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SEKEMs Journal für Wirtschaſt, Gesellschaſt, Kultur und Ökologie in Ägypten Insight Nr. 115 - April 2012 SEKEM Insight | April 2012 | Seite 1 Liebe Leserinnen, liebe Leser, dass die biologisch-dynamische Anbaupraxis wie keine andere dabei helfen kann, trockene, nährstoffarme Böden frucht- bar zu machen und gleichzeitig das Klima zu schützen, wurde an dieser Stelle oft dargestellt. SEKEMs Kenntnisse entstammen zumeist eigenem „Know-How“, also praktischer Erfahrung. In dieser Ausgabe erklärt die Wis- senschaftlerin Meike Oltmanns im Rahmen eines wissenschaftlich orientierten Beitrags, zu welchen Ergebnissen ihre eigene For- schung und die des Forschungs- rings für biologisch-dynamische Wirtschaftsweise e.V. gekommen sind. Seit Jahren werden hier Lang- zeitversuche durchgeführt, um die Wirkungen von demeter-Landwirt- schaft vor allem auf Böden und Pflanzen messbar zu machen. Wenige Wochen vor dem Klimagip- fel Rio+20 in Rio de Janeiro ist es umso wichtiger, immer wieder auf die Bedeutung eines Gesinnungs- wandels in der globalen Landwirt- schaft hinzuweisen. Haben Sie selbst Studien zum Thema durch- geführt oder möchten Sie Ihre Erfahrungen mit SEKEM teilen, freuen wir uns auf Ihre Zuschrift. E s ist bekannt, dass klimaschädli- che Gase, vor allem Kohlendioxid, Methan und Lachgas, durch landwirt- schaftliche Nutzung von Böden aus diesen in die Atmosphäre entwei- chen. Aber Kohlenstoff kann auch in die tote organische Bodensubstanz, den Humus, die selbst zu 58% aus Kohlenstoff besteht, eingebaut wer- den. So kann der Kohlendioxidgehalt der Luft reduziert und der Klimawandel verlangsamt werden. Der Einbau von Kohlenstoff in den Boden wird als Koh- lenstoff-Sequestrierung bezeichnet. Insbesondere in der biologisch- dynamischen und in der ökologi- schen Landwirtschaft gilt Humus als essentieller Bestandteil fruchtba- rer Böden. Humus in Ackerböden ent- steht durch den mikrobiellen Abbau von Ernte- und Pflanzenrückständen, organischen Düngern und abgestor- benen Bodenlebewesen. Die Höhe und die Zusammensetzung des Editorial Ihr Redaktionsteam Tragen biodynamisch bearbeitete Böden zum Klimaschutz bei? In den Böden der Erde ist dreimal soviel Kohlenstoff gespeichert wie in der gesamten Vegetation. Kann die biodynamische Landwirtschaft also einen wirksamen Beitrag zum Klimaschutz leisten? Demeter-Landbau Klimaschutz durch Landwirtschaft Musikunterricht Flöten für SEKEM’s Schulkinder SEKEM-Tag Einladung zum diesjährigen Tag SEKEM finden sie im Internet auch auf: SEKEMs Arbeit für den Bodenaufbau erlaubt bereits nach kurzer Zeit die dauerhafte Begrünung der Wüste.

SEKEM Insight 04.12 DE

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SEKEMs monatliches Journal für Wirtschaft, Gesellschaft, Kultur und Ökologie in Ägypten.

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SEKEMs Journal für Wirtschaft, Gesellschaft, Kultur und Ökologie in Ägypten

InsightNr. 115 - April 2012

SEKEM Insight | April 2012 | Seite 1

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

dass die biologisch-dynamische Anbaupraxis wie keine andere dabei helfen kann, trockene, nährstoffarme Böden frucht-bar zu machen und gleichzeitig das Klima zu schützen, wurde an dieser Stelle oft dargestellt. SEKEMs Kenntnisse entstammen zumeist eigenem „Know-How“, also praktischer Erfahrung.

In dieser Ausgabe erklärt die Wis-senschaftlerin Meike Oltmanns im Rahmen eines wissenschaftlich orientierten Beitrags, zu welchen Ergebnissen ihre eigene For-schung und die des Forschungs-rings für biologisch-dynamische Wirtschaftsweise e.V. gekommen sind. Seit Jahren werden hier Lang-zeitversuche durchgeführt, um die Wirkungen von demeter-Landwirt-schaft vor allem auf Böden und Pflanzen messbar zu machen.

Wenige Wochen vor dem Klimagip-fel Rio+20 in Rio de Janeiro ist es umso wichtiger, immer wieder auf die Bedeutung eines Gesinnungs-wandels in der globalen Landwirt-schaft hinzuweisen. Haben Sie selbst Studien zum Thema durch-geführt oder möchten Sie Ihre Erfahrungen mit SEKEM teilen, freuen wir uns auf Ihre Zuschrift.

E s ist bekannt, dass klimaschädli­che Gase, vor allem Kohlendioxid,

Methan und Lachgas, durch landwirt­

schaftliche Nutzung von Böden aus

diesen in die Atmosphäre entwei­

chen. Aber Kohlenstoff kann auch in

die tote organische Bodensubstanz,

den Humus, die selbst zu 58% aus

Kohlenstoff besteht, eingebaut wer­

den. So kann der Kohlendioxidgehalt

der Luft reduziert und der Klimawandel

verlangsamt werden. Der Einbau von

Kohlenstoff in den Boden wird als Koh­len stoff­ Seques trierung bezeichnet.

Insbesondere in der biologisch­dy na mi schen und in der ökologi­schen Landwirtschaft gilt Humus als essen tieller Bestandteil fruchtba­rer Böden. Humus in Ackerböden ent­steht durch den mikrobiellen Abbau von Ernte­ und Pflanzenrückständen, organischen Düngern und abgestor­benen Bodenlebewesen. Die Höhe und die Zusammensetzung des

Editorial

Ihr Redaktionsteam

Tragen biodynamisch bearbeitete Böden zum Klimaschutz bei?

In den Böden der Erde ist dreimal soviel Kohlenstoff gespeichert wie in der gesamten Vegetation. Kann die biodynamische Landwirtschaft also einen wirksamen Beitrag zum Klimaschutz leisten?

Demeter-LandbauKlimaschutz durch Landwirtschaft

MusikunterrichtFlöten für SEKEM’s Schulkinder

SEKEM-TagEinladung zum diesjährigen Tag

SEKEM finden sie im Internet auch auf:

SEKEMs Arbeit für den Bodenaufbau erlaubt bereits nach kurzer Zeit die dauerhafte Begrünung der Wüste.

SEKEM Insight | April 2012 | Seite 2

Humusgehaltes hängen sehr stark von den Standortbedingungen und von den Bewirtschaftungsmaßnahmen ab. Zu den wichtigsten Faktoren zäh­len Bodenart und Klima sowie Art der Düngung und Bodenbearbeitung sowie die Fruchtfolge.

Positive Wirkungen auf das Klima

Im wissenschaftlichen Vergleich konventioneller Landwirtschaft mit Mineraldüngung, organisch biologi­scher und biologisch­dynamischer Landwirtschaft zeigte sich in einem Versuch, dass die biologisch­dyna­mische Landwirtschaft den günstigs­ten Einfluss auf den Humusgehalt hat (siehe Abbildung oben). Es wurde zwar nur 1 % mehr Kohlenstoff im Boden gespeichert, aber in den anderen Varianten wurde der Kohlenstoff an die Atmosphäre abgegeben.

Zum gleichen Ergebnis kam unser Forscherteam in einem Lang zeit­versuch des For schungsrings. Seit 1980 werden hier Stallmistvarianten mit und ohne Anwendung bio­logisch­dynamischer Präparate und Mineraldüngung miteinander verglichen.

Dabei hat sich gezeigt, dass die Humus gehalte im Oberboden heute mit Rottemist und biologisch­dyna­mischen Präparaten am höchsten sind (siehe Abbildung unten links,

Variante RMBD). Bei Rottemist ohne Präparate (Variante RM) und noch stärker bei Mineraldüngung („Min“) sind die Humusgehalte dagegen gesunken. Keine der Düngungsarten hat eine Anhebung der Humusmenge erreicht, aber die Rottemistdüngung mit Präparaten konnte die Werte immerhin auf gleichem Niveau hal­ten und somit einen Humusabbau verhindern.

Integrativer Agrarbetrieb spart CO2

Würden wir die Variante mit Mine­ral düngung in unserem Versuch statt dessen mit Rottemist und den biolo­gisch­dynamischen Präparaten dün­gen, könnten wir über 20 Jahre hinweg rund 0,35t Kohlenstoff pro Hektar und Jahr im Boden speichern. Jedoch ist die Humusanreichung zeitlich begrenzt denn die Böden erreichen irgendwann eine Sättigung und können weite­ren Kohlenstoff nicht mehr speichern. Laut einer Studie entspricht die mög­liche Einlagerung von Kohlenstoff in den landwirtschaftlichen Böden der EU durch humusmehrende Bewirt­schaftung lediglich 2% der jährlich vom Menschen verursachten CO2­Emission. Obwohl die biologisch­dyna­mische Landwirtschaft also hilfreich ist, kann dem Klimawandel durch die Einsparung von Emissionen am Besten entgegengewirkt werden.

Ein biodynamischer Betrieb wirkt jedoch bereits durch seine integra­tive Struktur klimaschützend. Denn Aufgrund von seinen weitgehend geschlossenen Betriebskreisläufen mit Gleichgewicht von Pflanzenanbau und Tierhaltung, durch eine stand­

ortangepasste Fruchtfolge und schonender Bodenbearbeitung mit kom pos tiertem Mist wird darauf hin­gewirkt, dass Nährstoffe im Betrieb verbleiben. Durch Leguminosenanbau wird wie auch im organischen Landbau Luftstickstoff gebunden und dient als Dünger. Dadurch sparen biodyna­mische Betriebe pro Hektar 50­300 Kilogramm synthetischen Stick stoff­dünger ein. Durch den Verzicht auf diesen Dünger könnten die landwirt­schaftlich emittierten Treibhausgase um ganze 20 % vermindert werden.

Weniger Bodenerosion durch dynamische Feldgestaltung

Auch die Bodenerosion gehört zu den wichtigen CO2­Verursachern. Eine aktuelle Studie schätzt, dass die Bodenabträge im Mittel landwirt­schaftlicher Flächen weltweit über 6t/ha und Jahr betragen. Setzt man opti­mistische Neubildungsraten von 0,5­2t/ha pro Jahr an, ist das keinesfalls nachhaltig. Der Boden wird so zu einer endlichen Ressource wie das Erdöl.

Böden, die biologisch­dynamisch bewirtschaftet werden, haben eine bessere Aggregatstabilität und zei­gen eine bessere Durchlüftung, Durch­wurzelbarkeit und Wasserleitfähigkeit. Dadurch verdichten und verschläm­men sie weniger und werden weni­ger erodiert. Durch die Untersaat von Grün düngungspflanzen, die den Boden nach der Ernte bedeckt hal­ten, werden Erosion und Nähr stoff­austrag weiter gemindert. Zusätzlich gestalten viele Landwirte Feld ränder mit Hecken oder Knicks, wodurch der Ober flächen abfluss und Winderosion minimiert werden.

Die biodynamische Wirt schafts ­weise gilt also als Landwirtschaft der Zukunft: nachhaltig und im Einklang mit der Natur. Aber auch hier gibt es noch Potential, um Treibhausgasemissionen weiter zu reduzieren.

Meike Oltmanns

Meike Oltmanns forscht zum Thema Demeter­Landwirtschaft.

http://www.forschungsring.de

Wirtschaft

Veränderung der Corg-Gehalte im DOK-Versuch

a

b

ab

bc

c

-30.0 -20.0 -10.0 0.0 10.0

D

O

K + Mist

K + Min

N

% Abweichung vom Corg-Gehalt zu Versuchsbeginn

1998199819981980

00.20.40.60.8

11.2

Ausgangs-situation

RMBD RM MIN

% C

org

Abb 1: Veränderung (%) des Boden-C-Gehalts (Corg) in verschiedenen Anbausystemen in 1978-98 relativ zum Versuchsbeginn; D = Biodyn, O = Organisch; K + Mist = konv. + Mist; K + MIN = konv. + Mineraldünger; N = ungedüngt; Werte mit unterschiedlichen Buchstaben unterscheiden sich signifikant (p 0,05)

Abb 2: Boden-C-Gehalte (Corg) (% TM) im Oberboden nach 18 Jahren Rottemistdüngung ohne (RM) und mit Präparaten (RMBD) sowie bei Mineraldüngung (MIN)

SEKEM Insight | April 2012 | Seite 3

SEKEM-Freunde Deutschland

Verein zur Förderung kultureller Entwicklung

in Ägypten e.V.

Samstag, 5. Mai 2012um 11.00 Uhr im Schillersaal

der Liederhalle Stuttgart

Wir danken der Landeshauptstadt Stuttgart für ihre Förderung des SEKEM – Tages 2012

Wir sind auf einer Mission: Zur Bildung der Erde sind wir berufen. NOVALIS

Ist es nicht eine der vornehmsten Aufgaben, im Sinne von Novalis, für die Bildung der Erde zu sorgen? Ist es nicht Auftrag und Ermutigung zur Menschenbildung gleichermaßen? Die Bildung des Menschen und der Erde, das sind zwei Aufgabenfelder, die richtig verstanden, Unmög-liches möglich machen.

Wir werden die globale ökologische und soziale Krise nur durch die Erweiterung unseres Be-wusstseins überwinden. Neues Denken und Handeln, Kreativität und Kooperationsfähigkeit sind der Schlüssel zur Umkehr. An vielen Orten der Welt werden bereits neue Wege gegangen, es entstehen Bildungsstätten als Keimzellen einer neuen Zukunftsgestalt.

Die SEKEM – Gemeinschaft ist ein erfolgreiches, nachhaltiges Entwicklungsmodell, das Mut auf Zukunft macht: aus leblosem Wüstenboden entstand ein blühendes Paradies.

„Wir können unser Schicksal selbst in die

Hand nehmen. SEKEM will der Welt dafür

ein funktionierendes Modell sein.“

DR. IBRAHIM ABOULEISH, GRÜNDER DER SEKEM - INITIATIVE

Weitere Informationen: Telefon +49 (0) 711 / 79 19 95 www.sekem.com www.sekem-freunde.de

Tag 2012

SEKEM Insight | April 2012 | Seite 4

E s war wieder einmal meine Neugier, die mich antrieb zu erfahren,

warum und weshalb in der SEKEM­Schule Bambusflöten gespielt wer­den. So lud ich Karin Posthumus, welche sich seit vielen Jahren um die Versorgung der SEKEM­Schulkinder mit diesen Flöten sorgt, im März 2012 zu einem Gespräch ein. Dabei erfuhr ich „un­erhörte“Dinge.

Im Jahr 2001 hatte Frau Posthumus an einer Ägyptenreise teilgenommen, gemeinsam mit Freunden des holländi­schen SEKEM­Fördervereins. Natürlich war auch ein Besuch von SEKEM und der Schule vorgesehen gewesen. Dabei wurde Frau Posthumus eindring­lich deutlich: „Hier müssen Flöten hin!“ Genauso empfand es ihre Begleiterin Mieke van Asbek, die Vorsitzende des holländischen Freundeskreises. Selbstverständlich war sofort klar, dass Mieke alles daran setzen würde, dass Flöten nach SEKEM kommen wür­den. Sie sprach mit Angela Hofmann, die den Flötenunterricht an der SEKEM Schule eingeführt hatte, und alle waren begeistert von der Idee.

Unterstützt vom holländischen Verein kommt Karin Posthumus nun bereits seit 9 Jahren einmal im Jahr nach SEKEM und baut mit den Lehrern Bambusflöten für die Schulkinder von SEKEM. Viele von ihnen könnten sich selbst ohne diesen Einsatz nie­mals eine Flöte leisten. Diese werden hier nicht nur gebaut, sondern auch instand gehalten. Manch eine fällt auf den harten Boden und bekommt einen Riss oder die Korken, welche die Teile der Flöte zusammenhalten, werden feucht und müssen ersetzt werden. Da wird gesägt, geschnitten, gefeilt, gebohrt, gebunden und geleimt bis jede Flöte schöne Töne von sich gibt. Die Werklehrer der SEKEM­Schule

sind an diesen Arbeiten beteiligt und sind so nach und nach Spezialisten im Bauen und Reparieren von Bambusflöten geworden.

Die Flöten sind eine Entwicklung von Margaret James, einer britischen Lehrerin des frühen 20. Jahrhunderts, die in den Londoner Slums tätig war. Zufällig hörte sie 1910 im Urlaub auf einer Mittelmeerinsel den Klang einer solchen Flöte und war sofort gefesselt von der Einfachheit des Musikinstruments. Sie nahm eine der Hirtenflöten mit nach Hause und begann den Bau des Instruments zu erforschen und Versuche zu machen, bis es möglich war, jedes Kind auf einem bezahlbaren, leicht herzustel­lenden Instrument Musik spielen zu lassen.

Seit dieser Zeit sind in vielen euro­päischen Ländern so genannte Gilden entstanden, die Flöten lehrlinge, Flötengesellen und Flöten meister ausbilden, die nach strengen Regeln berechtigt sind, die Flöten zu bauen.

In der SEKEM Schule wird durchweg die Sopranflöte gespielt. 7 Löcher und ein Fenster bilden die Grundlage für feine Töne. Die Bambusflöte ist weder schrill, noch laut. Die Kunst besteht darin, der Flöte mit leisem Blasen den Ton zu entlocken. Dies fällt den Kindern oft schwer, weshalb ihnen die Flöte anfänglich noch ohne Loch ange­boten und nur das Blasen geübt wird. Nach einer Weile wird ein erstes Loch gebohrt. Wenn die Kinder den Umgang beherrschen, wird das zweite gebohrt. So wächst das Können Loch für Loch. Die Lehrer lernen dabei sogar mit, denn auch ihnen ist der produktive Umgang

Loch für LochDie Bambusflöten für die Schulkinder der SEKEM-Schule werden mit dankbarer Unterstützung des holländischen SEKEM-Fördervereins hergestellt. Evelyne Schindler, die SEKEM praktisch unterstützt, berichtet von der Zusammenarbeit.

Kultur

Mehr Informationen:http://bambusfloetengil.de/ueber.html!

SEKEM können sie auch besuchen: www.SEKEM-reisen.de www.aventerra.de

mit Musik oft noch fremd. Auch sie ler­nen Loch für Loch, lernen Rhythmus, Takt und Tonhöhen unterscheiden. Wenn zum Schuljahresbeginn neue, junge Lehrer eingearbeitet werden müssen, verlangt das oft Geduld und Energie. Gespielt wird mit „Seele, nicht mit Körpereinsatz“, betont Karin Posthumus. Ein wichtiger Schritt dabei: zuerst wird gesungen, was spä­ter auf der Flöte gespielt werden soll.

Es ist für die SEKEM­Schule eine Wohltat, das Geschenk der Bambusflöte jedes Jahr aufs Neue ent­gegen nehmen zu dürfen. Daher sei an dieser Stelle den holländischen Freunden herzlich gedankt. Wir hoffen, dass Karin Posthumus noch lange mit voll gepacktem Koffer zur Schule kom­men und ihr Können und Wissen an die Lehrer und Kinder weitergeben wird.

Evelyne Schindler

Evelyne Schindler unterstützt die Bildungsarbeit SEKEMs durch ihr persönliches Engagement.

Eine SEKEM-Schülerin spielt auf ihrer Flöte.

SEKEM Insight | April 2012 | Seite 5

Impressionen aus SEKEM

W ährend des letzten Strategietreffens des World Future Council (WFC) in SEKEM, zu des­sen Beratungsgremium auch Dr. Ibrahim Abouleish gehört, wurde jetzt die Rudolf Steiner­Friedenstaube, die anlässlich des 150. Geburtsjahres Rudolf Steiners bereits SEKEM und ihren

Gründervater erreicht hatte, an Jakob von Uexküll, Gründer der Right Livelihood Award Foundation und des World Future Council weitergegeben. Anlässlich des Jubiläumsjahres 2011 widmete der Künstler Richard Hillinger eine seiner bronzenen Friedenstauben, die seit dem 10. Dezember 2008 – dem 60. Jahrestag der Deklaration der Menschenrechte – als Friedensboten durch die Welt „fliegen“, Rudolf Steiner.

Jakob von Uexküll wird damit zu einem weiteren Botschafter der Friedenstaube, mit welcher neben Rudolf Steiner etwa auch Vaclav Havel, Ai Weiwei, Lech Walesa und weitere Persönlichkeiten angesichts ihres Engagements für Frieden, Menschenrechte und Demokratie gewürdigt wurden.

Impressionen

SEKEM Insight | April 2012 | Seite 6

Am 5. Juni 2012 plant die Friedrich­

Ebert­Stiftung in Hinblick auf den

Rio+20­Gipfel in Brasilien eine

Diskussionsrunde unter dem

Arbeitstitel „Nachhaltigkeit reloa­

ded?“ Die Stiftung hat gemeinsam mit

der Ko­Vorsitzenden der Stiftung des

„Alternativen Nobelpreises, Monika

Griefahn, Dr. Ibrahim Abouleish als

Diskussionsteilnehmer eingeladen.

Die Veranstaltung, die in Berlin

unter anderem in den Räumen der

Friedrich­Ebert­Stiftung sowie

in der Kalkscheune und in der

Kulturbrauerei stattfinden wird,

wird etwa zwei Stunden dauern.

Sie wendet sich an Vertreter von

Nicht reg ier ung sorg anis at ionen,

Gewerkschaften, Kirchen, Wissen­

schaft, Politik, Verbände sowie „jun­

ges Publikum“. Weitere Informationen

sollen auf der Website der FES folgen.

Dr. Ibrahim Abouleish bei Friedrich-Ebert-Stiftung

Neuer Demeter-Auftritt im Internet

Kurznachrichten

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Herausgeber v.i.S.d.P.: SEKEM, Egypt. Die Redaktion von SEKEM Insight dankt allen Korrespondenten, die an dieser Ausgabe mitgewirkt haben.

Redakteur: Bijan Kafi

Kontakt:SEKEM­Insightc/o SEKEM HoldingP.O.Box 2834, El Horreya, Heliopolis, Cairo, Egypt [email protected]

Bildnachweis: Seite 1: Maximilian Boes; 4: Evelyne Schindler; 5: SEKEM.

Keine Vervielfältigung ohne schriftliche Einwilligung des Herausgebers. Markenzeichen sind Eigentum der jeweiligen Markeninhaber.

Der Aufsichtsrat der GLS Bank hat Ulrich Walter als neuen Vorsitzenden bestimmt. Walter löst damit Paul Mackay als langjährigen Vorsitzenden des Gremiums ab. „Ich freue mich dar­auf, die GLS Bank als Bank der Zukunft mitgestalten zu können“, so Walter bei der offiziellen Stabsübergabe.

Walter ist Gründer und Geschäfts­führer des Natur kost unter nehmens Lebensbaum und bringt Erfahrungen aus unterschiedlichen Gremien und Vorständen mit, darunter als Verwaltungsratsmitglied einer Bank. Er ist seit 2011 Mitglied im Aufsichtsrat der GLS Bank.

Der Vorstand und Aufsichtsrat der GLS Bank dankten Mackay für sein langjähriges Engagement und hoben insbesondere seine geistige Offenheit und dialogischen Fähigkeiten, seine Führungsqualitäten und sein unter­nehmerisches Denken hervor. Paul Mackay hat die GLS Bank in wesentli­chen Entwicklungsphasen mitgestal­tet: er war in der Gründungsphase Geschäftsführer der GLS Bank. Seit 2004 gehörte er zum Aufsichtsrat und übernahm 2007 dessen Vorsitz. Mackay tritt von seinem Amt zurück, um sich zur Wahl für den Verwaltungsrat der Weleda AG stellen zu können.

Stellvertretender Vorsitzender ist weiterhin Axel Janitzki. Ferner gehören zu dem Gremium Konstanze Frischen, Rolf Kerler, Irene Reifenhäuser, Dr. Beatrix Tappeser sowie Prof. Götz W. Werner.

Quelle: GLS-Bank

Der neue Internetauftritt von Demeter präsentiert sich als inter­aktive Community­Webseite. In der modernen Optik des viel beachteten Demeter Journal ist eine Plattform für die Kommunikation des Demeter e.V. mit Verbrauchern, Fachwelt und Mitgliedern entstanden. „Wenn Demeter­Höfe, ­Verarbeiter, ­Hersteller und ­Händler sich gemeinsam auf der Verbandshomepage präsentieren, gestalten wir eine Marktübersicht, die beste Transparenz für den Verbraucher bewirkt. So schaffen wir Verständnis und Wertschätzung für die Biodynamische Wirtschaftsweise bei den Menschen in der Region und im deutschsprachigen Raum“, betont Vorstand Klemens Fischer.

Alle Demeter­Partner haben jetzt die Möglichkeit, ihre Betriebe auf der Seite umfassend darzustellen. Interessierte Verbraucher finden Einkaufsstätten dank einer unkom p lizierten und detail lierten Suchfunktion. Für Kon­su menten besonders interessant sind Hinter grundinfos zu Produkten sowie der Ver an staltungskalender und die Auskunftsstelle für Jobs in biodyna­mischen Arbeitszusammenhängen. Auch das Demeter Journal kann online gelesen werden und Besucher kön­nen darüber hinaus auf sämtliche Richtlinien des ältesten ökologischen Anbauverbandes schnell und bequem zugreifen.

Demeter ist neben der eigenen Plattform in verschiedenen sozia­len Netzwerken aktiv und auch bei Facebook und Twitter mit eigenen Angeboten präsent.

Quelle: Demeter

Ulrich Walter Aufsichts rats-vorsitzender der GLS-Bank

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