubs- angebot, eigenes Seminarprogramm und eine Arztpraxis im Haus. Näheres unter: www.haus-wendepunkt.de Suche Musiker, die mit mir (Schlag-zeuger Baujahr 1963) ab und an

Musik machen wollen. Stilrichtung: Jazz-Rock (Pat Metheney, War, David Sanborn, oder ähnliches). Wer hat Interesse an einer Session? H. Himmelstoß, 07629-912616 oder [email protected] & Kunstmaler sucht geräumige 2-3-Zi.-Whg im Landkreis Lörrach. Bitte wenden Sie sich an Martin Gutjahr, 07641-957999 Drucksachen aller Art gestaltet Frauke Roloff, 07622-5746Tibet Terrier Welpen mit Ahnentafeln (wir züchten im KTR/VDH), geimpft, entwurmt und gechipt aus liebev. Hobbyzucht. F. Ingenfeld, 07622-5917Schlagzeug-Unterricht erteilt erfahre-ner & langjähriger Berufsdrummer. Unterrichtsorte: Wehr und Maulburg. Fritz Rollbühler 07762-70250Riesiger Sack kleiner Styropor-kügelchen abzugeben, genug für zwei große Sitzsäcke, für 20 €,Frauke Roloff, 07622-5746

Kleinanzeigen Fortsetzung von Seite 2

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Prisma(61) Prisma(61) Aus dem Umkreis / Aus dem Kindergärten • 33

SommerprogrammKultur.raum Rosenhof• Tanz-Workshop 20.21.22. Juni 08 mit Claude Coldy

• zeiTgenössischer & performance Tanz 11., 12., 13. Juli 08 Regula Wyss (Schweiz)Kea Stefania Tonitti (Italien)Pilar Buira Ferre und Tilo Wachter (Deutsch-Spanisch)Norbert Steinwarz und Andreas Cincera (Schweiz / Italien)

• kunsTaussTellung „Transparencias“ 11. Juli - 31. augusT 08Vernissage 11. Juli 19 UhrGerard Helmes und Karin Langendorf, Waltraut Brügel, Dorothee Rothbrusch und Pascal Palun, geöffnet: Sams- & Sonntags 15 - 19 Uhr

• „isenheimer alTar“ Wochenendseminar mit Bildern, Tänzen der Renaissance, Musik und GesprächenMichael Schubert, Veronique Daniels und Thomas Schindelin

• encuenTros im land TheaTer iii „Der andere Hamlet“ u.a. mit sieben Theatergruppen aus Spanien, Frankreich, Russland, Deutschland und Italien.

• sommer-TheaTerproJekT für kinder & Jugendliche 24. - 29. augusT 08 „ Wir spielen Theater eine Woche lang“ mit Kindern/Jugendlichen v. 13-16 Jahren Stephan Stock (Tempus Fugit) Anne Fein (Theater Total)

• sepTember Tanz am 13. sepTember 08Jove Companyia de Dansa de Barcelona

Anmeldungen sind oft erforderlich! Weitere Informationen unter:

Kultur.raum Rosenhof e.V.Schwand 8, 79692 Tegernau

Tel: 07629-9129838www.kulturraumrosenhof.de

Stellenangebot

Das Institut für Bildungsökonomie an der Freien Hochschule für anthro-

posophische Pädagogik in Mannheim (www.bildungsoekonomie-waldorf.de) sucht eine(n) Mitarbeiter(in) für den Bereich Betriebswirtschaftliche Daten-erfassung und -auswertung. Weitere Informationen erhältlich bei:

Thomas KrauchTel: 0711-21042-12

Der Waldorfkindergarten Eisweiher plant im oberen Stockwerk seines

Hauses vorraussichtlich im Herbst 2008 eine Kleinkindgruppe für ein- bis drei-jährige Kinder zu eröffnen: Bei einer Kernöffnungszeit von 8 bis 12 Uhr können bis zu zehn Kinder von drei Erziehern betreut werden.

Die Arbeitsgrundlage für dieses Angebot sind Ausführungen Rudolf Steiners über die Entwicklung des Kindes und die Forschungsergebnisse von Emmi Pikler.

In der Kleinkindgruppe steht die Pflege des einzelnen Kindes im Vorder-grund, als Zeitraum der liebevollen und intensiven Beziehungspflege. Hier begegnen sich die Impulse der Waldorf-pädagogik und der Arbeitsweise von Emmi Pikler. Wickeln, zu Essen geben und Anziehen geschehen im Dialog mit dem Kind.

Nach der Phase der individuellen Pflege hat das Kind die Möglichkeit, seinem Bedürfnis nach Bewegung und nach vielfältigen Entdeckungen frei und ungestört nachzukommen. Das Lernen aus Vorbild und Nachahmung, die Pflege von Rhythmen im Tages-, Wochen- und

Jahreslauf und die Anregung der basalen Sinne (Lebenssinn, Tastsinn, Gleichgewichtssinn und Bewegungs-sinn) gibt dem Kind die Möglichkeit, um Sicherheit und Vertrauen in sich und seiner Umgebung zu finden.

Eine so vorbereitete Umgebung bietet den Boden, dass das Kind selbständig die grundlegenden Fähigkeiten in seinen ersten drei Jahren heraus bildet: Es lernt das Gehen, das Sprechen und das Denken.

Die Eingewöhnung und der Über-gang in den regulären Kindergarten-bereich kann sanft und individuell gestaltet werden, da dieser sich in unmittelbarer Nähe im selben Gebäude befindet.

Durch Elternabende und Eltern-gespräche bietet die Kleinkindgruppe einen Ort der Begegnung, des Aus-tausches und der Begleitung der jeweiligen Familien.

Bei Interesse an einem Infoabend können Sie sich persönlich im Kinder-garten Am Eisweiher melden oder per Telefon unter 07622-6847344.

Annekarin Kriese

Kindergartenzug Manfred Wetzel 1963

Kleinkindgruppe im Waldorfkindergarten Eisweiher„Eigentlich braucht ein Kind drei Dinge: •Aufgaben,andeneneswachsenkann; •Vorbilder,andenenessichorientierenkann; •Gemeinschaften,indenenessichaufgehobenfühlt.“

Gerald Hüther Professor für Neurobiologie an der Psychiatrischen Klinik der Universität Göttingen

anlässlich des Weltkindertages 2008

32 • Aus dem Umkreis

Wenn es die Waldorfpädagogik nicht gäbe, müsste man sie sofort

erfinden. Waldorfschulen sind aktueller denn je! Das zeigt nicht zuletzt das stetige Wachsen der Schulbewegung: Inzwischen gibt es über 200 Waldorf-schulen in Deutschland und 1000 welt-weit. Warum diese Nachfrage? Immer mehr Eltern sehen, dass die dort prakti-zierte Pädagogik wirklich kindgemäß ist: • die Möglichkeit, ohne Sitzenbleiben und Noten angstfrei zu lernen, • die enge persönliche Beziehung zu einem Klassenlehrer in den ersten sechs oder acht Schuljahren, • der Epochenunterricht, der es erlaubt, sich über drei - vier Wochen täglich in ein Weltgebiet zu vertiefen, • das frühe Sprachenlernen, • die phänomenologische Unterrichts- methode, die zu einem reichen Welterleben führt, • und vieles Anderes mehr.All diese Strukturen und Methoden sind wichtig und sinnvoll, reichen aber nicht aus. Denn wie gut eine Schule ist, hängt vor allem an der Qualität der Lehrenden.

Was aber braucht jemand, der an einer Waldorfschule unterrichten möchte? Zunächst sicherlich das Bemühen, Kinder immer besser verstehen und lieben zu lernen. Wer sich auf Kinder einlässt, wird bemerken, dass sie sich in einer stetigen Entwicklung befinden. Während das Vorschulkind seelisch völlig mit der Umgebung verbunden ist und sie nach-ahmt, hat das Schulkind Freude daran, einen Reichtum innerer Vorstellungen aufzunehmen. Jetzt wirkt der Erzieher weniger über das sinnvolle Tun, als über die künstlerisch geformte Sprache: Wer Tiere, Pflanzen und Steine lebendig schildern kann und die Kinder zu einer inneren Anschauung hinführt, wird Vor-bild und geliebte Autorität. Wiederum anders stellt sich die Aufgabe für die OberstufenlehrerInnen dar: Auf dem Hintergrund einer profunden Kenntnis des studierten Fachgebiets sind die Schülerinnen und Schüler zur eigen-ständigen Urteilsbildung anzuregen.

Zu der skizzierten pädagogischen gesellt sich eine künstlerische Heraus-forderung. Es gilt, durch rhythmischen Wechsel von An- und Entspannung, Konzentration und Loslassen „atmend“

unterrichten zu lernen. Es gilt zudem, zum Gestalter der eigenen Ausdrucks-möglichkeiten zu werden: Wie der Lehrende spricht und sich bewegt, ist für den Erziehungsprozess von eminenter Bedeutung.

Eine dritte Herausforderung ist die soziale. Waldorfschulen sind Einrich-tungen ohne Rektor und mit kollegialer Selbstverwaltung. Initiative ist gefragt, aber auch Hinhören auf die Impulse der Anderen – Waldorfschule ist ein tägliches Feld sozialen Übens.

Angesichts dieser Herausforderungen stellt die Anthroposophie eine uner-lässliche Hilfe dar. Dabei meint das Wort weniger Weisheit vom Menschen als Bewusstsein des eigenen Menschentuns – Anthroposophie ist ein Weg, die im eigenen Selbst noch schlummernden Möglichkeiten kennenzulernen und zu wecken. Daher ist das Studium als ein Übungsweg biografischer Entwicklung konzipiert: Wer ungebahnte Wege nicht scheut und Liebe zu Kindern hat, ist herzlich eingeladen!

Unsere Hochschule befindet sich in einem spannenden Umstrukturierungs-prozess: Wir haben ab Sept. 2007 das Studium modularisiert und bereiten damit die Einrichtung von Bachelor- und Masterstudiengängen vor.

Dr. Albert Schmelzer

Wir bieten an:Fortbildungs- / Umschulungskurse für• Lehrer aller Fächer in Unter-, Mittel-, Oberstufe• Interessierte mit abgeschlossenem wissenschaftlichem o. künstlerischem Studium• pädagogische Interessierte mit abgeschlossener Beurfsausbildung

Fortbildungs- & Umschulungskurse zum Lehrer an heilpäd. Schulen• für Heilpädagogen• für Diplom- und Sozialpädagogen• für Erzieher

Grundständige Ausbildung für beide Ausbildungsgänge

Wir freuen uns, wenn Sie sich mit uns in Verbindung setzen, das Studium beginnt

dieses Jahr So., den 14. September 19 Uhr.Freie Hochschule für anthr. Pädagogik,

Tel: 0621-309 48-0 www.freie-hochschule-mannheim.de

Freie Hochschule für anthroposophische Pädagogik Mannheim Kinder brauchen Waldorflehrer!

Wer ungebahnte Wege

nicht scheut und

Liebe zu Kindern hat, ...

Waldorf-AupairOpen Minds

Petra Pfisterer hat eine Agentur für Aupair-Vermittlungen im Waldorf-

bereich aufgebaut. Auf ihrer Homepage www.aupair-openminds.de schreibt sie:

„Aufgrund meiner Auslandsaufent-halte (u.a. selbst als Au-Pair) und unter-stützt durch Sprachkenntnisse in vier Sprachen, ist mir der kulturelle Aus-tausch und die Verbindung von Menschen über Grenzen hinweg ein persönliches Anliegen. Nach langjähriger Erfahrung als Europasekretärin und einem interkulturellen Studium in Kalifornien, bin ich als Waldorf-Mutter und Elternratsmitglied an unserer Schule in Mainz, auf die Idee gekommen, als Aupair-Vermittlerin speziell im Bereich der Waldorfschulen auf internationaler Ebene aktiv zu werden. SchulabgängerInnen, die gerne ein Jahr Auslandserfahrung machen möchten, um eigene Sprachkennnisse und ihren Horizont zu erweitern, fühlen sich gleich etwas aufgehobener in einer fremden Kultur, wenn sie von einer Waldorf-Familie aufgenommen werden. Eltern sind vertrauensvoller, wenn ein Au-Pair aus einem anderen Land diese gemeinsame Basis mit sich bringt.“

Seit März 2008 existieren genau tausend Waldorfschulen weltweit, davon 665 in Europa und 134 in den USA. Wo könnte man nicht überall hinfahren! Wen aus der weiten Welt könnte man bei sich zuhause als Gast kennenlernen!

P. Pfisterer, Tel: +49 (0) 6131-9713950

[email protected]

Tagung zumIsenheimer Altar

Wiederholtes Betrachten der Altar-tafeln im Museum Unterlinden in

Colmar, Zeichnen und Malen einzelner Motive unter fachkundiger Anleitung und das Besinnen einzelner Details mit Kunstdrucken & Lichtbildern führen in seminaristischer Arbeit zu einem gründ-lichen Verständnis dieses geheimnis-vollsten Werk des Matthias Grünewald. Tagung in „Les Mélezes“ (Lärchenhof)Orbey / Elsass vom 3.-11.10.2008 Programm auf Anfrage bei:

Michael Schubert, [email protected], Tel: 07622-8509

Hans Georg Aenis, [email protected], Tel: 004161-6818662

Page 18: Schulzeitung der Freien Waldorfschule Schopfheim e.V. · 4 • Schule intern Prisma(61) Prisma(61) 30 Jahre I m Sommer 2008 jährt es sich zum dreissigsten Mal, dass die Schule aus

Prisma(61) Prisma(61)34 • Hinweise

Sprechen – das tun wir ja eigentlich den ganzen Tag. Das ist doch etwas,

was man selbstverständlich kann, oder? Warum sollte man sich denn darum noch einmal besonders kümmern?

Solche Gedanken könnten sich viel-leicht einstellen, wenn man das Wort „Sprachgestaltung“ hört ... Wir sprechen zwar tatsächlich im Alltag viel und werden auch viel mit Sprache beschallt und manchmal auch „zugetextet“ – und doch stellt sich dabei das Phänomen ein, dass das Sprechen oft immer oberfläch-licher wird, immer schneller und weniger durchatmet. Wir sprechen viel und werden dabei atemlos.

Das findet sein Echo bei den Kindern, von denen heute jedes Vierte Sprach-störungen oder Sprachentwicklungsver-zögerungen aufweist. Woraus resultiert diese erschreckend hohe Zahl, die noch ständig zunimmt?

Kinder lernen das Sprechen aus der Nachahmung. Und anscheinend finden sie heute in ihrer Umwelt nicht mehr genügend Sprach-Nahrung, aus der sie sich ihre eigene Sprache zufriedenstel-lend aufbauen können – und sie werden Opfer der allgemeinen Schnelllebigkeit unserer Gesellschaft, in der man für das Sprechen nicht mehr genügend Ruhe hat.

Wir können unseren Kindern – und uns selber – etwas Gutes tun, indem wir uns der Sprache einmal ganz neu und erlebend widmen. Die Dichter haben das zu allen Zeiten getan. Nicht nur die Dichter der großen Literatur, sondern auch diejenigen, die die Märchen aufge-schrieben haben, oder auch alle die unbekannten Menschen, die die kleinen und doch so sprach-nährenden Kinder-verse weitergegeben haben, von Gene-

ration zu Generation. Daheraus ergibt sich eine Grundlage für therapeutische Hilfe, wenn Kinder Unterstützung in ihrer Sprach-Entwicklung brauchen.

Und wie wäre es für uns Erwachsene, einmal auf Entdeckungsreise zu gehen in das Reich der Sprache? Lauten nachzu- spüren und nachzuschmecken, die Klangfarbe von Texten & Gedichten zu erleben, sich in einen neuen, erwei-terten und vertieften Atemstrom dabei hineinzubegeben? Sich den Bildern zu überlassen, die dabei vor dem inneren Auge entstehen? So wird Sprache zu einem ganz neuen Erlebnis für die Sinne und für die Seele – ganz unabhängig von der Information, die wir in unserem Alltagsleben mit ihr vermitteln wollen.

Einführungskurs Wenn Sie neugierig geworden sind, dann lade ich Sie zu einem Kurs ein in Sprachgestaltung. Wir können zu Beginn Ihre eigenen Anliegen, Bedürfnisse, Vorlieben für bestimmte Texte sammeln – wenn Sie z.B. Wünsche mitbringen möchten. Sie können sich aber auch einfach dem überlassen, was angeboten wird, und so Neues erleben.

Mein Terminvorschlag ist folgender: Mittwochs 20 - 21.30 Uhr, beginnend am 17. 9. 08, zunächst begrenzt auf fünf Abende. Kursgebühr: 5.- € pro Abend

Wenn Sie Interesse haben, aber der Termin nicht passen sollte, nehmen Sie bitte Kontakt mit mir auf. Vielleicht lässt sich dann noch Anderes einrichten.

Ich freue mich auf ein gegenseitiges Kennenlernen!

Kontakt: Ute Poland, 07622/683458

[email protected]

Neues Angebot in den Räumen der Freien WaldorfschuleSprachgestaltung – Was ist das? Wozu ist das gut?

Seminar zum Thema Sucht und Fähigkeiten

Auf Wunsch einiger Teilnehmer am Pädagogischen Tag (s. Seite 17)

planen wir eine Fortführung und eine Vertiefung der behandelten Themen mit dem Referenten Herbert Himmelstoß.An sechs Abenden wird H. Himmelstoß mit Interessierten, Eltern, Lehrern und Oberstufen-Schülern eingangs Wahr-nehmungsübungen anleiten und dann Themen wie z.B. das Entstehen von Fähigkeiten und Abhängigkeiten oder die Wirkung von Nikotin, Alkohol, Haschisch & Computerspielen behandeln.

Termin jeweils montags von 20 bis 22 Uhr am 15./22./29. September und 6./13./20. Oktober 2008. Auch Interes-sierte außerhalb der FWS sind herzlich willkommen. Es wird ein Beitrag (Richtwert 6.- € pro Abend) erbeten.

Kontakt: Gertrud Braun, 07622-6845934

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Freischaffender Künstler sucht

Werkstatt / Atelier von ca. 30/40 m²Für Holzbearbeitungsmaschinen,

sowie Holzbildhauerei.

Werkstattbeteiligung auch möglich.

Ralf TissenMobil: 0172 7773611

Künstlerische & therapeutische Sprachgestaltung

sprechen

sprachesprossen

(eventuell ist Kostenerstattung durch die Krankenkasse möglich)

Ute Höinghaus-Poland, Tel. 07622-683458.

Ich freue mich auf Ihren Anruf!

spritzen sprudeln

Nachtrag: Kids-online

Wer an dem informativen, absolut überzeugend und sehr kompetent

vorgetragenen Schulelternabend bzgl. Medien-Kompetenz und den dabei oft bagatellisierten Gefahrenpotentialen gewesen ist und nun die von der Polizei-direktion Lörrach angebotenen Tipps für Eltern bezüglich Chatten, Handy- und Internetgebrauch ihrer Kinder und Jugendlichen beziehen möchte, wende sich bitte direkt an Frau Baum. Bei ihr ist auch eine Liste hilfreicher Internet-links zu erhalten. fr

Kontakt:Beatrice Baum, 07622-666849-14

[email protected]

Einladungen / Mitteilungen / Ankündigungen • 35

EinladungMitgliederversammlung

Am Freitag, dem 4. Juli um 20 Uhr findet im Kleinen Festsaal der

Schule die dritte ordentliche Mitglieder-versammlung des Schuljahres 07/08 statt.

Schwerpunktthemen sind diesmal die Vorstellung & Verabschiedung des Budgets für das kommende Schuljahr. Zur Abstimmung steht in diesem Zusammenhang auch eine Erhöhung der Elternbeiträge um drei Prozent (siehe Artikel auf Seiten 5-7).

Weitere Themen entnehmen Sie bitte der Einladung. thg

Dreikönigsspiel

Aus der Bibel erfährt man über die drei heiligen Könige wenig – es

steht nicht einmal darin, dass sie Könige waren und es steht auch nicht darin, dass sie heiligen gesprochen worden wären:

„Als nun Jesus geboren worden war zu Bethlehem in Judäa unter der Regie-rung des Königs Herodes, siehe, da kamen Priesterkönige aus den Reichen des Ostens nach Jerusalem und sprachen: Wo ist der Neugeborene, der zum König der Juden bestimmt ist? Wir sahen seinen Stern in den Reichen des Ostens und sind gekommen, um unsere Knie vor ihm zu beugen. Als der König Herodes die Frage vernahm, wurde er bestürzt und verwirrt und mit ihm die ganze Stadt Jerusalem.“ (Matt.2; 1-3, Übers. E. Bock)

Wie viele Könige waren es? Wie hießen sie? Wer hat ihnen die Sterne ge- deutet oder waren sie selbst in der Lage die Sterne zu deuten? In den Evangelien steht nichts über drei Sterndeuter. Es ist dort auch nicht die Rede davon, dass einer von ihnen schwarze Hautfarbe hatte. Warum wussten die Priesterkönige bzw. Sterndeuter den Zeitpunkt der Geburt des Jesuskindes nicht, kannten aber den Geburtsort? Warum zogen sie nach Jerusalem, obgleich Jesus in Bethlehem geboren wurde?

Solche Fragen wurden zur Vorberei-tung mit interessierten Mitspielern bewegt. Falls auch Sie – Eltern, Freunde der Schule oder Oberstufenschüler eben-falls tiefere Fragen zum Weihnachts-ereignis haben oder einfach nur mit-spielen möchten: Die Kumpanei freut sich, wenn Sie dazu stoßen würden. Es werden keinerlei schauspielerische Erfahrungen vorausgesetzt.

Ein erstes Treffen ist für Dienstag, den 15. Juli um 19.30 Uhr in der Waldorfschule Schopfheim geplant.

Michael Schubert und Peter Beyer

Achtklass-spiel II"Diener zweier Herren"

An drei Abenden kurz vor Schul- jahresende wird die Klasse 8a in

drei Besetzungen á zwölf Schülern die berühmte Kömödie "Diener zweier Herren" aufführen. Carlo Goldoni führte mit diesem Stück die Commedia dell‘Arte 1746 auf den Höhepunkt. Aus Liebesgeschichten, geschäftlichen Interessen, menschlichen Stärken und Schwächen ergeben sich die zahlreichen Verwicklungen einer turbulenten und auch heute noch sehr unterhaltsamen Handlung. Regie führt Martina Nübling.

Wir laden Sie alle herzlich ein, sich am Donnerstag, dem 17. Juli, am Freitag, dem 18. Juli oder/und am Samstag, dem 19. Juli jeweils um 20 Uhr im neuen Großen Festsaal von der achten Klasse schauspielerisch unterhalten zu lassen. fr

UnterstufeMittsommerspiel

Und wieder surren Mücken und faseln Unken zur Johannizeit – das

heißt die Dritt- & Viertklässler erfreuen alle sommerlichen Zuschauer mit dem bekannten Mittsommerspiel. Die Euryth-mielehrer Fau Rose und Herr Elsen gestalten es in diesem Jahr auf der großen Bühne. Die schöne Tradition der Foyer-Aufführungen wird deshalb ab diesem Jahr zugunsten des Großen Festsaales aufgegeben. Wir hoffen, dass die außergewöhnliche Mittsommerspiel-Stimmung dennoch beibehalten werden kann.

Kommen Sie und testen Sie den Mittsommerzauber auf der Bühne im Großen Festsaal der Freien Waldorfschule Schopfheim am Samstag, dem 28. Juni um 17 Uhr. fr

EurythmieElftklass-Soli Teil II

Nachdem im Februar die erste Gruppe Elftklässler ihre Eurythmie-

soli auf der Bühne im Großen Festsaal präsentieren durften (Prisma 60), kann man nun auch den Darbietungen der zweiten Gruppe am Donnerstag, dem 3. Juli um 20 Uhr folgen. Interessierte sind herzlich eingeladen. fr

SMV-ProjekttageÖffentliche Vorträge

Im Rahmen der diesjährigen Projekt- tage der Oberstufe unserer Schule hat

die Schüler-Mit-Verantwortung 'SMV' drei interessante abendliche Vorträge organisiert, die auch der allgemeinen Öffentlichkeit zugänglich sind. Hiermit möchten wir auch Sie alle ganz herzlich zu diesen Vorträgen einladen.

Am Montag, 23. Juni um 18 Uhr referiert Frank-Ulrich Mann, ehemaliger Greenpeace-Aktivist über "Gewaltfreien Umweltschutz". Anschließend läuft noch einmal der Film "Hänsel & Gretel – Märchen oder Aktualität" (s. Seite 28), in welchem es um die Problematik der Vernachlässigung von Kindern und Jugendlichen geht.

Am Dienstag, 24. Juni um 18 Uhr spricht Herr Martin Graf, Jugendrichter, zum Thema: "Das Jugendstrafrecht / was steckt dahinter?" & "Jugendkrimi-nalität / Einblicke in die Arbeit als Jugendrichter". Anschließend findet ab 19 Uhr eine Podiumsdiskussion mit Herrn Graf und anderen zum Thema "Jugendkriminalität" statt.

Am Mittwoch, 18. Juni um 19 Uhr wird bei Erscheinen dieser Prisma-ausgabe Herr Dr. Daniele Ganser, Schweizer Historiker und Friedens-forscher sowie wissenschaftlicher Assis-tent der Forschungsstelle für Sicherheits-politik der ETH Zürich zum Thema "Peak Oil: Erdölkriege und Friedens-forschung" gesprochen haben.

Wenn nicht anders ausgeschildert, finden diese Vorträge im Großen Festsaal der Waldorfschule statt. fr

Page 19: Schulzeitung der Freien Waldorfschule Schopfheim e.V. · 4 • Schule intern Prisma(61) Prisma(61) 30 Jahre I m Sommer 2008 jährt es sich zum dreissigsten Mal, dass die Schule aus

Prisma(61)

Juli01.07. Offenes Tanzen (mit CD) 20:15 Uhr Eurythmiesaal 1.OG 02.07. Festgestaltungskreis 20:00 Uhr Speisesaal 03.07. Eurythmiesoli Teil II Klasse 11 20:00 Uhr Großer Festsaal04.07. Mitgliederversammlung 20:00 Uhr Kleiner Festsaal05.07. Sommerfest (nur für die Unterstufe) Klassen 1-4 10:00 -12:00 Uhr Abitursfeier Klasse 1308.07. Elternabend Klasse 7a11./12.07. Jahresarbeiten Klasse 8b (klassenintern) Kleiner Festsaal 15:00 – 19:00 Uhr12.07. Volkstanz Irische Tänze mit Thomas Schaumann 20:15 Uhr Eurythmiesaal 1.OG13.07. Sonntagshandlung Freichristlich 10:00 und 10:30 Uhr unterer Eurythmiesaal15.07. Offenes Tanzen (mit CD) 20:15 Uhr Eurythmiesaal 1.OG 17.-19.07. Klassenspiel: Kommödie Klasse 8a „Diener zweier Herren“ 20:00 Uhr Großer Festsaal21.07 Abschlussabend Klasse 8a 19:00 Uhr Speisesaal 22.07. Berichtsabend Landwirtschaftspraktikum Klasse 9 18:00 Uhr Speisesaal23.07. Abschlussabend Klasse 12 Speisesaal24.07. Sommerferien - 07.09.

36 • Termine

Juni23.06. SMV-Projekttage: öffentlicher Votrag Frank-Ulrich Mann Gewaltfreier Umweltschutz 18:00 Uhr Filmvorführung Hänsel & Gretel 19:00 Uhr24.06. SMV-Projekttage: öffentlicher Vortrag Martin Graf Jugendstrafrecht und Jugendkriminalität 18:00 Uhr Großer Festsaal & Podiumsdiskussion 19:00 Uhr Großer Festsaal Elternabend Klasse 1226.06. Eltern-Lehrer-Schüler-Kreis 20:00 Uhr Lehrerzimmer28.06. Mittsommerspiel Großer Festsaal 17:00 Uhr29.06. Sonntagshandlung Freichristlich 10:00 und 10:30 Uhr unterer Eurythmiesaal

Quartalsübersichtvon Terminen der Freien Waldorfschule

Redaktions- schluss:Prisma 6209.10.08

Bitte liefern Sie Ihre Beiträge so baldwie möglich, je früher desto sicherer!Am liebsten per E-Mail an:[email protected] oder auf CD gespeichert: in den Prisma-Briefkasten im Foyer.

Es dankt Ihnen die Prisma-Redaktion

montags Eurythmiekurs (Fortgeschrittene) 8.00 - 9.00 Michaela Trefzer 07621-168928 Schülerbibliothek 11.30 - 14.00 Burgl Vogt 07622-65350 Theater-AG 16.00 - 17.15 Paulina, Benedikt, Jessica 07622-7550dienstags Zirkusschule für Schüler ab 3. Klasse 16.00 - 17.30 Ivonne Krüger 07622-6677407 Lesekreis zur Waldorfpädagogik 18.30 - 20.00 (14-tägig) Iris Kühner 07622-666849-10 Gymnastik & Spiele 20.00 - 21.30 Thomas Trefzer 07622-3448 Tanzen am Dienstag 20.15 (unregelmäßig) Bärbel Bauer 07622-64043mittwochs Zweig der Anthroposophischen Gesellschaft 20.00 Peter Beyer 07622-61424donnerstags Schülerbibliothek 9.30 - 10.00 Beate Felgenhauer 07622-63486 Eurythmie f. d. Rücken 14.45 - 15.30 Astrid Andersen 07627-923605 Volleyball-AG 18.30 für Schüler 20.00 für Ehemalige, Eltern und Lehrer Gotthard Jost 07622-6677860freitags Eurythmiekurs (Anfänger) 8.00 - 9.00 Renate Langhammer 07622-64094 Bläserkreis 15.30 - 16.30 Carl-Philipp Rombach 0761-2170018 Freiwilligen-Orchester 18.30 Elfriede Hochweber 07621-53579samstags Volkstanz je 2. Sa. des Monats 20.15 Fam. Bauer 07622-64043sonntags Sonntagshandlung freichristlich Opferfeier 10.00 Kinderhandlung 10.30 Corinna Boettger 07622-65338

Wochenterminein Waldorfschule / Vicemooshalle 1Bei der Vermietung und Vergabe von Schulräumen alle Termin- und Raum-wünsche bitte mit Frau Schaubhut im Schulbüro abstimmen unter Telefon 07622-666849-12. Vielen Dank!

2007 / 2008Ferienkalender

Dieses Schuljahr wird am Mittwoch, dem 23.07.2008 pünktlich zu Beginn der langen Großen Sommerferien um 11:30 Uhr enden.

Das kommende Schuljahr wird am Montag,dem 08.09.08 beginnen und am Mittwoch, dem 30.07.2009 enden.

Sommer24.07.08 - 07.09.08 Schulschluss 11:30 UhrHerbst25.10.08 - 02.11.08 Schulschluss nach StundenplanWeihnachten20.12.08 - 11.01.09 Schulschluss Ende 2. FachstundeFasnacht20.02.09 - 01.03.09 Schulschluss nach StundenplanOstern04.04.09 - 19.04.09 Schulschluss nach StundenplanPfingsten21.05.09 - 07.06.09 Schulschluss nach StundenplanSommer30.07.09 - 13.09.09 Schulschluss 11:30 Uhr

Die Terminangaben beinhalten jeweils den ersten & letzten Ferientag. Die Ferienregelung selbst kann aufgrund interner Unterrichtsplanung gering-fügig vom Ferienkalender der staat-lichen Schulen abweichen.

2008 / 2009

Alle Termine sind immer auf der Homepage

aktualisiert einsehbar:

www.waldorfschuleschopfheim.de

Kochbuch

Gedanken:kurz aufkochen und ziehen lassen

Gefühle:kühl und trocken lagern

Wollungen:ohne

chemische Konservierungsmittel haltbar machen

manfred krüger