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Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form Auszug aus: Das komplette Material finden Sie hier: Shalom - Begegnung mit dem Judentum School-Scout.de

Shalom - Begegnung mit dem Judentum - School-Scout · ausgewählter jüdischer Persönlichkeiten. 3. Stunde: Jüdischer Alltag Wenn möglich, sollte in dieser und den folgenden Stunden

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Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form

Auszug aus:

Das komplette Material finden Sie hier:

Shalom - Begegnung mit dem Judentum

School-Scout.de

Ideenbörse Ethik Sekundarstufe I, Grundwerk

Teil 2 Grundzüge des Judentums 2.3

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2.3.1 Shalom – Begegnung mit dem Judentum

Didaktisch-methodischer Ablauf Inhalte und Materialien (M)

Shalom – Begegnung mit dem Judentum 2.3.1

1. Stunde: Warum essen Juden keinenSchinken, Herr Lehrer?

Zum Einstieg in die Unterrichtseinheit könnte den Schülernder Begriff „Judentum“ in der Mitte des vorbereiteten Clus-ters dargeboten werden. Die Schüler notieren auf dem Ab-schnitt ihre Assoziationen. Die Vorstellung der Ergebnisseund ein erstes Gespräch über das Vorwissen der Schülerbietet sich vor der Weiterarbeit mit dem Text an. Die Erzäh-lung „Warum essen Juden keinen Schinken, Herr Lehrer?“eignet sich zum Vorlesen durch den Lehrer, kann jedochauch still oder gemeinsam erlesen werden. Zum Ende derStunde können Fragen der Schüler zum Judentum gesam-melt werden, um ihre Interessenlage in den weiteren Verlaufeinzubeziehen.

2. Stunde: Jude sein – Jüdin sein

Sollten Kopien von Fotos jüdischer Persönlichkeiten ausKultur, Politik und Wissenschaft vorhanden sein, so könn-ten diese zum Einstieg an die Tafel geheftet werden. Alter-nativ könnte auch eine Sammlung ausgewählter Namen jü-discher Berühmtheiten an die Tafel geschrieben werden.Die Schüler benennen ggf. bekannte Personen und äußernsich zu ihren Errungenschaften. Im Anschluss kann der Text„Wer ist ein Jude?“ bearbeitet werden. Ein Vergleich mitunserem Verständnis zur Religionszugehörigkeit bietet sichan. Mithilfe von Lexika oder des Internets erarbeiten dieSchüler in Partnerarbeit Informationen zu den Biographienausgewählter jüdischer Persönlichkeiten.

3. Stunde: Jüdischer Alltag

Wenn möglich, sollte in dieser und den folgenden Stundenein Medienkoffer mit Kultgegenständen zum Judentum ein-gesetzt werden, um Religion und Brauchtum zu veranschau-lichen. Kultgegenstände könnten in diesem Fall zum Ein-stieg eingesetzt werden. Die Schüler bearbeiten den Textund suchen mit Anleitung die entsprechenden Bibelstellen.

Lernziele:Die Schüler sollen� Grundkenntnisse des jüdischen Glaubens und jüdischer Frömmigkeit erarbeiten,� ausgewählte jüdische Feste im Lebens- und Jahreslauf kennen lernen und mit eigenem Brauchtum vergleichen,� Verständnis und Toleranz gegenüber Andersgläubigen entwickeln sowie Ansätze für einen Dialog entdecken.

Der Text führt auf humorvolle und lebhafte Art und Weisein einige Charakteristika der jüdischen Religion und Le-bensweise ein. Vorgestellt werden das Tragen der Kippa,der Verbot des Verzehrs von Schweinefleisch und ein As-pekt der jüdischen Gottesvorstellung: Gerechtigkeit.→→→→→ Arbeitsblatt 2.3.1/M1a und b*

Die grundlegende Frage, wer eigentlich ein Jude ist, wirdin dem vorliegenden Text aufgegriffen und erklärt. Außer-dem werden die Möglichkeiten und Bedingungen zur Kon-version beschrieben. Der zweite Textabschnitt konzentriertsich auf Jesus und das Verhältnis zwischen Judentum undChristentum.→→→→→ Text 2.3.1/M2*

In den Texten werden die Erinnerungszeichen an die Ge-bote Gottes vorgestellt: Die Mesusa, die Gebetsriemenund Schaufäden am Gebetsschal. Die drei Zeichen lassensich auf biblische Texte zurückführen und begleiten denAlltag frommer Juden.→→→→→ Text 2.3.1/M3*

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2.3 Grundzüge des Judentums Teil 2

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2.3.1 Shalom – Begegnung mit dem Judentum

4. Stunde: Sabbat

„Ruhe- und Feiertag“ könnte an die Tafel geschrieben wer-den, um die Schüler im ersten Gespräch auf das ThemaSabbat einzustimmen. Die Schüler ordnen in Partnerarbeitden zu zerschneidenden Text und kleben ihn in richtigerReihenfolge wieder zusammen. Zur Kontrolle wird der Textgemeinsam gelesen und auf dem Overheadprojektor ent-sprechend präsentiert. Die Eintragungen in die Tabelle kön-nen von schnellen Schülern an der Tafelrückseite oder aufeine vorbereitete Folie zum Vergleich für alle vorgenom-men werden. Sollten Kultgegenstände vorhanden sein, kön-nen diese abgezeichnet, benannt und erklärt werden.

5. Stunde: Sabbat – Vorgeschmack derneuen Welt

Die Schüler wiederholen anhand der an die Tafel geschrie-benen Worte „ ... und am siebenten Tage sollst du ruhen!“die Besonderheiten des Sabbats. Anhand der Texte erarbei-ten sie den biblischen Hintergrund des Sabbatgebotes. EinVergleich mit eigenen Sonntagsgewohnheiten könnte be-sprochen werden. Der Schwerpunkt der Stunde kann auchauf den Aspekt der „Neuen Welt“ gelegt werden (sieheAufgabe zur Wahl). Die Schüler können hierbei ihrezukunftsbezogenen Wünsche, Ängste und Träume zur Spra-che bringen.

6. Stunde: Koscher oder treife? – JüdischeSpeisevorschriften

Für diese Stunde ist vorbereitend auf das Mitbringen vonKochbüchern hinzuweisen. Einstimmend kann ein Fall-beispiel erzählt werden, in dem ein jüdisches Mädchen eineangebotene Speise ablehnen muss. Die Schüler erarbeitenanhand der Texte die Speisevorschriften und setzen ihrWissen bei der Zusammenstellung eines Menüs ein. Einezusätzliche Liste koscherer Speisen sollte für detaillierteFragen besorgt werden. Das Rezept kann in einer Folge-stunde ausprobiert werden.

7. Stunde: Jüdische Feste im Lebenslauf:Bar Mizwa

Zum Einstieg wird den Schülern das Bild des Jungen wäh-rend seiner Bar Mizwa-Feier auf dem Overheadprojektorgezeigt. Die Schüler benennen und wiederholen bereits Be-kanntes. Die Arbeit am Text kann in Partnerarbeit durchge-führt werden. Alternativ zum Text könnte das Video „Festund Feier im Judentum“ (siehe Tippkasten) eingesetzt wer-den. Der Film bietet sehr anschauliche Bilder und verständ-

Durch den jüdischen Jungen Felix wird einleitend über all-gemeine Regelungen des Sabbats berichtet: Arbeitsruhe undAusnahmesituationen sowie allgemeine Gewohnheiten vie-ler Israelis. Der zweite Teil beschreibt den Ablauf einerSabbat-Feier nach traditionellem Muster. Die Abschnittesind durcheinander geraten und müssen von den Schülernneu geordnet werden. Hierzu ist eine intensive Auseinan-dersetzung mit den Inhalten notwendig.→→→→→ Arbeitsblatt 2.3.1/M4a und b*

Die zwei biblischen Textstellen begründen das Gebot desSabbats, der als ewiges Zeichen zwischen Gott und seinemVolk gilt: Schöpfung und die Rettung aus Ägypten. Der drit-te Text umfasst den Aspekt einer neuen heilsbringendenZeit, die mit dem Feier- und Ruhetag „Sabbat“ ein wenigzur gegenwärtigen Realität werden kann.→→→→→ Texte 2.3.1/M5**

Aus den umfangreichen jüdischen Speisevorschriften wer-den einige wichtige und schülernahe Aspekte vorgestellt:Die Aufteilung in erlaubte und nicht erlaubte Speisen, dasGebot zur Schächtung und die Trennung von Fleisch- undMilchspeisen. Ein leicht nachkochbares Rezept für traditi-onelle Plinsen (Quarkpfannkuchen) ergänzt das Thema.→→→→→ Text 2.3.1/M6a*→→→→→ Text und Rezept 2.3.1/M6b*

Felix berichtet in seinem Brief rückblickend über den Ver-lauf und die Besonderheiten seiner Bar Mizwa-Feier. Sinndes Festes und religiöse Bräuche werden anschaulich erläu-tert: Religionsmündigkeit, Gebetskleidung, erste öffentlicheThoralesung.→→→→→ Text 2.3.1/M7a und b*

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Teil 2 Grundzüge des Judentums 2.3

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Shalom – Begegnung mit dem Judentum 2.3.1

liche Texte zu den Themen „Beschneidung“, „Bar Mizwa“und „Hochzeit“. Die Schüler könnten einen Brief an Felixschreiben, in dem sie vergleichend von einem wichtigenFest, z.B. der Konfirmation oder Firmung, berichten.

8. und 9. Stunde: Jüdische Feste im Jahreslauf

Einstimmend wird das Schaubild des jüdischen Festkalen-ders auf Folie präsentiert. Feiertage anderer Religionenkönnen ergänzt werden. In acht Gruppen bearbeiten dieSchüler die Texte zu den einzelnen Festen im Jahreslauf.Hierzu erstellen sie stichwortartige Zusammenfassungen,eventuell auf Plakaten. In der Folgestunde werden die Er-gebnisse gruppenweise präsentiert.

10. Stunde: Mein Jerusalem – Dein El Kuds

Als Einstieg könnte die Tafelüberschrift „Mein Jerusalem –Dein El Kuds“ dienen. Die Schüler stellen Vermutungen anund bearbeiten daraufhin den Text in Partnerarbeit. DieSzenen könnten auch nachgespielt werden. Ein Gesprächüber ähnliche Konflikte, das Verhältnis zwischen Juden undChristen sollte geführt werden.

11. Stunde: Quiz zum Judentum

Zum Abschluss der Einheit werden die Schüler aufgefor-dert, einige der ausgeschnittenen Quizfragen vorzulesen undbeantworten zu lassen. In Partner- oder Gruppenarbeit for-mulieren sie mithilfe ihrer Aufzeichnungen weitere Quiz-fragen und die zugehörigen Antworten zum Thema „Juden-tum“. Anschließend können diese im Stuhlsitzkreis beant-wortet werden.

Die Texte enthalten Kurzinformationen zu Geschichte, Zeitund Brauchtum der jüdischen Feste im Jahreslauf: Purim,Schawuot, Pessach, Chanukka usw. Leistungsstarke Schü-lergruppen können auch zwei Feste bearbeiten.→→→→→ Arbeitsblatt 2.3.1/M8a*→→→→→ Texte 2.3.1/M8b bis e**

Die Erzählung „Mein Jerusalem – Dein El Kuds“ themati-siert exemplarisch die Schwierigkeiten einer vorbelastetenBeziehung zwischen zwei Jugendlichen, die aufgrund poli-tischer und religiöser Umstände an sich Feinde darstellen.Den Jungen gelingt es im geschützten Raum eines Kran-kenhauses, Freundschaft zu schließen. Am Ende steht einehoffnungsfrohe Verabredung der beiden.→→→→→ Text 2.3.1/M9a und b**

Die Quizfragen dienen der Wiederholung und Festigungdes erarbeiteten Stoffes und umfassen beispielhaft mehrerebehandelte Themen.→→→→→ Quizkarten 2.3.1/M10a und b*

Tipp:

• Israel M. Lau: Wie Juden leben. Glaube-Alltag-Feste, Gütersloher Verlag Haus, Gütersloh 1993• Video: Dokumentarfilm: Sukkoth – Gedanken zum jüdischen Laubhüttenfest, von Richard C. Schneider,

Deutschland 1991• Video: Fest und Feier im Judentum: Beschneidung, Bar Mizwa, Hochzeit, Calver Verlag, Matthias Film,

Stuttgart 1989• Internet: www.hagalil.com: Informationen über jüdisches Leben in Deutschland und anderswo, aktuelle Beiträ-

ge in Bild, Text und Ton; viele Links

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2.3 Grundzüge des Judentums Teil 2

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2.3.1/M2* Shalom – Begegnung mit dem Judentum

Jude sein – Jüdin sein

Das Judentum ist wie jede andere Religion eine in sich vielgestaltige Größe. Ebenso wenig wie es das Christen-tum, den Islam oder irgendeine andere Religion gibt, gibt es das Judentum. Die Religionsgemeinschaft des Ju-dentums umfasst etwa 14 Millionen Menschen, von denen ungefähr 3 Millionen Juden heute in Israel leben undes zerfällt in verschiedene religiöse Gruppen.

Wer ist ein Jude?

1. Ein Jude ist ein Anhänger der ältesten monotheistischen Religion, das heißt der Religion, die sich nur ei-nem einzigen Gott verpflichtet hat.

2. Wer von einer jüdischen Mutter geboren wurde, ist automatisch Mitglied der jüdischen Gemeinschaft undsomit Jude. Ist seine Mutter keine Jüdin, wird ein Kind als nicht jüdisch angesehen, unabhängig davon, werder Vater ist.Wenn man keine jüdische Mutter hat, besteht die Möglichkeit des Übertritts zum Judentum.

3. Ein Jude zeichnet sich durch Thoratreue aus. Das hebräische Wort Thora kann mit „Weisung Gottes für denLebensweg“ übersetzt werden. Die Thora umfasst die ersten fünf Bücher der hebräischen Bibel, die fünfBücher Mose.

4. Ein Jude versteht sich über das Religiöse hinaus, auch im nationalen Sinne, als Angehöriger des Volkes Is-rael. Jude zu sein, bezieht sich jedoch nicht auf ein Land oder einen Staat.

5. Auch wer zum jüdischen Glauben übergetreten ist und nach den jüdischen Sitten und Gebräuchen lebt, darfsich als Jude bezeichnen.

Der Übertritt zum Judentum geschieht folgendermaßen:Ein männliches Kind muss mit dem Ziel des Übertritts beschnitten werden. Ist ein männliches Kind schon be-schnitten, dann muss trotzdem eine symbolische Beschneidung erfolgen. Der Übertritt eines Mädchens zum Ju-dentum besteht nur im Untertauchen in einem Ritualbad. Der Übertritt eines Erwachsenen erfordert außerdemdas Studium des Judentums, die Bejahung der grundlegenden Glaubensprinzipien und den Entschluss, die Gebo-te des täglichen Lebens zu beachten.

Jesus, der Jude

Jesus war Jude. Er wurde als Jude geboren und nach den Grundsätzen der Thora erzogen. Die Thora, das sinddie fünf Bücher Mose, ebenso ein Teil des Alten Testamentes der Christen. Jesus lebte nach den Grundsätzender Thora, feierte jüdische Feste, versuchte aber auch das Judentum zu erneuern. Die ersten Jünger Jesu warenJuden. Die Jesusbewegung war zunächst eine von zahlreichen religiösen Bewegungen der damaligen Zeit.Paulus, der die Botschaft Jesu in die heidnische Welt brachte, war ebenfalls Jude und zugleich jüdischerSchriftgelehrter. Immer wieder machte er deutlich, dass die Wurzel des jungen Christentum das Judentum ist.Ein Jude kann Jude sein, ohne dass er sich mit dem Christentum beschäftigen muss; ein Christ jedoch kanndie Wurzeln seiner Religion nicht verleugnen. Und diese liegen im biblischen Judentum.

Arbeitsauftrag:

Informiert euch in einem Lexikon über bedeutende Juden und notiert in Stichworten wichtige Daten und Infor-mationen zu ihrem Leben und Werk.Z.B. Nelly Sachs, Kurt Weil, Sigmund Freud, Anne Frank, Franz Kafka, Marc Chagall, Karl Marx, HeinrichHeine, Woody Allen, Paul Celan, Albert Einstein, Paul Ehrlich, Felix Mendelssohn-Bartholdy, Fritz Haber,Martin Buber, Stefan Zweig, ...

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