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Scotland, I miss you! Was bleibt mir anderes übrig als Fernweh und Erinnerungen zu schüren, um 2012 die Zeit der Scottish Six Days zu überstehen. Jährlich regt sich schon im März der Virus, welcher mich schon 1969, im zarten Alter von 14 Jahren befallen hat und ich mich an den Helden der 6-Tagefahrt in Schottland orientierte. Wie sehr hatte ich mir gewünscht eines Tages auch in Schottland an den Six Days teilzunehmen. 35 Jahre später, 2002 ging dieser Wunsch in Erfüllung und es folgten 9 weitere Teilnahmen an diesem Mythos. Für 2012 war eine Reise nach Fort William als Zuschauer geplant, Low Budget mit Roller, Bed and Breakfest und Regenausrüstung,. Leider verpuffte das Abenteuer unter dem ökonomischen Druck. So verfolge ich die Veranstaltung eben über den Live-Ticker der ssdt.org website, wo täglich die aktualisierten Ranglisten der gewerteten Fahrer ersichtlich sind. Der aktuelle Blues lässt die Erinnerungen an meinen ersten Besuch der SSDT 1977 aufleben, wo ich mit meinen Töffkollegen Sämi und Werner die Luft dort schnuppern wollte. Back to the beginnings Sämi & Werner (XT 500) / Zeebrugge meine XL 250 / Factory-Red Mai 1977, meine erste grosse Reise mit der Honda XL, nach erfolgreichem Abschluss der Motocross Weltmeisterschaft 1976 präsentierten sich die Honda Werksmaschinen 1977 ganz in Rot. Ich traute mich damals noch nicht den Motor auch rot zu färben und fuhr so nur eine „Semi-Werksmaschine“. Die Bikes auf der Fähre Klein Walterli auf grosser Fahrt Dann in Hull/GB erstmalig der Linksverkehr, unsere Sprachkenntnisse und die Beschilderungen ungenügend, ab auf die Autobahn Richtung Norden und in die Highlands.

Scotland, I miss you! - TWN-Club...Scotland, I miss you! Was bleibt mir anderes brig als Fernweh und Erinnerungen zu sch ren, um 2012 die Zeit der Scottish Six Days zu berstehen. J

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  • Scotland, I miss you! Was bleibt mir anderes übrig als Fernweh und Erinnerungen zu schüren, um 2012 die Zeit der Scottish Six Days zu überstehen. Jährlich regt sich schon im März der Virus, welcher mich schon 1969, im zarten Alter von 14 Jahren befallen hat und ich mich an den Helden der 6-Tagefahrt in Schottland orientierte. Wie sehr hatte ich mir gewünscht eines Tages auch in Schottland an den Six Days teilzunehmen. 35 Jahre später, 2002 ging dieser Wunsch in Erfüllung und es folgten 9 weitere Teilnahmen an diesem Mythos. Für 2012 war eine Reise nach Fort William als Zuschauer geplant, Low Budget mit Roller, Bed and Breakfest und Regenausrüstung,. Leider verpuffte das Abenteuer unter dem ökonomischen Druck. So verfolge ich die Veranstaltung eben über den Live-Ticker der ssdt.org website, wo täglich die aktualisierten Ranglisten der gewerteten Fahrer ersichtlich sind. Der aktuelle Blues lässt die Erinnerungen an meinen ersten Besuch der SSDT 1977 aufleben, wo ich mit meinen Töffkollegen Sämi und Werner die Luft dort schnuppern wollte. Back to the beginnings

    Sämi & Werner (XT 500) / Zeebrugge meine XL 250 / Factory-Red

    Mai 1977, meine erste grosse Reise mit der Honda XL, nach erfolgreichem Abschluss der Motocross Weltmeisterschaft 1976 präsentierten sich die Honda Werksmaschinen 1977 ganz in Rot. Ich traute mich damals noch nicht den Motor auch rot zu färben und fuhr so nur eine „Semi-Werksmaschine“.

    Die Bikes auf der Fähre Klein Walterli auf grosser Fahrt Dann in Hull/GB erstmalig der Linksverkehr, unsere Sprachkenntnisse und die Beschilderungen ungenügend, ab auf die Autobahn Richtung Norden und in die Highlands.

  • Entlang dem Loch Leven, Paradies für Biker

    Dann Fort William, West End Car Park, unscheinbar einige PKW’s, Lieferwagen und Trialmotorräder. Ab diesem Jahr startet die SSDT direkt hier, nicht mehr in Edinburgh. All Red

    Volltreffer; Hondas in Rot, wie meine! Wer sind die Fahrer? Wir kauften gedruckte Programme, keine Ahnung wer startete. Berühmte Namen wie Sammy Miller auf Honda, Mick Andrews auf Yamaha, Bernie Schreiber/Bultaco und sein mir unbekannter Landsmann Marland Whaley. Der junge Whaley sollte mir der Werks-Honda die Traditionsveranstaltung mal locker aufmischen, die Resultate waren aber nicht so spektakulär, als ich mich darob erinnern könnte. Dennoch, den roten Hondas galt mein ganzes Interesse:

    No. 47 / Whaley Works TL (360/400 ccm?) No. 31 / The Master himself – Sammy Miller TL

  • Honda TL 125 (red) Bultaco bei der Maschinenabnahme (Rider-red)

    No. 168 Triumph Tiger Cub in der Sektion Die Bilder sind Zeitzeugen – beachtet die Haarpracht und Koteletten der geneigten Fachleute.

    Dann gings los. Nach Kinlochleven zu den ersten Sektionen und die Fahrer beobachten.

  • Das Interesse der Werke für mögliche Entwicklungen im Trialsektor war noch vorhanden

    No. 55 Bernie Schreiber No. 47 Marland Whaley

    Beat Montanus / CH / Montesa Malcolm Rathmell / GB / Montesa

    Winner 1977 war Arthur Lampkin auf Bultaco 350.

  • Für den Shopping Besuch in der Stadt trugen die Leute edlen Zwirn

    So trug es sich zu, dass wir die Scottish Six Days staunend in uns aufnahmen und am Donnerstag die Heimreise antraten. Das Timing der Heimfahrt schloss noch den Weltmeisterschaftslauf auf dem Hockenheimring mit ein, wo wir die röhrenden MV mit Phil Read und Giacomo Agostini im Motodrom gierig einzogen. Nass und glücklich der gewonnenen Eindrücke zogen wir im Heimatland ein, wo der Virus SSDT in meinem Innern weitertobte. 1979 folgte das Besuchsabenteuer Nr. 2: Mama und Bultaco im R4 verstaut und ab nach Schottland. (Einzelheiten siehe Walters Diary 2002 http://www.twnclub.ch/assets/scottish-six-days-trial-2002.pdf)

    Danach folgte meine Familienpause bis ins Jahr 2001. Abstecher in den Strassenrennsport liessen den Virus SSDT nicht verstummen und ich begann erneut mit dem Trialfahren. Die Scottish wurden wegen Maul- und Klauenseuche ausgesetzt und ich konnte meine Infektionserscheinungen nicht ausleben. 2002 wurde ich erstmals im Teilnehmerfeld aufgenommen und mein Traum wurde wahr. Die folgenden Abenteuer bis 2011 wurden freundlicherweise von Patrick Frei / TWN Club, auf der website http://www.twnclub.ch/scottish/index.php für die Nachwelt erhalten.

  • Doch nun zur Aktualität 2012: Dougie Lampkin tritt als WM-Fahrer zurück fährt jedoch die SSDT, Nigel Birkett und Dominique Guillaume treten noch mal an, Gilles Burgat, Walter Luft und Voita Kleka vertreten als über 60 jährige Fahrer die alte Garde. Was geht dieses Jahr alles ab?

    Pre 65 / Kinlochleven / 2 Days Trial 2012

    Carlos Casas liegt am Freitag, 4. Mai 2012 an 3. Stelle mit 3 Strafpunkten, Gerhard Ehrenreich und Joel Corroy sind leider ausgeschieden. Samstag 5. Mai bestätigt Casas seinen 3. Platz in der Endabrechnung, Sieger mit 0 Strafpunkten Davy Morewood auf Ariel 500. Mehrere Spanier scheiterten an der Maschinenabnahme, die Fahrzeuge waren zu stark modernisiert. Freund Duncan Mitchell / BSA belegt mit 29 Strafpunkten Platz 37. SSDT Fort William

    Montag, 7. Mai 12 Gago not on the list! Guillaume, Pizzolon und Robert sind die 3 Schweizer auf der Startliste, Eusebio Gago war eingeschrieben und startet nicht. Dafür fährt Masayoshi Tsuji, ein Freund aus alten Tagen. http://www.ssdt.org hat den Service für die Fernverfolgung der Veranstaltung ausgebaut. Der Ticker für den ersten Starter läuft seit Januar und die webcams liefern Bilder vom West End Car Park. 1 Stunde vor dem First rider away fiebere ich am Bildschirm und empfinde die Nervosität wie vor Ort. Die Tagesroute wird von verschiedenen Fahrern mit GPS Signal gefahren und können auf der Landkarte verfolgt werden. Aktualitäten werden täglich mehrmals auf der website aufgeschaltet und informieren den Rest der Welt mit SSDT Spirit.

    Jotagas / Pasquet sind am 2. Tag gemeinsam mit Dougie Lampkin/GASGAS mit 0 Strafpunkten in Führung. Das wäre der definitiv härteste Einschlag in der Trialszene, wenn endlich Pasquet und Jotagas im speziellen die SSDT für sich entscheiden würden. Mit Dougie ist auf jeden Fall zu rechnen. 10 Fahrer, darunter auch ein vormaliger Sieger, Joan Pons, sind nach 2 Tagen bereits ausgeschieden. Das Fahren mit der gelben Startnummer des Leaders beflügelt, wie bei der Tour de France das Maillot Jaune.

    Am Mittwoch wird das Teilnehmerfeld kräftig aufgemischt und fordert Opfer. Trotz der kurzen aber heftigen Routenwahl fassen viele Fahrer abends Zeitstrafpunkte für zu spätes Eintreffen im Parc Fermé. Alle mit mehr als 60 Minuten Verspätung Eintreffenden werden am Donnerstag ihre Startnummer mit einem roten Balken vorfinden und dürfen wohl weiterfahren, jedoch ausser Konkurrenz. Gabor Pizzolon scheidet nach den Sektionen E / Roughburn und wird ab Fersit mit je 50 Strafpunkten pro nicht gefahrene Sektion aufgelistet. Für den Newcomer bedeutet dies Ausschluss aus der Wertung. Technischer Defekt? Hoffentlich fährt er Donnerstag wieder. Guillaume und Robert ohne Zeitstrafen, Platzierung in den ersten 60 Positionen mit soliden Leistungen. Ich wünsche Cedric Robert bei seiner dritten Teilnahme endlich ein Durchkommen an der SSDT. Leader Pasquet clean!

    Donnerstag: Nevis Radio Live Stream http://www.nevisradio.co.uk/ über Internet funktioniert und ich kann die morgendliche Informationssendung mit John Moffat abhören. Fahrerportraits, Interviews vor Ort und Hintergrundinformationen in schottischem Dialekt vermitteln direkte Impressionen. Pasquet ist alleiniger Leader, fährt bei Gorton und Fersit erste Punkte ein und wird am abend in der Gesamtrangliste neu eingereit. Harter Tag, tiefe Temperaturen, teilweise Schnee und lange Runde fordern leider weitere Ausfälle. Masayoshi Tsuji und Kollege Ito verpassen 1 Sektionengruppe und werden excluded.

    Freitag: Dougie Lampkin ist neuer Leader vor Michael Brown (Charlot) und Jordi Pasquet. Brown war schon 2 oder 3 mal auf dem Podest und hat den Gesamtsieg immer knapp verpasst. Alle haben einen Sieg verdient. Peninsula Day mit Zuschauerfreundlichen Sektionen.

    Samstag, Day 6 SSDT: The Winner is Dougie Lampkin! James Dabill auf 2. Platz mit gleich viel Nuller, Einer, Zweier, Dreier & Fünfer, aber Dougie war länger (2 Tage) mit 0 Strafpunkten unterwegs. 3. Rang für Michael Brown. Lampkin hat seine Klasse mit dem 6. Sieg erneut bewiesen. Sein erster Sieg datiert 1994, also eine lange Zeit um Geschichte zu schreiben. That’s Scottish! Scotland, I miss you! Walter Traber/ May 12 - 2012