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arpeggio SEMESTER-ZEITUNG DER MUSIKSCHULE REGION THUN Interview mit Elisabeth Tellenbach-Sommer 40 Jahre Musikschule Region Thun Reportagen: Flute Camp und Kindergartenprojekt Neue Lehrpersonen an der MSRT Agenda 1/2013 region thun 40 JAHRE MSRT 1973 - 2013 MUSIK DER WELT WELT DER MUSIK JUBILÄUMSFEST AM SAMSTAG, 14. SEPTEMBER 2013 12 - 19 UHR IM PARK DER MUSIKSCHULE

SemeSter-Zeitung der arpeggio - msrthun.ch · Die TeilnehmerInnen am Flute Camp in Adelboden Die Flötenschülerinnen und –schüler haben dafür ein vielseitiges Konzertprogramm

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arpeggioS e m e S t e r - Z e i t u n g d e r m u S i k S c h u l e r e g i o n t h u n

Interview mit El isabeth Tellenbach-Sommer40 Jahre Musikschule Region ThunReportagen: Flute Camp und Kindergartenprojekt Neue Lehrpersonen an der MSRTAgenda

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r e g i o n t h u n

40 JAhre mSrt

1973 - 2013

muSik der Welt

Welt der muSik

JuBilÄumSFeSt Am

SAmStAg, 14. SePtemBer 2013

12 - 19 uhr

im PArk der muSikSchule

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Noch mehr Bilder vom Schnuppertag Die Musikschule wurde am diesjährigen Schnuppertag am 9. März von Kindern, Eltern und Interessierten förmlich überrannt. Über sechzig Lehrpersonen empfingen die neugie-rigen Kinder, halfen beim Ausprobieren und berieten die Eltern. Eine kleine Reportage mit den besten Schnappschüssen.

i n s e r a t

Katrin Huggler-Locher (Querflöte) zeigt den richtigen Ansatz

Janine Graber (vorne) und Laurent Wolf (hinten) mit interessierten Sax-Kindern

Bojana Antovic (Klavier) zeigt Kindern das Innere eines Klaviers

Christine Flück Studer und Margrit Stalder am Info-Stand

40 JAHRE MSRT1973 - 2013

Musik der WeltWelt der Musik

Die Musikschule Region Thun feiert ihren 40. Geburtstag. Wir freuen uns, Sie zu viel Musik, zu Festansprachen, zu Speis und Trank im Park der Musikschule begrüssenzu dürfen.

BITTE RESERVIEREN:SAMSTAG, 14. SEPTEMBER 2013

12.00 - 19.00 UHRSCHLOSS BELLERIVE GWATT

Die nächste Ausgabe des ARPEGGIO‘s wird zur Festschrift mit allen Programmangabenzum Jubiläumsfest und erscheint bereits nach den Sommerferien.

Peter Fischer (Schlagzeug) erklärt das DrumsetKristina Blaser (Violine) hilft beim ersten Geigenton

40 JAhre mSrt

1973 - 2013muSik der Welt

Welt der muSik

JuBilÄumSFeSt Am

SAmStAg, 14. SePtemBer 2013

12 - 19 uhr

im PArk der muSikSchule

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z u m t i t e l b i l d v o r a n z e i g e : j u b i l ä u m s f e s t

16.30 Uhr - Kirche Scherzligen, ThunSarina geht nochmals die Reihenfolge des Notenmaterials auf ihrem Notenständer durch. Einige Flö-tistinnen rennen aufgeregt von der Scherzligenkirche zum einige Meter entfernten Einspielraum. Wo sind die schwarzen Schuhe? Reicht es noch zum Durchputzen der Flöte? Bald schon stehen alle vor dem Eingang der Kirche für den musikalischen Einzug bereit. 1, 2, 3, 4…

„Jede Winter lüchte sächs Stärne, bsunders häll wie chlini Latärne:

Rigel, Aldebaran, Kapella, Pollux, Sirius, Prokyon –

heisse die Sächs, si luege uf üsi Ärde, verzelle vo üsne Flöte – scho lang!“

Mit diesem Kanon - gespielt und gesungen - beginnt das szenische Konzert der Flötenklassen von Mathilde Leemann und Christie Stoll mit dem Namen Flute in Time - himmlische Flötengeschichten mit dem Flötenorche-ster FIT. Die Sterne des im Januar am Himmel leuchtenden Wintersechsecks erzählen während der nun kom-menden Konzertstunde von ihren Erinnerungen an die letzten 500 Jahre Musik-, Flöten- und Weltgeschichte.

Die Sterne des Wintersechsecks leuchten in der Scherzligenkirche um die Wette

Die wunderbare Akustik des Kirchenraums, die bis auf den letzten Platz gefüllte Kirche und der kräftige Applaus des Publikums am Schluss des Konzerts lässt die Flötistinnen und Flötisten sowie ihre beiden Leite-rinnen nach dem Konzert glücklich in der Winternacht nach Hause heim-kehren.

Bis es aber soweit war, war einiges an Vorbereitung nötig…!

Der Weg zum Ziel – Das Flute Camp 2012 macht den AnfangDonnerstag, 11. Oktober – Bahnhof Spiez

Die letzten Flötenschülerinnen und -schüler steigen um 09.12 in den Zug nach Frutigen. Alle anderen sind be-reits in Thun zugestiegen. Die Grösse der Gepäckstücke ist teilweise recht umfangreich, mussten doch Piccolos, grosse Flöten, Alt- und Bassquerflöten, Noten, Notenständer - zusätzlich zu den Haus- und Wanderschuhen und allem, was man so braucht, um einige Tage als Mitglied des Flötenorchesters auswärts zu leben - einge-packt werden! Das Umsteigen in Frutigen und in der Oey in Adelboden ist darum auch eher beschwerlich – umso mehr, weil es mit der Reservation der Sitzplätze in Zug und Postauto nicht wirklich geklappt hat… Bald aber sind die Zimmer im Lagerhaus SCHWYZI am schönen Engstligbach bezogen. Das gemütliche Lager-haus gefällt allen auf Anhieb. Die 8- bis 21-jährigen LagerteilnehmerInnen finden schnell einen passenden

Vom Engstligbach in die ScherzligenkircheEin Projektbeschrieb zum Konzert vom 19. Januar 2013. Oder: Wie das Flötenorchester FIT wirklich fit wurde.

Die TeilnehmerInnen am Flute Camp in Adelboden

Die Flötenschülerinnen und –schüler haben dafür ein vielseitiges Konzertprogramm von der Renaissance Can-zona von Gabrieli bis zu Henri Mancinis Pink Panther eingeübt. Dazu ergeben zur Musikgeschichte passende kurze Theaterszenen und die dazugehörende Teilkostümierung, die von Eltern betreute Beleuchtung, und eine „himmlische“ Kulisse eine wunderschöne Stimmung in der geschichtsträchtigen Kirche Scherzligen.

Schön war‘s!

Von der Renaissance......zur Klassik

Vom Piccolo...

...zur Bassflöte

r e p o r t a g e r e p o r t a g e40 JAhre mSrt

1973 - 2013

muSik der Welt

Welt der muSik

JuBilÄumSFeSt Am

SAmStAg, 14. SePtemBer 2013

12 - 19 uhr

im PArk der muSikSchule

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Schlafplatz (die Älteren in den Zimmern im Dachstock, die Jüngeren im Massenlager weiter unten im Haus) und freuen sich nun auf das erste Mittagessen. Danach erklingen schon bald die ersten Flötentöne im Haus.Einige Tage lang wird dann zusammen musiziert was das Zeug hält – bis zu sieben Stunden am Tag!

Céline, Dominique und Sarina beim Proben

Aber auch lachen, malen, texten, schwatzen, essen, spielen, brätle gehören zum Programm. Die jüngeren und älteren Schülerinnen und Schüler kommen pro-blemlos zusammen zu Rande, was die beiden Lager-leiterinnen freut! Ein Höhepunkt ist zweifellos das Lottospiel am letzten Abend… - die „Grossen“ erzie-len eindrückliche Gewinne, es wird viel gelacht… und die Nacht wird immer kürzer.

Am nächsten Tag geht es dann nach der megafeinen Sonntagszüpfe auch schon wieder nach Hause. Die ersten musikalischen Erfolge konnten erzielt werden – noch aber gibt es ein gutes Stück Arbeit zu bewältigen.

Das Ziel rückt näher

Schon am Dienstag nach dem FLUTE CAMP treffen sich die beiden Projektleiterinnen für das Besprechen der nächsten Schritte – im Flötenlager wurden viele Ideen für die Konzertaufführung gesammelt. Diese gilt es nun zu verarbeiten: Eine Beleuchtung und Beleuchter sollen gesucht, ein himmlisches Bühnenbild entworfen und hergestellt, Texte geschrieben und Kostüme gesucht werden. Auch ein Probenplan für das weitere Vorwärts-kommen muss erstellt werden.In den wöchentlichen Flötenstunden und beim Üben zuhause erhalten die einzelnen Stimmen nun den letzten Schliff. Nach dem Zusammenspielen im FLUTE CAMP ist es auch einfacher geworden, sich vorzustellen, wie die Stücke zusammen klingen werden. Die Motivation, die teilweise auch etwas belanglos erscheinenden Stimmen zu üben, ist deutlich gestiegen.

Im Dezember treffen sich dann alle wieder zum Proben und Theaterspielen. Viel gelacht wird an der ersten Kostümprobe: Maria als prachtvoller Sonnenkönig, Aline als selbstsicherer Corelli, Annelin als umherreisender Papst Sixtus VI, Philippe als Napoleon I, Lars als eleganter Debussy - die Liste wäre noch lang. Nun folgen einige sehr intensive letzte Vorbereitungsstunden bis zur Aufführung – die Zeit vergeht fast zu rasch, aber am Ende klappt alles wie am Schnürchen! Nun, im März, zwei Monate nach dem Konzert in der Kirche Scherzligen ist es für die Leiterinnen im-mer noch schön, sich zu erinnern, mit welchem Einsatz die Flötenschülerinnen und -schüler und viele Helfer am Zustandekommen des Projekts mitgearbeitet haben.

Ein nächstes FLUTE CAMP in einem nächsten Jahr als Anfang einer neuen FITten Flötenorchesterzeit? Wer weiss…?

Bericht: Christie Stoll

Die Wanderung zum Wasserfall tut gut!

„Gross“ und „Klein“ haben Spass am Lottospielen

Ellenberger-Wettbewerb 2013Am Samstag, 23. März, fand in der Musikschule Region Thun der traditionelle Ellenberger-Wettbewerb statt.

Der Ellenberger-Wettbewerb wird von der Ellenberger-Stif-tung finanziert – diese wurde durch den ehemaligen Thuner Seminarlehrer und Dirigenten Alfred Ellenberger und durch dessen Frau, der Malerin und Musikschuleförderin Marianne Ellenberger in den Siebziger Jahren ins Leben gerufen. Seit dreissig Jahren können Schüle-rinnen und Schüler mit einem Vorspiel Schulgeldermässi-gungen gewinnen. In diesem Jahr nahmen Schüler teil, wel-che ein Knopf- oder ein Tasten-instrument spielen.Über 50 KandidatInnen ha-

ben sich angemeldet und im Schloss Bellerive am Samstag einem zahlreichen Publikum einen spannenden Tag bereitet. Die Jury war prominent besetzt: Erika Radermacher, Pianistin und Komponistin, sowie To-masz Herbut, Pianist und Pro-fessor an der Musikhochschule Bern. „Die Jurierung hat uns Freude gemacht. Das Niveau war sehr hoch, die Spielfreude ebenso. Deshalb war es nicht einfach, sieben Preisträger zu bestimmen“, meinte Tomasz Herbut während der Verkündigung der Namen der Preisgekrönten. (sf)

Die Aktionsgruppe Thun der Pro Juventute Kt. Bern unterstützt die Musikschule regelmässig mit finanziellen Beiträgen!

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i n s e r a t e

Cool, Pro Juventute hat Musikgehör

Die PreisträgerInnenHintere Reihe v.l.n.r.:

Jérémy Lenoir, Nicolas Greber, Simon Stämpfli, Benjamin ForneyVordere Reihe v.l.n.r.:

Serafina Wyss, Jael Schmid, Anina Knuchel

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40 JAhre mSrt

1973 - 2013muSik der Welt

Welt der muSik

JuBilÄumSFeSt Am

SAmStAg, 14. SePtemBer 2013

12 - 19 uhr

im PArk der muSikSchule

Blindtext: Das Moosbad, in der Ge­meinde Lauperswil gelegen, war ein typisches Lokal bad, beliebt vor allem bei den einheimischen Be suchern. Es verfügte über insgesamt sechs Zim­mer, zwei Badezimmer mit je drei Wannen. Das Wasser der be iden Quellen, sie sollen Eisen enthalten haben, war klar, farb­ und geruchlos, jedoch trübte es beim Ein sieden.

Empfohlen wur de es seinerzeit bei allge­meinen Schwächezu ständen, bei Muskel steifig­keit und rheuma­tischen Er krank ungen, wie auch bei Lähmungs erscheinungen sowie näs­senden Hautausschlägen.

Doch der Obrigkeit war das Moos­bad ein Dorn im Auge. Im Jahre 1640 soll sich der Land vogt von Trachsel­wald in bewegten Worten über die Zustände in diesem Bedli beklagt ha­ben: «Über gottloses Tanzen, Singen, Schreien, Pfeifen, Geigen und Spie­len»; vor allem in lauen Sommer­nächten gehe es «gar mit nechtlicher usslöschung der liechteren undt un­dermischung mannen und weibe­ren, knaben und meitlinen, alt und jungen in inem kasten» bunt zu und her. Und in demselben Jahr jammerte aber auch der Wirt des Moos bades über die Konkurrenz des Riedbades, drüben im Horn bachgraben.

Anfangs des 20. Jahrhunderts er­lebte das Bad eine überraschende, wenn vielleicht auch etwas späte Blütezeit; während Jahrzehnten war es nun eine beliebte Kuradresse. Doch dann wurde es wiederum stiller um das Bedli. Heute hat sich das Moosbad wiederum zu seinen frü­heren Wurzeln zurück­gefunden und ist wiederum zu einem Treffpunkt für Nachtschwärmer geworden.

Die heilsamen Quellwasser des Stockbrunnens, seit 1561 bekannt, und des Schwarz brünnlis, in alten Dokumenten um 1728 erwähnt,

beide im Gurnigelgebiet gelegen, ge­hörten wohl zu den kostspieligsten Gesundbrunnen ihrer Zeit. Aber auch die illustren Gäste, die einst im Kur­haus Gurnigelbad ab stiegen, waren wohl auch kaum zu den Aermsten zu zählen. Es waren vornehme, noble Leute, die dieses Kurhaus besuchten. Es gab Adelige, echte und unechte, hochnäsige und arrogante, stolze, verwöhnte und anspruchsvolle Bad­besucher. Zu den «feinen und auch netten Leuten» zählten damals vor allem die Engländer, weil sie sich – trotz ihres Reich tums – allen Ange­stellten gegenüber korrekt, spontan, natürlich und freundlich verhielten. Zu den einstigen Gästen im Gurn­igelbad gehörten aber auch einige namhafte und berühmte Schweizer, wie zum Beispiel der Gelehrte und Schriftsteller Albrecht von Haller (1708 –1777), Johann Heinrich Pe­stalozzi (1746 – 1827), die beiden Dichter Gottfried Keller (1819 – 1890) und Jeremias Gotthelf (1797 – 1854).

Jeremias Gotthelf, dem sein Haus­arzt, der Wasser sucht wegen, 1853 für einige Wochen eine Kur im Gurni­gelbad verordnet hatte, scheint aller­dings während seines Aufenthaltes in dieser Kuranstalt kaum vom Wet­terglück begünstigt worden zu sein. Dazu kam, dass er sich an diesem Ort nicht sonderlich amüsierte; am 2. August 1853 schrieb er an seine Frau Henriette: «Hier sitze ich, aber nicht mit Rosen und ebensowe­nig Veil chen bekränzt, sondern mit einem Stück Langeweile am Halse». Und keine zehn Tage später brachte er missmutig zu Papier: «Das Wasser macht mich träg und zu faul zum Spazieren». Gegen eine Kur im Gurn­igelbad scheint sich Gotthelf lange, wenn auch erfolglos gesträubt zu haben. «Ich soll in den Gurnigel und habe kaum Zeit und Lust dazu» schrieb er an einen Freund, «ich war allerdings in diesem Frühjahr öfter unwohl, indessen nicht beson­ders erkrankt; da mahnte man mich

ernstlich, etwas zu tun für mich, dass ich es halb und halb versprechen musste und es trotz aller Widerhaa­rigkeit auch werde halten müssen». Sein Urlaubsgesuch begann er da­mals mit folgenden Worten: «Durch Befehle des Arztes bin ich zur Gurn­igelkur beordert». Man darf anneh­men, dass sich Gotthelf nur deshalb auf den Gurnigel begab, weil ihm je­des andere Bad zuwider war.

Selbst nach dem Wissensstand der damaligen Me di zin war es unver­ständlich, diesen schwerkranken, kreislaufdekompensierten Mann ausgerechnet in das hochgelegene Gurnigelbad zu schicken. Allein schon die Trinkkur, acht Gläser um vier Uhr morgens, war für den vom Wasser bereits aufgeschwemmten Körper und das schwer geschädigte Herz eine unverantwortliche Bela­stung. Gotthelf soll kränker heim­gekommen sein, als er von Lützelflüh wegging. Am erschütterndsten sind die Berichte über seine «Schlaf­sucht»; es soll vorgekommen sein, dass er während des Essens oder mitten in einem Gespräch plötzlich eingeschlafen sei.

Im Gegensatz zu Jeremias Gotthelf ging es vielen andern ganz anders. Eine gewisse Madame Staffieri aus Genf zum Beispiel, liess sich vom «zwar stinkigen, aber guten, wider alle Gebresten des Lebens besonders heilsamen Gurnigelwasser immer und immer wieder diese Gebresten lindern. Eine der treuesten Gäste im Kurhaus Gurnigelbad war eine alte, noble Dame aus Frankreich, von der man sagt, dass sie über fünfzigmal auf den Gurnigel zurückgekehrt sei.

Im Jahre 1591 wurde bei der Stock­brunnen­Quelle das erste einfache Badhäuschen errichtet. Aeltere Urkunden lassen aber auch den Schluss zu, dass das «schweflige Wässerlein» schon vorher während Jahren Menschen und Tiere von ver­schiedenen Gebresten befreit habe.

Das später erst errichtete, neue Bad, schön abgelegen in den finsteren Wald ungen des «Gurnigelbärgs», diente vor allem auch der Lust­barkeit. Erst im späteren, sittenstren­gen 17. Jahrhundert soll das ver­schwiegene Treiben ein Ende gehabt haben, damals, als die bernische Obrig keit 1651 des «Stockbrünneli» vom «Lustquell» wieder zu einem Heil bad umfunktionieren wollte. So verfügte die Regierung damals, dass das Bad von nun an nur noch an Samstagen und Sonntagen für die eigentlichen Kurgäste gewärmt wer­den dürfe, und dass zudem auf eine strenge Trennung der Ge schlech ter zu achten sei. Diese Verordnungen wurden dann auch in Mandaten den Leuten immer und immer wieder nachhaltig in Erinnerung gerufen.

Die heilsame Wirkung des Gurni­gelwassers wurde ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts weit­herum bekannt. Das Gurnigelbad avancierte zu einem der mondänsten Treffpunkte der schweizerischen und internationalen Gesellschaft. Aber auch die zu Hause Gebliebe­nen, zumindest jene, die es sich lei­sten konnten, brauchten nicht auf eine Gurnigel tinktur zu verzichten. Das «heilsame Wässerchen» wurde auch in Flaschen abgefüllt und bis ins Waadtland, nach Solothurn und Neuenburg und noch nach vielen anderen Orten versandt, mehrere tausend Flaschen jährlich. Ueber die Qualität und chemische Zusam­mensetzung des Wassers wurden im Laufe der Jahre mehrere Gutachten erstellt, auf die sich die Kuranstalt abstützen konnte. Recht blumig liest sich der vom damaligen Besitzer des Hauses, ein Butterbrot. Während des Zweiten Wwie viele andere auch. Wie diese «Anglerei» ausging, das kann man mit Schmunzeln bei Gott­helf nachlesen.

e d i t o r i a l b l a s m u s i k v e r e i n e i m b l i c k p u n k t

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Welches sind die prägnan-testen Unterschiede zwi-schen der Musikschul-Vor-standsarbeit vor bald 20 Jahren und heute? Seit 2002 bestehen zwei unab-hängige Gremien: Förderverein und Trägerverein. Strukturen, die der Schulleitung und den beiden Gre-mien Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortungsbereiche zuordnen, führten zu mehr Effizienz und waren nötig: Die Musikschule wurde grös-ser, das Fächerangebot breiter, die Qualitätsanforderungen des Kantons höher, die finanziellen Mittel einge-schränkter und das Bewusstsein, dass Musik in ein umfassendes Bil-dungsangebot gehört, in weiten Be-völkerungsteilen geschärft.

Was bedeutet Dir Musik-erziehung? Für Kinder, für Erwachsene und für die Ge-sellschaft? Das Entdecken der Liebe und der Verbindung zu einem Instrument, das sorgfältige Erlernen des eige-nen Musizierens und des Zusam-menspiels, die Auseinandersetzung mit der Musik prägen und können Fähigkeiten und Ressourcen vermit-

teln, um als erwachsene Person die verschiedensten beruflichen und per-sönlichen Tätigkeiten differenziert und achtsam anzugehen, und das wiederum verschafft der Gesellschaft einen Mehrwert.

Welches waren bisher für Dich persönlich die gefreu-testen Momente in Deiner Musikschulzeit?Mit welcher Freude und Aufmerk-samkeit Kinder und Jugendliche ge-meinsam musizieren. Und mit wel-chem „feu sacré“ Lehrkräfte sie auf diesem Weg begleiten. Der gegen-seitige Respekt zwischen den un-terschiedlichen Persönlichkeiten und das gemeinsame Bestreben, zum Gelingen der Unternehmung Musik-schule beizutragen.

Erinnerst Du Dich auch an Unerfreuliches?Unerfreuliches gehört zum Alltag. Musik hilft, darüber nachzudenken, ruhiger zu werden, dem Unerfreu-lichen einen Wert zuzuordnen und je nach dem nicht wegzustecken, sondern Lösungen zu finden, um ein nächstes Mal nicht am gleichen Ort anzuecken.

„Musikerziehung verschafft der Gesellschaft einen Mehrwert!“Ein Gespräch mit Elisabeth Tellenbach-Sommer, die im Sommer als Präsidentin des Fördervereins zurücktritt

arpeggio: Du bist seit 1995 mit unserer Musikschule eng verbunden - zuerst als Vertreterin der Gemeinde Steffisburg im Vereinsvor-stand, dann als Präsidentin des Träger- und des Förder-vereins. Wie kam es dazu, dass Du Dich so intensiv für unsere Schule engagierst?Elisabeth Tellenbach-Som-mer: Die Musikschule Region Thun gehörte mit in meinen breitgefäch-erten Aufgabenbereich als dama-lige Gemeinderätin der Abteilung Bildung. Es war und ist mir wichtig, mich mit den Inhalten der mir über-tragenen Dossiers zu befassen. Das macht ein Amt interessant und le-bendig und ermöglicht, tragfähige Lösungen herbeizuführen. Elisabeth Tellenbach-Sommer

Du kannst das Musikschulle-ben in einem gewissen Sinn auch von aussen beobach-ten: Wie haben sich unsere Schülerinnen, Schüler und im Allgemeinen der Musik-schulbetrieb verändert?Unsere Schülerinnen und Schüler lassen sich anleiten und leiten, ihr Musizieren in Ensembles befähigt sie, sich selber zu managen und ganz besonders sich gegenseitig zu beachten. Gab es vor 20 Jahren die Jazz-, Rock-, Popabteilung? Ein Leit-bild mit Zielen für die Musikschule, ein Schulreglement, Schulberichte, die enge Zusammenarbeit mit den Blasmusikvereinen, der Volksschule - ein Marimbaphon oder eine öffent-liche Kaffeemaschine?

Du bleibst uns als Präsiden-tin des Trägervereins erhal-ten. Welches sind dort die aktuellen und zukünftigen Schwerpunkte?Das neue Musikschulgesetz ver-pflichtet uns, mit den Gemeinden Leistungsverträge abzuschliessen. Gegenwärtig führen wir die dazu nö-tigen Gespräche. Des Weiteren geht es um innerbetriebliche strukturelle

Anpassungen und auch um meinen eigenen Rücktritt als Präsidentin des Trägervereins.

Noch etwas „Privates“: Welche

Musik, welche Musikstile sind

Deine persönlichen Favoriten?

Spieltest Du als Kind auch ein

Instrument?

Mein Favorit ist die Barockmusik. Mich interessiert Musik aber ins-gesamt und ich höre hin, wenn ich das Gefühl habe, die Musizierenden können mir etwas sagen und mich berühren. Zu mir nicht bekannter Musik lasse ich mich heranführen, wie etwa durch die Sendung „Disko-thek im Zwei“ auf Radio SRF2. Als Kind waren die Blockflöte und meine Stimme tägliche Begleiterinnen; damals gab es keine Musikschule, die mir Möglichkeiten dieser Instru-mente aufzeigte. Im nun etwas fort-geschrittenen Alter freue ich mich, den unvergleichlichen Ton der Oboe blasen zu lernen.

Wir danken Dir herzlich für Deine jahrelange Arbeit für die Musikschule und wün-schen Dir alles Gute!

Gespräch: Stefan Fahrni

Aus dem Förderverein MSRT

Rücktritt der PräsidentinElisabeth Tellenbach-Sommer tritt nach jahrelanger und intensiver Tätigkeit als Präsidentin des

Fördervereins zurück. Sie war nicht nur eine umsichtige und initiative Vorsitzende im Vereinsvorstand, son-

dern setzte sich auch bei Schnuppertagen und anderen öffentlichen Anlässen voll in den Dienst der Musik-

schule. An der nächsten Mitgliederversammlung vom Donnerstag, 6. Juni wird sie gebührend geehrt und

verabschiedet. Das arpeggio macht heute den Anfang mit einem Gespräch.

Der Vorstand des Fördervereins schlägt der Mitgliederversammlung Beat Aberegg (Steffisburg) als neuen

Präsidenten vor. Das arpeggio wird ihn in der nächsten Ausgabe vorstellen.

i n s e r a t

z u m r ü c k t r i t t d e r f ö r d e r v e r e i n s p r ä s i d e n t i n g e s p r ä c h m i t e l i s a b e t h t e l l e n b a c h - s o m m e r

Blindtext: Das Moosbad, in der Ge­meinde Lauperswil gelegen, war ein typisches Lokal bad, beliebt vor allem bei den einheimischen Be suchern. Es verfügte über insgesamt sechs Zim­mer, zwei Badezimmer mit je drei Wannen. Das Wasser der be iden Quellen, sie sollen Eisen enthalten haben, war klar, farb­ und geruchlos, jedoch trübte es beim Ein sieden.

Empfohlen wur de es seinerzeit bei allge­meinen Schwächezu ständen, bei Muskel steifig­keit und rheuma­tischen Er krank ungen, wie auch bei Lähmungs erscheinungen sowie näs­senden Hautausschlägen.

Doch der Obrigkeit war das Moos­bad ein Dorn im Auge. Im Jahre 1640 soll sich der Land vogt von Trachsel­wald in bewegten Worten über die Zustände in diesem Bedli beklagt ha­ben: «Über gottloses Tanzen, Singen, Schreien, Pfeifen, Geigen und Spie­len»; vor allem in lauen Sommer­nächten gehe es «gar mit nechtlicher usslöschung der liechteren undt un­dermischung mannen und weibe­ren, knaben und meitlinen, alt und jungen in inem kasten» bunt zu und her. Und in demselben Jahr jammerte aber auch der Wirt des Moos bades über die Konkurrenz des Riedbades, drüben im Horn bachgraben.

Anfangs des 20. Jahrhunderts er­lebte das Bad eine überraschende, wenn vielleicht auch etwas späte Blütezeit; während Jahrzehnten war es nun eine beliebte Kuradresse. Doch dann wurde es wiederum stiller um das Bedli. Heute hat sich das Moosbad wiederum zu seinen frü­heren Wurzeln zurück­gefunden und ist wiederum zu einem Treffpunkt für Nachtschwärmer geworden.

Die heilsamen Quellwasser des Stockbrunnens, seit 1561 bekannt, und des Schwarz brünnlis, in alten Dokumenten um 1728 erwähnt,

beide im Gurnigelgebiet gelegen, ge­hörten wohl zu den kostspieligsten Gesundbrunnen ihrer Zeit. Aber auch die illustren Gäste, die einst im Kur­haus Gurnigelbad ab stiegen, waren wohl auch kaum zu den Aermsten zu zählen. Es waren vornehme, noble Leute, die dieses Kurhaus besuchten. Es gab Adelige, echte und unechte, hochnäsige und arrogante, stolze, verwöhnte und anspruchsvolle Bad­besucher. Zu den «feinen und auch netten Leuten» zählten damals vor allem die Engländer, weil sie sich – trotz ihres Reich tums – allen Ange­stellten gegenüber korrekt, spontan, natürlich und freundlich verhielten. Zu den einstigen Gästen im Gurn­igelbad gehörten aber auch einige namhafte und berühmte Schweizer, wie zum Beispiel der Gelehrte und Schriftsteller Albrecht von Haller (1708 –1777), Johann Heinrich Pe­stalozzi (1746 – 1827), die beiden Dichter Gottfried Keller (1819 – 1890) und Jeremias Gotthelf (1797 – 1854).

Jeremias Gotthelf, dem sein Haus­arzt, der Wasser sucht wegen, 1853 für einige Wochen eine Kur im Gurni­gelbad verordnet hatte, scheint aller­dings während seines Aufenthaltes in dieser Kuranstalt kaum vom Wet­terglück begünstigt worden zu sein. Dazu kam, dass er sich an diesem Ort nicht sonderlich amüsierte; am 2. August 1853 schrieb er an seine Frau Henriette: «Hier sitze ich, aber nicht mit Rosen und ebensowe­nig Veil chen bekränzt, sondern mit einem Stück Langeweile am Halse». Und keine zehn Tage später brachte er missmutig zu Papier: «Das Wasser macht mich träg und zu faul zum Spazieren». Gegen eine Kur im Gurn­igelbad scheint sich Gotthelf lange, wenn auch erfolglos gesträubt zu haben. «Ich soll in den Gurnigel und habe kaum Zeit und Lust dazu» schrieb er an einen Freund, «ich war allerdings in diesem Frühjahr öfter unwohl, indessen nicht beson­ders erkrankt; da mahnte man mich

ernstlich, etwas zu tun für mich, dass ich es halb und halb versprechen musste und es trotz aller Widerhaa­rigkeit auch werde halten müssen». Sein Urlaubsgesuch begann er da­mals mit folgenden Worten: «Durch Befehle des Arztes bin ich zur Gurn­igelkur beordert». Man darf anneh­men, dass sich Gotthelf nur deshalb auf den Gurnigel begab, weil ihm je­des andere Bad zuwider war.

Selbst nach dem Wissensstand der damaligen Me di zin war es unver­ständlich, diesen schwerkranken, kreislaufdekompensierten Mann ausgerechnet in das hochgelegene Gurnigelbad zu schicken. Allein schon die Trinkkur, acht Gläser um vier Uhr morgens, war für den vom Wasser bereits aufgeschwemmten Körper und das schwer geschädigte Herz eine unverantwortliche Bela­stung. Gotthelf soll kränker heim­gekommen sein, als er von Lützelflüh wegging. Am erschütterndsten sind die Berichte über seine «Schlaf­sucht»; es soll vorgekommen sein, dass er während des Essens oder mitten in einem Gespräch plötzlich eingeschlafen sei.

Im Gegensatz zu Jeremias Gotthelf ging es vielen andern ganz anders. Eine gewisse Madame Staffieri aus Genf zum Beispiel, liess sich vom «zwar stinkigen, aber guten, wider alle Gebresten des Lebens besonders heilsamen Gurnigelwasser immer und immer wieder diese Gebresten lindern. Eine der treuesten Gäste im Kurhaus Gurnigelbad war eine alte, noble Dame aus Frankreich, von der man sagt, dass sie über fünfzigmal auf den Gurnigel zurückgekehrt sei.

Im Jahre 1591 wurde bei der Stock­brunnen­Quelle das erste einfache Badhäuschen errichtet. Aeltere Urkunden lassen aber auch den Schluss zu, dass das «schweflige Wässerlein» schon vorher während Jahren Menschen und Tiere von ver­schiedenen Gebresten befreit habe.

Das später erst errichtete, neue Bad, schön abgelegen in den finsteren Wald ungen des «Gurnigelbärgs», diente vor allem auch der Lust­barkeit. Erst im späteren, sittenstren­gen 17. Jahrhundert soll das ver­schwiegene Treiben ein Ende gehabt haben, damals, als die bernische Obrig keit 1651 des «Stockbrünneli» vom «Lustquell» wieder zu einem Heil bad umfunktionieren wollte. So verfügte die Regierung damals, dass das Bad von nun an nur noch an Samstagen und Sonntagen für die eigentlichen Kurgäste gewärmt wer­den dürfe, und dass zudem auf eine strenge Trennung der Ge schlech ter zu achten sei. Diese Verordnungen wurden dann auch in Mandaten den Leuten immer und immer wieder nachhaltig in Erinnerung gerufen.

Die heilsame Wirkung des Gurni­gelwassers wurde ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts weit­herum bekannt. Das Gurnigelbad avancierte zu einem der mondänsten Treffpunkte der schweizerischen und internationalen Gesellschaft. Aber auch die zu Hause Gebliebe­nen, zumindest jene, die es sich lei­sten konnten, brauchten nicht auf eine Gurnigel tinktur zu verzichten. Das «heilsame Wässerchen» wurde auch in Flaschen abgefüllt und bis ins Waadtland, nach Solothurn und Neuenburg und noch nach vielen anderen Orten versandt, mehrere tausend Flaschen jährlich. Ueber die Qualität und chemische Zusam­mensetzung des Wassers wurden im Laufe der Jahre mehrere Gutachten erstellt, auf die sich die Kuranstalt abstützen konnte. Recht blumig liest sich der vom damaligen Besitzer des Hauses, ein Butterbrot. Während des Zweiten Wwie viele andere auch. Wie diese «Anglerei» ausging, das kann man mit Schmunzeln bei Gott­helf nachlesen.

e d i t o r i a l b l a s m u s i k v e r e i n e i m b l i c k p u n k t

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„Sogar Paganini spielte Bratsche!“Seit über zwei Jahren unterrichtet Georgios Balatsinos Viola und Violine an unserer Schule. Gleichzeitig ist er auch Dirigent des Jugensinfonieorchesters ARABESQUE. Ein Gespräch.

arpeggio: Was machst Du im Moment? Hättest Du Zeit für ein paar Fragen? Georgios Balatsinos: Ich studiere die Orchesterpartitur Petruschka von Igor Strawinsky ein. Gleichzeitig übe ich für ein Kammermusikkonzert nächste Woche im Kulturcasino Bern – ein Mendelssohn-Quartett und ein Werk mit Fagott von Jean Françaix. Zusätzlich bereite ich ein Konzert als Dirigent des Orchestra di Veneto mit zwei Beethoven-Sinfonien vor und studiere die 5. Sinfonie von Tschai-kowsky für einen Auftritt als Gastdi-rigent in Rumänien im Mai.

Du unterrichtest seit über zwei Jahren an unserer Mu-sikschule. Weshalb hat Dich diese Anstellung interes-siert?Erstens liebe ich Thun und das Berner Oberland allgemein. Brahms hat über Thun geschrieben: „Da flie-gen die Melodien, daß man sich hü-ten muß, keine zu treten“. Mir geht es ganz ähnlich…!Zweitens liebe ich die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen sehr. Als Ergänzung zu meiner Unterrichtstä-tigkeit in Burgdorf fühle ich mich an der MSRT sehr wohl.

Wo hast Du die verschie-denen Stationen Deiner Ausbildung absolviert?Als Fünfjähriger begann ich Geige zu spielen. Das war auf der griechischen Insel Korfu. Als Kind übte ich im-mer sehr gerne. Ich studierte zuerst Geige, Viola und Komposition am Ionian-Konservatorium und später Viola und Komposition an der Mu-sikhochschule Detmold. Von 2003 bis 2006 studierte ich Dirigieren und

Viola in Bern und Luzern. Seit 2011 studiere ich das Fach Dirigieren an der Accademia Musicale Chigi-ana in Siena bei Gianluigi Gelmetti. 2012 gewann ich den ersten Preis in einem internationalen Dirigierwett-bewerb in Rumänien.

Die Viola ist ja nicht das be-kannteste Instrument, ver-glichen mit z.B. der Violine oder dem Cello. Welches sind für Dich die Argumente, wieso Kinder und Jugendli-che Viola lernen sollten?Als Jugendlicher spielte ich sehr viel Geige. Als es einmal in einem Or-chesterprojekt zu wenig Bratschis-ten gab, lieh ich mir ein Instrument aus und war plötzlich vom Klang der tiefen Geige fasziniert. Gleichzeitig realisierte ich, dass ich im Bratschen-register den andern Instrumenten viel besser und bewusster zuhören konnte. Allmählich merkte ich auch, dass mein Geigenspiel vom ver-mehrten Bratsche-Üben profitierte – es ist ja bekannt, dass viele Geiger wie Kogan, Heifetz oder Oistrach alle auch Bratsche geübt haben: Wenn man Paganini auf der Viola übt, kann man seine Werke viel besser auf der Geige spielen. Paganini selber baute eine Gran Viola, eine spezielle Brat-sche mit fünf Saiten und kompo-nierte für diese ein wunderschönes Werk. Der beste Bratschist aller Zeiten, William Primrose, war auch ein außergewöhnlicher Geiger, der mit Ysaïe studiert hat.

Du bist auch Dirigent des Jugendsinfonieorchesters Arabesque. Welches sind Deine Erfahrungen mit dem Orchester?

Die musikalische Arbeit auf hohem Niveau mit Jugendlichen macht mir enorm viel Spass. Ich bin begeistert, wenn ich daran denke, welche neuen Horizonte das Orchester in den letz-ten Jahren erreicht hat. Mir ist wich-tig, dass Musik im Leben der Jugend-lichen einen grossen Platz einnimmt und dass sie Musik machen, um das Phänomen der Harmonie zu ent-decken.Im Orchester gibt es eine Haupt-stimme, dazu Nebenstimmen, eine Begleitung usw. Alle Stimmen haben die gleiche Bedeutung: Keine Stimme kann alleine entstehen, ohne die an-deren. Man muss sich gegenseitig unterstützen, um ein Werk zur Auf-führung zu bringen. So funktioniert auch eine Gesellschaft: Wenn nicht Jede und Jeder ihren und seinen Job gut macht, kann keine Harmonie entstehen.

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Welches sind Deine Zu-kunftswünsche?Rachmaninow sagte: „Music is en-ough for a lifetime, but a lifetime is not enough for music“. Ich wün-sche mir und allen, dass wir gesund bleiben und fähig sind, so viel wie möglich zu entdecken und zu erle-ben, damit wir bessere Menschen werden.Als Lehrer möchte ich, dass meine Schülerinnen und Schüler mit und auch dank der Musik aktive und be-wusste Mitglieder der Gesellschaft werden und ihr Leben mit den oben erwähnten Prinzipien der Harmonie führen werden.

Vielen Dank für das Ge-spräch!

Interview: Stefan Fahrni

Georgios Balatsinos

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g e o r g i o s b a l a t s i n o s i m g e s p r ä c hi n s e r a t e

Blindtext: Das Moosbad, in der Ge­meinde Lauperswil gelegen, war ein typisches Lokal bad, beliebt vor allem bei den einheimischen Be suchern. Es verfügte über insgesamt sechs Zim­mer, zwei Badezimmer mit je drei Wannen. Das Wasser der be iden Quellen, sie sollen Eisen enthalten haben, war klar, farb­ und geruchlos, jedoch trübte es beim Ein sieden.

Empfohlen wur de es seinerzeit bei allge­meinen Schwächezu ständen, bei Muskel steifig­keit und rheuma­tischen Er krank ungen, wie auch bei Lähmungs erscheinungen sowie näs­senden Hautausschlägen.

Doch der Obrigkeit war das Moos­bad ein Dorn im Auge. Im Jahre 1640 soll sich der Land vogt von Trachsel­wald in bewegten Worten über die Zustände in diesem Bedli beklagt ha­ben: «Über gottloses Tanzen, Singen, Schreien, Pfeifen, Geigen und Spie­len»; vor allem in lauen Sommer­nächten gehe es «gar mit nechtlicher usslöschung der liechteren undt un­dermischung mannen und weibe­ren, knaben und meitlinen, alt und jungen in inem kasten» bunt zu und her. Und in demselben Jahr jammerte aber auch der Wirt des Moos bades über die Konkurrenz des Riedbades, drüben im Horn bachgraben.

Anfangs des 20. Jahrhunderts er­lebte das Bad eine überraschende, wenn vielleicht auch etwas späte Blütezeit; während Jahrzehnten war es nun eine beliebte Kuradresse. Doch dann wurde es wiederum stiller um das Bedli. Heute hat sich das Moosbad wiederum zu seinen frü­heren Wurzeln zurück­gefunden und ist wiederum zu einem Treffpunkt für Nachtschwärmer geworden.

Die heilsamen Quellwasser des Stockbrunnens, seit 1561 bekannt, und des Schwarz brünnlis, in alten Dokumenten um 1728 erwähnt,

beide im Gurnigelgebiet gelegen, ge­hörten wohl zu den kostspieligsten Gesundbrunnen ihrer Zeit. Aber auch die illustren Gäste, die einst im Kur­haus Gurnigelbad ab stiegen, waren wohl auch kaum zu den Aermsten zu zählen. Es waren vornehme, noble Leute, die dieses Kurhaus besuchten. Es gab Adelige, echte und unechte, hochnäsige und arrogante, stolze, verwöhnte und anspruchsvolle Bad­besucher. Zu den «feinen und auch netten Leuten» zählten damals vor allem die Engländer, weil sie sich – trotz ihres Reich tums – allen Ange­stellten gegenüber korrekt, spontan, natürlich und freundlich verhielten. Zu den einstigen Gästen im Gurn­igelbad gehörten aber auch einige namhafte und berühmte Schweizer, wie zum Beispiel der Gelehrte und Schriftsteller Albrecht von Haller (1708 –1777), Johann Heinrich Pe­stalozzi (1746 – 1827), die beiden Dichter Gottfried Keller (1819 – 1890) und Jeremias Gotthelf (1797 – 1854).

Jeremias Gotthelf, dem sein Haus­arzt, der Wasser sucht wegen, 1853 für einige Wochen eine Kur im Gurni­gelbad verordnet hatte, scheint aller­dings während seines Aufenthaltes in dieser Kuranstalt kaum vom Wet­terglück begünstigt worden zu sein. Dazu kam, dass er sich an diesem Ort nicht sonderlich amüsierte; am 2. August 1853 schrieb er an seine Frau Henriette: «Hier sitze ich, aber nicht mit Rosen und ebensowe­nig Veil chen bekränzt, sondern mit einem Stück Langeweile am Halse». Und keine zehn Tage später brachte er missmutig zu Papier: «Das Wasser macht mich träg und zu faul zum Spazieren». Gegen eine Kur im Gurn­igelbad scheint sich Gotthelf lange, wenn auch erfolglos gesträubt zu haben. «Ich soll in den Gurnigel und habe kaum Zeit und Lust dazu» schrieb er an einen Freund, «ich war allerdings in diesem Frühjahr öfter unwohl, indessen nicht beson­ders erkrankt; da mahnte man mich

ernstlich, etwas zu tun für mich, dass ich es halb und halb versprechen musste und es trotz aller Widerhaa­rigkeit auch werde halten müssen». Sein Urlaubsgesuch begann er da­mals mit folgenden Worten: «Durch Befehle des Arztes bin ich zur Gurn­igelkur beordert». Man darf anneh­men, dass sich Gotthelf nur deshalb auf den Gurnigel begab, weil ihm je­des andere Bad zuwider war.

Selbst nach dem Wissensstand der damaligen Me di zin war es unver­ständlich, diesen schwerkranken, kreislaufdekompensierten Mann ausgerechnet in das hochgelegene Gurnigelbad zu schicken. Allein schon die Trinkkur, acht Gläser um vier Uhr morgens, war für den vom Wasser bereits aufgeschwemmten Körper und das schwer geschädigte Herz eine unverantwortliche Bela­stung. Gotthelf soll kränker heim­gekommen sein, als er von Lützelflüh wegging. Am erschütterndsten sind die Berichte über seine «Schlaf­sucht»; es soll vorgekommen sein, dass er während des Essens oder mitten in einem Gespräch plötzlich eingeschlafen sei.

Im Gegensatz zu Jeremias Gotthelf ging es vielen andern ganz anders. Eine gewisse Madame Staffieri aus Genf zum Beispiel, liess sich vom «zwar stinkigen, aber guten, wider alle Gebresten des Lebens besonders heilsamen Gurnigelwasser immer und immer wieder diese Gebresten lindern. Eine der treuesten Gäste im Kurhaus Gurnigelbad war eine alte, noble Dame aus Frankreich, von der man sagt, dass sie über fünfzigmal auf den Gurnigel zurückgekehrt sei.

Im Jahre 1591 wurde bei der Stock­brunnen­Quelle das erste einfache Badhäuschen errichtet. Aeltere Urkunden lassen aber auch den Schluss zu, dass das «schweflige Wässerlein» schon vorher während Jahren Menschen und Tiere von ver­schiedenen Gebresten befreit habe.

Das später erst errichtete, neue Bad, schön abgelegen in den finsteren Wald ungen des «Gurnigelbärgs», diente vor allem auch der Lust­barkeit. Erst im späteren, sittenstren­gen 17. Jahrhundert soll das ver­schwiegene Treiben ein Ende gehabt haben, damals, als die bernische Obrig keit 1651 des «Stockbrünneli» vom «Lustquell» wieder zu einem Heil bad umfunktionieren wollte. So verfügte die Regierung damals, dass das Bad von nun an nur noch an Samstagen und Sonntagen für die eigentlichen Kurgäste gewärmt wer­den dürfe, und dass zudem auf eine strenge Trennung der Ge schlech ter zu achten sei. Diese Verordnungen wurden dann auch in Mandaten den Leuten immer und immer wieder nachhaltig in Erinnerung gerufen.

Die heilsame Wirkung des Gurni­gelwassers wurde ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts weit­herum bekannt. Das Gurnigelbad avancierte zu einem der mondänsten Treffpunkte der schweizerischen und internationalen Gesellschaft. Aber auch die zu Hause Gebliebe­nen, zumindest jene, die es sich lei­sten konnten, brauchten nicht auf eine Gurnigel tinktur zu verzichten. Das «heilsame Wässerchen» wurde auch in Flaschen abgefüllt und bis ins Waadtland, nach Solothurn und Neuenburg und noch nach vielen anderen Orten versandt, mehrere tausend Flaschen jährlich. Ueber die Qualität und chemische Zusam­mensetzung des Wassers wurden im Laufe der Jahre mehrere Gutachten erstellt, auf die sich die Kuranstalt abstützen konnte. Recht blumig liest sich der vom damaligen Besitzer des Hauses, ein Butterbrot. Während des Zweiten Wwie viele andere auch. Wie diese «Anglerei» ausging, das kann man mit Schmunzeln bei Gott­helf nachlesen.

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d a s z a u b e r f l ö t e n j a h r

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das Zauberflötenjahrein musikalischer Früh-einstieg mit der Querflöte Mit dem stufengerechten, spielerischen Erlernen eines Instruments in frühestem Alter sammelt das Kind erste Erfahrungen im Zusammenspiel

und in der Improvisation.

UNTERRICHT

Jeweils 3 Wochen je 20 Minuten Einzelunterricht, in der 4. Woche 60 Minuten Gruppenunterricht.

VORAUSSETZUNGEN

Damit das Kind beim Üben zu Hause unterstützend begleitet werden kann, ist die Anwesenheit eines Elternteils im Einzelunterricht Vorausset-

zung. Vorkenntnisse der Eltern sind nicht notwendig.

BEGINN

1. Kindergartenjahr - 1. Klasse

ANMELDESCHLUSS

15. November 2010. Unterrichtsbeginn im Februar 2011

KOSTEN

Gemäss gültiger Schulgeldordnung. Instrumentenanschaffung Fr. 15.-

AUSKUNFT

Christie Stoll Ogg, 033 334 08 02, [email protected]

Präsentationen für eltern und kinderAm Montag und Dienstag, 1. und 2. November, jeweils um

08.40 / 09.40 / 10.40 Uhr, stellen die Lehrpersonen der MSRT

in der Musikschule das neue Angebot vor. Eingeladen sind die

Kindergärten der Region Thun.

Interessierte Eltern und ihre Kinder können die Präsentationen

ebenfalls besuchen. Eine Anmeldung über Telefon 033 334 08

08 oder [email protected] ist aber unbedingt erforderlich.

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Von Nilpferden und Bluemchöli„Bluemchöli chöie, chätsche, pantsche, ds Nilpferd füllt sich gärn dr Ranze!“ So heisst das Projekt, das die Cellolehrerin Barbara Chmelik-Hofer am 14. Februar mit dem Kindergarten Kandermatte Thierachern, Klasse Anna Iseli, realisierte. Die Cello-Jungs Jonas, Joshua und Matteo, das Bratschen-Meitschi Elena (Klasse Claudia Mulas) und der singende Chor der Iseli-Kinder offerierten den andern beiden Kindergartenklas-sen derselben Schule ein Konzert. Ein Projekt von Kindern für Kinder.

Zuerst arrangierte Barbara Chmelik-Hofer das stampfende Mammut, den Delfin und das Nilpferd aus der Feder der Band Xenegugeli von Roland Zoss, dazu das Hippi-Gschpängschtli von Peter Reber für drei Cel-listen, eine Bratsche und Kin-dergartenchor, studierte diese Lieder ein und leitete die Auf-führung.

Zum Inhalt:Zu Beginn stampft eine ganze Herde vier bis sechsjähriger Mammuts daher, angeführt von den beiden Leittieren Chris und Lars, die so genannten Vorstampfer. Danach träumt der Delfin selbstvergessen vor sich hin. Nun wird es richtig unheimlich, denn der von Elena auf der Bratsche und Julian auf dem Cello improvisierte Wind weht mitternächtlich durch die Schlossgänge, das Hippi-Gschpängschtli treibt sein

Unwesen. Julian (4) ist zwar noch kein Musikschul-Schüler, aber er weiss, wie der Wind klingt! Zum Schluss erscheint das Bluemchöli mampfende Nilpferd. Dazu halten die Kinder ihre selbstgemalten Nilpferde in die Höhe: eher beleibte, wie man dieses Tier halt so kennt, und solche mit rosa Ballettröcken – das gibt es!

Als Znüni gibt es dann doch etwas Anderes als Bluemchöli!

Der Kindergartenchor singt jeweils aus Leibeskräften und mit dieser nur ihm eigenen spontanen Frische. Alle bringen dieses Projekt zu durchschla-gendem Erfolg, vom Nilpferd kriegt das Publikum auch nach der Zugabe nicht genug! Allen Beteiligten ein grosses Bravo!

Text: Daniel Chmelik

Das Projekt wird am Samstag, 1. Juni 2013, 10.30 Uhr, im Helene Fahrni Saal der Musikschule Region Thun ein zweites Mal aufgeführt.

Ein gemeinsames Projekt von Kindergarten und Musikschule

Die Iseli-Kinder, die Cello-Jungs und Barbara Chmelik-Hofer

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Vetter Druck AG, Seestrasse 26, 3602 ThunTelefon 033 226 77 77, Fax 033 226 77 [email protected], www.vetter-druck.ch

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KLEINABER FEIN

r e p o r t a g ei n s e r a t e

Blindtext: Das Moosbad, in der Ge­meinde Lauperswil gelegen, war ein typisches Lokal bad, beliebt vor allem bei den einheimischen Be suchern. Es verfügte über insgesamt sechs Zim­mer, zwei Badezimmer mit je drei Wannen. Das Wasser der be iden Quellen, sie sollen Eisen enthalten haben, war klar, farb­ und geruchlos, jedoch trübte es beim Ein sieden.

Empfohlen wur de es seinerzeit bei allge­meinen Schwächezu ständen, bei Muskel steifig­keit und rheuma­tischen Er krank ungen, wie auch bei Lähmungs erscheinungen sowie näs­senden Hautausschlägen.

Doch der Obrigkeit war das Moos­bad ein Dorn im Auge. Im Jahre 1640 soll sich der Land vogt von Trachsel­wald in bewegten Worten über die Zustände in diesem Bedli beklagt ha­ben: «Über gottloses Tanzen, Singen, Schreien, Pfeifen, Geigen und Spie­len»; vor allem in lauen Sommer­nächten gehe es «gar mit nechtlicher usslöschung der liechteren undt un­dermischung mannen und weibe­ren, knaben und meitlinen, alt und jungen in inem kasten» bunt zu und her. Und in demselben Jahr jammerte aber auch der Wirt des Moos bades über die Konkurrenz des Riedbades, drüben im Horn bachgraben.

Anfangs des 20. Jahrhunderts er­lebte das Bad eine überraschende, wenn vielleicht auch etwas späte Blütezeit; während Jahrzehnten war es nun eine beliebte Kuradresse. Doch dann wurde es wiederum stiller um das Bedli. Heute hat sich das Moosbad wiederum zu seinen frü­heren Wurzeln zurück­gefunden und ist wiederum zu einem Treffpunkt für Nachtschwärmer geworden.

Die heilsamen Quellwasser des Stockbrunnens, seit 1561 bekannt, und des Schwarz brünnlis, in alten Dokumenten um 1728 erwähnt,

beide im Gurnigelgebiet gelegen, ge­hörten wohl zu den kostspieligsten Gesundbrunnen ihrer Zeit. Aber auch die illustren Gäste, die einst im Kur­haus Gurnigelbad ab stiegen, waren wohl auch kaum zu den Aermsten zu zählen. Es waren vornehme, noble Leute, die dieses Kurhaus besuchten. Es gab Adelige, echte und unechte, hochnäsige und arrogante, stolze, verwöhnte und anspruchsvolle Bad­besucher. Zu den «feinen und auch netten Leuten» zählten damals vor allem die Engländer, weil sie sich – trotz ihres Reich tums – allen Ange­stellten gegenüber korrekt, spontan, natürlich und freundlich verhielten. Zu den einstigen Gästen im Gurn­igelbad gehörten aber auch einige namhafte und berühmte Schweizer, wie zum Beispiel der Gelehrte und Schriftsteller Albrecht von Haller (1708 –1777), Johann Heinrich Pe­stalozzi (1746 – 1827), die beiden Dichter Gottfried Keller (1819 – 1890) und Jeremias Gotthelf (1797 – 1854).

Jeremias Gotthelf, dem sein Haus­arzt, der Wasser sucht wegen, 1853 für einige Wochen eine Kur im Gurni­gelbad verordnet hatte, scheint aller­dings während seines Aufenthaltes in dieser Kuranstalt kaum vom Wet­terglück begünstigt worden zu sein. Dazu kam, dass er sich an diesem Ort nicht sonderlich amüsierte; am 2. August 1853 schrieb er an seine Frau Henriette: «Hier sitze ich, aber nicht mit Rosen und ebensowe­nig Veil chen bekränzt, sondern mit einem Stück Langeweile am Halse». Und keine zehn Tage später brachte er missmutig zu Papier: «Das Wasser macht mich träg und zu faul zum Spazieren». Gegen eine Kur im Gurn­igelbad scheint sich Gotthelf lange, wenn auch erfolglos gesträubt zu haben. «Ich soll in den Gurnigel und habe kaum Zeit und Lust dazu» schrieb er an einen Freund, «ich war allerdings in diesem Frühjahr öfter unwohl, indessen nicht beson­ders erkrankt; da mahnte man mich

ernstlich, etwas zu tun für mich, dass ich es halb und halb versprechen musste und es trotz aller Widerhaa­rigkeit auch werde halten müssen». Sein Urlaubsgesuch begann er da­mals mit folgenden Worten: «Durch Befehle des Arztes bin ich zur Gurn­igelkur beordert». Man darf anneh­men, dass sich Gotthelf nur deshalb auf den Gurnigel begab, weil ihm je­des andere Bad zuwider war.

Selbst nach dem Wissensstand der damaligen Me di zin war es unver­ständlich, diesen schwerkranken, kreislaufdekompensierten Mann ausgerechnet in das hochgelegene Gurnigelbad zu schicken. Allein schon die Trinkkur, acht Gläser um vier Uhr morgens, war für den vom Wasser bereits aufgeschwemmten Körper und das schwer geschädigte Herz eine unverantwortliche Bela­stung. Gotthelf soll kränker heim­gekommen sein, als er von Lützelflüh wegging. Am erschütterndsten sind die Berichte über seine «Schlaf­sucht»; es soll vorgekommen sein, dass er während des Essens oder mitten in einem Gespräch plötzlich eingeschlafen sei.

Im Gegensatz zu Jeremias Gotthelf ging es vielen andern ganz anders. Eine gewisse Madame Staffieri aus Genf zum Beispiel, liess sich vom «zwar stinkigen, aber guten, wider alle Gebresten des Lebens besonders heilsamen Gurnigelwasser immer und immer wieder diese Gebresten lindern. Eine der treuesten Gäste im Kurhaus Gurnigelbad war eine alte, noble Dame aus Frankreich, von der man sagt, dass sie über fünfzigmal auf den Gurnigel zurückgekehrt sei.

Im Jahre 1591 wurde bei der Stock­brunnen­Quelle das erste einfache Badhäuschen errichtet. Aeltere Urkunden lassen aber auch den Schluss zu, dass das «schweflige Wässerlein» schon vorher während Jahren Menschen und Tiere von ver­schiedenen Gebresten befreit habe.

Das später erst errichtete, neue Bad, schön abgelegen in den finsteren Wald ungen des «Gurnigelbärgs», diente vor allem auch der Lust­barkeit. Erst im späteren, sittenstren­gen 17. Jahrhundert soll das ver­schwiegene Treiben ein Ende gehabt haben, damals, als die bernische Obrig keit 1651 des «Stockbrünneli» vom «Lustquell» wieder zu einem Heil bad umfunktionieren wollte. So verfügte die Regierung damals, dass das Bad von nun an nur noch an Samstagen und Sonntagen für die eigentlichen Kurgäste gewärmt wer­den dürfe, und dass zudem auf eine strenge Trennung der Ge schlech ter zu achten sei. Diese Verordnungen wurden dann auch in Mandaten den Leuten immer und immer wieder nachhaltig in Erinnerung gerufen.

Die heilsame Wirkung des Gurni­gelwassers wurde ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts weit­herum bekannt. Das Gurnigelbad avancierte zu einem der mondänsten Treffpunkte der schweizerischen und internationalen Gesellschaft. Aber auch die zu Hause Gebliebe­nen, zumindest jene, die es sich lei­sten konnten, brauchten nicht auf eine Gurnigel tinktur zu verzichten. Das «heilsame Wässerchen» wurde auch in Flaschen abgefüllt und bis ins Waadtland, nach Solothurn und Neuenburg und noch nach vielen anderen Orten versandt, mehrere tausend Flaschen jährlich. Ueber die Qualität und chemische Zusam­mensetzung des Wassers wurden im Laufe der Jahre mehrere Gutachten erstellt, auf die sich die Kuranstalt abstützen konnte. Recht blumig liest sich der vom damaligen Besitzer des Hauses, ein Butterbrot. Während des Zweiten Wwie viele andere auch. Wie diese «Anglerei» ausging, das kann man mit Schmunzeln bei Gott­helf nachlesen.

e d i t o r i a l b l a s m u s i k v e r e i n e i m b l i c k p u n k t

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„Es hat mir sehr gefalen. Danke!“

Die MSRT lädt in regelmässigen Abständen Schulklassen zu Instrumentenvorstellungen in die Musikschule

ein oder besucht die PrimarschülerInnen in den Schulhäusern. Im Januar/Februar 2013 wurden die Blas-

instrumente, die Harfe und der Kontrabass vorgestellt. Die Instrumentendemonstrationen sind bei Lehr-

kräften und Schülern der Volksschule sehr beliebt: Die Termine sind jeweils kurz nach der Ausschreibung

ausgebucht. Simone Schranz (Kontrabass) und Adèle Savoy (Harfe) besuchten im Februar mit ihren Instru-

menten Schulklassen der 1. bis 4. Klasse in Thun. Die Kinder waren begeistert.

14 15Wiedersehen am Schnuppertag in der Musikschule: Simone Schranz mit Kindern an den Kontrabässen

Kinder-Zeichnungen nach der Harfenlektion

arpeggio: Werfen wir kurz einen Blick zurück - welches waren die Stationen Deiner musikalischen Ausbildung? Gregor Krtschek: Mit ungefähr 6 Jahren begann ich an der Musik-schule in Biel mit dem Klavierspiel. Parallel dazu kaufte mir mein Vater, der Trompetenlehrer und slowe-nischer Oberkrainer-Musiker war, eine goldene Taschentrompete, wo-durch ich mich musikalisch auf zwei Instrumenten fortbilden konnte. Nach dem Gymnasium entschied ich mich für ein Trompetenstudium an der Musikhochschule in Bern, welches ich erfolgreich mit dem Lehr- und Konzertdiplom abschloss.

Du unterrichtest schon seit einiger Zeit an Musikschu-len. Jetzt bist Du definitiv an unsere Schule gewählt wor-den. Weshalb hat Dich diese Anstellung interessiert?In der Schweizer Musikzeitung habe ich das Inserat gesehen und kurze Zeit später die Dokumente abge-schickt, natürlich in der Hoffnung, dass ich unter den voraussichtlich vielen Bewerbern ausgewählt werde. Für meine Weiterbildung als Gymna-siallehrer an der PH Bern war es in finanzieller Hinsicht auch ein Glück, dass ich mich schlussendlich so gut durchsetzen konnte. Für mich ist es wichtig, das „selber Gelernte“, die eigenen Erfahrungen und die in-teressanten Seiten der Musik den Schülern weiter zu vermitteln.

Dein Instrument, die Trom-pete, ist ein sehr bekanntes

und beliebtes Instrument. Wieso ist das so und welches sind für Dich persönlich die Vorzüge dieses Blasinstru-mentes?Die Trompete ist in praktisch allen Musikstilen zu Hause. Sei es in der Klassik, im Jazz, Latin, Balkan etc. Schon im Mittelalter war die Trom-pete, damals noch ein langes, ge-rades Instrument ohne Ventile, ein wichtiges Signalinstrument und spä-testens seit dem barocken Zeitalter gewann die Trompete nach und nach auch im Orchester und als Soloin-strument an Bedeutung. Während früher „Tonleiter-Passagen“ nur mit Hilfe der Naturtonreihe in hohen La-gen gespielt werden konnte, sind wir heute mit den drei Ventilknöpfen gut bedient und können in jeder Lage chromatisch spielen. Die Trompete wird meistens ins Kli-schee der „lauten“ Instrumente ge-schoben, was auch stimmt! Jedoch sind der dynamischen und klang-lichen Vielfältigkeit keine Grenzen gesetzt. Durch Verwendung von Dämpfern sind beispielsweise ver-schiedene Effekte möglich.

Dein Pensum ist momentan noch relativ klein. Welches sind Deine Pläne, um Deine Klasse zu vergrössern?Da ich sehr gerne unterrichte, hoffe ich natürlich, dass sich weitere Schü-ler für das Fach Trompete interessie-ren. Schulbesuche, Instrumentenka-russell und öffentliche Konzerte sind ein wichtiges Mittel, um allgemein einen Einblick in die Faszination der Instrumente zu geben. Da ich selber

Gregor Krtschek, Trompete

ein leidenschaftlicher Trompeter bin, ist es meiner Meinung nach wichtig, den Schülern diese Freude mitzutei-len. Es ist immer wieder faszinierend, kleine Kinder oder Erwachsene mit Begeisterung in den Bann zu ziehen.

Wie sieht Dein „übriges“ Be-rufsleben als Musiker aus? Orchester, Konzerte, Pro-jekte, Pläne, Wünsche usw?Nebst dem Erteilen von Trompeten-unterricht spiele ich regelmässig in Orchestern als Aushilfe und bin öfters als Solist in Kammermusik-formationen unterwegs. An den

Wochenenden bin ich meistens mit meinen zwei Balkan-Bands Molo-towbrass und Traktorkestar auf Tournee, sei es in der Schweiz oder europaweit. Ab und zu bin ich auch Gast an sogenannten Jam-Sessions, denn der Jazz bietet mir eine gute Möglichkeit, mich im Hinblick auf Improvisationsfähigkeiten zu verbes-sern und weiterzubilden. Aufgrund jahrelanger spielerischer Erfah-rungen am Klavier schätze ich den dadurch gewonnenen Vorteil sehr, meine Schüler auch am Klavier be-gleiten zu können.

Fragen: Stefan Fahrni

„Die Trompete ist in fast allen Stilen zu Hause!“Als Nachfolger des pensionierten Trompetenlehrers Heinrich Guanter wurde Gregor Krtschek gewählt. Seit 1. Februar unterrichtet er ein noch relativ kleines Pensum in Hil-terfingen und am Hauptsitz im Schloss Bellerive. Er stellt sich in einem Gespräch vor.

i n s e r a t

40 JAhre mSrt

1973 - 2013

muSik der Welt

Welt der muSik

JuBilÄumSFeSt Am

SAmStAg, 14. SePtemBer 2013

12 - 19 uhr

im PArk der muSikSchule

n e u i m t e a m : g r e g o r k r t s c h e kd i e m u s i k s c h u l e a u f b e s u c h i n d e n s c h u l e n

Blindtext: Das Moosbad, in der Ge­meinde Lauperswil gelegen, war ein typisches Lokal bad, beliebt vor allem bei den einheimischen Be suchern. Es verfügte über insgesamt sechs Zim­mer, zwei Badezimmer mit je drei Wannen. Das Wasser der be iden Quellen, sie sollen Eisen enthalten haben, war klar, farb­ und geruchlos, jedoch trübte es beim Ein sieden.

Empfohlen wur de es seinerzeit bei allge­meinen Schwächezu ständen, bei Muskel steifig­keit und rheuma­tischen Er krank ungen, wie auch bei Lähmungs erscheinungen sowie näs­senden Hautausschlägen.

Doch der Obrigkeit war das Moos­bad ein Dorn im Auge. Im Jahre 1640 soll sich der Land vogt von Trachsel­wald in bewegten Worten über die Zustände in diesem Bedli beklagt ha­ben: «Über gottloses Tanzen, Singen, Schreien, Pfeifen, Geigen und Spie­len»; vor allem in lauen Sommer­nächten gehe es «gar mit nechtlicher usslöschung der liechteren undt un­dermischung mannen und weibe­ren, knaben und meitlinen, alt und jungen in inem kasten» bunt zu und her. Und in demselben Jahr jammerte aber auch der Wirt des Moos bades über die Konkurrenz des Riedbades, drüben im Horn bachgraben.

Anfangs des 20. Jahrhunderts er­lebte das Bad eine überraschende, wenn vielleicht auch etwas späte Blütezeit; während Jahrzehnten war es nun eine beliebte Kuradresse. Doch dann wurde es wiederum stiller um das Bedli. Heute hat sich das Moosbad wiederum zu seinen frü­heren Wurzeln zurück­gefunden und ist wiederum zu einem Treffpunkt für Nachtschwärmer geworden.

Die heilsamen Quellwasser des Stockbrunnens, seit 1561 bekannt, und des Schwarz brünnlis, in alten Dokumenten um 1728 erwähnt,

beide im Gurnigelgebiet gelegen, ge­hörten wohl zu den kostspieligsten Gesundbrunnen ihrer Zeit. Aber auch die illustren Gäste, die einst im Kur­haus Gurnigelbad ab stiegen, waren wohl auch kaum zu den Aermsten zu zählen. Es waren vornehme, noble Leute, die dieses Kurhaus besuchten. Es gab Adelige, echte und unechte, hochnäsige und arrogante, stolze, verwöhnte und anspruchsvolle Bad­besucher. Zu den «feinen und auch netten Leuten» zählten damals vor allem die Engländer, weil sie sich – trotz ihres Reich tums – allen Ange­stellten gegenüber korrekt, spontan, natürlich und freundlich verhielten. Zu den einstigen Gästen im Gurn­igelbad gehörten aber auch einige namhafte und berühmte Schweizer, wie zum Beispiel der Gelehrte und Schriftsteller Albrecht von Haller (1708 –1777), Johann Heinrich Pe­stalozzi (1746 – 1827), die beiden Dichter Gottfried Keller (1819 – 1890) und Jeremias Gotthelf (1797 – 1854).

Jeremias Gotthelf, dem sein Haus­arzt, der Wasser sucht wegen, 1853 für einige Wochen eine Kur im Gurni­gelbad verordnet hatte, scheint aller­dings während seines Aufenthaltes in dieser Kuranstalt kaum vom Wet­terglück begünstigt worden zu sein. Dazu kam, dass er sich an diesem Ort nicht sonderlich amüsierte; am 2. August 1853 schrieb er an seine Frau Henriette: «Hier sitze ich, aber nicht mit Rosen und ebensowe­nig Veil chen bekränzt, sondern mit einem Stück Langeweile am Halse». Und keine zehn Tage später brachte er missmutig zu Papier: «Das Wasser macht mich träg und zu faul zum Spazieren». Gegen eine Kur im Gurn­igelbad scheint sich Gotthelf lange, wenn auch erfolglos gesträubt zu haben. «Ich soll in den Gurnigel und habe kaum Zeit und Lust dazu» schrieb er an einen Freund, «ich war allerdings in diesem Frühjahr öfter unwohl, indessen nicht beson­ders erkrankt; da mahnte man mich

ernstlich, etwas zu tun für mich, dass ich es halb und halb versprechen musste und es trotz aller Widerhaa­rigkeit auch werde halten müssen». Sein Urlaubsgesuch begann er da­mals mit folgenden Worten: «Durch Befehle des Arztes bin ich zur Gurn­igelkur beordert». Man darf anneh­men, dass sich Gotthelf nur deshalb auf den Gurnigel begab, weil ihm je­des andere Bad zuwider war.

Selbst nach dem Wissensstand der damaligen Me di zin war es unver­ständlich, diesen schwerkranken, kreislaufdekompensierten Mann ausgerechnet in das hochgelegene Gurnigelbad zu schicken. Allein schon die Trinkkur, acht Gläser um vier Uhr morgens, war für den vom Wasser bereits aufgeschwemmten Körper und das schwer geschädigte Herz eine unverantwortliche Bela­stung. Gotthelf soll kränker heim­gekommen sein, als er von Lützelflüh wegging. Am erschütterndsten sind die Berichte über seine «Schlaf­sucht»; es soll vorgekommen sein, dass er während des Essens oder mitten in einem Gespräch plötzlich eingeschlafen sei.

Im Gegensatz zu Jeremias Gotthelf ging es vielen andern ganz anders. Eine gewisse Madame Staffieri aus Genf zum Beispiel, liess sich vom «zwar stinkigen, aber guten, wider alle Gebresten des Lebens besonders heilsamen Gurnigelwasser immer und immer wieder diese Gebresten lindern. Eine der treuesten Gäste im Kurhaus Gurnigelbad war eine alte, noble Dame aus Frankreich, von der man sagt, dass sie über fünfzigmal auf den Gurnigel zurückgekehrt sei.

Im Jahre 1591 wurde bei der Stock­brunnen­Quelle das erste einfache Badhäuschen errichtet. Aeltere Urkunden lassen aber auch den Schluss zu, dass das «schweflige Wässerlein» schon vorher während Jahren Menschen und Tiere von ver­schiedenen Gebresten befreit habe.

Das später erst errichtete, neue Bad, schön abgelegen in den finsteren Wald ungen des «Gurnigelbärgs», diente vor allem auch der Lust­barkeit. Erst im späteren, sittenstren­gen 17. Jahrhundert soll das ver­schwiegene Treiben ein Ende gehabt haben, damals, als die bernische Obrig keit 1651 des «Stockbrünneli» vom «Lustquell» wieder zu einem Heil bad umfunktionieren wollte. So verfügte die Regierung damals, dass das Bad von nun an nur noch an Samstagen und Sonntagen für die eigentlichen Kurgäste gewärmt wer­den dürfe, und dass zudem auf eine strenge Trennung der Ge schlech ter zu achten sei. Diese Verordnungen wurden dann auch in Mandaten den Leuten immer und immer wieder nachhaltig in Erinnerung gerufen.

Die heilsame Wirkung des Gurni­gelwassers wurde ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts weit­herum bekannt. Das Gurnigelbad avancierte zu einem der mondänsten Treffpunkte der schweizerischen und internationalen Gesellschaft. Aber auch die zu Hause Gebliebe­nen, zumindest jene, die es sich lei­sten konnten, brauchten nicht auf eine Gurnigel tinktur zu verzichten. Das «heilsame Wässerchen» wurde auch in Flaschen abgefüllt und bis ins Waadtland, nach Solothurn und Neuenburg und noch nach vielen anderen Orten versandt, mehrere tausend Flaschen jährlich. Ueber die Qualität und chemische Zusam­mensetzung des Wassers wurden im Laufe der Jahre mehrere Gutachten erstellt, auf die sich die Kuranstalt abstützen konnte. Recht blumig liest sich der vom damaligen Besitzer des Hauses, ein Butterbrot. Während des Zweiten Wwie viele andere auch. Wie diese «Anglerei» ausging, das kann man mit Schmunzeln bei Gott­helf nachlesen.

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l e t z t e s e i t e

IMPRESSUM April 2013 Herausgeberin: Musikschule Region Thun, Gwattstrasse 120, 3645 Gwatt Tel. 033 334 08 08 E-Mail: [email protected] Internet: www.msrthun.ch Redaktion/Gestaltung: Stefan Fahrni Druck: Vetter AG, Thun Auflage: 2000 Exemplare erscheint 2mal jährlich

Konzerte / Agenda

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Mitteilungen

An-/AbmeldungenAn-, Abmeldungen, Minuten- und LehrerInnenwechsel, gültig ab 1. August 2013 sind schriftlich bis zum 15. Mai 2013 dem Sekretariat zu melden. Bitte beachten: Die Fax-Nummer 033 336 08 08 ist nicht mehr in Betrieb.

Kunst- und Sportklassen Thun Ein Musikschüler hat den Eintritt in die Kunst- und Sportklassen ge-schafft: Robin Rindlisbacher (Klavier), Schüler von Marc Leh-mann, tritt per 1. August in das För-derprogramm an der Oberstufen-schule Progymatte Thun ein.Herzliche Gratulation!

Ensemble-Preise des Kiwanis-Club Thun Der Kiwanis-Club Thun verleiht dem Salonorchester der Mu-sikschule (Leitung: Valen-tin Dojtschinov) den diesjäh-rigen Hauptpreis. Förderpreise ge-hen an das Frühlingsmärchenprojekt „Der Teufel mit den drei goldenen Haaren“ und an die Aufführung ei-ner Komposition anlässlich des Ju-biläumsfests der MSRT am 14. Sep-tember.

Förderverein der Musikschule Region Thun

Die diesjährige Mitgliederversammlung findet statt am

Donnerstag, 6. Juni, in der Musikschule.

Die Einladungen dazu werden separat zugestellt.

das Programm

18.00 Uhr Ordentliche Mitgliederversammlung

mit statutarischen Geschäften,

Ersatzwahlen, Verabschiedung von

Elisabeth Tellenbach-Sommer

Werden auch Sie Mitglied des Fördervereins!

Besuchsstunden Frühe Fächer Machen Sie einen Besuch im Unterricht im Saal Nord der Musikschule!

Djembé-Rhythmikbei Franziska FuchsMontag, 6. Mai, 16.10 - 17.20 UhrDienstag, 7. Mai, 16.45 - 17.45 Uhr

Schnupperstunde Rhythmikbei Franziska FuchsMontag, 6. Mai, 14.30 - 15.20 Uhr

Für nähere Auskünfte: Franziska Fuchs, 031 829 54 92, [email protected]

Fête de la Musique ThunSamstag, 15. Juni, Waisenhausplatz Thun, 9.30 - 17.00 Uhr(bei regnerischem Wetter im Theater Alte Oele)Bands der MSRT - Evelyn+Kristina Brunner - Dean Wilson&the Chilli Poppersu.a. Details unter www.musikfuerallethun.ch

Musikpodium ThunDie Konzertreihe der Musikschule Region ThunSonntag, 16. Juni, 10.30 Uhr Beau Rivage Thun, Hofstettenstr. 6

LES TUBADOURS AT THE MOVIES

Thomas Rüedi, Roland Fröscher (Euphonium)Guy Michel, Etienne Crausaz (Tuba)Gast: Wieslaw Pipczynski (Akkordeon, Theremin)

Reservationen: 033 334 08 08 oder [email protected]

Konzert des Orchesters derMusikschule Region ThunSonntag, 30. Juni, Rittersaal Schloss Thun, 17.00 UhrROMANZEN Ein romantisches Musikprogramm. Gastensemble: Salonorchester MSRTLeitung: Carlo Iannuzzo / Ruedi Bernet / Valentin Dojtschinov

Mittwoch, 15. Mai18.15 Uhr Helene Fahrni SaalSchülerInnen von Barbara Chmelik-Hofer (Cello)

Samstag, 25. Mai14.30 Uhr, Ziegelei-Zentrum SteffisburgSTUBETESchülerInnen von Niklaus Bühler (Schwyzerörgeli)

Dienstag, 28. Mai18.15+19.30 Uhr, Helene Fahrni SaalSchülerInnen von Barbara Bachmann-Hubacher (Violine)

Samstag, 1. Juni10.00 Uhr, Helene Fahrni Saal„Bluemchöli chöie, chätsche, frässe, pantsche, ds Nilpferd füllt sich gärn dr Ranze“Projekt von Barbara Chmelik-Hofer mit der Kindergarten-Klasse von Anna Iseli (Thierachern)

Freitag, 7. Juni19.00 Uhr, Saal NordSchülerInnen von Pia Feuz (Gitarre) und Annekäthi Werthemann (Bambusflöte)

Freitag, 7. Juni18.00 Uhr, Helene Fahrni SaalSchülerInnen von Simone Schranz (Kontrabass)

Montag, 10. Juni19.30 Uhr, Saal NordSchülerInnen aus dem JazzRockPop-Bereich(Koordination: Danilo Djurovic)

Montag, 24. Juni18.45 Uhr, Saal NordSchülerInnen von Stefan Muhmenthaler (Violine)

Samstag, 29. Juni10.00 Uhr, Saal NordSchülerinnen und Schüler der DOPPELSTRICH-Gruppen Violine, Viola und Cello

Musizierstunden unsererSchülerinnen und Schüler

Les tubadoursat the movies

We proudly present

les tubadours presents a concert series in corporation With WieslaW pipczynski in association With thomas rüedi, roland fröscher, Guy michel, etienne crausaz production desiGner colibri GestaltunG date of creation march 2013 published

by private investors music by mancini, rozsa, rota, Williams, monk, bernstein, pipczynski, crausaz

Sonntag, 16. Juni 2013, 10:30h

thunbeau Rivage

hofstettenstrasse 6 · eintritt: fr. 20.– / 15.– / 5.–

Thomas Rüedi · Roland FRöscheR · Guy michel · eTienne cRausaz · WieslaW PiPczynski

Musik-podium

Thundie konzertreihe der

musikschule region

thun

40 JAhre mSrt

1973 - 2013

muSik der Welt

Welt der muSik

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12 - 19 uhr

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