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Immer mehr Investoren entdecken Aktienanleihen. So hat sich ihr Börsenumsatz am deutschen Derivatemarkt in den vergangenen beiden Jahren fast verdoppelt. Die vergleichsweise jungen Finanzprodukte gehören zur Gruppe der strukturier- ten Produkte, die sich bei Privatanlegern seit mehr als zehn Jahren etabliert haben. Die heute startende Serie beschäftigt sich in sechs Folgen mit der Funktions- weise, den Chancen und den Risiken von Aktienanleihen. Ausweg aus dem Zinstal Aktienanleihen Teil 1 SERIE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART AKTIEN & MÄRKTE SPEZIAL Festverzinsliche Wertpapiere wie Anleihen sind beliebt. Anleger erhalten eine feste Kuponzahlung und haben somit eine konkrete Renditeaussicht. Jedoch sind angesichts des aktuell niedrigen Zinsniveaus die Erträge von den als sicher geltenden Anleihen nur sehr bescheiden. So bieten zehnjährige Bundesanleihen derzeit weniger als 1,5% Rendite pro Jahr. Bei einer unterstellten In- flationsrate von 2% würden Investoren mit dieser Anlage per Saldo Verluste einfahren. Einen Ausweg bieten Aktienanleihen: Sie versprechen oft deutlich höhere Renditen als herkömmliche Anleihen. Was versteht man unter einer Aktienan- leihe? Die Bezeichnung „Aktienanleihe“ beschreibt die Funktion der Papiere schon recht gut. Das Finanzinstrument ist eine Sonderform einer herkömm- lichen Anleihe und bezieht sich dar- über hinaus auf einen Basiswert, in der Regel auf eine Aktie oder einen Index. Wie bei einer klassischen Anleihe „leihen“ Anleger dem Emittenten mit dem Kauf des Produkts ihr Kapital. Im Gegenzug verpflichtet sich der Emittent, dem Käufer der Anleihe einen bestimmten Zinssatz (Kupon) für die Laufzeit zu BÖRSE am Sonntag · Serie 01

Serie: Chancen und Risiken von Aktienanleihen

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Page 1: Serie: Chancen und Risiken von Aktienanleihen

Immer mehr Investoren entdecken Aktienanleihen. So hat sich ihr Börsenumsatz am deutschen Derivatemarkt in den vergangenen beiden Jahren fast verdoppelt. Die vergleichsweise jungen Finanzprodukte gehören zur Gruppe der strukturier-ten Produkte, die sich bei Privatanlegern seit mehr als zehn Jahren etabliert haben. Die heute startende Serie beschäftigt sich in sechs Folgen mit der Funktions-weise, den Chancen und den Risiken von Aktienanleihen.

Ausweg aus dem Zinstal

Aktienanleihen Teil 1

SERIE UNTERNEHMEN FoNdS ZERTIFIKATE RoHSToFFE LEbENSART AKTIEN & MÄRKTE SPEZIAL

Festverzinsliche Wertpapiere wie Anleihen sind beliebt. Anleger erhalten eine feste Kuponzahlung und haben somit eine konkrete Renditeaussicht. Jedoch sind angesichts des aktuell niedrigen Zinsniveaus die Erträge von den als sicher geltenden Anleihen nur sehr bescheiden. So bieten zehnjährige Bundesanleihen derzeit weniger als 1,5% Rendite pro Jahr. Bei einer unterstellten In-flationsrate von 2% würden Investoren mit dieser Anlage per Saldo Verluste einfahren. Einen Ausweg bieten Aktienanleihen: Sie versprechen oft deutlich höhere Renditen als herkömmliche Anleihen.Was versteht man unter einer Aktienan-leihe? Die Bezeichnung „Aktienanleihe“ beschreibt die Funktion der Papiere schon recht gut. Das Finanzinstrument ist eine

Sonderform einer herkömm-lichen Anleihe und bezieht sich dar-über hinaus auf einen Basiswert, in der Regel auf eine Aktie oder einen Index. Wie bei einer klassischen Anleihe „leihen“ Anleger dem Emittenten mit dem Kauf des Produkts ihr Kapital. Im Gegenzug verpflichtet sich der Emittent, dem Käufer der Anleihe einen bestimmten Zinssatz (Kupon) für die Laufzeit zu

BÖRSE am Sonntag · Serie01

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Aktienanleihen Teil 1

unabhängig vom Verlauf des Basiswerts. Kann nun die Zinszahlung den Kursverlust der un-terlegten Aktien nicht ausgleichen, erleiden Anleger mit dem Investment einen Verlust.Wird jedoch wie im ersten Fall der vorab festgelegte Basispreis am Bewertungstag nicht unterschritten, liegen Anleger klar in der Gewinnzone. Wie hoch die Rendite ist, hängt nicht nur von der Höhe des Kupons ab, sondern auch vom Kaufkurs (Brief-kurs) der Aktienanleihe. Bezahlt ein An-leger beispielsweise mehr als den Nennbe-trag von 100%, liegt die effektive Rendite unterhalb des Kupons. Umgekehrt können Anleger Renditen erzielen, die über dem Kupon liegen, wenn sie die Aktien anleihe für weniger als 100% erwerben.

Fazit: Aktienanleihen versprechen attraktive Ren-diten. Im Gegenzug gehen Anleger ein Aktienmarkt-Risiko ein. Dieses ist jedoch geringer als würden sie direkt in den Basis-wert investieren – etwa per Aktienkauf. Zum einen, weil der Abstand zwischen dem ak-tuellen Basiswert-Kurs und dem Basispreis einen Sicherheitspuffer darstellt. Zum ande-ren, weil Aktienanleihen einen Kupon aus-zahlen und somit stärkere Kursverluste des Basiswerts lindern können.Über den Sicherheitspuffer und die kon-krete Funktionsweise von Aktienanleihen berichtet die zweite Folge.

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einem vorgegebenen Fälligkeits-tag zu zahlen. Die Zahlungen bezie-hen sich immer auf den Nennbetrag der Anleihe, der zumeist 100 Euro oder 1.000 Euro beträgt. Anleihen notieren in Prozent, der Nennbetrag entspricht dabei 100%. Während Emittenten bei klassischen Anleihen den Nennbetrag zum Laufzeitende zu 100% zurückzah-len, hängt die Höhe der Rückzahlung bei Aktienanleihen von der Wertentwicklung des Basiswerts ab.Anleger sollten sich vor dem Kauf einer Aktienanleihe die Aus-stattungsmerkmale der Produkte ansehen und sich somit ein Bild über das Chance/Risiko-Profil des Investments machen. Wichtige Kennzahlen sind:

n Basiswert n Basispreis n Kupon n Bewertungstag n Nennbetrag n Briefkurs

Der Basiswert ist der Wert, auf den sich die Aktienanleihe bezieht, beispielsweise eine Aktie. Entscheidend für die Rückzahlung des Nennbetrags ist der zum Emissionszeitpunkt festgelegte Basispreis, der bei Emission unter dem aktuellen Kurs des Basiswerts notiert. Ein Beispiel: Die Aktie, auf die sich die Aktienanleihe bezieht, no-tiert aktuell bei 100 Euro. Der Basispreis ist auf 90 Euro festgelegt. Für die Rückzahlung gibt es grundsätzlich zwei Szenarien:

n Liegt der Aktienkurs zum Bewertungstag auf oder über dem Basis-preis, erhalten Anleger den Nennbetrag vollständig zurückgezahlt.

n Notiert der Aktienkurs am Bewertungstag unterhalb des Basis-preises, erfolgt die Rückzahlung in Form der Lieferung einer be-stimmten Anzahl von Aktien (oder eines im Wert entsprechenden Barauszahlungsbetrags).

Sollte der zweite Fall eintreten und der Aktienkurs zum Laufzeitende unter dem Basispreis notieren, liegt der Wert der Rückzahlung unter dem Nennwert der Aktienanleihe. Die Kuponzahlung erfolgt hingegen

BÖRSE am Sonntag · Serie02

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Viele Experten antworten auf die Frage, welche Anlageklasse sie momentan bevor zugen: „Aktien.“ Mit Aktieninvestments sind attraktive Renditen möglich. Zudem sind die Anteilsscheine Sachwerte, die vor Inflation schützen können. Klassische Anleihen scheiden hingegen häufig aus, da sie angesichts des niedrigen Zinsniveaus mickrige Renditen erwirtschaften.

Rückblickend wären Aktien im vergangenen Jahr tatsächlich ein gu-tes Investment gewesen. So machte der DAX ein Plus von 30%. Nur können sich die Anleger von der Vergangenheit nichts kaufen. Wer weiß schon, ob es mit DAX & Co. in diesem Jahr nicht wieder nach unten geht – zudem die Euro-Schuldenkrise noch nicht gelöst ist und die Konjunkturaussichten auch schon mal besser waren.Wer die Chancen am Aktienmarkt sucht und zugleich weniger als bei Direktinvestments riskieren möchte, für den könnten Aktienanleihen die passende Wahl sein. Dazu ein Beispiel: Angenommen der DAX notiert aktuell bei 7.650 Punkten. Eine Aktienanleihe auf den deut-schen Leitindex hat einen Basispreis von 7.100 Punkten und läuft bis Ende dieses Jahres. Der Briefkurs (Verkaufskurs) liegt bei 100% und der Kupon bei 5% per annum, bezogen auf den Nominalwert der Anleihe. Der Nominalbetrag der Anleihe beträgt 1.000 Euro.Für Anleger heißt das erst einmal: Solange der DAX am Laufzei-tende auf oder über dem Basispreis liegt, erzielen sie mit dem Pro-dukt einen Gewinn. Denn in diesem Fall erhalten sie den Nomi-nalbetrag von 1.000 Euro plus den Kupon ausgezahlt. Den Kupon bekommen Anleger unabhängig von der Entwicklung des Basis-werts. Angenommen, der DAX notiert am Laufzeitende bei 7.200 Punkten. Dann erhalten Anleger den Nominalwert der Anleihe,

Aktienanleihen Teil 2

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Mit Aktienanleihen das Risiko reduzieren

BÖRSE am Sonntag · Serie03

Page 4: Serie: Chancen und Risiken von Aktienanleihen

Aktienanleihen Teil 2

plus die Kuponzahlung. Hat zum Beispiel ein Anleger die Anleihe zu einem Kurs von 100% gekauft (1.000 Euro), bekommt er nun 1.050 Euro zurück.Welche jährlichen Renditen Anleger im Einzelnen mit Aktienanlei-hen erzielen können, wird aus den aktuellen Kennzahlen des Produkts ersichtlich. Emittenten veröffentlichen die Zahlen auf ihren Online-Portalen. So sind im obigen DAX-Beispiel derzeit jährliche Renditen von 4% und mehr möglich.Wichtig ist neben der Höhe des Kupons der Abstand zwischen dem aktuellen Basiswertkurs und dem Basispreis. Im obigen DAX-Bei-spiel beträgt er 550 Punkte, was gut 7% entspricht. Dieser Wert

wird auch als Sicherheitspuffer bezeichnet. Denn sollte der DAX bis zum Laufzeitende mehr als 550 Punkte verlieren, erfolgt die Rückzahlung in Form eines im Wert entsprechenden Barauszah-lungsbetrags. Hat der DAX bei-spielsweise seit der Auflegung der Aktienanleihe 10% seines Werts verloren, würden Anleger 900 Euro anstelle des vollständigen

Nominalbetrags von 1.000 Euro zurückerhalten. Bezogen auf das Beispiel könnte ein ausgezahlter Kupon von 5% den Verlust zwar mindern, aber nicht mehr kompensieren.Anhand des Beispiels wird klar, warum Anleger mit Aktienanleihen weniger Risiko eingehen als mit Direktinvestments in den Basiswert. Aktienkäufer nehmen eins zu eins an Kursverlusten teil – Aktien-anleihen-Käufer nicht. Wie groß der Sicherheitspuffer ist, können Anleger anhand der Differenz zwischen dem aktuellen Kurs des Basiswerts und dem festgelegten Basispreis erkennen. Dabei gilt die alte Investmentregel: je größer das Risiko, desto größer der mögliche Gewinn. Auf Aktienanleihen bezogen heißt das: je kleiner der Sicher-heitspuffer, desto größer die mögliche Rendite.Natürlich hängen Rendite und Risiko bei Aktienanleihen auch vom Basiswert ab. Je schwankungsintensiver ein Basiswert ist, desto hö-here Kupons werden gezahlt. So sind bei Aktienanleihen, die sich etwa auf Finanzwerte oder Automobile (schwankungsintensive Bran-che) beziehen, höhere Renditen als bei Versorger- oder Pharmawerten (schwankungsarme Branche) möglich. Der Fachjargon spricht hier von der impliziten Volatilität (erwartete Schwankungsbreite), welche die Höhe des Kupons bestimmt. Je volatiler ein Basiswert, desto hö-her die möglichen Renditen.

Fazit:Aktienanleihen sind defensiver ausgerichtet als Direktinvestments. Im Gegenzug ver-zichten Aktienanleihen-Investoren auf die vollständige Partizipation bei stark steigen-den Basiswertkursen. Sollte der Kursanstieg des Basiswerts höher sein als die mögliche Rendite der Anleihe, können Anleger nicht daran teilnehmen. Wer in klassische Aktien-anleihen investiert, zu dem passt daher die Marktmeinung, dass sich der Basiswert bis zum Laufzeitende seitwärts bis moderat auf-wärts entwickeln wird.Im nächsten Teil geht es um preisbeein-flussende Faktoren von Aktienanleihen wie Basiswertkurs, Volatilität, Restlaufzeit, Zinsen und Dividenden.

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Wer die Chancen am Aktienmarkt sucht und zugleich weniger als bei

Direkt investments riskieren möchte, für den könnten Aktienanleihen die

passende Wahl sein.

BÖRSE am Sonntag · Serie04

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Bei Aktienanleihen wissen Anleger genau, was sie in welchem Kursszenario des Basiswerts zum Laufzeitende erwartet. Wie viel ist aber das Produkt während der Laufzeit wert? In erster Linie hängt der Preis der Anleihe vom Kurs des Basiswerts ab. Aber auch andere Faktoren wie Volatilität, Zinsen, Dividenden und Restlaufzeit spielen eine Rolle.

Die VolatilitätSteigt die erwartete Schwankungsbreite (Vo-latilität) der Aktie während der Laufzeit, sinkt der Kurs der Aktienanleihe. Denn je intensiver die Aktie schwankt, desto wahr-scheinlicher wird es, dass die Aktie zum Laufzeitende unter dem Basispreis notiert, in unserem Beispiel also unterhalb von 90 Euro. Umgekehrt gilt: Sinkt die Volatilität der Aktie, steigt der Preis der Aktienanleihe. Zum Zeitpunkt des Aktienanleihenkaufs er-höht eine hohe Volatilität die Renditechan-cen der Aktienanleihe. Je höher die erwartete Schwankungsbreite, desto höhere Kupons kann das Produkt auszahlen.

Zur Vereinfachung der Zusammenhänge ein Beispiel: Eine Aktien-anleihe bezieht sich auf eine Aktie (= Basiswert), die aktuell bei 100 Euro notiert und einen Basispreis von 90 Euro hat, der jährliche Ku-pon beträgt 8%.

Der BasiswertNotiert die Aktie zum Laufzeitende auf oder über der 90 Euro-Marke, erhalten Anleger den Nominalbetrag der Anleihe vollständig zurück und landen in der Gewinnzone. Steigt nun der Kurs der Aktie während der Laufzeit, dann erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass Anleger zum Laufzeitende in der Gewinnzone liegen. Die Folge: Der Kurs der Aktienanleihe steigt. Fällt hingegen der Aktienkurs, so sinkt auch der Preis der Aktienanleihe, da die Wahrscheinlichkeit sinkt, dass die 90 Euro-Marke erreicht oder überschritten wird. Wird die Marke am Laufzeitende verfehlt, kann es zu Verlusten kommen.

Aktienanleihen Teil 3

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Nicht nur der Basiswert zählt – Faktoren, die den Kurs von Aktienanleihen beeinflussen

BÖRSE am Sonntag · Serie05

Page 6: Serie: Chancen und Risiken von Aktienanleihen

Aktienanleihen Teil 3

Die ZinsenDen Kupon (in unserem Beispiel 8%) erhal-ten Anleger in jedem Fall – unabhängig von der Kursentwicklung der Aktie. Verändert sich der allgemeine Marktzins, hat das je-doch Auswirkungen auf den Kurs der Ak-tienanleihe. Sinken die Kapitalmarktzinsen, steigert dies den Wert der Aktienanleihe. Steigen hingegen die Kapitalmarktzinsen, sinkt der Wert der Aktienanleihe. Diese Wechselwirkung gibt es auch bei herkömm-lichen Anleihen, gemäß dem Angebot/Nachfrage-Prinzip der Marktteilnehmer. Steigt beispielsweise der allgemeine Markt-zins, sind bereits begebene („alte“) Anleihen mit einem niedrigeren Zins nicht mehr ge-fragt. Demzufolge sinkt der Kurs der alten Anleihe, bis ihre Rendite dem aktuellen Marktzinssatz entspricht.

Die DividendenWie bei anderen strukturierten Anlagepro-dukten auch, verwenden Emittenten die Di-videnden des Basiswerts zur Finanzierung der Produktstruktur. Der geschätzte Dividenden-wert des Basiswerts wird bei Emission in die Aktienanleihe eingepreist. Anleger müssen deshalb auf die – zumindest auf die direkte – Dividendenzahlung verzichten. Sollte es nun während der Laufzeit zu einer Abweichung der geschätzten Dividenden kommen, wirkt sich dies auf den Kurs der Aktienanleihe aus. Steigende Dividenden, die nicht den Erwar-tungen entsprechen, führen tendenziell dazu, dass der Kurs der Aktienanleihe sinkt. Fal-lende Dividenden lassen hingegen den Kurs der Aktienanleihe steigen.

Die RestlaufzeitJe kürzer die Laufzeit der Aktienanleihe, desto weniger Zeit hat der Basiswertkurs zu steigen oder zu fallen. Bei der Beispiel-Aktienanleihe, die über dem Basispreis von 90 Euro notiert, sinkt die Wahrschein-lichkeit daher mit ab-nehmender Laufzeit, dass dieser Basispreis berührt oder unter-schritten wird. Das heißt: Je kürzer die verbleibende Laufzeit, desto mehr ist die Ak-tienanleihe wert.Die preisbeeinf lus-senden Faktoren verdeutlichen, warum es während der Laufzeit zu Kursänderungen von Aktienanleihen kommen kann. Aus Investorensicht ist zugleich wichtig: Die Laufzeit der Aktienanleihe sollte sich mit dem gewünschten Anlagezeitraum des An-legers decken. Weiterhin sollte das Produkt zu seiner Markterwartung passen. Erfüllt sich seine Erwartung und will er das Pro-dukt bis zum Laufzeitende halten, dürfte es für ihn nur eine untergeordnete Rolle spielen, wie sich sein Papier während der Laufzeit entwickelt.

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ÜberblickParameter Einfluss auf den Preis der Aktienanleihe

bei sinkendem bei steigendem

Parameter Parameter

Kurs des Basiswertes

Restlaufzeit –

Volatilität

Zinsen

Dividende des Basiswertes

Wer die Chancen am Aktienmarkt sucht und zugleich

weniger als bei Direktinvest­ments riskieren möchte, für den könnten Aktienanleihen

die passende Wahl sein.

BÖRSE am Sonntag · Serie06

Page 7: Serie: Chancen und Risiken von Aktienanleihen

Deutsche Bankdb-X markets

Chance auf attraktive RenditenAktienanleihen mit hohem Zins auf DAX-Werte

Aktienanleihe

Mehr

Informationen

online!

www.db-aktienanleihe.de

Briefkurse vom 07.03.2013

Der maßgebliche Prospekt für die genannten Wertpapiere kann unter www.dbxmarkets.de heruntergeladen oder bei der Deutsche Bank AG, db-X markets, Große Gallusstrasse 10-14, 60311 Frankfurt, kostenfrei angefordert werden.

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WKN DX4NQ5

Geldkurs 100,300%

Briefkurs 100,400%

Basispreis 7,50 EUR

Zinszahlung p.a. 8,00%

Stückzins 16,44 EUR

Abstand zum Basispreis 9,32%

Seitwärtsrendite 5,61%

Max. Rendite 5,61%

Emissionstag 21.12.2012

Laufzeit 17.12.2013

Nominalvolumen 1.000

WKN DX50FV

Geldkurs 101,000%

Briefkurs 101,100%

Basispreis 105,00 EUR

Zinszahlung p.a. 8,50%

Stückzins 0,71 EUR

Abstand zum Basispreis 4,42%

Seitwärtsrendite 5,33%

Max. Rendite 5,33%

Emissionstag 06.03.2013

Laufzeit 17.12.2013

Nominalvolumen 1.000

WKN DX421M

Geldkurs 99,500%

Briefkurs 99,600%

Basispreis 45,00 EUR

Zinszahlung p.a. 10,00%

Stückzins 13,33 EUR

Abstand zum Basispreis 2,45%

Seitwärtsrendite 7,86%

Max. Rendite 7,86%

Emissionstag 21.01.2013

Laufzeit 17.12.2013

Nominalvolumen 1.000

Aktienanleihe auf Deutsche TelekomAktienanleihe auf Allianz Aktienanleihe auf Daimler

Page 8: Serie: Chancen und Risiken von Aktienanleihen

Anleger können je nach Aktienanleihen-Typ ihr Verlustrisiko reduzieren. Im Gegenzug nehmen sie geringere Renditemöglichkeiten in Kauf.

Aktienanleihen Teil 4

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Produkte nach Maß

Wie im zweiten Teil der Serie erläutert, redu-zieren Anleger mit Aktienanleihen ihr Aktien-kurs-Risiko durch den Sicherheitsabstand zwischen dem aktuellen Kurs des Basiswerts und dem Basispreis. Bei einer klassischen Ak-tienanleihe erhält der Anleger den Nominal-wert der Anleihe vollständig zurück, wenn die unterlegte Aktie am Laufzeitende auf dem Level des Basispreises oder höher notiert. Wird die Marke verfehlt, führt dies zu Verlusten, wenn der ausgezahlte Kupon den Aktienkurs-verlust nicht mehr kompensieren kann.

Easy AktienanleiheJe nach Risikoneigung können Anleger aus verschiedenen Aktienanleihen-Varianten auswählen. So bietet die Deutsche Bank bei-spielsweise Easy Aktienanleihen an, die zu-sätzlich mit einer Barriere unterhalb des Ba-sispreises ausgestattet sind. Entscheidend für die Rückzahlung des Nominalbetrags ist der Kurs der Aktie zum Laufzeitende. Easy Akti-enanleihen weisen durch die vergleichsweise tief liegende Barriere ein geringeres Risiko auf als herkömmliche Aktienanleihen.Zum besseren Verständnis der Funktion die-ser Variante ein Beispiel: Basiswert der Easy Aktienanleihe ist eine Aktie, die aktuell bei 100 Euro notiert. Die Laufzeit beträgt ein Jahr und der Kupon 8 %. Der Basispreis liegt bei 90 Euro und die Barriere bei 50 Euro.Sollte die Aktie am Ende der Laufzeit die 50-Euro-Marke nicht berühren oder un-terschreiten, erhalten Anleger den Nomi-nalwert vollständig zurück. (Die Kupon-zahlung erhalten sie unabhängig von der Wertentwicklung der Aktie.) Hat die Aktie jedoch die Barriere verletzt und notiert zum Laufzeitende unter 50 Euro, erfolgt die

nur einem Punkt unterscheidet: Die Barriere wird nur innerhalb eines bestimmten Zeit-raums – und nicht über die gesamte Laufzeit – beobachtet. Dadurch vergrößert sich die Wahrscheinlichkeit, dass die Barriere nicht gerissen und der Nominalbetrag vollständig ausgezahlt wird.

Das Rendite/Risiko-Profil selbst bestimmenAnleger können sich, je nachdem welche Erwartung sie für den jeweiligen Basiswert haben, mit den passenden Aktienanleihe-Typen positionieren. Glauben sie etwa, dass sich der Basiswert bis zum Laufzeitende seitwärts oder leicht nach oben entwickelt, könnte sich eine klassische Aktienanleihe an-bieten. Sollten Investoren jedoch auch etwas deutlichere Kursverluste des Basiswerts für den jeweiligen Beobachtungszeitraum nicht ausschließen, passt möglicherweise eine Easy Aktienanleihe zu ihrer Positionierung Dabei sollte ihnen klar sein: Je größer der Sicher-heitspuffer, desto geringere Renditemöglich-keiten ergeben sich. Umgekehrt heißt das: Je kleiner der Sicherheitspuffer, desto höhere Renditen können sie erzielen.Der kommende Teil behandelt die Invest-mentchancen von Aktienanleihen. Weiter-hin geht es um das Markt- und Emitten-tenrisiko der Produkte. Darüber hinaus erhalten Leser einen Einblick in die steuer-liche Behandlung der Papiere.

Rückzahlung in Form der Lieferung einer bestimmten

Anzahl von Aktien oder eines entsprechenden Barauszahlungsbetra-

ges. In unserem Beispiel würden Anleger Verluste erleiden, da der Kupon von 8 Pro-zent die Kursverluste der Aktie nicht mehr wettmachen kann.

Aktienanleihe PlusEine andere Variante ist die Aktienanleihe Plus. Sie funktioniert vom Prinzip her wie die Easy Aktienanleihe, die mit einer Bar-riere unterhalb des Basispreises ausgestattet ist, – bis auf einen wichtigen Unterschied: Die Barriere darf während der gesamten Laufzeit nie berührt oder unterschritten werden, damit Anleger den Nominalbetrag zu 100 Prozent wieder zurückerhalten. Sollte die Barriere hingegen verletzt werden, wird aus der Aktienanleihe Plus eine herkömm-liche Aktienanleihe. Entsprechend wird nur dann zum Nennbetrag getilgt, wenn der Ba-siswert am Laufzeitende auf oder über dem Basispreis notiert. Wird diese Marke nicht erreicht, erfolgt die Rückzahlung in Form der Lieferung einer bestimmten Anzahl von Aktien oder eines entsprechenden Baraus-zahlungsbetrages. Dabei entstehen Verluste, wenn der Kupon die Aktienkursverluste nicht mehr wettmachen kann.

Aktienanleihe Plus ProAls dritte Abwandlung der klassischen Ak-tienanleihe gibt es die Aktienanleihe Plus Pro, die sich von der Aktienanleihe Plus in

BÖRSE am Sonntag · Serie08

Page 9: Serie: Chancen und Risiken von Aktienanleihen

Aktienanleihen bieten ansehnliche Renditechancen – im Gegenzug ist das Risiko höher als bei herkömmlichen Anleihen, die als sicher gelten.

Aktienanleihen bieten Chancen auf Ren-diten, die deutlich über dem Marktzins liegen. Bestes Beispiel für das niedrige allgemeine Zinsniveau ist die zehnjährige Bundesanleihe, die derzeit nur rund 1,7% Rendite pro Jahr erwirtschaftet. Mit Akti-enanleihen auf Aktien aus dem DAX kön-nen Anleger zum Beispiel jährliche Rendi-ten von 5% oder mehr erzielen.

Aktienanleihen Teil 5

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Besser als der Markt

Das MarktrisikoDa es an der Börse bekanntlich nichts um-sonst gibt, gehen Anleger im Gegenzug mit Aktienanleihen ein höheres Investment-Risiko ein als mit sicheren Anleihen wie der Bundesanleihe. Sollte etwa der Aktienkurs (= Basiswert), auf den sich die Aktienanleihe bezieht, tiefer fallen als erwartet und den an-visierten Zielkurs nicht erreichen, kann es zu

BÖRSE am Sonntag · Serie09

Page 10: Serie: Chancen und Risiken von Aktienanleihen

Aktienanleihen Teil 5

Verlusten kommen. Das passiert genau dann, wenn die feste Couponzahlung der Anleihe die entstandenen Aktienkurs verluste nicht mehr kompensiert.Im schlechtesten Fall kommt es zum kom-pletten Verlust des Einsatzkapitals. Dies tritt ein, wenn der Basiswert am Bewertungstag bei null liegt. Hier kann der Anleger ledig-

lich die Coupon-zahlung vereinnah-men. Auch wenn es unwahrscheinlich ist, dass eine Aktie oder ein Index zum Laufzeitende bezie-hungsweise am Be-wertungstag bei null notiert: Investoren sollten sich darüber

im Klaren sein, dass Aktienanleihen keinen vollständigen Kapitalschutz bieten. Zwar ist ein Teilschutz bei moderat fallenden Märkten gegeben. Sollte sich der Basiswert innerhalb der Laufzeit der Anleihe jedoch deutlich nach unten bewegen und der Sicherheitspuffer auf-gebraucht sein, entsteht ein mit einer Direkt-investition vergleichbares Risiko.

Das EmittentenrisikoKäufer von Aktienanleihen gehen neben ei-nem Marktrisiko auch ein Emittentenrisiko ein. Denn Aktienanleihen sind wie Zertifi-kate und herkömmliche Anleihen rechtlich gesehen Inhaberschuldverschreibungen. Der Anleger leiht der emittierenden Bank mit dem Kauf des Produkts sein Kapital. Im Gegenzug verpflichtet sich der Emittent, dem Käufer ei-nen bestimmten Betrag zurückzuzahlen. Im Insolvenzfall des Emittenten kann es passie-ren, dass Anleger ihren Kapitaleinsatz teil-weise oder sogar vollständig verlieren.Anleger haben die Möglichkeit, das Emitten-tenrisiko zu streuen, indem sie ihr Kapital in Produkte von verschiedenen Emittenten in-vestieren. Sollte tatsächlich einmal einer der Emittenten nicht mehr zahlungsfähig sein, ist nicht gleich das gesamte Kapital gefähr-det. Weiterhin liegt es nahe, sich vor dem

Investment über den jeweiligen Emittenten zu informieren. So vergeben Rating-Agenturen ver-schiedene Bonitätsnoten, an denen sich ablesen lässt, wie solvent die entsprechenden Banken eingeschätzt werden. In der Regel bieten die Webseiten der einzelnen Banken Auskunft über die Bonitätseinstufungen der Rating-Agenturen. Natürlich können Interessierte auch direkt bei der Bank anrufen oder sich bei ihrem Bankbera-ter darüber informieren.Eine weitere Möglichkeit, sich ein Bild über die Bonität eines Emittenten zu machen, bie-ten sogenannte Credit Default Swaps (CDS). Konkret gibt der CDS-Wert die Kosten einer Kreditausfallversicherung für Anleihen des Emittenten an. So bedeutet ein CDS-Wert von 100 Basispunkten, dass die Prämie, um einen Kredit zu versichern, 1% pro Jahr kostet. An-hand dieser Kreditderivate lässt sich tagesak-tuell ablesen, wie kreditwürdig eine Bank vom Markt eingeschätzt wird. Je niedriger der CDS-Wert, desto kreditwürdiger ist die Bank. Inter-essierte können sich die Werte auf der Webseite des Deutschen Derivate Verbandes (www.deut-scherderivateverband.de) unter „Transparenz“ und „Credit Spreads“ ansehen.

Die steuerliche BehandlungIm Rahmen der Abgeltungsteuer werden bei Aktienanleihen die Couponzahlung und die Rückzahlung einheitlich mit 25% (zzgl. Solida-ritätszuschlag und ggf. Kirchensteuer) besteu-ert. Besteuerungsgrundlage ist grundsätzlich der Betrag, der sich aus der Differenz zwischen dem Anschaffungs- und Veräußerungspreis der Aktienanleihe ergibt. Erfolgt die Rückzahlung in Form eines im Wert entsprechenden Bar-auszahlungsbetrages, können Anleger Verluste mit Gewinnen jeglicher Art, also auch aus an-deren Investments, verrechnen. Kommt es hin-gegen zu einer Rückzahlung durch eine Aktien-lieferung, können Anleger entstandene Verluste nach Veräußerung der Aktien nur mit anderen Gewinnen aus Aktieninvestments verrechnen.Im letzten Teil der Serie fassen wir die wich-tigsten Aspekte zusammen, die Anleger vor dem Kauf von Aktienanleihen berücksichti-gen sollten.

SERIE UNTERNEHMEN FoNdS ZERTIFIKATE RoHSToFFE LEbENSART AKTIEN & MÄRKTE SPEZIAL

Wer die Chancen am Aktienmarkt sucht und

zugleich weniger als bei Direkt­investments riskieren möchte, für den könnten Aktienanleihen

die passende Wahl sein.

BÖRSE am Sonntag · Serie10

Page 11: Serie: Chancen und Risiken von Aktienanleihen

Wie bei jedem Investment sollten Anleger auch bei Aktienanleihen die Chancen und die Risiken gegenüberstellen. So können sich Investoren ein Bild darüber verschaffen, was sie künftig in welchem Kursszenario erwartet.

Aktienanleihen Teil 6

SERIE UNTERNEHMEN FoNdS ZERTIFIKATE RoHSToFFE LEbENSART AKTIEN & MÄRKTE SPEZIAL

Gewinne auch in Sauregurkenzeiten

Ein großer Vorteil von Aktienanleihen sind die Chancen auf attrak-tive Renditen, die deutlich über dem Zinsniveau von als sicher gel-tenden Anleihen, wie beispielsweise Bundesanleihen, liegen. Wer eine konkrete Renditevorstellung hat, kann sich an der Höhe des Cou-pons orientieren, den die Aktienanleihe auszahlt. Notiert das Produkt

beim Kauf bei 100% und wird das Kursziel (= Basispreis) der unterlegten Aktie zum Laufzeitende erreicht, so entspricht die Cou-ponzahlung dem Ertrag des Investments.Andererseits gehen Anleger mit Aktienan-leihen auch ein Aktienkursrisiko ein. Sollte der anvisierte Zielkurs unterschrit-ten werden, kann es zu Verlusten kommen. Je stärker der Kurs der unterlegten Aktie (= Basiswert) bis zum Laufzeitende der Akti-enanleihe einbricht, desto höher kann der

Verlust ausfallen. Der Coupon, der in jedem Fall und unabhängig von der Wertentwicklung des Basiswerts gezahlt wird, kann dabei die Höhe der Verluste begrenzen.

Gewinne in SeitwärtsmärktenMit Aktienanleihen haben Anleger die Mög-lichkeit, in seitwärts und moderat abwärts laufenden Märkten Gewinne zu erzielen. Dies ermöglicht der in den Produkten ein-gebaute Sicherheitspuffer, der sich aus der Differenz zwischen aktuellem Aktienkurs und Basispreis ergibt. Ein Beispiel: Die un-terlegte Aktie notiert bei 100 Euro, und der Basispreis beträgt 90 Euro. Auch wenn die Aktie um bis zu 10% bis zum Laufzeitende fallen sollte, liegt das Papier noch in der Ge-winnzone. Sollte die Aktie unter 90 Euro notieren, so erhalten Anleger den Nennwert der Anleihe (= 100%) nicht mehr vollständig zurück. Im Gegensatz zu einem Direktin-vestment ermöglichen Aktienanleihen also auch in „Sauregurkenzeiten“ Gewinne, wenn sich an der Börse nicht viel tut. Andererseits

Mit Aktienanleihen haben Anleger die Möglichkeit, in seitwärts und moderat

abwärts laufenden Märkten Gewinne zu erzielen.

BÖRSE am Sonntag · Serie11

Page 12: Serie: Chancen und Risiken von Aktienanleihen

Aktienanleihen Teil 6

müssen Investoren in stark steigenden Märk-ten Abstriche machen. Ihr maximaler Ertrag ist auf die Höhe des Coupons begrenzt.Weiterhin sollte Anlegern klar sein, dass der Kurs der Aktienanleihe während der Laufzeit durch Faktoren wie Basiswert, Restlaufzeit, Volatilität (erwartete Schwan-kungsbreite), Zinsen und Dividenden be-einflusst werden kann (siehe Teil 3). Außer dem Marktrisiko besteht bei Aktienanlei-hen noch das Emittentenrisiko, da es sich bei den Papieren rechtlich gesehen um In-haberschuldverschreibungen handelt. Das Prinzip: Anleger leihen der emittierenden Bank ihr Geld. Die Bank verpflichtet sich, zum Laufzeitende einen bestimmten Betrag zurückzuzahlen. Im Insolvenzfall der Bank

kann es passieren, dass Anleger ihren Kapitaleinsatz teilweise oder vollständig verlieren.

Blue Chips sind beliebtHierzulande sind Blue Chips aus der ersten (DAX) oder zweiten Reihe (MDAX) als Basiswerte sehr beliebt. Der Grund: Die meisten der großen deut-schen Unternehmen sind den Anlegern bekannt und somit vertraut. Hinzu kommt, dass sich die Investo-

ren leichter börsenrelevante Informationen zu heimi-schen als zu ausländischen Unternehmen verschaffen

können, um sich ein Bild über die künftige Entwick-lung der jeweiligen Aktie zu machen. So hat etwa die

Deutsche Bank Ende Januar 2013 eine Aktienanleihe auf Daimler (WKN: DX45QY) emittiert, die bis zum

17. Dezember 2013 läuft. Derzeit notiert die Aktie bei 45 Euro. Sollte der Kurs zum Laufzeitende den Basispreis von

40 Euro erreichen oder überschreiten, erhalten Anleger den Nominalwert der Anleihe von 1.000 Euro zurück. Der jähr-

liche Coupon beträgt 8%. Bei einem Kaufkurs von 100,2% pro Anleihe entspricht dies einer jährlichen Rendite von 7,8%

(Stand: 13.02.2013).

Basiswert und MarktmeinungBei der Produktauswahl spielen mehrere Faktoren eine wichtige Rolle. Erstens: Welcher Basiswert soll es sein? Dies sollte eine Aktie

oder ein Index sein, dem der Anleger grundsätzlich Aufwärtspo-tenzial zutraut. Zweitens: Auf welchem Niveau könnte der Basiswert zum Laufzeitende der Aktienanleihe notieren? Und drittens: Welche Chancen und Risken erwarten mich als Anleger?Wer von Aktienanleihen überzeugt ist und zudem eine bestimmte Aktie als Basiswert favorisiert, der dürfte das zu ihm passende Pro-dukte finden. Je nachdem wie viel Risiko ein Anleger eingeht, kann er vorab die Größe des Sicherheitspuffers bestimmen. Schließt er beispielsweise nicht aus, dass die unterlegte Aktie bis zum Laufzei-tende 50% ihres Ausgangswerts verlieren wird, kann er sich aus der Vielzahl der angebotenen Aktienanleihe das zu seiner Marktmeinung passende Produkt heraussuchen. Es gilt: Je kleiner der Sicherheitspuf-fer, desto größer die mögliche Rendite.

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Mitarbeiter dieser Ausgabe: Christian Ernst Frenko, Margot Habjan, Miriam Feuerstein, Nina Bradinova, Gian Hessami

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Deutsche Bibliothek: ISSN 1610-7446Auflage: 117.000

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