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SICHERHEIT Das unsichtbare Netz Neue Strategie und Technik für Flughäfen E-MOBILITÄT Autoklang aus dem Tonstudio Elektrowagen sollen leise sein, aber nicht stumm TENDENCE Multikulti erobert das Design Faszinierende Formen und Farben aus aller Welt Messe Frankfurt Magazin 3/2011 CARSTEN RÖCKEN sorgt für Sicherheit am Flughafen Frankfurt

SICHERHEIT Das unsichtbare Netz · Die Messe für phar-mazeutische Zusätze zeigt, was Medizin in Zukunft leisten kann 27Messe-News Die Messe Frankfurt setzt Akzente: mit Fashion,

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Page 1: SICHERHEIT Das unsichtbare Netz · Die Messe für phar-mazeutische Zusätze zeigt, was Medizin in Zukunft leisten kann 27Messe-News Die Messe Frankfurt setzt Akzente: mit Fashion,

SICHERHEIT

Das unsichtbare NetzNeue Strategie und Technik für Flughäfen

E-MOBILITÄT

Autoklang aus dem TonstudioElektrowagen sollen leise sein, aber nicht stumm

TENDENCE

Multikulti erobert das DesignFaszinierende Formen und Farben aus aller Welt

Messe Frankfurt Magazin3/2011

CARSTEN RÖCKEN sorgt für Sicherheit am Flughafen Frankfurt

Page 2: SICHERHEIT Das unsichtbare Netz · Die Messe für phar-mazeutische Zusätze zeigt, was Medizin in Zukunft leisten kann 27Messe-News Die Messe Frankfurt setzt Akzente: mit Fashion,

Starten Sie kräftig durch: Auf der bedeutendsten internationalen Konsumgütermesse rund ums Wohnen und Schenken in der zweiten Jahreshälfte.

Sichern Sie sich alle Umsatzchancen für Ihr Herbst-, Winter- und Weihnachtsgeschäft und erleben Sie rechtzeitig die Neuheiten und Trends der kommen-den Frühjahrssaison.

Alle Infos und Tickets: www.tendence.messefrankfurt.com

26. – 30. 8. 2011

Time for business – time for trends

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editorial

briefing

Die Menschen hören nicht auf zu lesen. Dass wir neben dem Buch mit dem E-Book oder dem Tablet-Computer auch über andere Träger des geschriebenen Wortes verfügen,

kann nur positiv wirken. Die Befürchtung, das eine werde das andere „verdrängen“, teile ich nicht. Doch auch in der unaufgeregten Betrachtung wird deutlich, wie technologiegetrieben Medien sind. Ob es Guttenbergs Druckerpresse oder Touchscreens sind – immer ist eine technische Innovation die Voraus setzung dafür, dass wir uns Inhalte entspre-chend aneignen können. Gerade in der Zeit vielfältiger und hocheffizienter Vertriebswege muss der ständige Nachschub an „Content“ gewährleistet sein. Das klappt nur, wenn auch die Rechte derer gewahrt werden, die das leisten – der Autoren und Kreativen. Auch dazu ist die Frankfurter Buchmesse da, als weltweit größte Leis-tungsschau der Verlage und Autoren, als internatio-nale Schnittstelle zwischen Autoren, Verlagen, Presse, Publikum und Technologien. Seit 1951 ist die Frank-furter Buchmesse Gast auf unserem Messegelände, nachdem sie im Mai 1948 in der Frankfurter Paulskir-che auferstanden war. Das schnelle Wachstum der Ausstellerzahl machte den Umzug nötig – und hält bis heute an. 1948 zählte man 205 Aussteller, 2010 waren es 7539.Wie sehr die Buchmesse Voraussetzung für das Gedei-hen von Literatur ist, zeigt das Beispiel Island, Ehren-gast 2011. Der kleine isländische Buchmarkt erhält mit der Messe einen gewaltigen Schub. An der Buch-messe kann man an einem besonders wertvollen Exempel erkennen, was Messen leisten: Sie machen Dinge möglich. Viel Vergnügen mit dieser „Galleria“ wünscht Ihnen

Buch im Wandel

Uwe BehmGeschäftsführer der Messe Frankfurt

PS: Als Hommage an die Frankfurter Buchmesse (vom 12. bis 16. Oktober 2011) präsentiert die „Galleria“ in dieser Ausgabe zu jedem Thema einen Buchtipp – auf dieser Seite ist gleich der Anfang gemacht.

REINHARD HENNIG

Sagas aus Island: von Wikingern, Berserkern und Trollen

RECLAM, DITZINGEN Das Buch umfasst vier

der schönsten isländi-

schen Sagas, die mit

Recht zur Weltliteratur

gezählt werden. Sie

beschwören eine fremde

Welt hoch im Norden

und erzählen von Wikin-

gern, sturen Bauernschä-

deln und hochbegabten

Dichtern, von Riesen

und Trollen und von den

rätselhaften Berserkern.

BUCHMESSE-TIPP ZUM THEMA

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Alle Infos und Tickets: www.tendence.messefrankfurt.com

26. – 30. 8. 2011

Time for business – time for trends

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SICHERHEIT

Das unsichtbare NetzNeue Strategie und Technik für Flughäfen

E-MOBILITÄT

Autoklang aus dem TonstudioElektrowagen sollen leise sein, aber nicht stumm

TENDENCE

Multikultierobert das DesignFaszinierende Formen und Farben aus aller Welt

Messe Frankfurt Magazin3/2011

CARSTEN RÖCKEN sorgt für Sicherheit am Flughafen Frankfurt

inhalt

CARSTEN RÖCKEN strahlt Sicherheit aus. Er ist Geschäftsführer der Frasec GmbH, Sicher­heitstochter des Betrei­bers des Frankfurter Flughafens Fraport

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marktplatz

6 Kosmos Sicher-heit: Flughafen Der Flughafen ist der beste Kunde der Sicherheitsbranche: Innovative Techni-ken und Strategien sichern hier immer besser und flexibler

11 E-Recruiting Den perfekten Mitarbeiter finden Unternehmen auf eigene Faust: mit Hilfe des Webs

13 Multikulti-Design Die Globalisierung erfrischt das Design: mit neu kombinier- ten Farben und Formen aus aller Welt

16 Wie klingen Elektroautos? Noch rollt das Fort-bewegungsmittel der Zukunft lautlos auf der Straße. Doch Sounddesigner tüfteln am Klang der E-Autos

navigator

19 Highlights im Messeherbst Design, Mobilität und Kommunikation der Zukunft

20 Die Messe-Welt Weltweite Messe-termine auf einen Blick – vom 5. August bis 12. November

22 Rückblick: auf der Texprocess In Frankfurt feier-te die Texprocess Premiere – wie wars?

24 Produktleben „Galleria“ beantwor-tet die wichtigsten Fragen zum Trend- thema Product-Life-cycle-Management

26 Denkende Pillen auf der CPhl Die Messe für phar-mazeutische Zusätze zeigt, was Medizin in Zukunft leisten kann

27 Messe-News Die Messe Frankfurt setzt Akzente: mit Fashion, Beauty und Musik

28 Messe-Geschäfte Aussteller erzählen, wie sie ihre Messe persönlich erleben

30 Papierwelten Die Paperworld wür- digt den „Baustoff“ der Kreativen

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Das Jahr 2012 bringt frischen Wind für Deutschlands Haare – und für Haar-Profis. Die Trendmesse Hair and Beauty findet nächstes Jahr als Stand-alone-Messe in

der modernen und geräumigen Halle 11 und dem Portalhaus der Messe Frankfurt statt. Das bedeutet: mehr Fläche und kreativer Raum für die alljährlich fast 20.000 Besucher, 200 Aussteller und die vier Areale Young Generation@Training, Talents@Work, Professionals@Business und Beauty@Salon. Und Haare fliegen am schönsten im Frühjahrswind – darin ist sich die Branche einig. Deshalb wird die nächste Hair and Beauty nicht im Januar, sondern am 13. und 14. Mai 2012 stattfinden.

Nägel mit Köpfen

biz travel

32 Der Auto-Didakt Peter Schreyer, deutscher Auto-designer in Korea, im Interview

34 Reise-Magazin Von den Heraus-forderungen der Airline-Caterer – und den sichersten und besten Fluggesell-schaften der Welt

35 Alissa Walser Die Künstlerin und Schriftstellerin hat das Frankfurter Nordend als Wahl-heimat. Hier sehen Sie, warum

36 Vernetzt Wo sind die schöns-ten Orte in Frank-furt? Alissa Walser nimmt Sie auf ihre persönliche Tour mit

38 Zitiert: Lebens-Läufe Zur Sportartikelmesse Marathonmall hat sich die „Galleria“ bei Prominenten um-gehört: Warum lau-fen Sie eigentlich?

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marktplatz

RUHE VOR DEM (AN)STURM: die Warte-halle im Terminal 2 des Frankfurter Flughafens. 53 Millionen Fluggäste werden hier alljährlich ab-gefertigt. Mit insgesamt etwa 70.000 Arbeitneh-mern ist der Airport auch die größte Arbeitsstätte Deutschlands

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Das unsichtbare NetzFlughäfen sind die sichersten Orte der Welt – zumindest, was die Vorkehrungen betrifft. Ausgeklügelte Strategien, die Mensch, Technik und Architektur einbinden, sollen 24 Stunden am Tag Gefahren von den Reisenden fernhalten. Am besten unsichtbar

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8 marktplatz

von Michelle Röttger

Alles ist ruhig in der Sicherheitsleitstelle des Frankfurter Flug hafens. Drei Männer blicken konzen triert auf je vier Computer-bildschirme. An den Wänden hängen zwei

Flachbildschirme und Lagepläne, in der Ecke steht ein Fernseher. Es läuft ein Nachrichtensender ohne Ton. Geredet wird kaum. Ab und an blinken farbige Kästchen auf den Bildschirmen, oder ein Anruf kommt rein. In dem kleinen Gebäude am Rande des Rollfelds kann es aber auch ganz anders aussehen. Denn von hier aus werden alle Sicherheitsmaßnah-men des Flughafens koordiniert: von der Feuerwehr über den Rettungsdienst bis hin zum einfachen Personal. Friedhelm Jungbluth, Leiter Prozess- und Auftrags management Security im Bereich der Unter-nehmenssicherheit der Fraport AG, ist stolz: „Unsere Leitstelle koordiniert alle Kräfte aus einer Hand. Das haben sonst nicht viele“, sagt Jungbluth. Geht hier ein Signal ein, bekommt der Einsatzsachbearbeiter nicht nur den Hinweis, dass etwas passiert ist und wo es passiert ist, sondern auch Maßnahmenvorschläge. Er kann mit dem System dokumentieren, sich Lage-pläne oder freie Kräfte anzeigen lassen und wird bei der Alarmierung weiteren Personals unterstützt.

Sicherheit – schneller, besser, unsichtbarer Die Frankfurter Leitstelle sorgt für die Sicherheit des größten deutschen Flughafens, eines der bedeutends-ten Verkehrsdrehkreuze der Welt. 53 Millionen Flug-gäste werden pro Jahr abgefertigt. Hinzu kommen Abholende, Besucher und die Menschen, die tagtäg-lich am Flughafen arbeiten: rund 20.000 Personen. Es ist eine täglich wechselnde, schwer überschaubare Menschen masse, die ganz besondere Sicherheits-bedingungen verlangt. Seit den Anschlägen vom 11. September 2001 werden Sicherheitstechniken und -strategien immer professioneller und zahlreicher, denn Gefahrenquellen sind immer schwerer auszuma-chen. Eine Herausforderung für die Fraport AG, Betrei-ber des Frankfurter Flughafens. Denn Fraport muss auch die Interessen verschiedenster Gruppen verein-baren: Die Passagiere möchten etwa höchste Sicher-heit, aber auch schnell und unbehelligt in den Flieger steigen. „Wir müssen die Prozesse so gestalten, dass der Flughafen – trotz aller Sicherheitsmaßnahmen – immer noch läuft“, sagt Friedhelm Jungbluth. Dafür sorgen viele Akteure wie etwa die Bundespolizei mit der Überprüfung von Passagieren, die Landespolizei in den öffentlichen Bereichen oder die Fluglinien, die ihre Flugzeuge vor unberechtigtem Eindringen schützen.

TICKETKONTROLLESTANDARD: Der Fluggast zeigt sein Ticket vor und weist sich aus. Das Ticket wird mit Hilfe eines Scanners überprüft. Das Gepäck wird bei der Abgabe gewogen und geht durch eine Röntgenanlage.

TICKETKONTROLLETREND: Bei E-Gates legt der Passagier in Zukunft selbst sein Ticket auf den Scanner. Ist es gültig, öffnet sich das Tor automatisch.

Kosmos Sicherheit: Standards und Trends am Flughafen Frankfurt

PERSONENKONTROLLESTANDARD: Der Passagier durchschreitet eine Torsonde, die Metall erkennt. Bei Auf-fälligkeiten durchsucht ihn das Personal mit einer Handsonde und tastet ihn nach gefährlichen Gegenständen ab.

PERSONENKONTROLLETREND: Körperscanner können auch nichtmetallische Gegen-stände mit Terahertzstrahlung aufspüren. Potenzielle Gefahren wie Waffen werden dem Sicherheitspersonal in einer schematischen Darstellung des Menschen als Schatten gezeigt.

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AUSSENGELÄNDEStabgitter- und Maschen-drahtzäune mit Unter-kriech- und Überkletter-schutz sowie Spezialzäune mit Detektoren sorgen dafür, dass sich Unbefugte und Tiere vom Betriebs-gelände und dem Flugfeld fernhalten. Ein Forstbe-amter sorgt für weitere Tierabschreckung: Er beschneidet etwa den Flughafenbewuchs, damit Vögel nicht nisten.

Frankfurter Flughafen in Zahlen: Safety-Personal 350Security-Personal 4500 davon: Frasec 3300 davon: Fraport 1200

Zaun um Grundstück 31 kmZaun um Sicherheitsbereich 20 kmZugänge zum Sicherheitsbereich 48 Passagier-Kontrollstellen 29

Passagiere 53 Mio.

Deutschland insgesamt: 190 Mio.

Umgeschlagene Waren 2,2 Mio.Flugbewegungen 464.000Fläche 19,6 km² entspricht der Größe der Frankfurter Innenstadt

SICHERHEITSLEITSTELLESTANDARD: In acht Stunden Wechselschicht koordinieren speziell geschulte Fraport- Mitarbeiter von der Sicher-heitsleitstelle aus Feuerwehr, Rettungsdienst und Sicher -heitspersonal.

RETTUNGSDIENSTEin Rettungsdienst mit eigenem Krankenhaus und die Spezialfeuerwehr der drei Feuerwachen erreichen in Minuten-schnelle jeden Punkt des Flughafens.

SICHERHEITSLEITSTELLETREND: In Zukunft könnte das Sicherheitspersonal als Ergän-zung zum Funk über Tablet-PCs Informationen von der Leitstelle einholen und selbst Lageberich-te und Videos senden.

Kosmos Sicherheit: Standards und Trends am Flughafen Frankfurt

KAMERASDigitale, schwenkbare Farbkameras sind an vielen Orten des Flughafens verteilt. In den Außenberei-chen haben sie zusätzlich Wärmebildfunktionen, damit das Sicherheitsper -sonal auch bei Nebel den Überblick behält.

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Ausbildung sind die Mitarbeiter verpflichtet, jedes Jahr an Fortbildungen teilzunehmen.“ Dort lernen sie auch den Umgang mit neuen Geräten – wie mit dem sogenannten Körperscanner, der in Zukunft Metall detektoren ersetzen soll. Sie sind in der Lage, auch nichtmetallische Gegenstände aufzuspüren, die in einer schematischen Strichmännchendarstellung angezeigt werden. Auch für Notfälle und Sicherheitslücken ist der Flug-hafen Frankfurt gerüstet: Er verfügt über eine eigene Feuerwehr sowie einen Rettungsdienst mit Klinik. „Das Notfallsystem am Flughafen Frankfurt ist welt-weit bekannt“, erzählt Friedhelm Jungbluth. Flug zeugführer entschieden sich bewusst dafür, nach Frankfurt zu fliegen, wenn es zu Zwischenfällen an Bord kommt. Die Feuerwehr arbeitet mit Hilfe speziel-ler Flugfeldlöschfahrzeuge: Die „Simbas“ fassen immense Mengen Wasser, Löschpulver und Schaum-bildner und sind binnen drei Minuten an jedem Punkt des Geländes. Die Ausbildung der Feuerwehrleute umfasst Flugzeugevakuierungen, das Löschen von Pipelines und Tanklagern sowie Tierrettung.Der Umgang mit brenzligen Situationen wird regel-mäßig geübt. Die Mitarbeiter der Sicherheitsleitstelle können sogar bei einem Totalausfall der Technik arbei-ten. Dann koordinieren sie den ganzen Flughafen über Funk. In einem Schrank warten kleine weiße Magnet-tafeln in Zeichenblockgröße. Sie sind in verschiedene Segmente unterteilt und helfen, den Überblick zu bewahren. Die blauen, roten und grünen Magnete symbolisieren die Einsatzkräfte, die Segmente den Einsatzstatus. Es muss nicht immer Hightech sein – auch eine einfache Magnettafel kann Leben retten.

SICHER ABHEBEN Je näher man dem Flugzeug kommt, desto sensibler werden die Sicherheitsmaßnahmen. Für die Sicherheit im Flugzeug sorgt die Airline selbst

Zusätzlich wird das Netz an Sicherheitstechniken immer dichter: Zäune mit Berührungssensoren, Tablet-PCs für das Personal oder Funkarmbänder für Ver-letzte – die Liste an Innovationen ist lang, mit High-tech aus allen Bereichen der Sicherheitsbranche. Denn Katastrophen am Flughafen passieren meist in großem Maßstab. Massenunfälle oder Großbrände müssen dabei genauso effizient gemanagt werden wie Tiere auf dem Rollfeld. Um immer wieder verschärften Sicherheitsanforderungen und neuen Gefahrenquellen gerecht zu werden, besteht ständiger Erneuerungs-bedarf. Ein Bild der aktuellsten Techniken wird 2012 der Flughafen Berlin Brandenburg geben. Hier sollen etwa Videoüberwachung mit Personenerkennung und Biometrie-Ausweisleser zum Einsatz kommen.

Notfallsystem mit WeltrufDoch die Grundzüge der Sicherheitsmaßnahmen sind immer gleich: „Sie werden umso sensibler, je näher man einem Flugzeug kommt“, erklärt Friedhelm Jung-bluth. Die erste Kontrolle, die der Bordkarte, erleben Passagiere, wenn sie den öffentlichen Bereich des Terminals verlassen. In Zukunft sollen am Frankfurter Flughafen sogenannte E-Gates eingesetzt werden – automatische Tore, bei denen der Passagier sein Ticket auf einen Scanner legt. Bei gültiger Zugangs-berechtigung öffnet sich das Tor. Das sogenannte Boarding Gate könnte bald die Grenzkontrolle ersetzen. Es überprüft die Identität anhand von biometrischen Daten, Gesichtserkennung und Fingerabdruck. Hat der Fluggast die erste Hürde genommen, folgt die Perso-nenkontrolle mittels einer Tor- und oft auch einer Handsonde, die metallische Gegenstände erkennen. Durchgeführt werden die Kontrollen von Mitarbeitern der Frasec, einer 100-prozentigen Tochter der Fraport AG. Sie übernimmt sämtliche Sicherheitsaufgaben in Terminal 1. „Für uns arbeiten verschiedenste Leute – vom Menschen mit einfacher Ausbildung bis hin zum promovierten Physiker“, berichtet Carsten Röcken, einer der vier Geschäftsführer der Frasec. „Nach der

Sicher innovativ: Branchen-Plattformen

Das Thema Sicherheit gewinnt weltweit an Bedeu-tung, die Branche birgt ein großes Wachstums-Potenzial. Sicherheit ist auch ein Schwerpunkt-thema der Messe Frankfurt mit derzeit sechs Fachmessen. In den Wachstumsmärkten Asien, Naher Osten und Südamerika bietet die Messe Frankfurt der Branche eine Plattform: Intersec in Dubai, Intersec und Seguriexpo Buenos Aires, Secutech in Taiwan, Secutech Thailand und Secutech Vietnam. Neueste Produkte und Lösun-gen aus Überwachungs- und Sicherheitstechnik, Brandschutz, Terrorschutz oder Informations-sicher heit werden hier zum ersten Mal vor gestellt.

PHILIP JODIDIO

Public Architecture now! TASCHEN, KÖLN

Die Architektur von

öffentlichen Gebäuden

wie Universitäten,

Flughäfen, Konzerthallen

oder Bahnhöfen hat ihre

ganz eigenen Herausfor-

derungen. Die Funktion

bestimmte oft über den

Stil. Dieses Buch zeigt

in Bild und Text neue,

kreative Lösungen aus

aller Welt.

BUCHMESSE-TIPP ZUM THEMA

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Mitarbeiter im Internet zu suchen, darauf setzen immer mehr Unternehmen. Doch oft fehlt eine klare und effiziente Strategie zum E-Recruiting. Dabei hat die elektroni-

sche Suche nach Mitarbeitern viele Vorteile: Sie senkt mit Online-Jobbörsen und Stellenanzeigen auf der Webseite nicht nur die Kosten für das Personal-Marke-ting, sondern beschleunigt auch das Einstellungsver-fahren. 58 Prozent der Unternehmen mit über 500 Mitarbeitern haben schon einmal Anzeigen in sozialen Netzwerken veröffentlicht, immerhin 29 Prozent sind

es bei kleinen und mittelständischen Firmen – so das Ergebnis einer aktuellen Bitkom-Studie. Unternehmen wie Bayer gehen noch einen Schritt weiter. Der Phar-mariese wurde als erstes reales Unternehmen in ein Social Game integriert. In „Fliplife“ können User einen fiktiven Job bei Bayer ausprobieren. Geplant sind virtuelle Assessment-Cen-ter zur Auswahl von Fachkräften – inklusive Kennen-lerngespräche für gute Spieler. Auch die Telekom sucht im Social Web die besten Mitarbeiter und hat auf Facebook die Seite „Telekom

von Felix Disselhoff

Längst müssen Unternehmen nicht mehr auf den perfekten Mitarbeiter hoffen. E-Recruiting heißt der neue Trend: Über Social Networks und mobile Endgeräte werben Firmen um Fachkräfte

Die besten Köpfe warten nicht mehr im Vorzimmer

DER NÄCHSTE BITTE!Klassische Bewerbungs-verfahren haben aus-gedient – heute warten potenzielle Mitarbeiter auf virtuellen Plätzen

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Karriere“ eingerichtet. Hier gibt der Konzern potenziel-len Bewerbern Ratschläge und diskutiert mit seinen Fans über Unternehmensnews. Schon jetzt nutzen den Service weit über 2000 User und tauschen sich mit Telekom-Mitarbeitern über Einstellungskriterien und Aufstiegschancen aus. Auf diesem Weg bietet der Konzern motivierten Bewerbern eine Anlaufstelle und stärkt gleichzeitig seine Präsenz im Social Web.Soziale Netzwerke etablieren sich bei der Personal-suche neben Jobbörsen und Firmenwebsite als drittes Onlinemedium. Doch der regelmäßige Einsatz von Social-Media-Plattformen zur Mitarbeitersuche ist ein Trend, den noch wenige Unternehmen für sich ent-deckt haben: 12,7 Prozent schalten ständig Stellen-anzeigen bei Xing, so das Ergebnis der Studie „Recrui-ting Trends 2011“ unter den Top-1000-Unternehmen. Twitter, Facebook und LinkedIn steigen in der Relevanz, aber das wichtigste Medium für die Veröffentlichung von Jobangeboten sind noch die Onlinejobbörsen wie Stepstone oder Monster. Hier veröffentlichen rund zwei Drittel der befragten Unternehmen offene Stellen. Mindestens genauso wichtig ist das Web für die Recherche von Kandidaten. Allen voran Xing: Über 20 Prozent der Befragten nutzen regelmäßig das Karriere-portal, um mehr über Bewerber zu erfahren.

Facebook als JobbookIn Social Networks müssen Unternehmen nicht auf potenzielle Interessenten warten – sie sind schon da. Rund 14 Millionen Deutsche sind allein bei Facebook registriert. Social Networks werden aber noch aus einem anderen Grund wichtiger für die Jobsuche: Die Preise sind im Vergleich zu etablierten Jobbörsen sehr niedrig. Das Facebook-Jobportal Branch Out und LinkedIn verlangen etwa 75 Euro für eine einmonatige Anzeige. Bei Xing sind es mit 470 Euro weitaus mehr, allerdings immerhin noch günstiger als Stellenbör- sen wie Monster, bei dem rund 1200 Euro für eine Annonce anfallen. Noch in den Kinderschuhen steckt das Mobile Recruiting – die Möglichkeit, Jobs immer und überall anzubieten und zu finden. Mehr und mehr Unternehmen nutzen zu diesem Zweck Apps. So auch die Deutsche Bahn, die den Geolocation-Dienst „Foursquare“ zu Recruitingzwecken einsetzt. Das deutschlandweite Netzwerk des Unternehmens an vielbesuchten Bahnhöfen bietet dafür eine perfekte Ausgangslage. Wer etwa angibt, am Berliner Haupt-bahnhof zu sein, entdeckt eine Live-Führung durch die Bahnhofs-Kulissen – und Joboptionen vor Ort. Ob Geolocation, Facebook-Dialog oder Social Game – das Web bietet Unternehmen ungeahnte und kreativste Möglichkeiten, den Richtigen zu begegnen. Überall.

Starkes Trio für die Kundenkommunikation

Am 25. und 26. Oktober 2011 finden die Veranstal-tungen Voice + IP, Be Connected und Digital Touch erstmals gemeinsam im Portalhaus der Messe Frankfurt statt.

Voice+IP: die wichtigste Kongressmesse Deutsch-lands für Kommunikationstechnologien. Neben Vorständen und Geschäftsführern informieren sich hier Verantwortliche aus den Bereichen IKT, Orga-nisation, Sicherheit, Recht und Datenschutz sowie strategische Unternehmensentwicklung über aktu-elle Entwicklungen, Innovationen und Lösungen.

Be Connected: Die Kongressmesse zum Thema Kundenmanagement präsentiert sich den Besu-chern im neuen Format. In Themenforen, Diskus-sionsrunden, Workshops sowie einer Ausstellung erhalten die Besucher einen Überblick über die wichtigsten Tools und Dienstleistungen im Custo-mer-Management. Digital Touch: Branchenübergreifend schafft der zum zweiten Mal stattfindende Kongress Digital Touch die Brücke zu den Top-Themen der digitalen Kundenkommunikation. Das Programm bietet Orientierung, Strategien, Visionen und Trends für die „Digital Touch Points“ von internationalen First Movers.

Das sagt der DatenschutzAuch der Gesetzgeber kümmert sich um die Per-sonalsuche im Internet. Immerhin besteht bei den sozialen Netzwerken die Gefahr, dass mögliche Mitarbeiter ausspioniert und in ihren Persönlich-keitsrechten verletzt werden. Für den Herbst 2011 wird dazu gerade eine gesetzliche Initiative vorbe-reitet. Die Datenerhebung durch Unternehmen aus Social Networks wie Facebook soll untersagt werden. Ausgenommen sind davon Dienste wie XING, die ausdrücklich als Jobbörsen dienen. Umgekehrt unterliegen Unternehmen keinen Einschränkungen, wenn sie ihre Vorzüge in den sozialen Netzwerken anpreisen und so Mitarbeiter rekrutieren, die sich aktiv melden.

BARRIEREFREI funktio­niert die Suche nach den besten Mitarbei­tern – wenn man die Möglichkeiten des Web einzusetzen versteht

CLAUDIA HILKER

Social Media für Unternehmer: wie man Xing, Twitter, YouTube und Co. erfolg-reich im Business einsetzt

LINDE, WIEN

Um Kunden auf sich

aufmerksam zu machen,

gibt es viele Wege.

Heute stehen Social-

Media-Plattformen im

Mittelpunkt. Wie man

neue Chancen im Inter-

net erkennt und welches

Potenzial Neue Medien

zu PR-, Marketing- und

Vertriebszwecken haben,

zeigt dieses Buch.

BUCHMESSE-TIPP ZUM THEMA

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PERSISCH­DEUTSCHETeezeremonie: Das Tee-Service „Teeshnegi“ der Designerin Tavakolian und der Teppich bilden ein Gesamtkonzept. Ein Kupferfaden leitet Strom und wärmt das Teeglas

Multikulti erobert DesignDie Globalisierung ist im Wohnzimmer angekommen. Gestalter aus Indien, China oder Afrika schöpfen aus ihren Kulturen und bescheren uns einen neuen Trend: interkulturelles Design

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sorin an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach (HfG). „Kultureller Austausch hat schon immer statt-gefunden. Das gehört zum Wesen der menschlichen Kulturentwicklung. Die Kulturen überlagern sich, und diesem Einfluss kann sich niemand entziehen.“Auf der einfachsten Ebene werden im interkulturellen Design fremde Motive, Formen und Farben oder tradi-tionelle Handwerkstechniken genutzt, um sie collagen-

artig neu zusammenzufügen. „Im Vordergrund steht dabei zuerst einmal die Optik“, so Kellner. Eine der erfolgreichsten Designerinnen auf diesem Gebiet ist Patricia Urquiola. Die gebürtige Spanierin lebt in Italien und entwirft Möbel für die bekanntesten Designfirmen Europas wie Alessi oder B&B Italia. Für Moroso entwarf die 50-Jährige gemeinsam mit anderen Designern die M‘Afrique Collection. Patricia Urquiolas Bank aus dieser Kollektion erinnert in ihrer Form an einen Baumstamm. Die Oberfläche besteht aus Kunststoffgarnen, die teilweise zickzackförmig ineinandergewebt sind. Ursprünglich knüpften afrika-nische Fischer auf diese Weise ihre Netze. „Ein tiefer Einstieg in die fremde Kultur ist an dieser Stelle gar nicht notwendig“, sagt Professorin Petra Kellner. „Bildwelten lassen sich heute ganz leicht übers Inter-net erschließen. Diese Art kann eine wundervolle Möglichkeit der Repertoirebildung sein.“ Interkulturel-les Design präsentiert sich aber auch als Chance, Erfahrungen und Perspektiven verschiedenster Kultu-ren zusammenzubringen und Problemlösungen zu bieten. Dazu bedarf es Offenheit, Toleranz oder der „Bereitschaft, interessiert und vorurteilsfrei auf

KÜCHE MULTIKULTI: Das indisch-britische Designer-Duo Doshi Levien entwarf für die französische Firma Tefal Pfannen – speziell für indische Konsumenten.Rechts: Vasen von Patri-cia Urquiola für Kartell

Ab sofort geht nichts mehr daneben, wenn Golbarg Tavakolian ihren heißen Tee aus dem Teeglas auf die Untertasse gießt. Denn das Glas hat jetzt eine sogenannte Schnaupe,

eine Ausbuchtung zum Ausgießen. In dem Design des kleinen Teeglases verbindet die Designerin Tavakolian das Beste aus zwei Kulturen: das tulpenförmige Glas als fester Bestandteil der iranischen Teezeremonie, in der die ersten Schlucke aus der Untertasse genommen werden. Und die Schnaupe am Glasrand, angelehnt an das Design deutscher Teekannen. Als Golbarg Tavako-lian das Teeservice entwarf, schuf sie eine Verbindung

zwischen der iranischen und der deutschen Kultur. 1979 in Teheran geboren, kam sie als Kind nach Deutschland. „Ich bin weder zu 100 Prozent Iranerin noch zu 100 Prozent Deutsche“, sagt Tavakolian. „Ich bin ein Hybrid. Genau wie meine Arbeiten.“ Mit dem Teeservice „Teeshnegi“ gewann Golbarg Tavakolian den Förderpreis Talents der Design-Platt-form Tendence in Frankfurt.Die Globalisierung trägt dazu bei, dass es immer mehr Menschen gibt, die wie Golbarg Tavakolian zwischen den Kulturen stehen. Der Versuch, die unterschied-lichen Aspekte der eigenen Identität zu verbinden, ist dabei ein Grund für die Designer, aus dem reichen Ideenpool der Kulturen zu schöpfen. Die Vielfalt der Motive, Farben und Formen der verschiedenen Kultu-ren bildet die Grundlage interkulturellen Designs. Das sei kein neues Phänomen, sagt Petra Kellner, Profes-

von Carolin Gagidis

DER ERSTE SCHLUCK Tee wird im Iran traditio-nell aus der Untertasse getrunken – besser geht das mit Teeglas mit Ausgieß-Schnaupe

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Tendence 2011 26. bis 30. August 2011 in Frankfurt am Main

zunächst Fremdes zuzugehen“, sagt Petra Kellner, „aber auch, Widersprüche und Konflikte als Bestand-teil eines solchen Prozesses zu akzeptieren“. So einen tiefen Einblick in Kulturen und Gesellschaften wagt die Designerin Nipa Doshi. Sie wurde in Bombay geboren und studierte Möbeldesign am Royal College of Art in London. Vor elf Jahren gründete sie zusam-men mit ihrem schottischen Partner Jonathan Levien das Designbüro Doshi Levien in London. Die Arbeit der 40-Jährigen ist stark geprägt von visuellen und materiellen Einflüssen der indischen Kultur. „Die größte Ressource Indiens liegt in seinem kulturellen Reichtum“, sagt Nipa Doshi. „Das treibt Design und Innovationen an.“ Ob Indien, China oder Afrika – Nipa

Doshi wünscht sich einen glaubwürdigen und gleich-berechtigten Austausch der Kulturen: „Wir Designer in Europa und Amerika müssen uns fragen, ob wir wirk-lich an diesen Kulturen interessiert sind.“ Das Design, das dabei rauskommt, trifft oft in eine Marktlücke. Wie der Entwurf Doshi Leviens für ein Kochgeschirr von Tefal. Tefal bot bis dahin indischen Konsumenten die in Europa vertriebenen Produkte an. Mit wenig Erfolg, denn für die Chapatis, ein dünnes Fladenbrot, das gerade in Nordindien zu jeder Mahlzeit gehört, sind europäische Pfannen ungeeignet. Bei einer Reise in Indien erkannten Doshi und Levien das Problem und entwarfen eine Produktreihe, die sich an landestypi-scher Kochpraxis und Ästhetik orientiert, aber moder-nes Material verwendet und Qualität bietet. Ein Durch-bruch für das Unternehmen im indischen Markt und der internationale Durchbruch für das Designer-Duo.

GLOBALE FORMEN und Symbole aus dem Fundus des Büros Doshi Levien. Die Inspirationen dazu entstammen den unter-schiedlichsten Kulturen

Der Einfluss kultureller Identität auf die Industriepro-duktion hat gerade erst begonnen. Professorin Petra Kellner sieht vor allem in solch einer Nachhaltigkeit die Zukunft des interkulturellen Designs. „Der Trend, Elemente verschiedener Kulturen zu mixen, ist irgend-wann vorbei“, sagt sie. „Aber die Zusammenarbeit in Projekten, die reale Probleme zu lösen versuchen, die wird sich durchsetzen.“ Um sich auf dieser Ebene mit interkulturellem Design auseinanderzusetzen, muss zuerst das Bewusstsein für die eigene Kultur geschärft werden. Peter Eckart, ebenfalls Professor an der HfG, Hochschule für Gestaltung, will seinen Studenten so ein Gespür vermitteln. Im Projekt „Esskulturen“ setzen sich zwölf Nachwuchsdesigner mit dem Thema Essen auseinander – vom Anbau der Lebensmittel bis zu ihrem Verzehr. Dazu führen die Studenten auch Tage-buch über ihr eigenes Essverhalten. „Die Studenten erhalten so einen Blick für die eigene Esskultur“, sagt Peter Eckart, „und bemerken etwa, dass viel unter-wegs und auf der Straße gegessen wird.“ In den nächsten Monaten soll so unter anderem ein Straßen-grillstand entstehen. Angelehnt an chinesische Gar-küchen – aber mit Leckereien für den deutschen Gau-men. Die Entwicklung und die Ergebnisse des Projekts stellen die Studenten auf der Tendence 2011 vor. Die Produkte des interkulturellen Designs können für die Masse sein – müssen es aber nicht. „Ich will, dass die Leute sich mit der Kultur beschäftigen, die hinter meinen Produkten steckt“, sagt Golbarg Tavakolian. Irgendwann, so hofft sie, sei es ganz normal, nach dem Motto zu handeln: Think global, act local.

PAOLO PACI/ ROBERTO MOTTADELLI

Köstliche Rezepte aus aller Welt

WHITE STAR, WIESBADEN

Die besten Gerichte aus

der ganzen Welt sind

in diesem Buch vereint:

130 nach Kontinenten

geordnete Rezepte ste-

hen jeweils für das beste

Gericht seines Herkunfts-

landes. Ob australische

Kängurufilets oder

gedämpfte Teigtaschen

aus China: Das Buch ist

eine Einladung, über den

Tellerrand zu gucken.

BUCHMESSE-TIPP ZUM THEMA

On Design

Interkulturalität spielt auch auf der Interior Life-style Schanghai der Messe Frankfurt eine große Rolle. Bei dem Projekt On Design reisen seit 2007 jedes Jahr namhafte Designer nach China, um über ihre Arbeit zu referieren – darunter auch Nipa Doshi. Denn seit Jahren ist China nicht mehr nur das Land, in dem europäische und amerikanische Firmen ihre Produkte fertigen lassen: Eigene Ideen und eigenes Design sind gefragt – On Design hilft!

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16 marktplatz

Die Elektromobilität stellt nicht nur Herausforderungen an Batterieleistung und Antriebstechnik, sie ruft auch Sound-designer auf den Plan. Denn E-Autos sind eigentlich so gut wie geräuschlos. Das muss ja nicht so bleiben

Noch ist er leise, der elektrische Boxster. Deswegen wirkt es so, als würde er aus dem Porsche-Entwicklungszentrum in Weissach heraussegeln. Eine Art Stummfilm mit einem

batteriebetriebenen Auto als Hauptdarsteller. Irgendwo zwischen den blühenden Obstbäumen vor Stuttgart drückt der Porsche-Entwicklungsingenieur Michael Dimitrov dann auf den kleinen Knopf rechts unterhalb des Lenkrads. Und der summende Elektro-Boxster fängt an, leise zu röhren. Erst nur außen, dann im Innenraum. Wie ein richtiger Porsche klingt er immer noch nicht. Er ist ja auch keiner. Der Sport-wagen ist einer von drei elektrischen Boxstern, die in diesen Wochen als Versuchsstromer durch den Groß-raum Stuttgart fahren. „Ein reines Versuchs- und Probe-fahrzeug“, sagt Dimitrov. Würde man den E-Boxster doch bauen, wäre es irgendwann vorbei mit dem leisen Segeln. Und der kleine Knopf wäre eines der wichtigsten Teile des Autos. Denn jetzt, wo es nach dem Ende des Verbrennungsmotors endlich ruhig werden könnte auf den Straßen, planen Autohersteller schon den Sound der Zukunft. Auf den ersten Blick scheint das absurd. Aber es ist auch eine Chance. Und vor allem: Ihnen bleibt gar nichts anderes übrig.

Die Straße als Ayurveda-Zentrum?Um zu verstehen, warum Autos, die eigentlich leise sind, kontrollierten Sound machen sollen, beginnt man am besten in den USA. 50.000 Mitglieder hat die Na -tio nal Federation of the Blind (NFB), die Blindenlobby. Die NFB ist mehr als eine Lobby. Sie ist eine mächtige

von Thomas Fromm

Einheit. Als vor einigen Jahren die ersten Hybrid-Autos über die amerikanischen Highways surrten, nahm der Verband ein Lied auf und stellte es ins Internet. Es hieß „Silent Death“, ein Song über den leisen Tod Sehbehinderter auf der Straße. Das Elektroauto ist leise, und deshalb ist es eine Gefahr für all diejenigen, die sich im Straßenverkehr auf ihr Gehör verlassen müssen. Die Gefahr beschäftigt alle. Den US-Präsiden-ten Barack Obama, der im Januar ein „Gesetz zur Verbesserung der Fußgängersicherheit“ unterschrie-ben hat. Die Vereinten Nationen, die eine Experten-gruppe in Genf ins Leben gerufen haben. Die Autoher-steller selbst, die deren Empfehlungen in den nächsten Monaten übernehmen sollen. Es geht vor allem ums leise Heranrollen, ums Rückwärtsfahren, um das Fahren bis 20 km/h. Danach hört man ohnehin nur noch Wind- und Reifengeräusche. Nur – wie sol-len sie nun klingen, die neuen Autos? Wie der Nissan Leaf, der im Rückwärtsgang leicht metallisch klopft und beim Vorwärtsfahren in hohen Frequenzen pfeift? Kann sich jeder Tiergeräusche auf einen kleinen Soundchip spielen und so tun, als würde da gleich ein Elefant um die Ecke biegen? Asiatische Hersteller dachten ernsthaft schon an zwitschernde Vögel, an das Rauschen plätschernder Bäche. Die Straße als Ayurveda-Zentrum – reizend. Nur würde man damit die Gefahr eines Autos verbinden? Kaum. Dann kamen die ersten strengen Vorgaben aus Japan. Kein Esote-rik-Gedudel, keine Verfremdungen. Auch ein Elektro-auto muss klingen wie ein Auto. „Die Kollegen in Japan haben einen guten Job gemacht“, sagt der

AUTO­SOUNDCHECK: Wie die vier Elektro-motoren des Audi e-tron klingen, der 2012 auf den Markt kommt, be-stimmt das Tonstudio

E-Autos: kein Lärm,aber Sound gesucht

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18 marktplatz

Präsident des deutschen Automobilverbands VDA Matthias Wissmann. „Niemand darf über den Auspuff seinen Lieblingssong oder Glockengeläut verbreiten.“In den Labors der Autohersteller schlägt die Stunde der Sounddesigner, die eigentlich Psycho-Akustiker heißen. Weil es ja um Produkte geht und die Frage, wie sie in den Ohren der Kunden ankommen. Johan-nes Guggenmos, Ingenieur und Klangexperte bei BMW, soll aufpassen, dass ein BMW auch in Zukunft noch wie ein BMW klingt und nicht wie eine verros-tete Straßenbahn oder ein Küchenmixer. „Wenn Autos demnächst klingen wie Straßenbahnen, dann haben wir etwas falsch gemacht“, sagt der Ingenieur. Gug-genmos ist bei BMW „Leiter Akustik und Schwingun-gen“, und seine Aufgabe ist alles andere als trivial: Bislang kam der typische BMW-Sound aus dem Motor. Jetzt, wo künstlich nachgeholfen werden muss, wird es schwieriger. Es war immer so, dass Auto-Fans ihre Marke am Klang erkannt haben. Ein BMW sollte sportlicher sein als ein Mercedes, der klang dafür eleganter. Keine leichte Aufgabe für die Sounddesigner, die sich früher Gedanken darüber gemacht hatten, wie eine Autotür beim Zuschlagen klingen soll. Als dann die ersten Elektroautos auf-tauchten, wusste zunächst niemand, was dies bedeu-tet. „Es gab eine Zeit, da glaubte man, das Elektroauto würde den Akustiker überflüssig machen“, sagt Gug-genmos. „Wahr ist jedoch: Wir können jetzt bei null anfangen und unserer Kreativität freien Lauf lassen.“

Auto-KompositionenBei Audi in Ingolstadt sucht Ralf Kunkel nach dem Sound von morgen. Sein Arbeitsplatz nennt sich „Fahrkomfort-Prüfstand“, und man könnte glauben, dass hier ein Auto mitten in ein Platten-Aufnahme-studio gestellt wurde. Zellstoffverkleidungen an der Wand, Richtmikrofone überall. Hier aber werden die Autosounds der Zukunft gemacht. Das Auto als akusti-sches Gesamtkunstwerk. „Auch der Fahrer braucht eine Art Feedback vom Auto, und das muss authen-tisch sein“, sagt Kunkel. Ein Soundchip, der die Sounds abspielt, reicht ihm nicht. Authentisch soll ein elektrischer Audi klingen, unverwechselbar. Wie das klingt? „Progressiv, sportlich, überraschend, emotio-nal, berührend, lebend“, heißt es in der Marketing-Abteilung des Herstellers. Das klingt schon mal gut. Der Haken ist nur, dass alle Hersteller mehr oder weniger die gleichen Attribute benutzen, um ihren Zukunftssound zu beschreiben. Das macht die Sache für Guggenmos, Kunkel und Co. nicht einfacher. Anders als Porsche, als BMW, als Mercedes sowieso. Aber wie anders? Es werden Nuancen sein, bei denen

IAA PKW15. bis 25. September 2011in Frankfurt am Main

DIE MERCEDES­ A­KLASSE auf dem Prüfstand: Was klingt wie, und was ist wie laut? Antworten bei der Fahrgeräusch-Messung

Die Dinge zum Klingen bringen

„Sounddesign“ bezeichnete ursprünglich die Aus-gestaltung der filmischen Tonspur. Längst ist das Sounddesign auch im Produktdesign von der Auto-mobil- bis hin zur Elektro- oder Lebensmittelindus-trie nicht mehr wegzudenken. Wer Sound design beherrscht, hat einen klaren Wettbewerbsvorteil: Denn Klang lädt ein – zum Kaufen! Produkte müs-sen sich richtig anhören. Eine Waschmaschine darf nicht wie ein Föhn klingen, vor allem aber darf sie nicht lautlos sein. Was technisch lautlos geht, ist meist nicht lautlos gewünscht – wie der Auto-blinker oder die Fotofunktion eines Handys. Der Klang der Dinge soll auch das Wesen des Gegen-stands wiedergeben, der Rasierapparat männlich, das Epiliergerät weiblich klingen. In der Sprache der Parfümeure wäre dieser Sound die Basisnote. Die Herznote ist der Sound, der dem Menschen gefällt – so beschreibt es der renommierte Sound-designer Dr. Friedrich Blutner.

sich die Elektroautos der Hersteller beim Klang unter-scheiden. Gerne wüssten die Auto-Akustiker schon heute, wie die Konkurrenz arbeitet, wie sie in Zukunft klingt. Und so ist das, was in den Labors erprobt und gemixt wird, ein streng gehütetes Geheimnis. Viel Zeit bleibt ihnen nicht. In anderthalb Jahren kommen Audi und BMW mit ihren Elektroautos auf den Markt – bis dahin muss der Klang stehen. Nicht zufällig werden die, die schon da sind, genau analysiert. In Ingolstadt und München, bei Daimler in Stuttgart und bei Opel in Rüsselsheim hört man sich die Kompositionen der japanischen Kollegen genau an. „Es ist wie beim Champions-League-Spiel Bayern München gegen Mailand“, sagt der Audi-Marketing-Mann Christian Schüller. „Es entscheiden die letzten Minuten.“

DIETER LANDENBERGER

Porsche Sounds – Fotobildband inklusive 3 CDs EARBOOKS, HAMBURG

Das in Kooperation mit

der Porsche AG entstan-

dene Buch beschreibt

die Entwicklung des

Unternehmens und

der einzelnen Modelle.

Audiophile Automobil-

enthusiasten finden im

Buch auch eine CD mit

Originalmotorsounds

der interessantesten

Porsche-Fahrzeuge.

BUCHMESSE-TIPP ZUM THEMA

DER AUTORThomas Fromm ist Redakteur im Wirtschaftsressort der „Süddeutschen Zeitung“. Spezialgebiet: die Zukunft der Mobilität

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TendenceInternationale Konsumgütermesse 26. bis 30. August 2011

Für trendorientierte Einkäufer im Bereich Wohnen und Schenken ist die Tendence ein „Must“. Zum ersten Mal gibt es 2011 ein Partnerland. Österreich zeigt sich jung und design orientiert: „Von der Tradition zur Moderne – Österreich neu entdecken“. Auf der wichtigsten Trend- und Orderplattform in der zweiten Jahreshälfte stellen rund 2000 Aussteller ihre Neuheiten vor.

www.tendence.messefrankfurt.com

Voice + IP, Be Connected,Digital Touch 25. bis 26. Oktober 2011

Eine Premiere im Herbst: Drei Events setzen Zeichen in der Kundenkommunikation. Die Voice + IP widmet sich Kommunikationstech-nologien und -strategien, während bei der Be Connected das Kundenkontaktmanagement und bei der Digital Touch Trends und Lösun-gen rund um die digitale Kundenkommunika-tion im Fokus stehen.

www.voiceip.messefrankfurt.com www.beconnected.messefrankfurt.com www.digitaltouch.messefrankfurt.com

IAA 2011 64. Internationale Automobil-ausstellung PKW15. bis 25. September 2011

Elf Tage lang dreht sich in Frankfurt alles ums Auto. Ob innovative Fahrzeuge, kreati-ves Design, neueste Studien und Konzepte: Die weltgrößte Automobilausstellung hat immer Überraschungen zu bieten. Im Fokus steht dieses Jahr die Elektromobilität – unter dem Motto: „Zukunft serienmäßig“ und mit einem Extra-Ausstellungsbereich.

www.iaa.de

Im Herbst kann man in Frankfurt sehen, wie wir in Zukunft wohnen, fahren und kommunizieren

Da gehts lang

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Messen im Aufwind

Nimmt man die Auslandsmessen deutscher Ver-anstalter als Indikator, ist die Messewirtschaft im Aufwind. Das zeigt der Jahres bericht des Messeverbandes AUMA 2010. Rund 226 Ver-

anstaltungen öffneten weltweit ihre Pforten. Im Ver-gleich zu 2009 präsentierten 2010 fünf Prozent mehr Aussteller ihre Produkte – und das bei rund elf Prozent mehr Standfläche. Außerdem wurden laut AUMA sie-ben Prozent mehr Besucher registriert. Besonders in Asien, Russland und der Türkei ist ein ausgeprägtes Engagement zu verzeichnen. Mit mehr als der Hälfte aller Messen ist Südostasien als Standort heiß begehrt. 23 Prozent der Auslandsmessen finden in den europäi-schen Ländern außerhalb der EU statt, 6,6 Prozent im Nahen und Mittleren Osten sowie in Latein amerika. Im Ranking der wichtigsten Zielorte steht China nach wie vor an der Spitze, gefolgt von Russland, Indien, Türkei und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Die positiven Zahlen von 2010 lassen auf ein Umsatz-wachstum der deutschen Veranstalter auch für 2011 hoffen – dieses Jahr sind 260 Messen geplant.

Messetermine: 5. August bis 12. November 2011

25. 10. – 27. 10. 2011Where Intelligence Gathers

www.cphi.com

28. 10. – 30. 10. 2011Die Sportartikelmesse zum BMW Frankfurt Marathon

www.marathonmall.de

2. 11. – 4. 11. 2011Internationale Zuliefermesse Luft- und Raumfahrt

www.airtec.aero

15. 9. – 25. 9. 201164. Internationale Automobil-Ausstellung PKW

www.iaa.de

12. 10. – 16. 10. 2011www.buchmesse.de

Frankfurt am Main

26. 8. – 30. 8. 2011www.tendence.messefrankfurt.com

Stand: Juni 2011. Terminänderungen sind möglich.

Stuttgart

20. 9. – 21. 9. 2011Anwenderkongress und Ausstellung für PDM und PLM

www.productlife.de

1. 9. – 4. 9. 2011International Hardware, Plumbing Parts, Paint and Construction Material Trade Fair

www.expoferretera.com.ar

Paris

1. 9. – 4. 9. 2011International Rendez-vous for Ethical and Sustainable Fashion

www.ethicalfashionshow.com

19. 9. – 22. 9. 2011Worldwide Textile Rendez-vous

www.interstoff.com

8. 11. – 12. 11. 2011Biennial International Trade Fair for Electrical Engineering, Electronics and Lighting

www.light-building.messefrankfurt.com

Mexiko-Stadt

27. 9. – 29. 9. 2011International Trade Show for Waste Management, Collection and Recycling Technologies

www.wasterecyclingmexico.com

25. 10. – 26. 10. 2011Fachmesse für das Kundenmanagement

www.beconnected-messe.de

25. 10. – 26. 10. 2011Innovationskongress mit Begleitausstellung für digitale Kundeninteraktion

www.digitaltouch.messefrankfurt.com

25. 10. – 26. 10. 2011Fachmesse für Kommunikations-Technologie

www.voice-ip-germany.de

9. 11. – 10. 11. 2011Canada’s only Trade Show Serving the Waste, Recycling & Public Works Market

www.cwre.ca

Buenos Aires

Montreal

BIEL

BUENOS AIRES

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Stand: Juni 2011. Terminänderungen sind möglich.

Schanghai

29. 8. – 31. 8. 2011China International Trade Fair for Fibres and Yarns

www.yarn-expo-shanghai.com

29. 8. – 31. 8. 2011China International Trade Fair for

Home Textiles and Accessories

www.heimtextil.messefrankfurt.com

Guangzhou

21. 9. – 23. 9. 2011Guangzhou International Trade Fair for Moldmaking and Tooling, Design and Application Development

www.asiamold-china.com

25. 8. – 28. 8. 2011International Fair for

a Better Life with Pets

www.interpets.jp

20. 9. – 21. 9. 2011Anwenderkongress und Ausstellung für PDM und PLM

www.productlife.de

21. 9. – 23. 9. 2011China International

Stationery & Office Supplies Exhibition

www.paperworld. messefrankfurt.com

1. 9. – 4. 9. 2011International Rendez-vous for Ethical and Sustainable Fashion

www.ethicalfashionshow.com

19. 9. – 22. 9. 2011Worldwide Textile Rendez-vous

www.interstoff.com

24. 8. – 27. 8. 2011Russia International Trade Fair for Automotive Parts, Equipment and

Service Suppliers

www.automechanika.com

Moskau

20. 9. – 22. 9. 2011International Trade Fair for

Modern Textile Care

www.texcare.messefrankfurt.com

21. 9. – 23. 9. 2011International Trade Fair for Home Textiles,

Floor Coverings and Interior Furnishings

www.heimtextil.messefrankfurt.com

24.8. – 26.8.2011The 4th International Security, Fire & Safety Exhibition & Conference

www.secutechvietnam.com

Ho-Chi-Minh-Stadt

Mumbai

10. 10. – 12. 10. 2011International Trade Fair for Technical Textiles and Nonwovens

www.techtextil.com

Peking

Dubai

12. 9. – 14. 9. 2011The Middle East’s Premier

Conference and Exhibition for Lighting Design and Technology

www.light-building. messefrankfurt.com

25. 9. – 27. 9. 2011The International Exhibition for

Warehousing, Transportation and Services

www.materials- handling-dubai.com

Hongkong

6. 10. – 8. 10. 2011The Home of Cutting-Edge Textiles

www.interstoff-asia.com

27. 9. – 30. 9. 2011The World of Event Decoration

www.christmasworld.messefrankfurt.com

27. 9. – 30. 9. 2011The World of Office and Paper Products

www.paperworld.messefrankfurt.com

11. 10. – 14. 10. 2011China International Exhibition for

Musical Instruments and Accessories

www.musikmesse.com

11. 10. – 14. 10. 2011International Exhibition for

Event and Communications Technology, AV-Production

and Entertainment

www.prolight-sound.com

12. 10. – 15. 10. 2011China International Trade Fair

for Household Products and Accessories

www.il-china.com

13. 10. – 15. 10. 2011www.waterexpochina.com

18. 10. – 21. 10. 2011China International Trade Fair

for Apparel Fabrics and Accessories

www.intertextile.com

24. 10. – 26. 10. 2011The Leading Trade Fair in West Japan for Beauty, Spa and Wellness

www.beautyworld.messefrankfurt.com

26. 10. – 29. 10. 2011International Trade Fair on Environmental Protection

www.ecoexpoasia.com

2. 11. – 4. 11. 2011The Premier Trade Fair for

all Interior Products in Japan

www.ifft-interiorlifestyleliving.com

8. 11. – 11. 11. 2011www.light-building.messefrankfurt.com

Chiba

TokioOsaka

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KOLLEKTIVES NÄHEN am Stand des chinesi­schen Nähmaschinen­herstellers Xi´an Typical. Oben: die gigantische Schneidemaschine von Gerber Technology

Im Mai feierte die Texprocess Premiere. Nach Frankfurt waren alle gekommen, die als Produzent und Verkäufer von Maschinen, Anlagen und Dienstleistungen für die textilverarbeitende Industrie etwas zu zeigen und sagen hatten. Ein Rückblick

Bettina Wassermann sieht nicht aus wie eine Chinesin. Dabei müsste es auf diesem Messestand von Chinesen nur so wimmeln. Immerhin ist Xi’an Typical der größte Nähma-

schinenhersteller Chinas. Wassermann lächelt: „Die Mutterfirma ist chinesisch. Doch wir kommen fast alle aus Kaiserslautern.“ Globalisierung etwas anders gestrickt: Ein chinesisches Unternehmen produziert deutsche Entwicklungen im eigenen Land. Wasser-mann ist Chef desi gne rin bei der Typical Europe GmbH, der pfälzischen Tochtergesellschaft. Die „Vetron“, eine Nähmaschine mit modularer Bauweise, die auf der Tex-process einen von acht Innovationspreisen erhielt, hat Wassermann mitdesignt. „Wir werden hier zum ersten Mal richtig wahrgenommen“, freut sich die Designerin. Tatsächlich bilden sich um die zahllosen Strick- und Nähmaschinen der 330 Aussteller Ansammlungen von Besuchern, die sich von den Experten in die Geheim-nisse des Kreuzstichcomputernähens oder des Hoch-geschwindigkeitsstrickens einweihen lassen. Ein leises Surren, Schnurren und Rattern durchflutet die Hallen und mischt sich mit dem Stimmengewirr der internatio-nalen Gäste – 16.000 Besucher zählt die Messe am Ende, davon die Hälfte aus dem Ausland. Sie sind nicht nur aus Asien, Europa und den USA gekommen, um Markt- und Technologieführer zu treffen. Auch Herstel-ler und Verkäufer aus Bolivien, Mauritius oder Ägypten bestaunen die neuesten Entwürfe und Zuschnitte, infor-

von Martin Roos

Die große Stichprobe

CHLOË COLCHESTER

Textilien heute: ein globaler Überblick HAUPT VERLAG, BERN

Innovative technische

Entwicklungen und

immer neue Entdeckun-

gen sorgen für spannen-

de Veränderungen in

der Textilbranche. Chloë

zeigt sie in inspirieren-

den, bunten Bildern

und beschreibt sie mit

spannenden Texten.

BUCHMESSE-TIPP ZUM THEMA

mieren sich über Vertriebssoftware oder Visualisie-rungs-Verfahren und hören Vorträge über Sourcing, Corporate Social Responsibility und Nachhaltigkeit. Die parallel zur Texprocess stattfindende Techtextil ist ein zusätzlicher Publikumsmagnet.„Die Messe hat unsere Erwartungen übertroffen“, erklärt Andreas Korz, Vertriebs- und Marketingchef beim Traditionshaus Pfaff. „Wir haben 160 Kontakte pro Tag.“ Auf der gigantischen Pfaff-Ausstellungs fläche drängeln sich die Leute um die „Pfaff Powerline 3721“, eine Doku-Naht-Maschine, die Airbags mit Hilfe eines Sensors näht, der Stich für Stich die Fadenkraft misst – für die Jury der Texprocess Grund genug, die „Docu-Naht“ mit einem Innovationspreis zu ehren. Dass Nähen und Schneiden nicht nur schnell gehen, sondern auch gewaltig sein kann, wird beim amerikanischen Hersteller Gerber Technology und seinem „Gerber-Cutter SZ“ klar – und beim französischen Unternehmen Lectra mit seinem „Versalis Fashion“: zwei gigantische Schneidemaschinen für Verbundwerkstoffe und Leder. Der Bolivianer Larry Serrate hat einen Poncho unterm Arm. Serrate ist Vertriebsmanager des Modelabels Alpaca-Style in La Paz. In Frankfurt sei er das erste Mal. „Nein“, sagt er, produzieren könnte er hier nie. Zu teuer. „Aber die Messe ist für uns Verkäufer die beste Gelegenheit, unsere Region und Angebote zu präsentie-ren“, meint Serrate. Und dann sitzt da doch noch eine Chinesin: Betty Chou heißt sie und ist Geschäftsführerin des auf Visualisierung und Cad/Cam-Verfahren speziali-sierten Unternehmens Richfor ever in Shenzhen. „Eine große Erfahrung ist das hier“, sagt sie. Europa habe ein besseres Geschäftsklima als Asien. Irgendwie verlässli-cher. In zwei Jahren, bei der nächsten Texprocess, werde sie auch nachgeschlagen haben, was auf Chine-sisch „Multifunktionsschneidkopf“ heißt.

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LEDGallium, Galliumarsenid

KABELKupfer

KONTAKTEPlatin, Palladium sowie Spuren von: Beryllium, Gold

BATTERIEKupfer, Lithium, Kobalt, Nickel, Eisenverbindungen, Aluminium

GEHÄUSEChrom, Eisen- verbindungen, Aluminium sowie Spuren von: Antimon, Magnesium

PLATINEZink, Zinn, Silber, Chrom, Mangan sowie Spuren von Barium, Bismut, Gold, Kalzium, Palladium, Ruthenium, Strontium, Yttrium, Zirkonium

Ihr Handy ist viel mehr wert, als Sie glauben. In einem einzigen Mobiltelefon sind oft mehr als 40 chemische Grundstoffe verbaut – von Wasserstoff über Fluor und Chlor bis hin zu über 30 Metallen.

Allein 2008 wurden weltweit knapp 1,3 Milliarden Telefone verkauft, die rund 31 Tonnen Gold, 325 Ton-nen Silber, 12 Tonnen Palladium und 4900 Tonnen Kobalt enthalten. Im Handy verbaut, verkommen die wertvollen Metalle am Ende zu Schrott.Dabei sind sie heiß begehrt. Vor allem die „Seltenen Erden“ unter ihnen sind unentbehrliche Rohstoffe der Hightechindustrie, unentbehrlich für neue Handys, für Solaranlagen, für Bildschirme und Elektroautos. Welt-weit ist eine Schatzsuche nach den begehrten Metal-

len ausgebrochen – in alten und neuen Bergwerken, aber auch auf den Recyclinghöfen. In Hoboken, einem Stadtteil von Antwerpen, gräbt das belgische Unter-nehmen Umicore schon im großen Stil in unseren Hinterlassenschaften, insbesondere in Elektroschrott jeder Art. Die Aufwände, die Rohstoffe im Nachhinein, sozusa-gen rückwirkend, zu bergen, sind enorm. In den High-tech-Abfallprodukten sind zudem die kritischen Roh-stoffe nur in extrem geringen Mengen verbaut. Deshalb ist es notwendig, nicht nur die einzelnen Stoffe zu isolieren, sondern alle wichtigen Bestandteile gleichzeitig zu recyceln. Für die Zukunft lassen sich diese Prozesse effizienter gestalten, wenn ihnen Com-

Intelligente VerschwendungDas Management des Produktlebens gilt als eine der wichtigsten Aufgaben produzierender Unternehmen für die Zukunft, um flexibel auf die Anforderungen des Marktes reagieren zu können. PLM heißt das Zauberwort

von Andreas Brannasch

VOLKER ARNOLD/ HENDRIK DETTMERING/ TORSTEN ENGEL/ ANDREAS KARCHER

Product Lifecycle Managementbeherrschen

SPRINGER, BERLIN Das durchgängigste Buch

zum Thema. Hier werden

alle Aspekte und Metho-

den eines PLM-Konzep-

tes angesprochen, die

Hintergründe und Vortei-

le beleuchtet. Neben den

technischen Bereichen

finden sich auch einige

Kapitel zur Umsetzung

und Herangehensweise.

BUCHMESSE-TIPP ZUM THEMA

ROHSTOFFATLAS MOBILTELEFON

Ein Handy ist ein kleines Rohstofflager. Mehr als 30 Metalle werden in ihm verbaut. Rund 15 Prozent des Gewichts entfallen auf Kupferteile, viele andere Elemente sind nur in winzi-gen Mengen enthalten. Hier gilt: Die Masse machts. 2008 wurde mehr als eine Mil liar de Handys verkauft. Zusammen ent hielten sie Tonnen der begehrten und knappen Metalle – die bisher durch „Downcycling“ verschwen-det werden.

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puterlösungen zugrunde liegen, wenn also über alle Bestandteile eines Produkts Buch geführt wird, von seiner Gewinnung über seine Nutzung bis zu Entsor-gung und Wiederverwendung. Eine Mammutaufgabe, für die sich eine Lösung abzeichnet: Das Product-Lifecycle-Management (PLM) ist die durchgängige Verwaltung und Verknüpfung aller Informationen, Daten und Dokumente, die den Lebenszyklus eines Produkts „from-cradle-to-grave“ (von der Wiege bis zum Grab) abbilden. PLM bezieht sich dabei nicht nur auf Recycling-Kreisläufe, sondern unterstützt schon Entwicklung und Produktion. Das System trägt der Verschärfung des internationalen Wettbewerbs Rechnung, indem es produzierenden Unternehmen die Chance eröffnet, die Komplexität von Abläufen zu reduzieren. Dies kann zur Innova-tionsgeschwindigkeit beitragen – in der Autoindustrie lässt sich dies bereits beobachten und erhöht die Wirtschaftlichkeit. Die „Geheimwaffe“ PLM ist daher „einer der dyna-mischsten Software- und IT-Services-Märkte“, meint Jakov Cavar, Analyst bei Pierre Audoin Consultants. Der Anwenderkongress der Mesago Messe Frankfurt „Product Life live“ wird im September viele Fragen beantworten, in „Galleria“ einige schon vorab.

Wofür steht der Begriff PLM?PLM verknüpft Daten aus technischen und kaufmänni-schen Prozessen. Möglichst alle Informationen über ein Produkt sollen gespeichert, verwaltet und Mitar-beitern zugänglich gemacht werden. Das eröffnet die Chance, ein Produkt oder Abläufe in seinem Lebens-zyklus wie Fertigung, Vermarktung, Vertrieb und Re -cyc ling immer weiter zu verbessern, ein optimiertes Nachfolgeprodukt einzuführen und seine Position am Markt zu stärken.

Passt eine Software für alle Anforderungen? Ein PLM-Konzept muss auf die speziellen Bedürfnisse zugeschnitten werden. Dazu gibt es eine Reihe von Software-Werkzeugen – unter Kürzeln wie ERP, PDM, SCM oder CRM –, die mit PLM verknüpft werden.

Ist PLM nur für die Industrie geeignet? Eine Dienstleistung ist auch ein Produkt. Wenn eine Hausratversicherung erfolgreich vertrieben werden soll, sind die Daten zur Geschichte dieser Produkte ebenso wertvoll, wie sie es im Maschinenbau sind.

Was meint der PLM­Ansatz „cradle­to­cradle“?Michael Braungart hat dieses Konzept gemeinsam mit William McDonough entwickelt. Statt krampfhaft Ressourcen zu sparen, darf großzügig mit Rohstoffen umgegangen werden. Braungart: „Verbrauchsgüter können so umweltfreundlich hergestellt werden, dass man sie in den Kompost werfen kann. Gebrauchsgüter hingegen sollten so produziert werden, dass sie nach der Benutzung wieder und wieder recycelt werden. Einen Fernseher kann man zwar nicht ohne seltene und für die Umwelt schädliche Stoffe produzieren. Aber diese Stoffe sind als wertvollste technische Nähr-stoffe wahrzunehmen und wiederzuverwenden, bisher gehen sie beim Einschmelzen verloren. Wir brauchen ein Konzept technischen Nährstoffmanagements. Das Ziel ist intelligente Verschwendung.“

Bei der Beantwortung der Fragen unterstützte uns PLM-Experte Stefan Schulz. Er betreibt die nichtkommerzielle Website www.plmseite.de.

NEW STONE AGETechnik, wie Handys, basiert auf seltenen Metallen – wie hier Yttrium. Verfahren wie PLM tragen dazu bei, sie wiederzuverwerten

PRODUCT LIFE live 201120. bis 21. September 2011in Stuttgart

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Eine Pille schluckt, wer krank ist. Und denkt wohl wenig darüber nach, wie viel Erfindergeist in ihr steckt. Moderne Medikamente enthalten weit mehr als den Wirkstoff: Spezielle Hilfskompo-

nenten machen Tabletten heute zu intelligenten Trans-portsystemen, die ihre „Passagiere“ gezielt an den Wirkort bringen und ihn nach Fahrplan freisetzen. Spezialist für die „moderne Pille“ ist etwa das Ge -schäftsgebiet Pharma Polymers der Evonik Industries AG. Mit der Marke Eudragit hält das Unternehmen eine führende Position im Weltmarkt für pharmazeuti-sche Hilfsstoffe. Pharma Polymers entwickelt Arznei-mittel-Formulierungen mit verbesserter Funktionalität bei hohem therapeutischem Nutzen. Denn nur, wenn der Wirkstoff unbeschadet am richtigen Ort ankommt, kann er über den Blutstrom aufgenommen werden und seine Wirkung optimal entfalten. „Die Freigabe der Wirkstoffe können wir über den pH-Wert steuern“, erklärt Dr. Thomas Riermeier, Leiter Innovations-management des Geschäftsgebiets Pharma Polymers bei Evonik. „Schlaue Transporter“ für Wirkstoffe sind ein typi-sches Beispiel für den Trend im Pharmabereich. Nicht nur die Wirkstoffe selbst, sondern auch ihre Formulie-rung, ihre Verpackung oder ihre Kennzeichnung wer-den immer ausgefeilter. Diese Entwicklung zeigt die 22. CPhI Worldwide 2011, die führende internationale Ausstellung für pharmazeutische Roh- und Hilfsstoffe, die vom 25. bis zum 27. Oktober in Frankfurt stattfin-

det. Zeitgleich zur CPhI werden die ICSE Europe, P-MEC und Innopack veranstaltet. ICSE präsentiert pharmazeutische Outsourcing-Lösungen, P-MEC steht für innovative pharmazeutische Maschinen, Ausrüs-tungen und Technologien. Innopack zeigt Einkäufern aus aller Welt wegweisende Möglichkeiten der Verpa-ckung von pharmazeutischen Erzeugnissen. Die Aus-stellerliste könnte kaum internationaler sein: Die auf-strebenden und bevölkerungsreichsten Länder Asiens, China und Indien, stehen ganz oben in der Beteiligung der vertretenen Firmen. Dann folgen mit Deutschland und Großbritannien zwei Vertreter Europas, noch vor den USA, dem größten Gesundheitsmarkt der Welt.

Preisgekrönte Trendsetter Ähnlich raffiniert wie Eudragit als Transportmedium ist eine neue Lösung der BASF, für die das größte Chemie-unternehmen der Welt auf der letzten CPhl in Paris den Innovationspreis in Silber gewann. Unter der Bezeichnung Soloplus hält die BASF einen Pharma-Hilfsstoff bereit, der „schwierige Fälle“ löst. Als Poly-mermatrix bildet er zusammen mit schlecht löslichen Wirkstoffen feste Lösungen und macht diese so besser für den Körper aufnehmbar. Auf diese Weise können innovative Arzneimittel zugänglich gemacht werden, deren Einsatz beim Patienten bislang an den nicht verfügbaren Formulierungshilfsstoffen schei-terte. Mittels Schmelzextrusion können Wirk- und Hilfsstoffe so formuliert werden, dass der menschliche Magen-Darm-Trakt auch bisher schwer lösliche Wirk-stoffe gut resorbieren kann. Die Technologie der Schmelzextrusion gewinnt in der Arzneimittelentwick-lung und -produktion zunehmend an Bedeutung. Solo-plus und Eudragit sind wegweisend – sie demonstrie-ren, welche Bedeutung moderne Hilfsstoffe für den Pharmamarkt haben. Und der wird nach Angaben von IMS Health (Frankfurt) weiter wachsen: Für 2011 lautet die Prognose fünf bis sieben Prozent. Auch wenn der ehemalige Ruf, die Apotheke der Welt zu sein, in den letzten Jahrzehnten gelitten hat, bleibt die Bun-desrepublik ein wichtiger Innovationsmotor für die Branche – das belegen die Patentstatistik ebenso wie die Ausgaben für Forschung und Entwicklung, die zuletzt (2009) auf 5,22 Milliarden Euro gestiegen sind. Auch das wird auf der CPhl für gute Stim-mung in den Frankfurter Messehallen sorgen.

Die CPhl Worldwide zeigt, wie die Zukunft der Medizin aussieht – zum Beispiel mit Pillen, die denken können

Tabletten mit IQ

CPhl WORLDWIDE25. bis 27. Oktober 2011in Frankfurt am Main

KURT LANGBEIN/ HANS-P. MARTIN/ HANS WEISS

Bittere Pillen 2011 – 2013: Nut-zen und Risiken der Arzneimittel

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Dieses Buch nimmt

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rezeptpflichtige und frei

verkäufliche Medikamen-

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Homöopathika bewertet.

Das Buch versucht, einen

sinnvollen Gebrauch

von Arznei mitteln zu

vermitteln.

BUCHMESSE-TIPP ZUM THEMA

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Wohin bewegen sich die Märkte? Wie kann ich sie für mein Unternehmen nutzen? „Heute die Märkte von morgen zu erken-nen“, sagt der Zukunftsforscher Matthias

Horx, „ist das wichtigste Handwerkszeug jedes Unter-nehmers.“ Das Wissen darüber, was andere machen, ist überlebenswichtig geworden. Im Zeitalter digitaler Kommunikation sind Messen das wichtigste Instru-ment geblieben, wenn sich Unternehmen dem Wettbe-werb und dem Publikum präsentieren. Dies zeigte die Entwicklung der Messewirtschaft während der Finanz-krise, vor allem aber auch in der Zeit danach, wo sich bereits 2011 alle wichtigen Faktoren positiv entwickeln. Der Grund mag darin liegen, vermutet Hans-Joachim Boekstegers, Vorsitzender des Messeverbandes AUMA, dass Messen dort beginnen, wo Onlinemedien an ihre Grenzen stoßen: „Bei der persönlichen Kommu-nikation, der Präsentation in drei Dimensionen und der Ansprache aller Sinne.“ Genau zuhören müssen wir auch den Verbrauchern. In vielen Industrienationen wächst die Zahl derer, die Freude an modernen Pro-dukten verbinden mit einer höheren Verantwortung für die Ressourcen unseres Planeten – und dementspre-chend hohe An forderungen an Produkte stellen.

Grüne Mode Diesen Wandel und wie sich Unternehmen darauf einstellen, zeigt die Messe Frankfurt umfassend mit ihrem Textilmessen-Portfolio. Bereits 2010 übernahm sie die Ethical Fashion Show in Paris und setzt jetzt mit dem GREENshowroom ein neues Signal. Vom 6. bis zum 8. Juli 2011 präsentierte der GREENshow-room in Berlin nachhaltig hergestellte High-End-Fashion, erstmalig unter der Leitung der Messe Frankfurt. „Als weltweit größter Textilmesseorganisa-tor bringen wir die Kompetenz von über 30 interna-

Moden – und doch mehrTextilien und Design stehen immer stärker im Zeichen der Nachhaltigkeit, die Menschen geben immer mehr Geld aus für ein gepflegtes Äußeres – und 145 Millionen Russen wollen sich mit Musik und auf Konzerten unterhalten

tionalen Textilveranstaltungen mit. Die Gründerinnen des GREENshowrooms verfügen über das Know-how – beste Voraussetzungen, um die Show international auszubauen“, so Detlef Braun, Geschäftsführer der Messe Frankfurt. Auf einer zusätzlichen Fläche wird die Ethical Fashion Show zu Gast sein. Gute KöpfeEin Muss für alle Stilbewussten ist die Fachmesse für die haarkosmetische Industrie und das Friseur- sowie Kosmetikhandwerk: die „Hair and Beauty“. Erstmals in der neuen Halle 11 präsentieren am 13. und 14. Mai 2012 knapp 200 Aussteller die aktuellen Trends, Techniken, Services und Produktneuheiten rund um Haare, Beauty und Nails. „Bildung und Karriere“ ste-hen im Fokus der Workshops und Vorträge. Highlight sind die Meisterschaften Frisuren und Kosmetik des Zentralverbandes des Deutschen Friseurhandwerks. Musik live erlebenJeder Trend schafft auch immer sein Gegenteil. Wäh-rend die CD-Branche mit den digitalen Vertriebskanä-len für Musik wenig Freude hat, boomt die Begeiste-rung am Unmittelbaren – vom Tourneegeschäft bis hin zum Musikinstrumente-Handel. Und dies in vielen Ländern. Die Messe Frankfurt hat mit der Musik-messe und der Prolight+Sound die entsprechenden Messekonzepte und ist mit der Music China bereits internationalisiert. Jetzt geht es mit einer Kooperation der Messe Frankfurt und des Verbands NAAM nach Russland. Der russische Musikmarkt ist potenziell der größte in Europa, mit einer Bevölkerung von 145 Millionen Menschen und hohem Nachholbedürfnis. Vom 16. bis zum 19. Mai 2012 feiern die NAMM Mu-sikmesse Russia sowie die Prolight+Sound NAMM Russia im Moskauer Expo Center Premiere.

von Michael Hopp

DIETER ARNOLD

Fachwörterbuch Messen und Ausstellungen

DEUTSCHER FACHVER-LAG, FRANKFURT (MAIN)

Das Wörterbuch erklärt

in über 18.000 Einträgen

Termini zu allen Berei-

chen der Messewirt-

schaft: zu betriebswirt-

schaftlichen Aspekten,

speziell Marketing, zur

Technik auf Messen, zu

rechtlichen Themen, zum

Personaleinsatz und zur

Kundenbetreuung.

BUCHMESSE-TIPP ZUM THEMA

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Wohlfühlen auf der Messe FrankfurtMessezeit: Was machen Sie daraus – auch für sich selbst? „Galleria“-Umfrage

Ich kenne beide Rollen und schätze sie sehr, da jede, aus einem anderen Augenwinkel betrachtet, eine ganz unterschied-liche Dynamik hat.

Highlight ist immer ein Dinner im Restaurant Heimat in der Berliner Straße – klein und detailverliebt in einer alten Tankstelle mit tollen Weinen und grandiosem Essen.

Die Zuckerpuppe mit der Bauch-tanzgruppe – auf jeden Fall etwas Verrücktes, um unsere Kunden zu beflügeln, damit diese mit vielen neuen Ideen nach Hause gehen.

Innovation, Empathie und – wenn noch Platz ist – eine Jeans und einen Bikini.

Die Euphorie und Freude einer branchenfremden Besucherin an unseren Artikeln, die direkt da-nach eine Auslandsvertretung von Blümchen & Ko eröffnet hat.

…ein geplatzter Rock: So viel Spaß hatten wir noch nie!

HEIKE BRINGEMEIERGeschäftsführerin Blümchen & Ko, Ibbenbüren

Die innovativen Wohnacces-soires des Familienunterneh-mens sind auf der Tendence zu sehen

Aussteller! Man bekommt einen besseren Eindruck, und manchmal bleibt ja trotzdem eine ruhige Minute für einen Rundgang.

Eine Veranstaltung oder ein Konzert in der Jahrhunderthalle ansehen, hören und erleben.

Ein Flachbildschirm als Präsenta-tionsmittel für aktuelle Ereignisse rund um den Verlag.

Vor allem genügend unterschied-liche, aber schicke Schuhe – das entspannt zumindest die Füße!

Schwierige Autorengespräche im größten Getümmel zu führen.

Als einmal aufgrund mangelnder Befestigung Teile des Messestan-des ihren Dienst versagten und unter dem Gewicht des Stand-personals zusammenbrachen.

ANNIKA BAUMGARTPresse- und Öffentlichkeits-arbeit, Alert-Verlag, Berlin

Mit neuen Fach- und Sachbüchern hat der Alert-Verlag einen Stand auf der Buchmesse

Als Aussteller bekommen wir unentbehrliches Feedback zu unserer stetig wachsenden Accessoires-Kollektion.

Ein Ausflug zur besten Pizza und zum besten Steak in Frankfurt – „7bello“ im Bahnhofsviertel.

Ein Ganzkörpererfrischungs auto-mat, der einen in Sitzpolstern empfängt, Geräusche abschirmt, die Füße massiert und Dehydrie-rung mit Apfelschorle vorbeugt.

…ein paar luftige Blutsschwester-Kleidchen, ein paar Havaianas, Hobnobs und einen eisgekühlten Mini-Martini, den ich mir zur Lek-türe der „Gala“ schmecken lasse...

…steht uns auf der nächsten Tendence noch bevor.

Ein gestohlener Kühlschrank gefüllt mit Getränken!

KARIN ZIEGLERHead of Design, Bluts-geschwister GmbH, Stuttgart

Das Dolcevita-Soulwear-Label „Blutsgeschwister“ präsentiert Kleidung und Ac-cessoires auf der Tendence

Ihre liebste Rolle: Aussteller oder lieber „nur“ Besucher?

Ihr bester Tipp für einen Ausflug in die City?

Das wäre mal eine Messe- Anschaffung…

Ich packe in meinen Koffer…

Ihr schönstes Messe-Erlebnis?

Ihr denk-würdigstes Messe-Erlebnis?

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Aussteller – dann gebe ich nicht so viel Geld aus.

Nach der Messe durch die Stadt joggen – hier sehe ich Seiten von Frankfurt, die ich sonst nicht erblicken würde.

Strahler mit Akkus, ein Laufband und eine Entspannungsliege.

Bilder meiner Familie, eine Por-tion Gesundheit und Glück und natürlich Wäsche zum Wechseln.

Als Mitwettbewerber mit angeb-lich gesunden Schuhen unsere Leguanos gekauft haben, sie nach der Messe angezogen und sich wohlgefühlt haben.

Ich habe eine junge Frau gefragt, wann der Geburtstermin ist – sie war nicht schwanger.

DIRK PFEFFERVertriebsleiter, Leguano GmbH, Sankt Augustin

Der Hersteller von Barfuß-Laufschuhen (Leguanos) kommt zur Marathonmall

Beides hat seine Reize. Drei Tage Aussteller, ein Tag Besucher – das ist das Optimale.

Abends entspannen im „Coq au Vin“ in Sachsenhausen, Schlem-men à la française, ein echtes Original.

Ein „Segway to go“-Service – überall nehmen und abstellen!

Am liebsten die ganze Firma, um ja nichts vergessen zu haben.

Der Besuch einer Redakteurin der „New York Times“ an unse-rem Messestand war ein echtes Highlight.

Im Knobeln verloren und dadurch die Buchvorstellung von Frank Schätzing verpasst.

UTE JANSINGGeschäftsführende Ge-sellschafterin, Bildagentur Pitopia, Karlsruhe

Die Bildagentur für lizenzfreie Bilder ist auf der Buchmesse zu finden

Natürlich Aussteller – Botschaften mehrdimensional zu verpacken ist immer wieder eine Herausforde-rung. Wenn dies zur Routine wird, wird man vermutlich langweilig!

Wirklich gut kenne ich in Frank-furt nur das Messegelände!

Im Marketing hätte man immer gerne ein höheres Budget – jetzt weiß ich: Der wahre Schlüssel zum Erfolg ist Kreativität.

Für alle Fälle – einen Leatherman.

Meine erste IAA im Jahr 2005 für Eberspächer.

Entscheidend ist, wie man mit un-vorhergesehenen Situationen um-geht und ob man in der Lage ist, Probleme wieder auszubügeln.

ULRICH KARL WEBERProduktmanager OEM PKW, J. Eberspächer GmbH, Esslingen Als einer der führenden Systementwickler und -liefe-ranten auf der IAA

ANNA PEKALA

Mein Frankfurt und ich = My Frankfurt and I

SOCIETÄTSVERLAG, FRANKFURT Die junge Fotografin

Anna Pekala ist für ihren

deutsch-englischen

Bildband auf kulturelle

Spurensuche gegangen.

50 Frankfurter verschie-

dener Abstammungen

werden in ihrem ganz

persönlichen Bezug zur

Stadt porträtiert –

Einblicke in beson-

dere Biografien der

Mainmetropole!

BUCHMESSE-TIPP ZUM THEMA

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China, Kaifeng, 1100–1126 n. Chr.: Nach Feier abend saß der Kaiser Song Huizong am Schreibpult. Er übte sich – mit schwarzer Tusche, Pinsel oder einfach mit der Hand –

in der Kalligraphie. Und brachte es weit: Sein Stil, „schlankes Gold“ genannt, gilt als Höhepunkt in der Ge -schichte chinesischer Kalligraphie. Noch heute hat die Kalligraphie in Asien, vor allem in China und Japan, einen hohen gesellschaftlichen Stellenwert – wer sie beherrscht, der hat Prestige. Im westlichen Kulturkreis war das „Schönschreiben“ vor allem für die kunstfer-tige Literaturübertragung bedeutsam, etwa beim Abschreiben der Bibel. Heute hat die Kalligraphie in unseren Breiten vor allem Hobbycharakter. Ihr wichti-ges Utensil – schon 1000 Jahre vor Song Huizong ebenfalls von Chinesen erfunden – machte Weltkarrie- re: das Papier. Der Welt um die „Schreibunterlage“ widmet die Messe Frankfurt eine eigene Messe – die Paperworld. Mit 2000 Ausstellern und über 50.000 Besuchern aus aller Welt ist die internationale Leit-messe der wichtigste Ordertermin der Branche, aber auch weltgrößte Plattform für aktuelle Trends. Dafür sorgen Vorstellungen von Produktneuheiten, Preis-verleihungen, die Innovationen auszeichnen, sowie spezielle Trend-Areale. Die Paperworld ist ab 2011 gegliedert in die Themenbereiche Office, mit dem gewerblichen Bürobedarf, und Stationery, mit Produk-ten rund um den privaten Papier- und Schreib-warenbedarf. Zeitgleich zur Paperworld findet die Creativeworld statt, weltgrößte Kreativ-Fachmesse für den Hobby-, Bastel- und Künstlerbedarf.

PAPERWORLD 201229. Januar bis 1. Februar 2012 in Frankfurt am Main

Papier hat viele Seiten: Die zeigt es auf einer eigenen Messe – der Paperworld

Neues Leben für Papier

Recyclingquote von Papierverpackungen in Deutschland 1991–2007

100%

80%

60%

1991 1995 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007

Quelle: Gesellschaft für Verpackungsforschung mbH

Kaiserlich schreiben

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Politik im Papierkrieg

Papierverbrauch der Bundesministerien (BM) 2009 in Tonnen

6000

4000

2000

Alle BM BM des BM der BM für BM der BM für

Inneren Finanzen Verkehr Justiz Wirtschaft

Quelle: Bundesregierung

Top Ten: Papierverbraucher

Verbrauch von Papier, Karton und Pappe 2008 im internationalen Vergleich

USA

China

Japan

Deutschland

übrige EU­Länder

Großbritannien

Italien

Frankreich

Südkorea

Spanien

0 t 20.000 t 40.000 t 60.000 t 80.000 t

Quelle: Verband Deutscher Papierfabriken e.V.

DENISE LACH

Schriftspiele: experimentelle Kalligraphie HAUPT VERLAG, BERN Fotografische Sujets aus

der Natur sind Vorlage

für die Schriftbilder

in diesem Band. Die

Schriftkünstlerin Denise

Lach nutzt die Natur als

Inspirationsquelle. Wich-

tiger als die Lesbarkeit

der Schrift ist dabei die

Umsetzung der Natur in

ein eigenes Schriftbild.

BUCHMESSE-TIPP ZUM THEMA

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biz travel

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Er ist ein Star seiner Branche, schuf den Audi TT, den A2 und den Golf IV. 2006 wechselte Peter Schreyer nach Korea, ist heute Leiter der Designabteilung von Kia Motors. Ständig sitzt er im Flieger, vor allem in Asien

Automann im Aeroplan

das eine oder andere nach, aber eigentlich bin ich an Bord eines Flugzeugs in einer Art Trancezustand. Ich versuche zu schlafen, damit ich am Zielort fit bin.

Gibt es Design­Ideen, die ohne das Unterwegssein nicht möglich wären?Ganz bestimmt. Ich glaube, dass es für einen Auto-Designer unheimlich wichtig ist, unterwegs zu sein. Die Wirkung von Autos in verschiedenen Ländern und Kulturen ist eine völlig andere. Ein Auto wirkt in den USA, in China oder Südafrika völlig anders als hier.

Gibt es eine Idee, die auf eine Reiseerfahrung zurückzuführen ist?Wir haben gerade ein neues Modell vorgestellt. Die Details gehen auf Korea zurück. Die Art, wie wir das Eichenholz in den Türverkleidungen und dem Boden verarbeitet haben, ist das eine. Zum anderen haben wir koreanisches Papier als Material für den Himmel verwendet. Und auch die Farbe führt darauf zurück: Das Modell ist graugrün wie Jade.

Was gehört unverzichtbar in Ihren Koffer?Mein iPod muss immer im Gepäck sein.

Welche Songs hören Sie?Aufgrund meines Alters ist es Rock und Jazz der 70er Jahre. Jimi Hendrix, Cream, Frank Zappa. Und Miles Davis. Ich dachte eigentlich, meine Sammlung wäre komplett. Jetzt habe ich festgestellt, dass mir ein Album von ihm fehlt. Das muss ich mir unbedingt besorgen.

Herr Schreyer, was war das Ziel Ihrer ersten gro­ßen Reise?Ich bin nach Amerika geflogen. Das war natürlich fantastisch. Ein Freund und ich sind zusammen mit dem Greyhound-Bus los. Einmal quer durch die Staaten. Ich hatte das Gefühl, ich müsste alles sehen, falls es das einzige Mal sein sollte. Ich ahnte ja damals nicht, wie oft ich später dorthin reisen würde. Gibt es ein Lieblingsreiseziel?Das ist eindeutig Asien, genauer gesagt: Korea. Das liegt daran, dass dort meine Familie lebt. Und dass ich genügend anderweitig unterwegs bin, um wieder gern nach Asien zu kommen.

Was ist schöner: einen fremden Ort neu ent­decken – oder sich in der Fremde ein Zuhause machen?Das ist beides interessant, aber ich bin heiß darauf, Neues zu sehen und zu erfahren. Meine Reisen sind ja zumeist Dienstreisen mit ihren Routinen: die gleichen Leute, die gleichen Restaurants. Das braucht man auch, um den Kopf für die Arbeit frei zu haben. Was ist Ihre Devise unterwegs: abschalten – oder geistig arbeiten?Im Flieger schalte ich ab. Natürlich denkt man über

von Ingo Scheel

AUTOS IM KOPF:Peter Schreyer besitzt den Ehrendoktor des Royal College of Art

BERND POLSTER/ PHIL PATTON

Autodesign International. Marken, Modelle und ihre Macher DUMONT BUCHVERLAG, KÖLN Die Autoren gehen der

Frage nach, wieso wir

uns vom wohlgeform-

ten Blech verführen

lassen. Das Buch enthält

umfangreiche Modell-,

Marken- und Designer-

porträts. Neben einem

geschichtlichen Rahmen

folgen im Hauptteil über

100 Meilensteine des

Autodesigns.

BUCHMESSE-TIPP ZUM THEMA

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34 biz travel

Im Wolken-RestaurantFlugzeug-Caterer haben es schwer – beim Kochen und in der Kritik

Erdnüsse, Cracker und ein Softdrink – darüber denkt im Flugzeug kaum jemand nach, die Geister scheiden sich eher bei den warmen Mahlzeiten. Für die Snacks auf der Kurzstrecke und die Sattmacher auf

der Langstrecke ist der Caterer verant-wortlich – das ist in den meisten Fällen der Weltmarktführer im Flugzeug-Cate-ring: LSG Sky Chefs. Schon beim Kochen ist das Unternehmen auf die An sprüche des „Wolken-Res-

taurants“ speziali-siert. Ordentlich Salz, Pfeffer und andere Gewürze in den Gerichten hel-fen dem Geschmack - sinn des Fluggastes auf die Sprünge. Denn der leidet unter dem geringen Luftdruck über den

Wolken. Beim Wein wird es schwieriger: Die Süße des Weins schmeckt man in den Lüften weniger heraus. Leichte Weine können so an Bord sauer, schwere Weine köstlich sein. Also testet etwa die Lufthansa ihre

Weine auch „oben“. Wie das Essen bei welcher Airline schmeckt und aus-sieht, kann man auf den Seiten www.airlinemeals.net oder www.bordver-pflegung.de prüfen: Dort laden Flug-gäste Fotos der

Bordmenüs hoch und bewerten sie. Auch die Speise-pläne einiger Air-lines, den Back-stage-Bereich der Caterer und Bord-Gerichte der 50er Jahre kann man dort betrachten.

Die beliebtesten Airlines Menschen, die sich an Bord vor allem wohlfühlen wol-len, haben ihre eigene „Bibel“ – das Ranking der „World Airline Awards“. Die britische Consulting-Firma Skytrax vergibt seit über zehn Jahren den Award an die belieb-teste Fluggesellschaft – ermittelt durch Umfragen unter Fluggästen. Vom Service an Bord und am Boden über das Essen bis hin zu Sauberkeit und Sitzkomfort – alles fließt in das Ranking ein.

Und das sind die zehn beliebtesten Fluggesellschaften der Welt 2010: 1. Asiana Airlines 6. Etihad Airways 2. Singapore Airlines 7. Qantas Airways 3. Qatar Airways 8. Emirates 4. Cathay Pacific 9. Thai Airways 5. Air New Zealand 10. Malaysia Airlines

Die sichersten Airlines

Wer Flugangst hat, sollte einen Blick in das Safety-Ranking des JACDEC (Jet Airliner Crash Data Evalua-tion Centre) werfen. Das Büro checkt jedes Jahr die Sicherheit der größten Fluggesellschaften weltweit. Fazit: Die Zahl der Airlines mit einer langen unfallfreien Geschichte nimmt weltweit zu. Und: Keine Angst vor Billigfliegern, gerade Air Berlin und Easyjet widerspre-chen dem Klischee, dass billig auch unsicher heißt.

Und das sind die zehn sichersten Fluggesellschaften der Welt 2010: 1. Qantas Airways 6. All Nippon Airways 2. Finnair 7. Air Berlin 3. Air New Zealand 8. Virgin Atlantic Airways 4. TAP Portugal 9. Emirates 5. Cathay Pacific 10. Transaero Airlines

Fast Lane I Fast Lane II

GUT GEWÜRZTÜber den Wolken schmeckt der Mensch weniger – es muss nach-geholfen werden. Nurbitte nicht zu sehr!

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Spätestens, seit 2010 ihr Roman „Am Anfang war die Nacht Musik“ bei Piper erschien, ist Alissa Walser auch als Romanautorin bekannt. Mehr noch als die Malerin, die sie eigentlich

ist – in den 80ern studierte Alissa Walser Malerei in New York und Wien. Seit 1987 ist sie in Frankfurt zu Hause, arbeitet als Malerin, Übersetzerin, Dramatikerin und Schriftstellerin. 1992 rückte die Textarbeit der Tochter Martin Walsers erstmals ins Licht der Öffent-lichkeit: Für ihre Erzählung „Geschenkt“ bekam Alissa Walser den Ingeborg-Bachmann-Preis, für „Mein Sol-dat“ den Bettina-von-Arnim-Preis, 2011 erschien der Erzählband „Immer ich“. Heute ergänzen sich Walsers Talente: „Wenn ich nicht weiterweiß, fange ich auch mal an zu zeichnen, in der Hoffnung, dass die zeich-

nende Hand den richtigen Gedanken nach sich zieht“, erzählt sie. Das Thema ihres Debütromans trieb die Schriftstellerin seit Jahrzehnten um: die historische Begegnung eines Arztes mit einer erblindeten Pianistin im Wien Ende des 18. Jahrhunderts. Als Kind am Bodensee kam Alissa Walser fast täglich am Geburts-haus ihres Protagonisten vorbei, in Wien, New York und Frankfurt begegnete ihr das Thema immer wie-der – und später in ihrem Zettelkasten: „Da kommt alles rein, was mir so auffällt. Es ist eine Art Dschun-gel, aus dem ich mir Ideen hole.“ Wenn sie eine Krea-tivpause braucht, dann geht Alissa Walser mit ihrem Hund spazieren – am liebsten um den Holzhausenpark herum. Das Nordend ist ihr Lebensraum, da kennt sie sich bestens aus – wie Sie sehen werden.

Alissa Walser hat viele Talente – und alle haben mit Kunst zu tun. Die Schriftstellerin, Dramatikerin, Übersetzerin und Malerin hat im Frankfurter Nordend ihre Wahlheimat gefunden

Die Künstlerin

ALISSA WALSER

Immer ich. Erzählung PIPER, MÜNCHEN

Alissa Walsers neues

Buch zeigt sie als Meis-

terin der kurzen Form mit

viel Platz für Tiefe.

BUCHMESSE-TIPP ZUM THEMA

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36 biz travel

1 Micha’s Essen und Trinken www.michas-essen-und-trinken.de Sömmerringstraße 1

Auf dem Land würde man sagen: Hier kocht der Wirt! Und das schmeckt hervorragend.

2 Vinessowww.vinesso-ffm.de Fichardstraße 34

Von mittags bis abends ein Hort der Ruhe und Entspan-nung. Ab 19 Uhr gehen Post und Küche ab.

3 Zeit für Brot http://zeitfuerbrot.com Oeder Weg 15

Das vor Ort ge backene Brot ist erstens keine Luft-nummer und hält zweitens, was es verspricht – und das mindestens eine Woche lang.

4 Stalburg Theater und Apfelweinkneipewww.stalburg.deGlauburgstraße 80

Gehört ins Arten-schutzgesetzbuch der Stadt Frankfurt.

5 HeiligenstockFriedberger Landstraße Hinterm „Alten Zollhaus“: schöne, seltene Trocken-wiesen, jüngste und uralte Obstbäume, Ende August eimer-weise Brombeeren. Beste Taunusblicke!

6 Mal Seh’n Programmkinowww.malsehnkino.de Adlerflychtstraße 6

Weltläufige Alterna-tive zu den globalen Abhängigkeiten.

7 Grassgrün Schmuckatelierwww.grassgruen.info Vogelsbergstraße 38

Wunderbar in Schmuck verwan-delte Blüten und Samen aus Frank-furt und aller Welt.

8 Buchhandlung „Land in Sicht“ www.land-in-sicht- buchladen.deRotteckstraße 13

Wie der Name schon sagt: ein rettendes Ufer für Lesende.

9 Holzhausen-parkFünf Minuten zum Eschenheimer Turm, vier Minuten zur Deutschen Bi -bliothek, drei Minu-ten von dort, wo Susette Gontard sich mit Hölderlin traf, zwei Minuten zum Oeder Weg.

Mit künstlerischem Blick entdeckt Alissa Walser ihr Viertel – das Nord end. Hier zeigt sie ihre Lieblingsplätze

Vernetzt

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zitiertLebens-Läufe

IMPRESSUM

GalleriaDas Magazin der Messe Frankfurtwww.galleria-online.de

HerausgeberMesse Frankfurt GmbHUnternehmens-kommunikationKai HattendorfLudwig-Erhard-Anlage 160327 Frankfurt am Mainwww.messefrankfurt.com

ChefredaktionMesse Frankfurt GmbHUnternehmens- kommunikationGabriele WehrlJanine Nathmann (stv.)Telefon: +49 69 7575-5625E-Mail: [email protected]

ObjektleitungHOFFMANN UND CAMPE VERLAG GmbHCorporate PublishingJutta GroenE-Mail: [email protected]

RedaktionHOFFMANN UND CAMPE VERLAG GmbHCorporate PublishingKaiserstraße 6860329 FrankfurtE-Mail: galleria-redaktion @hoca.deMichael Hopp (V. i.S.d.P.)Jane Kähler (Redaktion)Lesley Vinson (Art-Direktion)Elisabeth Frenz (Fotoredaktion)Wilm Steinhäuser (Schlussredaktion)

Autoren Andreas Brannasch, Felix Disselhoff, Thomas Fromm, Carolin Gagidis, Michael Hopp, Klaus Jopp, Jane Kähler, Michelle Röttger, Martin Roos, Ingo Scheel

FotosTitel: Paul Schirnhofer;S. 3 Messe Frankfurt Exhibition GmbH; S. 4 Online, Patricia Urquiola, Rebecca Schweins /Folio-ID;S. 6–10 Imago, Illustration: Dieter Duneka, Gallery Stock; S. 11–12 Getty Images (2); S. 13–15 Goldbarg Tavakolian (4), doshi levien (2), Patricia Urquiola;S. 16–18 Audi AG, Daimler AG, privat; S. 19 Daniel Lorch, Fotex Medienagentur GmbH, Colourbox; S. 22–23 Pietro Sutera (2); S. 24–25 Thinkstock (2), PR;S. 26 F1 Online; S. 28–29 privat (6), Getty Images; S. 30–31 Laif;S. 32 Kia Motors Deutschland;S. 34 Bilderberg; S. 35 PR;S. 36–37 Laif, Stefan Cop, Thomas Baumgarten, Grünflächenamt der Stadt

Ob Politiker oder Profisportler: Alles läuft! „Galleria“ fragt nach: Warum eigentlich?

Frankfurt, privat (4); S. 38 Heinrich Völkel / Agentur Ostkreuz, Jenny Bäck, privat (2)

GestaltungMesse FrankfurtMedien und Service GmbH Publishing Services/ Petra Herold

VerlagMesse Frankfurt Medien und Service GmbHLudwig-Erhard-Anlage 160327 Frankfurt am [email protected]. messefrankfurt.com

LithoRepro 45 Frankfurt am Main

DruckNK Druck+Medien GmbH Hammersbach

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Mediadaten: www. messefrankfurt.com/ frankfurt/de/messe/publikationen/messemagazin

Laufen gibt mir eine Stunde Ruhe, manchmal auch zwei. Und das gute Gefühl, dass

es mir hinterher immer besser geht als vorher.In Berlin wollte ich beim Marathon Erster werden – hat nicht geklappt. In Ham-burg wollte ich Letzter werden – hat nicht geklappt. Und einmal wollte ich unter vier Stunden bleiben – hat auch nicht geklappt. Es gibt also viele Gründe, noch mal anzugreifen.

Laufen ist ein wichtiger Bestandteil des Trainings. In Norwegen gibt es das Blinkfestival,

eine marathonähnliche Veranstaltung auf Rollski, an der ich gern teilnehme. Tipp: auf einen guten Flüs-sigkeitsausgleich achten.

Ole Einar Björndalen Olympia-Biathlet

Laufen – das ist für mich immer das tolle Gefühl danach. Aus-gepowert, mit schweren

Beinen habe ich das Gefühl, etwas Gutes für mich und meinen Körper getan zu haben.

Ich laufe seit über 20 Jah-ren mindes-tens 12 km pro Woche. Meine Bilanz: zehn Mara-

thonläufe. Jeder Lauf war klasse, weil ich mich immer wieder selbst überwinden musste, durchzuhalten und nicht aufzugeben.

Willi Lemke SPD-Politiker und Sportfunktionär

Brigitte Zypriesehemalige Justizministerin

Dr. Hajo Schumacher Autor und Journalist

Nicht alle kommen ins Ziel

Starter und Zieleinläufer bei den zehn größten Marathons der Welt

New York*

London

Berlin

Chicago

Paris

Tokio

Boston

Washington

Naha, Japan

Honolulu

0 10.000 20.000 30.000 40.000 50.000

im Ziel Starter

43.66043.000

35.26644.000

34.99440.000

33.47545.000

30.33440.000

29.10832.000

22.84925.000

20.88224.765

20.86025.000

20.32123.899

*Die Zahl der offiziell zugelassenen Starter liegt seit Jahren unter der Zahl der Finisher, vermutlich, weil offiziell nicht mehr als 43.000 Läufer über die Startbrücke (Verrazano Narrows Bridge) laufen dürfen.Quelle: Magazin Runner’s World, Association of International Marathon and Distance Races

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Zukunft serienmäßig

15. bis 25. September 2011 Frankfurt am Main

64. Internationale Automobil-Ausstellung

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