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Schweiz am Sonntag, Nr. 15, 13. April 2014 BASEL | 61 Landschaftsbilder hinter Dreifachglas AUSGABE VOM 6. 4.: GEMÜSE MADE IN SCHWEIZERHALLE Vor noch nicht allzu langer Zeit habe ich gelesen, dass ein japanisches Dienstleis- tungsunternehmen seinen Angestellten einen kurzen Haarschnitt vorschreiben will. Dadurch würden die Schneidinterval- le länger, womit ein Beitrag an das Ener- giesparen geleistet werde. Eine amerikani- sche Firma wiederum will die Rotation von Fischschwärmen für die Energiege- winnung nutzen. Wenn nun sogar die Ge- meinde Muttenz ihre Industrieflachdä- cher gegen den Welthunger und/oder zur Energiegewinnung nutzen will, so möch- te ich meinen Beitrag zu Rettung der Menschheit ebenfalls leisten. Ich schlage vor, dass auf Gesetzesebene vorgeschrie- ben wird, dass sämtliche Landschaftsbil- der innerhalb von beheizten Räumen mit einer Dreifachverglasung versehen wer- den, damit im Winter Energie eingespart werden kann. ROLAND KESTENHOLZ, SELTISBERG Hayek – unser Tell gegen US-Gesslerallüren AUSGABE VOM 6. 4.: SWATCH GROUP WEIST US-TERRORSPEZIALISTEN AB Kein Kniefall vor US- Gesslerallüren! Ein grosses Dankeschön an Nick Hayek. End- lich ein grosser Schweizer Unternehmer, der im Geiste Tells sich nicht von den US-Gesslerallüren beeindrucken lässt. Solche mutigen und standhaften Unter- nehmer braucht unser Land. All die vor den USA niederknienden Banken, wie auch die Unternehmen der Nahrungsmittelindustrie sollten sich ein Beispiel nehmen an Hayek. Die Begeben- heit um die Swatch Group deckt nämlich auch eine altbekannte Taktik auf: Sozu- sagen immer, wenn an die Schweiz un- verschämte Forderungen gemacht wer- den, werden auch gleich Androhungen im Falle einer Nichtkooperation ge- macht. Doch wie der Fall der Swatch Group zeigt, können wir uns beruhigen, waren es doch vonseiten der USA ledig- lich leere Drohungen. Eine Besinnung auf die urschweizerischen Freiheitsidea- le stände den Schweizer Unternehmen gut an, dann würden sie sich nicht stän- dig von den machtbesessenen USA er- pressen lassen. MARTIN BRACHER, BÜSSERACH Endlich: Hayek setzt den USA Grenzen Mit dem Interview mit Nick Hayek hat Chefredaktor Müller eine fällige und über- zeugende Geschichte gebracht, wie man selbstbewusst US-Drohungen und Forde- rungen klar abweist. US-Sicherheitskräfte wollten Fabriken der Swatch Group kon- trollieren. Der erfolgreichste Konzernchef der Schweiz konnte aus seiner Position der Stärke einfach melden: Kommt nicht in- frage. Ende der 90er-Jahre liessen sich Ban- ker um Rainer E. Gut und Politiker wie Ul- rich Bremi vom World Jewish Congress als verlängerter Arm von Bill Clinton erpres- sen. Dieser wollte schon damals seine Steuerflüchtlinge zurückholen, das Schweizer Bankgeheimnis durch Singer, Bronfman, Weisz, Hevesi, Fagan und wie sie alle hiessen schleifen und den erfolg- reichen Finanzplatz Schweiz angreifen. Es war eine dunkle Stunde der Schweiz und Colin Powell warnte an der 150-Jahr-Feier des Bundesstaats am 5. Januar 1998 , wer einmal erpresst wird, wird es immer wie- der. Wie recht er doch bekam. Das Njet von Nick Hayek motiviert, stärkt schweize- risches Selbstbewusstsein und setzt den klammen USA endlich Grenzen. ROGER E. SCHÄRER, FELDMEILEN Stimmzwang oder eine Tombola AUSGABE VOM 6. 4.: WIE SICH EINE GENERA- TION AUS DER DEMOKRATIE VERABSCHIEDET Die Komplexität von Abstimmungsvorla- gen lässt sich in vielen Fällen nicht redu- zieren. Wer sich nicht täglich mit dem po- litischen Geschehen befasst, hat kaum ei- ne Chance, sich über politische Fragen ei- ne eigene Meinung zu bilden. Berufliche Anforderungen in der Jugendzeit, Frei- zeitaktivitäten und unpolitische Eltern sind kein guter Boden für politische Bil- dung. Zudem ist die staatspolitische Bil- dung in der Schule minimal. Politik ist ei- ne eher trockene Materie. Der Einfluss ei- ner einzigen Stimme ist meist bedeu- tungslos. Letztlich bleiben kurzfristig nur Anreize (Verlosungen bei Wahlen und Ab- stimmungen) oder der Stimmzwang, um die politische Beteiligung der Jungen zu verbessern. ALEX SCHNEIDER, KÜTTIGEN Wer nicht abstimmt, soll eine Busse zahlen Von Winston Churchill stammt das Zitat: «Die Demokratie ist die schlechteste aller Staatsformen, ausgenommen alle ande- ren». Mit der direkten Demokratie geht die Schweiz weiter als die meisten Demo- kratien des Westens, wo nur alle paar Jahre Parlament und Staatsführung ge- wählt werden können. Die Schweiz wird weitherum um ihre Möglichkeiten be- neidet. Wählen wir diese Staatsform, müssen zwingend alle Stimmberechtig- ten ihre politische Verantwortung wahr- nehmen. Junge und Familien mit Kin- dern sind offen, sehen ihre Zukunft und die ihrer Kinder noch vor sich und ent- scheiden daher mit einem weiteren Hori- zont für zukunftsgerichtete, nachhalti- ge, offene Lösungen. Sie machen leider allzu oft nicht mit, was zu rückwärtsge- wandten Scheinlösungen führt. Die Jun- gen und auch die beruflich und familiär stark beanspruchten Mittelalterlichen müssen darum aktiver werden. Wir schlagen deshalb zwei einfache Mass- nahmen vor. Erstens: Einführung der Stimm- und Wahlpflicht. Wer nicht teil- nimmt, zahlt eine Busse. Zweitens: breite Einführung der Abstimmung via Inter- net. MARTIN BOSSARD-VÖGELI, CHRISTINE BOSSARD VÖGELI, KÖLLIKEN Die Jungen wissen, dass Geld die Welt regiert Die Jungen sind nicht mehr so blind, wie wir es waren, und wissen, dass die Wirt- schaft und das Geld regieren. Man muss sich nur mal überlegen, mit welchen Kosten ein kommunaler Wahlkampf ver- bunden ist – geschweige denn kantonal oder gar national. Es braucht mehr Geld als Fähigkeiten für ein politisches Amt. EDWIN MERKI, RAPPERSWIL SG Die Regierung hilft den Bankern AUSGABE VOM 6. 4.: ABSPRACHEN IM DEVI- SENHANDEL – DIE WEKO POKERT HOCH Langsam wird mir schwindlig von den überraschten, von-nichts-wissenden, na- iven Bankern. Und schuld sind sie eh nie. Normalerweise würde ich solche Banker als unterbelichtet einstufen, aber sie sind das Gegenteil: Sie lügen, schummeln , und keiner tut etwas da- gegen. Unsere Regierung hilft ihnen in dieser unehrlichen und unethischen Arbeitsweise, indem sie die Weko mit minimalem Personalbestand belässt. Dafür wird massenweise Personal für Managementberatungen, persönliche Berater und Berater für irgendwelchen Quatsch angestellt. Die verantwortliche Bundesrätin Eveline Widmer ist ja auch komplett mit ihrer Wiederwahl be- schäftigt, indem sie allen Parteien ge- schmeidig flattiert. MENGIA WILLIMANN, LUZERN LESERBRIEFE Herausgeberin AZ Zeitungen AG, Rheinstrasse 3, 4410 Liestal Verleger Peter Wanner «Schweiz am Sonntag» Basel: Christian Mensch (Leitung), Miriam Glass, Valentin Kressler, Andreas Maurer, Aline Wanner Viaduktstrasse 42, 4051 Basel Chefredaktoren: Patrik Müller (Schweiz am Sonntag), Beat Schmid (Stv.) Redaktion Bundeshaus: Alan Cassidy, Henry Habegger, Oth- mar von Matt, Christof Moser; Nachrichten: Beat Kraushaar, Anna Kappeler, Yannick Nock, Fabien- ne Riklin; Wirtschaft: Peter Burkhardt, Michael Heim, Benjamin Weinmann; Gesellschaft: Sacha Ercolani; Sport: François Schmid-Bechtel, Marcel Kuchta, Martin Probst, Patrik Schneider, Simon Steiner, Michael Wehrle, Sebastian Wendel, Etien- ne Wuillemin; Regionalsport: Rainer Sommerhal- der, Daniel Weissenbrunner, Raphael Biermayr, Andreas Fretz, Ruedi Kuhn, Michael Schenk; Foyer: Stefan Künzli, Sabine Altorfer, Christian Berzins, Anna Kardos, Silvia Schaub, Raffael Schuppisser, Gregor Waser; Autoren: Hans Fahr- länder, Max Dohner, Jörg Meier, Klaus Zaugg; Bildredaktion: Pascale Hadorn, Sarah Loffredo, Marius Rinderknecht; Fotografen: Emanuel Freu- diger, Chris Iseli, Nicole Nars, Kenneth Nars, Alex Spichale Erweiterte Redaktion: Jonas Burch (Regional- sport) Art Direction: Brigitte Gschwend, Chantal Spei- ser, Barbara Adank (Grafik) Chef vom Dienst: Roman Würsch Stellenmarkt: Manuela Specker Telefon: 061 927 26 00 Telefax: 061 927 26 04 E-Mail: [email protected] [email protected] Online: www.schweizamsonntag.ch Inserate AZ Zeitungen AG, Schweiz am Sonntag, Viaduktstrasse 42, 4051 Basel Telefon: 061 927 26 00 Telefax: 061 927 26 04 E-Mail: [email protected] Leiter Verkauf: Dieter Butz Anzeigenpreise unter www.schweizamsonntag.ch Abonnement Für Zustellungen, Bestellungen, Änderungen Telefon: 058 200 55 05 Telefax: 058 200 55 56 E-Mail: [email protected]/ [email protected] Abopreise inkl. 2,5% MwSt.: (7 Tage 6/12 Monate) Fr. 256.– / Fr. 455.– Schweiz am Sonntag (6/12 Monate) Fr. 90.–/ Fr. 168.– Verlag Neumattstrasse 1, 5001 Aarau Telefon: 058 200 58 58 Geschäftsführer: Dietrich Berg Leiter Werbemarkt National: Paolo Placa Leiterin Marketing: Tanja Laube Druckerei SOL Print Industriestrasse 18, 4553 Subingen Leitung: Urs Binkert Ombudsmann AZ Medien AG René Rhinow [email protected] AZ Zeitungen AG, Ombudsstelle, Neumattstrasse 1, 5001 Aarau Eine Publikation der WEMF beglaubigte Auflage Schweiz am Sonntag 203 130 Ex. (WEMF 2013) Leser: 459 000 (Mach Basic 2013-2) Copyright Herausgeberin Beteiligungen der AZ Medien AG auf www.azmedien.ch Wir freuen uns über Zuschriften, die auf Artikel in unserer Zeitung Bezug neh- men. Schicken Sie Ihren Leserbrief an [email protected] oder per Post an Redaktion «Schweiz am Sonntag», Leserbriefe, Postfach 2103 5001 Aarau. Sie können Ihre Meinung auch online platzieren. LESERBRIEFE AN DIE «SCHWEIZ AM SONNTAG» BILD DER WOCHE. Geputzt, poliert und ins beste Licht gesetzt. Die Basler Verkehrs-Betriebe (BVB) pflegen wieder ihr Image. Am Tag der offenen Tür im Depot Dreispitz haben sie am Samstag das 100-Jahr- Jubiläum der Oldtimerin «Dante Schuggi» gewürdigt und für ihr Tram- museum geworben. Wie gross der BVB-Support derzeit ist, könnte die Volksabstimmung zeigen, in der über eine Grossinvestition ins Erlen- matt-Tram abgestimmt wird. Wenn diese bachab geht, können die BVB immerhin sagen, sie hätten vorgesorgt: Am Führerstand präsentiert sich bereits die neue Generation von BVB-Verehrern. KENNETH NARS Des Baslers liebstes Gefährt Sebastian Frehner ist nicht Verwaltungs- rat der Bank Coop, wie fälschlicherweise vergangene Woche berichtet («Spitzen- verdiener und Aufsteiger»). Die angeführ- te Entlöhnung basiert einzig auf seinem Mandat als Bankrat der BKB. KORREKT 53 Prozent der «Schweiz am Sonn- tag»-Leser sind gegen einen Stimm- zwang bei Volksabstimmungen. (2729 Teilnehmer) Sind Sie für einen Stimmzwang bei Volksabstimmungen? Ja 47% GRAFIK: SCHWEIZ AM SONNTAG WWW.SCHWEIZAMSONNTAG.CH Nein 53% FRAGE DER WOCHE

Schweiz am Sonntag, Nr. 15, 13. April 2014 BASEL 61 · 4/13/2014  · Mit dem Interview mit Nick Hayek hat Chefredaktor Müller eine fällige und über-zeugende Geschichte gebracht,

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Schweiz am Sonntag, Nr. 15, 13. April 2014

BASEL | 61

Landschaftsbilder hinterDreifachglasAUSGABE VOM 6. 4.: GEMÜSE MADE INSCHWEIZERHALLEVor noch nicht allzu langer Zeit habe ichgelesen, dass ein japanisches Dienstleis-tungsunternehmen seinen Angestellteneinen kurzen Haarschnitt vorschreibenwill. Dadurch würden die Schneidinterval-le länger, womit ein Beitrag an das Ener-giesparen geleistet werde. Eine amerikani-sche Firma wiederum will die Rotationvon Fischschwärmen für die Energiege-winnung nutzen. Wenn nun sogar die Ge-meinde Muttenz ihre Industrieflachdä-cher gegen den Welthunger und/oder zurEnergiegewinnung nutzen will, so möch-te ich meinen Beitrag zu Rettung derMenschheit ebenfalls leisten. Ich schlagevor, dass auf Gesetzesebene vorgeschrie-ben wird, dass sämtliche Landschaftsbil-der innerhalb von beheizten Räumen miteiner Dreifachverglasung versehen wer-den, damit im Winter Energie eingespartwerden kann. ROLAND KESTENHOLZ, SELTISBERG

Hayek – unser Tellgegen US-GesslerallürenAUSGABE VOM 6. 4.: SWATCH GROUP WEISTUS-TERRORSPEZIALISTEN ABKein Kniefall vor US- Gesslerallüren! Eingrosses Dankeschön an Nick Hayek. End-lich ein grosser Schweizer Unternehmer,der im Geiste Tells sich nicht von denUS-Gesslerallüren beeindrucken lässt.Solche mutigen und standhaften Unter-nehmer braucht unser Land. All die vorden USA niederknienden Banken, wieauch die Unternehmen der

Nahrungsmittelindustrie sollten sich einBeispiel nehmen an Hayek. Die Begeben-heit um die Swatch Group deckt nämlichauch eine altbekannte Taktik auf: Sozu-sagen immer, wenn an die Schweiz un-verschämte Forderungen gemacht wer-den, werden auch gleich Androhungenim Falle einer Nichtkooperation ge-macht. Doch wie der Fall der SwatchGroup zeigt, können wir uns beruhigen,waren es doch vonseiten der USA ledig-lich leere Drohungen. Eine Besinnungauf die urschweizerischen Freiheitsidea-le stände den Schweizer Unternehmengut an, dann würden sie sich nicht stän-dig von den machtbesessenen USA er-pressen lassen. MARTIN BRACHER, BÜSSERACH

Endlich: Hayek setztden USA GrenzenMit dem Interview mit Nick Hayek hatChefredaktor Müller eine fällige und über-zeugende Geschichte gebracht, wie manselbstbewusst US-Drohungen und Forde-rungen klar abweist. US-Sicherheitskräftewollten Fabriken der Swatch Group kon-trollieren. Der erfolgreichste Konzernchefder Schweiz konnte aus seiner Position derStärke einfach melden: Kommt nicht in-frage. Ende der 90er-Jahre liessen sich Ban-ker um Rainer E. Gut und Politiker wie Ul-rich Bremi vom World Jewish Congress alsverlängerter Arm von Bill Clinton erpres-sen. Dieser wollte schon damals seineSteuerflüchtlinge zurückholen, dasSchweizer Bankgeheimnis durch Singer,Bronfman, Weisz, Hevesi, Fagan und wiesie alle hiessen schleifen und den erfolg-reichen Finanzplatz Schweiz angreifen. Eswar eine dunkle Stunde der Schweiz undColin Powell warnte an der 150-Jahr-Feierdes Bundesstaats am 5. Januar 1998 , wereinmal erpresst wird, wird es immer wie-der. Wie recht er doch bekam. Das Njetvon Nick Hayek motiviert, stärkt schweize-risches Selbstbewusstsein und setzt denklammen USA endlich Grenzen.

ROGER E. SCHÄRER, FELDMEILEN

Stimmzwang odereine TombolaAUSGABE VOM 6. 4.: WIE SICH EINE GENERA-TION AUS DER DEMOKRATIE VERABSCHIEDETDie Komplexität von Abstimmungsvorla-gen lässt sich in vielen Fällen nicht redu-zieren. Wer sich nicht täglich mit dem po-

litischen Geschehen befasst, hat kaum ei-ne Chance, sich über politische Fragen ei-ne eigene Meinung zu bilden. BeruflicheAnforderungen in der Jugendzeit, Frei-zeitaktivitäten und unpolitische Elternsind kein guter Boden für politische Bil-dung. Zudem ist die staatspolitische Bil-dung in der Schule minimal. Politik ist ei-ne eher trockene Materie. Der Einfluss ei-ner einzigen Stimme ist meist bedeu-tungslos. Letztlich bleiben kurzfristig nurAnreize (Verlosungen bei Wahlen und Ab-stimmungen) oder der Stimmzwang, umdie politische Beteiligung der Jungen zuverbessern. ALEX SCHNEIDER, KÜTTIGEN

Wer nicht abstimmt, solleine Busse zahlenVon Winston Churchill stammt das Zitat:«Die Demokratie ist die schlechteste allerStaatsformen, ausgenommen alle ande-ren». Mit der direkten Demokratie gehtdie Schweiz weiter als die meisten Demo-kratien des Westens, wo nur alle paarJahre Parlament und Staatsführung ge-wählt werden können. Die Schweiz wirdweitherum um ihre Möglichkeiten be-neidet. Wählen wir diese Staatsform,müssen zwingend alle Stimmberechtig-ten ihre politische Verantwortung wahr-nehmen. Junge und Familien mit Kin-dern sind offen, sehen ihre Zukunft unddie ihrer Kinder noch vor sich und ent-scheiden daher mit einem weiteren Hori-zont für zukunftsgerichtete, nachhalti-ge, offene Lösungen. Sie machen leiderallzu oft nicht mit, was zu rückwärtsge-wandten Scheinlösungen führt. Die Jun-gen und auch die beruflich und familiär

stark beanspruchten Mittelalterlichenmüssen darum aktiver werden. Wirschlagen deshalb zwei einfache Mass-nahmen vor. Erstens: Einführung derStimm- und Wahlpflicht. Wer nicht teil-nimmt, zahlt eine Busse. Zweitens: breiteEinführung der Abstimmung via Inter-net. MARTIN BOSSARD-VÖGELI,

CHRISTINE BOSSARD VÖGELI, KÖLLIKEN

Die Jungen wissen, dassGeld die Welt regiertDie Jungen sind nicht mehr so blind, wiewir es waren, und wissen, dass die Wirt-schaft und das Geld regieren. Man musssich nur mal überlegen, mit welchenKosten ein kommunaler Wahlkampf ver-bunden ist – geschweige denn kantonaloder gar national. Es braucht mehr Geldals Fähigkeiten für ein politisches Amt.

EDWIN MERKI, RAPPERSWIL SG

Die Regierung hilftden BankernAUSGABE VOM 6. 4.: ABSPRACHEN IM DEVI-SENHANDEL – DIE WEKO POKERT HOCH Langsam wird mir schwindlig von denüberraschten, von-nichts-wissenden, na-iven Bankern. Und schuld sind sie ehnie. Normalerweise würde ich solcheBanker als unterbelichtet einstufen,aber sie sind das Gegenteil: Sie lügen,schummeln , und keiner tut etwas da-gegen. Unsere Regierung hilft ihnen indieser unehrlichen und unethischenArbeitsweise, indem sie die Weko mitminimalem Personalbestand belässt.Dafür wird massenweise Personal fürManagementberatungen, persönlicheBerater und Berater für irgendwelchenQuatsch angestellt. Die verantwortlicheBundesrätin Eveline Widmer ist ja auchkomplett mit ihrer Wiederwahl be-schäftigt, indem sie allen Parteien ge-schmeidig flattiert.

MENGIA WILLIMANN, LUZERN

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■ LESERBRIEFE

HerausgeberinAZ Zeitungen AG,Rheinstrasse 3, 4410 LiestalVerleger Peter Wanner

«Schweiz am Sonntag» Basel: Christian Mensch(Leitung), Miriam Glass, Valentin Kressler,Andreas Maurer, Aline WannerViaduktstrasse 42, 4051 BaselChefredaktoren: Patrik Müller (Schweiz amSonntag), Beat Schmid (Stv.)

RedaktionBundeshaus: Alan Cassidy, Henry Habegger, Oth-mar von Matt, Christof Moser; Nachrichten: BeatKraushaar, Anna Kappeler, Yannick Nock, Fabien-ne Riklin; Wirtschaft: Peter Burkhardt, MichaelHeim, Benjamin Weinmann; Gesellschaft: SachaErcolani; Sport: François Schmid-Bechtel, MarcelKuchta, Martin Probst, Patrik Schneider, SimonSteiner, Michael Wehrle, Sebastian Wendel, Etien-ne Wuillemin; Regionalsport: Rainer Sommerhal-der, Daniel Weissenbrunner, Raphael Biermayr,Andreas Fretz, Ruedi Kuhn, Michael Schenk;Foyer: Stefan Künzli, Sabine Altorfer, ChristianBerzins, Anna Kardos, Silvia Schaub, RaffaelSchuppisser, Gregor Waser; Autoren: Hans Fahr-länder, Max Dohner, Jörg Meier, Klaus Zaugg;Bildredaktion: Pascale Hadorn, Sarah Loffredo,Marius Rinderknecht; Fotografen: Emanuel Freu-diger, Chris Iseli, Nicole Nars, Kenneth Nars, AlexSpichaleErweiterte Redaktion: Jonas Burch (Regional-sport)Art Direction: Brigitte Gschwend, Chantal Spei-ser, Barbara Adank (Grafik)Chef vom Dienst: Roman WürschStellenmarkt: Manuela SpeckerTelefon: 061 927 26 00Telefax: 061 927 26 04E-Mail: [email protected] [email protected]: www.schweizamsonntag.chInserate AZ Zeitungen AG,Schweiz am Sonntag,Viaduktstrasse 42, 4051 BaselTelefon: 061 927 26 00Telefax: 061 927 26 04E-Mail: [email protected] Verkauf: Dieter ButzAnzeigenpreise unterwww.schweizamsonntag.chAbonnement Für Zustellungen, Bestellungen, ÄnderungenTelefon: 058 200 55 05Telefax: 058 200 55 56E-Mail: [email protected]/[email protected] inkl. 2,5% MwSt.: (7 Tage 6/12 Monate)Fr. 256.– / Fr. 455.–Schweiz am Sonntag (6/12 Monate)Fr. 90.–/ Fr. 168.–VerlagNeumattstrasse 1, 5001 AarauTelefon: 058 200 58 58Geschäftsführer: Dietrich BergLeiter Werbemarkt National: Paolo PlacaLeiterin Marketing: Tanja LaubeDruckereiSOL PrintIndustriestrasse 18, 4553 SubingenLeitung: Urs BinkertOmbudsmann AZ Medien AGRené [email protected] Zeitungen AG, Ombudsstelle, Neumattstrasse 1,5001 AarauEine Publikation der

WEMF beglaubigte Auflage Schweiz am Sonntag203 130 Ex. (WEMF 2013)Leser: 459 000 (Mach Basic 2013-2)Copyright HerausgeberinBeteiligungen der AZ Medien AG auf www.azmedien.ch

Wir freuen uns über Zuschriften, die aufArtikel in unserer Zeitung Bezug neh-men. Schicken Sie Ihren Leserbrief [email protected] per Post an Redaktion «Schweizam Sonntag», Leserbriefe, Postfach2103 5001 Aarau.Sie können Ihre Meinung auch onlineplatzieren.

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■ LESERBRIEFE AN DIE«SCHWEIZ AM SONNTAG»

BILD DER WOCHE. Geputzt, poliert und ins beste Licht gesetzt. DieBasler Verkehrs-Betriebe (BVB) pflegen wieder ihr Image. Am Tag deroffenen Tür im Depot Dreispitz haben sie am Samstag das 100-Jahr-

Jubiläum der Oldtimerin «Dante Schuggi» gewürdigt und für ihr Tram-museum geworben. Wie gross der BVB-Support derzeit ist, könnte dieVolksabstimmung zeigen, in der über eine Grossinvestition ins Erlen-

matt-Tram abgestimmt wird. Wenn diese bachab geht, können die BVBimmerhin sagen, sie hätten vorgesorgt: Am Führerstand präsentiertsich bereits die neue Generation von BVB-Verehrern.

KENNETH NARS

Des Baslers liebstes Gefährt

Sebastian Frehner ist nicht Verwaltungs-rat der Bank Coop, wie fälschlicherweisevergangene Woche berichtet («Spitzen-verdiener und Aufsteiger»). Die angeführ-te Entlöhnung basiert einzig auf seinemMandat als Bankrat der BKB.

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■ KORREKT

53 Prozent der «Schweiz am Sonn-tag»-Leser sind gegen einen Stimm-zwang bei Volksabstimmungen.(2729 Teilnehmer)

Sind Sie für einen Stimmzwang bei Volksabstimmungen?

Ja 47%

GRAFIK: SCHWEIZ AM SONNTAGWWW.SCHWEIZAMSONNTAG.CH

Nein 53%

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■ FRAGE DER WOCHE