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Zur Person Albert Schweitzer (1875–1965):

Als er im Frühjahr 1913 zum ersten Mal nach Afrika reiste, um in Lambaréné als Arzt zu wirken, erschien dies vielen seiner europäischen Freunde als ein Bruch mit seinem bisherigen Wirken als Philosoph, Theologe und Musiker. Für Schweitzer selbst war dieser Schritt jedoch nur die konsequente Verwirklichung seiner ethischen Überlegungen. Er hatte vom körperlichen Elend der Eingeborenen des Urwaldes gelesen und durch Missionare davon gehört. So sah er es neben seinem Wirken als Arzt auch als seine Pflicht, sie von der quälenden Angst vor einer übernatürlichen bösen Macht zu befreien. Aber auch den Menschen in Europa hatte Schweitzer in seinen Predigten die erlösende Botschaft vermittelt und stets das Beruhigende in der natürlichen Betrachtung des Todes hervorgehoben. Albert Schweitzer selbst schrieb: „Wenn wir in Gedanken an den Tod vertraut sind, nehmen wir jeden Tag, jede Woche als ein Geschenk an, und erst wenn man sich das Leben so stückweise schenken lässt, wird es kostbar“. Für das Jahr 1952 erhielt er den Friedensnobelpreis.

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Inhaltsverzeichnis 1 Prinzipien und Philosophie von Hospiz ....................................................................... 4

2 Das Albert Schweitzer Hospiz ..................................................................................... 5

3 Allgemeine Informationen ......................................................................................... 8

4 Tagesablauf ............................................................................................................. 11

4.1 Mahlzeiten – „Das leibliche Wohl“ ............................................................... 11

4.2 Grundpflegetätigkeiten ................................................................................ 12

5 Räumlichkeiten ........................................................................................................ 13

6 Tageshospiz ............................................................................................................. 16

7 Ärztliche Betreuung ................................................................................................. 17

8 Pflegerische Betreuung ............................................................................................ 18

9 Ehrenamtliche Betreuung ......................................................................................... 21

10 Sozialarbeiterische Betreuung .................................................................................. 23

11 Therapeutische Betreuung ....................................................................................... 24

11.1 Ergotherapie ................................................................................................ 24

11.2 Diätologie .................................................................................................... 25

11.3 Physiotherapie ............................................................................................. 25

11.4 Logopädie .................................................................................................... 25

11.5 Besuch der ROTE NASEN Clowndoctors ........................................................ 26

11.6 Musiktherapie ............................................................................................. 27

11.7 Klinische Psychologie ................................................................................... 28

11.8 Seelsorgerische Betreuung ........................................................................... 28

12 Zeit des Abschieds.................................................................................................... 29

Stand Juni 2016

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1 Prinzipien und Philosophie von Hospiz

Der Begriff „Hospiz“ kann vom lateinischen „hospitium“ („Gastfreundschaft“ oder „Herberge“) abgeleitet werden oder vom lateinischen „hospes“, was „Gast“ oder auch „Gastgeber“ bedeutet. Die Tradition der Hospizbewegung reicht zurück bis in die Frühzeit des Christentums. Mönchsorden bauten Hospize, in weiterer Folge sorgten Bischöfe in den Städten für solche Institutionen. Die Einrichtungen standen allen Hilfesuchenden offen. Man versuchte jedem das zu geben, was er brauchte: Erfrischung, Stärkung, aber auch Schutz und Geborgenheit. Als Gründerinnen der modernen Hospizbewegung gelten einerseits die britische Krankenschwester, Ärztin und Sozialarbeiterin Cicely Saunders, andererseits die aus der Schweiz stammende Psychiaterin Elisabeth Kübler-Ross. Als ein Kennzeichen der Hospiz-Idee kann die „Akzeptanz des Anderen um seiner selbst willen“ angesehen werden. Diese Sicht deckt sich mit dem Bewusstsein von Subjektivität und Selbstbestimmungsrecht, bzw. mit den Menschenrechten als Patient/in und Angehöriger. In der Folge wird die Akzeptanz von Sterben und Tod – was eine angemessene, individuelle und ganzheitliche Betreuung und Begleitung von schwerkranken Menschen und deren Angehörigen bedingt – als ein Merkmal des Hospizgedankens betrachtet.

Die 4 „klassischen“ Prinzipien der Hospizbewegung: Das soziale Prinzip: Leiden und Krankheit isolieren und führen in die totale

Vereinsamung → durch Begleitung des Kranken und seiner Angehörigen soll ein Stück sozialer Normalität in deren Leben wiederhergestellt werden.

Das physische Prinzip: Patient/innen mit unheilbaren Erkrankungen leiden an einer Vielzahl von Symptomen → ein hochrangiges Ziel der Hospiz-Idee ist die Vermeidung, Behandlung bzw. Linderung der krankheitsbedingten Symptome.

Das psychische Prinzip: Im Leben Unerledigtes belastet das Gewissen → den Patient/innen soll die Möglichkeit gegeben werden, persönlichen Dinge noch zu regeln und zu ordnen, sowie zwischenmenschliche Konflikte (mit Familie und/oder Freunden) durch Aussprache zu bereinigen.

Das spirituelle/religiöse Prinzip: Ungeachtet der Weltanschauung oder des religiösen Bekenntnisses, die jeder Mensch hat, werden Fragen zum Sinn des Lebens und des Lebensendes auftreten → das Hospiz ist weltanschaulich und konfessionell offen.

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2 Das Albert Schweitzer Hospiz

Wir befinden uns im Areal der Albert Schweitzer Klinik der Geriatrischen Gesundheitszentren der Stadt Graz, Dreihackengasse 53, 8020 Graz Tel.: 0316 7060 DW 1800 bzw. 1801 Medizinische Leitung:

OA Mag.theol. Dr.med.univ. E. H. PILGRAM © Furgler/Graz

Dr. Eric STOISER, Akad. Gerontologe

Pflegerische Leitung:

DGKS Petra VALDA Stationsleiterin © Furgler/Graz

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Entstehungsgeschichte

Bereits im Jahr 1993 war ein stationäres Hospiz ein wesentlicher Bestandteil des Konzeptes „Geriatrisches Krankenhaus Neu“. Auch Fr. Mag. Sabine Janouschek (Geschäftsführung Hospizverein Steiermark) erkannte schon frühzeitig die Notwendigkeit der Errichtung eines stationären Hospizes, sodass gemeinsam unter anderem visionär über eine Hospizstation im damaligen Pflegewohnheim („6-er Haus“), dem heutigen Albert Schweitzer Hospiz, nachgedacht wurde. Als Grundstein kann das Pilotprojekt „Stationäre Palliativbetreuung“ (1998–2000) unter der Leitung von Dr. Johann Baumgartner angesehen werden. Ziel des Pilotprojektes war es, den Bedarf und das notwendige Angebot an Palliativbetreuung in der Steiermark zu ermitteln. In weiterer Folge ging daraus die „Koordination Palliativbetreuung Steiermark" (Leitung Dr. Johann Baumgartner) hervor, welche aus Mitteln des Landes Steiermark eingerichtet wurde. In Kooperation der Koordination Palliativbetreuung Steiermark und des Hospizvereins Steiermark (Leitung Univ. Prof. Dr. Karl Harnoncourt) mit der Geschäftsführung, der Ärztlichen Leitung und der Pflegedienstleitung des Geriatrischen Krankenhauses der Stadt Graz, die nunmehrige Albert Schweitzer Klinik, konnte im Jahre 2002 das Albert Schweitzer Hospiz, das erste und bislang einzige stationäre Hospiz in der Steiermark, realisiert werden.

Unendliche Weite im neuen Albert Schweitzer Hospiz (Architekt DI Wolfgang Feyferlik) Mit der Eröffnung des neuen Albert Schweitzer Hospizes im Mai 2008 setzen die Geriatrischen Gesundheitszentren Graz ihre Bestrebungen nach einer modernen umfangreichen Betreuung für schwer kranke und betagte Menschen in Graz fort. In der Planung wurde dem Aspekt der Weite ein besonderes Augenmerk geschenkt. Das steirische Hospiz ist in einem neu umgebauten Altbau untergebracht. Im Erdgeschoß befindet sich der Hospizverein und in den beiden Obergeschoßen der Hospiz-Stützpunkt mit 12 Betten und einem Tageshospiz. Blick in den Garten Die Einzelbettzimmer sind ausschließlich nach außen orientiert – mit Blick auf eine kleine Gartenlandschaft. Alle Hospizgäste (Patient/innen) sollen gleich angenehme und von der Belichtung und vom Ausblick her gleich gute Zimmerqualitäten haben. Wir sehen die Ostseite von der Besonnung als Vorteil, da man mit der Sonne aufwacht und den gesamten Nachmittag ohne Beschattungsanlage auskommt, was wiederum hilft, dass die Zimmer sehr hell sind.

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Vision dahinter Die Decke in den Zimmern öffnet sich zur Außenwand hin. Die Trennwände sind leicht geknickt um den Raum aus der „sturen“ geometrischen Zimmerachse herauszuheben, die so entstehenden Kanten erzeugen die Vision eines „Dahinter“. Nach Westen hin hat das Gebäude eine Zäsur in der Fassade, die dazu benutzt wird, für den Raumbedarf des Pflegestützpunktes und dem allgemeinen Aufenthaltsbereich eine Raumvergrößerung vorzunehmen. Vor allem im Mitteltrakt des Gebäudes, wo sich ein großer Aufenthaltsbereich und ein Pflegestützpunkt befinden, ist es so möglich, mit der Decke die Raumwirkung zu beeinflussen. Die Bewegung der Decke, das Öffnen des Raumes zum Glas hin, soll durch das natürliche Licht, Reflexion und Schattenwurf den sterilen Krankenhauscharakter aufheben. Die westlichen Gebäudeecken sind großzügig verglast und als loggiaartige Sitzbereiche ausgebildet. Der Mittelgang wird über die Fenster der Versorgungsräume und einer geschlossenen transluzenten Glasfront mit natürlichem Tageslicht versorgt. Die gegenüberliegende Wand ist großflächig mit Motiven von historischen Plätzen oder Landschaften gestaltet. Der Gang ist nicht nur Aufschließung, sondern simuliert zusammen mit der Tages- und Kunstlichtführung den Außenraum, den viele Patient/innen auf Grund ihres körperlichen Zustandes nicht mehr erleben können. Für Foto- und Motiv-auswahl war Kunstfotografin Zita Oberwalder verantwortlich. Für die Schaffung eines „Meditationsraumes“ wurde der Dachstuhl auf einer Hälfte des Gebäudes freigehalten. Das Holzfachwerk des Dachstuhles ist eine konstruktiv schöne wie zarte Zimmermannskonstruktion, die schon im derzeitigen Zustand ein außergewöhnliches Raumgefühl vermittelt. Durch Öffnen der Westseite, mit einer zum Teil angelagerten Freiterrasse, entsteht ein zusätzlicher Aspekt von Weite.

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3 Allgemeine Informationen

Besuchszeiten: Es gibt keine festgelegten Zeiten, sondern Besuche sind rund um die Uhr möglich. Für Besuche in den Nachtstunden bitten wir um Absprache mit den diensthabenden Pflegepersonen. Übernachtungsmöglichkeiten: Selbstverständlich können Angehörige auf Wunsch auch über Nacht bei ihren Lieben bleiben. Wenden Sie sich bitte an unsere Mitarbeiter/innen. Parkmöglichkeiten: Grundsätzlich befinden sich Parkmöglichkeiten auf den öffentlichen Parkplätzen außerhalb der Albert Schweitzer Klinik, in begründeten Ausnahmefällen ist es jedoch möglich, auch innerhalb des Areals zu parken. Wenden Sie sich bitte diesbezüglich an die Stationsleiterin. „Geplante“ Angehörigen(Patient/innen-)gespräche: Um konkrete Angelegen-heiten ungestört besprechen zu können, kann ein Termin fixiert werden, an dem die Stationsleiterin, Stationsärztin, evtl. Sozialarbeiterin, … sich speziell für Sie Zeit nehmen. Patient/innenbekleidung: Es besteht die Möglichkeit private Kleidung zu tragen (in diesem Fall bitten wir die Angehörigen die Reinigung zu übernehmen), oder die vom Haus zur Verfügung gestellte Bekleidung zu verwenden (die Reinigung wird vom Haus übernommen). Geldbeträge und Wertgegenstände: Patient/innen haben die Möglichkeit, Geldbeträge und Wertgegenstände in der Kassa der Albert Schweitzer Klinik zu hinterlegen. In Ihrem eigenen Interesse ersuchen wir Sie, Wertgegenstände dort zu deponieren. Sollten Sie von dieser Einrichtung keinen Gebrauch machen, wird darauf hingewiesen, dass bei Abhandenkommen der nicht in der Depotkasse hinterlegten Geldbeträge und Wertgegenstände seitens der Geriatrischen Gesundheitszentren keine Haftung übernommen wird. Zusatzangebote (gegen Bezahlung): Gerne organisieren wir eine/n Friseur/in oder Pediküre, welche dann direkt auf die Station kommen. Getränke- und Kaffeeautomat: Diese befinden sich im Foyer im Erdgeschoß gleich neben dem Lift.

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Cafeteria: Seit vielen Jahren verwöhnen Mitarbeiterinnen des Café Schweitzer ihre Gäste. So haben Sie und Ihre Angehörigen die Möglichkeit außerhalb des Krankenzimmers, aber trotzdem direkt im Gelände der Albert Schweitzer Klinik, in netter Atmosphäre Ihre Zeit abwechslungsreich verbringen zu können. Das Café befindet sich im Kreuztrakt der Albert Schweitzer Klinik und ist von der Albert-Schweitzer-Gasse bzw. vom Innenhof des Kreuztraktgebäudes zu erreichen.

© Foto: Grünanger Das Angebot beinhaltet kleine Snacks, ebenso wie ein großes Angebot an heißen und kalten Getränken. In der warmen Jahreszeit steht Ihnen ein schöner, ruhiger Gastgarten zur Verfügung. Geöffnet für Sie: Mo–Fr: ab 09.00 Uhr Sa: ab 12.00 Uhr So: ab 10.30 Uhr Park: Nicht nur die Grünflächen im Areal der Albert Schweitzer Klinik mit dem neu gestalteten Erlebnis-Geh-Garten, dem „Garten der Sinne“, dem Schmetterlingsgarten sowie der großzügig gestalteten Promenade mit mehreren Parkbänken sondern auch der angrenzende Oeverseepark laden zum Verweilen und Entspannen ein.

Der „Schmetterlingsgarten“ (Landschaftsarchitekt DI Gerald Altenweisl): Ein Garten, der mit dem Rollstuhl befahrbar und auch vom Fenster aus erlebbar ist, ein Garten der auch noch Momente der Freude, Fröhlichkeit sowie Ruhe und Beschaulichkeit bietet – viele Ansprüche, die der „Schmetterlingsgarten“ des Albert Schweitzer Hospizes zu erfüllen versucht! Der Schmetterling als Gestaltungsidee: Der Schmetterling gilt seit Dr. Kübler-Ross als Symbol für die Metamorphose des Lebens, und stand Pate für die Gestaltung der neuen Frei- und Außenräume des Albert Schweitzer Hospizes. Die Flügel des Falters sind als äußere Gartenform mit einiger Fantasie von den Fenstern der Obergeschoße aus erkennbar und finden im Garten Ausdruck als Sandmosaik (sog. „Mandala“). Dieses wurde vom Mosaikkünstler Werner Loder zusammen mit Mitarbeiter/innen der Station hergestellt.

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„Lebensbäume“: Das vorchristliche Volk der Kelten prägte über Jahrhunderte den Siedlungsraum West- und Mitteleuropas und verehrte Bäume als heilige Stätten mit besonderen Kräften, die ihre Wirkung auf den Menschen entfalten. Daraus leitet sich der „Keltische Lebensbaumkreis“ ab. Dieser besteht aus 21 Bäumen die sich, ähnlich den Sternzeichen, jeweiligen Kalendermonaten zuordnen lassen. Damit besitzt jeder von seinem Geburts-datum ausgehend seinen persönlichen „Lebensbaum“. Alle diese Bäume wurden im Areal gepflanzt und gekennzeichnet. Andachtsplatz „Himmelsspiegel“: Im Nordosten des Gartens lädt die Teichanlage (der sogenannte „Himmelsspiegel“) mit Weg, Sitzplätzen unter der Pergola und Sonnenliegen zum Verweilen ein und lässt Ruhe und neue Kraft finden. Eine Brücke über Wasser führt direkt zum sogenannten „Wasservorhang“, der das Neue und Unbekannte verbirgt. Die Fläche wurde mit Sträuchern bepflanzt und mit „Murnockerln“ ausgelegt, die den Schriftzug der Hospizbewohner tragen, und den Gebets- und Andachtsplatz befestigen. Schmetterlingsnährpflanzen und Veranstaltungsplatz: Die Pflanzung von Schmetterlingssträuchern („Buddleja“) sowie die Anlage mit Blumenwiesen lockt zahlreiche Schmetterlinge in den Garten. Gebäudenah wachsen Obstbäume förmlich in die Zimmer und lassen ihre Blütenpracht sowie zwitschernde Vögel hautnah erleben. Großzügig offene Freiflächen ermöglichen festliche und andere raumgreifende Tätigkeiten, wie etwa das Tanzen, im Freien. Barrierefreie Zugänge und taktile Leitsysteme berücksichtigen die besonderen Bedürfnisse der Bewohner/innen, denen auch zahlreiche beschattete Sitzplätze zur Förderung der Kommunikation bereitstehen. Ein durchdachtes Lichtkonzept gewährleistet auch die Erlebbarkeit des Gartens in den Abendstunden.

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4 Tagesablauf

Jeder Mensch ist individuell – und individuell sind deshalb auch die näheren räumlichen Strukturen und zeitlichen Abläufe. Das heißt, es besteht Möglichkeit zur persönlichen Gestaltung des Patient/innenzimmers und der zeitlichen Abfolge diverser Aktivitäten, wie z.B. individuelle Zeiten für Körperpflege, Ruhe- und Schlafphasen, variable Zeiten für Frühstück, Mittag- und Abendessen usw. Dennoch sollen zur besseren Übersicht über den Tagesablauf einige „Eckpfeiler“ nachfolgend dargestellt werden:

Unsere Dienstzeiten (Pflegepersonen) gliedern sich in: Frühdienst: 05.40 Uhr bis 14.00 Uhr Spätdienst: 12.40 Uhr bis 21.00 Uhr Nachtdienst: 20.40 Uhr bis 06.00 Uhr Die Dienstübergaben dienen der Weitergabe und Diskussion wichtiger Informationen zwischen scheidendem und nachfolgendem Dienst. Sie erfolgen in der Regel ca. 20–30 min vor Dienstende.

4.1 Mahlzeiten – „Das leibliche Wohl“

Frühstück Der Zeitpunkt des Frühstücks ist völlig individuell. Angeboten werden Kaffee, Kakao, Tee, Brot und Gebäck, Butter, Marmelade, Wurst, Honig, Streichkäse und Streichwurst, Joghurt,…. Um Bekanntgabe persönlicher Wünsche wird gebeten, damit wir dann dementsprechend die Produkte anfordern können.

Mittagessen Übliche Ausgabezeit ab 12.00 Uhr, individuelle Abweichungen natürlich möglich. Unseren Patient/innen wird Wunschkost angeboten, d.h. sie stellen sich Ihr Mittagessen selbst zusammen. Dies erfolgt durch Auswahl aus den täglichen Menüangeboten (Normalkost bis spezielle Diäten) bzw. einzelner Komponenten aus einem reichhaltigen Sortiment. Die Speisekarte erhalten Sie von uns und wir sind Ihnen auch gerne bei der Auswahl behilflich. Wenn Sie an einer Lebensmittelallergie leiden, setzen Sie bitte die Stationsleitung bzw. das Pflegepersonal in Kenntnis. Gerne stehen Ihnen auch Diätolog/innen beratend zur Seite.

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Abendessen

Übliche Ausgabezeit ab 17.00 Uhr. Alles Weitere ist wie beim Mittagessen geregelt.

Zwischenmahlzeiten und Nachmittagsjause Zeitpunkte sind individuell, die Auswahl ist ähnlich dem Frühstück.

Gastessen Angehörige/Bezugspersonen haben ebenfalls die Möglichkeit bei uns gegen einen kleinen Unkostenbeitrag Speisen zu sich zu nehmen. Jedoch wird darauf hingewiesen, dass bei Mittag- und Abendessen nur die angebotenen Menüs zur Auswahl stehen. Essensmarken sind beim Portier erhältlich und bitte nach Erhalt des jeweiligen Essens auf der Station bei uns abzugeben.

4.2 Grundpflegetätigkeiten

Bei benötigter Hilfestellung bei der Körperpflege wird auf persönliche Wünsche und Bedürfnisse (wie z.B. Schlaf- und Ruhegewohnheiten, jeweiliger physischer und psychischer Tagesverfassung) Rücksicht genommen. Gängige Pflegeartikel sind auf der Station vorhanden, dies sollte Sie jedoch nicht daran hindern, eigene (gewohnte) Utensilien zu verwenden.

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5 Räumlichkeiten

a) Patient/innenzimmer: Zur Grundausstattung der einzelnen Zimmer gehören neben dem Bett, dem eigenen Kasten und einem Tisch samt Sesseln ein Fernseher mit Fernbedienung, ein Radio und ein Kühlschrank. Zusätzlich ist ein Radio in der Schwesternrufanlage integriert und mit dieser auch zu bedienen. Die Bettensteuerung ist teilweise auch von der/dem Patient/in zu handhaben, so können sowohl der Kopf- als auch der Fußteil individuell verändert werden. Auf Wunsch kann ein kostenpflichtiges Telefon/Internet angeschlossen werden. Um zu telefonieren ist die Ziffer „0“ voraus zu wählen. Bei Interesse wenden Sie sich bitte an die Stationsleitung.

© Foto: Wohlgemuth

b) Sanitärraum: In jedem Zimmer ist ein Bad/WC mit Dusche integriert. Eine

elektrisch höhenverstellbare Badewanne befindet sich in einem separaten Badezimmer auf der Station.

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c) Erholungsoasen: Im 1. Stock befinden sich zwei, im 2. Stock eine sogenannte

Erholungsoase – es sind dies offene Räume am Ende des Flures, die zum Verweilen einladen. In einer der zwei Erholungsoasen im 1. Stockwerk befindet sich (von Patient/innen und Angehörigen frei benutzbar) unter anderen eine Bücherecke zum Schmökern. Es liegen nicht nur Bücher, sondern auch Tageszeitungen täglich aktuell auf der Station zur freien Verfügung auf.

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d) Besucher/innen-/ Meditationsraum: Raum, Ort und Zeit für das INNERE ICH. Zu finden für Gäste, Patient/innen und deren Angehörigen im Erdgeschoß des Albert Schweitzer Hospizes. Dieser Raum ermöglicht durch innenarchitektonische Planung ein besonderes Flair.

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6 Tageshospiz

Das Tageshospiz befindet sich im zweiten Stock des Albert Schweitzer Hospizhauses. Es besteht die Möglichkeit für die Betreuung von 6 Tageshospiz-gästen. Neben dem großzügig angelegten Aufenthaltsraum für Gemeinschafts-erlebnisse gibt es Rückzugsnischen für individuelle Gespräche, zum Ausruhen oder auch für Therapien. Die bauliche Struktur soll eine Kombination aus wohnlicher Atmosphäre und Krankenhausstandard sein. Zielgruppe: Erwachsene Palliativpatient/innen jeder Altersgruppe, die mobil bzw. transportfähig sind und die Begleitung in dieser Betreuungseinheit wünschen. Betreuungskonzept: Wir bieten ein intensives psychosoziales, pflegerisches und medizinisches Angebot mit kompetenter Schmerztherapie und Symptom-kontrolle, Transfusion von Blutprodukten, Aszitespunktion, Betreuung nach den Richtlinien der Palliative Care, Physio- und Ergotherapie und sozialer Beratung. Das Team besteht aus ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen des Hospizvereins und hauptamtlichen Mitarbeiter/innen (Pflegepersonen, Ärzt/innen, Seel-sorger/innen, Physiotherapeut/innen, Ergotherapeut/innen, Musiktherapeutin, Sozialarbeiterin, Diätologin, …). Die Begleitung, die im Tageshospiz angeboten wird, will dazu beitragen, dass schwerkranke und trauernde Menschen ihren Weg finden und ihn auch gehen können. Wir unterstützen Betroffene, die Krankheit und den Verlust zu begreifen und möchten Begleiter/innen auf diesem Weg sein. Wesentliche Ziele: Förderung der Lebensqualität Erweiterung des Lebensumfeldes zur Verhinderung sozialer Isolation Ermöglichen von Gemeinschaft Entlastung der Angehörigen Gestaltung und Bearbeitung von Abschieden

Ablauf:

→ Um rechtzeitige Voranmeldung wird gebeten Ankunft ins Tageshospiz zwischen 07.30 Uhr und 08.30 Uhr

→ Zwischen 8.00 Uhr und 15.00 Uhr diverse Angebote und Betreuung (Frühstück, Therapien , Mittagessen, Aktivitäten, Ruhephasen, , …)

→ Der tägliche Kostenbeitrag für die Tageshospiz-Gäste für Verpflegung (Frühstück und Mittagessen) sowie die durchgehende Betreuung beträgt derzeit 15,-- Euro. Der Tag der Erstaufnahme wird als Schnuppertag gesehen und ist kostenlos

→ Geöffnet ist das Tageshospiz von Montag bis Freitag (nicht an Feiertagen)

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7 Ärztliche Betreuung

Es steht Ihnen rund um die Uhr Fachärzt/innen bzw. Ärzt/innen mit Geriatrie- und Palliativdiplom zur Verfügung. Täglich findet eine Ärztebesprechung mit Dienstübergabe statt. Ebenso ist es möglich, dass externe Fachkräfte wie Zahn- und Augenärzt/innen direkt auf die Station kommen.

OA Mag. Dr. E. H. Pilgram © Fotos: Furgler/Graz

Hr. OA Mag. Dr. Pilgram als stationsführender Oberarzt mit medizinischer und organisatorischer Verantwortung ist gemeinsam mit Fr. Dr. Eva Setz für unsere „Hospizpatient/innen“ und Tageshospiz-Gäste da. Sie führen regelmäßig und nach Bedarf Visiten zur raschen Symptomerkennung und Therapie durch.

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8 Pflegerische Betreuung

Tag und Nacht ist eine Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwester bzw. ein Diplomierter Gesundheits- und Krankenpfleger sowie Pflegehelfer/innen auf der Station anwesend. Von Montag bis Freitag in der Zeit von 0:00 Uhr bis 1:00 Uhr ist prinzipiell die Stationsleiterin DGKP Petra Valda bzw. deren Vertretung anwesend und steht Ihnen für Wünsche, Anregungen und Beschwerden zur Verfügung. Die Betreuung von Seiten des Teams ist vielschichtig: Hilfestellungen bei den Aktivitäten des täglichen Lebens (siehe auch den Punkt „Tagesablauf“); das Erkennen, Weiterleiten und Handeln bei auftretenden Symptomen; und vor allem sich Zeit nehmen für Patient/innen und Angehörige – für Gespräche, für deren Ängste und Sorgen – „Da sein“. Die Mitarbeiter/innen der Hospizstation sind im Bereich der palliativen Pflege ausgebildet und besuchen laufend fachspezifische Fort-und Weiterbildungen. Im speziellen sind die Pflegepersonen unter anderem geschult in der:

• Basalen Stimulation (Konzept für Menschen, die in ihrer Wahrnehmung, Bewegung und Kommunikation eingeschränkt sind; z. B. Durchführung einer beruhigenden Waschung)

• Wundversorgung

• Stomaversorgung (Tracheostoma, Colostoma, PEG-Stoma, …)

• Bedienung von Schmerzpumpen, Perfusoren sowie Pumpen zur Verabreichung von Sondennahrung

• Anwendung und Versorgung von Butterfly, Venflon, Port-a-Cath und Cava-Katheter

• Anwendung der Aromapflege, sei es durch spezielle Duftmischungen mittels Duftsteine oder auf Wunsch sanfte Einreibungen mit speziellen Aromaölen.

Das Pflegeteam:

Stationsleiterin DGKS Petra Valda

DGKS Ulrike Rehorska

PH Johann Gamperl

PH Petra Curic

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DGKP Erich Baumgartner

DGKS Claudia Weberhofer

DGKS Claudia Sandra Lex

PH Elisabeth Fraydl

PH Sonja van Ooijen

DGKS Hildegard Stockner

DGKS Jacqueline Brunner

DGKS Angelika Pongratz

DGKS Franziska Trinker

DGKS Margit Hladik

DGKS Ulrike Eibler

DGKS Ana Cicio

DGKS Marta Buzatu

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Aromapflege

Aromapflege ist ein zusätzliches Angebot der Pflegekräfte im Albert Schweitzer Hospiz, mit dem Ziel die Lebensqualität zu verbessern und Wohlbefinden der zu betreuenden Menschen zu erlangen. Als anerkannte komplementäre Pflegemethode beschäftigt sich die Aromapflege mit dem Einsatz von qualitativ hochwertigen Stoffen wie 100% naturreinen ätherischen Ölen, fetten Pflanzenölen, Hydrolaten und daraus hergestellten Pflegeprodukten. Die wirkungsvollen Maßnahmen erfolgen ausschließlich zu prophylaktischen und pflegerischen Zwecken über den Geruchssinn und die intakte Haut. Die komplementäre Pflegemethode orientiert sich an den individuellen Bedürfnissen und Pflegeproblemen der Patient/innen, bzw. der Bewohner/innen unter Berücksichtigung der Ganz-heitlichkeit. Maßnahmen werden im Rahmen des Pflegeprozesses gesetzt und vereinen Erfahrungswissen der Pflegepersonen mit neuesten wissen-schaftlichen Erkenntnissen. Der pflegebedürftige Mensch und die Förderung seines Wohlbefindens stehen bei der Aromapflege im Mittelpunkt des pflegerischen Handelns.

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9 Ehrenamtliche Betreuung

Ehrenamtliche Mitarbeiter/innen vom Hospizverein Steiermark kommen in regelmäßigen Abständen auf die Station um Patient/innen auf Wunsch zu besuchen. Sie verfügen über eine fundierte Ausbildung bezüglich Begleitung schwer kranker Menschen und Menschen in Trauer. Als Aufgabe hat sich der Hospizverein Steiermark gesetzt – mit speziell ausgebildeten Mitarbeiter/innen – Schwerstkranken, Sterbenden und ihren Angehörigen beizustehen sowie auf deren Bedürfnisse und Wünsche einzugehen, um bis zuletzt Lebensqualität und menschliche Würde zu wahren. Ihr vorwiegendes Aufgabengebiet wird in der seelischen Begleitung von Schwerkranken sowie deren Angehörigen und Bezugspersonen gesehen. Sie sind Gesprächspartner/innen, lesen vor, hören zu, leisten kleine Hilfsdienste, begleiten bei Spaziergängen, sie unterstützen Angehörige, schenken Zeit, sie sind einfach da. Ehrenamtliche Tätigkeit auf der Hospizstation wird nicht nur als Dienst an der Patientin bzw. am Patienten und an den Angehörigen gesehen, sondern auch als Möglichkeit „selbst zu reifen und zu wachsen“. Auch wird Wert darauf gelegt, ehrenamtliche Mitarbeiter/innen nicht als Sterbebegleiter/innen, sondern als Lebensbegleiter/innen zu sehen. Ihre wichtigste Aufgabe bei den Begleitungen des letzten Lebensabschnittes sehen ehrenamtliche Mitarbeiter/innen darin, Anregungen zu einem Auseinandersetzen mit dem Tod zu geben – soweit es beim Einzelnen ohne Überforderung möglich ist. Das ehrenamtliche Hospizteam:

Koordinatorin Angelika Auner © Foto: Privat

Ingrid Havlovec © Foto: Privat

Horst Engele © Foto: Privat

Christine Gerlach © Foto: Privat

Erna Gutl © Foto: Privat

Renate Weißensteiner © Foto: Privat

Helmut Reichel © Foto: Privat

Lieselotte Seles

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Hermi Zengerer

Gisela Leder

Angelika Döller

Maria Ranegger

Brigitta

Einspieler © Foto: Privat

Irmi Marko

Hilde Wagner © Foto: Privat

Inge Ambros

Sarah Klengel

Vesna Hörtner © Foto: Privat

Elfriede Buzzi

Maria Manhardt

Elisabeth Minutillo

Elisabeth Irmler

Annemarie Wisniewski © Foto: Privat

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10 Sozialarbeiterische Betreuung

Der Aufgabenbereich von Sozialarbeiter/innen umfasst folgende Tätigkeiten: Information, Beratung, Unterstützung, Vermittlung, Stellvertretung und Organisation. Das heißt für die tägliche Arbeit, • dass wir unsere Patient/innen und deren Angehörige hinsichtlich persönlicher,

sozialer, rechtlicher und finanzieller Fragen informieren und beraten (bzgl. Serviceleistungen, sozialrechtlicher Bestimmungen, Institutionen im Sozial- und Gesundheitsbereich, und vieles mehr)

• dass wir für Patient/innen bei der Erledigung ihrer persönlichen Angelegenheiten unterstützend tätig sind, oder bei Notwendigkeit auch stellvertretend für sie handeln (z.B. Interventionen bei externen Stellen)

• dass wir unseren Patient/innen Hilfsmöglichkeiten für die Zeit vor oder nach einem stationären Aufenthalt vermitteln (Entlassungsmanagement)

• dass wir mit allen Berufsgruppen in unserer Einrichtung und mit externen Stellen (Senioreneinrichtungen, Behörden, u.a.) im Interesse unserer Patient/innen zusammenarbeiten (Vernetzung)

Gertraud Stocker MA

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11 Therapeutische Betreuung

11.1 Ergotherapie

Das Ziel der Ergotherapie ist es, die Lebensqualität unserer Patient/innen durch bedeutungsvolle Tätigkeiten zu erhalten. Durch Förderung verschiedener Fähigkeiten und Fertigkeiten wird die größtmögliche Unabhängigkeit bei der Erfüllung von Alltagsaktivitäten trainiert. Zu unserem Therapieangebot gehören: • Selbsthilfetraining (An- und Auskleiden; Körperpflege, Essen, Haushalt,…) • Hilfsmittelberatung, -versorgung, -adaptierung und –training • Sensibilitätstraining, Wahrnehmungsschulung • Narben- und Ödembehandlungen der oberen Extremitäten • Motorisch-Funktionelles Training • Gelenkschutzberatung im Alltag • Schienenversorgung • Thermische Maßnahmen • Kognitives Training • Beratung zur Wohnraumadaptierung • Angehörigenberatung

Neben den individuellen Einzeltherapien bieten wir auch Gruppenaktivitäten zur Förderung: • der Feinmotorik, der Koordination, der Handgeschicklichkeit, der Handkraft, • der Gedächtnisleistung, der Kreativität, • sowie der sozialen Interaktion

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11.2 Diätologie

Ganz nach dem Leitsatz „Nahrung ist die erste Medizin“ bringt die Diätologie mit Feingefühl ihr Fachwissen zu den Patient/innen. Die diätologische Herausforderung besteht u. a. darin, die Ernährungstherapie den gegebenen Veränderungen oder bestehenden Einschränkungen anzupassen und dadurch die Lebensqualität zu steigern. Das Angebot der Diätologie umfasst die Einzelbetreuung der Patient/innen, sowie das Gespräch mit Angehörigen.

11.3 Physiotherapie

Die physiotherapeutische Behandlung mit dem vorrangigen Ziel der Erhaltung und Wiederherstellung von Bewegung ist auf der Hospizstation aufgrund des allgemein stark reduzierten Allgemeinzustandes unserer Patient/innen nicht immer einsetzbar. Wesentlich ist hier die Anpassung der therapeutischen Hilfestellung an das körperliche und seelische Zustandsbild der Patient/innen. Gerade für Menschen in dieser Lebensphase ist es wichtig, auf eigenen Wunsch die Möglichkeit zu haben, noch einmal aus dem Bett zu kommen oder ein paar Schritte zu gehen. Durch körperliche Aktivität‚ begleitet von respektvollen Gesprächen, lässt sich oft die Erinnerung an frühere Tätigkeiten und Lebenssituationen auffrischen. Manchmal wird dadurch der schmerzliche Verlust der körperlichen Leistungsfähigkeit deutlich, gleichzeitig aber kann es helfen, den eigenen Zustand besser einzuschätzen und Hilfe anzunehmen.

11.4 Logopädie

Kommunikation und Nahrungsaufnahme stellen auch in dieser speziellen Lebensphase die Grundvoraussetzungen und Grundbedürfnisse menschlichen und sozialen Lebens dar. Die logopädische Arbeit umfasst Diagnostik, Therapie und Angehörigenberatung bei Sprach- Sprechstörungen und Schluckstörungen. Bei einer Sprach- und/oder Sprechstörung liegen die logopädischen Behandlungsschwerpunkte in der individuellen Verbesserung der kommunikativen Leistungen im sozialen Umfeld. Eine Schluckstörung stellt für Betroffene und deren Angehörige eine besondere Herausforderung dar. Mit Hilfe der Logopädie wird interdisziplinär ein spezifisches Behandlungskonzept erarbeitet, um die Selbstständigkeit zu fördern und die Lebensqualität zu steigern. Angehörigenberatung: Die logopädische Therapie findet in Form von Einzeltherapien statt. Eine ausführliche Angehörigenberatung ist ein wesentlicher Bestandteil der Therapie.

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11.5 Besuch der ROTE NASEN Clowndoctors

Einmalmal die Woche kommt ein ganz besonderer Besuch: Die ROTE NASEN Clowndoctors. Sie sind am Freitag im Albert Schweitzer Hospiz. ROTE NASEN setzen die Kunst der Clownerie in der Begegnung mit Patient/innen ein und entzünden so Funken der Lebensfreude. ROTE NASEN Clowndoctors sind speziell ausgebildete Künstler, die mit ihrer Lebensfreude und ihrem clownesken Handeln den älteren und kranken Menschen Trost, Zuversicht und Lebensmut ermöglichen wollen. In der spielerischen Begegnung entwickelt sich dadurch oft eine besondere Nähe zwischen Clown und Patient. Lassen Sie sich überraschen – und lachen Sie mit! Diese Clowns sind für Sie im Einsatz: Dr. Franz Tube Dr. Flora Flatterhaft Dr. Brösl Dr. Natascha Lachmanova Dr. Fini Dr. Django Fandango Dr. Giesela Ente

„Ein Tag an dem du nicht gelacht hast, ist ein verlorener Tag.“

Charlie Chaplin

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11.6 Musiktherapie

Musik ist die erste und universale Muttersprache jedes Menschen. Musik ist ein Medium frühester Kommunikation: Schon im Mutterleib sind wir von Klängen und Rhythmen umgeben: der alte Mensch hört, der sterbende Mensch hört. Die Lebensgeschichte jedes Menschen ist individuell – das, was alle Lebensgeschichten gemeinsam haben ist, dass Musik, Klang und Rhythmus bewusste und unbewusste Lebensbegleiter sind. Sterbende Menschen befinden sich in einem außergewöhnlichen Zustand und Prozess – am „Übergang zwischen zwei Welten“, im Grenzbereich zwischen Leben und Tod. Musik kann die Brücke zwischen diesen beiden Welten, ein Medium des Übergangs sein. Musiktherapie nutzt unter anderem die spezifische Wirkung und individuelle Bedeutung, die Musik für den einzelnen Menschen in seinem Leben hat, um in bestimmte Lebensthemen oder aktuelle Belastungen einzutauchen und diese zu be- und verarbeiten. Musik ist auch ein Medium, das „andere“ (zum Beispiel nonverbale) Kommunikations-, Wahrnehmungs- und Ausdrucksmöglichkeiten bietet. • Mit Musik können Emotionen, wie Wut, Trauer, Freude, Liebe, Vergebung

u.v.m. auf einer nichtsprachlichen Ebene ausgedrückt werden. • Durch und mit Musik kann der emotionale Kontakt und

zwischenmenschliche Dialog zwischen dem Patienten und seinen Angehörigen bzw. der Therapeutin stattfinden.

• Musik kann auch – oft in Verbindung mit einem Symbol – in einen Entspannungszustand („Trance“) führen, in der besondere Körpererfahrungen, Körperwahrnehmungen (schwerelos, leicht, „Nicht-Körper-Sein“) und innere Erkenntnisprozesse erlebbar werden.

• Musik bietet eine Möglichkeit, unbewältigte Erfahrungen aus der eigenen Biografie zu verarbeiten, anzunehmen, zu integrieren, gerade weil sie in erster Linie andere Ebenen (nicht die der Kognition und des Verstandes, sondern die des Gefühls, die der Wahrnehmung, die der Lebenserfahrung) anspricht.

• Gemeinsames Musizieren und Singen in der Gruppe stärkt das Selbstgefühl, das Gefühl des Geborgenseins in der Gruppe und fördert den sozialen und menschlich-interaktiven Austausch.

Sara Papst BA MA Musiktherapeutin © Foto: Privat

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11.7 Klinische Psychologie

Das Angebot der Klinischen Psychologie in der Albert Schweitzer Klinik ist breit gefächert und dient vor allem der psychischen Entlastung und der emotionalen Stabilisierung von PatientInnen, die unter Belastungen leiden (z.B. durch Depressionen, Ängste, Verluste, mangelnde Krankeitsbewältigung, Schmerzen). Weiter umfasst das psychologische Behandlungsangebot die Diagnostik von kognitiven Defiziten und daraus abgeleitete Trainingsmaßnahmen (z.B. bei Gedächtnisproblemen).

11.8 Seelsorgerische Betreuung

Wir sind ein ökumenisches Seelsorgeteam: Römisch Katholisch

→ Dipl. Pass. Elisabeth Stepanek MA Med., Klinikseelsorgerin, Akad. Gerontologin, Geragogin

→ Mag. Anton Ferk, Priester für Krankensalbung und Messen

Evangelisch → Pfarrer Mag. Christian Hagmüller

Wenn Sie ein Gespräch, die Kommunion (das Abendmahl) oder die Krankensalbung wünschen, teilen Sie bitte Ihren Wunsch der diensthabenden Pflegeperson mit. Wird ein Vertreter einer anderen Glaubensgemeinschaft gewünscht, werden wir uns bemühen, Ihnen einen Seelsorger/eine Seelsorgerin Ihrer Konfession zu vermitteln. In der katholischen Krankenhauskirche „Unbefleckte Empfängnis“ findet

jeden Sonntag um 10.00 Uhr ein Gottesdienst statt. Der Gottesdienst wird in der Albert Schweitzer Klinik über den Fernsehkanal 11 übertragen. Die Kirche befindet sich gleich nach dem Haupteingang zur linken Seite. Die Kirche wurde 1731 geweiht und ist seit 1905 eine eigene Pfarre. Der Hochaltar stellt Maria die unbefleckte Empfängnis, gekrönt mit einer herrlichen Dreifaltigkeitsgruppe, dar. Die Seitenaltäre präsentieren die Heiligen Josef und Ignatius. An der Außenseite befindet sich eine wertvolle Immaculata-Statue aus Marmor, 1760 von Johann Jakob Schoy geschaffen.

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12 Zeit des Abschieds

Diese Kerze entzünden wir zum Zeichen und Gedenken für eine(n) soeben verstorbene(n) Patient/in. Angehörigenrunde: Diese bietet Angehörigen – von auf unserer Station Verstorbenen und von Verstorbenen des Tageshospizes – die Möglichkeit zum Gespräch, zur Besinnung, Eindrücke auszutauschen, Erinnerungen leben zu lassen oder auch nur einmal zu rasten. Sie findet einmal monatlich statt (jeden letzten Mittwoch im Monat). Adventfeier (Gedenkfeier für unsere Verstorbenen): Es findet vorab eine Hl. Messe in unserer Krankenhauskirche statt, im Rahmen dessen mit einem vom Hospizteam ausgewählten und durchgeführten Verabschiedungsritual den Verstorbenen des vergangenen Jahres gedacht wird. Eingeladen sind Patient/innen, Angehörige und alle, die sich mit dem Albert Schweitzer Hospiz verbunden fühlen. An die Hl. Messe angeschlossen findet ein besinnliches Zusammensein statt.

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NACHWORT Diese Informationsmappe wurde im Rahmen einer Projektarbeit des „1. Interdisziplinären Basislehrgangs Palliative Care“ in Graz 2007 erstellt und wird in regelmäßigen Abständen auf den neuesten Stand gebracht. Einerseits stellt sich das Albert Schweitzer Hospiz darin vor, andererseits werden Informationen über vorhandene Angebote, Dienstleistungen, Abläufe und Strukturen im Albert Schweitzer Hospiz dargestellt, um so Patient/innen und deren Angehörigen einen besseren Überblick zu verschaffen.

Projektteilnehmer/innen:

• Erich Baumgartner: Dipl. Gesundheits- u. Krankenpfleger im Albert Schweitzer Hospiz

• Monika Kohlbacher: Dipl. Gesundheits- u. Krankenschwester im Hospiz des LPPH Wr. Neustadt

• Andreas Köck: Assistenzarzt für Anästhesie, Arzt für Allgemeinmedizin im LKH Deutschlandsberg

• Katharina Postl: Dipl. Sozialarbeiterin im Krankenhaus der Elisabethinen • Günter Scherling: Krankenhausseelsorger im LKH Deutschlandsberg

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Zur Person Albert Schweitzer (1875–1965):

Als er im Frühjahr 1913 zum ersten Mal nach Afrika reiste, um in Lambaréné als Arzt zu wirken, erschien dies vielen seiner europäischen Freunde als ein Bruch mit seinem bisherigen Wirken als Philosoph, Theologe und Musiker. Für Schweitzer selbst war dieser Schritt jedoch nur die konsequente Verwirklichung seiner ethischen Überlegungen. Er hatte vom körperlichen Elend der Eingeborenen des Urwaldes gelesen und durch Missionare davon gehört. So sah er es neben seinem Wirken als Arzt auch als seine Pflicht, sie von der quälenden Angst vor einer übernatürlichen bösen Macht zu befreien. Aber auch den Menschen in Europa hatte Schweitzer in seinen Predigten die erlösende Botschaft vermittelt und stets das Beruhigende in der natürlichen Betrachtung des Todes hervorgehoben. Albert Schweitzer selbst schrieb: „Wenn wir in Gedanken an den Tod vertraut sind, nehmen wir jeden Tag, jede Woche als ein Geschenk an, und erst wenn man sich das Leben so stückweise schenken lässt, wird es kostbar“. Für das Jahr 1952 erhielt er den Friedensnobelpreis.

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Inhaltsverzeichnis 1 Prinzipien und Philosophie von Hospiz ....................................................................... 4

2 Das Albert Schweitzer Hospiz ..................................................................................... 5

3 Allgemeine Informationen ......................................................................................... 8

4 Tagesablauf ............................................................................................................. 11

4.1 Mahlzeiten – „Das leibliche Wohl“ ............................................................... 11

4.2 Grundpflegetätigkeiten ................................................................................ 12

5 Räumlichkeiten ........................................................................................................ 13

6 Tageshospiz ............................................................................................................. 16

7 Ärztliche Betreuung ................................................................................................. 17

8 Pflegerische Betreuung ............................................................................................ 18

9 Ehrenamtliche Betreuung ......................................................................................... 21

10 Sozialarbeiterische Betreuung .................................................................................. 23

11 Therapeutische Betreuung ....................................................................................... 24

11.1 Ergotherapie ................................................................................................ 24

11.2 Diätologie .................................................................................................... 25

11.3 Physiotherapie ............................................................................................. 25

11.4 Logopädie .................................................................................................... 25

11.5 Besuch der ROTE NASEN Clowndoctors ........................................................ 26

11.6 Musiktherapie ............................................................................................. 27

11.7 Psychologische und psychotherapeutische Betreuung .................................. 28

11.8 Seelsorgerische Betreuung ........................................................................... 29

12 Zeit des Abschieds.................................................................................................... 30

Stand September 2017

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1 Prinzipien und Philosophie von Hospiz

Der Begriff „Hospiz“ kann vom lateinischen „hospitium“ („Gastfreundschaft“ oder „Herberge“) abgeleitet werden oder vom lateinischen „hospes“, was „Gast“ oder auch „Gastgeber“ bedeutet. Die Tradition der Hospizbewegung reicht zurück bis in die Frühzeit des Christentums. Mönchsorden bauten Hospize, in weiterer Folge sorgten Bischöfe in den Städten für solche Institutionen. Die Einrichtungen standen allen Hilfesuchenden offen. Man versuchte jedem das zu geben, was er brauchte: Erfrischung, Stärkung, aber auch Schutz und Geborgenheit. Als Gründerinnen der modernen Hospizbewegung gelten einerseits die britische Krankenschwester, Ärztin und Sozialarbeiterin Cicely Saunders, andererseits die aus der Schweiz stammende Psychiaterin Elisabeth Kübler-Ross. Als ein Kennzeichen der Hospiz-Idee kann die „Akzeptanz des Anderen um seiner selbst willen“ angesehen werden. Diese Sicht deckt sich mit dem Bewusstsein von Subjektivität und Selbstbestimmungsrecht, bzw. mit den Menschenrechten als Patient/in und Angehöriger. In der Folge wird die Akzeptanz von Sterben und Tod – was eine angemessene, individuelle und ganzheitliche Betreuung und Begleitung von schwerkranken Menschen und deren Angehörigen bedingt – als ein Merkmal des Hospizgedankens betrachtet.

Die 4 „klassischen“ Prinzipien der Hospizbewegung: Das soziale Prinzip: Leiden und Krankheit isolieren und führen in die totale

Vereinsamung durch Begleitung des Kranken und seiner Angehörigen soll ein Stück sozialer Normalität in deren Leben wiederhergestellt werden.

Das physische Prinzip: Patient/innen mit unheilbaren Erkrankungen leiden an

einer Vielzahl von Symptomen ein hochrangiges Ziel der Hospiz-Idee ist die Vermeidung, Behandlung bzw. Linderung der krankheitsbedingten Symptome.

Das psychische Prinzip: Im Leben Unerledigtes belastet das Gewissen den Patient/innen soll die Möglichkeit gegeben werden, persönlichen Dinge noch zu regeln und zu ordnen, sowie zwischenmenschliche Konflikte (mit Familie und/oder Freunden) durch Aussprache zu bereinigen.

Das spirituelle/religiöse Prinzip: Ungeachtet der Weltanschauung oder des religiösen Bekenntnisses, die jeder Mensch hat, werden Fragen zum Sinn des

Lebens und des Lebensendes auftreten das Hospiz ist weltanschaulich und konfessionell offen.

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2 Das Albert Schweitzer Hospiz

Wir befinden uns im Areal der Albert Schweitzer Klinik der Geriatrischen Gesundheitszentren der Stadt Graz, Dreihackengasse 53, 8020 Graz Tel.: 0316 7060 DW 1800 bzw. 1801 Medizinische Leitung:

OA Mag.theol. Dr.med.univ. E. H. PILGRAM © Furgler/Graz

Dr. Eric STOISER, Akad. Gerontologe

Pflegerische Leitung:

DGKS Petra VALDA Stationsleiterin © Furgler/Graz

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Entstehungsgeschichte

Bereits im Jahr 1993 war ein stationäres Hospiz ein wesentlicher Bestandteil des Konzeptes „Geriatrisches Krankenhaus Neu“. Auch Fr. Mag. Sabine Janouschek (Geschäftsführung Hospizverein Steiermark) erkannte schon frühzeitig die Notwendigkeit der Errichtung eines stationären Hospizes, sodass gemeinsam unter anderem visionär über eine Hospizstation im damaligen Pflegewohnheim („6-er Haus“), dem heutigen Albert Schweitzer Hospiz, nachgedacht wurde. Als Grundstein kann das Pilotprojekt „Stationäre Palliativbetreuung“ (1998–2000) unter der Leitung von Dr. Johann Baumgartner angesehen werden. Ziel des Pilotprojektes war es, den Bedarf und das notwendige Angebot an Palliativbetreuung in der Steiermark zu ermitteln. In weiterer Folge ging daraus die „Koordination Palliativbetreuung Steiermark" (Leitung Dr. Johann Baumgartner) hervor, welche aus Mitteln des Landes Steiermark eingerichtet wurde. In Kooperation der Koordination Palliativbetreuung Steiermark und des Hospizvereins Steiermark (Leitung Univ. Prof. Dr. Karl Harnoncourt) mit der Geschäftsführung, der Ärztlichen Leitung und der Pflegedienstleitung des Geriatrischen Krankenhauses der Stadt Graz, die nunmehrige Albert Schweitzer Klinik, konnte im Jahre 2002 das Albert Schweitzer Hospiz, das erste und bislang einzige stationäre Hospiz in der Steiermark, realisiert werden.

Unendliche Weite im neuen Albert Schweitzer Hospiz (Architekt DI Wolfgang Feyferlik) Mit der Eröffnung des neuen Albert Schweitzer Hospizes im Mai 2008 setzen die Geriatrischen Gesundheitszentren Graz ihre Bestrebungen nach einer modernen umfangreichen Betreuung für schwer kranke und betagte Menschen in Graz fort. In der Planung wurde dem Aspekt der Weite ein besonderes Augenmerk geschenkt. Das steirische Hospiz ist in einem neu umgebauten Altbau untergebracht. Im Erdgeschoß befindet sich der Hospizverein und in den beiden Obergeschoßen der Hospiz-Stützpunkt mit 12 Betten und einem Tageshospiz. Blick in den Garten Die Einzelbettzimmer sind ausschließlich nach außen orientiert – mit Blick auf eine kleine Gartenlandschaft. Alle Hospizgäste (Patient/innen) sollen gleich angenehme und von der Belichtung und vom Ausblick her gleich gute Zimmerqualitäten haben. Wir sehen die Ostseite von der Besonnung als Vorteil, da man mit der Sonne aufwacht und den gesamten Nachmittag ohne Beschattungsanlage auskommt, was wiederum hilft, dass die Zimmer sehr hell sind.

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Vision dahinter Die Decke in den Zimmern öffnet sich zur Außenwand hin. Die Trennwände sind leicht geknickt um den Raum aus der „sturen“ geometrischen Zimmerachse herauszuheben, die so entstehenden Kanten erzeugen die Vision eines „Dahinter“. Nach Westen hin hat das Gebäude eine Zäsur in der Fassade, die dazu benutzt wird, für den Raumbedarf des Pflegestützpunktes und dem allgemeinen Aufenthaltsbereich eine Raumvergrößerung vorzunehmen. Vor allem im Mitteltrakt des Gebäudes, wo sich ein großer Aufenthaltsbereich und ein Pflegestützpunkt befinden, ist es so möglich, mit der Decke die Raumwirkung zu beeinflussen. Die Bewegung der Decke, das Öffnen des Raumes zum Glas hin, soll durch das natürliche Licht, Reflexion und Schattenwurf den sterilen Krankenhauscharakter aufheben. Die westlichen Gebäudeecken sind großzügig verglast und als loggiaartige Sitzbereiche ausgebildet. Der Mittelgang wird über die Fenster der Versorgungsräume und einer geschlossenen transluzenten Glasfront mit natürlichem Tageslicht versorgt. Die gegenüberliegende Wand ist großflächig mit Motiven von historischen Plätzen oder Landschaften gestaltet. Der Gang ist nicht nur Aufschließung, sondern simuliert zusammen mit der Tages- und Kunstlichtführung den Außenraum, den viele Patient/innen auf Grund ihres körperlichen Zustandes nicht mehr erleben können. Für Foto- und Motiv-auswahl war Kunstfotografin Zita Oberwalder verantwortlich. Für die Schaffung eines „Meditationsraumes“ wurde der Dachstuhl auf einer Hälfte des Gebäudes freigehalten. Das Holzfachwerk des Dachstuhles ist eine konstruktiv schöne wie zarte Zimmermannskonstruktion, die schon im derzeitigen Zustand ein außergewöhnliches Raumgefühl vermittelt. Durch Öffnen der Westseite, mit einer zum Teil angelagerten Freiterrasse, entsteht ein zusätzlicher Aspekt von Weite.

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3 Allgemeine Informationen

Besuchszeiten: Es gibt keine festgelegten Zeiten, sondern Besuche sind rund um die Uhr möglich. Für Besuche in den Nachtstunden bitten wir um Absprache mit den diensthabenden Pflegepersonen. Übernachtungsmöglichkeiten: Selbstverständlich können Angehörige auf Wunsch auch über Nacht bei ihren Lieben bleiben. Wenden Sie sich bitte an unsere Mitarbeiter/innen. Parkmöglichkeiten: Grundsätzlich befinden sich Parkmöglichkeiten auf den öffentlichen Parkplätzen außerhalb der Albert Schweitzer Klinik, in begründeten Ausnahmefällen ist es jedoch möglich, auch innerhalb des Areals zu parken. Wenden Sie sich bitte diesbezüglich an die Stationsleiterin. „Geplante“ Angehörigen(Patient/innen-)gespräche: Um konkrete Angelegen-heiten ungestört besprechen zu können, kann ein Termin fixiert werden, an dem die Stationsleiterin, Stationsärztin, evtl. Sozialarbeiterin, … sich speziell für Sie Zeit nehmen. Patient/innenbekleidung: Es besteht die Möglichkeit private Kleidung zu tragen (in diesem Fall bitten wir die Angehörigen die Reinigung zu übernehmen), oder die vom Haus zur Verfügung gestellte Bekleidung zu verwenden (die Reinigung wird vom Haus übernommen). Geldbeträge und Wertgegenstände: Patient/innen haben die Möglichkeit, Geldbeträge und Wertgegenstände in der Kassa der Albert Schweitzer Klinik zu hinterlegen. In Ihrem eigenen Interesse ersuchen wir Sie, Wertgegenstände dort zu deponieren. Sollten Sie von dieser Einrichtung keinen Gebrauch machen, wird darauf hingewiesen, dass bei Abhandenkommen der nicht in der Depotkasse hinterlegten Geldbeträge und Wertgegenstände seitens der Geriatrischen Gesundheitszentren keine Haftung übernommen wird. Zusatzangebote (gegen Bezahlung): Gerne organisieren wir eine/n Friseur/in oder Pediküre, welche dann direkt auf die Station kommen. Getränke- und Kaffeeautomat: Diese befinden sich im Foyer im Erdgeschoß gleich neben dem Lift.

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Cafeteria: Seit vielen Jahren verwöhnen Mitarbeiterinnen des Café Schweitzer ihre Gäste. So haben Sie und Ihre Angehörigen die Möglichkeit außerhalb des Krankenzimmers, aber trotzdem direkt im Gelände der Albert Schweitzer Klinik, in netter Atmosphäre Ihre Zeit abwechslungsreich verbringen zu können. Das Café befindet sich im Kreuztrakt der Albert Schweitzer Klinik und ist von der Albert-Schweitzer-Gasse bzw. vom Innenhof des Kreuztraktgebäudes zu erreichen.

© Foto: Grünanger Das Angebot beinhaltet kleine Snacks, ebenso wie ein großes Angebot an heißen und kalten Getränken. In der warmen Jahreszeit steht Ihnen ein schöner, ruhiger Gastgarten zur Verfügung.

Geöffnet für Sie: Mo–Fr: ab 09.00 Uhr Sa: ab 12.00 Uhr So: ab 10.30 Uhr Park: Nicht nur die Grünflächen im Areal der Albert Schweitzer Klinik mit dem neu gestalteten Erlebnis-Geh-Garten, dem „Garten der Sinne“, dem Schmetterlingsgarten sowie der großzügig gestalteten Promenade mit mehreren Parkbänken sondern auch der angrenzende Oeverseepark laden zum Verweilen und Entspannen ein.

Der „Schmetterlingsgarten“ (Landschaftsarchitekt DI Gerald Altenweisl): Ein Garten, der mit dem Rollstuhl befahrbar und auch vom Fenster aus erlebbar ist, ein Garten der auch noch Momente der Freude, Fröhlichkeit sowie Ruhe und Beschaulichkeit bietet – viele Ansprüche, die der „Schmetterlingsgarten“ des Albert Schweitzer Hospizes zu erfüllen versucht! Der Schmetterling als Gestaltungsidee: Der Schmetterling gilt seit Dr. Kübler-Ross als Symbol für die Metamorphose des Lebens, und stand Pate für die Gestaltung der neuen Frei- und Außenräume des Albert Schweitzer Hospizes. Die Flügel des Falters sind als äußere Gartenform mit einiger Fantasie von den Fenstern der Obergeschoße aus erkennbar und finden im Garten Ausdruck als Sandmosaik (sog. „Mandala“). Dieses wurde vom Mosaikkünstler Werner Loder zusammen mit Mitarbeiter/innen der Station hergestellt.

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„Lebensbäume“: Das vorchristliche Volk der Kelten prägte über Jahrhunderte den Siedlungsraum West- und Mitteleuropas und verehrte Bäume als heilige Stätten mit besonderen Kräften, die ihre Wirkung auf den Menschen entfalten. Daraus leitet sich der „Keltische Lebensbaumkreis“ ab. Dieser besteht aus 21 Bäumen die sich, ähnlich den Sternzeichen, jeweiligen Kalendermonaten zuordnen lassen. Damit besitzt jeder von seinem Geburts-datum ausgehend seinen persönlichen „Lebensbaum“. Alle diese Bäume wurden im Areal gepflanzt und gekennzeichnet. Andachtsplatz „Himmelsspiegel“: Im Nordosten des Gartens lädt die Teichanlage (der sogenannte „Himmelsspiegel“) mit Weg, Sitzplätzen unter der Pergola und Sonnenliegen zum Verweilen ein und lässt Ruhe und neue Kraft finden. Eine Brücke über Wasser führt direkt zum sogenannten „Wasservorhang“, der das Neue und Unbekannte verbirgt. Die Fläche wurde mit Sträuchern bepflanzt und mit „Murnockerln“ ausgelegt, die den Schriftzug der Hospizbewohner tragen, und den Gebets- und Andachtsplatz befestigen. Schmetterlingsnährpflanzen und Veranstaltungsplatz: Die Pflanzung von Schmetterlingssträuchern („Buddleja“) sowie die Anlage mit Blumenwiesen lockt zahlreiche Schmetterlinge in den Garten. Gebäudenah wachsen Obstbäume förmlich in die Zimmer und lassen ihre Blütenpracht sowie zwitschernde Vögel hautnah erleben. Großzügig offene Freiflächen ermöglichen festliche und andere raumgreifende Tätigkeiten, wie etwa das Tanzen, im Freien. Barrierefreie Zugänge und taktile Leitsysteme berücksichtigen die besonderen Bedürfnisse der Bewohner/innen, denen auch zahlreiche beschattete Sitzplätze zur Förderung der Kommunikation bereitstehen. Ein durchdachtes Lichtkonzept gewährleistet auch die Erlebbarkeit des Gartens in den Abendstunden.

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4 Tagesablauf

Jeder Mensch ist individuell – und individuell sind deshalb auch die näheren räumlichen Strukturen und zeitlichen Abläufe. Das heißt, es besteht Möglichkeit zur persönlichen Gestaltung des Patient/innenzimmers und der zeitlichen Abfolge diverser Aktivitäten, wie z.B. individuelle Zeiten für Körperpflege, Ruhe- und Schlafphasen, variable Zeiten für Frühstück, Mittag- und Abendessen usw. Dennoch sollen zur besseren Übersicht über den Tagesablauf einige „Eckpfeiler“ nachfolgend dargestellt werden:

Unsere Dienstzeiten (Pflegepersonen) gliedern sich in: Frühdienst: 05.40 Uhr bis 14.00 Uhr Spätdienst: 12.40 Uhr bis 21.00 Uhr Nachtdienst: 20.40 Uhr bis 06.00 Uhr Die Dienstübergaben dienen der Weitergabe und Diskussion wichtiger Informationen zwischen scheidendem und nachfolgendem Dienst. Sie erfolgen in der Regel ca. 20–30 min vor Dienstende.

4.1 Mahlzeiten – „Das leibliche Wohl“

Frühstück Der Zeitpunkt des Frühstücks ist völlig individuell. Angeboten werden Kaffee, Kakao, Tee, Brot und Gebäck, Butter, Marmelade, Wurst, Honig, Streichkäse und Streichwurst, Joghurt,…. Um Bekanntgabe persönlicher Wünsche wird gebeten, damit wir dann dementsprechend die Produkte anfordern können.

Mittagessen Übliche Ausgabezeit ab 12.00 Uhr, individuelle Abweichungen natürlich möglich. Unseren Patient/innen wird Wunschkost angeboten, d.h. sie stellen sich Ihr Mittagessen selbst zusammen. Dies erfolgt durch Auswahl aus den täglichen Menüangeboten (Normalkost bis spezielle Diäten) bzw. einzelner Komponenten aus einem reichhaltigen Sortiment. Die Speisekarte erhalten Sie von uns und wir sind Ihnen auch gerne bei der Auswahl behilflich. Wenn Sie an einer Lebensmittelallergie leiden, setzen Sie bitte die Stationsleitung bzw. das Pflegepersonal in Kenntnis. Gerne stehen Ihnen auch Diätolog/innen beratend zur Seite.

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Abendessen

Übliche Ausgabezeit ab 17.00 Uhr. Alles Weitere ist wie beim Mittagessen geregelt.

Zwischenmahlzeiten und Nachmittagsjause Zeitpunkte sind individuell, die Auswahl ist ähnlich dem Frühstück.

Gastessen Angehörige/Bezugspersonen haben ebenfalls die Möglichkeit bei uns gegen einen kleinen Unkostenbeitrag Speisen zu sich zu nehmen. Jedoch wird darauf hingewiesen, dass bei Mittag- und Abendessen nur die angebotenen Menüs zur Auswahl stehen. Essensmarken sind beim Portier erhältlich und bitte nach Erhalt des jeweiligen Essens auf der Station bei uns abzugeben.

4.2 Grundpflegetätigkeiten

Bei benötigter Hilfestellung bei der Körperpflege wird auf persönliche Wünsche und Bedürfnisse (wie z.B. Schlaf- und Ruhegewohnheiten, jeweiliger physischer und psychischer Tagesverfassung) Rücksicht genommen. Gängige Pflegeartikel sind auf der Station vorhanden, dies sollte Sie jedoch nicht daran hindern, eigene (gewohnte) Utensilien zu verwenden.

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5 Räumlichkeiten

a) Patient/innenzimmer: Zur Grundausstattung der einzelnen Zimmer gehören neben dem Bett, dem eigenen Kasten und einem Tisch samt Sesseln ein Fernseher mit Fernbedienung, ein Radio und ein Kühlschrank. Zusätzlich ist ein Radio in der Schwesternrufanlage integriert und mit dieser auch zu bedienen. Die Bettensteuerung ist teilweise auch von der/dem Patient/in zu handhaben, so können sowohl der Kopf- als auch der Fußteil individuell verändert werden. Auf Wunsch kann ein kostenpflichtiges Telefon/Internet angeschlossen werden. Um zu telefonieren ist die Ziffer „0“ voraus zu wählen. Bei Interesse wenden Sie sich bitte an die Stationsleitung.

© Foto: Wohlgemuth

b) Sanitärraum: In jedem Zimmer ist ein Bad/WC mit Dusche integriert. Eine

elektrisch höhenverstellbare Badewanne befindet sich in einem separaten Badezimmer auf der Station.

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c) Erholungsoasen: Im 1. Stock befinden sich zwei, im 2. Stock eine sogenannte

Erholungsoase – es sind dies offene Räume am Ende des Flures, die zum Verweilen einladen.

In einer der zwei Erholungsoasen im 1. Stockwerk befindet sich (von Patient/innen und Angehörigen frei benutzbar) unter anderen eine Bücherecke zum Schmökern. Es liegen nicht nur Bücher, sondern auch Tageszeitungen täglich aktuell auf der Station zur freien Verfügung auf.

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d) Besucher/innen-/ Meditationsraum: Raum, Ort und Zeit für das INNERE ICH. Zu finden für Gäste, Patient/innen und deren Angehörigen im Erdgeschoß des Albert Schweitzer Hospizes. Dieser Raum ermöglicht durch innenarchitektonische Planung ein besonderes Flair.

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6 Tageshospiz

Das Tageshospiz befindet sich im zweiten Stock des Albert Schweitzer Hospizhauses. Es besteht die Möglichkeit für die Betreuung von 6 Tageshospiz-gästen. Neben dem großzügig angelegten Aufenthaltsraum gibt es Rückzugsnischen für individuelle Gespräche, zum Ausruhen oder auch für Therapien. Die bauliche Struktur soll eine Kombination aus wohnlicher Atmosphäre und Krankenhausstandard sein. Zielgruppe: Patient/innen mit weit fortgeschrittener Erkrankung [onkologisch, neurologisch (z.B. MS, Parkinson, ALS), COPD, AIDS,…], die mobil bzw. transportfähig sind und mit der Begleitung in dieser Institution einverstanden sind. Betreuungskonzept: Wir bieten psychosoziales, pflegerisches und medizinisches Know-how zur Förderung der Lebensqualität im wohnlichen Ambiente mit kompetenter Schmerztherapie und Symptomkontrolle, Infusionstherapie, Lymphdrainage, Transfusion von Blutprodukten, Aszitespunktion, Physio- und Ergotherapie, Psychotherapie, Logotherapie, Musiktherapie, Diätologie, Seelsorge und sozialer Beratung. Das Team besteht aus Mitarbeiter/innen der Albert Schweitzer Klinik und ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen des Hospizvereins. Wir unterstützen Betroffene und bieten eine professionelle Begleitung in schwierigen Situationen an. Ablauf:

Ankunft ins Tageshospiz ab 07:45 Uhr

Zwischen 8:00 Uhr und 15:00 Uhr diverse Angebote und Betreuung (Frühstück, Therapien, Mittagessen, Aktivitäten, Ruhephasen, …)

Der tägliche Kostenbeitrag für die Tageshospiz-Gäste für Verpflegung (Frühstück und Mittagessen), Therapien sowie die durchgehende Betreuung beträgt derzeit 15,-- Euro. Der Tag der Erstaufnahme wird als Schnuppertag gesehen und ist kostenlos

Geöffnet ist das Tageshospiz von Montag bis Freitag (nicht an Feiertagen)

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7 Ärztliche Betreuung

Es steht Ihnen rund um die Uhr Fachärzt/innen bzw. Ärzt/innen mit Geriatrie- und Palliativdiplom zur Verfügung. Täglich findet eine Ärztebesprechung mit Dienstübergabe statt. Ebenso ist es möglich, dass externe Fachkräfte wie Zahn- und Augenärzt/innen direkt auf die Station kommen.

OA Mag. Dr. E. H. Pilgram

© Fotos: Furgler/Graz

Hr. OA Mag. Dr. Pilgram als stationsführender Oberarzt mit medizinischer und organisatorischer Verantwortung ist für unsere „Hospizpatient/innen“ und Tageshospiz-Gäste da. Er führt regelmäßig und nach Bedarf Visiten zur raschen Symptomerkennung und Therapie durch.

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8 Pflegerische Betreuung

Tag und Nacht ist eine Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwester bzw. ein Diplomierter Gesundheits- und Krankenpfleger sowie Pflegehelfer/innen auf der Station anwesend. Von Montag bis Freitag in der Zeit von 07:00 Uhr bis 15:00 Uhr ist in der Regel die Stationsleiterin DGKP Petra Valda bzw. deren Vertretung anwesend und steht Ihnen für Wünsche, Anregungen und Beschwerden zur Verfügung. Die Betreuung von Seiten des Teams ist vielschichtig: Hilfestellungen bei den Aktivitäten des täglichen Lebens (siehe auch den Punkt „Tagesablauf“); das Erkennen, Weiterleiten und Handeln bei auftretenden Symptomen; und vor allem sich Zeit nehmen für Patient/innen und Angehörige – für Gespräche, für deren Ängste und Sorgen – „Da sein“. Die Mitarbeiter/innen der Hospizstation sind im Bereich der palliativen Pflege ausgebildet und besuchen laufend fachspezifische Fort-und Weiterbildungen. Im speziellen sind die Pflegepersonen unter anderem geschult in der:

Basalen Stimulation (Konzept für Menschen, die in ihrer Wahrnehmung, Bewegung und Kommunikation eingeschränkt sind; z. B. Durchführung einer beruhigenden Waschung)

Wundversorgung

Stomaversorgung (Tracheostoma, Colostoma, PEG-Stoma, …)

Bedienung von Schmerzpumpen, Perfusoren sowie Pumpen zur Verabreichung von Sondennahrung

Anwendung und Versorgung von Butterfly, Venflon, Port-a-Cath und Cava-Katheter

Anwendung der Aromapflege, sei es durch spezielle Duftmischungen mittels Duftsteine oder auf Wunsch sanfte Einreibungen mit speziellen Aromaölen.

Das Pflegeteam:

Stationsleiterin DGKP Petra Valda

DGKP Ulrike Rehorska

PA Johann Gamperl

PA Petra Curic

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DGKP Erich Baumgartner

DGKP Claudia Weberhofer

DGKP Claudia Sandra Lex

PA Elisabeth Fraydl

PA Sonja van Ooijen

DGKP Jacqueline Brunner

DGKP Angelika Pongratz

DGKP Ulrike Eibler

DGKP Ana Cicio

DGKP Marta Buzatu

DGKP Carina Mayr

DGKP Manuela Krainz

DGKP Margit Hladik

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Aromapflege

Aromapflege ist ein zusätzliches Angebot der Pflegekräfte im Albert Schweitzer Hospiz, mit dem Ziel die Lebensqualität zu verbessern und Wohlbefinden der zu betreuenden Menschen zu erlangen. Als anerkannte komplementäre Pflegemethode beschäftigt sich die Aromapflege mit dem Einsatz von qualitativ hochwertigen Stoffen wie 100% naturreinen ätherischen Ölen, fetten Pflanzenölen, Hydrolaten und daraus hergestellten Pflegeprodukten. Die wirkungsvollen Maßnahmen erfolgen ausschließlich zu prophylaktischen und pflegerischen Zwecken über den Geruchssinn und die intakte Haut. Die komplementäre Pflegemethode orientiert sich an den individuellen Bedürfnissen und Pflegeproblemen der Patient/innen, bzw. der Bewohner/innen unter Berücksichtigung der Ganz-heitlichkeit. Maßnahmen werden im Rahmen des Pflegeprozesses gesetzt und vereinen Erfahrungswissen der Pflegepersonen mit neuesten wissen-schaftlichen Erkenntnissen. Der pflegebedürftige Mensch und die Förderung seines Wohlbefindens stehen bei der Aromapflege im Mittelpunkt des pflegerischen Handelns.

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9 Ehrenamtliche Betreuung

Ehrenamtliche Mitarbeiter/innen vom Hospizverein Steiermark kommen in regelmäßigen Abständen auf die Station um Patient/innen auf Wunsch zu besuchen. Sie verfügen über eine fundierte Ausbildung bezüglich Begleitung schwer kranker Menschen und Menschen in Trauer. Als Aufgabe hat sich der Hospizverein Steiermark gesetzt – mit speziell ausgebildeten Mitarbeiter/innen – Schwerstkranken, Sterbenden und ihren Angehörigen beizustehen sowie auf deren Bedürfnisse und Wünsche einzugehen, um bis zuletzt Lebensqualität und menschliche Würde zu wahren. Ihr vorwiegendes Aufgabengebiet wird in der seelischen Begleitung von Schwerkranken sowie deren Angehörigen und Bezugspersonen gesehen. Sie sind Gesprächspartner/innen, lesen vor, hören zu, leisten kleine Hilfsdienste, begleiten bei Spaziergängen, sie unterstützen Angehörige, schenken Zeit, sie sind einfach da. Ehrenamtliche Tätigkeit auf der Hospizstation wird nicht nur als Dienst an der Patientin bzw. am Patienten und an den Angehörigen gesehen, sondern auch als Möglichkeit „selbst zu reifen und zu wachsen“. Auch wird Wert darauf gelegt, ehrenamtliche Mitarbeiter/innen nicht als Sterbebegleiter/innen, sondern als Lebensbegleiter/innen zu sehen. Ihre wichtigste Aufgabe bei den Begleitungen des letzten Lebensabschnittes sehen ehrenamtliche Mitarbeiter/innen darin, Anregungen zu einem Auseinandersetzen mit dem Tod zu geben – soweit es beim Einzelnen ohne Überforderung möglich ist.

Das ehrenamtliche Hospizteam:

Koordinatorin Angelika Auner © Foto: Privat

Ingrid Havlovec © Foto: Privat

Horst Engele © Foto: Privat

Christine Gerlach © Foto: Privat

Anneliese Herman

Renate Weißensteiner © Foto: Privat

Helmut Reichel © Foto: Privat

Lieselotte Seles

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Hermi Zengerer

Gisela Leder

Annemarie Wisniewski © Foto: Privat

Maria Ranegger

Irmi Marko

Hilde Wagner © Foto: Privat

Inge Ambros

Sarah Klengel

Delphine Krenn-Viard

© Foto: Privat

Elfriede Buzzi

Maria Manhardt

Elisabeth Minutillo

Elisabeth Irmler

Brigitta Einspieler © Foto: Privat

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10 Sozialarbeiterische Betreuung

Der Aufgabenbereich von Sozialarbeiter/innen umfasst folgende Tätigkeiten: Information, Beratung, Unterstützung, Vermittlung, Stellvertretung und Organisation. Das heißt für die tägliche Arbeit,

dass wir unsere Patient/innen und deren Angehörige hinsichtlich persönlicher, sozialer, rechtlicher und finanzieller Fragen informieren und beraten (bzgl. Serviceleistungen, sozialrechtlicher Bestimmungen, Institutionen im Sozial- und Gesundheitsbereich, und vieles mehr)

dass wir für Patient/innen bei der Erledigung ihrer persönlichen Angelegenheiten unterstützend tätig sind, oder bei Notwendigkeit auch stellvertretend für sie handeln (z.B. Interventionen bei externen Stellen)

dass wir unseren Patient/innen Hilfsmöglichkeiten für die Zeit vor oder nach einem stationären Aufenthalt vermitteln (Entlassungsmanagement)

dass wir mit allen Berufsgruppen in unserer Einrichtung und mit externen Stellen (Senioreneinrichtungen, Behörden, u.a.) im Interesse unserer Patient/innen zusammenarbeiten (Vernetzung)

Gertraud Stocker MA

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11 Therapeutische Betreuung

11.1 Ergotherapie

Das Ziel der Ergotherapie ist es, die Lebensqualität unserer Patient/innen durch bedeutungsvolle Tätigkeiten zu erhalten. Durch Förderung verschiedener Fähigkeiten und Fertigkeiten wird die größtmögliche Unabhängigkeit bei der Erfüllung von Alltagsaktivitäten trainiert. Zu unserem Therapieangebot gehören:

Selbsthilfetraining (An- und Auskleiden; Körperpflege, Essen, Haushalt,…)

Hilfsmittelberatung, -versorgung, -adaptierung und –training

Sensibilitätstraining, Wahrnehmungsschulung

Narben- und Ödembehandlungen der oberen Extremitäten

Motorisch-Funktionelles Training

Gelenkschutzberatung im Alltag

Schienenversorgung

Thermische Maßnahmen

Kognitives Training

Beratung zur Wohnraumadaptierung

Angehörigenberatung

Neben den individuellen Einzeltherapien bieten wir auch Gruppenaktivitäten zur Förderung:

der Feinmotorik, der Koordination, der Handgeschicklichkeit, der Handkraft,

der Gedächtnisleistung, der Kreativität,

sowie der sozialen Interaktion

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11.2 Diätologie

Ganz nach dem Leitsatz „Nahrung ist die erste Medizin“ bringt die Diätologie mit Feingefühl ihr Fachwissen zu den Patient/innen. Die diätologische Herausforderung besteht u. a. darin, die Ernährungstherapie den gegebenen Veränderungen oder bestehenden Einschränkungen anzupassen und dadurch die Lebensqualität zu steigern. Das Angebot der Diätologie umfasst die Einzelbetreuung der Patient/innen, sowie das Gespräch mit Angehörigen.

11.3 Physiotherapie

Die physiotherapeutische Behandlung mit dem vorrangigen Ziel der Erhaltung und Wiederherstellung von Bewegung ist auf der Hospizstation aufgrund des allgemein stark reduzierten Allgemeinzustandes unserer Patient/innen nicht immer einsetzbar. Wesentlich ist hier die Anpassung der therapeutischen Hilfestellung an das körperliche und seelische Zustandsbild der Patient/innen. Gerade für Menschen in dieser Lebensphase ist es wichtig, auf eigenen Wunsch die Möglichkeit zu haben, noch einmal aus dem Bett zu kommen oder ein paar Schritte zu gehen. Durch körperliche Aktivität‚ begleitet von respektvollen Gesprächen, lässt sich oft die Erinnerung an frühere Tätigkeiten und Lebenssituationen auffrischen. Manchmal wird dadurch der schmerzliche Verlust der körperlichen Leistungsfähigkeit deutlich, gleichzeitig aber kann es helfen, den eigenen Zustand besser einzuschätzen und Hilfe anzunehmen.

11.4 Logopädie

Kommunikation und Nahrungsaufnahme stellen auch in dieser speziellen Lebensphase die Grundvoraussetzungen und Grundbedürfnisse menschlichen und sozialen Lebens dar. Die logopädische Arbeit umfasst Diagnostik, Therapie und Angehörigenberatung bei Sprach- Sprechstörungen und Schluckstörungen. Bei einer Sprach- und/oder Sprechstörung liegen die logopädischen Behandlungsschwerpunkte in der individuellen Verbesserung der kommunikativen Leistungen im sozialen Umfeld. Eine Schluckstörung stellt für Betroffene und deren Angehörige eine besondere Herausforderung dar. Mit Hilfe der Logopädie wird interdisziplinär ein spezifisches Behandlungskonzept erarbeitet, um die Selbstständigkeit zu fördern und die Lebensqualität zu steigern. Angehörigenberatung: Die logopädische Therapie findet in Form von Einzeltherapien statt. Eine ausführliche Angehörigenberatung ist ein wesentlicher Bestandteil der Therapie.

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11.5 Besuch der ROTE NASEN Clowndoctors

Einmalmal die Woche kommt ein ganz besonderer Besuch: Die ROTE NASEN Clowndoctors. Sie sind am Freitag im Albert Schweitzer Hospiz. ROTE NASEN setzen die Kunst der Clownerie in der Begegnung mit Patient/innen ein und entzünden so Funken der Lebensfreude. ROTE NASEN Clowndoctors sind speziell ausgebildete Künstler, die mit ihrer Lebensfreude und ihrem clownesken Handeln den älteren und kranken Menschen Trost, Zuversicht und Lebensmut ermöglichen wollen. In der spielerischen Begegnung entwickelt sich dadurch oft eine besondere Nähe zwischen Clown und Patient. Lassen Sie sich überraschen – und lachen Sie mit! Diese Clowns sind für Sie im Einsatz: Dr. Franz Tube Dr. Flora Flatterhaft Dr. Brösl Dr. Natascha Lachmanova Dr. Fini Dr. Django Fandango Dr. Giesela Ente

„Ein Tag an dem du nicht gelacht hast, ist ein verlorener Tag.“

Charlie Chaplin

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11.6 Musiktherapie

Musik ist die erste und universale Muttersprache jedes Menschen. Musik ist ein Medium frühester Kommunikation: Schon im Mutterleib sind wir von Klängen und Rhythmen umgeben: der alte Mensch hört, der sterbende Mensch hört. Die Lebensgeschichte jedes Menschen ist individuell – das, was alle Lebensgeschichten gemeinsam haben ist, dass Musik, Klang und Rhythmus bewusste und unbewusste Lebensbegleiter sind. Sterbende Menschen befinden sich in einem außergewöhnlichen Zustand und Prozess – am „Übergang zwischen zwei Welten“, im Grenzbereich zwischen Leben und Tod. Musik kann die Brücke zwischen diesen beiden Welten, ein Medium des Übergangs sein. Musiktherapie nutzt unter anderem die spezifische Wirkung und individuelle Bedeutung, die Musik für den einzelnen Menschen in seinem Leben hat, um in bestimmte Lebensthemen oder aktuelle Belastungen einzutauchen und diese zu be- und verarbeiten. Musik ist auch ein Medium, das „andere“ (zum Beispiel nonverbale) Kommunikations-, Wahrnehmungs- und Ausdrucksmöglichkeiten bietet.

Mit Musik können Emotionen, wie Wut, Trauer, Freude, Liebe, Vergebung u.v.m. auf einer nichtsprachlichen Ebene ausgedrückt werden.

Durch und mit Musik kann der emotionale Kontakt und zwischenmenschliche Dialog zwischen dem Patienten und seinen Angehörigen bzw. der Therapeutin stattfinden.

Musik kann auch – oft in Verbindung mit einem Symbol – in einen Entspannungszustand („Trance“) führen, in der besondere Körpererfahrungen, Körperwahrnehmungen (schwerelos, leicht, „Nicht-Körper-Sein“) und innere Erkenntnisprozesse erlebbar werden.

Musik bietet eine Möglichkeit, unbewältigte Erfahrungen aus der eigenen Biografie zu verarbeiten, anzunehmen, zu integrieren, gerade weil sie in erster Linie andere Ebenen (nicht die der Kognition und des Verstandes, sondern die des Gefühls, die der Wahrnehmung, die der Lebenserfahrung) anspricht.

Gemeinsames Musizieren und Singen in der Gruppe stärkt das Selbstgefühl, das Gefühl des Geborgenseins in der Gruppe und fördert den sozialen und menschlich-interaktiven Austausch.

Sara Papst BA MA Musiktherapeutin © Foto: Privat

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11.7 Psychologische und psychotherapeutische Betreuung

Seit einigen Jahren bieten die Geriatrischen Gesundheitszentren der Stadt Graz eine psychologische Betreuung an – dieser Service ist sowohl für Patient/innen als auch für deren Angehörige wie alle anderen Leistungen im Preis inkludiert. Durchgeführt wird diese von in der Albert Schweitzer Klinik beschäftigten Klinischen Psycholog/innen. Das Behandlungsangebot der Klinischen Psychologie ist breit gefächert und reicht von Diagnostik und Trainingsmaßnahmen bei Gedächtnisdefiziten und Orientierungsstörungen bis hin zu akuter Krisen-intervention (Entlastung und emotionale Stabilisierung in einer akuten problematischen Situation).

Klinische Psychologin Mag.a Natascha Guttmann

© Foto: Furgler/Graz

Klinische Psychologin Mag.a Anneliese Uschnig

Psychotherapeut Peter Hosak MSc

© Foto: Furgler/Graz

Das Ziel einer Psychotherapie ist es, seelisches Leid zu heilen oder zu lindern, in Lebenskrisen zu helfen, gestörte Verhaltensweisen und Einstellungen zu ändern und die persönliche Entwicklung und Gesundheit zu fördern – so der gesetzlich geregelte Arbeitsauftrag. Der aus dem Griechischen stammende Begriff „psychen therapeuein“ bedeutet der „Seele dienen“ und verlangt speziell im Arbeitskontext Hospiz neben dem/der Psychotherapeut/in auch den Menschen in seiner Bereitschaft nach Begegnung und Beziehung zu tragen, zu halten und zu umsorgen und dies in einer größtmöglichen Wertschätzung. Im Sinne des Konzepts einer bio-psycho-sozialen Medizin kommt hier in einem inter-disziplinären Team auch diese Seite des Menschen zum Ausdruck. Dieses Angebot gilt für Patient/innen und deren Angehörigen sowie Besucher/innen des Tageshospizes. Peter Hosak ist als Psychotherapeut in der Albert Schweitzer Klinik tätig.

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11.8 Seelsorgerische Betreuung

Wir sind ein ökumenisches Seelsorgeteam: Römisch Katholisch

Dipl. Pass. Elisabeth Stepanek MA Med., Klinikseelsorgerin, Akad. Gerontologin, Geragogin

Mag. Anton Ferk, Priester für Krankensalbung und Messen

Evangelisch

Pfarrer Mag. Christian Hagmüller Wenn Sie ein Gespräch, die Kommunion (das Abendmahl) oder die Krankensalbung wünschen, teilen Sie bitte Ihren Wunsch der diensthabenden Pflegeperson mit. Wird ein Vertreter einer anderen Glaubensgemeinschaft gewünscht, werden wir uns bemühen, Ihnen einen Seelsorger/eine Seelsorgerin Ihrer Konfession zu vermitteln. In der katholischen Krankenhauskirche „Unbefleckte Empfängnis“ findet

jeden Sonntag um 10.00 Uhr ein Gottesdienst statt. Der Gottesdienst wird in der Albert Schweitzer Klinik über den Fernsehkanal 11 übertragen. Die Kirche befindet sich gleich nach dem Haupteingang zur linken Seite. Die Kirche wurde 1731 geweiht und ist seit 1905 eine eigene Pfarre. Der Hochaltar stellt Maria die unbefleckte Empfängnis, gekrönt mit einer herrlichen Dreifaltigkeitsgruppe, dar. Die Seitenaltäre präsentieren die Heiligen Josef und Ignatius. An der Außenseite befindet sich eine wertvolle Immaculata-Statue aus Marmor, 1760 von Johann Jakob Schoy geschaffen.

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12 Zeit des Abschieds

Diese Kerze entzünden wir zum Zeichen und Gedenken für eine(n) soeben verstorbene(n) Patient/in. Angehörigenrunde: Diese bietet Angehörigen – von auf unserer Station Verstorbenen und von Verstorbenen des Tageshospizes – die Möglichkeit zum Gespräch, zur Besinnung, Eindrücke auszutauschen, Erinnerungen leben zu lassen oder auch nur einmal zu rasten. Sie findet einmal monatlich statt (jeden letzten Mittwoch im Monat). Adventfeier (Gedenkfeier für unsere Verstorbenen): Es findet vorab eine Hl. Messe in unserer Krankenhauskirche statt, im Rahmen dessen mit einem vom Hospizteam ausgewählten und durchgeführten Verabschiedungsritual den Verstorbenen des vergangenen Jahres gedacht wird. Eingeladen sind Patient/innen, Angehörige und alle, die sich mit dem Albert Schweitzer Hospiz verbunden fühlen. An die Hl. Messe angeschlossen findet ein besinnliches Zusammensein statt.

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NACHWORT Diese Informationsmappe wurde im Rahmen einer Projektarbeit des „1. Interdisziplinären Basislehrgangs Palliative Care“ in Graz 2007 erstellt und wird in regelmäßigen Abständen auf den neuesten Stand gebracht. Einerseits stellt sich das Albert Schweitzer Hospiz darin vor, andererseits werden Informationen über vorhandene Angebote, Dienstleistungen, Abläufe und Strukturen im Albert Schweitzer Hospiz dargestellt, um so Patient/innen und deren Angehörigen einen besseren Überblick zu verschaffen.

Projektteilnehmer/innen:

Erich Baumgartner: Dipl. Gesundheits- u. Krankenpfleger im Albert Schweitzer Hospiz

Monika Kohlbacher: Dipl. Gesundheits- u. Krankenschwester im Hospiz des LPPH Wr. Neustadt

Andreas Köck: Assistenzarzt für Anästhesie, Arzt für Allgemeinmedizin im LKH Deutschlandsberg

Katharina Postl: Dipl. Sozialarbeiterin im Krankenhaus der Elisabethinen

Günter Scherling: Krankenhausseelsorger im LKH Deutschlandsberg

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