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SEKEMs Journal für Wirtschaſt, Gesellschaſt, Kultur und Ökologie in Ägypten Insight Nr. 120 - September 2012 SEKEM Insight | September 2012 | Seite 1 Liebe Leserinnen, liebe Leser, es tut sich viel in der Bildung in SEKEM in diesem Monat. Nicht nur steht die Eröffnung der Heliopo- lis Universität unmittelbar bevor. Auch die SEKEM Schule, an der jetzt das neue Schuljahr beginnt, ist jetzt zur Musterschule erklärt worden. Im Rahmen des EU-finan- zierten Projekt EduCamp werden Schulen mit modernen Lehrmate- rialien ausgestattet und Lehrer in zeitgemäßen Lehrmethoden fort- gebildet. Mehr dazu lesen Sie in unserem Eröffnungsartikel. Dank des tatkräftigen Einsatzes des Schweizer SEKEM-Förderver- eins konnte jetzt eine große Fracht gen Alexandria auf Reisen gehen: ein Tischler hat dem Förderver- ein eine vollständige, nicht mehr benötigte Tischlereiausstattung preiswert überlassen. Durch den großen Einsatz der Vereinsmit- glieder, über den wir Sie in unse- ren Impressionen in diesem Monat informieren, konnte die Ausstat- tung jetzt, gut in einem Container verpackt, auf die Reise geschickt werden. In einem ausführlichen Artikel in der kommenden Aus- gabe lesen Sie in Wort und Bild, wie es zu dem erstaunlichen Pro- jekt kam - und was es in SEKEM Gutes bewirkt. I n dem Projekt EduCamp, an dem die SEKEM Stiftung für Entwicklung teil- nimmt und das von der Europäischen Union gefördert wird, geht es um die Verbesserung der Ausbildung an ägyptischen Staatsschulen für die Klassenstufen fünf bis neun. Denn noch immer drängen sich in vielen ägyptischen Schulen zum Beispiel bis zu 60 Kinder in einem Klassenraum. Die Qualität der Betreuung lässt gene- rell zu Wünschen übrig und die Lehr- methoden beschränken sich oft auf Frontalunterricht und den Einsatz des Schulbuches. Zusätzliche Materialien finden kaum Anwendung. An der Verbesserung dieser Situation mitzuwirken, haben sich das EduCamp-Projekt und SEKEM zur Aufgabe gemacht. Basierend auf dem staatlichen Lehrplan hat ein Team von internationalen Experten insgesamt Editorial Ihr Redaktionsteam SEKEM Schule wird EduCamp-Piloteinrichtung Seit Oktober 2010 sind Heliopolis Universität und das RCE Kairo, das von der SEKEM Stiftung für Entwicklung verwaltet wird, an dem EU-Projekt EduCamp beteiligt. Jetzt wird auch die SEKEM Schule zur „Modellschule“. SEKEM Schule Einrichtung wird EduCamp-Pilotschule Fördervereine Wie sie die Universität unterstützen Berufsbildung SEKEM-Schüler wird Azubi des Jahres SEKEM finden sie im Internet auch auf: Ein Lehrer der SEKEM Schule nimmt mit Schülern und Schülerinnen am EduCamp-Projekt teil.

SEKEM Insight 09.12 DE

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SEKEMs monatliches Journal für Wirtschaft, Gesellschaft, Kultur und Ökologie in Ägypten.

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SEKEMs Journal für Wirtschaft, Gesellschaft, Kultur und Ökologie in Ägypten

InsightNr. 120 - September 2012

SEKEM Insight | September 2012 | Seite 1

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

es tut sich viel in der Bildung in SEKEM in diesem Monat. Nicht nur steht die Eröffnung der Heliopo-lis Universität unmittelbar bevor. Auch die SEKEM Schule, an der jetzt das neue Schuljahr beginnt, ist jetzt zur Musterschule erklärt worden. Im Rahmen des EU-finan-zierten Projekt EduCamp werden Schulen mit modernen Lehrmate-rialien ausgestattet und Lehrer in zeitgemäßen Lehrmethoden fort-gebildet. Mehr dazu lesen Sie in unserem Eröffnungsartikel.

Dank des tatkräftigen Einsatzes des Schweizer SEKEM-Förderver-eins konnte jetzt eine große Fracht gen Alexandria auf Reisen gehen: ein Tischler hat dem Förderver-ein eine vollständige, nicht mehr benötigte Tischlereiausstattung preiswert überlassen. Durch den großen Einsatz der Vereinsmit-glieder, über den wir Sie in unse-ren Impressionen in diesem Monat informieren, konnte die Ausstat-tung jetzt, gut in einem Container verpackt, auf die Reise geschickt werden. In einem ausführlichen Artikel in der kommenden Aus-gabe lesen Sie in Wort und Bild, wie es zu dem erstaunlichen Pro-jekt kam - und was es in SEKEM Gutes bewirkt.

I n dem Projekt EduCamp, an dem die SEKEM Stiftung für Entwicklung teil­

nimmt und das von der Europäischen Union gefördert wird, geht es um die Verbesserung der Ausbildung an ägyptischen Staatsschulen für die Klassenstufen fünf bis neun. Denn noch immer drängen sich in vielen ägyptischen Schulen zum Beispiel bis zu 60 Kinder in einem Klassenraum. Die Qualität der Betreuung lässt gene­

rell zu Wünschen übrig und die Lehr­methoden beschränken sich oft auf Frontalunterricht und den Einsatz des Schulbuches. Zusätzliche Materialien finden kaum Anwendung.

An der Verbesserung dieser Situation mitzuwirken, haben sich das EduCamp­Projekt und SEKEM zur Aufgabe gemacht. Basierend auf dem staatlichen Lehrplan hat ein Team von internationalen Experten insgesamt

Editorial

Ihr Redaktionsteam

SEKEM Schule wird EduCamp-Piloteinrichtung

Seit Oktober 2010 sind Heliopolis Universität und das RCE Kairo, das von der SEKEM Stiftung für Entwicklung verwaltet wird, an dem EU-Projekt EduCamp beteiligt. Jetzt wird auch die SEKEM Schule zur „Modellschule“.

SEKEM SchuleEinrichtung wird EduCamp-Pilotschule

FördervereineWie sie die Universität unterstützen

BerufsbildungSEKEM-Schüler wird Azubi des Jahres

SEKEM finden sie im Internet auch auf:

Ein Lehrer der SEKEM Schule nimmt mit Schülern und Schülerinnen am EduCamp-Projekt teil.

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270 praxisorientierte Unter richts­ak ti vi tä ten zur Anwendung entwi­ckelt, die sich auf die Themenbereiche Wasser, Energie, Landwirtschaft und Biodiversität konzentrieren. Die Heliopolis Universität hat etwa 40 Aktivitäten zum Thema Landwirtschaft beigesteuert. Die Aktivitäten beste­hen aus Experimenten, Debatten, Exkursionen und Spielen, die ohne großen Materialaufwand eingesetzt werden können und so den Unterricht bereichern und aktiver gestalten.

Gute Materialien verbreiten

Um die neuen Materialien möglichst weit zu verbreiten, werden außerdem an sieben ägyptischen Universitäten Lehrer wei ter bildungszentren einge­richtet. Hier werden Lehrer geschult, die entwickelten Materialien päda­gogisch sinnvoll in den Unterricht zu integrieren. Auch an der Heliopolis Universität wird ein solches Zentrum entstehen. Die Uni ver sitätsmitarbeiter, die später in den Zentren arbeiten werden, erhalten zunächst durch ein Ausbildungs programm eine Schulung. Die letzte Trainingseinheit im Bereich Landwirtschaft fand vom 2. bis 7. September in Portugal statt. An der Ausbildung nahmen drei Lehrer der SEKEM Schule sowie ein Mitarbeiter der Heliopolis Universität teil.

In Vorbereitung auf das Training haben 23 Schüler der Klassen 5 und 6 nun die Aktivität “Osten? Westen? Zu Hause ist am Besten!” ausprobiert. Dabei wird den Kindern am Beispiel eines Apfels der Vorteil von einhei­mischen gegenüber importierten Produkten deutlich gemacht.

Zunächst werden alle Stationen, die der Apfel vom Bauern bis zum Konsumenten durchläuft, aufgeführt. Der Apfel wandert dann durch die mit Wasserfarbe bemalten Hände der Kinder und wird so auf seiner langen Reise immer bunter. “Wir können den Kindern durch diese einfache Übung die ökologische Transportbilanz von Lebensmitteln erklären. Ihnen wird klar, warum importierte Produkte teurer sind, und am Ende möchte natürlich keiner den dreckigen Apfel, sondern lieber den sauberen”, erläu­tert Bianca Fliss, die das Projekt für SEKEM koordiniert.

In Vorbereitung auf das nächste Training sollen in den kommenden Wochen noch weitere Aktivitäten getestet werden. Das Feedback der

„kleinen Experten“ wird dann mit in den Trainingsplan für das kommende Training einfließen.

Bianca Fliss

Wirtschaft

Mehr Informationen:http://www.die­bessere­agrarpolitik.de!

„ Landwirte sind Gestalter und Nutzer von Ökosystemen“ – so Stephan Illi

vom Demeter­Vorstand Deutschland. „Sie tragen besondere Verantwortung, aber auch besondere Lasten, wenn sie sich um Naturschutzaspekte oder soziale Landwirtschaft küm­mern.“ Wenn ein Landwirt weniger intensiv wirtschaftet, dafür aber für Vielfalt in der Flur sorgt oder Kinder an gesunde Ernährung heran führt, dann werde das bisher kaum hono­riert. Im Gegenteil: „Für die Folgen industrieller Landwirtschaft bezah­len entweder die Gesellschaft, z.B. für Extra­Maßnahmen zu Biodiversität oder den Hochwasserschutz, oder sogar kommende Generationen. Das verschafft den nach industriellen Maßstäben wirtschaftenden Betrieben auch noch Wettbewerbsvorteile.

Damit sich das ändert, fordert ein Bündnis aus 32 deutschen Verbänden­ darunter Demeter ­ eine Umkehr in der EU­Agrarpolitik: Sie müsse „gesell­schaftsfähig werden“ heißt es im Titel der kürzlich veröffentlichten Broschüre, die ausführlich die aktu­ellen Vorschläge der EU­Kommission zur Agrarreform ab 2014 kommentiert. Und das heißt nicht nur „öffentliches Geld nur für öffentliche Leistungen“, also Direktzahlungen nur für „grüne“ Maßnahmen, erheblich stärker als vor­gesehen auszubauen. Das heißt auch, Verträglichkeit der EU­Agrarpolitik für Bauern in der Dritten Welt.

Letztlich müsse auch der Ökolandbau besser gefördert wer­den, so Illi, denn insgesamt müsse die Landwirtschaft „ökologischer, und bäuerlicher, fairer und bienen­freundlicher werden, wenn sie auch in Zukunft unsere Ernährung und den Erhalt unserer Umwelt gewährleisten soll. Ökobauern wie unsere biodyna­mischen sind hierin vorbildlich.“

Renée Herrnkind, Demeter

Demeter: EU soll Landwirtschaft fördern, die öffentliche Güter pflegt

Mehr Informationen:http://www.educamp.edu!

Kindern wird spielerisch an farbigen Äpfeln der Vorteil einheimischer Produkte vermittelt.

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Wirtschaft

A ls erste Firma Ägyptens hat ISIS einen neuen Service auf der firme­

neigenen Website veröffentlicht, mit welchem die Kunden ihr Produkt im Detail kennenlernen können. Von den Farmen, von welchen das Rohmaterial kommt, über den Produktionszyklus, das Produktionsdatum, den Nähr stoff­gehalt bis hin zum Endprodukt erhält der Kunde so einfach und schnell transparenten Zugriff auf Hin ter grund­in for mationen zu seinem Produkt.

Volle Produkttransparenz für Kunden

„Wir möchten Transparenz schaf­fen und dem Kunden die Möglichkeit geben, sein Produkt und die Herstellung von diesem ohne großen Aufwand zu erfahren“, sagt Thomas Abouleish, Leiter des Bereichs der Neuen Medien, E­Marketing und Kundenservice.

Um dem Kunden diesen Service so einfach wie möglich zu gestalten, kann dieser direkt über seinen Webbrowser auf die Website www.isisorganic.com/trace zu dem Service gelangen, oder aber mithilfe seines Mobiltelefons einen Code auf seinem Produkt scan­nen. Auf der Website kann der Kunde dann die individuelle Chargennummer seines Produktes angeben und so die Daten zu diesem abrufen.

„Wir haben uns die Frage gestellt, was wir gerne über die Nahrungsmittel wissen würden, bevor wir diese kon­sumieren, und sind bei der Frage der Herstellung und der Transparenz

angelangt. Des Weiteren war uns sehr wichtig, dass dieser Service nicht nur Transparenz schafft und Information liefert, sondern auch von der Bedienung für den Kunden möglichst einfach ist und gleichzei­tig mit der Komplexität der knapp 200 Produkte der Firma und den über 1.500 Inhaltstoffen und über 600 Farmen umgehen kann!“, so Thomas Abouleish. „Dies wäre ohne ein starkes Team, welches die Idee mit Praxiskenntnis und viel Erfahrung umsetzt, nicht möglich gewesen“.

Entwicklung des neuen Werkzeugs durch SEKEM-Mitarbeiter

Die gesamte Entwicklung wurde von einem Team von SEKEM und ISIS Mitarbeitern durchgeführt und soll kontinuierlich weiterentwickelt wer­den um den Prozess noch einfacher zu gestalten und noch mehr Information zur Verfügung zu stellen.

Zunächst wurden Milch­ und Dattel pro duk te in ISITRACE erfasst. Innerhalb der nächsten Monate sol­len alle knapp 200 ISIS­Produkte fol­gen. „Wir sind noch lange nicht fertig mit dem, was wir uns vorgenommen haben, freuen uns aber sehr, dass wir diesen Schritt gegangen und nun als erster Anbieter Ägyptens online sind“, so Abouleish.

Thomas Abouleish

SEKEMs Firma ISIS startet ISITRACE für die Produktrückverfolgung

Mehr Informationen:http://www.isisorganic.com/trace!

Mehr Informationen:http://http://www.demeter.de/Verbraucher/aktuell/demeter­marketingtagung­mit­zukunftsimpulsen­spannenden­themen­und­hochkarätigen­referenten

!

D ie 3. Demeter­Marketingtagung wird unter der Fragestellung „Was

bringt Demeter in die Zukunft?“ dem­nächst inspirierende Referenten, spannende Gesprächsrunden und Gelegenheiten zu Gedankenaustausch und zum Netzwerken. Sie findet am 24. und 25. Oktober in Darmstadt statt. Anmeldungen sind direkt über Demeter möglich. Ein Großteil der von SEKEM produzierten Produkte sind Demeter­zertifiziert.

Nach dem Auftakt durch den Autor Sebastian Gronbach wird es in einer Talkrunde um das Thema Generationswechsel in der Bio­Branche gehen. Der Unternehmer Florian Junge (Jungebad), der Demeter­Landwirt Thomas Schmid von der Hofgemeinschaft Heggelbachhof, Biographieberater Walter Seyffer sowie die Bio­Pionierin Hilde Fauland Weckmann (Berlin), Lukas Nossol von Großhändler dennree und Pascal Stolecki vom Demeter­Aktiv­Partner Naturkost Schwarz erlauben Einblick in Prozesse des Wandels. Am Donnerstag folgen dann Impulsvorträge und Diskussionen zu „Demeter 2.0“, der Zukunft der Kommunikation mit Christoph Harrach (KarmaKonsum), Jens Heisterkamp (info3 und WIR), Franz Berno Breitruck (attempto GmbH und www.bio123.de.). Um den Handel wird es im Gespräch mit Achim Wagner und Ronald Harter (Biomammut GmbH), Thomas Gutberlet (tegut… Gutberlet Stiftung & Co.), Sascha Damaschun (Bodan GmbH), Martin Hollerbach (Dottenfelderhof), Klaus Fickert (Edeka Südwest GmbH) gehen. „Wie isst die Zukunft?“ fragt dann Zukunftsforscherin Anja Kirig. Sie wird Kundengruppen der Zukunft und deren Blickwinkel auf Lebensstil und Einkaufsverhalten vorstellen.

Renée Herrnkind

Demeter-Tagung für Marketing will neue Impulse setzen

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I m kommenden Oktober wird die Heliopolis Universität auf dem

vorhandenen Gelände der bereits bestehenden Heliopolis Akademie für Nachhaltigkeit und der SEKEM Hauptverwaltung ihren Betrieb auf­nehmen. Der Studienbetrieb wird mit etwa 200 Studenten und Studentinnen beginnen.

Schwerpunkt „Core Programme“

Das Studium Fundamentale (Core Programme) wird gleichsam das Herzstück aller Studienprogramme bilden und passt den bereits an den mittelalterlichen europäi­schen Universitäten etablierten Gedanken eines breit angelegten Querschnittsstudiums an die heutige Zeit und ihre Bedürfnisse an.

Die Kosten für die Entwicklung und Umsetzung dieses Studium Fundamentales belaufen sich insge­samt auf rund 670.000 Euro. Die euro­

päischen Vereine wollen dazu einen möglichst großen Beitrag leisten.

Stiftungspartnerschaft mit der GLS-Bank

SEKEM und die Fördervereine wer­den in ihren Bemühungen von der deutschen GLS­Bank maßgeblich unterstützt. Die Gespräche mit dem Finanzunternehmen sind bereits so weit gediehen, dass die Aufbringung von Fördermitteln in zwei Schritten erfolgen kann. Den ersten Schritt haben die deutschen SEKEM­Freunde bereits gemacht: der deutsche Verein hat bei der GLS­Bank ein zinsgünsti­ges Darlehen von Euro 300.000,­­ auf­genommen. Diesen Betrag wird die Heliopolis Universität demnächst für das Studium Fundamentale zweckge­

bunden erhalten. Der deutsche Verein wird das Darlehen bis 2017 aus den laufenden Spenden tilgen und sam­melt gleichzeitig GLS­Bürgschaften bis maximal 3.000 Euro, um damit die Darlehensaufnahme abzusichern. Die Bürgschaften würden von der GLS­Bank nur in Anspruch genommen werden, sollte der deutsche Verein zahlungsunfähig werden.

Als zweiter Schritt wird dann ab Herbst eine Spendenkampagne gestartet, an der sich alle europä­ischen SEKEM­Vereine beteiligen. Dafür werden Menschen gesucht, die bereit sind beispielsweise über fünf Jahre hinweg monatlich 30 Euro, also insgesamt 1.800 Euro (= 60 x 30) zu spenden. Im Falle einer derartigen Zusage, zahlt die GLS­Bank sofort die Euro 1.800,­­ an SEKEM aus. Die Abrechnung läuft über den deutschen Verein, der auch die GLS­Zinsen von 2,9 % übernimmt.

Für die Mitglieder des österreichi­schen Vereins bedeutet dies keiner­lei bürokratische Schwierigkeit. Unser Verein besorgt die Abwicklung mit dem deutschen Verein und der GLS­Bank. Damit ist gewährleistet, dass alle österreichischen Spenden steuer­lich abgesetzt werden können. Auch der österreichische Verein hat sich vor­genommen, etwa 50.000 bis 100.000 Euro selbst aufzubringen. Unsere Bitte ergeht daher an die Leser von SEKEM Insight und Unterstützer SEKEMs, sich an der Spendenaktion zu beteili­gen und auch für Spenden im eigenen Umfeld zu werben.

Hermann Becke

Wie die SEKEM-Fördervereine zur Entwicklung der Universität beitragen

Im Mai 2012 hatten die SEKEM-Fördervereine in Europa anlässlich des SEKEM-Tags vereinbart, dass sie die Universität maßgeblich finanziell unterstützen wollen. Was genau geplant ist, erläutert Hermann Becke (Österreich).

Kultur

SEKEM können sie auch besuchen: www.SEKEM-reisen.de www.aventerra.de

Mehr Informationen:http://www.sekem­freunde.dehttp://www.sekemoesterreich.athttp://www.sekemvrienden.nlhttp://www.sekemverein.ch

!

Die Heliopolis Universität soll Studenten aus allen Kulturkreisen anziehen.

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SEKEM Insight | September 2012 | Seite 5

Impressionen aus SEKEM

D er Schweizer SEKEM­Förderverein schickt in diesen Tagen eine tonnenschwere Fracht nach Ägypten: eine komplette Schreinerei, die ein Schreiner weit unter ihrem Wert dem Verein überlassen hat. Sie kommt dem Vocational Training Centre von SEKEM zugute. Mit dieser Erweiterung der Schreinerei­

Ausstattung ist es möglich, die Ausbildung weiterzuentwickeln. Es eröffnet sich außerdem die Möglichkeit größerer Produktionskapazität. In diesem Zusammenhang ist der Verein mit der Schweizer DEZA (Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit) im Gespräch und will sich mit ihrem Koordinationsbüro in Kairo um eine Kofinanzierung bemühen. Mit ihrer Hilfe soll eine Fachkraft eingestellt werden, welche die Lehrlingsbetreuer weiterbildet. Für dieses Projekt sucht der Schweizer Förderverein auch noch nach Spendern. Einen Teil hat der Schweizer Verein aus eigenen Mitteln vorfinanziert, etwa 8.000 Franken sollen durch zweckgebundene Schenkungen noch zusammenkommen.

Impressionen

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SEKEM Insight | September 2012 | Seite 6

• 8 Sorten: Bitterorange, Feige, Granat apfel, Guave, Mango, Limette, Feige-Granatapfel und Feige-Mango

• Fruchtanteil bis zu 65%

• Sonnengereift in Ägypten und schonend verarbeitet in Deutschland

orientalischer Frühstücksgenuss in bester demeter-Qualität

Wieder da: in

8 leckeren Sorten!

Köstlichkeiten

biologisch • dynamisch • menschlich

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SEKEM Insight | September 2012 | Seite 7

SEKEM und das Team der SEKEM Europe GmbH freuen sich, dass die beliebten Sonnenfrucht­Aufstriche ab Mitte September wieder liefer­bar sein werden. Auf den Fachmessen BioNord und BioSüd in Hannover und Augsburg werden die neuen Sorten der Fachöffentlichkeit vorgestellt.

Die erste Produktion, die jetzt von SEKEMs Hersteller­Partner, der Petersilchen GmbH, durchgeführt wird, wurde in diesen Tagen abge­schlossen und das SEKEM Europe­Team zeigt sich von den Ergebnissen begeistert. Die beliebten orienta­lischen Frucht aufstriche werden zukünftig in 8 verschiedenen Sorten erhältlich sein: Bitterorange, Feige, Feige­Granatapfel (neu), Feige­Mango (neu), Granatapfel, Guave, Limette (neu) und Mango.

Auf den beiden aktuellen Biomessen finden Besucher SEKEM wie gewohnt im Demeter­Bereich an den Ständen Nr. 4­J09a (BioNord in Hannover) und Stand Nr. 5­A25 (BioSüd in Augsburg).

Quelle: SEKEM Europe

Sonnenfrucht-Aufstriche bald wieder da

Berliner Denkwerk Zukunft lädt zur Jahreskonferenz

Kurznachrichten

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Herausgeber v.i.S.d.P.: SEKEM, Egypt. Die Redaktion von SEKEM Insight dankt allen Korrespondenten, die an dieser Ausgabe mitgewirkt haben.

Redakteur: Bijan Kafi

Kontakt:SEKEM­Insightc/o SEKEM HoldingP.O.Box 2834, El Horreya, Heliopolis, Cairo, Egypt [email protected]

Bildnachweis: Seiten 1,2,3,4: SEKEM; 5: SEKEM­Verein Schweiz.

Keine Vervielfältigung ohne schriftliche Einwilligung des Herausgebers. Markenzeichen sind Eigentum der jeweiligen Markeninhaber.

SEKEM wird auch dieses Jahr im Demeter­Bereich auf den beiden wich­tigsten Bio­Fachmessen des Herbstes vertreten sein. Der Demeter­Stand bie­tet hier vielfältige Infor ma tions mö­glich kei ten. Die Käserei Monte Ziego als Preisträger der Wahl zum Demeter­Produkt des Jahres 2012 präsentiert sich da ebenso wie die Bingenheimer Saatgut AG und die Demeter­Imker. Auch SEKEM wird auf beiden Messen neue Produkte präsentieren (siehe Nachricht rechts).

Für die Bingenheimer Saatgut AG sind die beiden wichtigen Fachmessen die ideale Gelegenheit, den Händlern ganz direkt die Vorzüge der biody­namischen Züchtung und der von Demeter zertifizierten Sorten als klare Alternative zu industriel­lem Saatgut mit bedrohlicher Nähe zur Agro­Gentechnik zu erklären. Monte Ziego, Preisträger Demeter­Produkt des Jahres 2012 mit seinem Ziegenfrischkäse in Olivenöl und Kräuter nutzt die Gelegenheit und stellt sein innovatives Neuprodukt „Schwarzwälder Kirsch Käse“ auf bei­den Messen vor.

Um den Demeter­Stand gruppie­ren sich weitere wichtige Demeter­Vertragspartner – oft mit regionalen Bezügen. Demeter präsentiert sich bei beiden Fachmessen als biodyna­mische Markengemeinschaft. Für den Handel wird so die besondere biody­namische Qualität sinnlich erfahrbar und pointiert kommunizierbar. Gerade damit kann sich der Fachhandel im Wettbewerb mit dem LEH differenzie­ren, ist der Demeter e. V. überzeugt.

Quelle: Demeter e.V.

Vieles spricht dafür, dass Wirtschaftswachstum und materieller Wohlstand in den früh industrialisier­ten Ländern künftig stagnieren oder sogar sinken werden. Wie wirkt dies auf die Geld­ und Kreditwirtschaft? Können dann Zinsen positiv sein? Wie werden unter diesen Umständen Kapitalbildung, Investitionen und Innovationen sichergestellt? Und wie ändern sich gesellschaftliche Perspektiven unter Bedingungen wirt­schaftlicher Stagnation?

Über diese und verwandte Fragen soll auf der Konferenz des Denkwerks Zukunft ­ Stiftung kulturelle Erneuerung „Leben ohne Zins und Wachstum ­ Ausblick auf eine neue Ära“ am Samstag, den 1. Dezember 2012 in Berlin diskutiert werden. Die Stiftung setzt sich wie SEKEM seit lan­gem für die Entwicklung von Ansätzen für ein neues Wirtschaften ein.

Zu dieser Konferenz sind alle an der Stiftungsarbeit Interessierten ein­geladen. Der Konferenzort ist das Umweltforum Auferstehungskirche in Berlin. Eine Anmeldung ist im Internet möglich.

Wie im vergangenen Jahr findet die Konferenz in Verbindung mit einem Benefizkonzert der Berliner Staats­kapelle zugunsten der Stiftung NaturTon unter Leitung von Enoch zu Guttenberg statt. Am Konferenztag, dem 1. Dezember 2012 um 20.30 Uhr, wird Joseph Haydn‘s „Die Jahreszeiten“ in der Gedächtniskirche aufgeführt. Das Denkwerk Zukunft hat für Konferenzteilnehmer eine größere Zahl von Karten erworben, die diese im Rahmen der online Anmeldung zur Konferenz kostenfrei bestel­len können. Sie erhalten sie dann am Konferenzort. Die Teilnahme an der Konferenz ist ebenfalls kostenlos.

Quelle: Denkwerk Zukunft

SEKEM mit Demeter bei BioNord und BioSüd

Mehr Informationen:http://www.denkwerk­zukunft.de!

Mehr Informationen:http://www.sekemshop.de!