16
ses news saes, numéro 09, décembre 2012 Départements 09 Décembre 2012 Gestion Économie politique Économie quantitative Informatique Communication et médias ses news saes Wie schafft SIKA dies? Jenisch: Wir verfügen über ein Wachstums- modell, das auf vier Pfeilern beruht: Erstens Marktdurchdringung, indem wir für den ge- samten Lebenszyklus eines Bauwerks oder Produkts Leistungen bieten, zweitens Techno- logieführerschaft, dies sowohl bei Produkten Interview mit Jan Jenisch, CEO der SIKA Group Die Alumni SAES trafen sich am Samstag, 17. November, in den Räumlichkeiten der Univer- sität Pérolles II zu ihrer Jahrestagung. Neben dem Ehrenmitglied Prof. Dr. Joseph Deiss, dem Dekan und mehreren Professoren nah- men auch zahlreiche Ehemalige und aktuelle Studierende am Anlass teil. Zum Thema Chan- cen erkennen – Visionen realisieren referierten zwei Ehemalige der Fakultät. Nicolas Hale-Woods startete seine Erfolgsge- schichte der Freeride World Tour mit einem Sponsorenbeitrag von CHF 45‘000 sowie der Zusage, zwei Palletten Red Bull unter den Teil- nehmenden zu verteilen. Dies, nachdem ihm in Verbier aufgefallen war, wie fasziniert eine Menschenansammlung den Versuch eines Freerider Kollegen beobachtete, eine steile Bergflanke herunterzufahren. Nach ersten An- laufschwierigkeiten hat er als Direktor der Tour ein Unternehmen mit einem Umsatz von knapp 30 Mio. aufgebaut. Faszinierend an seinem Geschäftsmodell ist, dass weder die Zuschauer der Anlässe noch die Medien, die über den An- lass berichten, etwas dafür bezahlen. Vielmehr finanziert sich der Anlass aus den Beiträgen der Veranstaltungsorte und der Sponsoren, die bereit sind, für ihre Visibilität so wie den Imagetransfer stattliche Geldbeträge zu zah- len. Die Freeride World Tour ist heute auf meh- Wir wollen in China stärker präsent sein! Nicolas Hale-Woods und Jan Jenisch beim Alumni SAES-Jahrestreffen 2012 Jan Jenisch, CEO, Sika Group Nicolas Hale-Woods, Director and Founder, Freeride World Tour wie auch bezüglich Produktionsprozessen und Ökologie, über drittens den Aufbau von Supply Chains und technischer Kompetenz in Schwel- lenländern sowie viertens auch durch ausge- wählte Akquisitionen. Übertragen auf die Produkt-Markt-Matrix von Ansoff bedeutet dies? Jenisch: Ich bin überzeugt, dass eine erfolg- reiche Wachstumsstrategie für einen globalen Konzern nicht ein Entweder-oder sein darf, sondern wenn möglich immer alle Felder der Ansoff-Matrix abdecken soll. Je nach Markt sowie aktueller Stellung im Markt legen wir natürlich auf das eine oder andere Feld der Matrix mehr oder weniger Gewicht. Als globaler Konzern sich auf nur ein Feld wie den Auf- und Ausbau neuer Märkte zu fokussieren wäre ge- fährlich. Gibt es für Sie Faktoren, die Sie für den Erfolg von SIKA als besonders relevant er- achten? Jenisch: SIKA als internationaler Konzern mit Präsenz in über 80 Ländern setzt konsequent auf lokale Investitionen und Strukturen. Wir ver- suchen unsere Mitarbeiter weitgehend regional zu rekrutieren, auszubilden und auch zu entwi- ckeln. Dies gewährt uns nicht nur eine grosse Marktnähe, es erlaubt uns auch sehr schnell und situativ auf Entwicklungen zu reagieren. Um den Konzerngedanken innerhalb der Struk- turen trotzdem zu gewährleisten, verfügen wir über klare Führungsgrundsätze. Welche? Jenisch: Wir versuchen einerseits so weit als möglich Aufgaben, Kompetenzen und Verant- wortungen in die Regionen abzugeben, ver- sehen mit klaren, messbaren Zielvorgaben. Gleichzeitig pflegen wir eine hohe Transparenz. Monatlich wird im Rahmen eines Benchmarks sichtbar, wer in seiner Region wo bezüglich Zielerreichung steht. Dies fördert den firmenin- ternen Wettbewerb. Durch die Politik der inter- nen Nachbesetzung von Führungspositionen schaffen wir zudem einen nicht zu unterschät- zenden Anreiz, überdurchschnittliche Leistun- gen zu erbringen. Wer überdurchschnittlich zum Unternehmenserfolg beiträgt, schafft sich dadurch automatisch auch neue Perspektiven. Sehr geehrter Herr Jenisch, Sie haben an- fangs Jahr die Leitung der SIKA Group über- nommen. SIKA war in den letzten 10 Jahren ausserordentlich erfolgreich. Jenisch: In der Tat konnten wir als Schweizer In- dustrieunternehmen unseren Umsatz seit 2000 von rund CHF 2 Mia. auf über CHF 4.5 Mia. steigern. reren Kontinenten aktiv. Verstärken will Nicolas Hale-Woods seine Präsenz künftig noch in Russland sowie in China, zwei Märkte, die er als sehr entwicklungsfähig erachtet. Den chinesischen Markt ebenfalls weiter aus- bauen will auch Jan Jenisch. Als CEO der SIKA Group führt er den Konzern seit Januar 2012. Im zweiten Referat der Tagung legte Jan Jenisch eindrücklich dar, wie man als Industrie- konzern auch aus der Schweiz heraus global erfolgreich sein kann (vgl. dazu das Interview unten). Am Rand der Veranstaltung fand die Hauptver- sammlung der Alumni SAES statt. Präsentiert wurde unter anderem die neue Homepage so wie die neue Facebook-Gruppe, beide Elemen- te eingebettet in den Internet-Auftritt der Fakul- tät. Die nächste Jahrestagung der Alumni findet am Samstag, 16. November 2013 statt. universitas friburgensis UNIVERSITÉ DE FRIBOURG / FACULTÉ DES SCIENCES ÉCONOMIQUES ET SOCIALES UNIVERSITÄT FREIBURG / WIRTSCHAFTS- UND SOZIALWISSENSCHAFTLICHE FAKULTÄT

Ses news saes, N°-9, dec. 2012

Embed Size (px)

DESCRIPTION

Newsletter ses news saes, N° 9, de la faculté des sciences économiques et sociales de l'université de Fribourg

Citation preview

Page 1: Ses news saes, N°-9, dec. 2012

ses news saes, numéro 09, décembre 2012

Départements 09

D é c e m b r e 2 0 1 2

Gest ionÉconomie pol i t ique

Économie quant i tat ive I nformatique

Communicat ion et médias

ses news saes

Wie schafft SIKA dies?Jenisch: Wir verfügen über ein Wachstums-modell, das auf vier Pfeilern beruht: Erstens Marktdurchdringung, indem wir für den ge-samten Lebenszyklus eines Bauwerks oder Produkts Leistungen bieten, zweitens Techno-logieführerschaft, dies sowohl bei Produkten

Interview mit Jan Jenisch, CEO der SIKA Group

Die Alumni SAES trafen sich am Samstag, 17. November, in den Räumlichkeiten der Univer-sität Pérolles II zu ihrer Jahrestagung. Neben dem Ehrenmitglied Prof. Dr. Joseph Deiss, dem Dekan und mehreren Professoren nah-men auch zahlreiche Ehemalige und aktuelle Studierende am Anlass teil. Zum Thema Chan-cen erkennen – Visionen realisieren referierten zwei Ehemalige der Fakultät.

Nicolas Hale-Woods startete seine Erfolgsge-schichte der Freeride World Tour mit einem Sponsorenbeitrag von CHF 45‘000 sowie der Zusage, zwei Palletten Red Bull unter den Teil-nehmenden zu verteilen. Dies, nachdem ihm in Verbier aufgefallen war, wie fasziniert eine Menschenansammlung den Versuch eines Freerider Kollegen beobachtete, eine steile Bergflanke herunterzufahren. Nach ersten An-laufschwierigkeiten hat er als Direktor der Tour ein Unternehmen mit einem Umsatz von knapp 30 Mio. aufgebaut. Faszinierend an seinem Geschäftsmodell ist, dass weder die Zuschauer der Anlässe noch die Medien, die über den An-lass berichten, etwas dafür bezahlen. Vielmehr finanziert sich der Anlass aus den Beiträgen der Veranstaltungsorte und der Sponsoren, die bereit sind, für ihre Visibilität so wie den Imagetransfer stattliche Geldbeträge zu zah-len. Die Freeride World Tour ist heute auf meh-

Wir wollen in China stärker präsent sein!Nicolas Hale-Woods und Jan Jenisch beim Alumni SAES-Jahrestreffen 2012

Jan Jenisch, CEO, Sika Group

Nicolas Hale-Woods, Director and Founder, Freeride World Tour

wie auch bezüglich Produktionsprozessen und Ökologie, über drittens den Aufbau von Supply Chains und technischer Kompetenz in Schwel-lenländern sowie viertens auch durch ausge-wählte Akquisitionen.Übertragen auf die Produkt-Markt-Matrix von Ansoff bedeutet dies?Jenisch: Ich bin überzeugt, dass eine erfolg-reiche Wachstumsstrategie für einen globalen Konzern nicht ein Entweder-oder sein darf, sondern wenn möglich immer alle Felder der Ansoff-Matrix abdecken soll. Je nach Markt sowie aktueller Stellung im Markt legen wir natürlich auf das eine oder andere Feld der Matrix mehr oder weniger Gewicht. Als globaler Konzern sich auf nur ein Feld wie den Auf- und Ausbau neuer Märkte zu fokussieren wäre ge-fährlich.Gibt es für Sie Faktoren, die Sie für den Erfolg von SIKA als besonders relevant er-achten?Jenisch: SIKA als internationaler Konzern mit Präsenz in über 80 Ländern setzt konsequent auf lokale Investitionen und Strukturen. Wir ver-

suchen unsere Mitarbeiter weitgehend regional zu rekrutieren, auszubilden und auch zu entwi-ckeln. Dies gewährt uns nicht nur eine grosse Marktnähe, es erlaubt uns auch sehr schnell und situativ auf Entwicklungen zu reagieren. Um den Konzerngedanken innerhalb der Struk-turen trotzdem zu gewährleisten, verfügen wir über klare Führungsgrundsätze.Welche?Jenisch: Wir versuchen einerseits so weit als möglich Aufgaben, Kompetenzen und Verant-wortungen in die Regionen abzugeben, ver-sehen mit klaren, messbaren Zielvorgaben. Gleichzeitig pflegen wir eine hohe Transparenz. Monatlich wird im Rahmen eines Benchmarks sichtbar, wer in seiner Region wo bezüglich Zielerreichung steht. Dies fördert den firmenin-ternen Wettbewerb. Durch die Politik der inter-nen Nachbesetzung von Führungspositionen schaffen wir zudem einen nicht zu unterschät-zenden Anreiz, überdurchschnittliche Leistun-gen zu erbringen. Wer überdurchschnittlich zum Unternehmenserfolg beiträgt, schafft sich dadurch automatisch auch neue Perspektiven.

Sehr geehrter Herr Jenisch, Sie haben an-fangs Jahr die Leitung der SIKA Group über-nommen. SIKA war in den letzten 10 Jahren ausserordentlich erfolgreich. Jenisch: In der Tat konnten wir als Schweizer In-dustrieunternehmen unseren Umsatz seit 2000 von rund CHF 2 Mia. auf über CHF 4.5 Mia. steigern.

reren Kontinenten aktiv. Verstärken will Nicolas Hale-Woods seine Präsenz künftig noch in Russland sowie in China, zwei Märkte, die er als sehr entwicklungsfähig erachtet.Den chinesischen Markt ebenfalls weiter aus-bauen will auch Jan Jenisch. Als CEO der SIKA Group führt er den Konzern seit Januar 2012. Im zweiten Referat der Tagung legte Jan Jenisch eindrücklich dar, wie man als Industrie-konzern auch aus der Schweiz heraus global erfolgreich sein kann (vgl. dazu das Interview unten). Am Rand der Veranstaltung fand die Hauptver-sammlung der Alumni SAES statt. Präsentiert wurde unter anderem die neue Homepage so wie die neue Facebook-Gruppe, beide Elemen-te eingebettet in den Internet-Auftritt der Fakul-tät. Die nächste Jahrestagung der Alumni findet am Samstag, 16. November 2013 statt.

universitasfriburgensisUNIVERSITÉ DE FR IBOURG / FACULT É DES SCIENCES ÉCONOMIQUES E T SOCIALESUNIVERSI TÄT FR EIBURG / WIR TSCHAF TS - UND SOZIALWISSENSCHAF T LICHE FAKULTÄT

Page 2: Ses news saes, N°-9, dec. 2012

HIGHLIGHTS

ses news saes, numéro 09, décembre 20122

Mobilitätserfahrungen sind zunehmend ein enormer Trumpf in jedem Lebenslauf: Sie zeugen von Neugier, Wissensdurst, Flexibilität und Anpassungsfähigkeit. Die Studierenden gewinnen rundum: Die menschlichen Erfahrun-gen, die erworbenen Sprachkenntnisse, sowie selbstverständlich das erlernte, akademische Wissen sind Bereicherungen und Lebenserfah-rungen, die nicht nur den Studierenden selbst zu Gute kommen, sondern die auch die zukünf-tigen Arbeitgeber zu schätzen wissen werden.Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, Mobili-tätserfahrungen zu sammeln:ERASMUS ist inzwischen für alle ein Begriff: Ein oder zwei Semester werden dabei an einer Gastuniversität in Europa verbracht. In die Vereinigten Staaten, Kanada, Bangkok oder Hongkong beispielsweise gelangen unse-re Studierenden meistens über die ISEP- und QREPUQ-Programme oder dank Konventio-nen, die unsere Professoren dank persönlichen Kontakten in die Wege geleitet haben.CH-Mobility bietet den Studentinnen und Stu-denten die Gelegenheit, ein oder zwei Semes-

ter an einer anderen Universität in der Schweiz zu studieren. Alle diese Programme werden hauptsächlich besucht, um die Sprachkenntnisse zu verbes-sern. Wenn immer möglich, wird jedoch darauf geachtet, dass die Studierenden im Rahmen der Freiheiten, die ihre Studienrichtung zulässt, von den Spezialisierungen der Gastuniversität profitieren können. Auf Bachelor Niveau müs-sen die Pflichtkurse inhaltlich und vom Umfang her möglichst mit den unsrigen deckungsgleich sein. Etwas Spielraum lassen uns die Wahlkur-se, um das Angebot der Gastuniversität aus-schöpfen zu können. Auf MA-Ebenen existieren viel mehr Freiheiten, da die Studierenden auch bei uns aus einem vielfältigen Angebot meis-tens selber ihre Schwerpunkte setzen können.Das BeNeFri-Angebot beruht auf einer anderen Logik: Ziel ist weniger die Sprache, als vielmehr den Studierenden zu ermöglichen, in Bern oder in Neuenburg ihr akademisches Wissen zu er-weitern: Studierende können dort Kurse besu-chen, die wir selber nicht anbieten, die jedoch in ihren Studiengang passen.

Zurzeit haben wir um 60 bis 80 Studierende, die im Rahmen eines dieser Mobilitätspro-gramme auswärts studieren. Etwa 100 bis 120 Studierende nutzen sie, um bei uns Schul- bänke zu drücken. Diese Mobilitätsmöglich-keiten werden den Studierenden jährlich im Herbst im Rahmen des sogenannten Mobility-Lunch vorgestellt und schmackhaft gemacht. Zu diesem Anlass werden auch die Dienststelle für Internationale Beziehungen, die AIESEC sowie die ESN eingeladen, um, nachdem ih-nen die akademischen Vorteile eines Aufent-haltes vorgestellt wurden, die administrativen Schritte, die Praktika-Möglichkeiten sowie das Studentennetzwerk vorzustellen. Kernpunkt sind jedoch eindeutig die Beiträge eingelade-ner Studierenden, die uns nach ihrer Rückkehr aus erster Hand von ihren persönlichen Mobi-litätserfahrungen erzählen. Dieses Jahr haben wir zudem zum ersten Mal ein Skype-Gespräch führen können, um live die allerersten Eindrü-cke von Studierenden im Ausland sammeln zu können. Mehr darüber: www.unifr.ch/ses/ses2011/index.php?page=mobilite

Stets ein Trumpf: Mobilitätserfahrungen

Im September 2011 machte ich mich auf den Weg in ein neues Leben in die USA nach Las Cruces an die New Mexico State University (NMSU). Mit der „American Size“ wurde ich nicht erst beim Essen konfrontiert: Unser Cam-pus umfasste zweimal die Fläche der Stadt

Fribourg. Austauschstudenten wohnten jeweils zu zweit in Wohnungen auf dem Campus. Wir wurden bald zu einer kleinen Familie. Mittags traf man sich in der Cafeteria, für die man Eintritt bezahlte und sich dann, solange man wollte, am Buffet bedienen durfte. Sonntags traf man sich am Pool. An der NMSU war der Unterricht ganz anders aufgebaut, als ich mir das von der Uni Fribourg gewohnt war. Wir waren Klassen von höchstens 45 Studen-ten, die Professoren kannten uns mit Namen, wir machten Hausaufgaben und Prüfungen gab es auch während des Semesters. Wir hatten hingegen nur ca. 12 Wochenstunden. So blieb Zeit um die Staaten zu erkunden, wenn am Wochenende nicht gerade ein Footballspiel unserer „Aggies“ anstand. Sowohl akademisch wie auch kulturell war es eine unvergessliche Erfahrung!

Kayla EberliMasterstudentin an der SES-Fakultät

Mein Austauschsemester an der New Mexico State University (USA)

Ich hatte bis dato keine Ahnung von Asien, als man mir vorschlug nach Hong Kong zu gehen. Ich bin unglaublich froh, bin ich damals das Risiko eingegangen und habe zugesagt. Mit mir waren ungefähr

noch 400 andere internationale Studenten an der Uni und so war es ein leichtes Spiel, neue Freunde zu finden. Gleich am ersten Tag fand ich mich zwischen Chinesen, Japanern, Norwegern und Amerikanern wieder. Diese Kontakte zu Studierenden aus aller Welt waren unheimlich bereichernd und erweiterten meinen Horizont ungemein. Die Vorlesungen an der Uni waren von der Klassengrösse her vergleichbar mit denen in Fribourg, der Arbeitsaufwand jedoch etwas höher. In der Freizeit unternahm ich viele Aktivitäten und Reisen: Ich lernte Kung Fu und Mandarin in Hong Kong, trank Schlangenblut in China, besuchte die Discotheken von Bangkok und die Tempel von Angkor Wat, spielte in den Casinos von Macau und kroch durch Vietcong Tunnels in Hanoi. Diese fünf Monate gehörten definitiv zu den intensivsten und schönsten meines Lebens!

Daniel LeichtBachelorstudent an der SES-Fakultät

Mein Semester an der Chinese University of Hong Kong

Vidéo Mobilité SES: Interview Skype

Page 3: Ses news saes, N°-9, dec. 2012

Selbstverwaltete Betriebe bewegen sich an der Schnittstelle zwischen Wirtschaft und Zi-vilgesellschaft: Sie verfolgen einerseits einen erwerbswirtschaftlichen Zweck und gehen damit auch ein nicht unerhebliches ökonomi-sches Risiko ein. Im Gegensatz zu anderen Unternehmen verfolgen sie aber zusätzlich auch gesellschaftspolitische Ziele und Werte (z.B. Gleichheit, Nachhaltigkeit o.ä.). Entschei-dungen werden basisdemokratisch nach dem Prinzip „one (wo)man, one vote“ und damit ohne Berücksichtigung von Unterschieden in den individuellen Beiträgen, wie finanzielles Kapital oder Fachqualifikationen, gefällt. Eine Studie von Hannes Reiser und Markus Gmür bei 15 selbstverwalteten Betrieben in der Re-gion Basel zeigt, dass vor allem diejenigen sich nach eigener Wahrnehmung erfolgreich entwickeln, die ihren Kundenkreis geöffnet, das Prinzip des Einheitslohns relativiert und Poten-ziale der individuellen Weiterentwicklung und externer Beratung genutzt haben, ohne damit ihre spezifischen Unter-nehmenswerte in Frage zu stellen. Link WP N° 430

Inaugurée en 1980, la série des Working Papers éditée par la Faculté a pris une nouvelle allure. Sans renoncer à la traditionnelle version imprimée, toujours disponible à la Bibliothèque de Pérolles_II (BP2), mais munis de toutes les informations, dans une couverture moderne et compréhensive, les WP-SES sont désormais publiés online. Cette version pdf est immédiatement accessible, lisible et téléchargeable sur le réseau Rero-Doc ainsi que sur IDEAS, géant parmi les bases de données internationales en économie. Et si la diffusion de la série dépasse les frontières fribourgeoise et suisse, les temps de production éditoriale d’un WP sont passés d’une moyenne de 40 jours à une de 40 heures !

Die schlechten Erfahrungen mit „Credit Default Swaps“ in der Finanzkrise haben auf andere Finanzderivate abgefärbt. Manche Beobachter sehen Derivate recht pauschal als intranspa-rente Spekulationspapiere, die das Finanzsys-tem destabilisieren. Dabei gibt es Optionen und Futures, die seit vielen Jahren sehr rege und ohne Störfälle an Terminbörsen gehandelt werden. Um zwei wichtige Produkte dieser Art - Optionen und Futures auf europäische Aktienindizes- geht es in dieser Studie. Wer werten etwa 15 Millionen Handelsabschlüsse in Optionen und noch weitaus mehr Transak-tionen in Futures aus, um den Zusammenhang zwischen dem Aktienindex und dem Derivat zu untersuchen. Die Daten lassen einen gut funktionierenden Markt erkennen. So rechnen Derivatehändler keineswegs in naiver Modell-gläubigkeit mit normalverteilten Renditen. Das zeigt sich anschaulich am sogenannten „Smile“ in Optionspreisen: die hochgezogenen Mund-

Smile in Motion: An Intraday Analysis of Asymmetric Implied Volatility. Autor: M. Wallmeier

Renaissance des Working Papers SES

Neue Working Paper in der SES-Reihe

winkel dieser grafischen Darstellung belegen, dass Extremrisiken angemessen berück-sichtigt werden, auch wenn sie im einfachen Standardmodell nicht vorkommen. Aber ist nicht dennoch das viel zitierte Bild zutreffend, dass inzwischen eher der Schwanz (das De-rivat) mit dem Hund (dem Index) wackelt als umgekehrt? Im Gegenteil: die Derivatepreise folgen der Indexentwicklung mit verblüffender Genauigkeit und Regelmässigkeit. Der Zusam-menhang ist so eng, dass er es möglich macht, das Zusammenspiel von Rendite und Risiko genauer zu untersuchen als mit anderen Me-thoden. Das ist der eigentliche Schwerpunkt des Artikels von Prof. Martin Wallmeier. Wirft man jedoch einen Blick über den Tellerrand, bestärken unsere Auswertungen die unter Ökonomen verbreitete Sichtweise, dass es an der Zeit ist, den Handel mit Kreditderivaten in diesen etablierten Börsenmarkt zu überführen. Link WP N° 427

L’utilité de ces publications scientifiques préliminaires que sont les WP: papiers d’études, documents de travail, premières

versions d’articles, de chapitres d’ouvrages ou de thèses, s’étend sur plusieurs aspects selon l’opinion partagée par une grande partie du monde académique.

L’auteur d’un Working Paper verra augmenter ses citations : plus la diffusion est large, plus de monde pourra le citer ; son travail sera protégé

d’un « vol des idées », vu que ses découvertes, solutions ou propositions seront datées et soumises au copyright de publication. De même, il pourra encourager d’autres chercheurs à travailler sur un sujet qu’il considère important; il multipliera les chances d’obtenir des feedbacks d’un public élargi, grâce notamment à l’email de contact: après la publication définitive de l’article, il sera trop tard pour profiter des commentaires pertinents.Unique parmi les Facultés de

l’Université de Fribourg, le service des Working Papers SES vous attend avec catalogue, liens et instructions sur cette page: http://www.unifr.ch/ses/ses2011/index.php?page=recherche

Autoren: H. Reiser / M. Gmür

3ses news saes, numéro 09, décembre 2012

Selbstverwaltete Betriebe in der Balance von Tradition und Markt

Zwei davon stellen wir Ihnen im Folgenden kurz vor:

Page 4: Ses news saes, N°-9, dec. 2012

HIGHLIGHTS

ses news saes, numéro 09, décembre 20124

Pour la seconde fois en octobre 2012, l’association HR Fribourg, association des professionnels de la Gestion des Ressources Humaines, a décerné lors de la cérémonie de promotion de la Faculté des SES son prix du meilleur mémoire de master en GRH de la Faculté.

Les travaux de quatre étudiants ont été présélectionnés et ont été présentés devant un jury composé du Prof. Eric Davoine, de Mme Martine Musy, HR Fribourg, Responsable RH chez Frewitt SA, M. Daniel Bossel, HR Fribourg, Directeur régional Adecco à Lausanne, Mme Delphine Gendre-Aegerter, Dr. rer. pol., Directrice et consultante chez Control solutions, M. Yves Chochard, Dr.rer.pol., Responsable projets formation professionnelle à l’Etat de Fribourg, Chercheur associé à la chaire RHO et au CIRDEP (UQAM Montréal).

Le jury a décidé cette année de nommer un doublon bilingue Sophie Bovey et Lea Moreau-Shmatenko pour leurs deux mémoires, basés sur la même méthode, qui ont donné lieu à un rapport de synthèse commun. Leur étude portait sur l’expérience de flexibilisation du temps et du lieu de travail de 40 entreprises en Suisse romande et en Suisse allemande. L’étude a été sponsorisée par le groupe Careerplus, a fait l’objet de plusieurs présentations à Lausanne, Genève et Zurich, et de plusieurs publications dans la presse professionnelle suisse.

Les deux autres travaux sélectionnés et présentés étaient celui de Caroline Gauche, portant sur les portails de recrutement internet des entreprises préférées par les étudiants en Suisse, en France et en Allemagne, ainsi que celui de Charlotte Lang, analysant les pratiques de gestion des compétences du groupe Richemont à l’aide d’une typologie développée par des chercheurs grenoblois.

Mit einem mehrtägigen Workshop in der Ukraine wurde eine weitere Etappe eines Ent-wicklungsprojekts an der Kiev-Mohyla Business School in Kiew/Ukraine abgeschlossen. Bei diesem Projekt, das im Rahmen des SCOPES-Kooperationsprogramms mit osteuropäischen Institutionen vom Swiss National Fond finanziert wird, unterstützen der Lehrstuhl für Organisa-tion und Personalma-nagement der Universi-tät Fribourg (Prof. Eric Davoine und die Dokto-randin Olga Novitskaya) und der Chair for Inter-national Management– Liebherr/Richemont Endowed Chair (Prof. Dirk Morschett) gemeinsam mit der russischen Business School MIRBIS die ukrainische Part-nerinstitution kmbs (Kiev- Mohyla Business School) dabei, ein modernes, fallstudienbasier-tes Kursprogramm in internationalen Personal-management zu entwickeln. In den letzten Monaten wurden von ukraini-schen und Schweizer Forschern gemeinsam in rund einem Dutzend Tochtergesellschaften westlicher multinationaler Unternehmen

SCOPES-Projekt «Entwicklung eines fallstudienbasierten Kursprogramms im internationalen HR Management in der Ukraine» erreicht weiteren Milestone

(aus der Schweiz, Frankreich, den USA und Deutschland) ausführliche Interviews ge-führt, um zu identifizieren, inwiefern westliche Personalmanagement-Praktiken in diesen

Unternehmen erfolgreich eingesetzt werden bzw. welche Besonderheiten beim Transfer westlicher Management-Praktiken in den osteuropäischen Kontext zu beachten sind. Diese Fallstudien werden in ein Curriculum von Kur-sen integriert, mit dem die ukrainischen Studenten moderne Personalma-nagement-Praktiken ken-nenlernen, gleichzeitig diese aber nicht unreflek-

tiert übernehmen sollen. In einem weiteren Schritt werden Fallstudien bei westlichen Unternehmen in Moskau durch-geführt, um die Unterschiede zwischen diesen beiden Ländern detailliert zu verstehen. Selbstverständlich werden die Erkenntnisse aus den Fallstudien in Moskau und in Kiew auch in den Kursen der Universität Fribourg, etwa in den Kursen zu Intercultural Manage-ment und zu European Business, genutzt.

Le prof. Eric Davoine a participé le 27 sep-tembre à Lausanne à la conférence de l’association suisse de la communication interne (www.svik.ch). Plusieurs études de cas sur la communication interne d’entreprises internationales ont été présentées par des

Conférence de l’association de la communication interne

Présence de la Faculté des SES au salon RH à Genève, le 3 octobreLe Professeur Eric Davoine et le docteur Yves Chochard étaient keynote speakers pour la présentation d’une étude sur les facteurs d’influence du rendement des formations manageriales. Le professeur Davoine a également, en cette même occasion, fait partie du jury remettant le prix innovation RH du CRQP 2012 au CERN pour leur modèle de flexibilisation du temps de travail.

Prix HR Fribourg 2012Workshop von Olga Novitskaya, Prof. Davoine und Prof. Morschett mit Kollegen von MIRBIS

(Moskau) und KMBS (Kiev)

spécialistes de Merck Serono, Bobst, Philip Morris International et du Festival de Montreux. La conférence du Prof. Davoine portait sur la traduction des valeurs d’entreprise d’une langue à l’autre dans l’entreprise multinationale.

Doktorandenseminar Vom 12. bis 14. Juli 2012 war der Lehrstuhl für Finanzmanagement und Rechnungswe-sen von Prof. Dr. Martin Wallmeier Gastgeber eines internationalen Doktorandenseminars. Das Seminar, das eine mehrjährige Tradition besitzt, fand erstmalig an der Universität Frei-burg statt. Die zehn teilnehmenden Lehrstühle kamen aus der Schweiz, Liechtenstein, Öster-reich und Deutschland. Neben Vorträgen und Diskussionen blieb Zeit für ein kleines Rah-menprogramm, darunter eine Führung durch die Altstadt.

Page 5: Ses news saes, N°-9, dec. 2012

Die Alumni SAES haben an ihrer Jahresversammlung beschlossen, künftig das Patronat für die SES Summer Night zu übernehmen. Der Anlass soll in Zusammenarbeit mit den bisherigen Trägern der Fachschaft sowie den involvierten Lehrstühlen organisiert werden. Das definitive Datum des Anlasses wird bis Ende Jahr festgelegt und über Internet kommuniziert.

SES Summer Night 2013

231 diplômés / diplomierte Bachelor, 173 diplômés / diplomierte Master, 13 Doctorats / DoktorateLa remise des diplômes de la Faculté des SES s’est déroulée le 12 octobre 2012 à l’Aula Magna de l’Université de Fribourg. Retrouvez toutes les photos de cet évènement solennel dans la galerie photos des promotions sur le site Internet de la Faculté http://www.unifr.ch/ses.

Nächste Promotionsfeier: 11. Oktober 2013

Promotionsfeier 2012 der SES Fakultät

Angelo Ranaldo nommé professeur à St-GallAngelo Ranaldo, docteur de notre Faculté, a été nommé le printemps dernier professeur de finance à l’Université de St-Gall. Il avait été assistant dans notre Faculté de 1995 à 1999, avec le professeur J. Pasquier-Dorthe. Sa thèse, avec ce dernier et le Prof. N.Khouri de l’Université Laval à Québec, sur les effets intra-journaliers à la Bourse suisse, avait

Facts and Figures

donné lieu à des résultats originaux publiés dans deux importantes revues américaines de finance. Angelo Ranaldo était depuis 2004 conseiller économique auprès de la direction de la Banque nationale suisse. Il sera prochainement invité dans notre Faculté pour y donner une conférence.

5ses news saes, numéro 09, décembre 2012

L’association d’étudiants BSU (Börsenspiel der Schweizer Universitäten - Jeu Boursier des Universités Suisse) a fêté cet été ses 20 ans. Durant ces années, quelques étudiants motivés de l’université de Fribourg ont continuellement développé et organisé des simulations boursières à but didactique pour les universités et hautes écoles. Au total, plus de 18’000 personnes ont participé aux jeux organisés par BSU notamment le «Portfolio Management Simulation (PMS)». Le concept du jeu est simple : chaque participant gère un portefeuille fictif d’un million de francs. Il peut négocier des titres aux cours réels de la bourse. La personne qui, après 8 semaines, a le mieux investi son capital remporte la partie.

Pour rendre le jeu plus réaliste, il y a également un classement qui prend en compte les risques (Sharpe Ratio). La prochaine édition du PMS aura lieu au semestre de printemps.Pour fêter l’anniversaire BSU, les membres actifs, les anciens membres ainsi que les professeurs qui soutiennent l’association ont été convié à Fribourg pour une journée récréative. Une vingtaine de personnes dont un des fondateurs venu d’Allemagne ont eu le plaisir de partager de nombreuses anecdotes durant le quizz spécial BSU qui résumait l’histoire de l’association. Par la même occasion les anciens étudiants ont eu l’occasion de découvrir les superbes bâtiments de Pérolles II. Par la suite, les membres ont redécouvert la ville de Fribourg sous un autre angle en participant au «Golf Urbain». Un excellent souper accompagné d’une présentation économique sur la crise financière proposé par le professeur Martin Wallmeier a mis fin à cette fantastique journée d’amitié. La BSU, après 20 ans d’existence, ne cesse de grandir et de se développer. Il ne fait donc aucun doute que la prochaine édition du PMS et toutes les suivantes seront un grand succès. Plus d’information sur l’association BSU et le prochain jeu PMS: www.unifr.ch/bsu

BSU fête ses 20 ans! Plus de 18’000 étudiants ont par-ticipé aux simulations de la bourse de BSU!

SES Weiterbildung für Gymnasial-Lehrpersonen in Wirtschaft und Recht12 mars 2013 : formation en français19. März 2013 : Weiterbildung auf Deutsch

Page 6: Ses news saes, N°-9, dec. 2012

HIGHLIGHTS

ses news saes, numéro 09, décembre 20126

Am 9. November schliesst das Institut für Verbands-, Stiftungs- und Genossenschafts-Management (VMI) der Universität Freiburg seinen 25. Diplomlehrgang für Verbands- und NPO-Management ab. Über 750 deutschspra-chige Führungskräfte aus ganz Europa haben den Lehrgang bereits absolviert.

Reinhold Mitterlehner, Wirtschaftsminister Österreichs, so wie Christian Levrat als Frei-burger Ständerat, Ivo Bonamico als Direktor des Weissen Kreuzes Süditrol und Monika Griefahn, Mitbegründerin von Greenpeace, sie alle haben eines gemeinsam: Sie sind Absol-ventinnen und Absolventen des Diplomlehr-gangs für Verbands- und NPO-Management der Universität Freiburg/CH. Seit der ersten Lehrgangsdurchführung 1987 haben über 750 Führungskräfte aus Deutschland, Österreich, dem Südtirol und der Schweiz die Ausbildung am VMI der Universität Freiburg absolviert.

Ausgehend von der Überzeugung, dass Not-for-Profit Organisationen (NPO) anders zu managen sind als Profit-Organisationen ent-

Am 15. September trafen sich die Absolven-tinnen und Absolventen des CAS Fundrai-sing aus dem Jahr 2011/12 zu ihrem ersten Ehemaligentreffen in Bern. Nachdem im Sommer die Ergebnisse der Projektarbei-ten bekanntgegeben wurden, war dies das erste Wiedersehen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, nachdem sie ihre Zertifika-te erhalten haben. Nach einer spannenden Stadtführung «Bern kriminell» gab es ein gemeinsames Apéro mit anschliessendem Abendessen. Mit grosser Freude waren der Lehrgangsleiter Prof. Robert Purtschert und Lehrgangsbetreuer Jens Jacobi für das VMI vor Ort.

Vom 11. bis 13. September fand in Ankara eine VMI-Veranstaltung zum Thema Custo-mer Relationship Management statt. Teil-nehmer der Tagung waren Vertreterinnen und Vertreter von acht regionalen Han-delskammern Anatoliens. Auf Basis des Freiburger Management-Modells (FMM) diskutierten sie während drei Tagen Metho-den und Instrumente, um die Kunden- und Dienstleistungsorientierung der türkischen Handelskammern zu optimieren.

Das türkische Kam-mersystem, das bereits über 100 Jahre alt ist, wurde anfangs der 50er Jahre in Folge einer allgemeinen Demo-kratiebewegung in der Türkei reformiert und in der heutigen Form ge-setzlich verankert. Das System ist geprägt von grosser Staatsnähe, einer Verflechtung der Kammer mit der Politik sowie von sehr hierar-chischen Strukturen. Auf dem Weg nach mehr Kundenorientierung erweisen sich diese Eigen-heiten der türkischen Kammern als grosse He-rausforderung. Dank der Pflichtmitgliedschaft befinden sich die Kammern in einer starken Position, die es ihnen erlaubt, neben dem Wirt-schaftsministerium als zweite wichtige Macht aufzutreten. Momentan gelingt es ihnen jedoch nur ansatzweise, den Kontakt zur Basis so zu gestalten, dass sich die Mitglieder eingebun-den und damit der Kammerstruktur auch zuge-

VMI: Seit 25 Jahren eine Kaderschmiede für NPO-Manager/innen

VMI: Absolvententreffen des CAS Fundraising

VMI: Die türkischen Handelskammern im Aufbruch

stand 1976 unter der Federführung von Prof. Dr. Ernst-Bernd Blümle die Forschungsstelle für NPO-Management. An ihr wurden die NPO-Besonderheiten systematisch erforscht und

die gewonnen Erkenntnisse im Freiburger Ma-nagement-Modell für Nonprofit-Organisationen festgehalten. 1986 führte die Forschungsstelle auf Basis dieser Erkenntnisse und auf Anre-gung der Direktoren der Wirtschaftskammern Oberösterreichs und Karlsruhe einen ersten Diplomlehrgang durch. Ziel war es, eine Brücke zwischen Wissenschaft und Praxis zu bauen.

Die Forschungskompetenz des Instituts sollte Lücken im traditionellen Management-Wissen schliessen und neue Erkenntnisse bringen.

An der Jubiläumsveranstaltung, die am Frei-tag an der Universität Freiburg/CH stattfand, zeichneten die vier Referenten die Entwick-lung des Managements von NPO nach. Robert Purtschert, Initiator des Lehrgangs und Mitbe-gründer des VMI, gewährte einen Einblick in die Pionierphase des Lehrgangs. Christian Levrat legte dar, in welchen Phasen seiner Karriere er besonders von der Ausbildung profitieren konn-te. Markus Gmür, Direktor Forschung des VMI, präsentierte die aktuellsten Forschungsprojek-te des VMI. Hans Lichtsteiner, Direktor Wei-terbildung des VMI, wagte schliesslich einen Blick in die Zukunft und skizzierte die künftigen Herausforderungen des Verbandsmanage-ments. Die Tagung fand im Anschluss an die Abschlussprüfung des 25. Diplomlehrgangs an der Universität Pérolles statt.

hörig fühlen. Dies trotz der regionalen Nähe zu den Mitgliedern, die dank den rund 360 lokalen Kammerorganisationen grundsätzlich beste-hen würde.Einzelne Regionen wie Istanbul oder Anta-lya, die intensivere wirtschaftliche Kontakte mit Firmen und Kunden aus den EU-Staaten pflegen, haben realisiert, dass eine bestimmte Stakeholder-Orientierung gegenüber Mitglie-dern und Geschäftspartnern unabdingbar ist. So können sie im wirtschaftlichen Austausch

mit dem europäischen Raum langfristig er-folgreich sein. Entspre-chend ausgeprägt ist in diesen Regionen die Kundenorientierung. Doch nicht alle Regio-nen haben diese Ent-wicklung mitgemacht. Insbesondere in den von ihrer geographi-schen Lage her schon immer eher ostorien-tierten Regionen wie

Anatolien besteht noch ein erhebliches Poten-tial. Die politischen Unruhen in Iran, Irak und Syrien wie auch das erklärte Ziel der Türkei, Mitglied der EU zu werden, zwingen aber nun auch diese Region, ihre Aktivitäten vermehrt nach Westeuropa auszurichten. Die Kammern haben den Auftrag, die Betriebe auf dem Weg hin zur Europakompatibilität aktiv zu begleiten. Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) hat sich dabei das Ziel gesetzt, die Kammern auf ihrem Weg zu mehr Kundenorientierung und Professionalität zu

unterstützen. Dabei stützt sich die GIZ unter anderem auch auf die Erfahrungen und Kom-petenzen des VMI. Die Schulung in Ankara hat einmal mehr sehr schön gezeigt, wie grenz-übergreifend und allgemein verbindlich sich die Management - Instrumente und - techniken des FMM einsetzen lassen.

Page 7: Ses news saes, N°-9, dec. 2012

30.8.2012 – 3.9.2012, LuganoVom 30.8. bis zum 3.9.2012 veranstaltete die SGKM unter der gemeinsamen Leitung von Prof. Diana Ingenhoff (Universität Fribourg) und Prof. Philippe Viallon (Université de Strasbourg) in Lugano die dreisprachige „International Gra-duate School for PhD Students in Communi-cation and Media Research“ zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchs. Zwanzig Promovierende aus Deutschland, Frankreich, Belgien, Österreich und der Schweiz nutzten die Möglichkeit, mit zahlreichen führenden Wissenschaftlern aus dem In- und Ausland in thematisch fokussierten Arbeitsgruppen ihre Dissertationsprojekte auf Französisch, Deutsch oder Englisch zu reflektieren.Zunächst wurden die Besonderheiten der Kom-munikationswissenschaft in den verschiedenen Ländern diskutiert, u.a. mit Prof. Catherine

International Graduate School for PhD Students in Communication and Media Research

Loneux (SFSIC), Prof. Thomas Steinmauer (ÖGK), Prof. Marc Lits (Belgien), Prof. Oliver Quiring (DGPuK), und die jeweiligen For-schungstendenzen vorgestellt (Prof. Philippe Bonfils (Université de Toulon), Prof. Harmut Wessler (Universität Mannheim)). Weiterhin gab es Einblicke in das Schreiben von For-schungsanträgen (Dr. Benedetto Lepori, (USI), Prof. Nicolas Pelissier, (Université de Nice-Sophia-Antipolis)) und den zentralen Punkten, die eine gute Dissertation ausmachen (Prof. Françoise Bernard (IRSIC-AIX-Marseille), Prof. Hartmut Wessler (Universität Mannheim)). Auch der Frage, wie ein guter wissenschaftli-cher Artikel in der jeweiligen Sprache aussieht, wurde nachgegangen und die jeweiligen Unter-schiede herausgearbeitet (u.a. Prof. Thomas Weber (Universität Hamburg), Prof. Marc Lits

(Université Louvain-la-Neuve), Prof. CatherineLoneux (Université Rennes 2)). Inhaltliche Inspirationen erhielten die Teilnehmer durch die Vorträge von Prof. Bertil Cottier (USI) zum Thema „La gouvernance mondiale de l’Internet: demain, après-demain ou jamais“ und Prof. Lorenzo Cantoni (USI) zum Thema „Online-communication and Tourism“. Das wissen-schaftliche Programm wurde durch Ausflüge auf den San Salvatore und den Lago di Lugano Richtung Gandria abgerundet, und auch im freien Rahmen des Programms bot sich aus-reichend Gelegenheit, die unterschiedlichen kommunikations- und medienwissenschaftliche Ansätze in den verschiedenen Sprachregionen kennenzulernen und die eigene Forschung vo-ranzutreiben.

7ses news saes, numéro 09, décembre 2012

iimt : combinaison d’une formation unique en économie et droitL’«international institute of management in technology» (iimt) et le Master of Laws (LL.M.) in Cross-Cultural Business Practice (MLCBP) de l’Université de Fribourg collaborent désormais ensemble. Une nouvelle, unique et double formation continue est offerte à partir de septembre 2012.

L’international institute of management in technology (iimt) et la Faculté de droit de l’Université de Fribourg offrent à partir de septembre 2012 une combinaison unique de formation post-grade. Les deux instituts ouvrent leurs portes pour une diversité de cours dans les domaines du droit et de l’économie. L’iimt offre aux étudiants en Master in Cross-Cultural Business Practice une formation continue en économie. Les thèmes principaux de ces cours post-grades sont Strategy & Innovation Management, Marketing, Organisational Behaviour, Managerial Finance etc.. Une combinaison de ces formations permet d’obtenir dans les meilleurs délais un double diplôme de l’Université de Fribourg. Encourager les cadres en leur fournissant une formation de qualité est l’objectif de cette collaboration.L’iimt et le MLCBP peuvent compter sur une équipe d’enseignants et de praticiens de renom venant du monde entier et garantir ainsi un parfait équilibre entre la théorie et la pratique. Les deux instituts ont concordé leurs horaires de manière optimale afin de permettre aux étudiants de profiter de cette combinaison de formation unique. De plus, les étudiants peuvent optimiser leur temps libre entre les cours pour suivre des cours dans l’autre institut.

The iimt Masterclass, which took place the 20th of September 2012, was a great success. Around the topic of "Big Data, The silver bullet for differentiation", André Münger (Account Manager at EMC Greenplum Computer Systems AG) gave the participants some important insights into the power and importance of data.Furthermore, the value of existing and constantly growing amount of data was shown and how small and medium size business units can take advantage of these data.This Masterclass gave a brief overview of some open source tools like Hadoop, enabling fast, flexible, and reliable analysis of massive data sets compiled from heterogeneous sources. A short live demo gave some insights into the power of those new and innovative methods to analyse data. Furthermore, concrete approaches on how to enter the Era of Big Data have been discussed.Big Data is the new frontier for innovation, competition, and productivity. The phenomena Big Data is not just a hype, but motivates researchers from diverse fields as mathematics, physics, computer science, economics, and others to invent and investigate new methods and algorithms to detect useful patterns and correlations in terabytes of data. Analysing more data in shorter time can lead to better and faster decisions in research and economics as well. Big Data offers both, a challenge and a tremendous opportunity for differentiation

and for creating additional business value, especially for SME’s. The real value of Big Data entirely resides in the ability to asking and answering new questions. This is facilitated through the combination (convergence) and analysis of poly-structured data - both internal and external. The possibilities hereof are enormous (comparable to the stories of one thousand and one night), therefore a clearly measurable approach shall be defined in order to “monetize” Big Data efforts. The challenge comes with choosing a balanced approach between culture shift, technology, new skills required and transition of an existing environment.

Big Data - iimt Masterclass

André Münger

Page 8: Ses news saes, N°-9, dec. 2012

Fuzzy Clustering in Social NetworksThe introduction and popularity of Web 2.0 has lead to an increased digitalization of life among various different user groups. While most Social Media Platforms are made available free of charge, users have to accept that all their interactions and personal information is stored in a database. Based on this information, recommendations of new contacts can be made. Facebook, Xing and other platforms rely on using Graph Theory for this purpose, which is a commonly used method in the field of mathematics and computer science, when it comes to analyzing the structure and interconnections of nodes in networks. However, personal preferences and likes or

dislikes of users are not being considered. Therefore a Fuzzy Logic based system has been developed, which manages to take personal preferences into account, by creating multi-dimensional fuzzy profiles of users. In a next step, these profiles are matched, using the fuzzy c-means algorithm and the results displayed in a two-dimensional map. With this method and form of visualization, users have a better overview of the results, as well as more options to select an interesting contact.For more detailed information on this topic, feel free to browse the Master Thesis at: http://diuf.unifr.ch/main/is/sites/diuf.unifr.ch.main.is/files/documents/student-projects/Masterthesis_Alex_Drobnjak.pdf

H IGHLIGHTS

So titelte BBC News kürzlich eine ihrer Bericht-erstattungen. Umgangssprachlich verstehen wir unter Revolution einen radikalen Wechsel oder gar Umsturz bestehender politischer und gesellschaftlicher Ordnungen. Sie wird entwe-der von einer Avantgarde getragen und erobert sich schrittweise breitere Bevölkerungsschich-ten oder sie löst sich durch eine Massenbewe-gung aus. Spontan denken wir an die Franzö-sische Revolution, die unseren europäischen Demokratisierungsprozess stark geprägt hat. Können wir aber von einer Social Media Revo-lution sprechen? Ja klar, denken viele und ver-

weisen auf die Revolution in Ägypten im Januar 2011 hin, die ohne Twitter, Facebook und Co. kaum vorstellbar gewesen wäre. Die Massen-bewegung richtete sich gegen das bestehende Regime unter der Führung ihres Präsidenten Muhammad Husni Mubarak. Sie bildete einen Teil des arabischen Frühlings mit Protesten, Aufständen und weiteren Revolutionen in der arabischen Welt.Social Media steht auch im Zentrum der For-schung an der SES-Fakultät: So zum Beispiel in einem iimt-Projekt von Stephanie Teufel zur Erforschung von Social Media Guidelines, und jüngst in einer aktuellen, gemeinsamen Publi-kation von Diana Ingenhoff und Andreas Meier, in der Grundlagen, Forschungs- und Praxisbe-richte integrativ zwischen Wirtschaftsinformatik und den Medien- und Kommunikationswissen-schaften beleuchtet werden.

Forschungseinblicke: Welcome to the Social Media Revolution

Social Media Guidelines als ein Forschungsschwerpunkt des iimt Social Media spielen im privaten wie beruflichen Umfeld eine zunehmend wichtiger werdende Rolle. Vor- und Nachteile liegen eng beieinander – verantwortungsbewusstes Verhalten auf So-cial Media Plattformen ist der Schlüssel zum Erfolg.

Prof. Dr. Stephanie Teufel, Director, iimt – inter-national institute of management in technology, Universität FribourgDie Meldungen über unbedachte Äusserun-gen von Personen oder Gruppierungen auf einer der zahlreichen Social Media Plattformen häufen sich in der Tagespresse. Solange ein Politiker seine tatsächliche Meinung zu einer Sache (unüberlegt) kund tut, ist dies für die wahlberechtigte Bevölkerung sogar noch als aufschlussreicher Fakt anzusehen – wenn-gleich die eigene Partei dies gegebenenfalls differenzierter beurteilt oder beurteilen muss. Problematischer stellt sich die Situation dar, wenn Mitarbeitende einer öffentlichen Verwal-tung oder eines Unternehmens sich unbedacht auf einer Social Media Plattform darstellen oder äussern.Mit der sogenannten Generation Y, die ver-mehrt in die Arbeitswelt drängt, steigt auch die Zahl der Mitarbeitenden, die an ihrem Arbeits-platz eine offene IT-Umgebung, u.a. mit Zugriff auf Social Media Plattformen, fordern und die-se auch funktional bedienen können. Dabei ist zu beachten, dass einerseits zwischen der privaten und betrieblichen Nutzung gravieren-de Unterschiede existieren können und ande-rerseits aber die Grenzen zwischen privat und betrieblich kontinuierlich verschwimmen. Im Unternehmen oder einer Verwaltung handelt eine Person auf einer Social Media Plattform nicht in eigenem Namen, sondern als Reprä-sentant bzw. Repräsentantin des jeweiligen Arbeitgebers. Gleiches gilt, wenn diese Person im privaten Social Media Umfeld seinem bzw. ihrem Arbeitgeber zuordbar ist. Die Auswir-kungen unbedachten Handelns betreffen dann nicht nur die eigene Person, sondern die Orga-nisation, der die Person angehört, als gesam-tes und damit z.B. auch die Arbeitskollegen.Das bedeutet, dass für die betriebliche Nutzung organisationsspezifische Regeln und Richtlini-

en notwendig sind. Wie im Bereich Informa-tionssicherheit müssen für die Nutzung von Social Media Plattformen entsprechende Richt-linien (Guidelines) in einer Organisation ver-fügbar sein. Vor dem Hintergrund Social Media geht es hier um Begriffe wie Datenschutz, Si-cherheit sowie Innen- und Aussenwirkung von Unternehmen und Organisationen. In der For-schung gilt die Auffassung, dass der Mensch nach wie vor das schwächste Glied in einer wie auch immer gearteten Kette darstellt.Sicherheit, Reputation und Image vor dem Hin-tergrund Social Media sind Problemkreise, die nicht nur technisch betrachtet werden können, sondern es müssen verstärkt die beteiligten Personen involviert werden. Jedem der sich im Social Network bewegt, muss klar sein, dass dies die Sicherheit, die Privatsphäre, die Reputation von sich und seiner Organisation tangiert. Social Engineering, Malware, Identi-tätsdiebstahl, Imageverlust, Reputationsrisiko sind nur einige Stichworte zur Risikolage.Um diese Risiken zu reduzieren, muss in Un-ternehmen und Organisationen eine Kultur mit Richtlinien aufgebaut und diese den Mitarbei-tenden vermittelt werden. Die aufgestellten Regeln müssen ständig überprüft und ggf. angepasst werden, wie auch zyklisch geprüft werden muss, ob diese Regeln überhaupt von den Mitarbeitenden verstanden wurden.Social Media Guidelines und ihre Beachtung im privaten wie im betrieblichen Umfeld fördern die Sensibilisierung hinsichtlich objektiv vor-handener Risiken. Transparenz und Diskretion, Respekt und Korrektheit sind die Eckpfeiler einer nachhaltigen Social Media Kultur (die Guidelines und ihre Anwendung) und bilden gleichzeitig die Basis für erfolgreiches Han-deln auf Social Media Plattformen. Folgerichtig sind Social Media Guidelines & Social Media Sicherheitskultur eine der Forschungsschwer-punkte am iimt.

ses news saes, numéro 09, décembre 20128

Page 9: Ses news saes, N°-9, dec. 2012

Nationale Förderbeiträge für zwei Doktorierende des Departements für Kommunikations- und Medienwissenschaft

Die Schweizerische Gesellschaft für Kommuni-kations- und Medienwissenschaft (SGKM) hat ihre beiden jährlich ausgeschriebenen Förder-preise für den wissenschaftlichen Nachwuchs dieses Jahr gleich an zwei Doktorierende des Departements für Medien- und Kommunika- tionswissenschaft verliehen: Der SGKM-Förderpreis in der Kategorie Sabbatical (CHF 5000) ging an Stefan Bosshart, Di-plomassistent am Lehrstuhl von Prof. Dr. Philomen Schönhagen. Der Arbeitstitel seines Dissertationsprojekts: Nachrichtenproduktion von Laien auf dem Prüfstand: Was leistet der sog. Bürgerjournalismus im Internet? Der Preis ermöglicht es ihm, seine empirische Studie im

Journalistisches Handeln im Kontext des Strukturwandels und der FinanzkriseAnfang November 2012 wurde nach einem Jahr Laufzeit des SINERGIA-Projekts „Krise und Wandel der Medien in der Schweiz“ ein wissenschaftlicher Zwischenbericht zuhanden des Schweizerischen Nationalfonds verfasst, der dieses Kooperationsprojekt zwischen vier Universitäten (Zürich, Freiburg, Neuenburg und Salzburg) finanziert. Unter der Leitung von Prof. Dr. Philomen Schönhagen und Prof. Dr. Dominique Bourgeois wird am Departement für Medien- und Kommunikationswissenschaft unserer Fakultät der Frage nachgegangen, inwiefern redaktionelle Umstrukturierungen in Richtung crossmediales Arbeiten bzw. integrierter Newsrooms und die Integration nutzergenerierter Inhalte die journalistische Arbeit und die publizistische Leistung beeinflussen.In einem ersten Schritt wurde der internationale Forschungsstand umfassend analysiert. Dabei wird deutlich, dass redaktionelle Umstrukturierungen in Richtung integrierter Newsrooms im angelsächsischen und skandinavischen Raum schon länger realisiert werden, während diese im deutsch- wie auch französischsprachigen Raum und insbesondere in der Schweiz vergleichsweise junge Phänomene sind. Dementsprechend liegen kaum wissenschaftliche Erkenntnisse bezüglich Schweizer Medienunternehmen vor, weder zu den Folgen redaktioneller Umstrukturierungen für das journalistische

Handeln, noch zu den Auswirkungen der Integration nutzergenerierter Inhalte auf die redaktionellen Arbeitsprozesse.Im Allgemeinen zeigt sich, dass die organisatorische Umsetzung crossmedialen Arbeitens genauso unterschiedlich ausfällt wie die Einbindung der Nutzer in die Nachrichtenproduktion. Entsprechend divergent präsentieren sich auch die Ergebnisse relevanter Studien bezüglich der Wahrnehmung und der Beurteilung der Folgen für die journalistische Arbeit und die publizistischen Leistungen. Die Forderung, bei gleich bleibenden oder gar reduzierten personellen Ressourcen Inhalte für mehrere Medien zu produzieren, führt u.a. zu einer erheblichen Zunahme der Arbeitsbelastung sowie zu einer stärkeren Abhängigkeit von Nachrichtenagenturen und zu einem häufigeren Rückgriff auf Pressemitteilungen. Zudem wird befürchtet, dass die Themen- und Meinungsvielfalt abnehmen könnte. Mit der Zusammenführung von Redaktionen verschiedener Medien in einen integrierten Newsroom erhoffen sich Medienunternehmen selbst jedoch – neben dem massgebenden Ziel der Kostenreduktion – eine Steigerung der publizistischen Qualität. Es wird erwartet, dass dank medienübergreifender Themenplanung und der Nutzung von Synergien die Berichterstattung verbessert werden kann. Dies erfordert allerdings ein themenzentriertes

anstatt, wie bislang, ein medienzentriertes Denken und Handeln, was sich nach derartigen Restrukturierungen jedoch nicht automatisch und reibungslos einstellt.Gleichermassen unterschiedlich werden auch die Folgen nutzergenerierter Inhalte auf journalistische Arbeitsroutinen und auf die Berichterstattung beurteilt. Denn zum einen werden Beiträge der Nutzer von den Journalisten als ergänzende Informationsquelle und als Indikator für das Publikumsinteresse geschätzt. Zum anderen werden aufgrund fehlender Qualität (mangelnde sprachliche Sorgfalt, ethisch oder rechtlich problematische Äusserungen, etc.) mögliche Imageschäden für das jeweilige Medium befürchtet. Daher werden Prozesse zur Bearbeitung nutzergenerierter Beiträge eingeführt. Diese ist aber zeit- und kostenintensiv, weshalb die Beteiligung der Nutzer mehrheitlich auf die Kommentierung von Artikeln und die Einsendung von Bildern beschränkt wird. Einige Autoren sehen deshalb keine massgebliche Veränderung der Arbeitsroutinen sowie der Berichterstattung. Diese Erkenntnisse sollen nun für Schweizer Medien überprüft und vertieft werden. Erste diesbezügliche Ergebnisse aus qualitativen Interviews, Beobachtungen und einer Dokumentenanalyse, die derzeit in der Deutsch- und Westschweiz durchgeführt werden, sind im Laufe des kommenden Jahres zu erwarten.

nächsten Frühjahr fertigzustellen. Den SGKM-Förderpreis in der Kategorie Publikation (CHF 2‘500) erhielt Constanze Jecker. Sie war bis vor kurzem ebenfalls Diplomassistentin am Lehrstuhl von Prof. Dr. Philomen Schönhagen und ist heute als Fachsausbildnerin im Stab der Direktion von Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) tätig. Der Titel ihrer Dissertation: Frames als massenmedial vermittelte Deutungsmus-ter von (sozialen) Problemen. Theoretische Grundlegung der Frame-Elemente gemäss Entman - mit einer explorativen Fallstudie zur Fernsehberichterstattung über sexuellen Kin-desmissbrauch.

9ses news saes, numéro 09, décembre 2012

Le Centre de recherche sur la compétitivité a organisé un cours de trois jours pour les responsables du développement économique d’Abu Dhabi en juillet 2012. Dans le cadre de sa “vision économique 2030”, l’Emirat d’Abu Dhabi s’est donné pour but de mener une politique économique visant à renforcer les moteurs de sa compétitivité. Les responsables du développement économique d’Abu Dhabi se sont rendus en Suisse afin de participer à une formation de 3 jours au World Economic Forum à Genève (Institution qui publie le Global Competitiveness Report) suivie par un cours sur les fondements microéconomiques de la compétitivité au Centre de recherche sur la compétitivité de l’Université de Fribourg. Ce cours était organisé dans le cadre de la collaboration entre le Centre de Recherche sur la compétitivité et le Professeur Michael Porter de la Harvard Business School. La coopération entre l’Emirat d’Abu Dhabi et le Centre de recherche sur la compétitivité prévoit une série de séminaires que donnera le Prof. Philippe Gugler à Abu Dhabi pour les responsables politiques et économiques en janvier 2013.

Prof. Philippe Gugler et des Membres du Ministère de développement économique

d’Abu Dhabi

Coopération entre l’Emirat d’Abu Dhabi et le Centre de recherche sur la compétitivité

Constanze Jecker Stefan Bosshart

Page 10: Ses news saes, N°-9, dec. 2012

HIGHLIGHTS

La chambre économique Bienne-Seeland, en tant qu’association neutre, compte plus de

900 membres. Parmi eux, de nombreuses entreprises, mais également des communes du Seeland, des syndicats, des organisations à but non lucratif et des personnes individuelles. La diversité de nos membres se reflète également dans leurs besoins et leurs intérêts. Vous pouvez donc vous imaginer que ceux-ci sont très variés et que ce fut pour nous un défi passionnant de définir une stratégie qui satisfasse à toutes ces exigences. Den Stellenantritt bei der Wirtschaftskammer Biel-Seeland (WIBS) im 2011 habe ich genutzt, um die Theorie in die Praxis umzusetzen und eine strategische Analyse der

Wirtschaftskammer vorzunehmen. Am Anfang stand die Frage im Raum: Was ist eigentlich die Aufgabe einer Wirtschaftskammer? Betrachtet wurden rund 12 Wirtschaftskammern und es fiel schnell auf, dass es „die eine Aufgabe“ einer Wirtschaftskammer nicht gibt. Es gibt Wirtschaftskammern, die im Tourismusbereich aktiv sind, andere veranstalten „nur“ Events, Dritte führen Gründerberatungen durch. Allerdings haben alle Wirtschaftskammern etwas gemeinsam: Sie wollen ihre Region fördern und stärken. In einem zweiten Schritt analysierte ich unser Marktgebiet, die Region Biel-Seeland, und die darin agierenden Partner und Konkurrenten sowie ihre Dienstleistungen mittels der Branchensegmentanalyse, einer Methode, die von Prof. Dr. Rudolf Grünig und Prof. Dr. Richard Kühn entwickelt wurde.Mit der Vision „Die WIBS will die Region Biel-Seeland stärken und fördern“ und der Übersicht über mögliche Handlungsfelder wurde rasch klar, was die Hauptpfeiler unserer

Strategie sind: - Wir wollen dem Fachkräftemangel in unserer

Region entgegenwirken. - Wir wollen unseren Mitgliedern ein

attraktives Networkingprogramm bieten. - Wir wollen für unsere Region lobbyieren. - Wir wollen den Austausch zwischen

Hochschulen und der Wirtschaft fördern. - Wir wollen im Bereich Vereinbarkeit von

Beruf und Familie Hilfestellungen leisten. - Wir wollen für unsere Mitglieder erste

Anlaufstelle sein. - Wir wollen unsere Partnerschaften stärken

und Synergien nutzen.Getreu dieser Strategie entstand unser neuer Slogan: „Vernetzen. Beleben. Unterstützen. In Biel und im Seeland“.Ich freue mich, wenn Sie uns auf www.wibs.ch besuchen und wibsmaps – unser Kartenelement, das eine Übersicht über die Region erlaubt – kennenlernen.

Dr. Esther Thahabi, ancienne doctorante du Professeur Rudolf Grünig, aussi parmi le Top 100

ses news saes, numéro 09, décembre 201210

Après les Professeurs Paul Dembinski (en 2010) et Bernard Dafflon (en 2011), un autre membre de notre Faculté a été inséré dans la liste réunissant chaque année «les 100 personnalités qui font la Suisse romande» publiée par L’Hebdo. En raison de sa vision humaniste de l’ensemble du système économique, qu’il défend «comme un sacerdoce tant dans les auditoires que dans ses publications scientifiques ou la presse grand public», le Professeur Sergio Rossi, a été inclus dans cette liste pour l’année 2012 en compagnie de la Dr Esther Thahabi.

Am 12.-14. Oktober 2012 hat Professor Dr. Volker Grossmann in Rimini/Italien an der 43. Internationalen Konferenz des Pio Manzù Cen-tre, einer internationalen Forschungsinstitution mit allgemeinen Beratungsstatus für die Ver-einten Nationen, einen Vortrag über «Italy and the Euro: Which Way to Go?» gehalten und an einer Paneldiskussion über «Crackpot Econo-mics: Lohn Spreads and Debt Fixing. Lessons on How to Govern Emergencies» teilgenom-men. Vorsitzender des wissenschaftlichen Komitees des Pio Manzù Centre ist Mikhail Gorbachev, der letzte Präsident der Sowjet-union und Friedensnobelpreisträger, der durch seine Politik der Glasnost und Perestroika das Ende des Kalten Krieges eingeleitet hat. Thema der Tagung war «Italy: International Observatory of a Country ‹Too Big to Fail›. The Testbench of a System Crisis». Volker Grossmann hat in seinem Vortrag deut-lich gemacht, welche Gefahr die derzeitige “Euro-Rettungspolitik” der Europäischen Uni-on (EU) birgt. Beispielsweise ist der kürzlich von der EU beschlossene ‘European Stability Mechanism’ (ESM) in Höhe von EUR 700 Mil-

Le Professeur Sergio Rossi parmi les 100 personnalités les plus influentes de la Suisse romande

Samantha Caccamo, Giancarlo Dillena, Muhammad Yunus, Peter Zoth et Prof.

Sergio Rossi (de gauche à droite)

liarden einerseits zu klein, um eine glaubhafte Brandmauer für spekulative Attacken auf gro-sse Länder wie Italien und Spanien zu bilden. Andererseits aber könnte eine Vergrösserung des ESM oder eine weitgehende Verwendung des jetzigen ESM für Kredite spekulative Atta-

cken auch auf Geberländer auslösen. Damit wird durch den ESM der Fortbestand des Euro sowie die ökonomische und politische Stabilität der gesamten Eurozone, und möglicherweise darüber hinaus, gefährdet. Alternative Vorschläge, die auf gemeinsame

Professor Dr. Volker Grossmann an der 43. Internationalen Konferenz des Pio Manzù Centre

Prof. Fiorella Kostoris, Prof. Volker Grossmann

Haftung innerhalb der Eurozone hinauslau-fen, mögen kurzfristig wirksamer sein, geben aber längerfristig Fehlanreize für Staaten und Finanzinstitute. Volker Grossmann schlägt hingegen vor, den derzeitigen Teufelskreis zwi-schen Staatsschuldenkrise und Bankenkrise durch ein neues Insolvenzrecht für Banken zu durchbrechen. Im Falle der Überschuldung von Finanzinstituten infolge von Staatsbankrotten sollen Gläubiger von Banken durch Eigentum-santeile (Aktien) kompensiert werden anstatt eine Rettung systemrelevanter Finanzinstitute durch öffentliche Gelder zu bezahlen. Ein sol-ches Insolvenzrecht verbunden mit höheren Eigenkapitalanforderungen an Banken kann zu einer verbesserten Stabilität des internationa-len Finanzsystems beitragen. Zudem würde die Politikverdrossenheit in der Bevölkerung auf-grund der derzeitigen Sozialisierung von Ver-lusten in einem Finanzsystem, in dem abnorme Gewinne von Banken einbehalten werden und welches durch übermässige Risikobereitschaft der Finanzinstitute gekennzeichnet ist, verrin-gert werden.

photo

: © S

ocial

Bus

iness

Ear

th ‘12

Par ailleurs, le Prof. Rossi a participé comme orateur invité à une table ronde qui s’est tenue à Lugano, le 18 mai 2012, avec le Professeur Muhammad Yunus, lauréat du prix Nobel de la paix en 2006. Le débat a porté sur «The power of social business and innovation: connecting the private, public and social sectors through social business», avec l’objectif d’amener ces divers secteurs à œuvrer pour le changement à travers la création de nouvelles entreprises sociales, qui puissent donner au système capitaliste contemporain un visage plus humain et moins axé sur la recherche du profit comme objectif final de l’activité économique.

Esther Thahabi, secrétaire générale de la chambre économique Bienne-Seeland

Page 11: Ses news saes, N°-9, dec. 2012

DOSSIER

Prof. Bernard DafflonDepuis de nombreuses années, la Chaire de finances publiques est appelée à apporter son soutien et son expertise à des projets de décentralisation en Europe et dans le monde. C’est ainsi que dès le milieu des années quatre-vingts dix, le Professeur Bernard Dafflon a fonctionné comme expert pour le Conseil de l’Europe dans la région des Balkans (Albanie, de 1999 à 2005, et Croatie) et dans les Pays Baltes (Lettonie et Lituanie). L’expertise en Lituanie s’est par la suite concrétisée par des contacts universitaires suivis, notamment avec l’université de Kaunas dans le cadre d’un projet Sciex permettant au Prof. Gerda Zigiene, visiting scholar auprès du département d’économie politique durant six mois, de se familiariser aux problèmes du fédéralisme financier et des finances locales. De même, une thèse a été écrite sur la décentralisation au Burkina Faso (2010), tandis qu’une autre, concernant l’Ethiopie, est en cours de réalisation. Actuellement, soit directement par ses collaborateurs, soit en pilotant une équipe d’experts, la Chaire a participé ou participe à l’appui à la décentralisation au Sikkim (avec la Direction du Développement et de la Coopération suisse), au Népal (Forum des Fédérations), dans quatre pays de l’Afrique sub-saharienne, dont le Burkina Faso (Agence Française de Développement et Banque Mondiale), au Cameroun, en Tunisie et au Maroc (avec la Banque Mondiale). SikkimSitué entre le Tibet et le royaume du Bhoutan, adossé au Kangchenjunga (8 598 m), plus haut sommet de l’Inde et troisième au monde, le Sikkim fut royaume jusqu’en 1853, puis gouvernorat britannique jusqu’en 1947, protectorat indien jusqu’en 1974, pour devenir le 22ème Etat de l’Inde en 1975. La question de la décentralisation au niveau local intervient dès 1993 avec le 73ème amendement de la constitution indienne introduisant les Panchayat Raj (collectivités territoriales) des districts (Zilla), des blocs de communes (Taluk) et des communes (Gram). Le 74ème amendement de la Cst, voté en même temps, exigeait des 22 Etats membres qu’ils décentralisent au niveau des communes 29 fonctions énumérée à l’art. 23 de la Constitution indienne (appelé "Eleventh Schedule"). Les Etats le firent plus ou moins rapidement sous forme de déconcentration en établissant des agences locales des ministères d’Etat. Vers 2005-6, le Sikkim décida de passer de la déconcentration à la décentralisation, en donnant aux communes des compétences propres, des ressources, un système de gestion locale décentralisé favorisant la démocratie participative. Le Chef Ministre demanda l’aide de la Suisse par l’intermédiaire de la DDC. De 2008 à 2011, nous avons successivement

établi le bilan de la déconcentration dans ce pays et articulé les étapes du passage vers une véritable décentralisation, acceptée par le gouvernement. L’étape suivante a été la mise en œuvre sur le terrain des étapes de la décentralisation, dans un groupe de communes du district du Sud, dans la région d’Aritar.1 Les contacts ont été étroits et suivis, puisque nous avons été à plusieurs reprises sur place, en terrain pour suivre l’application. Au printemps 2012, Aritar a reçu de l’Etat Indien le premier prix attribué au Gram Panchayat (la commune) ayant fait des progrès significatifs en matière de gouvernance locale, de décentralisation et de démocratie participative. Les relations avec le Sikkim continuent : la Chaire a organisé en 2010 dans le canton de Fribourg une semaine thématique avec enseignement et visites pour une délégation du Sikkim d’une vingtaine de personnes ; un élu d’Aritar a participé à

l’Université d’été de l’Institut du Fédéralisme en 2011 ; la Chaire a été priée d’organiser une formation finances publiques locales pour les fonctionnaires des Ministères des finances et de la décentralisation (en cours).

NépalLes compétences de la Chaire ont été sollicitées une première fois pour élaborer une politique de la gestion de l’eau. Actuellement, les problèmes de la décentralisation des tâches, des transferts financiers et de la péréquation – sur lesquels nous travaillons, au ralenti, il est vrai - sont au cœur du débat. La tâche est rendue difficile

1 Les travaux publiés sur l’Albanie, le Sikkim, le Népal et le Cameroun, ainsi que les pays de l’Afrique Sub-saharienne peuvent être consultés sur le site de la Chaire : www.unifr.ch/finpub > publication > et > gouvernance locale.

parce que le 27 mai, l'Assemblée constituante a été dissoute sans avoir voté une nouvelle Constitution dans le délai de quatre ans qui lui avait été imparti. Après moult débats et de nombreux reports de dates, l'Assemblée a fini par proposer deux solutions pour résoudre la question du fédéralisme : la création de 14 ou 10 Etats fédéraux autonomes portant le nom de chacune des ethnies. Les dirigeants du parti du Congrès népalais et du PCN-MLU ont refusé ces propositions. Une nouvelle Assemblée constituante devrait être élue fin 2012.

Afrique sub-saharienneA la demande de l’Agence française de développement, les professeurs Dafflon et Madiès ont dirigé une équipe internationale de huit experts qui s’est penchée de 2009 à 2011 sur les questions de décentralisation dans quatre pays d’Afrique sub-saharienne : Burkina

Faso, Ghana, Kenya et Sénégal. L’AFD intervient directement auprès des collectivités locales par des appuis aux budgets, par des financements de projets ou sous forme indirecte par des lignes de crédits d’investissement. Afin de pouvoir restituer ces interventions dans l’environnement institutionnel du pays, de mieux appréhender leur efficacité et les risques, l’AFD a lancé une étude sur l’architecture globale de la décentralisation et du financement des collectivités locales ; quatre pays ont servi de test. L’étude, confiée au Département d’économie politique, a été organisée en quatre étapes : études des textes de décentralisation des pays concernés, analyse en économie institutionnelle de leur architecture de décentralisation, étude en politique économique des structures de financement des collectivités territoriale, et vérification sur le terrain. Ces travaux sont organisés autour

Cours sur la décentralisation organisé par la Chaire pour une délégation du Sikkim, visite de terrain : commune de Le Mouret.

Décentralisation et gouvernance locale

11ses news saes, numéro 09, décembre 2012

Page 12: Ses news saes, N°-9, dec. 2012

d’une grille de lecture de la décentralisation. Il ne s’agit pas de « dire » ce qui est à faire, mais de susciter les bonnes questions et de veiller à des réponses cohérentes et à des arbitrages transparents dans les domaines de l’architecture institutionnelle (si les préférences sont locales, comment les dire, les écouter, les entendre et les réaliser), de la répartition des compétences, la répartition des impôts, les transferts financiers et la péréquation, enfin les règles budgétaires (le plan comptable, les systèmes budgétaires et de comptes, l’exigence de l’équilibre, le recours à l’emprunt, les limites de l’endettement). Les résultats de ces travaux ont été publiés en français en juillet 2011 par l’AFD et la Banque Mondiale. Une édition revue et mise à jour doit être publiée en anglais cet automne. La Chaire continue d’appuyer le Burkina Faso dans sa démarche de décentralisation en préparant une feuille de route et des dossiers thématiques à l’intention de la Commission nationale de décentralisation.

TunisieLes changements politiques majeurs intervenus au mois de janvier 2011 avec la révolution de jasmin ont provoqué un choc économique et social. Les collectivités locales ont particulièrement été affectées par la révolution : destructions importantes du bâti et des équipements municipaux; remise en cause de la légitimité des conseils municipaux ; baisse de leurs recettes fiscales, transition difficile d’un système politique centriste et rigide à un système qui se voudrait démocratique et participatif. Par ailleurs, les communes et les gouvernorats ont concentré les demandes sociales issues de la révolution. Les réponses aux attentes sociales comme la préparation de l’avenir exige la mise en place de réformes structurelles avec comme préalable la remise à niveau des finances des 264 communes du pays. La Tunisie a sollicité, en autre, l’appui de l’Union Européenne et de la Banque Mondiale. A la demande de l’AFD et de la BM, la chaire apporte une modeste contribution dans deux directions. Pour l’Assemblée Nationale Constituante, nous avons analysé les articles provisoires sur la décentralisation dans la future constitution. L’ANC aurait dû déposer son projet pour le 23 octobre 2012. Cela n’a pas été fait : le débat constitutionnel se poursuit dans une zone d’incertitude. Pour le Ministère du développement régional et de la planification, la Chaire - associée avec l’Ecole Nationale Supérieure Cachan (France) - élabore une feuille de route sur les thématiques de la décentralisation et son opérationnalisation. Les thèmes abordés sont : (i) l’architecture institutionnelle, avec notamment la réorganisation territoriale des communes et des régions (gouvernorats), (ii) la nouvelle répartition des compétences entre régions et communes ; (iii) la structure budgétaire et les règles d’équilibre et

d’endettement ; (iv) la fiscalité locale ; (v) les transferts financiers et la péréquation, (VII) la formation des agents territoriaux. Ces travaux ont débuté en juin 2012 et courront encore en 2013.

MarocLa participation de la Chaire aux travaux de décentralisation au Maroc vient de débuter et en est encore à la toute première étape. En Juillet 2011, le peuple marocain s’est doté d’une nouvelle constitution, qui constitue un tournant historique dans le processus de décentralisation. Douze articles y sont consacrés au Titre IX intitulé « régions et autres collectivités territoriales ». La priorité de la mise en œuvre de la réforme de la décentralisation a été réaffirmée lors du discours du trône le 30 Juillet 2012. La discussion actuelle se focalise autour de la création de régions, leur nombre devrait passer de 16 à 12, et plus particulièrement leurs frontières issues d’un nouveau découpage territorial. Dans ce contexte, la BM nous a demandé d’examiner la question des transferts financiers et de la péréquation entre le gouvernement central et les régions et communes. Il s’agit d’établir

l’état des lieux selon la législation et selon les pratiques, en analyser la performance, consolider ce qui est bon et faire des propositions de réforme ou d’abandon pour les flux financiers qui ne répondent pas aux objectifs fixés (et qui eux-mêmes doivent être redéfinis).Le lecteur s’interroge sans doute sur les raisons pour lesquelles la Chaire de finances publiques est appelée de manière soutenue en dehors de nos frontières pour des appuis ponctuels ou structurels à la décentralisation. Des discussions que nous avons avec nos interlocuteurs, trois facteurs sont systématiquement mis en évidence. Le premier, pour nous sans aucun doute, est la méthode que nous avons développée ici durant nos années de pratique et d’enseignement de la décentralisation. Sans doute, les quinze années passées comme chef du Département des communes de ce canton, nous ont donné un solide bagage pratique, que nous avons

entretenu par la suite en répondant aux sollicitations des communes et des cantons romands. Que ce soit d’eau potable, d’école primaire ou de route, nous nous rendons rapidement compte des problèmes pratiques auxquels les communes sont confrontées. La deuxième raison est apparue plus récemment:

la méthode que nous avons développée n’est ni mathématique, ni ne vise pas à imposer des solutions toutes faites, du « copié-collé ». Nous proposons une grille d’analyse dont le but n’est pas d’évaluer si le modèle de décentralisation est juste ou non en regard de critères normatifs qui serviraient de référence - il n’existe d’ailleurs pas de "modèle de décentralisation". La grille de lecture servant de référence fournit une démarche analytique incluant des arguments qui ne sont pas qu’économiques

et budgétaires, mais aussi sociopolitiques: la décentralisation qui suivra la révolution de jasmin ne sera pas celle du manuel idoine, s’il existait. La méthode organise la décentralisation en thèmes, comme on l’a vu dans les contextes nationaux décrits ; elle pose une série de questions organisées en séquence incontournables (si vous souhaitez une péréquation des ressources: voici les quatre thématiques incontournables, et dans chacune d’elles, voici les questions auxquelles vous serez confrontés). La méthode ne donne pas les réponses, mais elle veille à ce que les réponses données soient cohérentes et que les arbitrages nécessaires

entre objectifs qui peuvent s’opposer, ou instruments qui se contrarient, que ces arbitrages soient fait en toute transparence et justifiés. Il appartient aux partenaires des négociations de décentralisation de s’approprier cette grille de lecture et d’en faire usage dans leur contexte et les spécificités de leur propre démarche décentralisatrice. Nous offrons une méthode d’apprentissage de la décentralisation, la maîtrise d’un processus, ce n’est pas une méthode « de solutions ». Enfin, troisième raison, indissociable: l’aura de la Suisse, comme pays démocratique, ayant mis en place et pratiquant la démocratie participative, où l’opposition n’est pas bridée, mais peu s’exprimer, sans passé colonialiste et sans ambition d’imposer sa présence. Comme expert « suisse » de la décentralisation, on a sans aucun doute un bonus de départ: il faut l’utiliser à bon escient et faire honneur à cette réputation par un travail d’artisan consciencieux.

Nous offrons une mé-thode d’apprentissage de la décentralisation, la maîtrise d’un processus, ce n’est pas une méthode «de solutions»

ses news saes, numéro 09, décembre 201212

Prof. Bernard Dafflon

Page 13: Ses news saes, N°-9, dec. 2012

PUBLICATIONS

13ses news saes, numéro 09, décembre 2012

Gnos, Claude; Rossi, Sergio (Eds)

Modern Monetary Macroeconomics: A New Paradigm for Economic Policy

This book uses cutting-edge research to analyse the fundamental causes of economic and financial crises, and illustrates the macroeconomic foundations requi-red for future economic policymaking in order to avoid these crises. The contributors take a critical approach to monetary analysis, providing elements for a new pa-radigm of economic policymaking at both national and international levels.

Deiss, Joseph; Gugler, Philippe

Politique économique et sociale

Cet ouvrage offre un bagage scientifique rigou-reux permettant d’appréhender les principales questions économiques et sociales qui inter-pellent actuellement à la fois les étudiants, les spécialistes des secteurs public et privé, mais aussi les citoyens. Il a également pour but de permettre au lecteur de saisir les principaux enjeux débattus par les États et par les organisations internationales sur des questions aussi diverses que celles de la compétitivité, de l’assurance maladie ou de l’emploi.

Morschett, Dirk; Zentes, Joachim; Schu, Matthias; Steinhauer, Ruth

Handels Monitor 2012/2013 – Mega-Trends 2020+

Während beim HandelsMonitor in den vergangenen Jahren meist ein einzelnes Thema im Mittelpunkt stand, ist der HandelsMonitor 2012/2013 umfassender. Er beschäftigt sich mit den wichtigsten Mega-Trends im Handel. Die zahlreichen Umbrüche, die eben nicht nur auf einzelnen Themen, sondern einem umfassenden Wandel beruhen, machen es notwendig, Orientierung und einen breiten Überblick über die wichtigsten Entwicklungen zu geben.

Gmür, Markus; Schauer, Reinbert; Theuvsen, Ludwig

Performance Management in Nonpro-fit-Organisationen

Performance Management ist die systemati-sche Ausrichtung aller strategischen und ope-rativen Aktivitäten einer Organisation auf eine erfolgreiche Zielerreichung sowie die Auswahl und fortlaufende Messung geeigneter Kenn-grössen des organisationalen Erfolgs. In der Forschung und der Praxis des NPO-Manage-ment hat diese Aufgabe in den letzten Jahren sichtlich an Bedeutung gewonnen, insbeson-dere was die Definition und Messung geeigne-ter Erfolgskenngrössen betrifft.

Saxer, Ulrich; Schönhagen, Philomen; Schröter, Detlef (Hrsg.)

Objektivität im JournalismusDie Beiträge dieses Bandes von Ulrich Saxer, Phi-lomen Schönhagen und Detlef Schröter diskutieren aus unterschiedlichen Perspektiven, was Objektivität im Journalismus bedeutet, wann und warum sich die Objektivitätsnorm entwickelt hat, wie sie in der Praxis realisiert werden kann und im Interesse berechtigter Rezipientenerwartungen realisiert werden muss.

Ingenhoff, Diana; Meier, Andreas (Hrsg.)

Social Media

Social Media umfasst webbasierte Medien und Werk-zeuge, damit die Nutzer untereinander und in Gemein-schaften mediale Inhalte gestalten und austauschen können. Soziale Interaktionen und kollaboratives Arbei-ten ersetzen klassische Kommunikationsformen durch vernetzte Dialoge und Zusammenarbeitsformen. Mit der Hilfe von Werkzeugen des Social Semantic Web (Web 2.0 und Web 3.0) wird eine Demokratisierung beim Erstellen, Bearbeiten und Verteilen von multime-dialen Inhalten wie Text, Bild, Audio oder Video ange-strebt.

Pasquier-Dorthe, Jaques; Pinto de Oliveira, J.

Sucesso Nos Negocios E Realizaçao Humana

Esta obra visa mostrar que o sucesso dos negócios e a realização do homem não estão necessariamente em oposição. Segundo os autores, esta oposição pode ser ultrapassada. Doravante, a temática do sucesso nos negócios e da realização humana, frequentemente, será considerada (mediante um) estando em um estado de interdependência e de interação.

Réussir les affaires et accomplir l’homme a paru en 1997 dans les collections de notre faculté, il a été traduit en portugais.

Page 14: Ses news saes, N°-9, dec. 2012

MEDIAS

ses news saes, numéro 09, décembre 201214

2 octobreEntretien avec le Professeur P. Dembinski en relation avec la crise sociale, la montée des réflexes nationalistes et protectionnistes dans le journal de la 1ère de la Radio Suisse romande. L’invité de la rédaction

28 octobreParticipation du Dr. Sandra Daguet au débat sur les impôts environnementaux dans l’émission Forum de la Radio Suisse Romande Les impôts environnementaux sont peu efficaces

Le Temps, 01.05.2012, Prof. Sergio Rossi

RADIO7 août Entretiens avec les Professeurs P. Dembinski et S. Rossi concernant les mérites et les inconvénients d'une monnaie unique mondiale, qui pourrait exister dans 100 ans, dans le journal de la 1ère de la Radio Suisse Romande. La vie dans 100 ans : une seule monnaie universelle

20 août Entretien avec le Professeur M. Vanetti au sujet du « Plain Marketing », des nouvelles réglementations sur le tabac en Australie et ses répercussions chez les cigarettiers suisses dans l'émission « On en parle » de la Radio Suisse Romande. Du nouveau contre la lutte anti-tabac

8 octobreDébat avec le Prof. Sergio Rossi en relation avec l'avenir de la place financière suisse dans l’émission « 60 Minuti » à la Radiotélévision Suisse italienne (TSI2)

TELEVISION

NEWSPAPERS

Novilist , 12.10.2012, Prof. Sergio Rossi

Finanz und Wirtschaft, 06.06.2012, Prof. R. Eichenberger NZZ, 14.06.2012, Prof. Reiner Eichenberger

Page 16: Ses news saes, N°-9, dec. 2012

ESL – Montreux t 021 962 88 80 ESL – Genève t 022 716 09 80ESL – Lausanne t 021 345 90 20

www.esl.ch

Le monde est à vous !Plus de 20 langues sur les 5 continents

Faculté des sciences économiques et sociales,

Bd de Pérolles 90, CH-1700 Fribourg, Tél.: +41 26 300 82 00 / [email protected]

Web: www.unifr.ch/sesResponsables de la publication :

Prof. Dr. D. IngenhoffProf. Dr. D. Morschett N. Koenig / C. Pydde

Réalisation graphique : M. Obbad

Impression : Uniprint

ses news saes, numéro 09, décembre 201216

La Faculté des SESvous souhaite de bonnes fêtes!

Die SES-Fakultät wünscht Ihnen frohe Festtage!

vidéo

: © U

NICA

M

Décès du Dr. Louis MusyL’été de l’année dernière, on a aussi appris le décès de Monsieur Louis Musy. Docteur de notre Faculté, Louis Musy y a enseigné pendant de nombreuses années comme chargé de cours, la comptabilité aux débutants de langue française, en se coordonnant avec André Cottier, professeur invité de Genève et aussi ancien de notre Faculté.Louis Musy était réputé pour son enseignement clair rigoureux et exigeant. Ses évaluations étaient sévères mais justes. La même autorité se retrouvait dans ses cours, où il parvenait à intéresser ses auditoires.La Faculté lui est très reconnaissante. Il a aussi plusieurs fois assumé dans l’urgence des suppléances de cours, même pendant sa retraite.

Jacques Pasquier-Dorthe, Professeur émérite

Le prof. Maurice Villet qui a enseigné pendant 33 ans à notre Université est décédé l’été dernier. Ses funérailles, le 25 juin, ont réuni dans la cathédrale de Fribourg, de nombreuses personnalités, collègues, anciens collaborateurs et anciens étudiants. Professeur associé en 1970, puis professeur extraordinaire en 1980, il fut professeur ordinaire de 1984 à 2003. Il fut doyen de la Faculté des sciences économiques et sociales en 1989 et vice-recteur de 1991 à 1995.Il fut aussi pendant plusieurs années président de la Commission locale du Fonds national suisse de la recherche scientifique qui s’occupe de l’attribution et du suivi des bourses de jeunes chercheurs pour notre université. Maurice Villet a été pour beaucoup un éveilleur de vocations. Les assistants étaient nombreux à participer avec assiduité aux séminaires de plusieurs jours qu’il organisait en été au bord de la Méditérannée, dans la région de Saint-Tropez, qui donnaient lieu à de longues discussions et débouchaient sur de très riches papiers de recherche. Le même enthousiasme prévalait pour la fréquentation des séminaires

également facultatifs qu’il proposait à l’occasion de grillades certaines soirées d’été. Il avait une attitude d’écoute par rapport aux personnes en situations difficiles.Professeur de macroéconomie, très orienté vers les théories du bien-être, il collaborait aussi avec l’Institut interfacultaire pour l’éthique et les droits de l’homme. Il était parmi les fondateurs d’une petite maison d’édition produisant de beaux livres à tirages limités. Il était présent dans les publications collectives de la Faculté, notamment comme conseiller avec son expérience et ses talents artistiques d’éditeur.Un homme habité avec une grande ouverture, à dimension interdisciplinaire et qui était aussi un sportif très complet. Ce souci de culture totale est encore remarqué aujourd’hui par les Suisses qu’il avait rencontrés autrefois à Boston lors de son séjour à l’Université de Harward dans le cadre de son habilitation, et par les nombreux amis qu’il comptait dans des milieux très divers de la société fribourgeoise.

Jacques Pasquier-Dorthe, Professeur émérite

Décès du Prof. Maurice Villet