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203 ziehung der Priifungen auf Tubendurchgiingigkeit kl~rt nieht alle Fiille ~itiologisch. Neben die Genitalmil~bildungen treten als sichere Sterilit/ttsursachen die Myome (wobei deren Ursaehe in Betracht zu ziehen ist). Die Sterilit~t bei Retroflexio hat dutch die damit verbundenen Lagever~ndertmgen an den Organen des kleinen Beekens -- Stellung der Portio zum Samensee, Tubenabknickungen und Abstandsvergr51]erung zwischen Tubentrichter und Ovar -- ein besseres Verst/indnis erfahren. Unterstrichen werder~ muI~, dal] den diagnostischen Methoden der Pertubation und Salpingographie auch ein therapeutiseher Wert zukommt. FunktioneIle StSrungen der Tubenperistaltik (Spasmen) hat das RSntgenverfahren aufgedeckt. Unter den bei der Frau liegenden Ursaehen ffir die Sterilit~t kommt neben der GonorrhSe den postabortiven Entziin~ <lungen zweifellos eine grol]e Bedeutung zu. Weiter sind die descendierende Tuben- infektion bei Appendicitis nnd Laparotomieverwachsungen zu beriicksichtigen. Neuere Untersuchungen haben die Rolle der hormonalen Sterflit~t gekl/irt. Der genitale In- ~antilismus ist durch mangelhafte Pubes, niedrigen Muldendamm, enge und kurze Yagina mit abgeflachtem hinteren ScheidengewSlbe und unterentwickelte Ovarien gekennzeichnet. SchlieBlich ist die sekund~re AmenorrhSe infoIge Sehrumpfung der Ovarien bei Allgemeinerkrankungen in Betracht zu ziehen, sowie die Beeintr/~ehtigung der Fortpflanzung durch Gifte. Noch ungekl~rt ist die Rolle des Sexualverkehrs (Pr~ventivmal]nahmen, Spermaimmunit~t durch Uberschwemmung mit Samen), der Se]~retverh~ltnisse und ihrer sch/idlichen Auswirkungen auf dig Spermien. Als Sterili- ts sind ferner consanguine Ehen, l~berarbeitung, Klimawechsel und fiber- triebener aport angegeben worden. Kresiment (Berlin). Posatti, Fritz: Uleus vulvae aeutum + Gonorrhoe. (I. Univ.-Frauenklin., Wien.) Wien. klin. Wschr. 1939 I, 617--618. Das Ulcus vulvae acntum stellt eine nicht durch den Gcsehlechtsverkehr fiber- *ragbare Erkrankung dar, deren Unterscheidung yore weichen Schanker, yore Gamma ~nd yore tuberkulSsen Geschwfir schwierig ist. Bakteriologisch findet man bei dem Geschwiir stets plumpe, Gram-positive St~ibchen, die meist einzeln, seltener in Ketten wachsen. Im beschriebenen Falle war diese seltene Krankheit mit GonorrhSe verquickt, eine bisher nicht beschriebene Komplikation. Geriehts/irztlich k6nnte das Ulcus vulvae aeutum gelegentlich einmal im Zusammenhang mit dem Gesetz zur Bek~mpfung der Geschlechtskrankheiten Bedeutung erlangen. Wiethold (Kiel). Schwangevscha[t. Fehlgeburt. Geburt. Kindesmord. Pasteau, 0.: A propos du diagnostic biologique de la grossesse. (Zur Frage dcr biologisehen Sehwangerschaftsdiagnose.) (Soc. de Mdd. Ldq. de F~'anc.e, Paris, 8. ~: 1939.) Ann. Mdd. ldg. etc. 19, 485--486 (1939). In Frankreich ist die Kenntnis der Sehwangerschaftsdiagnose aus dem Urin in weiten Kreisen verbrcitet. In vielen F/illen bringen Frauen und M~dchen yon sich aus ihren Urin zum Apotheker, um dana nach positivem Ausfall der Reaktion eine Abtreibung vorzunehmen oder vornehmen zu lassen. Zur Unterstfitzung des Kampfes gegen kriminellen Abort und Geburtenrfickgang sollte deswegen die Ausffihrung der biologischen Schwangerschaftsreaktion an ~rztliehe Verordnung gebunden sein. Der praktische Wert einer solchen gesetzlichen Mai~nahme wird jedoch yon vornherein als ~ul~erst fraglich angesehen. Manz (GSttingen). Dubrauszky, V., und St. Martzy: Die Bedeutung der Friedmannsehen Sehwanger- sehaftsreaktion bei der Diagnose der extrauterinen Sehwangersehaft. (Frauen~lin., Univ. Szeged. )KIin. Wschr. 1939 I, 748--749. Fiir die a kuten F/ille yon geplatzter Extrauteringravidit~t kommt die Fr i e d m a n n- sehe Schwangerschaftsreaktion nicht in Betracht, da die Diagnose der schweren inneren Blutung aueh ohne sit meist leieht zu stellen ist, und die schnellstens einzuleitende Therapie keine Zeit zu ihrer Anstellung l~l]t. Bei chronisehen F~llen, speziell bei der intakten BauchhShlenschwangerschaft kann die Reaktion ffir die Diagnosenstellung yon

Schwangerschaft. Fehlgeburt. Geburt. Kindesmord

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Page 1: Schwangerschaft. Fehlgeburt. Geburt. Kindesmord

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ziehung der Priifungen auf Tubendurchgiingigkeit kl~rt nieht alle Fiille ~itiologisch. Neben die Genitalmil~bildungen treten als sichere Sterilit/ttsursachen die Myome (wobei deren Ursaehe in Betracht zu ziehen ist). Die Sterilit~t bei Retroflexio hat dutch die damit verbundenen Lagever~ndertmgen an den Organen des kleinen Beekens - - Stellung der Portio zum Samensee, Tubenabknickungen und Abstandsvergr51]erung zwischen Tubentrichter und Ovar - - ein besseres Verst/indnis erfahren. Unterstrichen werder~ muI~, dal] den diagnostischen Methoden der Pertubation und Salpingographie auch ein therapeutiseher Wert zukommt. FunktioneIle StSrungen der Tubenperistaltik (Spasmen) hat das RSntgenverfahren aufgedeckt. Unter den bei der Frau liegenden Ursaehen ffir die Sterilit~t kommt neben der GonorrhSe den postabortiven Entziin~ <lungen zweifellos eine grol]e Bedeutung zu. Weiter sind die descendierende Tuben- infektion bei Appendicitis nnd Laparotomieverwachsungen zu beriicksichtigen. Neuere Untersuchungen haben die Rolle der hormonalen Sterflit~t gekl/irt. Der genitale In- ~antilismus ist durch mangelhafte Pubes, niedrigen Muldendamm, enge und kurze Yagina mit abgeflachtem hinteren ScheidengewSlbe und unterentwickelte Ovarien gekennzeichnet. SchlieBlich ist die sekund~re AmenorrhSe infoIge Sehrumpfung der Ovarien bei Allgemeinerkrankungen in Betracht zu ziehen, sowie die Beeintr/~ehtigung der Fortpflanzung durch Gifte. Noch ungekl~rt ist die Rolle des Sexualverkehrs (Pr~ventivmal]nahmen, Spermaimmunit~t durch Uberschwemmung mit Samen), der Se]~retverh~ltnisse und ihrer sch/idlichen Auswirkungen auf dig Spermien. Als Sterili- ts sind ferner consanguine Ehen, l~berarbeitung, Klimawechsel und fiber- triebener aport angegeben worden. Kresiment (Berlin).

Posatti, Fritz: Uleus vulvae aeutum + Gonorrhoe. (I. Univ.-Frauenklin., Wien.) Wien. klin. Wschr. 1939 I, 617--618.

Das Ulcus vulvae acntum stellt eine nicht durch den Gcsehlechtsverkehr fiber- *ragbare Erkrankung dar, deren Unterscheidung yore weichen Schanker, yore Gamma ~nd yore tuberkulSsen Geschwfir schwierig ist. Bakteriologisch findet man bei dem Geschwiir stets plumpe, Gram-positive St~ibchen, die meist einzeln, seltener in Ketten wachsen. Im beschriebenen Falle war diese seltene Krankheit mit GonorrhSe verquickt, eine bisher nicht beschriebene Komplikation. Geriehts/irztlich k6nnte das Ulcus vulvae aeutum gelegentlich einmal im Zusammenhang mit dem Gesetz zur Bek~mpfung der Geschlechtskrankheiten Bedeutung erlangen. Wiethold (Kiel).

Schwangevscha[t. Fehlgeburt. Geburt. Kindesmord.

Pasteau, 0.: A propos du diagnostic biologique de la grossesse. (Zur Frage dcr biologisehen Sehwangerschaftsdiagnose.) (Soc. de Mdd. Ldq. de F~'anc.e, Paris, 8. ~: 1939.) Ann. Mdd. ldg. etc. 19, 485--486 (1939).

I n Frankreich ist die Kenntnis der Sehwangerschaftsdiagnose aus dem Urin in weiten Kreisen verbrcitet. In vielen F/illen bringen Frauen und M~dchen yon sich aus ihren Urin zum Apotheker, um dana nach positivem Ausfall der Reaktion eine Abtreibung vorzunehmen oder vornehmen zu lassen. Zur Unterstfitzung des Kampfes gegen kriminellen Abort und Geburtenrfickgang sollte deswegen die Ausffihrung der biologischen Schwangerschaftsreaktion an ~rz t l iehe Vero rdnung gebunden sein. Der praktische Wert einer solchen gesetzlichen Mai~nahme wird jedoch yon vornherein als ~ul~erst fraglich angesehen. Manz (GSttingen).

Dubrauszky, V., und St. Martzy: Die Bedeutung der Friedmannsehen Sehwanger- sehaftsreaktion bei der Diagnose der extrauterinen Sehwangersehaft. (Frauen~lin., Univ. Szeged. )KIin. Wschr. 1939 I, 748--749.

Fiir die a kuten F/ille yon geplatzter Extrauteringravidit~t kommt die Fr i e d m a n n- sehe Schwangerschaftsreaktion nicht in Betracht, da die Diagnose der schweren inneren Blutung aueh ohne sit meist leieht zu stellen ist, und die schnellstens einzuleitende Therapie keine Zeit zu ihrer Anstellung l~l]t. Bei chronisehen F~llen, speziell bei der intakten BauchhShlenschwangerschaft kann die Reaktion ffir die Diagnosenstellung yon

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grol~em Wert sein, doch kann man sich au~ sie allein nicht verlassen, sondern mug alle bew~hrten klinisehen und Laboratoriumsuntersuchungen zur Sicherstellung heran- ziehen. P. Werner (Wien).o

Miiller, Hilde: Kann der Follikelsprung dutch (lie Takata-Dohmoto-Reaktion mid andere serologische Bestimmungen erkannt werden? ([email protected]., 'Ziirich.) Zfirich: Diss. 1938. 35 S. u. 8 Abb.

Die Methode yon T a k a t a und D o h m o t o zur Ermitt lung des Ovulationstages erwies sieh als nicht brauchbar. Die mit ~Iilfe der Flockungszahlreaktion im Blur- serum aufgestellten Kurven zeigten keine Ubereinstimmung mit den Hormonkurven yon S i e b k e , Z o n d e k u.a . , auch die eigenen Kontrollversuche der Verf. mit Follikei und Luteumhormon ergaben vSllig unregelm~ige Ergebnisse, die keineswegs an die behaupteten reziproken Verh~Lltnisse der beiden Untersueher erinnerten. W/ihrend die Kurven yon T a k a t a ein Minimum zur Zeit der Menstruation, ein Maximum in den folgenden Tagen, ein Minimum wieder zur Zeit der Ovulation und ein wei~eres Maxi- mum in den folgenden Tagen ergaben, verliefen die Kurven der Veff. vSllig regellos. Es ist anzunehmen, da~ die schwankenden Werte nicht mit dem weiblichen Cyclus zusammenhiingen, sondern eher mit Witterungseinflfissen, die sich nicht nut auf den Untersuchten, sondern auch auf den Untersucher auswirkten. Aueh die iibrigen Be- hauptungen fiber cyclische Schwankungen erwiesen sich als falsch, die Leukocyten, Blutsenkungswerte, Eiwei~gehalt, Albumin-Globulinwerte boten zwar ~nderungen, aber keine kurvenm/ii~igen, sondern unregelmh~ig wechselnde, bei denen wiederum an Witterungseinllfisse zu denken war. Geller (Dfiren).

Heilmann, Pankraz: Intrauteriner Singultus als Zeiehen bei Zwillingsschwanger- sehatt. (Laz.-Abt., K61n-Nippes.) Dtseh. Mil.arzt 4, 228 (1939).

Veff. berichtet fiber eine Beobachtung, die er bei einer Zwillingsschwangerschaft machte. Bereits im 5. Monat bemerkte eine Frau mit Zwillingsschwangerschaft gleich- zeitig an verschiedenen Stellen des Leibes kurzandauernde, sto~artige ~ruchtbewegungen. Auf Grund des r6ntgenologischen Nachweises yon E hr ha r d r , dal] das Kind intrauterin groi3e Mengen Fruchtwasser trinkt, erkl/irt Veff. seine Beobaehtung mit dem Au~reten eines fetalen Singultus, der bei gleichzeitigem Auftreten an verschiedenen Stellen des Leibes als Zeichen einer Zwillingsgravidit~t zu deuten ist. F.J . Schmelzer. o

Kirchhoff, H.: Beitrag' zur Frage der abnorm langen Sehwangersehaft. (Univ.- lVrauen/~lgn., Leipzig.) Geburtsh. u. Frauenheilk. 1, 187--19r (1939).

Sehilderung dreier F~lle yon abnorm langen Schwangersehaften: Fal l 1. 22j~hrige Erstgebarende. Letzte ]%egel Anfang Mai 1937. Mitre Juni hat sich

etwas/~lut gezeigt. Einzige Kohabitation am 18. V. 1937. Erste Untersuchung (ProL ]%. S chr6 - der) am 1. X. 1937: Uterus tiber kindskopfgroB, gut zweite tt~ilfte des 4. Schwangerschafts- monats. Am 20. XII. 1937: Leibesumfang 84 era. Fundus uteri 3 Querfinger unterhalb des Rippenbogens. I. Sch~dellage. Zu erwartender Geburtstermin: Ungef~hr Mitte his :Ende Februar. 7. II. 1938: Fundus uteri 2 Querfinger unterhalb des ]%ippenbogens. Leibes- umfang 87 em. Gravidit/~t entsprechend Mitte mens. X. 21. II. 1938 : 2--3 Querfinger unger- halb des Rippenbogens. Umfang 91 cm. 10. III . 1938: Senkleibbeschwerden. Umfang 93 em 28. III . 1938: Fundus 3 Querfinger nnterhalb des l~ippenbogens. Umfang 97 cm. Kopf beweglich ira Beekeneingung. 3. IV. 1938: Sehnittentbindung ohne vorherige Wehen. Es wurde ein lebender 52 cm langer, 3850 g schwerer Knabe entbunden. T ragze i t : P o s t e o h u b i t a t i o n e m 321 T a g e ! - Fa l l 2. 24j/ihrige Erstgeb/trende. Letzte Regel 22. X I L 1936. Letzte Kohabitation 4. I. ]937. Am 6. I. 1937 ganz leichte B]uttrag, ebenfulls am 6. I I , die nur einen 1#. Tag dauert. Anfang M~rz 1937 (ira Text steht irrtiimlich 1936. Der Ref.) wurde vora Hausarzt eine Schwungersehaft rnens I I festgestellt, dun 16. XI. 1937 wegen ~ber- tragung Ein]ieferung in die Klinik. Befuud: Leibesumfang 107 era. Fundus uteri 2 Querfinger unterhulb des Rippenbogens; Kopf sehwer beweglich ira Beekeneingang. IKeine Wehen. 17. XI.: Chinin-Thymophysin vergeblich. 19. XI. spontaner Wehenbeginn. Spontangeburt eines 50 cm langen, 3810 g schweren M&dchens. Kind lebt und ist gesund. Grofter Kopfurafang 34 cra. T ragze i t : 2XTaeh der l e t z t en M e n s t r u a t i o n 333 Tage, naeh der ! e t z t en Koha - b i t a t i o n 320 Tage! - - Full 3. 29j~hrige Erstgeb~trende. Letzte Regel um den 5. XII. 1936. Bi~ 31. XII. ]936 Kohabitationsm6glichkeit. Ab 1. I. 1937 keine KohubitationsmOg]ichkeit mehr. 1. X. 1937: Erste Aufnahme auf dem KreiBsaal, wehenurtiges Ziehen. Befund: Leibes- Umfang 97 cm, Fundus 2--3 Querfinger unterhalb des ]%ippenbogens. /Kopf beweglich im

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Beckeneingang. Wehenmittel mehrmals versucht, ohne Erfolg. Daher am 6. X. 1937 Ent- lassung. 3. XI. 1937: Wiederaufnahme mit ]eichten Wehen. 5. XI. 1937: Wehenmittel ver- geblich. 6. XI. 1937: Ftir einige Stunden gute Wehen. 7. XI. 1937: Gute Wehentatigkeit, S.pontangeburt eines lebenden, gesunden, 51 cm ]angen und 3460 g sehweren Madehens mit emem grogen Kopfumfang yon 36 cm. T r a g z e i t : P o s t mens t r . 338 Tage , p o s t l e t z t - m S g l i e h e r K o h a b i t a t i o n 312 Tage.

Die 3 ber ichteten Fiille liefern nach der Meinung des Veff. einen eindeutigen Be- weis daffir, dag eine nicht unwesentliche 1Jberschreitung der gesetzliehen Empf~ng- niszeit mSglich ist. v. Neureiter (Berlin).

Neuweiler, W.: ~ber einen Fall yon vorgetiiuschter Sehwangerschait. (Univ.- Frauenklin., Bern.) Schweiz. reed. Wschr. 1939 I, 32--34.

VerL beriehtet fiber einen Fall yon vorget~uschter Schwangerschaft bei einer 29j/ih- rigen Frau, die im Jahre 1936 auf Grund eines psychiatrisehen Gutachtens in der Univer- Sit~ts-Frauenklinik Bern sterilisiert wurde. Die Ehef~higkeit der Patientin wurde in dem Gutaehten nieht bezweifelt, wohl aber die F~higkeit, Mutterpflichten zu erffillen. Naeh der Operation (inguinale Sterilisation nach Menge) entwiekelte sich anf der einen Seite eine Fistel, aus der es in den beiden folgenden Menstruationen zu Abgang yon Blur, offenbar Men- strualblut, kam. Bei einer Kontrolluntersuehung wurde der Patientin gegenfiber auf die MSg- liehkeit einer miglungenen Sterilisation hingewiesen. Nach der Operation zog sieh der erste Brautigam der Patientin zurtick. Kurz darauf lernte sie ihren jetzigen Mann kennen, dem sic yon der Sterilisation Mitteilung machte. Naeh dem ersten sexuellen Verkehr sollen die Menses ausgeblieben sein, und die Patientin spraeh yon einer Sehwangerschaft, so dab sieh der Mann zur Heh'at entschlog. Entsprechend der fortschreitenden Schwangerschaft stopfte sich die Frau nun Tficher unter das Korsett und bereitete Mles ffir das zu erwartende Kind vor. Zur Geburt begab sie sich ins Frauenspital, und erst dort wurde festgestellt, dab es sieh um eine vorgetauschte Schwangerschaft handelte. Es folgt eine Aufzghlung der Gegenst~nde, die zur Vortauschung einer Graviditi~t dienten. Zur Rede gestellt, wurde die Patientin frech, Reue oder irgendwelehe Beseh~mung zeigte sie nicht. Auch der Ehemann lieg sich nur sehwer yon diesem Betrug fiberzeugen. Es stellte sieh dann heraus, dag die Patientin schon frfiher /~hnliche Versuche einer vorget/iuschten Schwangerschaft unternommen hatte, um einen Mann zu fangen. Es handelt sich in diesem Falle um eine Imbezillitgt mittleren Grades, dazu kommt ein ausgesprochen moralischer Defekt. Ferner muG, um das Verhalten verst~nd]ich zu machen, auf die aul3erordentlich starke Kinderliebe dieser Frau, die sich schon in der Pubertat zeigte, hingewiesen werden. Zeitweise glaubte die Patientin wohl selbst an ihre Schwangersehaft, welche sie stets so offensichtlich ihrer Umgebung gegeniiber betonen mugte. ]:n ihrer Be- schr~nktheit g]aubte sie, sp~ter einfach irgendeines der vielen Kinder aus der Frauenklinik als ihr eigenes heimbringen zu k0nnen und kehrte tief entrfistet und entt~useht mit ihrem wiitenden Gatten nach Hause zurfiek. Der Mann scheint sparer doch nicht auf der Schei- dung beharrt zu haben, da die beiden noch immer zusammenleben. AutoreJerat. o

Brander, T.: Einige konstitutionelle Momente in der ~,tiologie der Friihgeburt. (Univ.-Kinclerklin., Helsing/ors.) Msehr. Kinderheilk. 77, 11--22 (1939).

Von 376 in der geburtshilflichen Universi t~tsklinik zu IIelsingfors geborenen Kindern , die alle das Schulalter erreieht bat ten, wurden anamnestische Angaben fiber die Ursachen der Fr t ihgebur t ermit tel t . N i t Hilfe der Geburtsprotokolle wurde fest- gestellt , da/3 beachtenswerte Sehwangerschafts- und Entbindungskomplikat ionen - - Gravidi tgts toxikosen, Infektionen, Bigemie, Placentaranomalien usw. - - in 49,5% ~r waren, wiihrend der Rest (50,5%) aus unkomplizierten F/~llen bestand. Aus den Untersuehungen des Verf. ergab sich, dal3 15,4% der Mfitter mi t St ruma oder thyreotoxischen Symptomen behaf te t waren. Unter den unkomplizierten Fi~llen war die Zahl der auffallend kleinen Miitter merkbar gr61~er als unter den komplizierten Fgllen. Danaeh kSnnen also auch genotypisehe anthropologisehe Fak toren zum Tell zur Geburt yon Kindern mit unternormalem KSrpergewieht beitragen. Das t I aup t - interesse der Untersuchungen r iehtete sieh auf die Frage des Vorhandenseins einer habi tuel len familigren Frt ihgeburt . A u g e r mehreren Fgllen yon Frf ihgeburt in der- selben Sippschaft teils olme, tells mi t bekannter Ursaehe wird mitgeteil t , dag die Gesehwister yon 376 F~llen in 28,6% vor der Zeit geboren waren, wiihrend die Fre- quenz der Frf ihgeburt unter den Neugeborenen der betreffenden BevSlkerungsschieht 12,8% ausmaeht. Nach Fort lassen der Zwillinge sinkt der Prozentsatz der Frfih- gebur ten unter den Gesehwistern der fibrigen Fglle immerhin auf 20,8%. Fi ir die unkompl iz ie r ten Fiille wird der betretfende Wef t noeh hSher, n~mlich 26,6%. 33%

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der )Siitter - - nach Fortlassen der Zwillinge 21,7% - - haben mehr als eine Frfihgebur~ durchgemacht. Reiber (Berlin-Wilmersdoff).o

Perotti Porrera, Vittoria: Ricerche sulla frequenza e sulla eziologia dell'aborto ia una eitt~ industriale. (Untersuchungen fiber die H/iufigkeit und fiber die Ursachen der Fehlgeburt in einer Industriestadt.) (Istit. Pediatr., Univ., Torino.) Scritti dedieati G. B. Allaria 188--206 (1938).

Anffihrung yon glteren italienisehen Statistiken fiber die Ursaehen des Abortus. Das Krankengut der P/s Klinik der KSniglichen Unlversit~t Turin vo~ den Jahren 1926--1937, das insgesamt 4912 Frauen mit 1607 Fehlgeburtea umfal]t, wird statistisch ausgewertet. Am h/iufigsten ereignen sick Fehlgeburten ira 3. Sehwan- gersehaftsmonat. Fin besonderer Einflul] der Berufst~tigkeit auf die tI~ufigkeit der Fehlgeburten wir4 nieht beobaehtet. Auf etwa 10 Sekwangersehaften kommt 1 Fehl- geburt. Die Ursachen verteilen sich ira untersuchten Material wie folgt: Trauma 8,27%, allgemeine Erkrankungen 2,86%, gyn~kologische Erkrankungen 1,36%, Syphilis 1,31%, absiehtlich herbeigeffihrte FeMgeburten 4,97%, Spontanabortus ohne ersicht- liche Ursache 18%, unbekannte Ursachen 63,09%. Die Stellungnahme der Gesetzgebung verschiedener V61ker und zu verschiedenen Zeiten zur Abtreibung wird ebenso erw~hnt Wie die Stellungnahme einiger Glaubensbekenntnisse zu diesem Problem. Ausffihrliche Wiirdigung der faschistisehen Gesetzgebung. Huber (Wfirzburg).

Muller, P.: Mort subite au coats d'une tentative d'avortement par injection intra- ut@rine sons pression. (P15tzlicher Tod bei einem Abtreibungsversuch durch Einspritzung in die Gebi~rmutter.) (Soe. de Mdd. Ldg. de France, Paris, 13. II. 1939.) Ann. Mdd. ldg. etc. 19, 248--250 (1939).

Kasuis t ik : 40jahrige Frau im 2. bis 3. Monat schwanger, liel] sich yon ihrem GeHebten eine Einspritzung mit Seifenwasser machen, mittels eines Kautschukballons mit Metallkaniile. Nachdem er 5 Minuten gespritzt hatte,/iul~erte sie: Du rust mir weh. Fast gleiehzeitig/~ul]erte sic ~oelsein under sah, daI] sic bewul~tlos wurde. Der rasch herbeigeholte Arzt stellte den Tod lest. Der Sektionsbericht beschr/~nkt sick auf die Feststellung, dab das Ei im 3. Monat unver- letzt gewesen sei, und dab in der Geb~rmutter sick ,,Faulnisgas" befunden habe, in der Baueh- hShle seien keine Veri~nderungen naehgewiesen worden. Die Todesursache sei anatomisch nieht festzustellen gewesen. Der Verf. meint, dab die Einspritzung unter Druck einen ,,Hem- mungsreflex" verursacht habe, der zu einen p]6tzliehen tSdliehen Herzstillstand gefiihrt habe. Er zitiert auch no ch als einzigen Autor einen Herrn I-I. D u f o u r, der solehe Fi~lle als therapeu- tische ,,l%flexepilepsie" bezeichnet babe; Verf, vergleicht aueh noch dieses angebliche Krank- heitsgesehehen mit Todesf~llen bei gewaltsamer Dehnung des Alters bei unvollkommener An/isthesie. Zum Sehlul~ wundert sich Verf. fiber die Tatsache, da$ eine nicht gefibte Hand ohne Spekulum und ohne manuellen Eingriff die Kaniile ohne die geringste Verletzung einffihren konnte.

(Der Begriff Luftembolie ist fiberhaupt nicht berfihrt. Er ist dem Verf. zweifellos vSllig unbekannt. Seine gerichtlich-medizinischen Kenntnisse stammen anscheinend aus dem vorigen Jakrhundert. Ref.) Walcher (Wfirzburg).

Fittipaldi, Corrado: Sull'importanza della doeimasia istologica ombelicale nella valutazione della vita extrauterina e partieolarmente della sua durata. (Uber die Wieh- tigkeit tier kistologisehen Untersuchung der Nabelschnur in der Feststellung des extrauterinen Lebens und namentlieh seiner Dauer.) (Istit. di Anat. ed Istol. Pat., Univ., NapoIi.) Pathologica (Genova) 31, 141--152 (1939).

Die fasehistiseke Regierung brachte in die Gesetzgebung, die sick auf den Kindes- mord bezieht, versehiedene J~nderungen. Art. 369 des frfiheren italienischen Gesetzes bezeiehnet als Kindesmord die T6tung des Neugeborenen innerhalb der ersten 5 Tage nach der Geburt. Art. 578des heutigen Gesetzes erweitert die Grenze schon auf die Austreibungsperiode. Das frtihere Gesetz bezeieknete als Kindesmord nur solche Fiille, wo man naehweisen konnte, dal~ das bZeugeborene selbsti~ndig gelebt hat, d .h . , dal~ es dutch die Lunge geatmet hat. Das neue Gesetz verlangt dies nieht. Das Neuge- borene muI~ unmittelbar nach der Geburt nieht selbsti~ndig atmen u n d e s lebt doch biologiseh, da es noch in Verbindung mit der Mutter steht. Naeh dem neuen Gesetz wird demnaeh das Delikt an einem lebenden Neugeborenen, das nicht geatmet hat,

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genau so bestraft, als ob es geatmet h/itte. Darum ist der Nachweis, ob ein Neuge- borenes, alas nicht geatmet hat, lebend geboren wurde oder nicht, sehr wiehtig. Nich~ weniger wichtig ist die Fests~ellung tier Lebensdauer, um evil. den Delikt, der als Kindesmord bezeiehnet und bestraft wird, yon j enem der als Mord betraehtet wird, zu unterscheiden. Zur LSsung dieser Frage wurde schon frfiher die histologische Unter- suchung der Nabelschnur herangezogen. Verf. zitiert ausftthrlich die Literaturangaben fiber diese Frage (Mirto, Kockel, Glinski und Horoszkiewiez u. a.). Verf. selbst hat 40 Nabelschniire histologisch untersucht, und zwar 21 yon Totgeburten, und 19 yon Kindern, die 3/4 Stunde bis 7 Tage gelebt haben. Leukocyt~re und Kleinzelleninfiltrate fand Verf. an der Nabelschnurinsertion bei Neugeborenen, die gelebt haben, sondern auch bei Totgeburten, allerdings seltener und in geringerem MaBe. Dagegen fehlte dieser Befund manchmal bei Lebendgeborenen. Demnach ist es unmSglich, die histo- logische Untersuchung der Nabelsehnur zu forensischen Zwecken heranzuziehen. Eben- falls ist es unmSglich zu diesen Zwecken auf jene Art die Lebensdauer des Neugeborenen festzustellen. Vilma Janisch-Ra~kovie (Tuzla, Jugoslawien).o

Hill, Alfred H.: Fetal age assessment by centers of ossifieation. (SchKtzung des Fruchtalters aus dem Vorhandensein yon Knochenkernen.) (Anat. Laborat. a. Assoc. Found., Western Reserve Univ., Cleveland.) Amer. g. physic: Anthrop. 24, 251--272 (1939).

Verf. untersuchte etwa 500 Friichte (genaue Zahi wird nieht angegeben) verschie- denen Alters im Hinblick auf das Auftreten yon Knoehenkernen. _&us diesem Material stellt er eine Tabelle zusammen, die in iibersiehtlicher Form nach Lebensmonaten geordnet die jeweils vorhandenen Ossifikationszentren auffiihrt, so da] mit ihrer ttilfe das Lebensalter der Frueht gesch~tz~ werden kann. Ein Vergleich seiner Befunde mit solchen des Sehrifttums ergibt im gro]en und ganzen Ubereinstimmung, nur in wenigen F~illen erheblichere Untersehiede. Einzelheiten mtissen dem Original entnommen werden. Gi~ntI~cr (Berlin).

Mayer, A.: Intrauterine Kopitraumen und eugenisehe Sterilisierung. (Univ.- Frauenklin., Ti~bingen.) Mtineh. reed. Wschr. 1938 II~ 1580--1581.

Der Yerf. wirft die Frage auf: ,,Kann ein die Mutter in der Gravidit~t treffendes Trauma sparer beim Kind zu Schwachsinn, Epilepsie oder SehwerhSrigkei~ ffihren ?" Der Fragestellung liegt ein Fall zugrunde, der mitgeteilt wird. Die Frage, ob iiber- haupt ein die Mutter treffendes Trauma die Leibesfrucht verletzen kann, bejaht May er, ebenso die Frage, ob ein solches Trauma Intelligenzdefekte oder Sehwerhiirigkeit beim Kinde ausl6seu kann. Im Einzelfall ist die Entseheidung aber oft schwer. Zur Entscheidung kiinnen drei Dinge beitragen: irgendwelche Zeichen einer intrakraniellen Blutung alsbald nach der Geburt, eine famili~ire Belastung, sehlie~lieh das Vorkommen von Anomalien, die mehr ffir eine im Keimplasma liegende Keimst6rung spreehen. Eine wiehtige Aufgabe der Entbindungsanstalten ist es, das Neugeborene w~hrend des klinischen Aufenthaltes genau zu beobaehten. Dubitscher (Berlin). o o

$ Jahier, H.: Le syndrome ,,hfimorragie du nouveau-n~". Pr6faee par J. u (M~d. et ehir. Reeherehes et applieat.) (Der Symptomenkomplex ,,Blutung beim Neugeborenen",) Paris: Masson & Cie. 1939. 183 S. u. 13 Abb. Fres. 26.--.

Die Monographie des Verf. stiitzt sich auBer auf alas Schrifttum aueh auf alas Material der letzten ;[ahrzehnte tier yon Voron geleiteten geburtshilfliehen Klinik der Universit/~t Lyon. Nach histologischen Vorbemerkungeu bespricht Verf. die patho- logische Anatomie tier Blutungen bei Neugeborenen. Er hat hierbei nicht allein die geburtstraumatisch bedingten Bluterg~isse, sondern in der Hauptsache die spontau entstandenen ini Auge, wie sie den gerichtlichen Mediziner bei Beurteilung tier Frage ,,P15tzlicher Tod des Kindes bald nach der Geburt aus nattirlicher Ursache" interessieren kSnnten. Es werden erw~hnt Blutungen innerhalb des Sch~dels in der Umgebung des Kleinhirns und in den HirnhShlen, Blutungen im Verdauungskanal, Blutnngen in tier Nebennierenkapsel, subcutane Blutungen des Seh/idels, Blutungen aus dem Nabel,

Page 6: Schwangerschaft. Fehlgeburt. Geburt. Kindesmord

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multiple Blutungen in den verschiedensten Organen. Bei seinen mikroskopischen Unter- suchungen hat Verf. 5fret Entziindungserscheinungen in der Umgebung der Blutungen beobachten kOnnen. Ausffihrliche Studien sind fiber die Veriinderungen des Blutes derartig crkrankter Neugeborener angcstellt worden. Die Gerinnungszeit soll gelegent- lieh verliingert sein. Die Zahl der Blutpliittchen zeigte sich vermindcrt. Die Neigung zur Hiimolyse schien unver~indert zu sein. Von ~tiologischen Gesichtspunkten werden besprochen die Frage der Friihreife, die Frage der Asphyxie, der Schwangersehafts- toxikosen, die Frage yon Infektionen wiihrend des intrauterinen Lebens, yon Avitami- nosen, yon familiiirer Hiimophilie and der Syphilis. Ausffihrlich werden die klinischen Erscheinungen und die M6glichkeit einer Therapie dargestellt. Die Prognose ist im ganzen zweifelhaft. Unter den therapeutischen Mal]nahmen steht die Bluttr~nsfusion an erster Stelle. Die Transfusion geschieht am besten dutch Punktion des Sinus.

B. Mueller (Heidelberg). Geus, C. J. tL de: Ursaehe, ttiiufigkeit und Therapie yon Itirnblutungen bei der

Geburt. (Nederland.-Ind. Artsenschool, Soeraba]a.) Geneesk. Tijdschr. Nederl.-Indi~ 1939, 964--981 u. engl. Zusammeniassung 979 [Holl~ndisch].

Bei etwa 25% der vor oder kurz naeh der Geburt gestorbenen Kinder kommen als Todesursache Hirnblutungen in Betracht. Wie diese Blutungen entstehen, setzt Ver~. niiher auseinander. Die Asphyxie der Neugeborenen wird hauptsiichlich dutch ein intrakranielles Trauma verursacht. Man mul~ bei deren Behandlung, z. B. bei Vor- nahme yon Wiederbelebungsversdchen, sehr vorsichtig sein, um dem einen Trauma nicht noeh ein zweites hinzuzuffigen. Witrme~nwendung nnd vollst~ndige Ruhe, Coramin und Lobelin sind die wirksamstcn Behandlungsverfahren. Ganter.

Waleher, K.: i~ber Geburtsverletzungen des Neugeborenen. (Inst. ]. Geriehtl. u. Soz. Med., Univ. Wi~rzburg.) Med. Welt 1939, 741--745.

Verf. gibt in dem kurzen Artikel eine zusammenfassende Darstellung aller Ge- burtsverletzungen des Neugeborenen vom vorwiegend gerichts~rztlichen Standpunkt ads, unter ieiner differentialdiagnostiseher Abwiigung. Dabei besehriinkt sich Verf. nicht nut auf sein gerichts~rztliches Material, sondern besprieht auch Beobachtungen yon gyn~ikologiseher Seite. Daneben wird auf die Sehwierigkeit der Beurteilung yon Kombination yon Geburtsseh~iden und aktiver Gewalteigwirkung hingewiesen und Fehlerquellen einer ungenfigenden Sektionstechnik aufgezeigt. HerausgegriKen aus der Fiille des Materials sei noeh die Beurteilung der Geb~rselbsthilfe als Schutzbehaup- tung einer unter der Anklage der KindestStung Stehenden und die Beurteilung der Frage naeh der Verblutnng des Neugeborenen aus der nicht oder ungenfigend unter- bundenen Nabelschnur. W . V . Bee~ (Breslau).

Nie.letti, l~erdinando, e Luigi Candioto: La seerezione mammaria dei neonati ed il suo valore in medieina legale. (Die Milehdrfisensekretion bci Neugeborenen and ihre geriehtlich-medizinische Bedeutung.) (Istit. di Med. Leg. e d. Assicuraz. Soe., Univ., Palermo.) Arch. Med, leg. 7, 149--170 (1938).

Verff. haben die Milehdrfisensekretion bei 102 Neugeborenen studiert. Die Sekre- tion feMt regelm~illig unmittelbar nach der Geburt und w~ihrend des 1. Tages des extra- nterinen Lebens: auch sp~iter abet ist ihr Vorkommen nicht regelm~Big, sic fehlt in 44% der gesamten F~ille. Wenn sic auftritt, pflegt sic zwisehen der 24. his 48. Stunde, h~iufiger abet am 3. oder 4. Tage nach der Geburt zu erscheinen. Ihr Befund beim Kindesmord bedeutet also, dab das Kind nieht unmittelbar naeh der Geburt getSte~ worden ist. Romanese (Turin).

Naturwissenscha[tliche Kriminalistik. Spurennachweis. Alters- und Identitiitsbestimntungen.

HeeB, W.: Das Kriminalteehnisehe lnstitut der Sicherheitspolizei (KTI.) beim Reiehskriminalpolizeiamt. Kriminalistik 13, 121--125 (1939).

Veri. berichtet fiber Aufbau and kufgabengebiet des Kriminaltechnischen In-