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Das EFI Magazin ...Erfahrungswissen Für Initiativen ..... Erfahrungswissen Für Initiativen ..... Erfahrungswissen Für Initiativen ..... Erfahrungswis Kostenloses Exemplar zum Mitnehmen 53 + p l u s Greven Sicher ist einfach. Wenn man mit der richtigen Vorsorge finanzielle Sicher- heit für alle Lebenslagen hat. ksk-steinfurt.de Sicher ist einfach. A u s g a b e 1 · O k t o b e r 2 0 1 7

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DasEFIMagazin...Erfahrungswissen Für Initiativen.....Erfahrungswissen Für Initiativen.....Erfahrungswissen Für Initiativen.....Erfahrungswissen für

Kostenloses Exemplar zum Mitnehmen

53+

plusGreven

Sicher ist einfach.

Wenn man mit der richtigen Vorsorge finanzielle Sicher-heit für alle Lebenslagen hat.

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Sicher ist einfach.

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Ausgabe 1 · Oktober 2017

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GrußwortSehr geehrte Leserinnen und Leser,sehr geehrte Initiatorinnen des "EFI-Magazin 53plus",

die Lebensqualität in Greven wird wesentlich mitgestaltet von vielfältigem bür-gerschaftlichen Engagement. Grevenerinnen und Grevener engagieren sich in zahlreichen Vereinen, in freien ehrenamtlichen Initiativen, in Gruppen unserer Kirchengemeinden sowie bei verschiedenen sozialen Trägern, Einrichtungen, Ret-tungs- oder Hilfsdiensten.

In dieser Engagement-Landschaft ist bereits seit einigen Jahren das aus dem Pro-gramm „Erfahrungswissen für Initiativen“ (EFI) hervorgegangene „EFI-Team“ mit seinen Initiativen eine feste Größe.

Seit Jahren verfolge ich interessiert, wie die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am EFI-Programm immer wieder neue ehrenamtliche Initiativen ins Leben rufen und mit viel Ausdauer und Kreativität am Ball bleiben. Das Produkt der jüngsten EFI-Initiative halten Sie nun in Ihren Händen: Die erste Ausgabe des Magazins 53plus mit dem Schwerpunktthema WIR. Ein „Wir-Gefühl“ und bürgerschaftliches Enga-gement sind eng miteinander verknüpft, denn gemeinsames Engagement ver-bindet, scha� t und gestaltet Gemeinschaft. Es fördert die Identi� kation mit dem Umfeld und damit die Bereitschaft, sich für unsere Stadt einzusetzen. In diesem Sinne wünsche ich dem Herausgeberinnenteam von 53plus viel Erfolg und Spaß bei seinem zukünftigen Engagement, einen langen Atem, gute Ideen für span-nende Themen und eine interessierte Leserschaft.

Ihr Bürgermeister

Peter Vennemeyer

INHALT Seite

HERZLICH WILLKOMMEN

WAS IST EFIErfahrungswissen für Initiativen

UNSER THEMA DIESER AUSGABEWIR

GLOSSE

GEMEINSAM · GEDICHT

EIN EFI-PROJEKT STELLT SICH VORDas Foto-Forum Greven

WIR STELLEN VORDer Grevener Künstler Prof. Dr. Jan Cejka

NATURWANDERUNG DURCH DIE BOCKHOLTER BERGEWarum in die Ferne schweifen...

NACHRICHTEN AUS DEM HEIMATVEREINÜber Entstehung und Engagament

DIE GUTE NACHRICHTRenaturierung der Ems

DANKSAGUNG

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Impressum:Herausgeber: Redaktionsteam EFI-Magazin 53plus; [email protected]: U. Hiltner-Wawra, S. Hofmann, I. Joachimsmeyer, Dr. R. Neumann, A. Reeker-MeyerGestaltung: Büro für Gestaltung,© Dipl. Des. Katja Langweg-Meyer, GrevenDruck: P&P PrintmanagementAu� age: 1000 Exemplare

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Foto: Stadt Greven

Titelfoto: Stadt Greven, Ulrike Penselin,Fotos Seite 3: Foto-Forum Greven und J. Cejka 3Inhalt53plus2

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Herzlich willkommen!

LIEBE LESERINNEN UND LESER,

wir freuen uns über Ihr Interesse an unserem neuen Magazin „53plus“!

Eine Gruppe von jung gebliebenen älteren Menschen – Alteinge-sessene und erst kürzlich nach Greven Gezogene – hat es sich zur Aufgabe gemacht, Sie in diesem Magazin über bürgerschaftliches Engagement in Greven zu informieren und Ihr Interesse daran zu wecken. Wir wollen Themen rund um das Älterwerden in Greven aufgreifen und mit Beiträgen über Grevens Geschichte sowie Gre-vener Persönlichkeiten die Verbundenheit mit unserer Stadt för-dern.

WIR NENNEN UNS „EFIs"

Die Mitglieder unseres Herausgeberteams verbindet die Erfahrung von gemeinsamem bürgerschaftlichen Engagement im Programm „Erfahrungswissen Für Initiativen“.Wir nennen uns „EFIs“. Das von der Stadt Greven durchgeführte EFI-Programm begleitet aktive ältere Menschen nach Abschluss ihrer Berufstätigkeit auf dem Weg in selbstgestaltete neue Projekte bür-gerschaftlichen Engagements. Bereits seit 2010 engagieren sich zahlreiche „EFIs“ in verschiedenen neu entwickelten kulturellen und sozialen Projekten. Wir verwirklichen in diesen Projekten Ide-en, die uns am Herzen liegen, und haben durch das gemeinsame Engagement neue Freundschaften und persönliche Netzwerke für unseren Alltag aufgebaut.

WIR MÖCHTEN DAS LEBEN IN GREVEN AKTIV MITGESTALTEN

Mit dem Magazin „53plus“ möchten wir Sie einladen, das Leben in Greven aktiv mitzugestalten, sich einzumischen, zu vernetzen, neue Ideen einzubringen und diese zu verwirklichen. Kooperation auf Augenhöhe ist unser Prinzip. Deshalb freuen wir uns sehr, dass wir für die erste Ausgabe von „53plus“ beim Heimatverein Greven e.V. ein Zuhause gefunden haben.

Auf Ihre Zuschriften, Beiträge und Ideen für „53plus“ sind wir gespannt!

Ihr Herausgeberteam „53plus“

53+

plusGreven

Anne Reeker-Meyer I Ursel Hiltner-Wawra I Sigrid Hofmann I Imme Joachimsmeyer I Reingard Neumann

Foto: Foto-Forum Greven

53plus4 5Herzlich willkommen

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DAS GUTE,WELCHES DUANDEREN TUST, TUST DUIMMER AUCHDIR SELBST.

- LEO TOLSTOI -

ENGAGEMENT MACHT SPASS!

Das ist die Devise, unter der die Teilnehmen-den am EFI-Programm gemeinsam ihre Ideen für neue Engagement-Initiativen entwickelnund in die Tat umsetzen.

Nach Abschluss des Berufslebens und der Fa-milienphase gewinnt man neue Freiheiten, um Dinge anzupacken, die bisher vielleicht zu kurz kamen. Manche konzentrieren sich dann z.B. auf ihre Hobbys, sportliche Aktivitäten, Reisen oder die Familie.

Viele Menschen nutzen diese Lebensphase aber auch für bürgerschaftliches Engagement. Sie können dabei ihre in einem jahrzehntelangen Berufs- und Familienleben erworbenen Kom-petenzen und Erfahrungen einbringen – das ist die Idee des Programms „Erfahrungswissen Für Initiativen“.

EINDRUCKSVOLLE FLOTTE IDEEN!

Und so geht’s: In einem Team von Interessierten beschäftigen sich die EFI-Teilnehmenden zu-nächst gemeinsam mit ihren ganz persönlichen Vorstellungen von bürgerschaftlichem Enga-gement und informieren sich über bestehende Initiativen, Vereine und Organisationen in Gre-ven. Passend zu ihren individuellen Lebensent-würfen, ihren Vorlieben und Kompetenzen ent-wickeln sie dann neue Ideen für ehrenamtliche Initiativen und planen deren Realisierung. Die Gruppe wird bei diesem Prozess professionell angeleitet und langfristig von der Stadt Greven unterstützt.

Seit 2009 haben bereits 6 Teams an dem Pro-gramm teilgenommen. Alle gemeinsam bilden das Grevener EFI-Team, das sich regelmäßig im Rathaus tri� t, über das Engagement in den ver-schiedenen Initiativen austauscht und gegen-seitig unterstützt.

Was ist EFI ?

EIN PROGRAMM FÜR NEUE ENGAGEMENTIDEEN VON JUNGGEBLIEBENEN

ERFAHRUNGSWISSEN FÜR INITIATIVEN

Foto: G. A. Pier53plus6 7Inhalt

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BEREITS BESTEHENDE EFI-PROJEKTE:

Bühne frei Auftrittsangebote für Grevener Kulturgruppen und Einzelpersonen(Chöre, Musiker, Theatergruppen etc.) in der Grevener Innenstadt.

ComputerTreff Selbsthilfe und gegenseitige Unterstützung bei Computerfragen für Seniorinnen und Senioren.

Emsdeich-SkulpturenAuf einer Länge von 2,5 Kilometern entstehen zwischen den beidenEmsbrücken Skulpturen von Künstlerinnen und Künstlern, die gestalte-risch auf die Frage antworten: Was hat die Ems mit Greven gemacht?

Kino-Filmabende in GrevenIn Kooperation mit dem Heimatverein werden monatlich (außer in den Sommermonaten) anspruchsvolle Filme in geselliger Runde ange-schaut.

Foto-Forum GrevenEin Tre� punkt für alle, die Spaß und Freude am Fotogra� eren habenund sich mit anderen austauschen möchten.

Klartext Deutsch Unterstützung von ausländischen MitbürgerInnen beim Erlernen derdeutschen Sprache.

Let's playKinder spielen Theater in englischer Sprache.

McJobBegleitung von Jugendlichen beim Übergang von der Schule zur Aus-bildung

Offener Kochtreff – Kochen ohne GrenzenEin Angebot für alle, die Spaß am Kochen, Neugierde auf neue Leute,Lust auf nette Gespräche und leckeres Essen haben.

Spielerisches Englisch im KindergartenKindergartenkinder werden mit einfachen Bilderbüchern und Liedern an die englische Sprache herangeführt.

In allen Projekten sind weitere Engagierte, die mitarbeiten wollen,herzlich willkommen.

ERFREULICHEFREUNDSCHAFTENINSTALLIEREN

Gemeinsames Engagement verbindet. So sind im Laufe der Jahre neben zahlreichen neuen ehrenamtlichen Initiativen auch bereichernde Freundschaften unter den EFIs entstanden. Be-sonders die neu oder zurück nach Greven gezo-genen EFIs schätzen diesen E� ekt sehr.

Gemeinsames Engagement erleichtert also auch das Ankommen in einer neuen Umge-bung und hilft, persönliche Netzwerke für das Alter aufzubauen - ein durchaus eingeplanter und erwünschter E� ekt im Konzept des EFI- Programms.

EMPFEHLUNGFÜRINTERESSIERTE

Sie sind neugierig geworden und möchten mehr über das EFI-Programm wissen?

Weitere Informationen � nden Sie auf derInternetseite der Stadt Greven unterwww.greven.net/ef i

Stadt Greven, Ulrike PenselinZentraler Steuerungsdienst(Förderung von Bürgerengagement- Koordinationsteam Integration)

www.greven.net/ef i

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Foto: Foto-Forum Greven

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53plus8 9Was ist EFI ?

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DIE ERSTAUSGABE UNSERES MAGAZINS IST DEM THEMA „WIR” GEWIDMET.......weil uns der Gedanke der Zusammenarbeit, der Vernetzung mit weiteren Projekten und In-itiativen in Greven am Herzen liegt: WIR – das sind die EFIs in Greven. Das Thema WIR erscheint uns jedoch weit über dieses Anliegen hinaus reizvoll und lohnenswert, sich näher damit aus-einanderzusetzen.

WAS BEDEUTET „WIR” FÜR UNS ALLE?Menschen � nden zueinander, sorgen fürein-ander, arbeiten miteinander und unterstützen sich gegenseitig. Sie verbünden sich über eine Idee, eine Aufgabe oder gemeinsame Ziele und

bekennen sich zueinander. Im Zusammenspiel mit anderen kann der Einzelne buchstäblich über sich hinauswachsen. Man tauscht sich aus, � ndet Inspiration, hat Freude am gemeinsamen Erleben, kann Pläne schmieden, einen Erfolg feiern oder sich gegenseitig bei Misserfolg trös-ten. Ein gelungenes Miteinander bringt durch die Zugehörigkeit zu anderen Menschen ein Gefühl von Verbundenheit, von vertrauensvol-lem Eingebettetsein mit sich.

DAS „WIR” – ALSO IN JEDEM FALL EIN SEGEN BRINGENDES, WUNDERBARES ZUSAMMEN-FINDEN VON MENSCHEN? Die Sehnsucht von Menschen, einem WIR, ei-ner Gruppe, einer Gemeinschaft anzugehören,

Unser Thema

kann jedoch auch missbraucht werden und ins Negative umschlagen. Das geschieht immer dann, wenn Menschen die eigene Gemein-schaft dazu nutzen, sich abzuschotten und an-dere auszuschließen, im Glauben, privilegierter oder besser zu sein. Schnell kann es dabei zur Ablehnung anderer Ideen, Weltvorstellungen oder Religionen kommen – ein fruchtbarer Bo-den für Auseinandersetzungen im Kleinen wie im Großen.

Neugierig auf Meinungen zu diesem vielfälti-gen Thema, haben wir Personen unterschiedli-chen Alters dazu befragt, was sie mit dem WIR verbinden. Das Ergebnis möchten wir unseren Lesern nicht vorenthalten:

STIMMEN ZUM THEMA "WIR":

63 Jahre, männlichWIR bedeutet, dass ich nicht allein bin:

Menschen, mit denen ich gern zusam-men bin, die mir Rat und Halt geben, denen ich Hilfe sein kann. Das WIR ö� net und weitet meinen Blick auf

die Dinge des Lebens. Der Gedankenaustausch mit anderen erweitert den eigenen Horizont und schützt mich vor Ego-zentrik. Das WIR schließt das Ich mit ein, meine Individualität geht darum nicht verloren. WIR ist insofern auch das Ausbalancieren von Ich und Gemeinschaft.

Das

WIR

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WIR

Foto: Foto-Forum Greven

53plus10 11Unser Thema

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WIR ist für mich eine gewichtige Bereicherung, gleichsam die Ergänzung zum Ich. Ich habe mei-ne Talente, meine De� zite und meine Macken. Mit dem WIR dem/n anderen, werden meine Talente ergänzt und meine Macken korrigiert, ob durch eine(n) Partner(in) oder in einer Gemeinschaft.

WIR ist die 1. Person Plural.– grammatisch gesehen. Eine größere menschli-che Gruppe, deren Mitglieder durch gemeinsame Sprache, Werte, Überzeugungen, Traditionen und Erfahrungen miteinander verbunden sind, ist die ethnologische Bezeichnung für Gesellschaft. Selbst in einer noch so kleinen Gruppe gibt es aber einen Plural an Wertvorstellungen, Überzeu-gungen und Erfahrungen, schon hier bedeutet WIR ein hohes Maß an Verschiedenheit (Plurali-tät).

Vom WIR zu sprechen, bedeutet zweierlei: Erstens: Respekt vor der Einstellung und Haltung des anderenZweitens: Achtsamkeit, dass keiner „herausfällt“ aus der Gemeinschaft – sei es durch Armut, Han-dicap …

WIR ist mehr:Für mich bezieht sich das WIR aber nicht nur auf eine „geschlossene“ Gesellschaft. Für die Zukunft der Menschheit ist ein globales „Wir-Denken“ notwendig – ökologisch, ökonomisch und welt-anschaulich.

Da gibt es nette Menschen in Greven, die wollen mit "53plus" ein neues Magazin auf den Markt bringen und die Erstausgabe unter das Motto WIR stellen.

Irgendwie erscheint mir dieses Motto aus der Zeit gefallen zu sein, in einer Phase, die man ja durchaus als "Trump-Zeit" bezeich-nen könnte. Wir leben in einer "Ich-Zeit" und nicht in einer "Wir-Epoche", und die-ses "Ich" hat im Laufe der Menschheitsge-schichte eine ganz bestimmte Bedeutung bekommen. Da gibt es diesen berühmten Ausspruch von Cäsar: "Veni, vidi, vici“ (ich kam, ich sah, ich siegte), nachdem er im Jahre 47 vor Christus bei Zela die Schlacht gegen Pharnakus II von Pontus für sich entschieden hatte. Als wenn Cäsar das al-lein und ohne seine Truppen gescha� t hät-te! Aber so war es früher und ist es bis heute geblieben.

"Ich" heißt das Zauberwort, mittlerweile aber mit einem schalen Beigeschmack. Wer mag sie schon, diese Egoisten, Egoma-nen oder Egozentriker, von denen Trump lediglich das aktuelle "Prachtexemplar" darstellt, gewürzt mit einer unvorstellba-ren Portion Narzissmus.

Nein, ICH ist irgendwie out und jetzt wird versucht, dass an seine Stelle das WIR tritt. Ich bin natürlich auch dafür, muss aber feststellen, dass dieser Austausch gar nicht

so einfach ist, obwohl sich viele Einrich-tungen und Organisationen redlich da-rum bemühen. Denken Sie doch z.B. mal an die Deutsche Fernsehlotterie, die unter dem Motto fungiert „Das WIR gewinnt", also Sie und ich, wir alle, allerdings nur, wenn wir ein Los kaufen. Das WIR ist also irgendwie konditioniert. Das gilt, um ein weiteres unverfängliches Beispiel zu nen-nen, ebenso für den SPD Ortsverein Eppel-stein, auch wenn diesen fast keiner kennt. Aber auch er hat das Motto ausgegeben "Das Wir gewinnt", gilt aber nur für Mit-glieder oder wenigstens für SPD-Wähler, ist also irgendwie auch kein WIR für alle.

Und dann gibt es noch das Problem, dass dieses WIR als Pluralis Majestatis gebraucht wird, so wie zur Zeit der Mo-narchie in Deutschland, als es hieß „Wir, Wilhelm von Gottes Gnaden..." und kein Untertan an den Entscheidungen des Kai-sers beteiligt wurde. Manchmal habe ich das Gefühl, dass auch die Politik in Greven ein ähnliches Ver-ständnis vom WIR p� egt. Da bekommen WIR einen neuen rumpligen Marktplatz und futuristisch anmutende Bänke ohne Lehnen, ohne dass WIR uns diese Ände-rungen gewünscht hätten.Deswegen schlage ich vor, das WIR durch den Begri� WIR ALLE zu ersetzen. Am bes-ten fangen wir sofort damit an und zwar WIR ALLE!

Jürgen Hübschen

WIR ALLE

Im WIR liegt eine große Kraft

Glosse

Foto: Foto-Forum Greven53plus12 13Glosse

Foto: N. Kohlmann

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Zwei

sind auch ein WIR

Vergesset nichtFreundewir reisen gemeinsam

besteigen Bergep� ücken Himbeerenlassen uns tragenvon den vier Winden

Vergesset nichtes ist unsregemeinsame Weltdie ungeteilteach die geteilte

die uns aufblühen lässtdie uns vernichtetdiese zerrisseneungeteilte Erdeauf der wirgemeinsam reisen

Rose Ausländer

Gemeinsam

Rose Ausländer, Gemeinsam I. Aus: "Ich höre das Herzdes Oleanders - Gedichte 1977-1979" im Fischerverlag GmbH,Frankfurt am Main1984. Mit freundlicher Genehmigungder S.Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main.

Foto: U. Hiltner-Wawra

Foto: S. Hofmann

53plus14 15Gemeinsam

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Das Foto-Forum ist 2013 als ein EFI-Projekt ent-standen und im Frühjahr 2014 gestartet. Ziel unseres Foto-Forums ist, Menschen, die Inte-resse und Freude am Fotogra� eren haben, die Möglichkeit zu bieten, sich im Rahmen eines Forums auszutauschen, die fotogra� schen Fä-higkeiten weiterzuentwickeln und sich dabei gegenseitig zu unterstützen. Das Forum ist kein eingetragener Verein oder Fotoclub, sondern – wie das Wort schon sagt – ein o� enes Forum, in dem sich jeder an Fotogra� e Interessierte ein-bringen kann.

DER TEILNEHMERKREIS

Der Teilnehmerkreis – derzeit 14 Aktive - setzt sich momentan noch vorrangig aus Hobbyfotogra� n-nen und –fotografen zusammen, die nach Ende

EFI-Projekt

EIN PROJEKT FÜR MENSCHEN MIT INTERESSE AN FOTOGRAFIE

ihrer beru� ichen Laufbahn wieder mehr Zeit für ihr Hobby gefunden haben und dieses neu bele-ben und ausbauen wollen. Das Forum ist aber na-türlich für alle jederzeit o� en. Wir freuen uns über neuen Zuwachs, selbstverständlich sind auch jun-ge Interessierte herzlich willkommen, denn neue Menschen bringen neue Ideen.

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WIR TAUSCHEN ERFAHRUNGEN AUS

Wir tre� en uns regelmäßig an jedem 3. Don-nerstag im Monat um 16 Uhr in den Räumen des Heimatvereins Greven in der Alten Post. Für uns ist das natürlich sehr positiv, denn wir können die dort vorhandene Technik wie Bea-mer und Fernseher nutzen, um unsere eigenen Bilder gemeinsam anzuschauen und unsere Fotogra� e-Erfahrungen auszutauschen. Eine wichtige Rolle spielt dabei z.B. auch die Bild-bearbeitung, die sich visuell auf einem großen Schirm von den „Bildbearbeitungs-Experten“ des Forums natürlich besser erklären lässt.

Experimentieren mit Objekten

Foto-Exkursion zum Kreislehrgarten in Steinfurt

DAS FOTO-FORUM STELLT SICH VOR

53plus16 17EFI-ProjektFotos: Foto-Forum Greven

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STIMMEN ZUM THEMA "WIR"

Familie T.:

Vater, 36 Jahre

WIR bedeutet für mich Familie.Das WIR ist für mich sehr wichtig, weil es viel mit Vertrauen zu tun hat. Die Gesellschaft braucht das WIR, weil man die Aufgaben der heutigen Welt nur zusammen scha�en kann.

Mutter, 36 Jahre

Für mich bedeutet WIR eine enge Gemeinschaft mit viel Liebe und Vertrauen. Besonders in der Familie sollte das WIR eine große Rolle spielen, weil eine Familie etwas ganz

Marktstr.33 48268 GrevenGoldschmiede-Haumer.de

Wir sind Ihres Schmuckes Schmied

Aus alt machen wir neu!

FOTOGRAFIE-EXKURSIONENUND ERSTE AUSSTELLUNG

Zusätzlich verabreden wir uns zu gemeinsamen Fotogra�e-Exkursionen, je nach Thema und Jahreszeit an verschiedenen Orten. Die erste Ausstellung des Foto-Forums fand im Herbst 2016 in der Volksbank in Greven statt. Thema war unsere Heimatstadt Greven – so wie wir sie sehen. Hierbei stand nicht unbedingt die letzte Perfektion im Vordergrund, sondern der Spaß an der Fotogra�e. Es kam eine Aus-wahl von ca. 36 sehr unterschiedlichen Bildern zustande, die die Sichtweise des jeweiligen Fo-tografen zeigen. Wir alle waren überrascht, wie viel Unbekanntes es auf unseren „Fotostreifzü-gen“ in der eigenen Stadt zu entdecken gab.

FOTOS FÜR DIE ÖFFENTLICHKEIT

Jeder Fotograf freut sich, wenn er seine Bilder zeigen kann. So hat das Forum z.B. eine Auswahl Bilder ausgeliehen, damit sie in einem Grevener Café vom dortigen Publikum angeschaut wer-den können. Und gerne hat sich das Foto-Fo-rum bereit erklärt, mit Fotos zum Gelingen des EFI-Magazins 53plus beizutragen.

Besonderes, Einzigartiges ist. WIR als Familie ist mir so wichtig, weil es eine besondere Liebe ist, ein großes kostbares Gut.Ich würde mir wünschen, dass es in der Gesell-schaft immer ein WIR geben wird.

Tochter, 14 Jahre

Dass wir immer zusammenhalten, uns gegen-seitig helfen und immer füreinander da sind, �nde ich sehr wichtig, weil ich sonst in schlechten Zeiten allein wäre und keine Unterstützung hätte. Die heutige Gesellschaft braucht das WIR noch, weil es immer wichtig ist, dass wir zusammen halten.

Floristik u. KunstgewerbeMarktstraße 50 48268 Greven Telefon (02571) 2034 E-Mail: [email protected]

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Erste Ausstellung in der Volksbank, Herbst 2016

Fotos: Foto-Forum Greven53plus18 19EFI-Projekt

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Eine Grevener Persönlichkeit

Leben und arbeiten in Bagdad, Amman und Beirut, eine Audienz bei einer Königin, Rei-sen durch den Vorderen Orient, Ägypten und Jemen – aber auch eine Professur in Münster und zu Hause sein in Greven – das ist das Le-ben von Prof. Dr. Jan Cejka.

1933 geboren, studierte er in Prag Architektur, arbeitete danach als Architekt und später als Dozent an der Prager Universität. Er entwarf den Campus der Landwirtschaftlichen Universität in Prag und erhielt 1964 die Möglichkeit, bis 1970 als Gastdozent an der Universität in Bagdad zu unterrichten. Jan Cejka nutzte den Aufenthalt zum Studium der islamischen Architektur und sammelte Material für seine spätere Dissertati-on „Tonnengewölbe und Bögen islamischer Ar-chitektur“, mit der er 1978 an der TU München promoviert wurde. Er und seine Frau hatten sich 1970 dazu entschlossen, nicht mehr nach Prag zurückzukehren, sondern nach Kanada auszu-wandern – aus Kanada wurde München und viel später dann Münster und Greven.

Durch einen Freund erfuhr Jan Cejka 1978, dass an der Universität in Amman eine Architektur-

abteilung aufgebaut werde. Mit islamischer Architektur vertraut, bewarb er sich dort und arbeitete von 1978 bis 1983 als Professor für Ar-chitektur in Amman. Während dieser Zeit wurde

Duo-Zwiebel, J. Cejka, 2011

EIN WELTBÜRGERIN GREVEN

PROF. DR. JAN CEJKA

Venezianischer Palazzo, J. Cejka, 2006

Fotos : J. Cejka

21Eine Grevener Persönlichkeit

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75 Jahre, weiblich Im WIR liegt viel Kraft, Hilfe, Nähe, Wärme, Sich-gehalten-fühlen.

Das WIR kann den Einzelnen stärken. Im WIR erleben wir Gemeinschaft und Vertrautheit. Wir können ein WIR in

kleinen Gruppen erleben, in der Fami-lie, in Sportvereinen, in Gemeinden von

Kirche und Stadt. Wir können uns auch als WIR emp� nden als Bürger eines Staates, oder in einer Gruppe mit gleicher Gesinnung.

Das WIR setzt enorme positive Kräfte für Verän-derungen und auch Bewahrung von Werten frei.

STIMMEN ZUM THEMA "WIR"Es vereint. Ein WIR, wird es nicht re� ektiert,kann zu Unterwerfung, Ausschaltung des freien Willens führen. Im Gegensatz zu Geschwisterlich-keit, Ehrfurcht vor dem Anderssein des Individu-ums führt es zu Unfreiheit, Hass und Missachtung des einzelnen Menschen.

85 Jahre, weiblichFür mich bedeutet das WIR mehr als das ICH.

Man ist immer mit Leuten verbunden, ob man sie mag oder nicht. Man muss mit ihnen umgehen, ob man

will oder nicht. Und nur ein gelun-genes WIR bringt jeden und die Ge-

sellschaft weiter. Deshalb braucht unsere Gesell-schaft selbstverständlich das WIR.

ein Architekturwettbewerb zur Errichtung der König - Abdullah I. - Moschee ausgeschrieben, der zukünftigen Hauptmoschee in Amman, den Jan Cejka für sich entscheiden konnte. Nach sei-nem Entwurf wurde die Moschee von 1982 bis 1989 errichtet. Eine Audienz bei der heutigen jordanischen Königin Rania ist ihm in lebhafter und angenehmer Erinnerung geblieben. 1983 wechselte er an die Universität in Beirut. Der Bürgerkrieg zwang ihn jedoch bereits nach ei-nem Jahr, dieses Land zu verlassen. Im Fachbe-reich Architektur der Fachhochschule Münster erhielt er 1984 einen Ruf für das Fach ‚Grundla-gen der Gestaltung‘.

DAS ZEICHNEN IST UNVERZICHTBAR

Für Jan Cejka war und ist Architektur vor allem auch handwerkliches Können. Eng damit ver-

bunden – das Zeichnen. Für Jan Cejka ist es un-verzichtbar, weil es genaues Hinsehen erfordert, um das Gesehene in Bilder umsetzen zu kön-nen. Er zeichnete sein ganzes Leben lang, ins-besondere auch auf Reisen. Zeichnen bedeutet für ihn Aneignung des Gesehenen und Erinne-rung daran, vor allem aber, Interesse an allem, auch dem unscheinbarsten Detail zu haben. Auf diese Weise sind zum Beispiel zwei Bände einer „Flora Jordanica“ entstanden. Daneben gehö-ren die Malerei, die Musik und der Sport zu sei-nem Leben. Er nennt es, sich „auf positive Weise zu verzetteln“, also die Vielfalt zu suchen und in ihr aufzugehen.

AUSSTELLUNGEN UND ENGAGEMENT

Vielfältig sind seine zahlreichen Ausstellungen hier im Münsterland, aber er stellte auch am Goethe-Institut in Jordanien aus und schuf ein Wandgemälde in Italien, seiner zeitweiligen zweiten Heimat. Zum „Verzetteln“ gehört eben-so sein Engagement in unserer Partnerstadt Montargis, die ihn dafür mit Ehren-Medaillen auszeichnete.

Der Weltbürger ist aber auch Grevener und ge-nießt es, hier mit sehr unterschiedlichen Men-schen in Kontakt zu stehen, denn: „Wann immer man etwas braucht, � ndet man hier auch stets den Menschen, der es geben kann.“

Barolo mit Ca� etiera, J. Cejka, 2015

Martinistraße 47-49 • 48268 GrevenTelefon: 02571 / 986560www.galerie-hunold.de

Kunst. Für Dein Leben.

Foto: J. Cejka

53plus22 23Eine Grevener Persönlichkeit

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Naturwanderung

DAS GUTE LIEGT SO NAH

Der Titel für die geführte Naturwanderung durch die Bockholter Berge will neugierig ma-chen. Da denkt vielleicht so mancher: Bockhol-ter Berge? Kenn ich doch gut, was soll da so in-teressant sein? Aber … , das Gute liegt so nah, man muss es nur sehen wollen. Und viele Din-ge hat man einfach noch nicht erkannt, gerade weil man sie so oft sieht, weil sie alltäglich sind.

Ja, so ging es mir auch. Eine Bekannte, die im-mer an ihrem Geburtstag Wanderungen mit Freundinnen unternimmt, wollte dieses Mal die Bockolter Berge besuchen und bat mich, dafür doch ein paar Erklärungen zu markanten Punk-ten zu geben. Daraus wurde eine richtige ge-führte Wanderung, die allen so gut ge� el, dass mir die Idee kam, diese dem Verkehrsverein anzubieten. Der Vorschlag kam gut an und so gibt es jetzt für interessierte Gruppen eine ca. 2- stündige Wanderung durch die Bockholter Berge.

ERFÜHLEN EINER LANDSCHAFT

Dort ist viel zu sehen und so manches am Weg-rand übersieht der emsige Wanderer leicht, der

möglicherweise „Strecke“ machen möchte, um seine Fitness unter Beweis zu stellen. Aber bei dieser Wanderung geht es nicht nur um Fitness, sondern besonders auch um das Erschauen und Erfühlen einer Landschaft, die sehr intensiv auf unsere Seele wirkt, wenn man es denn zu-lässt. Ob morgens, mittags oder abends, schon ein kleiner Spaziergang ist Balsam für die Seele.

Von Gimbte kommend, überquert man die Ems, die sich perfekt in die alte Kulturlandschaft des Münsterlandes einfügt, wenn auch in begradig-tem, einengendem Bett. Vielleicht erleben wir ja noch die Renaturierung, die inzwischen konkre-te Formen auch in Greven annimmt. Ems und Bockholter Berge sind Teil einer Dünenland-schaft, die in der letzten Eiszeit entstanden ist. Die Emsaue und das Naturschutzgebiet „Bock-holter Berge“ gehören seit 2010 zu den beson-deren Schutzgebieten der EU, also zum europä-ischen Naturerbe.

Es gibt drei Bereiche, die zu dieser geschützten Landschaft gehören, die Wacholderheide, der Gellenbach und der wertvolle Eichenwald.

Die Wacholderheide ist ein o� enes Dünenge-biet mit blühender Heide, Sandtrockenrasen, der von Nabu-Schafen kurzgehalten wird, und

bizarr gewachsenem Wacholder. Der naturbe-lassene Gellenbach, der sich mit seinen vielen Windungen durch das Gebiet schlängelt, bietet mit seinen sandigen Steilufern dem Eisvogel eine Heimat, ideal für das Bauen seiner Brut-höhlen. Die meisten Einheimischen kennen den Namen des Baches nicht – fragen Sie Bekann-te – und einmal ehrlich, wer von den geschätz-ten Lesern selbst hat den Namen gewusst? Die wertvollen Eichen und Buchen sind Bestandteil der münsterländischen Parklandschaft. Sie bie-ten vielen heimischen Vögeln, wie dem Specht und den Fledermäusen, einen Lebensraum.

DIE WANDERUNG ENDET AMHERMANN-LÖNS-STEIN.

Die meisten Menschen, selbst in dieser Region, wissen nicht (ich übrigens auch nicht, wie ich bedauerlicherweise zugeben muss), dass der bekannte Heimatdichter ein bekennender Fan der Bockholter Berge war. Er hielt sich bei sei-nen Besuchen im Münsterland gerne in Münster und Gimbte auf. Einfühlsam schrieb er für den lieben Wanderer, der sich in der Natur aufhält:

In diesem Sinne freue ich mich, wenn ich Sie, lieber Leser, neugierig gemacht habe, neugierig auf eine Landschaft, die direkt vor unserer Haus-tür liegt. Ich ermuntere Sie, erkunden Sie doch einmal intensiver dieses Landschaftsgebiet, entweder auf eigene Faust oder als Teilnehmer einer Führung durch die Bockolter Berge.Wie sagt eine alte Volksweisheit: "Warum in die Ferne schweifen? Sieh, das Gute liegt so nah."

Ingrid Landwehr

Der Gellenbach schlängelt sich malerisch durch die Bockholter Berge

WARUM IN DIE FERNESCHWEIFEN ?

Foto: Greven-MarketingFoto: U. Hiltner-Wawra

Foto: U. Hiltner-Wawra

53plus24 25Naturwanderung

Lass deine Augen o� en sein,Geschlossen deinen Mund,Und wandle still,So werden dirGeheime Dinge kund.

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AKTIONSTAG AM SACHSENHOFWie jedes Jahr zeigte der Arbeitskreis Sachsenhof am Aktionstag im Juli dieses Jahres einen bunten Strauß seiner Aktivitäten.

Ziel des Aktionstages war es, den Besuchern ein möglichst anschauliches und lebensnahes Bild frühmittelalterlicher sächsischer Lebensweise zu vermitteln. An den jährlich statt-� ndenden Aktionstagen können die Besucher selbst erle-ben, wie die Menschen im 6. - 8. Jahrhundert gelebt haben und können auch selbst handwerklich tätig werden.Diese durch archäologische Funde für das frühe Mittelalter belegten Tätigkeiten aus den Bereichen Nahrung, Kleidung und häuslichem Handwerk können z. B. sein: • P� ügen mit einem einfachen Hakenp� ug• Mahlen von Getreide mit dem Mahlstein• Brotbacken• Flachsverarbeitung• Spinnen mit der Handspindel,• Weben am Standwebstuhl im Grubenhaus• Färben von Wolle mit P� anzenfarben• Töpfern, Drechseln und vieles mehr.

Die Besucher können sich auch außerhalb der Aktions-tage an den jahreszeitlich bedingten Aktivitäten wie Aussaat und Ernte sowie der P� ege und Instandset-zung der Gebäude und Handwerksstätten beteiligen.Fachkundige Führungen oder Aktionen sind auf Anfrage jederzeit möglich. Melden Sie sich gern!

Kontakt: Liesel Drexler, 02571-51958www.heimatverein-greven.de

Der Heimatverein Greven

Seit seiner Gründung im Jahre 1982 hatder Heimatverein Greven 1982 e. V.einen erfreulichen Aufschwungund vielfältige Entwicklungen erlebt.

Heute zählt der Verein mehr als 260 Mitglieder und bereichert mit vielen Veranstaltungen und Ausstellungen u.a. im Heimathaus "Alte Post" in der Alten Münsterstraße in Greven das kulturel-le Leben der Emsstadt.Jeden Mittwoch und Samstag von 10-12 Uhr ist die Alte Post für alle Interessenten geö� net. Die Grundziele des Heimatvereins sind die För-derung der Heimatp� ege, der Heimatforschung und der Heimatkunde. Der Heimatverein strebt an, die Verbundenheit der Mitbürger mit ihrer Heimat zu stärken. Er stellt sich die Natur- und Landschaftsp� ege, die Ortsbild- und Denkmal-p� ege, die Archiv- und Schrifttumsp� ege, sowie die Kultur zur Aufgabe. In Greven-Pentrup be-treuen Mitglieder des Vereins die Rekonstruk-tion einer mittelalterlichen Hofanlage aus der Sachsenzeit (6.-8. Jh).

Die Arbeiten am Sachsenhof umfassen: Ergänzung des Gebäudebestandes, Anbau von P� anzen und Getreide sowie die Durchführung archäologischer Experimente. Die Mitglieder des Arbeitskreises Sachsenhof demonstrieren alljährlich im Juli am Aktionstag des Sachsen-hofs ihr Können. Die Struktur des Grevener Heimatvereins ist so angelegt, dass die aktive Arbeit in einer Reihe von Arbeitskreisen erfolgt. Dadurch wird die Aufgabenwahrung des Hei-matvereins, eben auch durch die Spezi� zierung der Interessen, besser gewährleistet.

Wie jedes Jahr zeigte der Arbeitskreis Sachsenhof am Aktionstag im Juli dieses

Die Besucher können sich auch außerhalb der Aktions-Die Besucher können sich auch außerhalb der Aktions-

Fotos: Heimatverein Greven53plus26 27Heimatverein Greven

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sellschaftlich stärker festgelegt. Die Menschen waren von Geburt an eingebettet in einem (oder in mehreren) WIR. Im Zusammenhang mit der gesellschaftlichen Entwicklung und zunehmen-der Individualisierung, Pluralisierung und Globa-lisierung der Lebensverhältnisse kommt es heute mehr auf die Entscheidung eines jeden Einzelnen an, in welchen Gemeinschaften er oder sie ein WIR sucht. Die damit verbundenen Freiheitsgrade erfordern auf der anderen Seite immer wieder neue Entscheidungen. So muss ich meine Mitwir-kung am WIR immer wieder neu beleben, gestal-ten, verantworten.

Unsere Gesellschaft und letztlich auch unsere „Weltgemeinschaft“ kann ohne die vielen WIR, die jede und jeder Einzelne mitträgt, nicht bestehen.

Ich erfahre mein WIR konkret in den familiären Beziehungen, im Freundeskreis, mit (ehemaligen) Kolleginnen und Kollegen, in der Nachbarschaft, in der politischen und christlichen Gemeinde vor

Ort, als Deutscher und Europäer und als „Mit-mensch“ mit allen, denen ich begegne.

Die Voraussetzung für ein gelingendes WIR ist immer ein tolerantes, gesundes ICH.

84 Jahre, weiblichWIR ist ein inhaltsschweres Wort.

Schon wenn ich es höre, fühle ich mich nicht mehr allein. Niemals bin nur ich gemeint. Immer sind andere Menschen dabei, und zu denen

gehöre ich oder fühle mich einfach dazugehörig. Und das ist ein angeneh-

mes Gefühl - jedenfalls meistens.

Ein Bündel an Worten gehört zum WIR.Im Mittelpunkt sehe ich das Zugehörigkeitsge-fühl. Gemeinsame Interessen spielen oft eine Rolle. Das Schlagwort "Einheit in Vielfalt" passt

hierher, "buntes Leben", "Freundschaft", "Familie", und "gegenseitige Hilfe" fallen mir dazu ein. Wenn ich also von WIR sprechen darf, verleiht mir das Stärke, Kraft und Mut.

Das Wort WIR hat Wirkung.Allein das Wort wirkt auf mich eher positiv als negativ. Es bedeutet für mich, dass ich nicht allein bin.

Wir brauchen ein WIR wie das tägliche Brot. Andere Menschen gehören zum menschlichen Leben dazu. Ohne Mitmenschen ist man einsam und vergeht, kann sich nicht entwickeln und wachsen.

Der Begri� WIR hat sich geändert.Man hört viel von Einsamkeit, man tri� t auf Schritt und Tritt Menschen, die den Austausch wollen. Einsamkeit halte ich für einen großen Schritt auf den Tod hin.

STIMMEN ZUM THEMA "WIR"

70 Jahre, männlichDer Mensch ist ein soziales Wesen und daher auf andere Menschen angewiesen.

Allein ist der Mensch nicht überlebensfä-hig. Daraus ergibt sich eine grundsätz-liche, anthropologische Abhängigkeit eines jeden Menschen von anderen

Menschen. „Alles wirkliche Leben ist Begegnung“ (Martin Buber), dasbedeu-

tet: Mein ICH kann sich nur im DU – und damit letztlich im WIR - entwickeln. Der Mensch hat im Rahmen der Evolutionsgeschichte immer auch im WIR, d.h. in sozialen Gemeinschaften, gelebt und überlebt. Im WIR, in der sozialen Gemeinschaft, habe ich meinen Platz, erfahre ich Bedeutung, bekomme Anerkennung, habe eine Rolle, eine Aufgabe.

In früheren Zeiten war die Zugehörigkeit zu einem Stand, einer Klasse, einer sozialen Schicht, zu verschiedenen Gemeinschaftsformen ge-

W

ir brauchen ein WIRFoto: Foto-Forum Greven

53plus28 29 WIR

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Danksagung

ES IST GESCHAFFT !

Unser erstes EFI-Magazin liegt vor und � ndet ho� entlich viele Leser.

Wir, das Herausgeber-Team des Magazins, sind gespannt, ob unsere Themen das Interesse der Grevener � nden werden. Aber sicherlich kann man auch vieles anders machen, wes-halb wir uns sehr über Rückmeldungen, kritische wie aufmunternde, an unsere Mailadresse [email protected] freuen würden. Für Anregungen jeglicher Art und Hinweise auf interessante Themen sind wir stets o� en und dankbar.

Dass diese Ausgabe überhaupt erscheinen konnte, haben wir vielen Unterstützern zu ver-danken. An erster Stelle seien hier der Heimatverein Greven genannt, der uns aufgenom-men hat, sowie die Stadt Greven und hier besonders Frau Ulrike Penselin, Zentraler Steue-rungsdienst (Förderung von Bürgerengagement- Koordinationsteam Integration), die als Organisatorin des Grevener EFI-Programms erst die Voraussetzungen für unser Engage-ment gescha� en hat und die auch eine Spende der Stadt Greven vermittelte.

Finanzielle Unterstützung erhielten wir darüber hinaus von der Kreissparkasse Steinfurt, vom Rotary Club Greven, von der Volksbank Greven und vom LVM. Mit der Schaltung ei-ner Anzeige haben uns die Kreissparkasse Steinfurt, die Galerie Hunhold, die Goldschmiede Haumer sowie Blumen Hensmann ihr Vertrauen entgegengebracht. Bei Ihnen allen bedan-ken wir uns herzlich!

Nicht zuletzt gilt den AutorInnen und Interviewpartnern, deren Mitarbeit das Magazin erst möglich gemacht hat, unser großer Dank! Die Gestaltung unseres Magazins hat Frau Langweg-Meyer übernommen, bei der wir uns für die sehr gute Zusammenarbeit herzlich bedanken.

Das Herausgeber-Team des „EFI-Magazin 53plus“.Greven, im Oktober 2017

53+

plusGreven

ES GIBT SIE NOCH – DIE GUTEN NACHRICHTEN.

So wird ab September/Oktober 2017 in Greven mit der Renaturierung der Ems begonnen.

In einem ersten Abschnitt betri� t das den Bereich zwischen der Fußgängerbrücke am Hallenbad und der Nordwalder Straße. Hier erfolgt eine Aufweitung der Ems. Vorhandene Steinschüttungen in der Böschung werden herausgenom-men, so dass an der Ostseite � ache Ufer entstehen und auf der Westseite eine Sekundäraue gescha� en werden kann, die neuen Weichholzbewuchs zulässt, wie z.B. Weiden, die auch mehrmals jährlich unbeschadet unter Wasser stehen können.

Ziel der Maßnahmen ist es, einerseits positive Auswirkun-gen auf den Wasserab� uss zu erreichen und so für mehr Hochwassersicherheit zu sorgen, und andererseits den Le-bensraum der Tier und P� anzenwelt zu erweitern und zu verbessern.

Die gute Nachricht

Fotos: Foto-Forum Greven

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