80
Schweizer Landtechnik Juni/Juli 2012

Schweizer Landtechnik 6-7/12

Embed Size (px)

DESCRIPTION

Ausgabe Juni/Juli 2012

Citation preview

Page 1: Schweizer Landtechnik 6-7/12

SchweizerLandtechnikSeptember 2011 SchweizerLandtechnikJuni/Juli 2012

Page 2: Schweizer Landtechnik 6-7/12

Die Nr.der landwirtschaftlichenFachpresse der Schweiz

Jetzt profitieren und Sackmesser sichern.

Ja, ich möchte vom Angebot profitieren und bestelle den Schweizer Bauer:

1 Jahr für Fr. 193.– (dazu gibt es gratis das Sackmesser) 59024.8

1⁄2-Jahr für Fr. 117.– (dazu gibt es gratis das Sackmesser) 59023.2

Aktionsabo: 3 Monate für nur Fr. 30.– 59035.7

2mal in der Woche (Mittwoch und Samstag) finden Sie im Schweizer Bauer topaktuell alles über alle Gebieteder schweizerischen Landwirtschaft. Agrarpolitik, Viehzucht, Pflanzenbau, Marktpreise, Wetter und Beratung,Haus und Familie, Berichte aus Regionen und Gemeinden, Veranstaltungsagenda, der grösste landwirtschaftlicheKleinanzeigen-Markt und natürlich viel Landtechnik!

Ihr Geschenk

Name Vorname

Strasse Hof

PLZ/Ort Telefon

Talon einsenden oder faxen an: Schweizer Bauer, Aboangebot, Dammweg 9, 3001 Bern, Fax 031 330 37 32

SBCA1203

Page 3: Schweizer Landtechnik 6-7/12

36/7 2012 Schweizer Landtechnik

Editorial • Inhalt Juni/Juli 2012 n

Editorial

Optimierung hat verschiedene Gesichter Ein grosser Themenfächer tut sich in

der vorliegenden Schweizer Land­

technik auf, die als Doppelnummer

für die Monate Juni und Juli er­

scheint. Er reicht von den Sternstun­

den der landtechnischen Entwicklung

in der Nachkriegszeit über den

Menschenschutz beim Technikeinsatz

bis zur digitalisierten Welt der

Managementstrategien.

Je grösser die Arbeitsbreite, je mehr

Leistung und Durchsatzvolumen die

Maschinen erbringen, desto wichti­

ger wird es, sie unter Beachtung

verschiedener Messgrössen und

Einflüssen möglichst ununterbrochen

an der Leistungsgrenze im Einsatz zu

wissen. Elektronische Systeme zur

Überwachung und Steuerung sowie

als Managementinstrumente

gewährleisten dies. Deren Trümpfe

spielen auch eine entscheidende

Rolle bei der Ressourcenschonung

vom Dünger über die Pflanzenschutz­

mittel bis zum Treibstoff und zum

Bewässerungswasser und stechen

sowohl bei hohem als auch bei

niedrigem Produktionsmitteleinsatz.

Für Letzteren stehen Agrarsysteme in

Südamerika, wo man sich mit

grossem Erfolg auf die Direktsätech­

nik konzentriert, damit die Produk­

tionskosten nicht aus dem Ruder

laufen. Vom Segen der neuen

Technologien bleiben aber viele

Länder ausgeschlossen, namentlich

in Schwarzafrika. Hier muss sich die

Optimierung in der Nahrungsmittel­

produktion für eine wachsende

Bevölkerung mit grösseren Ansprü­

chen auf die Wissensvermittlung und

einfache, jedoch verbesserte Verfah­

renstechniken konzentrieren.

Ueli Zweifel

Ausgabe Nr. 8 erscheint am

9. August 2012

n Impression

4 20 Jahre integrierte Produktion 7 IT: Aufrüstung in der Erntetechnik

n Management

11 Kornfeuchtigkeit – Ursachen und Folgen 15 Kleinballenlogistik ohne Handarbeit19 Zwischenfrucht – Multitalent in der Fruchtfolge22 Erfolgreiche Zwischenfutteransaat

n Sicherheit

24 Futterbau am Hang – Gefahrenpotenzial erhöht

n Plattform

27 Plantahof-Feldtag - Hangmechanisierung30 Öga – grüne Branche trifft sich in Koppigen32 «Starke Gebäude» aus Brettschichtholz35 Solarmodule und ihre Entsorgung36 Bauen in der Tourismusregion38 Neue elektrische Antriebskonzepte

n Passion

40 50 Jahre Ladewagen 43 Motrac und Schiltrac im Verkehrshaus

n SVLT

44 Anhänger – fit für die Ernte46 Unverzichtbare Spritzentests48 Sektionen BE, LU, SO, SZ/UR, SG/AI/AR/GL50 Luzerner Geschicklichkeitsfahren51 Fahrkurs G4052 Traktorgeschicklichkeitsfahren 53 Werkstattkurse

n Wissen

54 Doppelkupplungsgetriebe

n Markt

56 John Deere FarmSight 60 Aktiv geregelte Traktorsitze65 Lemken-Produktneuheiten 68 GVS Agrar: Kompetenzzentrum «Terra Profi»70 Krone-Produktneuheiten 72 Marktinformationen 73 Kombiheuer Kuriger76 40 Jahre Weidemann 77 Holz: Wärme-Kraft-Kopplung

78 Impressum und Traktorimmatrikulationen

11

32

Titelbild: Schwarzes Gold vom Feld. Zahlreiche Artikel nehmen Bezug auf eine erfolgreiche Ernte der Körner­früchte. (Bild: Ueli Zweifel)

68

Page 4: Schweizer Landtechnik 6-7/12

6/7 2012 Schweizer Landtechnik

n Impression

4

Zwanzig Jahre IPZwanzig Jahre integrierte Produktion: Zum Geburtstag hielt man an der Agroscope ART Reckenholz (von wo dieser Bericht stammt) und auch an der Agroscope ACW Changins in Nyon inne und widmete sich einen Tag lang der differen-zierten Beurteilung des Erreichten und der Perspek-tiven.

Ueli Zweifel

Immerhin verliehen die Schweizer Fahne auf dem Hauptgebäude der Agroscope ART Reckenholz und die Frühlingssonne dem 20. Geburtstag ihren besonderen Glanz. Sonst wies wenig auf das bedeut-same Ereignis hin: «Die integrierte Pro-duktion im Ackerbau», ein eigenständiges

Werk der landwirtschaftlichen Forschung in der Schweiz im Verbund mit den kan-tonalen Beratungsdiensten und den landwirtschaftlichen Schulen, war volljäh-rig geworden. An der Tagung aber blie-ben die Forscherinnen und Forscher weitgehend unter sich. D.h. nur vereinzelt

nahmen daran auch die Mittler von Bera-tung und Landwirtschafts schulen teil.

Rückblick aus persönlicher SichtIn den 80er- und Anfang der 90er-Jahre hallte in den Köpfen von der Basis bis zu den landwirtschaftlichen Entscheidungs-trägern noch der legendär gewordene Ausspruch von Bundesrat Hans Schaffner nach, die Bauern sollten produzieren, während «wir uns um den Absatz küm-mern». Doch der Wind kehrte mitten in der fulminanten Steigerungsphase mit neuer Züchtungs- und Zuchtgenetik, neuen Hilfsstoffen und Düngerformulie-rungen, vereinfachten Produktionsme-thoden und verbesserten Produktions-techniken, gefolgt von Resistenz- und Rückstandsproblemen. Die Landwirt-schaft machte Negativschlagzeilen, vor allem auch wegen des Ungleichgewichts zwischen Produktion und Absatz. Die Kleinbauern-Vereinigung kämpfte laut-stark für eine ökologische und soziale Landwirtschaftspolitik. Zugleich stieg im Zusammenhang mit der Uruguay-Runde der Liberalisierungsdruck. Der Wechsel kündigte sich auch ganz oben bei der damaligen Abteilung VII der ETH an, wo der Altmeister des klassischen Ackerbaus, Prof. E.R. Keller, noch Hun-derte von Studierenden in die gesamt-heitliche Betrachtung des Ackerbaus ein-führte, während in den Folgejahren viele von ihnen entweder den neu installierten Umweltnaturwissenschaften zustrebten oder sich einem Studium an der Hoch-schule für Landwirtschaft in Zollikofen widmeten. Dort postulierte der Acker-bauspezialist Fritz Häni die integrierte Produktion als den «Dritten Weg» zwi-schen Biolandbau und konventioneller Produktion.

Integrierte Produktion ein Erfolgsrezept Die Grundprinzipien der integrierten Pro-duktion wurden 1992 wegweisend für die Direktzahlungen nach Artikel 31 b. Deshalb wurden die Anforderungen an die integrierte Produktion damals in «Ökologischen Leistungsnachweis» um-benannt und im Landwirtschaftsgesetz verankert. Seit 2000 bewirtschaften mehr als 95% der Landwirte ihre Betriebe nach den Anforderungen des ÖLN, führte an der Tagung im Reckenholz der Vizedirek-tor des Bundesamtes für Landwirtschaft Christian Hofer aus. In der Folge wurden ab 1994 über zehn Jahre anhand ver-schiedener Indikatoren die Auswirkungen

Die Forschungsanstalt Agroscope ART Reckenholz-Tänikon ist eine von den drei eidgenössi-schen Forschungsanstalten, angegliedert beim Bundesamt für Landwirtschaft. Die Ackerkul-turen und der Futterbau gehören in all den ihnen innewohnenden Facetten zum ART-For-schungsauftrag. (Bilder: Ueli Zweifel)

Page 5: Schweizer Landtechnik 6-7/12

56/7 2012 Schweizer Landtechnik

Impression n

Labelproduktion

Die Vereinigung IP-SUISSE engagiert sich für die Förderung einer umweltschonenden und tiergerechten Landwirtschaft, für die Produk-tion von Schweizer Produkten zum Vorteil von Konsumenten und Produzenten und für eine optimale Zusammenarbeit sämtlicher Partner entlang der Wertschöpfungskette. Fritz Ro-then legte an der Tagung im Reckenholz dar, wie es gelingt, durch die Labelproduktion einen wirtschaftlichen Mehrwert zu generie-ren. Am Markt können zum Beispiel aufgrund der Einführung eines Biodiversitäts-Punktesystems oder im Rahmen des Extenso-Programms beim Brotgetreide auf den aktuellen Produ-zentenpreisen Zuschläge erzielt werden. Kurze Entscheidungswege machen den Label-produzenten strikte Vorgaben und favorisie-ren eine starke Verhandlungsposition mit den Marktteilnehmern.

der neuen Produktionsmethoden über-prüft. In vielen Fällen, wie zum Beispiel beim Düngemittel- und Pflanzenschutz-mitteleinsatz und auch beim Tierwohl, konnten Erfolge vor allem in der Anfangs-phase der Programme nachgewiesen werden, die dann allerdings auf einem bestimmten Niveau stagnierten oder sich sogar wieder ins Gegenteil verkehrten. Der ökologische Leistungsnachweis werde auch in Zukunft «der Grundstein des Systems» bleiben, führte Hofer aus. Neue Impulse sind unter anderem auf-grund des Klimawandels hinsichtlich Res-sourcenschonung zu erwarten.

Der Boden im Zentrum Auf die geregelte Fruchtfolge als Grund-pfeiler des ÖLN im Hinblick auf die Krankheits- und Schädlingsbekämpfung ging der Bodenkundler Urs Zihlmann ein. Deren präventive Wirkung zeige sich am Beispiel des Maiswurzelbohrers, der trotz Verbreitung in Deutschland und in Italien bis dato hierzulande nicht Fuss fassen konnte. Die geregelte Fruchtfolge aber wird bedrängt von wirtschaftlichen Sach-zwängen der Produktvermarktung. Nachteilig für den Bodenschutz und die Erosionsprävention habe sich die weniger strikte Bodenabdeckung im Winter als Folge der Abschaffung des gesamtwirt-schaftlichen Bodenschutzindexes ausgewirkt.Immerhin konnten bei der Bodenbearbei-tung und bei der Feldbestellung herausra-gende Techniken entwickelt werden. Diesbezüglich blickte Zihlmann zurück auf die Anfänge der Mais-Streifenfrässaat, einer beispielhaften Pionierleistung, entsprungen aus der gemeinsamen An-strengung von angewandter Forschung, Beratung und innovativer Maschinenent-wicklung. Neue Verfahren nutzen die Streifenlocke-rung beim Säen (Strip-Till) oder die Direktsaat und setzen dabei auf die Bo-denlockerung durch die Regenwürmer. Insbesondere die Direktsaatverfahren würden allerdings stärker als die Pflugfur-che ein ganzheitliches Systemdenken er-fordern. Hier geht es insbesondere darum, den Schutz der Ackerfrüchte vor dem Unkrautdruck zu gewährleisten und zwar ohne übermässigen Herbizideinsatz mit der Gefahr von Resistenzbildung. Urs Zihlmann postulierte, bodenschonen-de Bewirtschaftungsmassnahmen wür-den sich in der Praxis rascher verbreiten, wenn dafür finanzielle Abgeltungen in Aussicht gestellt werden. Dies habe das

Förderprogramm Boden im Kanton Bern bestätigt. Bestrebungen gehen dahin, ein «landesweites Bonussystem für nachhal-tige Bodennutzung» anzubieten.

Kritische Anmerkung In der Praxis geht es um Effizienzsteige-rung namentlich durch grössere Arbeits-breiten. Dies ist aber nicht ohne gewich-tigen Technikeinsatz zu haben, dem man zuversichtlich mit Breitbereifungen zu Leibe rückt. Nicht von ungefähr sind beim überbetrieblichen Einsatz vor allem auch die Lohnunternehmer angesprochen, deren Vertretung an der Jubiläumsveran-staltung im Reckenholz der ehemalige Präsident von Lohnunternehmer Schweiz Fritz Hirter markierte. Die Rolle der Lohn-unternehmer wurde an der Tagung in der Tat kontrovers diskutiert, insofern der Entomologe Franz Bigler auf Grund von Informationan aus der Beratung die An-sicht vertrat, man delegiere Bekämp-fungsmassnahmen gegen Schädlinge und Krankheiten allzu rasch an den Lohnun-ternehmer und auf «vorsorgliche» Pesti-zidbehandlungen. Der integrierte Pflanzenschutz setzte und setzt aber in erster Linie auf die Präventi-on durch Sortentoleranz, Anbau- und Pflegeverfahren sowie auf die Förderung natürlicher Antagonisten. Wirtschaftliche Schadschwellen hätten aber stark an Be-deutung eingebüsst. Dahinter steckt das Malaise, dass weniger finanzielle Mittel und Manpower zur Verfügung stehen, um umfangreiche Beobachtungsnetze und Prognosesysteme aufrechtzuerhalten und der Dynamik der Kulturen und Schadorganismen anzu passen.Fritz Hirter und auch der Ackerbauspezia-list an der Agroscope ART Tänikon Tho-mas Anken konnten immerhin glaubhaft darlegen, dass es nebst gewissen «schwarzen Schafen» gerade die Lohnun-ternehmer sind, die aufgrund ihres Fach-wissens und ihrer Erfahrung, kombiniert mit neuen Erkenntnissen, in der Lage sind, ihre Kunden fachmännisch und «in-tegriert» zu beraten und erst dann ihre Dienstleistungen im Gesamtinteresse verantwortungsvoll zu erbringen.

FazitDie integrierte Produktion habe noch ein beträchtliches Optimierungspotenzial, sagte der Tagungsleiter Willy Kessler zu-sammenfassend und stellte fest: «Die globale Entwicklung im Umwelt- und Er-nährungssektor wird uns nämlich dazu zwingen, auf einer schwindenden Fläche,

mit weniger Ressourcen auf noch um-weltfreundlichere Art und Weise deutlich mehr Nahrungsmittel als heute zu produ-zieren.» Dazu postulierte er für die wis-senschaftliche und praktische Bearbei-tung die Themenkreise «ökologische Intensivierung», «Schonung der natürli-chen Ressourcen», «Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel», «hoch-wertige und sichere Nahrungsmittel» sowie die «verbesserte Wettbewerbsfä-higkeit». n

Fritz Rothen, Geschäftsführer IP-SUISSE.

Page 6: Schweizer Landtechnik 6-7/12

Stand Rohrer-Marti AGNeuheiten für mehrÖkonomie und ÖkologieFreigelände 10.5/Stand Nr. 558

Neben Gabelstapler sind Kompakt-radlader und Teleskoplader wohl diehäufigst eingesetzten Handlingsgerä-te im Gartenbau, Gemüsebau und inder Landwirtschaft. Kramer ALLRADentwickelte neue Lader, die auch indiesen Bereichen ihren «Mann ste-hen».

Die neue Radladerge­neration 550/650 vonKramer ALLRAD be­eindruckt mit ihremeinmaligen Leistungs­gewicht. Das heisstmehr Hubkraft, höhereSchubleistung und dasalles mit tieferemEigengewicht und tie­feren PS­Zahlen. Da­durch sinkt der Diesel­verbrauch der nachden neusten EU­Emis­sionsrichtlinien ge­bauten Motoren noch­mals gewaltig. DieLeistungsdaten dieser Kraftpakete las­sen sich sehen: Schaufelinhalte von550–1100 Liter, Nutzlasten 1650–1750kg. Überrascht hat aber auch die enormhohe Leistung an der Zusatzhydraulik.Dies vor allem beim Einsatz mit Kehr­bürsten, Erdbohrer, aber auch beimharten Einsatz mit Belags­ und Schnee­

fräsen. Die einzigartige Kramer­ALL­RAD­Standsicherheit und Wendigkeitwurde auch bei diesen «Super­Kom­paktladern» beibehalten (ungeteilterRahmen, Allradlenkung). Mit dem seri­enmässig eingebauten hydraulischenSchnellwechsler sind Arbeitsgeräte­wechsel blitzschnell möglich. Daherwird auch diese Kramer­ALLRAD­La­derreihe zum Universalgeräteträgeravancieren. Neben Neumaschinen sindbeim Importeur, Rohrer­Marti AG Zolli­kofen, immer interessante Demo­ oderOccasionsmaschinen verfügbar.

Weitere Informationen:

Rohrer Marti AGIndustriestrasse 533052 ZollikofenTel. 031 910 30 [email protected]

Kramer ALLRAD 550, kompakt und leistungsstark, auch mit Schneefräse

Kosten sparen mitMaschinen vonOtt Landmaschinen AG!

Ott bietet für den Gartenbauer und fürGemeindewerkhöfe sehr interessanteMaschinen, welche nicht nur die Arbeiterleichtern, sondern vor allem auchKosten sparen.

Holz hacken mit TP Linddana:Die umfangreiche Palette vom skandi-navischen Marktleader für Garten,Park-, Kommunal- und Forstbereichkann alle Kundenbedürfnisse optimalabdecken. Im Kommunalbereich istder auf Tandemachsanhänger oder aufRaupen (siehe Bild) aufgebaute Häcks-ler mit integriertem Motor die idealeLösung.

Holz spalten mit BinderbergerDas Binderberger-Holzspalter- und-Fräsenprogramm bietet vom Kurzholz-spalter bis zum Säge- und Spaltprofidem Einfamilienhausbesitzer sowiedem Forstprofi die passende Maschine.

Mulchen und pflegen mitFalc-MaschinenBei den Mulchern und Böschungsmä-hern bietet Ott eine komplette Palettefür den Einsatz in Gemüsekulturen,Obst- und Weinbau und für die Pflegevon Strassenrändern und Böschun-gen. Ideal für den Obstbau: Falc Solexmit Auffangbehälter (siehe Bild).

Winterstreuer jetzt besondersgünstig!Als Marktleader in der Schweiz für An-baustreuer bieten wir robuste Winter-streuer mit 50 bis 1000 l Inhalt. Mit me-chanischer, hydraulischer oder mitmodernster elektronischer Steuerung.Besonders günstig im Frühbezug imJuni!

Stoll der FrontladerspezialistSehen Sie qualitative Frontlader-Werk-zeuge an unserem Stand und informie-ren Sie sich, damit auch Sie künftig mitdem passenden Stoll-Frontlader für Ih-ren Traktor unterwegs sind.

Besuchen Sie uns an der öga imSektor 6, Stand 410!Weitere Informationen erteilt Ihnengerne:

Ott Landmaschinen AGIndustriestrasse 493052 ZollikofenTel. 031 910 30 10www.ott-landmaschinen.ch

TMR-EPA 10 PS

Internet: www.meierag.chE-Mail: [email protected]. Aecherli AG

062 756 44 77

Preis ab Fr. 2‘390.--(inkl. MwSt.)

Verkauf nur überden Fachhandel.

STIHL VERTRIEBS AG8617 Mö[email protected]

Landtechnik 2012 / 1/4 = 89*128 farbigAusgabe Juni 2012

MotoPlus - derSonderkraftstoff für 4-Takt-Motoren, frei von Benzol!

Landtechnik 89x128.indd 3 20.02.2012 15:38:20

Geschäftsführer /Teilhaber

Wir suchen die selbstbewuss-te sprachgewandte Persön-lichkeit mit Verkaufserfahrung.Einem jungen, dynamischenBerufsmann mit technischeroder kaufmännischer Ausbil-dung bietet sich eine grosseChance in einen vielseitigenHandelsbetrieb einzusteigen.

Ihre Bewerbung wird strengvertraulich behandelt.

Zuschriften unter Chiffre5663594 an FachmedienAgrar, Schweizer Landtechnik,Dammweg 9, PF, 3001 Bern.

Page 7: Schweizer Landtechnik 6-7/12

76/7 2012 Schweizer Landtechnik

Impression n

IT: Aufrüstung in der ErntetechnikVernetzte Elektroniksysteme der zweiten Generation sollen die Einsatzkoordination von Landmaschinen erleichtern. Dank automatischer Datenübertragung an den Hof-PC können viele Telefonate gespart und Missverständnisse vermieden werden. In der Praxis befindet sich die Einführung solcher Systeme aber noch in den Kinderschuhen.

Ruedi Burkhalter

«An einem Spitzentag bin ich mit Kom-munizieren und Disponieren fast vollstän-dig ausgelastet», sagt Hanspeter Lauper. Als Chef des Lohnunternehmens www.landag.ch in Seedorf weiss er, wie herausfordernd die Einsatzkoordination für moderne Landmaschinen geworden ist. Das war schon immer so, mag nun manch einer denken. Doch tatsächlich hat sich der Alltag vieler Lohnunterneh-mer durch die moderne Technik stark verändert. Grössere, mit neuster Technik ausgerüstete Maschinen ermöglichen es, mit einer Person pro Zeiteinheit wesent-lich mehr Fläche zu bearbeiten als vor zehn Jahren. Seit einigen Jahren wird die Leistungsfähigkeit der Maschinen nicht nur durch grössere Arbeitsbreiten erhöht, sondern zunehmend auch durch den

Einsatz von elektronischen Management-systemen. Die neusten Generationen von Isobus-Systemen sollen nun dank neuen Funktionen die Einsatzkoordination erleichtern.

Betriebsstrukturen beeinflussen AuslastungHightech-Maschinen werden auf Wunsch von Landwirten und Lohnunternehmen entwickelt, die in grossen Strukturen ar-beiten. Entsprechend hoch sind die Aus-lastungen, die bei der Entwicklung sol-cher Maschinen zugrunde gelegt werden. Bei der Investitionsplanung gerät der Lohnunternehmer in Versuchung, sich mit ausländischen Berufskollegen zu verglei-chen. Doch das funktioniere schon wegen der Parzellengrössen nicht, sagt Lohnun-

ternehmer Lauper. Auf sehr grossen Par-zellen lässt sich mit einer Maschine pro Stunde mehr als die doppelte Fläche be-arbeiten als auf Kleinparzellen. Besonders in diesem Frühjahr zeigte sich ein weiterer entscheidender Faktor: Im Schweizer Mittelland stehen aufgrund der Witte-rung und aufgrund des anfälligeren Bo-dens weniger Feldarbeitstage zur Verfü-gung als etwa in Norddeutschland. In der Schweizer Praxis lässt sich die maximale Auslastung auch deshalb schlecht errei-chen, weil die Einsatzplanung meist nur auf der Ebene der Einzelbetriebe erfolgt. Man möchte verständlicherweise nur bei optimalen Bedingungen ernten, um beim Getreide möglichst keine Trocknungskos-ten zu bezahlen. Viele Einflussmöglichkei-ten des Grossbetriebs wie die gezielte

Wenn nur kurze Erntezeitfenster zur Verfügung stehen, geraten Lohnunter-nehmer unter starken Zeitdruck. Mit modernen elektronischen Managementsyste-men ist es möglich, die Einsatzplanung von Maschinen effizienter zu gestalten (Bild: Ueli Zweifel)

Page 8: Schweizer Landtechnik 6-7/12

6/7 2012 Schweizer Landtechnik

n Impression

8

Die Elektroniksysteme der zweiten Genera-tion, die beispielsweise unter dem Namen • «FarmPilot» von Müller Elektronik, • «FarmSight» von John Deere, • «Telematics» von Claas oder • «Ican» von Krone angeboten werden, sind mit ähnlichen Modu-len und Funktionen bestückt. Die wichtigsten sollen hier kurz beschrieben werden: • Übersicht über alle Maschinendaten: Die «Maschinenübersicht» ermöglicht es dem Einsatzkoordinator im Büro, seinen komplet-ten Maschinenpark im Blick zu haben. Die mit GPS laufend ermittelten Positionsdaten wer-den zusammen mit Maschinendaten in regel-mässigen Zeitabständen an das Portal gesen-det. Die verfügbaren Isobus-Daten, wie z.B. die Ausbringmenge oder die Motordrehzahl, werden ebenfalls individuell für jede Maschi-ne angezeigt. Der Einsatzkoordinator kann diese Daten nicht nur aufzeichnen, sondern nach seiner individuellen Programmierung analysieren. Das gibt ihm beispielsweise die Möglichkeit, einzugreifen, wenn ein Fahrer mit zu hoher Motordrehzahl arbeitet und damit unnötig viel Diesel verbraucht. Bei Unterschreitung eines einstellbaren Tank-inhaltes (z.B. Treibstoff oder Spritzbrühe) kann das System ein Warnsignal abgeben, sodass rechtzeitig ein Versorgungsfahrzeug losgeschickt werden kann.• Auftragsbearbeitung: Die Funktion «Auf-

tragsbearbeitung» ist die eigentliche Daten-drehscheibe zwischen dem Hof-PC und der Maschine auf dem Feld. Bis dato gab der Einsatzkoordinator den Fahrern bereits am Morgen eine Liste mit abzuarbeitenden Auf-trägen mit. Das geht nun wesentlich einfa-cher: Der Einsatzkoordinator kann den Fahr-zeugen jederzeit neue Aufträge schicken und die Prioritäten auf der Auftragsliste jedes Fahrzeugs je nach Arbeitsfortschritt, Auf-tragseingang oder Wettersituation verändern. Ein Auftrag nach Isobus-Standard enthält neben wichtigen Daten wie Saatmenge auch die genaue GPS-Position des Schlages mit der genauen Feldgrenze. Die Feldgrenzen können entweder vom Auftraggeber oder vom Ein-satzkoordinator vorgängig auf der elektroni-

schen Karte eingezeichnet werden. Zusätzlich lassen sich zum Beispiel auch Hindernisse wie Grenzsteine eintragen. Die genauen Koordi-naten können zur Navigation genutzt wer-den. Die Ortung meidet Tunnelstrecken, niedrige Durchfahrten und Hindernisse und führt den Fahrer auf dem kürzesten bezie-hungsweise auf dem schnellsten Weg sicher zur nächsten Parzelle, ohne diese vorher gesehen zu haben. Weiter kann im Auftrag eine Position des Abladeortes (z.B. Silo) mit enthalten sein, was wiederum die Abfuhrlo-gistik bedeutend erleichtert. • Aufträge einfach erfassen: Die Auftrags-erfassung hilft dem Einsatzkoordinator zu einer schnellen und einfachen Erfassung der Aufträge. Bei «FarmPilot» beispielsweise werden die Aufträge in sogenannten Auf-tragssets verarbeitet. Dies bedeutet, dass man einem Auftragsset mehrere Aufträge von verschiedenen Kunden zuordnen und diese nach der Ausführung wieder kunden-spezifisch ablegen und verrechnen kann. Mit der Funktion «Kampagnenplanung» kann der Einsatzleiter die Kampagne theoretisch auch mit Hunderten von Schlägen so organisieren, dass diese in der optimalen Reihenfolge abgearbeitet und damit Zeit und Kosten gespart werden. • Flottenmanagement: Mit dem «Flotten-management» bieten die neuen Systeme ein komplettes Konzept zur mobilen Steuerung

Steuerung der Getreideabreife durch Saatzeitpunkt und Sortenwahl hat ein Lohnunternehmer nicht. Die Folge: Bei den Lohnunternehmern entsteht in Jah-ren mit kurzen Einsatzzeitfenstern ein enormer Zeitdruck. Sie geraten so in Ver-suchung, wegen einzelner Spitzentage zu hohe Leistungskapazitäten einzukaufen. Verschiedene Landtechnikhersteller ha-ben mittlerweile Systeme für eine effizi-ente Einsatzkoordination im Programm (siehe Kasten). Diese basieren auf Isobus-Geräten, die mit Kommunikationstechnik und Softwaremodulen den Bedürfnissen des Betriebs entsprechend aufgerüstet werden. Damit kann der Einsatzkoordina-tor von seinem PC-Arbeitsplatz aus die Positionen und Betriebszustände seiner Maschinen überwachen. Dabei wird er-sichtlich, welche Teilflächen eines Auf-trags bereits bearbeitet sind, wie viel Erntegut bereits angefallen ist oder wie viel Treibstoff noch im Tank ist. Die Syste-me sind auf einem zentralen Internetpor-tal aufgebaut, mit dem die einzelnen Isobus-Rechner der Maschinen auf dem

Feld über das Mobilfunknetz Daten aus-tauschen können. Der Einsatzkoordinator hat so immer einen vollständigen Über-blick. Doch der Technik-begeisterte Lohn-unternehmer Lauper relativiert: «Sicher können solche Systeme die Übersichtlich-keit verbessern und die Kommunikation zwischen Büro und Feld erleichtern. Der

effektive Nutzen hängt aber in sehr hohem Ausmass von den Fähigkeiten des Einsatzkoordinators ab. Dessen Tätigkeit ist sehr anspruchsvoll, denn er muss alles wissen. Wenn viele Aufträge in kurzer Zeit eingehen, müsste er diese unglaub-lich schnell in das elektronische Auftrags-verwaltungssystem eingeben. Dafür ist

Hier kann der Einsatzkoordinator auf einen Blick sehen, wo welche Quaderballen abgelegt wurden. Dank Gewichtsangaben kann er den Abtransport optimal organisieren. (Screenshots:

Krone)

Dank Sensoren wie diesem Feuchtesensor im Presskanal kann der Einsatzkoordinator das Resultat der Arbeit überwachen.

Vernetzte Eletroniksysteme

Page 9: Schweizer Landtechnik 6-7/12

96/7 2012 Schweizer Landtechnik

Impression n

man schlicht zu langsam. Deshalb wird meiner Meinung nach zumindest der Kontakt mit den Kunden auch zukünftig vorwiegend telefonisch erfolgen.»

Gehversuche in der SchweizIn der Schweizer Praxis befindet sich die Einführung solcher Systeme noch in den

Kinderschuhen. Walter Remund vom Lohnunternehmen www.remund-berger.ch aus Ritzenbach sammelt erste Erfahrun-gen: «Wir setzen in diesem Jahr zwei Geräte mit der Software «FarmPilot» von Müller Elektronik ein, dies insbesondere bei der Getreideernte auf den Abfuhr-fahrzeugen. Das Konzept von Müller

Elektronik hat den Vorteil, dass der An-wender «FarmPilot» mit allen Isobus-Ter-minals einsetzen kann, ohne dass dafür neue Geräte erforderlich wären. Es ge-nügt, die Simkarte ins Terminal einzubau-en und die Softwarelizenz freizuschalten. «FarmPilot» ist nicht nur mit den grossen Terminals, sondern auch mit den einfa-cheren, günstigeren Terminals wie Track Guide II nutzbar. Die Freischaltung der Software erfolgt pro Monat und nur bei Bedarf. Man kann also für das System auch nur einen Monat pro Jahr bezahlen. Die Kosten liegen je nach Version zwi-schen 25 und 84 Euro pro Monat.

SchlussfolgerungenMit den beschriebenen Elektroniksyste-men lässt sich die Auslastung von High-tech-Maschinen sicher verbessern. Um die Vorteile zu nutzen, wird es allerdings zunehmend wichtig, dass sich auch die Kunden mit diesen gedanklich befassen und beispielsweise ihre Aufträge frühzei-tig anmelden. Ein Problem können solche Systeme nicht lösen: Je grösser die Aus-lastung von Maschinen wird, desto grös-ser wird auch das Risiko, dass man in einem schlechten Jahr einen Teil der Flä-chen nicht unter optimalen Bedingungen bearbeiten kann. Vom Grossbetrieb wird dieses Risiko allein getragen. In kleinen Strukturen hingegen müsste man das Ri-siko (Ausfälle, Trocknungskosten) auf alle Kunden fair verteilen. Nur wenn alle be-reit sind, einen Teil des Risikos zu tragen, wird man auch hohe Auslastungen reali-sieren können. Sonst wird sich wohl nach einem schwierigen Jahr trotzdem der eine oder andere benachteiligte Kunde wieder für die Anschaffung einer eigenen, einfa-cheren Maschine entscheiden, um parallel selber arbeiten zu können. n

Der Einsatzkoordinator wird in Echtzeit darüber informiert, welche Fläche bereits bearbeitet wurde (blau).

von Logistikketten in der Landwirtschaft. Im Portal werden sowohl Abfuhr- als auch Zufuhrketten flexibel zusammengestellt. Die Zuordnung als Leit- und Folgefahrzeug ist dabei entscheidend für die Auftragspla-nung. In einer Häckselkette ist beispiels-weise der Häcksler das Leitfahrzeug. Auto-matisch wird anschliessend der aktuelle Auftragsstatus an die Folgefahrzeuge, also in diesem Fall die Häckselwagen, weiterge-leitet. Die Positionsdaten der einzelnen Flottenmitglieder werden ebenfalls ständig untereinander ausgetauscht. So erkennt das System beispielsweise, welches das letzte Fahrzeug ist, das für die Abfuhr auf einer bestimmten Parzelle benötigt wird, und leitet das nächste Fahrzeug bereits automatisch zur Parzelle, die als Nächstes bearbeitet wird. In der Landwirtschaft werden solche Logistikketten im Bereich der Zufuhrlogistik (z.B. Feldspritzen, Dün-gerstreuer, Gülletechnik) und in der Ab-fuhrlogistik (z.B. Häckseln von Mais, Ge-treideernte, Rübenverladung) benötigt. Das Konzept ist bei allen Arbeiten mit solchen Bedingungen anwendbar. • Dokumentation erfolgt automatisch: Die beim Ausführen eines Auftrags ermit-telten Isobus-Daten, wie z.B. die Ausbring-menge oder verschiedene Drehzahlen, werden ebenfalls erfasst und an das Portal gesendet. Diese Betriebs- und Maschinen-

daten sind immer mit einem Zeitstempel und einer Position verknüpft. Somit lassen sich die Daten auf vielfältige Art in der Dokumentation im Portal anzeigen und verwalten. Mit der nötigen Software lassen sich damit auf Knopfdruck Monatsrech-nungen oder Ausdrucke für die Aufzeich-nungspflicht (ÖLN) erstellen. • Diagnose: Das zusätzlich verfügbare «Diagnose-Modul» bietet dem Maschinen-besitzer die Möglichkeit für eine kosten-günstige Ferndiagnose. Dem Maschinenlie-feranten kann dazu temporär Zugriff auf die Maschinendaten gewährt werden. Dank Fehlercodes und Betriebsdaten kann der Servicebetrieb bei einer Störung so im Idealfall bereits im Büro feststellen, wo der Fehler liegt und welche Ersatzteile er allen-falls für die Störungsbehebung auf das Feld mitnehmen muss. • Mitarbeiterführung: Für den Lohnun-ternehmer bieten solche Systeme einen zusätzlichen Nutzen. Jeder Mitarbeiter meldet sich beim Betreten seines Fahrzeugs im System an. So ist auch eine sehr einfa-che Erfassung der Arbeitszeiten möglich. Der Einsatzkoordinator kann zudem analy-sieren, wie der Fahrer arbeitet. Immer wieder auftretende Fehler können so er-kannt und die Effizienz des Fahrers durch eine zusätzliche Instruktion verbessert werden.

Vernetzte Eletroniksysteme

Die Navigation führt den Fahrer auch zu Parzellen, die er noch

nicht kennt. Hindernisse werden umfahren.

Page 10: Schweizer Landtechnik 6-7/12

... für Ihre Kulturen und die Bilanz!!Blaues Gold...

-Schlauchrollen, Kupplungsrohre mit Regnern,Grabenfräse zur Verlegung von Bodenleitungsrohre,alles zu unschlagbaren Preisen

-Bestes Wachstum mit Flüssigdünger-Injektor

- Wir beraten und liefern kompl. Beregnungsanlagen

- Für jeden Bedarf die richtige Pumpen-Variante

- Motor.-bzw Pumpensteuerungen mit Nateloder Funk

Info:Mit uns dürfen Sie legal zum Heizoel‐Preis beregnen

Tel. 032 312 70 30

www.aebisuisse.ch

öga Koppigen: Sektor 10.2, Stand 608

ÖGA, Stand Nr. 4.5/798

Althaus lanciertMultifunktionslader

MultiOne – «Alles ineinem» – so heisstdas neue Produktdes italienischenHerstellers CSF imAngebot der AlthausAG Ersigen. Dabeihandelt es sich umkompakte, wendigeMultifunktionsladermit Teleskop, die ex­trem vielseitig ein­setzbar sind. Sei esauf Baustellen, inKommunen, in derGarten­ und Land­schaftspflege oder inder Landwirtschaft:Für die raffinierten MultiOne­Ladersind über 170 Anbaugeräte mitSchnellwechsler verfügbar. Sowerden sie in jedem Bereich raschzum unentbehrlichen Helfer.Vier Baugrössen mit Leistungenvon 12 bis 49 PS stehen zur Aus­wahl. Etwas ist allen gemeinsam:MultiOne kombiniert ultramoder­nes italienisches Design mit zuver­lässigen Yanmar­Dieselmotorenund mit Hydraulikkomponenten

der renommiertesten Hersteller.Grosse Hubkraft und Schnelligkeitist das eine, Sicherheit und Kom­fort das andere. Die MultiOne­La­der können mit einer ROPS­zertifi­zierten Komfortkabine inklusive

Sitzheizung und Radio/MP3­Play­er ausgerüstet werden. So machtdie Arbeit bei jeder Witterung Freu­de.

Weitere Informationen:

Althaus AG ErsigenBurgdorfstrasse 123423 ErsigenTel. 034 448 80 00Fax: 034 448 80 01www.althaus.ch

«Alles in einem» – «oder einer für alles»: MultiOne-Ladersind neu im Angebot der Althaus AG Ersigen.

Page 11: Schweizer Landtechnik 6-7/12

116/7 2012 Schweizer Landtechnik

Management n

Kornfeuchtigkeit – Ursachen und FolgenDie Dauer der einzelnen Wachstumsstadien bei Getreide variiert in Abhängigkeit von Boden, Sortenwahl, Saatzeitpunkt, Düngung und Pflanzenschutz. Zudem benötigt jede Pflanze eine definierbare Temperatursumme, um einen bestimmten Reifezustand zu erreichen. Folglich beeinflussen Witterung sowie Lage und Exposition des Feldes (Süd-Nord-Ausrichtung), wie schnell ein Weizenfeld abreift.

Ruedi Hunger

Getreide ist lagerfähig, wenn die Korn-feuchtigkeit 14 Prozent beträgt. Höhere Feuchtigkeit muss dem Korn mithilfe künstlicher Trocknung entzogen werden. Dennoch sinkt bei der Ernte die Hemm-schwelle vor hohen Feuchtigkeitsgehal-ten.

Lagergetreide und MähtiefeWenn Getreidefelder ganz oder teilweise lagernd sind, trocknen sie schlechter ab. Bei der Ernte muss zudem zwingend tie-fer gemäht werden. Das hat zur Folge, dass zusätzliche Feuchtigkeit in den Mäh-drescher kommt, die das Korn uner-wünschterweise befeuchtet. Der Korn-durchsatz, sogar wenn der Ertrag 100 kg pro Are beträgt, belastet den Mähdre-scher nicht sonderlich, wohl aber das Stroh. Viele Betriebe wünschen aus ver-ständlichen Gründen einen möglichst tiefen Schnitt (Strohertrag). Das ist aller-dings eine einseitige Betrachtungsweise. Bezogen auf den Mähdrusch kosten die untersten 10 bis 20 Zentimeter richtig Geld! Das Stroh ist dort dicker und je nach Bestandesführung noch wasserfüh-rend. Daher führt dies beim Mähdrescher

zu einem Leistungsverlust von ca. 15 bis 20 Prozent und damit verbunden zu einem höheren Treibstoffverbrauch. Gleichzeitig wird beim Druschvorgang das Korn wieder um ca. ein Prozent befeuchtet.

Feuchtigkeitsübertritt auf das KornDurch spät mobilisierte Stickstoffvorräte können nach Trockenperioden neue Trie-be entstehen, die zur Zeit der Ernte noch grüne Pflanzenteile (Halm/Ähre) aufwei-sen. Dieser Umstand ist für den Drusch sehr nachteilig. Gleiches gilt für den soge-

nannten Greening-Effekt, ein Merkmal strobulinhaltiger Fungizide. Die lange Wirkungsdauer einzelner Fungizide be-deutet, dass das Stroh länger grün bleibt und das Getreide deshalb mehr Zeit zum Abreifen braucht. Beim Dreschvorgang treten aus unreifem Stroh und Unkraut (inkl. Durchwuchs von Kartoffeln oder Raps) feinste Wassertröpfchen aus. Diese Tröpfchen kondensieren sofort und feuchten das Korn an. Dieser Feuchtig-keitsübertritt kann bis zu 4 Prozent hö-here Kornfeuchte verursachen.

Verschiedene Kornreifestadien bei Getreide

Milchreife Korn weisst max. Volumen auf Wassergehalt etwa60%

ab BBCH* 71

Teigreife Korn ist weich, aber trockenWassergehalt 25–40%

Verwendung für Ganz-Pflanzen-Silage (GPS) möglichGelbreife Korn erreicht physiologische Reife

(Keimfähigkeit)

Vollreife «Karyopse» (Kornkörper) hart, aber mit Daumennagel brechbar

Wassergehalt16–25%

Kurzzeitig lagerfähig

Totreife Korn sitzt tagsüber relativ locker Wassergehalt um 14%

Lagerfähigkeit für Brot- oder Futtergetrei-de erreicht

* BBCH steht für Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft, Bundessortiment und CHemische Industrie

Es ergibt wenig Sinn, ebenfalls den Mähdrescher zu bestellen, nur weil der Nachbar glaubt, sein Weizen sei trocken und erntereif.

(Bilder: Ruedi Hunger)

Page 12: Schweizer Landtechnik 6-7/12

6/7 2012 Schweizer Landtechnik

n Management

12

Vorausschauende Geduld und gute Organisation machen die Ernte zum Höhepunkt im Getreidejahr.

Bei unreifem Stroh, verunkrauteten Beständen und Lagergetreide kommt es beim Druschvor-gang zum Feuchtigkeitsübertritt auf das Korn.

Bei Ernteverzögerungen und feuchtwarmer Witterung kann es zu verdecktem, später zu sichtbarem Auswuchs kommen.

Kornfeuchte und Hektolitergewicht korrelieren negativNach Zillich variiert das Hektoliterge-wicht (HLG) bei Getreide, bei einem Wassergehalt von 10 bis 15 Prozent, um weniger als ein Kilogramm. Von 15 bis 18 Prozent nimmt das HLG leicht ab. Eine massive Abnahme setzt aber ab 18 Pro-zent Kornfeuchte ein. Zillich beziffert die Abnahme mit einem Kilogramm HLG je zusätzliches Prozent Kornfeuchte. Weil das HLG mitentscheidend ist für die Höhe des Preises, muss es im Interesse des Produzenten sein, Getreide mit einem Feuchtigkeits gehalt unter 18 Pro-zent abzuliefern.

Sichtbarer AuswuchsNach der völligen Abreife ist das (Weizen-)Korn zunächst in einer mehr oder weniger labilen Keimruhe. Diese unterscheidet sich zwar von Sorte zu Sorte, ist aber bei einigen Sorten wenig ausgeprägt. Aus-wuchs liegt bei Getreide dann vor, wenn die Fruchtschale über dem Keimling durchbrochen ist, wobei Wurzel- und Blattkeime sichtbar werden. Per Defini-tion spricht man dann von sicht barem Auswuchs. Neben quantitativen Verlusten in der Höhe bis zehn Prozent (Menge), fallen hauptsächlich die qualitativen Ver-luste ins Gewicht (Backqualität). Für de-klassiertes Brotgetreide können nur noch

Futtergetreidepreise (plus Abzüge) reali-siert werden.

Genetische VoraussetzungenWie gross die Auswuchsresistenz in Ge-treidekörnern ist, bestimmen sogenannte Phytohormone. Gibberellinsäure fördert durch die Bildung von Enzymen das Auskeimen (z.B. Alpha-Amylase). Im Ge-gensatz dazu hemmt Abcisinsäure das Auskeimen. Auch andere chemische Ver-bindungen, die durch Licht, Temperaturen und Zeit abgebaut werden, nehmen Ein-fluss auf die Keimruhe. Je nach Getreide-art dauert die eigentliche Keimruhe einige Tage bis mehrere Wochen. Neben diesen

Page 13: Schweizer Landtechnik 6-7/12

136/7 2012 Schweizer Landtechnik

Management n

primären Gründen gibt es aber auch Gründe, die nicht im Vordergrund stehen, aber ebenfalls Einfluss auf die Auswuchs-resistenz einer Getreideart oder einer Sorte nehmen. Es sind dies: Ährendichte, Spelzenschluss, Standfestigkeit, Begran-nung/Behaarung und die Ährenhaltung (aufrecht oder hängend). Begrannte oder behaarte und gleichzeitig aufrecht ste-hende Ähren weisen ein grösseres Was-serhaltevermögen auf und gelten deshalb – betreffend Auswuchsresistenz – als schwierigere Sorten. Unterschiede im Aufbau und der Beschaffenheit von Frucht- und Samenschale führen ebenfalls zu Differenzen in der Keimruhe. Man vermutet, dass von ihnen der Wasser- und Sauerstoffeintritt ins Korn abhängt. Auch in Weizenspelzen wurden keimhemmen-de Substanzen gefunden. In der Liste der empfohlenen Getreidesorten für die Ernte 2012 ist ersichtlich, dass die beiden Win-terweizensorten «Segor» und «Galaxie» eine gute Auswuchsresistenz aufweisen. 18 weitere Sorten eine solche von mittel bis gut, und fünf Sorten haben nur eine mittlere Auswuchsresistenz. Aufgrund der Resultate aus dem Versuchsnetz der Forschungsanstalt Agroscope weisen zwei Sorten sogar eine schwache Aus-wuchsresistenz auf.

Produktionstechnische VoraussetzungenIn erster Linie beeinflusst die Stickstoff-düngung das Auswuchsverhalten. Ein hohes N-Düngungsniveau führt zu einem Anstieg der Alpha-Amylasewerte und fördert das Keimen. N-Mangel scheint die Auswuchsgefahr zu mindern. Nach Weilenmann (1976) reduziert eine zu Weizen verabreichte N-Spätgabe die Fallzahl um 20 bis 70 Sekunden. Es gibt aber auch neuere Versuchsresultate aus diesem Jahrhundert, die bei variierter N-Spätdüngung keinen gesicherten Ein-fluss auf die Fallzahl zeigen. Hingegen führte in Versuchen die Anwendung von Fungiziden zu einer Reduktion der Fallzahl um elf Sekunden.

WitterungseinflüsseIst immer das Wetter schuld? – Sicher ist, dass wenn ab der späten Milch- und in der Teigreife der Körner hohe Temperatu-ren vorherrschen, sich die Keimruhe redu-ziert. Kritisch wird es, wenn danach eine Regenperiode folgt. Allerdings ist die Verflechtung von Genotyp, Reifezustand, Temperatur, Licht und Strahlung, Feuch-tigkeit in Form von Regen und Tau sowie der relativen Feuchtigkeit schwer zu durchschauen. Es scheint, dass auch wis-

senschaftlich manche Zusammenhänge erst ansatzweise und zum Teil wider-sprüchlich geklärt sind.

Fazit Getreide ist lagerfähig, wenn die Korn-feuchte nicht wesentlich über 14 Prozent liegt. Je nach Erntebedingungen kann das Korn beim Erntevorgang wieder an-gefeuchtet werden. Kornfeuchte und Hektolitergewicht stehen in negativer Korrelation zueinander. Schliesslich ist Auswuchs das Resultat von Sorteneigen-schaften und Witterung vor der Ernte. n

Der kritische Blick und die erleichternde Gewissheit, wenn Kornfarbe, Kornausbil-dung und Feuchtigkeit im normalen Bereich liegen.

fenaco steigert 2011 UmsatzDie fenaco beweist Kontinuität in anspruchsvollem Umfeld: Der Gruppenumsatz 2011 stieg gegenüber 2010 um 1,9% auf 5,551 Mrd. Franken.

Die fenaco hat gemäss eigenem Commu-niqué 2011 ein Geschäftsergebnis erzielt, das an die positive Entwicklung der Vor-jahre anschliesst. Der Gruppenumsatz liegt mit 5,551 Mrd. Franken um 1,9% und das Betriebsergebnis vor Zinsen, Abschreibungen und Steuern (EBITDA) mit 255,4 Mio. Franken um 2,7% über dem Vorjahr. Mit einem Eigenkapital von 1,137 Mrd. Franken oder 41,7% der Bilanzsumme steht das Unternehmen der Schweizer Bauern auf solider Basis. Für die Vermarktung der grossen Ernten von Kartoffeln, Früchten und Gemüse erwies sich der Inlandmarkt erwartungs-gemäss als zu klein. Zudem drückte auch das Überangebot an Schweinefleisch auf die Produzentenpreise, und der starke Schweizer Franken bewegte Konsumen-

ten dazu, ihr Geld vermehrt im Ausland auszugeben. Hatten die überdurchschnittlichen Ernten negative Auswirkungen in der Preisent-wicklung des Nahrungsmittelsektors, be-flügelten sie den Handel mit Getreide, Öl-saaten und Futtermitteln geradezu. Hier wurde ein Umsatzplus von 4,3% erzielt. Positiv entwickelte sich auch der Detail-handel der fenaco. Obwohl Währungsge-winne in Form von Vergünstigungen von 2% auf dem Volg- und 7% auf dem Landi-Sortiment an die Konsumenten weiterge-geben wurden, stieg der Umsatz in diesen beiden Kanälen erneut an: in der Sparte Volg Konsumwaren um 3,2%, im Verkauf von Haus- und Gartenartikeln um 3,4%. Auch das Treibstoffgeschäft, insbesondere der Dieselabsatz, florierte.

Die fenaco beschäftigte 2011 durch-schnittlich 8715 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, 262 mehr als im Vorjahr. (pd)

Page 14: Schweizer Landtechnik 6-7/12

Die Grunderco AG ist in der Sch w eiz einführendes Unternehmen in der Lan d -u n d E rn te te ch n ik . Wir sind Importeurvon N ew H o lla n d E rn te m a sch in en,G rim m e , Kem per, Seko un d Briri .

Zur Verstärkung unseres Teams suchenwir einen

Landmaschinen-MechanikerW ir erw a rten : abgeschlossene

Berufslehre, teamorientiertes Arbeiten,freundlichen Umgang mitKunden/Mitarbeitern. Sie bewahren auchin hektischen Zeiten einen kühlen Kopfund haben Spass am Beruf.

W ir b ieten : interessantes undabwechslungsreiches Aufgabengebiet injungem und dynamischem Team,fundierte, technische Weiterbildung undgute Sozialleistungen.

Herr Eugen Zehnder, unserWerkstattchef, freut sich über IhreBewerbung an nachstehende Adresseoder Email an: [email protected]

Grunderco AG, Mosenstr. 306287 Aesch LU -www.grunderco.ch

KOHLI‘s GüllekonzeptKomplettangebot aus einer Hand...

H.U. Kohli AG An der Reuss 3 - 6038 Gisikon

Tel 041 455 41 41 - Fax 041 455 41 [email protected] - www.kohliag .ch

BeratungVerkauf

Service

Planung

Info

s/

Do

ku

me

nta

tio

ne

nu

nte

rko

hli

ag

.ch

KOHLI Email-Behälter mit Abdeckung• Behälter stabil, dauerhaft• aufstockbar, wartungsfrei• über 1000 mal in der Schweiz• für Landwirtschaft, Industrie

oder Biogas-Anlagen• diverse Abdeckungen

KOHLI Schleppschlauchverteiler• an jedes Güllefass oder Traktor• Arbeitsbreiten 6 -15m• kombinierter Einsatz• keine Verstopfung durch

VOGELSANG Verteilerkopf• umfangreiches Zubehör

KOHLI Gülleseparator• Durchsatzleistung bis 60m3/h• Vogelsang Drehkolbenpumpe• mobile u. stationäre Anlagen• schnell verfügbarer Dünger• Feststoff stapelfähig, trocken,

einstreubar

Unsere Produkte tragen zur Reduktionder Ammoniak-Emissionen bei

Schweizer Landtechnik289x128-4.indd 14.05.2012, 14:481

Page 15: Schweizer Landtechnik 6-7/12

156/7 2012 Schweizer Landtechnik

Management n

Kleinballenlogistik ohne HandarbeitKleinballen sind aus Platzgründen im Berg- und Hügelgebiet nach wie vor sehr gefragt. Allerdings fehlen heute oft die Arbeitskräfte, um Kleinballen in mühsamer Handarbeit zu produzieren und einzulagern. Kleinballenlogistik ist heute aber auch völlig ohne Handarbeit möglich. Dies zeigt das Beispiel von Landwirt Urs Ruchti aus Seewil BE.

Ruedi Burkhalter

«Ich würde diese Maschine sofort wieder kaufen», sagt Urs Ruchti. Seit gut elf Jahren setzt er einen Ballenbinder vom französischen Hersteller Belair ein. Dieser bindet jeweils 14 Kleinballen zu einem Grossballen. Sie können mit dem Frontla-der oder Kran mühelos bewegt werden.

«Wir mussten im Jahr 2000 nach einer anderen Lösung suchen», berichtet Ruch-ti. Einerseits hatte er damals viele Kunden, die Stroh in Kleinballen wünschten. Er wollte deshalb nicht auf Grossballen um-steigen. Andererseits wurde ihm und den Lastwagenchauffeuren der Aufwand für

die konventionelle Kleinballenlogistik zu gross. Hinzu kamen die hohen Kosten der Handarbeit für die Transportunterneh-mungen. Diese wollten die Standzeiten zum Be- und Entladen verringern und für die Fahrer eine Entlastung erzielen.

Grosspacken aus 14 KleinballenFür Ruchti brachte der Ballenbinder von Belair die Lösung (www.belair-sarl.com). Er bindet, direkt hinter die Klein ballenpresse angehängt, aus jeweils 14 Kleinballen einen Grossballen mit einem Gewicht von 250 bis 300 kg. Solche lassen sich dann wie «normale» Grossballen mit dem Frontlader ergreifen und stapeln. Und es ergibt sich ein weiterer Logistikvorteil für Ruchti: Er kann die Grossballen mit dem Frontlader am Feldende stapeln, von wo sie der Transporteur mit dem Lastwagen-

Urs Ruchti setzt den Ballenbinder direkt hinter der Presse ein. Das gesamte Gespann ist über 16 Meter lang. Die Hydraulikpumpe ist zwischen Traktor und Kleinballenpresse eingebaut. (Bild: Heinz Rötlisberger, Schweizer Bauer)

Urs Ruchti kann mit seinem Ballenbinder rund 2500 Kleinballen pro Tag ohne Handarbeit ernten. (Bild: Ruedi Burkhalter)

Page 16: Schweizer Landtechnik 6-7/12

6/7 2012 Schweizer Landtechnik

n Management

16

Ohne anzuhalten rutscht das Ballenpaket aus der Bindekammer. (Bild: Heinz Rötlisberger)

Beim Paket aus 14 Kleinballen liegen die Schneidflächen oben. So kann auch Heu eingelagert werden. (Bild: Heinz Rötlisberger)

Die automatische Steuerung der Maschine ist in einem Schaltkasten neben dem hydraulischen Steuerblock angeordnet. (Bild: Ruedi Burkhalter)

Die vier Knoter der Bindemaschine funktio-nieren nach dem gleichen Prinzip wie bei einer normalen Grossballenpresse. (Bild: Ruedi Burkhalter)

kran auflädt und abtransportiert. Wäh-renddessen kann sich Landwirt Ruchti mit nur einer weiteren Person voll der Stroh-ernte widmen und dabei erst noch fast vollständig auf Handarbeit verzichten.

Flexibel bei der EinlagerungAuch für die Abnehmer im Berggebiet bietet das Ballenbinderverfahren Vorteile. Der Lastwagenchauffeur kann die Gross-ballen mit dem Lastwagenkran wiederum ohne Hilfe problemlos abladen. Je nach den betrieblichen Voraussetzungen wer-den die Ballen mit dem Kran auf dem Boden als Zwischenlager aufgestapelt, direkt in die Scheune gehievt oder für die Feinverteilung an verschiedenen Standor-ten auf Transporter oder Anhänger um-geladen. Je nach Platzverhältnissen und Mechanisierung auf dem Hof können die Ballenpakete mit einem Hoflader eingela-gert und später für das Einstreuen in Ein-zelballen aufgeteilt werden. Wo der La-gerplatz schlecht zugänglich ist, wird man Ballenpakete gleich auflösen und die Kleinballen stapeln.

Pressen ohne anzuhaltenUnd so funktioniert der Ballenbinder: Die Kleinballen gelangen aus dem Pressenka-nal über eine Rutsche in die Ballenauf-

nahme. Am Ende der Rutsche ist eine Klappe mit Sensor angebracht. Sobald der Sensor betätigt wird, dreht ein elekt-rohydraulisch gesteuerter Arm den Kleinballen quer zur Fahrtrichtung. Dieser fällt anschliessend in eine ebenfalls hyd-raulisch betätigte Hebevorrichtung. Diese fördert den Ballen nach oben in die Press-kammer. Jeweils zwei werden übereinan-der gestapelt und anschliessend nach hinten in die Presskammer gedrückt. Ist die Presskammer mit 14 Ballen gefüllt, wird der Pressvorgang ausgelöst. Die Rückwand der Presskammer wird durch zwei Hydraulikzylinder nach vorne zu-sammengedrückt. Durch die Komprimie-rung werden formstabile Pakete gebildet. Der Bindevorgang funktioniert dann gleich wie bei einer handelsüblichen Grosspackenpresse mit vier Nadeln, die das Garn in die Knoter führen. Ist der Bindevorgang abgeschlossen, wird die Presskammer hinten geöffnet und abge-senkt, wodurch das Paket mit der Vor-wärtsfahrt langsam nach unten rutscht und auf dem Boden abgelegt wird. Das Komprimieren und Binden erfolgt so schnell, dass die Arbeit mit der Kleinbal-lenpresse nicht unterbrochen werden muss: Bis der erste Kleinballen des nächs-ten Pakets nach oben befördert wird, ist

die Presskammer schon wieder leer und aufnahmebereit.

Elektro-hydraulische Steuerung macht alles automatischDer Antrieb des Ballenbinders erfolgt hydraulisch. Da ein relativ kleiner Trak- tor eingesetzt werden kann, wäre die Hydraulikleistung des Traktors eher knapp bemessen. Ruchti hat deshalb zwischen Traktor und Kleinballenpresse eine Bord-hydraulik für den Binder eingebaut. Diese Einheit mit genügend Pumpenleistung bietet der Hersteller Belair als Zusatzaus-rüstung an. Die Steuerung des gesamten Vorgangs erfolgt vollautomatisch in einem elektronischen Steuerungskasten, der direkt neben dem elektrisch ange-steuerten Hydraulik-Steuerblock ange-bracht ist. Tritt eine Störung auf, kann der Fahrer die Automatik deaktivieren und alle hydraulischen Funktionen für die Störungsbehebung manuell direkt am Steuerblock bedienen.

Bis 150 Pakete pro TagDie Leistung der Maschinenkombination sei in etwa gleich gross, wie wenn man mit der Kleinballenpresse allein arbeiten würde, sagt Urs Ruchti. Er schafft an einem durchschnittlichen Tag je nach Parzellengrösse und abhängig von den Bedingungen etwa eine Fläche von 10 ha, was rund 2500 Kleinballen bzw. etwa 150 Ballenpaketen entspricht. Nur auf kleinen Parzellen und an den Feld-enden sei man wegen der beschränkten Wendigkeit etwas langsamer als mit der Presse allein. Die Leistung hange viel-mehr von allfälligen Störungen ab. «Sol-che treten selten auf, wenn alles passt», sagt Ruchti: «Der alles entscheidende Faktor ist die Strohqualität.» Das Stroh muss möglichst trocken und nicht zu bröcklig sein. Dann stellt die Kleinballen-presse vom Typ Welger AP 830 schöne rechteckige, regelmässig geformte Ballen her. Um eine möglichst gute Ballenquali-tät zu erzielen, führt Ruchti regelmässig die erforderlichen Wartungsarbeiten an der Welger-Presse durch. Nur wenn die Messer und Kolbenführungen in gutem Zustand sind, lassen sich auch die best-möglichen Ballen herstellen. Weiter sei es sehr wichtig, dass möglichst kein Erdma-terial ins Stroh gelangt. Ballen aus ver-schmutztem Stroh würden auf den Me-tallflächen der Maschine weniger gut rutschen, was die Hauptursache für Stö-rungen sein könne.

Page 17: Schweizer Landtechnik 6-7/12

176/7 2012 Schweizer Landtechnik

Management n

Erfahrener Chauffeur erforderlichEin wichtiger Faktor, der die Ernteleistung beeinflusst, ist natürlich auch der Fahrer. «Das Verfahren ist relativ kompliziert, deshalb muss der Fahrer genau beobach-ten und realisieren, was hinten vor sich geht», betont Urs Ruchti. So könne man bei einer Störung frühzeitig reagieren oder diese gar verhindern. «Wenn man die Maschine nicht genau kennt, kann relativ schnell viel kaputtgehen.» Zur besseren Überwachung des Prozesses hat Ruchti auf der Maschine eine Kamera installiert. Das ganze Verfahren ist zwar technisch wesentlich aufwendiger als mit einer normalen Grosspackenpresse. Trotzdem würde sich Ruchti auch heute für den Bal-lenbinder entscheiden. «Die Ernteleistung ist zwar bedeutend kleiner als mit einer Grosspackenpresse. Es genügen aber 80 bis 100 PS Traktorleistung, und somit sind die Investitionskosten kleiner als mit der Grossballenpresse.» Der Neupreis für Presse und Ballenbinder zusammen beträgt gut 90 000 Franken, also wesentlich weniger als bei einer Grossballenpresse. Berücksichtigt man auch noch die Traktorgrösse, sei der Inves-

titionsbedarf mit dem Ballenbinder doch bedeutend kleiner. Führt Ruchti das Pres-sen im Lohn aus, verrechnet er pro Paket 17 Franken. Letztlich sei die Nachfrage nach Kleinballen im Berg- und Hügelge-

Krone löst die Kleinballenlogistik auf unkonventionelle Weise: Das System Multibale ist eine Zusatzausrüstung zur normalen Grosspackenpresse. Innerhalb eines normalen, mit vier Schnüren gebundenen Grossballens bindet die Maschine zusätzlich bis neun Teil-Ballen mit zwei Schnüren. Diese 30 bis 50 kg schweren Kleinballen können gut mit einem Sackkarren verteilt werden. (Bild: Krone)

Der spanische Hersteller Arcusin stellt neben Grossballenladewagen den Ballenbinder «multipack B14» her. Diese Maschine arbeitet im abgesetzten Verfahren, das heisst, zuerst werden die Kleinballen von der Kleinballen-presse auf dem Boden abgelegt und dann vom Ballenbinder in einem separaten Arbeits-gang aufgenommen und zu Paketen gebun-den. Der Vorteil dieser Maschine mit stehen-der Bindekammer besteht im relativ einfachen Aufbau der kurzen, sehr wendigen Maschine und der guten Sicht des Fahrers auf die Vor-gänge in der Maschine.

Paket: 2 × 7 BallenBindung: 4 SchnüreInfos und Videos aufwww.arcusin.com

Der kanadische Hersteller des «Bale Baron» bietet die Maschine, die an der Hochdruck-presse angehängt oder mit einer Aufnahme betrieben wird, in drei Varianten für Pakete mit 21, 18 oder 9 Ballen aus unterschiedli-chen Presskanälen an. Die Maschinen arbei-ten mit liegender Bindekammer mit Garn und Knotern von Hesston. Bei allen drei Varianten werden drei Ballen aufeinandergestapelt:21er-Pack: 3 × 7 Ballen, hoch, Presskanal 45 × 36 cm18er-Pack: 3 × 6 Ballen, hoch, Presskanal 46 × 41 cm9er-Pack: 3 × 3 Ballen, flach,Presskanal 45 × 36 cmBindung: 4 SchnüreInfos und Videos aufwww.balebaron.com

Der amerikanische Hersteller des «Bale Ban-dit» bietet eine Maschine an, die direkt an der Hochdruckpresse angehängt wird. Diese Maschine bindet 21 Ballen mit den Schnittflä-chen nach oben mit zwei Stahldrähten zu stabilen Paketen zusammen. Diese Maschine arbeitet ebenfalls mit einer liegenden Bin-dekammer, die nach hinten entleert wird. Während für die ältere Version eine Leistung von bis zu 450 Kleinballen pro Stunde ange-geben wird, soll das neuste Modell dank einfacherer Mechanismen gar bis zu 600 Kleinballen pro Stunde verpacken. Paket: 3 × 7 BallenBindung: 4 SchnüreInfos und Videos auf www.balebandit.com

Drei weitere Maschinen für die Kleinballenlogistik

biet auch heute noch grösser als das An-gebot, sagt Urs Ruchti. Deshalb sucht er in seiner Region noch weiteres Stroh ab Schwad. n

Page 18: Schweizer Landtechnik 6-7/12

��� ����� ����������� �� ��� ��� � ������� ��������� �������������������� ��� ������������������ ��� ������������ ������������ ���������� ��� ������ ������� ����� � �������������� ��������� ����� �������  �����­ ����������� ��� ������ ������������­��� ��������� ��� ���� ���� �������������������� ���� ������������ ��� ��������� ����� �������������� ���� ����������� �������­

��� ������ ��� ������ ���� ���� ������������ ���� ������������������ ��� �������������� �������������� ���

������� ��������������������� ��������������� ��� ���� �������������� � � ��� �������� ��� ������������� ������ �����������

� ��� ������� ��� ������� ���� ������� ������������ ����� ����������

� ��� ����������� ���  ����������������� ����� ��� ������������������� ��� ��� ������������������� ���� ������� �������������������� ��������

��� ����� ��� ���� ��� ����������������� ��� ���� ��� ��� ���� ����������������������� ���� ���������������� ��� ����� ���� ��������������� ������������

� ��� �������� ���� �������������� � �������� ��� ��������������� �������� �����������

� ��� ����������� �� ������� ��� �����������

��� ������� �� ������� ���� ����� �� ��� �������������� ��� ������� ���������������� �� ������ ������ ����� ����������� ��� �������������������� ���������������� ����������������������

� � ������� ���� ���� ����� ���������� ����� ������  ������������������� ����� ��� ���� ���� ���� ��� �� ���­ ���� ��������������� ��� ����� ���

����� ����������� ��� ��� ������ ���� �� ������ ��������������� ������ �� ��� ��������� ��������� ��� ���� ������������ ��� ��� ��  �� ­�� ��� ��� ��  ��������� ������������� ���� �����������������

10. Schweizer Meisterschaft imSportholzfällen der Stihl®

Timbersports® Series am16./17. JUNI 2012

2012 findet auf der Prodalp am Flum-serberg bereits die 10. SchweizerMeisterschaft der Stihl TimbersportsSeries statt. Die besten Sportholzfällerder Schweiz kämpfen in sechs ver-schiedenen Disziplinen um den Titeldes Schweizer Meisters. Dabei werdenmit Axt, Handsäge und Motorsäge dieKräfte gemessen. Kraft entscheidet,Präzision gewinnt!

Im Jahr 2002 wurden am Flumserbergerstmals ein Training Camp sowie einShow-Wettkampf durchgeführt. Im Jahr2003 fand dann die 1. Schweizer Meis-terschaft statt. 2012 wird nun bereits die10. Schweizer Meisterschaft der StihlTimbersports Series, der Königsklasseim Sportholzfällen, ausgetragen. ImVorfeld finden wieder Trainingcampsstatt, in denen die Sportholzfäller vonSchweizer Trainern umfassend mit denverschiedenen Disziplinen vertraut ge-macht werden. Neulinge wie auch diebereits wettkampfgeprüften Athletenversprechen sich von diesen Camps vie-le Tipps und Tricks in Theorie und Praxis.

Der Startschuss zum offiziellen Wett-kampfwochenende fällt am Samstag,dem 16. Juni 2012 um 10.00 Uhr mitder Qualifikation zur diesjährigenSchweizer Meisterschaft.Bei der Qualifikation treten insgesamt 28Sportler in den sechs Disziplinen gegen-einander an, um in einem packendenund hochklassigen Wettkampf einen derbegehrten 14 Startplätze für die Schwei-zer Meisterschaft zu erkämpfen.

Der Höhepunkt, die Schweizer Meis-terschaft 2012 im Sportholzfällen, fin-det am Sonntag dem 17. Juni 2012 von10.00–16.00 Uhr statt.Die 14 besten Athleten werden in dreiAxt- und drei Sägedisziplinen gegenein-ander antreten und es mächtig krachenlassen. Eine besondere Attraktion wirddie extrem leistungsstarke Motorsäge«Hot Saw» als Wettkampfdisziplin sein.Nicht zuletzt, da die Sportler wiederummit einer «Hot Saw»-Marke Eigenbau anden Start gehen können. Die geballtePower eines Einzylinder-Zweitaktmo-tors mit ca. 65 PS setzt eine gewaltigeLadung Manpower voraus und verlangtden Sportlern einiges an Energie undSchweiss ab.

Die bestklassierten Sportler der Schwei-zer Meisterschaft 2012 werden dieSchweiz an der Weltmeisterschaft derStihl Timbersports Series vertreten, wel-che am 07.+08. September 2012 inLillehammer in Norwegen stattfindenwird. Weitere Informationen finden Sieim Internet unter:

www.stihl-timbersports.ch

Wir freuen uns auf Ihren Besuch auf derProdalp und versprechen Ihnen ein un-vergessliches Wettkampfwochenendeam 16. und 17. Juni 2012. Anfahrt: Innur 15 Minuten gelangen Sie mit PKWoder öffentlichen Verkehrsmitteln vonFlums nach Flumserberg-Tannenheim,wo genügend Gratis-Parkplätze zur Ver-fügung stehen. Mit der Gondelbahn Pro-dalp-Express gelangen Sie auf die Pro-dalp in 1576 m Höhe, wo der StihlTimbersports Series-Event stattfindet.

Weitere Informationen erhalten Sie bei:

STIHL VERTRIEBS AGIsenrietstrasse 48617 MönchaltorfTel. 044/949 30 30Fax 044/949 30 [email protected]

Pius Krummenacher, Sämaschinen, 6042 Dietwil Tel. 041 787 39 56 Fax 041 787 33 38

PIUS KRUMMENACHER, SÄMASCHINEN

leichteste, kompakteste Säkombination mit pneu-matischer Sämaschine

zum Säen von Getreide, Grasmischungen, Grün-düngungen

schnelles Umstellen von Drillsaat auf Flächensaat vollelektronische Fahrgassenschaltung mit

diversen Überwachungsfunktionen

– Sägeräte für auf Walzen, Striegel, Grubber usw.– Dosiereinheiten für Granulate, Schneckenkörner usw.– äusserst präzise Dosierung und Verteilung

alles in der Schweiz hergestellt

Verlangen Sie doch unverbindlich Unterlagen.

Page 19: Schweizer Landtechnik 6-7/12

196/7 2012 Schweizer Landtechnik

Management n

Zwischenfrucht – Multitalent in der FruchtfolgeEs zeigt sich immer mehr, dass Zwischenfrüchte heute ein wichtiger Bestandteil der Fruchtfolge sind. In modernen Ackerbausystemen stehen sie als Schlüsselkultur zwischen zwei Hauptkulturen.

Ruedi Hunger

Das effiziente Ausnutzen von Vor- und Nachfruchteffekten ist in den vergange-nen Jahren bedingt durch die rasante Entwicklung im produktionstechnischen Bereich immer mehr in Vergessenheit geraten. Intensivfruchtfolgen schaffen Probleme und müssen in Zeiten niedriger Verkaufserlöse und teurer Produktions-mittel gründlich hinterfragt werden.

Wirtschaftlichkeit contra NutzenBei zunehmend engen und stark verein-fachten Fruchtfolgen steigt die Bedeu-tung der Zwischenfrüchte. Kriterien wie besserer Bodenzustand (Gare), mehr Re-genwürmer oder weniger Unkraut sind positive «Effekte» des Zwischenfutters, die in ihrem Wert schwierig mit Franken und Rappen zu beziffern sind. Anders bei

den direkten Kosten, diese können in Form von Maschinenkosten, Dünger- und Saatgutkosten genau beziffert werden.Zwischenfrüchte können futterbaulich genutzt werden, der Begrünung und der Versorgung des Bodens mit organischer Substanz dienen oder eine maximale Biomasseproduktion vor Mulch- und Di-rektsaat bewirken.

KältetoleranzZwischenfrüchte lassen sich in (sicher) abfrierende und nicht abfrierende Pflan-zen einteilen. Oft reicht ein einmaliger Frost nicht für ein sicheres Abfrieren. So sterben verschiedene Pflanzen erst nach einer längeren Frostperiode oder dann nach einmalig sehr tiefen Temperaturen ab (siehe Februar 2012). Zu den sicher

Nur eine nachhaltige Bodennutzung sichert langfristig gute Erträge, deshalb haben Zwischenfrüchte einen hohen Stellenwert in der Frucht-folge.

Beim Zwischenfruchtanbau ohne futterbau-liche Nutzung setzt sich der Trend weg von einer Pflanze hin zu Mischungen durch.

Page 20: Schweizer Landtechnik 6-7/12

6/7 2012 Schweizer Landtechnik

n Management

20

Ziel: Nachhaltigkeit Die Nachhaltigkeit der Bodennutzung erfordert die gleichrangige Beachtung ökologischer und ökonomischer Anfor-derungen in der Pflanzenproduktion und Tierhaltung. Wesentliche Punkte dieser Betrachtungsweise sind:•standortgerechterAnbauvon

Kulturpflanzen•möglichstvielseitigeFruchtfolgen.•BetonungdesZwischenfutteranbaus

als eine Schlüsselfunktion •AnpassungderBodenbearbeitungan

das jeweilige Anbausystem.•AusgleichvonNährstoffbilanzen•pflanzen-undumweltverträgliche

Ausbringung von Hofdüngern, ent-sprechend ihrem Düngewert

•SchutzvonKlima,Atmosphäre,Was-ser, Temperatur (usw.) und allen Um-weltfaktoren, an denen Lebewesen beteiligt sind.

abfrierenden Pflanzen zählen Buchwei-zen, Sonnenblume, Lupinen, Alexandri-ner- und Perserklee, in der Regel auch Gelbsenf und Phacelia. Diesem Umstand ist insofern Beachtung zu schenken, als dass die Anzahl milder Winter tendenziell zugenommen hat.Das Gelingen einer Zwischenfrucht (oder Gründüngung) hängt in hohem Masse vom Saattermin, dem Saatbett und der Nährstoffversorgung ab. Eine «Faustre-gel» sagt, dass nach dem 10. August nur noch kruzifere Pflanzen wie Senf oder Ölrettich und bis zum 20. August noch Buchweizen oder Phacelia gesät werden können.Das Angebot an Zwischenfrüchten im Samenhandel ist so gross, dass praktisch alle Forderungen hinsichtlich Standort, Fruchtfolge, Saatzeit, Begrünung, Mög-lichkeit zur Futternutzung, Umweltschutz und Schaderregerbekämpfung erfüllt werden können.

Mischungen liegen im TrendNach ZIMMER (2000) sollten einer Mi-schung von verschiedenen Zwischenkul-turpflanzen mindestens fünf verschiedene Pflanzen angehören (je 20% der Saat-stärke). Bei der Auswahl müssen das Konkurrenzverhalten und der Standraum-bedarf berücksichtigt werden. Aufgrund

Humuszehrer Humus-C Humusmehrer Humus-C

Getreide, Ölfrüchte –280 Zwischenfrüchte nicht überwinternd +80

Silomais –560 Winterzwischenfrüchte +120

Kartoffeln, Zuckerrüben –760 Untersaaten +200

Tab. 1: Auswirkungen ausgewählter Fruchtarten auf den Humusgehalt des Bodens.

Ausgelesene Zwischenfutter* Winterfestigkeit positive Eigenschaften

SM 106SM 108

nicht winterhart

Intensives Herbstzwischenfutter1-jährige Klee-/Gras-Mischung

Alexandriner- oder Inkarnatklee/Sandhafer (Mischung)

Kein Raigrasdurchwuchs

SM 200 (Mischungen aus Ital. Raigras und Rotklee)

win

terh

art

Schnellwachsendes Zwischenfutter mit hoher Ertragsleistung

SM 155 (Mischungen aus Ital. und Westerw. Raigras, Inkarnatklee und Luzerne)

Sehr ertragreich im HerbstIdeal für Trockenlagen

Tetraploides und diploides Raigras (Mischung)

Schnellwüchsig und im Frühjahr früh schnittreif

Westerwolsches Raigras/Inkarnatklee (Mischung)

raschwachsend

Chinakohlrübsen Schnellwüchsig und im Frühjahr früh schnittreif

Tab. 2: Futterpflanzen, die zwischen zwei Hauptkulturen zur Futter-produktion angebaut werden. Sie unterscheiden sich durch ihre Ertragsleistung, die Futterqualität und die Saatgutkosten.

* Mischungen werden in grosser Anzahl vom Samenhandel angeboten (siehe Sämereien-Kataloge)

-25

-20

-15

-10

-5

0

Grafik 1: Sicher abfrierend bei Temparaturenvon circa -…°C(nach W. RENIUS 1992)

01020304050607080

Grafik 2: Durchschnittliche Ertragsleistungausgewählter Zwischenfrüchte (LOP)

TM-Wurzel dt/ha TM-oberirdisch dt/ha

Page 21: Schweizer Landtechnik 6-7/12

216/7 2012 Schweizer Landtechnik

Management n

ihrer stickstofffixierenden Wirkung wer-den zunehmend Leguminosengemenge interessant. Nach NÄSER sollte ein Zwi-schenfruchtgemenge folgende Misch-partner enthalten:• abfrierende und nicht abfrierende

Arten•Artenmit undohneMykorrhiza(pilz)-

bildner• flach-undtiefwurzelndeArten• sowohlhochwachsendewiebodenbe-

schattende Arten•Arten mit gutem Phosphoraufschluss

(Phacelia)

Schnecken und MäuseZu beachten ist, dass Schnecken und Mäuse erfahrungsgemäss in Zwischen-fruchtreinsaaten vermehrt auftreten.

Schnecken werden gefördert durch:• unausgeglichene Düngung (hohe

Phosphorgehalte)• breitgespritzterPflanzensaftnachdem

Mulchen•mehrmaliger Insektizideinsatz in der

Vorkultur (Ausschalten der Antagonis-ten)

• Einsatz vonTotalherbiziden (hinterlas-sen faulende organische Substanz)

Mäuse werden gefördert durch:•Ungleichgewicht der Düngung (hohe

pH-Wert/Kalzium-Sättigung)•Monokulturen• FehlerbeimStrohmanagement•mangelndeFeldrandhygiene• fehlendeLandschaftelemente

Fazit: Professioneller Zwischenfruchtanbau ist anspruchsvoll. Moderne Anbausysteme brauchen begleitend einen vielseitigen Zwischenfruchtanbau. Den definierbaren Kosten steht ein eindeutiger, aber schwer definierbarer Nutzen gegenüber. Die Vorteile werden erwiesenermassen nach regelmässigem und andauerndem Anbau von Zwischenfrüchten sichtbar. n

Falls auf einem Betrieb mehr als 3 Hektaren offene Ackerfläche in der Tal-, Hügel- oder Bergzone I bewirtschaftet werden, muss eine bestimmte Bodenbedeckung vorhanden sein.

Am 31.8. ist eine Kultur auf der Parzelle.

Am 31.8. ist keine Kultur mehr auf der Parzelle vorhanden.

Es sind keine Auflagen zu erfüllen. (Eine Kultur gilt als vorhanden, wenn höchstens die Hälfte der Parzelle abgeerntet ist.)

•EsmusseineWinterkulturgesätwerden.•Eswirdvordem15.9.eineZwischenkulturgesät,diebis

15.11. bestehen bleibt (ein Schnitt vor 15.11. ist erlaubt).•Nacheinerevtl.Unkrautbekämpfungistder30.9.alsletzter

Saattermin für eine Zwischenfrucht möglich.•Esisteineflächendeckende«Selbstbegrünung»mitAusfall-

raps möglich, wenn diese bis 15.11. erhalten bleibt.•Gemüsekulturennachdem31.8.sindmöglich,wenndas

Wurzelwerk bis mind. 15.11. intakt bleibt.

Hinweis: Die Bodenbedeckung darf vor dem 15.11. gemulcht werden. Bodenbedeckung darf nur mit einer Bewilligung der Kant. Fachstelle für Pflanzenschutz mit einem Totalherbizid behandelt werden. Eine Grundbodenbearbeitung darf frühes-tens am 15.11. durchgeführt werden.(Angaben ohne Gewähr; bitte KIP-Richtlinien [ÖLN] beachten)

– Nicht winterharte Pflanzen frieren ab und hinterlassen eine schützende Mulchdecke.– Winterharte Pflanzen werden im Frühjahr mit geeigneten Massnahmen bearbeitet und

verbleiben als schützende Mulchdecke auf der Ackeroberfläche.

Gründüngung Familie der … positive Eigenschaften

versch. Mischungen des Samenhandels

Leguminosen/Raublattgewächse(Alexandrinerklee + Phacelia)

+ gute Durchwurzelung+ hohe N-Bindung+ Fruchtfolge neutral

nich

t w

inte

rhar

t

Sommerraps

Kreuzblütler(Kruziferen)

+ geringe Saatgutkosten+ saatzeitverträglich+ gute Jugendentwicklung+ gute Gülleverwertung+ gute Bodenbedeckung+ nicht winterhart, friert folglich normaler-

weise ab

Sommerrübsen

Sareptasenf

Futterkohl

Ölrettich

Gelbsenf

Phacelia Raublattgewächse + rasche Jugendentwicklung+ normalerweise nicht überwinternd

Buchweizen Knötrichgewächse(Pseudogetreide)

+ sehr schnelle Jugendentwicklung

Guizotia Korbblütler + trockenheitsverträglich

Tetraploides und diploides Raigras (Mischung)

Gräser + dichtwachsend

win

terh

art

Westerwolsches Raigras/Inkarnatklee

Gräser/Leguminosen + raschwachsend (Westerw. Raigras)

Chinakohlrübsen Kreuzblütler + gute Unkrautunterdrückung

Grünroggen Getreide + spätsaatverträglich, hohe Masse

Wintererbsen Schmetterlingsblütler + Stickstoffsammler

Tab. 4: ÖLN Bodenschutz bzw. «Begrünung nach Vorschrift»

Tab. 3: Gründüngungs-Pflanzen zur Begrünung zwischen zwei Hauptfrüchten ohne Anspruch auf futterbauliche Nutzung

Die Zeiten sind vorbei, in denen man Zwischenfrüchte mit möglichst geringem Aufwand säte. Jeder Schritt will bezüglich Kosten und Erfolgschancen wohlüber-legt durchgeführt werden. (Werkfoto: Vogel und Noot)

Page 22: Schweizer Landtechnik 6-7/12

6/7 2012 Schweizer Landtechnik

n Management

22

Gründüngung und Zwischenfutter nehmen in modernen Fruchtfolgen eine Schlüssel-rolle ein. Damit deren Anbau zum Erfolg wird, muss man den optimalen Saatzeit-punkt finden, die passende Bodenbearbei-tung und Sätechnik wählen und sich an die empfohlene Saatmenge halten.

Ruedi Hunger

Zwischenfutter wird üblicherweise rasch nach der Ernte einer Hauptfrucht, also in den Monaten Juni bis August (Septem-ber), gesät. Dieser Saatzeitpunkt ist in trockenen Lagen mit einem hohen Risiko behaftet. Saaten im September sind nur in milden Lagen sinnvoll.

BodenbearbeitungDie Bodenbearbeitung mit gezogenen statt von der Zapfwelle angetriebenen Geräten ist zu bevorzugen. Unter schwie-rigen Bodenbedingungen ist selbst ein zweiter Arbeitsdurchgang vertretbar. Nasse Böden soll man nicht bearbeiten.Die Pflug/Egge/Sämaschine-Variante ist mit hohen Kosten verbunden. Zudem wird der Boden zu stark gelockert. Er muss mit entsprechendem Aufwand wieder rückverfestigt werden, sonst können Fahrspuren Probleme machen, und es besteht Erosionsgefahr. Direktsaat ohne ganzflächige Bodenbear-beitung reduziert den zeitlichen und technischen Aufwand und ist aus Sicht des Bodenschutzes optimal. Pfluglose, nichtwendende Bodenbearbeitungsver-fahren sind generell kostengünstig und schützen weitgehend vor Bodenerosion. Diese Verfahren greifen je nach verwen-deter Technik wenig bis mässig in die Bodenstruktur ein. Ausfallgetreide kann die Neuansaat allerdings beeinträchtigen. Geduld ist verlangt: vorerst das Ausfallge-

Erfolgreiche Ansaat

Einfache Dosier-technik für den Aufbau auf ein starres Bodenbear-beitungsgerät. (Werkfoto: Einböck)

Bei der Drill- oder Reihensaat ist die Saattiefe gut zu überwachen, und der Saatstriegel soll nur flach eingestellt werden. (Bilder: Ruedi

Hunger)

Bei Sägeräten, die nach dem Prinzip «Krummenacher» gebaut sind, wird das Saatgut me chanisch dosiert, pneumatisch transportiert und über Prallbleche verteilt.

Page 23: Schweizer Landtechnik 6-7/12

236/7 2012 Schweizer Landtechnik

Management n

Grundsatz:

Flache Saat fördert Klee, tiefe Saat die Gräser (Ausnahme Wiesenrispe!). Sorgfältiges Walzen wird zur Sicherung des Bodenschlusses empfohlen.

treide auflaufen lassen und erst anschlies-send eine Bearbeitung bzw. Aussaat vor-nehmen. Der Boden soll bei der Saat abgetrocknet sein.

Saatmethoden*• Direktsaat: eignet sich überall dort, wo wenig Fahrspuren vorhanden sind. Zudem braucht es eine intakte und nicht vernässte Bodenstruktur. Direktsaat ga-rantiert die beste Befahrbarkeit und den höchsten Erosionsschutz. Italienisch-Rai-gras-Klee-Mischungen eigenen sich be-sonders gut.• Drill- oder Reihensaat: eignet sich unter trockenen Bedingungen. Saattiefe gut überwachen! Nicht zu tief säen (ein bis zwei Zentimeter). Es reicht, wenn die Samen leicht überdeckt sind.• Breitsaat: ist bei genügend Nieder-schlägen und idealen Saatbedingungen erfolgreich. Durch die Breitsaat werden konkurrenzschwache Arten wie Weiss-klee und Wiesenrispengras begünstigt. Flache Einarbeitung verbessert den Auf-gang der Gräser und erhöht die Wasser-versorgung der Keimlinge.

SaatmengenDie empfohlenen Saatmengen sollen nicht wesentlich über- oder unterschrit-ten werden. Aufgrund ausgedehnter Praxisversuche wurden diese als gut be-

funden. Wird die Saatmenge von Mi-schungen erhöht, können sich Konkur-renzverhältnisse zu Ungunsten der sich langsam entwickelnden Arten verschie-ben. Die Grafik zeigt, dass sich die Saat-mengen bei den meisten Grün- und Zwi-schendüngungspflanzen in einer sehr engen Bandbreite bewegen. Einzig bei Leguminosen und Gramineen variieren die Saatmengen strärker.

Saattechnik Mechanische Sägeräte• Rotierende Aggregate: Rotorsägeräte in Form von «Schneckenkorngeräten» eignen sich für feine Sämereien. Die Saat-stärke wird mit einem stufenlos einstell-baren Dosierschieber gewählt. Die Drehzahl der Streuscheibe beeinflusst die Arbeitsbreite. Die Arbeitsqualität kann durch Windeinfluss verschlechtert wer-den. Saatgutmischungen werden durch das unterschiedliche Flugverhalten der Mischpartner entmischt. Der Saatgutbe-hälter ist je nach Fabrikat unterschiedlich gross und fasst etwa 80 bis 100 Liter (+/– 25 kg). Das Gerät kann über eine Konsole auf verschiedene Geräte aufgebaut wer-den, auch der Frontanbau am Traktor ist möglich. • Einfache Dosiertechnik: Die mecha-nische «Drillbox» von Einböck (und von anderen Herstellern) eignet sich für alle Arten von Saatgut. Das leichte Aufbauge-rät wird mittels Konsole auf starre Boden-bearbeitungsgeräte (nicht klappbar) auf-gebaut. Das Tankvolumen beträgt rund 80 Liter je Kasten pro Arbeitsbreite. Die

Drillbox eignet sich für Bodenbearbei-tungsgeräte wie Grubber und Scheiben-eggen, die mit mittleren bis hohen Fahr-geschwindigkeiten gefahren werden. Das Saatgut wird mit ein Schubrad dosiert und über «Prallteller» verteilt. Ein Boden-antriebsrad übernimmt den geschwindig-keitsabhängigen Antrieb. • Getreidesämaschine: Wenn auf dem Betrieb eine Getreidesämaschine vorhan-den ist, kann diese gut für die Aussaat der verschiedenen Sämereien eingesetzt werden. Getreidesämaschinen dosieren sehr genau, vorausgesetzt, die Abdreh-probe wurde gemacht und die Maschine ist richtig eingestellt. Bei Sämaschinen besteht die Gefahr, dass Feinsämereien zu tief abgelegt werden. Daher ist der Sätiefe besondere Beachtung zu schenken.

• Pneumatische Sägeräte: «Krummen-acher»-Sägeräte sind bestens bekannt und können auf verschiedenste Grundge-räte ausgebaut werden. Für Sämereien ohne spezielle Anforderung an eine Bo-denbedeckung ist der einfache Aufbau auf der Walze angezeigt. Damit wird in einem Arbeitsgang gesät und gewalzt.Aber auch andere Maschinen für die fla-che Bodenbearbeitung (z.B. Hackstriegel usw.) eignen sich bestens als Traggerät. Das Saatgut wird mittels Zellenrad dosiert und mit dem Luftstrom transportiert. Die Verteilung erfolgt bodennah über Prallbleche.

FazitDer Anbau von Zwischenfutter oder Gründüngungspflanzen ist heute keine «Verlegenheits»-Lösung mehr. Mit der Aussaat wird auch in diesem Fall die Grundlage für den Erfolg gelegt. Es ist nicht allesentscheidend, welche Sätech-nik gewählt wird. Wichtig ist, dass das gewählte Verfahren richtig eingesetzt wird. n

04080120160

Saatmengen verschiedener Gründüngungs-und Zwischenfutterpflanzen (kg/ha)

Die hohe Dosiergenauigkeit ist ein stichhal-tiges Argument für die Aussaat mit der Drillsämaschine.

Walzen ist (fast) immer gut. Bei nassen Bedingungen ist es zu unterlassen bzw. später nachzuholen.

* Anbauempfehlungen; Standardmischungen für den Futterbau, Revision 2009–2012

Page 24: Schweizer Landtechnik 6-7/12

6/7 2012 Schweizer Landtechnik

n Sicherheit

24

Futterbau am Hang –Gefahrenpotenzial erhöhtBeginnt die Futterbausaison, häufen sich die Unfälle wieder. Nebst den eigentlichen Gefahren, die durch falschen Umgang mit Maschinen lauern, bergen vor allem die Zusatzgefahren am Hang grosses Unfall- potenzial.

Ruedi Burgherr*

Unfälle ereignen sich nicht immer dort, wo man sie erwartet. So kommt es auch auf ebenem oder leicht abschüssi-gem Gelände zu tödlichen Traktorstürzen. Nichtsdestotrotz gab es in den letzten Jahren schwere und tödliche Unfälle in Hanglagen. Oft fehlte die hangtaugli-che Ausrüstung, d.h. Fahrerschutzkabine, Allradantrieb und Doppelbereifung. Seit Traktoren mit grösserer Bereifung ausge-rüstet sind, gehen Fahrer oft zu grosse Risiken ein, ohne die Doppelbereifung zu montieren. Mehr als die Hälfte der tödli-chen Unfälle in der Landwirtschaft ereig-nen sich im Umgang mit Maschinen und Fahrzeugen. Dieser Tatsache begegnet die BUL mit der Kampagne «Maschinen zeigen ihre Zähne».

Sicheres VerhaltenEs gibt für keine Fahrzeuge verbindliche Einsatzgrenzen. Jeder Fahrer muss diese

selber finden. Statisch könnte man Mes-sungen machen und solche Grenzen fest-legen. Die dynamischen Elemente können aber nicht berechnet werden. Dazu zählen z.B. Geländeneigung und -kupierung, Last und Lastverteilung, Geschwindigkeit, Drehmoment, Aufmerksamkeit und Erfah-rung des Fahrers; wobei die Erfahrung dazu beitragen soll, dass die Arbeit siche-rer und nicht waghalsiger wird.

TraktorTraktorunfälle am Hang werden durch mangelnde Ausrüstung, schwere Lasten oder Fehlverhalten verursacht. Wer ans Flachland gewöhnt ist, hat zu-meist Mühe im Umgang mit Fahrzeugen am Hang und ist deshalb auch grösseren Gefahren ausgesetzt. In den vergangenen Jahren häuften sich Unfälle am Hang wegen mangelhafter Ausrüstung und zu wenig Erfahrung. Ein Standardtraktor mit

oder ohne Allradantrieb, jedoch ohne Hangausrüstung, kommt bei 30 bis 35% Hangneigung bereits an seine Grenzen. In den letzten Jahren musste die BUL Unfälle mit solchen Traktoren bei 40% und mehr Hangneigung abklären. Da sind die Einsatzgrenzen schlicht überschritten.

Was ist im Umgang mit Traktoren am Hang zu beachten?•mindestensab30%Hangneigung

Doppelbereifung montieren•Allradtraktoreneinsetzen• aufguteBereifungachten• BremsenmüssenaufbeideHinterräder

gleichmässig wirken• nurFahrzeugemitFahrerschutz

einsetzen• Sicherheitsgurtentragen• nurerfahrenePersonenfahrenlassen• hangtauglicheZusatzgeräte

verwenden, d.h. auf tiefen Schwerpunkt achten.

Unnötige Risiken lohnen sich nicht.

ZweiachsmäherAm wenigsten Unfälle passierten bisher mit Zweiachsmähern. Sie sind für den Hangeinsatz gebaut. Seit sie mit Fahrer-schutz ausgerüstet sind, sind sie auch weniger gefährlich. Aber auch hier gilt, dass Sicherheitsgurten getragen werden sollten. Ebenso gelten die Aussagen be-treffend Dynamik und Fahrerschutz. Ent-scheidend ist, dass der Schwerpunkt durch Zusatzgeräte nicht in unerträgli-chem Mass verschoben wird. Dies bedeu-tet, dass das Koppeln von Zusatzgeräten mit Gegengewichten ausgeglichen wer-den muss.

* Geschäftsführer Beratungsstelle für Unfallver-hütung in der Landwirtschaft, BUL, Schöftland

Eine wesentliche Anzahl der tödlichen Unfälle im Umgang mit Motorfahrzeugen könnte verhindert werden, wenn der Sicherheitsgurt konsequent getragen würde.

Page 25: Schweizer Landtechnik 6-7/12

256/7 2012 Schweizer Landtechnik

Sicherheit n

Am Hang sollten nur Traktoren mit hang-tauglicher Ausrüstung eingesetzt werden. (Bilder: BUL)

TransporterDie schweren und tödlichen Unfälle mit Transportern ereignen sich, wenn zu steil gefahren wird oder der Vorderteil stark entlastet wird und sich dreht. In beiden Fällen versucht der Fahrer aus der Kabine zu springen, oder er wird hinausgeschleu-dert. Deshalb sollte man sich im Transpor-ter immer anschnallen. Das wird noch zu wenig gemacht. Die bessere Lösung sind geschlossene Türen. Sinnvoll wären Halb-türen, wie sie an Teleskopladern zu finden sind, oder Rückhaltesysteme, wie sie an den neuen Hofladern ab Baujahr 2010 vorgeschrieben sind. Transporterunfälle sind praktisch nie auf technische Mängel zurückzuführen. Es handelt sich fast immer um Verhaltens-fehler. Wie bei den Traktoren gibt es auch für Transporter keine verbindlichen Einsatzgrenzen.

MotormäherWeniger bekannt sind die Unfälle mit Motormähern. Doch auch mit dieser Ma-

schine ereignen sich jährlich ein paar schwere oder tödliche Unfälle. Das Opfer wird meistens rückwärts überrollt. Für diese Unfälle gibt es drei Gründe: • Es geschieht beimGangwechsel, d.h.

der Gang kann herausgenommen, aber der Gang in die andere Richtung nicht eingelegt werden.

•DieBremsen funktionierennichtodersind schlecht erreichbar.

•Der Gang ist nicht richtig eingelegtoder hält wegen des Alters der Maschi-ne nicht mehr.

Deshalb müssen Motormäher, die im Hanggelände eingesetzt werden, stets in technisch einwandfreiem Zustand sein. Die Schaltmanöver sind so vorzunehmen, dass der Druck talwärts möglichst gering ist, d.h. möglichst in Schichtenlinie und nicht in Falllinie. Kurz gesagt, es sollte gewendet werden, bevor der Gang ge-wechselt wird. Modelle mit selbsthem-mendem Getriebe oder neue Modelle mit hydrostatischem Antrieb sind sicherer, da sie im Leerlauf nicht wegrollen. Alte und schwache Personen sollten nicht mitMotormähern im Steilhang arbeiten.

FutterbaumaschinenNach dem Mähen wird gezettet. Immer wieder gibt es Unfälle mit dem Kreisel-heuer, weil sich bei der Tiefeneinstellung Personen bei laufender Maschine zwi-schen Traktor und Kreiselheuer begeben und so von drehenden Kreiseln erfasst und weggeschleudert werden. Es kommt aber auch vor, dass Dritte von den Zinken erfasst werden, wenn der Sicherheitsab-stand nicht eingehalten wird.Ein Unfallschwerpunkt ist der Kreisel-schwader. Meistens wird ohne ausrei-chende Ausrüstung zu steil gefahren, und beim Anheben der Maschine kippt der Traktor. Dabei spielt häufig auch der

Zentrierungsmechanismus eine Rolle, der ab einer gewissen Neigung nicht mehr funktioniert, d.h. ausrastet und dann einen derartigen Schlag auf das Gefährt ausübt, dass es kippt. Deshalb muss das Trägerfahrzeug hangtauglich ausgerüstet sein, und die Maschine soll nicht zu hoch angehoben werde. Besonders heimtü-ckisch sind Böschungen. Die hangtaugliche Ausrüstung gilt auch für Ladewagen. Während des Ladens verschiebt sich der Schwerpunkt laufend. Schon während des Schwadens muss die ideale Linie für das Aufladen beachtet werden. Weitere Unfallschwerpunkte sind Zuschieben von Futter beim laufen-den Pick-up, Betreten des Ladewagensbei laufendem Kratzboden und Unfälle an der Heckklappe. Bei Rundballenpres-sen ist vor allem das Wegrollen der Ballen eine potenzielle Gefahr. Ebenso kann das Pick-upoderdasEingreifenindiePress-trommel zu Unfällen führen.Grundsätzlich gilt: «Manipulieren an lau-fenden Maschinen kann zu Unfällen füh-ren.» Deshalb ist der Sicherheitsstopp konsequent anzuwenden.

StrassenverkehrNebst der nötigen Beleuchtungsvorrich-tungen und Markierungen sind auch die nötigen Rück- und Seitenblickspiegel in ausreichender Grösse anzubringen. Zudem ist der Abdeckung der Spitzen und Schneiden die nötige Aufmerksamkeit zu schenken. Die Ladung muss immer gesichert sein. Mehr Informationen zur Sicherheit im Umgang mit Motorfahr-zeugen sind in den BUL-Broschüren «Landwirtschaftlicher Strassenverkehr», «Sichere Maschinen – richtig bedient», unter www.bul.ch, 062 739 50 40, [email protected], und bei BUL, Postfach, 5040 Schöftland, zu finden.Die BUL ist vom 27. bis 29. Juni an der öga in Koppigen im Sektor 4.1 vertreten. n

Im Hanggelände auf tiefen Schwerpunkt und gute Bremsen achten.

Mehr als die Hälfte der tödlichen Unfälle ereignen sich mit Fahrzeugen und Maschinen. (Grafik: BUL)

Page 26: Schweizer Landtechnik 6-7/12

311

ForstLT_d2.pub 10Das Schweizerprodukt

Walter Marolf AG 2577 Finsterhennen

Tel 032 396 05 44 Fax 032 396 05 [email protected] / www.marolf.ch

Durchsämaschinenfür Wiesenerneuerungen

Page 27: Schweizer Landtechnik 6-7/12

276/7 2012 Schweizer Landtechnik

Plattform n

Plantahof-Feldtag: neue Konzeptefür die HangmechanisierungDie Maschinenkosten machen rund 40% der Strukturkosten aus. Oft ist die Auslastung zu gering. Neue Konzepte können Abhilfe verschaffen.

Konrad Merk, Plantahof

Der wirtschaftliche Druck auf die Land-wirtschaftsbetriebe im Berggebiet wird grösser. Um das Einkommen zu halten

oder zu verbessern, sollten die Betriebs-leiter die Strukturkosten im Auge behal-ten. Bei der Auswertung von rund

300  Betriebsbuchhaltungen im Kanton Graubünden hat Oscar Duschletta (Plantahof) festgestellt, dass die Maschi-nenkosten und Kosten für Arbeiten durch Dritte rund 43 000 CHF pro Betrieb aus-machen. Dies sind rund 40%, gemessen an den gesamten fremden Strukturkos-ten. Auf ähnliche Resultate stösst man im Grundlagenbericht 2010 der ART: Im Berggebiet betragen die Kosten für Ar-beiten durch Dritte und Maschinenkosten rund 1400 CHF pro ha. Schafft es der Betriebsleiter, mit diesen beiden Kostenpositionen beim besten Viertel der Betriebe dabei zu sein, kann er

Auf vielen Bergbetrieben vorhanden: Transporter, Zweiachsmäher, Traktor. (Bilder: Plantahof)

Transporter Traktor mit Lenktriebachsanhänger

Beschreibung 80 bis 100 PS, Frontlenkung, Doppelräder

Standardtraktor 80 bis 100 PS, mit Doppelrä-dern, mit Lenktrieb-achsanänger

Anschaffungskosten CHF 130 000.– bis CHF 150 000.–

Traktor CHF 70 000.– bis CHF 100 000.–Lenktriebachser CHF 40 000.– bis CHF 60 000.–

Vorteile einfache Bedienungbei Wendemanövern, weniger GrasnarbenverletzungFahrwerk oft gefedert

Traktor solo für andere Arbeiten einsetzbar,tiefere Investitionskos-ten und laufende Kosten, wenn Trans-porter gespart werden kann

Zweiachsmäher Motormäher mit Zusatzgeräten

48 bis 61 PS, dazu Mähwerk und Bandheuer

über 25 PS, dazu Mähbalken über 3 m, Schwadgerät

Anschaf-fungskosten

Zweiachsmäher CHF 80 000.– bis CHF 100 000.–Mähwerk CHF 7000.– bis CHF 12 000.–Bandheuer CHF 7000.–

Motormäher mit Mähbalken CHF 30 000.– bis 40 000.–Schwadgerät CHF 7000.– bis 11 000.–

Vorteile vielfältige Zugmaschine, Heck- und Frontanbau möglich, Geräteentlastung, Anhänger mitführen möglich, Fahrer sitzt, Kabine

tiefere Investitionskos-ten und laufende Kosten

Systemvergleiche zwischen Transporter und Traktor mit Lenktriebachsanhänger sowie Zweiachsmäher und Motormäher mit Zusatzgeräten

Page 28: Schweizer Landtechnik 6-7/12

6/7 2012 Schweizer Landtechnik

n Plattform

28

Der Lenktriebachsanhänger am Traktor ist eine Alternative zum Transporter.

vorsichtig geschätzt 5000 Franken spa-ren. Diese Einsparung ist voll einkom-menswirksam.

Spezialmaschinen fürs BerggebietWie können nun die Maschinenkosten im Berggebiet positiv beeinflusst werden? Für die Arbeit im Gelände werden hang-taugliche Spezialfahrzeuge wie Transpor-ter und Zweiachsmäher benötigt. Diese werden, weltweit gesehen, in kleinen Stückzahlen produziert und sind daher teurer als Standardtraktoren. Zudem ist die Vegetationsdauer im Berggebiet äus-serst kurz. Die anfallenden Arbeiten müssen auf den wachsenden Betrieben schlagkräftig erledigt werden. Da nicht alle Flächen mit dem Zweiachsmäher ge-mäht werden können, ist oft ein leis-tungsfähiger Motormäher vorhanden. Für Frontladerarbeiten und andere ist zusätz-lich auf vielen Betrieben ein Traktor vorhanden.

Auslastung geringAuf vielen Betrieben ist daher die Auslas-tung der Maschinen gering. In einer Auswertung von Occasionsmaschinen stellte die ART im Herbst 2004 bei Zwei-achsmähern und Transportern eine Aus-lastung von weniger als 200 Stunden pro Jahr fest. Dies zeigt sich auch bei Maschi-nenschätzungen, welche der Plantahof bei Betriebsübergaben und bei anderen Gelegenheiten durchführt, wie bei Um-fragen unter Schülern. Transporter und Zweiachsmäher arbeiten auf Bündner

Betrieben im Schnitt zwischen 200 und 250 Stunden im Jahr.

Eigenmechanisierung reduzierenHeute sind nebst Transportern auf dem Markt moderne Lenktriebachsanhänger erhältlich, welche an Standardtraktoren angebaut werden können. Diese Fahr-zeugkombination kann auf gewissen Be-trieben den Transporter ersetzen. Im Be-reich Motormäher ist in den vergangenen

Jahren bezüglich Arbeitsleistung und Einsatzmöglichkeiten viel passiert. Viele Motormäher sind heute hydrostatisch angetrieben, auch in Steillagen einfach zu bedienen und mit Balkenbreiten von 2,5  m und mehr äusserst schlagkräftig. Werden diese Motormäher mit Geräten zum Schwaden ausgerüstet, kann allen-falls der Zweiachsmäher eingespart werden.

Lenktriebachsanhänger am StandardtraktorModerne Lenktriebachsanhänger am Standardtraktor bieten den Vorteil, dass der Anschaffungspreis mit dem Transpor-ter vergleichbar ist. Die Einsparung ist beim Traktor gross, da diese Standardma-schine in grossen Stückzahlen produziert wird. Der Traktor kann solo für den Ballen umschlag oder andere Traktorarbei-ten eingesetzt werden. Wird der Traktor mit Doppelrädern ausgerüstet, ist die Hangtauglichkeit bei beiden Varianten ähnlich. Die hohe und breitere Bereifung beim Traktor kann bei engen Wendema-növern die Grasnarbe beschädigen, und das Fahren mit Traktor und Anhänger ist anspruchsvoller als mit dem Transporter.

Motormäher auch zum SchwadenModerne Motormäher verursachen hohe Investitionskosten. Um die Maschinen besser auszulasten, werden sie heute neben dem Mähen oft auch zum Schwa-

Tatsächliche Strukturkosten im Jahre 2010 von rund 300 Bündner Betrieben(O. Duschletta, Plantahof)

Quelle: Buchhaltungsergebnisse 2010 für Graubünden, O. Duschletta, Plantahof

38'799

22'417

18'500

12'408

6'344

4'2784'187

Strukturkosten Graubünden 2010n=317

total pro Betrieb Fr. 106'933.-

Maschinenkosten, inkl.Abschreibungen

Gebäudekosten, inkl.Abschreibungen

Versicherungen, Energie, Wasser,Admin.

Personalkosten

Schuldzinsen

Arbeiten durch Dritte

Pachtzinsen

Page 29: Schweizer Landtechnik 6-7/12

296/7 2012 Schweizer Landtechnik

Plattform n

den eingesetzt. Die Motor- und Hydraulik-leistung ist dafür gut ausreichend. Nebst dem klassischen Bandheuer kann der Berglandwirt heute aus verschiedenen neueren Geräten auswählen: Der Alpin-Rake (Firma Köppl), das Hill-Rake (Firma Erni) oder der Twister (Firma Schmid Landmaschinen AG) sind am Markt erhältlich.

Maschinen mietenEinen anderen Ansatz verfolgt Andreas Mehli, Inhaber der Firma Mehli Rent AG. Er vermietet Traktoren und Zweiachsmä-her zu einem variablen Miettarif. In An-lehnung an die Kostenberechnung nach ART nehmen die Mietkosten je ha bei steigender Stundenzahl ab. Um seine Mietflotte gut auszulasten, verfolgt er zwei Ansätze. Bei Traktoren, die rein landwirtschaftlich eingesetzt werden, mietet ein Landwirt im Dorf die Maschi-ne. Dieser vermietet den Traktor oft mit Frontlader an Berufskollegen weiter, welche für gewisse Einsätze ebenfalls darauf angewiesen sind. Bei Traktoren und Zweiachsmähern, die auch im Win-terdienst laufen, spricht Andreas Mehli zwei Zielgruppen an: einerseits wieder Landwirte, welche während der Vegeta-tion eine leistungsfähige Zugmaschine brauchen, und andererseits Kommunen und grössere Firmen, welche ein Fahrzeug für den Winterdienst benötigen. So läuft

eine Maschine im Sommer auf einem Bauernhof, und dieselbe Maschine ver-richtet im Winter Schneeräumungsarbei-ten auf Gemeindestrassen oder Firmena-realen.

FazitWer im Berggebiet die Maschinenkosten senken möchte, sollte seine Grundmechani-sierung schlank halten und Doppelmecha-

nisierungen vermeiden. Es ist zu prüfen, ob neue Konzepte wie Lenktriebachsanhänger oder Schwader am leistungsfähigen Motor-mäher auf den Betrieb passen und diese auf einem grossen Teil der Flächen einge-setzt werden können. Um Arbeitsspitzen zu brechen und Restflächen zu bearbeiten, muss vermehrt auch der überbetriebliche Maschineneinsatz in Betracht gezogen werden. n

Neue Schwadmaschinen steigern die Auslastung des Motormähers. (Werkbild)

Mietmaschinen können den eigenen Maschinenpark sinnvoll ergänzen. (Bild: A.

Mehli)

Am 26. Juni 2012 (Verschiebungsdatum 3. Juli) findet der Plantahof-Feldtag statt. Thema sind neue Konzepte für die Hang-mechanisierung. Aus diesem Grund wird der Feldtag auf dem Berggut Parpan durchgeführt. Der Alpbetrieb Parpan liegt auf 1550 m ü. M. und gehört zum Gutsbetrieb des Plantahofs. Auf knapp 150 ha werden ganzjährig Auf-zuchttiere gehalten und im Sommer ein Teil der Plantahof-Kühe gealpt. Dabei werden Alpkäse, Butter und Alpschweine produziert.Das Programm des Plantahof-Feldtages bein-haltet die bewährte Mischung aus Fachrefera-ten und Maschinenvorführungen. Gestartet wird mit moderner Mähtechnik am Traktor und am Motormäher. Diskutiert werden hier die verschiedenen Schnittsysteme und deren Auswirkung auf Arbeitsleistung und Ökolo-gie. Im nächsten Programmblock wird die Wiesenpflege thematisiert. Wann sollen welche Gerät eingesetzt werden, welche Übersaatmischungen werden empfohlen, was muss der Betriebsleiter sonst beachten? Über Mittag besteht die Möglichkeit, mit den teilnehmenden Firmen ins Gespräch zu kom-men. Am Nachmittag sind klassische Kreisel-schwader und Bandheuer im Einsatz zu sehen. Daneben arbeiten neue Schwadsyste-me für Motormäher. Den Abschluss des Feld-

tages machen die Rundballenpressen und -wickler sowie die Ladegeräte. Im Bereich Rundballen werden verschiedene Systeme für unterschiedliche Ballengrössen zu sehen sein. Bei den Ladegeräten ist der Vergleich der Trägerfahrzeuge interessant: Wo passt der Transporter, wo der Lenktriebachsanhänger?Start, Standplatz der Firmen und Verpflegung ist auf dem Parkplatz Heimberg in Parpan. Besucher fahren von Chur Richtung Lenzer-heide und folgen in Parpan den Wegweisern. Über die Durchführung entscheidet das OK am Freitag der Vorwoche. Informationen sind unter www.plantahof.ch oder Telefon 1600 aufgeschaltet.

Programm Feldtag

Am 26. Juni 2012 auf dem Berggut Parpan (Verschiebungsdatum 3. Juli):ab 8.45 Kaffee und Nussgipfel9.15 Mähsysteme im Einsatz10.45 Wiesenpflege und Wiesenverbesserung12.00 Mittagessen, Besichtigung Landmaschinen13.30 Demonstration Schwaden14.30 Rundballenpressen im Einsatz15.15 Ladewagen und Ladegeräte im Vergleich

26. Juni (evtl. 3. Juli) Plantahof-FeldtagHangmechanisierung im Praxiseinsatz

Page 30: Schweizer Landtechnik 6-7/12

6/7 2012 Schweizer Landtechnik

n Plattform

30

Öga – Grüne Branche trifft sich in KoppigenDie Schweizerische Fachmesse öga, die Fachmesse der Grünen Branche, öffnet vom 27. bis 29. Juni 2012 in Koppigen BE ihre Tore. Das Ausstellungs-angebot ist wahrlich umfangreich.

Dominik Senn

«An keiner Messe der Schweiz findet sich ein so umfangreiches und konzentriertes Ausstellungsangebot für den professio-nellen Garten-, Beeren- und Gemüsebau wie an der öga, das ausgestellte Geräte-

und Maschinenprogramm für öffentliche Grünflächen ist zudem schweizweit das umfangreichste», lässt der Veranstalter verlauten. Weiter bereichern wiederum verschiedene öga-Spezialpräsentationen und Veranstaltungen die Fachmesse. Und schliesslich sorgen drei Festwirtschaften, nebst Verpflegungsständen, für das leib-liche Wohl der Besucher.

Im grünen ParkDie Messe ist bekannt für ihre angeneh-me und grosszügige Ausstellungsfläche im grünen Park und in den Hallen. Sie begünstigt persönliche Kontakte inner-halb der Branche zu Kunden, Lieferanten und Partnern. Kurz: Die öga ist eine wichtige Informationsplattform für den professionellen Gartenbau (Baumschulen, Endverkauf, Floristik, Friedhöfe, Garten-center, Garten-Landschaftsbau/-Planung und Zierpflanzenbau), für Obst, Beeren und Gemüse, für das öffentliche Grün, für den Kommunalbereich und für die

Bauwirtschaft. Viele Geräte können di-rekt im Einsatz beobachtet und sogar selbst ausprobiert werden.

VeranstaltungenEine ganze Reihe Veranstaltungen beglei-tet die Ausstellung. Die präsentierten Er-findungen, Innovationen und Weiterent-wicklungen von Maschinen und Geräten stossen immer wieder auf reges Interesse. Alle zur Prämierung angemeldeten und im Vorfeld der öga prämierten Produkte sind auf dem Messegelände ausgestellt. Die Bekanntgabe der Gewinner sowie die Preisverleihung erfolgen im Rahmen der offiziellen öga-Eröffnungsfeier.Der Me dien Award öga 2012 ist der Nachhaltigkeit gewidmet. Im Fokus sollen Unternehmen stehen, die durch ihr weit-sichtiges und nachhaltiges Handeln Vor-bildcharakter haben. Es geht dabei nicht um einzelne Produkte, sondern um den Gesamtauftritt des Unternehmens. Die traditionelle Schweizer Meisterschaft der Landschaftsgärtner findet zum achten Mal statt. Es nehmen insgesamt 12 Teams aus allen Fachsektionen der Schweiz teil. Es gibt ein Geschicklichkeitsfahren mit dem Aufsitzmäher und eine Maschinen-demo Rasenmäher. Die übrigen Präsenta-tionen drehen sich um Abfallmanage-ment, um Technologien der Zukunft, um neue Gemüse-, Beeren- und Kräutersor-ten, um neue Zier- und Nutzpflanzen und ums Thema Wasser. n

Öffnungszeiten und Anreise

Die Öffnungszeiten sind am Mittwoch, 27. Juni, und am Donnerstag, 28. Juni, jeweils von 8.30 bis 17.30 Uhr, am Frei-tag, 29. Juni, von 8.30 bis 16 Uhr. Der Eintritt (inkl. Messeka talog) kostet 20 Franken (Lernende 8).Anreise mit der Bahn: bis Burgdorf und von dort mit Gratisbus zum öga-Messe-gelände, bei Bedarf alle 30 Minuten. Letzter Bus retour 18.15 Uhr (Freitag: 17.30 Uhr). Mit dem Auto: Ausfahrt Kriegstetten bis P&R, dann mit Gratisbus aufs öga-Messegelände. Letzter Bus retour 20 Uhr (Freitag: 18 Uhr).

BUL präsentiert Produktsortiment

Die BUL präsentiert im Sektor 4.1 ein auf Gartenbau und Obstbau abgestimm-tes Produktsortiment. Dazu steht sie für Fragen zu Strassenverkehr, Holzerkursen, agriTOP sowie Sicherheit/Gesundheits-schutz zur Verfügung.

Die Fachmesse der Grünen Branche öga ist bekannt für ihre angenehme Atmosphäre. (Bilder: zVg)

Für die öga wird in technischer Hinsicht kein Aufwand gescheut.

Page 31: Schweizer Landtechnik 6-7/12

50. Manitou-TeleskopladerMT/MLT 625 in derSchweiz

Ende 2010 ist der ersteTeleskop-lader MT/MLT 625 in der Schweizausgeliefert worden. Jetzt konn-te der 50. Manitou an die Häni &Co., Maschinenvermietungen inBusswil BE, überge-ben werden.

Die vor 45 Jahren ge-gründete Häni & Co.war der erste Vermietervon Baumaschinen imBerner Seeland. Fürden Ersatz des in dieJahre gekommenen Te-leskopladers prüftendie Inhaber Alfred undBeat Häni verschiede-ne Angebote. BeatHäni: «Wir sind über-zeugt, dass wir mit demMT/MLT 625 auf dasrichtige Pferd gesetzt haben undder Kundschaft langfristig einenleistungsfähigen und zuverlässi-gen Teleskoplader zur Verfügungstellen können.»Mit seinen geringen Ausmassenvon nur 1,92 m Höhe und 1,82 mBreite kann er auch kleinere Torepassieren und in niedrigen Räu-men eingesetzt werden. Dank demäusseren Wendekreis von nur 3,30Meter und den vier lenkbaren Rä-

dern sowie den drei Lenkungsar-ten ist der MT/MLT 625T auch aus-gesprochen wendig, und einleichtes Manövrieren ist garantiert.Mit der Hubkraft von 2,5 Tonnen,der Hubhöhe von 5,85 Metern undder grossen Auswahl an Anbauge-räten sind die Einsatzmöglichkei-ten des MT/MLT 625 T sehr vielsei-tig.

Zuständig für den Manitou-Ver-trieb in der Deutschschweiz und imTessin sind die Firmen Aggeler AGin Steinebrunn TG (Ostschweiz/Zürich/FL/Tessin) und A.Leiser AGin Reiden LU und in München-buchsee BE (Zentral-, Nordwest-schweiz und Bern). (pd)

A. Leiser AG6260 ReidenTel. 062 749 50 40www.leiserag.ch

Bei der Übergabe des 50. Manitou-Teleskopladers MT/MLT625 bei der Häni & Co. in Busswil BE: Stefan Hodel und PeterHerren von der Manitou-Vertretung flankieren Beat Häni.

Abgestimmt auf Fahrerund Fahrzeug – Individu-elle Sitzlösungen von DSTechnik Handels AGDie Firma DS Technik HandelsAG ist seit über 30 Jahren Impor-teur von namhaften Sitzherstel-lern wie KAB, Sears und Savasund bietet ein breites Sortimentan Sitzlösungen sowie einenlandesweiten Kundendienst undhauseigener Reparaturwerk-statt.Ob Landmaschinen, Bauma-schinen, Hubstapler oder der öf-

fentliche Verkehr: Jedes Fahr-zeug, aber auch jederFahrzeuglenker, hat spezifischeAnforderungen bezüglich derSitzauswahl, und so muss indivi-duell der Sitzkomfort auf die Be-dürfnisse des Kunden ausge-richtet sein.Von einfachen Sitzschalen bishin zum ergonomisch ausgerich-teten Komfortsitz mit zahlreichenBedienungseinstellungen findenSie bei der Firma DS TechnikHandels AG Lösungen für jedesBudget.Die Firma DS Technik HandelsAG ist zudem Importeur vonRAVAS, einem weltweit führen-den Hersteller von mobilen Wie-gesystemen sowie COMPAC,dem Premium-Hersteller vonWerkstatteinrichtungen.

Besuchen Sie uns an derAGRAMA 2012 vom 22.–26.11.in Bern

Weitere Informationen erhaltenSie unter:

DS Technik Handels AGLägernstrasse 115610 Wohlen056 619 79 29www.ds-technik.ch

Page 32: Schweizer Landtechnik 6-7/12

6/7 2012 Schweizer Landtechnik

n Plattform

32

Im neuen Stallteil (hinten) ist die Firstöffnung breiter. Es ist heller, die Abluft entweicht besser und das Holz bleibt trockener. Von Vorteil für den Luftaustausch wäre ein Spaceboard oder ein Curtain anstatt einer geschlossenen Wand. (Bilder: Michael Götz)

ALB-Schweiz

Die ALB-CH zählt 154 Mitglieder und steht nicht nur der Baubranche, sondern auch praktischen Landwirten offen. Sie fördert und verbreitet Kenntnisse rund um das landwirtschaftliche Bauen. Be-sonders geschätzt sind ihr jährlicher Weiterbildungskurs in Tänikon oder in Grangeneuve und ihre Fachexkursionen. Nicht zuletzt vertritt die ALB die bauli-chen Interessen der Landwirtschaft in politischen Fachkommissionen. Die Geschäftsstelle und Anlaufstelle für Baufragen befindet sich an der Agridea in Lindau (www.agridea-lindau.ch).

«Starke» Gebäude aus BrettschichtholzDer natürliche Baustoff Holz passt gut zur Landwirtschaft und bringt ihr dazu noch Vorteile. Er korrodiert nicht, ist dauerhaft und nachhaltig und nicht zuletzt auch wirtschaftlich.

Michael Götz*

Anlässlich der Mitgliederversammlung der Schweizerischen Arbeitsgemein-schaft für das landwirtschaftliche Bauen und Hoftechnik (ALB-CH) in Yverdon-les-Bains VD informierte sich die landwirt-schaftliche Baubranche über die Herstel-lung und Verwendung von Brettschicht-holz. Die Firma Ducret-Orges SA stellt in Orges bei Yverdon tragende Elemente aus Brettschichtholz her. Das bedeutet, dass sie einzelne Holzbretter zu hoch-tragfähigen Trägern oder Stützen ver-leimt. Als Ausgangsmaterial dienen zu 80% Fichten- und zu 20% anderes Holz

wie Weisstanne, Douglasie, Lärche und Eiche.

Sortieren, leimen, hobelnDie Bretter sind in der Regel 4 bis 5 m lang, 15 cm breit und 5 cm stark. Jedes angelieferte Brett durchläuft einen Scan-ner. Das «golden eye» misst mittels Röntgenstrahlen die Holzdichte und er-mittelt die Grösse und Lage von Ästen. Anhand dieser Daten werden die Bretter in drei Qualitätsklassen sortiert. «Vor allem muss das Holz trocken sein», betont Jean-Marc Ducret, Junior-Geschäftsführer des Familienunternehmens. Beträgt die Feuchtigkeit mehr als 15%, kommt es im * Agrarjournalist LBB-GmbH, Eggersriet SG

Page 33: Schweizer Landtechnik 6-7/12

336/7 2012 Schweizer Landtechnik

Plattform n

Holz eignet sich gut für den Stallbau

Träger aus Brettschichtholz eignen sich gut für Ställe, sagt Jean-Marc Ducret, denn Schadgase wie Ammoniak, welche im Stall entstehen, schaden dem Holz nicht. Stahlträ-ger hingegen werden auf die Dauer durch Korrosion angegriffen.

Wasser aufnehmen und abgeben

Gegenüber Stahl hat Holz ausserdem den Vorteil, dass es Wasser aufnehmen und wie-der abgeben kann. Voraussetzung ist, dass man den Stall gut lüftet. Auch vom ökologi-schen Gesichtspunkt her gibt es Pluspunkte für das Holz. Es weist eine günstige CO2-Bilanz auf, da es nachwächst und während des Wachstums CO2 bindet. Das meiste Holz, das die Firma Ducret verarbeitet, stammt aus der Schweiz. Wenig Energie ist für den Trans-port notwendig. Doch auch Stahl hat seine Vorteile. Für dieselbe Tragkraft muss ein Stahlträger um etwa 20% weniger «dick» sein als ein Holzträger. Er kommt meist dann zum Einsatz, wenn es im Gebäude wenig Platz hat.

Holz ist wirtschaftlich

«Die meisten Landwirte wollen mit Holz arbeiten», sagt der Hersteller von Brett-schichtholz. Nicht nur, weil der Landwirt oft selbst Wald besitzt und ihm Holz sympathisch ist, sondern auch, weil ein Holzträger weniger kostet als ein Stahlträger. Vor 15 Jahren sei dies noch nicht der Fall gewesen, berichtet der Holzfachmann. Doch inzwischen habe es Fortschritte bei der Verarbeitung gegeben. Insbesondere das Abbinden geschieht heute maschinell beim Hersteller. Dank neuer Ver-bindungstechnik ist es möglich, die einzelnen Holzteile vorzufertigen und erst an Ort und Stelle zusammenzufügen. Das erleichtert den Transport von grossen Tragkonstruktionen.Bis zu einer Länge von 30 m sei der Transport von Bindern kein Problem, stellt Jean-Marc Ducret fest. Nicht nur Stahl, sondern auch Holz ist dauerhaft. Der Feuerwiderstand von Brettschichtholz beträgt standardweise 30 Minuten, das heisst, dass die Tragkonstruk-tion auch nach dieser Zeit noch tragfähig ist. Auch Feuerwiderstände von bis zu 60 Minu-ten sind möglich.

Ferwood®-System

Ferwood® ist eine patentierte Holzverbin-dungsmethode. Wie der Name sagt, kommt dabei auch Eisen (fer) zum Einsatz. Eine Ma-schine bohrt tiefe Löcher in Holzteile. Dort-hinein kommen Gewindestangen aus Stahl, damit diese die Hölzer fest miteinander ver-binden und die Traglast möglichst hoch hal-ten. Die Gewindestangen werden mit Ex-poxidharz eingegossen. Ducret-Orges SA hat das Ferwood®-System in Zusammenarbeit mit der waadtländischen Ingenieurschule (heig VD) in Yverdon-les-Bains entwickelt.

verleimten Holz zu Spannungen und Ris-sen. Im nächsten Vorgang wird das Holz auf die richtige Länge gebracht. Eine Keilzinkenmaschine fräst die Bretter an den Enden ein, fügt Leim hinzu und presst die Enden zusammen.Die verlängerten Bretter werden nun auf der ganzen Breite mit Leim bestrichen, in einer formgebenden Konstruktion über-einandergelegt und schliesslich zusam-mengepresst. Ein Kubikmeter verleimtes Brettholz hat ein Gewicht von etwa 500 kg, wovon nur 2 bis 3 kg Leim sind. Im nächsten Schritt wird der aus den Fugen gepresste Leim abgehobelt. Auf diese Weise entstehen ganze Binder oder Fachwerkteile, die vor dem Abbinden auf die exakten Masse gehobelt werden.

Eine CNC-Anlage bindet abIn den grossen Herstellungshallen sieht man kaum Handarbeit. Fast alles über-nehmen elektronisch gesteuerte Maschi-nen. Der Mensch überwacht die Maschi-nen am Bildschirm. Als Herzstück der Anlage lässt sich die CNC-Anlage be-schreiben. Hier bindet ein Roboter auf einer 42 × 5 m grossen Arbeitsfläche die Holzteile ab. Vom Computer gesteuert, holt sich der Roboter die passenden Werkzeuge und setzt sie am richtigen Ort an. Schliesslich verbinden Gewindestan-

gen aus Stahl die einzelnen Träger zum fertigen Fachwerk. Das Unternehmen verarbeitet auf diese Weise täglich etwa 50 m3 Holz. «Stark» sehen später die Decken, bestehend aus massiven Holzträ-gern oder elegantem Fachwerk, aus.Eine Besonderheit des Werkes ist die Herstellung von Decken aus Holz und Beton. Man spricht von Holzbeton-Ver-bunddecken. «Alles wird im Werk zu 100% vorfabriziert», sagt Jean-Marc Du-cret. Soeben sind die Arbeiter daran, die Armierung in die Holzkonstruktion einzu-

legen. Am anderen Tag wird der Beton eingegossen. Der Beton dient als Schall- und als Brandschutz und versteift die Holzkonstruktion. Die Fertigteile eignen sich vor allem für mehrstöckige Wohn- und Bürogebäude.

Flexible stützenlose HallenHallenkonstruktionen eignen sich nicht nur für die Industrie, sondern auch für die Landwirtschaft. Ein landwirtschaftliches Beispiel ist der Milchviehstall von Serge und François Gonin im nahe bei Orges gelegenen Dorf Champagne. Als Vater und Sohn vor zwölf Jahren den Stall planten, waren sie sich noch nicht sicher, ob sie immer Kühe halten würden. Sie wollten ein Gebäude, welches sie flexibel nutzen und in welchem sie auch grosse Maschinen unterbringen konnten, ähnlich einer Industriehalle. Inzwischen haben sie ihren ursprünglich kleinen Betrieb auf eine landwirtschaftliche Nutzfläche von 70 ha vergrössert und sind bei der Milch-wirtschaft geblieben. Sie blieben nicht nur beim ursprünglichen Stall, sondern verlängerten ihn sogar.Der Stall mit 100 Kuhplätzen ist 73 m lang und 37 m breit. Er ist sehr übersicht-lich. Alles ist an einer Fressachse aufge-reiht. Auf der einen Seite der Futterdurch-fahrt befinden sich die Kühe, auf der

Eine moderne CNC-Anlage bohrt Löcher in Holzteile, welche mit Gewindestangen aus Stahl verbunden werden.

Jean-Marc Ducret, Junior-Geschäftsführer, vor einem fertigen Brettschichtträger.

Page 34: Schweizer Landtechnik 6-7/12

6/7 2012 Schweizer Landtechnik

n Plattform

34

anderen die Aufzuchttiere und die Mast-kälber. Den Kühen stehen ein Fressplatz mit Selbstfanggittern, ein Liegeplatz mit drei Reihen Liegeboxen sowie ein Laufhof zur Verfügung. In Abständen von 5,2 m überspannen 15 Leimbinder den Stall. Dank der gegenüber normalem Holz ver-besserten Statik von Leimbindern sind keine zusätzlichen Stützen notwendig. Der Raum ist damit nicht nur sehr über-sichtlich, sondern liesse sich bei Bedarf auch anderweitig nutzen. Ausserdem ist er mit hohen Fahrzeugen befahrbar. Eine Stützenreihe ist allerdings vorhanden, weil die Landwirte ursprünglich einen Zwischenboden als Heulager vorgesehen hatten. Stattdessen bauten sie ebenfalls aus Brettschichtholz eine Heubergehalle an den Stall an. Ein Zwischenboden im Stall hätte den Lichteinfall aus dem Licht-first und die natürliche Lüftung über die Firstöffnung behindert.

An Luftströmung denkenDer Stall hat ein äusserst grosses Volu-men. Am Giebel ist er 9,5 m hoch und an den Traufen je 4,5 m. Trotz dem grossen Volumen – und obwohl die Südseite immer offen bleibt – ist das Stallklima nicht optimal, ersichtlich am stark ge-schwärzten Holz. Offensichtlich kann vor allem im Winter die warme Luft zu wenig aus dem Gebäude entweichen, denn die drei anderen Seiten sind bis auf die Tore immer geschlossen. Da es sich um einen Kaltstall handelt, entsteht zu wenig Auf-trieb, damit die Luft durch die schmale Firstlüftung entweicht. Als die beiden Landwirte vor einigen Jahren den Stall erweiterten, machten sie im neuen Teil die Firstöffnung breiter, was die Lüftung und damit das Stallklima im neuen Be-reich verbesserte. Hier ist das Holz deut-lich heller, vermutlich nicht nur, weil es jünger ist, sondern auch, weil es weniger

feucht wird. Noch effizienter dürfte ein «Spaceboard», quasi eine Holzjalousie, auf der Nordseite oder eine grössenver-stellbare Wandöffnung mittels Curtain oder Hubfenster sein.Zu tropfendem Kondenswasser am mit Eternitplatten gedeckten Dach kommt es wegen des grossen Luftvolumens auch im jetzigen Zustand nicht. Holz kann Wasser aufnehmen und wieder abgeben. Ausser-dem bildet das grosse Stallvolumen einen guten Wärmepuffer im Sommer. Eine Wärmedämmung des Daches ist deswe-gen nicht notwendig. Da sich der Liege-platz der Kühe auf der offenen Südseite des Stalles befindet, dürfte das Stallklima dort auch unter den jetzigen Verhältnis-sen kaum beeinträchtigt werden.

Nicht ohne Computer«Ohne Computer geht es nicht», sagt Vater Serge Gonin. Er ist 76 Jahre alt und melkt die 80 Kühe manchmal in nur ein-einhalb Stunden allein. Damit alles funk-

tioniert, müsse man exakt arbeiten, das heisst, dem elektronischen Herdenmana-gement mitteilen, wann eine Kuh gekalbt hat oder behandelt wurde. Der Computer erkennt nämlich jede Kuh beim Betreten des Melkstandes und kann ein versehent-liches Absaugen der Milch in den Milchtank verhindern. Auch die Abnah-meautomatik ist ihm eine grosse Hilfe. Voraussetzung sei, dass man die Technik beherrsche. Serge Gonin ist ein gutes Beispiel, wie auch ältere Landwirte sich noch mit dem Computer anfreunden können.Beispiele für Industriehallen mit Holzkon-struktion gab das Familienunternehmen Cand-Landi SA in Grandson, welches sich auf die Entsorgung und Recycling von Bauschutt spezialisiert hat. Hohe stützen-lose Hallen bieten genügend Raum für die grossen Maschinen und die hohen Schutthaufen. Die Dachkonstruktion wurde durch die Firma Ducret herge-stellt. n

Die Südseite des Stalles ist immer offen. Auch für das Heulager wählten Gonins eine solide Holzkonstruktion.

Die Betriebsleiter Vater und Sohn Serge und François Gonin.

Page 35: Schweizer Landtechnik 6-7/12

356/7 2012 Schweizer Landtechnik

Plattform n

Solarmodule - Lösungen für die Entsorgung In zirka zehn Jahren fallen die ersten grossen Mengen an ausgedienten Solarmodulen an. Ist die Recyclingindustrie darauf vorbereitet?

Stephan Berger*

Die meisten Solarstromanlagen in der Schweiz sind noch jung. Gleichwohl inte-ressiert schon heute, was mit den Modu-len nach einer Laufzeit von 25 oder mehr Jahren geschieht. Schliesslich soll die Stromproduktion mit Sonnenenergie von der Herstellung bis zur Entsorgung der Anlage möglichst ökologisch sein und beim Anlagebetreiber für ein reines Ge-wissen sorgen.

Recyclingquote bei 80 ProzentDie Hauptbestandteile der in der Schweiz verwendeten Module sind Glas (80%, aus Silizium), Silizium der Solarzellen, Alumi-niumrahmen, Folien und Kunststoff zur Abdichtung und eine Moduldose mit Ka-beln und Stecker. Silizium ist das auf der Welt am zweithäufigsten vorkommende Element (Quarzsand).Die Reyclingquote der auf Silizium basie-renden Module liegt bei 80 Prozent. Das wieder verwertete Glas wird vor allem in der Glasfaser- und Isolierglasindustrie weiterverwendet. Metalle werden für die

Verwendung von Primärstoffen zurückgewonnen. Nicht wie-der verwertbar sind die Kunst-

stoffe. Diese werden verbrannt.

Es gilt das VerursacherprinzipGrundsätzlich gilt in der Schweiz

das Verursacherprinzip: Der Inhaber

der Anlage ist für die umweltverträgliche Entsorgung und deren Finanzierung verantwortlich. Die europäische Photo-voltaik-Industrie trägt diesem Prinzip Rechnung, indem sie ein eigenes Recyc-lingsystem aufbaut, die Organisation PV Cycle. PV Cycle ist bis heute in Europa der einzige Recyclingservice für Altsolarmo-dule. Die Branchenorganisation arbeitet mit 200 Sammelstellen in ganz Europa zusammen; das Netzwerk ist stetig am Wachsen. Der Modulbesitzer muss sich also nur um den Abbau und Transport zur nächstliegenden Sammelstelle kümmern. Bei mehr als 40 Modulen bietet PV Cycle einen Abholservice an.

Entsorgungsstelle in Regensdorf ZHMit dem Entsorgungsunternehmen Im-mark AG in Regensdorf ZH verfügt PV Cycle auch über eine Vertretung in der Schweiz. Die Immark AG nimmt alle Mo-dule von PV-Cycle-Mitgliedern kostenlos entgegen. Die Mitgliederliste kann unter www.immark.ch > Recycling > Produkte eingesehen werden. Ausgediente Module werden häufig auch von den Lieferanten und Installationsfirmen direkt zurückge-nommen.

Entsorgung auf gutem WegFür die Branchenorganisation Swissolar ist Entsorgung der Solarmodule nicht ab-schliessend gelöst, weil derzeit noch keine grossen Mengen anfallen. Doch die Branche sei auf gutem Weg, sagt Ge-schäftsleiter David Stickelberger. Er be-zeichnet die Entsorgung als umweltscho-nend, da die hochwertigen Rohstoffe wieder verwertet werden können, und sie werde es mit zunehmender Verbesserung der Verfahren noch mehr. Ähnlich äussert sich Urs Muntwyler, Pro-fessor für Photovoltaik an der Berner Fachhochschule. Auch er gibt zu beden-ken, dass die Entsorgungsprozesse erst noch im industriellen Massstab gebaut werden müssten. Dafür bleibe aber noch etwas Zeit.Heinz Simmler von der Firma gvz-rossat AG in Otelfingen ZH, die vor allem Solar-anlagen in der Landwirtschaft installiert und Service- und Reparaturarbeiten an-bietet, verfügt über Praxiserfahrung in der Entsorgung und meint: «Was den Schweizer Markt betrifft, funktioniert die Sammlung sehr gut.» n

* Strickhof, Fachstelle Landtechnik

Die Entsorgung ausgedienter Solarmodule – nach einer Laufzeit von rund 25 Jahren – wird in etwa zehn Jahren aktuell; Sammlungen funktionieren in der Schweiz bereits sehr gut. (Bild: Stephan Berger)

Das defekte Modul ist von der Firma gvz-rossat AG, Otelfingen, als Installateur,

direkt zurückgenommen worden; es muss jetzt entsorgt werden. (Bild: Heinz Simmler)

Page 36: Schweizer Landtechnik 6-7/12

6/7 2012 Schweizer Landtechnik

n Plattform

36

Bauen in der Tourismusregion Auf ihrer traditionellen Fachreise in Deutschland besichtigte die ALB-CH, Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für das landwirtschaftliche Bauen und Hoftechnik, den neuen Stall auf dem Faisstenhof der Familie Schmid im Schwarzwald, in einer Tourismusregion.

Ruedi Gnädinger

Der Faisstenhof unweit der Stadt Hausach im Kinzigtal, ungefähr 25 Kilometer süd­östlich von Offenburg, ist seit Generatio­nen im Eigentum der Familie Schmid und hat in den letzten Jahren stark expan­diert, was auch zum Bau des neuen Stallgebäudes geführt hat. Diese Expan­sion wurde möglich, weil viele Bauernfa­milien die Landwirtschaft aufgeben und dadurch reichlich Pachtland angeboten wird.

Keine «Industriehallen»Die Tourismusregion Schwarzwald ist sehr darauf bedacht, dass die Landschaft durch aktive Landwirte gepflegt wird und auch Gebäude erstellt werden, welche zur Region passen. Dabei muss nicht der traditionelle Schwarzwaldhof im grösse­ren Massstab übernommen werden, aber die Materialwahl und die Ausführung haben die örtliche Tradition zu überneh­

men. Nicht erwünscht sind daher Bauele­mente, welche den Industriehallen zu ähnlich sind. Die öffentliche Hand und Fachorganisationen haben mit Wettbe­werben und der Bewilligungspraxis dazu beigetragen, dass Bauplaner und die Bauherrschaft vermehrt auf eine dem Landschaftsbild angepasste Architektur bei Ökonomiegebäuden achten. Der Neubau auf dem Faisstenhof gilt aus der Sicht der Fachkollegen in Deutschland als gutes Beispiel.

Der neue MilchviehstallAls Standort wurde der Talgrund etwa 150 Meter unterhalb des alten Hofes ge­wählt. Hier liess sich das Gebäude gut in die Landschaft integrieren. Gut integriert heisst, dass man das Gebäude wohl sieht, aber dieses die Landschaft nicht domi­niert. Das Erscheinungsbild hat viele ver­traute Elemente von anderen Gebäuden

der Region. Eine besondere Schwierig­keit, dies zu erreichen, ist die heutige Grösse dieser Höfe. Beim Faisstenhof hat die Ausrichtung des Gebäudes, die Dach­form, das Ziegeldach, das viele naturbe­lassene Holz und das teilweise Weglassen von Aussenwänden viel dazu beigetra­gen, dass das Gebäude viel kleiner wirkt, als es tatsächlich ist.

Gesprengter GranitschotterBei einem Stall dieser Grösse in kupiertem Gelände sind grössere Terrainanpassun­gen nötig. Dies führt meistens zu beacht­lichen Kosten. Bei diesem Bauvorhaben sind die Bewilligungsinstanzen der Bau­herrschaft sehr entgegengekommen, denn sie erlaubten ihr, das nötige Mate­rial in der Nähe durch Sprengungen zu gewinnen. So konnte für die Aufschüt­tung kostengünstiger Granitschotter ver­wendet werden. Senkungen des Bau­

Gesamtansicht des Boxenlaufstalls mit dem teilweise überdeckten Laufhof. Dieser wird wie die übrigen Flächen mit einem Schieber entmistet. (Bilder: Ruedi Gnädinger)

Page 37: Schweizer Landtechnik 6-7/12

376/7 2012 Schweizer Landtechnik

Plattform n

Betrieb und Neubau in Zahlen und Stichworten

Familie und Arbeitskräfte Bäuerin, Mithilfe Ehemann neben auswärtiger Erwerbstätigkeit, Sohn in Ausbildung zum Landwirt, eine Fremd­ arbeitskraft

Flächen •80haDauergrünland •0,5haAckerfläche •38haWaldBoxenlaufstall2008 •67LiegeboxenfürKühe •11LiegeboxenhochträchtigeRinder und Galtkühe •mehrereBuchtenfürKälberundzum Abkalben •übrigeRinderinbestehendemStallStalloberbau •AusführunginZimmermannsbauweise •keineSeitenwändeaufderTraufseite •ZiegeldachundvollflächigeDach- schalung mit sägerohen BretternFuttersilos •2Flachsilosmit700m3 und 900 m3

Futtervorlage •EntnahmemitFrontladerundKrokodil- zange •FuttermischwagenEntmistung •dreiSchieberentmistungenmitSeilzug •EntleerunginQuerkanäleoderGrubeGüllelager •runde,erdversenkteundgeschlossene Grube an der Giebelseite des GebäudesMelken •automatischesMelksystem •durchschnittlich2,5MelkungenjeTag

grundes sind durch den Einbau dieses vorzüglichen Materials unwahrscheinlich, und bei der Dimensionierung der Boden­platte und der Güllegrube konnte Mate­rial eingespart werden. Mit der Bewilli­gung für Terrainveränderungen und zur Entnahme von Füllmaterial in der Nähe konnten die Kosten massiv gesenkt wer­den. Solche Bewilligungen wären bei uns grundsätzlich auch möglich. Aber die zu­ständigen Behörden blockieren solche Lösungen oft mit fadenscheinigen oder juristischenBegründungen.Hierkönntensich Schweizer Behörden ein Beispiel nehmen, denn solche Lösungen sind kostengünstig und ökologisch.

Fressplatz hangwärtsAls Stallkonzept wurde ein Dreireiher mit zwei gegenständigen und einer wand­ständigen Liegeboxenreihe gewählt. Der Zugang zu den Boxen erfolgt über den Fressplatz und den mittleren Laufgang. Fressplatz, Laufgang und der teilweise ungedeckte Laufhof werden mit einem Schieber in die stirnseitig angeordnete runde Güllegrube entmistet. Der Fress­platz ist gegen den Hang orientiert, wo er weniger dem Wind und der Sonne expo­niert ist.

Auf verleimte Binder verzichtetDer Oberbau wurde in der traditionellen Zimmermannsbauweise durch einen

ortsansässigen Handwerker aufgerichtet. Während heutzutage viele Landwirte auf einen stützenfreien Bau Wert legen, wurde hier bewusst eine Lösung mit Stützen bevorzugt. Dadurch konnte auf teure Brettschichtträger (verleimte Binder) verzichtet werden. Dafür hat sich die Fa­milie für eine Dachschalung mit säge­rohen Brettern entschieden, weil sie da­durch mit einem besseren Stallklima mit tieferen Temperaturen im Sommer und einem verminderten Risiko zur Konden­satbildung rechnet.

Melkroboter in Deutschland günstigerWeil bei den auf der Reise besuchten Neubauten sowohl Melkstände wie Mel­kroboter eingebaut wurden, waren die Teilnehmenden natürlich gespannt, wieso auf dem kleinsten der besuchten Betriebe ein Roboter bevorzugt worden war. Of­fenbar hat man sich mit dem Thema des Melkens intensiv auseinandergesetzt, denn die Betriebsleiterfamilie war sich bewusst, dass konventionelles Melken die etwas wirtschaftliche Lösung gewesen wäre. Die wegfallenden fixen Melkzeiten waren das Entscheidende, nicht monetäre Argument für den Melkroboter. Dies ist auf einem Nebenerwerbsbetrieb, in dem die Bäuerin im Regelfall den Stall fast al­leine besorgt, auch nachvollziehbar. Sehr arbeitsintensiv war nach den Äusserun­

gen der Bauernfamilie der Wechsel vom Anbindestall zum Laufstall mit dem auto­matischen Melken bei gleichzeitiger Um­stellung auf Biolandbau mit anderem Ergänzungsfutter.Sowohl Milchleistung als auch Milchqua­lität verschlechterten sich vorübergehend, trotz höherem Aufwand für die Betreu­ung von Tier und Technik. Die Bäuerin ist aber glücklich, dass der Stall jetzt nachihren Vorstellungen funktioniert.

FazitDasProjektNeubauaufdemFaisstenhofzeigt, dass auch rationelle Ökonomiege­bäude für grössere Tierbestände gut zur Landschaft passen können. Die Akzep­tanz für die Weiterentwicklung der Landwirtschaft wird dadurch verbessert. Dies ist eine Voraussetzung für den Erhalt der traditionellen Kulturlandschaft, eines wesentlichen Standortvorteils für eine Touristikregion. Wichtig ist, dass die Vor­stellungen der Betriebsleiter, der Land­wirtschaftsbehörden (Finanzierung) und der Bewilligungsinstanzen im Wesentli­chen übereinstimmen. Mit der Bewilli­gung für Terrainveränderungen und zur Entnahme von Füllmaterial in der Nähe können die Kosten massiv gesenkt wer­den. Dieses Entgegenkommen motiviert den Bauherrn, als Gegenleistung einen in die Landschaft passenden «gefälligen» Stall zu planen. n

Grundriss des Stalles mit der Zuordnung der verschiedenen Bereiche. Dank dem automatischen Melksystem vermindert sich der nötige Flächenbedarf für den Warteraum und einen grösseren Melkstand.

Page 38: Schweizer Landtechnik 6-7/12

6/7 2012 Schweizer Landtechnik

n Plattform

38

Neue elektrische AntriebskonzepteIm Rahmen der Fachtagung «Landtechnik im Alpenraum» 2012 in Feldkirch sind elektrische Antriebskonzepte für die Landtechnik diskutiert worden. Viele Projekte sind in der Testphase und zeigen neue Möglichkeiten auf.

Ruedi Hunger

Vor 20 Jahren wurde in Feldkirch die erste Tagung «Landtechnik im Alpenraum» durchgeführt. Seither wird diese Fachta-gung unter dem Patronat des Lehr- und Forschungszentrums in Wieselburg (A) und der Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon ART (CH) in regel-mässigen Abständen durchgeführt. Am 9./10. Mai trafen sich im Kongresszent-rum «Montforthaus» in Feldkirch über 100 interessierte Besucherinnen und Be-sucher aus Forschung, Industrie und Pra-xis sowie aus dem landwirtschaftlichen Bildungsbereich zu dieser traditionellen Tagung.Es zeigte sich deutlich: Die Bewirtschaf-tung der Berggebiete hängt stark von der Landtechnik ab. Für Christian Flury, Leiter des Forschungsprogamms AgriMontana der Forschungsanstalt Agroscope, ist klar, die Flächennutzung wird in Zukunft wei-ter rationalisiert. Gerade in Grenzstand-orten wird sich dabei die Bewirtschaftung auf die maschinell nutzbaren Flächen konzentrieren. Flury vertritt die Meinung, dass die Landwirtschaft trotz Förderung über Direktzahlungen in Zukunft nicht mehr in der Lage sein wird, die Offenhal-tung der Kulturlandschaft im heutigen Ausmass zu sichern.

Schweizer vorne mit dabeiIm Rahmen der Fachtagung wurden elektrische Antriebskonzepte für die Landtechnik intensiv diskutiert. Viele Projekte sind in der Testphase und zeigen neue Möglichkeiten auf. Erfreulich, dass der einzige Schweizer Traktorhersteller ganz vorne mit dabei ist. Nach Heinrich Prankl, BLT Wieselburg, werden in elektri-sche Antriebe unterschiedliche Erwartun-gen gesetzt. Eine Umfrage bei 18 Landtechnikfirmen in Österreich habe

ergeben, dass in der Sparte «Produktent-wicklung» grosses Interesse vorhanden ist. Die von der österreichischen For-schungsförderungsgesellschaft durchge-führt Umfrage zeigt, dass rund ein Drittel der Firmen plant, in den nächsten fünf Jahren ein Serienprodukt umzusetzen. Ein weiteres Drittel befasst sich erst theore-tisch mit dem Thema oder führt Vorstu-dien durch. Das letzte Drittel der Befrag-ten hat keine Aktivitäten auf diesem Gebiet.

Erste Hürde: Standardisierung Vom Moment weg, in dem Strom den Traktor zur Verwendung für Anbaugeräte verlässt, sind Stecker und Steckdosen notwendig. Wie «jung» das Gebiet zur Elektrifizierung der Landtechnik noch ist, zeigt sich daran, dass man sich erst auf die Ausarbeitung eines Vorschlages zur Standardisierung eines Steckers geeinigt hat. Fachleute gehen davon aus, dass die serielle Produktion von genormten elekt-rischen Antrieben nicht vor 2020 einsetzt. Das heisst nicht, dass bis dahin keine Spannungsquellen vorhanden sind, die für Antriebskonzepte an Anbaugeräten genutzt werden können. Überbrückend können Generatoren, die über die Zapf-welle (Front oder Heck) angetrieben werden, in die Lücke springen. Moderne Elektromotoren haben hervorragende Ei-genschaften für Hochleistungsantriebe (einfache Leistungsverteilung; hohe Wir-kungsgrade; optimale Regelbarkeit; hohe Dynamik). Sicher ist auch, dass elektrische Antriebssysteme die Kosten erhöhen. Daher ist es wichtig, dass ein Antriebssys-tem nicht einfach ausgetauscht wird, sondern dass intelligente Systemlösungen zur Anwendung kommen, welche ihrer-seits die höheren Kosten rechtfertigen.

Elektrifizierung eines TraktorsDie Firma ZF, Antriebs- und Fahrwerk-technik in Friedrichshafen D, arbeitet laut Manuel Götz an der Umsetzung bisheri-ger ZF-Hybridtechnologie aus dem Pkw-Sektor auf Landmaschinen. Dabei wird der ZF-Terra+-Generator durch Verlänge-rung des Getriebekastens in Längsrich-tung zwischen Motor und Getriebe ein-gebaut. Ein erstes Versuchsfahrzeug war im vergangenen November an der Agri-technica in Hannover als ElecTra (Deutz-Fahr TTV) ausgestellt. Nebst einem intelli-genten Energiemanagement für den Fahrantrieb ermöglicht dieses System die Elektrifizierung von Fahrzeugnebenan-trieben und Antrieben auf Anbaugeräten. Im aktuellen Beispiel ging es um eine enge Zusammenarbeit mit der Firma Amazone für eine Sämaschine vom Typ EDX eSeed.

Der elektrische FeldhäckslerHeinz Bernhardt vom Lehrstuhl für Agrar-systemtechnik an der Technischen Univer-sität (TU) München betonte in Feldkirch, Erntemaschinen würden sich für eine Elektrifizierung besonders anbieten. So besitze ein Rübenvollernter 50 bis 60 Antriebe, die sich für eine Elektrifizierung eignen. Auch beim Feldhäcksler könnte das mechanisch/hydraulische Antriebs-konzept durch elektrische Antriebe ver-einfacht werden; so im Bereich von Vor-satz und Einzug sowie von Häckseltrommel- und Fahrantrieb. Im Vergleich zu hydraulischen Leistungskom-ponenten könnten elektrische Motoren überall dort, wo keine durchgehend hohe Konstantleistung erforderlich ist, um bis zu 30 Prozent kleiner gewählt werden; dies, weil E-Motoren kurzfristig überbe-lastet werden können. Bernhardt ist der Meinung, dass es erst richtig interessant wird, wenn einmal Strom auf den Maschi-nen vorhanden ist. Dann würden nämlich damit Baugruppen angetrieben, die heute gar nicht angetrieben oder vorhan-den sind.

Elektrischer RadnabenantriebPionier Sepp Knüsel ist überzeugt, dass mit der Entwicklung des diesel-elektri-schen Radnabenantriebskonzeptes am Rigitrac ein Meilenstein gesetzt wurde. Der Schweizer Traktorenbauer sieht mit der Entkoppelung der Antriebsräder den Vorteil, dass die Raddrehmomente präzise geregelt werden können. Weiter würden die verlustbringenden Verspannungen im Antriebsstrang eliminiert. Gleichzeitig, so

Page 39: Schweizer Landtechnik 6-7/12

396/7 2012 Schweizer Landtechnik

Plattform n

Bekanntlich verursacht die Bergmechanisierung hohe Kosten. Daher steigen die Arbeitserle-digungskosten pro Flächeneinheit mit zunehmender Hangneigung. (Bilder: Ruedi Hunger)

Zwei Antriebskonzepte

Bei der Verwendung von elektrischen Antrie-ben in der Landtechnik wird unterschieden zwischen:• AntriebskonzeptefürTraktoren/Fahrzeuge

(ZF-Terra+-Getriebe, AGCO-E-Rogator, Rigitrac EWD120)

• AntriebskonzeptefürAnbaugeräte(Stellan-trieb, Pöttinger; Pflanzenschutzspritze, Amazone; Düngerstreuer, Rauch Axis usw.).

Knüsel, wird eine höhere Grasnarben-schonung erreicht. Dieses Antriebskon-zept kann für mobile Arbeitsmaschinen, Traktoren und An-hänger mit Trieb-achse verwendet werden. Laut Knüsel schlagen sich die hohen Entwick-lungskosten auch in einem höheren An-schaffungspreis nie-der. Zurzeit wird der Fahrantrieb, welcher mit der technischen Universität Dresden entwickelte wurde, intensiven Praxis-tests unterzogen. Es wird noch längere Zeit dauern, bis er in Serie produziert wird.

Lkw-Bremstech-nik auf Trans porterHöhere Geschwin-digkeiten, grössere Transportdistanzen und mehr Nutzlast stellen laufend höhere Anforderungen an das Bremssystem eines Fahrzeuges. Da für die Rückstaubremse (Motorbremse) bei neuer Motortechnolo-gie oft keine Freigabe mehr besteht, bleibt nur noch die Betriebsbremse. Ste-fan Augl vom Reform-Werk Bauer & Co. in Wels (A) stellte an der Tagung die ver-lustfreie Bremse in Form eines Retarders (Wirbelstrombremse) vor. Die beim Re-form-Transporter seitlich am Zentralrohr positionierte Wirbelstrombremse garan-tiert weiterhin eine hohe Bodenfreiheit. Der seit Jahren im Transportgewerbe (Lkw) eingesetzte Retarder ist eine elek-

tromagnetische, elektrodynamische Wir-belstrombremse. Diese Bremse arbeitet verschleissfrei, und die Betriebsbremse bleibt unbetätigt. Allerdings wird beim Bremsvorgang «kinetische» Energie in Wärme umgewandelt, die über Kühlrip-pen an die Umgebungsluft abgegeben wird. Je nach Fahr- bzw. Bremsverhalten kann die Temperatur am Retarder, laut Augl, gegen 500 Grad Celsius erreichen.

Zweiachsfahrzeuge ohne DifferentialFahrzeuge, die im Alpenraum eingesetzt werden, stellen spezielle Anforderungen an den Antriebsstrang. Gleichzeitig muss

diese Technik robust und wartungsfrei sein. Schliesslich er-wartet der Landwirt, dass sie auch be-zahlbar bleibt. Das weiss auch Werner Müller aus Bonndorf (Süddeutschland). Damit in Hanglagen jedes Rad entspre-chend der Lastver-teilung richtig ange-trieben wird, entwickelte er ein Fahrzeug mit hyd-raulischem Einzel-radantrieb. Müller kam zum Schluss, dass hydraulische Einzelradantriebe zu schwer und zu teuer sind. Zudem weisen sie auf der Strasse eine schlechte Ener-giebilanz aus. Auf der Suche nach einer Alternative kam der findige Landtechniker auf ein Antriebskonzept

ohne Ausgleichsgetriebe im herkömmli-chen Sinn und ohne Kupplung im Antriebsstrang.

Steuerbares PlanetengetriebeDie Lösung ist ein steuerbares Planeten-getriebe, das in jedem Radantrieb einge-baut ist und im Antriebsstrang (pro Achse) ein Kompakt-Verzweigungsgetrie-be mit sehr kleinen Bauausmassen auf-weist. Die Steuerung des ganzen An-triebsstranges erfolgt über elektronische Software. Es ist zu erwarten, dass dieses erstmals in der Öffentlichkeit vorgestellte Antriebskonzept in einigen Jahren auch in Serienfahrzeuge eingbaut wird. n

Mechanik Hydraulik Elektrik

Leistungsquelle Zapfwelle Hydraulikpumpe Generator

Drehbewegung sehr gut möglichGetriebe, Wellen

sehr gut möglichPumpe/Motor

sehr gut möglichElektromotor

Lineare Bewegung bedingt möglichKetten, Zahnstangen

gut möglichZylinder

schwierig möglichHubmotorLinearmotor

Drehzahländerung schwierig gut möglich sehr gut möglich

Wirkungsgrad beste Effizienz tief bis 90% … bis über 95%

VerhältnisLeistung/Gewicht

durchschnittlich gut durchschnittlich

Eigenschaften von Leistungsantrieben allgemein

Page 40: Schweizer Landtechnik 6-7/12

6/7 2012 Schweizer Landtechnik

n Passion

40

Handlader beim Eingrasen. Bucher-Kettenförderer, Prototyp (1957).

Agrar-Fuderlader mit Bodenantrieb. Bucher-Traktor mit Bucher-Ladewagen 2 S (1962).

Weichel-Ladewagen «Hamster». Tempo-Lader Agrar

Rapid Cargotrac 30 (1964). Ladewagen Rapid Spezial an Rapid (10 PS).

Page 41: Schweizer Landtechnik 6-7/12

416/7 2012 Schweizer Landtechnik

Passion n

Ladewagenstory nahm vor 50 Jahren ihren AnfangVor 50 Jahren kamen die ersten Ladewagen auf Schweizer Betriebe. Die neue Technik setzte sich anfangs zögerlich, dann aber in rasantem Tempo durch. Die Meilensteine in der Entwicklung beleuchtet der Landtechniker Paul Müri.

Paul Müri

In der zweiten Hälfte des 19. und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts stell-ten die Bauern vermehrt auf Graswirt-schaft um und intensivierten die Milch-wirtschaft. Später verlagerte sich gemäss Plan Wahlen mit dem Ziel der Ernäh-rungssicherung die Hauptstossrichtung auf die Ausdehnung des Ackerbaus. Nach dem Zweiten Weltkrieg schlug das Pendel wieder in Richtung Milchproduktion aus. Dies hiess wiederum mehr Futtertrans-porte in Form von Grün- und Dürrfutter sowie Anwelksilage, Rübenblätter und so fort. Wiesenfutter schneiden, konservie-ren, laden, abladen und aufschichten be-deutete zeitintensive und beschwerliche Handarbeit.

Die älteren Leser werden sich noch an die strenge Zeit der Heuernte erinnern. Lag das Heu nach meist drei Tagen endlich trocken am Schwad, waren mehrere Personen mit dem Aufladen desselben beschäftigt. Doch mehr und mehr fehlten auf den Betrieben die Arbeitskräfte, denn in der Industrie und im Gewerbe konnte man bei kürzeren Arbeitszeiten mehr Geld verdienen.

Engpass Fuder ladenSchon wesentlich früher waren Fuderla-der mit Bodenantrieb und nach dem Zweiten Weltkrieg solche mit Zapfwellen-antrieb konstruiert und gebaut worden. Das Verteilen auf dem Wagen erforderte aber immer noch schwere Handarbeit von ein oder zwei Personen. Weitere Möglichkeiten, das Laden in der Futterente zu mechanisieren, boten

Häcksler und auch Niederdruck-Ballen-pressen. Die Maschinen dazu konnten sich jedoch nur grössere Betriebe oder Lohnunternehmer leisten. Häcksler waren allerdings für das tägliche Eingrasen wer-gen der Erwärmung ungeeignet, und Heu wurde stark zerschlagen.

Die IdeeWeil der Fuderlader schon existierte, war es eigentlich naheliegend, diesen mit einem Transportwagen zu kombinieren. Es dauerte dennoch viele Jahre, bis sich die Idee durchsetzte. Dann aber wurde der Ladewagen schon bald auch für klei-nere und mittlere Betriebe erschwinglich. Erstmals gelang es, im Einmannbetrieb den Ladevorgang, den Transport und das Abladen von Gras, Heu, Silage und Stroh zu gewährleisten. Zudem erwiesen sich die Ladewagen als einigermassen hang-

Mistzetter mit Ladeaufsatz.

Bucher-Versuchs-Ladewagen (1943).Pöttinger steigt «erst» 1963 in die Ladewagenproduktion ein, ist aber heute die Nummer 1!

Die Bilder sind aus Firmenarchiven und aus «Der Traktor und die Landmaschine»

Page 42: Schweizer Landtechnik 6-7/12

6/7 2012 Schweizer Landtechnik

n Passion

42

tauglich. Der Arbeitsaufwand verminder-te sich auf rund einen Zehntel der vorma-ligen Handarbeit.Mit Fug und Recht kann man sagen, der Ladewagen gehört zu einer der bedeu-tendsten Errungenschaften der jüngeren landtechnischen Entwicklung.

Wer hat den Ladewagen erfunden?Allgemein gilt Ernst Weichel aus Heinin-gen (Baden-Württemberg), Mitbegründer des organisch-biologischen Landbaus, als Erfinder des Ladewagens. Er übernimmt nach dem Abitur und fünf Jahren Kriegs-dienst den elterlichen Hof (16 ha) und setzt von Anfang an auf neue Ideen. So stellt er im Jahre 1960 den ersten Proto-typen an der damaligen DLG-Ausstellung in Köln vor, stösst damit aber auf geringes Interesse. Trotzdem muss er später für sein Patent der Untenbefüllung sehr lange kämpfen. Erste Lizenznehmer sind Steyr und Hagedorn.Auf der DLG-Ausstellung in München stellen 1962 schon fünf Ladewagenfir-men aus und zwei Jahre später sind es in Hannover schon deren 40, unter ihnen auch die Firma Rapid. Sie präsentiert als Weltneuheit den Selbstfahrladewagen Cargotrac 30. Nach anfänglichen Zwei-feln lassen sich die Landwirte rasch von den Vorteilen des Ladewagens überzeu-gen.

Ladewagenbau in der SchweizWenig bekannt ist, dass Bucher-Guyer schon 1943 einen Prototyp gebaut hat.Daran wird ab 1956 wieder gearbeitet, und 1957 erhält Bucher-Guyer ein erstes

Patent für eine mit dem Kratzboden mit-laufende Rückwand. Weitere Patente fol-gen, und 1962 erscheint der bekannte Bucher 2-S-Ladewagen. Damit ist Bucher nebst Weichel und Agrar einer der ersten Ladewagenhersteller überhaupt. Agrar lässt 1958 den ersten Ladewagen mit umlaufendem Kettenförderer ohne Pick-up patentieren. Auch andere Firmen und Tüftler haben schon seit Längerem am Ladewagenkonzept gepröbelt, z.B. auch der Luzerner Lambert Moos. Allerdings handelt es sich meist um Syste-me mit Obenbefüllung, während Weichel die Untenbefüllung erfindet, womit eine starke Verdichtung ermöglicht wird. Um Kosten zu sparen, werden während eini-ger Jahre auch Miststreueraggregate passend zum Ladewagen angeboten und umgekehrt.

Mit dem Laden ist es nicht getanZwar war nun die Ladearbeit von einer Person zu bewerkstelligen, aber das Weiterbefördern am Hof, insbesondere bei Welkheu, bedeutete ohne Kran oder Fuderaufzug nach wie vor Schwerarbeit. Meist mussten Frauen, Kinder und alte Leute das Gebläse beschicken. Die Situa-tion verbesserte sich erst, als man die Ladewagen mit einem Schneidwerk aus-rüstete. Dosiereinrichtungen und Dosier-geräte brachten zusätzliche Erleichterung.

PerspektivenIn den letzten Jahren hat der Ladewagen durch den Feldhäcksler Konkurrenz erhal-ten, weil mit der Umstellung auf Ganzjah-ressilage statt Eingrasen einerseits kurz

Denkwürdige Strickhof-Vorführung

An einer Lade-Vorführung für Grün- und Dürrfutter am Strickhof nehmen am 31. Juli 1962 bei heissem Sommerwetter über 1000 Landwirte teil. Zuerst werden die Ladeschwaden gezogen und dann die verschiedenen Lade-Möglichkeiten gezeigt. Fuderlader, Nieder- und Hoch-druckpressen, Frontlader und Feldhäcks-ler kommen zum Einsatz. Zum Abschluss der Vorführung werden noch ein Press-zetter (Walzenaufbereiter) und der 1961 vorgestellte Kreiselheuer von Fahr gezeigt. Das grösste Interesse aber gilt den drei Ladewagen-Prototypen Agrar-Tempo, «Hamster» und Bucher 2 S. Von da weg tritt der Ladewagen seinen Siegeszug an. 1962 sind auf Schweizer Betrieben erst einige wenige Ladewagen in Be-trieb. Bis 1969 steigt die Zahl auf gegen 40 000.

Weichel-Ladewagen «Hamster» zeigt sein Leistungsvermögen

geschnittenes Futter immer wichtiger wurde und andererseits die Weidehaltung mehr Bedeutung bekam. Die Zahl der Firmen im Ladewagenbau hat somit drastisch abgenommen. Nebst den herkömmlichen Ladewagen, die im Laufe der Jahre weiterentwickelt und im Betrieb komfortabler geworden sind, haben nun wiederum die «Silier- oder Kurzschnittladewagen» als Konkur-renz zu Feldhäckslern an Boden gewon-nen. Sie verfügen über Rotorförderorgane und Kurzschnittaggregate mit bis zu 50  Messern und Dosierwalzen. Zudem tragen Steuerungselektronik und Isobus-technologie zur Leistungssteigerung bei. Heute dürften in der Schweiz noch etwa 300 Ladewagen pro Jahr verkauft wer-den. Die eigene Ladewagenfertigung gab Bucher-Guyer im Jahre 1998 auf. Noch werden aber beim GVS-Agrar äusserst erfolgreich einheimische Ladewagen hergestellt. nPferdezug am Ladewagen mit Hilfsmotor

Page 43: Schweizer Landtechnik 6-7/12

436/7 2012 Schweizer Landtechnik

Passion n

Öffnungszeiten

Die Traktorenschau im Gelände des Verkehrshauses der Schweiz in Luzern dauert vom Samstag, 28. Juli, bis Sonn-tag, 5. August, und ist täglich geöffnet von 10 bis 18 Uhr.

Motrac und Schilterim Verkehrshaus in LuzernDiesen Sommer findet als 4. Folge der Traktorenausstellung eine Einachser-, Traktoren- und Transporterschau der Marken Motrac und Schilter in der Arena des Freigeländes im besucherstärksten Schweizer Museum statt. Organisator ist Franz Morgenegg.

Paul Müri, Gränichen

Die Firma «Motrac – Motormäher und Traktoren AG Zürich» entstand 1937 aus der Franz AG. Diese war mit Motormä-hern bekannt geworden; dies vor allem mit einem Kleintraktor mit Allradantrieb und Knicklenkung. Nebst Einachsern und Traktoren baute Motrac im Zweiten Welt-krieg Holzgasanlagen, daneben Seilwin-den und in den späten 1940er-Jahren Schneefräsen.Nach dem Zweiten Weltkrieg schaffte Motrac den Wiedereinstieg bei kleinen und mittleren Trak-torgrössen nicht und konzentrierte sich fortan auf das Einachsergeschäft. Dank der jahrelan-gen Erfahrung im Traktorenbau entwi-ckelte Motrac aus dem Einachser einen Kleintraktor mit All-radantrieb, Vierrad-lenkung und Vierrad-bremsen. Trotz wegweisender Ent-wicklungen musste Motrac jedoch 1969 aufgeben.

Der Name «Schilter» steht unbestritten für Pionierleistungen in der Berglandwirt-schaft. Ab 1959 wurde der erste Schilter-Trans-porter LT 1 mit einem 1-Zylinder-Motor mit 9 PS gebaut. Mit Selbstfahrladewa-gen und Transportern feierte die Firma grosse Erfolge. Wegweisend waren auch die UT-Traktoren mit vier gleich grossen Rädern und Allradlenkung in den 1970er-Jahren. Keinen Erfolg hatten hingegen die ST-Traktoren.

Nach vielen Auf und Ab stellte Schilter 1991 noch einen Transporter mit Allrad-lenkung vor. Dennoch kam das Aus für

die Schilter Fahr-zeugbau AG. Aus dieser entstand die Firma Schiltrac mit Produktionsstandort Buochs, wo inzwi-schen in 20 Jahren über 700 Schiltrac-Transporter mit inno-vativer, hochwertiger Technik hergestellt wurden.(siehe auch www.schiltrac.ch ) n

Motrac entwickelte aus dem Einachser einen Kleintraktor mit Allradan-trieb, Vierradlenkung und Vierradbremsen. (Bilder: zVg)

Der Name Schilter steht unbestritten für Pionierleistungen in der Berglandwirtschaft.

Nach der Ausstellung eines Prototyps LT an der Olma 1967 gingen 150 Bestellungen ein.

Page 44: Schweizer Landtechnik 6-7/12

6/7 2012 Schweizer Landtechnik

n SVLT

44

Anhänger – fit für die Ernte Im Landwirtschaftsbetrieb und «Transportunternehmen» wider Willen kann es während der Erntezeit oft hektisch zu- und hergehen. Das erfordert vorgängige Kontrollen von Licht- und Bremsanlagen. Auch wenn‘s «pressiert», soll jeder Anhänger korrekt ausgerüstet und die Ladung vorschriftsgemäss gesichert sein.

Ruedi Hunger

Wer kennt die Situation nicht – so oder ähnlich? Drohende Gewitterwolken am Himmel, der Mähdrescherfahrer meldet sich am Handy, in einer halben Stunde sei der nächste Anhänger zum Befüllen fällig. Nun kommt noch ein Anruf vom Lohnun­ternehmer, er habe fertig gepresst und im Nachbardorf regne es schon. Obendrein meldet der Lehrling, an der Sammelstelle könne man die nächste Ladung erst in zwei Stunden annehmen. Was nun – Ge­treide decken – Quaderballen laden – Kipper suchen?

Unbedacht handeln kann teuer seinDas sind dann Momente, in denen man in der Remise nach dem letzte Wagen sucht – und ihn findet – mit «platten» Reifen, kaputtem Rücklicht und schlech­ter Bremse. «Spielt keine Rolle, jetzt muss

das Stroh geladen werden!» Es wäre ja ärgerlich und mit zusätzlichem Aufwand verbunden, wenn demnächst ein starker Gewitterregen über die gepressten Qua­derballen niedergeht. Doch die Kosten stehen in keinem Ver­hältnis zu jenen, die entstehen, wenn wegen überstürztem Handeln ein Sach­schaden (zum Beispiel Ladungsverlust) entsteht oder gar ein Verkehrsunfall pro­voziert wird.

Beleuchtung und SignalisationAngesichts der heutigen Verkehrsdichte erhält «sehen und gesehen werden» eine immer grössere Bedeutung. Deshalb ist eine regelmässige Kontrolle der Be­leuchtung unerlässlich, denn Erschütte­rungen, Schläge, Vibrationen, Schmutz und Nässe setzen der Fahrzeugelektrik zu.

Es ist allgemein bekannt, dass Transport­anhänger mit einer funktionierenden Licht­ und Blinkanlage ausgerüstet sein müssen. Zur Grundausrüstung gehören laut der Verordnung über die technischen Anforderungen an Strassenfahrzeuge (VTS, Art. 68.4 und Anhang 4.10) auch dreieckige Rückstrahler und eine eben­falls dreieckige Heckmarkierung. Auch für alte und selten gebrauchte Anhänger gibt es diesbezüglich keine Kompromisse.

«Lebensversicherung» BremsanlageFunktionstüchtige Betriebsbremsen ver­leihen Sicherheit und sind eine wesentli­che Voraussetzung für sichere Fahrten auf der Strasse und im Gelände. Deren Funktionskontrolle und die Behebung al­lenfalls festgestellter Mängel sind deshalb zwingend, auch oder erst recht, wenn ein

Beleuchtungsanlage und Signalisation an Transportanhängern soll man regelmässig kontrollieren. (Bilder: Ruedi Hunger und Konrad Merk)

Page 45: Schweizer Landtechnik 6-7/12

456/7 2012 Schweizer Landtechnik

SVLT n

Privileg für die Landwirtschaft

Der unten stehende Artikel 73 der Verkehrsre­gelverordnung (VRV) beinhaltet ein Privileg, das der Landwirtschaft zugestanden wird. Bei Ballentransporten ist aber bezüglich Ladebrei­te das Mass von 2,55 Metern verbindlich.Es ist nicht erlaubt, dass feste Ladegüter, beispielsweise Paletten oder Paloxen, die Ladefläche eines Anhängers überragen. Bei der Anschaffung von Transportanhängern empfiehlt es sich, die Ausmasse (Breite, Länge) zukunftsweisend zu berücksichtigen.

Verkehrsregelverordnung (VRV) Stand 1.4.2010:Art. 732 Die Ladung darf mehrspurige Motor­fahrzeuge und Anhänger seitlich nicht überra­gen. Es gelten folgende Ausnahmen:b. Heu­ und Strohballen und dergleichen bis zu einer Breite von 2,55 m auf landwirtschaft­lichen Fahrten;c. loses Heu, Stroh und dergleichen auf land­wirtschaftlichen Fahrten, wenn keine festen Gegenstände über den Fahrzeugrand vorstehen;

Anhänger nur bei Kapazitätsengpässen ein­, zweimal jährlich zum Zuge kommt. Die korrekte Bremsleistung und deren Abstimmung zwischen Anhänger und Zugfahrzeug lassen sich am besten auf einem Rollenprüfstand nachmessen. Sol­che Messungen bieten Landmaschinen­fachwerkstätte als Dienstleistung an. Hydraulische Bremssysteme: Weit ver­breitet sind hydraulische Betriebsbrem­ sen. Da alle neueren Traktoren mit einem hilfskraftverstärkten Anhängerbremsventil ausgerüstet sind, ist es ratsam, auch ältere Anhänger nachzurüsten. Umgekehrt dür­fen Anhänger mit hydraulischen Bremsen nur von Traktoren gezogen werden, die mit einem Anhängerbremsventil ausgerüs­

Reifen-grösse

AbrollumfangNeureifen

Geschwin-digkeit

Theoretische Radumdrehungen

mm km/h pro h pro min. pro sek.

280/80–20 2828 40 14 144 235 3,9

280/80–20 2828 30 10 608 177 2,9

Reifeninnendruck und Tragfähigkeit gemäss Reifenhersteller sind entscheidend für die Lebensdauer eines Reifens bei Strassen-transporten. Lange Zeit unbenützte Anhänger müssen speziell gut kontrolliert werden.

Verordnung über die technischen Anforderungen an Strassenfahrzeugen (VTS):

Kapitel Beleuchtung:Art. 192 Obligatorische Beleuchtungs­vorrichtungenArt. 193 Fakultative Beleuchtungsvor­richtungArt. 194 Richtungsblinker(Die erwähnten Artikel der VTS gelten nach VTS Art. 209 auch für landwirt­schaftliche Anhänger, zusätzlich hat auch Art. 204 VTS seine Gültigkeit)

Grundsätzlich ist für die korrekte Ladungssicherung der Fahrzeuglenker verantwortlich. Das kann in der Landwirtschaft ein 14-jähriger Jugendlicher oder der 70-jährige Grossvater sein!

tet sind. Es liegt auf der Hand, dass obige Empfehlung und Vorschrift genau dann nicht beachtet wird, wenn während der Ernte «schnell» ein alter Anhänger zum Zuge kommt oder umgekehrt ein älterer Traktor vorgespannt wird.

Pneumatische Bremssysteme: Druck­luftbremsen erhalten in der Landwirt­schaft, insbesondere bei Lohnunter­nehmern, eine wachsende Bedeutung. Druckluftbremssysteme werden tausend­fach bewährt im Transportgewerbe eingesetzt. Der Wartungsaufwand an Traktor und Anhänger ist unter landwirt­schaftlichen Bedingungen etwas grösser. Zudem sind Druckluftbremsen für viele Betriebe noch «Neuland».

Reifen – Bindeglied zwischen Anhänger und FahrbahnEin bestimmter Punkt der Reifenlaufflä­che trifft, abhängig von Reifengrösse und Fahrgeschwindigkeit, x­Mal pro Sekunde auf die Fahrbahnoberfläche. Die Tabelle zeigt diese Werte für einen Anhänger rei­fen. Ein ungenügender Rei­feninnendruck ver­stärkt den Reifenwalk­effekt. D.h., nach dem Prinzip «Arbeit = Wär­me» werden Reifen rasch warm bzw. heiss. Geplatzte Reifen, Anhängerpannen und Reparaturkosten sind die Folgen.

Summa summarumWer Erntegüter transportiert, muss beim Anhänger ganz genau hinschauen. Wechselnde Lasten, unterschiedliche Einsatzbedingungen und hohes Verkehrs­aufkommen lassen keine Kompromisse zu. Wer die Lichtanlage und die Bremsen kontrolliert und den Blick über die Räder schweifen lässt, ist der wahre Profi. Dieser

zeigt sich auch bei der korrekten Ladear­beit zum Beispiel als Mähdrescherfahrer beim Abtanken.

Gute Fahrt! n

Page 46: Schweizer Landtechnik 6-7/12

6/7 2012 Schweizer Landtechnik

n SVLT

46

Experte Köbi Gebhard aus Wildegg reinigt beim Feldspritzentest in Frick vor dem «Ablitere» eine verstopfte Düse. (Bilder: Dominik Senn)

Unverzichtbare SpritzentestsEin Gramm Spritzmittel kann zehn Millionen Liter Trinkwasser als solches unbrauchbar machen. Deshalb sind die Spritzgerätetests des Schweizeri-schen Verbandes für Landtechnik (SVLT) eine abso-lute Notwendigkeit; eine Reportage vom Prüfstellen-Standort Frick.

Dominik Senn

«Zrugg, zrugg, langsamer! Es bitzeli meh rächts. Halt!» Im Areal des Autobahn-werkhofs Frick herrscht emsiges Treiben. Traktoren mit angehängten Pflanzen-schutzgeräten kommen und gehen. Der

Prüfstellenverantwortliche des Aargaui-schen Verbandes für Landtechnik (AVLT), Thomas Vögeli, Wildegg, hat soeben laut rufend den Bauern auf dem Traktor mit angehängtem Spritzgerät zentimeterge-

nau auf den Unterlagenkeil des Rinnen-prüfstandes gelotst. Das Spritzgestänge wird ausgeklappt, die Maschine einge-schaltet. Köbi Gebhard, ein weiterer Testexperte, gibt den Befehl zum «Ablite-re». Aus den Düsen spritzt fächerförmig fein zerstäubendes Wasser. Dutzende Rinnen fangen es auf und entleeren ihr kleines Bächlein geradlinig in die auf der ganzen Gestängebreite angebrachten durchsichtigen Becher. Diese besitzen eine obere und eine untere Markierung. Erreicht der Wasserstand bei einem der Becher die obere Markierung, lässt Gebhard das Spritzgerät auf der Stelle anhalten. Er läuft den Rinnenprüfstand ab. «Jetzt darf kein anderer Becher weni-ger als bis zur unteren Markierung gefüllt sein, damit die tolerierte Abweichung der Querverteilung der Brühe von plus/minus 20 Prozent des Mittelwerts eingehalten ist», sagt er.

Zentimetergenaues Auffahren auf den Rinnenprüfstand; zuoberst auf der Feldspritze sitzt der Spülwasserbehälter (für Geräte ab 400 l Fassungsvermögen seit 2011 vorgeschrieben).

Die zwei Becher ganz rechts sind bis zur oberen Markierung gefüllt. Jetzt sollten alle Niveaus über der unteren Markie-rung liegen, damit die Querverteilung über dem Toleranzwert liegt.

Visuelle Kontrolle und Protokolleintrag durch Thomas Vögeli.

Hermann Schweizer prüft das Mano-meter.

▲ ▲

▲▲ ▲

Page 47: Schweizer Landtechnik 6-7/12

476/7 2012 Schweizer Landtechnik

SVLT n

Thomas Vögeli betreibt auf seinem Hof in Wildegg Ackerbau. Ein grosser Teil seiner Tätigkeit besteht jedoch in der Geschäfts-führung der Genossenschaft Rübenum-schlag Aargau. Er ist überdies seit 2005 Geschäftsführer des AVLT, der Sektion Aargau des Schweizerischen Verbandes für Landtechnik. Seit 2010 ist er Experte für Spritzentests.

Waren bis und mit 2011 die Spritzentests im Sektionsgebiet vom Landwirtschaftli-chen Zentrum Liebegg aus organisiert, führt sie der AVLT in Eigenregie durch. Zum Glück verfügt er über ein EDV-Programm, das ihm die jeweiligen Aufgebote des Folgejahres ausfiltert, also für 2013 die Feldspritzen, die 2009 letztmals getestet worden sind.«Die Testquote dieses Jahres im Aargau entspricht in etwa dem schweizerischen Durchschnitt», sagt er. «Achtzig Prozent der Maschinen erfüllen problemlos. Es gibt im Gegensatz zu früheren Jahren, als noch mehr Feldspritzen zum Einsatz gelangten, nur noch wenige Fälle, in denen die nötige Sorgfalt vermisst wird. Ganz selten ge-schieht es, wie dieses Jahr, dass der Test gar nicht durchgeführt werden kann, sondern vertagt wird. Wir mussten aber noch nie jemanden zurückweisen.»

Gute Gründe für Spritzgerätetests

Die wichtigsten Gründe für den Test der Spritzgeräte sind:•OptimalerPflanzenschutzbeigeringstmög-

lichem Pflanzenschutzmittel-Einsatz•ReduzierungdesRisikoseinerUmweltbeein-

trächtigung durch Pflanzenschutzmittel (Nulltoleranz bezüglich Rückständen in Kanalisation)

•SicherheitderPersonenbeimUmgangmitSpritzgeräten verbessern

•FrüherkennungvonVerschleiss•VerbesserungderApplikationstechnik•GarantieeinerhohenArbeitsqualität

Die Durchführung der verschiedenen Pflanzenschutzmassnahmen in Feldkultu-ren stellt hohe Anforderungen an die Ar-beitsqualität des Spritzgerätes, erklärt Vögeli. «Fachgerechtes Spritzen setzt eine regelmässige Wartung und periodi-sche Kontrolle der Spritzgeräte voraus», heisst es auch im Grundsatz der Richtlini-en 2012 für die Überprüfung der im Ge-brauch stehenden Pflanzenschutzgeräte. Die Richtlinien werden von der Arbeits-gruppe «Spritzenprüfung» des SVLT ver-abschiedet und nach Bedarf um neue Anforderungen und Vorschriften ergänzt. Das Intervall zwischen zwei Spritzenprü-fungen beträgt maximal vier Jahre. Die Qualitätssicherung der Spritzgerätetests wird von der Forschungsanstalt Agro-scope Reckenholz-Tänikon übernommen; diese garantiert auch die internationale Normkonformität.Die schweizweite Durchführung der Spritzgerätetests wird im Auftrag des Bundesamtes für Landwirtschaft vom SVLT koordiniert, welcher dazu die Prüf-stellen in den Kantonen betreut und durch die Bereitstellung von Verbrauchs-materialien und Hilfsmittel unterstützt. Gleichzeitig mit dem «Ablitere» wird auch der Düsenausstoss in Liter je Minute ermittelt. Dieser variiert je nach Düsentyp und eingestelltem Druck von 0,5 bis 2 Liter. Dann erfolgt durch den Experten die visuelle Kontrolle der einzelnen Düsen, um Verstopfungen oder Beschädi-gungen von Einzeldüsen erkennen und an OrtundStellebehebenzukönnen.Dasgeschieht durch Reinigen mit einer Bürste

oder durch Auswechseln, weshalb bei den Spritzentests immer auch ein Vertre-ter einer autorisierten Servicestelle anwe-send ist, in unserem Falle Hermann Schweizer, Eiken, der sich mit Roger Näf, Dintikon, und Hans Schweri, Lengnau, die sieben Standorte im Aargau (nebst Frick Alikon, Koblenz, Lengnau, Liebegg, Villi-gen und Zofingen) teilt. Neben Vögeli sind Köbi Gebhard, Wildegg, Paul Müri, Gränichen, und neu Hansjörg Furter von der kantonalen Fachstelle Landtechnik und Unfallverhütung des Landwirtschaft-lichen Zentrums Liebegg als Experten im Einsatz. Sie haben 2012 gesamthaft 140 Aargauer Feldspritzen getestet, davon 27 in Frick. 133 bestanden problemlos und erhielten das Testprotokoll. Sechs müssen Nachweise für mehr oder weniger gering-fügige Reparaturen nachreichen, um das Protokoll zu erhalten. Ein Test konnte wegen einer defekten Pumpe nicht durchgeführt werden.

Präsenz der Bauern erwünschtAufgeboten werden alle halbe Stunde drei Feldspritzen. So schafft Vögeli etwa 18 Tests pro Halbtag. Die Bauern sollten während des Tests persönlich anwesend sein. Das sind sie in Frick gerne, denn Vögeli offeriert immer einen Kaffee. Das Spritzgerät muss gründlich gereinigt sein. Die Beleuchtung und Signalisation, das Spritzgestänge sowie die Gelenkwelle und deren Schutz sollten zum Voraus überprüft werden. Kontrolliert und bei Bedarf ersetzt werden müssen weiter Siebe, Filter, Filtereinsätze, Düsen, Mem-

branen, Behälter, Pumpe, Druckregler, Schläuche, Leitungen und Verschraubun-gen. Das alles wird beim Test mittels visu-eller Kontrolle geprüft und noch vor dem «Ablitere» in Ordnung gebracht. Zwin-gend mitgeführt werden müssen im Spülwasserbehälter mindestens zehn Prozent des Brühebehälter-Nenninhalts oder zehnmal die verdünnbare Restmen-ge gemäss Gebrauchsanleitung, dazu im Frischwasserbehälter (ab Baujahr 2004) mindestens 15 l Wasser. Gemessen wer-den der Druckregler, Leistung und Druck der Pumpe, die Skala und Genauigkeit des Manometers und das mechanische oder hydraulische Rührwerk zur Umwäl-zung der Spritzbrühe. Die Leitungen müssen unter Druck dicht sein.Das grösste Augenmerk richtet Vögeli auf die Düsen. Die Ausbringmenge variiert je nach Düsentyp, Druck und Geschwindig-keit auf dem Feld beträchtlich. Entspre-chend ist im Testprotokoll ein Dutzend Spezifikationen einzutragen, vom Düsen-typ über tabellarische Nenn- und Prüf-werte bis zur Querverteilung. Was tun, wenn das Spritzgestänge den Rinnen-prüfstand überragt? Kein Problem, sagt Vögeli, dann wird erst die eine und in einem zweiten Durchgang die andere Gestängehälfte geprüft.Ist das Testprotokoll komplett und der Test bestanden, so Vögeli, muss die Prüf-gebühr von 100 Franken eingezogen und quittiert werden. Der Bauer erhält das Original des Testprotokolls, wichtig fürdie ÖLN-Kontrolle (Ökologischer Leis-tungsnachweis). Die Kopie geht ins Archiv der Prüfstelle, die Meldung über den be-standenen Test an den SVLT.Zum Schluss klebt Vögeli die blaue Vig-nette an die getestete Maschine, für den Bauern das äussere Zeichen seiner Pflicht-erfüllung - jedenfalls für die nächsten vier Jahre. n

Thomas Vögeli ist Hauptverantwortlicher Spritzentest im Kanton Aargau.

«Durchwegs technisch einwandfreie Maschinen»

Page 48: Schweizer Landtechnik 6-7/12

6/7 2012 Schweizer Landtechnik

n Sektionsnachrichten

48

BE

«Dr bescht Bärner Traktorfahrer 2012»

Areal der Althaus AG in ErsigenSonntag, 17. Juni 2012, ab 9 UhrTeilnahmeberechtigt: alle Frauen und Männer, die mindestens 14 Jahre alt und im Besitz des Führerausweises der Kat. G sindKategorien: Junioren: 26. August 1994 und jünger; Aktive: 25. August 1994 und älterRangverkündigung: unmittelbar nach Beendigung des Wett-kampfes, ca. 17 Uhr Nachmeldungen: Anmeldung am Wettkampftag bedingt möglich (letzte Startzeit 15 Uhr)Startgeld: Junioren: CHF 20.–; Aktive: CHF 30.–, wird vor dem Start bar einkassiertAuszeichnungen: Jeder Teilnehmer erhält einen Erinnerungs-preis. Die besten Bernerinnen und Berner qualifizieren sich für die Schweizer Meisterschaft vom 26. August 2012 im Kanton Jura.

LU

Aktuelles Kursangebot

Mofa- und TraktorenprüfungDie Vorbereitungskurse für die Mofa- und Traktorenprüfung finden jeweils Mittwoch nachmittags statt. Kurskosten inkl. Lernplattform im Internet für Mitglieder Fr. 50.–.Nächster vorgesehener Termin: 20. Juni 2012 in Hochdorf

Roller- und AutoprüfungTheorieprüfung online lernen für Fr. 29.–Grundkurse für Roller und Motorräder finden jeweils am Sams-tag und monatlich an einem Wochentag in Sursee statt.Nächste vorgesehene Termine: 11. und 18. Juni 2012; 23. und 30. Juni 2012Verkehrskundeunterricht in Sursee, Willisau, Schüpfheim und HochdorfNächster Termin: 25./27. Juni und 2./4. Juli 2012 in Sursee Kombipaket für Rollerfahrer: Theorie online lernen/Grundkurs 8 Lektionen/VKU: nochmals billiger als im Einzelpreis

LastwagenprüfungDer Lastwagentheoriekurs dauert 32 Lektionen, während vier Wochen jeweils einen Tag pro Woche. Der Kurs ist modular aufgebaut und der Einstieg jede Woche möglich. Der nächste Kurs beginnt ab 22. Juni 2012, jeweils in Luzern.Infos und Anmeldung: Änderungen (z.B. Kursort, -inhalt, -preis, -zeit) bleiben vorbehalten:LVLT Fahrschule, Sennweidstrasse, 6276 Hohenrain, 041 467 39 02/[email protected]/www.lvlt.ch

SO

Erstmals Traktorfahr-Aufbaukurs für Frauen durchgeführt

Erstmals seit den Traktorfahr-Grundkursen für Frauen haben die SVLT-Sektionen Solothurn und beider Basel einen Aufbaukurs durchgeführt.«Plötzlich heisst es, fast notfallmässig: Du musst jetzt Traktor-fahren. Und immer pressierts dann. Aber vorher hat sich nie-mand Zeit genommen, einem das Traktorfahren beizubringen.» Dies und Ähnliches hören die beiden Kursleiter Fritz Zjörin, Aet-tigen SO, und Beat Ochsenbein, Etziken SO, des Öfteren, wenn sie abwechslungsweise ihren jährlichen Traktorfahrkurs für Frauen absolvieren. Zjörin, der eigentliche Erfinder und Initiant des Traktorfahrkurses für Frauen, und Ochsenbein organisieren gemeinsam seit 12 Jahren diesen Fahrkurs für Frauen aus den SVLT-Sektionen Solothurn und beider Basel, Zjörin seit 14 Jah-ren. Er wird abwechselnd auf dem Wallierhof, Riedholz SO, und Ebenrain, Sissach BL, durchgeführt.Der eintägige Kurs ist seit 14 Jahren jedes Mal ausgebucht. Nun konnte am 4. Mai erstmals – daran anlehnend – ein Aufbaukurs abgehalten werden. Dazu begrüsste Ochsenbein zehn Frauen, darunter drei vom Grundkurs vom Vortag. Die drei Kursbestand-teile des Aufbaukurses sind Anbauen/Manövrieren mit Anbau-maschinen an den Traktor, Fahren mit Anhänger auf der Strasse und Einstellen und Anwenden von Traktor und Maschinen.«Es ist ein dankbarer Kurs. Die Erfolge sind sofort sichtbar», sagte Ochsenbein zur Schweizer Landtechnik und lobte die Kursteilnehmerinnen: «Die Frauen sind aufmerksam, machen gerne mit, sind gelehrig und wollen das Erarbeitete auch repe-tieren, bis sie es können. Und sie haben den nötigen Respekt vor den grossen Traktoren und Maschinen.» Am meisten Mühe be-reite ihnen in das Rückwärtsfahren mit Anhänger, in zweiter Linie das Ankoppeln von Geräten, so Ochsenbein. Zum Traktor-fahren gelangen viele Frauen durch ihren Freund, durch Heirat mit einem Bauern oder dann durch die Notwendigkeit, beim Generationenwechsel auf dem Hof einspringen zu müssen.

Dominik Senn

Am Traktor-Aufbaukurs der SVLT-Sektionen Solothurn und beider Basel stehen Frauen «ihren Mann».

Page 49: Schweizer Landtechnik 6-7/12

496/7 2012 Schweizer Landtechnik

Sektionsnachrichten n

Traktorengeschicklichkeitsfahren am 24. Juni in SubingenSonntag, 24. Juni, ab 9.00 UhrAreal Landi Wasseramt SubingenFür das Traktorengeschicklichkeitsfahren der SVLT-Sektion Solo-thurn ist von 9 bis 14 Uhr Platzanmeldung. Es gibt zwei Katego-rien, A für 14- bis und mit 17-Jährige und B ab 18-Jährige. Jeder Teilnehmer erhält einen schönen Preis. Die zwei erstklassierten Solothurnerinnen oder Solothurner jeder Kategorie sind für die Schweizer Meisterschaften am 26. August 2012 in Saignelégier JU qualifiziert. Der Geschicklichkeitsparcours ist für Teilnehmen-de ab 14 Jahren. Dazu gibt es einen Parcours für Junioren von 10 bis 13 Jahren und ein Kinder-Traktorrennen bis 9 Jahre. Eine Attraktion wird der Gruppenwettkampf in Dreiergruppen mit Start um 15 Uhr sein. Eine Festwirtschaft sorgt sich um das leibliche Wohl der Zuschauer.

Keiner zu klein, ein geübter Traktorfahrer zu sein!

SZ, UR

10. Schwyzer Traktoren-Geschicklichkeits-fahren am 8. JuliSonntag, 8. Juli 2012 , 9 bis 14 UhrMarkthalle RothenthurmAm Sonntag, 8. Juli, findet das 10. Schwyzer Traktoren-Geschick-lichkeitsfahren statt. Das Team «Traktoren Oldtimer Treffen Gross am Sihlsee» und der Verband für Landtechnik (Sektion SZ/UR) sorgen für einen reibungslosen Ablauf dieses Jubiläumsanlasses. Fahrerinnen und Fahrer sind herzlich eingeladen, auf den dafür bereitgestellten Maschinen in den Kategorien Damen, Herren, Juniorinnen und Junioren ihr Können zu zeigen. Frühstarter erhal-ten bei Anmeldung vor 11 Uhr ein Gratisgetränk. Allen Teilneh-mern wird ein wertvolles Festandenken abgegeben. Zudem war-tet ein grosser Gabentisch auf die Rangverkündigung. Beim diesjährigen Jubiläums-Geschicklichkeitsfahren garantieren folgende Attraktionen für eine besondere Feststimmung: Fest-wirtschaft, Kinderspielplatz, Prominentenwettkampf mit Teil-nehmern aus Sport, Politik, Kultur und Unterhaltung, Oldtimer und andere Attraktionen.

SG, AI, AR, GL

Wählen Sie die umfassende Versicherungslösung von SWICA

Die Sektion St. Gallen des Verbands für Landtechnik hat zusätzlich zur bestehenden Kollektiv-Krankenpflegeversi-cherung einen Rahmenvertrag für das Krankentaggeld mit SWICA abgeschlossen. Die Betriebsinhaber und deren An-gestellte erhalten dadurch noch attraktivere Konditionen.SWICA ist eine der wenigen Kranken- und Unfallversicherungen, die alle Personenversicherungen aus einer Hand anbietet. Dank dem neuen Rahmenvertrag kommen die Betriebsinhaber und deren Angestellte in den Genuss von Rabatten auf der Lohnaus-fallversicherung und auf der Spitalzusatzversicherung HOSPITA und der Ergänzungsversicherung COMPLETA TOP.Für die Betriebsinhaber empfiehlt es sich, alle Personenversiche-rungen bei SWICA abzuschliessen. Dadurch ist ein lückenloser Versicherungsschutz gewährleistet, und Doppelspurigkeiten sind ausgeschlossen. Zudem reduziert sich der administrative Aufwand beträchtlich. Taggelder und Arztrechnungen werden rasch und unkompliziert abgewickelt. Bei Fragen stehen den Versicherten kompetente Ansprechpartner in ihrer Nähe zur Verfügung. Ein weiterer Vorteil von SWICA ist das Angebot an kostenlosen Dienstleistungen zur Unterstützung bei Krankheit und Unfall. SWICA bietet ihren Versicherten die telefonische Gesundheitsbe-ratung sante24 und kompetente Begleitung durch SWICA Care Manager an. Erfahrene Ärzte und medizinisches Fachpersonal beraten die Anrufenden sieben Tage die Woche während 24 Stunden. Bei Bedarf organisieren sie einen Arzttermin oder ziehen einen Care Manager hinzu.SWICA Care Manager stehen den Versicherten bei schwerer Krankheit oder schwerwiegenden Unfallfolgen persönlich zur Seite. Sie helfen ihnen bei der Wahl der optimalen Behandlung und entlasten sie administrativ. Auch wenn sie eine medizinische Zweitmeinung einholen wollen oder eine Rehabilitation nach einem Spitalaufenthalt brauchen, sie werden durch Care Mana-ger umfassend unterstützt. Erkrankt oder verunfallt ein Ange-stellter, berät ein Care Manager ihn und den Betriebsinhaber bei der beruflichen Wiedereingliederung. Die Care Manager über-nehmen auch Abklärungen bei anderen Versicherungsträgern wie etwa bei der Invalidenversicherung. Besuchen Sie die Partnerseite von SWICA unter www.vlt-sg.ch oder lassen Sie sich bei der SWICA Agentur in Ihrer Nähe oder unter der Gratisnummer 0800 80 90 80 beraten.

Die Vorteile für die Verbandsmitglieder SWICA ist eine ganzheitlich denkende Gesundheitsorganisation. Ihr Fokus liegt auf dem Menschen und seiner Gesundheit. Mit ihren innovativen Versicherungslösungen bietet SWICA den VLT-Mitgliedern beste Leistungen zu attraktiven Prämien:• VorteilhafteKonditionenbeiderKrankentaggeldversicherung•AttraktivePrämienrabatteinderSpitalversicherungHOSPITA

sowie der Zusatzversicherung COMPLETA TOP• Professionelle Unterstützung und Begleitung bei Krankheit

sowie Unfall durch unsere erfahrenen Care Manager • KostenlosetelefonischeGesundheits-

beratung sante24 rund um die Uhr und an 365 Tagen im Jahr

Page 50: Schweizer Landtechnik 6-7/12

6/7 2012 Schweizer Landtechnik

n SVLT

50

Luzerner GeschicklichkeitsfahrenJosef Elmiger-Bucher, Patrick Affentranger und Seline Felder sind die Sieger der Kategorien Elite, Junioren bzw. Damen am 10. Traktorengeschicklich-keitsfahren des Luzerner Verbandes für Landtechnik Ende April in Ruswil.

Dominik Senn

Ein grosses Teilnehmerfeld, Wetterglück und damit viel Publikum – die Veranstalter schätzten an die 800 Besucherinnen und Besucher – prägten das 10. Geschicklich-keitsfahren des Luzerner Verbandes für Landtechnik (LVLT) am Sonntag, 29. April, auf dem Areal der Rottal Auto AG. Die Gewinner sind Josef Elmiger, Hohenrain, und Armin Frischknecht, Neudorf, bei der Elite sowie Patrick Affentranger, Gross-dietwil, und Lukas Steiger, Schlierbach, bei den Junioren, die versuchen werden, am 26. August in Chaumont/Saignelégier JU den Schweizer-Meister-Titel in den Kanton Luzern zu holen. Bei den Damen schwang Seline Felder aus Kleinwangen vor Andrea und Bettina Höhn aus Wä-

denswil obenaus (Gesamtrangliste siehe www.lvlt.ch).

115 TeilnehmendeGanze 115 Teilnehmende bewiesen ihr Geschick an den acht Fahrposten. Das Rückwärtsfahren mit einem Zweiachsan-hänger, das Wasserabfüllen mit dem Auswurfrohr des Feldhäckslers bei plötz-lich auftretenden Windböen, das Umplat-zieren von Holzrugeln mit einem Mistkran und mit dem Traktor auf der Wippe die Balance halten – ein Klassiker – waren nur einige knifflige Aufgaben, die es zu be-wältigen galt. Die Wettkämpferinnen und Wettkämpfer wurden mehr oder weniger lautstark angefeuert oder mit Tipps ein-

gedeckt. Dazu mussten 20 Theoriefragen zum Strassenverkehr und sechs Fragen zur Traktorentechnik innert jeweils zehn Minuten beantwortet werden. Die Aus-wertung durch LVLT-Präsident Anton Moser und seine Helfer erfolgte an Ort und Stelle. Der Mühe Lohn war ein schö-nes Schweizer Sackmesser für alle Teilnehmenden. Dazu gab es für die Erstrangierten jeder Kategorie schöne Naturalgaben.

Landjugend SempachHatte in der Nacht zuvor noch der Föhn getobt und die Markierungen und Ab-schrankungen des Parcours durcheinan-dergewirbelt, herrschte am Austragungs-tag wechselndes, aber meist sonniges warmes Wetter, und an der von der Landjugend Sempach betriebenen Fest-wirtschaft und am Glacestand lief es rund. Für die Kinder war sogar ein kleiner Streichelzoo eingerichtet. Zwei Jung-Handörgeler, Söhne des ehemaligen LVLT-Geschäftsführers Arthur Koch, rahmten den Anlass musikalisch ein. Zum Rahmenprogramm gehörte eine Ausstel-lung von Oldtimer-Traktoren. Die Freunde alter Landmaschinen Zentralschweiz hat-ten dazu nicht weniger als drei Dutzend prächtig herausgeputzter Traktoren auf-gefahren, die eingehend bestaunt wur-den. n

Ein grosser Häcksler, Windböen, ein kleiner Trichter, Wasser und ein geschickter Fahrer.

Nach diesem Parcours mit dem Hoflader sind nicht mehr alle Bälle oben. (Bilder: Dominik Senn)

Reichts wohl für den Sieg? Stimmungsbild mit Damen und Schiedsrichter.

Page 51: Schweizer Landtechnik 6-7/12

Kursorte und Kursdaten 2012Änderungen vorbehalten

Aarberg BE19.07 + 24.07 30.08 + 04.0926.07 + 31.07 Balgach SG12.07 + 17.07 25.10 + 30.10Bazenheid SG28.06 + 03.07 25.10 + 30.1009.08 + 14.08 08.11 + 13.11 Biberbrugg SZ18.07 + 24.07Brunegg AG26.07 + 30.07 04.10 + 09.10 Bülach ZH12.07 + 17.07 18.10 + 23.10Bulle FR09.07 + 18.07 26.09 + 03.1015.08 + 22.08 18.10 + 23.1013.09 + 18.09 24.10 + 31.10Claro TI31.08 + 04.09Corcelles-près-Payerne VD20.06 + 27.06 12.09 + 19.0929.08 + 05.09 07.11 + 14.11Courtételle JU04.07 + 10.07 20.09 + 25.0923.08 + 28.08 Düdingen FR05.07 + 10.07 25.10 + 30.1006.09 + 11.09 Frauenfeld TG21.06 + 26.06 18.10 + 23.1026.07 + 31.07 01.11 + 06.1106.09 + 11.09 Gossau ZH17.07 + 25.07 11.10 + 16.1023.08 + 28.08 Hohenrain LU28.06 + 03.07 25.10 + 30.1023.08 + 28.08 Ilanz GR16.08 + 21.08Interlaken BE23.08 + 28.08Kägiswil OW19.07 + 24.07 27.09 + 03.10La Sarraz VD23.08 + 28.08 06.09 + 11.09Landquart GR05.07 + 10.07 04.10 + 09.1006.09 + 11.09 Langnau i. E. BE14.06 + 19.06 20.09 + 25.0912.07 + 17.07 11.10 + 16.1009.08 + 14.08 08.11 + 13.11Les Hauts-Geneveys NE08.08 + 13.08 11.10 + 16.1029.08 + 04.09

Lindau ZH13.09 + 18.09 15.11 + 20.11Lyss BE13.09 + 18.09 15.11 + 20.1101.11 + 06.11Lyssach BE15.06 + 19.06 18.10 + 23.1006.09 + 11.09 15.11 + 20.11Marthalen ZH21.06 + 26.06 05.07 + 10.07Mettmenstetten ZH05.07 + 10.07 23.08 + 31.08Moudon VD12.07 + 17.07 18.10 + 23.1009.08 + 14.08 Niederurnen GL21.06 + 26.06 02.11 + 06.1120.09 + 25.09 Nyon VD15.11 + 20.11 22.11 + 27.11Oensingen SO19.07 + 24.07 04.10 + 09.1026.07 + 30.07 02.11 + 06.11Saanen BE23.08 + 28.08 Salez SG 09.08 + 14.08 18.10 + 23.10Schöftland AG13.09 + 18.09Schwarzenburg BE16.08 + 21.08 18.10 + 23.10Schwyz SZ19.06 + 25.06 05.07 + 10.07 Sion VS06.09 + 11.09 25.10 + 30.10 Sissach BL21.06 + 26.06 10.08 + 17.08 Sitterdorf TG28.06 + 03.07 30.08 + 04.0919.07 + 24.07 11.10 + 16.10Sursee LU05.07 + 10.07 06.09 + 11.0909.08 + 14.08 02.11 + 06.1123.08 + 28.08 Tramelan BE16.08 + 21.08 01.11 + 06.1127.09 + 02.10Tuggen SZ06.07 + 11.07 22.11 + 27.11Visp VS21.06 + 26.06 12.09 + 18.09Willisau LU30.08 + 04.09Zweisimmen BE19.07 + 24.07 20.09 + 25.09 Zwingen BL16.08 + 21.08

Der Fahrkurs G40 kann nach bestan­dener Führerprüfung Kat. F/G besucht werden. Er wird im Führerausweis ein getragen und berechtigt ab dem 14. Altersjahr zum Lenken von land­wirtschaftlich immatrikulierten Trak­toren und Ausnahmefahrzeugen bis 40 km/h. Die maximal fünf Teilneh­men den pro Kurs (zwei Tage mit 20 Lektionen) erleben eine intensive Schulung und eignen sich eine solide Fahrpraxis an. Die Kursinstruktoren sind Lastwagenfahrlehrer mit einer speziellen Aus­ und Weiterbildung für landwirtschaftliche Motorfahrzeuge.

Zum Kurs erforderlich: Führerausweise Kat. F/G Erster Kurstag: Traktor (30 oder 40 km/h) mit Fahrerschutz (Fahrzeug­ausweis, Abgaswartungsdokumente nicht vergessen) Zweiter Kurstag: Traktor und land­wirtschaftlicher Anhänger

Kursgebühr: CHF 550.–, abzüglich Rückerstattung von CHF 100.– durch den Fonds für Verkehrssicherheit

Eine frühzeitige Anmeldung für den passenden Kursort und das pas sen-de Kursdatum lohnt sich. Die Kurs-bestätigung zum G40-Fahrkurs gilt als Ausweis, mit dem ein 40-km/h-Traktor (ohne Anhänger) zu Übungs zwecken für die Dauer von einem Monat gefahren werden darf.

Wer den G40-Fahrkurs erfolgreich besucht hat, erhält von der Vau-doise-Versicherung einen Bon im Wert von CHF 100.– (Gültigkeits-dauer zwei Jahre). Dieser kann beim Abschluss einer Motorfahrzeug-haftpflichtversicherung für sich selbst oder für ein anderes Fami-lienmitglied im gleichen Haushalt eingelöst werden.

Bedingungen: Die Bestätigung über die Durchführung eines ausgewählten Kurses und die Rechnungen werden rund zwei Wochen vor dem ersten Kurstag verschickt. Bei Abmeldung weniger als 14 Tage vor Kursbeginn wird ein Unkostenbeitrag von CHF  60.– erhoben. Nichterscheinen am Kurs berechtigt den SVLT, das volle Kursgeld zu verlangen. n

Unterstützt durchden Fonds fürVerkehrssicherheit (FVS)

Anmeldung Fahrkurs G40Kursort Kursdatum

Name/Vorname

Geburtsdatum

Adresse

PLZ, Wohnort

Telefon Mobile

Nummer des Führerausweises (Feld 5 auf dem FAK)

Ich habe von den Teilnahmebedingungen Kenntnis genommen.

Datum und Unterschrift

Unterschrift der Eltern oder des Lehrmeisters

Einsenden an: SVLT, Postfach, 5223 Riniken, Tel. 056 462 32 00, Fax 056 462 32 01, E-Mail: [email protected]

Fahrkurs G40

SVLT

ASETA

Weitere Informationen und Teilnahmebedingungen:

www.fahrkurse.ch

Page 52: Schweizer Landtechnik 6-7/12

6/7 2012 Schweizer Landtechnik

n SVLT

52

Thurgauer Wettpflügen 2012im August in Bottighofen

Das 46. Thurgauer Wettpflügen wird das erste Mal im Raum Bodensee ausgetragen,

Traktorengeschicklichkeitsfahren der Sektionen im Überblick (siehe auch Sektionsnachrichten)

BernDatum/Zeit: Sonntag, 17. Juni 2012, 9 UhrAustragungsort: Areal der Althaus AG in ErsigenBesonderes: Anmeldung am Wettkampftag bedingt möglich (letzte Startzeit 15 Uhr); die besten Bernerinnen und Berner qualifizieren sich für die Schweizer Meisterschaft vom 26. August 2012 im Kanton Jura.

SolothurnDatum/Zeit: Sonntag, 24. Juni, 9 UhrAustragungsort: Areal der Landi Wasser-amt, Subingen.Besonderes: Gruppenwettkampf (Dreier-gruppen) ab 15 Uhr, Parcours-Junior und Kinder-Traktorrennen

Schwyz/UriDatum/Zeit: Sonntag, 8. Juli,9 bis 16 UhrAustragungsort: Markthalle RothenthurmBesonderes: Kinderspielplatz; Frühstarter erhalten bei Anmeldung vor 11 Uhr ein Gra-tisgetränk; jeder Teilnehmer erhält einen PreisAnmeldung: Vor Ort von 9 bis 14 Uhr

NeuenburgDatum/Zeit: Sonntag, 29. Juli,9.30 bis 17 UhrAustragungsort: Les Ponts-de-MartelBesonderes: Kinderparcours für Vier- bis Achtjährige und für Acht- bis Vierzehnjährige; jeder Teilnehmer erhält einen PreisAnmeldung: Auf Platz (mit Führerschein)

ZürichDatum/Zeit: Sonntag, 19. August, 9 bis 17 UhrAustragungsort: RafzerfeldAnmeldung: Am Sonntag auf Platz, bis spätestens 13 UhrBesonderes: Ins Traktorenfest mit Zürcher Wettpflügen (Samstag, 18. August, ab 13.30 Uhr) und Schweizer Meisterschaft Wettpflü-gen (am Sonntag ab 11 Uhr) integriert.

Volle Kraft voraus in dieTractor-Pulling-Saison 2012

Von Juni bis September geht quer durchs Schweizerland noch sieben Mal die Post ab: Die Tractor-Pulling-Saison hat bereits begonnen und erfreut sich steigender Zuschauerzahlen. Die kommenden Daten und Austragungsorte: 25./26. Juni Dürn-ten ZH, 1. bis 3. Juli Zimmerwald BE, 23./24. Juli Schwadernau BE, 6./7. August Bavois VD, 12. bis 14. August Arisdorf BL, 27./28. August Knutwil LU und 10./11. September Boudevilliers NE. Ohne Aus-nahme gibt es jeweils einen Meister-schaftslauf, Gardenpulling und Austra-gungen in der Standard- sowie Sport- und Supersportklasse. Weitere Angaben unter www.tractorpulling.ch

Volle Kraft voraus in die Tractor-Pulling-Saison 2012.

auf Betreiben der Familie Sahli und Familie Rutishauser. An diesem Sonntag messen sich rund 50 Pflüger am Wett-pflügen. Es gibt zwei Kategorien. Für jene der Ausscheidung qualifizieren sich die Pflüger mit einer guten Arbeit für die Schweizer Meis-terschaft. Sie pflü-gen ein Trapez und müssen Tiefe, Gera-de, Zeit und noch vieles mehr beach-ten. Konzentration

ist auf jeden Fall ein Muss. Sie haben für die Spaltfurche 20 Minuten Zeit, danach

Thurgauer Wettpflügen findet erstmals im Raum Bodensee statt.

ist eine Bewertungspause. Dann wird noch 160 Minuten weitergepflügt. Die drei Erstplatzierten des Kantons dürfen an der Schweizer Meisterschaft 2013 teilnehmen. Leider getrauen sich viele junge Pflü - ger/innen nicht in der Kategorie Ausschei-dung zu pflügen, weil es einen grösseren Zeitaufwand bedeutet. Auch muss der Pflug immer wieder umgebaut und etwas Neues gemacht werden. Das kostet viel Geld und Zeit. Beim Plauschpflügen, neu ab 14. Jahren, ist das Alter unbeschränkt (Achtung Aus-weiskontrolle). Jeder hat mit einem Ein- oder Zweischarpflug ein Rechteck zu pflü-gen. Es kommt auch wieder auf Tiefe, Gerade, Zeit und vieles mehr an. Auch beim Plauschpflügen haben die Pflüger für die Spaltfurche 20 Minuten Zeit, nachher ist eine Bewertungspause. Weitergepflügt wird nochmals 120 Minuten lang.Die drei am schönsten geschmückten Traktoren werden durch eine Fachjury bewertet.Weitere Attraktionen sind Pferdekutschen-fahrten, die grosse Maschinenausstellung, ein Kinderparadies mit Sandhaufen, Bade-becken und Spieleck sowie eine Festwirt-schaft. n

Page 53: Schweizer Landtechnik 6-7/12

535 2012 Schweizer Landtechnik

SVLT n

Verlangen Sie die ausführlichen Kursinformationen bei:Schweizerischer Verband für Landtechnik (SVLT)Ausserdorfstrasse 31, 5223 Riniken, [email protected], Tel. 056 462 32 00, Fax 056 462 32 01

SchweissenSchutzgasschweissen SMS 2 Tage, CHF 590.– (790.–) MAG-Schweissen an Profilen von 3 bis 8 mm und Blechen von 1 bis 2 mm, in verschiedenen Positionen. Kenntnisse über Metalle, Drahtelektroden und Schutzgase. 25.–26.9.2012; 30.–31.10.2012

Elektrodenschweissen SES 2 Tage, CHF 590.– (790.–)Stahl in verschiedenen Stärken und Positionen schweissen. Kennt-nisse über Metalle, Elektroden und Hartauftragschweissen. 12.–13.11.2012

Autogenschweissen/Hartlöten SAL 2 Tage, CHF 590.– (790.–)Feinbleche und Röhren schweissen. Verzinkten Stahl, Kupfer undMessing hartlöten. Schneidbrenner bedienen für Schneiddicke bis50 mm. 21.–22.11.2012

Kommunal- und GartenbaumaschinenUnterhalt von Motorsensen, Kettensägen und Heckenscheren MGK 1 Tag, CHF 240.– (340.–)Wartungsarbeiten am Motor. Pflege von Antriebswelle und Schwert. Schärfen der Kette, Mähscheibe, Heckenschere. Störun-gen beheben. Stilllegung für die Winterpause. 20.9.2012; 25.10.2012

Unterhalt von Motorgerätenmit 4-Takt-Motoren MRG 1 Tag, CHF 240.– (340.–)Wartungsarbeiten an Benzin- und Dieselmotoren, Rasenmäher, Rasentraktor, Bodenfräse. Messer schärfen. Kommunalmähbalken einstellen. Störungen beheben. Stilllegung für die Winterpause. 18.9.2012; 23.10.2012

Elektrik und BeleuchtungFahrzeugelektrik EFZ 1 Tag, CHF 240.– (340.–) Anhängerbeleuchtung nachrüsten und instand setzen, Richtungs-anzeige und Lichtanlage am Traktor reparieren. Störungen an An-lasser und Vorglühanlage beheben. 28.9.2012; 2.11.2012

Hydraulik 1 Tag, CHF 240.– (340.–) Wartung von Hydraulikanlagen, Zylinder reparieren, Montieren von Stahlrohr- u. Schlauchleitungen. Pumpen, Ventile, Hydromotoren. 15.11.2012

Oldtimer restaurierenTraktoren und Einachser TOZ 5 Tage, CHF 950.– (1150.–) Einstell- und Abdichtarbeiten an Motor und Getriebe. Reparatur- arbeiten an Vorderachse, Lenkung und Bremse. Elektrische Anlageund Beleuchtung instand stellen. 5.–9.11.2012

Kurszentrum Riniken

KursanmeldungKurstyp (Buchstabenfolge)

Kursdatum Mitglied-Nr.

Name

Adresse

PLZ, Ort

Telefon Fax

E-Mail

Datum und Unterschrift

q Ich will von den Tarifen für Mitglieder profitieren und werde

Mitglied

q Ich bringe folgende Maschinen, Geräte mit zum Kurs:

Brief oder Fax an SVLT, Ausserdorfstrasse 31,

5223 Riniken, Telefon 056 462 32 00, Fax 056 462 32 01

WerkstattkurseSVLT

ASETA

Werkstattlehrgang K 25

Ausbildung in Schweisstechnik, Metallkonstruktionen, War-tungs- und Reparaturarbeiten an Maschinen, Traktoren K 25. 25 Tage, CHF 2350.– (Nichtmitglieder CHF 2550.–).5 Wochen intensive Praxis in der Werkstatt, aufgeteilt in 8 Module:•MAG-Schutzgas-undElektrodenschweissen• Autogenschweissen,Schneidbrennen,Hartlöten•MetallkonstruktionennacheigenemBedarfanfertigen• Bremsen,BeleuchtungundAufbautenvonAnhängernreparieren

oder umändern• Bodenbearbeitungsgeräte,Futtererntemaschinenreparieren• Gelenkwellen,Hydraulikzylinderund-leitungenreparieren• Dieselmotoren/Traktoren/Hofladerwartenundreparieren• FahrzeugelektrikreparierenundnachrüstenVerlangen Sie den ausführlichen Kursbeschrieb. 19.11.–21.12.2012; 21.01.–22.02.2013

Zu reparierende Maschinen können mitgebracht werden (auf Anmeldetalon vermerken)

☛Preise in Klammern () gelten für Nichtmitglieder

Jetzt anmelden

Weitere Informationen und Teilnahmebedingungen:

www.fahrkurse.ch

Page 54: Schweizer Landtechnik 6-7/12

6/7 2012 Schweizer Landtechnik

n Wissen

54

Einen hohen Fahrkomfort wie bei stufen-losen und einen hohen Wirkungsgrad wie bei rein mechanischen Getrieben ver-spricht John Deere mit dem neuen Dop-pelkupplungsgetriebe DirectDrive. Ganz neu sind Doppelkupplungsgetriebe in der Landtechnik zwar nicht (siehe Kasten). Mit der Realisierung eines Getriebes, bei welchem acht lastschaltbare Gänge und drei Gruppen über elektromagnetisch betätigte Synchronschaltstellen mit nur

zwei Lamellenkupplungen geschaltet werden, beschreitet John Deere dennoch neue Wege im Traktorenbau.

Das PrinzipDoppelkupplungsgetriebe bestehen grundsätzlich aus zwei unabhängigen Teilgetrieben, welche über je eine Kupp-lung mit dem Motor verbunden sind. Das eine Teilgetriebe enthält die ungeraden (1, 3, 5…), das andere die geraden Gänge

(2, 4, 6…). Beim Schalten wird zuerst der nächste Gang im freien Teilgetriebe über eine Synchronschaltstelle vorgewählt, anschliessend erfolgt die Lastübergabe zwischen den beiden Kupplungen. Dieser Vorgang erfolgt sehr schnell und ohne Zugkraftunterbrechung, die entsprechen-den Gänge sind dadurch lastschaltbar. Unter Verwendung von nur zwei Lamel-lenkupplungen lassen sich mit der Dop-pelkupplungstechnik also Lastschaltge-triebe mit einer hohen Gangzahl und einem günstigen Wirkungsgrad realisie-ren.

Schnelle Schaltvorgänge Die Lamellenkupplungen der Doppel-kupplungsgetriebe können grundsätzlich auch als Anfahrelemente verwendet werden. Beim DirectDrive-Getriebe von John Deere werden diese aber nur zum Schalten verwendet. Für das Anfahren und den Fahrtrichtungswechsel kommt die aus den PowerQuad-Getrieben be-kannte Reversier- und Kupplungseinheit zur Anwendung (PermaClutch, innen- und aussenkämmende Planetenräder, Lamellenbremse). Diese Einheit ist hier direkt am Getriebeeingang angeordnet (links in den Grafiken). Unmittelbar da-

DirectDrive: Getriebe mit acht Lastschaltstufen und Doppelkupplungstechnik.

Doppelkupplungsgetriebe – Komfort und Wirkung superZur Agritechnica 2011 hat John Deere das Doppelkupplungsgetriebe DirectDrive mit Achtfach-Lastschaltung angekündigt. Ab Herbst 2012 soll dieses für die Sechszylinder-Modelle der 6R-Reihe zur Verfügung stehen (6140R–6210R); Aufbau und Funktionsweise im Überblick.

Roger Stirnimann

Page 55: Schweizer Landtechnik 6-7/12

556/7 2012 Schweizer Landtechnik

Wissen n

Highlights der Doppelkupplungstechnik

Spätestens seit der Einführung des DSG-Getriebes von VW im Jahre 2003 sind Dop-pelkupplungsgetriebe aus dem Automobilbau bekannt. Unter den Getriebeentwicklern wird das Prinzip aber schon lange diskutiert. Der Landtechnikprofessor Rudolf Franke beispiels-weise hat bereits 1940 ein Getriebe mit Dop-pelkupplungen zum Patent angemeldet. Erreicht werden sollte schon damals das Schalten ohne Zugkraftunterbrechung bei schweren Nutzfahrzeugen. Zum Einsatz in Serienfahrzeugen kam es aber nie. In den 1980er-Jahren wurde das Doppelkupplungs-prinzip von Audi und Porsche für den Renn-sport wieder aufgegriffen. Für einen Einsatz in Serienautos waren diese Getriebe aber auch zu diesem Zeitpunkt noch nicht reif.1984 stellte ZF das Traktorgetriebe T6500 vor, bei welchem mittels Doppelkupplungsprinzip eine Achtfach-Lastschaltung konzipiert wurde. Eingebaut wurde dieses in geringen Stückzahlen in Traktoren von Schlüter (Super 1900 und Super 2200). Breitere Anwendung fand das Prinzip, als Renault Agriculture 1991 das Tractoshift-Getriebe für die Baureihe 54 (110-54 bis 155-54) vorstellte, bei welchem die Dreifach-Lastschaltung und die Reversierung über Doppelkupplungen realisiert wurden. Ab 1999 setzte auch Landini mit dem Deltasix-Getriebe für die Baureihe Legend auf diese Technik, mittels welcher ebenfalls eine Drei-fach-Lastschaltung und eine lastschaltbare Reversierung dargestellt wurde. New Holland verwendet das Doppelkupplungsprinzip seit 2009 in den stufenlosen AutoCommand-Getrieben für den Wechsel der Fahrbereiche. Wie bei stufenlosen Getrieben wurde auch bei der Doppelkupplungstechnik der Durch-bruch erst durch die moderne Steuerelektro-nik ermöglicht.

nach folgt der lastschaltbare Getriebeteil mit den Doppelkupplungen und den acht synchronisierten Schaltstellen (in der Mitte der Grafiken). Zusammen mit dem ebenfalls synchronisierten Gruppenge-triebe (A, B und C, rechts in den Grafiken) ergeben sich insgesamt 24 Gänge vor-wärts und rückwärts. Die Betätigung aller Synchronschaltstellen durch Elektromag-nete erlaubt hohe und von der Getriebe-öltemperatur unabhängige Schaltge-schwindigkeiten.In den Grafiken sind die Leistungsflüsse für zwei Beispielgänge in Vorwärtsfahrt und Gruppe C dargestellt. In Gang vier wird die Leistung über die grün einge-färbte Kupplung und die entsprechende Synchronschaltstelle übertragen. Beim Schalten in Gang fünf wird innerhalb von Sekundenbruchteilen zuerst automatisch die Synchronschaltstelle des fünften Ganges betätigt und dann die rot einge-färbte Kupplung geschlossen. Gleichzeitig wird die andere Kupplung geöffnet. Die exakte zeitliche Ansteuerung der Syn-chronschaltstellen und der Kupplungen wird von der Elektronik überwacht.

In Gruppe A reichen die acht lastschalt-baren Gänge von 2,7 bis 10,8 km/h, in Gruppe B von 5,4 bis 22 km/h und in Gruppe C von 13,8 bis 54,5 km/h (50 km/h-Version). Bei der 40 km/h-Eco-Version wird die Höchstgeschwindigkeit bereits bei Kraftstoff sparenden 1550 Motorumdrehungen erreicht. Mit der Überlappung dieser drei Gruppen wird eine Verdichtung der Schaltstufen im Hauptarbeitsbereich von 5 bis 15 km/h bei einer grossen Spreizung innerhalb der Gruppen erreicht.

GetriebebedienungBedient wird das DirectDrive-Getriebe über den vom stufenlosen AutoPower-Getriebe her bekannten Schalthebel mit integriertem Drehrad für die Geschwin-digkeitsvorwahl in der rechten Armlehne. Im Automatikmodus fährt das Getriebe in dem vom Fahrer programmierten Anfahr-gang an und schaltet selbsttätig bis zur gewünschten Geschwindigkeit hoch. Im manuellen Modus können über drei ebenfalls in der rechten Armlehne ange-ordnete Knöpfe die Gruppen A, B und BC vorgewählt und durch Vor- und Zurück-tippen des Schalthebels in der manuellen Kulisse die acht lastschaltbaren Gänge betätigt werden. Die eingelegten Gänge und Gruppen werden jeweils im Armatu-renbrett angezeigt. Bei Aktivierung der Taste BC kann bei Transportarbeiten in Gruppe B angefahren und bis zum gröss-ten Gang hochgeschaltet werden. Der Wechsel in Gruppe C erfolgt mit einem kurzen Kraftunterbruch automatisch, und das Getriebe sucht sich die passende Lastschaltstufe selbst (Speed Matching).Der Fahrtrichtungswechsel erfolgt über den bekannten Reversierhebel links am Lenkrad, die Betätigung der elektroni-schen Parksperre ebenfalls. Die automati-sche Kupplungsfunktion «AutoClutch» bei Betätigung des Bremspedals gehört auch beim DirectDrive zum Standard-

Getriebeschema: vorwärts, Lastschaltstufe 4, Gruppe C. Getriebeschema: vorwärts, Lastschaltstufe 5, Gruppe C.

DirectDrive-Bedienkonsole: unverkennbare Ähnlichkeiten zum stufenlosen AutoPower-Getriebe.

liefer umfang. Eine Kriechgangoption soll erst zu einem späteren Zeitpunkt verfüg-bar sein. n

Page 56: Schweizer Landtechnik 6-7/12

6/7 2012 Schweizer Landtechnik

n Markt

56

Gute Konzessionäre sind die Perlen jedes Importeurs und Herstellers. Im Kontakt mit den Kunden gewinnen und festigen sie durch ihre Fachkompetenzen und Dienstleistungen die nachhaltigen und auf gegenseitigem Vertrauen basierenden Geschäftsbeziehun-gen. Ein Beispiel aus Iowa ist der John-Deere-Händler P&K Equipment in Mount Vernon. Das Unternehmen wird von Scott Eisenhauer und Pat Happe geleitet. Es betreibt sechs Stützpunkte in Iowa und zehn in Oklahoma. Pat Happe hatte vorher seine eigene Landma-schinenfirma, bis sie von P&K übernommen worden war und er selber zum Geschäftsfüh-rer für alle Filialen in Iowa avancierte. Das Unternehmen beschäftigt 376 Angestell-te und gehört mit einem Umsatz von rund 300 Million Dollar in beiden Staaten zu den

zehn grössten John-Deere-Dealern in den USA. Das Unternehmen verkauft im Jahr über 200 Traktoren, unter ihnen auch viele Rasentrak-toren und rund 80 neue Schlepper zwischen 40 und 400 PS. Imposant nimmt sich auch die Zahl von 80 bis 100 verkauften Pflanzen-schutzgeräten, davon die allermeisten selbst-fahrend und rund die Hälfte neu. Mit einem Umsatz von je 40 Millionen Dollar halten neue und gebrauchte Maschinen in Iowa die Waage. Hinzu kommen 10 Millionen Umsatz für Dienstleistungen und 6 Millionen für Ersatzteillieferung. Der durchschnittliche Wirkungskreis einer Filiale von P&K hat einen Radius von gegen 25 km. Das Einzugsgebiet des ganzen Unter-nehmens umfasst in Iowa 15 000 km2 (Agrar-land in Iowa 120 000 km2, zum Vergleich

Fläche der Schweiz 42 000 km2). Die Farmen von Iowa haben sich in den letz-ten Jahren von kleinen Familienfarmen in der Grösse von 250 bis 500 Hektaren zu grossen Einheiten mit 700 bis 1500 Hektaren gewan-delt. Als Konsequenz daraus folgert der Geschäftsführer Scott Eisenhauer, dass für die Verkäufer nebst dem Know-how für die Technik das Fachwissen im Bereich Elektronik und Datenverarbeitung immer wichtiger wird. Für die Aus- und Weiterbildung in Informatik stehen im Unternehmen eigene Schulungs-räume zur Verfügung. Hier informieren sich auch Farmer und Lohnunternehmer über die einschlägigen Managementprogramme, um vernetzt mit der Landmaschinenwerkstatt den Maschineneinsatz auf hohem Niveau noch effizienter zu gestalten.

John Deere FarmSight: Intelligenz aus einem Guss Im fachlichen Teil zum 175. Geburtstag des John-Deere-Konzerns standen die Strategien für intelligentes Maschinenmanagement im Zentrum des Interesses. Diese werden unter dem Oberbegriff John Deere «FarmSight» zusammenge-fasst und haben zum Ziel, im Dreieck zwischen Bedien-person und Eigentümer sowie Maschine und Vertriebspartner den digi-talen Informationsfluss zu optimieren und ihn ökono-misch und ökologisch zu nutzen.

Ueli Zweifel

Als Support für die Marke John Deere geht die Entwicklung neuer Informatiklö-sungen in den «Intelligent solutions groups» einher mit den Geschäftsfeldern von Finanzierungsservice, John Deere Power Systems (Motortechnik) sowie Dienstleistungen (Unterhalt und Ersatz-teildienst). Von den Entwicklungen in

Entscheidend wichtige Händlerposition

Scott Eisenhauer und Pat Happe von P&K Equipment, Mount Vernon, Iowa. (Bilder: Ueli Zweifel)

Page 57: Schweizer Landtechnik 6-7/12

576/7 2012 Schweizer Landtechnik

Markt n

John Deere FarmSight: Intelligenz aus einem Guss allen Bereichen profitieren die John Deere Kunden rund um den Globus in gleicher Weise. Es lassen sich Produktionskosten sparen, wenn es gelingt, durch die Automatisie-rung statt durch noch grössere Maschi-nen einerseits die Leistungsfähigkeit und das Durchsatzvolumen sogar mit weniger Personal zu steigern und andererseits die Informationen für die Betriebsführung und das Maschinenmanagement sinnvoll auszuwerten. Damit lassen sich in der Produktion neue Strategien im Sinne der Effizienzsteigerung und der Ressourcen-schonung noch zielorientierter und präzi-ser umsetzen.

StafettenlaufUnter Einbezug der Erfahrungen und Anforderungen von Lohnunternehmern und Betriebsleitern werden diese Systeme in fünf John Deere Entwicklungszentren rund um den Globus entwickelt, in denen sich die Ingenieure, Wissenschaftler und Praktiker neue Erkenntnisse zur Weiter-entwicklung rund um die Uhr weiterrei-chen, sozusagen wie den Stab im Stafet-tenlauf. Die Entwicklung bei den neuen «Produk-tionsmitteln» der digitalen Welt ist rasant. Was noch vor wenigen Jahren Utopie ge-wesen oder einer speziell interessierten Kundschaft vorbehalten geblieben ist, wird zunehmend zum Allgemeingut und erschliesst sich auch dem Nichtspezialis-ten. So ist der Begriff «Precision Farming»

zwar schon seit einigen Jahren bekannt, doch spricht man nun mehr etwa im Zu-sammenhang mit der Lenkbarkeit des Traktors und seiner Funktionen von der Arbeitsmaschine aus von einem neuen Führungssystem des Precision Farming II.

Automatisierung konkret An der Präsentation in den USA ging das Entwicklungsteam für den Informatikein-satz des Forschungszentrums in Kaiserlau-tern (D) auf die neuesten technischen Ent-wicklungen ein, mit denen John Deere die «Maschinenintelligenz» voranbringen will. Konkret finden 2012 modellbezogen fol-gende Systeme Eingang in die Praxis: Nicht nur Grosstraktoren (8R und 9R), sondern auch die Modelle der Serien 6R und 7R werden zu 100% Isobus-fähig. Damit können Isobus-kompatible Anbau-geräte ohne zusätzliche Hardware-Kom-ponenten erkannt und gesteuert werden. FarmSight-Lösungen sollen sich dank Isobus-Standard auch nutzen lassen, wenn Maschinen und Traktoren unter-schiedlicher Marken kombiniert werden.Damit verbunden ist der Einsatz manuel-ler oder automatischer Lenksysteme (Par-allel Tracking und Lenkautomatik Auto-Trac). Die Modelle 7R, 8R und 9R werden dazu werkseitig mit den Systemkompo-nenten für den Einsatz von AutoTrac ausgerüstet. Zur Nutzung braucht es in Zukunft nur die Zusatzausrüstung eines StarFire-GNSS-Empfängers und die Lizenz für die Lenkautomatik.

Zur standardmässigen Maschinenintelli-genz gehört im Weiteren die JDLink-Tele-matiklösung auf den neuen John-Deere-Traktoren 7R, 8R und 9R, ausgerüstet mit Motoren der Abgasstufe IIIB, sowie auf gewissen Mähdrescher- und Häckslerbau-reihen ab Baujahr 2012. Damit wird die Fernüberwachung von Positions-, Leis-tungs- und Zustandsdaten der Maschinen möglich. «JD Ultimate» liefert sogar eine Ferndiagnose und informiert den Maschi-nenbetreiber über E-Mail oder SMS über anstehende Wartungsarbeiten und Repa-raturen. Auf Wunsch und mit der Einwilli-gung des Maschineneigners werden diese Daten auch direkt an den Service-stützpunkt übermittelt. Dies erleichtert die Diagnose und erhöht die Einsatzsi-cherheit der teuren Maschinen. Als Er-gänzung zu JDLink kommt neuerdings ein Ferndiagnosesystem ADVISOR Remote hinzu, um über eine Fernverbindung auf das maschineneigene Diagnosesystem zuzugreifen.

Die Highlights des ElektronikeinsatzesEine neue Entwicklung unter dem Stich-wort John Deere FarmSight zur Optimie-rung von Ernteabläufen heisst Machine-Sync, wofür John Deere an der Agritechnica mit einer Silbermedaille aus-gezeichnet worden ist. Damit wird es im Dienste der optimierten Getreideernte in der Grossflächenlandwirtschaft möglich, während des Dreschens über Touchscreen

Forscher im Entwicklungszentrum von Moline messen Blickrichtungsge-wohnheiten (rechts) und Hirnströme (links), um noch mehr Ergonomie ins Arbeitsplatzsystem auf Erntemaschinen und Traktoren zu bringen.

Versuchsobjekt beim Forschungszentrum von Moline: Vollgepackt mit Elektronik, Satellitenortung, Korrektursignal und Infroratsen-sorik findet dieses Fahrzeug automatisch und ferngesteuert den Weg von A nach B. Es stoppt vor Hindernissen oder weicht ihnen aus.

Page 58: Schweizer Landtechnik 6-7/12

6/7 2012 Schweizer Landtechnik

n Markt

58

zwischen Mähdrescher und Traktorzug zu kommunizieren, damit das Abtanken ohne Unterbrechung der Drescharbeit gewähr-leistet werden kann. D.h., unterhalb eines definierten Abstandes zum Mähdrescher wird der Traktor mit dem Transportanhän-ger auf Kommando des Mähdrescherfah-rers sogar herangelotst und dann so ge-lenkt, dass das Abtankrohr nicht nur garantiert über dem Anhänger positioniert bleibt, sondern das Zugfahrzeug sogar beschleunigt oder verzögert wird. Damit werden die gleichmässige Befüllung und die Ausschöpfung des vollen Transportvo-lumens garantiert.Immer noch im Bereich Erntetechnik kommt für die Inhaltsstoffanalyse dem John-Deere-HarvestLab-Sensor eine wach-sende Bedeutung zu. Mittels Nahinfrarot-licht (NIR) erhält man, fest installiert auf dem Feldhäcksler oder mobil für die Analyse von Futterkomponenten, Infor-mationen nicht nur zum Trockensub-stanzgehalt, sondern auch zu Inhaltsstof-fen der Futtermittel, namentlich zu Rohproteinen, Zucker und Stärke, die für die Silagequalität massgebend sind. Die Daten zur Silagequalität und zu den Erträ-gen lassen sich über das Greenstar-2630-Display des Feldhäckslers aufzeichnen und für die genaue Bestimmung der Fut-terrationen nutzen.

Der Greenstar-Monitor dient generell als Schnittstelle zu den Isobus-kompatiblen Anbaugeräten. Die automatische Daten-übertragung vereinfacht das Einrichten von Steuerungs- und Dokumentationsan-wendungen. Am bekanntesten ist das Beispiel der Teilbreitenschaltung, um Überlappungen im Einsatz von Pflanzen-schutzgeräten und Düngerstreuern zu vermeiden.

Vollumfänglich zum Tragen kommen die Greenstar-Komponenten zusammen mit den AutoTrac-Systemen. Hier erlaubt die Satellitenortung präzise Parallelfahrten je nach Arbeitsgängen auch quer oder in einem bestimmten Winkel zur Hauptrich-tung. In Anbetracht der immer höheren Genau-igkeit (+/– 2 cm), die bei der Positionsbe-stimmung notwendig wird, sind für auto-

Georg Larscheid , Marketing und Elektronikspezialist von John Deere in Mannheim, erklärt die nächsten Schritte zur umfassenden Elektronikbegleitung auf Landmaschinen.

John Deere beschäftigte im 1990 in 10 Län-dern und 26 Fabriken 38 500 Angestellte. Heute sind es 61 000 Angestellte in 64 Wer-ken und 18 Ländern. Anlässlich der Reise in die USA an den Ursprung des John-Deere-Imperi-ums wurden drei Produktionsstätten besucht:

Mähdrescherwerk, Moline (Illinois)In diesem Werk geht die Produktionsaufnah-me auf das Jahr 1913 zurück. 1927 wurde zum ersten Mal eine Maschine entwickelt, die in der Lage war, sowohl zu mähen als auch zu dreschen. Der erste selbstfahrende Mähdre-scher verliess 1947 das Werk. Mit rund 30 Hektar Fläche in den Produktionshallen han-delt es sich heute weltweit wohl um das gröss-te Mähdrescherwerk. Zurzeit zählt das Werk 2600 Mitarbeitende. Produziert werden die Modelle der Rotormähdrescher der S-Serie. Weitere John-Deere-Mähdrescherwerke pro-duzieren in Horizonta (Brasilien), Zweibrücken (D) und in Jiamusi (China). Zudem ist in Indien ein Werk im Entstehen begriffen. Anlässlich des Besuchs wurde speziell auf das neue Farbwerk nach neuesten Erkenntnissen von Umweltschonung und Verfahrenstechnik

hingewiesen. Die Werterhaltung und Korro-sionsbeständigkeit würden in Anbetracht eines Mähdrescherlebens bei mehreren Besitzern von durchschnittlich 17 Jahren eine wesentli-che Rolle spielen. Aus Schweizer Sicht ist noch besonders aufgefallen, dass am Anfang der Produktionsstrassen rohe Stahlbleche auf hochmodernen Bystronic-Laserschneidappara-ten, um die 20 an der Zahl, mikrometergenau ihre Formen, Löcher und Bohrungen verpasst erhalten.

Ackergerätewerk, Des Moines (Iowa)Das Werk für Gerätetechnik im Ackerbau befindet sich in Ankeny, einem Vorort von Des Moines, der Hauptstadt von Iowa. Als wich-tigste Gerätegruppen werden selbstfahrende Planzenschutzgeräte und Baumwollvollernter hergestellt. Aber auch Sätechnik und Boden-bearbeitung spielen eine wichtige Rolle. Hier sind zurzeit 1900 Mitarbeitende beschäftigt. Im Rahmen eines Wirtschaftsförderungspro-gramms des Staates Iowa plant John Deere den Ausbau des Werks. Dabei soll ein neues 30 Hektar grosses Montagewerk mit einem Investitionsvolumen von 85 Millionen

Drei Werke, die den Weltruf mitbegründen

Werkphoto aus der Mähdrescherfabrik von Moline: Fortschrittliche Arbeitsbedingungen und strenge Sicherheitsstandards gehören seit den Anfängen von John Deere zu den unternehmerischen Leitgedanken.

Page 59: Schweizer Landtechnik 6-7/12

596/7 2012 Schweizer Landtechnik

Markt n

matische Lenksysteme und Anwendungen in verstärktem Masse Echtzeit-Kinematik-Signale (RTK) erforderlich. Immer öfter sind die John-Deere-Vertriebspartner in der Lage, diese in ihrem Einzugsbereich zur Verfügung zu stellen.

John Deere auf ErfolgskursJohn Deere mit Hauptsitz in Moline ge-hört zu den ältesten Industrieunterneh-men in den USA und zählt heute zu den 500 umsatzstärksten Unternehmen welt-weit. Dazu beigetragen hat nebst der Landtechniksparte auch der Bereich Rasen- und Grünlandpflege. Hinzu kommt, dass John Deere in Amerika auch ein sehr starker Anbieter von Baumaschi-nen und Forsttechnik ist. Ende 2010 teilte die Deere & Company mit, das Unternehmen strebe bis 2018 einen Nettoumsatz von 50 Milliarden US-Dollar an. Alle Geschäftsbereiche würden dabei zum Wachstum beitragen. Damit unterstreicht der Konzern seine Füh-rungsposition als weltweit agierender Fullliner in der Landtechnik und vielen anderen Sparten. n

US-Dollar entstehen. «Durch den Ausbaus des Werks Des Moines sind wir in der Lage, den steigenden Maschinenbedarf unserer Kunden angesichts der weltweit wachsenden Nachfra-ge nach Nahrungsmitteln sicherzustellen», wird der Präsident der Landtechniksparte Markwart Pentz zitiert.

Traktorenwerk, Waterloo (Iowa)Im Jahre 1918 übernahm John Deere die Wa-terloo Gasoline Engine Company, wo die weit verbreitete Waterloo Boy Tractors hergestellt worden waren. Der Vertrieb dieses Modells wurde erst mit der Einführung des eigenen D-Traktors beendet. Heute werden die meisten John-Deere-Grosstraktoren 7R, 8R und 9R am Standort Waterloo gebaut. Das Werk zählt 6000 Beschäftigte und hat eine überdachte Werksgrösse von 70 ha. Folgende sechs Departemente lassen sich unterscheiden: Produktionsentwickungszent-rum, Giesserei, Motorenwerk, Getriebebau, Ersatzteile und Service sowie Traktorkabinen-montage.Angesichts der steigenden Nachfrage soll die Kapazität in Waterloo bis Mitte 2013 ebenfalls

markant angehoben werden. In der Tat erlau-ben Investitionen in der Höhe von 70 Millionen US-Dollar laut Pressemitteilung eine Kapazi-tätssteigerung von mindestens 10%. Mit den

bisher vollzogenen Ausbauplänen wird sich dannzumal seit 2002 die Produktionskapazität für die Grossserien im Werk Waterloo verdop-pelt haben.

Drei Werke, die den Weltruf mitbegründen

In Ermangelung von Bildern aus den Werkshallen vermittelt auch ein Journalisten-Gruppen-bild mit imposantem Hintergrund die Marktstärke des US-Konzerns und Landtechnik-Fullli-ners. Das Bild wurde vor dem Werk in Waterloo aufgenommen.

MachineSynce: Über die Elektronik lotst der Mähdrescherfahrer den Traktorzug zum Abtanken heran und positioniert den Transportanhänger für die gleichmässige Befüllung und dem Kornauswurf.

Jamie Larsen begrüsste die zum John-Deere-Jubiläum angereisten Agrarjournalisten auf der Larsen-Farm in Evansville (Wisconsin). Sechs Familien managen das Unternehmen gemeinsam und stehen einzelnen Sektoren gemäss ihren Neigungen und Kompetenzen vor. Wie ein American Dream kommt einem die Wachstumsspirale dieser Familienfarm vor. Auf vorerst rund 40 Hektaren wurden vor 90 Jahren sechs Kühen gehalten. Dann wuchs die Farm von Generation zu Generation an. Bis zum heutigen Tag hat die Farm eine Grös-se von 2500 Hektaren erreicht und beher-bergt 2500 (!) laktierende Milchkühe. Diese werden dreimal pro Tag in zwei Side-by-Side-Melkständen mit je ca. 40 Plätzen gemolken. Das Melkpersonal arbeitet in drei Schichten

rund um die Uhr. Für die Futteranaly-sen und für die Ratio-nenzusam-menstellung bedient man sich auf der Larsen-Farm des John-Deere-Harvest-Lab-Sensors, der nach dem Prinzip der Infrarot-Spektrographie funktio-niert. Der Sensor wird auf dem Feldhäcksler installiert oder steht im mobilen Einsatz der Fütterungsexperten.

Milchfarm der Superklasse

Page 60: Schweizer Landtechnik 6-7/12

6/7 2012 Schweizer Landtechnik

n Markt

60

Die Investition in einen guten Fahrer- (und Beifahrersitz) ist gut angelegtes Geld. Der Rücken und die Gesundheit danken es. (Bild: Ueli Zweifel)

Aktiv geregelt sitzt‘s sich besserIm Bereich der Traktorausrüstung können neue Sitzkonzepte als bahnbrechend bezeichnet werden. Allzu oft fallen Spezialausrüstungen, wie Hightech-Sitze, beim Traktorkauf jedoch dem allgemeinen Streichen vor der Vertragsunterzeichnung zum Opfer. Warum aber soll die Gesundheit hinten anstehen?

Ruedi Hunger

Es ist eine Tatsache: Wer in der Landwirt-schaft tätig ist und viel Traktor fährt, lei-det früher oder später an Rückenbe-

Auch bei den damals 20/25 km/h Fahrgeschwindig-keit konnten diese Fahrersitze nicht alle Erschütterun-gen dämpfen, daher war die Belastung der Wirbelsäule entsprechend gross.

Aufgrund der vollautomatischen Gewichts-einstellung nimmt ein moderner Hightech-Sitz immer eine ideale Position für den Fahrer ein. Ein Durchschlagen an die obere oder untere Sitzbegrenzung kann praktisch ausgeschlossen werden.

schwerden. Solche Schmerzen können eine Betriebsaufgabe nach sich ziehen. Sitzen ist zwar eine menschliche Grund-position, doch für langes Sitzen ist der Mensch nicht geschaffen. Es kann sogar schädlich sein. Ein normal entwickeltes Hüftgelenk ermöglicht dem Oberschen-kelknochen nur eine Neigung von unge-fähr 60° nach vorne. Dabei beträgt der Winkel zwischen Rücken und Oberschen-kelknochen zirka 120°. Damit eine Person im Sitzen den vom Bürostuhl oder Fahrer-sitz «geforderten» Winkel von 90° er-reicht, muss das Becken um rund 30° nach hinten kippen. Dadurch werden

Page 61: Schweizer Landtechnik 6-7/12

616/7 2012 Schweizer Landtechnik

Markt n

Die Versuchsanordnung obiger Grafik: Die Messwerte wurden bei 40 km/h auf einem 25-km-Rundkurs in Anlehnung an «praxisna-he landwirtschaftliche Ernte-Transportfahr-ten» erhoben.Die Vorgaben für die Person am Lenkrad lauteten: Einhaltung der Geschwindigkeit, gleichmässiges und vorausschauendes Fahren, möglichst nicht bremsen.

Es fällt auf, dass die Erschütterungswerte in m/sec2 beim Traktor-Fahrersitz grösser sind als beim MAN-LKW und erst recht beim Merce-des Secutor. Erklärbar ist dies mit der ungefe-derten Hinterachse des Traktors. Im Gegen-satz dazu wirken grossvolumige Einzelreifen beim Secutor dank niedrigem Reifenluftdruck und gefederten Achsen dämpfend, zudem ist die Sitzposition zwischen den Achsen.

Teile der Wirbelsäule in ihrer natürlichen Krümmung «begradigt», wodurch die Bandscheiben unterschiedlich belastet werden. Wenn in dieser begradigten Haltung regelmässige Schwingungen und Erschütterungen auftreten, wie dies bei landwirtschaftlichen Fahrzeugen unver-meidlich der Fall ist, muss langfristig mit negativen gesundheitlichen Folgen ge-rechnet werden. Weil die Muskulatur nicht beansprucht ist, verlangsamt sich auch der Stoffwechselkreislauf.

Ursachen beim Namen nennenDie Fahrerbelastung wird als Erschütte-rung gemessen. Bei Messungen werden Beschleunigungsspitzen und Einwirkzeit auf die Rückenmuskulatur zusammenge-fasst. Daraus ergibt sich ein Erschütte-rungswert (m/sec2), der die Beschleuni-gung der Fahrperson aus der Ruhelage und die Rückkehr in die Ruhelage ausdrückt. Entsprechend wirken für Len-kerinnen und Lenker schwache Schwin-gungen ein, wenn langsam über eine ausgeglichene Fahrbahn (Strasse, Acker, Feld) gefahren wird. Durch Erhöhung der Fahrgeschwindigkeit werden die «Rück-meldungen» von Strasse, Acker und Feld intensiver. Starke Erschütterungswerte treten auf, wenn die Geschwindigkeit der entsprechenden Fahrbahn nicht ange-passt ist.

das Mittel zur Reduktion von Ganzkör-pererschütterungen. Aufgrund der höhe-ren Fahrgeschwindigkeit (40 km/h) und der gestiegenen Gewichte (Traktor, An-baugeräte, Anhänger) kommen die me-chanischen und luftgefederten Sitze bei grossen Unebenheiten an ihre Grenzen.

Vom Schleuder- zum Hightech-Sitz• Mechanisch gefederte Sitze: Mecha-nisch gefederte Sitze sind preiswert. Bei sorgfältiger Einstellung erreichen sie ähnlich gute Werte wie die vergleichba-ren, aber teureren luftgefederten Sitze. Das Hauptproblem dieser Sitze besteht darin, dass sie bei jedem Fahrerwechsel neu eingestellt werden müssen. Unter Praxisbedingungen wird dies oft unterlas-sen. Mechanische Sitze erfüllen deshalb die Anforderungen betreffend Schwin-gungstilgung nicht. Die Sitze benötigen aber keinen Stromanschluss und können überall verwendet werden.• Luftgefederte Sitze: Diese Bauweise ist im Vergleich zu den rein mechanischen Sitzen aufwändiger und deshalb in der Anschaffung teurer. Sie sind weit verbrei-tet und verkörpern zurzeit noch den Stand der Technik. Optional ist eine automati-sche Fahrergewichtseinstellung erhältlich. Zum Teil weisen sie auch eine horizontale Dämpfung in Fahrrichtung auf.• Semiaktiv beziehungsweise halbak-tiv gefederte Sitze: Bei semiaktiven

00.51

1.52

2.5

Traktor (mit modernem Sitz) LKW MAN 8x8 (ISRI-Standard) Mercedes Secutor(Standardsitz)

Grafik 1: Schwingungsbeanspruchung für den Fahrerbei Strassenfahrt mit 40 km/h

Fahrerkabine m/s2 Fahrersitz m/s2

Beim DLG-Fokus-Test werden u.a. die vertikale Beschleuni-gung des Fahrers sowie der Aufwand zur Sitzeinstellung und der allgemeine Fahrkom-fort beurteilt.

Wer gut sitzt, leistet mehrAm Testzentrum der Deutschen Land-wirtschaftlichen Gesellschaft (DLG) in Gross-Umstedt werden neben Traktoren und Maschinen auch Fahrersitze geprüft. Bei Traktoren ist vor allem der Fahrersitz

Fahrerkabine m/sec2 Fahrersitz m/sec2

Page 62: Schweizer Landtechnik 6-7/12

6/7 2012 Schweizer Landtechnik

n Markt

62

Systemen wird die Sitzdämpfung optimal auf die einwirkenden Erschütterungen eingestellt. Dazu erfasst ein Controller die Erschütterungssituation und stellt die Dämpfereinheit innerhalb kürzester Zeit optimal ein. Semiaktive Sitze benötigen eine elektrische Versorgung für den im Sitz eingebauten Kompressor, sind aber von einer traktoreigenen Energieversor-gung (z.B. Öldruck) unabhängig.• Aktiv gefederte Sitze: Die interne Regulierung der jüngsten Sitzgeneration versucht, den Sitz ruhig auf einer mittle-

ren Höhe in Bezug auf die Kabinenbewe-gungen zu halten. Es besteht ein aktiver Eingriff sowohl in die Federung als auch in die Dämpfung. Ein Traktorhersteller nutzt zusätzlich als Steuersignal das Lage-signal der gefederten Vorderachse. Des-halb ist der Einbau dieser Sitze nur in speziell geeignete Traktoren möglich.

ZusammenfassungGute Gesundheit ist ein hohes Gut, tägli-che Schmerzen wirken entsprechend de-moralisierend. Um bezüglich Rücken-

schmerzen eine gute Situation zu erhalten, muss nicht um jeden Preis ein Hightech-Sitz montiert werden. Auch billigere Sitzkonzepte können gut sein, wenn sie täglich eingestellt werden und wenn mit angepasster Geschwindigkeit gefahren wird. Wer mehr will, muss einen entsprechend hohen Preis (bis 5000 Fran-ken) bezahlen. n

Modernste Sitzkonzepte

Apollo von IWS Handling: Das vollautoma-tische und aktive Sitzkonzept APOLLO von IWS Handling arbeitet mit einem integrierten Microcontroller, der den Fahrersitz durch Ansteuern eines speziellen, magnetorheologi-schen* Dämpfers aktiv dämpft. Durch elektri-sche Spannungsänderungen ändert diese Flüssigkeit in sehr kurzer Zeit die Viskosität. Dadurch ist der Dämpfer in der Lage, auf jeden Betriebszustand (Fahrbahn, Beladungs-zustand, Aufbaubewegung) innert Millisekun-den zu reagieren. Die auf den Sitz einwirken-den Vibrationen werden von einem Beschleu-nigungssensor 200 Mal pro Sekunde gemessen. Dank einem Positionssensor, der direkt nach dem Setzen des Fahrers diesen erkennt, erfolgt eine vollautomatische Ge-wichtseinstellung. Damit nimmt der Sitz eine ideale mittlere Sitzposition ein, welche es erlaubt, den Federweg nach oben und unten optimal zu nutzen. Eine Federung und Dämp-fung in Fahrrichtung (längs) und in Querrich-tung sind eingebaut, aber nicht aktiv gere-gelt.

Grammer MSG 95 EAC/741: Beim Aktiv-Sitz von Grammer misst ein Lagesensor 250 Mal pro Sekunde die augenblickliche Sitzposition des Fahrers sowie die einwirkenden Erschüt-terungen. Das bedeutet, dass die elektroni-sche Steuerung, ein sogenannter «Control-ler», aufgrund der Signale ständig versucht, die Position der Sitzfläche über eine Luftfeder und ein zusätzliches Luftreservoir auf kons-tanter Höhe zu halten. Die auf den Fahrer einwirkenden Erschütterungen werden in Z-Richtung (vertikal) vor allem bei leichten Fahrern stark reduziert. Das System wird über einen 12-Volt-Luftkompressor mit Energie versorgt. Da der Sitz nur einen 12-V-Elektro-anschluss benötigt, kann er fast auf jeden Traktor aufgebaut werden. Die Höheneinstel-lung erfolgt manuell durch einen Schalter.

John Deere Active Seat: Auch der Active Seat von John Deere misst mit einem Be-schleunigungs- und einem Lagesensor rund 200 Mal pro Sekunde die augenblickliche Lage und die auf den Sitz einwirkenden Beschleunigungen. Der Sitz ist mit dem Hyd-rauliksystem des Traktors verbunden. Anhand der Signale versucht eine aufwändige elektro-nische Steuerungssoftware laufend über den Hydraulikzylinder die Position der Sitzfläche konstant zu halten. Der John Deere Active Seat war seinerzeit der erste aktiv geregelte Sitz, der von der DLG geprüft wurde (2008). Die Messungen ergaben, dass der Fahrkom-fort gegenüber den nicht aktiven Sitzkonzep-ten wesentlich erhöht wurde.Bereits gibt es unter der Bezeichnung John Deere «Aktiv Seat II» einen Nachfolgesitz, der anstelle der hydraulischen Energieversorgung über eine elektrische Energieversorgung verfügt. Dadurch soll nach Angaben des Herstellers der Energieaufwand für die Er-schütterungsreduktion von zirka 500 W auf 60 W gesenkt werden.

Das aktive Sitzkonzept APOLLO von IWS Handling wurde in einem Claas Arion 540 auf seine volle Funktionstüchtigkeit geprüft.

Der aktiv geregelte Sitz schützt wirksam vor schädlichen Beschleunigungen und vergrössert den Fahrkomfort.

* Als magnetorheologische Flüssigkeit (MRF) bezeichnet man eine Suspension von magnetisch polarisierbaren Partikeln, die in einer Trägerflüssigkeit fein verteilt sind. Beim Anlegen eines Magnetfeldes verfestigt sich MRF, das heisst, durch die Ausrichtung der Partikel wird die Suspension mit steigender Feldstärke dickflüssiger.

200 Mal pro Sekunde messen Lage- und Beschleunigungssensoren die Lage des Sitzes. Die Elektronik reguliert die Sitzfläche in einer Mittelposition ein.

Page 63: Schweizer Landtechnik 6-7/12

■ Schont die Grasnarbe dank idealerForm der Zähne.

■ Modularer Aufbau garantiert optimalenHalt! Ob im harten oder weichen Boden.

■ Mit Schnellverschlüssen schnell undeinfach montiert.

■ Auch als Solo-Rad lieferbar.

www.schaad.ch

Die Kletterrä

der,

für sicheres Mähen

am Steilhang

Gebr. Schaad AG | 4553 SubingenTel. 032 613 33 33 | Fax 032 613 33 35

Neu

Schw. Landtechnik 89 x 28 mm

Gitter-Gewebe-Blachenó transparent, gewebeverstärktó optimaler Witterungsschutzó UV-beständig und lichtdurchlässig

ab CHF 2.– pro m2Rabatt: 10% ab 600.–/20% ab 1200.–Versand ganze Schweiz

Blachen, Netze, WitterungsschutzO’Flynn TradingBüro: Riedhofstrasse, 8049 ZürichTel. 044/342 35 13Fax 044/342 35 15 www.oflynn.ch

Page 64: Schweizer Landtechnik 6-7/12

Kräftig und wendig …… sind die MLT Maniscopic von ManitouÜberzeugend: Die Wendigkeit auf engstem Raum• die Nenntragkraft bis 4‘500 kg • die Hubhöhe bis9 m • die Motoren von 50 - 123 PS • die Anhänge-last bis 20 t • das sehr stabile Chassis • die vielenAnbaugeräte • die Zulassung bis 40 km/h • dieweltweit meistverkauften Teleskoplader in derLandwirtschaft usw.

Zürich/Ostscheiz/FL/Tessin:Aggeler AG, 9314 SteinebrunnTel. 071 477 28 28, www.aggeler.ch

Innerschweiz/Nordestschweiz/BE:A. Leiser AG, 6260 ReidenTel. 062 749 50 40, www.leiserag.ch

A. Leiser AG, 3053 MünchenbuchseeTel. 031 869 46 40, www.leiserag.ch www.teleskoplader.ch

Beste Verträglichkeit mitNBR und HNBR Elastomerdichtungen

Blaser Swisslube AGCH-3415 Hasle-Rüegsau Tel. 034 460 01 01 Fax 034 460 01 00 www.blaser.com

Optimierter Verschleissschutz,Korrosionsschutz undhervorragendes Hochdruckverhalten

Ausgezeichnet mit demeuropäischen Umweltzeichen

EU Eco-Label, Bosch Rexroth RD90221-1,VDMA 24568 HEES, DIN ISO 15380,DIN 51524-2,3, Swedish Standard SS 15 54 34,CAT BF-1 und CAT BF-2 Anwendungen

erfüllteNormen

NBR/HNBR

Hydrauliköl

Page 65: Schweizer Landtechnik 6-7/12

656/7 2012 Schweizer Landtechnik

Markt n

Blaue Edelsteine glitzerten am Nürburgring

Kürzlich drehten auf dem Rundkurs nicht die schnellen Autos ihre Runden. Vielmehr glitzerten dort die Neuheiten und Neuerungen unter den Juwelen des Bodenbearbei-tungsspezialisten Lemken aus Alpen (D). Vorgestellt wurde unter anderem die Kurzscheibenegge Rubin 12 mit einer Arbeitstiefe bis zu 20 cm und weitere Bodenbearbeitungs- und Planzenschutzgerätetechnik.

Ruedi Hunger

Das Familienunternehmen Lemken ge-hört mit fast 900 Mitarbeitern, unter ihnen 44 Auszubildende, und einem Umsatz von über 265 Millionen Euro zu den führenden Unternehmen in Europa. Am Stammsitz Alpen sowie an den Standorten Föhren und Meppen (alle Deutschland) produziert das Unterneh-men qualitativ hochwertige und leistungsfähige Landtechnik zur Boden-bearbeitung, Aussaat und zum Pflanzen-schutz. Die Gesellschafterin Nicola Lem-ken erinnerte an der Veranstaltung daran, dass es das Unternehmen seit

nunmehr 230 Jahren gibt. Noch heute würden die Geräte, die Wilhelmus Lem-ken ab 1780 in seiner ersten Schmiede hergestellt hatte, einen gewichtigen An-teil im Maschinenbauprogramm des Tra-ditionsunternehmens einnehmen.

Ein Rubin für die TiefeKurzscheibeneggen werden üblicherwei-se für Arbeitstiefen bis etwa zwölf Zenti-meter eingesetzt. Mit dem Rubin 12 wird eine gleichmässige Arbeitstiefe von 20 Zentimeter erreicht. Damit erschliesst Lemken für die Kurzscheibeneggen Ar-

Der FlexPack passt seine Arbeitsbreite automatisch derjenigen eines Variopflugs an. (Bild: Lemken)

Die stetig wachsende Nachfrage in der Land-technikbranche lässt die Gesellschafterin Nicola Lemken optimistisch in die Zukunft blicken. (Bilder: Ruedi Hunger)

Page 66: Schweizer Landtechnik 6-7/12

6/7 2012 Schweizer Landtechnik

n Markt

66

Die Scheiben sind so angeordnet, dass keine Problemzone «Mitte» mehr vorhanden ist.

Die neue TriMix-Schar verbessert das Mischen von Erde und Ernterückständen.

beitsbereiche, die bisher nur den Grub-bern vorbehalten waren. Eine Problematik besteht darin, dass es desto schwieriger wird, die Seitenkräfte zu beherrschen, je tiefer mit Scheibeneggen gearbeitet wird. Deshalb sind die Scheiben nunmehr symmetrisch angeordnet. Dies verbessert die Spurstabilität der Kurzscheibenegge und ermöglicht ein präziseres Anschluss-fahren. Den Problembereich «Mitte» hat Lemken durch spezielle Werkzeuganordnung ele-gant entschärft, indem die jeweiligen Mittelscheiben leicht versetzt arbeiten. Zudem wird die Erde der vorderen an den nachfolgenden Mittelscheiben vorbeige-lenkt. Hinter der ersten Scheibenreihe sorgt ein Prallstriegel für eine kontrollierte Ablage des Erdstroms. Die perfekte Ein-ebnung hinter der zweiten Scheibenreihe übernimmt ein Schleppzinkenstriegel.Bei drei Metern Arbeitsbreite werden 18 gezackte Hohlscheiben eingesetzt. Acht Scheiben laufen in der vorderen und zehn in der hinteren Reihe. Der Strichabstand beträgt knapp 17 Zentimeter und der Scheibendurchmesser 732 Millimeter.Nach Lemken kann der Rubin 12 sowohl für die flache Stoppelbearbeitung als auch für die Grundbodenbearbeitung selbst in schwerstem Boden eingesetzt werden. Zurzeit sind rund 20 Maschinen der 0-Serie im Testeinsatz. Die Marktein-führung ist für 2013 geplant.

TriMix-FlügelscharMit dem TriMix-Flügelschar am Grubber erzielt Lemken ein besseres und gleich-mässigeres Mischen. Die nach oben ab-

gewinkelten Bauteile der erweiterten Flügelschar sind leicht nach innen wei-send. Damit wird erreicht, dass die Erde nicht zu stark nach aussen geworfen wird. Um möglichen Staueffekten in bin-digen Böden vorzubeugen, können TriMix-Schare dank einem Schnellwech-selsystem rasch gegen herkömmliche Flügelschare ausgetauscht werden.

Ein packender JuvelArgumente wie nur eine Fahrt zum Feld oder grössere Hofentfernungen sprechen für den Packeranbau direkt am Pflug. Mit dem FlexPack (Einstiegsbild) stellt Lemken einen integrierten Packer vor, der selbst mit variablen Pflug-Arbeitsbreiten zu-rechtkommt. Da der Packerarm parallel zum Pflugrahmen läuft, passt sich der neue FlexPacker automatisch der Arbeits-

breite des Pfluges an. Die Verbindung zwischen Pflugrahmen und Packer wird durch Lenkerhebel und Hydraulikzylinder hergestellt. Die paarweise versetzt angeordneten Packerringe mit einem Durchmesser von 60 Zentimetern und einem V-Profil arbei-ten verstopfungsfrei. Der FlexPack wiegt rund 600 Kilogramm (4-Schar-Pflug) und kann zusätzlich hydraulisch belastet werden. Die 0-Serie war seit vergange-nem Jahr im Testeinsatz. Ab Sommer 2012 ist der FlexPack, vorerst ausschliess-lich für den Juvel 8, erhältlich. Vorerst aber nur für Pflüge mit mechanischer Bruchsicherung. Pflüge mit hydraulischer Sicherung benötigen andere Anbau-punkte, diese durchlaufen zurzeit noch die Testphase.

Bei einer Arbeitstiefe von 20 Zentimetern müssen dem Rubin Traktoren ab 150 kW vorge-spannt werden. (Bild: Lemken)

Page 67: Schweizer Landtechnik 6-7/12

676/7 2012 Schweizer Landtechnik

Markt n

Ein Diamant macht DruckDer massive 160×160-Millimeter-Rahmen zeichnet die Aufsattelpflüge der Baureihe Diamant 11 und 12 aus. Ausgestattet mit DuraMaxx-Pflugkörper ist der Diamant 11 mit maximal neun Pflugkörpern und der Diamant 12 sogar 10-scharig erhältlich. Beide Baureihen sind mit einem Trak-

tionsverstärker ausrüstbar. Dieser sorgt für eine Gewichtsverlagerung von Pflug und Traktorvorderachse auf die Hinter-achse, wodurch der Schlupf und damit auch der Treibstoffverbrauch beim Trak-tor vermindert wird.

Landtechnik im Hoch

Dr. Franz-Georg von Busse, Geschäftsführer, bezeichnete 2011 als das beste je erzielte Geschäftsjahr. In der Tat seien fast 13 000 Geräte verkauft worden, was einem Umsatz von 266 Millionen Euro entspreche und einen Zuwachs um 31 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Angesichts der guten Um-satzentwicklung in den traditionellen Märkten in West- und Osteuropa und mit Blick auf die Erschliessung neuer Märkte in Asien ist Lem-ken bei der Erweiterung der Kapazitäten besonders im Bereich der Komponentenferti-gung gefordert. Vor allem in den Kernkompe-tenzen Härten und Vergüten seien kaum Zulieferer zu finden, die den hohen Qualitäts-ansprüchen genügen würden, sagte von Busse.

Ab Sommer 2012 ist der FlexPack am Juvel 8 mit mechanischer Bruchsicherung erhältlich.

Der Diamant 12 ist mit einem geregelten Traktionsverstärker ausgerüstet. Das be-deutet, dass je nach Einknickwinkel zwi-schen Pflug und Traktor der Druck im Hydrauliksystem automatisch so gewählt wird, dass der Traktor immer standsicher bleibt.Neu beim Diamant 12 ist die elektro-hyd-raulische Neigungseinstellung. Mechani-sche Elemente, wie Anschlagschraube oder Laschen, gehören somit der Vergan-genheit an. Der Diamant 11 ist ab sofort lieferbar, der Diamant 12 ab kommendem Herbst.

Sirius – der Stern unter den SpritzenAb Herbst 2012 sind die überarbeiteten Anbaufeldspritzen Sirius in den Baureihen 8 und 10 erhältlich. Diese unterscheiden

Das Aluprofil verleiht Stabilität und bietet dem 5-fachen Düsenträger mit Einzeldüsenschaltung optimalen Schutz.

Die Sirius 8 unterscheidet sich von der Baureihe 10 in erster Linie durch den Automatisierungsgrad und, hier auf dem Bild ersicht-lich, durch das optimierte, aber herkömmliche Spritzgestänge.

sich durch die technische Ausrüstung und den Automatisierungsgrad ihrer Steue-rung. Sie sind mit Tankvolumen von 900 bis 1900 Liter erhältlich.Das Alurohrgestänge (SEH) der Sirius 10 ist für Arbeitsbreiten bis 30 Meter liefer-

Mit einem Traktionsverstärker wird die Traktorhinterachse zusätzlich belastet, folglich reduzieren sich Schlupf und Treibstoffverbrauch.

bar. Ein hochgestelltes Aluprofil verleiht dem Gestänge mehr Eigenstabilität, so-dass die übrigen tragenden Teile leichter gebaut werden konnten. Im Profilrohr ist genügend Platz vorhanden, um den 5-fach-Düsenkörper inkl. Injektordüsen optimal geschützt unterzubringen. Neu zählt eine Ringspülleitung zur Serienaus-stattung der Sirius 10 mit SEH-Gestänge, sodass sofort nach dem Einschalten Spritzbrühe an allen Düsen gleichzeitig zur Verfügung steht.Erstmals bringt Lemken bei der Sirius 10 die Einzeldüsenschaltung zum prakti-schen Einsatz. Das bedeutet, dass jede einzelne Spritzdüse individuell zu- und abgeschaltet werden kann. Ermöglicht wird dies durch elektrische Ventile an jeder Düse, die den Flüssigkeitsstrom zum Düsenmundstück regeln und über den Spritzcomputer Ecospray gesteuert werden. n

Page 68: Schweizer Landtechnik 6-7/12

6/7 2012 Schweizer Landtechnik

n Markt

68

Horsch-Vertreter Christian Wolf erläutert den Vertriebshändlern der GVS Agrar AG am Beispiel der Sätechnik die neue Vertriebsschiene «Terra Profi», das neue Kompetenzzentrum für die Bodenbearbeitung. (Bilder: Dominik Senn)

GVS Agrar gründet ein Kompetenzzentrum Bodenbearbeitung namens «Terra Profi» und gibt die Zusammenarbeit mit Horsch bekannt.

Dominik Senn

«Der weltweite Lebensmittelbedarf wird sich in den nächsten 25 Jahren verdop-peln. Die Zukunft liegt im Boden. Ackerbau hat Zukunft», brachte es Ivo Fausch, Ver-kaufsleiter Agrocenter der GVS Agrar AG in Schaffhausen, am Medien- und Ver-tragshändlertag in Tänikon auf den Punkt. Vor rund 50 Teilnehmern erläuterte er die neue Vertriebsschiene «Terra Profi», das neue Kompetenzzentrum für die Boden-bearbeitung. Anschliessend erfolgte im Freien eine Produktpräsentation.

Zwei Dutzend Zentren«Terra Profi» steht für zukunftsorientierte Bodenbearbeitung bzw. Pflanzenbau. Das heisst, neuste Erkenntnisse des konventio-nellen und pfluglosen Ackerbaus werden laufend Eingang finden. Der Ackerbauer soll zukunftsweisende Produkte erhalten. Fausch: «Beim ‹Terra Profi› wird der Land-wirt umfassend und kompetent beraten. Wir helfen ihm, seine Produktivität mit den zukunftsgerichteten Produkten, ob für den konventionellen oder pfluglosen Ackerbau, zu steigern.»Geplant ist die Einrichtung von zwei Dut-zend solcher Kompetenzzentren in der ganzen Schweiz. Die Leiter des Kompe-tenzzentrums sind Toni Schmid für die Deutschschweiz und Jérome Kolly für die Romandie.

Neu: HorschGleichzeitig gab Fausch die Zusammenar-beit mit einem neuen Landmaschinenher-steller bekannt: Horsch. Mit dessen Bo-denbearbeitungsmaschinen (ohne Pflüge) erweitert die GVS Agrar AG das bereits bestehende Produktprogramm von Rabe. Horsch baut heute über 100 verschiedene Variationen von Bodenbearbeitungs- und

Sämaschinen in einer Produktionspalette von Maschinen mit drei Metern Arbeits-breite bis zu solchen mit 24 Metern Ar-beitsbreite. Die «Terra Profi»-Produktepa-lette führt von Rabe die Pflüge Albatros, Super Albatros und Kormoran, die Kreisel-eggen PKE, PL, VKE, PKE/K und VKE/K und die Packer 700/900 Fupa Ringpacker, PEA 400 Reifenpacker, Front-Reifenpacker FRP sowie von Horsch die Grubber Terrano FX und FM, Tiger LT, AS und MT, die Scheibeneggen Joker CT und RT und die Sämaschinen Express TD, Maestro CC, Pronto DC, AS und KR.

Eigenes RTK-NetzwerkAbgerundet wird das Verkaufsprogramm durch die automatischen Lenksysteme der Schweizer Spurführungssysteme von Leica. Fausch: «Der GVS Agrar AG ist es gelungen, ein eigenes flächendeckendes Netz, das GVSnet, aufzubauen. Es ermög-licht das Empfangen eines RTK-Korrektur-

signals, mit welchem eine Spurgenauigkeit von plus/minus zwei Zentimeter erreicht wird. Dieses Signal wird per Mobilfunk (GSM) auf den Traktor übertragen.»Seit 2007 führt die GVS Agrar AG alle Traktoren des amerikanischen Landtech-nikkonzers AGCO (Fendt, Massey Fergu-son und Valtra). Ebenfalls aus dem Hause AGCO vertreibt die GVS Agrar das Chal-lenger Grossmaschinenprogramm. Die Verkaufspalette wird seit 2002 durch die Krone-Futtererntetechnik ergänzt. Neben den Fremdherstellern vertreibt das Unter-nehmen erfolgreich landwirtschaftliche Maschinen aus eigener Entwicklung und Produktion.

Horsch – aus LeidenschaftFür Neuentwicklungen setzt sich Horsch immer zum Ziel, die Schlagkraft zu erhö-hen und die Kosten für die Arbeitserledi-gung zu senken, wie Firmenvertreter Traugott Horsch an der Informationsveran-

GVS Agrar gründet Kompetenzzentrum «Terra Profi»

Page 69: Schweizer Landtechnik 6-7/12

696/7 2012 Schweizer Landtechnik

Markt n

Die Medien- und Händlerinformation tagte an der Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon (ART). Einleitend hielt Thomas Anken, Leiter Agrartechnische Systeme ART, einen Vortrag über zukunftsorientierte Bo-denbearbeitung und tat dabei seine «Pas-sion» für die Erforschung der Möglichkeiten der Minimalbodenbearbeitung kund. Die enorme Leistungssteigerung der Landtechnik lässt zunehmend die Böden (Erosion, Struk-turverlust) und die Landwirte (mehr Energie-kosten) als Verlierer dastehen. International sei bereits der Trend zum flachen Arbeiten auszumachen, das heisst, weg vom Pflug und geringere Arbeitstiefen, denn «ein struktu-rierter Boden braucht keine Tiefenlockerung», so Anken.Wie tief und intensiv ist zu lockern? Dieser Frage ging die Agrarforschung in Changins (40 Jahre flache Bearbeitung), Tänikon (22 Jahre Direktsaat ohne jegliche Bodenbearbei-tung = no-till) und Rüti (über 10 Jahre Direkt-saat) nach. Die Erfahrungen: «Eine Locke-rungstiefe unter zehn Zentimetern genügt langjährig betrachtet problemlos. Es gibt keine Ertragseinbussen bei guten Bedingun-gen», fasste Anken zusammen. Direktsaat bedinge allerdings eine gute Bodenstruktur. Auch die Streifenfrässaat-Flächen seien in der Schweiz in diesem Jahr stark gestiegen. Der Bodenverdichtung könne mit Doppelpendel-

achsen, abgesenktem Reifendruck, Breitrei-fen, Doppelrädern und mit permanentem Fahrgassenbetrieb (controlled traffic farming, CTF) wirksam begegnet werden.Ankens Fazit: Die Minimalbodenbearbeitung schont Ressourcen und mindert Kosten. Starke Befahrung wirkt sich negativ aus. Der Einsatz von CTF «light», das heisst, feste Spuren für schwere Fahrzeuge für Erntetrans-port und Gülleausbringung, auch auf Dauer-grünland, empfiehlt sich. Künftige Systeme werden effizienter, aber nicht einfacher.

staltung in Tänikon schilderte. Die Heraus-forderung in der Landwirtschaft bestehe darin, mehr Fläche mit weniger Aufwand in kürzester Zeit und mit höheren Erträgen zu bewirtschaften. Horsch-Maschinen würden nach diesem Motto gebaut. Die Horsch-Brüder kommen aus der Landwirt-schaft und sagen von sich: «Landwirt-schaft ist unsere Leidenschaft. Wir sind und waren immer Landwirte und wissen, was der Landwirt braucht.» Heute be-schäftigt das Unternehmen in Europa mehr als 900 Mitarbeiter. Der Hauptsitz

befindet sich auf dem Sitzenhof bei Schwandorf in Bayern.

Rabe – aus TraditionDie Bad Essener Rabe-Produkte Pflug, Kreiselegge und Packer gehört seit Som-mer 2011 dem französischen Bodenbear-beitungsprofi Grégoire-Besson. Im Gegen-satz zu Horsch ist die Firma Rabe auf die konventionelle Technik der Bodenbearbei-tung spezialisiert. Grégoire-Besson be-schäftigt weltweit 380 Mitarbeiter und besitzt derzeit fünf Werke in Frankreich

und eins in Italien. Der Jahresumsatz be-trug 2010 rund 60 Millionen Euro.

Leica – aus PräzisionLeica Geosystems ist ein global tätiges Unternehmen mit Sitz in Heerbrugg, Schweiz. Zehntausende Kunden werden von rund 3500 Mitarbeitern in 28 Ländern und von Hunderten von Partnern in über 120 Ländern weltweit betreut. Leica Geo-systems ist Teil der Hexagon Gruppe, Schweden. n

Freuen sich über die neue Zusammenarbeit: Ugo Tosini und Ivo Fausch, Geschäftsführer bzw. Verkaufsleiter von GVS Agrar, flankieren Traugott Horsch.

Rabe steht für die konventionelle Technik der Bodenbearbeitung.

Der neue Leiter Kompetenzzentrum Deutschschweiz Toni Schmid erklärt das Leica-Spurführungssystem.

Thomas Anken und seine «Passion» für die Minimalbodenbearbeitung

Thomas Anken von der Forschungsanstalt ART setzt sich für die Minimalbodenbearbei-tung ein.

Page 70: Schweizer Landtechnik 6-7/12

6/7 2012 Schweizer Landtechnik

n Markt

70

Krone-Neuheiten im EinsatzKrone präsentierte Mitte Mai in Norddeutschland nebst den an der Agritechnica vorgestellten Neu- heiten eine neue Baureihe von Scheibenmähwerken im Praxiseinsatz.

Ruedi Burkhalter

Zum ersten Mal stellte Krone kürzlich zwölf neue Mähwerke der Baureihe «Easy-Cut» vor. Diese erscheinen im Vergleich zu den Vorgängermodellen in einem neuen Design mit abgerundeter Formgebung. Deren Konturen werden zudem durch einen gummierten Anfahrschutz ge-schützt. Neu sind einige technische Ände-rungen und auch die Modellbezeichnun-gen, die direkt auf Bauweise, Arbeitsbreite und Ausrüstung schliessen lassen.Die neuen Frontscheibenmähwerke «Ea-syCut F 280 / 320» sind mit dem bewähr-ten Antriebskonzept über vier Keilriemen und Getriebe ausgerüstet, bei dem der Antrieb über die rechte Schwadtrommel erfolgt. Zusätzlich zu den zwei angetrie-benen Schwadtrommeln können beim F 320 zusätzlich zwei kleine Fördertrom-meln anstelle der serienmässigen Förder-scheiben für einen noch schmaleren Schwad montiert werden.

Aggressive AufbereiterzinkenNeu gibt es die Heckmähwerke «EasyCut R 280 CV und 320 CV» mit einem neuen Zinkenaufbereiter. Die Zinken des neuen CV-Intensivaufbereiters sind in einer speziell entwickelten Hakenform ausge-führt. Davon werden eine intensivere Aufbereitung und verbesserte Förderei-genschaften der Zinken erwartet. In der überarbeiteten Transportposition wird der Mähholm schräg nach innen geneigt, wodurch sich der Schwerpunkt des Mähwerks in die Mitte der Traktor-spur verschiebt. Weitere Vorteile dieser Transportposition sind die reduzierte Transporthöhe und die Möglichkeit, die Maschine platzsparend abzustellen.

Dreifach-MähkombinationenNeu sind die Dreifach-Mähkombinationen «EasyCut B 970» ohne Aufbereiter und «EasyCut B 1000 CV collect» mit Zinken-

1 2 3

4 5 6

aufbereiter und Querförderband im An-gebot. Das vergleichsweise geringe Ge-wicht der Kombinationen wird unter anderem durch das Konzept «Duo-Grip» ermöglicht. Mit diesem werden die Mäh-werke im Schwerpunkt getragen und von drei zusätzlichen Lenkern geführt. Da die auftretenden Kräfte, beispielsweise beim Anfahren an ein Hindernis, von den Len-kern aufgenommen werden, konnte der tragende Arm und insbesondere der Bol-zen der Aufhängung ohne Stabilitätsver-lust wesentlich leichter gebaut werden.

1 «DuoGrip»-Aufhängung an der Dreifach-kombination «EasyCut B 970»: Im Schwer-punkt getragen, von drei Lenkern geführt.

2 Neuer Anfahrschutz der Heckmähwerke lässt die Maschine beim Auffahren auf ein Hindernis nach hinten oben ausweichen.

3 Die Frontmähwerke sind in Serienausfüh-rung mit zwei grossen angetriebenen Schwadtrommeln und zwei zusätzlichen Förderscheiben ausgerüstet.

4 Die Spannkraft der Entlastungsfedern des Heckmähwerks «EasyCut R 360»lässt sich auf Wunsch neu hydraulisch verstellen.

5 Die Querförderbänder der Dreifachkom-bination «EasyCut B 1000 CV collect» lassen sich einzeln während der Arbeit ein- und ausschwenken.

6 Die Zinken des neuen CV-Aufbereiters sind hakenförmig und haben dadurch sehr gute Fördereigenschaften.

Page 71: Schweizer Landtechnik 6-7/12

716/7 2012 Schweizer Landtechnik

Markt n

Beim «EasyCut B 970» mit 9,7 m Arbeits-breite kann das Überschneiden der bei-den hinteren Einheiten zum Frontmäh-werk je nach Gelände in drei Stufen angepasst werden. Dies geschieht durch einfaches Umstecken eines Lenkerbolzens in der Transportstellung. In Abhängigkeit dieser Position werden dann beim Ausklappen aus der Transport- in die Ar-beitsposition die Tragarme automatisch teleskopiert und anschliessend beim Ein-klappen wieder zusammengezogen. Beim «EasyCut B 1000 CV collect» bietet Krone mit «CombiFloat» eine an der Ag-ritechnica ausgezeichnete Innovation an. Es handelt sich dabei um die erste Mäh-werksentlastung, die mit zwei Ölkreisläu-fen für eine beidseitig unabhängige Ent-lastung sorgt. Der neue Hydraulikblock arbeitet mit einem Druckspeicher für das gesamte System. Diese Maschine ist mit Querförderband als EasyCut B 1000 CV collect und ohne solches als EasyCut B 1000 CV erhältlich.

Zetten und SchwadenDer neue Zettwender «KWT 2000» mit 19,6 m Arbeitsbreite zeichnet sich durch ein innovatives Fahrwerkskonzept mit einer aktiv gelenkten Nachlaufachse aus. Diese arbeitet mit zwei Lenkmodi: In Transportstellung folgt das Fahrwerk Spur treu dem Traktor. Sobald die Arbeitsstel-lung erreicht ist, wird der zweite Lenkmo-dus aktiviert, indem sich das Fahrwerk den Rädern der Kreisel anpasst, sodass die Grasnarbe nicht geschädigt werden kann. Neu ist auch der bis 13,50 m breit

arbeitende 4-Kreisel-Schwader «Swadro 1400», dessen Transporthöhe in der Ausführung «Plus» mit hydraulisch ab-senkbarem Fahrwerk unter 4 m liegt, ohne Zinken einklappen zu müssen.

Ladewagen und HäckslerBei den Ladewagen der Baureihe «ZX» sind verschiedene Sensoren im Einsatz, welche Pressdichte und den Ladezustand erfassen. Dies ergibt einerseits neue Möglichkeiten bei der Erntelogistik und ermöglicht anderseits eine automatisch optimierte Volumenausnutzung beim Beladen. Das mit einer Agritechnica-Inno-vationsmedaille prämierte elektronische Bremssystem «EBS» mit lastabhängiger Bremskraft, Anti-Blockier-System und einer Funktion gegen das Wanken oder gar Umkippen bei Kurvenfahrt sorgt als Option für einen noch sichereren Trans-port des Ernteguts. Beim Selbstfahrmäher «Big M» schliess-lich gibt es jetzt eine neue Grossraum-kabine und die Möglichkeit, Herstel- ler-übergreifende Lenksysteme ohne grössere Anpassungen einsetzen zu kön-nen. Verbesserungen gibt es beim Modell «Big M 420» auch bei der Kühlung. Hier sorgt ein rotierendes Ansauggitter mit Schmutzabsaugung dafür, dass auch unter ungünstigen Bedingungen immer genügend Luft zum Kühler gelangt.Bei den Häckslern des Typs «Big X» gibt es zudem einen neuen Scheibencracker, der dank neuer Geometrie beste Aufschlusser-gebnisse in Maissilage bei gleichzeitig sehr hohem Durchsatz garantiert.

Die neue «EasyCut»-Scheibenmähwerk-Generation hat ein abgerundetes Design und einen gummierten Anfahrschutz erhalten. (Bilder: Ruedi Burkhalter)

Neu gestalteter Anbaubock der Frontmäh-werke mit hydraulisch verstellbarer Vorspannung der Entlastungsfedern als Option.

Die Heckmähwerke lassen sich dank guter Gewichtsverteilung in der Transportposition auch äusserst platzsparend einstellen.

Erste Nonstop-Presse im EinsatzEbenfalls im praktischen Einsatz zu sehen waren die neusten Modelle der Rundbal-lenpressen und die an der Agritechnica mit eine Goldmedaille ausgezeichnete nonstop arbeitenden Press-Wickel-Kom-bination «Ultima CV 155 XC». Weiter im Rundballenpressenprogramm hat Krone die «Bellima», eine einfache Basismaschi-ne ohne Elektronik und Schneidrotor, die «Fortima», die bewährte variable Rund-ballenpresse mit Stabkettenelevator, und die «Comprima», die anstelle eines Stab-kettenelevators den «Novogrip»-Gurt einsetzt und somit die Fördereigenschaf-ten des Elevators mit der Schonung und Langlebigkeit der Riemenpresse verbin-det. Neu ist bei den «Comprima»-Wickel-Kombinationen der höhenverstellbare Folienwickler, der die Position des Wick-lers automatisch an den vorgewählten Durchmesser der Ballen anpasst. Auf den Grosspackenpressen «Big Pack» wurde in der Ausführung «High Speed» die Durchsatzleistung durch eine Vergrös-serung des Rafferdurchgangs und eine höhere Kolbenhubfrequenz um 20% gesteigert. Zudem gibt es optional neu eine aktiv angetriebene Förderwalze beim Pick-up. Mit integrierter Waage und Feuchtigkeitsmessung kann das elektroni-sche «iPack»-System die Daten aller auf einem Feld abgelegten Ballen erfassen und für die Planung der Ballenlogistik an die Einsatzkoordination im Büro übermitteln. n

Page 72: Schweizer Landtechnik 6-7/12

6/7 2012 Schweizer Landtechnik

n Markt

72

Die Same Deutz-Fahr (SDF) hat neusten Meldungen zufolge für 2011 einen Jahres-umsatz von 1,115 Milliarden Euro erwirt-schaftet, 30,4% mehr als im Vorjahr. Der Jahresumsatz schliesst auch das Ergebnis der im Vorjahr übernommenen Grégoire S.A.S. ein, dem führenden Hersteller von Traubenvollerntern. Das sind allein 41,2 Millionen Euro. Der Netto-Reingewinn 2011 betrug 30,3 Millionen Euro.Der Gruppenumsatz wurde zu 85% aus-serhalb Italiens erzielt. Hier wiederum ist Deutschland mit dem Anteil von 22% wichtigster Markt der SDF-Gruppe. Um

in Entwicklungs- und Schwellenländern weiter zu wachsen, werden in einem Joint Venture mit China 60 Millionen Euro für die Produktion und Distribution von Traktoren investiert. In Indien wurde die Motorenproduktion 2010 auf 15 000 Stück gegenüber 2009 fast verdoppelt.SDF beschäftigt heute über 2800 Mitar-beiter weltweit, davon über 600 am deutschen Standort Lauingen/Donau. Sie besitzt über einen Viertel Anteile an der Deutz AG, einem der grössten unabhän-gigen und börsenkotierten Hersteller von Dieselmotoren. (ds)

Junge Berufsleute mit Stipendium ausgezeichnet

Same Deutz-Fahr 2011 im Umsatzhoch

Simon Johner aus Kerzers (Lehrbetrieb: Weiss + Appetito AG, Ried bei Kerzers) holt die Goldmedaille, Denis Häfliger aus Oberentfelden AG (Gloor Landtechnik AG, Staffelbach) gewinnt Silber und der Ost-schweizer Felix Breitenmoser aus Wolferts-wil (Technik Center Jonschwil AG, Jonschwil) Bronze am nationalen Berufs-wettbewerb für Landmaschinen-, Bauma-schinen- und Motorgerätemechaniker. Als Organisator der Berufs-Schweizer-Meister-schaften zeichnete der Fachverband Landtechnik der Schwizerischen Metall-Union (SMU) verantwortlich. Die erfolg-

reichsten drei Berufsleute (von 16) bekom-men ein Stipendium der Zürcher Gebauer Stiftung, mit dem sie eine Weiterbildung in Angriff nehmen können. Andreas Bach-mann, Präsident des Stiftungsrates: «Da auch die Organisatoren mit viel Herzblut diesen Berufswettbewerb auf die Beine stellen, setzen wir die seit fünf Jahren be-stehende Unterstützung des Anlasses auch im Jahre 2013 fort.» (SMU)

Die Berufswettbewerbsgewinner erhalten Stipendien für eine berufliche Weiterbil-dung. (Bild: zVg)

In Verbindung mit der Umsetzung der Abgasnorm der Stufe 3b (Tier IV interim) hat Fendt die 300-Vario-Baureihe überar-beitet und präsentiert jetzt die neue 300-Vario-Baureihe mit der spritsparen-den SCR-Technologie. Die bekannten und bewährten Merkmale wurden beibehal-ten. Durch den Einsatz modernster Moto-rentechnologie und vieler weiterer inter-essanter technischer Details ist es gelungen, die legendäre Baureihe noch attraktiver zu machen.Die neue 300-Vario-Baureihe wurde um das Topmodell 313 Vario mit 135 PS Ma-ximalleistung erweitert und deckt nun das Leistungsspektrum von 95 bis 135 PS ab.Ihre Kraft schöpfen die neuen 300-Vario-Traktoren aus einem 4-Zylinder-Deutz-Motor mit 4,04 Litern Hubraum, 4-Ventil-

Technik und 1.600 bar Common-Rail-Hochdruckeinspritzsystem. Auch die elektronische Motorregelung EDC 17, der Turbolader mit elektronischem Wastegate sowie der Visco-Lüfter wurden serien-mässig von den Grosstraktorenbaureihen übernommen. (pd)

Neue 300-Vario-Baureihe von Fendt

Günstiger Verbrauch und gleichzeitig enorm leistungsfähig: Die neue 300 Vario-Baureihe von Fendt. (Bild: Fendt)

Lindner präsentiert neuen Geotrac 84epBeim neuen Geotrac 84ep von Lindner gewährleistet eine neue Motorengenerati-on mehr Leistung aus weniger Hubraum. Dadurch sinkt der Verbrauch um einen Liter pro Betriebsstunde.Auf der Wieselburger-Messe vom 28. Juni bis 1. Juli präsentiert der Tiroler Landma-schinenspezialist Lindner mit dem Geotrac 84ep den effizientesten Traktor der Fir-mengeschichte. Im Mittelpunkt des neuen Modells stehen die zukunftsweisende Motorengeneration von Perkins und der innovative Partikelfilter.Geschäftsführer Hermann Lindner: «Beim Geotrac 84ep kommt ein kompakter 4-Zylinder-Turbodieselmotor mit mehr Leistung aus weniger Hubraum und damit auch einem reduziertem Verbrauch zum Einsatz.»Der Motor mit Common-Rail-Technologie leistet 95 PS (70KW) bei 395 Nm Drehmo-ment und einem Hubraum von 3,4 Litern. Lindner: «Die bisherigen Tests haben erge-ben, dass der sehr agile Motor aufgrund des reduzierten Hubraums einen Liter Treibstoff pro Betriebsstunde einspart.»Eine weitere Novität: Der Geotrac 84cp ist der erste Traktor unter 100 PS, der über einen Dieselpartikelfilter verfügt und damit die Vorschriften der Abgasstufe 3B erfüllt.

Lindner präsentiert auf der Wieselburger Messe den neuen Geotrac 84ep. (Werkbild)

Page 73: Schweizer Landtechnik 6-7/12

736/7 2012 Schweizer Landtechnik

Plattform n

Der patentierte Kuriger-Kombiheuer aus Egg SZEine kleine Landmaschinenwerkstatt im Kanton Schwyz behauptet sich stolz im rauen wirtschaftlichen Umfeld und kann sogar eine patentierte Eigenentwicklung vorweisen: den Kuriger-Kombiheuer.

Dominik Senn

Vor 30 Jahren, 1982, wagt der 23-jährige Alois Kuriger in Egg bei Einsiedeln den Schritt in die Selbstständigkeit und richtet in der ehemaligen Wagnerei an der Eggerstrasse 14 eine Werkstatt für die Reparatur und den Verkauf von Landma-schinen ein. Das nötige Rüstzeug hat sich der Landmaschinenmechaniker beim Landmaschinen- und Fahrzeugbauer Lüönd in Unteriberg geholt, dem Erbauer von Heckladegeräten für Transporter. Das Risiko lohnt. Immer mehr Landwirte und weitere Halter von Transportfahrzeugen verschiedener Marken finden den Weg in die Werkstatt Kurigers. Dieser erweitert die Geschäftsbereiche. Kommunalma-schinen, Winterdienstmaschinen, Motor-

geräte, Gartengeräte, Maschinenrevisio-nen und Gülletechnik halten Einzug. Die Werkstatt platzt aus allen Nähten. Im Jahre 1996 wird ein grosser Hallenanbau bezogen.

HydraulikstützpunktSchon früher, im Jahre 1985, trägt er mit der Einrichtung eines Hydraulikstützpunk-tes von Heizmann, Aarau, der wachsen-den Nachfrage nach Hydraulikschläuchen

Der Bandrechen und der Aebi Terratrac TT240 sind in der voralpinen Zone geeignete Helfer bei der Graswirtschaft, hier unterwegs mit dem patentierten Kuriger-Kombiheuer. (Bilder: Dominik Senn)

Kein Nachziehen des Futters durch Bandheuerzinken dank des Kreisels.

Page 74: Schweizer Landtechnik 6-7/12

6/7 2012 Schweizer Landtechnik

n Plattform

74

Knacknuss Gummimanschette

Knacknuss war die äusserst kostspielige und langwierige Entwicklung der geeigneten Gummimanschette, genauer deren Material, Form und Biegefähigkeit. 2004 wurde die erste Vorserie mit 10 Stück in der Praxis er-probt. Seither produziert Kuriger jährlich etwa 50 Stück. Heute sind knapp 400 in der ganzen Schweiz und im Vorarlberg im Einsatz. Das ergibt über 1800 Manschetten. «Bis jetzt habe ich weniger als 20 Stück ersetzen müssen», sagt Kuriger. Er ist mit dem Produk-tionsvolumen in diesem Nischenbereich zu-

frieden. Bei rund 200 hierzulande neu ge-kauften Bandrechen pro Jahr wird somit jeder vierte mit seiner Erfindung ausgerüstet, die er patentieren liess (siehe auch www.kuriger-landmaschinen.ch).Die Vorteile auf einen Blick:•exaktesTrennendesFuttersdurchspezielle

Gummimanschette•keinNachziehendesFuttersdurch

Bandheuerzinken•40bis50cmbreitereRechenarbeit,ohne

dabei die Gesamtbreite zu erhöhen•wesentlichschnelleresArbeitstempodurch

das Kombisystem•anallegängigenBandheuermarken

anbaubar

Rechnung: «Vor allem bei Baumaschinen herrschte ständiger Bedarf, und auch bei landwirtschaftlichen Maschinen und Ge-räten wurde zunehmend aufgerüstet. Dazu kam, dass die nächsten Stützpunkte Siebnen und Ibach weit entfernt liegen», sagt Kuriger. Heute beschäftigt er sechs ständige Mitarbeiter, darunter seit 1986 immer zwei Lehrlinge. Zusammen mit ihm und seiner Gattin Theres, die den admi-nistrativen Bereich betreut, finden somit acht Personen in diesem relativ jungen Betrieb ein Auskommen. Für die Nachfol-ge ist auch gesorgt: Zwei der vier Söhne sind Landmaschinenmechaniker, einer Lastwagenmechaniker, und der jüngste macht die Lehrer als Metallbauer. Die Tochter macht die KV-Ausbildung. Der älteste, der seit vier Jahren im elterlichen Betrieb angestellt ist, steht zudem in der Ausbildung zum Werkstattleiter.

Graswirtschaft dominiert«In der eher rauen voralpinen Zone bei uns dominiert Graswirtschaft. Traktoren zum Mähen und verschiedene Motormäher, Vierradmäher wie der Aebi Terratrac TT240, Transporter und Bandrechen sind die geeigneten Helfer in der Landwirt-schaft», erklärt Kuriger. Seit Eröffnung der Werkstatt setzt er deshalb auf das Sorti-ment von Rapid, auf Hürlimann- und Steyr-Traktoren und auf das Pöttinger-Programm. Als vor etwa 15 Jahren für die Vierradfahrzeuge von Rapid das Aus ge-kommen ist, schliesst Kuriger die Lücke mit der Marke Aebi. «Wir reparieren jedoch alle Marken, hie und da auch Baumaschi-nen, Stapler und andere Maschinen mehr. Unsere Kundschaft stammt aus der weiten Umgebung, von Pfäffikon über Einsiedeln bis Alpthal und Unteriberg, also vom Un-terland bis hinauf ins Gebirge.»

Der patentierte Kuriger-Kombiheuer ist an alle gängigen Marken von Bandheuern anbaubar. Der gelbe Futter-Abweisbügel ermöglicht auch gezieltes Heranfahren an Hindernisse.

Durch die speziell geformte Gummiman-schette erfolgt das exakte Trennen des Futters.

Seit 2011 ist das höhenverstellbare Tastrad des Kreisels auch als Pneurad erhältlich.

Page 75: Schweizer Landtechnik 6-7/12

756/7 2012 Schweizer Landtechnik

Plattform n

VegetationsstufenEntsprechend der Höhenlagen abgege-stuft ist die Vegetationszeit und damit auch der jeweilige Arbeitsanfall, für Kuri-ger eine nicht zu unterschätzende Erleich-terung in der Arbeitseinteilung beim 24-Stunden-Service: «Wenn im April in Pfäffikon die Raufutterernte beginnt, läuft im Alpthal noch gar nichts. Ist die Heuernte unten am Ausklingen, herrscht in den höheren Lagen Hochsaison. Für unseren Betrieb bedeutet das Hochsaison

vom Frühling bis gegen den Winter zu, viele Wochenen-den eingeschlos-sen.» Die lange Winterszeit wird für Winterdienstaufträ-ge, Reparaturen und Instandstellung der Maschinen und Ge-räte genutzt.

KombiheuerDass Alois Kuriger sein Handwerk ver-steht, hat er mit einer Eigenentwick-lung bewiesen, die ihn bis über die Landesgrenze hinaus bekannt gemacht hat: der Kuriger-Kombiheuer. Warum das ohne Inanspruchnahme von Ingenieuren einer Entwicklungsabteilung eines Gross-herstellers möglich geworden ist, erklärt er so: «Ich stehe in engem Kontakt zu meinen Kunden und weiss, wo ihnen der Schuh drückt. Sie kommen mit ihren Wünschen und Vorstellungen zu mir, und gemeinsam versuchen wir Lösungen herbeizuführen.»

FuttertrennungOft hat er mit Bauern das Problem disku-tiert, dass die Zinken der gängigen Bandheuer das Futter nachziehen, vor allem bei langer Ware. Das Resultat: un-schöne Mahden, dazwischen Futterrück-stände. «Mittels eines vorgeschalteten

Kreisels an der richtigen Stelle sollte eine saubere Trennung des Futters gelingen», dachte sich Kuriger. Er entwickelte ein Kombisystem, bei dem ein Drehstern mit sechs speziell geformten Gummiman-schetten und mit darunter platziertem Tastrad das Futter sauber trennt. Der An-trieb erfolgt von einer Achse des Bandre-chenumlaufs. Die Drehgeschwindigkeit des Sterns ändert sich mit derjenigen des Bandrechens. Die sechs Einzelmanschet-ten erlauben das bodenschonende Arbei-ten, vor allem im coupierten Gelände.

Mehr RechenarbeitEin positiver Effekt ist die durch den Drehstern erweiterte Rechenarbeit um knapp 50 cm, ohne die Gesamtbreite auszudehnen. Das Kombisystem ermög-licht direkt an Hindernisse wie Hecken und Gräben heranzufahren. Es erlaubt ein erhöhtes Arbeitstempo zwischen 10 und 12 km/h, genug, um ernsthaft mit dem Kreiselschwader konkurrieren zu können. Zusammen mit der erhöhten Rechenar-beit ergibt sich eine Mehrleistung gegen-über dem einfachen Bandheuer zwischen 30 und 50 Prozent (je nach eingesetzter Maschine). Das Mehrgewicht des Kombi-kreisels, inklusive Futter-Abweisbügel, beläuft sich auf rund 40 kg. Das stufenlos in der Höhe verstellbare Tastrad ist nicht eingerechnet, denn es ersetzt das origi-nale Laufrad. Der Kombiheuer kann an Bandheuer aller gängigen Marken ange-baut werden.Seit vergangenem Jahr liefert Kuriger den Kombiheuer auch mit Pneurad. Die-ses bewirkt eine grössere Laufruhe bei steinigen oder anderen harten Böden. Auch dieses Tastrad ist stufenlos verstell-bar. n

Produktpalette und offizielle Vertretungen

Die Produktpalette von Alois Kuriger in Egg SZ umfasst fast alle landtechnischen Bereiche und Kommunalfahrzeuge, nämlich:Kuriger-Kombiheuer, Bandheuer, Turbo-heuer, Heuwender, Schwader, Traktoren, Mähwerke, Motormäher, Zweiachsmä-her, Ladewagen, Frontlader, Heukrane, Mistkrane, Mistzetter, Güllefässer, Druckfässer, Transporter, Geländefahr-zeuge, Rasenmäher, Rasentrimmer, Solarmäher, Motorsensen, Häcksler, Motorhacken, Gartenhacken, Hackgerä-te, Heckenscheren, Spezialanbauten, Eigenentwicklungen usw. Die offiziellen Vertretungen sind:Rapid, Aebi, Hürlimann, Pöttinger, Sta-bag, Steyr (Beratung, Verkauf, Eintausch, Occasionen).

Die innovative Landmaschinenwerkstatt Alois Kuriger in Egg bei Einsiedeln im Überblick.

Alois und Theres Kuriger (vorne rechts) und sechs Mitarbeiter finden im jungen Betrieb ihr Auskommen.

Page 76: Schweizer Landtechnik 6-7/12

6/7 2012 Schweizer Landtechnik

n Passion

76

65 000 «Weidemänner» in 40 Jahren gebautEine Maschine schreibt Landtechnik-Geschichte: Seit 40 Jahren bewährt sich der Weidemann-Hoftrac als vielseitiger Helfer in der Landwirtschaft. 65 000 «Weidemänner» sind in dieser Zeitspanne gebaut worden.

Dominik Senn

Zu Beginn ging es bei der Hoftrac-Entwick-lung durch Weidemann vor allem darum, die «Knochenarbeit» in Stall und Scheune durch eine Maschine zu ersetzen. Diese musste aber in die engen Gänge hinein-fahren und dort auch noch arbeiten kön-nen. Deshalb wollte man bei Weidemann eine Maschine bauen, die so schmal wie möglich, gleichzeitig aber auch extrem wendig sein sollte. Dies konnte nur mit einem Knicklenker funktionieren.

Mit dem Serienstart des Modells «Perfekt 130» wurde im Jahr 1974 der Grundstein für eine wahre Erfolgsgeschichte der Landtechnik gelegt: Während die Ver-kaufszahlen für Traktoren deutlich zurück-gingen, öffnete der Hoftrac der Firma Weidemann und der gesamten Branche ein völlig neues Marktsegment in der Landtechnik. Das 1000 kg schwere Fahr-zeug schaffte mit einem 1-Zylinder-Fary-mann-Dieselmotor eine Geschwindigkeit

von 10 km/h. Die Baureihe umfasste insgesamt vier Grundmodelle und wurde von 1974 bis 1980 gebaut.Von 1980 bis 1984 folgte die 02er-Serie. Deren Spit-zenmodell 1902 besass als erster Hoftrac einen hydro-statischen Allradantrieb. 1984 wurde die 900er-Serie mit neun verschiedenen Grund-modellen auf den Markt ge-bracht. Es folgte in den 1990er-Jahren die stetige Erneuerung und Erweite-rung der Modellpalette. Der

erste Hoftrac mit komplett geschlossener Kabine kam mit dem Modell 1002 D/P im Jahr 1992 auf den Markt.

Grosses Portfolio1995 lief bereits die 25 000. Maschine vom Band. Bis heute sind weit mehr als 65 000 rote «Weidemänner» produziert worden. Der Kunde kann sich heute aus 13 verschiedenen Grundtypen und zahlrei-chen Ausstattungsoptionen die passende Maschine zusammenstellen. Nebst den Hoftrac-Modellen gehören heute auch grössere Radlader, Teleskopradlader und klassische Teleskoplader zum Portfolio von Weidemann. Die CX-Serie wurde an der Agritechnica 2005 vorgestellt.Um die stark wachsende Nachfrage aus den verschiedenen Branchen bedienen zu können, werden heute die Hoftracs, Rad-lader und Teleskoplader an drei Standor-ten, Flechtdorf, Gotha und Korbach, gefertigt. Der Vertrieb der Weidemann-Maschinen erfolgt weltweit über eine ei-gene Organisation in enger Zusammenar-beit mit qualifizierten Fachhändlern. Die Vertriebspartnerin Schweiz ist die Bucher Landtechnik AG, Niederweningen ZH. n

Hoftrac: Ganzjahresmaschine

Waren am Anfang die Mistgabel, das daraus entwickelte Krokodilgebiss und die Schaufel die gängigsten Werkzeuge, wird heute eine grosse Vielfalt von Anbaugeräten angeboten: Von der Leichtgut- oder Greifschaufel über Futterverteiler, Palettengabel und Arbeitsbüh-ne bis hin zur Kehrmaschine und zum Stras-senstreuer für den Winterdienst. Damit wird jeder Hoftrac zur Ganzjahresmaschine in den verschiedensten Einsatzfeldern: Landwirt-schaft, Pferdewirtschaft, Gemeinde, Garten- und Landschaftsbau sowie Industrie.

Die ersten Weidemann-Hoftrac-Prototypen wurden als Dreiradversion in der Praxis getestet.

Der Weidemann-Hoftrac überzeugt durch einfache Handhabung und vielseitige Einsatzmöglichkeiten. (Werkbilder)

Page 77: Schweizer Landtechnik 6-7/12

776/7 2012 Schweizer Landtechnik

Wissen n

HolzvergaserDer Holzvergaser der Firma Spanner RE2 GmbH in Neufahrn (D) ist ein Gleich-strom-Festbettvergaser, der im tiefen Leistungsbereich arbeitet. Die Produkte werden auch als Containeranlagen verkauft. Der Leistungsbereich liegt zwischen 30 und 50 kW elektrische und 70 bis 100 kW thermische Leistung. Bis Ende 2011 hat die Firma Spanner RE2 GmbH insgesamt 75 Anlagen installiert. Die Investitionskosten der kleinsten Module belaufen sich auf gegen 250 000 Franken. Im Bild unten ist der Holzvergaser der Hofgemeinschaft Heggelbach bei Überlingen (D) (www.heggelbachhof.de/energie) zu sehen. Die Anlage wird wärmegeführt betrieben, läuft also nur, wenn Wärme benötigt wird. Sie erreicht einen Jahres-nutzungsgrad (Wärme, Strom) von über 65 Prozent.

Wärme-Kraft-Kopplung mit HolzAn einer vom Verein Jurapark Aargau organisierten Fachveranstaltung in Frick ging es um die Holz-energie. Für Bauern mit eigener Waldbewirtschaf-tung kann eine Holz-Wärme-Kraft-Kopplungs- anlage interessant sein.

Alan C. Hawkins*

Energieberaterin Regula Bachmann konn-te unlängst im Vortragssaal des For-schungsinstituts für biologischen Land-bau FiBL in Frick eine stattliche Anzahl interessierter Zuhörerinnen und Zuhörer zu einer Fachveranstaltung Holzenergie-nutzung des Vereins Jurapark Aargau begrüssen. Theo Kern vom aargauischen Waldwirtschaftsverband gab einen Über-blick über die Holzenergienutzung im Kanton Aargau. In den Forstrevieren wird beobachtet, dass der Anteil Stammholz an der Holznutzung – dieses Holzsorti-ment wird vor allem im Baugewerbe be-nutzt – zurückgeht und dass der Anteil Energieholz auf rund 35 Prozent zuge-nommen hat. Das Potenzial für die ener-getische Nutzung sei gross.

Ein Fünftel StromAnschliessend wurde die Wärme-Kraft-Kopplung (WKK) mit Holz thematisiert. Andreas Keel von Energie&Holz erläuterte die verschiedenen WKK-Technologien. Grundsätzlich stehen Holz-WKK-Anlagen mit 5 bis 40 kW Totalleistung zur Verfü-gung. Diese Totalleistung steht meistens zu rund einem Fünftel in Form von Strom und zu vier Fünfteln als Wärme zur Verfü-gung. Häufig wird das gereinigte Holzgas in Verbrennungsmotoren oder Gasturbi-nen verfeuert, neuere Entwicklungen gehen auch in Richtung Brennstoffzelle. Massgebend für den Erfolg der Anlagen sei aber die Nutzung der anfallenden Wärme. Diese Wärme speist bei grösse-ren Anlagen zumeist ein angeschlossenes Fernwärmesystem.

Regelmässiger WärmeabnehmerIn Nesslau wird ein Holzkraftwerk betrie-ben, das nach dem ORC-Prinzip funktio-niert (Organic Rankine Cycle, siehe Kas-ten). Aus jährlich knapp 15 000 MWh Wärmeenergie aus einer mit Holzschnit-

zeln befeuerten Kesselanlage werden rund 2400 MWh Elektrizität erzeugt. Die

Wärme wird hier ebenfalls in einem Fern-heizsystem benützt. In Zusammenhang mit der kostendeckenden Einspeisevergü-tung für Elektrizität (KEV) ging Keel auf die Kalkulation von Wärmegestehungs-kosten ein und präsentierte ein Muster-kalkulationsblatt. Für Bauern mit eigener Waldbewirtschaftung könnte ein Holz-WKK von Interesse sein, meinte Keel, wobei jedoch das Vorhandensein von grösseren regelmässigen Wärmeabneh-mern wichtig sei. n

Mit Holzgas kann Wärme und Strom produziert werden (in der Mitte der Holzvergaser, links der Verbrennungsmotor mit Generator). (Bild: Andreas Keel)* Energie-Ingenieur, Erlinsbach

Organic Rankine Cycle Der Organic Rankine Cycle (ORC) ist gemäss Wikipedia ein Verfahren des Betriebs von Dampfturbinen durch ein anderes Arbeitsmittel als dem Wasser-dampf, nämlich durch organische Flüssigkeiten mit einer niedrigen Ver-dampfungstemperatur. Das Verfahren kommt vor allem dann zum Einsatz, wenn das zur Verfügung stehende Tem-peraturgefälle zwischen Wärmequelle und Wärmesenke zu niedrig für den Betrieb einer von Wasserdampf angetrie-benen Turbine ist, was bei der Stromer-zeugung mithilfe der Geothermie, der Wärme-Kraft-Kopplung sowie bei Solar-kraftwerken und Meereswärmekraftwer-ken der Fall ist. Die Entspannungsma-schinen (Turbine, Schraubenexpander) werden typischerweise mit Silikonöl, Kältemittel oder brennbarem Gas betrieben.

Page 78: Schweizer Landtechnik 6-7/12

6/7 2012 Schweizer Landtechnik

SVLT Impressum

Bestellformular/BerufsbekleidungKinder-Kombi, 100% Baumwolle Alter 2 3 4 6 8 10 12 14blau-rot kombiniert Grösse 92 98 104 116 128 140 152 164

CHF 38.– 43.– 48.–Anzahl

Kombi, rot-schwarz, CHF 82.– Grösse S = 44/46 M = 48/50 L = 52/54 XL = 56/5860% Baumwolle, 40% Polyester AnzahlKombi, rot, CHF 60.–, solange Vorrat Grösse 44 46 5675% Baumwolle, 25% Polyester AnzahlLatzhose, rot, CHF 58.– Grösse 44 46 48 50 52 54 56 5875% Baumwolle, 25% Polyester AnzahlT-Shirt, grau meliert, CHF 18.– Grösse S M L XL100% Baumwolle Anzahl

Unsere Preise verstehen sich ohne MwSt. und Versandkosten. Zahlung 30 Tage netto.

Name Vorname

Adresse

PLZ/Ort

Einsenden an SVLT, Postfach, 5223 Riniken, Fax 056 441 67 31

Traktorimmatrikulationen erstes Quartal 2012Von Januar bis und mit März sind 728 Traktoren zugelassen worden, 39 mehr als im Vorjahr. Wie der Vergleich mit demselben Zeitraum 2011 zeigt, ist die Rangliste in Bezug auf verkaufte Stückzahlen unter den ersten acht Herstellern unverändert geblieben. Prozentual klar zulegen konnten bislang New Holland und Claas, während Kubota, Landini und Rigitrac im ersten Quartal gegenüber 2011 noch verhalten agieren. Stagnierte das Transportergeschäft, legten die Zweiachsmäher-Verkäufe Januar–März umso spektakulärer zu: Von 46 im gleichen Zeitraum 2010 auf 78 im Jahr 2011 und jetzt auf 96, was 23% Zuwachs gleichkommt.

SchweizerLandtechnik

Herausgeber Schweizerischer Verband für Landtechnik (SVLT), Willi von Atzigen, Direktor

Redaktion Ueli Zweifel: [email protected] Dominik Senn: [email protected] Ruedi Hunger: [email protected] Ruedi Burkhalter: [email protected] Tel. 056 462 32 50

Mitglieder- und Abodienste, Mutationen Postfach, 5223 Riniken Tel. 056 462 32 00, Fax 056 462 32 01 Internet: www.agrartechnik.ch

Inserate Espace Media AG, Fachmedien Agrar Dammweg 9, Postfach, CH-3001 Bern Ingrid Wilms, Tel. 031 330 30 17 Fax 031 330 30 57 E-Mail: [email protected], www.agripub.ch

Anzeigenverkauf Daniel Sempach, Tel. 034 415 10 41 E-Mail: [email protected] Andreas Schwab, Tel. 031 330 37 54 E-Mail: [email protected] Stephan Widmer, Tel. 079 628 31 83 E-Mail: [email protected]

Anzeigentarif Es gilt Tarif 2012 Kombinationsrabatt: 25% bei gleichzeitigem Erscheinen in «Technique Agricole»

Druck und Spedition Stämpfli Publikationen AG Wölflistrasse 1, 3001 Bern

Produktionskoordination Roberto Bruno

Erscheinungsweise 11-mal jährlich

Abonnementspreise Inland: jährlich CHF 107.– (inkl. MwSt.) SVLT-Mitglieder gratis. Ausland: auf Anfrage

Ausgabe 8/2012

Markt Herbstsaat: Überblick über die aktuellen

Säsysteme

Plattform Strategien zur Verhinderung von

Bodenverdichtungen

Wissen Arbeitsscheinwerfer: mehr Licht und

längere Lebensdauer

74. Jahrgang

Nr. 8/2012 erscheint am 9. August 2012

Anzeigenschluss 19. Juli 2012

Traktoren 2010 2011 2012Fendt 90 117 136John Deere 81 112 128New Holland 86 80 104MF 34 59 63Deutz-Fahr 55 54 58Claas 34 41 50Hürlimann 44 33 39Steyr 19 30 30Lindner 21 28 26Case IH 16 30 24Valtra 15 29 22Same 6 18 18Mc Cormick 15 7 9Kubota 11 30 7Zetor 2 3 6Landini 14 11 4RigiTrac 0 7 3Lamborghini 0 0 1Carraro 1 0 0Total 544 689 728

Transporter 2010 2011 2012Reform 22 18 16Aebi 12 19 14Lindner 8 2 9Schiltrac 2 5 2Caron 0 1 0Total 44 45 41

Zweiachsmäher 2010 2011 2012Aebi 23 38 43Reform 16 25 40A. Carraro 6 12 9BCS 0 2 2Ferrari 0 0 2Pasquali 1 1 0Total 46 78 96

Page 79: Schweizer Landtechnik 6-7/12

W. Mahler AG | Forsttechnik, Strassenunterhalts- und Teleskopmaschinen | Bachstrasse 27 | CH-8912 Obfelden | Tel. 044 763 50 90 | www.wmahler.ch

Der Allrounder auf dem Betrieb

» Einzigartige Rundumsicht, grosse Kabine» Traktorenhomologation, Anhängelast bis 21 t» Hubkraft bis 4’100 kg, Hubhöhe bis 10 m» Fahrzeugbreiten ab 1,80 m» 30 verschiedene Modelle für die Landwirtschaft

Der Allrounder auf dem Betrieb

Merlo Superkompakte: Für harteArbeit auf engstem Raum

Merlo Turbofarmer: Die wendigeHochleistungsmaschine

Merlo Multifarmer: Teleskopstaplerund Traktor in einem. Mit Drei-Punkt-Aufhängung und mechanischerZapfwelle

W. Mahler AG | Forsttechnik, Strassenunterhalts- und Teleskopmaschinen | Bachstrasse 27 | CH-8912 Obfelden | Tel. 044 763 50 90 | www.wmahler.ch

mahler_merlo_landw01_dt_185x128.qxd 14.1.2011 10:03 Uhr Seite 1

HauptsitzRohrer-Marti AGIndustriestrasse 533052 ZollikofenTel. +41 31 910 30 40Fax +41 31 910 30 41

NiederlassungRohrer-Marti SARoute de Cossonay 181040 EchallensTél. +41 21 881 20 07Fax +41 21 881 20 32

www.rohrer-marti.ch | [email protected]

VERKAUF & BERATUNGHOFMONTAGEGROSSES LAGER

PROFITIERENSIE VON UNSEREM

SERVICE

PNEUHAUS EdI LEUHohenrainstrasse 44CH-6280 Hochdorf

Tel. +41 (41) 910 03 10Fax +41 (41) 910 52 05www.pneuhausleu.ch

LANdwIRTSCHAFTSREIFEN, KOMPLETTRädER, ACHSEN

PNEUHAUS EdI LEU

Page 80: Schweizer Landtechnik 6-7/12

Generalimporteur: ProfiPneu AG, 4553 Subingen, Tel. 032 626 55 54

Wir von ALLIANCEbieten IhnenGesamtlösungen füralle Bereifungen.

www.profipneu.ch

öga Oeschberg, Koppigen:Sektor 9.1, Stand 354

Viel MehrWert

Sichern Sie sich unseren Komfort- und Produktivitätsschub.Entscheiden Sie sich für die John Deere TLS-Vorderachsfederungund geniessen Sie mehr Traktion, Zugleistung und Komfort.

TLS kostenlos, bei Ihrem neuen Traktor der Serie 6R.Versprochen ist versprochen. Besuchen Sie den John DeereVertriebspartner in Ihrer Region.

www.JohnDeere.ch

* Ihre kostenlose TLS-Vorderachse gibt es für alle Traktoren derSerie 6R – aber nur bis zum 31.07.2012.

Matra3250 Lyss, Industriering 19, Tel. 032 387 28 28www.matra.ch, [email protected]

TLSVorderach

sfederung

kostenlos*

HandelnSie jetzt!