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SEKEMs Journal für Wirtschaſt, Kultur und Gesellschaſt in Ägypten Insight Nr. 108 - August 2011 SEKEM Insight | August 2011 | Seite 1 SEKEMs Engagement für die Bio- Landwirtschaft ist bekannt - weni- ger hingegen die Bedeutung der Tierzucht für SEKEM. Sie wird ebenfalls nach demeter-Standard durchgeführt. SEKEM ist der ein- zige demeter-zertifizierte Tier- zuchtbetrieb im Land. Artgerechte Tierhaltung ist in Ägypten noch eine Seltenheit. Ihr stehen zum einen geographische Besonderheiten entgegen. Denn es fehlt an Weiden und die kli- matischen Bedingungen machen permanente Stallhaltung notwen- dig. Doch auch kulturelle Aspekte spielen eine Rolle. Viele Ägypten- reisende kennen den Viehtrans- port durch die Wüsten des Landes, bei dem die Tiere auf einfachen Pick-Ups lebend mit zusammen- gebundenen Beiden aufeinander liegend transportiert werden. Demgegenüber fordert die deme- ter-Tierzucht ein radikales Umden- ken hinsichtlich des Verhältnisses von Tier, Farm und Mensch. Das Tier wird vom Objekt materiellen Interesses zum „Partner“ in der Gestaltung einer lebenswerten Umwelt. In dieser Ausgabe erläu- tern wir die Idee der demeter-Tier- zucht bei SEKEM. D ie moderne Tierhaltung in Ägypten leidet heute unter den- selben Problemen der intensiv betrie- benen Landwirtschaft und Tierzucht, wie sie aus anderen Ländern bekannt sind. Sie wird auch hier vorwiegend als Produktionsfaktor oder Geldanlage gesehen. Das Halten von Tieren im symbiotischen Zusammenhang mit landwirtschaftlicher Tätigkeit, also als Ergänzung zum Pflanzenbau und als selbstverständlicher Teil der Bodenerhaltung und –pflege, ist dem- gegenüber nahezu unbekannt. Daher stehen in der Regel auch nicht das Tier und seine Bedürfnisse im Mittelpunkt des Interesse des Halters, sondern vorrangig die Frage, wie durch mas- senhafte und schnelle Mast und Verkauf möglichst viel Geld mit ihnen verdient werden kann. Einzig in länd- lichen Gegenden hat die kleinbäuer- liche Form der Tierhaltung die Zeiten überdauert. Dort gilt die Kuh geradezu als „Familienmitglied“ und bewohnt oft mit den Menschen das Haus. Editorial Liebe Leserinnen, liebe Leser, Ihr Redaktionsteam Ein wichtiger Teil des Ganzen der Landwirtschaft Als einziger demeter-zertifizierter Tierzuchtbetrieb in Ägypten beschreitet SEKEM für das Land ungewöhnliche Wege artgerechter Tierhaltung und Pflegerbildung. Tierhaltung Tier, Farm und Mensch im Einklang Partnerprojekte Lebensbaum: seit 25 Jahren Partner Nachhaltigkeit SEKEM dehnt Bio- Landwirtschaft aus SEKEM finden sie im Internet auch auf: Die Rinder SEKEMs wachsen ganzjährig im Stall auf - mit viel Platz um sich auszubreiten.

SEKEM Insight 08.11 DE

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SEKEMs monatliches Journal für Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft in Ägypten. Ausgabe August 2011.

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SEKEMs Journal für Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft in ÄgyptenInsight

Nr. 108 - August 2011

SEKEM Insight | August 2011 | Seite 1

SEKEMs Engagement für die Bio-Land wirtschaft ist be kannt - weni-ger hingegen die Bedeutung der Tierzucht für SEKEM. Sie wird ebenfalls nach demeter-Standard durchgeführt. SEKEM ist der ein-zige demeter-zertifizierte Tier-zuchtbetrieb im Land.

Artgerechte Tierhaltung ist in Ägypten noch eine Seltenheit. Ihr stehen zum einen geographische Besonderheiten entgegen. Denn es fehlt an Weiden und die kli-matischen Bedingungen machen permanente Stallhaltung notwen-dig. Doch auch kulturelle Aspekte spielen eine Rolle. Viele Ägypten-reisende kennen den Viehtrans-port durch die Wüsten des Landes, bei dem die Tiere auf einfachen Pick-Ups lebend mit zusammen-gebundenen Beiden aufeinander liegend transportiert werden.

Demgegenüber fordert die deme-ter-Tierzucht ein radikales Umden-ken hinsichtlich des Verhältnisses von Tier, Farm und Mensch. Das Tier wird vom Objekt materiellen Interesses zum „Partner“ in der Gestaltung einer lebenswerten Umwelt. In dieser Ausgabe erläu-tern wir die Idee der demeter-Tier-zucht bei SEKEM.

D ie moderne Tierhaltung in Ägypten leidet heute unter den-

selben Problemen der intensiv betrie-benen Landwirtschaft und Tierzucht, wie sie aus anderen Ländern bekannt sind. Sie wird auch hier vorwiegend als Produktionsfaktor oder Geldanlage gesehen. Das Halten von Tieren im symbiotischen Zusammenhang mit landwirtschaftlicher Tätigkeit, also als Ergänzung zum Pflanzenbau und als selbstverständlicher Teil der Bodenerhaltung und –pflege, ist dem-

gegenüber nahezu unbekannt. Daher stehen in der Regel auch nicht das Tier und seine Bedürfnisse im Mittelpunkt des Interesse des Halters, sondern vorrangig die Frage, wie durch mas-senhafte und schnelle Mast und Verkauf möglichst viel Geld mit ihnen verdient werden kann. Einzig in länd-lichen Gegenden hat die kleinbäuer-liche Form der Tierhaltung die Zeiten überdauert. Dort gilt die Kuh geradezu als „Familienmitglied“ und bewohnt oft mit den Menschen das Haus.

Editorial

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Ihr Redaktionsteam

Ein wichtiger Teil des Ganzen der Landwirtschaft

Als einziger demeter-zertifizierter Tierzuchtbetrieb in Ägypten beschreitet SEKEM für das Land ungewöhnliche Wege artgerechter Tierhaltung und Pflegerbildung.

TierhaltungTier, Farm und Mensch im Einklang

PartnerprojekteLebensbaum: seit 25 Jahren Partner

NachhaltigkeitSEKEM dehnt Bio-Landwirtschaft aus

SEKEM finden sie im Internet auch auf:

Die Rinder SEKEMs wachsen ganzjährig im Stall auf - mit viel Platz um sich auszubreiten.

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Hühner laufen oft noch durch die Küchen vieler Landhäuser. Doch dort, wo sich die Massentierhaltung durch-gesetzt hat, dominieren großflächige Kuhhaltungen mit mehreren hun-dert Tieren ohne eigene Felder, über-wacht durch farmfremdes Personal und Computer. Schweinezucht spielt in Ägypten nur eine untergeordnete Rolle.

Teil des Ganzen der Landwirtschaft

Demeter-Tierhaltung ist bestrebt, Tiere im Einklang mit ihrer Umgebung (Farm und Menschen) zu betrach-ten und aufzuziehen. Durch artge-rechte Haltungsbedingungen und Fütterung mit (Demeter)-Futter sol-len sie sich gesund entwickeln. Die Tiere sind keine Objekte materiel-len Gewinninteresses sondern im buchstäblichen Sinne Partner bei der Gestaltung der Umwelt.

In SEKEM sind Tiere ein wichti-ger Teil des landwirtschaftlichen Ganzen. Mit ihrem Mist helfen sie dem Menschen bei der Fruchtbarmachung der Wüste und sorgen für die Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit. Der Mensch erhält von ihnen Milch und Fleisch. Daher versuchen SEKEMs Mitarbeiter ihren Bedürfnissen so weit wie mög-lich zu entsprechen und ihren Beitrag zu einer integrierten Landwirtschaft zu fördern und zu honorieren.

Das beginnt bereits nach der Geburt. Die Kälber aus SEKEMs 550 Tiere gro-ßer Herde aus Allgäuer Braunvieh und Holstein-Frisian-Rindern bleiben die ersten 3 Tage bei ihrer Mutter und kön-nen so viel und so oft Milch aufneh-men, wie sie wollen. So wird auch die Entwicklung der Mutter-Kind-Bindung unterstützt, die für die Kuh als soziales Herdentier wichtig ist. Die Kälber kom-men dann mit gleichaltrigen Tieren zusammen und erhalten 3 Monate lang reine Kuhmilch. Milchaustauscher ver-wendet SEKEM nicht.

Horn ein wichtiges Körperteil

Alle Tiere behalten selbstverständ-lich auch ihre Hörner. Dafür muss man ihnen immer etwas mehr Platz geben,

Wirtschaft

denn eine behornte Kuh trägt auch mal Rangkämpfe aus und verlangt einen größeren „Sicherheitsabstand“.

Alle Wiederkäuer haben Hörner oder ein Geweih. Auch für die Kuh sind die Hörner ein wichtiges Körperteil. Sie stehen im Zusammenhang mit dem Wiederkäuen, das heißt mit der Eigenschaft, aus rohem, faserrei-chem Futter, das für die andere Tiere und Menschen unverdaulich ist, sich ernähren und daraus Milch produzie-ren zu können. Man geht davon aus, dass das Enthornen sich negativ auf die Verdauung auswirkt. Hornlose Kühe sind im Verhalten dumpfer und wirken neben ihren horntragenden Artgenossinnen geradezu apathisch. Die Hörner verleihen dem Tier eine größere Sensibilität. Von Alp-Hirten ist beispielsweise bekannt, dass sich hornlose Tiere schlechter zu einer Herde formieren und leiten lassen.

Individuelle Kräutermischungen

Während in Europa Rindvieh wäh-rend des Sommers auf Weiden ent-lassen wird, ist dies in Ägypten nicht möglich. Ihr Futter muss außerdem unter Nutzung von Wassergräben oder Sprinkleranlagen angebaut werden. Sie würden durch die Beweidung zer-stört. Deshalb sind auch SEKEMs Kühe

das ganze Jahr über in einem 0,5 ha großen Stall.

Sobald die Rinder genügend Rauhfutter aufnehmen können, um daraus alle Nährstoffe zu erhalten, werden sie bis kurz vor dem Abkalben fast ausschließlich mit Grünfutter, Heu und Stroh gefüttert. So kann sich in dieser Zeit eine reiche Pansenflora ausbilden, welche die Kuh später befä-higt, aus dem Grundfutter möglichst viel Milch zu produzieren.

Jedes Tier bekommt dem Alter entsprechend täglich eine Kräutermischung, die Geruchs- und Geschmackssinn anregen und har-monisierend auf Verdauung und Stoffwechsel wirkt. Bei der Fütterung wird darauf geachtet, dass die Tiere genug Strukturfutter bekommen. Heu oder Stroh stehen immer zur freien Verfügung.

Beachtet man dies nicht und füt-tert zum Beispiel zu viel Kraftfutter, reagieren Kühe sehr empfind-lich mit Verdauungsproblemen, Frucht barkeitsstörungen oder Klauenproblemen. Dann beginnt der fatale Kreislauf von Krankheit und folgender Antibiotika- oder Hormonzugabe. Er setzt sich meist so lange fort, bis die Kuh wieder

Die Kühe SEKEMs erhalten ihrem Entwicklungsstadium entsprechend ausschließlich natürliches Futter.

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„einigermaßen beieinander“ ist und auch trächtig wird, was ja notwen-dig ist, damit sie weiterhin Milch gibt. Dieser Teufelskreis ist aus der Massentierhaltung, die zum Beispiel die auch in Ägypten beliebten Schnell-restaurants versorgt, bekannt.

Soziale Herdentiere

Zuchtstiere sind in SEKEM in der Nähe der Kühe untergebracht, so dass sich das Herdengefühl unter weibli-chen und männlichen Tieren natürlich entfalten kann. Das bringt Ruhe in die Herde, deren Tiere sich in Laufställen befinden. Dort wird kein Tier ange-bunden, so dass die Kühe ihr sozia-les Leben pflegen, sich gegenseitig lecken (Fellpflege), sich begegnen, beschnuppern, voneinander ent-fernt oder gemeinsam liegen kön-nen. Außerdem kann jede Kuh selbst bestimmen, wie viel sie fressen und saufen will, wie viel sie in der Sonne oder im Schatten stehen, liegen oder laufen möchte, was viel zu ihrem Wohlbefinden beiträgt.

Tiergesundheit ohne Medikamente

SEKEM ist bestrebt, mit mög-lichst wenig Medikamenten in der Gesunderhaltung der Tiere auszu-

Wirtschaft

kommen und Naturheilmitteln größt-möglichen Raum zu geben. Zweimal pro Woche wird der ganze Stall mit einer Lösung aus 80 effektiven Mikroorganismen (Milchsäurebildner, Hefen und Pho to synthesebakterien) gespritzt („EM“), was Fäulnisbildung, Gerüchen, Krankheitserregern sowie Fliegen und Mücken entgegenwirkt.

Weiterbildung in der Tierpflege

Abgesehen von dem Bauer, bei dem die Kuh im Haus wohnt und ihrem mate-riellen Wert nach oft höher geschätzt wird als die eigene Frau, tritt das wirt-schaftliche Interesse am Tier beson-ders in der Massentierhaltung zu Tage. Sichtbare Auswirkungen zeigen sich so auch im Umgang der Tierpfleger mit ihren Tieren. Stress auf beiden Seiten ist oft die Folge.

Das Verhalten von SEKEMs 40 Tierpflegern gegenüber den Tieren zu entwickeln, bedarf einer langfristi-gen Weiterbildungsarbeit. Die besten Erfolge hat SEKEM durch „learning by doing“ erzielt. Das heißt, dass die für die Tierzucht Verantwortlichen immer wieder bei der täglichen Arbeit im Stall sein und die Arbeiter bei den verschie-denen Tätigkeiten begleiten müssen, um dann gezielt auf sie einzuwirken. Dazu gehört beispielsweise die Übung,

nicht zu viel zu fordern und das Tier seinen eigenen Weg finden zu lassen.

“Mache der Kuh klar, was Du von ihr willst, dann wird sie es in ihrem Tempo tun. Sie soll keine Angst vor dir haben!“

Die Entfremdung von Mensch und Tier geht oft so weit, dass solche Anwei sungen mit Erstaunen aufge-nommen werden, da sie wirklich funk-tionieren! Es ist für viele Tierpfleger eine Herausforderung, die Bedürfnisse eines Tieres verstehen zu lernen, zu wissen: wenn eine Kuh brüllt, dann hat das einen Grund, den es zu finden gilt. Ein guter Pfleger lernt die Bedürfnisse der Kuh genau kennen und versteht diese mit der Zeit intuitiv zu interpre-tieren. Der Umgang mit den Tieren wird ruhiger und ausgeglichener.

Die persönliche Intensivbetreuung wird durch eine fachliche Weiterbil-dung durch eingeladene Ingenieure und Tierärzte ergänzt, welche die Tier-pfleger vor allem mit aktuellen Themen vertraut machen. Diese Trainings fin-den etwa einmal im Monat statt.

Schafhaltung

Neben der Kuhhaltung hat für SEKEM auch die Schafzucht eine Bedeutung. Bei jeder Kuhhaltung fällt viel Futter an, das SEKEMs Fettschwanzschafe gut verwerten können. Außerdem wei-den sie Feldränder ab und halten das Gras unter Bäumen kurz. So betäti-gen sie sich als „Landschaftspfleger“. SEKEM unterhält eine Schafherde im Umfang der vorhandenen Kuhherde.

Schafe sind neben Kamelen traditi-onell die Tiere der Beduinen, die auch SEKEMs Herde von 550 Tieren versor-gen. Für sie als Muslime hat das Schaf besondere Bedeutung, denn jeder erwachsene Muslim schlachtet jähr-lich am Opferfest einen Hammel in Gedenken an Ibrahims Opfer. Durch den demeter-Ansatz an den pfle-genden Auftrag des Menschen der Schöpfung gegenüber zu erinnern, wie er gerade im Islam vermittelt wird, ist ein wichtiges Ziel der Arbeit SEKEMs.

Angela Hofmann

Angela Hofmann betreut in SEKEM die demeter-Landwirtschaft und Tierhaltung

SEKEMs Schafherde wird von einem Beduinen gepflegt und gehütet.

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L ebensbaum gehörte 1985 mit dem Kauf von Kräutern und Gewürzen

nicht nur zu den ersten Abnehmern der SEKEM-Farm, sondern war der erste Exportpartner der Initiative überhaupt. Miteinander und füreinander ist die deutsch-ägyptische Allianz im Laufe der vergangenen Jahrzehnte gewach-sen. Heute bezieht das Diepholzer Unternehmen fast 80 verschie-dene Rohwaren aus Ägypten und hat gemeinsam mit SEKEM viele zukunfts-weisende Projekte umgesetzt.

Gleichklang von Überzeugungen und Ideen als Basis

1985 standen Ibrahim Abouleish und Ulrich Walter ganz am Anfang ihrer Laufbahn in einer sich gerade erst entwickelnden Bio-Branche. Die Umsätze von Lebensbaum und SEKEM waren noch gering. Doch die Visionen der führenden Persönlichkeiten der

Gegenseitiger Respekt und ein Gleichklang der Ideen

Unternehmen waren groß und wie-sen viele wichtige Parallelen auf. Die beiden Bio-Pioniere wollten – jeder auf seine Weise – den ökologischen Landbau, Umweltschutz und ethische Grundsätze miteinander verbinden.

„Ich war auf der Suche nach Erzeugern von Bio-Rohwaren, die meine Vorstellungen teilten. Mit Ibrahim Abouleish und SEKEM passte das von Anfang an wunderbar“, erklärt Walter, der Gründer und Geschäftsführer von Lebensbaum. Ulrich Walter ging es darum, dem Prinzip des „Wachstums um jeden Preis“ etwas entgegen zu setzen. Nicht der Werte vernich-tende Egoismus, sondern das gemein-same Schaffen von Werten sollte im Mittelpunkt einer vertrauensvollen und langfristigen Handelsbeziehung stehen. In Ibrahim Abouleish fand er einen Partner, mit dem er diese Ziele umsetzen konnte. Ihr Gleichklang im

Aromatische Kräuter aus ägyptischem Demeter-Anbau – mit ihnen begann im Jahr 1985 die gemeinsame Geschichte der zwei Bio-Pioniere Lebensbaum und SEKEM.

Wirtschaft

Denken ist bis heute ein verlässliches Fundament für die Handelsbeziehung von Lebensbaum und SEKEM. Und die aus der Zusammenarbeit resultie-rende Planungssicherheit für beide Unternehmen hat in vielen Fällen erst dafür gesorgt, dass Wachstum und die Umsetzung von neuen Vorhaben möglich wurden, von denen heute viele Menschen profitieren: Das sind vor allem die sicheren Arbeitsplätze sowie die sozialen und ökologischen Projekte auf beiden Seiten.

Neue Impulse durch internationale Netzwerke

Lebensbaum und SEKEM sind durch Ein- und Verkauf ihrer Produkte seit Langem in den weltweiten Bio-Handel eingebunden. Sie erleben dadurch ständig neue Herausforderungen und treffen dabei auf visionäre Erzeuger, welche die gleichen Ziele haben, wie sie. Gemeinsam gründeten sie mit weiteren SEKEM-Partnern deswe-gen vor einigen Jahren das internati-onale Netzwerk IAP – „Internationale Gemeinschaft für Partnerschaft in Ökologie und Handel“. Es bringt Menschen von mehreren Kontinenten und aller Tätigkeitsbereiche entlang der Kette der Wertschöpfung zusam-men. Die Teilnehmer profitieren vom intensiven Erfahrungsaustausch und der ganzheitlichen Auseinandersetzung mit allen wichti-gen Themen rund um die Produktion und den Handel mit Bio-Produkten.

„Im internationalen Kontext gibt es für Ibrahim Abouleish aber nicht nur das Geschäftliche. Er engagiert sich neben seiner Arbeit mit enormer Energie für die kulturelle Völkerverständigung – zwischen Deutschland/Österreich und Ägypten, zwischen muslimischen und christlichen Menschen,“ sagt Ulrich

Helmy Abouleish und Ulrich Walter, Geschäftsführer der Ulrich Walter GmbH, mit Mitarbeitern SEKEMs.

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Walter voller Anerkennung. Für die-sen außergewöhnlichen Einsatz wurde Abouleish 2008 auf seine Initiative hin mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. „Die Visionen von Ibrahim Abouleish, sein Mut und seine Erfahrungen inspirieren und spor-nen an, neue Wege zu gehen. In der langjährigen Zusammenarbeit und durch die enge Freundschaft konnte ich vielfach erleben, welche positi-ven Entwicklungen durch ihn in Gang gesetzt wurden“.

Gemeinsame Qualitätsarbeit sichert wirtschaftliches Fortkommen

Wer in einem zunehmend umkämpf-ten Bio-Markt an der Spitze stehen möchte, muss seinen Kunden beste Produkt-Qualität bieten. Deswegen gehört Qualitätsarbeit für SEKEM und Lebensbaum seit vielen Jahren zu den zentralen gemeinsamen Anliegen. Lebensbaum steuert vor allem umfangreiches Wissen zum Markt und zu Kundenwünschen bei. SEKEM hat profunde Anbauerfahrungen vorzu-weisen. Beide zusammen kümmern sich um das richtige Saatgutwahl und die Weiterentwicklung von Analysemethoden, die zum Beispiel der Feststellung von Inhaltsstoffen und ihres Gehalts dienen. So können Anbau und die Nachernte-Verarbeitung sehr differenziert betrachtet, bewertet und optimiert werden.

SEKEM liefert heute rund 80 ver-schiedene Rohwaren an Lebensbaum. Dabei reicht die Palette von Anis über Kümmel und Knoblauch bis hin zu Pfefferminze und Zwiebel.

Die Rohwaren werden in verschie-denen Vermahlungs- und Verarbei-tungsgraden angeliefert: von der ganzen Saat (z.B. Kümmel) bis hin zu Pulver (z.B. bei Knoblauch). Die SEKEM-Kräuter und -Gewürze durch-laufen mehrere Qualitätsprüfungen, bevor sie zur Verarbeitung freigege-ben werden. Sie finden breiten Einsatz in Lebensbaum-Produkten zum Beispiel in Mono-Tees und -Gewürzen sowie in vielen Mischungen.

Neue Produkte 2011

Die konstruktive Zusammenarbeit fand nun mit der gemeinsamen Entwicklung der ersten Würz-mischungen ihren Höhepunkt: 2011 wurden vier Produkte der Serie

„Orientalische Genussmomente“ vor-gestellt und werden heute auf dem deutschen Markt verkauft. Ihre Qualität und Authentizität über-zeugen Händler wie Kunden. Jüngst erst lobten Tester in einer renom-mierten deutschen Zeitschrift die Produkte: „Vier wunderbar kompo-nierte Würzmischungen – und sogar in Bio-Qualität mit Demeter-Siegel...“ Ein Extra-Lob gab es außerdem für das Qualitätskonzept: „Bei allen Gewürzen hat mich die Intensität der Mischung überrascht – und das ohne Geschmacksverstärker.“

Eine bessere Bestätigung für das gemeinsame Tun gibt es kaum. Lebensbaum möchte deswegen auch künftig an ihm festhalten, denn part-nerschaftlich geprägtes wirtschaftli-ches Handeln im Einklang mit Natur und Mensch ist das derzeit einzige wirklich zukunftsfähige Modell.

Alexandra Buley-Kandzi

Alexandra Buley-Kandzi betreut die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei der Ulrich Walter GmbH.

Wirtschaft

Nachhaltigkeitsbericht 2010: SEKEM dehnt Bio-Landwirtschaft aus

S EKEMs Bericht über nachhal-tige Entwicklung wurde am 3.

September veröffentlicht und steht zum Download auf www.sekem.com bereit. Der Bericht fasst die wichtigsten Entwicklungen der Initiative im Bereich des nachhaltigen Wirtschaftens im Jahr 2010 zusammen.

Im vergangenen Jahr setzte SEKEM den Weg zu einem Ausbau der nach-haltigen Landwirtschaft in Ägypten durch die aufwändige Entwicklung von Wüstenböden im Sinai, in Bahareya und Minya fort. Diese Aktivitäten sol-len die eigene Entwicklung durch größere Versorgungssicherheit und Produktqualität sichern. Bis 2010 hatte die Initiative insgesamt 1.628 Feddan (684 ha) Wüste urbar gemacht, 86% davon waren neu erschlossen.

SEKEM setzte auch die Verbes-serung der eigenen landwirtschaftli-chen Praxis fort. Eine Partnerschaft mit zwei dänischen Unternehmen ermöglichte die Gründung der Firma „Predators“. Studien zu verbreite-ten Pflanzenschädlingen auf ägyp-tischem Ackerland gingen dem Joint Venture voraus. Predators stellt nütz-liche Mikroorganismen her, die eine effektive Alternative zu schädlichen Pestiziden darstellen. SEKEM setzt sie auf dem Sinai und der Adleya-Farm in der Kartoffel- und Tomatenproduktion auf rund 140 Feddan (58 ha) ein.

Der kulturelle Aspekt der Landwirt-schaft ist eine zentrale Säule der SEKEM-Idee, die das Verhältnis des Menschen zur Natur umfassend gestal ten möchte. 2010 konnte die Kunstschule der Heliopolis Akademie das erste Eurythmie-Diplom an einen ägyptischen Studenten vergeben. Eurythmie spielt eine bedeutende Rolle in der persönlichkeitsorientier-ten Gestaltung der Arbeitswelt. Sie schärft unter anderem die Sinne, denen bei der Arbeit mit der Natur besondere Bedeutung zukommt.

Anne Mordhorst

SEKEM können sie auch besuchen: www.sekem-reisen.de www.aventerra.de

Mehr Informationen:http://www.lebensbaum.de!

Dr. Ibrahim Abouleish und Ulrich Walter bei der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes.

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D r. Ibrahim Abouleish erhält den diesjährigen B.A.U.M.-

Umweltpreis. Mit dem Preis zeich-net der Bundesdeutsche Arbeitskreis für Umweltbewusstes Management (B.A.U.M.) e.V. seit 1993 langjähri-ges herausragendes Engagement für Umweltschutz und nachhal-tige Entwicklung in verschiedenen Kategorien aus.

Dr. Ibrahim Abouleish erhält den Preis für seine mehr als 35jährige Pioniertätigkeit zur Förderung nach-haltigen Wirtschaftens in Ägypten und anderen Ländern. Vonseiten B.A.U.M.s heißt es dazu „Seit Gründung der Initiative SEKEM im Jahr 1977 hat sich Prof. Dr. Abouleish zum Ziel gesetzt, nachhaltige Entwicklung im Nahen Osten zu fördern. Heute umfasst die SEKEM Group zum einen diverse Wirtschaftsbetriebe von der landwirtschaftlichen Produktion, Heil-

Dr. Ibrahim Abouleish erhält B.A.U.M.-Umweltpreis

pflanzen anbau und -verarbeitung und der Vermarktung von Frisch- und Trockenprodukten, Konfektionierung von Kleidung aus eigener Baumwolle und das Betreiben einer Kette von Naturkostläden. Zum anderen sind ver-schiedene Non-Profit- Organisationen und Stiftungen unter dem Dach von SEKEM vereint.“

Weitere Preise gehen in diesem Jahr an Harry J. M. Brouwer (Unilever Deutschland GmbH), Dr. Martin Viessmann (Viessmann Werke GmbH & Co. KG), Ralf Lokay (Druckerei Lokay e. K.), Jörg Weber (ECOreporter.de), Benjamin Adrion (Viva con Agua de St. Pauli e. V.) und Prof. Dr. Claudia Kemfert (Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung der Hertie School of Governance).

Alle Preisträger werden persön-lich anwesend sein, um die Preise entgegen zu nehmen. In kurzen

Preisverleihung findet am 23. September durch Umweltminister Röttgen und Hamburgs Ersten Bürgermeister Scholz am Flughafen Hamburg statt.

Wirtschaft

Interviews mit bekannten Vertretern unternehmerischen Engagements für Nachhaltigkeit wie Dr. Michael Otto, dem Aufsichtsratsvorsitzenden der Otto Group, Ulrich Walter, dem Gründer und Geschäftsführer der Ulrich Walter Lebensbaum GmbH und langjährigem Partner SEKEMs, Jürgen Schmidt, Sprecher des memo-Vorstan-des und weiteren werden sie nach der Preisübergabe über ihre Aktivitäten berichten.

Wie bereits in den Vorjahren ist die diesjährige Preisverleihung am 23. September 2011 in die zweitä-gige B.A.U.M.-Jahrestagung einge-bettet, die im Rahmen von „Hamburg Umwelthauptstadt Europas 2011“ am 22. und 23. September in der Hansestadt stattfindet. Unter dem Motto „Der gesellschaftli-chen Verantwortung gerecht wer-den! Erfolgsfaktor Nachhaltigkeit“ werden sich rund 300 Experten aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Medien über die Potenziale des nach-haltigen Wirtschaftens austauschen. Umweltminister Dr. Norbert Röttgen und Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz werden die Preise am 23. September gemeinsam mit dem B.A.U.M.-Vorstand überreichen.

Der Bundesdeutsche Arbeitskreis für Umweltbewusstes Management (B.A.U.M.) e. V. sensibilisiert seit über 26 Jahren Unternehmen, Kommunen und Organisationen für die Chancen des vorsorgenden Umweltschutzes und nachhaltigen Wirtschaftens und unterstützt sie bei der Realisierung.

Quelle: B.A.U.M.

Mehr Informationen:http://www.baumev.de!

Verleihung des B.A.U.M.-Umweltpreises 2010 unter anderem an Thomas Jorberg und die GLS-Bank.

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Impressionen aus SEKEM

W as hat das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland mit SEKEM zu tun? Viel! Nach der ägyptischen Revolution vom vergangenen Januar, deren Nachwehen noch immer anhalten, ist der Diskussionsbedarf unter Ägyptern größer als je zuvor. In Cafés und Restaurants bilden sich

Diskussionsgruppen und besonders junge Ägypter schließen sich begeistert Bürgergruppen an, um gemein-sam Pläne zu entwickeln, wie das zukünftige Ägypten durch sie mitgestaltet werden kann.

Auch in SEKEM ist der Gesprächsbedarf unter den Mitarbeitern groß. Bereits seit Jahren dient der Montagnachmittag dem gemeinsamen Austausch unter ihnen und mit der Geschäftsleitung. Im Rahmen der etwa einstündigen Veranstaltung wurde in den vergangenen Monaten auch die Frage der ägyptischen Verfassung diskutiert. Das deutsche Grundgesetz diente in seiner arabischen Fassung als Gesprächsgrundlage und positives Beispiel und wurde dazu auch an die Mitarbeiter verteilt.

Impressionen

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Dr. Ibrahim Abouleish wird am Montag, 26.09. um 19 Uhr in Wien zum Thema nachhaltiger Entwicklung in Ägypten sprechen. Der Vortrag findet im Rahmen der BIO-AUSTRIA Informationsoffensive „Wir schauen aufs Ganze“ statt. BIO AUSTRIA, die Organisation der österreichischen Biobäuerinnen und Biobauern, lädt im Anschluss an den Vortrag zu einem

Empfang in die Ovalhalle.

SEKEM wird außerdem mit einem Stand auf der BIO AUSTRIA-Messe vertreten sein.

BIO AUSTRIA ist die österreichi-sche Organisation der Bio-Bauern und ein Bio-Netzwerk. In BIO AUSTRIA haben sich Biobauer zu einer Wertegemeinschaft auf der Grundlage der Werte Ökologie, Würde der Tiere, Forschung und Innovation, faire Preise, und biobäuerliche Lebensmittelkultur zusammengefunden.

Um Anmeldung für den Vortrag wird gebeten unter: [email protected].

Das Diepholzer Naturkostunter-nehmen und langjähriger Partner SEKEMs Ulrich Walter GmbH hat im Juli den zweiten Preis im Branchenwettbewerb „Ideenfeuer 2011“ gewonnen. Der Preis würdigt die herausragende Nachhaltigkeitsstrategie des Bio-Spezialisten für Kaffee, Tee und Gewürze als besonders zukunftsfähig. Sie bindet die Lebensbaum-Mitarbeiter ein und stellt sie in den Mittelpunkt.

„Vorbildlich“, lobte die fünfköpfige Jury, die sich aus Experten unabhängiger Forschungs- und Beratungsinstitute in den Bereichen Marketing, Produktion und Organisationsentwicklung zusammensetzt.

„Seit über 30 Jahren setzen wir kon-sequent auf Bioqualität, Umweltschutz und soziale Verantwortung. Es freut mich ungemein, dass dieses nach-haltige Geschäftsmodell jetzt mit dem Ideenfeuer-Preis ausgezeichnet wurde“, erklärt Ulrich Walter.

„Ideenfeuer 2011“ zeichnet beson-ders innovative Unternehmen der Agrar- und Ernährungswirtschaft aus Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen aus und will so zeigen, dass diese Firmen im Nordwesten zu den besten in Europa und weltweit gehö-ren. Der Wettbewerb wird von den Landesregierungen Niedersachsens und Nordrhein-Westfalens unterstützt und von führenden Verbänden im ländlichen Raum gesponsert.

Quelle: Lebensbaum

Dr. Ibrahim Abouleish spricht bei BIO-AUSTRIA

Kurznachrichten

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Herausgeber v.i.S.d.P.: SEKEM, Egypt. Die Redaktion von SEKEM Insight dankt allen Korrespondenten, die an dieser Ausgabe mitgewirkt haben.

Redakteur: Bijan Kafi

Kontakt:SEKEM-Insightc/o SEKEM HoldingP.O.Box 2834, El Horreya, Heliopolis, Cairo, Egypt [email protected]

Bildnachweis: 1: Bijan Kafi; 2: Michiel Wijnberg; 3, 5: SEKEM; 4: Ulrich Walter GmbH

Keine Vervielfältigung ohne schriftliche Einwilligung des Herausgebers. Markenzeichen sind Eigentum der jeweiligen Markeninhaber.

Lebensbaum gewinnt Preis im Branchenwettbewerb

70 Teilnehmer aus Politik, Wirtschaft sowie Zivilgesellschaft und aus 13 afri-kanischen Nationen trafen sich kürz-lich in der nigerianischen Hauptstadt Abuja, um über die Einführung rege-nerativer Energien und die damit ver-bundene Rolle von Frauen zu beraten. Die Veranstaltungen des World Future

Council, in dem sich auch SEKEM enga-giert, haben das Ziel, die politischen Rahmenbedingungen im Bereich der erneuerbaren Energien zu verbes-sern. Besprochen wurden Aspekte der Technologie, Projektentwicklung und Finanzierung sowie Möglichkeiten, die ölbasierte Entwicklung ganz zu über-springen. Ein „solar-powered Public Viewing“ des Frauen-Fußball WM Spiels Deutschland gegen Nigeria run-dete die Veranstaltung ab.

Bis heute haben wenige afrikani-sche Frauen Zugang zu Strom. Etwa 70% der Haushalte in den ländli-chen Regionen Nigerias verwendet Brennholz zum Kochen. In Afrika for-dert das Kochen mit Feuerholz jedes Jahr 400.000 Tote. Frauen haben dort weniger Zugang zu Energie, sie nut-zen sie anders als Männer und können die Energieproduktion weniger beein-flussen. Dabei kann der Zugang zu Energiedienstleistungen den sozialen, ökonomischen und politischen Status von Frauen enorm erhöhen, zum Beispiel indem sich Zeit und Aufwand verringern, die sie für Hausarbeit auf-wenden müssen. Elizabeth Thabethe, stellvertretende Wirtschaftsministerin Süd-Afrikas, forderte: „Frauen sollten die Energie-Revolution anführen.“

Quelle: WFC

Wichtige Rolle der Frau im Klimawandel

Mehr Informationen:http://www.worldfuturecouncil.org!

Mehr Informationen:http://www.mqw.at/de/programm/detail/?event_id=6502

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