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SBFI NEWS SEFRI Informationen aus dem Staats- sekretariat für Bildung, Forschung und Innovation SBFI Ein Schweizer Pier in San Francisco ESA Business Incubation Centre September 16 Wissenstransferprojekt in der Berufsbildung

SEFRI September 16 NEWS - sbfi.admin.ch · (Programmes & Pathways) † Standards und Matching (Standards & Matching) † Ausbildung und Unterricht (Training & Teaching) † Attraktivität

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FI

Ein Schweizer Pier in San Francisco

ESA Business Incubation Centre

September 16

Wissenstransferprojekt in der Berufsbildung

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Inhalt

In dieser Ausgabe

Beteiligung der Schweiz an Erasmus+

Bestehende Übergangslösung bis Ende 2017 verlängert 4

Wissenstransferprojekt der «European Alliance for Apprenticeships»

«Apprenticeship Toolbox» ermöglicht neu einen Vergleich der dualen Berufsbildungssysteme 5

Allgemeinbildung in der berufl ichen Grundbildung

Rahmenlehrplan soll einheitlicher umgesetzt werden 6 0 6

Zweijährige berufliche Grundbildung mit eidgenössischem Berufsattest

Neuere Untersuchungen zum EBA zeichnen ein positives Bild 8

BFI-Aussennetz fördert Erfahrungs- und Meinungsaustausch

Unsere Gesellschaft wird älter – was kann die Schweiz von anderen Ländern lernen? 10

Neues Zentrum für Innovation

Ein Schweizer Pier in San Francisco neu eröffnet 11

Schweizerischer Innovationspark – Standort Zürich / Dübendorf

Bundesrat hat maximale Fläche des Innovationsparks festgelegt 12

Eröffnung des ESA Business Incubation Centre

Raumfahrt-Start-Ups erhalten mit neuem Förderprogramm eine Startrampe in der Schweiz 13

Titelbild: Mit dem neuen Online-Angebot «Apprenticeship Toolbox» können die Berufsbildungssysteme von Dänemark, Deutsch-land, Luxemburg, Österreich und der Schweiz verglichen werden. Die «Apprenticeship Toolbox» leistet einen Beitrag zur Stärkung der Schweizer Berufsbildung im internationalen Kontext, indem sie die Funktionsweise und Besonderheiten der hiesigen Berufsbildung transparent darstellt (Beitrag Seiten 5 und 6). Bild: Iris Krebs

IMPRESSUMHerausgeber: Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation SBFI Einsteinstrasse 2, 3003 [email protected]: Nr. 7 2016 (7/16)Redaktion: Dani Duttweiler, Ermira Fetahu,Martin FischerLayout: Désirée KunzeÜbersetzungen: Sprachdienst SBFI, GS-WBF und BKDruck: BBLSprachen: d und f (Print), e und i (elektronisch)ISSN 2296-3677

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Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser Das Bundesamt für Berufsbildung und Technologie BBT und das Staatssekretariat für Bildung und Forschung SBF wurden auf Ende 2012 im heutigen Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation SBFI zusammengelegt. Parlament und Bundesrat erwarteten von dieser Fusion politische und administrative Synergien. Sparen bei den Humanressourcen war kein explizit genanntes Ziel, wurde aber im Rahmen des in ei-ner öffentlichen Verwaltung Möglichen und mit dem Auftrag: keine Entlassungen, erwartet. Wie sieht es heute nach fast vier Jahren aus?Das Total der Mitarbeitenden von BBT und SBF entsprach Ende 2012 insgesamt 248 Vollzeiteinheiten. Dasjenige des SBFI beläuft sich heute auf 235. Nicht einberechnet in beide Zählungen sind Lernende, Praktikantinnen und Praktikanten und ins Ausland Detachierte. Aus erster Sicht fallen demnach 13 Vollzeiteinheiten weg.Seit 2013 hat aber das SBFI neue Aufgaben übernommen. Besonders relevant ist die Führung der Geschäftsstelle der Schweizer Hochschulkonferenz als Ersatz des früher vom Bund und den Kantonen gemeinsam getragenen und selbstständigen Generalse-kretariats der Schweizerischen Universitätskonferenz. Auch die Teilassoziierung an die Europäischen Forschungsrahmenprogramme hat zwingend neue Verantwortungen für das SBFI mit sich gebracht, ebenso das Weiterbildungsgesetz oder die Begleitung der Energieforschungsprogramme. Um die zehn bis zwölf neue Stellen mindestens müssen als Konsequenz von Aufgaben betrachtet werden, die das BBT und das SBF 2012 nicht hatten und vom bestehenden SBFI-Personal aufgefangen wurden. In der Summe kommen wir auf einen Saldo rebus sic stantibus von minus 23 bis 25 Vollzeitstellen. Man kann also gut belegt sagen: Durch die Fusion wurden 10% der Stellen gespart. Dabei fiel bei der Anzahl Kader die Reduktion prozentual betrachtet noch höher aus. Strukturelle Veränderungen in drei Etappen und der Nicht- oder nur Teilersatz bei natürlichen Abgängen waren die getroffenen Massnahmen.

Das Urteil über erreichte politische und administrative Synergien der Fusion (die rele-vanteste in der Bundesverwaltung während der letzten zehn Jahre) überlassen wir Aussenstehenden.

Doch unter dem Gesichtspunkt einer effizienten Verwendung von Steuergeldern kön-nen wir mit gutem Gewissen auftreten. Dieser Erfolg wurde dank Pflichtbewusstsein, Flexibilität und Einsatzbereitschaft auf allen Stufen möglich. Die Mitarbeitenden des SBFI können darauf stolz sein, und ihnen sei dafür gebührend gedankt.

Mauro Dell’AmbrogioStaatssekretär für Bildung, Forschung und Innovation

SBFI NEWS 7/16 l EDITORIAL

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SBFI NEWS 7/16 l BILDUNGSZUSAMMENARBEIT

Beteiligung der Schweiz an Erasmus+

Bestehende Übergangslösung bis Ende 2017 verlängert

Der Bundesrat hat im September 2016 die Übergangslösung 2014–2016 für die projektweise Beteiligung der Schweiz am europäischen Mobilitätsprogramm Erasmus+ um ein Jahr verlängert. Damit können interessierte Schweizerinnen und Schweizer auch 2017 von den europäischen Mobilitäts- und Kooperationsinstrumenten profitieren.

Informationstag zum Thema studentische Mobilität an der Universität Genf. Bild: Jacques Erard

Die Beteiligung an den Bildungsprogram-men der Europäischen Union ist einer der Schwerpunkte in der internationalen Stra-tegie für den Bildungs-, Forschungs- und Innovationsbereich der Schweiz. Sie ist seit über 20 Jahren ein wichtiger Bestand-teil der grenzüberschreitenden Zusam-menarbeit. So konnten in den vergange-nen Jahren Tausende von Schweizerinnen und Schweizern ihre Ausbildung durch einen Auslandaufenthalt bereichern, und zahlreiche junge Ausländerinnen und Ausländer erhielten die Möglichkeit für einen Ausbildungsaufenthalt in der Schweiz.

Übergangslösung hält Zugang offenAufgrund der Annahme der Massenein-wanderungsinitiative am 9. Februar 2014 sind die Verhandlungen zur Assoziierung am Programm Erasmus+ (2014–2020), dem Programm der Europäischen Union für allgemeine und berufliche Bildung, Jugend und Sport, zurzeit sistiert, und die Schweiz kann sich lediglich im Status eines Drittstaates daran beteiligen.

Der Bundesrat hat deshalb im Jahr 2014 eine Übergangslösung für Erasmus+ im

Sinne der früheren indirekten Teilnahme verabschiedet, zunächst bis Ende 2016. Am 7. September 2016 hat er diese Über-gangslösung für das Jahr 2017 verlängert. Mit der Verlängerung der Übergangslö-sung haben Schweizerinnen und Schwei-zer weiterhin die Möglichkeit, indirekt an Erasmus+ teilzunehmen: Schweizer Stu-dierende und Lernende sowie Fachleute auf allen Bildungsstufen profitieren wei-terhin von den europäischen Mobilitätsak-tivitäten. Schweizer Bildungsinstitutionen können sich weiterhin an Kooperations-projekten mit europäischen Partnern be-teiligen.

Umsetzung ab 2017 durch neue StiftungAlle für die Programmteilnahme im Jahr 2017 erforderlichen Informationen wer-den rechtzeitig vor Beginn des Bewer-bungsverfahrens erfolgen. Für die Umset-zung der nationalen und internationalen Austausch- und Mobilitätsförderung ist im Auftrag von Bund und Kantonen ab dem 1. Januar 2017 die Schweizerische Stiftung für die Förderung von Austausch und Mobilität (SFAM) zuständig. Bis Ende 2016 werden die laufenden Arbeiten noch

von der aktuell beauftragten ch Stiftung für die eidgenössische Zusammenarbeit weitergeführt.

KontaktJérôme Hügli, SBFIProjektverantwortlicher Ressort Interna-tionale Bildungszusammenarbeit und Berufsqualifikationen +41 58 465 86 73 [email protected]

Weitere Informationench Stiftung (bis Ende 2016): www.ch-go.chSchweizerische Stiftung für die Förde-rung von Austausch und Mobilität (ab 1.1.2017): www.sfam-ch.ch

Geförderte Mobilitätsprojekte 2016

Im Rahmen der Übergangslösung für Erasmus+ stehen den Austauschpro-grammen aller Bildungsstufen (obli-gatorische Schule, Mittelschulstufe, Berufsbildung, Tertiärstufe, Erwach-senenbildung und ausserschulische Jugendarbeit) im Jahr 2016 Fördergel-der im Umfang von 25,1 Mio. CHF zur Verfügung. Mit diesem Geld werden Mobilitäts- und Kooperationsprojekte gefördert, wobei die Priorität auf Mo-bilitätsprojekten liegt.

Im Jahr 2016 werden gemäss Angaben der mit der Umsetzung der Übergangs-lösung beauftragten nationalen Agen-tur (ch Stiftung) voraussichtlich 10 781 Mobilitäten gefördert. Davon entfallen 8650 Mobilitäten auf die Tertiärstufe (4789 Outgoing und 3861 Incoming), 946 auf die Berufsbildung, 893 auf die ausserschulische Jugendarbeit (ausste-hend noch die dritte Antragsfrist im Oktober), 136 auf die obligatorische Schule und die Mittelschulstufe und 156 auf die Erwachsenenbildung.

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SBFI NEWS 7/16 l BERUFSBILDUNG

Wissenstransferprojekt der «European Alliance for Apprenticeships»

«Apprenticeship Toolbox» ermöglicht neu einen Vergleich der dualen Berufsbildungssysteme

Mit dem neuen Online-Angebot «Apprenticeship Toolbox» können die Berufsbildungssysteme von Dänemark, Deutsch-land, Luxemburg, Österreich und der Schweiz verglichen werden. Die «Apprenticeship Toolbox» leistet einen Beitrag zur Stärkung der Schweizer Berufsbildung im internationalen Kontext, indem sie die Funktionsweise und Besonderhei-ten der hiesigen Berufsbildung transparent darstellt.

Die neu lancierte «Apprenticeship-Toolbox» bietet Informationen und ermöglicht Vergleiche zur dualen Berufs-bildung von fünf Ländern. Grafik: SBFI

Apprenticeship Toolbox

Wie wird in Dänemark die Berufsbildung finanziert? Welche Unterschiede bestehen zwischen den Berufsbildungsabschlüssen von Deutschland und der Schweiz? Wie wird das Bildungssystem von Luxemburg gesteuert? Wie sieht ein Lehrvertrag in Österreich aus?

Austausch von guten Praktiken fördernAuf diese und weitere Fragen gibt die im Rahmen eines europäischen Projektes ent-wickelte «Apprenticeship Toolbox» Ant-wort. Sie ist internet-basiert und bietet eine grosse Menge an detaillierten Infor-mationen an, welche für die Erprobung, die Entwicklung sowie für Reformen in der dualen Berufsbildung verwendet wer-den können. Von jedem der beteiligten fünf Länder sind die Informationen nach Themen geordnet abrufbar.

Die «Apprenticeship Toolbox» kann als ein reichhaltiges, strukturiertes und jederzeit verfügbares Nachschlagewerk genutzt werden. Die Informationen machen die Diversität der dualen Berufsbildungssys-

teme sichtbar. Das Instrument bereichert so zum einen die Diskussion über die verschiedenen Ausprägungen der dua-len Berufsbildung. Zum andern fördert es den internationalen Austausch von guten Praktiken.

Einfache Bedienung – grosser NutzenDie Oberfläche der Toolbox ist so gestal-tet, dass die Nutzerinnen und Nutzer sich bequem durch ihre gewünschten Themen durchklicken können. Sie können aber auch über den Länderbeschrieb («Coun-try Context») einen groben Einblick in die Praxis in einem ausgewählten Land erhalten. Über einführende Kurztexte wird man dabei zu den einzelnen Infor-mationen der verschiede-nen Länder ge-leitet. Zur Benutzerfreundlichkeit tragen ausserdem Materialien, ein Glossar, die Volltextsuche sowie Schlagworte bei.

Die Toolbox ist in sieben Hauptthemen («Key features») gegliedert: • Steuerung und Regelungen

(Governance & Regulations)• Sozialpartner und Unternehmen

(Social Partners & Companies)• Finanzierung (Financing)• Programme und Wege

(Programmes & Pathways)• Standards und Matching

(Standards & Matching)• Ausbildung und Unterricht

(Training & Teaching)• Attraktivität und Exzellenz

(Attractiveness & Excellence)

Entscheidungsträger als ZielpublikumDas in englischer Sprache publizierte, kostenlose Online-Angebot richtet sich an ein europäisches beziehungsweise inter-nationales Publikum. Es wurde vor allem für Personen und Institutionen aus dem Bereich der politisch-strategischen Ent-scheidvorbereitung auf lokaler, kommu-naler, nationaler und europäischer Ebene entwickelt. Jedoch bietet die «Apprenti-ceship Toolbox» auch Forschenden sowie interessierten Akteuren der Berufsbildung Denkanstösse und Hinweise.

Initiative auf EU-Ebene

Die «Apprenticeship-Toolbox» entstand im Rahmen der «European Alliance for Apprenticeships» (EAfA). Die EAfA wur-de 2013 mit dem Ziel gegründet, die Qualität, das Angebot und die Attrak-tivität der Berufsbildung in Europa zu stärken. Die EAfA bringt staatliche und private Akteure zusammen. Das Projekt wird von Dänemark (federführend), Deutschland, Österreich, Luxemburg und der Schweiz (assoziiert) getragen und von der EU im Rahmen des EU-Bildungsprogrammes «Erasmus+» fi-nanziell unterstützt.

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Beitrag zur Stärkung der Berufsbil-dung im internationalen KontextDie «Apprenticeship Toolbox» ist das Re-sultat eines europäischen Projekts (siehe Kasten, S.5), das 2014 lanciert worden ist. Die Ministerien der fünf beteiligten Länder haben für die Erstellung dieser umfang-reichen Informationsquelle zusammen-gearbeitet. Mit der Durchführung von Länder-Workshops unter Einbezug der Verbundpartner wurden die Erfahrungen zur Praxis und Implementierung der Be-rufsbildung in den Ländern geteilt und gemeinsam die wichtigsten Hauptthemen («Key Features») festgelegt.

Am 2. Internationalen Berufsbildungskon-gress im Juni 2016 in Winterthur erstmals einem internationalen Publikum vorge-

stellt, stiess die Toolbox auf ein positives Echo. Ihre offizielle Lancierung erfolgte Mitte September 2016 im Rahmen eines Seminars («European VET policy sharing seminar») in Brüssel.

Die Schweiz hat, vertreten durch das SBFI, an diesem europäischen Projekt aktiv teil-genommen. Die enge Kooperation mit Ländern, die eine duale Berufsbildung kennen, sowie die Förderung des inter-nationalen Expertisetransfers zur dua-len Berufsbildung sind Teil der Strategie des Bundes zur internationalen Berufs-bildungszusammenarbeit. Mit der «Ap-prenticeship Toolbox» leistet der Bund einen Beitrag zur Stärkung der Schwei-zer Berufsbildung im internationalen Kontext.

KontaktHeike Suter, SBFIProjektverantwortlicheRessort Maturitäten und Projekte +41 58 463 23 42 [email protected]

Weitere InformationenApprenticeship Toolbox: www.apprenticeship-toolbox.eu

European Alliance for Apprenticeships: http://ec.europa.eu/apprenticeships-alliance

Allgemeinbildung in der berufl ichen Grundbildung

Rahmenlehrplan soll einheitlicher umgesetzt werden

Der allgemein bildende Unterricht ist wichtiger Bestandteil der beruflichen Grundbildung. Er wird auf der Grundlage eines vom SBFI erlassenen Rahmenlehrplans an den Berufsfachschulen vermittelt. Der Bericht einer Expertengruppe der Schweizerischen Kommission für Entwicklung und Qualität der Allgemeinbildung in der beruflichen Grundbildung kommt zum Schluss, dass am bisherigen Rahmenlehrplan festgehalten werden soll. Handlungsbedarf besteht jedoch bei der Umsetzung und Entwicklung eines verbesserten gemeinsamen Verständnisses seiner Inhalte. Das SBFI hat im Sommer 2016 entsprechende Empfehlungen an die Adresse der zuständigen Partner formuliert.

Der allgemeinbildende Unterricht ist – neben dem berufskundlichen – fester Bestand der beruflichen Grund-bildung. Bild: Iris Krebs

Die Allgemeinbildung ist Teil des ganz-heitlichen Bildungsansatzes in der Be-rufsbildung und orientiert sich an der Erlebniswelt der Lernenden. Mit der All-gemeinbildung sollen die Lernenden befä-higt werden, den Zugang zur Arbeitswelt

zu finden, darin zu bestehen und sich in die Gesellschaft zu integrieren. Teil des allgemein bildenden Unterrichts sind beispielsweise Kommunikationsformen, das Vertragswesen oder die politische Bildung.

Der allgemein bildende Unterricht ist in der «Verordnung des SBFI über Mindest-vorschriften für die Allgemeinbildung in der beruflichen Grundbildung» geregelt. Darin wird die Allgemeinbildung für alle beruflichen Grundbildungen geregelt, auch für die zweijährigen beruflichen Grundbildungen mit eidgenössischem Berufsattest. Er wird während der gan-zen Dauer einer beruflichen Grundbildung vermittelt und umfasst pro Schuljahr min-destens 120 Lektionen.

Von der Ethik bis zur KulturDie Mindestvorschriften sind in einem Rahmenlehrplan ausgeführt. Die darin festgelegten Bildungsziele sind in die Lernbereiche Sprache und Kommunika-tion sowie Gesellschaft gegliedert. Der Lernbereich Gesellschaft ist in acht As-pekte unterteilt: Ethik, Identität und So-zialisation, Kultur, Ökologie, Politik, Recht, Technologie und Wirtschaft.

SBFI NEWS 7/16 l BERUFSBILDUNG

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SBFI NEWS 7/16 l BERUFSBILDUNG

Der Rahmenlehrplan wird durch die je-weiligen Schullehrpläne der kantonalen Berufsfachschulen konkretisiert. Diese regeln die Themen, die Organisation des Unterrichts, das Qualifikationsverfahren sowie die fächer- und lernortübergreifen-de Zusammenarbeit.

Periodische ÜberprüfungDie Relevanz und Aktualität des Rah-menlehrplans Allgemeinbildung (RLP-ABU) wird durch die Schweizerische Kommission für Entwicklung und Qua-lität der Allgemeinbildung in der beruf-lichen Grundbildung (ABU-Kommission) periodisch überprüft. Diese besteht aus 13 Mitgliedern und setzt sich zusammen aus Vertreterinnen und Vertretern von Bund, Kantonen, Organisationen der Ar-beitswelt, Lehrpersonen für den allgemein bildenden Unterricht, Ausbildungsinstitu-tionen für den allgemein bildenden Un-terricht sowie Berufsfachschuldirektoren.

Eine Expertinnen- und Expertengruppe bestehend aus Mitgliedern der ABU-Kom-mission hat im Zeitraum von 2012–2015 eine Analyse des allgemein bildenden Unterrichts sowie dessen Umsetzung an verschiedenen schweizerischen Berufs-fachschulen vorgenommen. Basierend auf dieser Grundlage kommt die ABU-Kommission in ihrem Bericht zum Schluss, dass zurzeit keine Revision des RLP-ABU erforderlich sei. Handlungsbedarf bestehe jedoch bei der Umsetzung des Rahmen-lehrplans.

Empfehlungen des SBFIAusgehend von diesem Bericht empfiehlt das SBFI den Verbundpartnern vier Mass-nahmen zur Umsetzung und Entwicklung eines verbesserten gemeinsamen Ver-ständnisses für den RLP-ABU.• Handreichung zur Umsetzung: Das

pädagogisch-didaktische Konzept des RLP-ABU erfordert stärkere didaktische Hilfestellungen zuhanden der Schul-leitungen und Lehrpersonen in den Berufsfachschulen. Grund dafür ist die Komplexität der Erarbeitung von Schul-lehrplänen und deren Umsetzung im Unterricht.

• Bildung von Austauschgruppen: Für die Qualitätsentwicklung und -siche-rung und zur besseren Verständigung bezüglich des ABU sollen regionale und interkantonale Gruppen für ABU-Verantwortliche gebildet werden. Diese Gruppen sollen einen geregelten Er-fahrungsaustausch gewährleisten und die Berufsfachschulen bei der Um-setzung des RLP-ABU unterstützen. Weiter sollen die Schullehrpläne der jeweiligen Berufsfachschulen durch ABU-Ausbildungsinstitutionen geprüft werden.

• Weiterbildung: Die Weiterbildung der ABU-Lehrpersonen ist – ebenso wie die Anstellungsbedingungen – kanto-nal geregelt und wird unterschiedlich gehandhabt. Um die didaktische und fachwissenschaftliche Expertise von ABU-Lehrpersonen zu gewährleisten, sollen die Aus- und Weiterbildungs-strukturen für ABU-Lehrpersonen ge-prüft und geregelt werden.

• Abstimmung mit der obligatorischen Schule: Sowohl der «Lehrplan 21», der «Plan d’études romand» wie auch der «Piano di studio della scuola dell’obbligo» sind oder werden mittler-weilen in den entsprechenden Sprach-regionen eingeführt. Es zeigt sich, dass heute einzelne inhaltliche Teilbereiche (bspw. Ethik, Wirtschaft) des allgemein bildenden Unterrichts bereits in der Volksschule vermittelt werden. Zudem kommen in den neuen Lehrplänen der Volksschule einzelne Inhalte vor, die im RLP-ABU geregelt sind. Deshalb sollen die neuen Lehrpläne der Volksschule analysiert und mit dem RLP ABU vergli-chen werden.

Die Eidgenössische Berufsbildungskom-mission hat diese Empfehlungen im Juni 2016 als gut erachtet. Das SBFI wird sich nun mit den mitverantwortlichen Partnern (Kantone, ABU-Ausbildungsinstitutionen) für die Umsetzung abstimmen. So kön-nen die entsprechenden Empfehlungen in die Tätigkeitsprogramme aufgenommen und verbundpartnerschaftlich umgesetzt werden.

KontaktMonika Zaugg-Jsler, SBFIProjektverantwortliche Ressort Berufsent-wicklung +41 58 462 11 08 [email protected]

Weitere InformationenDossier allgemein bildender Unterricht: www.sbfi.admin.ch/abu

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SBFI NEWS 7/16 l BERUFSBILDUNG

Zweijährige berufl iche Grundbildung mit eidgenössischem Berufsattest

Neuere Untersuchungen zum EBA zeichnen ein positives Bild

Die zweijährige berufliche Grundbildung mit eidgenössischem Berufsattest (EBA) wurde mit dem 2002 verabschie-deten Berufsbildungsgesetz eingeführt. Sie hat sich zwischenzeitlich als wichtiges Element im Schweizer Berufsbil-dungssystem etabliert. Zu diesem Schluss kommen zwei neuere Untersuchungen: Eine vom SBFI in Auftrag gegebene Evaluation prüfte die Arbeitsmarkt- und Weiterbildungsfähigkeit von EBA-Absolventinnen und -Absolventen. Derweil untersuchten das Bundesamt für Statistik und das Schweizerische Observatorium für die Berufsbildung am Eidgenös-sischen Hochschulinstitut für Berufsbildung (OBS EHB) im Rahmen einer erstmals durchgeführten Längsschnittanalyse das Thema Lehrvertragsauflösungen.

In allen Berufsfeldern existieren heute zweijährige berufliche Grundbildungen mit eidgenössischem Berufsat-test. Bild: Iris Krebs

Zweijährige berufliche Grundbildungen sind Teil des Schweizer Bildungssystems. Sie führen – im Gegensatz zu den frühe-ren Anlehren – zu einem eidgenössischen Abschluss auf der Sekundarstufe II mit schweizweit einheitlichen Kompetenzen. Zudem bieten sie Anschlussmöglichkeiten für ein eidgenössisches Fähigkeitszeugnis (EFZ) und zum Teil für Abschlüsse auf Stufe der höheren Berufsbildung. Aktu-ell existieren in allen Ausbildungsfeldern zweijährige Grundbildungen, insgesamt sind es derzeit 53 (Stand: März 2016). 2014 erlangten 5870 Personen ein EBA; dies entspricht im Vergleich mit den EFZ einem knappen Zehntel.

Der Bund liess die EBA rund fünf Jahre nach deren Einführung ein erstes Mal evaluieren. Im Fokus dieser ersten EBA-Evaluation standen der Übertritt von der obligatorischen Schule in eine zweijähri-ge Grundbildung sowie die Ausbildung in den Betrieben, Berufsfachschulen und überbetrieblichen Kursen.

Die nun abgeschlossene zweite Evaluation legte den Fokus auf die Arbeitsmarktfä-higkeit von EBA-Absolventeninnen und -Absolventen und damit verbunden auf ihre Fähigkeit, sich weiterzubilden. Die «Evaluation der Arbeitsmarktsituation und Weiterbildungsperspektive von Absolven-tinnen und Absolventen mit eidgenössi-schem Berufsattest» wurde im Auftrag des SBFI sowie mit Unterstützung einer verbundpartnerschaftlich zusammenge-setzten Begleitgruppe im Zeitraum Herbst 2014 bis Frühling 2016 durch die Arbeits-gemeinschaft econcept und LINK Institut durchgeführt. Dazu erfolgte im Herbst 2015 eine repräsentative Umfrage der Abschlusskohorten 2011–2013 der drei Ausbildungsniveaus Anlehre, EBA und EFZ. Insgesamt wurden 3510 junge Erwachse-ne befragt und ergänzend dazu Daten des Bundesamtes für Statistik (BFS) analysiert.

Empfehlungen

A) Empfehlungsansätze zur Reduktion der Jahre in Zwischenlösungen

Massnahmen für ein angemessenes Verhältnis Zwischenlösungen – EBA

Beratung durch Lehrpersonen (Sekundarstufe I) und die Berufsberatung, Sensibilisierung der Eltern

Am Niveau der EBA festhalten

B) Empfehlungsansätze zur Reduktion von Lehraustritten

Selektion und/oder Begleitung stärken

Massnahmen zur Reduktion der regionalen Unterschiede

Individueller Kompetenznachweis für EBA-Abbrecherinnen und -Abbrecher

C) Empfehlungsansätze zur Reduktion des hohen Anteils an EBA-Stellen- suchenden

Abgleich zwischen Lehrstellen- und Stellenangebot

Massnahmen zur Reduktion von regionalen Unterschieden

Empfehlungsansätze des Evaluationsteams für die Optimierung der zwei-jährigen beruflichen Grundbildung

Quelle: «Evaluation der Arbeitsmarktsituation und Weiterbildungsperspektive von Absolventen und Absol-ventinnen mit eidgenössischem Berufsattest», Schlussbericht, Kapitel 5

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SBFI NEWS 7/16 l BERUFSBILDUNG

Überwiegende Mehrheit findet AnschlussDie Analyse der bereits vorhandenen Da-ten des BFS und derjenigen, die durch die Umfrage im Rahmen der zweiten EBA-Evaluation ermittelt worden sind, ergibt in Bezug auf die Arbeitsmarktfähigkeit, die Durchlässigkeit und die Erfolgsquoten der EBA-Absolvierenden insgesamt eine sehr positive Bilanz. Zwar erreichen die EBA bei den Indikatoren zum Einstieg in den Arbeitsmarkt und zum beruflichen Verbleib nicht ganz das (bemerkenswert hohe) Niveau der EFZ. Eine überwiegende Mehrheit der Inhaberinnen und Inhaber eines EBA findet aber innerhalb von zwölf Monaten nach ihrem Abschluss eine Stel-le (82%) beziehungsweise ist längerfristig erwerbstätig (Erwerbsquote: 83%).

Die Indikatoren zur Durchlässigkeit zeigen, dass der Anschluss der EBA an andere Ab-schlüsse in der Berufsbildungssystematik gewährleistet ist: 41% der EBA-Absol-vierenden sind in eine EFZ-Ausbildung übergetreten und weitere 14% haben an anderen Weiterbildungen (nicht EFZ) teilgenommen. Die Erfolgsquote bei den EBA-Ausbildungen liegt etwas unter der-jenigen bei den EFZ. Von allen Lernenden, die eine EBA-Ausbildung begonnen ha-ben, sind knapp 70% zu einem erfolgrei-chen Abschluss gekommen (EFZ-Ausbil-dungen: ca. 80%).

Optimierungsbedarf festgestelltDie Analyse der Daten auf der Ebene der einzelnen EBA-Ausbildungsfelder ergibt ein unterschiedliches Bild. Bei einigen Indi-katoren sind die Unterschiede zum Teil be-achtlich. Das Evaluationsteam kommt zum Schluss, dass die EBA sich gut im schwei-zerischen Bildungssystem etabliert haben, weist jedoch auch auf Optimierungspo-tenzial hin. Die entsprechenden Empfeh-lungsansätze des Evaluationsteams zielen darauf ab, bei den EBA-Ausbildungen die Anzahl Lehraustritte, bei den Inhaberin-nen und Inhabern eines EBA den Anteil an Stellensuchenden und generell die Verweildauer in Zwischenlösungen zu reduzieren.

Das SBFI ruft die Verbundpartner der Berufsbildung auf, von den Ergebnissen Kenntnis zu nehmen und im Rahmen ihrer Zuständigkeit die notwendigen Massnah-men einzuleiten. In seiner strategischen Funktion bei der Entwicklung der beruf-

Längsschnittanalysen im Bildungsbereich

Erstmals haben das Bundesamt für Statistik (BFS) und das Schweizerische Observatorium für die Berufsbildung am Eidgenössischen Hochschulinstitut für Berufsbildung (OBS EHB) die Lehrvertragsauflösungen bei den zwei-jährigen Grundbildungen untersucht. Die Ende August 2016 präsentierten Ergebnisse zeigen, dass von den 5409 Personen, die im Sommer 2012 eine zweijährige Grundbildung begonnen haben, fast drei Viertel ihre Ausbildung bis Ende 2014 erfolgreich abgeschlossen hatten. Die meisten (70,4%) haben dies auf direktem Weg und ohne Lehrvertragsauflösung gemacht. Bei knapp der Hälfte der Jugendlichen, bei denen es zu einer Lehrvertragsauflösung kam, gelang ein Wiedereinstieg in eine andere zertifizierende Ausbildung auf Sekundarstufe II.

Die Lehrvertragsauflösung stellt für viele Lernende keinen Endpunkt ihrer beruflichen Ausbildung dar. Knapp die Hälfte (48,9%) der Lernenden, die 2012 eine zweijährige berufliche Grundbildung begonnen und dann vorzeitig beendet hat, ist bis Ende 2014 wieder in eine berufliche Grundbildung eingestiegen. Davon hat ein gutes Fünftel den Lehrbetrieb gewechselt. Fast ebenso viele haben in eine berufliche Grundbildung mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ) gewechselt, ob innerhalb des Ausbildungs-felds (zum Beispiel Wechsel Detailhandelsassistentin EBA zur Detailhandelsfachfrau EFZ) oder ausserhalb.

Die Analyse zeigt im Weiteren auf, dass es moderate Unterschiede nach Nationalität und Geschlecht gibt. Jedoch zeigen sich grosse Unterschiede nach Ausbildungsfel-dern sowie deutliche Unterschiede nach Regionen und Kantonen.

Das Programm «Längsschnittanalysen im Bildungsbereich» (LABB) wurde 2014 vom Bundesamt für Statistik gestartet, um das neue Potenzial der Einführung der 13-stel-ligen AHV-Versichertennummer für Erhebungen im Bildungsbereich und in den ver-schiedenen Personenregistern der Bundesverwaltung zu nutzen.

Im Auftrag des Bundesamts für Statistik hat das Schweizerische Observatorium für die Berufsbildung am Eidgenössischen Hochschulinstitut für Berufsbildung (OBS EHB) die Lehrvertragsauflösungen erstmals genauer untersucht. Basierend auf neuen Daten und einer dadurch neu anwendbaren Berechnungsmethode liegen erste Ergebnisse für die zweijährige Grundbildung vor. Resultate für die Ausbildungen zum eidgenössi-schen Fähigkeitszeugnis werden erstmals Ende 2017 verfügbar sein.

Weitere InformationenLängsschnittanalysen im Bildungsbereich (LABB): www.labb.bfs.admin.chEinen vertiefenden Trendbericht zum Thema Lehrvertragsauflösung stellte das OBS EHB an seiner Tagung vom 9. September 2016 in Bern vor: www.ehb.swiss/tagung-des-observatoriums

lichen Grundbildung wird das SBFI die Arbeitsmarktfähigkeit der EBA-Ausbil-dungen weiterhin aufmerksam verfolgen und stützen. Gleichzeitig bekräftigt das SBFI seinen Standpunkt, dass die Durch-lässigkeit der EBA-Abschlüsse zu anderen Abschlüssen auch in Zukunft gewährleis-tet bleiben muss.

KontaktJürg Bieri, SBFIRessort Subventionen und Projektförde-rung, Abteilung Höhere Berufsbildung +41 58 462 57 95 [email protected]

Michel Fior, SBFIStv. Leiter Ressort Berufsentwicklung,Abteilung Berufliche Grundbildung und Maturitäten +41 58 464 91 90 [email protected]

Weitere InformationenDer Evaluationsbericht ist erhältlich unter: www.sbfi.admin.ch/evaluationen

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SBFI NEWS 7/16 l INTERNATIONAL

BFI-Aussennetz fördert Erfahrungs- und Meinungsaustausch

Unsere Gesellschaft wird älter – was kann die Schweiz von anderen Ländern lernen?

Zahlreiche Länder weltweit, darunter die Schweiz, sehen sich vor der Herausforderung einer stetig älter werdenden Gesellschaft. Das Schweizer Aussennetz für Bildung, Forschung und Innovation (BFI-Aussennetz) hat diese Entwick-lung zum Anlass genommen, um weltweite Erfahrungen zu diesem Themenkomplex zusammenzutragen. Die Wissen-schafts- und Technologieräte an Schweizer Botschaften sowie die Wissenschaftskonsulate swissnex bieten im Blog «Global Statement» und am swissnexDay‘ 16 Analysen und Ansichten aus anderen Ländern und stellen diese zur Diskussion.

Gemäss der Weltgesundheitsorganisa-ti-on (WHO) verdoppelt sich voraussichtlich die Zahl der über 60-jährigen Personen zwischen 2000 und 2050. Bildung, For-schung und Innovation kommt bei der Bewältigung dieser gesellschaftlichen Ent-wicklung eine zentrale Rolle zu. Beispiels-weise geht es darum, genügend Pflege- und Gesundheitspersonal auszubilden, Krankheiten und Alterungsprozesse zu erforschen und altersgerechte Technolo-gien für verschiedenste Lebensbereiche zu entwickeln. Es bieten sich aber auch Chancen, beispielsweise für Start-up Un-ternehmen in neuen Märkten.

Wie gut vorbereitet ist die Schweiz auf diesen Megatrend? Fragen und Antwor-ten bieten der Blog «Global Statement» und der swissnexDay’16.

Blog des BFI-Aussennetzes zum Thema «Ageing Society»Jedes Jahr setzen sich die Akteure des BFI-Aussennetzes mit einem aktuellen Thema im Rahmen eines Blogs auseinander, dem sogenannten «Global Statement». Die-ses Jahr geht es um das Thema «Ageing Society«. Bereits publiziert wurden bei-spielsweise Erfahrungen aus Argentinien, Brasilien und Kanada. Die Beiträge behan-deln innovative Technologien, vielverspre-chende Forschung und neuartige Ideen. Der Blog ist eine Plattform, daher sind Meinungen sowie Vorschläge für Beiträ-ge willkommen.

swissnexDay‘ 16 zum Thema «The Future of Ageing»Am 15. Dezember 2016 findet an der Universität Basel der diesjährige swiss-

nexDay statt. Wie auch der Blog «Global Statement» widmet sich die Tagung dem Thema.

Renommierte Expertinnen und Experten gehen unter dem Tagungsthema «The Future of Ageing» der Frage nach, wie die Zukunft einer alternden Gesellschaft aussehen kann. Die Teilnehmenden ha-ben die Gelegenheit, zum Networking und Ideenaustausch mit Vertreterinnen und Vertretern aus Bildung, Wissenschaft, Wirtschaft und Kunst beizutragen. Mit dabei sind auch die fünf swissnex Direkto-rinnen und Direktoren und die Schweizer Wissenschafts- und Technologierätinnen und -räte, die in weltweit in rund 20 Län-dern stationiert sind.

KontaktCecilia Neyroud, SBFIAbteilung Internationale Beziehungen +41 58 462 12 97 [email protected]

Weitere InformationenBlog Global Statement: www.globalstatement.wordpress.com

swissnexDay’ 16: www.swissnex.org/news/swissnexdays

Die Zahl der älteren Menschen wird in den nächsten Jahren weiter zunehmen. Bildung, Forschung und Inno-vation kommt bei der Bewältigung dieser gesellschaftlichen Entwicklung eine zentrale Rolle zu.Beispielsweise geht es darum, ausreichend Pflege- und Gesundheitspersonal auszubilden. Bild: Iris Krebs

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SBFI NEWS 7/16 l INTERNATIONAL

Neues Zentrum für Innovation

Ein Schweizer Pier in San Francisco neu eröffnet

«Switzerland at Pier 17» in San Francisco (USA) ist ein diplomatisches Zentrum sowie ein Innovationsstandort für die Schweiz. Der Pier vereint vier wichtige Schweizer Organisationen unter einem Dach: das Generalkonsulat der Schweiz in San Francisco, swissnex San Francisco, Swiss Business Hub und Schweiz Tourismus. Ende September 2016 erfolgte die offizielle Eröffnung. «An einem grösseren Standort und an einmaliger Lage am Pier 17 mit grösserer Visibilität erhöhen wir die Wirkung für unsere Partner. Wir verfügen über ein echtes Ökosystem der Zusammenarbeit mit einer dynamischen Gemeinschaft aus kreativen Köpfen und können Erkenntnisse zu disruptiven Innovationen und Trends in der Schweiz und in den USA teilen», meint Christian Simm, CEO von swissnex San Francisco zum neuen Standort.

Welche Vorteile bringt der neue Stand-ort für swissnex San Francisco?Einer unserer Besucher sagte einmal: «swissnex erweitert die Schweizer Tradi-tion der hohen Dienstleistungsqualität, in-dem es der Welt eine neutrale Plattform für intellektuelle Experimente bietet». Das stimmt. Doch swissnex ist mehr. Neue Trends erforschen, inter- und antidiszi-plinäre Beziehungen aufbauen, experi-mentieren – all dies erfordert die richtige Einstellung, Flexibilität, Beweglichkeit und einen geeigneten Ort.

Unser früheres Gebäude wurde trotz sei-nes besonderen Charmes – Gerüchten zu-folge habe Mark Twain früher dort gear-

beitet – deutlich zu klein für die vermehrte Nutzung durch Partner sowie Kundinnen und Kunden und die Fülle von Tätigkei-ten, die darin erbracht wurden. Mit dem Pier 17 verdoppelt sich unsere Fläche. Es können mehrere Anlässe gleichzeitig ne-beneinander stattfinden und es wird eine echte Innovationsgemeinschaft geschaf-fen: swissnex 2.0!

Wie können Schweizer Akteure aus Bildung, Forschung und Innovation vom neuen Standort profitieren?Der Pier 17 wird ein einzigartiges Innovati-onsökosystem sein, in dem Vertreterinnen und Vertreter von Hochschulen (derzeit die Universität Genf, die Hotelfachschule Lausanne und die kantonale Kunsthoch-schule Lausanne), Start-ups (unterstützt vom Programm CTI-Start-up), Unterneh-men (zum Beispiel Nestlé, Reha Techno-logy, SICPA, sketchin, Swisscom, SwissRe, SmarterBetterCities oder MDPI Publishers) und andere Akteure wie die Greater Zurich Area oder der Neuchâtel InnoHub unter einem Dach vereint sind. Diese Liste der «Bewohner» soll in den nächsten Mona-ten noch erweitert werden. swissnex wird sich dabei gezielt um die «Biodiversität»

kümmern. Gemeinsame Antriebskraft dieser aus rund 60 Personen bestehen-den Gemeinschaft sollen stets Wirkung und Exzellenz sein.

Inwiefern wirkt sich der neue Standort mit vier Schweizer Organisationen unter einem Dach auf die helvetische Visibili-tät in San Francisco aus? Dies wird sich in den nächsten Monaten in der Praxis zeigen. Sicher ist jedoch, dass der Standort glückliche Zufallsbe-gegnungen begünstigen wird. So können beispielsweise Personen, die ein Visum beantragen wollen und dazu ins Gene-ralkonsulat kommen, die Tätigkeiten von swissnex entdecken. Oder Risikokapital-geber treffen bei swissnex auf Start-ups, die sie dazu veranlassen, in der Schweiz ihre nächsten Ferien zu verbringen oder die nächste Investition zu tätigen.

Der Ort selber – ein Pier im alten Hafen von San Francisco – und die schlichte und helle Bauweise entschädigen zweifellos für die weitere Entfernung zum Stadt-zentrum im Vergleich zu den bisherigen Standorten der vier Organisationen. Die grosse Bahnhofsuhr und die Wanderweg-schilder, die zu uns führen, sind auf jeden Fall äusserst schweizerisch!

KontaktChristian Simm, CEO swissnex San [email protected]

Sebastien Hug, SBFI Wissenschaftlicher Berater Abteilung Internationale Beziehungen +41 58 465 79 06 [email protected]

Weitere Informationen www.swisspier.org www.swissnexsanfrancisco.org

«Switzerland at Pier 17» ist der neue Innovations-Hotspot in San Francisco. Bilder: zVg

Christian Simm, CEO swissnex San Francisco

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SBFI NEWS 7/16 l INNOVATION

Schweizerischer Innovationspark – Standort Zürich / Dübendorf

Bundesrat hat maximale Fläche des Innovationsparks festgelegt

Im September 2014 hat der Bundesrat festgelegt, dass er in Dübendorf auf dem Areal des Militärflugplatzes drei Bun-desinteressen gleichwertig weiterverfolgen will: Neben einem zivilen Flugfeld mit militärischer Mitbenützung soll dort ein Standort des Schweizerischen Innovationsparks entstehen. Ende August 2016 hat der Bundesrat seine Absicht be-kräftigt und die raumplanerische Sicherung für diesen Innovationspark-Standort vorgenommen. Das WBF war eng in die Vorbereitungsarbeiten eingebunden. Das SBFI hat die entsprechenden Anliegen zugunsten des Innovationsparks in den mehrjährigen Verhandlungen vertreten. Sebastian Friess, Leiter Innovationspolitik im SBFI, gibt Einblick in ein komplexes Dossier.

Der Bundesrat hat Ende August 2016 für den Militärflugplatz Dübendorf (ZH) die Sachpläne für das Militär und die zivile Luftfahrt angepasst. Auch hat er die Anpassung des Richtplans des Kantons Zürich genehmigt. Damit sind die behördenverbindlichen Rahmenbedingungen für die weitere Planung und Realisierung des dortigen Innovationsparks geschaffen worden. rot: Perimeter ziviles Flugfeld mit Bundesbasis; I: Innovationsparkperimeter. Quelle: Sachplan Militär Dübendorf, VBS

Was hat der Bundesrat Ende August 2016 konkret entschieden?Sebastian Friess: Der Bundesrat hat bereits 2014 festgelegt, dass er drei Interessen in Dübendorf verfolgen will: Zivilaviatik, Mi-litäraviatik und Innovationspark. In einer umfassenden Machbarkeitsstudie hat er vorgängig diverse fliegerische Szenarien ausarbeiten lassen und sich letztlich für ein «ziviles Flugfeld mit militärischer Mit-benützung» entschieden. Dieser Modus ist heute beispielsweise schon in Bern-Belp zu finden. Bereits in der Machbar-keitsstudie gab es Areale, die nicht für fliegerische Belange vorgesehen waren; zumindest für einen Teil dieser Bereiche war damals schon der Innovationspark im Gespräch.

Am 31. August 2016 hat der Bundesrat drei Festlegungen getroffen, die dem frü-heren Grundsatzentscheid folgen. Erstens wurde mit der Anpassung des Sachplans Infrastruktur Luftfahrt, grob gesagt, der verkleinerte Flugplatz-Perimeter für das zivile Flugfeld mit militärischer Mitbenüt-zung, festgelegt. Zweitens wurden mit der Anpassung des Sachplans Militär im Wesentlichen die früheren Lärmkurven zurückgenommen, die noch den Mili-tärjet-Flugbetrieb zu Beginn der 2000er-Jahre abgebildet hatten. Und drittens ist nun mit der Genehmigung des Richt-plans des Kantons Zürich die raumpla-nerische Voraussetzung für den Innova-tionspark-Standort behördenverbindlich gegeben.

Raumplanung, Luftfahrt und Militär – was hat das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation damit zu tun?Die jetzigen Entscheide des Bundesrates betreffen die Planungsinstrumente der Luftfahrt, des Militärs und der (kantona-len) Raumplanung; und erst in der Folge davon den Innovationspark. Auslöser der Gespräche war, dass sich das Militär aus Dübendorf zurückzieht. Als das entspre-chende Verhandlungs-Zeitfenster kam, haben wir uns aktiv an den entsprechen-den Abklärungen und Umnutzungsge-sprächen beteiligt, da der Innovationspark ein wichtiges BFI-Dossier ist.

Ein entscheidender Punkt in diesem Dos-sier ist, die Interessen der anderen Depar-temente zu verstehen. Auch die Luftwaffe und die zuständigen Ämter des Kantons Zürich sowie Verbände und Freunde be-ziehungsweise Gegner des Flugplatzes waren wichtige Gesprächspartner. Wer verfolgt welches Interesse? Wer ist wofür zuständig in den etablierten Planungs-instrumenten? In welchen Zeiträumen und mit welchen Mitbestimmungsrech-ten sind diese Instrumente ausgestaltet? Was heisst «raumplanerische Sicherung»? Wie wird dem im Forschungs- und Innova-tionsförderungsgesetz im Zusammenhang mit dem Innovationspark festgelegten Ar-tikel genüge getan, wonach die «raum-planerischen Voraussetzungen» für einen Standort im Innovationspark gegeben sein müssen? Diese und viele andere Fragen galt es zu klären, ohne die Gesamtoptik zu verlieren.

Fliegerei und Innovationspark, geht das?Wer gegen die Fliegerei in Dübendorf ist, wird diese Frage verneinen; wer gegen den Innovationspark ist, wahrscheinlich

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SBFI NEWS 7/16 l RAUMFAHRT

Sebastian Friess

auch. An Befürwortern und Gegnern der einen, der anderen oder beider Seiten mangelt es nicht.

Das SBFI hat in den Verhandlungen von Anfang an konsequent die Interessen für den Innovationspark vertreten und sich nie gegen etwas geäussert. Überhaupt haben sich alle Seiten deutlich, aber mei-nes Erachtens fair in die Verhandlungen eingebracht.

Gab es so etwas wie einen Schlüsselmo-ment in den Verhandlungen?Alle Verhandlungspartner haben sich ver-ständlicherweise lange davor gescheut, sich zu früh auf eine Aufteilung des Areals festzulegen. Irgendwann war dann der Moment gekommen, wo jemand faktisch eine konkrete Trennlinie auf einer Plankar-te ziehen musste, um weiterzudiskutieren. Das SBFI hat einen sehr konkreten, aber plausiblen Vorschlag auf den Tisch gelegt, welcher rückblickend im Wesentlichen der späteren Aufteilung entsprochen hat.

Ist nun die Arbeit des SBFI für den Inno-vationspark fertig?Wir erarbeiten aktuell die Vertragsdoku-mente zusammen mit der Stiftung Swit-zerland Innovation und mit den Stand-ortträgern. Gerade bei der operativen Ausgestaltung der Unterstützungsinstru-mente des Bundes wird es noch einige gute Lösungen brauchen – schliesslich wollen wir ja in erster Linie private Quel-

len für die Finanzierung heranziehen. Ich bin zuversichtlich, dass wir bis Ende Jahr einen nächsten wichtigen Schritt voran-gekommen sein werden. Auch wenn ich mir bewusst bin, dass so ein Dossier nie «fertig» ist.

KontaktSebastien Friess, SBFIstv. Abteilungsleiter Nationale Forschung und Innovation +41 58 464 94 04, [email protected]

Weitere InformationenDossier SBFI: www.sbfi.admin.ch/innovationspark

Stiftung Swiss Innovation Park: www.switzerland-innovation.ch

Eröffnung des ESA Business Incubation Centre

Raumfahrt-Start-Ups erhalten mit neuem Förderprogramm eine Startrampe in der Schweiz

Im September 2016 eröffnete die Europäische Weltraumorganisation ESA zusammen mit dem SBFI das Schweizer ESA Business Incubation Centre (ESA BIC). Mit maximal 500 000 EUR finanzieller Förderung pro Start-up sowie technischer und betriebswirtschaftlicher Unterstützung ist das ESA BIC Switzerland ein sehr attraktives Programm für Jungunter-nehmen aus der Schweiz. Gefördert werden Innovationen für die Raumfahrt wie auch der Transfer in Anwendungen ausserhalb der Raumfahrt.

Das neue ESA Business Incubation Centre unterstützt Start-ups in der Schweiz, sich an den Entwicklungspro-grammen der ESA zu beteiligen, beispielsweise an der neuen Trägerrakete Ariane 6. Bild: ESA

Nach einer intensiven Wettbewerbsphase hat die ESA in Zusammenarbeit mit dem SBFI aus drei valablen Angeboten ein Kon-sortium unter der Leitung der ETH Zürich für den Aufbau und Betrieb des ESA BIC Switzerland ausgewählt. Die ETH Zürich präsentiert mit ihrem Konsortium eine Lösung, welche drei zentrale Kriterien an das Programm zur Förderung von Start-ups besonders gut erfüllt.

Erstens ist mit dem bereits seit 1989 ak-tiven Institut für Jungunternehmer IFJ und dessen «Venture Kick»-Programm ein erfahrener Partner für die Suche und Selektion von Start-ups ein integraler Teil des Konsortiums. Dies sichert eine qualita-tiv hochstehende Auswahl von Start-ups.

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Zweitens ist mit dem Impact Hub – mit über 80 Standorten weltweit und Able-gern in Zürich, Genf und in Bern – ein globales Netzwerk für die Ansiedlung und Vernetzung von Start-ups beteiligt. Damit wird der Anspruch an eine schweizweite Lösung mit internationaler Ausrichtung erfüllt.

Drittens konnte das Konsortium namhafte Unternehmen aus der Raumfahrtindustrie und anderen Industriebereichen für eine Partnerschaft gewinnen. Zusammen mit Investoren und weiteren Finanzierungs-partnern aus der Privatwirtschaft wird damit dem Anspruch an eine «Public-Private-Partnership» Rechnung getragen, wobei 60 Prozent des Förderbeitrags an Start-ups im Programm als private Mittel bereitgestellt werden. Das Programm ist vorerst auf fünf Jahre ausgelegt und för-dert jährlich bis zu zehn Start-ups.

Anspruchsvolles und international abgestütztes Programm «Ähnliche Programme im internationalen Umfeld sind oft zu mehr als der Hälfte durch institutionelle öffentliche Gelder fi-nanziert. Beim ESA BIC Switzerland ist dies anders», erläutert Johann Richard, Pro-jektleiter und Programmverantwortlicher für Technologie, Telekommunikation und Navigation der Abteilung Raumfahrt im SBFI. «Das Konsortium hat es geschafft, nationale und internationale Partner aus

Die Schweiz und die ESA

Die Europäische Weltraumorganisation ESA hat bisher mehr als 70 Satelliten entwickelt und führt zurzeit 18 Mis-sionen durch, darunter Rosetta und MarsExpress. Unter Führung der ESA wurden auch das neue Europäische Satellitennavigationssystem Galileo, diverse Umweltüberwachungssatelli-ten sowie die Trägerraketen Ariane und Vega entwickelt. Die Schweiz beteiligt sich jährlich mit rund 140 Millionen Euro an der ESA, deren Gesamtbud-get für 2016 sich auf 5,3 Milliarden Euro beläuft. Dank dieser Beteiligung können Schweizer Forschungsinstitute und die Raumfahrtindustrie ihre aus-gezeichneten wissenschaftlichen und technologischen Kompetenzen nutzen und weiter vertiefen und erhalten einen wettbewerbsfähigen Zugang zu inter-nationalen Projekten und Märkten.

Um die europäische Raumfahrtindustrie voranzubringen, hat die ESA in ihren Mitgliedsstaaten bereits zahl-reiche Incubation Centers errichtet. In diesen Zentren werden Jungunternehmen, die sich der Entwicklung von Raumfahrttechnologien und der Nutzung von bestehenden Raumfahrt-Infrastrukturen widmen, finanziell und mit technischem Know-how unterstützt. Bild: zVg

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der Privatwirtschaft für die Idee zu mobili-sieren. Dadurch können wir den Anteil der ESA am Förderbeitrag an die Start-ups auf weniger als die Hälfte beschränken und den Rest durchgehend privat finanzieren. Trotzdem erhalten die Start-ups über die Zeit von zwei Jahren im Programm subs-tanzielle finanzielle Unterstützung sowie betriebswirtschaftliches und technisches Wissen von Expertinnen und Experten aus unterschiedlichen Industriebereichen.»

Auch die ESA beschreitet mit dem Schwei-zer Modell neue Wege, was die ESA Busi-ness Incubation Centre betrifft. Sie betont den kompetitiven Charakter der Aus-schreibung und Auswahl eines Betreibers und verweist auf eine sehr hohe Qualität aller erhaltenen Eingaben. «Die ESA hatte die Qual der Wahl aus drei hervorragenden Angeboten mit sehr unterschiedlichen An-sätzen», sagt dazu Frank Salzgeber, Leiter des Technology Transfer Programme Office der ESA. «Überzeugt hat zuletzt das Kon-zept mit der besten Skalierbarkeit für die ganze Schweiz und einem passenden Fi-nanzierungsmodell sowie einer engen Zu-sammenarbeit zwischen den unterschied-lichen Partnern für Scouting und Selektion sowie Inkubation und Begleitung.»

Frische ImpulseIntegrierter Teil des ESA BIC Switzerland wird auch AP-Swiss sein, eine seit 2012 bestehende Plattform der ESA und des

SBFI. Sie bezweckt über den Rahmen von Start-ups hinaus die Vernetzung von Unternehmen mit kommerziellen Ange-boten im Bereich von Anwendungen mit Raumfahrt-Bezug. Von diesen Synergien sollen in Zukunft sowohl Start-ups wie auch etablierte Unternehmen einen Nut-zen ziehen können aus dem Einbezug von Daten oder Infrastruktur im Bereich der raumfahrtgestützten Erdbeobachtung, Telekommunikation und Navigation.

Dazu sagt Norbert Hübner, Verantwortli-cher für Machbarkeitsstudien der ESA in diesem Bereich: «Der integrierte Ansatz bringt sowohl die Vernetzung der Unter-nehmen wie auch die Prozesse und Werk-zeuge zur Etablierung von raumfahrtba-sierten Anwendungen und Diensten auf eine neue Ebene. Dadurch entsteht ein eigentliches Ökosystem, welches den entsprechenden ESA-Programmen und natürlich der Schweiz weit über die Raum-fahrtindustrie hinaus frische Impulse ver-leihen kann.»

KontaktJohann Richard, SBFIWissenschaftlicher Berater Abteilung Raumfahrt +41 58 465 58 95 [email protected]

Weitere Informationen www.sbfi.admin.ch/esa-bic-ch

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BFI-MELDUNGEN

Informatik-Olympiade – Gold und Silber für die Schweiz

Zum ersten Mal gewann ein Schweizer Gymnasiast eine Goldmedaille an der Internationalen Informatik-Olympiade (IOI). Die IOI ging Mitte August 2016 in Kasan (Russland) mit Gold und Silber für die Schweizer Delegation zu Ende. Dies ist das seit 1992 beste je erreichte Resultat. An zwei Wett-kampftagen massen sich Informatiktalente aus aller Welt an sechs spannenden und schwierigen Programmieraufgaben. Daniel Rutschmann (Kantonsschule im Lee, Winterhur) ge-wann eine Goldmedaille und Stefanie Zbinden (Kantonsschu-le Glarus) sicherte sich Silber. Die beiden Jugendlichen haben sich in einem hart umkämpften Wettbewerb gegenüber rund 300 Talenten aus über 80 Ländern durchgesetzt.

Der wissenschaftliche Nachwuchs wird an den Wissenschafts-Olympiaden in sieben Disziplinen gefördert: Biologie, Che-mie, Geografie, Informatik, Mathematik, Philosophie und Physik. Mit den Olympiaden sollen interessierte und begabte Mittelschülerinnen und -schüler herausgefordert werden. Auch sollen sie für ein Studium der Wissenschaften begeis-tern werden. Ein wichtiges Ziel ist auch der internationale Austausch. Der Bund unterstützt die Olympiaden im Rahmen seiner Politik zur Förderung von Bildung, Forschung und In-novation finanziell.

Weitere Informationen www.olympiads.ch

Anmeldung Herbsttagung der Berufsbildung

Am 15. November 2016 findet in Bern die traditionelle Herbst-tagung der Berufsbildung statt. An der Tagung des SBFI werden zum Thema «Berufsbilder – woher, wohin?» unter anderem die folgenden Fragen behandelt: Wie haben sich Berufsbilder verändert? Wie verändern sie sich künftig und welche Faktoren beeinflussen die Berufsbilder?

Interessierte können sich bis am 28. Oktober 2016 online an-melden. Die Tagung ist kostenlos.

Anmeldung und weitere Informationen www.sbfi.admin.ch/herbsttagung

Neuer Newsletter SGAB

Die Schweizerische Gesellschaft für angewandte Berufsbil-dungsforschung (SGAB) lancierte Ende August 2016 erstmals einen Newsletter. Dieser bildet eine Plattform für die Berufs-bildungsforschung und -evaluation und schlägt eine Brücke zwischen Wissenschaft und Praxis. Mit dem Newsletter re-agiert die SGAB auf die beachtliche Zunahme an Forschungs- und Entwicklungsprojekten im Bereich der Berufsbildung. Der kostenlose Newsletter erscheint alle drei Monate in deut-scher und französischer Sprache.

Weitere Informationen und Abonnement www.sgab-srfp.ch

SBFI NEWS 7/16 l BFI

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SBFI NEWS 7/16 l PANORAMA

DIE ZAHL

1,29

Die Anzahl der wissenschaftlichen Publikatio-nen in internationalen Fachzeitschriften ist ein wichtiger Indikator für die Leistungsfähigkeit des Wissenschaftssystems. Die Schweiz liegt mit 1,29 Veröffentlichungen je Forscherin be-ziehungsweise Forscher pro Jahr nicht nur vor innovationsstarken Ländern, sondern auch vor weltweit führenden Innovationsregionen.

Dies geht aus dem Bericht «Forschung und Innovation in der Schweiz 2016» hervor. Der unter der Leitung des SBFI herausgegebene Bericht vergleicht unter anderem die Leistung der Schweiz in Forschung und Innovation mit derjenigen führender Innovationsregionen, die von der Grösse her vergleichbar sind mit der Schweiz. Der Direktvergleich bestätigt die her-vorragende Stellung der Schweiz, obschon das Ergebnis jedoch weniger deutlich ausfällt als im Ländervergleich.

Weitere InformationenBericht «Forschung und Innovation in der Schweiz 2016»: www.sbfi.admin.ch/f-i_bericht

Forscherinnen und Forscher im Bereich Hochschulen und Staat in Vollzeitstellen gerechnet. Neuenglandstaaten (USA) im engeren Sinne: Connecticut, Massachusetts, Rhode Island.*geschätztQuelle: SBFI, Bericht «Forschung und Innovation in der Schweiz 2016»

Anzahl wissenschaftlicher Publikationen je Forscherin / Forscher, Durchschnitt 2007–2013

Am 8. Oktober 2016 findet in der Swiss Arena in Kloten eine Weltpremiere statt. Die ETH Zürich organisiert den ersten Cybathlon: Achtzig Athletinnen und Athleten aus aller Welt mit körperlichen Behinderungen messen sich mit neuesten technischen Assistenzsys-temen in sechs anspruchsvollen Disziplinen wie etwa im Parcours mit motorisierten Rollstühlen oder im Geschicklichkeitsparcours mit Armprothesen. Der Cybathlon will auf Hindernisse aufmerksam machen, denen Menschen mit körperlichen Behinderungen täglich be-gegnen. Daher fokussieren die einzelnen Wettbewerbe ganz bewusst auf alltägliche Aufgabenstellungen. Gemeinsam mit Menschen mit Behinderungen soll so die Entwicklung von technologischen Hilfsmitteln in Industrie und Hochschulen vorangetrieben werden.

Weitere Informationen www.cybathlon.ethz.ch/

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