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Das Magazin der Sicherheits report 1 | 2012 Mobiles Arbeiten Arbeit im Gepäck Versicherungsschutz Mit Rückendeckung ins Ausland Betriebliches Ideenmanagement Ideen zum Fliegen bringen

Sicherheitsreport. Das Magazin der VBG - Ausgabe 01/2012€¦ · Die erste Ausgabe des Sicherheitsreports 1982 erschien in Signalfarben. Unverwechselbar sollte das Blatt sein und

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Das Magazin der

Sicherheitsreport1 | 2012

Mobiles Arbeiten

Arbeit im GepäckVersicherungsschutz

Mit Rückendeckung ins Ausland

Betriebliches Ideenmanagement

Ideen zum Fliegen bringen

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Bergisch GladbachKölner Straße 20 51429 Bergisch GladbachTel.: 02204 407-0 • Fax: 02204 1639E-Mail: [email protected]

BerlinMarkgrafenstraße 18 • 10969 BerlinTel.: 030 77003-0 • Fax: 030 7741319E-Mail: [email protected]

BielefeldNikolaus-Dürkopp-Straße 8 33602 BielefeldTel.: 0521 5801-0 • Fax: 0521 61284E-Mail: [email protected]

DresdenWiener Platz 6 • 01069 DresdenTel.: 0351 8145-0 • Fax: 0351 8145-109E-Mail: [email protected]

DuisburgWintgensstraße 27 • 47058 DuisburgTel.: 0203 3487-0 • Fax: 0203 2809005E-Mail: [email protected]

ErfurtKoenbergkstraße 1 • 99084 ErfurtTel.: 0361 2236-0 • Fax: 0361 2253466E-Mail: [email protected]

HamburgFriesenstraße 22 • 20097 HamburgFontenay 1a • 20354 HamburgTel.: 040 23656-0 • Fax: 040 2369439E-Mail: [email protected]

LudwigsburgMartin-Luther-Straße 7971636 LudwigsburgTel.: 07141 919-0 • Fax: 07141 902319E-Mail: [email protected]

Für Sie vor Ort – die VBG-Bezirksverwaltungen Telefonisch erreichen Sie uns montags bis donnerstags von 8.00 bis 17.00 Uhr und freitags von 8.00 bis 15.00 Uhr

Online-Geschäftsstelle:SERVICE@VBG unter www.vbg.deKundendialog der VBG: 040 5146-2940

Service-Hotline für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz:0180 5 8247728 (0,14 €/Min. aus dem Festnetz, Mobilfunk max. 0,42 €/Min.)

Notfall-Hotline bei Arbeitsunfällen im Ausland:+49 (0) 89 7676-2900 (rund um die Uhr)

Seminarbuchungen: online: www.vbg.de/seminareTelefonisch in Ihrer VBG-Bezirksverwaltung

Beitragsfragen:Tel.: 040 5146-2940 • Fax: 040 5146-2771, -2772E-Mail: [email protected]

Prufung und Zertifizierung von Arbeitsmittelnder Bereiche Arbeitsmöbel und Wertesicherung:Fachausschuss VerwaltungPruf- und ZertifizierungsstelleDeelbögenkamp 4 • 22297 HamburgTel.: 040 5146-2775 • Fax: 040 5146-2014E-Mail: [email protected]

Kontakt zur Redaktion E-Mail: sicher [email protected], Telefon: 040 5146-2525

ImpressumHerausgeber: VBG, Deelbögenkamp 4, 22297 Hamburg;Postanschrift: 22281 Hamburg; www.vbg.de. Verantwortlichfür den Inhalt (i.S.d.P.): Dr. Andreas Weber. Chefredaktion:Daniela Dalhoff (VBG). Redaktion: Ina Brehmer, GilbertBrenning, Eckehard Froese, Manuela Gnauck-Stuwe, Micha-el Golombiewski, Dominik Heydweiller, Holger Kähler,Matthias Michaelis (VBG), Peter Albrecht, Miriam Becker,Ricarda Gerber, Alexander Schneiders, Diane Zachen (Uni -versum Verlag). Universum Verlag GmbH, Taunusstraße 54,65183 Wiesbaden, E-Mail: [email protected], Internet:www.universum.de; Vertretungsberechtigte Geschäfts füh -rer: Siegfried Pabst und Frank-Ivo Lube. Die Verlagsanschriftist zugleich ladungsfähige Anschrift der im Impressumgenannten Vertretungsberechtigten des Verlags. Gestal-tung: Cicero Gesellschaft für Werbung und KommunikationmbH, Wiesbaden. Druck: apm – alpha print medien AG,Kleyerstraße 3, 64295 Darmstadt. Nachdrucke aus demSicherheitsreport auch in Auszügen nur nach Genehmigungdurch die Chefredaktion ([email protected]). Er -schei nungsweise: vierteljähr lich, Nr. 1/2012. Der Be zugs -preis für den Sicherheitsreport ist durch den Beitrag abge-golten. Bestellnummer: 01-05-5127-6. www.vbg.de/sicher-heitsreport

2 1 | 2012 Sicherheitsreport

Editorial

Auf ein gutes Zusammenspiel

Die Leistungen der VBG für ihre Mitgliedsunter-nehmen sind umfangreich. Doch sind sie Ihnen,den Unternehmern, auch bekannt? Nutzen Siealle Möglichkeiten, um Ihre Belegschaft gesundzu erhalten, Unfälle und Erkrankungen abzuwen-den? Unser gemeinsames Anliegen ist es, Verhält-nisse so zu gestalten, dass der Mensch die sichoft rasch wandelnden Anforderungen der Arbeits-welt bewältigen kann. Als gesetzliche Unfallversi-

cherung sehen wir diese Aufgabe pragmatisch und unter genauer Kenntnisder Zahlen, Daten und Fakten. Wir wissen, wie ein gesunderhaltender Büro-arbeitsplatz vom Stuhl bis zur Leuchte aussehen sollte, ebenso wie wir klas-sische Arbeitsschutzfragen der bei uns versicherten Branchen beantwortenkönnen und wie unsere Experten Strategien für den Umgang mit Herausfor-derungen wie demografischem Wandel und psychischen Belastungen entwi-ckeln. Wirkung kann diese Arbeit jedoch nur im Zusammenspiel mit Ihnenund Ihren Führungskräften entfalten – als gelebte Sicherheitskultur in IhremUnternehmen. Es gibt vielfältige Wege, wie wir dieses Wissen auf Basisgegenseitiger Wertschätzung in Ihr Unternehmen transferieren können:Kooperationen, Beratung, Seminare, Medien. Dieses Angebot steht Ihnenzur Verfügung – und ich freue mich, es gemeinsam mit Ihnen weiterzuentwi-ckeln.

Dr. Andreas WeberDirektor Prävention der VBG

Die VBG ist die gesetzliche Unfallversicherung für Unternehmen aus mehr als 100 Branchen.

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Erfurt

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Würzburg

AkademieLautrach

AkademieUntermerzbach

AkademieGevelinghausen

AkademieDresden

AkademieStorkau

MainzIsaac-Fulda-Allee 3 • 55124 MainzTel.: 06131 389-0 • Fax: 06131 371044E-Mail: [email protected]

MünchenRidlerstraße 37 • 80339 MünchenTel.: 089 50095-0 • Fax: 089 5024877E-Mail: [email protected]

WürzburgRiemenschneiderstraße 297072 WürzburgTel.: 0931 7943-0 • Fax: 0931 7842-200E-Mail: [email protected]

VBG-Akademien für Arbeitssicherheitund Gesundheitsschutz:

Akademie DresdenKönigsbrücker Landstraße 4c 01109 DresdenTel.: 0351 88923-0 • Fax: 0351 88349-34E-Mail: [email protected].: 0351 457-3000

Akademie GevelinghausenSchloßstraße 1 • 59939 OlsbergTel.: 02904 9716-0 • Fax: 02904 9716-30E-Mail: [email protected].: 02904 803-0

Akademie LautrachSchloßstraße 1 • 87763 LautrachTel.: 08394 92613 • Fax: 08394 1689E-Mail: [email protected].: 08394 910-0

Akademie StorkauHotel Schloss Storkau Im Park 1 • 39590 Tangermünde/OT StorkauTel.: 039321 531-0 • Fax: 039321 531-23E-Mail: [email protected].: 039321 521-0

Akademie UntermerzbachSchlossweg 2 • 96190 UntermerzbachTel.: 09533 7194-0 • Fax: 09533 7194-499E-Mail: [email protected].: 09533 7194-100

3Sicherheitsreport 1 | 2012

Inhalt

Kurzmeldungen

Symposium Hochleistungssport:An die Grenzen gehen 4Gefahrstoffe: Neue Kennzeichnungen bekannt? 4GesundFacts für Chefs 5Schutz vor Sturzfolgen 530 Jahre Sicherheitsreport 5

Sicher & gesund

Mobiles ArbeitenArbeit im Gepäck 6Datenschutz unterwegsLeichtsinn gefährdet Unternehmen 11

Mobile Endgeräte Die zweitbeste Lösung 12VersicherungsschutzMit Rückendeckung ins Ausland 14

Mensch & Arbeit

Betriebliches IdeenmanagementIdeen zum Fliegen bringen 16

Branchenforum

Führen in „modernen Zeiten“ 18Fachmesse Prolight + Sound 18Zwölftes Thüringer VBG-Forum 18Branchentreff Zeitarbeit 18

Gesundheitsförderung im Fahr -dienst und Suchtprävention 19

KassensicherungSchutz vor Raubüberfällen und deren Folgen 20Katholische Kirche Gemeinsam stark im Arbeitsschutz 21

Service

DGUV Vorschrift 210 Fragen, 10 Antworten 22Entgeltnachweis 2011 23

6 2214

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Mobiles Arbeiten Arbeiten im Ausland Fragen zur DGUV Vorschrift 2

So finden Sie Ihre VBG-Bezirksverwaltung:www.vbg.de/kontakt aufrufen und diePostleitzahl Ihres Unternehmens eingeben.

SiRe_1_2012_RZ 20.12.11 14:08 Seite 3

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Kurzmeldungen

� Das „Global Harmonisierte System (GHS) zur Einstufung undKennzeichnung von Chemikalien“ der Vereinten Nationen istdie Grundlage für die weltweite Harmonisierung der Vorschrif-ten zur Einstufung und Kennzeichnung gefährlicher Stoffe undgefährlicher Güter sowie für die weltweite Angleichung der na-tionalen bzw. regionalen Systeme zur Einstufung und Kenn-zeichnung. In Europa wurde das Global Harmonisierte Systemmit der GHS-Verordnung (abgeleitet durch die Implementie-rung des Globally Harmonised System of Classification and La-belling of Chemicals der Vereinten Nationen in die EuropäischeUnion) umgesetzt.

Die Verordnung regelt seit 2009 die Einstufung und Kenn-zeichnung von Stoffen und Gemischen. Augenfälligste Ände-rung ist die Gefahrstoffkennzeichnung: Die orangefarbenenSymbole werden durch neue Gefahrstoffpiktogramme ersetzt.Seit Dezember 2010 müssen nun alle Stoffe nach dem neuenSystem gekennzeichnet werden, für Gemische gilt weiterhin ei-ne Übergangsfrist bis zum Juni des Jahres 2015. Was heißt dasfür Unternehmen, die mit Gefahrstoffen umgehen? Bei Gefähr-dungsbeurteilungen, Betriebsanweisungen und Unterweisun-gen müssen sie ihre Mitarbeiter auf die neuen Kennzeichnun-gen aufmerksam machen und deren Bedeutung für die betrieb-liche Praxis erklären. (rg)

InfoEine wertvolle Hilfe zur Kennzeichnung ist die BG-Information„GHS – Global Harmonisiertes System zur Einstufung und Kennzeichnung von Gefahrstoffen – Hilfen zur Umsetzung“(BGI/ GUV-I 8658). Sie kann, ebenso wie ergänzende Plakate(Physikalisch-chemische Gefahren und Umweltgefahren,Brand- und Explosionsgefahren, Gesundheitsgefahren), unterwww.dguv.de/publikationen mit dem Suchwort „BGI/GUV-I 8658“heruntergeladen oder bestellt werden.

Neue Kennzeichnungen bekannt?Die VBG informiert zur Neukennzeichnung von Gefahrstoffen.

An die Grenzen gehen Symposium Hochleistungssport

4 1 | 2012 Sicherheitsreport

� Gesund und fit – für Berufssportler ein Muss. Auf dem 8. Symposium Hochleistungssport in Berlin diskutierten Medi-ziner, Vereinsverantwortliche und Vertreter der VBG über kör-perliche und psychische Limits.

Schmerzen setzen Grenzen, zum Beispiel beim Impinge-mentsyndrom, einer Beeinträchtigung der Gelenkbeweglich-keit, oder durch Spätfolgen vermeintlich leichter Verletzungen,etwa beim Schädel-Hirn-Trauma. Auch die Psyche hat Einflussauf die Leistung der Sportler. „Häufig trainieren sie zu verbis-sen und obwohl sie körperlich fit sind, erzielen sie nicht die gewünschte Leistung“, so Diplompsychologe Lothar Linz. Errät, das Training auch mal locker anzugehen und nicht immer100 Prozent zu geben.

Organisiert wurde das Symposium von Vertretern des Unfall-krankenhauses Berlin (ukb) und der VBG. (dz)

Infowww.sportsymposium.de

Information und Austausch beim Berliner Sportsymposium.

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Kurzmeldungen

� Die erste Ausgabe des Sicherheitsreports 1982 erschien inSignalfarben. Unverwechselbar sollte das Blatt sein und so dieBekanntheit der VBG stärken – nicht als Selbstzweck, sondernum Mitglieder und Versicherte besser zu erreichen. „Auffallen,um zu informieren“, hieß die Devise.

Aus diesem Grund setzten die Macher von Beginn an vieleBildelemente ein. Optisch ansprechend und informativ solltedie Zeitschrift sein. Im Lauf der Jahre zierten immer wieder Pro-minente die Seiten des Sicherheitsreports.

Drei Jahrzehnte lang hat der Sicherheitsreport den Mitglieds-betrieben der VBG betriebliche Prävention und Rehabilitation

näher gebracht sowie die praktischen Aspekte von Versiche-rungsschutz, Beitragsbescheiden und Entschädigungen erläu-tert. Aus den 250.000 Exempla-ren der ersten Ausgabe ist dabeieine Auflage von heute 940.000geworden – mit dem Anspruch,die Leser aus allen Branchen derVBG anzuspre chen. Nah am Kun -den zu sein, bleibt dabei so wich-tig wie vor 30 Jahren. Nur wer die Fragen der Leser kennt, kanndie richtigen Antworten geben. (as)

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Sicherheitsreport wird 30Auffallen, um zu informieren: Der Sicherheitsreport, das Magazin der VBG, feiert 2012 seinen 30. Geburtstag. Ein Blick zurück zeigt: Die Themen haben sich geändert, die Darstellung ging mit der Zeit.

Schutz vor SturzfolgenJe älter Menschen werden, desto häufiger stürzen sie –oft mit schweren Folgen. Ein Hüftprotektor schützt undkann bei stationären Maßnahmen eingesetzt werden.

GesundFacts für ChefsStress und das Erschöpfungssyndrom Burnout sind inaller Munde. Die VBG zeigt Führungskräften, wie sie sichund ihre Mitarbeiter davor schützen können.

1982 1996 2003 2008 2010

Haben Sie Lob, Kritik oder Anregungen für die Redaktiondes Sicherheitsreports? Dann schreiben Sie uns [email protected].

� „Führungskräfte sind Vorbilder, ob sie wollen oder nicht. Wer sein eigenes Verhalten reflektiert, unterstützt die Leistungs-fähigkeit und damit den Erfolg seines Teams“, so Jasmine Kix,Beraterin im CConsult-Team.

Für die VBG hat der Burnout-Experte in Deutschland, Profes-sor Dr. Matthias Burisch, sein Wissen praxistauglich und ver-ständlich zusammengefasst. Er gibt Führungskräften Tipps undTricks an die Hand, die schnell zu erfassen sind und konkreteHandlungshinweise geben. (mir)

Infowww.cconsult.info

5Sicherheitsreport 1 | 2012

� Risikofaktoren für Stürze sind neben dem physiologischenAltern Medikation, Immobilität sowie akute Erkrankungen mitRehabilitation. Bei vielen dieser Stürze sind ernsthafte Ver let -zungen zu verzeichnen, häufig Ober schenkelhalsfrakturen. DieFolgen schrän ken die Selbstständigkeit der Betroffenen und ihregesundheitliche Entwicklung nachhaltig ein. Schutz gegen sol-che Verletzungen bringt ein Hüftprotektor, dies konnte Dr. Hel-mut Frohnhofen, Chefarzt am Zentrum für Altersmedizin am Kli-nikum Essen, in einer von der VBG geförderten Studie nachwei-sen. Die Protektoren könnten gerade im Bereich Rehabilitationälterer Menschen Sturzfolgen mindern und damit sowohl ge-sundheitliche als auch finanzielle Folgen abwenden. (pa)

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Sicher & gesund

� Wo Waren und Daten grenzenlos in Be-wegung sind, bleibt auch der Menschnicht am Schreibtisch sitzen. Beschäftig-te sind von starrer Anwesenheitspflichtbefreit, Betriebe optimieren ihr Dienst-leistungsangebot und wissen ihre Mitar-beiter nahe am Kunden. Durch die Mög-lichkeit, von überall und jederzeit auf be-triebliche Daten zuzugreifen, lösen sichzeitliche und räumliche Grenzen auf.Längst gehört ständige Reisebereitschaftnicht mehr nur zum Alltag von Topmana-gern und Handelsvertretern. Folglichwird nicht nur das Büro – wo es sich über-

haupt noch lohnt, eines zu haben – alsArbeitsplatz genutzt, sondern ebensodas Heim und alle Orte, an denen sichdie Büronomaden unterwegs so befinden.

Wehe, der Akku ist leer

„Eine Form der Freiheit – mit zwei Sei-ten“, kommentiert Jasmine Kix diese mo-derne Form der Erwerbstätigkeit. Die Ar-beitspsychologin bei der VBG weiß, dassmobile Arbeit für den einen Ressource,für den anderen Belastung ist. Statt imStau auf dem Weg ins Büroviertel zu ste-

hen, werden die E-Mails am Frühstücks-tisch zu Hause gecheckt, bevor es direktzum Kunden geht. Technischer Fortschrittund Geräte, die immer kleiner und hand-licher werden, machen es möglich. Siesind die ständigen Begleiter der mobilenArbeiter – und wehe, der Akku ist leer!

10 mögliche Belastungen durch mobile Arbeit:� ständige Erreichbarkeit erschwert das

Abschalten� Arbeitsverdichtung und Zeitdruck

können zu Überforderung führen

Mobiles Arbeiten

Arbeit im Gepäck„Arbeite wann und wo du willst“, heißt die Devise der modernen Arbeitswelt. Das klingt verheißungsvoll. Statt sich massenhaft in Bürokomplexen niederzulassen,bevölkern moderne Büro nomaden Straßen, Bahnhöfe, Flughäfen, Hotels – und woauch immer sie sich „im Transfer“ befinden oder stranden.

6 1 | 2012 Sicherheitsreport

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Sicher & gesund

� lange Fahrten, z. B. mit dem Auto,können zu körperlichen Beschwerdenführen und ein erhöhtes Unfallrisikobergen

� Strapazen von Reisen und klima -tischen Veränderungen müssenverkraftet werden

� fehlende soziale Einbindung in denBetrieb kann zu Isolation führen

� ohne festgelegte Arbeitszeiten wirdeher mehr gearbeitet als weniger,Arbeitspausen und längere Erho-lungsphasen werden vernachlässigt

� freie Zeit ist knapp und kaum verlässlich planbar

� unterwegs wird häufig unter unergo-nomischen Bedingungen gearbeitet

� Trennung von Arbeitsplatz und priva-tem Raum löst sich auf

� trotz langer Anreisen wird sofortHochleistung beim Kundenterminerwartet

Grit Sauber, SAP Solution Sales Manager, IBM Deutschland

Auszeiten integrieren„Als Consultant bei IBM arbeite ich, wie viele meiner Kollegen, seit Jahrenmobil. Das ermöglicht mir eine große Flexibilität in meiner Arbeitseintei-lung. Unser Business ist sehr virtuell organisiert, so dass ich unabhängigvon meinem Büro überall und jederzeit arbeiten kann. Kommunikationund Zusammenarbeit laufen über Online-Collaboration-Tools, Chat undTelefon. Die technische Ausstattung dafür ist simpel, UMTS, Laptop,Handy und ganz wichtig – volle Akkus. Auch die internen Meetings wer-den großteils virtuell durchgeführt. Das funktioniert prima auch über Län-dergrenzen hinweg. Da kann es schon mal vorkommen, dass eine Tele-fonkonferenz vor dem Frühstück im Bett stattfindet oder in Freizeitaktivitä-ten am Abend integriert wird. Beruf und Privatleben verschmelzen, eineTrennung ist oft nicht mehr möglich. Gezieltes Fokussieren, Selektierenund Priorisieren helfen, den Überblick zu behalten. Auszeiten muss ich inmeinen Arbeitsalltag bewusst integrieren, der dann deutlich länger alsim klassischen Sinne ist.“

7Sicherheitsreport 1 | 2012

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Wer häufig mobil arbeitet, ist nahe am Kunden und bei den auf viele Standorte verstreuten Kollegen. Er sieht viel von der Welt, aber zu selteneinen ergonomischen Arbeitsplatz und die Familie.

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Sicher & gesund

8 1 | 2012 Sicherheitsreport

Erreichbarkeit ist ein Wettbewerbsvorteil

Was technisch machbar ist, wird von mo-dernen Unternehmen in die Tat umge-setzt. Denn Erreichbarkeit ist ein Wettbe-werbsvorteil. Wer jeden Ort zum Arbeits-platz macht, ist für seine Kunden undVorgesetzten erreichbar und kann sichflexibel auf deren Wünsche einstellen.Sofortige Reaktionen sind nicht nur mög-lich, sondern werden meist erwartet –auch innerhalb globaler Geschäftsbezie-hungen –, verbunden mit unvermeidli-chen Zeitverschiebungen. Zudem wirktdie virtuelle Vernetzung wie ein „Arbeits-beschleuniger“. „Mit der Vorstellung, je-derzeit erreichbar sein zu müssen, sowieder Möglichkeit, viele Dinge gleichzeitigzu tun, setzen sich mobil Arbeitendeauch selbst unter Druck“, so Kix.

Oft kommen zum psychischen Druckkörperliche Beschwerden und Stressdurch lange Fahrten, Staus und Verspä-tungen, Übermüdung durch Zeitverschie-bung, Erkältungen durch Klimawechsel,schweres Gepäck und unergonomischeIT-Ausstattungen hinzu. Dann werdenMitarbeiter und Unternehmen beide zuVerlierern: Der Mitarbeiter büßt an Leis-tungsfähigkeit ein – und wird schlimms-tenfalls krank. Dem Unternehmen fehlteine Schlüsselkraft, die kaum ersetztwerden kann, weil sie weitgehend auto-

nom agiert hat. Fällt so ein mobiler Arbei-ter aus, sind der Kontakt zu den Kundenund die Abwicklung von Projekten des-halb leicht von einem Tag auf den ande-ren gefährdet.

Kein Arbeitsstil für jedermann

Doch wo Freiheit das Leitmotiv ist, ist Re-glementierung schwierig. Es scheitertschon an der Definition mobiler Arbeit.Auch sind die Arbeitsbedingungen derBeschäftigten, die einen Großteil ihrerTätigkeiten unterwegs verrichten, bis-lang wenig erforscht. Zumindest eine Be-zugsgröße liefert der ECaTT-Report (Elect-ronic Commerce and Telework Trends,www.ecatt.com) aus dem Jahr 2000: Wermindestens zehn Stunden pro Wochenicht im Betrieb oder im heimischen Bü-ro arbeitet, zählt zu den mobilen Telear-

beitern. Ihr Profil: Sie strukturieren ihreAufgaben selbstständig, können undmüssen ihre Zeit selbst einteilen sowiesich auf ständig wechselnde Umgebun-gen einstellen.

Ihre Arbeitszeit ist in der Regel Ver-trauenssache und wird nicht erfasst.Leistungsträger, die mobil arbeiten, nei-gen eher dazu, mehr zu arbeiten als we-niger. Kix warnt: „Wer es nicht schafft,Zeit für sich zu nehmen, auch mal dasHandy auszuschalten und regelmäßigePausen zu machen, ist gefährdet.“ Dieersten Warnsignale können bei jedemanders aussehen: Der eine kann nichtabschalten und wälzt noch in der Nachtbetrieb liche Probleme. Der andere klagtüber Rückenschmerzen oder Ohrgeräu-sche. „Mobil arbeiten erfordert ein gutesSelbstmanagement“, weiß Kix. Das setzteine hohe Eigenständigkeit und Refle -

Dirk Steuernagel, Unternehmer: MobileResourceManagement GmbH

(Lebens-)Konzept: flexibel und kreativ„Als Start-up-Unternehmer habe ich meine Firma in Berlin gegründet, weiles da ein einzigartiges Gründerumfeld gibt. Neben speziellen Veranstal-tungen und Events kann ich dort über eine sehr gute Infrastruktur verfü-gen. Leider findet man ein solches Umfeld noch nicht in meiner Heimat,und so pendele ich regelmäßig zwischen Rodgau und Berlin hin und her.Wenn ich unterwegs bin, ist es mir wichtig, jederzeit auf relevante Informa-tionen zugreifen zu können. Das Internet macht’s möglich. Bei der Auswahlmeiner Hotels achte ich darauf, dass mein Zimmer über WLAN verfügt. Sokann ich abends noch ein paar Dinge erledigen. Auf Reisen, meistens mitder Bahn, schalte ich aber auch gerne mal ab und entspanne mich bei ei-nem Buch oder blättere in einem Magazin.“

„Mobil gesund arbeiten:Betriebliche Rahmen -

bedingungen und die Fähigkeit zum

Selbstmanagement sindentscheidend.“

Jasmine Kix, VBG

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Sicher & gesund

9Sicherheitsreport 1 | 2012

k tionsfähigkeit voraus. Ihr Fazit: „Manmuss die eigenen Grenzen kennen undwissen, wie man zum Beispiel mit Zeit-druck umgeht. Nicht jedem liegt dieseForm der Arbeit.“

Zum Selbstmanagementbefähigen

Freiheit verlangt nach der Fähigkeit, da-mit umzugehen. Ein vorausschauendesUnternehmen steckt deshalb Rahmen-bedingungen, die einer Selbstausbeu-

tung seiner mobil Beschäftigten entge-genwirken. Und das befähigt diese Men-schen, mit ihren Ressourcen klug umzu-gehen.

Betriebliche Rahmenbedingungen undorganisatorische Unterstützung erleich-tern die Arbeit von unterwegs:� Informations- und Kommunikations-

technik, die leistungsfähig und ergonomisch ist (siehe auch S. 12). Das Gleiche gilt für die genutzte Software.

� Dienstfahrzeuge sollten über einesicherheitsgerechte und ergonomi-sche Ausstattung verfügen, z.B.Klimaanlage, Navigation, Warn -kleidung.

� Unterstützung bei der Organisationvon Dienstreisen, z. B. Bestellungvon Fahrkarten und Platzreservierun-gen in geeigneten Zügen.

� regelmäßige Meetings im Betrieb zurEinbindung ins Unternehmen.

� angemessene Zielvorgaben, die dentatsächlichen Möglichkeiten unter-wegs entsprechen.

� Weiterbildungsangebote für Kommu-nikation und Organisation.

Ein mitarbeiterorientierter Führungsstilund das Gefühl, dass die – wo auch immer– verrichtete Arbeit wertgeschätzt wird,tun ihr Übriges. Wer Beschäftigte auf Rei-sen schickt, kann viel dafür tun, dass sieneben der Arbeit nicht auch noch Frustund Probleme im Gepäck haben. (mir/rg)

Info� Gesundheitsmagazin „Arbeiten imAusland“ www.vbg.de, Suchwort: „Arbeiten im Ausland“

� Burnout erkennen, verstehen, bekämpfen – eine Information der VBG für Führungskräfte www.vbg.de, Suchwort: „Burnout“

� BGI 5107 Aktiv Ressourcen nutzen:Vom richtigen Umgang mit Stresswww.vbg.de, Suchwort: „BGI 5107“

� www.vbg-fahrtraining.de

Rui Camilo, selbstständiger Fotograf

Gut planen und die Ruhe bewahren„Wer weltweit arbeitet, muss nicht nur Termine gut organisieren, sondern auch denJob selbst. Ich stelle meine Ausrüstung so zusammen, dass ich möglichst beweg-lich bin. Arbeite ich in modernen Großstädten, kann ich auch vor Ort Generatoren,Lampenköpfe und Stative ausleihen. Andernorts muss ich alles mitnehmen. BeiWerbeproduktionen, bei denen viel Licht benötigt wird, können es sogar über 500Kilo werden. Dann reisen Assistenten mit, die bei der Abwicklung und beim Tragenhelfen. Oft ist bei Auslandsreisen ein Carnet – eine Auflistung sämtlicher mitge-führter Gegenstände – für den Zoll nötig. Es kommt vor, dass ich die gesamte Aus-rüstung bei Kontrollen zeigen muss. Das kann sehr stressig werden. Eine Aus-landsproduktion aus Unerfahrenheit schlecht zu organisieren, das macht man nureinmal. Das A und O sind eine gute Reisevorbereitung – für die man Zeit einrech-nen muss – und die Ruhe zu bewahren, wenn mal etwas nicht reibungslos läuft.“

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Tipp für Unternehmer

Mitarbeiter stehen auf Dienstreisen grundsätzlich unter dem Schutzder gesetzlichen Unfallversicherung. Damit der Schutz bei einem Unfallunkompliziert greifen kann, ist entscheidend, dass die Mitarbeiter:� nur mit Genehmigung auf Dienstreisen gehen� dem Betrieb jeden Unfall melden, der sich unterwegs ereignet – auch wenn er zunächst nur eine Bagatelle zu sein scheint. Gesundheitliche Folgen können sich erst nach Tagen zeigen.

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Sicher & gesund

10 1 | 2012 Sicherheitsreport

Zehn Tipps der Präventionsexpertin Jasmine Kix

1 Morgens eine Tagesplanung machen, dieden Tag strukturiert: „To do’s“, Arbeitszei-ten und Pausen. Achtung: Um Zeitdruck zuvermeiden, Pufferzeiten einplanen!

2 Zeiten festlegen, in denen Handy und Note-book ausgeschaltet bleiben, damit auchkonzentrierte Arbeitsphasen möglich sind.

3 Die persönlichen Zeiträuber entlarven. Werimmer alles perfekt machen will oder sichzu viel vornimmt, verzettelt sich leicht.Auch ständige Störungen kosten Zeit: Werbei der Arbeit immer wieder unterbrochenwird, braucht länger, um seinen Job zu erle-digen.

4 „Feierabendzeit“ festlegen, um zumBeispiel verlässlich und in Ruhe Zeit mit derFamilie zu verbringen oder regelmäßigSport zu treiben.

5 Freizeit- und Genussaktivitäten einplanen,die das Abschalten erleichtern. Verstehenlernen, was beim Abschalten hilft, zumBeispiel ein Bad nehmen, sich zum Laufenverabreden, ein Kinobesuch oder einfachein gutes Buch lesen.

6 Kontakt zu Kollegen pflegen, „einfach maldurchklingeln“ und sich austauschen. Dasstärkt auch die Einbindung in den Betrieb.

7 Regelmäßig Mitarbeiter- beziehungsweiseFeedback-Gespräche einplanen, um Zieleoder auch die besonderen Belastungenmobiler Arbeit thematisieren zu können.

8 Für eine ergonomische Sitzmöglichkeitsorgen.

9 Wann immer möglich: eine ruhige Arbeits-umgebung wählen.

10 Ergonomische und organisatorischeVerbesserungsvorschläge regelmäßigmelden beziehungsweise aufgreifen. Sokönnen zum Beispiel Arbeitsmittel undInformationsfluss optimiert werden.

Checkliste �

Selbstmanagement für „Mobilarbeiter“

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Sicher & gesund

11Sicherheitsreport 1 | 2012

� Datendiebe von heute arbeiten digital. Die mobile Ar-beitskultur macht es ihnen einfach. Viel zu leichtsinniggehen Beschäftigte oft mit ihren Arbeitsgeräten wie Lap-top oder Smartphone um – oder sie achten einfach nichtdarauf, dass an Telefongesprächen in öffentlichen Räu-men viele teilhaben.

Personenbezogene Daten dürfen ebenso wenig indie Öffentlichkeit gelangen wie Betriebs- und Ge-schäftsgeheimnisse. Wer im Bahnabteil lautstark überandere herzieht oder über Projektdetails spricht, machtden Mithörenden Daten zugänglich, die nicht für sie be-stimmt sind. Im schlimmsten Fall finden solche Infor-mationen ihren Weg zur Konkurrenz oder an die Presse.Dies kann für einzelne Personen, aber auch ganze Un-ternehmen schwere Folgen haben. Der erste Grundsatzdes Datenschutzes ist, ein Bewusstsein für unsichereSituationen zu entwickeln: Wo andere Menschen mit-hören oder mitlesen, gibt es keine geschützte Kommu-nikation.

Starkes Passwort wählen

Während die Rechner in den Büros im Regelfall überein Mindestmaß an Sicherheit verfügen, bleiben unter-wegs häufig die grundlegendsten Maßnahmen aus. EinZugangskennwort etwa ist für Computerkriminelle zwarkeine unüberwindbare Hürde, aber immerhin eine ersteBarriere gegen unbefugte Zugriffe. Je stärker diesesPasswort ist, desto schwieriger macht man es dem Da-tendieb. Eine gute Wahl ist beispielsweise, die Anfangs-buchstaben der Worte in einem persönlichen Merksatzzu einem Passwort zu kombinieren (ein so genanntesAkronym) und dabei Sonderzeichen sowie Zahlen ein-zustreuen. Ein besonders hohes Maß an Sicherheitschaffen Fingerabdruckscanner. Sensible Geschäftsda-ten sollten zudem verschlüsselt werden. Dazu sind so-gar kostenlose Programme wie TrueCrypt und DiskCryp-tor verfügbar.

Es muss aber nicht immer moderne Technik sein: Eineinfaches Notebookschloss, mit dem sich der Rechneranketten lässt, schützt vor Datenklau – in einem unbe-obachteten Moment könnte schließlich das Gerätselbst verschwinden. Und allzu neugierige Blicke inBahn und Flugzeug lassen sich durch einen Sichtschutz

blockieren, der nur aus der Perspektive des Benutzersklare Sicht auf den Monitor zulässt. Gegen Mitleser vonhinten schützen solche Vorrichtungen allerdings nicht.

Sicherheitssoftware und Sicherungskopien

Wichtige Daten sind nicht nur von Diebstahl bedroht.Allein der einfache Verlust von digitalen Unterlagenrichtet unter Umständen erhebliche Schäden an. Regel-mäßig erstellte Sicherungskopien sorgen dagegen vor.Besonders bedrohen Viren und andere Schädlinge ausdem Internet mobile Endgeräte: 40.000 neue Virenvari-anten registriert einer der namhaftesten Hersteller vonAnti-Viren-Software an nur einem Tag. Daher sind stetsaktualisierte Sicherheitsprogramme Pflicht. Ein emp-findliches Einfallstor für Schädlinge aus dem Internet,sogenannte Malware, sind Smartphones. Im Gegensatzzum einfachen Mobiltelefon sind sie leicht zu manipu-lieren. Neben aktueller Sicherheitssoftware schützt vorallem die eigene Vorsicht: Apps und andere Daten oderProgramme sollten nur von vertrauenswürdigen Quel-len heruntergeladen werden. (as)

InfoBroschüre „IT-Sicherheit: Themenfokus Sicheres Mo bi -les Arbeiten“ des Netzwerks Elektronischer Geschäftsver -kehr. Kostenlos zum Herunterladen bei www.ec-net.de,Suchwort: „Themenfokus Mobiles Arbeiten“

Datenschutz unterwegs

Leichtsinn gefährdet Unternehmen50 Milliarden Euro Schaden entstehen deutschen Unternehmen jährlich durchWirtschaftsspionage, schätzt die Universität Lüneburg. Dabei sind die Zeitenvon Taschenlampe und Dietrich lange vorbei.

„Datenschutz zeigt Respekt vor dem Menschen“ Birgit Janssen-Glasner, Beauftragte für den Datenschutzbei der VBG: „Im beruflichen Umfeld fehlt bei Dienst- undGeschäftsreisen oft das Bewusstsein, durch eigenes Ver-halten das Datengeheimnis zu gefährden. Hier könnendie Unternehmen durch Information und Schulung nach-bessern. Datenschutz bewahrt Kolleginnen und Kollegenebenso wie das Unternehmen vor Schaden und schütztdie Persönlichkeitsrechte des Einzelnen.“

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Sicher & gesund

12 1 | 2012 Sicherheitsreport

Ergonomisch heißt menschengerecht arbeiten. Wie ergonomisch sind unseremobilen Geräte, Herr Dr. Schäfer?Wer im Auto, in der Bahn oder am Flugha-fen arbeitet, findet in der Regel keine opti-malen Arbeitsbedingungen. Da werdenLaptops auf Knien balanciert und es wirdunter schlechten Lichtverhältnissen mitun ergonomischen Geräten gearbeitet.Das hat jeder schon gesehen oder selbstso gemacht.

Welche Folgen kann das haben?Schulter- und Nackenprobleme oder eineschmerzende Halswirbelsäule. Auch trä-nende, brennende Augen sind nicht sel-ten, besonders wenn man längere Zeit an-gestrengt auf einen spiegelnden Bild-schirm schaut.

Wie ist das zu vermeiden?Wer Reisezeit als Arbeitszeit nutzt, dersollte als Erstes nach einem geeigneten

Arbeitsplatz Ausschau halten. So emp-fiehlt es sich, einen Sitzplatz mit Tisch imZug zu reservieren oder im Flughafen eineLounge aufzusuchen, wo sich ein Laptopvernünftig platzieren lässt.

Ein guter Rat, der sich nicht immer ver-wirklichen lässt ... Insbesondere für Außendienstmitarbeiterlässt sich mobile Bildschirmarbeit nichtvermeiden, auch wenn die Bedingungennicht optimal sind. Gerade deshalb soll-ten sie sich überlegen, welche Arbeiten –zum Beispiel das Schreiben von Berichtenund längeren E-Mails – sich mit an denSchreibtisch nehmen lassen. Denn grund-sätzlich lässt sich sagen, dass die Arbeitmit Notebook, Handy und Co. nur diezweitbeste Lösung ist. Sie ersetzt nichtdie konzentrierte Arbeit am gut ausgestat-teten ergonomischen Büroarbeitsplatz.

Wenn die Arbeit am Laptop unvermeidbarist: Wann muss Schluss sein?Die Arbeit sollte so kurz wie möglich undso lange wie nötig dauern. Bei aller Mobi-lität sollten wir unsere eigene dynamischeSeite nicht vergessen: Der Mensch istnicht fürs Dauersitzen gemacht. Auch beider Arbeit unterwegs sollten Pausen ein-gelegt werden. Einmal aufstehen, ein paarSchritte gehen, die Augen entspannen –dann kann man sich auch wieder besserauf die Arbeit konzentrieren.

Im Büro gilt die Bildschirmarbeitsverord-nung. Sind die Regeln auf das Arbeitenmit Laptops und Handys übertragbar?Als die Verordnung Mitte der 90er Jahreerlassen wurde, war das Arbeiten an einem festen Arbeitsplatz im Büro die Regel. Die Verfasser hatten Schreibtische,Bürostühle und PC im Fokus. Sie legten

Richtwerte fest, die sich nur bedingt aufdie heutige mobile IT-gestützte Arbeit an-wenden lassen. Allerdings enthält die Ver-ordnung Forderungen, die auch für die Ar-beit fern des Büros sinnvoll und notwen-dig sind – zum Beispiel die Forderungnach reflexions- und blendungsfreienBildschirmen und ergonomischen Tasta-turen. Es ist in jedem Fall empfehlens-

Mobile Endgeräte

Die zweitbeste LösungLaptop, Tablet-PC und Smartphone sind ständige Begleiter aufdienstlichen Reisen. Doch spiegelnde Bildschirme, winzige Tastaturen und Balanceübungen mit dem Laptop auf den Knienmachen das Arbeiten schwer.

Mobile Arbeit ersetztnicht konzentrierte

Tätigkeit am ergonomischen

Arbeitsplatz.

Der Sicherheitsreport sprach mit Dr. Peter Schäfer, Experte für Infor -mationstechnik bei der VBG, über Ergonomie beim mobilen Arbeiten.

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Sicher & gesund

13Sicherheitsreport 1 | 2012

wert, die Verordnung so weit wie möglichauch bei der mobilen IT-gestützten Arbeitumzusetzen. Unabhängig von der Bild-schirmarbeitsverordnung gelten ansons-ten natürlich auch grundsätzliche Vor-schriften wie das Arbeitsschutzgesetz. (rg)

Info� „Mobil arbeiten mit Notebook & Co.“www.vbg.de, Suchwort: „Mobil arbeiten“

� BGI 650 „Bildschirm- und Büro arbeits -plätze – Leitfaden für die Gestaltung“www.vbg.de, Suchwort: „BGI 650“

� BGI 5018 „Gesundheit im Büro – Fragen und Antworten“ www.vbg.de,Suchwort: „BGI 5018“

Keine ergonomische Dauerlösung:immer kleinere Pocket-PC

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Checkliste �

Tipps für Anschaffung und Einsatz mobiler Geräte

Notebook1 Art und Ausstattung von Notebooks (Prozessorgeschwindig-

keit, Bildschirmgröße, -auflösung, Festplattenkapazität usw.)sollten sich an den zu bearbeitenden Aufgaben orientieren.

2 Das Notebook sollte über ein GS-Zeichen verfügen und nichtmehr als drei Kilo wiegen.

3 Der Bildschirm darf nicht spiegeln und er sollte eine Anzeigemit großer Helligkeit haben. Es empfiehlt sich, beim Kauf desGeräts ins Freie zu gehen und zu testen, ob Informationen aufdem Bildschirm noch gut erkennbar sind.

4 Die Entfernung zwischen Bildschirm und Auge sollte circa 50 bis 60 cm betragen. Als Zeichenhöhe von Großbuchsta-ben werden mindestens 3,2 mm empfohlen.

5 Die Tastatur sollte über helle Tasten mit dunkler Beschriftungverfügen. Sie ist auch bei schlechten Lichtverhältnissen nochgut lesbar.

6 Wer viel mit Touchpad oder Trackpoint arbeitet, sollte dieAnschaffung einer zusätzlichen Maus – am besten ergono-misch geformt und der Handgröße angepasst – in Erwägungziehen. Voraussetzung hierfür ist allerdings eine geeigneteArbeitsfläche wie ein Tisch (auch für die Auflage des Unter-arms).

7 Das Notebook sollte nicht auf den Knien des Benutzers,sondern auf einer geeigneten Fläche stehen.

Subnotebook und Pocket-PCKleine Geräte wie Netbook, Tablet-PC oder Smartphone sind zwarleicht und gut zu verstauen, aber wegen der kleinen Bildschirm-anzeige und Tastatur für länger andauernde Bürotätigkeiten nichtgeeignet. Für eine umfangreichere Bearbeitung sollten Daten aufein Notebook oder den PC übertragen werden.Pocket-PC eignen sich vorwiegend zum Verwalten von Terminen,Adressen und gegebenenfalls kurzen Notizen sowie zum Anzei-gen und Nachschlagen von Informationen.

InfoDie Tipps wurden dem Faltblatt „Mobil arbeiten mit Notebook & Co.“ entnommen. Es enthält ausführlichere Informationen und steht unter www.vbg.de, Suchwort: „Mobil arbeiten“ zumDownload bereit.

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Sicher & gesund

Versicherungsschutz

Mit Rückendeckung ins AuslandUnternehmen, die Mitarbeiter ins Ausland entsenden, sollten diese gut auf das „Neuland“, das sie betreten, vorbereiten. Gut zu wissen, dass sie dort in der Regel unter dem Schutz dergesetzlichen Unfallversicherung stehen.

� Einen Staudamm in Indien aufbauen,eine Reportage über Unruhen im Gaza-Streifen drehen, Verhandlungen mit Be-schäftigten im Tochterunternehmen inLissabon führen – in Zeiten der Globali-sierung gibt es viele Gründe, Mitarbeiterzu entsenden. Doch egal warum der Aus-landsaufenthalt erforderlich ist und ob er zwei Tage oder drei Jahre dauert, Pla-nung und Vorbereitung müssen stimmen.Dann stehen auch die Chancen gut, dassdie Mitarbeiter gesund zurückkehren.

Aber was ist, wenn trotzdem etwaspassiert? Erleidet ein Beschäftigter imAusland einen Arbeitsunfall, erkrankt aneiner Berufskrankheit, verunglückt aufder Hin- oder Rückreise oder auf dem Wegzur Arbeit, ist er grundsätzlich durch diedeutsche gesetzliche Unfallversicherungabgesichert. Vorausgesetzt, der beruflichbedingte Auslandsaufenthalt ist für denBeschäftigten von vornherein zeitlich be-fristet, das inländische Beschäftigungs-verhältnis wird während der Entsendungnicht unterbrochen und er unterliegt wei-terhin den Weisungen seines Arbeitge-bers und wird von ihm bezahlt.

Zeitliche Begrenzungen für den ge-setzlichen Unfallversicherungsschutz gibtes aufgrund überstaatlicher Regelungenbei Entsendungen in EU-Staaten – in derRegel bis 24 Monate. In den Staaten Island, Liechtenstein, Norwegen und derSchweiz ist der Entsendezeitraumgrundsätzlich auf zwölf Monate be-grenzt. Auch darf der entsandteBeschäftigte keinen anderenBeschäftigten, bei dem dieEntsendezeit ausläuft,ablösen.

In anderenStaa ten geltenbesondere

Abkommen über soziale Sicherheit, wel-che die gesetzliche Unfallversicherungeinbeziehen. Dazu gehören zum BeispielIsrael, Marokko, die Türkei und Tunesien.Die Entsendezeiträume liegen hier zwi-schen zwölf und 36 Monaten.

Grenzen des Schutzes

Der gesetzliche Unfallversicherungs-schutz endet, wenn aus der begrenztenTätigkeit ein unbefristetes Arbeitsver -hältnis im Ausland werden sollte. Und erbesteht von vornherein nicht für Mita r -beiter, die speziell für die Auslandstätig-keit eingestellt werden. Um diese Lückezu schlie ßen, können Unternehmen für die se Beschäftigten eine spezielle Aus -lands unfallversicherung bei der VBG ab-schließen.

Der Unternehmer muss dafür Sorgetragen, dass im Falle eines Falles die not-wendige Erste Hilfe und eine schnelleärztliche Versorgung gewährleistet sind.Ferner ist die VBG so schnell wiemöglich zu informieren. Eine Unfallmeldung ist auch online möglich.

Darüber hinaus hilft die VBG-Notfall-Hot-line Versicherten rund um die Uhr bei Unfällen im Ausland.

Zusätzlicher Schutz für private Aktivitäten

Keine Ansprüche gegenüber der ge-setzlichen Unfallversicherung bestehenbei Unfällen, die sich in der Freizeit desEntsendeten ereignen. Zum Beispielbeim Einkaufen, Tauchen oder beimSightseeing. Damit der Versicherungs-schutz greift, muss ein erkennbarer Zu-sammenhang zur betrieblichen Tätigkeitbestehen. Unternehmer sollten ihren imAusland tätigen Mitarbeitern – beson-ders bei längeren oder regelmäßigenAus landsaufenthalten – raten, sich überMöglichkeiten einer zusätzlichen privatenAuslandsversicherung für Krankheitund/oder Unfall zu informieren. Dies giltauch für die mitreisendeFamilie,

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Sicher & gesund

die in der Regel nicht unter dem Schutzder gesetzlichen Unfallversicherungsteht.

Versichert im Katastrophenfall

Und was ist bei Entsendung in Katas -trophen- oder Krisengebiete zu beach-ten? Der Auslandsaufenthalt kann undsollte – auch mit Unterstützung der VBG –gut vorbereitet werden. Doch auch im ver-meintlich sicheren Ausland können Katas -trophen eintreten. Im März jährt sich dieErdbeben- und Nuklearkatastrophe vonFukushima. Sofern auch Mitarbeiter deut-scher Firmen dadurch verletzt wurden,standen diese unter dem Schutz der gesetzlichen Unfallversicherung. Ganzgleich, ob der Schaden während der Ar-beit oder im Rahmen des berufsbeding-ten Aufenthaltes eingetreten ist. DieserGrundsatz gilt weiter. (rg)

Bei Arbeitsunfällen im Ausland benötigen VBG-Versicherte manchmal Unterstützung, um die erforder-

lichen medizinischen Behandlungen zu erhalten.

Deshalb hat die VBG unter der Rufnummer +49 (0) 89 / 7676-2900 eineHotline eingerichtet, die rund um die Uhr erreichbar ist. Hier hilft ein Team von Ärzten und Rettungssanitätern, in Notfällen eine schnelle und geeignete medizi -nische Versorgung zu organisieren.

� TippDie als Download vorliegende Info-Karte lässt sich ausdrucken und eignet sich als Ergänzung der eigenen Reiseunterlagen. www.vbg.de, Suchwort:„VBG-Notfall-Hotline“

� Das „Merkblatt Gesetzliche Unfall -versicherung bei Entsendung ins Aus-land“ informiert über versicherungs-rechtliche Fragen. Download unter:www.dguv.de, Suchwort: „DeutscheVerbindungsstelle“

� Checkliste für Unternehmen: Einsatzim Ausland,www.vbg.de,Suchwort: „Einsatz im Ausland“

� Weitere Informationen unterwww.vbg.de, Suchwörter: „Versiche-rungsschutz“ und „Auslandsunfallver -sicherung“

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VBG-Notfall-Hotline bei Arbeitsunfällen im Ausland

Info� Über alle Aspekte der Auslandsentsen-dung informiert ausführlich und unter-haltsam das VBG-Gesundheitsmaga-zin Folge 3 „Arbeiten im Ausland“. Es ist auf DVD erhältlich oder unterwww.vbg.de, Suchwort: „Arbeiten imAusland“ zu sehen.

� Informationen zu Abkommen mit ein-zelnen Staaten liefert die DeutscheVerbindungsstelle Krankenversiche-rung Ausland unter www.dvka.de.

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Mensch & Arbeit

16 1 | 2012 Sicherheitsreport

Betriebliches Ideenmanagement

Ideen zum Fliegen bringenInnovationen fallen manchmal vom Himmel. Unternehmer, diedarauf nicht warten wollen, nutzen das Potenzial ihrer Beschäf-tigten mithilfe eines betrieblichen Ideenmanagements. Sicher-heit und Gesundheit können dabei eine tragende Rolle spielen.

� Jeder Unternehmer hätte sie gerne,aber die richtig dicken Fische sind selten.Und vielleicht auch gar nicht so wichtig,wie Kerstin Specht erklärt. „Große Ideenbringen einen direkten Wettbewerbsvor-teil, werden aber auch schnell von derKonkurrenz übernommen“, erklärt die Ko-ordinatorin des Ideenmanagements derVBG. „Kleine Verbesserungen hingegenwerden nicht so leicht abgekupfert. Hatein Unternehmen viele davon, zeichnetes sich durch eine innovative Kultur ausund ist langfristig erfolgreich.“

Wertschätzung steht deshalb anoberster Stelle, wenn es um das Manage-ment von Ideen geht. Denn jede Idee, sei

sie auch noch so „klein“, zeugt von Enga-gement und hat eine genaue Betrachtungverdient. Bei der Beurteilung kommt eszum einen auf die Umsetzbarkeit, zum an-deren auf die Einstufung aus unternehme-rischer Sicht an. Entscheidend ist in je-dem Fall die Rolle der Führungskräfte. Sieprüfen die Ideen unter fachlichen Ge-sichtspunkten. Stehen Einsparungen vonmehr als 1000 Euro in Aussicht, unter-stützt das Team der „Ideenkoordination“beim Einschätzen des Nutzens und stelltdie Idee einer Kommission vor. Fernerwerden alle Ideen geprüft, ob auch andere Bereiche von dem Nutzen profi -tieren können.

Spielregeln festlegen

Weitere Tipps: Für das Ideenmanage-ment sollte eine Datenbank genutzt wer-den, die zum einen für ein klares Prozede-re und zum anderen für Transparenzsorgt. Anonymität ist beim Einreichen vonIdeen nach Möglichkeit zu vermeiden.Denn wer eine Idee mit seinem Namenverknüpft, steht auch für die Inhalte ein.Nutzt man ein professionelles IT-Werk-zeug für das Ideenmanagement. Die Um-stellung von Papier auf EDV und die Ein-führung eines modernen Management-systems für Ideen hat sich gelohnt, be-richtet Specht: „Im Vergleich zu früherenJahren hat sich die Zahl der eingereichtenIdeen mehr als verdreifacht.“

Neben organisatorischen Fragen istdie Grundhaltung wichtig, die das Ma-nagement gegenüber den eingereichtenIdeen einnimmt. Einfach ist das bei offen-sichtlich guten Ideen. Alle sind Gewinner:Der Einreicher bekommt Anerkennung –und, wo dies Teil des Ideenmanagementsist, eine Prämie. Die Vorgesetzten könnensich über die guten Mitarbeiter und Mitar-beiterinnen freuen und das gesamte Un-ternehmen profitiert von der erzieltenVerbesserung. Ein Tipp von Specht zu gu-ten Vorschlägen, die sich Führungskräfteaber einfach schon eher gewünscht hät-ten: Bitte keinen Tadel deswegen aus-sprechen, ansonsten bringt der Mitarbei-ter oder die Mitarbeiterin die nächsteIdee gar nicht erst auf den Weg.

Wertschätzung trotz Ablehnung

Doch was, wenn der Vorschlag abge-lehnt werden muss? Grundsätzlich gilt:Wer achtlos mit Ideen umgeht, demoti-viert seine Beschäftigten. Deshalb mussdas Ideenmanagement so angelegt sein,dass jeder Idee ausreichend Zeit und damit Wertschätzung entgegengebrachtwerden kann. „Wo das organisatorischnicht zu leisten ist, sollten Ideen der Be-schäftigten nicht systematisch eingefor-dert werden“, empfiehlt Specht aus ihrerErfahrung.

Eine gute Idee: Thomas Edisons Glühbirne wurde 1880 patentiert.

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Mensch & Arbeit

17Sicherheitsreport 1 | 2012

Eine Ablehnung bedarf einer guten Be-gründung – darauf hat der Einreicher, dermit seinem Vorschlag etwas von sichpreisgegeben hat, Anspruch.

Anlässe für eine Ablehnungkönnen sein:

� Die Idee ist gut, kann aber aus organi-satorischen/personellen/finanziel-len/strategischen Gründen nicht odernicht jetzt verwirklicht werden.

� Das Problem, auf dessen Lösung dieIdee abzielt, ist bereits gelöst. (Hierkann die Idee ein wichtiger Hinweis auforganisatorische/kommunikativeMängel sein: Die Lösung war nicht odernicht unternehmensweit bekannt.)

� Die Idee ist bereits bekannt. (Mehreregleiche Vorschläge zeigen: Mit derLösung wird an der richtigen Stellegearbeitet.)

� Das Problem kann mithilfe der Ideenicht gelöst werden. (Die Idee kannaber auf ein bisher nicht bekanntesProblem aufmerksam gemacht haben,für das nun gemeinsam eine Lösunggesucht wird.)

Manchmal mag es schwer sein, die erfor-derliche Wertschätzung für Ideen aufzu-

bringen, die schon auf den ersten Blicknicht umzusetzen sind. Doch Spechtzeigt sich überzeugt: „Es gibt keineschlechten Ideen. Auch wenn sie ausSicht der Entscheider so erscheinen mö-gen, müssen sie die Motivation und denWissensstand berücksichtigen.“ Ihr Fazit:Wird eine Idee als Anlass für ein konstruk-

Nachgefragt: Wie können Unternehmen Ideen für Sicherheit und Gesundheit generieren, Frau Specht?

� „Indem sie Ideen aktiv einfor-dern oder sogar abholen. Beivielen, vor allem den großenUnternehmen, ist das Managenvon Ideen für den Arbeitsschutzfester Bestandteil der Unterneh-menskultur. Prinzipiell kann je-des Unternehmen – unabhän-gig von der Größe und Branche– durch Aktionen solche Akzen-te setzen. Egal ob die Beschäf-tigten eher über Aushänge, E-Mails oder Intranet zu erreichensind: Eine Aktion für sichereund gesunde Arbeitsplätze kann die Aufmerksamkeit aufdieses Thema lenken. Direkt gefragt, fällt vielen Mitarbei-tern etwas dazu ein. Unterstützend können gezielte Fragenwirken, die vor Ort abgearbeitet werden. Wo das Ideenma-nagement prämiengestützt ist, können besondere Zahlun-

gen oder zusätzliche Preise ausgelobt werden, die am bes-ten mit der Thematik verbunden sind, wie PersönlicheSchutzausrüstungen, ein Besuch im Spa oder ein Seminarzur persönlichen Weiterentwicklung. Eine schöne Perspek-tive, die auch der Motivation dienen kann, ist der Arbeits-schutzpreis der VBG, bei dem gute Ideen noch einmal zu-sätzlich eingereicht und prämiert werden können.“

Ideen für den Arbeitsschutz zeichnet auch die VBG aus. DerVBG-Arbeitsschutzpreis bringt attraktive Prämien und öf-fentliche Aufmerksamkeit für die Ideen von Unternehmen(www.vbg.de).

Info� Deutsches Institut für Ideen- und Innovationsmanage-ment GmbH www.zentrum-ideenmanagement.de

� Effizienz- und IdeenmanagerAkademie GmbHwww.ideenmanagerakademie.de

tives Gespräch mit dem Mitarbeiter ge-nutzt, hat sie auf jeden Fall schon einmaleine positive Wirkung entfaltet – auchwenn sie formal abgelehnt wird. Und fürdie guten Ideen gilt: Entscheidend ist,was man daraus macht. Ein gutes Ideen-management bringt sie zum Fliegen. (mir)

VBG-Expertin KerstinSpecht leitet das Ideen -management bei der VBG.

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Branchenforum

Veranstaltungstechnik

Fachmesse Prolight + SoundDie Fachmesse für Veranstaltungstechnik „Prolight + Sound“findet vom 21. bis 24. März in Frankfurt/Main statt. Die VBGwird dort mit der Rigging-Kampagne „Lock it!“ vertreten sein.Außerdem wird sie auf der Messe über die aktualisierte BGI810-3 „Las ten über Personen“ in formieren. (rg)

Info www.vbg.de/rigging

Dresdner Forum Employability

Führen in „modernen Zeiten“Den Zusammenhang zwischen gesunder Führung und Füh -rungsverantwortung diskutierten im Herbst letzten Jahresmehr als 160 Teilnehmer aus dem Bereich Personalwesenbeim 4. Dresdner Forum Employability. Das Thema Führen in„modernen Zeiten“ wurde interdisziplinär beleuchtet: NebenBeiträgen zum Stand der arbeitspsychologischen Forschungführten arbeitsmedizinische und juristische Aspekte zu regenDiskussionen. Erkenntnisse aus Studien zur Altersdiskriminie-rung am Arbeitsplatz und eine Darstellung des gesetzlichenVerantwortungsrahmens von Führungskräften schärften denBlick für das (rechts-)sichere Handeln bei der Führungsaufga-be „Arbeits- und Gesundheitsschutz“. Im Zentrum der Diskus-sion stand die Frage, ob gängige Stressbewältigungskonzeptenoch zeitgemäß sind und wie die hohen Anforderungen angesunde Führung von Führungskräften noch erbracht werdenkönnen. Es wurden Möglichkeiten dargestellt, wie gesundeFührung zur dauerhaften Erhaltung der Motivations- und Leis-tungsfähigkeit von Beschäftigten beitragen kann. Die Erfah-

rungen von Dr. Sigmund Jähn, dem ersten Deutschen im All,waren ein weiterer Höhepunkt der Veranstaltung. Jähn berich-tete von seinem „Arbeitsalltag“ als Kosmonaut und darüber,warum ihm angesichts von drohenden Gefahren und techni-schen Herausforderungen das Thema Burnout erst gar nicht inden Sinn gekommen ist. Zum Abschluss der Veranstaltungenregten Thesen zu Möglichkeiten geteilter Führung noch einmalzu einem intensiven Meinungs- und Gedankenaustausch an.Die Auswertung der Feedback-Bögen ergab, dass alle Teilneh-mer eine Fortsetzung des Forums Employability wünschen. (rg)

InfoDer Tagungsband sowie die Vorträge, die auf der Fachtagunggehalten wurden, können unter www.vbg.de, Suchwort:Dresdner Forum Employability, heruntergeladen werden.

Zeitarbeit

Branchentreff diskutiert neue Wege Unternehmer und Unternehmerinnen der Zeitarbeit lädt dieVBG am 15. März 2012 zum Branchentreff Zeitarbeit in denLandschaftspark Duisburg-Nord ein. Unter dem Motto „Erfolg-reich in die Zukunft mit gesunden Beschäftigten“ informierenund diskutieren Branchenexperten über neue Wege im Arbeits-schutz. Themen werden interessante Konzepte zur Risikobe-wertung, die Burnout-Prophylaxe und erste Ergebnisse desPilotprojekts „Prämienverfahren“ sein. (as)

18 1 | 2012 Sicherheitsreport

Unfallchirurgie

Zwölftes Thüringer VBG-Forum

Bereits zum zwölften Mal findet am 16. und 17. März 2012 dasThüringer VBG Forum in der VBG-Bezirksverwaltung Erfurt statt.Es ist aus dem Frühjahrs-Veranstaltungskalender der Unfall -chirurgen und Orthopäden nicht mehr wegzudenken. Im Fokusstehen diesmal Verletzungen der großen Gelenke der unterenExtremität sowie Handverletzungen. Als Referenten werden alleärztlichen Direktoren der neun BG-Unfallkliniken sowie nahezuder gesamte Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Hand -chirurgie erwartet. Die wissenschaftliche Leitung der Veranstal-tung hat der amtierende Präsident der Deutschen Gesellschaftfür Unfallchirurgie, Prof. Dr. med. Christoph Josten. (rg)

Dr. Sigmund Jähn – erster Deutscher im All – berichtetevon den Herausforderungen

seiner Tätigkeit als Kosmonaut.

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Branchenforum

Am 19. Juni findet zum zweiten Mal das BranchenforumÖPNV/Bahnen in Hamburg statt. Die Veranstaltung richtet sichan Führungskräfte, Betriebs- und Personalräte, Fachkräfte fürArbeitssicherheit, Betriebsärzte und weitere Akteure des Ar -beitsschutzes. Sie können sich über Maßnahmen zur Gesund-heitsförderung im Fahrdienst sowie zur Suchtprävention infor-mieren. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen Vorträge zu folgendenThemenbereichen:

� Gesundheitsförderung im Fahrdienst� Prev@Work: Programm zur Suchtprävention im

Ausbildungsbereich � „Neuro-Enhancement“: Wie wirkt sich die Einnahme

psychoaktiver Substanzen zur Steigerung der kognitivenLeistungsfähigkeit aus?

Neben Fachvorträgen bietet dasBranchenforum eine über regionalePlattform für den Informationsaus-tausch.Die Teilnahme am Forum ist kosten-frei. (rg)

InfoJoachim Grodt, Tel.: 040 23656-132E-Mail: [email protected]/forum.oepnv-bahnen

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Branchenforum ÖPNV/Bahnen

Gesundheitsförderung im Fahrdienst und Suchtprävention

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Branchenforum

20 1 | 2012 Sicherheitsreport

Kassensicherung

Schutz vor Raubüberfällen und deren FolgenWo mit Bargeld umgegangen wird, droht die Gefahr eines Überfalls.Ansätze, um Überfälle in Banken und Sparkassen zu vermeiden,vermitteln die neuen VBG-Seminare zur Kassensicherung.

� Um die Anreize zu Überfällen auf Ban-ken nachhaltig zu verringern, sind dierichtigen Konzepte und Systeme zur Kas-sensicherung von elementarer Bedeu-tung. Das angemessene Konzept fur dieeigene Geschäftsstelle zu finden, ist einekomplexe Aufgabe. Es gilt nicht nur, denStand der Technik zu kennen, sondernauch den Personaleinsatz und das Kas-sensicherungskonzept aufeinander ab-zustimmen sowie die unternehmeri-schen Zielsetzungen zu berucksichtigen.Die Planung und Einrichtung wie auchdie Beurteilung bestehender Systeme er-

fordert daher umfangreiche Fach- undMethodenkompetenzen.

Bei der Entwicklung dieser Kompeten-zen werden die Teilnehmer durch dieKassensicherungsexperten der VBG inzwei aufeinander aufbauenden Semina-ren unterstutzt.

Seminarangebote der VBG

Das erste Seminar: „Grundlagenkon-zepte fur eine sichere Bank“ (BKGKG)dient der Entwicklung grundlegenderFach- und Methodenkompetenz zu den

verschiedenen Kassensicherungskon-zepten. Auf dieser Basis kann der Semi-narteilnehmer wirtschaftliche Entschei-dungen in punkto Sicherheit fur Beschäf-tigte und Kreditinstitut treffen.

Im zweiten Seminar: „Sichere Bankenplanen und einrichten“ (BKPEG) vertie-fen die Teilnehmer die im Grundlagense-minar erlangte Kompetenz. Die Teilneh-mer sind anschließend in der Lage, dieEinrichtung so zu planen, dass sie denSicherheitsanforderungen und den un-ternehmerischen Zielsetzungen ent-spricht. Sie können rechts- und pla-nungssicherer handeln.

Zielgruppen fur die Seminare sindFuhrungskräfte und Beauftragte des Un-ternehmens aus Kreditinstituten (z.B. Or-ga-Leiter oder Innenrevisoren), Betriebs-und Personalräte, Fachkräfte fur Arbeits-sicherheit sowie Architekten und Einrich-tungsplaner, die fur Banken tätig sind.Hinweis: Das Seminar „Sichere Bankenplanen und einrichten“ ersetzt ab 2012das Seminar „Beurteilung der Arbeitsbe-dingungen und Einrichtungsplanung“.Das Seminar „Beurteilung der Arbeitsbe-dingungen: gewusst wie – Chancen er-kennen!“ ergänzt das Angebot. (pa)

VBG-Seminare Kassensicherung

� Grundlagenkonzepte für eine sichere BankStorkau 24.–26.9., Dresden 04.–06.07., Lautrach 05.–07.11., Gevelinghausen 05.–07.09., Untermerzbach 09.–11.05.

� Sichere Banken planen und einrichtenStorkau 05.–07.03., Dresden 17.–19.10., Untermerzbach 09.–11.07.

Anmeldung und weitere Informationen unter www.vbg.de/seminare oder telefonisch über die VBG-Bezirksverwaltungen – siehe S. 2 und 3

Die Grafik zeigt eine von vielen möglichenFormen der Kassensicherung – einedurchschusshemmend gestaltete Kassemit biometrischer Zugangsschleuse.

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21Sicherheitsreport 1 | 2012

� Kirchengemeinden stehen in Fragendes Arbeitsschutzes vor besonderen He-rausforderungen. Die Organisationsein-heiten sind häufig klein, die Strukturenunterscheiden sich erheblich von durch-schnittlichen Unternehmen. Oft stehenwenigen regulären Beschäftigten zahlrei-che ehrenamtliche Helfer zur Seite. Dieanspruchsvollen Aufgaben des Arbeits-schutzes zu stemmen, erfordert dahergroße Anstrengungen. Die Diözesen derkatholischen Kirche haben diese Heraus-forderung in Form einer Selbstverpflich-tung zum Arbeitsschutz angenommen.Sie unterstützen die Kirchengemeindenberatend und befreien sie von adminis-trativen Aufgaben. Neben der Hilfe in dersicherheitstechnischen Betreuung ha-ben neue personelle Strukturen die Or-ganisation des Arbeitsschutzes vor Ortverbessert.

Diözesen und VBG arbeitenzusammen

Möglich geworden ist diese Neuaus-richtung in Zusammenarbeit mit der VBG.Zu Beginn war Überzeugungsarbeit ge-

fragt – gab es doch die Sorge, durch einestärkere Zentralisierung in Arbeitsschutz-fragen auch einen Teil Selbstständigkeitaufzugeben. Die Notwendigkeit, zur Si-cherheit der Menschen in den Gemein-den an einem Strang zu ziehen, über-zeugte die Verantwortlichen jedoch. Folg-lich unterstützt die VBG die katholischeKirche durch ihre Beratung. In allen Be-zirksverwaltungen wurde eine für dieseBelange zuständige Stelle eingerichtet.Dabei kooperiert die VBG mit anderen Be-rufsgenossenschaften, die im kirchlichenBereich aktiv sind: der Berufsgenossen-schaft für Gesundheitsdienst und Wohl-fahrtspflege (BGW) sowie der Gartenbau-Berufsgenossenschaft. Über Qualifizie-rungsmaßnahmen wird die Arbeits-schutzkompetenz in den Diözesen ge-stärkt. Regelmäßig treffen sich kirchlicheFührungskräfte mit Vertretern der Berufs-genossenschaft, um die weitere Umset-zung des Arbeitsschutzes in den Gemein-den zu diskutieren. So fand im Oktober2011 das zweite kirchliche Symposiumzum Arbeitsschutz in Dresden statt.

Internetpräsenz und Arbeitsschutzmobil

Der Verband der Diözesen Deutsch-lands engagiert sich, die Gemeinden fürArbeitssicherheit und Gesundheitsschutzzu sensibilisieren. So wurde zu diesenThemen eine Internetpräsenz mit wichti-gen Informationen eingerichtet. Das Ar -beits schutzmobil steht Gemeinden ab2012 für Veranstaltungen zur Verfügung.Insgesamt zeigt die „Selbstverpflichtungim Arbeitsschutz“, wie auch kleinere Insti-tutionen und Unternehmen zusammen mitihren Verbänden und den Berufsgenossen-schaften die Sicherheit und Gesundheit ih-rer Mitarbeiter fördern können. (as)

Info� www.arbeitsschutz-kath-kirche.de� BGI 5094 „Freude am Gestalten –Leitfaden für Kirchenvorstände zumvorausschauenden und sicherenHandeln“ www.vbg.de, Suchwort:„Kirchenvorstand“

� Arbeiten in der Kirche –Mit Sicherheitgesund bleiben (Lernsoftware auf CD-ROM) www.vbg.de, Suchwort: „Kirche“

Katholische Kirche unterstützt Gemeinden

Gemeinsam stark im ArbeitsschutzDie katholische Kirche entlastet ihre Gemeinden bei den vielfältigen Aufgaben desArbeitsschutzes. Dies haben die Diözesen in Form einer Selbstverpflichtung bekräftigt.

Vertreter der katholischen Kirche machen Gemeinden inSachen Arbeits-schutz mobil.

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22 1 | 2012 Sicherheitsreport

1 Wie ist der Begriff „Betrieb“ in derneuen Vorschrift definiert?

Als Betrieb gilt eine geschlossene Ein-heit, die in verschiedenen Aspekten un-abhängig ist. Kriterien dafür sind eine ei-genständige Leitung in personellen undsozialen Angelegenheiten, eine eigen-ständige Logistik und ein eigenständigerAufgabenbereich. Auch die räumlicheEntfernung zu einem möglicherweise be-stehenden Hauptbetrieb spricht für dieUnabhängigkeit eines Betriebes.

2 Wie wird ein Betrieb eingruppiert?Ein Betrieb wird eindeutig nur einer Be-treuungsgruppe zugeordnet, die seinemBetriebszweck entspricht. Die Eingruppie -rung erfolgt also nicht nach Tätigkeiten.

Sie geschieht anhand des Wirtschafts-zweig-Schlüssels. Beim Zusammenschlussin einem Konzern sind verschiedene Be-treuungsgruppen für die jeweiligen Be-triebe möglich. Sollten Unklarheiten be-stehen, hilft die VBG bei der korrektenEinordnung.

3 Welcher Betreuungsgruppe gehö-ren Ausbildungswerkstätten an?

Ausbildungswerkstätten gehören entspre -chend ihrem Wirtschaftszweig-Schlüssel(85.5) der Betreuungsgruppe III an.

4 Gilt für die Aufteilung der Betreu-ung zwischen Betriebsarzt undFachkraft für Arbeitssicherheitauch in der betriebsspezifischenBetreuung eine Mindestquote?

Eine Mindestquote gibt es nur bei derGrundbetreuung. Die Aufteilung in derbetriebsspezifischen Betreuung richtetsich nach dem Bedarf und wird entspre-chend vereinbart.

5 Müssen nach der neuen Vorschrift 2bestehende Verträge mit externenDienstleistern geändert werden?

Ja, die neuen Rahmenbedingungen erfor-dern eine Anpassung der Verträge.

6 Wie werden Teilzeit- und Saisonkräf -te in der Betreuung berücksichtigt?

Bei der Wahl des Betreuungsmodells wer-den Teilzeit- und Saisonbeschäftigte an-teilig angerechnet. Zu berücksichtigensind sie ebenfalls in der Berechnung derGrundbetreuung: Für Teilzeitbeschäftigte

DGUV Vorschrift 2

10 Fragen, 10 AntwortenDie Unfallverhütungsvorschrift „Betriebsärzte und Fachkräfte für Arbeitssicherheit“,besser bekannt als DGUV Vorschrift 2, hat die Eigenverantwortung der Unternehmenim Bereich des Arbeitsschutzes gestärkt. Die neuen Freiheiten führen vielerorts auchzu neuen Fragen. Die zehn häufigsten davon beantwortet die VBG.

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Die DGUV Vorschrift 2 fordert alle am Arbeits-schutz Beteiligten zur Kooperation auf.

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mit einer regelmäßigen wöchentlichenArbeitszeit von nicht mehr als 20 Stun -den gilt ein Wert von 0,5. Mit mehr als 30 Arbeitsstunden wöchentlich wird derWert 0,75 angesetzt. Saisonkräfte wer-den über die durchschnittliche Beschäf-tigtenzahl pro Jahr anteilig berücksich-tigt.

7 Sind Teilnehmer in Bildungs -einrichtungen bei der Einsatzzeitzu berücksichtigen?

Teilnehmer, die Beschäftigte in Bildungs-einrichtungen sind, zum Beispiel Auszu-bildende mit Arbeitsvertrag mit der Bil-dungseinrichtung, werden bei der Grund-und der betriebsspezifischen Betreuungberücksichtigt. Für Auszubildende ohneArbeitsvertrag gilt dies zumindest bei derbetriebsspezifischen Betreuung.

8 Können Arbeitsschutzexperten ausanderen EU-Staaten als Fachkraftfür Arbeitssicherheit in Deutsch-land bestellt werden?

Das ist davon abhängig, ob sie einegleichwertige Qualifikation vorweisenkönnen. Im Einzelfall muss dies durch diestaatliche Arbeitsschutzbehörde über-prüft werden, etwa durch das Gewerbe-aufsichtsamt.

9 Kann ein Unternehmer mit der Aus-bildung zur Fachkraft für Arbeitssi-cherheit sein Unternehmen selbstbetreuen?

Nach dem Arbeitssicherheitsgesetz (ASiG)hat ein Unternehmer nicht die Möglich-keit, sich selbst als Fachkraft für Arbeits-sicherheit oder als Betriebsarzt zu bestel-len. Dabei macht es keinen Unterschied,

ob er das Unternehmermodell oder dieRegelbetreuung wählt.

10 Was gilt für Unternehmen, die we-gen ihrer Beschäftigtenzahl amUnternehmermodell teilgenom-men haben und nun nicht mehrteilnehmen dürfen?

Diese Unternehmen müssen sich auf dieBedingungen der Regelbetreuung für Un-ternehmen mit mehr als zehn Beschäftig-ten umstellen. (as)

InfoUmfassende Informationen der VBG zur DGUV Vorschrift 2 im Internet:www.vbg.de/betriebsarzt-fasi

23Sicherheitsreport 1 | 2012

Diese Daten werden für die Meldung zur Sozialversicherung(DEÜV) be nötigt:

1. die Betriebsnummer der VBG: 15250094,2. als Mitgliedsnummer die 10-stellige VBG-Kunden nummer

(ohne Schrägstriche),3. das unfallversicherungspflichtige Entgelt je

Beschäftigten (bis 84.000 Euro),4. die Gefahrtarifstelle (4-stelliger Strukturschlüssel,

z.B. aus dem Veranlagungsbescheid oder dem Entgeltnachweisformular),

5. die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden pro Mitarbeiter (laut Aufzeichnung oder gewissenhafter Schätzung).

Bis zum 11. Februar 2012 müssen alle VBG-Mitgliedsunter-nehmen ihren Entgeltnachweis abgeben – entweder durchRücksendung des im November 2011 erhaltenen Entgeltnach -weisformulars oder unter www.vbg.de. Die Zugangsdaten kön -nen online unter www.vbg.de > Registrierung bestellt werden.

Der Entgeltnachweis stellt sicher, dass der Beitrag korrektberechnet wird. Ohne fristgerechte, vollständige Angaben istdie VBG verpflichtet, die Daten zu schätzen. Dadurch könntendie Beitragsforderungen unnötig hoch ausfallen. (rg)

Infowww.vbg.de, Suchwort: „Entgeltnachweis“ oder telefonisch: 040 5146-2940

Entgeltnachweis 2011

Stichtag: 11. FebruarNoch bis Ende 2013 muss jeder Arbeitgeber auf zwei Wegen die Daten für die Unfallversicherung abgeben: über die Meldung zur Sozialversicherung (DEÜV) und über einen Entgeltnachweis – schriftlich oder online – an die VBG.

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IST IHR UNTERNEHMEN FIT FÜR DEN ERFOLG?

Wird ein Mitarbeiter krank, gerät die Arbeit ins Stocken. Schnell entstehen hohe Kosten. Zu den häufigsten Gründen für Fehlzeiten zählen Muskel-Skelett-Beschwerden, z. B. Rückenschmerzen. Die Ursachen: zu wenig Bewegung, Fehlhaltungen, unzureichende Arbeitsmittel und Stress. Die Gesundheit der Mitarbeiter ist ein unterschätzter Wettbewerbsfaktor: Gezielte Prävention reduziert Fehlzeiten und erhöht die Motivation. Investieren Sie in die Gesundheit Ihrer Mitarbeiter und machen Sie Ihr Unternehmen fit für den Erfolg.

Oft genügen schon kleine Veränderungen. Wir helfen Ihnen dabei.

Weitere Informationen: www.fit-fuer-den-erfolg.de

Postvertriebsstu ck C 5325

VBG – 22281 HamburgPVSt, Deutsche Post AG, Entgelt bezahlt

Adressänderungen melden Sie bitte Ihrer Bezirksverwaltung.

zur VBG-Kampagne: