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P R O G R A M M Ein Festival feiert das pure Leben. SEHNSUCHT 2019 1.–5. MAI

SEHNSUCHT 2019 - gaia-festival.com · L’histoire du soldat (Die Geschichte vom Soldaten) Suite für Klarinette, Violine und Klavier, 1918 (15‘) • Marche du soldat • Le violon

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P R O G R A M M

Ein Festival feiert das pure Leben.

S E H N S U C H T2 0 1 9

1 . – 5 . M A I

Page 2: SEHNSUCHT 2019 - gaia-festival.com · L’histoire du soldat (Die Geschichte vom Soldaten) Suite für Klarinette, Violine und Klavier, 1918 (15‘) • Marche du soldat • Le violon

W I L L K O M M E N zum GAIA Musikfestival Oberhofen

S E H N S U C H T

I N H A LT

K O N Z E R T P R O G R A M M 5

Mittwoch, 1. Mai 2019 618.30 Uhr, Oberhofen Klösterli, Schloss, Haus der MusikOPENING NIGHT

Donnerstag, 2. Mai 2019 820 Uhr, Stadtkirche ThunSEHNSUCHT NACH FREIHEIT

Freitag, 3. Mai 2019 1020 Uhr, Parkhotel GuntenUNGESTILLTE SEHNSUCHT

Samstag, 4. Mai 2019 1211.15 Uhr, Parkhotel GuntenLIEBESGESCHICHTE

Samstag, 4. Mai 2019 1416 Uhr, Klösterli OberhofenSO VERSCHIEDEN

Samstag, 4. Mai 2019 1620 Uhr, Schloss Oberhofen GESTILLTE SEHNSUCHTGalakonzert

Sonntag, 5. Mai 2019 1811 Uhr, Schloss OberhofenVERLANGEN

Sonntag, 5. Mai 2019 2017 Uhr, Kirche HilterfingenERFÜLLUNG

K Ü N S T L E R P O R T R ÄT S 25

GAIA FreundesvereinDas Forum für Gönner 35

Das ist GAIA Musikfestival OberhofenImpressum 37

Wir danken 44

Die 11. Ausgabe von GAIA steht unter einem eigenen Stern – dem der Sehnsucht. Die Sehnsucht, Gefühlsreichtum, getrieben von innigem Verlangen und schwär-merischer Suche nach unerreich-baren Zielen, ist eines der Haupt-motive der Romantiker.

Die Epoche der Romantik erstreckt sich vom Ende des 18. Jahrhunderts bis weit ins 19. Jahr-hundert und ist zeitliche Heimat einer Vielzahl markanter Künstler. Darunter auch herausra-gende Musiker und Komponisten, die sich im Zeitgeist dieser reichen Epoche entfalteten und ihr Schaffen als Kontrapunkt zur vernunftge-prägten Philosophie der Aufklärung sahen.

Der Romantik entstammen die schöns-ten, aber auch die tragisch kompliziertesten Liebesgeschichten. Reales Beispiel dafür: die Liebesgeschichte zwischen Clara Schumann (Wieck), ihrem Ehemann Robert Schumann und dem jungen Johannes Brahms. In dieser Gefühlslage unerfüllter Liebe und Sehnsucht entstand wegweisende Musik. Wer war Clara Schumann? Als Pianistin und Komponistin war sie zu Lebzeiten anerkannt und schwirrte als Muse in den Köpfen ihrer Verehrer. Trotzdem ist sie auf grossen Widerstand gestossen und steht bis heute im Schatten der Männer in ih-rem Leben. Heuer feiern wir Clara Schumanns 200. Geburtstag – Anlass genug, ihr Werk zu erkunden.

Wo sind sie heute geblieben, die Romanti-ker, die sehnsüchtig Suchenden unserer Zeit? Zwischen dem 1. und 5. Mai sind sie am Thu-nersee. Als Musikerin sehe ich immer wieder aufs Neue, dass unser Musikfestival eine ro-

mantische Antwort auf unsere zielorientier-te, abgeklärte Gesellschaft ist. Das ist aber nur möglich, da GAIA auch unter einem hel-len Stern der Freundschaft steht. Von ganzem Herzen danke ich den Menschen, die mit viel Energie und Enthusiasmus GAIA kreieren. Den Musikerinnen und Musikern, den Helferinnen und Helfern, meinen Freunden vom Komitee, unserer Direktorin und allen voran unserem unermüdlichen Präsidenten Christoph Ott. Mein grosser Dank geht auch an unsere Gönner und Sponsoren, die GAIA mit ihrer Grosszügig-keit ermöglichen.

Und Ihnen, liebes Publikum, danke ich für Ihr Interesse und hoffe sehr, dass Sie mit uns eintauchen in eine Welt, die für einen kurzen Moment weit mehr ist als «Zahlen und Figuren».

Sehnsüchtig, Ihre

Gwendolyn MasinGründerin und künstlerische Leiterin

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© UBS 2019. Alle Rechte vorbehalten.

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Miterleben Wir sind dabei, wenn die Musik unser Leben bereichert. Auch als Presenting Partner des GAIA Musikfestivals in Oberhofen.

UBS Switzerland AG

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K O N Z E R T P R O G R A M M

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Start um 18.30 Uhr im KlösterliMusikertalk und FestivaleinführungDobrinka Tabakova und Gwendolyn Masin im Gespräch mit Mirjam Töws

Klösterli – Programm19.30 Uhr: 30 Min. Konzert20.30 Uhr: Wiederholung21.30 Uhr: Wiederholung

Gespielt werden zwei Werke von Dobrinka Tabakova: «Nocturne» für Klavier solo und «Whispered Lullaby» für Violine und Klavier (Schweizer Erstaufführung) – sowie musikalische Eindrücke aus dem Festivalprogramm. Lassen Sie sich überraschen!

Schloss Oberhofen – Programm19.30 Uhr: 30 Min. Konzert20.30 Uhr: Wiederholung21.30 Uhr: Wiederholung

Festivalmusiker spielen Werke aus dem Festivalprogramm.Programm nach Ansage.

Haus der Musik – Programm19.30 Uhr: 30 Min. Konzert20.30 Uhr: Wiederholung21.30 Uhr: Wiederholung

Treten Sie ein in die Zauberwelt der mechanischen Musik! Im Gegensatz zu den anderen Spielorten werden hier mechanische Musikinstrumente vorgeführt. Erklingen wird die «Hupfeld Violina» aus dem Jahre 1927, weltweit das einzige Original, und ein Bechstein-Flügel mit dem System Welte-Mignon aus dem Jahre 1905.

ab 22 Uhr im KlösterliAusklang des Abends in Anwesenheit der Künstlerinnen und Künstler

Restauration im Klösterli19 bis 23 Uhr

Mittwoch, 1. Mai 2019, ab 18.30 Uhr Oberhofen Klösterli, Schloss, Haus der MusikFreie Sitzwahl (keine nummerierten Plätze)

Die Frutiger AG ist Royal Solisten Partner von Gwendolyn Masin

Die Opening Night ist ein Fest der Musik, bei dem wir aufzeigen, dass GAIA Musik zum Erlebnis macht.

Am Abend der Opening Night erhalten Sie an den jeweiligen Standorten einen detaillierten Ablaufplan des Abends.

Als Besucherin und Besucher erleben Sie einen ganzen Abend Werke aus dem Festivalprogramm in Sequenzen von 30 Minuten. Die Sequenzen werden in jeder Konzertlokalität drei Mal wiederholt. Alle drei Orte liegen im Umkreis von 7 Minuten zu Fuss. Geniessen Sie klassische Musik auf ungezwungene Art und Weise. Sie bestimmen den Ablauf Ihres Abends.

OPENING NIGHT

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Mozarts Klavierquartett g-Moll entstand im Jahr 1785. Vier Jahre zuvor hat-te Mozart sich, seiner grossen Sehnsucht nach Freiheit folgend, unter erheblichen Mühen aus dem erzbischöflichen Dienst in Salzburg gelöst

und in Wien als freischaffender Komponist niedergelassen. Und hier mach-te er sich daran, die Grenzen und Erwartungshorizonte der Gattungen weiter auszureizen – wie nicht zuletzt dieses Klavierquartett zeigt. Denn während Kammermusikwerke im Verständnis seiner Zeitgenossen weniger Konzertstü-cke als Kompositionen waren, die im häuslichen Rahmen von Liebhabern mu-siziert wurden, geriet ihm dieses Quartett so komplex, dass es, ausgeführt von «dilettanti», wenig Wirkung entfaltet. Jedoch, «welch ein Unterschied, wenn dieses vielbemeldete Kunstwerk von vier geschickten Musikern […] höchst präcis vorgetragen wird!», so ein unbekannter Zeitgenosse Mozarts. Mit g-Moll steht das Quartett in der Tonart, die in Mozarts Werk den tragischen, ver-störenden, aussichtslosen Tönen des Lebens vorbehalten ist. Paminas grosse Arie etwa – «Ach, ich fühl’s, ich bin verlassen» – gibt davon Zeugnis. Doch nicht nur für Pamina, auch im Quartett findet sich ein Weg hinaus, hier über B-Dur hin in das heitere G-Dur des Schluss-Satzes.

1918 komponierte Igor Strawinsky «L’histoire du soldat», ein Musik-Theater für Sprechstimme, Tanz und Instrumente – der Untertitel lautet: «zu lesen, zu spielen, zu tanzen». Konzipiert für eine Waadtländer Wanderbühne, geht der von Charles-Ferdinand Ramuz geschriebene Text auf russische Märchen zu-rück und handelt von einem Soldaten, der dem Teufel seine Geige, und damit Liebe und Seelenheil, verkauft, um zu Wohlstand zu kommen. Die in diesem Konzert zu hörende Suite, von Strawinsky selbst eingerichtet und bereits 1919 in Lausanne uraufgeführt, verwendet fünf Sätze aus dem Musik-Theaterwerk, in denen besonders plastische Momente der Geschichte musikalisch erzählt werden. Hörbar werden dabei auch typische Gestaltungsmerkmale von Stra-winskys Komponieren, nicht zuletzt der prägnante Einsatz von Rhythmik und die Einbeziehung von Elementen der damaligen Unterhaltungsmusik – «gute Musik aus Abfall, Traum und Lumpen», wie der Philosoph Ernst Bloch über Strawinsky einmal schrieb.

Bildete die fragmentierte, haltlos gewordene Welt nach Ende des Ersten Weltkriegs den Bewusstseinshintergrund von Strawinskys musikalischer Er-zählung, bedeutete 1819, das Jahr der Entstehung von Schuberts «Forellen-quintett», die Verfestigung grösster politischer Unfreiheit im Österreich der Metternich’schen Restauration. Eine Oppression, die auch von Schubert, der Beethovens freiheitlichem geistigen Erbe nachstrebte, schmerzlich empfun-den wurde. Dennoch komponierte er, im Auftrag des Musikliebhabers Silves-ter Paumgartner, mit dem «Forellenquintett» ein Werk, dem keinerlei Trübsal oder Schwermut, nur frühlingshafte Heiterkeit und jugendlicher Schwung entströmt. Das vom Auftraggeber so geliebte Lied von der Forelle, das im 4. Satz in Variationen ertönt, wird dementsprechend nur in seiner ersten Stro-phe zitiert – das schlechte Ende, das es mit dem Fischlein bekanntlich neh-men wird, scheint nicht auf. Die Sehnsucht nach dem noch ungetrübten Be-ginn, der Freiheit, von der wir wissen, dass es sie schon bald nicht mehr geben wird – eine besondere Schubert’sche Spielart der Sehnsucht. Angela Beuerle

Donnerstag, 2. Mai 2019, 20 Uhr Stadtkirche Thun

Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791)Klavierquartett Nr. 1 g-Mollfür Klavier, Violine, Viola und Violoncello, KV 478 (26‘)

• Allegro• Andante• Rondo. Allegro moderato

Igor Strawinsky (1882–1971)L’histoire du soldat (Die Geschichte vom Soldaten)Suite für Klarinette, Violine und Klavier, 1918 (15‘)

• Marche du soldat• Le violon du soldat• Petit concert• Tango-Valse-Ragtime• Danse du diable

Pause

Franz Schubert (1797–1828)Klavierquintett («Forellenquintett») A-Durfür Klavier, Violine, Viola, Violoncello und Kontrabass, op. posth 114, D 667 (38‘)

• Allegro vivace• Andante • Scherzo. Presto• Tema con variazioni. Andantino• Allegro giusto

Ausführende

Violine Isabelle van KeulenGwendolyn Masin Viola Vladimir Mendelssohn Blythe Teh EngstroemVioloncello Christoph Croisé Dóra KokasKontrabass James OesiKlarinette Christoffer SundqvistKlavier Hannes Minnaar

SEHNSUCHT NACH FREIHEIT

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B arbers «Adagio für Streicher» wurde von Hörern des BBC zum «traurigsten klassischen Musikstück» gewählt und setzt, immer wieder neu zu hören, den Ton für die «ungestillte Sehnsucht». Dem sekundiert einer der eindringlichs-

ten Texte zur Sehnsucht, der im Folgenden gleich zweimal erklingt: «Nur wer die Sehnsucht kennt, weiss, was ich leide» von Goethes zauberhaft-rätselhafter Mignon. Hier in der Vertonung von Franz Schubert und Hans Sommer zu hö-ren. Hans Sommer wiederum gehört wie alle folgenden Komponisten zum Kreis um die Widmungsträgerin des Konzerts: die Pianistin und Komponistin Clara Schumann, deren 200. Geburtstag in diesem GAIA-Festival gefeiert wird. «Ich hab eine sonderbare Furcht, dir etwas von meiner Komposition zu zeigen, ich schäme mich immer», schrieb sie, Frau ihrer Zeit, an ihren Mann Robert Schu-mann, der sie wiederum drängte, weiter zu komponieren. Fast alle Lieder, die Clara Schumann schrieb, waren Weihnachts- und Geburtstagsgaben für Robert Schumann. Doch viel mehr als rein häusliche Gelegenheits-Kompositionen sind es. In diesen Liedern tritt die Komponistin Clara Schumann in einen Dialog mit ihrem Mann und schreibt sich mit ihrem eigenen Ton, ihrer eigenen Sprache in die Texte der Lieder hinein. Diesem Dialog stellte Max Bruch sich höchstens indirekt. Zwar über Brahms zumindest mit Clara Schumann bekannt, auch mit ihr bereits gemeinsam im Konzert aufgetreten, versuchte er sich eher gegen Robert Schumann abzusetzen. Anders als der mit ihm fast gleichaltrige Hans Sommer, während seiner Zeit ein bekannter Komponist, der gerade in seinen frühen Jahren starke Eindrücke aus seinen Begegnungen mit Robert und Clara Schumann erhielt. Für die englische Komponistin Ethel Smyth schliesslich war die Begegnung mit Schumanns Werk und das Erlebnis eines Konzertes von Cla-ra Schumann, die in London Werke von Brahms spielte, entscheidend für ihren damals für eine Frau geradezu skandalösen Wunsch, Komposition zu studieren.

Neben den Komponisten des 19. Jahrhunderts gibt es in diesem Konzert auch eine ganz und gar heutige musikalische Beschäftigung mit Clara Schumann – Thomas Fortmanns «Dreisamkeit», eigens für dieses Festival komponiert: «Durch Oberhofens Nähe zur Sommerresidenz von Brahms und dessen finanzi-elle Hilfe an Clara Schumann mit den Einkünften aus der ‹Thuner Sonate›, setze ich ihre Liebesbeziehung und ihre gemeinsame Verehrung von Robert Schu-mann ins Zentrum meiner Komposition. So zitiere ich nach dem Eröffnungs-thema von Clara sowohl Roberts Impromptus auf ein Thema seiner Frau, wie auch Brahms’ ‹Variationen auf ein Thema von Robert, aber Clara zugeeignet›, und dem Motiv aus dem 2. Satz der Thuner Sonate in der Singstimme. […] – Der Text besteht aus Zitaten aller drei, wobei ich absichtlich auf die uns heute un-verständlich abfällige Sicht der beiden Männer auf das musikalische Vermögen einer Frau hinweise, welches in der Tragik gipfelt, dass Clara ihnen zeitweise Glauben schenkte. Deshalb die Einwürfe eines empörten ‹Heute› in meinem Lied.» (Thomas Fortmann)

Gerade und besonders den Werken des älteren Brahms, des engen Freundes und Vertrauten Clara Schumanns, wohnt bei all ihrer kompositorischen Vollen-dung eine ungestillte Sehnsucht inne, wovon sein Klarinettenquintett h-Moll eindrückliches Zeugnis gibt – «eine von Brahms’ tiefsten und dichtesten Schöp-fungen, die den spezifischen, mit ‹Melancholie› nur unzureichend charakteri-sierten Tonfall des Spätwerks auf vollkommene Weise zum Ausdruck bringt». (Ulrich Krämer) Angela Beuerle

Freitag, 3. Mai 2019, 20 Uhr Parkhotel Gunten

Samuel Barber (1910–1981)Adagio für Streicher op. 11 (8‘)

Hans Sommer (1837–1922)Mignons Sehnen op. posthumfür Mezzosopran und Klavier (2‘)

Schweizer Erstaufführung

Clara Schumann (1819–1896)Am Strande, op. 13

Das ist ein Tag, der klingen mag, op. 23 Nr. 5

Liebst du um Schönheit, o nicht mich liebe, op.12 Nr. 4

Er ist gekommen in Sturm und Regen, op. 12 Nr. 2 (10‘)

Franz Schubert (1797–1828)Lied der Mignon, op. 62 Nr. 4 (3‘)

Ethel Smyth (1858–1944)Der Clown aus 3 Gesänge (4‘)

Schweizer Erstaufführung

Max Bruch (1838–1920)aus Acht Stücke, op. 83 für Viola, Klarinette und Klavier (13‘)

Nr. 2, Nr. 5, Nr. 6

Pause

Thomas Fortmann (*1951)Dreisamkeitfür Mezzosopran, Klarinette und Kontrabass (5‘)

Uraufführung (Auftragswerk des GAIA Musikfestivals)

Johannes Brahms (1833–1897)Klarinettenquintett h-Moll op. 115für Klarinette, 2 Violinen, Viola und Violoncello (37‘)

• Allegro• Adagio• Andantino. Presto non assai, ma con sentimento• Con moto

Violoncello Christoph Croisé Dóra KokasKontrabass James OesiKlarinette Christoffer SundqvistKlavier Simon BucherHannes Minnaar

Ausführende

Mezzosopran Stephanie SzantoVioline Isabelle van Keulen Gwendolyn MasinKirill TroussovViola Vladimir Mendelssohn Blythe Teh Engstroem

UNGESTILLTE SEHNSUCHT

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Mit der «West Side Story» schuf Leonard Bernstein 1957 eine der bekann-testen musikalischen Liebesgeschichten des 20. Jahrhunderts. In diesem Konzert ist das Werk zum Feierjahr von Leonard Bernsteins 100. Geburts-

tag nun in neuer Form zu erleben: in einer Fassung für Saxofonquartett und Violine des niederländischen Posaunisten und Arrangeurs Henk Huizinga. Bereits 1949 sprach Bernstein über die «Idee, ein Musical zu machen, das eine tragische Geschichte mit den Mitteln und im Stil eines Musicals erzählt und nie Gefahr läuft, in ‹Oper› auszuarten». Dieses Vorhaben, dem Unterhal-tungstheater Nordamerikas eine neue Qualität hinzuzufügen, verband er mit dem Projekt einer zeitgenössischen Neu-Erzählung des «Romeo-und-Julia»- Stoffes. Daraus entstand die Geschichte von Tony und Maria, die ihre Liebe als Angehörige verfeindeter Gangs – den alteingesessenen New Yorker Jets und den neu aus Puerto Rico eingewanderten Sharks – nicht leben dürfen. Am Ende fällt Tony den Gang-Rivalitäten zum Opfer und stirbt, niedergeschossen, in Marias Armen. Wobei Bernstein in diesem tragischen Ende eine sehr leise, vorsichtige Hoffnung aufscheinen lässt: Zur Prozession mit dem toten Tony vereinen sich die jungen Mitglieder der beiden Gangs zur gemeinsamen Trau-er – während die Erwachsenen in ihrer Feindschaft verharren.

Bernstein verbindet in seinem «tragischen Musical» die Elemente Musik, Tanz, Gesang und gesprochene Sprache in kongenialer, immer handlungsfüh-render Weise – auch als «Handlungsballett mit eingeschobenen Dialogen und Songs» (Ulrich Schreiber) wurde dieses Musical schon bezeichnet. Dafür greift Bernstein auf die damals aktuellsten Formen von Tanz- und Gesellschaftsmu-sik zurück, wie Mambo und Chachacha. Dabei werden die konträren Welten der Jets und der Sharks deutlich hörbar: während die Rhythmen der «Jets» und die Tonalität ihrer Musik vom Jazz bzw. Modern Jazz inspiriert sind, wird die Musik der «Sharks» von lateinamerikanischen Einflüssen geprägt. Da-zwischen ertönen, Inseln gleich, die bekannten Songs der Protagonisten wie «Tonight», «Maria» oder «Somewhere», die, wenn auch kurz, die unerbittlich vorwärts treibende Mechanik der verfeindeten Gangs unterbrechen – kurze Träume von einem anderen Leben, Utopien von Glück und Menschlichkeit in dieser harten, coolen, rauen Welt der New Yorker West Side.

Auch wenn Bernstein seinem Vorsatz, ein Musical und keine Oper zu kom-ponieren, treu bleibt, zeigt die musikalische Gesamtanlage des Werkes etwa durch mikromotivische und leitmotivische Arbeit eine thematische Durch-dringung und Finesse, die auf das Handwerkszeug der grossen Opernkompo-nisten verweist. Jeder Ton von Bernsteins Musical erscheint so als Baustein und Ausdrucksträger der Fallhöhen in der Erzählung dieser tragischen Hand-lung, deren Aktualität und Brisanz – die Liebe, die an der Unversöhnlichkeit zugrunde geht – nicht geringer geworden ist. Lauschen Sie dieser Geschichte, neu erzählt von vier Saxofonen und einer Violine!

Angela Beuerle

Samstag, 4. Mai 2019, 11.15 UhrParkhotel GuntenBrunch mit anschliessendem Konzert

Das Parkhotel Gunten ist das Künstlerhotel des Festivals

Leonard Bernstein (1918–1990)West Side Storyin der Fassung für Violine und Saxofonquartett (42‘)

Arrangement Henk Huizinga• Prologue• Jet Song• Blues• Procession & Nightmare• Scherzo• Mambo• Cha-Cha• I Feel Pretty• Something‘s Coming• Cool• America• One Hand, One Heart• Gee, Officer Krupke• Tonight• A Boy Like That• I Have a Love• The Rumble• Finale

Ausführende

Violine Gwendolyn MasinSaxofonMelisma Saxophone Quartet

LIEBESGESCHICHTE

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Mit Musik, Text, Choreografie und Theater erzählt das Familienkonzert «so verschieden» eine interaktive Geschichte über die Sehnsucht nach Freundschaft, die Liebe zur Musik und die Schönheit eigener Träume.

Es spielt das Melisma Saxophone Quartet, die Musik- und Bewegungspädago-gin Tabea Haas aus dem Kollektiv Haas & Mann konzipiert und schreibt dafür eine auf das Ensemble abgestimmte Geschichte:

«Wir haben mit dem Melisma Saxophone Quartet vier bezaubernde und sehr unterschiedliche Persönlichkeiten aus vier verschiedenen Ländern, aus vier verschiedenen Kulturen und mit vier verschiedenen Saxofonen! Da möch-te man doch zu gerne wissen, wo die Menschen herkommen und möchte hö-ren, was für Sprachen sie sprechen. Zumal sie sich untereinander gar nicht verstehen, jeder in seiner Sprache, wie soll das gehen? Die Herkunft der Musi-kerinnen und Musiker ist sozusagen unser kleines Herzstück der Geschichte. Verschiedene Sprachen, Temperamente, Töne, Klänge, Rhythmen und Mei-nungen treffen so aufeinander. Wäre da nicht die Liebe zur Musik, die Kraft der eigenen Träume sowie die Hilfe des Publikums, würden die vier sich wohl nie verstehen! – Die Musik wiederum ist ein ganz wichtiger Grundstein, auf dem ich mein Schaffen aufbaue. Jedes Musikstück hat eine eigene, ganz indi-viduelle Sprache. Dieser Sprache auf den Grund zu gehen, ihr nach und nach eine Gestalt zu geben, das ist für mich eine Arbeit, welcher ich mit viel Leiden-schaft nachgehe. Gerade jüngeres Publikum hat dabei die Begabung, offener und unbefangener auf Geschehnisse zuzugehen. Während der Aufführung reagiert es direkt und ungefiltert. Es könnte dem erwachsenen Publikum in mancher Hinsicht zum Vorbild dienen! Doch ganz besonders freue ich mich auf die Momente, in denen es keine Rolle mehr spielt, ob ich Kind bin oder erwachsen. Auf die magischen Momente. Wo ich ganz eintauchen kann und all die leuchtenden Augen im Publikum es mir gleich tun. Staunend und neu-gierig, freudig und erwartend, berührt und verzaubert durch die Schönheit der Musik und durch die Kraft des Augenblicks. So möchte ich, dass unsere Zuhörer sich erreichen lassen. Durch die wunderschöne Musik des Melisma Saxophone Quartet. Mit Poesie, Humor und Leidenschaft.» (Tabea Haas)

Samstag, 4. Mai 2019, 16 UhrKlösterli Oberhofen

FAMILIENKONZERT (45‘)

Eine Geschichte über die Sehnsucht nach Freundschaft, die Liebe zur Musik und die Schönheit eigener Träume.

Ausführende

SaxofonMelisma Saxophone QuartetKonzept und Regie Haas & Mann

SO VERSCHIEDEN

Altsaxofon BaritonsaxofonSopransaxofon Tenorsaxofon

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Dieses zweite Clara Schumann zugedachte Konzert eröffnet mit einer Wid-mung an sie: das erste Lied aus der mit der Hochzeitsblume «Myrthen» be-titelten Liedersammlung. Robert Schumann schenkte sie Clara Schumann

1840, im selben Jahr, in dem endlich die gerichtlich erwirkte Hochzeit gegen den Widerstand von Claras Vater stattfinden konnte. Hier zu hören ist das Lied in einer Fassung Franz Liszts – der bekannte Rückert-Text: «Du meine Seele, du mein Herz,/ Du meine Wonn’, o du mein Schmerz …» klingt durch die Töne des Klaviers deutlich in den Ohren.

Ganz anders die Gefühle der verlassenen Frau in Chaussons 1898 kompo-niertem «Chanson perpétuelle», dem letzten vollendeten Werk des Komponis-ten. Ihre nicht mehr zu stillende Sehnsucht stillt sie, indem sie die Wiederver-einigung mit ihrem Geliebten im Tode in einem Teich imaginiert. Zum Glück nicht mit solch tödlicher Konsequenz, aber bekanntermassen krisengeschüt-telt war die Ehe des mit Schumanns befreundeten Musikerpaares, des Geigers und Bratschisten Joseph Joachim und seiner Frau, der Mezzosopranistin Ama-lie Schneeweiss. Zur Taufe ihres ersten Kindes widmete Johannes Brahms ih-nen die «Zwei Gesänge». Einen deutlichen Hinweis für seinen Freund schreibt Brahms hinein, wenn er im zweiten der Lieder die Melodie eines bekannten Weihnachtsliedes zitiert: «Josef, lieber Josef mein, hilf mir wiegen mein Kin-delein …». Von einem weiteren mit Brahms befreundeten Künstlerpaar sind in diesem Konzert Werke zu hören: Heinrich und Elisabeth von Herzogenberg. Er ein in seiner Zeit bekannter und angesehener Komponist, sie eine heraus-ragende Pianistin. Clara Schumann, heisst es, war begeistert von ihrem Spiel, so wie umgekehrt die 18 Jahre jüngere Elisabeth – wie auch ihre Freundin Ethel Smyth (vgl. das Konzert «Ungestillte Sehnsucht») – von Clara Schumann wich-tige Inspiration erhielt.

Eine ganz andere, sehr heutige Art gestillter Sehnsucht begegnet uns mit «Petting Goes Classic»: «Unsere ganze Jugend», berichten die Sängerin Ste-phanie Szanto und der Pianist Simon Bucher, «war überschattet von der Zeit-schrift ‹Bravo› und der darin propagierten Popkultur». Von diesen generations-prägenden Hitlisten gehen die beiden Musiker aus, mit der Frage: «Wie kann man aus etwas Banalem etwas klassisch Anspruchsvolles machen?» Dabei geht es nicht um Karikatur oder Persiflage, eher um eine «innere Vergoldung» (S. Szanto) der Songs. Ziel ist ein niveauvoller, doch «humoristischer Umgang damit, Spass und musikalische Raffinesse» (S. Bucher), der die scheinbar ge-trennten Welten der Pop- und der sogenannten «Hoch»-Kultur verbindet.

Ihr Klaviertrio g-Moll komponierte Clara Schumann 1846, es wurde unter ihren ca. 60 Werken das zu Lebzeiten meistbeachtete. Robert Schumann hatte zu dieser Gattung bis dahin noch nichts beigetragen, erst 1847 schrieb auch er sein erstes Klaviertrio. Sowohl die Pianistin ist in der Gestaltung des brillanten Klaviersatzes zu hören, als auch die nicht nur mit der Analyse ihrer Zeitge-nossen, sondern auch durch intensive Studien der Bach’schen Kontrapunktik vertraute Komponistin. «Ich tröste mich immer damit, dass ich ja ein Frau-enzimmer bin, und die sind nicht zum Komponieren geboren» schrieb Clara Schumann – und widerlegt sich mit dieser Musik selbst aufs Herrlichste! Angela Beuerle

Samstag, 4. Mai 2019, 20 UhrSchloss OberhofenGalakonzert

Robert Schumann (1810–1856) Liebeslied (Widmung) aus Myrthen op. 25in einer Bearbeitung für Klavier von Franz Liszt (4‘)

Johannes Brahms (1833–1897)Zwei Gesänge op. 91für Viola, Mezzosopran und Klavier (10‘)

Elisabeth von Herzogenberg (1847–1892)Nachklang für Gesang und Klavier (2‘)

Schweizer Erstaufführung

Heinrich von Herzogenberg (1843–1900)Sehnsucht op. 48 Nr. 4für Gesang und Klavier (4‘)

Schweizer Erstaufführung

Ernest Chausson (1855–1899)Chanson perpétuelle op. 37für Mezzosopran, Klavier und Streichquartett (8‘)

Petting Goes ClassicBravohits und andere musikalische Schandtaten klassisch interpretiert (12‘)

Pause

Clara Schumann (1819–1896)Trio g-Moll op. 17für Klavier, Violine und Violoncello (28‘)

• Allegro moderato• Scherzo. Tempo di Minuetto• Andante. Più animato• Allegretto

GESTILLTE SEHNSUCHT

Das Konzert wird von Radio SRF aufgenommen und auf Radio SRF 2 Kultur am 8. September 2019 um 22 Uhr ausgestrahlt.

Ausführende

MezzosopranStephanie SzantoVioline Isabelle van KeulenGwendolyn Masin Viola Vladimir Mendelssohn Blythe Teh EngstroemVioloncello Christoph Croisé Dóra KokasKontrabass James OesiKlarinette Christoffer SundqvistKlavier Simon Bucher

1716

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Vom Verlangen geprägt sind alle drei Werke dieses Konzertes – doch wie un-terschiedlich! Im März 1900 schrieb Sibelius «Malinconia» (italienisch für «Melancholie»), ein einsätziges Werk ursprünglich für Cello und Klavier.

Hörbar wird darin der unermessliche Schmerz über den Tod seiner jüngsten Tochter Kristi, die im Februar 1900 im Alter von 15 Monaten an Typhus ge-storben war. «Malinconia» ist eines der wenigen Kammermusikwerke dieses für seine grossen symphonischen Schöpfungen bekannten Komponisten und sorgte in seiner Expressivität, welche nicht nur beide Instrumente in gröss-te Höhen und Tiefen, sondern auch die Dur-/Moll-Tonalität an ihre Grenzen führt, bei den Zeitgenossen für Irritation. Ein Werk, das, an der Schwelle des 20. Jahrhunderts stehend, den unmittelbaren Ausdruck, den Schmerz, das Verlangen nach Trost aus dem Moment heraus in die Zukunft trägt.

Die «Contrasts» markieren für Bartók den Übergang in die «Neue Welt», seine Emigration nach Amerika, mit der er dem von Nationalismus und Krieg gezeichneten Europa entfloh. Der Auftrag zu dem Werk erreichte ihn noch in Ungarn; vermittelt über den Geiger Joseph Szigeti bat der amerikanische Klarinettist Benny Goodman Bartók um eine Komposition. Uraufgeführt in al-len drei Teilen wurde das Werk dann von Szigeti, Goodman und Bartók selbst 1940, kurz nach Bartóks Ankunft in New York. Es ist eng verknüpft mit Bar-tóks Hoffnung, in den USA eine neue Heimat für sich und sein kompositori-sches Schaffen zu finden. Trotz der Satzbezeichnungen, dem ursprünglich als Werbetanz für Rekruten entstandenen «Verbunkos», einem ruhigen Mittelteil («Pihenő») und dem schnellen, Rondo-artigen Tanz «Sebes», verwendet Bar-tók in den «Contrasts» keine original folkloristischen Elemente, die ungari-sche Volksmusik dient ihm vielmehr als Inspiration und Hintergrund für ein virtuoses, ausdrucksstarkes Stück Kunstmusik, das im Klarinettenpart nicht zuletzt auch Referenzen an Benny Goodmans Brillanz als Jazzklarinettist hö-ren lässt.

Anders als viele Werke Beethovens gefiel das 1798 veröffentlichte Trio B-Dur seinen Zeitgenossen auf Anhieb – in der Rezeption brachte es dem Werk wiederum den Ruf ein, Beethoven habe versucht, sich damit der Musikgesell-schaft Wiens gefällig zu zeigen. Und auch heute erfreut an diesem Trio der gleich nach Beginn aufscheinende heitere Tonfall, die spielerische Virtuosität, die klangliche Balance im Zusammenspiel der Instrumente, die bereits Mozart in seinem Kegelstatt-Trio erprobt hatte, sowie die Kantabilität des Adagio-Satzes. Den Zeitgenossen wiederum müssen ganz besonders die neun Vari-ationen des 3. Satzes im Ohr geklungen haben – entstammt das Thema doch der 1797 in Wien erfolgreich uraufgeführten Oper «L’amor marinaro» («Der Korsar aus Liebe») von Joseph Weigl. Ein «Gassenhauer» war es wohl, das von Beethoven zitierte «Pria ch’io l’impegno», ein Trio, angeführt von einem Ka-pellmeister, der auf das ganz und gar nachvollziehbare Verlangen nach einem gefüllten Magen verweist: «Doch bevor ich mich meisterlich zeige, möchte ich erst etwas essen …». Angela Beuerle

Sonntag, 5. Mai 2019, 11 UhrSchloss Oberhofen

Jean Sibelius (1865–1957)Malinconia op. 20 für Kontrabass und Klavier (11‘)

• Adagio pesante

Béla Bartók (1881–1945)«Contrasts», Sz. 111für Violine, Klarinette und Klavier (18‘)

• Verbunkos• Pihenő• Sebes

Ludwig van Beethoven (1770–1827)Trio B-Dur («Gassenhauer-Trio») op. 11für Klarinette, Violoncello und Klavier (22‘)

• Allegro con brio• Adagio• Tema: Pria ch’io l’impegno. Allegretto• Var. I–IX

Ausführende

Violine Gwendolyn Masin Kirill TroussovViolaVladimir Mendelssohn Violoncello Christoph CroiséKontrabass James OesiKlarinette Christoffer SundqvistKlavier Simon Bucher Hannes Minnaar

VERLANGEN

1918

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E s ist «wie einen Berg hinunter zu laufen», beschreibt die bulgarisch-bri-tische Komponistin Dobrinka Tabakova den Moment der Erfüllung im Prozess des Komponierens, den «Moment, wenn man die vollkommene

Klarheit hat und alles einen Sinn ergibt». Ihr Trio «Insight» komponier-te sie 2002, 22-jährig, eine suggestive, atmosphärisch ungemein dichte Erkundung des Streicherklangs: «Das Hauptziel dieser Komposition für Streichtrio ist, die Einheit zu zeigen, die im Inneren des Streichtrios lebt. Ich war sehr fasziniert, Streichtechniken zu erkunden, die den Trio-Klang zu dem eines ganz anderen Instruments verwandeln. Darum gibt es die Andeutung eines Akkordeon-Klangs (besonders am Anfang zu hören) oder einer Blechbläser-Fanfare. […] Der Titel ist eine Erinnerung daran, dass die Ausrichtung darauf, sich Klang vor seinem inneren Auge vorzustellen, eine der besonders zufriedenstellenden Erfahrungen ist, die unsere Vorstel-lungskraft uns durch Musik geben kann.» (Dobrinka Tabakova)

Mit Mendelssohns Sextett D-Dur, entstanden 1824, erklingt gewisser-massen das Ende seiner Schülerjahre, es markiert seinen Übergang zum eigenständigen Komponisten. Während die ungewöhnliche – und in Men-delssohns Schaffen einzigartige – Formation des Sextetts auf seine Suche nach unterschiedlichsten musikalischen Ausdrucks- und Gestaltungsfor-men verweist, zeigen die Kompositionsprinzipien Mendelssohns gründ-liches Studium der Meister der Wiener Klassik, vornehmlich Haydn und Mozart. Der virtuose, das Gefüge des Sextetts zeitweilig dominierende Kla-vierpart ist sicher wesentlich durch seine eigenen pianistischen Erfahrun-gen bestimmt. Die mitreissende Spielfreude und beinahe überschäumende Lebendigkeit der Musik schliesslich erzählt etwas über die Jugend des erst 15-Jährigen.

Nachdem im ersten Konzert des diesjährigen Festivals mit dem «Forel-lenquintett» eines der heiteren, frühen Werke Schuberts hören war, fand das kammermusikalische Schaffen des erst 30-jährigen Komponisten mit dem Trio Es-Dur bereits seine Erfüllung. Geschrieben ein Jahr vor seinem Tod, kurz nach Beendigung seines Liedzyklus «Die Winterreise», umfasst das schon in seiner Länge ausserordentliche Werk – allein der Finalsatz zählt 748 Takte – das ganze Spektrum der Besonderheit und Könnerschaft, die Schuberts Komponieren ausmacht: Etwa die liedhafte Melodik der Themen, die ausdrucksstarken Wechsel von Dur und Moll, der auch aus den Sinfonien bekannte Tremolo-Klang der Streicher und schliesslich die Verknüpfung der einzelnen Sätze zu einem Zyklus durch Arbeit mit dem thematischen Material. Das zunächst vom Cello eingeführte Thema des 2. Satzes, das auch der 4. Satz wieder aufnimmt, erinnert an die existenzielle Hoffnungslosigkeit der «Winterreise» und hat sein Vorbild vermutlich in einem schwedischen Volkslied: «Sieh die Sonne sinken hinter hohen Berg-gipfeln/vor dem Schatten der Nacht fliehst du, oh schöne Hoffnung. Lebe wohl». Das Trio Es-Dur gehörte zu den wenigen Werken Schuberts, die zu seinen Lebzeiten nicht nur mit Erfolg mehrmals öffentlich aufgeführt wur-den, sondern auch in Druck gingen. «Dediciert wird dieses Werk Nieman-dem ausser jenen, die Gefallen daran finden», schrieb er seinem Verleger dazu – ein Vermächtnis Schuberts, das bis in dieses Konzert reicht! Angela Beuerle

Sonntag, 5. Mai 2019, 17 UhrKirche Hilterfingen

Dobrinka Tabakova (*1980)Insightfür Violine, Viola und Violoncello (9‘)

Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809–1847)Sextett D-Dur, op. 110für Klavier und Streicher (28‘)

• Allegro• Andante con moto• Scherzo: Allegro moderato, Trio• Allegro moderato

Pause

Franz Schubert (1797–1828)Trio Es-Dur op. 100 Nr. 2für Klavier, Violine und Violoncello (50‘)

• Allegro vivace• Adagio• Menuetto. Agitato• Allegro vivace• Allegro con fuoco

ERFÜLLUNG

Ausführende

Violine Isabelle van Keulen Gwendolyn Masin Kirill TroussovViola Vladimir Mendelssohn Blythe Teh EngstroemVioloncello Christoph CroiséDóra Kokas Kontrabass James OesiKlavier Simon Bucher Hannes Minnaar

Das Konzert wird von Radio SRF aufgenommen und auf Radio SRF 2 Kultur am 8. September 2019 um 22 Uhr ausgestrahlt.

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SIMON BUCHERKlavier Der Schweizer Pianist Simon Bucher ist ein international gefragter Solist, Improvisator, Kammermusiker und Liedbegleiter. Sein im-pressionistisches, einfühlsames Klavierspiel findet bei Presse und Publikum grossen An-klang. Engagements führten ihn an das Cen-tre Pompidou Paris, die Tonhalle Zürich, das Stadttheater Bern, das MoMA New York und zu Musikfestivals wie etwa dem Klavier-Festival Ruhr, Carinthischer Sommer, Murten Clas-sics und GAIA Musikfestival. Nach Studien an der Hochschule der Künste Bern bei Erika Radermacher und Tomasz Herbut vervoll-ständigte er seine Ausbildung in Meisterkur-sen bei Ruben Lifschitz und Irwin Gage. Als künstlerischer Leiter der Konzertreihe «Das Lied – Liedrezitale Bern» setzt er sich leiden-schaftlich für das Kunstlied ein. Zu seinen Liedpartnern zählen Robin Adams, Maya Boog, Marie-Claude Chappuis, Rachel Harnisch, Stephanie Szanto oder Dominik Wörner. Als Solist arbeitet er mit Dirigenten wie Daniel Klajner, Tõnu Kaljuste, Michael Sanderling und Kaspar Zehnder. Sein breitgefächertes Interes-se an den unterschiedlichen Musikrichtungen zeigt sich in seinen vielseitigen Kammermu-sikformationen, seiner Zusammenarbeit mit Tänzerinnen, VJs und in seinen improvisierten Solorezitalen. Gemeinsam mit der Mezzosop-ranistin Stephanie Szanto gründete er das Duo «Petting goes Classic». Viele seiner Konzerte wurden vom Rundfunk ausgestrahlt, mehrere CDs sind bei ARS Produktion, Orchid Classics und Carus erschienen.

CHRISTOPH CROISÉVioloncello

Christoph Croisé ist international auf Konzer-ten zu erleben. Seinen ersten Cellounterricht erhielt er mit sieben Jahren bei Katharina Küh-ne und bereits mit 17 gab er sein Debut in der Carnegie Hall New York, wo er seitdem regel-mässig auftritt. Auch in anderen renommier-ten Konzerthäusern wie der Tonhalle Zürich, dem Konzerthaus Wien, der Wigmore Hall London, der Residenz München, der Philhar-monie St. Petersburg oder der Philharmonie Baku war er zu erleben. Als Solist trat er mit dem Sinfonieorchester St. Petersburg, dem Berner Sinfonieorchester, dem Staatlichen Sinfonieorchester Baku, der Camerata Zü-rich, dem Münchner Rundfunkorchester, der Südwestdeutschen Philharmonie Konstanz und vielen weiteren Orchestern auf. Kam-mermusikalisch waren u. a. Dmitri Sitkowet-ski, Mayuko Kamio, Bartłomiej Nizioł, Oliver Schnyder, Oxana Shevchenko, Lorenzo Soulès und Alexander Panfilov seine Bühnenpartner. Wichtige künstlerische Impulse bekommt er zudem von Wolfgang Emanuel Schmidt, bei dem er seit 2013 studiert. Christoph ist gern gesehener Gast bei zahlreichen Festivals und Gewinner mehrerer internationaler Wettbe-werbe, wie zuletzt der First Berliner Inter-national Music Competition 2017 oder der Schoenfeld International String Competition in Harbin/China. 2015 wurde seine Debut CD mit Oxana Shevchenko beim Label Quartz Classics veröffentlicht.

GWENDOLYN MASINVioline

Die Virtuosität der als «Naturbegabung mit einer Autorität, um die sie die meisten Violi-nisten beneiden müssten» (The Irish Times) beschriebenen Geigerin ist kein Zufall: Gwen-dolyn Masin entstammt einer traditionsreichen Musikerfamilie aus Mittel- und Osteuropa. Im Alter von fünf Jahren gab sie ihr Debüt an der Franz-Liszt-Akademie in Budapest. Seitdem erhielt sie bei ihren zahlreichen Auftritten als Konzertviolinistin mit hochkarätigen Orches-tern, bei Konzertvorträgen und als Solistin viel Beifall – und bei jedem Auftritt ist ihre Liebe zur Bühne förmlich greifbar: «Gwendolyn IS music», hiess es folgerichtig in The Indepen-dent. Kammermusik gehört zu ihren frühesten musikalischen Erfahrungen, und wann immer es ihr möglich ist, kehrt sie zu dieser zurück. «Sie umgeht die Fallstricke des Wunder-kind-Status», schrieb The Sunday Business Post, und sie war bereits in jungen Jahren re-gelmässig in Fernseh- und Radiosendungen zu Gast. Ihre Auftritte als Solistin mit bekannten Orchestern sowie als Kammermusikerin in Europa, Russland, Südafrika und im Mittleren Osten wurden von den Kritikern gelobt. Gwen-dolyn Masin schloss ihre Studien an den Royal Schools of Music in London, an der Hochschule der Künste in Bern sowie an der Musikhoch-schule in Lübeck mit Auszeichnung ab. Zu ih-ren Lehrern gehörten Herman Krebbers, Igor Ozim, Ana Chumachenco, Zakhar Bron und Shmuel Ashkenasi. Masin wird nicht nur als Solistin und Kammermusikerin geschätzt – sie komponiert und transkribiert auch und berät

andere Komponisten. Die Zusammenarbeit mit zeitgenössischen Künstlern nimmt einen grossen Anteil ihrer Arbeit ein. Im Bestreben, Musik leichter zugänglich zu machen, beauf-tragt Masin Künstler, arbeitet eng mit diesen zusammen und führt deren Musik auf oder in-tegriert deren Kunst in ihre Interpretationen. Die Forschung und Anwendung im Bereich der Musikmethodik sind untrennbarer Bestandteil von Gwendolyn Masins Schaffen. Ihre Promo-tionsarbeit am Trinity College untersucht die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Vio-linpädagogik des 20. Jahrhunderts. 2009 wur-de das preisgekrönte Werk «Michaela’s Music House, The Magic of the Violin» bei Müller & Schade veröffentlicht. Das von Masin verfasste Buch ist eine Violinschule für Anfänger. Es ist 2018 in deutscher Sprache erschienen und ent-hält persönliche Übungen und Kompositionen der Autorin. Gwendolyn Masin erteilt derzeit Violin- und Kammermusik-Meisterkurse an Instituten und bei Festivals in Europa und Nordamerika und gibt dort auch Gesprächskonzerte. Seit September 2013 ist sie Professorin für Violine an der Musikhochschule Genf. Auch die Saison 2018/19 ist bedeutsam für die vielseitige Musikerin. Auf die Veröf-fentlichung von Eugène Ysaÿes d-Moll-Violin-sonate (op. 27 Nr. 3 «Ballade») im Jahr 2015, das Album «ORIGIN» beim Label Naxos 2016 und «FLAME» bei Orchid Classics 2017 folgte 2018 mit «TROIS» eine EP mit Werken für Violine und Klavier. Somit tourt sie aktuell mit meh-reren Programmen gleichzeitig durch Europa – mit ihrem Streicherensemble oder ihrem Klavierpartner Simon Bucher. Sehr häufig ist Gwendolyn aber auch solo unterwegs. Umso mehr freut sie sich darauf, zu GAIA und des-sen vielfältiger und unvergleichlicher, immer wieder einmaliger Gemeinschaft zurückzukeh-ren – zum inzwischen elften Mal.

Die Frutiger AG ist Royal Solisten Partner von Gwendolyn Masin

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ISABELLE VAN KEULEN Violine

Die in den Niederlanden geborene Geigerin und Bratschistin Isabelle van Keulen trat durch den Gewinn des «Eurovision Young Musician of the Year» mit gerade einmal 17 Jahren pau-kenschlagartig in das Licht der Öffentlichkeit und ist seither auf den grossen Konzertpodien zu Hause. Neben ihren Auftritten als Solistin mit renommierten Orchestern ist sie eine be-geisterte Kammermusikerin und konzertiert regelmässig mit Künstlerpersönlichkeiten wie der Klarinettistin Sharon Kam, der Mezzo-Sop-ranistin Christiane Stotijn oder dem Pianisten Ronald Brautigam, mit dem sie 2019 ihr 30-jäh-riges Bühnenjubiläum feiert. Isabelle van Keu-lens Repertoire deckt viele Epochen ab, was ihr eine grosse Freiheit und einen bereichernden Transfer zwischen Jahrhunderten und Stilen ermöglicht. Dabei liegen ihr die Werke des 20. und 21. Jahrhunderts und deren Aufführung besonders am Herzen. Mit der Gründung des «Isabelle van Keulen Ensembles» im Jahre 2011 erfüllte sie sich einen Kindheitstraum. Drei er-folgreiche CDs und regelmässige Einladungen zu renommierten Festivals und Konzertveran-staltern zeugen von der Qualität des Ensemb-les, welches sich ganz dem Tango Nuevo Astor Piazzollas widmet. Das gesamte Spektrum ih-res Schaffens ist Ausdruck der faszinierenden Künstlerpersönlichkeit Isabelle van Keulen, die in ihren Konzerten jedes Mal ihr Publikum durch die Wärme, Ausstrahlung und Authen-tizität ihres Spiels, gepaart mit technischer Brillanz und einem unvergleichlichen Klang, begeistert und berührt.

DÓRA KOKAS Violoncello

Dóra Kokas hat sich bereits als eine der füh-renden Cellisten ihrer Generation etabliert, sei es als Solistin oder Kammermusikerin. 2017 gewann sie den 1. Preis beim internationa-len Wettbewerb «Debut Hamburg», 2016 den 2. Preis beim Internationalen Johannes-Brahms-Wettbewerb und 2014 zwei Sonder-preise bei der «Pablo Casals International Cello Competition» in Budapest. 2015 erhielt sie den Gundel Art Prize und den Junior Prima Prize. Dóra studierte an der Franz-Liszt-Musikaka-demie bei Professor Miklós Perényi. Derzeit ist sie Studentin an der Razumovsky Academy in London in der Klasse von Professor Oleg Kogan und besuchte Meisterklassen bei u. a. János Starker, Mischa Maisky, Steven Isserlis, Gary Hoffman, Jens-Peter Maintz und Ferenc Ra-dos. Als Gründungsmitglied des preisgekrön-ten Kelemen Quartetts stieg sie zu einer der führenden Musikerinnen Ungarns auf. Kam-mermusikalisch arbeitete sie mit Joshua Bell, Ferenc Rados, Zoltán Kocsis, Nicolas Altstaedt, Maxim Rysanov, Vilde Frang, Peter Frankl, Boris Brovtsyn, Alexander Sitkowetski und Ilya Gringolts. Solistisch trat sie in einigen der be-rühmtesten Konzerthallen Europas auf, so z. B. in der Wigmore Hall, im Konzerthaus Berlin, der Berliner Philharmonie, der Rachmaninov Concert Hall in Moskau, der Laeiszhalle in Hamburg und in der Liszt-Musikakademie in Budapest.

TABEA HAAS Haas & Mann

Die 1986 in Jerusalem geborene Tabea Haas wuchs in Ramalleh/Palästina, Basel und Bern auf. 2013 schloss sie ihren Master of Arts BFH in Musik und Bewegung an der Hochschule der Künste Bern ab. Darauf folgten Weiterbil-dungen u.a. an der Scuola Teatro Dimitri, an der Akademie Remscheid und im Akar Studio Bern. Zuletzt assistierte und begleitete sie die «Bite the Bullet Dance Company», bei LOSE YOUR HEAD 2017 in der Dampfzentrale Bern. Sie realisiert und gestaltet, neben ihrer An-stellung als Musik- und Bewegungspädagogin, unter Haas & Mann fortlaufend Bühnenpro-duktionen, sei es als Performance Künstlerin oder in den Bereichen Inszenierung, Choreo-graphie sowie in dem heutigen Familienkon-zert als künstlerische Gesamtleitung. Bühnenkünstler, die mit Stücken, Musik und Performance jonglieren: Haas & Mann steht zwischen den Kunstformen und zaubert un-vergessliche Theatererlebnisse. Berührend, poetisch, kreativ oder humorvoll – durch In- teraktion mit dem Publikum entstehen Mo- mente des Nachdenkens, der Auseinander- setzung und des Gemeinsamen. Tanz, Theater und Musik verschmelzen zu einem greifbaren Erleben von Kunst.

MELISMA SAXOPHONE QUARTET

Das international besetzte Melisma Saxopho-ne Quartet gehört zu den aufstrebenden und vielversprechenden Kammermusik-Ensembles seiner Generation. Jonas Tschanz, Henriette Jen-sen, Marijke Schröer und David Cristóbal Litago entwickeln aus ihren vier verschiedenen Natio-nalitäten eine ganz eigene musikalische Sprache und überzeugen mit erfrischenden Interpreta-tionen. Seit Gründung des Quartetts 2009 in Amsterdam folgten zahlreiche Einladungen zu Konzerten und Festivals in ganz Europa. Dazu zählen das 1st Bachfestival Dordrecht in den Niederlanden, das Schweizer Davos Festival und das norwegische Festival Grieg in Bergen. Zudem präsentieren sich die charismatischen Saxofonis-ten immer wieder ausserhalb Europas. So wa-ren sie 2015 und 2018 auf Tournee in China, wo sie die grössten Konzertsäle des Landes füllten, wie das National Centre for the Performing Arts in Peking, die Shenzhen Concert Hall und das Opernhaus Guangzhou. Im Sommer 2016 reisten die vier Musiker bereits für eine Tournee nach Mexiko, um mit dem Komponisten Enrique Men-doza zusammenzuarbeiten. Ihr Debut-Album mit Musik von Johann Sebastian Bach, Edvard Grieg, György Ligeti und dem zeitgenössischen nieder-ländischen Komponisten Guillermo Lago ist bei Gateway Music erschienen.

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VLADIMIR MENDELSSOHN Viola

Vladimir stammt aus Bukarest und wuchs in einer Familie mit langer musikalischer Tradition auf. Nach seinem Studium der Viola und Kom-position verfolgte er eine Karriere als Solist und Kammermusiker, die ihn weltweit reisen liess, z. B. in die New York Carnegie Hall, das Théâtre des Champs Elysées in Paris, in den Palais des Beaux-Arts in Brüssel, die Berliner Philhar-monie, die Wigmore Hall London oder nach St. Petersburg, Bukarest, Prag, Südkorea, Chile oder Mexiko. Vladimir hat zahlreiche CDs aufgenom-men, unter anderem auch mit Gidon Kremer und dem Lindsay Quartet. Für Brahmslieder erhielt er zusammen mit Jard van Nes den AVRO Public Prize. Auch als Komponist und Arrangeur hat er sich einen Namen gemacht, sei es mit Ballettmu-sik («Le Petit Prince»), Bühnenmusik («Athalie» und «Les Mouches»), Filmmusik («Le Joueur de Violon») oder Konzerten für Orchester, Soloins-trumente und Chor. Seit vielen Jahren lebt er in den Niederlanden und ist Professor am Königli-chen Konservatorium in Den Haag sowie an der Folkwang Universität der Künste in Essen.

HANNES MINNAARKlavier

Hannes studierte am Konservatorium von Amsterdam bei Jan Wijn und schloss 2009 mit Auszeichnung ab. Als Solist trat er seitdem unter dem Dirigat von Herbert Blomstedt, Elia-hu Inbal oder Marin Alsop mit Orchestern wie dem Amsterdamer Concertgebouw-Orchester, dem Radio Filharmonisch Orkest, dem aus-tralischen Queensland Symphony Orchestra und dem Orquestra Simfònica de Barcelona auf. Im Jahr 2008 wurde er Zweiter beim Con-cours de Genève, erhielt 2011 ein Stipendium des Borletti-Buitoni Trust und 2016 die gröss-te Ehre, die einem niederländischen Künstler der klassischen Musik zuteilwerden kann: ihm wurde vom Kulturministerium der Nederland-se Muziekprijs verliehen. Seine drei Soloalben wurden international gefeiert, das Debutal-bum sogar mit einem Edison Award ausge-zeichnet. Für Challenge Classics hat Hannes zusammen mit dem Netherlands Symphony Orchestra und Jan Willem de Vriend sämtliche Klavierkonzerte von Beethoven eingespielt. Auch als Kammermusiker ist der Pianist ak-tiv: als Teil des Van Baerle Trios wurde er bei Wettbewerben in Lyon und München preisge-krönt und war im Rahmen der „Rising Stars“ auf Tournee in u. a. London, Wien und Paris. Er stand bereits mit berühmten Persönlichkeiten wie Janine Jansen, Isabelle van Keulen oder Mischa Maisky auf der Bühne. In der Reihe «Meesterpianisten» war er im April 2019 im Concertgebouw Amsterdam zu erleben.

JAMES OESIKontrabass

Ursprünglich am Klavier und der Violine zu Hause, entschied sich James Oesi im Alter von 12 Jahren für den Kontrabass. Mit 16 begann er als jüngster Student am Konservatorium in Moskau, wechselte 2009 ans Konservatorium Den Haag und schloss 2012 mit Auszeichnung ab. Seine Leistung war derart herausragend, dass sein Soloexamen nachträglich mit der Fock Medaille gewürdigt wurde. Als einer der wenigen Solo-Kontrabassisten trat er bereits im Concertgebouw Amsterdam, TivoliVreden-burg Utrecht, Oosterpoort Groningen und auf dem Bachfestival Dordrecht sowie auf den Fes-tivals November Music, Cross-Linx und Won-derfeel auf. Als Gründer und künstlerischer Leiter des Dutch Double Bass Festivals bringt er seit 2017 die renommiertesten internatio-nalen Kontrabassisten nach Den Haag, u. a. John Patitucci, Edicson Ruiz oder Gary Carr. Neben seinen Soloauftritten ist James ein ge-fragter Kammermusiker und regelmässig als Gaststar von u. a. Insomnio, dem Ensemble Modern und Asko|Schönberg zu erleben. Un-ter Leitung von Reinbert de Leeuw entstand mit Asko|Schönberg eine Aufnahme der voll-ständigen Werke von György Kurtág, die 2017 für einen Grammy Award als Bestes Klassi-sches Album nominiert war. Zusätzlich ist er am Königlichen Konservatorium Den Haag als Assistent seines früheren Lehrers Quirijn van Regteren Altena tätig.

CHRISTOFFER SUNDQVIST Klarinette

Christoffer ist seit 2005 Solo-Klarinettist des Finnischen Radio-Symphonieorchesters. Er legte sein Diplom 2002 bei Anna-Maija Kor-simaa an der Sibelius-Akademie in Helsinki ab und war Gewinner des renommierten Crusell Klarinettenwettbewerbs 2002 und des Juve-nalia Kammermusikwettbewerbs in Espoo. Als Solist tritt er mit fast allen finnischen Orchestern sowie im Ausland u. a. mit dem BBC Symphony Orchestra, den Göteborger Symphonikern, dem Sinfonieorchester Basel und der Nordwestdeutschen Philharmonie auf und hat mit Dirigenten wie Jukka-Pekka Saraste, John Storgårds, Okko Kamu, Karl-Heinz Steffens und Hannu Lintu gearbeitet. Im Bereich der Kammermusik ist Christoffer in mehreren Ensembles sowie als Partner u. a. von Angela Hewitt aktiv. Daneben ist er ständi-ger Partner von Sebastian Fagerlund, mit dem er gemeinsam das RUSK Kammermusikfestival in Jakobstad leitet. Christoffers Diskografie umfasst u. a. die Klarinettenkonzerte von Fa-gerlund, Sallinen, Eötvös und Nielsen. Seine Aufnahmen erhielten internationale Anerken-nung und wurden u. a. mit dem EMMA-Preis ausgezeichnet. Christoffer lehrt Klarinette an der Sibelius-Akademie und gibt regelmässig Meisterkurse.

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KIRILL TROUSSOVVioline

Schon in jungen Jahren von Sir Yehudi Menu-hin gefördert, gehört Kirill Troussov heute zu den international gefragtesten Geigern seiner Generation. Seine Studien absolvierte er bei Zakhar Bron und Christoph Poppen, zu seinen Mentoren zählen Igor Oistrach, Herman Kreb-bers und Sir Yehudi Menuhin. Die Zusammen-arbeit mit namhaften Dirigenten wie Sir Neville Marriner, Wladimir Fedossejew, Daniele Gatti, Lawrence Foster, Jiří Bělohlávek, Michail Jurow-ski oder Louis Langrée sowie mit Orchestern wie der Staatskapelle Berlin, Orchestre de Paris, Orchestre National de France, den Münchner Philharmonikern und den Bamberger Sympho-nikern führte ihn in die grössten Konzertsäle und zu den renommiertesten Musikfestivals der Welt. Als leidenschaftlicher Kammermu-siker spielt er regelmässig mit Künstlern wie Sol Gabetta, Yuja Wang, Julian Rachlin, Daniel Hope, Joshua Bell, Gautier und Renaud Capu-çon, Natalja Gutman, Christian Zacharias, Juri Baschmet, Mischa Maisky und Elisabeth Leons-kaja. Zu seinen internationalen Auszeichnun-gen gehören der Europäische Kulturpreis, der Davidoff-Preis des Schleswig-Holstein Festivals, der Yamaha Musikpreis sowie zahlreiche Preise bei internationalen Wettbewerben. Auch Kirills Aufnahmen – unter anderem bei EMI Classics – sind mehrfach preisgekrönt. Kirill Troussov darf aus privater Leihgabe mit der Antonio Stra-divari «The Brodsky» von 1702 musizieren, mit der Adolph Brodsky am 4. Dezember 1881 Peter Tschaikowskis Violinkonzert uraufführte.

STEPHANIE SZANTOMezzosopran

Stephanie Szanto ist freischaffende Sängerin und tritt im Bereich Konzert, Oratorium und Oper auf. Neben ihrer solistischen Arbeit ist sie auch als Gesangspädagogin und Komponistin tätig. Geboren wurde sie in Burgdorf und stu-dierte klassischen Gesang an der Hochschule der Künste Bern bei Professor Elisabeth Glauser. Es folgten Studien und Abschlüsse am Schwei-zer Opernstudio in Bern und an der Hochschu-le Luzern – Musik. Sie schloss ihren Master of Solo Performance (Solistendiplom) bei Profes-sor Barbara Locher in Luzern mit Bestnoten ab. Es folgten Meisterkurse bei Cornelia Kallisch, Margreet Honig und Rudolf Pernay. Bereits während ihrer Ausbildung gewann sie verschie-dene Wettbewerbe und Stipendien, darunter den 1. Preis der Stiftung für junge Musiktalen-te Meggen oder den Förderpreis der Stiftung Nicati-de Luze. 2013 wurde sie als Stipendiatin der Schweizerischen Richard Wagner-Gesell-schaft nach Bayreuth eingeladen und erhielt ein Stipendium der Hirschmann Stiftung. Beim Internationalen Musikwettbewerb des Lyceum Clubs 2015 wurde sie im Duo mit Pianistin Ma-rina Vasilyeva mit dem 3. Preis ausgezeichnet. Neben ihrer klassischen Ausbildung studierte sie auch Jazzgesang und Komposition und ar-beitete in zahlreichen Projekten in den Berei-chen Jazz, Funk, Theatermusik, Drum’n‘Bass und elektronischer Musik mit. Auch im Bereich Lied ist Stephanie sehr aktiv und erarbeitet bei-spielsweise mit dem Pianisten Simon Bucher stetig neue Liedprogramme.

DOBRINKA TABAKOVAKomponistin

«Glühende Harmonien», «Avantgarde», «im-mense emotionale Tiefe» – die international hoch gelobte Komponistin und Pianistin Dob-rinka Tabakova begleitet das GAIA Musikfes-tival 2019 mit einigen ihrer Stücke wie auch einer Schweizer Erstaufführung. Ursprünglich aus Bulgarien, studierte sie an der Londoner Guildhall School of Music & Drama und pro-movierte am King‘s College in Komposition. Seitdem schuf sie Werke für Filme (u. a. «Adi-eu au langage», «Pulse»), Ballett (u. a. Sydney Dance Company) sowie Orchester, Chor und Soloinstrumente. Sie wagt sich an eine Vielfalt von Formen und Themen, z. B. mit einer Kan-tate zum 400. Geburtstag von Shakespeare, einer preisgekrönten Hymne für das Goldene Thronjubiläum der Queen und einer «Fantasy Homage to Schubert». Auch auf internationalen Musikfestivals wie dem Oxford Chamber Music Festival, dem Utrecht International Chamber Music Festival oder dem Musicarama Festival in Hong Kong prägte sie als Gastkomponistin oder Composer-in-Residence das musikalische Programm. Ihr Debutalbum «String Paths» war 2014 für einen Grammy nominiert und erreichte den 2. Platz der britischen Klassikcharts. In der Saison 2017/18 residierte sie beim MDR-Orches-ter in Leipzig und ist aktuell die erste weibliche Hauskomponistin der Truro Cathedral in Eng-land. Als Präsidentin der Contemporary Music Society an der Guildhall School of Music & Dra-ma setzt sie sich ausserdem für die Förderung zeitgenössischer Komponisten ein.

BLYTHE TEH ENGSTROEM Viola

Die amerikanische Violinistin und Bratschistin Blythe Teh Engstroem studierte an der Indiana University in Bloomington unter Nelli Shkolni-kova (Violine), Mimi Zweig (Violine) und Atar Arad (Viola). Später setzte sie ihre Studien in Pittsburgh bei Andrés Cárdenes fort. Blythe ist eine leidenschaftliche Kammermusikerin und arbeitete bereits mit Künstlern wie Lisa Bati-ashvili, Gautier Capuçon, Renaud Capuçon, Daniel Hope, Nobuko Imai, Leonidas Kavakos, Menahem Pressler, Gábor Takács-Nagy, István Várdai, Yuja Wang und dem Quatuor Ébène. Sie trat im Rahmen zahlreicher Festivals auf, in Europa sowie dem Fernen Osten. An der Grün-dung des Verbier Festival Chamber Orchestra war sie massgeblich beteiligt und arbeitete eng mit dem Orchesterleiter Gábor Takács-Nagy zusammen. Blythe war Konzertmeisterin des Verbier Festival Chamber Orchestra und ist zurzeit Stimmführerin der Bratschen.

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F R E U N D E S V E R E I NDas Forum für Gönner und Freundemit zahlreichen Vorteilen

F R E U N D E V O N G A I A

Das attraktive Forum für die privaten Unterstützer von GAIA

Das GAIA Musikfestival Oberhofen findet jedes Jahr in der ersten Maiwoche statt. Der malerische Ort Oberhofen am Thu-nersee und die Umgebung bieten eine traumhafte Kulisse für zahlreiche hoch-karätige Konzerte. Violinistin Gwendolyn Masin, Gründerin und künstlerische Leiterin des GAIA Musikfestivals, lädt in-ternational bekannte Musiker und junge Nachwuchstalente ein, um vor Ort eine Reihe von bezaubernden Kammermusik-konzerten zu gestalten.

Unser Ziel ist es, eine Nähe zu den Musi-kern herzustellen und sich dauerhaft und nachhaltig für die Aktivitäten des GAIA Musikfestivals Oberhofen einzusetzen. Eine Mitgliedschaft im Freundesverein ermöglicht Ihnen, hautnah mitzuerleben, wie alle Beteiligten zu dem jährlichen Festi-val zusammenfinden.

250 CHF

SILVER

GOLD500 CHF

PLATINUM1000 CHF

Werden Sie noch heute Mitglied im Freundesverein GAIA!

Sie erhalten jedes Jahr attraktive Angebote zu Sonderkonzerten, persönlichen Treffen mit den Musikern, Freikarten, eine Einladung zum GAIA Sommerfest, bei dem Sie das gesamte Team kennenlernen – und vieles mehr!

Drei attraktive Formen der Mitgliedschaft stehen zur Auswahl:

Wir berichten über die Besten bei uns und im Rest der Welt.

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LEITUNG

Gründerin & künstlerische LeitungGwendolyn Masin

PräsidentChristoph Ott

DirektorinMirjam Toews

KOMITEE

Stage ManagementAya Yoshigoe

LogistikToni Grossenbacher

TransporteAndreas Kehrli

Personal / Helferinnen und HelferJean Marc Gillieron

Gönner und FreundeBeatrice Frey

PressesprecherBeat Glur

CateringEnoteca Thun Vito Licari

FotografieSára Timár

TonGerald Hahnefeld

BeleuchtungNuance / Daniel Tschanz

PROGRAMMHEFT

Texte und RedaktionAngela Beuerle (Einführungen)Jana Mischke(Biografien)Sigfried Schibli (Originalbeiträge: © bei den Autoren)

GestaltungNeidhart GrafikHubert Neidhart

DruckJost Druck AGHünibach

Aktuelle Informationen, Aufnahmen, Filme, Fotos und vieles mehr finden Sie aufwww.gaia-festival.com

HERZLICHEN DANK

an alle Ehrenamtlichen und Mitwirkenden, die das Festival seit Jahren unterstützen!

D A S I S T G A I A M U S I K F E S T I VA L O B E R H O F E N Impressum

Grosse Orchester. Grosse Solisten. Grosse Entdeckungen. Kleine Preise.

SAISON 2019/20 IM CASINO BERN• WIENER SYMPHONIKER Julia Fischer, Violine

• ORCHESTRA DELL’ACCADEMIA NAZIONALE DI SANTA CECILIA

• FREIBURGER BAROCKORCHESTER Zürcher Sing-Akademie

• KAMMERORCHESTER BASEL Sol Gabetta, Violoncello

• MARIINSKY ORCHESTRA Valery Gergiev, Leitung

• MAHLER CHAMBER ORCHESTRA Lahav Shani, Leitung und Klavier

• RUSSISCHES NATIONALORCHESTER Lucas Debargue, Klavier

Sir Antonio Pappano, Leitung

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Die romantische Schlossanlage mit dem um 1 200

erbauten Bergfried blickt auf eine wechselvolle

Besitzergeschichte zurück. Von der neuenburgisch-

preussischen Grafenfamil ie de Pourtalès 1 844

gekauft und zur Sommerresidenz umgebaut, erhielt

das Schloss sein heutiges Aussehen. Im Innern ist ein

Museum eingerichtet, das auf die Geschichte der

ehemaligen Bewohnerinnen und Bewohner eingeht.

- Ausstellung "Stets zu Diensten" - Zum Alltag der

Dienstboten

- Führungen auf Anfrage

- Raumvermietungen für jeden Anlass

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Schlossberg Thun AGSchlossberg 2CH-3600 Thun+41 (0)33 227 10 00

Enoteca News | 01/2019

Enoteca Italia GmbHHofstettenstrasse 15 | 3600 Thun033 222 44 48 | enotecaitalia.ch

Enoteca Italia ThunEnoteca Italia ThunTo

p 10 Weinhandel

in der Schweiz

Top 1

0 Weinhandel

in der Schweiz

DANKE | RINGRAZIAMENTODas wertvollste Geschenk und das grössteKompliment für unsere Enoteca-Leidenschaft sind Sie – unsere treuen Gäste. Wenn Gäste zu Amici werden, ist es wie zu Hause – einfach gemütlich, genussreich und besonders.Für Ihre Treue möchten wir uns ganz herzlichbedanken. Sie inspirieren uns tagtäglich,unsere Leidenschaft mit Genussvielfalt ineinem einzigartigen Ambiente zu präsentieren.

Amicus optima vitae possessioFreunde sind das Salz des Lebens

EVENTO STELLATOENOTECA ITALIA THUN

Samstag, 9. Februar 2019 | 19.00 UhrSonntag, 10. Februar 2019 | 12.00 Uhr Damiano Nigro, Michelin-Sterne-Koch ausdem malerischen Alba im Piemont, verwöhntSie mit einem exzellenten und fulminanten4-Gang Menü der Extraklasse.

Symphonisch begleiten Sie erlesene Weine ausdem bekannten Piemonteser Weingut Francone.

Preis pro Person CHF 180.–(4-Gang-Menü, Weindegustation, Mineral, Kaffee)

Den Menübeschrieb finden Sie eine Wochevor dem Anlass auf www.enotecaitalia.ch

Wir freuen uns auf Ihre Reservation per Mail,[email protected], bis 31. Januar 2019.Anmeldung ist erforderlich, die Platzzahlist beschränkt.

Cordiali saluti, la vostra Enoteca Italia

Wissenswertes:

Michelin-Sterne-Koch Damiano Nigrowww.villadamelia.com

Weingut und Weinproduzent Franconewww.franconevini.com

RÜCKBLICK | RETROSPETTIVADIE ENOTECA ITALIA IST IN DENTOP 10 DER ITALIENISCHEN WEINHÄNDLER

Das renommierte Wein- und Gourmetmagazin«Falstaff» kürt die Enoteca Italia zu einem derTop 10 Weinhändler der Schweiz und gibt ihr90 von 100 Punkten. Die Enoteca Italia isteine der beliebtesten Weinbars der Schweiz,für Vito Licari und das Enoteca-Team eineeinzigartige Auszeichnung.

MINI BEIZ, DINI BEIZ

Eine inspirierende Herausforderung, welchedas Enoteca-Team im Dezember 2018 gerneangenommen hat. Die mit viel Liebe undKompetenz zubereiteten Spezialitäten über-zeugten und sicherten der Enoteca Italia denersten Platz, was uns mit grossem Stolz erfüllt.

werbemacher.ch

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Jeden Donnerstagabend

WEINBAR mit Degustation und Essen

von 18.00 bis 22.00 Uhr geniessen … Auch am Mittag kann man unsere Spezialitäten geniessen …

Möchten Sie einen gemütlichen Abend mit Freunden/Familie oder Geschäftspartnern in unserem stilvollen, italienischen Ambiente geniessen? Dann beraten wir Sie gerne!

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[email protected] Italiano!

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Pflege- und FerienzimmerIhr Wohlbefinden ist unser wichtigstes Anliegen, deshalb richten wir unsere Dienstleistungen nach Ihren Wünschen und Ansprüchen aus. Wir begleiten Sie einfühlsam durch den Alltag, damit Sie sich bei uns wie zu Hause fühlen. Sei es als Gast in einem unserer schönen Ferienzimmer oder als Bewohner/in eines Pflegezimmers mit Aussicht auf die Altstadt.

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Ges

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W I R D A N K E N allen, die mit GAIA Musikfestival Oberhofen verbunden sind.

D A S N Ä C H S T E GAIA Musikfestival Oberhofen findet vom 29.4. bis 3.5.2020 statt.Wir freuen uns jetzt schon auf Ihren Besuch.

Künstlerhotel Parkhotel Gunten

Haus der Musik

Schloss Oberhofen

Klösterli Oberhofen

Einwohnergemeinde Hilterfingen

Kirchgemeinde Hilterfingen

Royal Solisten PartnerPresenting Partner

Partner Media

Freunde von GAIA

Beatrice Frey (Silver)

Ivano & Catherine Conti (Gold)

Tuija & Walter Hug-Wiederkehr (Gold)

Margaret & Beat Ott (Gold)

Catering

Produktionspartner