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Intro Conférencier und Bürger von Paris betreten die Bühne Conférencier: Mesdames et Messieurs, kommt, kommt! Ich will euch von den letzten Neuigkeiten berichten, die euch in Erstaunen und vielleicht sogar in Schrecken versetzt werden. Tretet näher die Herrschaften - die Vorstellung beginnt. Song: Ouverture / Prolog Conférencier: Bettler, Bauern, Händler, Fürsten, brave Bürger von Paris, alle, die nach Neuem dürsten, hier bei mir erfahren Sie's. Hört die neuste Klatschgeschichte und klingt das was ich berichte euch ein bisschen zu bizarr, denkt daran, hier spricht ein Narr! Bürgerin von Paris: Denkt daran, hier spricht ein Narr! Conférencier: Doch die Nachricht, die ich bringe, klingt euch sicher wie Musik, denn der Vater aller Dinge ist nun mal ein schöner Krieg Weil die bösen Hugenotten unserm wahren Glauben spotten schlachten wir sie einfach mal, sagt sich unser Kardinal. Bürger von Paris: Sagt sich unser Kardinal! Conférencier: Er kann mit zwei Zungen reden, süß doch unberechenbar als ob er i m Garten Eden höchstpersönlich Schlange war All das kümmert unsern König aber leider herzlich wenig denn der König hat zudem ein viel größeres Problem Bürger von Paris: Ein viel größeres Problem Ein viel größeres Problem Ein viel größeres Problem Conférencier: Weil ihm seine Frau Gemahlin bisher noch kein Kind gebar steht sein Ruf als Mann nun mal in Volkes Augen wacklig da Und derweil weiß all sein Denken schlau der Kardinal zu lenken Es gibt keinen auf der Welt,

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Bürger von Paris:

Es gibt keinen auf der Welt

Conférencier:

der sich ihm entgegen stellt!

Alle:

Lalalalala la la lalalalalalalaLalalalala la la lalalalalalala

La la la la laaa la

Lalalalalalala

Conférencier:

Aber einer wird sich finden, welcher sich ihm widersetzt

er wird das Böse überwinden

Wie's dazu kommt, das hört ihr jetzt!

Szene 2

D’Artagnan + 3 Freunde auf der Bühne

Song: Heut ist der Tag

D’Artagnan:

Heut ist der Tag, an dem alles beginnt

Ich werd Musketier, dem kein Gegner entrinntIch fürchte mich nicht, trotze jeder Gefahr 

Heute mach ich meine Träume wahr 

(parallel läuft Fechtszene D'Artagnan und Freunde)

Heute lass ich das Haus meiner Eltern zurück,

 breche auf nach Paris, denn dort wartet mein Glück 

Musketier, so wie mein Vater, das werd ich dort werden

Eine Rüstung aus Gold und ein schnaubendes Pferd,

für Gerechtigkeit kämpf ich mit flammendem Schwert

Bald schon werd ich der strahlendste Held sein auf Erden

Ich durchziehe ganz Frankreich

von Metz bis Bordeaux

und die Liebe erwartet mich auch irgendwo

Die Zukunft ist schön und die Welt wird mir offen stehn

Heut ist der Tag,

heut winkt mir das Leben

Ja, heut ist der Tag,

ich werd das Leben erlebenHeut fängt sie an, meine Reise als Held,

die Reise zu Ehre, zu Macht und zu Geld,

ich weiß ich bin nicht ohne Grund auf der Welt,

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ich fürchte nur Gott und ich folge dem Wind

Heut ist der Tag an dem mein Leben beginnt,

es beginnt

Von den Feinden gefürchtet, vom Volke verehrt,

von Poeten besungen, in Mythen verklärt

All meine Taten vollbring ich zum Ruhme des Landes

Selbst der König vertraut mir und fragt mich um Ratund ich gebe ihn gerne für Krone und Staat

Ich lös alle Fragen dank meines scharfen Verstandes

Jeder Kampf geht als wahrer Triumph für mich aus

und ich führe die schönsten der Frauen nach Haus

Die Zukunft ist schön

und die Welt wird mir offen stehn

Heut ist der Tag,

heut winkt mir das Leben

Ja, heut ist der Tag,ich werd das Leben erleben

Heut wird er wahr, mein verwegener Traum,

heut ist für Angst und für Zweifel kein Raum,

ich halt meine Wünsche nicht länger im Zaum,

 bald bin ich als Held aller Helden bekannt

und mit Bewunderung wird mein Name genannt

D’Artagnan

D’Artagnan

Platz für… D’Artagnan!

Mutter kommt auf die Bühne:

Mutter:

D'Artagnan?... D'Artagnan?

Hier steckt ihr also. Ihr habt doch nicht etwa…

Vater:

Wir? Aber woher denn?

Mutter:

Du sollst dich doch nicht so verausgaben, das hat dir der Doktor verboten.Vater:

Wohlmöglich sehe ich meinen jungen Monate lang nicht mehr, vielleicht sogar Jahre.

Mutter (zu D’Artagnan):

Hier, damit solltest du die nächsten Wochen auskommen.

Dann hol ich jetzt mal… du weißt schon!

Vater (zu D’Artagnan):

Hier, nimm den mit. (überreicht Brief)

D’Artagnan:

Ein Brief... An Monsieur de Treville, Hauptmann der königlichen Musketiere!Vater:

Ein Empfehlungsschreiben. Treville ist ein alter Freund von mir.

D’Artagnan:

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Danke Vater! (umarmt ihn)

Vater:

Er wird am besten beurteilen können, ob du das Zeug zu einem Musketier hast.

D’Artagnan:

Hast du da etwa Zweifel?

Vater:

Erst wenn man der Gefahr ins Auge sieht, weiß man aus welchen Holz man geschnitzt ist.

D’Artagnan:An Mut soll es mir nicht mangeln, Vater! Verlass dich drauf, ich werde Musketier!

Vater:

Und ich wünsch es dir, mein Junge.

D’Artagnan:

Vater, willst du mir nicht endlich verraten, warum du selbst kein Musketier mehr bist?

Muter:

Huhuuuuuu, ich komme...

Er soll sich aber die Augen zuhalten!

Vater: Na los, los.

Augen zu, deine Mutter und ich haben uns lange den Kopf zerbrochen über ein passendes

Abschiedsgeschenk.

Mutter:

 Nicht gucken! Erst wenn ich jetzt sage. Von deinem Vater und mir, unser bestes Pferd im stall!

D’Artagnan:

Unser bestes Pferd im stall! Aber wir haben doch nur ein Pferd… Pomme de Terre! Das ist kein Pferd, das

ist ein Klotz am Bein.

Vater:Etwas mehr Respekt vor dem treuen Tier! Mit seiner überwältigenden Klugheit hat es mich aus manch einer 

Zwickmühle gerettet.

Mutter:

Sieh doch, ich hab ihm eigens eine Schleife umgebunden.

D’Artagnan:

Ja, die lass ich lieber dran, sonst fällt der ganze Gaul noch auseinander.

Keine Angst, ich habe durchaus Verwendung für dich. Der Pferdemetzger kann mir ein paar Würste als

Wegzerrung aus ihm machen.

Och nein, war nur Jucks. (Pomme de Terre beißt zu) Au!

Mutter:Hier hast du etwas Geld für unterwegs.

Vater:

Und das hier hat der Waffenschmied für dich geliefert.

D’Artagnan:

Mein erster eigener Degen!

Mutter:

Sei vorsichtig damit!

D’Artagnan:

 Natürlich, AU! hahaVater:

Ziehe ihn nie ohne Not, hörst du, und lass dich auf keinen Fall zu einem Duell hinreißen, die hat der König

strengstens verboten.

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D’Artagnan:

Ich wird’s beherzigen, Vater. Ehrlichkeit, Mut...

Vater:

…und der Wille zu teilen…

Beide:

…machen die Welt einen Ort zum verweilen.

D’Artagnan (singt):Heut ist der Tag,

heut winkt mir das Leben,

 ja, heut ist der Tag

Ich werd das Leben erleben

Heut wird er wahr, mein verwegener Traum...

D'Artagnan reitet auf Pomme de Terre von dannen.

Szene 3

Wirtshaus im Hintergrund, Milady de Winter tritt in Erscheinung

Song: Milady ist zurück 

Milady:

Ah, unverkennbar...

nirgends duftet der Sommer so herrlich wie hier in Frankreich

Wie hab ich es vermisst!

(das Treiben vor dem Wirtshaus nimmt zu, Bürger treten in Erscheinung)

Goodbye England, bonjour ma douce France

Ich bin wieder da und ergreif meine Chance

Die Jahre meiner Wanderschaft verliehen mir neue Kraft

Lange war ich vogelfrei - das ist vorbei, das ist vorbei

Wie der Phönix ersteh ich neu und steige hoch empor 

Die alten Wege geh ich neu, stärker als zuvor 

Und ich spreize mein Gefieder und ich blicke stolz umher 

Und ich duck mich niemals wieder 

 Nein, nie mehr, nie mehr, nie mehr, nie mehr, nie mehr 

Ich bin zurück 

Ich bin zurück 

Ich war geächtet und verbannt

Verjagt aus meinem Vaterland

nun hab ich das Versteckspiel sattMich setzt man nicht schachmatt

Gelitten hab ich lang genug

Die Dame ist am Zug

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Wie der Phönix ersteh ich neu und steige hoch empor 

Die alten Wege geh ich neu - stolzer als zuvor 

In der Luft ein Duft von Flieder legt sich um mich süß und schwer.

 Noch mal stößt mich keiner nieder 

 Nein, nie mehr, nie mehr, nie mehr, nie mehr, nie mehr 

Ich bin zurück 

Ich bin zurück 

Und schließlich ist da noch er 

Und ich hoffe so sehr, dass wir diesmal glücklich werden

Die Lügen wogen so schwer 

Doch sie sollen nie mehr unser ganzes Glück gefährden

All meine Kraft will ich darauf verwenden wieder bei ihm zu sein

Ich werde nie wieder mein Leben verschwenden

Denn dieses Mal wasch ich mich vor ihm rein.

Wie der Phönix ersteh ich neu und steige hoch empor 

Die alten Wege geh ich neu - weiter als zuvor 

Und die toten Liebeslieder feiern ihre Wiederkehr und verstummen niemals wieder 

 Nein, nie mehr, nie mehr, nie mehr, nie mehr, nie mehr 

Ich bin zurück 

Für alle Zeit

Für alle Zeit

Für alle Zeit

Zurück 

(Rochefort tritt auf)

Rochefort:

Milady de Winter!

Milady:

Monsieur Rochefort!

Rochefort:

Oberbefehlshaber der Leibgarde unseres Kardinals! Wie war eure Reise?

Milady:Strapaziös! Vor allem die Überfahrt über den Ärmelkanal steckt mir noch in den Knochen.

Rochefort:

Ich bin untröstlich.

Milady:

Schade, dass man keinen Tunnel darunter graben kann.

Rochefort:

Was gibt es aus England zu berichten?

Milady:

Verzeiht, aber ich habe das Bedürfnis mich zunächst ein wenig frisch zu machen.

(D'Artagnan kommt mit Pomme de Terre hinzu)

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D'Artagnan:

So alter Knabe, dies scheint mir ein richtiges Plätzchen um ein wenig zu verschnaufen.

Rochefort (packt Milady fest am Arm):

Ich darf euch daran erinnern, dass ihr nicht zu eurem Vergnügen wieder in Frankreich seid. D'Artagnan:

He da Strolch! Finger weg von der Dame!

Rochefort:

Scher dich um deinen eigenen Kram!

(D'Artagnan zieht den Degen, Rochefort ebenso, es kommt zum Kampf, wobei D'Artagnans Degen in zwei

Teile zerbricht.)

Milady (lachend):

Schön, dass es noch Kavaliere gibt!

Ein Gardist (kommt hinzu):

Ärger Hauptmann?

Rochefort:

Ach, ein Unruhestifter, womöglich ein Hugenotte!D'Artagnan:

Ich wollte nur Rast machen und etwas essen.

Wirt:

Ich will hier kein Hugenottengesindel!

D'Artagnan:

Aber ich bin...

Wirt:

Kein aber, verschwinde!

D'Artagnan:Ich bin kein Hugenotte! Mein Pferd ist es auch nicht! (Pomme de Terre schüttelt die Mähne)

(zu Rochefort) Ich bin auf dem Weg nach Paris! Ich will Musketier werden! Hier, seht mein

Empfehlungsschreiben.

Ein Gardist:

Wie herzig! Die Musketiere bekommen Nachwuchs.

Rochefort:

Die lästige Sippschaft ist schon groß genug.

(Rochefort entreißt D'Artagnan den Brief)

D'Artagnan:

Hey, Vorsicht, den hat mein Vater geschrieben!

Rochefort (liest nuschelnd):

Mein teurer Treville... *nuschel*...das Herz eines Musketiers schlägt... Er ist ein guter Junge, ich hoffe nur,

dass wir ihn nicht allzu sehr verhätschelt haben... (er lacht hämisch)

Hat ja eine hohe Meinung von dir, dein alter Herr!

(D'Artagnan geht wütend auf Rochefort los, Gardisten halten ihn zurück, es kommt zum kurzen Kampf, in

dessen Verlauf D'Artagnan zu Boden geht und von den Gardisten getreten wird)

Rochefort: Nimm deine klapprige Schindmähre und verschwinde!

D'Artagnan (noch am Boden liegend):

Untersteht es euch, mein edles Ross zu beleidigen!

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(Ein Gardist schlägt auf das Hinterteil von Pomme de Terre, der vor Schreck davonhastet)

D'Artagnan springt auf:

He mein Pferd, mein Pferd! (hastet hinterher)

Milady:

Chapeau Rochefort, wieder eine Heldentat vollbracht!

Rochefort:Milady de Winter, kommen wir zum Thema! Was habt ihr auf der Insel in Erfahrung gebracht?

Milady:

Dem Kardinal drohen ernste Schwierigkeiten. Die Hugenotten haben England um Beistand ersucht und der 

englische König beabsichtigt, ihrem Hilferuf Folge zu leisten.

Rochefort:

Dann steht uns also Krieg mit England bevor?

Milady:

 Nicht nur das! England wiederum kann auf den Beistand seiner spanischen Verbündeten zählen.

Rochefort:Und wir wären von zwei Seiten eingeschlossen!

Milady:

Soll der Kardinal zusehen, wie er da herauskommt! Ich habe meinen Teil getan. Oh, ich freu mich ja so auf 

Paris! (im Hintergrund ertönt der instrumentale Anfang von „Paris“)

Rochefort:

Ihr seid nach wie vor verbannt! Vergesst das nicht! Ihr bezieht hier Quartier und verhaltet euch so

unauffällig wie möglich!

Milady:

Ja, aber ich…Rochefort:

ICH fahre nach Paris, um den Kardinal über die Zuspitzung der Lage zu unterrichten. Ihr wartet hier auf 

weitere Befehle.

Milady:

Rochefort, mein Wunsch...

Rochefort:

....tut nichts zur Sache! Hier gelten ausschließlich die Wünsche des Kardinals!

Szene 4

Athos, Aramis, Porthos, Constance und Bürger von Paris treten in Erscheinung

Song: Paris

Athos:

Die Stadt reckt und streckt sich und schüttelt die Mähne,

sie blickt wild umher und sie fletscht ihre Zähne

Sie keucht einen Fluch und sie spuckt in die Seine,

ein schmieriges Weib, Paris!

Aramis:

Sie steht schwankend auf aus den stinkenden Decken,

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den Typhus im Leib, das Gesicht voller Flecken

Die versucht sie mit Puder und Rouge zu verstecken,

denn eitel ist sie, Paris!

Porthos:

Und sie weckt ihre Kinder, die Männer und Frauen,

die mit leerem und hungrigem Blick auf sie schauen,

die Abscheu erwecken, doch niemals vertrauen,genauso wie sie, Paris

Alle 3:

Und wohin wir uns immer im Leben auch wenden,

all unsre Wege, sie werden hier enden

Sie hat uns auf ewige Zeit in den Händen,

sie lässt uns nicht los, Paris

Gesamtes Ensemble:So ist das Leben in Paris,

trostlos und wundervoll zugleich,

Mal bitter und mal zuckersüß,

mal knüppelhart und mal daunenweich

Constance:

Die Sonne geht auf über Greisen und Kindern,

Bettlern und Kaufleuten, Heil’gen und Sündern,

Seelsorgern und über Unheilverkündern,über Liebe und Leid, Paris

Huren:

Und so kommen wir in Scharen auf den Markt der schönen Waren,

wo wir alles offenbaren und uns streiten und uns paaren

 bis wir dann in ein paar Jahren

lachend in die Grube fahren!

Gesamtes Ensemble:

So ist das Leben in Paris,trostlos und wundervoll zugleich,

Mal Märchenschloss und mal Verlies,

Heimat für arm und für reich

Constance:

Oh ein hübscher Kerl, wie heißt er denn?

D’Artagnan:

Ehm, oh… Pomme de Terre!

Constance:Pomme de Terre? Ein... schöner Name.

D’Artagnan:

In seinen Adern fließt Araberblut. Jawohl! Zu einem zehntel!

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Darum ist er auch so feurig.

Die anderen neun zehntel sind westfälisches Kaltblut.

Übrigens, mein Name ist D’Artagnan. Und eurer?

Constance:

Gebt Acht, euer Pferd!

D’Artagnan:

Hey da, mein Gaul, haltet den Dieb!

Athos:Aaaah, sieh dich gefälligst vor!

D’Artagnan:

Oh, verzeiht mein Herr.

Athos:

Mach nächstens die Augen auf!

D’Artagnan:

Ich war in Eile. Doch ihr habt Recht. Das ist noch lange kein Grund ein altes Väterchen über den Haufen zu

rennen, nicht wahr?

Athos:Ein altes Väterchen… du beleidigst einen Herren von Stand!

D’Artagnan:

Ich bin aus der Gascogne und ihr seid…

Athos:

Stocksauer! Ein solch impertinenter Angriff auf meine Ehre will ausgefochten werden!

D’Artagnan:

Wenn’s beliebt, wohl an!

Athos:

 Nicht hier! Das ist verboten. Morgen früh um 6 Uhr hinterm Karmeliterkloster im Luxembourg.D’Artagnan:

Um 6 im Luxembourg, jawohl.

Ehm, wie komm ich da noch mal hin?

Gesamtes Ensemble:

Denn wenn sie dich verführt,

 ja dann bist du verloren

und sie haucht dir die Wahrheit ganz sacht in die Ohren

und dann stirbst du in ihr und wirst wiedergeboren

Du liebst sie so sehr, Paris

Porthos:

Ungehöriger Flegel! Hast du keine Augen im Kopf?

D’Artagnan:

Verzeiht, es macht mich betroffen, euch getroffen zu haben. Doch bei solch üppiger Trefferfläche wäre ich

noch betroffener, hätt ich euch nicht getroffen.

Porthos:

Willst du damit sagen, dass ich ein Fettwanst bin?

Du beleidigst einen Herrn von Stand, ich verlange Genugtuung. Morgen früh um 6 Uhr…D’Artagnan:

Oh, wäre eine Stunde später auch genehm? Um 6 habe ich bereits einen Termin.

Porthos:

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 Nun denn morgen früh um 7 Uhr, hinterm Karmeliterkloster im Luxembourg - Haha!

Gesamtes Ensemble:

So ist das Leben in Paris,

trostlos und wundervoll zugleich,

Mal Märchenschloss und mal Verlies,

Heimat für arm und für reich

D’Artagnan:

Oh mademoiselle, ihr Tüchlein!

Aramis:

Mon Dieu! Excusez… ah!

D’Artagnan: 

Die Dame ließ es fallen…

Aramis:

Es war für mich bestimmt!

D’Artagnan:Ach was! Was will denn ein erwachsener Mann mit einem Spitzentüchlein?

Aramis:

Unverfrorenheit! Du beleidigst…

D’Artagnan:

…einen Herrn von Stand, und ihr verlangt Genugtuung, hab ich Recht?

Aramis:

Ich erwarte dich morgen früh um…

D’Artagnan:

…um 8!Aramis:

hinterm…

D’Artagnan:

…hinterm Karmeliterkloster im Luxembourg!

Aramis:

Dich wird ich Mores lehren!

Gesamtes Ensemble:

Paris, Paris, Paris, Paris

Mutter von Arm und von ReichParis, Paris, Paris, Paris,

für sie sind doch alle Menschen gleich

.

.

.

D’Artagnan:

Kaum 2 Stunden in der Stadt und schon 3 Freunde!

Gesamtes Ensemble:

Paris, ParisParis!

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Szene 5

Kardinal Richelieu kniend vorm Kreuz.

Song: Oh Herr 

Kardinal:

Oh Herr, höre gnädig mein Gebet,

eine Zeit des Kampfes steht bevor Oh Herr, welche Macht verleihst du mir,

dankbar blicke ich zu dir empor 

Du hast mich unter allen Menschen auserwählt

damit ich dieses Land für dich regier 

Du gabst uns einen König, dem die Weisheit fehlt

und der sich lenken lässt von mir 

Oh Herr, es ist nicht immer leicht

doch mit Geduld erreicht man viel

Oh Herr, ich muss geschickt taktiernverschlungne Wege führn ans Ziel

Bald fängt ich eine neue Ära an

Dein Reich bricht über uns herein

Dafür tu ich alles was ich kann

Unsere Macht wird endlos sein

 Nicht alle werden unsern großen Plan verstehn

Man braucht Verstand und Mut dazu

Und bald wirst du mit Stolz auf mich herniedersehn

drum segne gnädig was ich tuDu und ich zusammen

Amen

Szene 6

Im Saal des Schlosses von König Ludwig und Königin Anna

Kardinal:

Eure königliche Majestät, Königin Anna

König:

Kardinal Richelieu, wie ich höre, handelt es sich um eine Angelegenheit von äußerster Dringlichkeit.

Kardinal:

Ich bedaure zutiefst, euch dies mitteilen zu müssen, Majestät, doch wir stehen an der Schwelle eines Krieges

mit England.

Anna:

Das ist ja entsetzlich!

Kardinal:

Eines Krieges, zu dem der englische König von seinem ersten Minister gedrängt wird, dem Herzog von

Buckingham, welcher euch kein Unbekannter ist.König:

Und das wisst ihr mit Sicherheit?

Kardinal:

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Aus zuverlässigster Quelle, Sir.

König:

Der rechte Glaube darf nicht in Frage gestellt werden. Ihr müsst umgehend eine Lösung herbeiführen!

Kardinal:

Ich werde alles in meiner Macht stehende tun.

König:

Gut, haltet mich über die Entwicklungen auf dem Laufenden und schafft diese Sache aus der Welt!

(König verlässt den Saal...Anna und Constance wollen folgen)

Kardinal (zu Königin Anna):

Majestät, dürfte ich euch unter vier Augen sprechen?

Anna:

Constance!

(Constance verlässt den Saal)

Kardinal:

Mit dem Herzog von Buckingham wart ihr doch recht vertraut, nicht wahr?

Anna:

Ja, wir kannten uns.

Kardinal:

Pflegte er nicht bei euren Eltern am spanischen Königshof ein- und auszugehen? Es trifft doch zu, dass er 

sich in eurer Jugend zwei ganze Sommer über in Madrid aufhielt?

Anna:

Warum stellt ihr mir all diese Fragen, wenn ihr die Antworten ohnehin bereits zu wissen scheint?Kardinal:

Ich bitte um Vergebung, Majestät. Aber als ihr seinerzeit mit unserem König vermählt wurdet haben wir 

selbstverständlich Nachforschungen angestellt.

Anna:

Und was haben diese zu Tage gefördert?

Kardinal:

Dass der Herzog von Buckingham euer Geliebter war. Und aus diesem Grunde seid ihr genau die Richtige

um bei ihm zu intervenieren.

Anna:

Ich soll mich an Buckingham wenden?Kardinal:

Eure einstige Liebschaft mit dem Herzog ist ein Fingerzeig Gottes.

Anna:

Ihr meint, sie war vorherbestimmt?

Kardinal:

Schickt einen Kurier nach England und bittet Buckingham, nach Paris zu kommen. Hier könnte man ihm ein

Bündnis unserer beider Länder vorschlagen.

Anna:

Gebe Gott, dass mein Mann ihn zu überzeugen weiß.Kardinal:

Der König sollte fürs erste nicht mit einbezogen werden. Direkte Verhandlungen mit den Protestanten sind

für ihn ausgeschlossen.

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Anna:

 Nun gut, da verlasse ich mich auf euer Urteil.

Kardinal:

Hier ist äußerste Diskretion geboten, Majestät. Bittet Buckingham nach Paris zu kommen, nur so lässt sich

ein Krieg mit England noch vermeiden und für euch persönlich vielleicht noch wichtiger, ein Krieg

zwischen Frankreich und eurem Heimatland Spanien!

Anna:

Gott behüte!Gut, ich bin gewillt, mich meiner Verantwortung zu stellen.

Kardinal:

Wie wir alle, Majestät. Wie wir alle.

(Anna schreitet davon. Kardinal trifft auf Rochefort)

Kardinal:

Mag der Anschein auch dagegensprechen, die Dame hat sehr viel Einfluss auf ihren Gemahl.

Rochefort:Zu viel vielleicht?

Kardinal:

Man könnte es vermuten. Dennoch ist Zuversicht angebracht, dass unser König bald zu einem mächtigen

Herrscher erstarkt. Sehr bald sogar.

Rochefort:

Dank euer Rat und Tat, Eminenz.

Kardinal:

Ich werde jedenfalls nichts unversucht lassen.

Szene 7

 Nächster Tag, frühmorgens. D'Artagnan sitzt auf einer Treppe beim Karmeliterkloster und liest einen Brief 

seiner Mutter.

Der Inhalt des Briefes wird im Hintergrund von der Mutter vorgelesen:

Mein lieber Junge, ich habe die traurige Pflicht, dir mitzuteilen, dass dein guter, tapferer Vater gestorben ist.

Schon wenige Tage nach deiner Abreise verschlechterte sich seine Gesundheit zusehends. Doch seine

letzten Worte und Gedanken galten dir. Denn er machte sich große Sorgen, ob nicht der Traum, den du

auszogst wahr zu machen, zu groß für dich…

Song: Vater 

D'Artagnan:

Vater  – mit dir verliere ich so viel

Wie soll ich ohne dich ans Ziel gelangen

Vater  – du hast mir alles beigebracht

 Nun bist du in die ewge Nacht gegangen

An jenem Sommertag als ich mit dir auf unsrer Wiese lag

Da sprangst du auf und riefst „mein Sohn, komm hol mich ein“

Wie froh dein Lachen klang, du warst voll Lebenskraft und Tatendrang

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Du standest groß und stark vor mir im Sonnenschein

Vater  – so wie du, so wollt ich sein

Wo ist der Sommertag, als du mir zeigtest, was ein Mann vermag

Du nahmst mich in den Arm und lächeltest mir zu

Vergangen ist der Tag, den ich als Schatz in meinem Herzen trag

Ich seh dein Bild vor mir bei allem, was ich tu

Vater  – wird ich jemals so wie du?Vater  – so stark, so stolz wie du

Athos, Aramis und Porthos finden sich zum Degenkampf ein.

Athos:

Du bist tatsächlich erschienen. Das nenn ich Schneid!

Meine Sekundanten, wo sind deine?

D’Artagnan:

Geht's auch ohne?

Athos:Mir solls Recht sein. Bist du bereit?

Porthos:

Einen Augenblick, ich duelliere mich mit dem Bürschchen!

D’Artagnan:

 Nein, ihr seid erst um 7 dran!

Aramis:

Aber wollten wir uns nicht um 8…?

Porthos:

Dazu wird’s nicht kommen, wenn ich ihn in der Mangel hatte!Athos (lacht):

Da hat der Grünschnabel euch ja beide gründlich zum Narren gehalten!

Aramis:

 Nichts da, ich...

(Athos, Aramis und Porthos streiten sich darum, wer nun zuerst kämpfen darf)

D’Artagnan:

Verzeihung meine Herren, wenn ich mich einmische. Aber, soll das hier ein Wort- oder ein Degengefecht

werden?Athos:

Der Junge hat Recht.

Aramis:

 Nun denn Athos, fang an. Aber  – lass etwas übrig für uns.

(Athos will anfangen, hält den Degen in der rechten Hand, zuckt aber vor Schmerz kurz zusammen und hält

sich den rechten Oberarm)

D’Artagnan:Ihr seid verletzt!

Athos:

Mach dir keine falschen Hoffnungen! So etwas pflege ich mit links zu erledigen.

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(Duell beginnt – Rochefort kommt mit seiner Leibgarde hinzu)

Rochefort:

Halt! Duelle sind bei Strafe verboten, wie euch wohl bekannt sein dürfte!

Porthos:

Sieh mal einer an, der Bluthund des Kardinals! He, Rochefort, ich würde euch ja bitten, ausnahmsweise mal

 beide Augen zuzudrücken! Aber das wäre in eurem Fall wohl etwas zu viel verlangt!Rochefort:

Euch Musketieren wird das Lachen schon noch vergehen!

D’Artagnan:

Ihr seid Musketiere!

Rochefort:

Ja leider...

D’Artagnan:

Ich bin den ganzen Weg nach Paris gekommen, um einer von euch zu werden!Rochefort:

He du da, verschwinde! Die anderen drei: festnehmen.

(Nun geht der Kampf mit der Leibgarde los)

Rochefort:

Eingebildete Narren! Wir sind zu siebt, ihr zu dritt!

D’Artagnan:

Zu viert! (und kämpft mit)Aramis:

Einer für alle!

Aramis, Athos, Porthos, D’Artagnan:

Und alle für einen!

(Kampf dauert an. Rochefort wird arg verletzt.)

Rochefort:

Macht sie fertig!

(Die Leibgardisten werden ebenfalls sehr in Mitleidenschaft gezogen)

Rochefort (zu D’Artagnan):

Dir Freundchen kann ich nur raten, mir in Zukunft aus dem Weg zu gehen!

Und ihr (an Athos, Porthos und Aramis gewandt) – euch drei melde ich dem Kardinal!

Porthos:

Gottchen, ich mach mir in die Hose!

Aramis:

Oh, das könnte ins Auge gehen! Haltet lieber die Klappe.Rochefort:

An Richelieu kommt in diesem Staate niemand vorbei. Ihr tätet gut daran, ihm mehr Respekt zu zollen.

Athos:

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Respekt zollen wir allein unserem König!

Athos, Porthos, Aramis:

Vive le roi, vive la france!

(Rochefort zieht mit seiner Leibgarde von dannen)

Athos (zu D’Artagnan):

Und du bist ein vorwitziger, tollkühner, übermütiger und ungehobelter Flegel!Porthos (schlägt Athos auf den verletzten Arm):

Genau wie du als junger Spund!

D’Artagnan:

Ihr seid Musketiere - aber die Kerle eben, was waren die?

Athos:

Leibgardisten des Kardinals. Offiziell gehören wir sogar demselben Regiment an.

Porthos:

Denn Richelieu ist machtgierig.

Aramis:Er sägt an Ludwigs Thron.

Athos:

Und der wackelt schon bedenklich.

Porthos:

Er hat den König so lange beschwatzt bis wir der Kardinalsgarde einverleibt wurden.

Aramis:

Doch unserem König haben wir den Treueid geleistet…

Porthos:

…nicht dem Kardinal!Aramis:

Komm doch heute an die Treppe des Louvre, der König hält dort eine Audienz ab. Da siehst du ihn

höchstpersönlich!

Porthos:

Und den Kardinal auch, der nicht nur wie Gott in Frankreich lebt, sondern sich auch dafür hält.

Athos:

Wie heißt du eigentlich?

D’Artagnan:

D'Artagnan.

Aramis:War nicht dein Vater bei den Musketieren?

D’Artagnan:

In der Tat.

Aramis:

Ein tapferer Soldat.

D’Artagnan:

Ihr kanntet ihn?

Athos:

Er war der Mutigste von uns allen.Porthos (ein Croissant in den Mund stopfend):

(unverständliches Gebrabbel mit vollem Mund)

D’Artagnan:

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Was?

Athos und Aramis:

Als Mensch wie Musketier ein Vorbild!

D’Artagnan:

Aber er wurde in Unehren entlassen.

Aramis:

Ach, der Kerl, mit dem du soeben gefochten hast...

D’Artagnan:Der mit der Augenklappe?

Athos:

Die verdankt er deinem Vater. Nur deshalb wurde er entlassen.

Aramis:

Doch wenn du uns fragst, beging er eine Heldentat!

Porthos:

Wochenlang noch hatten die Kinder ihre helle Freude an der schönen neuen Murmel.

Athos:

Wir sollten deinem Vater bald mal einen Besuch abstatten.D’Artagnan:

Er ist leider tot.

Athos:

Das tut mir leid mein Junge.

Aramis:

Der Herr gibt und der Herr nimmt.

Athos:

Dann obliegt es nun dir, die Ehre des Namens D'Artagnan hochzuhalten.

Darf ich vorstellen, AthosPorthos:

Porthos

Aramis:

Aramis

Athos, Porthos und Aramis (singen):

Einer für alle und alle für einen mit schimmerndem Degen im Sonnenlicht

Einer für alle und alle für einen und komme was wolle, wir wanken nicht

Seit an Seit stehn wir zusammen

Seit an Seit wie eine Armee

Szene 8

vor dem Louvre

Kardinal:

Um den Widerstand der Hugenotten ein für allemal zu brechen Majestät, beabsichtige ich Truppen nach La

Rochelle zu entsenden.

König:IHR entsendet Truppen?

Kardinal:

Sir, ihr habt nach einer Lösung des Problems verlangt. Gewiss liegt es nach wie vor in eurem Interesse, dass

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Frankreich ein katholisches Land bleibt.

König:

Dem gilt mein ganzes Streben.

Kardinal:

Die Lage ist äußerst brequer Majestät, insbesondere wenn man bedankt, dass eure Gemahlin Spanierin ist.

König:

Meine Frau nimmt keinen Anteil an der Politik.

Kardinal:Majestät, ich mache mir ernstlich Sorgen. Größter Kriegstreiber auf der Insel ist ausgerechnet der Herzog

von Buckingham.

König:

Eine Jugendaffäre und lange bevor sie meine Frau wurde.

Kardinal:

 Nun, als ein Mann, der Zölibat gelobt hat mangelt es mir womöglich an Einblick, doch wäre es nicht

vorstellbar, dass so eine Liebe nie gänzlich stirbt?

König:

Unsere Ehe mag aus politischem Kalkül heraus gestiftet worden sein, doch haben die Königin und ich unsinzwischen durchaus zu schätzen gelernt.

Kardinal:

Doch könnt ihr mit Sicherheit ausschließen, dass sie nicht doch mit dem Feind… konspiriert? Ich wüsste zu

gerne, für wen ihr Herz nun wirklich schlägt – für Frankreich, ihr Zuhause oder Spanien, ihre Heimat!

(Im Hintergrund: „Einer für alle“

Mittlerweile haben sich die Leibgarde und die Musketiere eingefunden.)

König:Männer, es herrschen unheilvolle Zeiten, von außen droht uns Krieg. Für uns gilt es nun die Reihen fest zu

schließen und zur Rettung all dessen zu eilen, was uns in unserem Frankreich heilig ist!

(Rochefort kommt, lädiert vom Degenkampf, hinzu)

Kardinal:

Was ist geschehn?

Rochefort:

Wieder ein Duell, die Musketiere!

Kardinal:Ihr, die Getreuen des Königs, sollt nicht Zwietracht suchen mit unserer Kardinalsgarde sondern gemeinsam

mit ihr für das einzig hehre Ziel auf Erden kämpfen, den Ruhm unseres großen Vaterlandes zu mehren.

Wer hat das zu verantworten?

D’Artagnan (kommt hinzu):

Er hat angefangen (zeigt auf Rochefort)!

(zum König) Bitte vergebt mir meine Freimütigkeit, aber er hat wirklich angefangen.

Kardinal:

Vorlauter Bengel! Wie heißt du?

D’Artagnan:D'Artagnan!

Kardinal:

D'Artagnan... achso, dann ist es wohl Brauch deiner Sippe, diesen armen Mann hier zu verunstalten!

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D'Artagnan.

D’Artagnan:

Ich trage diesen Namen mit Stolz und daher muss ich darauf pochen, dass ihr ihn mit gebührendem Respekt

aussprecht!

Kardinal:

Was Respekt angeht, hat es dein Vater wohl versäumt, dir welchen beizubringen!

König:

Eminenz, ihr dürft euch zurückziehen!(Kardinal, Rochefort und Garde ziehen sich zurück)

König (an die Musketiere gewandt):

Das mir so etwas nicht noch einmal vorkommt. Der Hauptmann hat eine hässliche Blessur davongetragen.

Dabei ist er ohnehin kein Adonis.

Porthos:

Ihr könnt euch auf uns verlassen, Majestät.

König:

Das weiß ich. Seht euch in Zukunft besser vor. Übt euch weiterhin in eurer Fechtkunst, doch unterlasst es

eure Kämpfe untereinander auszutragen. Ich mag euch alle noch bitter nötig haben.Athos:

Einer für alle… 

Alle:

…und alle für einen.

König:

Anna, für wen schlägt dein Herz in Wirklichkeit – für Frankreich oder für Spanien?

Anna:

Aber Ludwig!König:

Denke gut darüber nach!

Szene 9

Milady de Winter betritt die Gemächer des Kardinal Richelieu

Milady:

Euer Eminenz!

Kardinal:

Milady de Winter! Hatte man euch auf meinen Befehl hin nicht untersagt, nach Paris zu kommen oder 

versteht ihr es immer noch auf so vortreffliche Weise meinen wohlgemeinten Rat in den Wind zu schlagen?

Milady (lachend):

Welch liebenswürdiger Empfang, Kardinal, doch ich muss euch dringend sprechen.

Kardinal:

Wann und wo wir uns sprechen bestimme immer noch ich!

Milady:

Ich bin gekommen, um euch etwas mitzuteilen, das zweifelsohne von Belang für euch ist!

(flüsternd) Der Herzog von Buckingham befindet sich in Frankreich.Kardinal:

Seid ihr euch dessen gewiss?

Milady:

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Ich habe ihn mit eigenen Augen gesehen.

Kardinal:

Er euch auch?

Milady:

Selbstredend nicht!

Kardinal:

Wo ist er?

Milady:Wie heißt es so schön? Eine Hand wäscht die andere!

Kardinal:

Darüber reden wir, wenn ich weiß, was eure Nachricht wert ist. Wo ist Buckingham?

Milady:

In Paris

Kardinal:

Wo in Paris?

Milady:

Er hat in der Rue de Vaugirad Quartier bezogen.Kardinal:

Gute Arbeit Milady.

Milady:

Dachte ich mir doch, dass ihr sie zu schätzen wüsstet.

Kardinal:

Gott wird es euch lohnen.

Milady:

Und ich darf davon ausgehen, dass auch ihr mich nicht vergesst.

Kardinal:Wie viel?

Milady:

Kein Geld! Ihr wisst worum es mir geht!

Kardinal:

Ach ja, doch diese Möglichkeit wollen wir uns noch ein Weilchen offen halten.

Milady:

Ich weiß so einiges über euch zu erzählen.

Kardinal:

Und wem wird man wohl mehr Glauben schenken… dem Oberhaupt der französischen Kirche oder einer 

Verbannten von mehr als zweifelhaftem Ruf?Die bourbonische Lilie ziert nach wie vor eure zarte Haut, nehm ich an? (reißt den linken Ärmel am

Reißverschluss auf, so dass die Lilie am linken Oberarm sichtbar wird)

Das Brandmal einer Hure!

Milady:

Ihr wisst genau, dass ich die Strafe nicht verdient hatte.

Kardinal:

Oh, Ihr hattet eine Liebschaft mit einem Priester! Ein überaus schweres Vergehen.

Milady:

Seit wann ist eine Vergewaltigung eine Liebschaft? 15 Jahre war ich alt!Kardinal:

Ich war dabei, als man euch das Zeichen einbrannte. Die Lippen habt Ihr euch blutig gebissen, doch Drang

kein Laut heraus. Ich habe das sehr an euch bewundert.

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Doch noch ist euer Auftrag nicht beendet.

Milady:

Und wann denn?

Kardinal:

Ich habe den Herzog in die Höhle des Löwen gelockt. Ich gebe euch Rochefort und sechs meiner Männer 

mit, ist der Augenblick günstig nehmt ihr ihn fest.

Milady:

Und dann erhalte ich von euch einen Brief, der mich von meinem Makel reinwäscht.Kardinal:

Ich habe genug von diesen dreisten Tönen einer…

Milady:

…Frau?

Kardinal:

Eine Frau war es, die uns aus dem Paradies vertrieb und Gott ist ein Mann.

Milady:

Und das könnt ihr beweisen?

Kardinal:Das Weib ist dem Manne Untertan, ihm in keinster Weise ebenbürtig!

Milady:

Selbst ihr verdankt euer Leben einem Weib! Was ihr wohl ebenso verdrängt habt, wie die Tatsache, dass wir 

alle Menschen sind!

Ihr geht? Wird euch das Thema zu unbequem?

Kardinal:

Ihr könnt noch so viel Puder auftragen, Madame, ganz verschwinden wird es nie! Nie!

(Kardinal verlässt das Geschehen)

Song: Männer 

Milady:

Männer sehen in Frauen nur die Hure oder Heilige

Es gibt nichts drumherum

Sie plustern sich gehörig, aber irgendwann, das schwör ich,

Drehe ich den Spieß mal um

Ich bin ihr arrogantes Machtgehabe lang schon leid,

Sie sind im Plan des Schicksals einer UngenauigkeitEin Fehler der Natur 

Zu meinem Vorteil nur, mach ich die Beine für sie breit

Sie haben mich solange erniedrigt und getreten

und das werd ich nicht verzeihn

Ich folge ihrem Beispiel rücksichtslos und ihre Schwächen

setz ich nun gegen sie ein

Wenn ich nur meinen Körper etwas sinnlicher beweg,

dann ists um sie geschehn,Sie schwörn mir jedes Privileg

Ob Knecht, ob Kardinal, es ist mir ganz egal

Ich traue keinem übern Weg

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Chor:

Männer, Männer, Männer, Männer, Männer 

Milady:

Es hat mich lange deprimiert,

nun hab ichs endlich akzeptiert

Sie sind so, schon als Kind so

und ich bin die Suche leidEin Mann in Perfektion

von dieser Illusion

 bin ich für alle Zeit befreit

Männer 

Männer 

Männer 

Oh Männer,

Männer 

Männer!

Szene 10

Im Schloss, Constance trifft auf die Königin

Constance:

Eure Majestät?

Königin:

Ich möchte, dass du jemanden zu mir bringst. Einen Herren, er erwartet dich um Mitternacht in der Herbergein der Rue de Vaugirad.

Constance:

Und woran erkenn ich ihn, Majestät?

Königin:

Dunkelblondes Haar, stahlblaue Augen, von großem Wuchs. Eine ausnehmend gute Erscheinung. Es handelt

sich um einen englischen Herzog, Buckingham heißt er.

George Buckingham.

Constance:

George Buckingham!

Königin:

Führe ihn her. Pass aber auf, dass ihr nicht gesehen werdet. Und zu Niemandem ein Wort.

Constance:

Jawohl Majestät.

Königin:

Zu Niemandem!

(Constance geht ab)

Szene 11

In der Herberge in der Rue de Vaugirad

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Cabaretsängerin (singt):

Voila et maintenant je vais vous chantez mon dernier sucess!

So ganz im Geheimen hat ein jeder einen dunklen Fleck 

und den lässt er gerne im Versteck 

Auch bei mir ist das nicht anders,

doch das lassen wir hier lieber weg

Auch bei allen die hier sitzen,

seh ich’s in den Augen blitzen,selbst der nette, brave Zimmermann

zeigt des Nachts wie gut er hobeln kann

Porthos:

Da siehst du’s wieder mein Kleiner, in der Liebe muss man ständig mit Überraschungen rechnen.

Aramis:

Auf dem Gebiet wird unser Milchbart noch keine großen Erfahrungen vorzuweisen haben.

D’Artagnan:

 Nun ja, nicht so direkt. Das blonde Mädchen, das neulich auf der Treppe zum Louvre neben der Königinstand, sie gefiel mir ausnehmend gut. Doch bei Hofe verkehrt sie sicherlich mit lauter vornehmen Herren.

Athos:

Dann schlage sie dir aus dem Kopf, bevor du dich ins Unglück stürzt!

D’Artagnan:

Aber Athos, warst du denn noch nie verliebt?

Athos:

Ich kannte einen jungen Mann, einen gut situierten, lebensfrohen Grafen. Der verliebte sich in ein Mädchen

von überirdischer Schönheit. Er nannte sie seinen Engel aus Kristall und heiratete sie kurzentschlossen. Der 

törichte Narr!D’Artagnan:

Wieso Narr? Er hat sie doch geliebt.

Athos:

Er war blind vor Liebe. Nachts in seinen Armen war ihre Haut zart wie Samt. Duftete nach Lavendel. Er ließ

ihr ihren Willen und zündete niemals auch nur die kleinste Kerze an. Sie war so jung, so schüchtern. Doch

eines Nachts umschmeichelte das Licht des Vollmondes ihre schlafende Gestalt und da entdeckte er sie: die

Lilie auf ihrer Schulter. Das Stigma. Wie ein Fluch.

D’Artagnan:

Und dann? Was hat er darauf hin getan?

Athos:Verstoßen hat er sie. Aus seinem Herzen getilgt. Nur ein liebendes Herz kann gebrochen werden, denk an

meine Worte.

D’Artagnan:

Aber gegen die Liebe ist man doch machtlos!

Wie soll man sich dagegen wehren können?

Athos… Athos?

(alle bis auf Athos im Freeze)

Song: Engel aus Kristall

Athos:

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All diese Bilder, sie spuken in mir 

sie blitzen auf in meinem Innern

wie ein Spiegel von Ihr 

doch wohin ich auch entfliehe

Tag für Tag und überall

steht mir erneut ihr Bild vor Augen

so klar wie ein Kristall

Ich frag mich immer nochwie konnt es geschehn,

wie konnte aus solch großer Liebe solch ein Hass entstehn

Ich kann sie nicht vergessen

wie sehr ich mich auch bemüh

Jedes Wort, jeder Gedanke, alles weckt nur die Erinnerung an sie

Mein Engel aus Kristall

zersprang in hunderttausend Scherben

und schnitt tief in mein HerzMein Engel aus Kristall

Der Hass verdüsterte die Sonne und die Welt wurde schwarz

Sie zerbrach an unser beider Sündenfall

Mein Engel aus Kristall

Ich sag mir selber, die Schuld lag bei ihr 

Hätte sie mich nicht belogen

wär sie immer noch bei mir 

Doch ich frage mich, was hätt ich wohl getan in ihrem Fallvielleicht hätt ich auch geschwiegen

Wie mein Engel aus Kristall

All ihre Tränen

sie sind ungezählt

gebrochen wurden ihre Flügel und ihr Körper gequält

Die spitzen Scherben schneiden unaufhörlich in mich hinein

und die gnadenlosen Schatten der Erinnerung

sie suchen mich heim

Mein Engel aus Kristallzersprang in hunderttausend Scherben und schnitt tief in mein Herz

Mein Engel aus Kristall

Der Hass verdüsterte die Sonne und die Welt wurde schwarz

Sie zerbrach an unser beider Sündenfall

Mein Engel aus Kristall

Sie war alles, was mir je wichtig war im Leben

nur für sie hätt ich mein Leben hingegeben

Schemenhaft ist sie bis heute bei mir Gib mir Kraft mich zu befreien von ihr 

Mein Engel aus Kristall

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Sie pflückte mir die hellsten Sterne bis sie daran zerbarst

Mein Engel aus Kristall

Verrat mir Gott warum du mir nicht diese Qualen ersparst

Bringt jeder seinen eig'nen Engel zu fall

Mein Engel aus Kristall

Mein Engel aus Kristall

Mein Engel aus Kristall

(Freeze löst sich mit Ende des Liedes auf)

D’Artagnan:

Athos, was ist denn? Gegen die Liebe ist man doch machtlos, oder?

Athos:

Wenn man jung, und dumm genug ist.

D’Artagnan:

Aber sie ist die Richtige, das hab ich sofort gespürt!

Athos:Wer?

D’Artagnan:

 Na, das Mädchen!

Athos:

Wie heißt sie denn?

D’Artagnan:

Tja, das weiß ich nicht.

Aramis:

Och, so ein Pech! Sonst hättest du ein Verslein auf ihren Namen schmieden können.D’Artagnan:

Hey, ein guter Rat, danke! Ich muss ihren Namen herausfinden!

Ach Freunde, ich brauche nur die Augen zu schließen und schon seh ich sie vor mir. Blond, schön und ihr 

anmutiger Gang – so schwebend leicht, wie ein Schmetterling im Sommerwind.

(Constance betritt die Herberge und sucht Buckingham)

Constance:

D’Artagnan?

D’Artagnan:Ja? JA! (springt auf, streckt den arm aus und zeigt auf Constance)

Wie heißt Ihr?

Constance:

Constance.

D’Artagnan:

Constance… Constance! Welch Name…. welch… 

Aramis:

Romance!

D’Artagnan:Was?

Aramis:

Romance!

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D’Artagnan:

ROMANCE! Gebt mir die Chance, dass ich heute Nacht voll Elegance…

Porthos:

…meine Lance in euch pflance!

D’Artagnan:

…voll Elegance… mit euch tance!

Constance:

Ihr seid mir ein rechter Poet.D’Artagnan:

Weil darauf die Damenwelt steht. Und den Poet gibt’s mit mir… im... Paket!

Kommt ihr öfter her?

Constance:

 Nun ja, ich treffe mich mit…

D’Artagnan:

…mit einem Herrn?

Constance:

Ja.D’Artagnan:

Und was ist das für ein Herr?

Constance:

Dunkelblondes Haar, von großem Wuchs und… ausnehmend gute Erscheinung.

D’Artagnan:

Von Adel?

Constance:

Von höchstem Adel.

Buckingham:Constance?

Constance:

Ja? Dann seid Ihr… der Mann der hier auf mich wartet?

Buckingham:

So ist es, brechen wir sogleich auf.

Constance:

Gewiss, ich weiß, wie sehr es euch drängt.

James:

Man muss das Eisen schmieden solange es heiß ist.

D’Artagnan:Seid ihr etwa mit von der Partie?

James:

Ich stehe meinem Herrn rund um die Uhr zur Verfügung.

Doch denkt an seine Konstitution, wertes Fräulein. Mylords Blut pflegt all zu schnell in Wallung zu geraten.

Constance:

Keine Angst. Bei mir ist er in guten Händen.

Buckingham:

Schreiten wir zur Tat, mein Kind.

Constance:Mylord?

D’Artagnan: 

Constance!

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(Constance und Buckingham gehen ab)

James:

Mylord ist erregt wie ein junger Hund. Wenn die Angelegenheit befriedigend verläuft, kommen sie

 bestimmt bald zurück.

D’Artagnan:

Ihr seid ein sittenloser Geselle, von eurem Herrn ganz zu schweigen!James:

Er hat eine wichtige Unterredung mit Königin Anna. Hupps! Ich fürchte, jetzt habe ich ein Staatsgeheimnis

ausgeplaudert. Na ja…

D’Artagnan:

Ooooh! Und ich dachte, dass er… mit ihr… oh, ich könnt euch küssen!

Song: Constance

D’Artagnan: Oh, ich weiß, wie sie heißt

Ihr Name kreist in meinem Kopf 

so wie ein Sternschnuppenschwarm

Ein Blick nur von ihr, schon stockt mein Atem

und es wird in meinem Innern ganz warm

Wenn sie neben mir steht, dann setzt mein Herz aus

und im Magen wird mir plötzlich so flau

Alles dreht sich vor mir und mir wird himmelblau vor Augen

eins nur seh ich ganz genaualles verblasst vor dieser Frau!

Constance, Constance

ihr Name klingt in mir wie ein Lied

Ich fall schon in Trance

wenn sie mich einmal nur von Fern ansieht

Constance, Constance

Kein Wunder, dass ich an nichts Andres mehr denk 

Die kleinste Nuance an ihrem Körper ist ein Gottes Geschenk Ich höre Glockenklang wenn sie lacht

Ich seh sie vor mir bei Tag und bei Nacht

Sie hat mich süß und charmant um den Verstand gebracht

Constance, Constance

Der Tag wird kommen, das spür ich in mir 

Wenn ich die Balance

und noch mehr in ihren Armen verlier 

Gäste des Wirtshauses:

Constance, Constance, ah

Constance, Constance, ah

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D’Artagnan:

Ich bin verliebt!

Gäste des Wirtshauses:

Oh, Constance

D’Artagnan:Constance, Constance

Jetzt weiß ich, das Paradies existiert

Gäste des Wirtshauses:

Constance, Constance

D’Artagnan:

Und es heißt Constance,

mein Paradies

Gäste des Wirtshauses:

Constance, ah

Constance, ah

Constance, ah

Szene 12

Buckingham trifft im Schloss auf Königin Anna

Buckingham (singt):

Le temps a laissé son manteau

De vent, de froidure et de pluie,

Et s'est vêtu de broderie

Beide (singen):

De soleil luisant, clair et beau

De soleil luisant, clair et beau

Buckingham:

Du kennst es noch!

Königin:

Wie könnt ich es je vergessen!

Buckingham:

Wie jung wir doch waren, wie zuversichtlich.

Königin:

Jung sind wir wahrhaftig nicht mehr. Und zuversichtlich – ich weiß nicht.

Buckingham:Doch, ich weiß noch genau, wie rettungslos verliebt ich in dich war.

Königin:

Oh ja, mir ging es ebenso. Aber hier bin ich nun in meinem goldenen Käfig.

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George, ich flehe dich von ganzem Herzen an, einen Krieg zu verhindern!

Buckingham:

England hat die Pflicht, seinen Glaubensbrüdern beizustehen.

Königin:

Aber ein Krieg kennt doch nur Verlierer.

Buckingham:

Ich bin ohne das Wissen meines Königs hier. Ich weiß nicht einmal, ob er mir überhaupt glaubt, dass die

französische Herrscherin sich mit diesem Anliegen an mich gewand hat.

(Königin Anna klingelt nach einer ihrer Dienerinnen)

Königin:

Ich werde dir etwas mitgeben, das beweist, dass du bei mir warst. Wir müssen alles in unserer Macht

stehende tun, um eine friedliche Lösung herbeizuführen.

(zur Dienerin) Holt mir mein Diamantenkollier! Sofort!

Dienerin:

Sofort? Aber ihr wisst, dass ich dazu erst die Erlaubnis seiner Majestät einholen muss!Wie ihr wünscht, Majestät.

(Dienerin kommt mit dem Kollier wieder)

Königin:

Ich erhielt dieses Kollier von meinem Gemahl und seinem Volk, als ich zu Frankreichs Königin gekrönt

wurde. Nun soll es eine Reise antreten. Ich gebe es dir als Unterpfand dafür mit, dass England mir vertrauen

kann!

Buckingham:Wenn dein Mann davon erfährt…

Königin:

George, und willst du es nicht um des Friedens Willen zwischen unser beider Länder tun, dann tu es für 

mich!

Buckingham:

Anna, du bringst dich in größte Schwierigkeiten.

Königin:

Zeige es deinem König. Er wird es richtig zu deuten wissen.

Mein lieber Freund, das Schicksal unserer Völker liegt nun in deinen Händen.

(Buckingham geht ab, Milady de Winter und Constance treten auf)

Song: Wer kann schon ohne Liebe sein

Königin:

Die hohe Politik ist kein romantisches Parkett, auf dem die Liebe blüht. Man beugt sich der Notwendigkeit

und geht nur aus Vernunft die Ehe ein. Kein Engelschor, kein Donnerhall, kein Mondlicht, das

verheißungsvoll am Himmel glüht. Und doch wünsch ich mir so sehnlich, es könnte Liebe sein

Milady:Als junges Mädchen machte mich ein Priester zum Spielball seiner Lüsternheit. Gebrandmarkt von der 

Kirche hat mich niemand auf der Welt mehr respektiert. Die Ehe, die ich führte, sie zerbrach an den Sünden

der Vergangenheit. Und doch bleibt mir der Glaube, dass die Liebe triumphiert

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Such nach der Liebe deines Lebens

Königin:

Von keiner Illusion beraubt

Beide:

Ein Wunder kann nur der erleben, der unbeirrt an Wunder glaubt

Constance:

Und irgendwo auf dieser Erde wartet die Liebe auch auf mich. Wie glücklich ich mich fühlen werde, wenn

wir uns finden, er und ich

Milady:

Wer kann schon ohne Liebe sein? Sie haucht uns allen Leben ein

Königin:

Wer kann schon ohne Liebe sein? Ich bin bei ihm und doch allein

Constance:

Ohne Liebe ist das Leben keinen Tag lang lebenswert

Königin:

Ich traf die Wahl für meinen Mann und sein Land

Constance:

Jede Frau sucht im Geheimen den Ritter auf dem weißen Pferd

Milady:

Mein Schicksal ist mir ewig in die Haut gebrannt

Alle 3:

Liebe hat so viele Seiten, wie unser Leben Tage zählt

Ewig wird sie uns begleiten, welchen Weg man immer wählt!

Ich weiß, der Eine wird mich finden, dann will ich strahlend vor ihm stehn. Ich leg mein Glück in seine

Hände und lass ihn niemals wieder gehn. Ich will die Sorgen mit ihm teilen, sein Glück und seine

Traurigkeit. All seine Wunden will ich heilen und ihm gehörn für alle Zeit

Milady:

Einst war ich sein

Königin:

Stets bleib ich sein

Constance:

Bald bin ich sein

Alle 3:

Wer kann schon ohne Liebe sein?

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Constance:

Sie hüllt uns ein.

Milady:

Einst war ich sein.

Königin:Stets bleib ich sein.

Constance:

Bald bin…

Alle 3:

…ich sein 

Szene 13

vor dem Schloss

Rochefort (zur Leibgarde):

Ihr greift erst ein, wenn ich es euch befehle, verstanden?

Erst auf meinen Befehl hin!

(D’Artagnan und James kommen an)

Rochefort:

Du schon wieder! Hatte ich dir nicht gesagt, dass du mir nie mehr unter die Augen kommen sollst?

D’Artagnan:

 Nun ja, sagen könnt ihr viel, aber sehen…

James:

Welch großartiges Erlebnis Euch in Fleisch und Blut zu begegnen. Da werde ich zu Hause etwas zu erzählen

haben. Wir haben schon so viel von Euch gehört.

D’Artagnan:

Man kennt den bei euch?

James:

Aber sicher! Wer kennt ihn nicht, den Glöckner von Notre Damme!

Rochefort:

Schert Euch fort! Auf der Stelle!

Milady:

Rochefort! Sobald Buckingham heraus kommt nehmt Ihr ihn fest!

Dass ihm aber ja nichts zustößt, ich muss ihn unversehrt an Richelieu übergeben.

Rochefort:

Und Ihr seid Euch ganz sicher, dass er sich im Palast aufhält?

Milady:Da kommt er.

Rochefort (zur Leibgarde):

Ergreift ihn!

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Buckingham:

Achtung Constance!

(Buckingham, Athos, Porthos, Aramis, D’Artagnan, Constance und James kämpfen gegen den Rest, sie

gewinnen)

Buckingham:

Habt Dank für euer beherztes Eingreifen, junger Mann. Mit wem hab ich das Vergnügen?Constance:

Das ist D’Artagnan. Zukünftiger Musketier des Königs.

James:

Ja, ein schneidiger Bursche.

Constance:

 Nichts da, ich habe ihn zuerst entdeckt!

(küsst D’Ar tagnan auf die Wange, dann rennt sie von der Bühne)

D’Artagnan:Constance, so warte doch!

Porthos:

Was stehst du da wie angewachsen?

Portos und Aramis:

Los! Hinterher!

(D’Artagnan rennt Constance hinterher von der Bühne)

Athos:Wir werden Euch zum Stadtrand geleiten.

James:

Endlich fort aus diesem Tohuwabohu.

Buckingham:

Tröste ich James, so schnell kommen wir nicht wieder her  – leider.

James:

Ihr müsst Königin Anna endlich vergessen, Mylord!

Buckingham:

Das kann ich nicht! Bei ihr ist es mir wirklich ernst.

James:Jaja, wie mit Elisabeth und Katharina und Amalia und all den Anderen

(Alle gehen ab)

Szene 14

Weinhandel von Bonasscieur, Constance kommt herein.

Bonasscieur:Soso, geruhen Gnädigste endlich zu erscheinen?

Wo warst du? Seit du im Palast arbeitest hältst du dich wohl für etwas Besseres!

Constance:

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Au, du tust mir weh!

Bonasscieur:

Diese Stelle hast du mir zu verdanken, weil ich den Hof mit Wein beliefere!

Vergiss das nicht!

Constance:

Lass mich los!

Bonasscieur:

Miststück! (schlägt sie und wirft sie zu Boden)Dein Vater hat ein horrendes Brautgeld für dich eingestrichen. Aber wenn wir erst verheiratet sind, dann

werd ich sowieso andere Seiten aufziehen!

Constance:

Da freu dich mal nicht zu früh!

D’Artagnan (kommt hinzu):

Ich warne dich, mein Freundchen!

(Es kommt zum Kampf)

Bonasscieur:

Einer deiner hochwohlgeborenen Freunde!

Constance (zu D’Artagnan):

Vorsicht!

(D’Artagnan stülpt Bonasscieur ein Fass über)

Bonasscieur:

HILFE… (Schrei wird durch Constance gestoppt, die ihm ein Baguette in den Mund schiebt)(D’Artagnan wirft Bonasscieur von der Bühne, man hört ein Geschepper aus dem Off)

D’Artagnan:

So, vor dem haben wir erstmal unserer Ruhe. Wer war das überhaupt?

Constance:

Der größte Irrtum meines Lebens: Bonasscieur. Dem hätte ich beinahe das Ja-Wort gegeben.

D’Artagnan:

Was?

Constance:

Sein Brautgeld war ein Weg für meine Familie der Armut zu entkommen.

D’Artagnan:Ein großes Opfer!

Constance:

Ach, mir blieb doch gar nichts anderes übrig.

Doch jetzt ist Schluss! Ich will selbst über meinen Lohn verfügen anstatt ihn diesem Säufer abzutreten!

Dann kann ich meiner Familie endlich wieder Geld nach Hause schicken. Für mich beginnt ein neues

Leben… (kommt D’Artagnan näher um ihn zu küssen)

D’Artagnan (entgeht ihrem Kuss):

Respekt Constance! Erst Ehrlichkeit, Mut und der Wille zu teilen machen die Welt einen Ort… zum…

verweilen.Constance:

Ich sagte ja, dass in euch ein Poet schlummert.

D’Artagnan:

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Also, ehrlich gesagt stammt das von meinem Vater.

Constance:

Seid ihr euerm Vater ähnlich?

D’Artagnan:

Er ist leider tot.

Er war ein Musketier! Und ich…

Constance:

…und Ihr, Ihr werdet auch einer! Schließlich habt ihr seinen Mut geerbt.D’Artagnan:

Meint Ihr?

Constance:

Wie ihr vorhin Buckingham verteidigt habt! (macht Box-Gesten)

Also, wenn das nicht von Mut zeugte…

D’Artagnan:

Mein Vater schien da anderer Meinung zu sein.

Constance:

Das kann ich mir nicht vorstellen.D’Artagnan:

Manchmal spreche ich noch mit ihm, in Gedanken. Findet Ihr das komisch?

Constance:

 Nein, gar nicht. Ich glaub ganz fest daran, dass die Verstorbenen unser Geschick vom Himmel aus sehen

und dass wir eines Tages wieder mit ihnen vereint sein werden.

Dieser Gedanke spendet mir Trost.

D’Artagnan:

Trost, ja… Doch nun erzählt mir, was wollt Ihr vom Leben?

Song: Alles

Constance:

Alles, was ich will ist Alles

Alles, was ich geb’ ist Alles

Alles, was mir wichtig ist, hab ich mein Leben lang vermisst

Doch auf einmal lächelt Alles mir zu,

denn Alles auf der Welt bist du…

D’Artagnan:Alles, was ich brauch ist Alles

Alles geb’ ich auf für Alles

Alles hat auf einmal Sinn und Alles führt mich zu dir hin

denn auf einmal lächelt Alles mir zu,

denn Alles auf der Welt bist…

Beide:

…du, ja nur du

Alles, das bist duAlles ist auf einmal bunt

und Alles hat nur einen Grund,

denn auf einmal lächelt Alles mir zu,

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denn Alles auf der Welt bist…

Und es gibt nichts, was uns noch trennt,

wenn auch die Welt zum Nichts verbrennt

Alles ist perfekt, zum ersten Mal

dieses Glück, ist das noch real,

Woah, ganz egal

Woah

Alles, was ich will ist Alles

und Alles, was ich brauch – woah - ist Alles

Bleib immer bei mir, halt mich fest in deinem Arm

Alles geb ich dir und noch mehr dazu,

denn Alles auf der Welt bist…

D’Artagnan:

Du bist so schön. Schön wie ein Schmetterling.

Constance:

Und du bist so lieb und so mutig.

D’Artagnan:

Wenn ich daran denke, dass ich gestern noch nicht einmal deinen Namen kannte!

Constance (reicht ihm seine Hand):

Constance

D’Artagnan (schüttelt sie):

D’Artagnan!

Beide (singen):

Alles, was ich will

 bist du… 

Szene 15

Im Wald zur Jagd

Gesamtes Ensemble (singt):

Heut wird gejagt, heut wird gejagt,

heut wird drauflosgeschossen und nicht lang gefragt

Der Hunger nagt, drum unverzagt

auf alles ballern was da grunzt und brüllt und quakt

[b]???? - die einzige Stelle, bei der ich mir nicht sicher bin[/b] ist untersagt

so kann der Adel jagen wie es ihm behagt

Heut wird sich über nichts beklagt,

heut wird gejagt

Hier kann man Wald und Flur sehn,

die herrliche Natur sehn,

mit Fuchs und Dachs und Luchs und Hirsch und Reh

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Hier kann man all das pur sehn,

man muss nur auf die Uhr sehn

um pünktlich wieder da zu sein zum Tee

Heut wird sich über nichts beklagt,

heut wird gejagt

Milady:

Ach, euer Eminenz, ein herrlicher Tag, nicht wahr?Kardinal:

Ein Gottes Geschenk, in der Tat. Und?

Milady:

Die Sonne taucht seine Schöpfung in ihr goldenstes Licht…

Rochefort:

…Buckingham ist entkommen!

Kardinal:

Was?

Milady:Vielen Dank Rochefort, Ihr besitzt die Feinfühligkeit eines Trampeltiers!

Rochefort:

Und Ihr den Charme einer Vogelspinne!

Kardinal:

Wie konnte das geschehen?

Milady:

Dieser D’Artagnan und seine Kumpanen kamen ihm zur Hilfe. Ich hab wirklich alles getan…

Rochefort:

Sie waren in der Überzahl, euer Eminenz. Zudem erreichte mich soeben die Nachricht, dass die Hugenottenin La Rochelle zu den Waffen greifen.

Kardinal:

Ich werde diese Brut ausmerzen. Ein für allemal!

Gesamtes Ensemble (singt):

Heut wird gejagt, heut wird gejagt,

heut wird drauflosgeschossen und nicht lang gefragt

Der Hunger nagt, drum unverzagt

auf alles ballern was da grunzt und brüllt und quakt

(Der König schießt, ein toter Vogel fällt von der Decke)

Gesamtes Ensemble:

Hurra! (singt): Heut wird sich über nichts beklagt,

heut wird gejagt

Kardinal (klatscht):

Bravo, bravo Sir, Ihr seid nicht nur ein großer König, sondern auch ein vortrefflicher Jäger!

König:Ich liebe diese rustikalen Festlichkeiten!

Königin:

Und du hast sie dir redlich verdient, mein Teurer! Ach sieh doch, die Baroness und ihr Verlobter!

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König:

Champagner, wo ist der Champagner? (geht Champagner suchen)

Milady (zum Kardinal):

Ich bin Buckingham in den Palast gefolgt. Dort habe ich beobachtet, wie die Königin ihm ihr kostbarstes

Geschmeide aushändigte.

Kardinal:

Ihr Geschmeide?Milady:

Das Kollier mit den 14 Diamanten, das ihr vom Volk zur Hochzeit geschenkt wurde.

Kardinal:

Seid Ihr euch dessen gewiss?

Milady:

Solche Juwelen vergisst keine Frau. Grenzt es nicht an Hochverrat, wenn eine Königin das teuerste

Geschenk Ihrer Untertanen dem Erzfeind überlässt?

Kardinal:

Wenn ich es klug einfädle, hab ich auf einen Streich all unsre Feine ausgeschaltet.Erteilt dem Heerführer den Befehl in maximaler Gruppenstärke auf La Rochelle zu marschieren und vor den

Stadttoren Stellung zu beziehen, angegriffen jedoch wird erst auf mein Kommando hin.

Soviel zu Feind Nummero 1.

Und nun zu Feind Nummero 2: D’Artagnan und die verfluchten Musketiere. Ihr lasst sie nicht mehr aus den

Augen. Sollten sie uns erneut in die Quere kommen ziehe ich euch Beide zur Verantwortung.

Rochefort:

Aber SIE verpatzt doch immer Alles!

Milady:

Doch nur, weil ER nicht in der Lage ist…Rochefort:

Unmöglich, von Euch lasse ich mich…

(lautes Durcheinanderreden und Gezanke von Rochefort und Milady)

Kardinal:

Schweigt! Mit Nummer 3 werde ich mich persönlich befassen.

Rochefort:

Mit dem König?

Kardinal:Mit der Königin…

Gesamtes Ensemble:

Heut wird sich über nichts beklagt,

heut wird gejagt

Kardinal:

Gesegnete Majestäten, hoch verehrte Gäste,

wie sicherlich allseits bekannt, begeht unser über alles geliebte König heute in 7 Tagen seinen Geburtstag.

(Gesamtes Ensemble klatscht)

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Kardinal:

Und diesmal sollen die Feierlichkeiten prunkvoller ausfallen als je zuvor, um unseren Untertanen,

Verbündeten und Feinden unsere ganze Macht und Unbeugsamkeit zu demonstrieren.

(zur Königin) Ein gebührender Anlass das prächtige Diamentenkollier anzulegen, das Euch Euer Volk unter 

Aufbringung größter Opfer seinerzeit geschenkt hat.

König:

Eine ausgezeichnete Idee!

Kardinal:Und hiermit meine Herrschaften erkläre ich die Jagdsaison für eröffnet.

(Ensemble klatscht, Kardinal schießt in die Luft, alle im Freeze außer Königin und Constance)

Königin:

Was soll ich nur machen? Wenn ich ohne das Kollier auf dem Ball erscheine stellt Richelieu mich als

Verräterin hin! Der König wird mich verstoßen!

Constance:

Könnt Ihr Euch die Juwelen nicht zurückholen, Majestät?Königin:

 Nein, unmöglich. Sie befinden sich ja längst in England.

Constance:

Dennoch solltet Ihr nichts unversucht lassen!

Königin:

Ich müsste Buckingham sofort einen Brief schreiben…

Constance:

…und ich wüsste jemanden, der ihn überbringen kann!

Königin:Ist er vertrauenswürdig?

Constance:

Dafür lege ich meine Hand ins Feuer. Majestät, ihr werdet das Kollier auf dem Ball tragen!

(rennt von der Bühne)

Gesamtes Ensemble (singt in bedrohlichem Tonfall, mit Steigerung von Zeile zu Zeile):

Heut wird gejagt

Heut wird gejagt

Heut wird gejagt

Heut wird gejagtHeut wird gejagt

Heut wird gejagt

Heut wird gejagt

Szene 16

D’Artagnan, Constance, Athos, Porthos und Aramis auf der Bühne

Athos:So eine Reise nach England ist kein Zuckerschlecken, und du hast nur eine Woche Zeit um hin und wieder 

zurück zu kommen!

D’Artagnan:

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Ich will Constance auf gar keinen Fall im Stich lassen!

(Constance und Aramis gucken Athos bettelnd an)

Athos:

 Na gut Freunde, dann müssen wir in eben begleiten!

Porthos:

Ohne die Erlaubnis des Königs?Athos:

Der wird es schon gutheißen… im Nachhinein.

Einer für alle…

Aramis:

…und alle für einen!

Porthos:

…und alle für einen!

Athos, Porthos, Aramis (singen):Einer für alle und alle für einen mit schimmerndem Degen im Sonnenlicht

Einer für alle und alle für einen und komme was wolle, wir wanken nicht

D’Artagnan:

Mit eurer Hilfe wird es gelingen!

Aramis:

 Nun, unser Herrgott hat uns nie einen einfachen Lebensweg in Aussicht gestellt, nur eine sichere Heimkehr.

(Constance zieht D’Artagnan zur Seite)

Constance:

Du musst mir versprechen, vorsichtig zu sein!

D’Artagnan:

In einer Woche bin ich wieder zurück, und dann wirst du stolz auf mich sein, mein kleiner Schmetterling.

Constance:

Das bin ich jetzt schon!

(Constance gibt D’Artagnan ihre Kette und küsst ihn)

D’Artagnan:

Sag der Königin, dass sie sich auf uns verlassen kann.

(Constance winkt den Musketieren zu und geht ab)

Athos (zu D’Artagnan):

Weißt du, dass ich richtig neidisch auf dich bin, mein Junge?

D’Artagnan:

 Neidisch, auf mich?Athos:

Dein erster Auftrag im Namen der Krone und dann gleich so ein bedeutender!

Porthos:

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Jetzt kannst du zeigen aus welchem Holz zu geschnitzt bist.

Aramis:

Hätte dein Vater einen solchen Auftrag bekommen, er wäre Feuer und Flamme gewesen!

Athos:

Er wusste einen immer anzuspornen!

D’Artagnan:

Freunde, auf nach England!

Athos, Porthos, Aramis (singen):

Einer für alle und alle für einen, schimmernde Degen im Sonnenlicht

Einer für alle und alle für einen, komme was wolle, wir wanken nicht

Seit an Seit stehn wir zusammen

Treu und fest, immer da

Seit an seit durch alle Flammen

Einer für alle in jeder Gefahr 

Porthos:Wenn der Sturm auch tobt und wütet,

wir stehn unerschütterlich da

Athos:

Wenn sich dir die Chance bietet

wird dich mutig in die Gefahr 

Aramis:

Lass dich nicht von Ängsten leiten, blicke stolz zum Himmel hinauf 

D’Artagnan:

Wenn wir 4 gemeinsam reiten

hält uns nichts und Niemand mehr auf 

(alle Musketiere betreten die Bühne)

Athos, Porthos, Aramis (singen):

Einer für alle und alle für einen, schimmernde Degen im SonnenlichtEiner für alle und alle für einen, komme was wolle, wir wanken nicht

Seit an Seit stehn wir zusammen

Treu und fest, immer da

Seit an seit durch alle Flammen

Alle für einen in jeder Gefahr 

alle Musketiere:

Einer für alle und alle für einen, schimmernde Degen im Sonnenlicht

Einer für alle und alle für einen, komme was wolle, wir wanken nichtSeit an Seit stehn wir zusammen

Treu und fest, immer da

Seit an seit durch alle Flammen

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Alle für einen in jeder Gefahr 

Einer für alle und alle für einen mit schimmerndem Degen im Sonnenlicht

Einer für alle und alle für einen und komme was wolle, wir wanken nicht

Seit an Seit stehn wir zusammen

Treu und fest, immer da

Seit an seit durch alle Flammen

Einer für alle

Einer für alle

Alle für einen

In jeder Gefahr 

Szene 17

Conférencier und Bürger von Paris betreten die Bühne

Conférencier:Mesdames et Messieurs,

Kommt, kommt! Kommt alle herbei und spitzt die Ohren!

Hört, was ich euch zu berichten habe und verbreitet es überall!

Song: Entreact / Prolog

Conférencier:

Denn, es gibt Neues zu erfahren von den Taten D’Artagnans

Er und seine Freunde waren unser Königin letzte Chance

Ihre Pferde mussten zäh sein wollten sie schnell in Calais sein

Anfangs ging es gut voran, doch nicht alle kamen an!Bürgerin von Paris:

Doch nicht alle kamen an!

Conférencier:

Porthos waren sie sofort los als die Reise kaum begann

Rochefort folgte ihnen wortlos, eskortiert von 7 Mann

Als sich Porthos den Gestalten stellte, um sie aufzuhalten

war der Kampf sehr schnell vorbei

und da waren’s nur noch 3

Bürger von Paris:

Ja, da waren’s nur noch 3!

Conférencier:

Und mit wild entschlossnen Mienen jagten sie im schnellen Lauf 

Doch schon holten hinter ihnen die Verfolger wieder auf 

Peng! Ein Schuss traf Aramis ins Schulterblatt

und meines Wissens hörte man nicht einen Schrei

und da waren’s nur noch 2

Bürger von Paris:

Ja, da waren’s nur noch 2!

Ja, da waren’s nur noch 2!Ja, da waren’s nur noch 2!

Conférencier:

Ihre Blicke war’n schon glasig, vor Erschöpfung war’n sie krumm

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und der gute Athos sah sich kurz nach den Verfolgern um

Da riss ihn ein Ast vom Pferde und er purzelte zur Erde

lachend fing Rochefort ihn ein

Bürger von Paris:

Lachend fing Rochefort ihn ein

Conférencier:

So blieb einer ganz alleinBürger von Paris:

So blieb einer ganz allein

Conférencier:

D’Artagnan ritt rasend weiter, auf die Straße sah er kaum

und sein einziger Begleiter war sein alter, großer Traum

Sieger über alle Feinde und im Kreise seiner Freunde,

hoch zu Ross als Musketier, denn dann wären’s wieder 4,

denn dann wären’s wieder 4

Rochefort:Zusammenrottungen sind strengstens untersagt, verschwindet. Verschwindet!

(auf die Rochefort-Maske schauend) Soll ich das etwa sein?

Conférencier:

Mir ist sonst niemand bekannt, von so unvergleichlicher Schönheit, Kollege.

Rochefort:

Wieso Kollege?

Conférencier:

 Nun, sind wir nicht beide mit einer ziemlich großen… Klappe gesegnet?

Rochefort (auf die Kardinals-Maske schauend):Und das soll wohl den Kardinal darstellen?

Conférencier:

Wer könnte sonst so schön verschlagen schauen wie seine Scheinheiligkeit?

(Kardinal betritt die Bühne)

Kardinal:

Gauklergesindel! Abschaum! Hiermit spreche ich euch eine allerletzte Warnung aus.

Conférencier:

Plötzlich so steif, Herr Kardinal?Tja, des einen Lust, des andern Qual. Sehr menschlich dies, sehr delikat – doch schwort Ihr nicht dem

Zölibat?

Gaukler:

Ja, wer Tag ein, Tag aus das Volk vergewaltigt, der kann bequem im Zölibat leben, doch damit ist bald

Schluss!

Kardinal:

Hugenottengeschwätz. Ergreift ihn!

(Gaukler wird von Gardisten zusammengeschlagen und getreten)

Kardinal:

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Meine Geduld hat ein Ende. Abreißen!

(Gardisten werfen Conférencier vom Podest, kappen die Vorhänge und verschwinden hinter selbigen)

Szene 18

Conférencier auf der Bühne, dann Wechsel auf ein Boot in rauer See

Conférencier:

Ihr, die ihr in Gottes Namen handelt, ihr seid so weit von Gott entfernt!

Ihr Mächtigen in Ost und West, habt ihr das Zweifeln denn verlernt?

Bald wird die Menschheit euch durchschauen, und dann ist nichts mehr wie es war.

Bestimmt im 18. Jahrhundert, wer weiß, vielleicht schon nächstes Jahr.

 Naja, wie geht’s mit der Geschichte weiter?

D’Artagnan entkomm Rochefort, weil der an der Atlantikküste im Dunklen seine Spur verlor.

Man sah nur noch ein Boot entschwinden, das Segel triumphal gehisst

mit dem nun unser junger Held auf seinem Weg nach England ist!

(Conférencier geht ab)

Song: Die Überfahrt

D’Artagnan:

So treffen wir niemals rechtzeitig in England ein.

Bootsmann:

Der Wind ist zu gewaltig.

D’Artagnan:Ihr müsst mir helfen! Bitte, Männer!

Bootsmann:

Hisst das Segel, verdoppelt die Wacht!

Ein Orkan zieht auf in dieser Nacht.

Matrosen:

So ein Wahnsinn, das schaffen wir nie!

Wir gehörn den Fischen morgen früh.

D’Artagnan:

Woher wisst ihr, dass wir auf dem richtigen Kurs sind?

Bootsmann:

Die Sterne weisen uns den Weg. Sollte die Wolkendecke jedoch dicker werden, müssen wir umkehren.

D’Artagnan:

Keinesfalls!

Bootsmann:

Mit den Elementen ist nicht zu spaßen, D’Artagnan.

D’Artagnan:

Die Zukunft Frankreichs steht auf dem Spiel. Ihr müsst mir helfen! Bitte Männer!

Matrosen:Unser Boot ist nur ein Floß, für die Reise viel zu klein.

Doch wir fahr’n bedenkenlos in die Dunkelheit hinein.

In die Dunkelheit hinein.

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Jede Welle trifft das Boot, mit kalter Grausamkeit

Vom Mast kommt jetzt der Tod, bis zur Küste ist es weit.

D’Artagnan:

Und wir haben kaum noch Zeit. Nein! (der Mast bricht)

Matrosen:

Helle Blitze durchzucken die Nacht und es donnert, als ob der Teufel lacht.

Und das wilde, schwarze Meer spielt mit uns und wirft uns hin und her.

D’Artagnan:Vater, kannst du mich sehn?

Lass den Sturm mich umwehn.

Hörst du mich?

Ich weiß, es wird mir gelingen!

In der eiskalten Flut gibt Constance mir Mut

so wie du werd ich das Böse bezwingen!

Matrosen:

Jede Hoffnung entflieht, wenn kein Wunder geschieht.

Werden wir heut auf dem Meeresgrund schlafen.D’Artagnan & Bootsmann:

Wenn der Mast auch zerbricht, wir verzweifeln noch nicht.

Morgen früh liegen wir sicher im Hafen.

Matrosen:

Helle Blitze durchzucken die Nacht und es donnert, als ob der Teufel lacht.

Und das wilde, schwarze Meer spielt mit uns und wirft uns hin und her.

Szene 19Im Gefängnis, Athos, Porthos, Aramis (aneinandergekettet), Rochefort & Gardisten

Porthos:

Ich sterbe gleich vor Hunger!

Rochefort:

Ihr seid in Kriegsgefangenschaft, nicht im Schlaraffenland! (lacht)

Athos:

Wohin bringt ihr uns?

Rochefort:

 Nach La Rochelle, dort kämpfen wir gegen die Hugenotten und ihr kämpft mit.

Athos:

Wenn ihr euch da mal nicht gewaltig täuscht!

Aramis:

Athos, nimm dich zusammen!

Athos:

Der Zyklop kann mich mal.

Rochefort:

Pass bloß auf, Freundchen! Bald weht hier ein anderer Wind, dann habt ihr Musketiere nichts mehr zu

melden. (lacht) Und allein die Kardinalsgarde sorgt für Ordnung im Land. Und ihr wisst, dass ich über einausgezeichnetes Gedächtnis verfüge.

Athos:

Du elender Drecksack! (will Rochefort angreifen und fällt mit Porthos und Aramis nieder)

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Porthos:

Halt den Mund! (an Rochefort gewandt) Keine Sorge, wir bringen ihn schon zur Raison.

Rochefort:

Ja. Wie man mit Desateuren verfährt ist euch sicher bekannt.

(Rochefort und Gardisten gehen ab)

Aramis:Wir müssen jetzt diplomatisch sein!

Athos:

Lieber aufrecht in den Tod als auf den Knien durchs Leben zu rutschen.

Aramis:

Welch hehre Worte, mein Lieber, doch verrätst du mir, wie unserm jungen Freund damit geholfen sein soll?

Porthos:

Er hat Recht, Athos. Wir müssen herausfinden wie es um D’Artagnan bestellt ist, und das können wir 

schlecht, wenn wir tot sind.

Aramis:Mit Honig pflegt man weitaus mehr Fliegen zu fangen als mit Galle.

Athos:

Das hast du wohl im Priesterseminar aufgeschnappt. Verflucht noch mal, hier wird im Namen Gottes ein

Krieg angezettelt!

Aramis (schreit):

 Nicht im Namen Gottes, im Namen der Kirche! Solch schändliche Machenschaften können nie und nimmer 

der Wille des Herrn sein.

Porthos:

Freunde, es darf nicht sein, dass Richelieu auch noch zwischen uns Zwietracht säht!Aramis:

Uns bleibt jetzt nur eins: Wir geben uns Rochefort gegenüber geläutert und sobald wir in La Rochelle sind

legen wir uns einen Plan zurecht.

(Rochefort und Gardisten treten wieder ein)

Rochefort:

 Na, haben sich die Herren entschieden?

Aramis:

Der Kardinal kann sich auf uns verlassen.

Porthos:In Demut verneigen wir uns vor Eurer Weisheit, Hauptmann.

Rochefort:

 Na also, geht doch! (zu den Gardisten) Holt ihnen zu Essen und kettet sie dann los.

(Rochefort und Gardisten gehen wieder ab)

Porthos:

Aus einem Schlachtfeld lässt es sich immer noch besser fliehen als aus der Bastille.

Aramis (singt):Einer für alle, und alle für einen…

Porthos (steigt mit ein):

…mit schimmerndem Degen im Sonnenlicht…

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Athos (steigt ebenfalls mit ein):

…Einer für alle und alle für einen und komme was wolle, wir wanken nicht

Seit an Seit stehn wir zusammen… 

Szene 20

Lager vor La Rochelle, das Zelt des Kardinals. Milady betritt die Bühne.Kardinal:

Welch unverhofftes Vergnügen. Euch hätte ich hier vor La Rochelle nun wirklich nicht erwartet.

Milady:

Es erschien mir ratsam persönlich zu kommen. Ich habe Nachrichten für Euch…

Kardinal:

…die mir hoffentlich nicht den Appetit verderben werden.

Milady:

Dann will ich mit der guten beginnen.

Kardinal:

Wurde D’Artagnan nun aufgehalten oder nicht?Milady:

Er konnte leider entkommen, doch mein Verschulden war das nicht!

Kardinal:

Gab ich Euch nicht den Befehl den Kerl auf Schritt und Tritt zu bewachen?

Milady:

Rochefort hat versagt, mir könnt Ihr kein Versäumnis anlasten!

Kardinal:

Mein größter Fehler war es vielleicht, Euch überhaupt in diese Angelegenheit mit einzubeziehen!

Milady: Noch ist nichts verloren… Wenn D’Artagnan mit den Juwelen aus England zurückkommt werde ich ihn in

Calais erwarten.

Kardinal:

Das ist Eure letzte Chance.

Milady:

Damit ich ungehindert nach Calais gelange müsst Ihr mir jedoch einen Freibrief ausstellen.

Kardinal:

Ich MUSS gar nichts…

Milady (liest mit, während der Kardinal schreibt):

“Der Unterzeichner, Kardinal Armand Jean du Plessis de Richelieu, stattet den Besitzer dieses Schreibens

mit allumfassenden Befugnissen und Freiheiten aus und erklärt, dass sämtliche sich daraus ergebenden

Handlungen die Billigung des Königs von Frankreich finden.“

Genau was ich brauche!

Kardinal:

Der Bursche muss aus dem Verkehr gezogen werden und sein Liebchen am besten gleich dazu.

Milady:

Dann nehmen wir diese Constance doch als Geisel. Mit ihr als Pfand für die Juwelen sind wir doppelt

abgesichert!

Kardinal:Entführt das Mädchen und bringt es ins Karmeliterkloster im Luxembourg.

Milady:

Es soll sogleich geschehen. Danach begebe ich mich unverzüglich nach Calais um D’Artagnan abzupassen.

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Kardinal:

Solltet Ihr auch diesmal versagen hat das äußert unangenehme Konsequenzen für Euch.

Milady:

Das wird nicht passieren. Es ist ein teuflischer Plan.

Kardinal:

 Nennen wir es lieber eine göttliche Eingebung. Ich werde die Hugenotten besiegen, koste es was es wolle.

 Nicht umsonst trägt ein Kardinal die Farbe rot. Die Farbe des Blutes, das wir bereit sind für den wahren

Glauben zu vergießen.Milady:

Jaja, der Glaube. Für manche ist er ein Stock, auf den sie sich stützen – für Euch ein Knüppel, mit dem Ihr 

zuschlagt.

Gute Nacht Kardinal. Träumt sanft… (geht ab.)

Song: Nicht aus Stein

Kardinal:

Du und ich zusammen, Amen

Ensemble:

Kyrie eleisonChriste eleison

Kyrie eleison, eleison, eleison

Kardinal:

Herr, ich bin nicht aus Stein,

in mir brennen Angst und Zweifel

Was ich heute tun muss fällt mir schwer 

Ich wünschte du nähmst diesen Kelch von mir,

doch ich weiß es muss sein

Satans Macht greift um sich, mehr und mehr 

(Ensemble im Hintergrund:

Kyrie eleison

Christe eleison

Kyrie eleison, eleison, eleison)

Und dieser Krieg ist dazu da dein Reich vom Bösen zu befrei’n

Für dich Herr, für dich Herr 

Darum lass die große Schlacht beginnen

und glorreich ziehen wir hineinFür dich Herr, für dich Herr 

Herr, lass unsern Zug von all deinen Kerobien begleiten

und schick sie mit uns in den Krieg

Wie Josua wird ich vor deinen Heerscharen schreiten

und führe sie für dich zum Sieg

(Ensemble im Hintergrund:

Kyrie eleison

Christe eleisonKyrie eleison, eleison, eleison

.

.

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.)

Und deinen Feind suchen wir heim mit Pest und 1000 Flüchen

Sie alle sollen brennen

Und wer dich verleugnet soll wie ein Wurm vor mir im Staube kriechen

Um dich Herr zu erkennen

Sag nur selbst einer muss der Übermacht des Bösen wehren,das stimmt doch, nicht

Das stimmt doch

Sag nur selbst einer muss doch den Teufel Mores lehren

Das stimmt doch, whoa

Das stimmt doch

Ich bin nicht aus Stein, mein Herz ist nicht aus Stein

Ich folge nur dem Heiland, unerschütterlich

Dieser Krieg muss sein, ja all der Schmerz muss seindamit Gottes Reich erneut errichtet wird

Ich bin nicht aus Stein, mein Herz ist nicht aus Stein

 Noch eh der Tag graut färbt sich die Erde rot

Ensemble:

Gloria in excelsis deo

Gloria in excelsis deo

Gloria in excelsis deo

Gloria in excelsis deo

Kardinal:

Todesqualen, Gott, jedem Ketzer, den ich sehe!

Ensemble:

Gloria in excelsis deo

Kardinal:

Denn dein Wille geschehe

Ensemble:

Gloria in excelsis deo

Kardinal:Und ungebeugt, bis zum jüngsten Gericht

Ensemble:

Gloria in excelsis deo

Kardinal:

Tu ich, gottergeben, meine Pflicht

Ensemble:

Pacem, pacem, pacem, pacem

(Ensemble im Hintergrund:

Amen.

.

.)

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Kardinal:

Ich bin nicht aus Stein, mein Herz ist nicht aus Stein

Ich folge nur dem Heiland, unerschütterlich

Lass mich nicht allein, Herr, lass mich nicht allein

An wen sonst kann ich mich wenden als an dich

Ich bin nicht aus Stein, mein Herz ist nicht aus Stein

Ich trag auf meinen Schultern dies bleierne GewichtUnd nur du allein siehst in mein Herz ganz hinein

Steh mir bei, verleih mir Kraft und Halt

Herr, verlass mich nicht

Ensemble:

Alleluja

Ensemble & Kardinal:

Amen

Szene 21

In England beim Herzog von Buckingham

James (versucht auf sich aufmerksam zu machen):

He-ehm… mmh-mh… (klopft auf die Stuhllehne)

Buckingham:

Ja, James?

James:

Mylord, vor der Tür steht ein junger Bursche der euch dringend zu sprechen wünscht.Buckingham:

In welcher Angelegenheit?

James:

Er ist eine äußert wunderlich Erscheinung. (schreit) Er ist tropfnass! Und sein Anliegen ist mir, offen

gestanden, entgangen.

Buckingham:

Wimmle ihn ab. Sag ihm ich sei nicht da.

James:

Jawohl Mylord. Ist wahrscheinlich nur ein armer Irrer, zu behaupten er hätte einen Brief von der 

französischen Königin dabei.

Buckingham (springt auf):

Halt! WAS will er dabei haben?

James:

Einen Brief… von der (nuschelt) französischen Königin…

Buckingham:

Hol ihn rein!

James:

Aber Mylord, er wird uns das Parkett ruinieren!

Buckingham:Hol – ihn – rein!

James:

Wie – Mylord – wünschen! (geht zur Tür und ruft hinaus):

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Hallo? Du da! Komm herein.

Was einem alles zugemutet wird… Bleib möglichst an einem Fleck stehen, damit ich nicht das ganze

Zimmer putzen muss.

(schreit auf als er D’Artagnan erkennt) Aber ja! Das ist der junge Teufelskerl, der uns in Paris zur Hilfe

eilte!

D’Artagnan:

Mylord, D’Artagnan. Ich komme im Auftrag...

Buckingham:...von Königin Anna? Ist das wahr?

D’Artagnan:

Sie bat mich ausdrücklich persönlich diesen Brief zu übergeben und Eure Antwort abzuwarten.

(Buckingham liest den Brief)

Buckingham:

Jeden einzelnen Diamanten sah ich als Zeichen ihrer Liebe an, was bleibt mir dann noch?

Und was erwartet sie jetzt von mir?D’Artagnan:

Ihr möchtet das Kollier…

Buckingham:

…einfach wieder zurückgeben?

D’Artagnan:

Sollte Ihre Majestät ohne die Juwelen auf dem Ball erscheinen kommt es zwischen ihr und dem König zum

Bruch.

Buckingham:

Dann sei es drum. Mein Geheimdienst hat mich davon unterrichtet, dass eure Truppen vor La RochelleStellung bezogen haben. Das ist doch so?

D’Artagnan:

Ja, aber…

Buckingham:

Spart Euch die Worte! Ich sehe keinerlei Veranlassung Euch die Diamanten auszuhändigen. Verschwindet

und lasst Euch hier nicht wieder blicken. Seid froh, dass ich Euch nicht in den Tower werfen lasse!

D’Artagnan:

Richelieu lässt die Königin in die Bastille werfen, wenn sie das Kollier nicht trägt!

(Buckingham (bedeutet James die Diamanten zu holen)

Buckingham (gibt D’Artagnan die Juwelen):

Ihr habt mir in Paris auch geholfen. Betrachtet es als Begleichung einer ausstehenden Schuld.

Und jetzt geht, bevor ich es mir doch noch anders überlege.

D’Artagnan (gibt Buckingham den Brief zurück):

Mylord?

Buckingham:

James, bestell den Kriegsminister ein.D’Artagnan (zu sich selbst):

Krieg?

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Szene 22

D’Artagnan alleine auf der Bühne

D’Artagnan (singt):

Vater, du weißt nicht wie dein Rat mir fehlt

nie war ich so von Angst gequält und einsamVater, wenn alles doch wie früher wär 

doch nichts erleben wir nun mehr gemeinsam

 Nun steht ein Krieg bevor 

der Rauch von 1000 Feuern steigt schon bald empor 

Schnell wird in dieser wirren Zeit der Mensch zum Tier 

Vater, wie soll ich handeln, sag es mir 

Vater, sag es mir 

Szene 23

Eine Kirche in Paris, König betet, Königin betritt die Szene

Königin:

Ludwig…

König:

Bespitzelst du mich jetzt auch schon in der Kirche?

Königin:Ich finde, wir sollten miteinander reden!

König:

 Nicht jetzt!

Königin:

Warum bist du immer so abweisend zu mir?

König:

Lass mich in Ruhe beten.

Königin:

Du kennst doch die Legende von der heiligen Genoveva?

König:

Sie hat Paris vor den Hunnen bewahrt.

Königin:

 Nein, ich meinte die Legende von der erloschenen Kerze…

Einmal begab sie sich im Dunkeln zur Messe, eine Magd hielt eine Kerze. Sie erlosch. Als Genoveva ihr die

Kerze abnahm, fing sie auf einmal wieder zu brennen an.

Ludwig, verstehst du denn nicht, was ich dir damit sagen will? Ich möchte dir ein Licht in der Finsternis

sein, DEINE Genoveva!

Doch man hält mich von dir fern, und allen voran Richelieu!

König:Er tut dies alles nur um die Macht eines katholischen Frankreich zu stärken.

Königin:

Ja, aber bedeutet Macht denn wirklich alles?

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König:

Lass mich alleine mit meinem Gebet.

Königin:

Von uns Beiden hängt die Zukunft des Königshauses ab.

Und ganz gleich wie schwer diese Bürde auf uns lasten mag –  tragen müssen wir sie gemeinsam…

Song: Kein geteiltes Leid

Königin:

Wann ging die Zärtlichkeit dahin

hat uns’re Ehe einen Sinn?

Es heißt, dass Alles heilt,

wenn man sein Leiden teilt

Doch Einsamkeit zu zweit

ist kein geteiltes Leid

Der Sturm des Lebens heult und tost,Wir alle suchen Halt und Trost

Wie gut, wenn man sich dann

an jemand wenden kann

Doch uns’re Traurigkeit

ist kein geteiltes Leid

Du und ich, jeder ist nur auf sich gestellt,

ganz gleich was man sich einmal schwor 

Jeder lebt im fahlen Licht seiner eig’nen Weltund der andre dringt dahin nie vor 

Du und ich, jeder folgt seinem eig’nen Stern,

auch wenn dieser Stern nicht mehr strahlt

Warum sind wir beide uns so unendlich fern,

ist das der Preis, den man bezahlt?

(König will gehen, Anna hält ihn fest)

Schließ’ nicht die Tür,wend’ dich nicht ab von mir,

 bleib bei mir 

(König geht ab)

Die Einsamkeit zu zweit

ist niemals ein geteiltes Leid

(Constance betritt die Kirche)

Königin:

Hast du Nachricht von D’Artagnan?

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Constance:

Leider noch nicht, Majestät.

Im Palast hielt ich es nicht mehr aus.

Königin:

Da geht es dir wie mir.

Constance:

Als ich durch den Garten ging und zum Nachthimmel aufblickte, da dachte ich mir: Vielleicht sieht

D’Artagnan jetzt denselben Stern wie ich.Königin:

Das halte ich sogar für sehr gut möglich.

Constance:

Ich kann es nicht erwarten ihn endlich wieder zu sehn, endlich in seinen Armen zu liegen.

Königin:

Aber wenn er ohne das Kollier zum Ball erscheint, dann verliere ich Alles!

Constance:

Ihr kennt D’Artagnan nicht, Majestät! Selbstverständlich wird es ihm gelingen.

Königin:Er hat Euer Herz im Sturm erobert, wie mir scheint.

Constance:

Ja, an ihm liebe ich einfach… Alles!

Königin:

Alles?

Constance:

Alles.

Königin:

 Na, dann kann er nicht verkehrt sein.Komm, es ist schon spät, gehen wir zurück in den Palast.

Constance:

Dürfte ich vielleicht noch ein wenig hier bleiben, Majestät?

Königin:

Aber ja doch.

(Königin geht ab)

Song: Gott lächelt uns zu

Constance:

Wirst du die Reise übersteh’n,

du folgst der Pflicht

und wir wissen nicht,

ob wir uns jemals wiederseh’n

Wir kennen uns nur kurze Zeit

doch scheint es mir 

als wären wir verbunden bis in Ewigkeit

Lass uns’re Seelen sich berühren,

denn ich kann es spüren,

mit Rosen schmückt die Liebe unsere Tür 

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und wenn wir beten sehen wir 

Gott lächelt uns zu, dir und mir 

Gott lächelt uns zu

In jeder Nacht,

wenn ich aus Sorge um dich zerfließe

lässt meine Angst die Dämonen frei,

doch wenn ich dann die Augen schließewird es in mir wieder still

und ich träum’ dich herbei

Wir werden wie zwei Falter schweben,

in ein bess’res Leben

und Gottes Engel stehen für uns Spalier,

denn wenn wir beten sehen wir 

Gott lächelt uns zu, dir und mir 

Gott lächelt uns zu

Gott lächelt uns zu, dir und mir 

Gott lächelt uns zu

(Constance wird, im Auftrag von Milady, von Gardisten ohnmächtig geschlagen. Milady wirft den Gardisten

ihren Lohn zu Füßen)

Milady:

Auch ich war einst voller Hoffnung, so wie du.

(Alle gehen ab.)

Szene 24

Schlachtfeld vor La Rochelle

Song: Glaubt mir 

Kardinal:

Im Namen Gottes marschieren wir los

Seine Herrlichkeit ist groß, sie wird das Böse warnen

Glaubt mir 

Ensemble:

Yeah!

Kardinal:

Glaubt mir!

Ensemble:

Yeah!

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Kardinal:

Denn euch gehört das Himmelreich

Die Hand des Schöpfers wacht über euch

Glaubt mir 

Ensemble:

Yeah!

Kardinal:

Ja, glaubt mir!

Ensemble:

Yeah!

Kardinal:

Drum folgt mir tapfer in die Schlacht und entreißt mit mir dem Teufel seine Macht,

denn er schindet diese Welt so wie ein tollwütiges Raubtier Oh, wer für den Herrn im Kampfe fällt, die sind zu Recht in der heiligen, in der andern Welt

Gott wird von allem bösen uns erlösen

Ensemble:

Wir gehören Gott mit Haut und Haar 

Denn er herrscht mit weiser Hand und er führt uns bis ins gelobte Land

wenn wir glauben, wir glauben

Kardinal:Wer nicht für uns ist, ist gegen uns

drum vertraut der Kraft des ewigen Bunds

Ensemble:

Ja, wir glauben

Wir glauben

Kardinal:

Ein guter Hugenott ist nur ein toter Hugenott

Zermalmt sie

Ensemble:

Dem Feind den Tod zum Wohl des Glaubens

(Unterbrechung im Lied)

Rochefort:

Euer Eminenz, es gibt keine Zweifel mehr, England macht ebenfalls mobil. Buckinghams Kriegsschiffe

haben Kurs auf unsere Küste genommen.Kardinal:

Genau nach Plan.

Rochefort:

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Und aller Voraussicht nach trifft D’Artagnan im Laufe des Nachmittags wieder in Calais ein.

Kardinal:

Und Milady? Sie befindet sich, wie ich hoffe, ebenfalls dort?

Rochefort:

Seit gestern bereits.

Kardinal:

Gut, sehr gut. Groß ist der allmächtige Gott!Rochefort:

Dank Euch, seinem Diener auf Erden.

Athos:

Wir müssen sofort nach Calais!

Aramis:

Ob D’Artagnan die Diamanten hat?

Athos:

Das werden wir dort erfahren.Aramis:

Aber wir müssen unbemerkt von hier fortkommen!

Porthos (mustert 3 Karmeliter in ihren Kutten):

Ich hab eine Idee!

Rochefort:

Euer Eminenz, die Soldaten sind bereit zur Schlacht. Der große Moment ist da.

Kardinal:

Und wieder wird sich ein rotes Blutmeer auftun und alle, die nicht rechten Glaubens sind, in seinen Wogenverschlingen.

(an das Heer gewandt) Groß ist der allmächtige Gott!

Heer:

Dank Euch, seinem Diener auf Erden!

(Song wird fortgesetzt)

Kardinal:

Treibt sie unerbittlich in den HöllenschlundIhre Seelen sind von Hass zerfressen und voller Tücke

Reißt sie in Stücke!

Und wollt ihr Gott gefällig sein, dann zieht mutig in die Schlacht hinein

Er wird euch belohnen

Tod den Dämonen!

Ensemble:

Lang lebe, lang lebe

Lang lebe, lang lebeunser Herr, der Welten Erlöser 

wenn er uns ruft, dann gehen wir für ihn ins Feuer 

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Kardinal:

Der Weg des Teufels führt ins Verderben

Ensemble:

ins Feuer!

Kardinal:

Er lockt euch in die ewige Nacht

Ensemble:

ins Feuer!

ins Feuer!

Kardinal:

Glaubt mir!

Ensemble:ins Feuer!

Kardinal:

Glaubt mir!

Glaubt mir!

Ensemble:

ins Feuer!

ins Feuer!.

.

.

ins Feuer!

Szene 25

Herbergszimmer in Calais, D’Artagnan schläft, Milady betritt sein Zimmer.

Stimme des Kardinals:

Solltet ihr auch diesmal versagen Milady, hat das äußerst unangenehme Konsequenzen für euch.

(Milady versucht die Juwelenschatulle unter D’Artagnans Kopf wegzuziehen)

D’Artagnan (schlaftrunken):

Ja, nicht weggehen! Ich will dich spüren, ganz nah… (sieht Milady und springt auf) Was wollt Ihr hier? Wer 

seid Ihr?

Milady:

In jeder Hafenstadt gibt es Frauen meines Gewerbes.D’Artagnan:

Ich kenn Euch doch!

Milady:

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Komm, lass dich von mir verwöhnen!

D’Artagnan:

Verwöhnen?

Milady:

Bist du etwa noch nie bei einer Hure gewesen?

D’Artagnan:

Doch!

Milady: Na also.

D’Artagnan:

…um Porthos Mantel zu holen!

Sagt, kenn ich Euch nicht?

Milady:

Leg dich doch mal hin!

D’Artagnan:

 Nein, dafür hab ich jetzt keine Zeit!

Milady:Ach, entspann dich!

D’Artagnan:

Ich muss rechtzeitig in Paris sein!

Milady:

Wozu die Eile?

D’Artagnan:

Ich werde dort erwartet!

Milady:Lass dich gehen!

(Milady will mit der Juwelenschatulle fliehen)

D’Artagnan: 

Halt!

(Milady fällt aufs Bett und ihre Jacke rutscht von ihrer Schulter, sodass ihr Brandmal sichtbar ist)

D’Artagnan:Ihr seid die Frau, von der Athos gesprochen hat!

Milady:

Her mit den Diamanten!

D’Artagnan:

Woher wisst Ihr, dass hier Diamanten drin sind?

Milady:

Wenn du mir nicht sofort die Diamanten gibst siehst du deine Constance nie wieder!

D’Artagnan:

Was habt Ihr mit ihr gemacht?Milady:

 Nichts. Noch nicht. Gebt mir das Kollier, dann kommt sie frei!

D’Artagnan:

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Wo ist sie?

Milady:

In Paris.

D’Artagnan:

Wo in Paris?

Milady:

Bei den Karmeliterinnen im Luxembourg.

D’Artagnan:Dann gehen wir jetzt gemeinsam dorthin, einverstanden?

Milady:

Einverstanden.

(Es kommt zum Kampf, in dem Milady D’Artagnan die Schatulle entreißen kann und ihn mit einer 

Marienstatue niederschlägt)

Milady (mit Blick auf die Statue):

Danke heilige Jungfrau, ich zünde dir bei Gelegenheit eine Kerze an. (legt die Statue zu D’Artagnan)Männer!

(geht ab)

Szene 26

Im Hafen von Calais, Kutsche im Hintergrund und Athos, Porthos & Aramis in Karmeliter-Kutten gehüllt

D’Artagnan (erwacht nach dem Schlag):Oh… (hält sich den Kopf) Constance!

Lieber Gott, du bist doch allmächtig, kannst du mir nicht helfen? Nur dieses eine Mal! Ich muss so schnell

wie möglich nach Paris, bitte!

(dreht sich um und sieht, wo er sich befindet) Oh, das war wirklich prompt – danke!

(an die vermummten Musketiere gewandt) Verzeiht Brüder, wisst ihr zufällig den Weg nach Paris?

Athos:

Oooh, was willst du denn da?

Aramis:

In diesem Sodom und Gomorrha?

Porthos:

Voll uh-la-la und hoch-das-Bein!

Aramis:

Pfui mein Sohn, dort gerätst du nur in schlechte Gesellschaft!

D’Artagnan:

 Na bitte, in welche Richtung muss ich?

Athos:

Du lässt dich also nicht davon abbringen. Dann nimm diese Richtung!

Aramis: Nein nein, da geht es lang!

Porthos:

Unfug! Alle Wege führen nach Paris!

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D’Artagnan:

Ich dachte immer alle Wege führen nach Rom.

(Musketiere nehmen die Kapuzen ab)

Athos:

D’Artagnan!

D’Artagnan:Ah! (lacht)

Porthos:

Ist das eine Freude dich wieder zu sehen, mein Junge.

Athos:

Wir haben uns große Sorgen um dich gemacht!

D’Artagnan:

Als ihr 3 mir unterwegs abhanden kamt verließ mich kurz der Mut ob ich mein Ziel noch erreichen würde.

Athos:

Aber es ist dir gelungen?D’Artagnan:

Die Frau mit dem Brandmal, von der du erzählt hast – sie hat sich letzte Nacht in mein Zimmer geschlichen

um das Kollier zu stehlen.

Porthos:

Das hast du hoffentlich zu verhindern gewusst!

D’Artagnan:

Leider konnte sie die Schatulle entwenden… (zieht das Kollier aus seiner Tasche) Aber nicht die

Diamanten!

(alle lachen anerkennend)

D’Artagnan:

Doch ihre Schergen haben Constance entführt und halten sie als Pfand bei den Karmeliterinnen gefangen!

Athos:

Er hat ihr dunkelstes Geheimnis entdeckt. Sie könnte jetzt zu Allem fähig sein!

Aramis:

Deine Constance schwebt in höchster Gefahr!

Porthos:

Los Freunde, wir müssen die Kutsche beschlagnahmen!

(Die 4 nehmen die Kutsche mitsamt Pferd in Beschlag)

D’Artagnan (singt):

Heut ist der Tag, der alles beendet

Ja, heut ist der Tag, an dem das Schicksal sich wendet

 Nun kann ich erfüll’n, was ich feierlich schwor 

Ich heb meine Blicke zum Himmel empor 

 Noch heut steht die große Entscheidung bevor Wir bekämpfen das Böse mit all unsrer Macht

und wie der Sturmwind reiten wir durch die Nacht

Es geschieht heute Nacht!

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Szene 27

Kardinal und Milady auf der Bühne. Milady übergibt dem Kardinal die Schatulle.

Milady:

Euer Eminenz, ich habe getan, was Ihr von mir verlangt habt. Gebt mir nun schriftlich, dass mein Brandmal

auf einem Irrtum der Kirche beruht!Kardinal (stülpt die Schatulle über ihren Händen um und läst Sand hineinfallen):

Staub warst du und zu Staub sollst du werden. Euer Name wird niemals rein gewaschen. Euer Leiden hier 

auf Erden soll nur übertroffen werden von Euerm Leiden in der Hölle! Mit Euch vergeude ich nur meine

Zeit… Schluss mit der Zauderei, es geschieht heute Nacht!

(Milady schreit auf)

Szene 28D’Artagnan, Athos, Porthos & Aramis singen auf der Fahrt mit der Kutsche

Aramis:

Und wir reiten ein Wettrennen gegen die Zeit

Porthos:

Die Straßen gefährlich, der Weg noch so weit

Athos:

Wenn wir nicht rechtzeitig da sind ist alles verloren

Alle 4:

Wir treiben die Pferde zu rasendem Lauf,

kein Sturm und kein Erdbeben halten uns auf 

Wir müssen ans Ziel, es steht viel zu viel auf dem Spiel

Heut ist der Tag, der Alles beendet

Ja, heut ist der Tag, an dem das Schicksal sich wendet

D’Artagnan:Mir hämmert mein Herz ohne Unterlass ein:

Constance, Constance, du musst sie befrei’n

Ich werde noch heute vereint mit dir sein

Alle 4:

Wir bekämpfen das Böse mit all unsrer Macht

und wie der Sturmwind reiten wir durch die Nacht

Es geschieht heute Nacht!

Szene 29

Im Karmeliterkloster im Luxembourg, Milady in Karmeliterinnenkutte und Constance

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Constance:

Ich weiß immer noch nicht, warum man mich hierher verschleppt hat!

Milady:

Die Antwort sollst du bald erfahren.

Constance:

Woher wisst Ihr das?

Milady:Mein Gefühl sagt es mir.

Constance:

Ob er wohl weiß, dass ich hier bin?

Milady:

Wer, D’Artagnan?

Constance:

Woher kennt Ihr seinen Namen?

Milady:

Du hast ihn heute Nacht im Schlaf geflüstert.

(Milady gibt heimlich Gift in ein Getränk)

Constance:

Bestimmt wird er mich suchen. Aber wie soll er erfahren, dass ich hier bin?

Milady (gibt Constance von dem Gift zu trinken):

Trink, mein Kind. Komm, es wird dich stärken.

Constance (als sie ausgetrunken hat):

Oh Herr, du kennst mein einziges Gebet. Ich flehe dich an, lass D’Artagnan wohlbehalten zurückkommen,damit wir für immer zusammen sein können. Ich möchte mich wieder in seine Arme schmiegen, sein Lachen

hören!

Milady:

 Nicht alle Gebete werden erhört.

Constance:

Aber Ihr werdet doch nicht etwa an der Güte unseres Schöpfers zweifeln?

Milady:

Es gibt so viele Menschen auf Erden, da kann er sich nicht um jeden einzelnen kümmern

Constance:

Aber gewiss kann er das!Milady:

Ich glaube kaum.

Constance:

Er hüllt uns ein wie ein Sommertag, ob man am Ufer der Seine sitzt oder auf einem Gipfel der Pyrenäen.

Seine Wärme ist für uns Alle da – er lächelt uns zu.

Milady:

Ich wollte ich hätte deinen Glauben. Aber wenn man alles verloren hat, was einem lieb war, wenn man fühlt,

wie sich das Glück von einem abwendet und im eigenen Herzen nur noch Finsternis herrscht,…

(Constance windet sich in Krämpfen am Boden)

Milady:

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… wenn man jede Nacht mit Grauen erwartet, weil mit dem Schlaf die Alpträume kommen, die Schatten der 

Vergangenheit, die dich heimsuchen.

Auch ich war einst voller Hoffnung, so wie du. Doch das Leben hatte nur Schmerz und Erniedrigung für 

mich übrig. Es hat mich bitter gemacht und schließlich voller Ekel ausgespieen.

Es tut mir Leid, meine Kleine, es tut mir Leid um dich. Doch am meisten um mich selbst…

(Milady will gerade den Rest des Giftes trinken, als Athos, Aramis und D’Artagnan die Bühne betreten. Sie

wirft den Becher weg und läuft davon.)D’Artagnan:

Constance! (er setzt sich und legt sie in seine Arme)

Constance (mit letzter Kraft):

D’Artagnan!

(Constance stirbt in D’Artagnans Armen)

D’Artagnan:

Constance! Constance, sag doch was!Athos, Aramis?

Aramis (riecht am Becher):

Zu spät mein Junge…

(Porthos führt Milady zurück auf die Bühne)

Milady (wirft sich in Athos’ Arme):

Athos!

Athos:Jahrelang hab ich auf den Moment gewartet dich wieder zu sehn. Und jetzt?

(dreht sie um, so dass sie die tote Constance sieht und schreit) Jetzt! (stößt Milady von sich weg)

Porthos (führt Milady von der Bühne):

Komm!

Milady:

Athos!

Porthos:

KOMM!

(Porthos, Aramis & Milady gehen ab)

Athos:

D’Artagnan…

D’Artagnan:

 Nein! Das kann nicht sein. Das darf nicht sein! (weint)

Athos:

Es tut mir so Leid, mein Junge…

(Athos geht ebenfalls ab)

(D’Artagnan schwelgt in Erinnerungen. Aus dem Off zu hören sind einstige Dialoge von ihm und

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Constance: „Ein hübscher Kerl, wie heißt er denn?“ –  „Ehm, Pomme de Terre“, „Du wirst stolz sein auf 

mich, mein kleiner Schmetterling“ –  „Das bin ich jetzt schon“, „Wenn ich daran denke, dass ich gestern

noch nicht mal deinen Namen kannte“ –  „Constance“)

D’Artagnan:

Constance… (singt)

Deine Zärtlichkeit war Alles

Unsre kurze Zeit war AllesAlles was mir wichtig war, all das ist nun nicht mehr da

Ohne dich weiß ich nicht was ich tu

Denn alles auf der Welt warst…

(D’Artagnan nimmt Constances leblosen Körper auf und trägt sie von der Bühne) 

Szene 30

Vorm Karmeliterkloster, Athos, Porthos & Aramis führen Milady die Treppen hinauf auf das Dach.D’Artagnan kommt im Laufe der Szene hinzu und setzt sich auf die Stufen.

Milady:

Was habt ihr mit mir vor? Dazu habt ihr kein Recht!

Porthos:

Wer einen Menschen ermordet hat jegliches Recht verwirkt!

Milady:

Ich handelte im Auftrag des Kardinals…

Porthos:

Schweigt!Aramis:

Porthos! Eine letzte Beicht sei jedem zugestanden, selbst ihr.

Milady:

Athos, versteh doch…

Song: Wo ist der Sommer?

Milady:

All unser Glück riss die Lüge uns nieder,

nur das Eine ist wahr 

Ich hab gehofft, irgendwann kommst du wieder,

doch du warst nicht da,

du warst nicht da

Wo blieb der Sommer,

was wurde aus der Zeit,

wo sind die Tage zu zweit?

Du warst ein Träumer,die Welt war himmelweit

Du ließt mich zu den Sternen schweben

So unbeschwert waren wir,

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und du sagtest zu mir:

„Halt mich fest, du bist mein Leben“

Ich hör’ die Worte noch heut’,

und selbst nach all’ der Zeit

würde ich dir Alles geben

Dann kam der Winter mit Macht,

hat Frost und Kälte gebracht,es erstarrte die Welt

Das Glück in all’ seiner Pracht,

erfroren in einer Nacht,

an den Pranger gestellt

(Unterbrechung im Lied)

Athos:

Warum bist du zurückgekommen?Milady:

Deinetwegen Athos, nur deinetwegen! Aber erst galt es meine Ehre wiederherzustellen.

Athos:

Und das konnte nur Richelieu?

Milady:

Ich musste ihn gnädig stimmen. Er sollte mich von meinem Stigma befreien und dann wollte ich mich auf 

die Suche nach meiner großen Liebe machen, einer Liebe, die ich niemals vergessen konnte. Mit dir wollte

ich das verlorene Paradies wieder finden!

(Song wird fortgesetzt)

Die Wunden schlossen sich nie,

und ich wusste nicht wie soll ich ohne dich nur leben?

Auch wenn der Sommer verblich’,

der Gedanke an dich lässt noch heut mein Herz erbeben

Werden wir jemals die Lügen verwinden,

werden wir je verstehn’?

Ich hab so gebetet, wir würden uns finden Nichts ist geschehn’, Nichts ist geschehn’

Kehrt’ je der Sommer zurück,

kann uns Niemand das Glück, dass wir hatten wiedergeben?

Halt’ mich noch einmal und spür’ die Kraft der Sonne mit mir,

kann sie uns noch wärmen?

Sag’ es mir, sag’ es mir,

Sag’ es mir 

Athos:

Fällt euer Urteil.

Aramis:

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Tod.

Porthos:

Tod.

Milady:

Athos? ...Athos!

(Milady stürzt sich vom Dach, Athos schreit und will die Treppe hinunter zu ihr rennen. Auf der Hälfte

 bleibt er jedoch neben D’Artagnan sitzen)

D’Artagnan:

Was hat das alles für einen Sinn? Das war es nicht warum ich Musketier werden wollte.

Porthos:

 Nein, mein Junge. Aber du bist ein Mensch, der beharrlich an das Gute glaubt, und woran man glaubt, dafür 

muss man auch kämpfen! Tu’s für sie, für Constance.

Athos:

Denn eines wirst du niemals verlieren, und das sitzt hier (greift an sein Herz) Dort wohnen die Erinnerungen

an die Zeit bevor sich die Sonne verfinsterte, der Mond seinen Glanz verlor. Und das, das kann dir niemandnehmen.

Freund Porthos hat Recht, wir müssen weiter machen mein Junge, du und ich.

Einer für alle…

D’Artagnan:

…und alle für einen.

(Es beginnt ein Feuerwerk im Hintergrund)

Aramis:Ein Feuerwerk über dem Palast!

Porthos:

Der Ball hat schon begonnen!

Athos:

Was meinst du, bekommst du es hin oder sollen wir das für dich erledigen?

D’Artagnan:

 Nein, ich schaffe es – mit eurer Hilfe! Freunde, auf zur Königin!

Szene 31

Ballsaal im Palast

Ensemble (singt):

Vive le roi, vive la danse.

Vive la reine, vive la France.

Vive le roi, vive la danse.

Vive la reine, vive la France.

Vive le roi, vive la danse.

Vive la reine, vive la France.Vive le roi, vive la danse.

Vive la reine, vive la France.

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Kardinal:

Überwacht sämtliche Eingänge und sorgt dafür, dass D’Artagnan nicht hereinkommt.

Rochefort:

Zu Befehl, Euer Eminenz, auf mich könnt Ihr Euch verlassen.

Kardinal:

Das wird mein Fest.

Ensemble (singt):Vive le roi, vive la danse.

Vive la reine, vive la France.

Vive le roi, vive la danse.

Vive la reine, vive la France.

Vive le roi, vive la danse.

Vive la reine, vive la France.

Kardinal:

Der heutige 27. September 1626 ist ein überaus segensreicher Tag. Mit kaum in Worte zu kleidender Freude bring ich Euch unsere Glückwünsche entgegen, Majestät.

König:

Habt Dank, Eminenz.

Kardinal:

Und möget auch Ihr an diesem großen Abend Gottes Segen empfangen. Erlaubt mir Majestät, so kommt

Eure klassische Halslinie besser zur Geltung. (nimmt der Königin ihr Tuch ab, dass bisher ihren Hals

verbarg)

König:

Anna, ich hatte dir doch eigens aufgetragen die Kronjuwelen anzulegen!Wo sind sie?

(D’Artagnan betritt eine Loge im Zuschauerraum und kämpft mit dem dort positionierten Gardisten)

D’Artagnan:

Hey, lasst mich durch!

Majestät, ich komme! (Er klettert auf eine Statue an der Loge und erreicht mit ihrer Hilfe die Bühne)

D’Artagnan (gibt der Königin die Juwelen):

Majestät.Kardinal:

Hatte ich nicht befohlen die Türen zu bewachen?

Rochefort:

Er kam durchs Fenster!

Kardinal:

Majestät, dieser Mann ist ein Staatsfeind! Ein Spion Englands.

D’Artagnan:

Schluss mit den Lügen. Packt endlich aus, elender Mörder!

König:Würde man mir um Himmels Willen erklären was hier vor sich geht?

Kardinal:

Majestät, es handelt sich um ein Missverständnis.

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D’Artagnan:

 Nein, es handelt sich um Mord. Um Mord an Constance!

Königin (schockiert):

Constance ermordet?

Kardinal:

Sollte das wahr sein geschah es durch Gottes Hand und nicht durch meine.

D’Artagnan:

Euer niederträchtiger Plan den Namen unserer Königin in den Schmutz zu ziehen hat Constance das Lebengekostet.

König:

So sind die schlimmen Beschuldigungen gegen meine Gemahlin nichts weiter als die Ausgeburt eines

intriganten Geistes?

Kardinal:

Hier geht es um Größeres! Ergreift ihn!

(Es kommt zum Kampf zwischen Rochefort, den Gardisten und D’Artagnan, Athos, Porthos & Aramis,

währenddessen Athos zu D’Artagnan sagt: „Für deinen Vater!“)

(D’Artagnan hält Rochefort 2 Degen an die Kehle)

Rochefort:

Verschont mich!

D’Artagnan:

Ein Musketier kämpft für das Recht (nimmt die Degen weg), nicht um der Rache Willen.

Aramis (gibt dem König den Freibrief):

Diesen Brief trug Constances Mörderin bei sich.König (liest, zerreißt den Brief und wendet sich an den Kardinal):

Was maßt Ihr Euch an in meinem Namen Freibriefe auszustellen?

Kardinal:

Manchmal sehn ich mich nach der Zeit zurück, als Eure Mutter noch Regentin war und ich…

Königin:

…und ich, Eminenz, sehne mich nach der Zeit zurück, als Gottes Diener auf Erden noch Liebe und Frieden

 predigten. Gott ist allmächtig, doch hat er das nicht Euch zu verdanken.

König:

Ihr werdet einsehen, dass ich Eure Leibgarde mit sofortiger Wirkung auflöse und die Männer wieder 

meinem direkten Befehl unterstelle.Kardinal:

Ich tat es zu Eurem Ruhm, damit Frankreich groß und mächtig bleibe! Ihr solltet mir dankbar sein.

König:

Führt den Kardinal in seine Gemächer und sorgt dafür, dass er dort bleibt. (Kardinal wird abgeführt)

Rochefort, damit den Kardinal nicht die Langeweile plagt dürft Ihr ihm Gesellschaft leisten.

D’Artagnan:

Ihr beide habt bestimmt viel zu besprechen – unter 4 Augen.

Porthos:

Auf der einen Seite schon, aber auf der anderen…

(Rochefort geht wütend ab)

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König (während er der Königin das Kollier anlegt):

Anna, kannst du mir mein Misstrauen verzeihen?

Königin:

Ich habe das Gefühl, dass dies ein trefflicher Abend ist, um an die Zukunft der Dynastie zu denken.

König:

Ludwig der XIV. – ein kleiner Sonnenkönig soll er werden.

Königin:

An mir soll es nicht scheitern. (deutet auf die 4) Und wären sie nicht genau die Richtigen, um in deinem Namen die Friedensverhandlungen mit England aufzunehmen?

Athos:

Es wäre uns eine große Ehre, Sir.

Porthos:

Ihr könnt Euch auf uns verlassen, Majestät.

Athos:

Und unser junger Freund hier soll uns den Weg weisen.

König:

D’Artagnan, Ihr kamt nach Paris mit einem Traum, dem Traum Musketier zu werden. Dies ist der Degen,den Euer Vater trug als er noch ein tapferer Soldat meiner Leibgarde war. Er gab ihn Athos zur Verwahrung,

denn einst, so sprach er, einst soll mein Sohn ihn führen, einst soll er wieder einem D’Artagnan gehören.

 Nun ist es soweit.

(schlägt D’Artagnan zum Musketier) Hüter des Gesetztes, Wahrer der Tugend, Streiter für das Gute,

Musketier des Königs.

D’Artagnan:

So wahr mir Gott helfe.

Athos, Porthos, Aramis (singen):Einer für alle und alle für einen mit schimmerndem Degen im Sonnenlicht

Einer für alle und alle für einen und komme was wolle, wir wanken nicht

Seit an Seit stehn wir zusammen

Seit an Seit, wie eine Armee

Seit an seit durch alle Flammen

Einer für alle – Einer für alle

Alle für einen

in jeder Gefahr 

Szene 32

Grabstein von D’Artagnans Vater. Athos, Porthos & Aramis erweisen ihm die letzte Ehre

D’Artagnan (singt):

Vater, wie lang doch meine Reise war 

Ich war von Bosheit und Gefahr umgeben

Vater, ich zwang sie nieder wie einst du

es war dir nicht vergönnt es zu erleben

An jedem neuen Tag gibst du mir Kraft,

weil ich dich in mir trag

Und manchmal streichst du sacht im Wind an mir vorbei

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Du hast mich Mut gelehrt

Du zeigtest mir des Lebens wahren Wert

Du lässt mich nicht allein, geht auch die Welt entzwei

Vater, ich werd wie du sein, stark und frei

Vater, steh mir bei

(D’Artagnan betrachtet Constances Amulett und steckt es wieder in die Tasche. Er und die 3 Musketierekreuzen ihre Degen miteinander)

ENDE