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304 Berioht: Chemische Analyse anorganiseher Stoffe. neutralisier~ mit Ammoniak, filtriex~ und gliiht. Kiesels~ure wird sodann mit ein paar ml Flul]s~ure und 2--3 Tropfen Schwefels~ure, deren Ubersehul~ sorgf~ltig ver- trieben wird, abgeraueht. Es verbleibt der Niedersehlag A, der gewogen wird (Ta~O~ + Ti02). Die vereinigten Filtrate konzentriert man auf etwa 400 ml, be- handelt mit 2 g Tannin und Ammoniak unter Vermeidung eines ~bersehusses und koeht. Der Niedersehlag daraus wird naeh 2--3 stiindigem Absetzen genau wie zuvor filtriert, gewaschen, gegliiht, mit n Salzs~ure ausgelaugt, die LSsung mit Ammoniak neutralisiert, filtriert, der Niedersehlag gegliiht, yon SiO~ befreit und gewogen [Niederschlag B (Nbz05 ~- Ti02)]. In jedem der beiden Niedersehl&ge A und B be- stimmt man Titan eolorimetriseh, indem man die gegliihten Oxyde mit KI-IS04 sehmelzt nnd mit einer LSsung yon 2 g Ammoninmoxalat in 50 ml Wasser auszieht. ~an bringt die LSsnng in einem Mel~kolben auf 100 ml. Die mit H~O~ erzeugte Fi~rbung vergleicht man mit der einer Standard-TitanlSsung, die mit den gleichen Mengen KITS04 und Ammoninmoxalat behandelt wurde, g. ZELn~. Zur Bestimmung yon metallisehem Eisen, Fe0 und F%0 s nebeneinander in Eisensehwamm entwickelten J. AvB~Y und F. MA~IO~ ~ ein Verfahren, bei wel- ehem die Probe mit einer gesgttigteh LSsung yon Silberrhodanid in einer Eliissig- keit behande]t wird, die 25% Ammoninmrhodanid in einem Gemisch yon 75% Wasser und 250/0 Dioxan enthglt. Das metallisehe Eisen 16st sich in diesem Reagens beim Erhitzen am Rfiekflui]kfi/fler nnter Bfldung eines luftbest~ndigen Eisen(II)- komplexes [Fe(SCN)~ (NH4)4], der aueh dutch Erd~lka]ihydroxyde nicht zersetzt wird. Eine entspreehende Menge Sflber wird metallisch niedergesehlagen. Die Eisen- oxyde bleiben bei der Behandlung mit dem Silberreagens ~nver~ndert. Man filtriert, zerstSrt den Eisenkomplex und den iiberschiissigen Silberkomplex im Ffltrat mi~ QueeksilbernitratlSsung, unter Abseheidung yon AgSCN und Hg(SCN)2 und bestimmt in der LSsung das Eisen(II) dutch Titration mit K2Cr2Ov-LSsung. Den ersten ~iederschlag, der die Eisenoxyde neben metallischem Silber enth~lt, be- bandelt man bei 80~ C mit BromlSsung, wodureh AgBr entsteht, ohne dab die Eisen- oxyde angegriffen werden. Man 15st die Oxyde hierauf in Salzs~ure unter Luftaus- seblug und bestimmt das 2- und 3-wertige Eisen. It. ZELL~R. Sehr kleine Mengen yon Ruthenium kSnnen naeh J.E. Cu~, ALIc~ FISC~EL, W. A. E. McB~YDE und F. E. B]~a~sK e bestimmt werden, indem man die Intensitgt der mit p-Nitrosodimethylanilin bei p~ 4,1 erhaltene fiaschengriine Fi~rbung miBt. Von den iibrigen Elementen der Platingruppe, yon denen Osmium eine ~hnliehe, wenn aneh geringere Lichtabsorption aufweist, trennt man zuvor durch Destillation des Oxyds. Das B~sche Gesetz ist bei 610 m# (Absorptions- maximum) weitgehend erfiillt. Die Empfindlichkeit der Methode liegt bei etwa 2,9 #g Ru/ml. -- Arbeitsweise. Die Probe, die etwa 6--60 #g Ruthenium enthi~lt, neutralisiert man ann~hernd und bringt ~uf 5 ml. Dazu fiigt man 1 m] Essigs~ure- Aeetatpuffer (4 m in bezug auf Essigs~ure und 1 m in bezug auf Natriumacetat) sowie 2 ml 0,15%ige w~tl~rige LSsung yon p-Nitrosodimethylanilin. Sodann erhitzt man in einem Wasserbad 50 rain fang anf 70~ ~ 4 ~C in einem 25 • 150 mm-Bor- sflicatrShrehen. Nach dem Abkiihlen verdiinnt man im Mel~kolben mit Wasser auf 25 ml und mil~t die Lichtdurchl~ssigkei~ bei 610 m# gegen eine Blindprobe mit den Reagenzien. -- Zur Abtrennung des Ru~heninms als Tetroxyd dient zweckm~l~ig das auf der Umsetzung mit Perehlers~ure in Anwesenheit einer kleinen Menge Natrinm- bismutat beruhende Verfahren yon D. D. ~)~ FORD ~. Das fiberdestillierte RuOa C. R. Acad. Sei. (Paris) 23~, 1509--1510 (1952). Analy~. Chemistry 24, 1980--1982 (1952). Univ. Toromo, Ontario (Canada). Dr. FO~D, D. D. : Oak Ridge, U.S. Atomic Energy Comm., Document ~P-1104 (Dez. 1949).

Sehr kleine Mengen von Ruthenium

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304 Berioht: Chemische Analyse anorganiseher Stoffe.

neutralisier~ mit Ammoniak, filtriex~ und gliiht. Kiesels~ure wird sodann mit ein paar ml Flul]s~ure und 2--3 Tropfen Schwefels~ure, deren Ubersehul~ sorgf~ltig ver- trieben wird, abgeraueht. Es verbleibt der Niedersehlag A, der gewogen wird (Ta~O~ + Ti02). Die vereinigten Filtrate konzentriert man auf etwa 400 ml, be- handelt mit 2 g Tannin und Ammoniak unter Vermeidung eines ~bersehusses und koeht. Der Niedersehlag daraus wird naeh 2--3 stiindigem Absetzen genau wie zuvor filtriert, gewaschen, gegliiht, mit n Salzs~ure ausgelaugt, die LSsung mit Ammoniak neutralisiert, filtriert, der Niedersehlag gegliiht, yon SiO~ befreit und gewogen [Niederschlag B (Nbz05 ~- Ti02)]. In jedem der beiden Niedersehl&ge A und B be- stimmt man Titan eolorimetriseh, indem man die gegliihten Oxyde mit KI-IS04 sehmelzt nnd mit einer LSsung yon 2 g Ammoninmoxalat in 50 ml Wasser auszieht. ~an bringt die LSsnng in einem Mel~kolben auf 100 ml. Die mit H~O~ erzeugte Fi~rbung vergleicht man mit der einer Standard-TitanlSsung, die mit den gleichen Mengen KITS04 und Ammoninmoxalat behandelt wurde, g . Z E L n ~ .

Zur Bestimmung yon metallisehem Eisen, Fe0 und F%0 s nebeneinander in Eisensehwamm entwickelten J. AvB~Y und F. MA~IO~ ~ ein Verfahren, bei wel- ehem die Probe mit einer gesgttigteh LSsung yon Silberrhodanid in einer Eliissig- keit behande]t wird, die 25% Ammoninmrhodanid in einem Gemisch yon 75% Wasser und 250/0 Dioxan enthglt. Das metallisehe Eisen 16st sich in diesem Reagens beim Erhitzen am Rfiekflui]kfi/fler nnter Bfldung eines luftbest~ndigen Eisen(II)- komplexes [Fe(SCN)~ �9 (NH4)4], der aueh dutch Erd~lka]ihydroxyde nicht zersetzt wird. Eine entspreehende Menge Sflber wird metallisch niedergesehlagen. Die Eisen- oxyde bleiben bei der Behandlung mit dem Silberreagens ~nver~ndert. Man filtriert, zerstSrt den Eisenkomplex und den iiberschiissigen Silberkomplex im Ffltrat mi~ QueeksilbernitratlSsung, unter Abseheidung yon AgSCN und Hg(SCN)2 und bestimmt in der LSsung das Eisen(II) dutch Titration mit K2Cr2Ov-LSsung. Den ersten ~iederschlag, der die Eisenoxyde neben metallischem Silber enth~lt, be- bandelt man bei 80 ~ C mit BromlSsung, wodureh AgBr entsteht, ohne dab die Eisen- oxyde angegriffen werden. Man 15st die Oxyde hierauf in Salzs~ure unter Luftaus- seblug und bestimmt das 2- und 3-wertige Eisen. It. ZELL~R.

Sehr kleine Mengen yon Ruthenium kSnnen naeh J . E . C u ~ , ALIc~ FISC~EL, W. A. E. McB~YDE und F. E. B]~a~sK e bestimmt werden, indem man die Intensitgt der mit p-Nitrosodimethylanilin bei p~ 4,1 erhaltene fiaschengriine Fi~rbung miBt. Von den iibrigen Elementen der Platingruppe, yon denen Osmium eine ~hnliehe, wenn aneh geringere Lichtabsorption aufweist, trennt man zuvor durch Destillation des Oxyds. Das B ~ s c h e Gesetz ist bei 610 m# (Absorptions- maximum) weitgehend erfiillt. Die Empfindlichkeit der Methode liegt bei etwa 2,9 #g Ru/ml. - - Arbeitsweise. Die Probe, die etwa 6--60 #g Ruthenium enthi~lt, neutralisiert man ann~hernd und bringt ~uf 5 ml. Dazu fiigt man 1 m] Essigs~ure- Aeetatpuffer (4 m in bezug auf Essigs~ure und 1 m in bezug auf Natriumacetat) sowie 2 ml 0,15%ige w~tl~rige LSsung yon p-Nitrosodimethylanilin. Sodann erhitzt man in einem Wasserbad 50 rain fang anf 70 ~ ~ 4 ~ C in einem 25 • 150 mm-Bor- sflicatrShrehen. Nach dem Abkiihlen verdiinnt man im Mel~kolben mit Wasser auf 25 ml und mil~t die Lichtdurchl~ssigkei~ bei 610 m# gegen eine Blindprobe mit den Reagenzien. - - Zur Abtrennung des Ru~heninms als Tetroxyd dient zweckm~l~ig das auf der Umsetzung mit Perehlers~ure in Anwesenheit einer kleinen Menge Natrinm- bismutat beruhende Verfahren yon D. D. ~)~ FORD ~. Das fiberdestillierte RuOa

C. R. Acad. Sei. (Paris) 23~, 1509--1510 (1952). Analy~. Chemistry 24, 1980--1982 (1952). Univ. Toromo, Ontario (Canada). Dr. FO~D, D. D. : Oak Ridge, U.S. Atomic Energy Comm., Document ~P-1104

(Dez. 1949).

Berich~: Chemische Analyse organischer Stoffe. 1. Elementaranalyse. 305

wird in einer mit 6 n Natronlauge besehickten Vorlage aufgefangen. 200 #g l~u wurden naeh der Destillation mit~ einem Verlust yon etwa 2~/o wiedergefunden. I-I. ZELr,~-]~.

III. Chemisehe Analyse organiseher Stoffe.

1. E l e m e n t a r a n a i l y s e .

Zum l~achweis yon Sauerstoff in organisehen Verbindungen wurden yon J . GOEI~DELEI~ nnd ]:I. DO~GOgG~N 1 die ~/J:ethoden yon H. Wi)STN~R ~ sowie Yon D. DAVIDSON a ~iir 5Iengen yon 3--5 mg modifiziert. Bei beiden 5{ethoden miissen die Stoffe stickstoff- und schwefelfrei sein. Aul]erdem versag~ der Nachweis bei stark gefarbten und bei hoehschmelzenden, sehwerl6sliehen Substanzen. Die Verf. arbei- teten ferner ein Verfahren auf der Grmldlage der thermischen Zersetzung aus, bei dem der Sauerstoff Ms Kohlenoxyd bzw. Kohlendioxyd nachgewiesen wird. Das Verfahren gibt auch in Anwesenheit yon Stiekstoff and Schwefel richtige I~esultate. - - IVachweis mit Eisen(III)-thyioeyanat (Solvatationsmethode naeh DAVIDSO~-). Reagens is~ der Extrakt einer LSsung yon 5 g KSCN und 4 g FeC1 a �9 6 } I 2 0 in 20 ml Wasser mit 30 ml J~her. Ein kleines Glasst~behen taucht man in die ~therisehe LSsung ein and l~tl~t den ~ther verdunsten. Von der zu priffenden Substanz bringt man ein Capillartr6pfchen auf den Objekt, tr~ger und verrfihrt es mit dem St~behen. Bei Anwesenheit yon sauerstoff- und sehwefelhMtiger Subsfanz wird das Tr6pfchen hellrot bis dunkelviolet~ gef~rbt. Feste Substanzen werden in der Sehmelze ver- riihrt oder in hoehkonzentrierter L6sung angewandt. - - Thermlsche Zersetzung. Man bringt 3--5 mg Substanz in ein Sehiffehen und sehiebt dieses in eJn ei0wa 35 cm langes, 1 cm weites Verbrennungsrohr, das hinter dem Sehiffchen einen Platin- kontakt (Block oder Drahtspirale) enth~lt. Dieser wird mit einem vollen Breit- brenner erhitzt. Man verdr~ngt die Luft aus dem 1%ohr mi~ Stickstoff, zersefzt dann die Substanz in iiblieher Weise mit einem TeclubIenner und leitet die entstehenden Gase im N2-Strom durch 1 m] einer Cu2C12-L6sung , die man durch Schtitteln yon 5 g Kupfer(I)-chlorid mi~ 40 ml ges~ttigter NaC1-LSsu.ng erh~tlt. Die Zersetzung der Substanz dauert 2 rain. Treten keine Gasblasen auf, so werden die Brenner gel6scht und mit Stickstoff naehgespfilt. Nach 1--2 rain entfernt man das Reagensglas, fiillt es mit Wasser, schwenk~ um und tropft einige Tropfen kauflicher PdC12-LSsung (,,fiir den Leuehtgasnaehweis") auf den FliissigkeitsspiegeL Bei A~wesenheit yon CO trit~ Verf~rbung yon Geib nach Sehwarz ein. Bei der Untersuchung S-haltiger Substanz werden 2 Reagensgl~ser Ms Vorlagen hintereinander geschaltet. Das erste enth~lt ges~ttigte Ba(OI-I)~-LSsung, das zweite die Cu~Cl~-L6sung. In dem ersfen Glas kann CO~ dureh Priifen des Niedersehlages mit SMzs~ure naehgewiesen werden.

Die direkte Mikrobestimmung yon Sauerstoff in organischen Substanzen nach U~TEnZAr :C~ wird in ihrer historischen En~wicklung, in ihrem 1)rinzip sowie in ihrer Ausfiihrung nnter Beriicksichtigung der Apparatur und der dazu ver- wendeten MateriMien und l%eagenzien eingehend yon J , U ~ ] ~ z A u c ~ ] ~ 4 behandelt.

H. FI~EYT~-G. Eine Anwendung der Bromeyanometrie fiir die Mikrobestimmung yon Brom

and {]hIor in organisehen Yerbindungen beschreibt J. A. C. VAN PINX~En~ -~. Das beim Anfschlul~ mit einer Misehnng yon Kaliumchromat und Schwefelsaure in Gegen-

Mikrochem. verein. Mikrochim. Acta (Wien) 40, 212-217 (1953). Univ. Bona. Diese Z. 87, 114 (1932); 88, 194 (1932).

a Ind. Engng. Chem., anal. Edit. 12, 40 (1940). Analyst (London) 77, 584--595 (1952). Farbenf. Bayer, Leverkusen. Pharmac. Weekbl. 88, 489--498 (1953) [Hollgndisch]. Rijksuniv., Utrecht

(Holland).

z. anal. Chem., Bd. 142. 20