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AUSGABE 1/2017 • Handel & Handel 4.0 eCommerce Amazon vs. Alibaba • Intralogistik & Industrie 4.0 LogiMAT 2017 • Finanzmarkt Logistik Intralogistik, Handelslogistik • Transport & Logistik 4.0 Metro, Siemens, OEBB • Job & Karriere Risikomanagement, Reporting ABS. LOGISTIK express / 08Z037679 M / Markus Jaklitsch, Operngasse 17-21 A-1040 Wien S ie möchten Ihre Logistik optimieren? Finden Sie über LOGISTIK express Logistikpartner. BLICKPUNKT THEMEN 1/2017

Sie möchten Ihre Logistik optimieren? · aber nur ein gewisser Michael Jackson wieder. Ist sein Tod wichtiger als der der restlichen 152.499? Aus der Sicht eines

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AUSGABE 1/2017

• Handel & Handel 4.0 eCommerce Amazon vs. Alibaba

• Intralogistik & Industrie 4.0 LogiMAT 2017

• Finanzmarkt Logistik Intralogistik, Handelslogistik

• Transport & Logistik 4.0 Metro, Siemens, OEBB

• Job & Karriere Risikomanagement, Reporting

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Sie möchten Ihre Logistik optimieren?

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BLICKPUNKT THEMEN 1/2017

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INHALT / EDITORIAL / IMPRESSUM

Liebe Leserin, lieber Leser!

Smartes SEO Online sowie Cross Media Marketing und ein um-fangreiches Informationsange-

bot für unsere Leserschaft beflügeln unser internationales Webranking. Dank umfassendem Newsarchiv, 50.000 Beiträge seit 2006 und dem Such- und Übersetzungstool, kön-nen Sie nun Logistik-Partner bes-ser lokalisieren, um bei Bedarf Ihre Unternehmenslogistik zu optimieren.

Gemeinsam mit dem Institut des Interaktiven Handels und in Koope-ration mit DHL Paket (Austria) sowie Executive Management Advisors nehmen wir zum zweiten Mal auf dem eCommerce Logistik-Day am 28. September 2017 in Wien die Logistikprozesse unter die Lupe. Sichern Sie sich Ihren Informations-vorsprung und holen Sie sich früh- zeitig Ihren Frühbucher-Bonus.

Diese Ausgabe widmet sich u. a. der dynamischen Entwicklung des e-Commerce sowie den weltweiten Trends der Logistikbranche.

Markus Jaklitsch

IMPRESSUM:Inhaber, Herausgeber: Markus Jaklitsch

Redaktion: Angelika Gabor, Karin Walter, Peter

Baumgartner, Thomas Wöhrle, Dirk Ruppik

Lektorat: Berenika Sterba

Grafik: Marion Lindert Bilder: Getty-Images

Druck on Demand: blurb.de

Inhaber/Herausgeber: Markus Jaklitsch

Anschrift: Operngasse 17-21 (Sky 360), 1040 Wien

Heftpreis: Empfohlener Verkaufspreis 14 EURO

Blattlinie: Handel/Industrie/lntralogistik/Logistik

Zielgruppe: Entscheider + Entscheidungsträger

Telefon: +43 (0)676-7035206

E-Mail: [email protected]

Newsportal: www.logistik-express.com

LEITARTIKEL04 Alternative Fakten. Oder: Was ist Wahrheit?

HANDEL + HANDEL 4.006 Die neue Seidenstraße – Chance oder Risiko?08 Weltweit zweitgrößter e-Commerce-Markt entsteht in Indien10 Die Zukunft der Handelslogistik im Mittelpunkt12 Digitale Trends 2017 im Modehandel: Der Kunde liegt voll im Trend14 Online-Strategie: Fehlerprotokoll16 Frische Ideen für die letzte Meile zum Kunden 18 Geschwindigkeit und Agilität sind die Themen der Stunde 20 E-Commerce-Intralogistik: Praxis-Tipps für Online-Händler23 Logistik-Dialog, Österreichischer Logistik-Tag

INTRALOGISTIK + INDUSTRIE 4.024 Der Weg zur High-Tech-Branche26 Digital – Vernetzt – Innovativ: So präsentiert sich die 15. LogiMAT30 Vollautomatisch zum Frische-Kick32 Schweizer Klimatechnikhersteller automatisiert mit TGW

FINANZMARKT LOGISTIK 34 Anlagetrend Industrie 4.035 Investment mit Zukunftspotential

TRANSPORT + LOGISTIK 4.036 Roadmap Logistik 4.0: Wie Betriebe Lieferketten digitalisieren38 Logistik ist bei Metro hausgemacht40 Offene Schnittstellen schaffen optimierte Prozesse42 Das Industrie 4.0-Zeitalter ist auf der Schiene angekommen44 Rail Cargo Group setzt auf Expansion46 Terminal Wien Süd öffnete seine Pforten48 AUS für die nasse Logistik?52 transport logistic: Leitmesse für Österreichs Logistikbranche

JOB + KARRIERE54 Wichtigste im Risikomanagement sind die MitarbeiterInnen58 HR-Analytics: Intelligentes Reporting zu prädiktiven Methoden60 Menschen in Bewegung62 Messen & Events

B2B Firmensuche• http://b2b.logistik-express.com/• http://insider.logistik-express.com/ • http://verzeichnis.logistik-express.com/

Presseservice • https://twitter.com/LogistikExpres1• http://www.logistik-express.com/archiv/• http://www.logistik-express.com/newsletter/• http://www.logistik-express.com/presseservice-upload/

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behaupte, das ist ein Fluch der neuen Medi-en, der dieses Phänomen befeuert. Ein Posting auf Facebook oder Twitter wird millionenfach geteilt, ohne auf den Wahrheitsgehalt ge-prüft zu werden. Hauptsache es ist reißerisch genug und untermauert die eigene Meinung. In kürzester Zeit werden Menschen, Bevölke-rungsgruppen oder ganze Völker diskreditiert und unter Generalverdacht gestellt. „Wir“ gegen „die“. Faktencheck? Fehlanzeige.

ArbeitslosigkeitDie Zahl der Arbeitslosen steht im direkten Zu-sammenhang mit der Wirtschaft. Während die Weltbank der weltweiten Wirtschaftsleis-tung von 2,7 Prozent - davon in den Industri-eländern 1,8 Prozent - ausgeht, rechnet das WIFO in einer Prognose vom Dezember 2016 für Österreich mit 1,5 Prozent für 2017 und 1,4 Prozent für 2018. Es stimmt: Die Arbeitslosen-quote liegt laut Statistik Austria mit durch-schnittlich 5,7 Prozent im Jahr 2016 höher als noch vor zwei Jahren (5,6 Prozent in 2014, Be-rechnung nach ILO-Konzept). Aber auch die Zahl der Beschäftigten stieg in diesem Zeit-raum von 3,503 Mio. auf rund 3,587 Mio. an. Es naschen also mehr Leute vom Kuchen – dafür ist, Wirtschaftswachstum sei Dank, auch der Kuchen größer geworden. Warum haben dann so viele das Gefühl, dass die Arbeitslo-sigkeit extrem steigt? Übrigens liegt bei dieser Berechnungsmethode der EU-28-Schnitt bei 8,2 Prozent, wobei der Spitzenreiter Griechen-land mit unglücklichen 23 Prozent Arbeitslo-senquote natürlich für Verzerrungen sorgt.

WertigkeitenWenn in meine Wohnung eingebrochen wird, interessiert mich das sehr. Betrifft es die Woh-nung von Herrn X in Timbuktu, ist mir das völ-lig egal. Willkommen bei der angewandten

Der Zitatgeber mag zwar nicht ideal wirken, doch seine Aussage hat erschreckende Aktualität im ak-tuellen Weltgeschehen: „Wenn

man eine große Lüge erzählt und sie oft ge-nug wiederholt, dann werden die Leute sie am Ende glauben“ sprach der Propagan-daminister Goebbels bereits im August 1934. Was danach folgte, weiß jeder aus dem Ge-schichtsunterricht. Soeben wurde in den USA dafür der Ausdruck der „Alternativen Fakten“ verbreitet, der sich bei genauerem Hinsehen schon in Donald Trumps Buch „The Art of the Deal“ findet. Ich bin sehr sicher, dass auch dies in die Geschichte eingehen wird. Popu-listen verstehen es, dem Volk das zu erzählen, was es hören will und zu bestätigen, was es ohnehin „weiß“.

Nehmen wir als Beispiel die Kriminalitätsrate und das subjektive Sicherheitsgefühl. Spricht man mit Nachbarn und Freunden, wird fast jeder sagen, dass die Kriminalität in den letz-ten Jahren stark zugenommen hat. Das zeigt auch eine Umfrage des Linzer Meinungsfor-schungsinstitutes Imas Ende 2016.

Ergebnis: 65 Prozent der 1.030 befragten Per-sonen sagen, dass die Kriminalitätsrate „eher gestiegen“ ist – nur sieben Prozent plädieren für „eher gesunken“. Ein Blick in die derzeit ver-fügbare Kriminalstatistik des Bundesministeri-ums für Inneres aus dem Jahr 2015 zeigt, dass 517.870 Anzeigen erstattet wurden. Im Jahr 2007 (lange vor der Flüchtlingskrise, Anm.) waren es noch 592.636. Allein im Vergleich zu 2014 (527.692 Anzeigen) ist die Anzahl um 1,9 Prozent gesunken, bei gleichzeitig gestiege-ner Aufklärungsquote. Übrigens ist auch die Zahl der Sexualstraftaten seit Jahren nicht ge-stiegen. Woher kommt diese Diskrepanz? Ich

Wird eine Lüge zur Wahrheit, wenn sie oft genug wiederholt wird? Ist die Welt sicher, wenn ich nichts darüber erfahre, dass sie unsicher ist? Gibt es Objektivität im Journalismus? Wer schon einmal von Nachrichtenwertfaktoren gehört hat, weiß, dass es keine objektiven Nachrichten gibt. Doch was ist stärker- die gefühlte Wahrheit oder Fakten? REDAKTION: ANGELIKA GABOR

Alternative Fakten. Oder: Was ist Wahrheit?

LEITARTIKEL | WIRTSCHAFT + POLITIK

ANGELIKA GABOR

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Logik der Nachrichtenwertfaktoren. In jeder Sekunde passieren auf dem gesamten Globus verteilt unzählige Dinge: Unfälle, Geburten, Überfälle, Todesfälle, Aktiengewinne und Fir-menpleiten. Beispiel gefällig? Am 25. Juni 2009 starben weltweit wie jeden Tag rund 152.500 Menschen. Auf der Titelseite der Zeitungen, in Nachrich-tensendungen und im Radio fand sich aber nur ein gewisser Michael Jackson wieder. Ist sein Tod wichtiger als der der restlichen 152.499? Aus der Sicht eines Journalisten ist diese Frage eindeutig mit „JA“ zu beantworten.

Rund 560 Meldungen produziert alleine die Austria Presse Agentur täglich. Der Redakteur hat die Aufgabe, diese Nachrichten zu filtern und zu entschei-den, welche Meldungen es wert sind, publiziert zu werden. Hierbei entschei-den verschiedene Faktoren, wie etwa Nähe oder Bekanntheit darüber, ob eine Nachricht für den Konsumenten interessant ist. Da liegt jedoch die Krux: ein Redakteur ist auch nur ein Mensch und wählt anhand seiner persönlichen Präferenz kombiniert mit der Blattlinie. Es ist unmöglich, sämtliche Meldungen beispielsweise in einer Zeitung zu veröf-fentlichen. Fazit: ein Großteil des Welt-geschehens fällt unter den Tisch. Das

bedeutet aber auch, dass man sich nie nur auf eine einzige Quelle verlassen sollte. Wer sein gesamtes Wissen aus der Lektüre kostenloser U-Bahn-Zeitun-gen oder einer Facebook-Seite bezieht und sich davon ausgehend seine Mei-nung bildet, ist das perfekte Opfer für Populisten und alternative Fakten.

DigitalisierungsperspektivenWir stecken mitten in der vierten indust-riellen Revolution, das ist eine Tatsache. Die Digitalisierung einst analoger Tech-niken schreitet rasant voran. Der Plan des aktuellen Bundeskanzlers, künftig jedes Kind in der fünften Schulstufe mit einem persönlichen Tablet und in der neunten Schulstufe mit einem Laptop auszustatten, ist ein Versuch, den künf-tigen Generationen entsprechendes Rüstzeug mitzugeben.

Aufgrund der Vernetzung heutzutage kann auf Trends, Geschmäcker und die Bedürfnisse der Kunden schneller ein-gegangen werden, Lieferketten sind minutiös getaktet und Automatisierun-gen verhelfen zu enormen Effizienzstei-gerungen. Moderne Roboter können längst nicht mehr nur monotone Tätig-keiten übernehmen, Spitzenmodelle ersetzen sogar schon Pflegekräfte. In modernen Supermärkten braucht man

nicht mal mehr eine Kassenkraft, die Artikel können eigenständig gescannt, gewogen und bezahlt werden. So weit, so gut. Aber wie geht das weiter? Nicht jeder Mensch ist dazu berufen, Medi-zin zu studieren oder Informatiker zu werden. Einfache Tätigkeiten – wie sie etwa von Menschen mit geringem Bil-dungsstandard und Schulabbrechern ausgeführt werden – fallen weg. Jede Automatisierung bedeutet den Wegfall des Bedarfs an menschlicher Arbeits-kraft. Um im Wettbewerb bestehen zu können, sind Unternehmen aber regel-recht gezwungen, im digitalen Wettrüs-ten mitzumischen. Hier ist die Politik drin-gend gefordert, Maßnahmen zu setzen, um den betroffenen Berufsgruppen, beispielsweise Kommissionierern, unter die Arme zu greifen. Andernfalls droht ein starker Anstieg der Arbeitslosigkeit – auch wenn die Wirtschaft wächst.

SchlusswortEs gibt keinen Terror, wir haben Vollbe-schäftigung, die Klimaschutzziele sind alle erreicht und alle faulen Kredite wurden zurückbezahlt. Wenn wir uns alle anstrengen und international mitei-nander, statt gegeneinander arbeiten, dann könnten mit etwas Glück auch diese alternativen Fakten eines Tages wahr werden. (AG)

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rund 10 Prozent des Umsatzes bedeutet dies, dass bereits rund 1,2 Mrd. Euro über die Ama-zon Plattformen laufen. Die gesamten Top-250 Onlineshops erzielten 2,3 Mrd. Euro Umsatz im Jahr 2016. Ein Großteil davon fließt ohne Wert-schöpfung und positive Arbeitsplatzeffekte ins Ausland ab. Wir gehen, bezogen auf die über 70 Mrd. an Handelsumsätzen im gesamten Einzelhandel, von einem Kaufkraftabfluss von über 4 Mrd. Euro aus.“

Das sind überaus alarmierende Zahlen, die nicht nur der Politik zu denken geben sollten. Denn die großen e-Commerce-Trends 2017 betreffen Marktplätze, Internationalisierung sowie Vertikalisierung und wirken sich auch auf stationäre Händler und deren Flächen aus: Bereits rund zwei Drittel aller stationä-ren Umsätze sind in der einen oder anderen Weise digital beeinflusst – wenn ein Unterneh-mersterben verhindert werden soll, besteht akuter Handlungsbedarf.

In 18 Tagen um die WeltPlattformen wie Amazon stellen für viele Händler eine verlockende Möglichkeit zur Absatzsteigerung dar. Das Problem: „Plattfor-men gehen oftmals schnell den direkten Weg zum Produzenten und lassen den Handel au-ßen vor, um billigere Angebote zu schaffen – die Wertschöpfungsstufe fällt weg“, warnt Will. Es gilt, e-Commerce als Vertriebsweg mit wertvoller Datengewinnung zu sehen, statt als Konkurrent – und diesen mit entsprechender Vorsicht zu nutzen. Trotzdem sieht die mittel-fristige Prognose für Technikhändler in Geiz-ist-geil-Zeiten alles andere als rosig aus: bis 2020 sollen demnach zwei Drittel aller Tech-nikhändler vom Markt verschwinden.

Die neue Seidenstraße – Chance oder Risiko?In Zeiten des e-Commerce-Booms mit ungeahnten Wachstumsraten für Online- Giganten wie Amazon und Alibaba China investiert Chinas Präsident Xi Jinping 100 Milliarden US-Dollar in sein Projekt der neuen Seidenstraße. Titel: „Ein Gürtel, eine Straße“ Warum die neue Seidenstraße einen unmittelbaren Einfluss auf die Wettbewerbsfähigkeit von Europa hat, erklärt Ing. Mag. Rainer Will, Geschäfts-führer des Handelsverbandes. REDAKTION: ANGELIKA GABOR

Will, zusätzlich auch Director of European eCommerce and Omni-Channel Trade Associ-ation (Emota), beginnt seine

Ausführungen mit nüchternen Fakten. So sind die Österreichumsätze von Amazon in den letzten drei Jahren um 55 Prozent auf 595 Mio. Euro im Jahr 2016 angestiegen. Die Wachstumsrate der Top 10 Handelsunter-nehmen lag bei 40 Prozent, wohingegen der Gesamtmarkt im Onlinehandel “nur“ um 7 Prozent zulegen konnte. Ein eindeutiger Hin-weis auf eine zunehmend hohe Konzentra-tion im e-Commerce. „Darin enthalten sind auch geschätzte 60 Mio. Euro an Lizenzerlö-sen durch Vermittlung. Bei durchschnittlich

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RAINER WILL

„Entwicklungen in China können wir nicht beeinflussen, aber wir können österreichische Unternehmen wett-bewerbsfähiger machen“

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finden.“ Neue EU-Regulierungen aus der Single Digital Markt-Initiative (vgl. Geoblocking) befeuern die Entwick-lung zusätzlich. Der Handelsverband geht daher davon aus, dass Händler mit wenigen Marken im Sortiment lang-fristig nicht oder nur in Nischen überle-ben werden. „Einzelne Markenanbie-ter hingegen können mit innovativen Shops und gut positionierten Marken erfolgreich sein, da der klassische Han-del (leider) umgangen und Kostenein-sparungen durch das Aussparen dieser Wertschöpfungsstufe immer stärker Re-alität wird, um den Konsumenten durch günstigste Preise bei Laune halten zu können“, ergänzt Will.

Vorbild AlibabaDie Onlineplattform Alibaba ist in Asien quasi konkurrenzlos. Dabei sind erst 40 Prozent der chinesischen Bevölkerung online. Das Potential beträgt 1,3 Mrd. Menschen. Alibaba hat einen „mo-bile“-Anteil je nach Region zwischen 60-80 Prozent, was dieses Thema auch für heimische Händler ins Zentrum aller Innovationsinvestitionen rücken sollte. Der Vorteil des asiatischen Giganten ist die enge Beziehung zu regionalen Lieferanten, die Logistik, und das eige-ne Ökosystem, das stetig erweitert wird (Marktplatz, Payment, Online-Kauf-haus, Retail-Beteiligungen: all in one). Alibaba hat für 2,6 Mrd. US-Dollar die chinesische Warenhauskette „Intime“ übernommen. 29 Warenhäuser und 17 Shoppingmalls: für Showrooms, Events und vor allem für Logistik, um nahe beim Kunden zu sein. Schon jetzt wer-den rund 5,9 Mio. Pakete täglich aus China ins Ausland geschickt.

Ende der Mehrwertsteuerbefreiung?Angesichts dieser Entwicklungen ist es von fundamentaler Wichtigkeit, die Mehrwertsteuerbefreiung für Postliefe-rungen aus Drittländern unter 22 Euro aufzuheben. Der Handelsverband hat darauf schon lange auf nationaler als auch europäischer Ebene hingewie-sen. Nun liegt endlich ein EU Kommis-sionsvorschlag zur Mehrwertsteuer-richtlinie vor. Die Steuerbefreiung für die Einfuhr von Kleinsendungen aus

Was das mit der Seidenstraße zu tun hat? Viel. Durch die Seidenstra-ße wird die Möglichkeit, billige chi-nesische Ware zeitnah nach Europa zu bringen, wesentlich attraktiver.

Die Strecke der neuen Seidenstraße führt voraussichtlich vom chinesischen Chongquing über den Alatau-Pass und Russland bis nach Duisburg, 20 Mal täg-lich verkehren Frachtzüge mit 41 Wag-gons. Die Fracht: Elektronik, Textilien und Markenware nach Europa, Milch-pulver und fertig montierte PKW retour. Will: „Über die Strecke versorgt China Europa, die Türkei, Russland und Afgha-nistan. Bislang hat Peking 64 Staaten, in der Initiative „One Belt, One Road“ vereint.“ Die Bahnverbindung bietet einen Mittelweg zwischen der langsa-men, aber günstigen Schiffsfracht und der schnellen, aber teuren Luftfracht. In 10 bis 18 Tagen hat die Ware ihr Ziel erreicht – sobald die unterschiedlichen Schienensysteme besser angeglichen werden, wird diese Laufzeit noch ver-kürzt. Das bedeutet, künftig werden chinesische Pakete nicht mehr einen Monat unterwegs sein – zusätzliche Konkurrenz für den heimischen Handel.

In ihrer weltweiten Investitionslaune haben chinesische Unternehmen den griechischen Hafen Piräus gekauft, in der Ostsee ist ein Tiefwasserhafen für Containerfrachter geplant. Riesige In-dustrieareale entlang der Seidenstra-ße sind bereits im Entstehen. „Man will die gesamte Wertschöpfungskette selbst abbilden, denkt und setzt in an-deren Dimensionen um.“, erklärt Will.

E-Commerce als Weltwirtschaftstreiber„Aufgrund dieser Entwicklungen sehen wir den e-Commerce als den Treiber für die Weltwirtschaft“, konstatiert der Ge-schäftsführer des Handelsverbandes. „Es ist wichtig, heimische Betriebe und kleinere lokale Handelsunternehmen zu unterstützen. Deshalb haben wir die umfassende Initiative „RETAIL 24/7“ (www.retail247.at) gestartet, mit der wir auch kleineren Händlern die Möglich-keit geben, informiert und abgesichert ihren Platz in der neuen Handelswelt zu

Drittstaaten unter 22 Euro Warenwert soll demnach mit 1. Jänner 2021 abge-schafft werden. Dies bedeutet einen Anstieg der Mehrwertsteuereinnahmen der Mitgliedstaaten von 7 Mrd. EUR jährlich und verbesserte Wettbewerbs-bedingungen für die gegenwärtig be-nachteiligten Unternehmen aus der EU. Will dazu: „Im Sinne eines funktio-nierenden europäischen Binnenmarkts wäre es sinnvoll, dass die geplante Geoblocking Verordnung frühestens mit der Mehrwertsteuerrichtlinie in Kraft tritt.“ Ein weiterer Dorn im Auge des Handelsverbandes ist die Einkommens-steuerverschonung ausländischer On-line-Player, die ihre Betriebsstätten als Hilfsstätten deklarieren und so einen un-fairen Wettbewerbsvorteil generieren.

Rahmenbedingungen verbessern!In Österreich stehen 580.000 Arbeits-plätze im Handel auf dem Spiel. „Ent-wicklungen in China können wir nicht beeinflussen, aber wir können österrei-chische Unternehmen wettbewerbs-fähiger machen“, gibt sich der Ge-schäftsführer des Handelsverbandes kämpferisch. „Eine Lohnnebenkoste-nentlastung der Arbeitgeber, die mit dem im Arbeitspaket der Bundesregie-rung enthaltenen Beschäftigungsbo-nus erreicht werden soll, ist positiv und längst überfällig.

Der Handelsverband macht sich schon lange dafür stark, um die Jobs im Han-del zu halten und neue zu schaffen. Der Beschäftigungsbonus kann da-bei helfen. Jedoch hoffe ich, dass die praktische Umsetzung nicht noch mehr Bürokratie in der Lohnverrechnung er-zeugt. Die Investitionsanreize müssen auch mitarbeiterintensive Branchen wie den Handel berücksichtigen, um relevante Beschäftigungseffekte zu erzielen. Dass das Thema Arbeitszeit-flexibilisierung wieder aufgeschoben und Verantwortung abgeschoben wurde, ist aus der Sicht des Handels enttäuschend. Denn die aktuellen Ar-beitszeitregelungen sind nicht mehr zeitgemäß und sorgen für enorme Kosten und bürokratischen Aufwand.“ (AG)

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pay Ron Kalifa sagte, dass die Untersuchung eine Reihe von Trends aufdeckt, die Indiens Potenzial für ein erstaunliches Wachstum im e-Commerce-Bereich in den nächsten zwei Jahrzehnten belegen. „Der Markt soll bis 2020 einen Wert von 63,7 Milliarden US-Dollar (rund 60 Milliarden Euro) erreichen. Nach 2034 wird er die USA überholen.

„Dadurch entstehen enorme Chancen für Online-Verkaufsplattformen“, sagte Kalifa und fügte an: „Allerdings sollten diese Unterneh-men schon jetzt ihren Markt abstecken, um die konsumfreudige Bevölkerung Indiens zu-gewinnen und auch vom künftigen e-Com-merce-Wachstum zu profitieren.“ Kalifa wies darauf hin, dass Amazon und Alibaba bereits in Indien aktiv sind und damit ein klares Zei-chen für Online-Verkäufer setzen, jetzt aktiv zu werden. Worldpay analysierte 30 Märkte weltweit - darunter Indien, China, Hong Kong, Südkorea, Singapur sowie Australien in der Asi-en-Pazifik-Region. Im südasiatischen Land gibt es viele kleine Einzelhändler („mom and pop shops“), deren Produktangebot sehr begrenzt ist. Hier bietet die Bestellung via Internet große Chancen. Amazon bindet diese mom and pop shops in sein Netzwerk ein.

e-Commerce-Markt beflügelt Investoren und Start-upsNeben den populären indischen Online-Ver-kaufsplattformen Flipkart, Snapdeal, Yebhi, Jabong (Eigentümer Flipkart) und Cbazaar drängen nun internationale Plattformen wie Shopclues, Amazon sowie die chinesische

Weltweit zweitgrößter e-Commerce-Markt entsteht in IndienZwischen 2016 und 2020 wird der Online-Markt gemäß Prognose um 28 Prozent jährlich wachsen und soll einen Wert von rund 60 Milliarden Euro erreichen. Nicht zuletzt dank einer jungen und konsumfreudigen Mittelschicht in Südasien. Amazon und Alibaba sind daher Vorreiter für weitere Online-Händler. Laut Amazon- Gründer Jeff Bezos soll Indien nach den USA der zweitgrößte Markt für das Unter-nehmen werden. Allerdings gibt es viele Herausforderungen zu meistern. Dazu gehören Lieferschwierigkeiten aufgrund der schlechten Infrastruktur insbesondere in ruralen Gebieten. REDAKTION: DIRK RUPPIK

Laut einer Prognose des Zahlungs-dienstleisters Worldpay (Global Pay-ments Report 2016) wird sich Indien aufgrund der zunehmenden Verbrei-

tung von Internet und billigen Smartphones sowie der anwachsenden Mittelschicht bis 2034 zum weltweit zweitgrößten e-Com-merce-Markt entwickeln. Zwischen 2016 und 2020 wird der Markt gemäß Prognose um 28 Prozent jährlich wachsen und in 2020 werden rund 600 Millionen Inder online sein (Stand 2016: 300 Millionen). Dabei sind 70 Prozent der Bevölkerung unter 35 Jahre alt. Der stellvertretende Vorsitzende von World-

HANDEL + HANDEL 4.0

JEFF BEZOS

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Alibaba auf den Markt. Auch die Ber-telsmann AG will in die indische Online-händler-Plattform KartRocket investie-ren. Der Wettbewerb hat nicht zuletzt durch die massive Investition von Ri-sikokapital in die Verkaufsplattformen deutlich zugenommen und führt nun zu Unternehmenskonsolidierungen. Im Mai 2015 übernahm Snapdeal z. B. das Mo-biltechnologie Start-up-Unternehmen MartMobi. Auch die Regierung fördert den e-Commerce. Im Januar 2016 wur-de die „Start-up Policy“ für junge Unter-nehmen eingeführt, die als Regelwerk für Neugründungen fungiert. Start-ups schaffen immer mehr dringend benö-tigte Arbeitsplätze in der Republik.

Erfolgsstory Amazon India: kreatives Buhlen um traditionelle EinzelhändlerSeit dem Einstieg in das schnell wach-sende indische Onlinegeschäft im Jahr 2013 ist Amazon auf dem Subkontinent auf dem Vormarsch. Das Unternehmen hat Investitionen in Höhe von fünf Milli-arden Dollar (4,7 Milliarden Euro) ange-kündigt. In 2016 investierte es allein 70 Milliarden Rupien (über 964 Millionen Euro) - nicht zuletzt um seinen indischen Rivalen Flipkart vom Tron zu stoßen. Snapdeal verliert schon seit einiger Zeit immer mehr Marktanteile an den ame-rikanischen Internetgiganten. Allerdings soll das Seattler Unternehmen laut dem holländischen Magazin Fashion United in Indien im Oktober 140 Millionen Eu-ro bei einem Versuch verloren haben, Kunden mit Sonderangeboten und Ra-batten zu locken.

Amazon India will die bevorzugte Wahl der Kunden in Indien werden. Dazu hat-te das Unternehmen beim Markteintritt ein Programm mit dem Namen „Chai Cart“ entwickelt. Mobile „Tee-Wagen“ wurden entsandt, um Betreiber von kleinen Läden zu besuchen und ihnen die Vorteile des e-Commerce näherzu-bringen. Dabei wurden nach eigener Aussage 14.700 km zurückgelegt, 31 Städte und 10.000 Betreiber von Klein-läden besucht. Laut Amazon-Gründer Jeff Bezos soll Indien nach den USA der zweitgrößte Markt für das Unternehmen werden. Um dies zu erreichen, ist Ama-

zon sehr kreativ und ermöglicht es ge-mäß Forbes Einzelpersonen mit seinem neuen Angebot „Sell as Individual“ ge-brauchte Güter auf der hauseigenen Plattform zu verkaufen. Die Verpackung und die Lieferung wird ebenfalls gegen eine geringe Gebühr übernommen. Der Markt für gebrauchte Güter wächst mit rasanter Geschwindigkeit und sein Wert soll auf 25 Milliarden US-Dollar (23,5 Milli-arden Euro) anwachsen. Weitere Player wie OLX, Quikr und eBay tummeln sich bereits ebenfalls im Markt. Doch Ama-zon besitzt aufgrund seiner ausgefeilten Logistik eine große Chance als Markt-führer hervorzugehen. OLX operiert nur als Kleinanzeigen-Plattform, daher hat Amazon mit seinem Lieferservice gu-te Karten. In 2015 wurde bereits der Service „Amazon Prime“ eingeführt, zu dem auch der gratis Premiumversand und „Prime Video“ gehört.

Alibaba baut kräftig ausIm May 2015 trat Alibaba offiziell durch seinen Einzelhändler-Plattform AliExpress in den indischen e-Commerce-Markt ein. Im August investierte das von Jack Ma gegründete Unternehmen 500 Milli-onen US-Dollar in Snapdeal (Anteil drei Prozent). Momentan besitzt es 40 Pro-zent Anteil an der größten indischen mobilen Zahlungsplattform Paytm. Ende letzten Jahres eröffnete Alibaba das erste Büro in Mumbai in der gleichen Gegend wie sein Rivale Amazon. Zu-dem wurde im September mit neuen Partnern (Kotak Mahindra Bank, IDFC Bank, Delhivery, DHL und Aditya Birla Finance) ein erweitertes Trade Facilitati-on Centre Program etabliert. KMU sollen dadurch von Spezialleistungen, enga-gierter Unterstützung und kundenspe-zifischen wertveredelnden Services ne-ben neusten logistischen Einrichtungen profitieren. Das Unternehmen konnte Anfang 2016 auf rund sechs Millionen in-dische Käufer und Verkäufer verweisen.

Herausforderungen für Internethändler? Zustellung am Land, GesetzeslageDie Zulieferung der Waren stellt eine gro-ße Herausforderung dar, da die Infra-struktur besonders in ländlichen Gebie-ten schlecht entwickelt ist. Dort leben

67 Prozent der indischen Bevölkerung. Zudem decken viele Kurierdienste nicht alle Regionen ab. Die meisten Händler arbeiten mit kleinen Kurierdiensten zu-sammen, da die internationalen Diens-te wie DHL zu teuer sind. Amazon hat daher seine Fulfillment-Platform auf In-dien übertragen (Fulfillment by Amazon (FBA)) und über zehn Fulfillment Cen-ter (FC) gebaut, wobei sich das größte in Kothur in Telangana befindet. Mitte 2016 gab der stellvertretende Präsident für Kunden-Fulfillment in Indien Akhil Sa-xena den Bau sechs weiterer FC be-kannt. Die Verkäufer senden ihre Waren an ein FC und nutzen die Pick-, Pack- und Shipping-Dienste des Internetrie-sen. In sehr ländlichen Gebieten nutzt der Internetriese auf der „letzten Meile“ sogar Fahrrad- und Motorrad-Kuriere.

Laut Germany Trade & Invest gestal-tet sich der Eintritt von ausländischen Unternehmen in den indischen e-Com-merce-Markt oftmals problematisch, da komplizierte Gesetze die Geschäfts-tätigkeit erschweren. Direktinvestitio-nen in der e-Commerce-Branche im B2B-Geschäft sind bis zu 100 Prozent erlaubt, doch im Online-Einzelhandel untersagt. Internethändler wie Ama-zon operieren als „Marketplaces“ und bieten ausschließlich Produkte von anderen Herstellern an. Die in-dische Regierung will künftig aus-ländische Direktinvestitionen in die e-Commerce-Branche liberalisieren. (DR)

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wie sich national und international agieren-de Unternehmen diesen stellen. Veranstal-tungsdatum und –ort sind der 28./29. März im Congress-Centrum Nord der Kölner Messe, als Moderator fungiert wie in den Vorjahren Uwe Schulz, im Hauptberuf als Moderator für WDR 2 tätig, der die Teilnehmer der Log schon mehrfach mit seinem fundierten Logistikver-ständnis beeindrucken konnte.

Typisch für die Log ist die Praxisorientierung der Themenpräsentationen, weshalb ein Großteil der Referenten und Vorträge auf den Konsumgüterhandel entfällt, sowie die Konzentration auf derzeit besonders aktuelle Logistikthemen und –fragestellungen. In den vergangenen Jahren wurde die Log regel-mäßig von mehr als 330 Logistikexperten aus Handel, Industrie sowie dem Dienstleistungs-sektor besucht.

Auch in diesem Jahr wird der Kongress mit einem Keynote-Vortrag eröffnet, in diesem Fall gehalten von Wolfgang Lehmacher, der nach zahlreichen beruflichen Stationen in der Wirtschaft und bei internationalen Organisati-onen als globaler Supply Chain-Experte und Fachbuchautor seine Sichtweise zum Handel im Spannungsfeld neuer Möglichkeiten erläu-tern wird. Gleich mehrere Vorträge führender Handelsunternehmen beschäftigen sich mit der logistischen Bewältigung von Omnichan-nel-Vertriebskonzepten, darunter von Ross-mann, Globus Fachmärkte oder Kare Design, im letztgenannten Fall gemeinsam mit dem Logistikdienstleister Dachser.

Am ersten Tag beschäftigt sich eine speziel-le Vortragssequenz vor der Mittagspause mit innovativen Logistikkonzepten aus verschie-

Die Praxis steht zudem vor der Her-ausforderung, sich am demogra-phischen Wandel und den infra-strukturellen Kapazitätsengpässen

auszurichten. So rücken auch neue Techno-logien wie der Einsatz von Robotern verstärkt in den Fokus. Hierzu gehört darüber hinaus der Umgang mit der voranschreitenden Digi-talisierung. Der Weg bis zu einer vollständigen Transformation der Wertschöpfungsprozesse scheint weit und erfordert ein bewusstes und dennoch zügiges Handeln.

Die Log 2017, ein gemeinsam von EHI Retail Institute, GS1 Germany und dem Marken-verband ausgerichteter Kongress greift zum 23. Mal schwerpunktmäßig die Herausforde-rungen an die Handelslogistik auf und zeigt,

Dynamik, Digitalisierung, Kundenorientierung: Die Herausforderungen, denen die Handelslogistik gegenübersteht, sind vielfältig. Die aktuellen Entwicklungen, insbesondere im Hinblick auf die voranschreitende Technisierung und die Ver-knüpfung verschiedener Distributionskanäle, sorgen für Bewegung, auch und vor allen Dingen in den logistischen Prozessen. BEITRAG: PI/REDAKTION

Die Zukunft der Handelslogistik im Mittelpunkt

HANDEL + HANDEL 4.0

HANDELSKONGRESS - 28. - 29. MÄRZ 2017 CONGRESS-CENTRUM NORD - KÖLNMESSE

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denen Logistikbereichen in Form von zehnminütigen Impulsvorträgen, darun-ter von Soennecken, Henkel, der Coop Schweiz und der Duisburger Hafen AG.

Erstmals wird sich auf der Log ein Vor-trag mit dem Thema Einsatz von Robo-tern in der Logistik auseinandersetzen, gehalten vom Matthias Heutger, DHL Group. Einer auf 30 Besucher begrenz-ten Gruppe an Kongressteilnehmern wird zudem am Ende des zweiten Ta-ges nach dem Vortragsprogramm die Gelegenheit geboten, das Innovation Center des Unternehmens in Troisdorf zu besichtigen, in dem der aus Sicht von DHL der neueste Stand der Technik in der Logistik in Form einer Live-Demo besichtigt werden kann.

Auch dem Thema Nachhaltigkeit in der Logistik wird seit einigen Jahren auf der Log ein hoher Stellenwert beigemessen, so werden auf der Abendveranstaltung

auch in diesem Jahr wieder die Lean and Green Awards für besonders vor-bildliche Projekte zur Verringerung von Treibhausgas-Emissionen in logistischen Prozessen verliehen werden.

Am zweiten Tag der Veranstaltung wird im Vortragsprogramm schwerpunkt-mäßig auf die Themen Zukunft der Lo-gistik und Belieferung der letzten Meile eingegangen. Zum einen werden Er-gebnisse einer Szenariostudie Handels-logistik 2025 vorgestellt werden, die das EHI im vergangenen Jahr gemeinsam mit Logistikexperten des Handels sowie der ScMI AG, Paderborn, durchgeführt hat. Zum anderen wird Stefan Sonntag aus dem Vertriebsbereich Transporter und Vans der Daimler AG darstellen, welche innovativen Lösungsansätze derzeit in seinem Unternehmen zur ef-fizienteren Beladung und Auslieferung sowie zum gesamten Flottenhandling getestet werden.

Die Endkundenbelieferung wird in gleich vier Vorträgen thematisiert wer-den, zum einen im Rahmen des Paral-lelforums 1, in dem die Online-Händler Foodist, LieferFactory und Aponeo zu Wort kommen, zum anderen in einem weiteren Vortrag nach der Kaffeepau-se aus dem Hause Media-Saturn.

Das Parallelforum 2 widmet sich tradi-tionell dem Thema Verpackungen, auf der Log 2017 geht es dieses Mal um Ver-packungslösungen im E-Commerce. Co-Referate zu aktuellen Lösungsansät-zen werden jeweils von Thimm Consul-ting mit Zalando und Jack Wolfskin zusammen mit Sealed Air gehalten , au-ßerdem ist Hermes Fulfillment als Dienst-leister für die Otto Group in der genann-ten Sequenz vertreten. Alle wichtigen Informationen zur Veranstaltung inkl. dem kompletten Vortragsprogramm gibt es unter www.handelslogistik.de. (RED)

DYNAMIK - DIGITALISIERUNG - KUNDENORIENTIERUNG HERAUSFORDERUNGEN - HANDELSLOGISTIK/KONGRESS

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LE-1-2017 | S12 |

1Mobile InteractionsAus dem Internet ist der Kunde schnelle Antworten gewohnt. Besonders, wenn

es um die Verfügbarkeit eines Wunschartikels geht. Erhält er die Antwort nicht prompt, klickt er sich weiter zur Konkurrenz. Verwöhnt von der Auskunftsgeschwindigkeit im Web, erwar-tet der Kunde im Store denselben Service. Die-ser Trend wird einen weiteren Boom an mobi-len Endgeräten wie Tablets und Smartphones auslösen, die am POS das Store Personal in die Lage versetzen, Auskünfte über einzelne Artikel während des Verkaufsgespräches zu machen. Der Einsatz von mobilen RFID-Lese-geräten zur Permanentinventur oder Waren-vereinnahmung im Store beschleunigt In-Sto-re-Prozesse und stellt Echtzeitinformationen sicher. Neue Formen mobiler Interaktionen werden per digitalisierter Kundenkarten über das Smartphone zunehmen. Ebenso wie sich Mobile Payment flächendeckender durch-setzen wird.

2 Omnichannel Forward Omnichannel Retailing wird sich in sei-ner Entwicklung weiter dynamisch fort-

setzen. Services wie Click&Collect sind schon länger bekannt und auch teilweise implemen-tiert. Im Anschluss an diese Dienstleistungen folgt nun Return-to-Store (eComm Returns) und Ship-from-Store, um Kunden eine durch-gehend positive Einkaufserfahrung zu bieten.

Nicht was der Händler verkaufen möchte, steht im Mittelpunkt, son-dern an wen. Jegliche Störung von offline zu online quittiert der Shop-

per mit einem „Nein-Kauf“. Diese Kunden-zentrierung bedingt eine komplette Neuaus-richtung der In-Store-Prozesse, -Technologien und des Personals. Welche Trends löst diese „Customer Centricity“ aus?

Der „Always-on“-Kunde wechselt nach Belieben die Shoppingkanäle und zwingt den Händler durch den Wunsch nach Shop everywhere at anytime zu einem Perspektivenwechsel. BEITRAG: UWE HENNIG

Digitale Trends im Modehandel:Der Kunde liegt voll im Trend

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„Künstliche Intelligenz wird als Teil der digitalen Trans-formation auch im Handel zunehmen. Dabei sind die Einsatzbereiche für den Händler vielfältig. “

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Ein logistisches Fulfillment aus dem Store (Ship-from-Store) ist auch notwendig, um Lieferungen zeitnah zu realisieren und somit vom Kunden geforderte Services wie „Sa-me-Day-Delivery“ anbieten zu können. Eine effiziente Umsetzung der Omnichannel-Ser-vices setzt Echtzeit-Transparenz über alle Be-stände voraus. Die echte Verbindung aller Kanäle sowie die Digitalisierung im Store wird nicht nur für eine gelungene Customer Jour-ney sorgen, sie wird auch Einsparungseffekte, Abbau von Überbeständen und viel mehr Ein-sicht in das Kundenverhalten bringen.

3 Real-Time InStore AnalyticsDie Frage nach: „Was will der Kunde?“ wird den stationären Handel zu mehr

Intelligenz am POS treiben. Bislang war der Kunde, der den Store betrat, im Sinne seiner Kaufabsichten für den Händler eine „Black Box“. Valide Echtzeit-Daten, ihre Auswertung und die Ableitung von Handlungsempfehlun-gen werden den stationären Handel in die Lage versetzen, ähnliche Kundenprofile wie der Online-Handel zu nutzen. Mit Auswertun-gen zur Warenverfügbarkeit der aktuellen Kollektionsartikel auf der Fläche, Anzahl der Artikel, die anprobiert, aber nicht gekauft werden, sowie der Artikelverweildauer auf der Fläche, wird der Händler sein Filialnetz aktiver steuern. Voraussetzung wird hier die Nutzung von Echtzeitdaten am POS für eine bedarfs-gerechte Merchandise-Planung, -Steuerung und -Präsentation sein.

4 Internet-of-Things (IoT)Immer mehr Händler werden die Mög-lichkeiten des Internet-of-Things sowie

von Cloud-basierten Services nutzen, um mehr über ihre Kunden zu erfahren, ihre Ef-fektivität zu erhöhen und das Einkaufserlebnis weiter zu verbessern. Das Einkaufsverhalten im Store kann über den Einsatz von IoT – z. B. RFID Sensorik in Kombination mit entsprechen-der Analytik-Software - in Echtzeit ausgewer-tet und folglich das Einkaufserlebnis optimiert werden. IoT ermöglicht personalisierte Ange-bote, intelligente Digital Signage Werbung und auch mehr Self-Service im Store, gepaart mit intelligenten und umfangreichen Interak-tionsmöglichkeiten. Mit mobilen Devices am POS werden Händler Kunden direkt benach-

richtigen oder ihnen individuelle Angebote unterbreiten können. Das Internet-of-Things wird massiv in den Stores ankommen.

5 Consumer EngagementDer Trend zur Interaktion mit Kunden, dem sogenannten Consumer Engage-

ment verlangt nach dem Einsatz von Tech-nologien (siehe auch Trend IoT), veränderten Prozessen und ein auf den Kunden zentriertes Store-Personal (siehe auch Trend Mobility). Letzteres wird in der Lage sein müssen, dem Kunden sofort im Verkaufsgespräch Aus-kunft über die Verfügbarkeit eines Artikels zu geben. Ganz gleich, ob dieser in derselben Filiale, einer anderen, bei einem Franchise-partner oder im Zentrallager vorrätig ist. Inter-aktive Systeme, beispielsweise in der Umklei-dekabine werden Präferenzen des Kunden erkennen und ihm passende Kleidungsstücke vorschlagen. Der Kunde wird direkt aus der Kabine mit dem Verkaufspersonal auf der Flä-che kommunizieren können, das ihn in seinem Kauf- und Entscheidungsprozess unterstützt.

6 Predictive RecommendationsKünstliche Intelligenz wird als Teil der di-gitalen Transformation auch im Handel

zunehmen. Dabei sind die Einsatzbereiche für den Händler vielfältig. Von bedarfs- und ab-satzgenauen Prognosen für die Planung sei-nes Einkaufs bis hin zu Kauf-Empfehlungen für Endkunden, die selbstlernende Systeme den Käufern direkt bei der Anprobe unterbreiten, werden sich verschiedene Formen von „Pre-dictive Recommendations“ etablieren.

7 Cloud based ServicesFür mittlere und größere Filialisten sind Cloud-basierte In-Store Services die

günstigste und flexibelste Lösung der Zukunft. Bei Expansion schalten sie notwendige Ser-vices mittels Software-as-a-Service einfach für neue Filialen dazu oder bei Filialschließung wieder ab. Roll-out, Wartung und Sicherheit sind kosteneffizient und werden sich unver-mindert als Trend fortsetzen.

Trend-Quelle: www.detego.com

(RED)

UWE HENNIG

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LE-1-2017 | S14 |

nicht, dass man als Unternehmen mit dem Online Shop ab dem ersten Tag positiv wirtschaften wird. Auch wenn die Lernkurve steil ansteigen wird, muss man sich selbst und dem Projekt zumin-dest 2-3 Jahre Zeit geben, bis mit po-sitiven Deckungsbeiträgen gerechnet werden kann.

2 Fehlende oder unzureichende StrategieGrundlage für die Online Strate-

gie ist zu wissen, wie weit die eigene Branche im Bereich e-Commerce sich schon entwickelt hat: Gibt es Mitbe-werber die schon online tätig sind oder wäre man der erste Online Anbieter? Ist das Unternehmen selbst Hersteller, mit einer Vielzahl an Möglichkeiten zur Verfügung, um Produkte an den Kun-den zu bringen oder muss man sich als reiner Händler mit geringen bzw. immer weiter sinkenden Margen auseinan-dersetzen? Dient der Online Kanal als reiner Marketing-Kanal oder soll ein po-sitiver Deckungsbeitrag erwirtschaftet werden? Ist der Online Shop die richtige Strategie zu Beginn oder wäre der Ab-satz über Marktplätze doch effizienter?

Dass man heutzutage als Un-ternehmen im Web präsent sein muss, um von seinen (Neu-) Kunden gefunden zu

werden, ist inzwischen zur Grund-An-forderung in der Geschäftswelt gewor-den, sowohl im B2B als auch im B2C Be-reich. Hier ist es wichtig, Produkte und Informationen in Echtzeit zur Verfügung zu stellen und Interessenten eine opti-male Kaufmöglichkeit zu bieten. Wa-ren oder Services online zu verkaufen, wird zur Notwendigkeit werden, um im internationalen Umfeld bestehen zu können. Da gerade in Österreich viele mittelständische Unternehmen erst jetzt am Beginn des e-Commerce Business stehen, möchte ich jene sechs Fehler aufzeigen, welche Unternehmen mög-licherweise begehen.

1 Unrealistische Erwartungene-Commerce ist weder im B2C noch im B2B Bereich ein All-

heil-Mittel für angeschlagene Unter-nehmen. Auch wenn viele Entschei-dungsträger hoffen mit einem eigenen Online Shop Umsatz- & Ertragsprobleme schlagartig zu lösen. Dies wird nicht der Fall sein, denn bevor Unternehmen da-mit beginnen können, Produkte oder Dienstleistungen über das Internet zu verkaufen, müssen sie sich Gedanken machen, wie die realistische Ausgangs-lage aussieht.

Im Jahr 2017 neu in den Online Handel einzusteigen bedeutet, ein vernünftiges Budget auf die Beine zu stellen, um da-mit die notwendigen Schritte auf dem Weg zum „Go Live“ zurücklegen zu können. Das heißt jedoch noch lange

Es hat sich in der Österreichischen Wirtschaft herumgesprochen - der “Trend” In-ternet und Online Handel ist gekommen, um zu bleiben. Dass man heutzutage als Unternehmen im Web präsent sein muss, um von seinen (Neu-) Kunden gefunden zu werden, ist inzwischen zur Grund-Anforderung in der Geschäftswelt geworden, sowohl im B2B als auch im B2C Bereich. BEITRAG: STEPHAN GRAD

Online-Strategie: Fehlerprotokoll

HANDEL + HANDEL 4.0

All dies sind Fragen, welche sich Unter-nehmen stellen müssen, um eine maß-geschneiderte e-Commerce & Online Strategie aufzubauen. Wichtig dabei ist es, dass alle Teilbereiche des Unterneh-mens in die Strategieentwicklung ein-gebunden werden. Der Online Handel wirkt sich auf jede einzelne Abteilung aus.

3 Ungenügende VorbereitungWie schon in Punkt 2 beschrie-ben, ist eine maßgeschneiderte

und durchdachte e-Commerce Stra-tegie die absolute Grundlage. Doch das ist natürlich nicht genug. Denn als Basis dieser Vorgehensweise dient eine Status Quo Analyse der IST Systeme im Unternehmen.

Welche Systeme werden gebraucht, um das e-Commerce Geschäft abzuwi-ckeln? Sind Schnittstellen vorhanden? Gibt es Prozess-Dokumentationen der bestehenden Prozesse? Wie werden diese durch den neuen Verkaufskanal adaptiert werden müssen? Welche rechtlichen und auch buchhalteri-schen Aspekte müssen vor einem „Go Live“ abgeklärt werden? Gibt es einen Projekt-Verantwortlichen, der auch das notwendige Know-how hat, um dieses Projekt tatsächlich leiten zu können? Hat er als Projektverantwortlicher auch Durchgriffsrechte in den jeweiligen Ab-teilungen des Unternehmens?

4 Schlechte UmsetzungNehmen wir an, eine passende e-Commerce Strategie wurde

für das Unternehmen entwickelt und

STEPHAN GRAD

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alle Stakeholder stehen geschlossen hinter dem Schritt in die digitale Welt zu gehen. Es gibt auch einen wirklich guten Projektverantwortlichen und es wurde ein detailliertes Lastenheft er-stellt, anhand dessen ein Realisierungs-partner beauftragt wurde. Somit steht einer optimalen Umsetzung nichts mehr im Weg...oder?

Bei einer genaueren Betrachtung kann an diesem Punkt sogar sehr vieles schief gehen. Denn auch die beste Vorbereitung und Vorarbeit ist immer noch kein Garant für eine optimale Umsetzung einer Strategie. Es kann jedoch nicht nur daran lie-gen, dass man den falschen Anbieter oder die falsche Agentur ausgewählt hat und die Versprechungen im Sa-les Pitch nicht erfüllt werden können.

Und oft ist es so, dass Unternehmen während des Umsetzungs-Prozesses immer wieder auf neue Ideen bzw. Feature Request kommen, welche “unbedingt” noch miteingebaut wer-den sollen. Dies zeigt auf, dass in der Vorbereitung Themen scheinbar nicht besprochen wurden. Dennoch muss jedem Entscheidungsträger klar sein, dass sobald neue Features hinzugefügt werden, das Unternehmen mit weit-reichenden Konsequenzen rechnen muss.

5 Eine falsche ZeitplanungSehr oft gibt es intern aufgestellte Timelines, um das e-Commerce

Projekt in Gang zu bringen. Diese sind meist oft extrem kurz gewählt worden, um einen “quick win” erzielen zu kön-nen, was eine erfolgreiche Umsetzung eines Online Shops gefährden kann. Die Timeline hängt vom Umfang des Projekts, den notwendigen Features und der eingebundenen Systeme ab. Dennoch kann man als Grundregel sa-gen, dass es mindestens einen 3-6 mo-natigen Umsetzungszeitraum inklusive Testing benötigt, um einen vernünfti-gen Online Shop bzw. eine zielführende e-Commerce Lösung auf den Markt zu

bringen. Häufig wird bei einem engenZeitplan der Testing-Zeitraum gestri-chen. Dies hat zur Folge, dass zum Teil fehlerhafte Systeme live gestellt und der Kunde als Beta-Tester missbraucht wird.

Das große Problem dabei ist: Wenn ein Kunde beim Erstbesuch einen fehler-haften bzw. nicht funktionierenden On-line Shop auffindet, wird er nicht wieder kommen. Warum sollte er auch? In den meisten Fällen gibt es genügend Alter-nativen am Markt.

6 Fehlendes internes Know-how & ManagementfähigkeitAll diese hier aufgeführten Prob-

leme können und werden in mehr oder weniger signifikanten Ausprägungen auftreten. Jede davon lässt sich ver-meiden, indem man die richtigen Mit-arbeiter für das Projekt auswählt.

Die e-Commerce Branche hat sich in den letzten Jahren enorm weiterent-wickelt, es kommen Woche für Woche neue Themenbereiche dazu, die für einen erfolgreichen Business Case be-achtet werden müssen. Dementspre-chend sind die Gefahren, Fehler zu ma-chen heutzutage größer denn je. Aber gute Mitarbeiter werden diese Fehler rechtzeitig erkennen und selbst bzw.

gemeinsam mit kompetenten Partnern beseitigen. Diese Übersicht der poten-tiellen Fehler beim Start in die e-Com-merce Branche ist natürlich stark ver-einfacht. Es gibt noch wesentlich mehr Stolpersteine als hier aufgezählt und jeder Einzelne hat das Potential, ein spannendes Projekt ad absurdum zu führen oder noch schlimmer, ein gan-zes Unternehmen zugrunde zu richten.

Aus diesem Grund empfehlen wir je-dem Unternehmen, welches sich ernst-haft mit dem Thema e-Commerce auseinander setzen möchte: Um eine effiziente Umsetzung eines e-Com-merce Projekts sicher zu stellen, en-gagieren Sie doch Experten, welche Ihnen bei den ersten Schritten helfen bzw. Sie bei der Strategieerstellung unterstützen und alle Teilbereiche der Online Branche kennen. Denn eine Online Strategie aufzubauen ähnelt ei-nem Hausbau. Oft sind Wünsche und Vorstellungen wie das Endprodukt aus-sehen soll, bereits vorhanden, jedoch fehlt in vielen Bereichen notwendiges Detailwissen. Das notwendige und stärkste Bindeglied bilden hierbei die Architekten, welche beim Bau eines Hauses hilfreich zur Seite stehen und das notwendige Know-how beisteuern, die richtigen Experten hinzu ziehen und das Bau-Projekt durch Höhen und Tie-fen begleiten. (RED)

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LE-1-2017 | S16 | HANDEL + HANDEL 4.0

Frische Ideen für die letzte Meile zum KundenMit kundenorientierten Services wie der Wunschterminzustellung, einer möglichst hohen Liefergeschwindigkeit, variablen Bezahlmethoden und einfach gestal-teten Retourenprozessen steht und fällt die Zukunft digitalen Handels. Darüber waren sich die Teilnehmer des ersten österreichischen eCommerce Logistik-Day einig. Auf Initiative des LOGISTIK express, des Instituts des Interaktiven Handels (IDIH) und unterstützt von der Unternehmensberatung EMA – Executive Manage-ment Advisors und DHL Paket (Austria) GmbH bot sich die Chance, Anregungen und Ideen auszuarbeiten, wie sich die Prozesse in der Versand- und Last-Mile- Logistik künftig noch besser gestalten und beherrschen lassen. REDAKTION: KARIN WALTER

Stephan Grad, CEO und Managing Di-rector der eCommerce Strategiebe-ratung A-COMMERCE legte im Confe-rence Center der Vienna Twin Towers

gleich mit seinem Eingangs-Statement ein schweres Pfund auf die Waage: „Die eCom-merce-Branche wird von Jahr zu Jahr zu einer größeren Herausforderung für Online-Händler“. „Der Preisdruck wächst, es entstehen lau-fend neue rechtliche Anforderungen. Zudem wird es immer schwerer, qualifiziertes Perso-nal zu finden.“ Wesentliche Hürden für den Markteintritt neuer Player seien außerdem

die hohen Kosten für die Kundenakquise, für Payment-Lösungen, für die Schaffung von IT-Ressourcen sowie die Logistikabwicklung. Angesichts der vielfältigen Herausforderungen gab sich der erfahrene eCommerce-Berater sogar skeptisch, ob es sich für reine Händler heutzutage preislich überhaupt noch lohnt, online zu gehen.

ECOMMERCE LOGISTIK-DAY

PODIUM: STEPHAN GRAD, GÜNTER BIRNSTINGL

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Gute Aussichten für Online-Supermärkte Prognosen zeichnen ein deutliches Bild für die Entwicklung des eCommerce in den kommenden Jahren: Wem es gelingt, die Hürden des Markteintritts zu überspringen oder heute schon erfolg-reich auf dem Markt etabliert ist, darf sich auch in den kommenden Jahren einer ungebremsten Wachstumsdy-namik des digitalen Handels erfreuen. Besonders das Online-Geschäft mit Lebensmitteln bringt angesichts der jahrelangen Zurückhaltung seitens der Anbieter noch deutliche Wachstum-schancen mit sich. Das machte das auf dem eCommerce Logistik-Day vor-gestellte Beispiel des zur Posttochter DHL gehörenden Online-Lebensmittel-händlers AllyouneedFresh.de deutlich. Der Online-Pure-Player hat sich in den vergangenen vier Jahren nicht zuletzt auch durch einige wegweisende Op-timierungsmaßnahmen in der Versand-logistik Schritt für Schritt zu Deutschlands größtem Online-Supermarkt entwickelt.

„Besonders in der Anfangsphase hat-ten wir Schwierigkeiten, Tetra-Packs, Glas oder auch Mehlverpackungen unversehrt bis an die Wohnungstüren der Empfänger zu bringen“, erklärte der AllyouneedFresh.de-Geschäftsführer Jens Drubel. „Wir haben in der Folge so viel Verpackungsmaterial verwen-det, dass wir handeln mussten.“ Getreu dem Motto „die beste Verpackung ist eigentlich gar keine Verpackung“ lie-fert der Online-Händler die bestellten Waren schon seit einiger Zeit in eigens für den Lebensmittelversand entwickel-ten Mehrwegboxen aus. Die Boxen ha-ben bis zu fünf verschiedene Tempera-turzonen, werden an der Wohnungstür geöffnet, der Kunde erhält seine Ware und der Zusteller nimmt die Versandbox direkt wieder mit. Mittlerweile beschäf-tigt man sich im Unternehmen bereits ausführlich mit dem Angebot alternati-ver Zustellmethoden. „Wir testen derzeit die Kofferraumzustellung und machen aus Fahrzeugen private Packstationen“, verriet Drubel. Auch das Schlagwort „Predictive Commerce“ – die Bildung einer vorausschauenden Handelsplatt-

form – rückt zunehmend in den Fokus der von AllyouneedFresh.de anvisierten Maßnahmen. Das Ziel, so Drubel, sei es, das eigene Angebot zum Beispiel über Vorschlagslisten und Rezeptvorschläge in Zukunft noch stärker in die Haushalte der Kunden zu integrieren.

Abholstationen sind im KommenDer österreichische Lebensmittelhändler Unimarkt hat sich in den vergangenen Jahren ähnlich intensiv mit der Logistik der letzten Meile zum Endkunden be-fasst. Anders als AllyouneedFresh.de hat sich das Unternehmen, das neben dem Online-Shop über ein Filialnetz in fünf ös-terreichischen Bundesländern verfügt, jedoch entschieden, einen zweigleisi-gen Weg einzuschlagen: Wer als Kunde beim Lebensmitteleinkauf gar nicht erst das Haus verlassen möchte, bekommt seine Lebensmittel, Frisch- und Tiefkühl-kühlwaren innerhalb eines Tages von Unimarkt landesweit vom Postboten zugestellt – umweltfreundlich und bis zur Auslieferung versiegelt in den vom Münchner Start-up-Unternehmen em-masbox entwickelten Mehrwegboxen.

Für Kunden, die mobil sind – sich jedoch den Fußmarsch oder die Wartezeit an der Kasse Zeit sparen wollen – ist der Nahversorger zurzeit dabei, ein an die Filialen gekoppeltes Netz an Abhol-stationen aufzubauen. „Unsere Abhol-stationen sind modular konzipiert und verfügen über unterschiedliche Tempe-raturzonen für Tiefkühlartikel, Kühlwaren und Waren, die mit Raumtemperatur auskommen“, sagte Daniel Friesen-ecker, Geschäftsführer der Online-Bera-tung Friedacon auf dem eCommerce Logistik-Day. Ist die Einkaufstüte in der Filiale kommissioniert, erhält der Kun-de eine E-Mail-Benachrichtigung mit dem passenden PIN-Code, durch den sich das entsprechende Fach in der Abholstation öffnet. QR-Codes für die Warenabholung oder die Darstellung des Abholortes in Google-Maps: All dies seien laut Friesenecker Optionen, die von der Unimarkt-Gruppe schon in ei-nem der nächsten Entwicklungsschritte umgesetzt werden könnten. (WAL)

Insbesondere fiel auf, dass die spezi-alisierten Logistikanbieter die intra- logistischen Herausforderungen an

das eCommerce-Geschäft auf sehr unterschiedliche Weise bewältigen.

Während der in Hart bei Graz be-heimatete Logistikautomatisierer KNAPP im Lager des holländischen Online-Händlers Wehkamp auf ein Shuttlesystem mit One-Stop-Order- Finish in weniger als 30 Minuten setzt, baut der Schweizer Logistikautoma-tisierer Swisslog in seinem auf der Veranstaltung vorgestellten Kunden-lösung „Brack.ch“ auf das intelligent vorwärts denkende Roboter-System Autostore, mit der sich schnelle Ver-sandprozesse bei 60 Prozent Platzer-sparnis gegenüber herkömmlichen Lagersystemen erreichen lassen.

Der Kontraktlogistiker BLG Logistics Group geht in seiner preisgekrönten Logistiklösung für seinen auf Berufs-bekleidung spezialisierten Kunden Engelbert Strauss, wiederum einen anderen Weg. Auf der ehemals von Neckermann betriebenen Logistik- fläche in Frankfurt kommt ein inno-vatives und in der Dimensionierung völlig flexibles Ware-zur-Person-Logis-tiksystem zum Einsatz, bei dem sich mobile Regeleinheiten selbständig zur Warenentnahme und Retouren- Wiedereinlagerung zu den Arbeits-stationen bewegen.

Der eCommerce Logistik-Day 2017 in Wien findet am 28.09.2017 statt. Info: www.logistik-express.com bzw. unter http://insider.logistik-express.com

STATEMENT VONKARIN WALTR

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Geschwindigkeit und Agilität sind die Themen der StundeIm Internet ist der Kunde nur einen Mausklick von seiner Kaufentscheidung ent-fernt. Trotzdem, oder gerade deshalb, stellt es die Marktteilnehmer vor große Herausforderungen, der Wachstumsentwicklung sowie den steigenden Kunden-erwartungen optimale Angebote entgegenzusetzen. Auf dem eCommerce Logistik Day in Wien, wurde deutlich, dass besonders in den logistischen Abläufen des On- und Offline-Handels die größten Knackpunkte liegen. REDAKTION: KARIN WALTER

medium LOGITIK express initiierten Ver-anstaltung nach Wien bewegte, hatte der erfahrene eCommerce-Berater und Veranstaltungsmoderator einige Denkanstöße im Gepäck. „Der statio-näre Handel wird mit eCommerce le-ben müssen und darüber zu jammern ist keine unternehmerische Aktivität – vielmehr kann auch der stationäre Handel das Internet positiv für sich nut-zen“, konstatierte Kratz. Umso mehr sei es wichtig, den zusehends rückläufigen Umsätzen pro Quadratmeter Fläche zukunftsfähige Konzepte entgegen-zusetzen. „Seien sie agil. Denken Sie daran, sich auch als kleinerer Händler mit ihrem Angebot im Internet zu prä-sentieren.“ Eine Online-Präsenz müs-se ja nicht zwingend bedeuten, dass auch online verkauft werden muss. Kleineren Handelsketten legte Kratz den neu konzipierten „Fregatte und Schnellboot“-Ansatz ans Herz. Die Grundversorgung erfolgt aus großen Logistikbetrieben – den Fregatten. Das in der Filiale vor Ort verfügbare Warens-pektrum konzentriert sich in diesem Mo-dell auf wenige Artikel sowie eine über-schaubare Vielfalt an Produktvarianten.

Möchte der Kunde ein Produkt kaufen, das zum Zeitpunkt der Kaufentschei-dung ausschließlich im Regionallager verfügbar ist, erhält er die Option der Same-Day-Zustellung. Aus dezentralen flexiblen Logistikbetrieben, im Konzept von Kratz als Schnellboote bezeichnet, machen sich Kurierdienste auf den Weg und liefern die georderte Ware

beim Kunden ab und versorgen die Handelsfiliale in gleicher Fahrt mit Ersatz für die am selben Tag bereits verkauf-ten Waren. „Mit diesem Nachschub- logistik-Konzept halte ich es keineswegs für abwegig, dass es künftig auch klei-neren Handelsketten gelingen kann, eine ernstzunehmende Konkurrenz zu amazon oder anderen Online-Markt-plätzen zu bilden: Die Händler haben von nur noch wenige Stücke pro Artikel vor Ort, können dafür aber eine deut-lich höhere Sortimentsbreite auf glei-cher Fläche präsentieren“, sagte Kratz.

Same-Day-Delivery gehört die ZukunftDass sich das Angebot der taggleichen Zustellung immer häufiger auch bei rei-nen eCommerce-Händlern zu einem schlagkräftigen Verkaufsargument ent-wickelt, machte Michael Löhr auf der eCommerce-Veranstaltung deutlich. Die von ihm mitbegründete Plattform tiramizoo ist seit fünf Jahren auf dem Markt und kooperiert in Deutschland und Österreich mittlerweile mit rund 3.000 Kurieren. Herz des Angebotes ist eine sowohl in die Webshops als auch in die Warenwirtschaftssysteme des Handels vollständig integrierbare Lo-gistiksoftware, die Händler und Zustell-partner miteinander vernetzt und die Zustellung zu dem vom Kunden ange-gebenen Wunschtermin ermöglicht. „Es gibt bereits Kunden in den USA, die den Kauf im Internet abbrechen, wenn die Same Day Zustellung im Checkout nicht angeboten wird“, verwies Löhr auf ein aktuelles Ergebnis aus der Marktfor-

Der Markt ist völlig unbere-chenbar – brachte Bernd Kratz, Inhaber der EMA – Executive Management

Advisors GmbH und Mitgesellschafter des Instituts des Interaktiven Handels (IDIH) die größte Herausforderung des internetgetriebenen Handels gleich zu Beginn der Veranstaltung auf den Punkt. Man wisse nicht was morgen passiert. Das einzige, was sicher sei, ist, dass man das, von dem man nicht weiß in welche Richtung es geht, mor-gen schon erfüllen muss.

Für den Teilnehmerkreis, der sich bis aus Norddeutschland sowie den Nieder-landen zu der vom IDIH und dem Fach-

BERND KRATZ

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schung. „Next Day war gestern – Same Day ist die Zukunft“, betonte Löhr. Al-lein im europäischen Raum sei bis zum Jahr 2020 mit einem Marktvolumen von einer Billion US-Dollar zu rechnen.

Out-of-the-Box-Denken gefragtBeim schwedischen Einrichtungskon-zern IKEA hat man die Erfahrung ge-macht, dass die Kunden auf nicht nur sehr unterschiedliche Erwartungen an die Lieferung mitbringen, sondern in erster Linie selbst entscheiden wollen, welche Services sie wirklich in Anspruch nehmen wollen. „Wir müssen es daher zu unserer Gewohnheit machen, out-of-the-box zu denken, um den vielfäl-tigen Kundenerwartungen gerecht zu werden“, sagte Sebastian Knisch, Omnichannel Manager bei IKEA Öster-reich, bei der eCommerce-Veranstal-tung in Wien. Den Veranstaltungsteil-nehmern aus der Handelsbranche, riet der Multichannel-Experte insbesondere dem Thema Agilität mehr Beachtung einzuräumen. „Sie sollten sich inten-siv mit den Erwartungen ihrer Kunden auseinandersetzen – und zwar auf al-len Verkaufskanälen“, betonte Knisch. Als Beispiel für die vielfältigen Aktivitä-ten im eigenen Unternehmen führte der IKEA-Manager den vor kurzem am IKEA-Standort Wien-Vösendorf gestar-teten Car2go-Service an – ein Möbel-taxi, das im Ausgangsbereich bereits darauf wartet, die Kunden mitsamt ihrem Einkauf nach Hause zu bringen.

Auch in der Last-Mile-Logistik von Spe-ditionswaren, gab sich der Handelsex-perte aufgeschlossen, neue Wege einzuschlagen. „Für uns ist es durchaus denkbar, anzutesten, ob neu aufkom-mende Auftragsplattformen wie Uber Freight verbesserte und flexiblere Ser-vices in der Abholung und Zustellung versprechen“, sagte Knisch.

Zustellservices rücken in den FokusDass insbesondere die Rahmenbe-dingungen in Österreich noch einige Tücken für die Entwicklung des On-line-Handels mit sich bringen, machte Günter Birnstingl, Managing Director des Paketdienstleisters DHL Paket Aus-tria, auf der Veranstaltung deutlich. Birnstingl verwies auf eine aktuelle Stu-die der DHL, nach der sich Österreicher und Deutsche vom Altersprofil und den Kaufgewohnheiten zwar sehr ähnlich sind. Im Unterschied zu den Deutschen seien Österreicher jedoch viel offener gegenüber Online-Einkäufen im Aus-land eingestellt – zumindest, wenn die Produkte im eigenen Land nicht zu günstigeren Preisen erhältlich sind.

Nach Aussage von Birnstingl stellt bei einem Großteil der österreichischen Online-Shopper das Thema „Versand“ ein wichtiges Kriterium dar. „Acht von zehn Österreichern begrüßen ein brei-teres Angebot im Paketmarkt und ste-hen neuen Anbietern positiv gegen-über“, verwies der Managing Director

von DHL Paket Austria auf aktuelles Zahlenmaterial. DHL Paket Austria hat seit seinem Markteintritt im September 2015 mit der Einführung der flächen-deckenden Samstagszustellung, der Zustellmöglichkeit in österreichweit um die 1850 Paketshops und dem aktu-ell im Aufbau befindlichen Netzes an Packstationen zur Paketabholung in diese Richtung schon einige wichtige Neuerungen bewirkt. Laut Birnstingl sei der österreichische eCommerce-Markt im europäischen Vergleich aber immer noch von einer merklichen Zurückhal-tung geprägt.

„Während das jährliche Pro-Kopf-Pa-ketaufkommen durch Interneteinkäu-fe in Deutschland und Großbritannien bei heute zwölf beziehungsweise acht Paketen liegt, kommen die österreichi-schen Online-Shopper heute gerade einmal auf ein durchschnittliches Pa-ketaufkommen von fünf Paketen pro Kopf und Jahr“, so der DHL-Manager. „Der österreichische Markt ist gefordert, durch mehr Angebote und attraktivere Produkte nachzuziehen. Wir würden uns deshalb wünschen, wenn die Händler ihre Dienstleister in Zukunft verstärkt mit ins Boot holen, um das Angebot bei den Zustellservices insgesamt flexibler zu ge-stalten – von den angebotenen Zu-stelloptionen über die dazugehörigen Zustellinformationen bis hin zu den von den Kunden präferierten Zustellorten.“ (WAL)

BLICKPUNKT: E-COMMERCE LOGISTIK-DAY• http://insider.logistik-express.com/blog/ • http://insider.logistik-express.com/video/ • http://insider.logistik-express.com/galerie/

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LE-1-2017 | S20 |

Beschaffungs-logistik

Distributions-logistik

FlexibleArbeitszeiten

RichtigesTiming

ProaktiverEinkauf

SmarterWareneingang

WissendeLagermitarbeiter

Verpackenleichtgemacht

RichtigeLaufwegstrategie

IntelligenteAutomatisierung

E-Commerce-Intralogistik

Als Mitglied der Descartes Systems Group ist die pixi* Software GmbH der führende Hersteller für Warenwirtschaftssoftware und Lagerlogistik-Lösungen im E-Commerce. Dirk Haschke, VP E-Commerce Operations, hat die Herausforde-rungen zu Versandperformance, Versandprozess, Lagerreichweite und pick-, pack-, ship-Prozess näher untersucht. Seine Ratschläge für eine smartere E-Com-merce-Logistik forcieren die intralogistischen E-Commerce Prozesse, da diese durch den Online-Händler aktiv gesteuert und optimiert werden können. BEITRAG: DIRK HASCHKE

E-Commerce-Intralogistik: Praxis-Tipps für Online-Händler

HANDEL + HANDEL 4.0

Die Verbindung aus zielgerichte-ter Conversion-Steigerung und der Abbildung erstklassiger Logis-tik-Prozesse, zeichnet das Business

eines smarten Online-Händlers aus und sichert ein stetiges Wachstum. Um optimale Ver-sand-Ergebnisse zu erzielen, muss der Logistik-prozess schlank, effizient und vollumfänglich aufgebaut werden. Schon das Justieren an den richtigen Stellschrauben kann Prozesse verschlanken und den Versandprozess maß-geblich verbessern.

Es ist empfehlenswert, sich im ersten Schritt die E-Commerce-Intralogistik anzusehen, da die-se Prozesse aktiv durch den Online-Händler gesteuert und optimiert werden können. Für

ein einheitliches Verständnis und der Optimie-rung an der richtigen Stelle, sollte im Vorfeld geklärt werden, aus welchen Bestandteilen sich der klassische Logistik-Prozess zusam-mensetzt: Die Bereiche „Beschaffungslogis-tik“, „Intralogistik“ und „Distributionslogistik“ bilden in Gänze die logistische Prozesskette des E-Commerce-Business ab, sind in ihren Be-standteilen jedoch unterschiedlich stark vom Online-Händler beeinflussbar.

Online-Händler, die sich die Zeit für die Opti-mierung ihrer Lagerprozesse nehmen, sparen nicht nur Kosten und Zeit, sie verbessern im gleichen Schritt die Kundenbindung. Durch einen schnelleren und transparenteren Ver-sandprozess werden Prozesse verschlankt und

DIRK HASCHKE

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zudem die Mitarbeitermotivation und -Leis-tung mittels aktiver Personaldisposition und -Kommunikation gesteigert. Etablierte On-line-Shops wie Dirndl.com oder Kostüme.com konnten dank optimierter Prozesse durch einen pixi* Logistikberater und der pixi* E-Commerce Warenwirtschaft ihre Versand-geschwindigkeit um 500% pro Bestellung stei-gern und ganze 4.000% mehr Pakete pro Jahr versenden.

1Herausforderung: Wie können On-line-Händler gewährleisten, dass Waren innerhalb von 24 Stunden nach Erhalt

der Bestellung an den Paketdienstleister über-geben werden und das alles mit bestmögli-chem Personaleinsatz?

Tipps:

Clevere Online-Händler sprechen mit ihrem Team über versandintensive Zeiten und bie-ten ihren Mitarbeitern einen Ausgleich an we-niger intensiven Tagen.

Zusätzliche Zeitarbeitskräfte für versandin-tensive Phasen sollten rechtzeitig akquiriert und frühzeitig angelernt werden.

Jeder Mitarbeiter sollte neben seiner Spe-zialisierung zusätzlich alle weiteren Lagerpro-zesse kennen, um im Falle eines Ausfalls prob-lemlos einspringen zu können.

Ein „Prozessschritt“ im Lager sollte innerhalb von 10 Minuten erklärt und von einem neuen Kollegen verstanden werden.

Um eine schnellere Initiierung des internen Versandprozesseses zu ermöglichen, sollte dieser mithilfe von intelligenten Warenwirt-schaftssystemen automatisiert abgebildet werden. Diejenigen, die sich noch nicht für ein Warenwirtschaftssystem entscheiden konnten, sollten mit dem Zahlungsabgleich innerhalb der Buchhaltung früh beginnen, spätestens 7:00 Uhr.

2Herausforderung: Amazon setzt die Messlatte für einen effizienten Versand-prozess sehr hoch. Welche Voraus-

setzungen müssen gegeben sein, damit ein taggleicher Versand auch für Online-Händler problemlos möglich ist?

Tipps:

Online-Händler sollten auf ihrer Shop-Web-site kommunizieren, dass ein taggleicher Versand nur dann ermöglicht werden kann, wenn die Bestellung vom Kunden vor 14 Uhr bzw. vor 16 Uhr des gleichen Tages aufgege-ben wird. Diese Kennzeichnung ist auch für heterogene Warenkörbe essentiell.

Bestellungen bei denen kein taggleicher Versand angeboten wird, können schwer-punktmäßig am Vormittag, zwischen 7:00 bis 11:00 Uhr, bearbeitet werden. In der Zeit zwi-schen 11:00 Uhr und 19:00 Uhr kann sich dann auf die Bestellungen konzentriert werden, die keine Lieferantenbestellung erfordern.

Hohe Versandperformance mit optimalemPersonaleinsatz vereinen

Anforderungen für eineneffizienten, taggleichen Versand

Proaktive und regelmäßige Planung derLagerreichweite für den(taggleichen) Versand

Gesteigerte Leistungsfähigkeit des Teamsdurch effizientes Picken und Packen

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LE-1-2017 | S22 | HANDEL + HANDEL 4.0

Für diejenigen, die mit dem tagglei-chen Versand gerade erst starten, ist es empfehlenswert, das Angebot von taggleichem Versand nur für spezielle Artikelgruppen anzubieten, die direkt am Versandbereich gelagert werden können.

3 Herausforderung: Die Lager-reichweite gibt Aufschluss dar-über, wie lange Online-Händler

(taggleich) versenden können. Hierfür ist es unabdingbar, ausreichend hohe Sollbestände auf Lager zu haben und den Wareneingang möglichst clever abzubilden. Welche Aspekte sollte ich hierfür beachten?

Tipps:

Für die proaktive Planung der Lager-reichweite sollten folgende Faktoren gegenübergestellt werden:

1) Aktuelle Lagerreichweite - geschätz-ter Lieferzeit des Lieferanten = Gewähr-leistung des Versands

2) Ist das Delta dieser Gleichung nega-tiv, kann es entweder zu Überverkäufen oder zu sogenannten „Nicht-Käufen“ führen.

Um einem Überbestand, den soge-nannten „Lagerpennern“, entgegen-zuwirken, ist bei Waren mit langen Lie-ferzeiten vom Lieferanten (zum Beispiel >4 Wochen) ein häufiges Nachbestel-len nur kleiner Warenmengen empfeh-lenswert.

Das Einlagern von Wareneingängen, sofern diese keine offenen Bestellungen bedienen, sollte an Tagen mit hohem Versandvolumen vermieden werden.

Für die zielgerichtete Einlagerung der Wareneingänge im Lager sollte folgen-der Satz Anwendung finden: Zur richti-gen Verwendung am richtigen Ort!

Eine besonders smarte Lösung um den Einlagerungsaufwand für offene Kundenbestellungen zu umgehen, ist der „Cross Docking“ Wareneingang: Angelieferte Waren werden per Bar-codescan erfasst und im Falle einer offenen Kundenbestellung nicht einge-lagert, sondern umgehend in den wei-teren Versandprozess gegeben.

Einfache Automatisierungstechnik kann sich in kürzester Zeit positiv be-merkbar machen. Investitionen in Kar-tonfaltmaschinen, Verklebemaschinen, Stretchwickler und Labelmaschinen un-terstützen die Mitarbeiter dabei, Aufga-ben deutlich effizienter zu erledigen.

4 Herausforderung: Kleine Fehler im „pick-, pack-, ship-Prozess“ können große Auswirkungen auf

die Effizienz des Versandprozesses ha-ben. Wie können Online-Händler mit einfachen Mitteln ein Mehr an Leistung erzielen?

Tipps:

Schlagwort: Inventur! Ein Überblick auf die tatsächlich vorhandenen Wa-renbestände ermöglicht proaktive und planmäßige Nachbestellungen und verhindert mühseliges Suchen nach fehlenden Waren während des Pick-prozesses.

In versandintensiven Phasen sollten Nachfüllberichte mindestens einmal täglich oder sogar noch häufiger dazu eingesetzt werden, um Fehlbestän-de im Picklager zu vermeiden. Für das Picklager sollten dafür separate Sollbe-stände gepflegt werden, welche die Grundlage der Nachfüllmengen aus dem Nachfülllager bilden.

Für die richtige Laufwegstrategie soll-ten unter anderem leere Laufwege, zu enge Gassen und übervolle Kommissio-nierwägen vermieden werden.

Für einen smarten Packprozess soll-ten alle Lager-Mitarbeiter im Vorfeld ihre Aufgaben kennen. Dies bedeutet auch, dass Verantwortlichkeiten für Zwi-schentätigkeiten, wie das Nachbestü-cken der Packplätze mit Verpackungs-materialien, an einzelne Mitarbeiter übergeben werden müssen. (RED)

Dirk Haschke ist seit 2016 Vice Presi-dent E-Commerce Operations der pixi* Software GmbH Mitglied der Descartes Systems Group und leitet die Bereiche Vertrieb, Marketing und Finanzen.

Das komplette, kostenfreie White-paper zum Thema "Dos and Don’ts smarter E-Commerce Logistik" er-halten Sie unter www.pixi.eu

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LogiMAT, Messe Stuttgart14.03. bis 16.03.2017Wir freuen uns auf Ihren Besuch in Halle 3, Stand 3C21

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Die Highlights der Lager-welt

HALLE 3STAND 3C21

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Österreichischer Logistik-Dialog 2017

Wenn am 6. und 7. April 2017 die Eventpyramide in Vösendorf ihre Tore wieder für den Jahreskongress der BVL Bundesvereinigung Lo-gistik Österreich öffnet, dreht sich alles um das Motto „Kundenfo-

kus -> Dynamisierung -> Leadership“. Rund 700 Netzwerkteilnehmer werden miterleben, wie der Mensch in der digitalisierten Wirtschaftswelt der Zukunft erfolgreich sein kann. Begleitend dazu die Fachausstellung und Verleihung des Nachhaltigkeitspreises.

Traditionell ist bereits der Mix aus Vortragenden aus Wirtschaft, Wissenschaft, Praxis und auch Politik, der für spannende Einblicke sorgt. So werden zusätz-lich zu den vielfältigen Best-Practice-Beispielen Experten in Keynotes und Podiumsdiskussionen zentrale Themen rund um die ständig neuen Anforde-rungen an die Logistik erörtern. Unter den namhaften Sprechern finden sich unter anderem Georg Pölzl von der Österreichischen Post, Frank Straube von der Technischen Universität Berlin, Wolfgang Skrabitz von KNAPP Industry Solu-tions, Michael Druml von Magna Steyr, María Sáenz vom Massachusetts Insti-tute Of Technology Zaragoza und Matthias Zacek von Google Austria.

Neben den vielfältigen Beiträgen lockt wie immer die Fachausstellung „Al-les Logistik“, die eine Bandbreite an innovativen Branchenlösungen zeigt. Schwerpunkte heuer: Autonomes Fahren sowie Elektromobilität Güterver-kehr. Als Highlight wird am ersten Abend einem Vorzeigeunternehmen der international renommierte Nachhaltigkeitspreis Logistik 2017 verliehen – ein Gemeinschaftsprojekt von BVL Österreich und Deutschland. www.bvl.at

Österreichischer Logistik-Tag 2017

Das Design Center Linz ist am 21. Juni 2017 Austragungsort vom 24. Österreichischen Logistik-Tag. Bereits am Vortag wird nach dem in-novativen Logistik-Future-Lab bei der Abendgala im RaiffeisenForum

der Raiffeisenlandesbank OÖ der Österreichische Logistik-Preis 2017.

Die Jahreshauptveranstaltung des VNL Verein Netzwerk Logistik lockt rund 900 Supply Chain- und Logistikexperten aus Industrie, Handel, Dienstleistung und Technologie nach Linz, wo 40 Referenten in Vorträgen und Parallelsequenzen spannende Inhalte darbieten. Schwerpunkte in diesem Jahr: Digitalisierung der Wertschöpfungskette, Digitaler Handel, Smarte Produktion und Logistik, Transparenz in der Logistikkette, Service-Excellence, Omni-Channel-Logistik und die „agile Supply Chain“.

Als einer der Keynote-Speaker wird Gisbert Rühl, Vorstandsvorsitzender der Klöckner & Co SE, über die aktive Gestaltung der Disruption des Stahlhandels referieren. Zwischendurch bietet sich ein Besuch der Fachausstellung an, wo 50 innovative Unternehmen ihre Lösungen präsentieren.

Wer wird 2017 Preisträger? Der Österreichische Logistik-Preis zeichnet jährlich Unternehmen aus Industrie und Handel für herausragende Innovationen im gesamtlogistischen Prozess zur Erreichung der Unternehmensziele aus. Unter-nehmen, die ganzheitliche Logistik-Lösungen bzw. innovative Umsetzungen im SCM umgesetzt haben, können Bewerbungsunterlagen bis Freitag, 20. März 2017 beim VNL Verein Netzwerk Logistik einreichen. www.vnl.at

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LE-1-2017 | S24 |

Peter Kazander, Geschäftsführer der EURO-EXPO Messe- und Kongress-GmbH, München, rückblickend. „Mit diesem Konzept haben wir etwas gänzlich Neues geschaffen, das wesent-lich zum Erfolg der LogiMAT beigetragen hat.“ Ebenso wie die Kerntechnologien der Intralo-gistik sich gewandelt hätten und die Wissens-vermittlung immer wichtiger geworden sei, habe die Messeleitung für diesen bewährten Faktor der LogiMAT in jedem Jahr mehr ausge-wiesene Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Verbänden als Referenten gewinnen können. „Mit diesem positiven Echo schaffen wir es immer wieder, bei jeder LogiMAT mit dem Rahmenprogramm ein umfassendes, branchenübergreifendes Themenspektrum abzudecken – und dank der hochkarätigen Referenten den Fachbesuchern einen ein-zigartigen Mehrwert zu bieten“, so Kazander. „Und das ohne Zusatzkosten im Rahmen des Messeeintritts.“

Maßgeblich dafür ist die konsequente Aus-richtung der Messe als Branchenbarometer und Schaufenster zukunftsfähiger Lösungen – etwa der Shuttle-Technologie, platzsparen-des Lager, schneller Zugriff. Seit 2003 prägen Shuttle-Lösungen zunächst die Behälterlage-rung im AKL, dann die Palettenlagerung im HRL und inzwischen über die Regalanlage hi-naus in FTS-Anwendungen – künftig mit Robo-terarm und dem Griff in die Kiste. „Die wich-tigsten Trends in den letzten Jahren waren der Siegeszug der Shuttle-Systeme sowie die Ent-wicklungen in der IT, Bildverarbeitung, Kom-munikation, der modernen Energiespeicher und nicht zuletzt der zunehmende Einsatz von Robotik“, sagt Peter Bimmermann, Business Development Manager bei der Vanderlande Industries GmbH. „Sie ermöglichen viele der heute zum ‚Standard‘ gehörenden, flexiblen Intralogistiklösungen.“

Entwicklungen, die Schritt für Schritt auf der LogiMAT zu verfolgen waren. Wer die Logi-MAT besuchte, wusste bereits 2006, wie der

Der Weg zur High-Tech-BrancheIm Spiegel von Wissenschaft, Verbänden und Ausstellern zeigen 15 Jahre LogiMAT die dynamische Entwicklung der Intralogistik als lebendige Geschichte. Das Rahmenprogramm ist so umfangreich wie nie zuvor. BEITRAG: PI/EDAKTION

Oft kopiert, nie erreicht: Das hochkarätig besetzte Rahmen-programm zählt seit der ersten LogiMAT 2003 zu den zentralen

Erfolgsfaktoren der Internationalen Fach-messe für Distribution, Material- und Informa-tionsfluss. Als erste Messe überhaupt hat die LogiMAT den Mehrwert der kompetenten In-formationsvermittlung auf Kongressniveau als Standard in das Messegeschehen integriert – und damit sich nicht nur bei den vorgestellten Technologien, sondern auch hinsichtlich der Konzeption einer Messe als Wegbereiter inno-vativer Lösungen etabliert.

„Von Beginn an haben wir mit dem unterneh-mensübergreifenden Rahmenprogramm die interdisziplinäre Darstellung und Diskussion ak-tueller Trends sowie die Vermittlung nutzwer-ter Praxistipps als maßgeblichen Bestandteil der LogiMAT fokussiert“, erläutert Messeleiter

INTRALOGISTIK + INDUSTRIE 4.0

PETER KAZANDER

LOGIMAT - 14. -16. MÄRZ 2017 - NEUE MESSE STUTTGART

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und einmal mehr werden wir 2017 in Stuttgart intralogistische Weltneuheiten sehen, die unsere Zukunft verändern.“

„Vor dem Hintergrund der technologi-schen Entwicklungen können wir stolz darauf verweisen, der Intralogistik mit der LogiMAT weite Passagen ihres We-ges zu einer führenden High-Tech-Bran-che geebnet zu haben“, resümiert Mes-seleiter Kazander. „Bei alledem haben

E-Commerce die Logistik beeinflussen wird und welche Lösungen zur Bewälti-gung der Herausforderung erforderlich sind. 2007 wurden Webservices der IT, sogenannte Cloud-Lösungen, vorge-stellt, die damals noch als Software-as-a-Service (SaaS) bezeichnet wurden. Im März 2009 stand unter anderem be-reits die Wandlung von der prozess- zur service-orientierten Software-Architek-tur im Fokus, die heute moderne Soft-ware-Lösungen prägt und die Basis für die Digitalisierung sowie die Realisie-rung der Zukunftsprojekte Industrie 4.0 und Internet der Dinge bildet. Entspre-chend standen Themen wie die Einbin-dung von FTS, Schwarm-Technologie und eine durchgehende Vernetzung als Vorteile für die Intralogistik bereits 2009 im Mittelpunkt der LogiMAT.

Zum Ende der ersten Dekade dieses Jahrhunderts zeigte die LogiMAT über-dies Wege für eine energiesparende Intralogistik, für Nachhaltigkeit im Hal-lenbau sowie beim Betrieb von Anla-gen- und Flurförderzeugen auf, was seither unter „Green Logistics“ geführt wird. „Durch die Logistik- und E-Com-merce-Brille betrachtet, ist Green Logi-stics nach wie vor ein großes und wich-tiges Thema“, urteilt Mathias Thomas, Inhaber von Dr. Thomas + Partner. „Ein zentrales Thema für die Logistik wird jetzt und in Zukunft die berühmte letz-te Meile bei der Auslieferung an den Konsumenten. Oder kurz gesagt: die urbane Logistik.“ Lösungsansätze dafür, etwa Einsatzmodelle für Lastenräder in der City-Logistik, die heute Realität und aktueller sind als je zuvor sind, wurden und werden – wohl gemerkt: bereits 2003 – auf der LogiMAT angestoßen und ausgestellt.

„Wesentlich war und ist das Internet der Dinge – angefangen von den ersten RFID-Projekten bis hin zu der weltum-spannenden Entwicklung, die heute immer größere Bereiche der Logistik durchdringt“, fasst ten Hompel zusam-men. „Wir arbeiten an Schwärmen au-tonomer Fahrzeuge, Gestenerkennung, digitalen Brillen, intelligenten Regalen

wir nie den Menschen aus den Augen verloren. Was bei den vorgestellten Lö-sungen auf eine optimierte Schnittstelle Mensch/Maschine zielt, umfasst seitens der Messeleitung das Team, das Mes-segelände und das Messekonzept. Die LogiMAT bleibt für die Fachbesucher der kompakte Branchenüberblick mit Informationsmehrwert, für die Aussteller die konzentrierte Leistungsschau und Arbeitsmesse mit Wohlfühl-Charakter.“

Forschung und Entwicklung haben bei KNAPP traditionell einen ho-hen Stellenwert. In der mehr als 60-jährigen Unternehmensgeschich-te konnte KNAPP die Intralogistik immer wieder nachhaltig prägen. Unter den bahnbrechenden Innovationen finden sich beispielsweise der Kommissionierautomat SDA und das OSR Shuttle-System.

Mit den neuesten Entwicklungen rund um die KiSoft Vision-Technolo-gie sowie mit dem autonomen Open Shuttle, dem KNAPP-Store und dem Kommissionierroboter Pick-it-Easy Robot greift KNAPP aktuelle Trends, wie die Null-Fehler-Strategie oder same-and-next-day-deli-very, auf und präsentiert seine Innovationen von 14.-16. März auf der Logimat in Stuttgart.

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Neue Messe Stuttgart

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Mit der Smart Glass im 3-D animier-ten Kaufhaus stöbern und den Einkauf nur mit einem kurzen Ni-cken bestätigen: Das mag für

den Einen oder Anderen wie Science Fiction klingen. Und doch ist diese Zukunftsvision be-reits Realität. Alibaba, der Gigant des chine-sischen Online-Handels, hat der Welt gerade erst vor wenigen Wochen beim traditionellen chinesischen Singles-Day demonstriert, in wel-che Richtung sich die smarte Welt des Einkau-fens mit großen Schritten weiterentwickelt.

Virtual- und Augmented-Reality heißen die Zauberworte, die die nächste Evolutionsstufedes e-Commerce vor kurzem eingeläutet ha-ben. Doch längst nicht nur der Online-Han-del interessiert sich für solche Lösungen. Die Nachfrage nach den teilweise wie Taucher-brillen aussehenden Weareables kommt aus allen Richtungen. Smart Glasses mischen seit einiger Zeit zum Beispiel den Gaming-Markt kräftig auf. Virtual-Reality-Spiele wie Poké-mon Go ziehen seit Jahren Millionen Men-schen weltweit in den Bann. Andere Anwen-dungen bieten die Möglichkeit, Städte aus der Perspektive eines Adlers anzusehen oder die Berge des Himalayas zu erklimmen.

Hinter Virtual-Reality verbirgt sich ein Mil-liardenmarkt. Laut einer Studie der Ma-nagement- und Strategieberatung Deloitte werden die Anbieter der dazugehörigen Hard- und Software bis zum Jahr 2020 allein in Deutschland einen geschätzten Umsatz von einer Milliarde Euro erzielen. Das hat einen erklärbaren Grund: Denn in Zeiten, in denen Industrie 4.0 und digitale Vernetzung in aller

Munde sind, treffen Datenbrillen in zuneh-mendem Maße auch den Nerv von Industrie- und Logistikunternehmen. Großkonzerne wie VW, BMW oder Thyssen Krupp versprechen sich dadurch Optimierungen in der Produkti-on, bei der Anlagenwartung oder der Fabrik-visualisierung. Namhafte Logistikdienstleister testen die Wearables bereits in der Lagernavi-gation, bei der Kommissionierung und Paket-befüllung. Und so ist zu erwarten, dass Smart Glasses in diesem Jahr auch auf der Intralo-gistikmesse LogiMAT eine Menge interessierte Blicke des Fachpublikums auf sich ziehen.

Wearables im GepäckZur 15. Jubiläumsausgabe der LogiMAT wer-den erneut um die 45.000 Messegäste aus aller Welt auf dem Gelände der Stuttgarter Messe erwartet. Für die meisten unter ihnen hat sich die jährlich stattfindende Intralogis-tikschau längst zu einer Pflichtveranstaltung im Terminkalender etabliert. Denn auf keinem vergleichbaren Messeplatz bietet sich die Möglichkeit, die aktuellen Herausforderungen und Trends der Branche in ähnlich kompakter Atmosphäre zu eruieren und die spezifischen Lösungsangebote der Anbieter direkt zu ver-gleichen.

Mehr als 1.300 Aussteller haben ihr Kommen zur diesjährigen Intralogistikmesse auf dem Stutt-garter Messegelände bereits angekündigt. Die Ausstellungsfläche ist damit wie schon im vergangenen Jahr bis auf den letzten Platz ausgefüllt - zum einen mit traditionellen An-geboten, die zum Beispiel aus den Bereichen Fördertechnik, Regalbau, Lager- und Betriebs- einrichtungen kommen. Aber auch mit vielen

Digital – Vernetzt – Innovativ: So präsentiert sich die 15. LogiMATEs ist wieder so weit: Vom 14. bis 16. März 2017 nimmt die Logistikbranche erneut das komplette Gelände der Stuttgarter Messe in Beschlag. Mehr als 1.300 Aus-steller aus Europa, China, Korea, Japan, Taiwan und den USA haben ihr Kom-men angesagt, um die Branche über die neuesten Trends und Lösungen für die Lagerlogistik zu informieren. Stapler, Fördertechnik, Roboter, autonome Fahrzeuge oder auch Virtual-Reality-Anwendungen suchen auf der Leistungsschau nach neuen Kunden und Einsatzmöglichkeiten. BEITRAG: KARIN WALTER

KARIN WALTER

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neuen Lösungsangeboten, die sich mit Trendthemen wie Industrie 4.0, Di-gitalisierung und Vernetzung ausei-nandersetzen. Und genau in diesem stark wachsenden Anbieterumfeld werden von den Unternehmen immer stärker auch Datenbrillen und andere Virtual-Reality- und Augmented-Reali-ty-Technologien ins Visier genommen.Insbesondere die Lagerautomatisie-rer und Lagersoftwareanbieter haben das mögliche Einsatzspektrum von Smart Glasses längst in intensiven inter-nen Tests auf Herz und Nieren geprüft. Manche von ihnen halten sich derzeit vielleicht noch etwas zurück, Daten-brillen wie Google Glass oder die neue HoloLens von Microsoft in ihr serienmä-

ßiges Angebot zu integrieren. Doch zur Messe ist zu erwarten, dass ein nicht unerheblicher Teil der Aussteller die mit künstlicher Intelligenz angereicherten Wearables aus ihren Requisitenkoffern zaubern wird.

Der Systemanbieter von hochdynami-schen, automatisierten und schlüssel-fertigen Logistiklösungen TGW Group mischt sich genau in diese Gruppe. Das Unternehmen hat bereits angekün-digt, seine Kunden in Halle 5 am Stand D55 auf den neuesten Stand in Sachen Augmented-Reality und 360-Grad-Lo-gistiklösungen zu bringen. Anders als viele andere Aussteller, die sich darauf konzentriert haben, die Datenbrille im

Bereich der Kommissionierung zur Seri-enreife zu bringen, setzt TGW die neue Technologie schwerpunktmäßig in der Anlagenwartung ein. Die Servicetech-niker betreten damit eine neue Ära der Fernwartung. Denn durch den Einsatz von Smart Glasses wird die Möglich-keit geschaffen, sich schnell direkt mit den Back-Office-Experten der Hotline zu verbinden. Laut TGW tragen die Da-tenbrillen heute schon dazu bei, die für die Lagerinstandhaltungsarbeiten not-wendigen Stillstandzeiten deutlich zu reduzieren. Außerdem sei es möglich, Wartungs- und Instandhaltungsarbei-ten vermehrt sogar im Live-Betrieb vor-zunehmen.

Datenbrillen-Netzwerk-AbendAuch das Heidelberger Beratungs- und Planungsunternehmen io-consultants mischt sich in die Riege der Unterneh-men ein, die sich auf die Fahne ge-schrieben haben, Lösungsansätze aus der virtuellen Welt der Intralogistik in den Live-Betrieb zu bringen. Gemein-sam mit der Picavi GmbH, einem An-bieter schlüsselfertiger Pick-by-Vision- Lösungen mittels Datenbrille, lädt das Unternehmen gleich am ersten Messe-tag ab 17 Uhr in das Wyndham-Hotel direkt neben dem Messegelände zu einem „Datenbrillen-Netzwerk-Abend“ ein. Hier bietet sich eine sicherlich sehr interessante Gelegenheit, um dem Er-

BLICKPUNKT LOGIMAT: B2B FIRMENSUCHE• http://b2b.logistik-express.com/blog/• http://b2b.logistik-express.com/archiv/• http://b2b.logistik-express.com/video/ • http://b2b.logistik-express.com/galerie/• http://b2b.logistik-express.com/betriebe/

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fahrungsbericht eines Unternehmens zuzuhö-ren oder aber mit Mitstreitern aus der Logis-tikbranche über Themen wie Marktreife der Technologie und deren technische Umsetz-barkeit zu diskutieren. Denn man sollte nicht vergessen, dass sich in letzter Zeit - neben aller Euphorie rund um die massive Produktivitäts-steigerungen versprechende Zukunftstech-nologie - durchaus auch einige kritische Stim-men gemischt haben. Diese bescheinigen den auf dem Markt befindlichen Lösungen ein noch zu arg verzerrtes Bild der Realität sowie ein für die Zwecke der Logistik zu sehr eingeschränktes Blickfeld.

FTS meets Robotic Getreu dem diesjährigen Messemotto „Digi-tal - Vernetzt - Innovativ“ stehen bei den Aus-stellern neben Smart Glasses und Virtual-Re-ality-Anwendungen noch allerhand weitere Zukunftstechnologien hoch im Kurs. Viele Un-ternehmen präsentieren Mensch-Maschi-ne-Interaktionslösungen mit Robotern, die sich aufgrund des rasanten technologischen Fortschritts auf diesem Gebiet immer besser in das Aufgabespektrum der Lagerlogistik einbringen. Außerdem werden auf der Leis-tungsschau wieder einige neu- und weiter-entwickelte autonome Fahrzeuge fleißig ihre Runden drehen.

„TORsten“ zum Beispiel: eine in der Optik eher an eine Badezimmerwaage als an ein FTS er-innernde Intralogistiklösung des in Halle 8, Stand A11 ausstellenden Intralogistikanbieters Torwegge. Das Fahrzeug kann je nach Aus-führung bis zu sieben Tonnen schwere Güter transportieren und es ist darauf spezialisiert, sich ohne induktive oder optische Spurfüh-rung frei im Raum zu bewegen. Das spannen-de an dem Fahrzeug ist, dass es in der Lage ist, sich über Roboterbefehle zu koordinieren und sich zusätzlich auch mit Menschen in der Aufgabenverteilung absprechen kann. Ob als Fließband-Ersatz oder als Routenzug- Lösung: Dem Anwender steht durch den Fahrzeugeinsatz ein durchaus bemerkens-wertes Einsatzspektrum offen.

Wer nach einem autonomen Transportgerät für etwas schwerere Lasten bis 20 Kilogramm sucht, dem bietet vielleicht der vor einem Jahr auf der Messe als Prototyp vorgestellte und inzwischen zur Serienreife gebrachte FTS „Leo Locative“ von Bito-Lagertechnik die

BITO LEO LOCATIVE

KNAPP PICK-IT-EASY ROBOT

TORWEGGE FTS

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passende Lösung. Das Besondere an dem in Halle 3 am Stand C21 zu findenden Behälter-transporter ist, dass er mit einem patentierten Übergabekonzept ausgestattet ist. Das FTS bewegt sich mit Hilfe von Kamerasensoren und Data-Matrix-Codes durchs Lager. Er-reicht es eine Übergabestation, gibt es sei-nen Behälter ab und nimmt einen neuen auf – ohne, dass der Einsatz von Hilfselektrik oder aufwändiger Pneumatik erforderlich ist. Auch der „Leo Locative“ verspricht ein großes Maß an Flexibilität: Sind die kleineren Behälter quer hintereinander gestellt, kann es zwei gleich-zeitig transportieren. Anwender können die Übergabestationen zudem als Kommissionier-plätze verwenden.

Interessante Neuigkeiten aus der Welt des In-dustrie 4.0-Lösungsspektrums wird es auch am Stand des Logistik-Systemintegrator Dematic zu bestaunen geben. In Halle 1 am Stand H31 präsentiert das Unternehmen den Prototypen der Zukunftstechnologie A.R.M.. Dahinter ver-birgt sich eine Kommissionierlösung, die sich anstrengt, das Beste aus der Welt der autono-men Lagernavigation und dem Picking mit-tels Robotergreifarm zu verbinden.

Das FTS bewegt sich dank intelligenter Navi-gation selbstständig im Raum. Sein Roboter-arm verfügt über sechs Achsen und kann sich so frei in alle Richtungen bewegen - auch wenn sich das FTS gerade im Stillstand-Modus befindet. Am Messestand zeigt Dematic, wie die Lösung Behälter bis zu einem Gewicht von

30 Kilogramm von einer Palette aufnimmt und auf andere Paletten oder ein Förderband transportiert.

Rechtzeitig zur Messe macht wieder einmal auch die Innovationskraft des in Hart bei Graz angesiedelten Logistikautomatisierers KNAPP von sich hören. Der in den letzten Jahren kon-sequent umgesetzten Idee des „zero defect warehouse“ folgend, hat das Unternehmen mit seiner Messeneuheit Pick-it-Easy Robot nun den nächsten Meilenstein beim Sprung in das von Industrie 4.0 und Smart Logistics ge-prägte Zeitalter genommen. Die brandneue und auch nachträglich in die bestehende Intralogistik integrierbare Roboterlösung wird gleich am Eingang zur Halle 3, am Stand B03, den Blickfang bilden.

Reichhaltiges ForenprogrammVorträge und Diskussionsrunden, die einen Überblick über aktuelle Trends oder auch be-reits bewährte Praxislösungen geben, prägen seit 15 Jahren das Gesicht der LogiMAT. Ins-gesamt wird es auch in diesem Jahr wieder 31 Fachforen mit mehr als 100 Referenten-beiträgen geben. „Mehr geht nicht, wenn man sich über die bestimmenden Trends, die Herausforderungen und die Lösungsan-gebote für effiziente Intralogistik informieren und entsprechende Investitionen realisieren möchte.", stellt Messeleiter Peter Kazander gewohnt selbstbewusst in den Raum. Wer sich selbst ein Urteil dazu bilden will, sollte vom 14. bis 16. März 2017 nach Stuttgart kommen. (WAL)

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Vollautomatisch zum Frische-KickBei der Kommissionierung der Frischeartikel für 150 Filialen setzt Migros Zürich seit Jänner 2017 auf die vollautomatische FAST Picking-Lösung aus dem Hause KNAPP. Das entlastet Mitarbeiter und sorgt für zeitgerechte Belieferung an den Supermarkt. REDAKTION: ANGELIKA GABOR

Bei Frischeartikeln zählt – wie der Name vermuten lässt – die Frische. Milchprodukte sind ein gutes Beispiel hierfür: sie müssen rasch und trotz-

dem behutsam kommissioniert werden, denn eingedellte Joghurtbecher sind am „Point of Sale“ nicht gerne gesehen. Die Genossen-schaft Migros Zürich ist das größte Schweizer Detailhandelsunternehmen mit einem Ver-kaufsnetz von 104 Filialen, 25 Fachmärkten, 47 Gastrobetrieben und 11 Migros-Partnern in der Schweiz. Zum Sortiment zählen natürlich nicht nur Joghurts, sondern unzählige Artikel. Naturgemäß ist das Frischesortiment eines Su-permarktes ein besonders wichtiger Bereich.

Der Standort Zürich ist für die Belieferung von rund 150 Filialen zuständig. Täglich werden hier bis zu 1.400 verschiedene Molkerei-, Con-venience- und Gastroartikel sowie Backwa-ren angeliefert und filialgerecht zusammen-gestellt.

Müheloses Handling und vollautomatische BearbeitungViele der standardisierten Migros-Gebinde und Klappboxen externer Pooldienstleister haben ein beträchtliches Gewicht, wodurch bei manueller Kommissionierung enorme phy-sische Belastungen für die Mitarbeiter entstün-den. Um diese zu umgehen und gleichzeitig

INTRALOGISTIK + INDUSTRIE 4.0

TRAYBELADUNG STREAMLINE

OSR-SHUTTLE AUSLAGERUNG

STAPELUNG VERSANDPALETTEENTSTAPELUNG

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einen fehlerlosen, wirtschaftlichen Kommissionierprozess zu gewährleisten, stellte Migros Zürich auf die vollautoma-tische Bearbeitung der Gebinde durch KNAPP um. Nicht zum ersten Mal, wie Beat Erb, Technikleiter bei der Genos-senschaft Migros Zürich, bestätigt: „Da wir gute Erfahrungen mit der bereits realisierten vollautomatischen Kommis-sionierlösung für das Obst- und Gemü-sesortiment gemacht haben, entschie-den wir uns für eine weitere Lösung von KNAPP.“

FAST Picking ist ein von KNAPP entwi-ckeltes Systemkonzept zur vollautoma-tischen Hochleistungskommissionierung von Standardgebinden, bestehend aus vollautomatischen Depalettier- und Pa-lettiermaschinen und dem OSR Shuttle als Lagersystem. Bei der Depalettie-rung werden durch einen speziellen Split-Vorgang aus den angelieferten Originalpaletten direkt Zielgebindeein-heiten für die Filialbelieferung gebildet. Etwaige Restmengen werden depalet-tiert und in Tablare für die Zwischenla-gerung im OSR Shuttle umgeladen.

Im OSR Shuttle stehen 12 Gassen mit 12.500 Stellplätzen auf 7 Ebenen für eine platzsparende Pufferung der Arti-kel zur Verfügung. Für den Versand er-folgt die Auslagerung der Gebinde zu den Hochleistungsstapelmaschinen in optimaler Sequenz. KiSoft Pack Master berechnet für die vollautomatisierte Palettenbildung das ideale Paletten-bild. So sind die Gebinde nicht nur filial-gerecht gestapelt, auch das Volumen wird optimiert. Bis zu 90.000 Gebinde pro Tag in einem Temperaturbereich von 1 bis 4°C schafft das System in der aktuellen Konstellation.

Leere Regale im Supermarkt sind das Horrorszenario der Branche, die zeit-gerechte Belieferung mit Ware ein Erfolgsfaktor. Mit der neuen Hochleis-tungsanlage ist Migros Zürich für die He-rausforderungen der Zukunft gerüstet: „Die KNAPP-Automatisierungstechno-logie stellt die kostengünstige und ter-mingerechte Belieferung sicher“, so Erb zufrieden. (AG)

Wien, 28.09.2017

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Schweizer Klimatechnikhersteller Walter Meier automatisiert mit TGWAm Autobahnknotenpunkt sollte die neue nationale Logistikdrehscheibe und gesamtschweizerische Versorgung für den Klima- und Gebäudetechnik- experten Walter Meier Klima Schweiz AG gesichert werden. Realisiert wurde die Zusammenführung unterschiedlicher Verteilzentren in Nebikon/CH mit einer Gesamtinvestition von 48 Millionen Franken mit Systemintegrator TGW. BEITRAG: PI/REDAKTION

Im Jahr 2007 wurde aus den drei Unter-nehmen Oertli, Vescal und Axair Kobra die Walter Meier Klima Schweiz AG. Sechs manuelle Lager und knapp 30.000 Artikel-

positionen mit insgesamt zwei Millionen Teilen sollten zusammengeführt werden. Eine große Aufgabe, die durch die Neuorganisation von 110.000 Kundenlieferungen und 30.000 Post-paketen noch ein Stück spannender wurde. Als die Umlagerungen und Transporte zwi-schen den Standorten immer komplexere Prozesse mit sich brachten sowie zu mehr-fach redundanten Lagerhaltungen führten, fiel die Entscheidung: ein konsolidiertes Distri-butionszentrum an einem strategischen Ver-kehrsknotenpunkt war nötig. Gemeinsam mit dem Intralogistikexperten TGW Logistics Group konnten diese Pläne im schweizerischen Nebi-kon realisiert werden. Am 17. November 2016 hat Walter Meier das Dienstleistungs-Center offiziell dem Betrieb übergeben

Strategische Logistik für steigende Kunden-ansprücheBeat Kohler, Leiter des neuen Distributionszent-rums, erklärt: „Unsere Kapazitätsgrenzen waren erreicht, die gestiegenen Ansprüche unserer

Kunden ließen eine Optimierung unserer Pro-zesse unumgänglich werden. Dies wurde nun mit Bravour erreicht!“ Systemintegrator TGW realisierte gemeinsam mit dem Kunden eine umfassende Intralogistiklösung, die sämtliche Prozesse optimiert und gleichzeitig auch die Tore in die Zukunft öffnet.

Ein automatisches Palettenlager mit vier Gas-sen wurde für über 11.000 Paletten in Silo-Bau-weise errichtet. Bei doppelttiefer Lagerung und jeweils sechs Tonnen Traglast pro Fach auf acht Ebenen, sind 39 Doppelspiele pro Stunde mit den TGW-Regalbediengeräten möglich. Zudem installierte TGW ein auto-matisches Kleinteilelager (AKL) für 33.000 Be-hälter mit einem ausgeklügelten Kommissio-nier-Konzept inklusive Wareneingangsplätzen, Umpackplatz am Paletten-Loop sowie einer Auftragszusammenführung mit Versandzone. Ein manuelles Lager mit 4.000 und ein Fach-bodenlager mit 1.500 Stellplätzen runden die Intralogistikanlage ab.

„Wir haben in den vier AKL-Gassen unsere Einmast-Regalbediengeräte (RBG) des Typs Mustang eingesetzt. Sie können pro Stunde bis zu 600 Kleinteilebehälter ein- und auslagern. Bei der Entwicklung unserer RBGs setzen wir auf konsequenten Leichtbau und auf Konzep-te aus dem Flugzeugbau, weshalb wir auch massive Vorteile in Sachen Energieeffizienz generieren können“, freut sich Hanspeter Egli, Gesamtprojektleiter von TGW.

„So konnten wir 25 Prozent des Gewichts ein-sparen.“ Durch den eingesetzten Anti-Pen-del-Antrieb bleibt der Masten auch bei einer Höhe von 12 Metern stabil – dies war auch ein

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schlagkräftiges Argument bei der Entschei-dung zwischen Shuttle oder RBG, so Matthias Ott, Projektleiter von Walter Meier.

Optimierte Prozesse mit Ergonomie und „State of the art“-TechnologieAuch bei der Kommissionierung wurde dar-auf geachtet, die besten Voraussetzungen sowohl für die Mitarbeiter als auch für das ge-samte System zu erfüllen. Mit ergonomischen Maßnahmen kann eine höhere Leistung erzielt werden, zudem ist die Arbeit für die Mitarbei-ter angenehmer. Die TGW PickCenter wurden neben Pick-by-Light auch mit PickTerm Tray, also Laser-Identifikation, in Überkopfhöhe aus-gestattet. Zusätzlich steuern die Mitarbeiter an den Arbeitsplätzen über Touchscreen. „Durch den Einsatz dieser Technologie sollte die Pick-fehler-Rate nach der Anlaufphase praktisch bei null liegen“, so die Projektbeteiligten.

Sämtliche Behälter werden über die TGW KingDrive®-Fördertechnik durch das Logis-tikzentrum transportiert. Das System zeichnet sich vor allem durch seine Flexibilität und Ska-lierbarkeit bei Behältern und Kartons von bis zu 50 Kilogramm aus. Das Kommunikationssystem wird über ein BUS-Netzwerk programmiert und sichert somit maximale Beweglichkeit in Hin-sicht auf Fördertempo und Beschleunigung. Zusätzlich qualifiziert sich dieses System durch

ein energiesparendes Nutzbremssystem und durch einen sehr ruhigen Betrieb, was die Dezibel-Werte in der Anlage deutlich senkt.

Energieautarkes Logistikzentrum Auf dem Dach des Logistikzentrums entstand eine Photovoltaik-Anlage mit 4.200 Panels und einer Spitzenleistung von 1,1 Megawatt. Damit ist die Anlage energieautark und gibt sogar noch Strom ans Netz ab. Matthias Ott erklärt: „Auf die Energiebilanz zu achten war ein wichtiger Punkt bei der Planung. Deshalb wurde die Gebäudehülle nach Minergie-Stan-dard gebaut und die Haustechnik mit mo-dernsten Technologien ausgestattet.“

Nachhaltig durch und durch präsentiert sich nun das neue Logistikzentrum von Walter Mei-er in Nebikon - sowohl hinsichtlich Energieeffi-zienz als auch der Zukunft des Klima- und Ge-bäudetechnikspezialisten sind die Weichen für den Erfolg gestellt. Nach Aufträgen für Coop Schafisheim, Interdiscount und Pfister freut sich Hanspeter Egli von TGW über den erfolgrei-chen Abschluss des Walter Meier-Logistikzent-rums: „Ein besonders gelungenes Projekt, das sich durch hervorragende Zusammenarbeit beider Seiten auszeichnet. Wir freuen uns, dass wir ein besonders energieeffizientes Lo-gistikkonzept für Walter Meier umsetzen konn-ten“, freut sich Egli. (RED)

AUTOM_KLEINTEILELAGER KOMMISSIONIERHALLE / FÖRDERANLAGE

KOMMISSIONIERPLATZ MANUELLES_PALETTENLAGER

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LE-1-2017 | S34 | FINANZMARKT LOGISTIK

Sowohl Jungheinrich als auch Kion und andere Intralogis-tikhersteller profitieren vom eCommerce-Boom, dem damit

einhergehenden Ausbau der Logistik-infrastruktur sowie dem Übergang zu höherwertigen Systemlösungen, wie etwa vollautomatischen Hochregalla-gern oder effizienteren Staplern. Bonus: Vollautomatisierte Lager führen in den meisten Fällen zu langfristigen War-tungsverträgen.

Jungheinrich gilt international als Spezi-alist für Materialfluss-, Lager- und Flurför-derzeugtechnik. Seit Jahren belegen die KION Gruppe und Jungheinrich hinter dem japanischen Großkonzern Toyota die Plätze zwei und drei in der Intralogistikbranche – im Geschäftsjahr 2015/16 betrug der Marktanteil von Toyota bei Flurförderzeugen rund 23 Pro-zent. Zu Flurförderzeugen zählen sämtli-che Transportmittel für den horizontalen Transport von Gütern, die hauptsäch-lich innerbetrieblich zu ebener Erde eingesetzt werden, wie beispielsweise Gabelstapler, Hubwagen, Schlepper, Kommissionierer und Zugmaschinen. Europaweit gesehen liegt Jungheinlich auf Platz zwei – nicht zuletzt, weil neben Flurförderzeugen auch Regale, Lager-einrichtungen, automatische Förder-zeuge und Analyse-, Optimierungs- und Schulungsservices sowie die gesamte Logistik-Software zum Angebot gehö-ren. Der Kauf der Mias Gruppe in 2015 katapultierte Jungheinrich zum führen-den Anbieter von Lastaufnahmemitteln für Paletten und Regalbediengeräten (RGB). Die Prognose für RGB ist durch-aus rosig, da mit ihrer Höhe von bis zu 40 Metern mehr Waren als Hochregal-

lager mit Schmalgangstaplern aufneh-men können, ist mit einer steigenden Nachfrage zu rechnen – wieder eine Folge des Onlinebooms, denn vor al-lem eCommerce-Unternehmen müs-sen immer ein breites Warensortiment vorhalten und brauchen zunehmend Lagerfläche.

Erst kürzlich konnte Jungheinrich seine Kompetenz als Generalunternehmer vollautomatischer Läger unter Beweis stellen. Bei HEWI, einem Spezialisten für Muttern und Verbindungstechnik, realisierte man ein 3-gassiges Palet-ten-Hochregallager mit 9.888 Stellplät-zen sowie vollautomatischer Produk-tionsver- und -entsorgung mit sechs fahrerlosen Transportfahrzeugen. Sollte das Lager eines Tages doch zu klein werden, ist jederzeit die passgenaue Erweiterung möglich – und das alles au seiner Hand.

Anlagetrend Industrie 4.0Ein deutliches Merkmal der Industrie 4.0 ist die zunehmende Automatisierung der Intralogistik. Bekannte Intralogistikanbieter wie Kion und Jungheinrich gelten als Spezialisten für die Automatisierung von Warenlagern und Distributionszentren – und zählen somit zu den Profiteuren der Entwicklung. Warum nicht am Erfolg teilhaben? REDAKTION: ANGELIKA GABOR

Nettogewinn von 1,66 Euro/AktieZwar gibt es für 2017 noch keine Pro-gnose, doch sollte Jungheinrich laut Konsenserwartungen bei einem Umsatz von 3,28 Mrd. Euro und einen Nettoge-winn von 1,66 Euro/Aktie erzielen. Die Erwartungen bis 2019 liegen bei 3,66 Mrd. Euro und 1,92 Euro/Aktie aus – eine durchaus konservative Einschätzung, strebt Jungheinrich selbst doch einen Umsatz von 4 Mrd. Euro im Jahr 2020 an. Wie realistisch das ist, wird die Zukunft zeigen. Mitte Jänner jedenfalls schaffte Jungheinrich einen bedeutenden Chart-Breakout – die Aufwärtsbewe-gung Mitte Jänner machte die Aktie zur Tradeempfehlung. Auch wenn es in den letzten Wochen zu leichten Kursver-lusten kam, zeigt der generelle Trend nach oben und vor dem Hintergrund der Digitalisierung sind Aktien von Intra-logistikanbietern als langfristiges Invest-ment durchaus geeignet. (AG)

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Wer 1997 3.000 Euro in Amazon- Aktien investiert hat, verfügt heute über 1,6 Millionen Euro... Von

solchen Gewinnen kann man heutzu-tage nur noch träumen, allerdings ist Unternehmensgründer und Visionär Jeff Bezos stets bemüht, durch allerlei inno-vative Ergänzungen sein Imperium wei-ter auszubauen. Gute Beispiele für solch lukrative Zukunftsfelder sind die Cloud oder auch die Spracherkennung. Kult-potential hat natürlich auch der Dash Button für Amazon Prime Kunden – was gibt es Praktischeres, als ein Nachbe-stellen per Knopfdruck direkt dort, wo man das Produkt braucht? Und WLAN hat heutzutage vermutlich wirklich fast jeder Prime-Nutzer zu Hause. Dank Be-zos‘ Weitsichtigkeit zählt Amazon heute mit einem Börsenwert von 385 Milliarden USD neben Apple, Microsoft und Face-book zu den wertvollsten Unternehmen der Welt. Auch er selbst nagt als vier-treichster Mensch der Welt mit einem geschätzten Vermögen von 68 Milliar-den USD nicht gerade am Hungertuch – wohl mit ein Grund dafür, warum er sich bei seinen Investitionsplänen nicht beirren lässt und auch vor Rückschlä-gen nicht zurückschreckt.

Alexa kocht auch KaffeeSprachassistenten sind groß im Kom-men, und auch hier mischt Amazon erfolgreich mit. Auf der Hightech-Mes-se CES in Las Vegas stellte Amazon seinen Sprachassistenten „Alexa“ vor. Mit dem Hightech-Gerät lässt sich das Zuhause vernetzen, per Sprachbefehl wird die Kaffeemaschine bedient, der Dampfgarer gestartet, nebenbei Mu-sik abgespielt, eine Einkaufsliste erstellt und ein Geschenk im Internet bestellt. Elektronikhersteller haben längst das

Potential und die Marktmacht erkannt und kooperieren mit Amazon. So hat beispielsweise der koreanische Herstel-ler LG Electronics einen Kühlschrank auf der CES präsentiert, der Alexa bereits integriert hat. Auch der Audio-Techni-kanbieter Harman/Kardon, TV-Hersteller Westinghouse oder der Stuttgarter Elek-tronikkonzern Bosch setzen auf Alexa – das Netzwerk wächst. Dem so entste-henden Trend können sich Konsumen-ten nur schwer entziehen. Die Vorteile sind auch zu verlockend: im Haushalt der Zukunft wird die Spracherkennungs-box zum praktischen Hausgeist, ob Licht oder Heizung, ob Herd oder Toaster, alles lässt sich steuern. Alexa und Co können auf Zuruf Nachrichten vorlesen, das Wetter erklären und Dinge im Inter-net bestellen – vorzugsweise natürlich bei Amazon.

Geniestreich Amazon PrimeSeit 2005 bietet Amazon in den USA seine Premiummitgliedschaft an, 2007 folgte Deutschland. In Österreich darf man sich erst seit 2014 an der Mitglied-schaft erfreuen, die den Nutzern kos-tenlosen Premiumversand für Millionen von Artikeln mit 2-Tage-Liefergarantie, unbegrenzten Zugang zu Prime Instant Video und Prime Music, ein eBook gratis pro Monat in der Kindle-Leihbücherei, unbegrenzten Cloud-Speicherplatz für Fotos mit Prime Photos und Premiumzu-gang zu Verkaufsaktionen auf Amazon BuyVIP bietet – das alles für 69 Euro im Jahr. Der Erfolg ist gigantisch, allein in den USA haben sich schätzungsweise 50 Millionen Menschen für den Premi-umdienst entschieden, in Deutschland gab es laut Statista 2016 bereits 17 Milli-onen Prime-Abonnenten, das entspricht rund 40 Prozent der hiesigen Nutzer-schaft. Stolze 85 Prozent der e-Com-

Investment mit ZukunftspotentialDass der Onlinehandel boomt, ist kein Geheimnis. Das Onlinekaufhaus Amazon ist dabei einer der Spitzenreiter. Seit dem Börsengang des Seattler Unternehmens im Mai 1997 ist der Kurs um sagenhafte 53.000 Prozent explodiert. Und wie sieht die Zukunft aus? REDAKTION: ANGELIKA GABOR

merce-Nutzer unserer Nachbarn shop-pen bei Amazon – für Österreich fehlen noch entsprechende Zahlen.

Kindle vs echtes BuchAls Online-Buchhändler wurde Amazon groß und auch wenn man heute von der Stecknadel bis zum Heuhaufen alles kaufen kann, sind Bücher noch immer ein wichtiger Teil am Gesamtangebot. Dank des hauseigenen digitalen Lese-geräts Kindle verkauft Amazon seine Bücher häufiger elektronisch als auf dem traditionellen Weg. Umso erstaun-licher, dass Bezos in Seattle einen stati-onären Buchhandel eröffnete.

Geht nicht gibt’s nichtInternationale Kaufhausketten zittern vor Amazons Macht, denn dank der enormen Innovationskraft ist Amazon der Konkurrenz stets einen Schritt vo-raus. Kleinere Unternehmen werden bei Bedarf einfach geschluckt. Galt es noch vor geraumer Zeit als utopisch, Pakete per Drohne zustellen zu lassen, tüftelt Amazon bereits seit 2013 daran. Am 7. Dezember 2016 erfolgte schließ-lich in der Nähe von Cambridge die erste Paketzustellung via Amazon Pri-me Air, lediglich 13 Minuten nach Be-stelleingang, in einem für Drohnentest-flüge freigegebenen Gebiet. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sich der Service durchsetzt. Auch hinsichtlich der Da-tenwolke Cloud war Bezos zur richtigen Zeit am richtigen Ort, heute beherrscht er fast ein Drittel des Angebotes dieser massiv wachsenden, höchst profitablen Sparte. Um hier weiter die Nase vorn zu haben, investiert das Management den Cashflow in die weitere Entwick-lung, etwa in die Spracherkennung und Server. Der Erfolgszug Amazon nicht so schnell bremsen lassen, (AG)

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Der Trucker-Spruch „Solange man keine Äpfel per E-Mail verschicken kann, müssen wir uns die Straße teilen!“

brachte bis vor wenigen Jahre noch die Haltung vieler Logistik-Profis gegenüber neuen, internetbasierten Technologien auf den Punkt. Doch diese „Weisheit“ verliert an Gültigkeit. Natürlich werden der Fluss von Informationen sowie rea-ler Güter weiterhin im Mittelpunkt der Logistik stehen. Doch die folgenden Triebkräfte sorgen für eine rasche Trans-formation zur „Logistik 4.0“:

• Neue ökonomische Spielregeln durch die Globalisierung, vor allem durch neue Märkte sowie Geschäftsmodelle. • Neue technologische Chancen, die etwa durch immer günstigere Sensoren, Cyber-Physische Systeme, Augmented Reality oder Smart Products entstehen. • Ein deutlich geändertes Kundenver-halten, geprägt von der Digitalisie-rung aller Lebensbereiche sowie von dem Wunsch nach individualisierten, kurzfristig verfügbaren Produkten. Gleichzeitig beeinflussen ökologische, demografische und regulatorische Randbedingungen die Entwicklung dieser Veränderungstreiber. Logis-tik-Entscheider sollten diesen Wandel aktiv gestalten. Welche Kenntnisse und Fähigkeiten dazu notwendig sind, lässt sich anhand von drei Megatrends für die Logistik 4.0 veranschaulichen:

1 Immer „on“ – das neue digitale KonsumverhaltenEine neue Generation von Digital

Natives und Smarter (Grey) Usern agiert

zum Teil kontinuierlich im Internet, zu-weilen sogar gleichzeitig auf mehreren Kanälen. Diese Generation empfindet den permanenten Umgang mit Smart Devices als selbstverständlich. Vor allem die damit verbundenen Möglichkeiten der kontinuierlichen Lokalisierung, der kurzfristigen Bedarfsgenerierung und der Zieladressenänderung während des Sendungsverlaufs werden zuneh-mend in Anspruch genommen. Damit geht ein Bedürfnis nach immer mehr Produkt- und Service-Individualisierung einher, während zugleich der Besitz von Dingen an sich an Bedeutung verliert.

Stattdessen gewinnen Shareco-nomy-Modelle an Bedeutung, bei denen der Kunde Konsumgüter oder Leistungen nur nutzt und bezahlt, wenn er sie benötigt. Diese Ideen der Sha-reconomy haben sich bereits auf die Logistik übertragen. In Schweden gibt es mit My Ways von DHL eine App, die es Berufstätigen erlaubt, abends auf dem Rückweg vom Stadtzentrum in die Vorstadt ein Päckchen für Nach-barn mitzunehmen. Oder der Service von Mitpackgelegenheit.de, das einen "social transport" ermöglicht, bei dem jeder User zum Transporteur von Waren werden kann. Der Auftraggeber be-kommt einen günstigen Transport, der Transporteur kann seine Fahrtkosten re-duzieren.

2 Logistische Superlative keine Aus-nahme, sondern NormDieses Konsumverhalten hat be-

reits neue oder veränderte Dienstleis-ter hervorgebracht: DHL meisterte die Wende vom Staatsbetrieb zum wettbe-

Die Digitalisierung verändert die Welt der Logistik bereits gravierend, vor allem hinsichtlich der Schnelligkeit, Kontrollierbarkeit und Flexibilität ihrer Prozesse. Bei drei Megatrends sollten sich Unternehmen mit angepassten Vorgehensweisen und Instrumenten auf die Veränderungen einstellen. BEITRAG: WOLFGANG KEPLINGER

Roadmap Logistik 4.0: Wie Betriebe Lieferketten digitalisieren sollten

werbsfähigen Technologieführer, Ama-zon rückt(e) den Kunden in den Mittel-punkt aller Überlegungen und schuf auf dieser Basis einen neuen Logistikstan-dard. Und Zalando beweist sich nicht nur als pfiffiger Schuhprovider, son-dern auch als Weltmeister der Rever-sed Logistics. Was allen drei Beispielen gemeinsam ist: sie haben alte Ge-schäftsmodelle (wie traditionelle Ver-sandhäuser) als Platzhirsche verdrängt. Das, was man vor ein paar Jahren noch als „logistischen Superlativ“ bezeichnet hätte, ist offenbar mittlerweile zur lo-gistischen Normalität geworden. In der Normalität der Logistik 4.0 werden Logis-tiklieferungen und Logistikservices also:

• immer kurzfristiger eingesteuert, was zu einer steigenden Volatilität der Be-darfe führt;• immer rascher und schneller geliefert – nach ersten Tests für Zwei-Stunden-Lie-ferungen rückt bereits die halbstündige Lieferung mit der Drohne als nächstes Ziel in den Bereich des Machbaren;• immer transparenter, da Echtzeit-Tra-cking und Tracing Standard ist;• immer günstiger, bequemer, spon-taner und fehlerfreier – wodurch aller-dings auch Fehlertoleranz und Loyalität der Kunden stetig abnehmen.

Vor allem zeichnen sich die heutigen „Pioniere der Logistik 4.0“, also füh-rende Logistik-Unternehmen und Lo-gistik-Dienstleister, durch eine neue Kunden- und Wertorientierung in ihrer Lieferkette aus. Sie rücken nicht nur den Kunden und die für den Kunden ge-schaffene Wertschöpfung in den Mittel-punkt aller Betrachtungen; sie ersetzen

THEMA

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drüber hinaus die funktionalen Silos aus Vertrieb, Entwicklung und Operations durch ein end-to-end-integriertes Ma-nagement von Bedarf, Nachschub und Produktion. Diese Vorreiter haben vor allem ein neues Verständnis von Logistik entwickelt, das auf einer bimodalen Lie-ferketten-Strategie beruht: Bislang kon-zentrierte sich die Logistik darauf, den Service zu verbessern und die Kosten zu senken. Doch die neuen Top-Performer sind nicht nur für ihre operative Exzellenz bekannt, sondern auch für ihre Exzellenz bei Innovationen. Damit schaffen sie es u. a. innerhalb kürzester Zeit neue Lieferanten aufzubauen, mit diesen zu neuen Innovationen gelangen (Co-In-novation) oder gemeinsam mit dem Entwicklungsbereich neue Produktge-nerationen zu entwerfen und auch top-lieferfähig zu machen. In Summe al-so eine bimodale Lieferkettenstrategie mit Integration der Unternehmens-Top- und Bottom-Line.

3 Neue Logistik-Geschäftsmodelle dank kollaborativer Lieferketten Etablierte Logistik-Dienstleister

oder produzierende Unternehmen wer-den in der Logistik 4.0 Läger, Distributi-onszentren, City-Hubs, Transporte aber auch die Reversed-Logistics-Chains kollaborativ nutzen. Dabei entstehen nicht nur lokal, sondern auch global logistische Supernetzwerke, um schnel-lere und effizientere Lieferungen zu er-möglichen. Immer mehr spezialisierte und dedizierte Logistikdienstleister und Start-ups werden in diese Supernetzwer-ke integriert. Zudem entstehen dank IoT und Cloud-Computing nicht-materielle, also webbasierte Logistics-as-a-Service, Logistics on demand und Logistics Mar-ketplaces.

Mit den folgenden Trendentwicklungen sollten sich Unternehmen auseinan-dersetzen, wenn sie von den Vorteilen dieser Netzwerke profitieren möchten: On-demand delivery - also die Zustel-lung exakt bei Kundenbedarf, unab-hängig von Dienstzeiten der etablierten Logistik-Unternehmen und von der Kurz-fristigkeit des Bedarfs. Damit werden

neue Wettbewerbsmodelle für die erste und letzte Meile geschaffen. Beispiele sind My Ways, MyTaxi oder UberRush.

Multi-Kanal-Modelle als neue Voraus-setzungen für ein effizientes Logistik-management. Immer mehr Unterneh-men bedienen gleichzeitig mehrere Vertriebskanäle. Die „Logistik 4.0“ muss dabei also alle Kanäle nach deren spe-zifischen Anforderungen bedienen und soll dabei gleichzeitig effizient sein. Dies funktioniert nur mit Hilfe von neu entwi-ckelten Standard-Prozessen, die modu-lartig je nach Bedarf und Vertriebskanal zum Einsatz kommen.

E-Commerce und B2C-Marktauftritte sind auf dem Vormarsch. Damit wach-sen die Logistik-Volumina, die Aufträge selber werden aber kleinteiliger und insgesamt muss die Logistik 4.0 mehr Rückläufer und Beschädigungen in der Lieferkette abwickeln können. Gleich-zeitig ermöglicht aber e-Commerce / B2C auch kleinen Unternehmen / Händ-lern einen weltweiten Kundenzugang. Gemeinsam mit den genannten Su-pernetzwerken ergibt das einen direk-ten Kundenzugang ohne traditionelle Gatekeeper (Landes-Importeur, Groß-händler), aber dafür eventuell durch neue Gatekeeper (Logistik-Dienstleister, Logistik-Plattformen).

Low cost-sensors, IoT sowie das Cloud-Computing erhöhen die zugäng-liche Datenmenge für alle Logistik-Un-ternehmen drastisch. Damit lassen sich in Echtzeit einzelne Gegenstände loka-lisieren oder das tatsächliche Kunden-verhalten digital abbilden. Wenn auf

immer umfassenderen Datenmengen mit immer umfassenderen und selbst-lernenden Advanced Analytics der Weg von Big Data zu Smart Data ge-funden ist, dann wird es in der Logistik 4.0 gelingen, Endkundenbedarf präzise vorherzusagen noch bevor diese beim Endkunden selber entstanden sind.

4 Erfolgsfaktor Qualifizierung Die beschriebenen Entwicklun-gen lassen sich allerdings nur re-

alisieren, wenn die Logistik-Mitarbeiter – vom Disponenten bis zur Führungskraft – über die notwendigen Logistik 4.0-/IoT-Fähigkeiten und Kenntnisse verfü-gen. Dazu gilt es insbesondere, Wachs-tumschancen sowie das Potenzial neu-er Technologien zu erkennen und zu bewerten, um passende Logistik-Stra-tegien zu realisieren. Dabei sollten Un-ternehmen Kooperationen entlang von Lieferketten pragmatisch umsetzen, die interne Zusammenarbeit von Entwick-lung, Vertrieb, Marketing, HR und IT ver-bessern und Führungsfähigkeiten unter Beweis stellen.

Natürlich ist es nicht einfach Mitarbei-ter zu finden, die all diese Fähigkeiten besitzen. Deshalb wird sich der Wett-bewerb zwischen den Unternehmen und den Logistikbereichen um die Mit-arbeiter und Logistik-Talente sicherlich verschärfen. In Summe kommt es aber auch hier darauf an, Technologien, Kol-laborationsnetzwerke und das bereits im Unternehmen vorhandene Wissen so geschickt zusammenzuführen, das da-raus diejenigen Mehrwerte entstehen, die Logistik 4.0 ermöglichen. (RED)

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Logistik ist bei Metro hausgemachtDie Steuerung der Logistik ist beim Großhändler Metro Cash & Carry in Österreich eine Management-Funktion, die man nicht außer Haus gibt. Frei-Haus-Zustellungen zu den Kunden nehmen zu. BEITRAG: REDAKTION

Digitalisierung voranbringen. „Dabei erwarten wir, dass auch unsere Logistikdienstleister mit-machen“, lautet die klare Aussage von Koller.

Driver-App für HauszustellungDie Planung der Zustelltouren und die Auftrags- abwicklung sowie die Kommissionierung der Kunden-Bestellungen werden von Metro im ei-genen Haus mit eigenem Personal gemacht, die Zusammenstellung der Lieferpartien erfolgt in den Metro-Märkten. Der Transport bis zum Haus des Kunden erledigen externe Dienst-leister. Metro hat gerade für die Fahrer im Be-reich Hauszustellung eine spezielle Driver-App entwickelt, die gerade praktisch in Anwen-dung kommt. Über das Smartphone können die Fahrer alle für die Zustellung relevanten Informationen abrufen bzw. empfangen und so optimal die Tour abfahren. Logistik ist bei Metro eine zentrale Kernkompetenz, die man nicht aus der Hand gibt. Alle Artikel selbst in

Der Großhändler Metro Cash & Carry ist in Österreich seit 45 Jah-ren auf dem Markt und macht derzeit einen Wandel durch: Das

ursprüngliche Geschäftsmodell - nämlich Waren einkaufen, bezahlen und mitnehmen - gibt es zwar noch, doch der Anteil der Logistik zu den Kunden, sprich Frei-Haus-Zu-stellung zu Kaffeehäusern, Gasthäusern, Re-staurants oder Gastro-Einrichtungen unter-schiedlicher Art steigt kontinuierlich. „Unsere DNA ist heute nicht mehr nur der Verkauf in den Märkten, sondern auch die Distribution zu unseren Kunden“, betont Klaus Koller, der bei Metro verantwortliche Leiter Sup-ply Chain Management. Die Zustellung ist gleichzeitig auch das Vehikel in Richtung Di-gitalisierung, die vom Handel nicht weniger forciert wird wie von der Industrie. Metro will sich künftig stärker in der Warenbewirtschaf-tung seiner Kunden engagieren und die

TRANSPORT + LOGISTIK 4.0

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großen Mengen vorrätig zu halten ist logistisch eine große Herausforderung und bedingt klar strukturierte Ablaufprozesse sowohl bei der Beschaffung als auch bei der Distribution zu den Kunden. Das ist ein Leistungsversprechen, dem sich der Großhändler verspflichtet fühlt.

Externe LogistikpartnerMetro selbst hat allerdings nur die Logistik- Steuerung in der Hand, die Tourenplanung, Auftragsmanagement etc. umfasst. Eigene Lager werden kaum vorgehalten, der physi-sche Transport und die Lageraktivitäten wer-den von den externen Partnern nach den klaren Vorgaben von Metro gemanagt. Das trifft besonders auf die steigende Nachfrage seitens der Kunden nach einer Hauszustel-lung zu, deren Anteil bereits rund 20 Prozent des Metro-Geschäfts ausmacht. Die Kunden bestellen über verschiedene Kommunikati-onskanäle in einem Metro-Markt die Waren und Metro wickelt das gesamte Auftragsma-nagement im eigenen Haus ab und delegiert die eigentliche Zustellung der Produkte an externe, meist regionale tätige Logistikpart-ner. Mit SPS plus wurde eine metroeigene Software-Lösung entwickelt, die sämtliche Schnittstellen zwischen Ordermanagement, Warehouse-Management und Transportab-wicklung miteinander verbindet und eine exakte Steuerung der Hauszustellung ermög-licht. „Für uns ist die Hauszustellung kein nor-maler Transport.“, erklärt Koller.

Die Fahrer werden von Metro auf besondere Sensibilität gegenüber den Kunden geschult, sie machen Inkasso vor Ort und repräsentieren das schon genannte Leistungsversprechen gegenüber dem Kunden. Bis zu 48.000 ver-schiedene Warenartikel bietet Metro in Öster-reich in seinen 12 Märkten an. Die Kunden sind keine Endverbraucher, sondern haben selbst Kunden, sprich sind beispielsweise Gastrono-mieeinrichtungen.

Qualitätsstandards entlang der TransportketteDie Logistik auf der Beschaffungsseite erfolgt von den Lieferanten entweder direkt zu den Märkten oder alternativ über fünf Plattformen, von denen sich vier in Österreich befinden und eine in Prag, wo Frischfisch umgeschla-gen und zu den Märkten nach Österreich distribuiert wird. Eingekauft wird bei den Liefe-ranten entweder frei Haus Markt, frei Plattform

oder ab Werk. Mit Modellrechnungen werden die Beschaffungsprozesse evaluiert, Metro de-finiert die logistischen Qualitätsstandards, die für alle Akteure entlang der Transportkette einschließlich Plattform-Management gelten. Standardisierte Prozesse spielen dabei eine zentrale Rolle, weil Metro-Kunden eine hohe Erwartungshaltung haben. Sowohl was die Verfügbarkeit der Waren in den Märkten be-trifft als auch die Logistik von den Märkten bis zum Restaurant, Imbissstube oder Kaffeehaus betreffend. Die Qualität der externen Logistik-dienstleister wird jedes Monat nach einem Bo-nus-Malus-System analysiert und ausgewertet. (RED)

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LE-1-2017 | S40 | TRANSPORT + LOGISTIK 4.0

Die Transport- und Logistikbranche steht unter einem großen Wettbe-werbsdruck. Ob Routenplanung, Auftragsmanagement oder Lohn-

abrechnung – entscheidend, um terminge-recht zu liefern und einen erstklassigen Ser-vice bieten zu können, sind effiziente Prozesse. Speditionen können ihre Abläufe mit Hilfe moderner Telematik-Lösungen mit offenen Schnittstellen optimieren.

In die Flottenmanagement-Lösung WEBFLEET von TomTom Telematics beispielsweise lässt sich eine Vielzahl von Hardware-Komponen-ten und Unternehmensanwendungen integ-rieren, wie Wolfgang Schmid, Sales Director DACH bei TomTom Telematics dem LOGISTIK express verriet.

Intelligente Tourenplanung Die effiziente Disposition von Fahrzeugen und Planung von Touren ist für die Speditionsbran-che unverzichtbar. Auch hier kann Telematik

einen wichtigen Beitrag leisten. Ein Beispiel ist das innovative Tourenplanungssystem TransIT der GTS Systems and Consulting GmbH.

Durch die Zusammenführung der Tourenpla-nungs- und Fahrzeugdaten können Logisti-kanbieter ihre Touren flexibel auf der Basis von Echtzeit-Daten planen, ihre Fahrzeuge effizient disponieren und so ihre Kosten re-duzieren. Das gilt auch für das Transport-Ma-nagement-System Opheo. Die intelligente Software der Hamburger initions AG bietet Tourenplanung, Disposition, Steuerung und Telematik aus einer Hand.

Durch die Vernetzung mit WEBFLEET lassen sich die Navigations- und Fahrzeugdaten für eine intelligente Tourenplanung nutzen. Das ermöglicht es unter anderem, den weiteren Tourenverlauf auf Basis aktueller Daten vor-herzusagen.

Effiziente DispositionsprozesseEin weiteres Beispiel, wie Logistikunternehmen ihre täglichen Dispositionsprozesse durch An-bindung an die Speditionssoftware effizienter gestalten können, ist die App 3Kflow des An-bieters 3kb, mit der sich Auftragsdaten digital erfassen lassen. Damit sind auftragsrelevante Statusinformationen bereits während der Lie-ferfahrt zugänglich, Frachtdokumente können von unterwegs aus mit einem per Bluetooth verbundenem brother-Dokumentenscanner elektronisch an die Zentrale geschickt wer-den. Eine enorme Zeitersparnis für Fahrer und Verwaltung.

Praktisch sind auch die Funktionen RDL (Re-mote Download) und TachoShare. Im WEB-FLEET Tachograph Manager werden relevante Flottendaten – etwa Fahrerkarten – und Mas-senspeicherdaten - automatisch einmal pro

Offene Schnittstellen schaffen opti-mierte Prozesse in TransportlogistikDie Transport- und Logistikbranche steht unter einem großen Wettbewerbsdruck. Ob Routenplanung, Auftragsmanagement oder Lohnabrechnung – entschei-dend, um termingerecht zu liefern und einen erstklassigen Service bieten zu können, sind effiziente Prozesse. BEITRAG: PI/REDAKTION

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Lohn- und Spesenabrechnung auf Basis der Daten aus der Flottenmanagementplattform WEBFLEET in einen automatisierten Prozess einzubinden. Das bringt einen enormen Zeit-gewinn.

Vernetzung mit der FahrzeugausstattungIm Hardwarebereich kann eine Telematik-Lö-sung durch die Vernetzung mit der Fahr-zeugausstattung Mehrwerte bringen. So zei-gen die Driver Terminals der TomTom PRO 827x Serie das Live-Bild von Rückfahrkame-rasystemen der Firma Axion an. Der Fahrer hat dadurch einen besseren Überblick beim Rangieren. Möglich ist auch die Anbindung einer Tank-Diebstahlsicherung, etwa von ETI, an das Flottenmanagement-System. Eine solche Lösung kann Spediteure wirksam vor Kraftstoffdiebstahl schützen. (RED)

Woche beziehungsweise einmal pro Monatheruntergeladen und bis zu zwei Jahre lang im sicheren Rechenzentrum von TomTom Telematics gespeichert. Sie lassen sich aber jederzeit abrufen, sofern der Nutzer über eine entsprechende Berechtigung verfügt. Dank der offenen Schnittstelle in WEBFLEET kann TachoShare die Flottendaten auch remote an die Archivierungssoftware TISWeb von VDO Continental übertragen. In beiden Fällen hel-fen die Lösungen, Speditionsunternehmen, die Bestimmungen zur Datenarchivierung ein-zuhalten. Ein weiterer Vorteil: Durch den Weg-fall manueller Downloads und den geringeren Verwaltungsaufwand sparen die Spediteure Zeit und Geld.

Pausen- und RuhezeitenEine ebenfalls äußerst nützliche Funktion bie-tet die Restlenkzeiten-App RDT (Remaining Driving Times), die den Fahrer automatisch an die nächste notwendige Pause erinnert. Denn die Bestimmungen zu den gesetzlich vorgeschriebenen Ruhezeiten sind komplex und enthalten viele Ausnahmeregelungen. Aber nicht nur für LKW-Fahrer, auch für Di-sponenten sind Informationen, wie lange der Fahrer noch am Steuer sitzen darf und ob sich eine Lieferung durch die nächste vorgeschrie-bene Pause verschiebt, eine wertvolle Hilfe bei der Planung.

Lohn- und Spesenabrechnung Auch die Lohn- und Spesenabrechnung lässt sich mit Hilfe von telematikbasierten Anwen-dungen optimieren. Die manuelle Zeiterfas-sung für die Spesenberechnung und Arbeits-zeiterfassung in der Nacht sowie an Sonn- und Feiertagen ist aufwendig. Der Integrations-partner von TomTom Telematics, modulon, unterstützt Transportunternehmen dabei, die

Partner/Thema YouTube Link Landingpage3kb GmbH Bürosoftware und Fuhrpark vernetzen https://youtu.be/n2XWcuiN-a4 https://telematics.tomtom.com/logistik

ENO telecom GmbH Fahrzeugausstattung https://youtu.be/4CS6ZMWrvaw https://telematics.tomtom.com/fahrzeugausstattung

initions AG Disposition https://youtu.be/fqsmjFXatNM https://telematics.tomtom.com/disposition

modulon Webservice GmbHLohn- und Spesenabrechnung https://youtu.be/Bq_sNJyZGUk https://telematics.tomtom.com/arbeitszeiten

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LE-1-2017 | S42 |

Siemens befasst sich mit den Fragen rund um die Performance-Verbesserung des Schienen-verkehrs nicht ohne Grund. In dem histori-schen Industriekomplex am Rande von Mün-chen ist das Unternehmen nicht nur darauf spezialisiert, tonnenweise Stahl, Kabelstränge und High-Tech-Komponenten in einem gro-ßenteils noch auf Handarbeit beruhenden Prozess zu hochmodernen Lokomotiven zu-sammenzubauen. Siemens übernimmt dort für Bahnbetreiber sowie für deren Vermietungs- und Leasinggesellschaften gleichzeitig auch die regelmäßig anfallenden Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten. Und hier gilt die glei-che Devise, wie in jedem betriebswirtschaft-lich organisierten Krankenhausbetrieb: Die gute Vorbereitung aller notwenigen Arbeits-schritte soll für exakt ineinander übergreifende Prozesse und eine möglichst kurze Verweildau-er der Patienten sorgen.

Ausfallzeiten drehen an der KostenschraubeSchon im Vorfeld konkret zu wissen, welche Arbeiten an einem in die Werkstatt rollenden Zug verrichtet werden müssen? Das ist jedoch längst nicht nur für Siemens als Wartungsbe-trieb von hohem Interesse. Auch die Bahnbe-treiber profitieren in erheblichem Maße von der auf den Fortschritten im Bereich der künst-lichen Intelligenz aufbauenden Service-Me-thode. Denn nicht nur der Bahnbetrieb an sich verschlingt einiges Geld. Auch durch die Anschaffung der Schienenfahrzeuge entste-hen Millionenkosten. Die meisten Bahngesell-schaften sind im zurückliegenden Jahrzehnt deshalb dazu übergegangen, ihren Bestand an Ersatzfahrzeugen erheblich herunterzufah-ren. Jede Minute, die ein Zug wegen uner-warteter technischer Probleme auf offener

Das Industrie 4.0-Zeitalter ist auf der Schiene angekommenMaschinen- und Anlagenbauer beschäftigen sich schon seit längerer Zeit mit Predictive Maintenance - der modernen Art, Störungen schon weit vor ihrem ei-gentlichen Eintritt auf den Leim zu gehen. Siemens Mobility hat das Konzept nun erfolgreich für den Schienenverkehr umgesetzt. Es bietet das Potenzial, eine Art Modellcharakter für die gesamte Transportbranche einzunehmen. REDAKTION: KARIN WALTER

Hand aufs Herz: Wer hat sich im S-Bahn-Verspätungstrubel nicht schon einmal Gedanken darüber gemacht, ob es möglich ist, den

Zugverkehr vollständig beherrschbar zu ma-chen? Auch Siemens Mobility hat in diese Fragestellung in den letzten Jahren viel Zeit investiert. Nun hat das Unternehmen einen intelligenten Lösungsansatz vorgestellt, der sich physikalischen Zusammenhängen, kom-plizierten mathematischen Algorithmen und modernen Big-Data-Analysemethoden be-dient. Im Lokomotiven-Werk am Münchener Standort Allach betreibt der Konzern seit gut zwei Jahren eine Art Datenlabor, mit dessen Hilfe die Mitarbeiter Fehler im Bahnbetrieb er-kennen können - und zwar im Idealfall schon mehrere Wochen bevor ausfallverursachen-de Schäden im Getriebe, am Fahrwerk oder anderen Zugkomponenten zum Leidwesen von Reisenden und Handelsgütern zum Tra-gen kommen.

JOHANNES EMMELHEINZ

TRANSPORT + LOGISTIK 4.0

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netz im Bereich von unter einer Minu-te liegen, heutzutage gar nicht mehr möglich, ein funktionierendes Verkehr-sangebot aufrechtzuerhalten, sagt Em-melheinz, der Siemens-Manager.

Die wichtigste Aufgabe der Datenspe-zialisten im MDS besteht darin, aus den Diagnosedaten Muster abzulesen. Mus-ter, mit denen sich zum Beispiel voraus-sagen lässt, unter welchen Umständen ein Getriebe, ein elektrischer Türantrieb oder ein Radsatz ausfallen werden und wann der Verschleiß oder spon-tane Fehlermeldungen ein Eingreifen erfordern. Durch maschinelles Lernen werden die Prognosesysteme ständig weiterentwickelt. Das Ergebnis ist ein System, das für eine Lokomotiv- oder Zugfamilie automatisch vorhersagt, wann eine Instandhaltung unvermeid-bar ist.

Die Siemens-Data Scientists orientieren sich bei ihrer Arbeit jedoch nicht nur an Standardgrößen wie der Geschwin-digkeit, dem Bremsverhalten oder dem Kilometerstand. Auch externe Da-ten fließen in die Berechnungen ein, beispielsweise die Beschaffenheit der Schienen, die Funktionalität der Wei-chen, die Taktung der Züge oder auch die äußeren Witterungseinflüsse. „Für die Zukunft des Mobility-Geschäfts sind Fahrzeuge allein nicht entscheidend“, betont Gerhard Kreß, Leiter der rund 20-köpfigen Mannschaft des MDS. „Es geht für unsere Kunden um die Lebens-dauerkosten der Fahrzeuge und ihren ef-fizienten Einsatz. Das gelingt nur mithilfe

Strecke verbringt, wirkt in dem System wie ein zusätzlicher Kostentreiber. Be-sonders im Güterverkehr können durch störungsbedingte Wartezeiten gra-vierende Folgen entstehen. Nicht sel-ten kommt es vor, dass aufgrund der Vorfahrtsregel für Personenzüge be-reits kleinste Verzögerungen im Minu-tenbereich mehrtägige Standzeiten und kostenschwere Regressansprüche nach sich ziehen. Im Service-Konzept von Siemens spielt deshalb nicht nur die Planbarkeit von Werkstattaufenthalten, sondern auch die verlässliche Ausfall-prognostik eine zentrale Rolle.

„Unser Konzept zielt darauf ab, dem Bahnbetreiber mitzuteilen, wann genau ein bestimmtes Bauteil ausgetauscht werden muss ”, sagt Johannes Emmel-heinz, der bei Siemens Mobility für das komplette Dienstleistungsspektrum rund um den Schienenverkehr verantwortlich ist. „Wir wollen, dass unsere Kunden die Wartung einplanen können, bevor ein Zug mit 2.000 Fahrgästen auf der Stre-cke stehen bleiben muss.“

Von Schwellenwerten zu MusterdatenZwischen 70 und 80 Prozent der im Sie-mens Mobility Data Services Center (MDS) Tag für Tag auflaufenden Da-ten geht auf die Messung bestimmter Schwellenwerte bei den Zügen zurück. Das kann die durchschnittliche Fahr-geschwindigkeit eines Zuges sein oder aber sein typisches Bremsverhalten. Auch andere Messwerte wie die Tem-peratur der Achslager und der Transfor-matoren, der Zustand von Hydraulikölen oder die Vibrationen der Drehgestelle kommen in den komplexen Rechen-modellen der von Siemens engagierten Data Scientists zum Tragen. Die von den Onboard-Units der Schienenfahrzeuge zur Verfügung gestellten Daten werden in das Münchener Datenlabor über hochgradig abgesicherte Mobil-funkverbindungen übertragen.

Die blitzschnelle Übermittlung ist dabei Pflicht. Denn ohne die Echtzeit-Analyse der Betriebsdaten sei es angesichts von Taktzeiten, die im Münchener U-Bahn-

der gebündelten Daten der Fahrzeuge, der Infrastruktur und des Betriebs.“

Terabyte an Daten Eines der wichtigsten Themen besteht für Kreß im Handling der riesigen und immer größer werdenden Datenberge. In einer Lok aus der Vectron-Baureihe von Siemens sind mehr als 260 Senso-ren verbaut. Alle Züge der dreistelligen Vectron-Flotte zusammengenommen laufen in dem cloudbasierten Daten-analyse-System Monat für Monat Da-tenmengen von rund einem Terabyte zusammen. Nur durch eine strategische Big-Data-Allianz mit dem Datenban-kenspezialisten Teradata werden die Data Scientists von Siemens Mobility un-ter diesen Voraussetzungen in die Lage versetzt, die für die Auswertungen und Prognose erforderlichen Daten in Echt-zeit zusammenzuführen.

Das Siemens Mobility Data Services Center in München-Allach hat aktu-ell bereits rund 500 Züge unterschied-licher Siemens-Baureihen permanent im Blick und wirbt damit, durch die Zuhilfenahme künstlicher Intelligenz heute schon Verfügbarkeiten von 99 Prozent und mehr zu gewährleisten. Ob sich mittelfristig deshalb auch eine vermehrte Nachfrage durch die Be-treiber firmenfremder Fahrzeuge erge-ben wird? Das wird sich angesichts des stark international geprägten Kontexts von Bahnverkehren - darüber hinaus aber auch mit den vielen noch offe-nen Fragen rund das Thema Datensi-cherheit - wohl erst noch weisen. (WAL)

SIEMENS MOBILITY SETZT KONZEPT IM SCHIENENVERKEHR ERFOLGREICH UM

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LE-1-2017 | S44 | TRANSPORT + LOGISTIK 4.0

Rail Cargo Group setzt auf ExpansionDie Rail Cargo Group will mit neuen Produkten, Investitionen und Innovationen expandieren. Das hat sich der neue RCG-Vorstandssprecher Clemens Först vor-genommen. BEITRAG: REDAKTION

den rund 30 Mrd. Tonnenkilometern Trans-portleistung bekam die RCG die Konkurrenz durch den Lkw bzw. des Straßengüterverkehrs nicht zuletzt wegen des niedrigen Dieselprei-ses massiv zu spüren.

Für den alten neuen Vorstandsboss gibt es aber keinen Grund zur Unruhe. „Wir haben 2016 zwar nicht die Planvorgaben erreicht, aber trotzdem mit einem zufriedenstellenden, positiven operativen Ergebnis zweistelligen Bereich abgeschlossen“, so sein Resümee. Zufrieden deshalb, weil man im Vergleich zu anderen Bahnen in Europa gut unterwegs gewesen sei trotz schwieriger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen.

Das wird auch von ÖBB-Holding-Chef Andreas Matthä bestätigt: Im Güterverkehr seien 2016 zwar die transportierten Mengen gestiegen, aber nicht der Umsatz. Matthä: „Die Golde-nen Zeiten im Güterverkehr sind vorbei. Wir stehen unter einem hohen Margendruck, dem wir mit Ausweitung unseres Geschäfts begeg-nen müssen". Die ÖBB bieten jedoch mit ih-rem Tochterunternehmen, der ungarische Rail Cargo Hungaria ein "Drehkreuz Österreich-Un-garn" an und bauen die Transportangebote weiter aus. Zwar steht der Schienengüterver-kehr in ganz Europa unter Druck, weil die Grundstoffindustrie abgebaut und Kohlekraft-werke zugesperrt werden, aber dafür steigt durch die Arbeitsteiligkeit der Wirtschaft der Containerverkehr sehr stark. Darauf bauen die ÖBB.

Först wird an der RCG-Spitze keine Revolu-tion herbeiführen, vielmehr geht es ihm um die Fortsetzung der bisherigen RCG-Strategie, nämlich den Konzern zu einem Bahnlogistik-dienstleister mit europäischer Ausrichtung zu formieren. „Was bisher gemacht worden ist, ist und war richtig, jetzt geht es darum weiter

Seit Anfang dieses Jahres steht auf der Kommandobrücke des ÖBB-Güterkon-zerns Rail Cargo Group mit Clemens Först (40) ein neuer oberster Weichen-

steller in Sachen Güterverkehr. Der promo-vierte Chemiker und Physiker ist nach einem Ausflug als Produktionsvorstandsmitglied bei DB Cargo in Deutschland wieder zu seinen früheren Arbeitgeber ÖBB zurückgekehrt und verantwortet gemeinsam mit seinen Vor-standskollegen Erik Regter (52) und Ferdin-and Schmidt (65) künftig die Fahrtrichtung des ÖBB-Güterverkehrs. Wobei Schmidt nicht mehr lange an Bord bleiben wird, er legt En-de Mai dieses Jahres „auf eigenen Wunsch“ sein Vorstandsmandat zurück, wie dieser Tage bekannt wurde. Zurückgekommen in die be-kannte Job-Umgebung ist Först, weil man ihm ein „wertschätzendes Angebot“ gemacht habe.

Blickt Först auf das vergangene Jahr der RCG zurück, so war es kein leichtes, wie er ein-räumt. Mit leicht über Vorjahresniveau liegen-

CLEMENS FÖRST

„Wir müssen Kunden-nutzen generieren und den Bedarf der Verlader erkennen“

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zu optimieren und neue Geschäftsmodelle mit langfristiger Perspektive Richtung 2025 zu entwickeln.“ Dabei stehen sowohl Westeuro-pa als auch Osteuropa im Mittelpunkt. Nicht nur Güter auf der Schiene von A nach B zu transportieren wollen die ÖBB ihren Kunden anbieten, sondern ein umfassendes Leistungs-angebot, bei dem der Schienentransport ein Teil davon ist. Derzeit wird die Strategie an die bevorstehenden Herausforderungen an-gepasst, die da Digitalisierung, 3D-Druck, In-dustrie 4.0 etc. heißen. „Digitalisierung ist nicht Selbstzweck, sondern wir müssen damit direkt oder indirekt einen Kundennutzen generie-ren“, sagt Först und setzt nach: „ Wir müssen uns fragen, ob wir neue Geschäftsmodelle entwickeln müssen, ausreichend innovativ sind und die richtigen Dienstleistungen an-bieten.“

Mit einem Optimierungsprogramm soll die Fahrt in die Zukunft gelingen: Bessere Produk-tivität und Auslastung der Ressourcen, Inno-vationsmanagement sind Beispiele für die Op-timierung. RCG hat im eigenen Haus den Rail Cargo Operator als eigene Produktionseinheit für das Fahren von Zügen auf europäischen Korridoren. Der Shuttle-Verkehr zwischen Ant-werpen und Linz ist ein Beispiel dafür. Dieser Zug ist eigenen Angaben zufolge gut ausge-lastet und rollt derzeit drei Mal wöchentlich, ab März wird auf vier Abfahrten aufgestockt. Was RCG tun muss, ist auf der Kundensei-te investieren und versuchen von der Straße Volumen zu gewinnen anstatt zwischen den Bahnen die Konkurrenzfront zu eröffnen, um Volumen für die Schiene zu gewinnen.

In Österreich ist RCG nur einer der Player am Markt, er ist zwar der größte, doch es gibt mehr als 33 Bahngesellschaften, die in Öster-reich am Transportvolumen buhlen. Sie stürzen sich auf das lukrative Ganzzug-Geschäft und weniger auf Einzelwagenverkehre in die entle-genen Ecken von Österreich. Diese sind nicht nur produktionstechnisch aufwendig sondern auch sehr kostenintensiv. Dennoch: Für die Kunden der RCG hat Först die klare Botschaft parat: Die ÖBB bleiben in der Fläche präsent und werden auch einzelne Güterwagen zu ihren Kunden auf Nebenstrecken transpor-tieren. RCG gehört zu den wenigen Bahnge-sellschaften in Europa, die noch einen klassi-schen Einzelwagenverkehr anbieten. Und das

soll auch trotz konzerninterner Optimierungen und Rationalisierungsmaßnahmen in Zukunft so bleiben. Um Ladung von der Straße auf die Schiene zu locken reichen Ganzzüge für verlagerungswillige Verlader nicht aus. Ein-zelwagen, Wagengruppen, intermodale und vielfältige individualisierte Lösungen wollen die Kunden von der Bahn bekommen. Först: „Wir müssen den Bedarf der Verlader erken-nen und ihnen ein Angebot machen“. Der in-termodale Verkehr Schiene, Straße und Schiff gilt daher als Hoffnungsmarkt für die RCG. Rail Cargo Operator will in den kommenden Jah-ren kräftig expandieren, wobei ein Zuwachs im zweistelligen Prozentbereich drin sein müsste, so die Markteinschätzung. In den nächsten Monaten definiert RCG ein Zielnetz, in dem Wirtschaftszentren und Terminals aufscheinen, die RCG künftig mit Zügen miteinander ver-binden will. Was den Kunden zugute kommen wird, wie Först betont. (RED)

DR. CLEMENS FÖRST (40) WURDE MIT 1. JÄNNER 2017 VOR-STANDSSPRECHER DER RAIL CARGO GROUP. ER WIRD DAS UNTERNEHMEN MIT DEN MANAGERN ERIK REGTER UND FERDI-NAND SCHMIDT LEITEN.

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LE-1-2017 | S46 | TRANSPORT + LOGISTIK 4.0

Terminal Wien Süd öffnete seine PfortenIn den neuen ÖBB-Terminal im Süden Wiens kommt Leben. Beim Intermodal-Geschäft suchen Wiener Hafen und ÖBB den Schulterschluss. Kartellgericht hat noch das letzte Wort. BEITRAG: REDAKTION

Kritiker haben Bedenken, ob für beide Stand-orte ausreichend Volumen vorhanden sein wird, um sie wirtschaftlich auszulasten. Die Lö-sung wäre eine gemeinsame Vermarktung beider Standorte, was denn künftig auch pas-sieren soll. Noch vor Ende des vergangenen Jahres haben der Wiener Hafen als Betreiber des Wiencont-Terminals und ÖBB-Infrastruktur AG die Gründung einer neuen gemeinsamen Firma angekündigt mit dem Ziel, künftig das In-termodal-Handling auf beiden Standorten ab-zuwickeln und zu vermarkten. Doch zuvor hat noch die Wettbewerbsbehörde ein Wörtchen mitzureden. Sie hat bis Ende 2016 geprüft, ob durch die Verschmelzung des Betriebs von bei-den Standorten nicht Wettbewerbsnachteile für andere österreichische Intermodal-Stand-orte entstehen könnten. Der Wiencont-Ter-minal gilt derzeit als größter „Hochseehafen“ Österreichs, weil umgeben von einem der größten Güterverkehrszentren Österreich, sprich den verschiedenen Dienstleistungsbe-trieben der Wiener Hafen-Gruppe. So rollen beispielsweise vom Wiencont-Terminal in Freu-denau wöchentlich bis zu 100 Containerganz-

Wien hat einen neuen Güterter-minal: Im Süden der Bundes-hauptstadt ging Anfang De-zember 2016 der neue Terminal

Wien Süd in Betrieb, der als neue Cargo-Drehscheibe für den Großraum Wien gilt und gleichzeitig den bisherigen innerstädtischen Terminalstandort Wien Nordwestbahnhof bald gänzlich ersetzt. Die ÖBB Infrastruktur AG hat für 246 Mio. Euro in Inzersdorf das neue Güterverteilzentrum auf der grünen Wiese hochgezogen. Errichtet wurde die Anlage genauer gesagt in den Bundesländern Wien (10. und 23. Bezirk) und in Niederösterreich (Gemeinden Vösendorf und Hennersdorf). So glanzvoll die Eröffnung mit zahlreichen Gästen aus der Logistikbranche war, so rasch wurde die kritische Frage laut, wie sich ÖBB hinsicht-lich Terminal und im Intermodal-Geschäft po-sitionieren will. Befindet sich doch gleich ein paar Kilometer weiter ein weiterer Terminal, nämlich jener von Wiencont im Wiener Ha-fen. Dort findet ebenso wie in Inzersdorf der Intermodal-Umschlag zwischen Schiene und Straße statt.

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züge allein nach Hamburg. Dieser ist für die österreichische Exportwirtschaft der wichtigste Containerexporthafen mit einem Containe-raufkommen pro Jahr von beinahe 300.000 TEU bei einem österreichischen Container-Gesamtmarktvolumen von rund 500.000 TEU.

Kartellgericht muss entscheidenDie Gründung einer neuen Terminalbetreiber-gesellschaft dürfte aber nicht so glatt über die Bühne gehen wie sich das die Initiatoren vorstellen. Sie wird sich bis Mitte 2017 hin-auszögern. Der Grund dafür: Die Bundes-wettbewerbsbehörde befürchtet durch die Gründung der Betreibergesellschaft für beide Intermodal-Terminals negative Auswirkungen auf andere Mitbewerber in Österreich und ei-ne marktbeherrschende Stellung. Die Behörde hat daher kein grünes Licht gegeben, sondern noch vor Jahresende 2016 das Kartellgericht angerufen, das in einem gerichtlichen Ver-fahren prüfen soll, ob die Befürchtungen der Behörde berechtigt sind und das geplante Gemeinschaftsunternehmen gegründet wer-den darf oder nicht. Das Kartellgericht hat fünf Monate Zeit in der Sache zu entscheiden, was bedeutet, dass nicht vor Mai oder Juni dieses Jahres mit einer Entscheidung zu rech-nen ist. Doch unabhängig davon ist in Wien Süd schon mal Betriebsamkeit angesagt. Der Terminal liegt an der Schnittstelle zwischen dem hochrangigen Straßen- und Bahnnetz von Wien, an der Schnellstraße S1 und der Bahnverbindung „Pottendorfer Linie“, die den Anschluss zum ÖBB-Schienennetz sicherstellen. An diesem Standort werden alle ÖBB-Cargo-Aktivitäten für den Großraum Wien abgewik-kelt. Gleichzeitig wird der bisherige Güterter-minal Wien Nordwestbahnhof geschlossen,

weil dieser Bahnhof inmitten der Stadt liegt und nicht mehr „anrainerkompatibel“ ist, wie es im Jargon der Wiener Stadtverwaltung heißt.

Terminal mit High-Tech-AusstattungGüterverkehr heißt im neuen Terminal: Abfer-tigung konventioneller Wagenladungsverkeh-re, Intermodal-Umschlag sowie verschiedene Dienstleistungen im Bereich Kontraktlogistik. Dafür entsteht gerade eine spezielle Lagerhal-le, die 2018 eröffnet wird. Ab diesem Zeitpunkt werden dann auch alle Kontraktdienstleistun-gen der ÖBB nach Wien Süd übersiedeln und im Nordwestbahnhof geht definitiv das Licht aus. Für den Stückgutverkehr gibt es im neuen Terminal eine Umschlagshalle mit Ladeglei-sen samt Laderampen, straßenseitig gibt es Ladehöfe und Lkw-Rampen. Das Verkehrs-volumen im Intermodalverkehr wird wegen seiner hohen Marktdynamik weiter zunehmen, erwartet man bei den ÖBB. Daher nimmt der Kombi-Verkehr am neuen Standort auch eine sehr dominante Rolle ein.

Der neue Terminal, auf dem 400 neue Arbeits-plätze entstehen, soll den innerstädtischen Bereich von Wien entlasten und "eignet sich bestens für die City-Logistik", verlautet seitens der ÖBB. Die Anlage entsteht abseits von Sied-lungsgebieten und daher ergibt sich weder für die beiden Bezirke noch für die beiden Kommunen eine Belastung der Umwelt. Wel-che weiteren Ausbauschritte gesetzt werden, darauf wollen sich die ÖBB derzeit nicht fest-legen, weil die Anlage mit dem Bedarf im Großraum Wien expandieren soll und daher noch ausreichend entwickelbare Flächen vor-handen sind. (RED)

AM SÜDLICHEN STADTRAND VON WIEN ERRICHTETE DIE ÖBB INFRASTRUKTUR AG EIN NEUES MULTIFUNKTIO-NALES GÜTERZENTRUM ALS DREHSCHEIBE FÜR DEN GÜTERVERKEHR

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LE-1-2017 | S48 |

AUS für die nasse Logistik?Flussbauliches Gesamtprojekt (FGP) vor dem Ende? Freiwillig gebaut ist immer nur das erste Kraftwerk, oder der erste Eingriff an einem Fluss. Jedes weitere Kraftwerk oder andere Baumaßnahmen sind die Folgen der ersten Entscheidung. REDAKTION: PETER BAUMGARTNER

der „Konferenz der Tiere“ versenkt. Dennoch wurde danach das Kraftwerk Freudenau un-ter den Augen der von der Bundesregierung frisch einberufenen „Ökologiekommission“ und später sogar mit Zustimmung der Be-völkerung gebaut (Wiener Volksbefragung 1991). Die Helmut(Zilk) Turbine ist somit seit der Inbetriebnahme am 2. Juni 1998 praktisch das letzte Bollwerk für den ungehinderten Schot-tertransport der Donau unterhalb von Wien. Ab hier holt sich der Fluss den Schotter vom Flussgrund und zwar mit unendlicher Gier. Bis zu 3 cm pro Jahr beträgt die Eintiefung der Donau, überlässt man sie ihrem Schicksal. Das entspricht etwa einer Menge von 300.000 m3 Schotter pro Jahr. 2004, sechs Jahre nach dem Kraftwerksbau Freudenau, musste man deshalb den Pegelnullpunkt, der maßgeblich für die Pegelfeststellung ist, gleich um einen (!) Meter nach unten ändern. In der 11-jähri-gen Messperiode vor Freudenau änderte sich der Pegelnullpunkt „nur“ um insgesamt 0,33 Meter. Was mit dem Schotter oberhalb einer Staustufe passiert? Das ist eine andere Ge-schichte, die trägt den Namen Sedimentab-lagerungen und lässt die Kraftwerksbetreiber, Wasserbauer und Politiker bereits ordentlich schwitzen. Die Eigenheiten und Animositäten der freiflie-ßenden Donau waren also früh erkannt, aber was tun? Die Österreichische Bundesregie-rung verabschiedete 1992 ein Memorandum über den verkehrspolitischen Stellenwert der österreichischen Binnenschifffahrt und Maß-nahmen zur Förderung des Güterverkehrs auf der Donau. Die besten Wissenschaftler des Landes wurden an einen Tisch geholt. Sie er-sonnen ein Konzept, dass allen Anforderun-gen entsprechen sollte. Das Flussbauliche Ge-samtkonzept östlich von Wien (FGP) war bald geboren. Aber der Teufel steckt bekanntlich im Detail. Selbst unter den NGOs entfachte das FGP Wortgefechte und Streitereien um die besseren Ideen für die Umsetzung. Aber

Frei fließende Flüsse müssen Schotter transportieren, der spätestens im Mün-dungsgebiet wieder abgelagert wird. Das ist sozusagen die Lebensaufgabe

eines Fließgewässers. Unterbindet man die-sen natürlichen Vorgang irgendwo im Fluss-lauf, hat man ein Problem. Das Donau-Dilem-ma begann schon mit dem k.u.k Hofbaurath Schemerl und der „Donauregulierungskom-mission“ 1867. Dass den Donauauen nicht schon viel früher der Garaus gemacht wurde, verdankt sie einzig und allein der kaiserlichen Jagdleidenschaft, für die Wildreichtum in den Donauauen wichtiger war, als Hochwasser-schutz.

Geburtsstunde Richtig „eng“ wurde es für die Donau ab 1952 mit dem Kraftwerksbau Jochenstein und 1954 mit dem Kraftwerk Persenbeug. Das geplante Kraftwerk in Hainburg, das (zumin-dest) Österreich von einigen Sorgen befrei-en hätte sollen, wurde bekanntlich 1984 bei

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TREIBHOLZ - NATURNAHER WASSERBAU BRINGT GE-FAHREN FÜR DIE BINNEN-SCHIFFFAHRT MIT SICH

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PETER BAUMGARTNER

auch alle anderen Interessensgruppen sag-ten meist etwas anderes, als sie dachten. Dennoch verkaufte man Einigkeit und wuss-te gleichzeitig, dass es keine Einigkeit geben würde. Der gemeinsame Nenner, der Kitt zwi-schen den unterschiedlichen Interessen, war jedoch immer die außer Streit stehende und unabdingbar notwendige Stabilisierung der Flusssohle. Wird das nicht geschafft, das wuss-ten alle, gibt es keine Schifffahrt, keinen Nati-onalpark, keinen Gewässerschutz und keinen Naturschutz. Die Frage war also nicht wann und ob überhaupt gehandelt werden muss, sondern wie. Und genau da liegt der Hund begraben. Jahre der Diskussion und Versuche zogen ins Land. Schiffsschrauben wurden bei Versuchsfahrten zu Schrott gefahren. Sogar ein „Testfluss“ wurde in Nußdorf errichtet. Au-ßer Spesen, nichts gewesen? Die Problemstel-lung blieb jedenfalls bestehen. Donauraumstrategie bringt Bewegung in FGP. Das letzte ernstzunehmende, politische Be-kenntnis zur nassen Logistik war 1992 2011 startete die viel beachtete, inzwischen dahinsiechende, Europäische Donauraum-strategie. Das geliebte Baby des österreichi-schen EU-Kommissar Johannes Hahn ent-wickelte sich gut und setzte dem seit 2006 existierenden Europäischen Aktionsprogramm für die Binnenschifffahrt (NAIADES) noch eines drauf. Es wurde geplant, gefeiert und gelobt, dass sich sprichwörtlich die Schiffsbalken bo-gen. Die Verkehrsverlagerung im Donauraum von der Straße auf die Wasserstraße schien zum Greifen nah. Im Vorfeld gab es natürlich noch öfters eine „Fact-Finding-Mission“, qua-si einen Jahrmarkt der Ideen (Spindelegger) auf europäischer Ebene, denn man wollte ja „Nägel mit Köpfen“ machen. Tatsäch-lich glaubten alle, die Stunde von Karl Marx („Proletarier aller Donauländer vereinigt euch“) ist gekommen. Obwohl, EU-Kommis-sionspräsident Herman Van Rompuy dachte zu diesem Zeitpunkt noch immer, die Donau hat nur etwas mit Walzerklängen zu tun. Lei-der hat die Donauraumstrategie nicht eine Priorität sondern elf Prioritäten und entspre-chend viele unterschiedliche Interessen. Eine davon war, den Güterverkehr auf der Donau bis 2020 um 20 Prozent (Basis 2010) zu erhö-hen. Ein Wunsch, der sehr gut mit dem öster-reichischen FGP kompatibel erschien. Angela Merkel erkannte zwar sofort das Spannungs-

verhältnis und die unterschiedlichen Interes-sen, aber sie wusste auch, Zusammenarbeit kann nie schaden. Tatsächlich kam mit der Donauraumstrategie dann etwas Bewegung in Sachen Flussbauliches Gesamtprojekt. Kein gemeinsamer Nenner für die Donau-logistik Das schon 2006 eingereichte und 157 Mio. teure FGP musste im Laufe der Zeit jedoch schon Kürzungen der EU-Förderungen hinneh-men, weil Zeitpläne nicht eingehalten wur-den. Man einigte sich schließlich Ende 2011 auf ein „Pilotprojekt Bad Deutsch Altenburg“ - also ein nur drei Kilometer langes Teilstück des 48 Kilometer langen Flusslaufes von Wien bis zur Staatsgrenze. Mit dem Pilotprojekt sollte festgestellt werden, ob die unterschiedlichen Interessen wenigstens versuchsweise auf ei-nen Nenner gebracht werden können. Drei Jahre Bauzeit wurden zunächst vorgesehen und nur 17 Mio. Euro sollte der Versuch kos-ten (50 % EU). Kernstück war die sogenannte „Granulometrische Sohleverbesserung“.

Vereinfacht ausgedrückt: man schmeißt eine Menge Schotter gezielt ins Flussbett, wobei die Steine so groß sein müssen, dass sie von der Strömung nicht mehr weggeschwemmt werden können. Im Fachbegriff „Grobschot-terbeigabe“ genannt. Gemixt mit ein paar ökologischen Maßnahmen und Verbesserun-gen für die Schifffahrt, sollte das den Versuch wert sein. Aber schon türmten sich bedrohli-che Gewitterwolken in Bayern auf, wo plötz-lich der bayerische Gottseibeiuns Seehofer keine Lust mehr verspürte, seinen Teil zur Op-timierung der seit 1992 bestehenden, durch-gehenden Wasserstraße von der Nordsee bis zum Schwarzen Meer beizutragen. Tatsäch-lich kam Anfang 2013 das Bayerische Aus für den Donauausbau. Damit verlor Österreich ein gewichtiges Argument bei den Ausbau-gegnern, im Einklang für einen paneuropäi-schen Donaukorridor zu arbeiten.

Wien hatte und hat noch immer großen Inter-esse daran, dass die Donaulogistik in Schwung kommt. Geht es doch um die Rechtfertigung von Millionen Investitionen der Stadt in die Hafeninfrastruktur, die zwar wenig mit Schiff-fahrt, aber viel mit Fördergeld zu tun hat. Den-noch bot das FGP die Chance, dass endlich schwer beladene Kähne das ganze Jahr über

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den Hafen anlaufen konnten. Und Österreich untermauerte 2006 das Ganze auch noch mit einem 270 Mio. schweren Nationalen Aktions-plan – kurz NAP genannt (parallel zu NAIA-DES) und der Aussicht, dass bis 2015 nicht wie bisher 12, sondern 25 oder gar 27 Mio. Ton-nen Transportgut über die Donau laufen wer-den (Kukacka). Für den Wirtschaftskämmerer Klacska ein Lackmustest in Richtung Gestal-tungswillen in der Verkehrspolitik. Das Geschäft mit dem Schotter2016 dann das Aus für das Flussbauliche Ge-samtkonzept mit seinem Pilotprojekt zur Soh-leverbesserung in der Donau. Oder sollte man besser sagen, der Projektbetreiber ist vor dem Beharrungsvermögen der Beamten in die Knie gegangen? Tatsächlich erkennt man im Hintergrund ein Bestreben „zur spä-teren Entscheidung“. Früher, beschreibt Musil, nannte man so ein Beamtenverhalten auch „assivieren“. Nach zehn Jahren mussten sich die Projektbetreiber wohl eingestehen, man kann mit Beamten des 18. Jahrhunderts keine Projekte im 21. Jahrhundert bauen. Anderseits ist der „Assivismus“ auch wieder verständlich.

Die Maßnahmen zu Sohlestabilisierung, die an eine Sisyphusaufgabe erinnern, würden - wenn überhaupt - erst in Jahrzehnten wirk-sam werden und jährlich würden Unsummen die Donau hinab schwimmen. Auch wenn man versucht, den „investierten“ Schotter noch vor der Grenze wieder auszubaggern und wieder zu verwerten, profitiert haben bis-her nur jene Unternehmen, die den Schotter für die Donau verkauft haben. Die Klappschu-ten, die den Schotter in der Donau versenkt haben und insbesondere jene Unternehmen, die in Bratislava die „Schürfrechte“ besitzen. Denn sie kamen (und kommen noch im-mer) zu einem unverhofften, schön sortierten Schottersegen, den die Donau verlässlich aus Österreich anschwemmt. Und die Güter-verkehrs Statistik hat auch profitiert. Plötzlich gab es punktuell astronomische Transportstei-gerungen, weil Schotter im Kreis transportiert wurde. Man merkt schon, nähert man sich mit Albert Camus dem Mythos Sisyphus, dann war der mit seinem Schicksal vielleicht wirk-lich recht glücklich. Was der nassen Logistik bleibt, ist die Hoffnung, dass sich die Bundes-regierung ihrer 1992 formulierten Bedeutung der Binnenschifffahrt noch erinnert.

Die Donaukommission, vom weltweit aner-kannten Wasserbauer zum Sekretariat der Ta-tenlosigkeit Für die Binnenschifffahrt und die nasse Lo-gistik hat sich nämlich nichts geändert. Der Rechnungshof bemängelte 2013 auch, dass die Unternehmensziele der via donau/BMVIT und die Förderziele klar verfehlt wurden. Re-lativierte diese Feststellung dann allerdings 2016 und gestand via donau zu, wenigstens zielgerichtete Maßnahmen zu setzen. Statt der prognostizierten Steigerungen des Trans-portvolumens, grundeln die Schiffe noch im-mer bei kaum 10 Mio. Tonnen/a herum. Pro Danube Austria (PDA) monierte 2014 sogar eine teilweise Verschlechterung für die Bin-nenschifffahrt durch die flussbaulichen Maß-nahmen und dass die angestrebten Ziele klar verfehlt wurden. Darüber hinaus gab PDA der Sorge Ausdruck, dass die flussbaulichen Maß-nahmen in einem „Forschungsprojekt der Un-endlichkeit“ enden könnten.

Ebenso kritisch äußerte sich die Wirtschafts-kammer 2015 und resümierte, dass das Ergeb-nis der flussbaulichen Maßnahmen vermehrt Anlandungstendenzen zeige und die Fahr-wasserverhältnisse „definitiv nicht verbessert wurden“ (Mosser). Dafür ist aber die Gefahr, dass Schiffsschrauben durch Treibholz be-schädigt werden, enorm gestiegen. Eine Fol-ge der Renaturierung. Das hinderte das Ver-kehrsministerium 2015 jedoch nicht, mit einem neuen Vorstoß Verbesserungen zu verspre-chen. Der Nationale Aktionsplan (NAP) wurde durch das „Aktionsprogramm Donau des BM-VIT bis 2022“ ersetzt. Diesmal sollten die Ziel-setzungen und angestrebten Wirkungen im Vordergrund stehen. Österreichs damaliger Minister Alois Stöger verkaufte alten Wein in neuen Schläuchen. 10 Jahre Stillstand Auffallend ist die noble Zurückhaltung der Donaukommission in all den Fragen rund um die nasse Infrastruktur. 1992 hat sich die Bundesregierung noch an die Empfehlungen der Donaukommission orientiert die da laute-ten, dass unterhalb von Wien eine 2,70 Me-ter-Abladetiefe für Schiffe zu garantieren ist. Im Sinne der Belgrader Konvention von 1948 hätte die Donaukommission eigentlich die tatsächliche Kompetenz für die Schiffbarkeit und Verbesserung der Schifffahrtsbedingun-

TRANSPORT + LOGISTIK 4.0

• www.logistik-express.com/tag/news-via-donau/• www.logistik-express.com/tag/binnenschifffahrt/• www.logistik-express.com/tag/wasserstrasse/• www.logistik-express.com/archiv

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gen auf der Donau zu sorgen und dies auch durchzusetzen. Nach der Konvention wäre die Donaukommission sogar berechtigt, in diesem Sinne selber tätig zu werden. Tatsäch-lich hat sie aber heute nicht einmal ihre schon 1962 festgelegten Ziele erreicht. Die Donau-kommission überlässt das (nicht)Wirken den Nationalstaaten und stützt sich auf die eigen-artige Auslegung der Belgrader Konvention, wonach diese nur auf die Aufrechterhaltung der „normalen Schifffahrt“ anwendbar ist. Abgesehen davon, dass kein Wort von ei-ner „normalen Schifffahrt“ in der Konvention steht, was ist dann eine „abnormale Schiff-fahrt“ und wer ist für diese zuständig?

Die Donaukommission, deren Geschichte zu-rück reicht bis in das Jahr 1856, damals noch stolz den Namen „Europäische Donaukom-mission“ trug und bahnbrechende Donau-regulierungen durchführte, die noch heute wirken, hat ihre ursprüngliche Bedeutung längst verloren. Sie beschränkt sich nur noch auf die Rolle eines Sekretariates der einzelnen Mitgliedsstaaten. Der ehemalige Staatssekre-tär Helmut Kukacka hat schon 2006 erklärt, er trete für eine zügige Reform der Donau-kommission und dem damit verbundenen Revisionsprozesses der "Belgrader Akte" ein. Inzwischen sind auch wieder zehn Jahre Stillstand in den ehrwürdigen Räumen der Donaukommission in Budapest vergangen. Wie weiter mit der nassen Logistik? Für die via donau - Österreichische Wasserstra-ßen-Gesellschaft mbH lag die Geburtsstunde 2004 mitten im Getümmel politischer Kompe-tenzverschiebungen und sie durfte gleich in das kalte Donauwasser steigen. Trotz aller Pro-bleme steht für den Projektbetreiber der Do-nauregulierung heute außer Frage, dass die ursprünglich angepeilten Ziele unverändert aufrecht bleiben. Diese sind die Stabilisierung der Wasserspiegellagen, Verbesserung des Lebensraums Donau-Auen sowie die Verbes-serung der Wasserstraßen-Infrastruktur. Und auch die bisher angewendeten Methoden sollen, wenn es nach via donau geht, etwas modifiziert zwar, aber dennoch gleich blei-ben. Weiter wurschteln und Millionen Euro mit der Klappschute in der Donau versenken ist also angesagt. Aus Erfahrung nichts gelernt?

Nachdenken über ein neues Hainburg?Man kann es drehen und wenden wie man will: Die einfachste und billigste, aber auch nachhaltigste Lösung für die nasse Logistik wäre ein weiteres Donaukraftwerk oder zwei kleinere Staustufen auf der Strecke zwischen Freudenau und Bratislava, wie es schon bei der Regierungsklausur in Pertisau 1987 (!) ausgesprochen wurde. Damals hat das ein gewisser Erwin Pröll, LH-Stellvertreter von Nie-derösterreich, verhindert. Alle anderen Lö-sungsmöglichkeiten sind, weiß man heute, ein Krampf und sündteuer. Außer man entwickelt noch Schiffe, die ausschauen wie Fische, aber fliegen könnten und deshalb keine Wel-len machen weil sie ja keinen Tiefgang brau-chen. Beim Auspuff kommt nichts heraus, weil die Schuppen eigentlich Solarmodule sind, mit denen Energie erzeugt wird, damit das Ding fliegt. Im Laderaum ist keine Pfui-Ladung mehr, sondern nur noch genfreies Soja. Damit kann man ja bekanntlich alles machen – das wissen wir verlässlich seit der „Nazi-Bohne“. (PB)

SCHOTTER - FUTTER FÜR DIE IMMER HUNGRIGE DONAU

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LE-1-2017 | S52 |

Boxmover, Cargo-Center-Graz, COS Group Austria, Fortigo, IT Binder, Litz-Konfektion, LSP Eventlogistik, Procon Data, R-Tech Stahlbau, Russia Fachspedition Dr. Lassmann, Saexinger, Unit Cargo Spedition, Wenzel Logistics und die Spedition Zenit.

Über 2.000 Aussteller aus mehr als 60 Län-dern und rund 55.000 Besucher aus über 120 Ländern erwartet die Messe München heu-er zur transport logistic. Die Organisatoren sind dabei mehr als zuversichtlich, die Re-kordzahl an Ausstellern und Besuchern aus dem Jahr 2015 nochmal zu übertreffen. Die kommende Veranstaltung findet auf über 112.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche – aufgeteilt in neun Hallen sowie Freigelände und Gleisfläche – statt. Die Messe bildet die gesamte Wertschöpfungskette ab: von den IT- beziehungsweise Softwareanbietern über jegliche Dienstleistung auf der Straße, zu Wass-er, in der Luft und auf der Schiene sowie Intral-ogistikanbieter und Systemanbieter wie etwa Nutzfahrzeug-, Waggonbau- und Lokomo-tivenhersteller. Insgesamt bietet die transport logistic vier verschiedene Ausstellungsbere-iche: „Dienstleistungen für Güterverkehr und Logistik“, „Systeme des Güterverkehrs“, „IT/Telematik, E-Business und Telekommunikation“ sowie „Intralogistik, Warehouse Management Systems, Auto-ID und Verpackungen.“ In Hal-le B2, Stand 126 präsentiert beispielweise die österreichische SIS Informatik die Branchen-lösung FRASPED® mit interaktiver 3D-Darstel-lung des Lagers.

„Air Cargo Europe“ ausgebuchtDas Konferenzprogramm in München hat für die Besucher zahlreiche Highlights zu bieten. So stehen in diesem Jahr einige internationale Märkte – mit ihren Potenzialen und Heraus-forderungen - ganz besonders im Blickpunkt.

transport logistic: Leitmesse für Österreichs LogistikbrancheVom 9. bis 12. Mai 2017 findet auf dem Münchner Messegelände die 16. Interna-tionale Leitmesse für Logistik, Mobilität, IT und Supply Chain Management, statt. 54 österreichische Unternehmen sind bereits als Aussteller gelistet. 16 davon am Stand der „Außenwirtschaft Austria“. REDAKTION: THOMAS WÖHRLE

Für die österreichische Transport- und Logistikwirtschaft spielt die transport logistic eine wichtige Rolle. „Das gilt natürlich genauso in umgekehrter

Richtung“, sagt Dr. Robert Schönberger, Pro-jektgruppenleiter bei der Messe München für die transport logistic. „Im Jahr 2015 war Öster-reich nach Deutschland die Nummer zwei bei der Besucheranzahl und unter den Top Ten bei den Ausstellernationen.“

Premiere für österreichischen Gemeinschafts-standNeben zahlreichen Einzelausstellern organ-isiert in diesem Jahr das Headquarter der „Außenwirtschaft Austria“ erstmalig eine Gruppenausstellung auf der transport logistic. Insgesamt 16 österreichische Unternehmen werden auf 182 Quadratmetern in Halle A4, Standnummer 109/210, ausstellen: 3Log Pre-mium Logistics, Bohmann Druck- und Verlag,

TRANSPORT + LOGISTIK 4.0

DR. ROBERT SCHÖNBERGER IST PROJEKTLEITER DER TRANSPORT LOGISTIC, MESSE MÜNCHEN.

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Plattform für innovative MobilitätslösungenUnter der neuen Dachmarke „metropolitan logistic“ bietet die Messe zudem erstmals eine Plattform zum Thema innovative Mobil-itätslösungen für die Belieferung von Ballungs-räumen und schafft hierzu einen fokussierten Konferenzbereich. Der Kommunikationsschau-platz für Unternehmen aus Logistik, Industrie und Handel bindet zentrale Stakeholder wie öffentliche Entscheider und NGOs mit ein. Hier wird ein eigener, deutlich sichtbarer The-men-Marktplatz mit attraktiven Partnerstän-den geschaffen. Unmittelbar an den Bereich „metropolitan logistic“ ist ein Forum anges-chlossen, auf dem Themen rund um die Ur-banisierung diskutiert werden.

Das Schlagwort e-Mobilität wird auf der trans-port logistic ebenfalls eine große Rolle spielen. Das Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML befasst sich am Mittwoch, 10. Mai mit „Elektromobilität in der Logistik: Aktueller Stand, Potenziale, Hemmnisse und Trends“. Ebenfalls am Mittwoch diskutiert der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen „Digitalis-ierung – Automatisierung – Elektromobilität. Wie kann die Schiene noch umweltfreundli-cher und produktiver werden?“ Und auch bei den Ausstellern gibt es Neuigkeiten zu vermel-den. Aus dem klassischen Logistikdienstleis-tungsbereich sind Unternehmen wie Maersk, Gefco, Mosolf oder Kerry Logistics zum ersten Mal in München dabei.(TW)

Zu Polen, Iran, USA und Südafrika gibt es ei-gene Veranstaltungssequenzen. Die in die transport logistic integrierte „air cargo eu-rope“, die weltweit größte Veranstaltung der Luftfrachtbranche mit eigener Konferenz, ist in diesem Jahr erstmalig ausgebucht. Mehr als 200 Aussteller aus 36 Ländern zeigen in der Halle B1 ihre Lösungen unter anderem in den Bereichen Luftverkehrsgesellschaften, Flughäfen und Dienstleistungen für die Luft-fahrtindustrie. Bereits seit einigen Jahren ist der ITCO Pavilion (International Tank Container Organisation) wichtiger Bestandteil der trans-port logistic für Chemielogistiker. Hier stellen in diesem Jahr mehr als 60 Mitgliedsfirmen auf über 1.400 Quadratmetern aus und informie-ren über ihre aktuellen Produktangebote und Dienstleistungen.

Der Messefreitag 12. Mai steht auch 2017 wie-der ganz im Zeichen veränderter Berufsbilder und Tätigkeitsprofile. Die Messe München und das Logistik-Jobportal Birdie Match organisie-ren den Karrieretag zur transport logistic als Matchmaking-Veranstaltung, bei der Auss-teller und Interessenten zusammengebracht werden. Wie wirkt sich der digitale Wandel aus? Welche Fähigkeiten brauchen Fach- und Führungskräfte von morgen, um erfolgreich Karriere in der Transport- und Logistikbranche machen zu können? Über diese Fragen di-skutieren auf dem Karrieretag hochrangige Vertreter aus Wirtschaft, Logistikdienstleistung und Lehre.

INTERNATIOALES RAHMENPROGRAMM AUF DER TRANSPORT-LOGISTIC IN MÜNCHEN 9.-12. MAI

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LE-1-2017 | S54 | JOB + KARRIERE

Wie schaut es mit Ihrer Fehlerkul-tur aus? Winston Churchill sagte einmal, dass ein kluger Mann nicht alle Fehler selber macht,

sondern auch anderen eine Chance dazu gibt. Und Thomas A. Edison meinte, dass Er-fahrung die Summe aller unserer Irrtümer ist. Wir alle lernen aus unseren „Fehlern“ oder Missgeschicken. Die besten Erfindungen und Erneuerungen basieren auf unzähligen „trials and errors“ also auf dem Versuch und Irrtum.Nun ist das eindeutige Ziel des Risikomanage-ments jedoch alle Risiken zu minimieren oder nach Möglichkeit zu verhindern. Das ist zwar wichtig und für das erfolgreiche und nach-haltige Bestehen von Unternehmen notwen-dig. Jedoch könnten bei zu enger Auslegung Chancen verloren gehen. Besonders dann, wenn Mitarbeitende dazu „angehalten“ wer-den Fehler oder Unklarheiten zu verheimli-chen, anstatt diese offen anzusprechen.

Standard und NormDie ISO Norm 31000:2009 hält fest, dass das Risikomanagement eine Führungsaufgabe ist. Hierzu sind übergeordnete Ziele, Strategien und Politik der Organisation zum Risikoma-nagement festzulegen. Im Einzelnen betrifft das die Festlegung von Kriterien, nach denen die Risiken eingestuft und bewertet werden, die Methoden der Risikoermittlung, die Ver-antwortlichkeiten bei Risikoentscheidungen, die Bereitstellung von Ressourcen zur Risiko-abwehr, die interne und externe Kommuni-

kation über die identifizierten Risiken sowie die Qualifizierung des Personals für das Risi-komanagement. Risiken sind untrennbar mit jeder unternehmerischen Tätigkeit verbunden und können den Prozess der Zielsetzung und Zielerreichung negativ beeinflussen. Sie resul-tieren ursachenbezogen aus der Unsicherheit zukünftiger Ereignisse - wobei dies regelmäßig mit einem unvollständigen Informationsstand einhergeht - und schlagen sich wirkungsbezo-gen in der Möglichkeit negativer Abweichun-gen von einer festgelegten Zielgröße nieder. Werden Risiken nicht rechtzeitig erkannt und bewältigt, können sie die erfolgreiche Weiter-entwicklung der Unternehmung gefährden, sogar in Krisen im Sinn von überlebenskriti-schen Prozessen einmünden.

Risikomanagement im weiteren Sinn beinhal-tet den Umgang mit allen Risiken, die aus dem Führungsprozess und den Durchführungs-prozessen in einer Unternehmung entstehen können und beschränkt sich nicht nur auf die Handhabung versicherbarer Risiken. Während die Unternehmungsführung grundsätzlich die Realisierung der generellen Unternehmungs-ziele verfolgt, will das generelle Risikomanage-ment als ein Bestandteil der Führung eine Abweichung von diesen Zielen verhindern. Dr. Ulrich Krystek, Gablers Wirtschaftslexikon http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/risikomanagement.html

In der Fachliteratur wird immer wieder darauf hingewiesen, wie sehr Risikomanagement eine Führungsaufgabe und mit dem Verhalten von Menschen verbunden ist. Eine kommunizierte Fehlerkultur für ein nachhaltiges und zukunftso-rientiertes Risikomanagement Voraussetzung.

[ Fortsetzung auf Seite 56 ]

"Wieso manchmal das beste Risikomanagement oft nur auf die technische Umset-zung schaut, obwohl es durchaus angezeigt ist auf die Mitarbeiterinnen und zu hören.“ BEITRAG: ISABELLA WEINDL

Wichtigste im Risikomanagement sind die MitarbeiterInnen

ISABELLA WEINDL

Isabella Weindl ist Unternehmensbe- raterin mit Schwerpunkt Organisations- und Personalentwicklung. Als Wirtschafts-trainerin und Wirtschaftscoach ist sie da-von überzeugt, dass hard facts nur mit soft facts erreicht werden können. www.ich-pds.at

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LE-1-2017 | S56 | THEMA

1Theoretische GrundlageDrei wesentliche Bereiche gilt es kontinuierlich zu bearbeiten: Risi-

ken erfassen, analysieren und gestalten + Identifizierung der möglichen Gefahren, die detaillierte Beschreibung der Art + Ursachen und Auswirkungen + Analyse der Gefahren hinsichtlich von Eintrittswahrscheinlichkeit und weiterer theoretischer Auswirkungen + Fest-legen von unternehmensrelevanten Kriterien der Risikoakzeptanz

2 Risiken systematisieren und leben!Maßnahmen beschreiben und um-setzen, die Gefahr und/oder die Ein-

trittswahrscheinlichkeit reduzieren und die möglichen Folgen „beherrschbar“ machen + Aufstellen von Parametern, die über die aktuellen Risiken Aufschluss geben + Einsatz von unterstützenden, tlw. technischen Maß-nahmen

3 Risiken kommunizieren und die „Verhinderung“ optimieren+ Aufzeichnung und Dokumentation

Dazu ist es notwendig die richtigen Fragen zu stellen um die richtigen Antworten zu erhal-ten, bzw. auch zu finden.

4 Praktische Umsetzung? Schon der erste Punkt, die Erfassung und Analyse kann sich als sehr schwer und

trügerisch herausstellen. Besonders dann, wenn im Unternehmen wenig Transparenz, Vertrauen und Offenheit vorherrscht und Kommunikation nur von „oben nach unten“ stattfindet.

Ein Beispiel regt zum Überlegen an:In einem fahrzeugproduzierenden Industrie-betrieb fällt die Lackieranlage aus. Es scheint ein Fehler in der Hydraulik zu sein. Für die Fehlerbehebung gibt es erfahrene Mitarbeiter und ein klar festgeschriebenes Prozedere. Da-mit sollte die Lackierstraße innerhalb weniger Stunden wieder einsatzbereit sein. Leider hilft auch das genaue Vorgehen und Überprüfen nach „Vorschrift“ nicht die Ursache zu finden. Selbst die teilweise langjährige Erfahrung der Haustechniker ist wenig nützlich.

Mittlerweile sind schon viele Stunden vergan-gen und in der Zwischenzeit musste auch die Produktion gestoppt werden, da ja ein Produktionsschritt nicht passierbar war. Nach beinahe 2 Tagen kommt ein Haustechniker auf die Idee die gesamte Anlage nach Un-gewöhnlichem zu untersuchen. Und er findet in einer Transportschiene eine verlorengegan-gene Schraubenmutter.

Lassen wir den wirtschaftlichen Schaden au-ßer Acht und stellen wir einige Überlegungen zu Situationen wie dieser an: Fehler passieren und sind als Risiko zumeist bereits gut einge-plant. Aber wie sind die Mitarbeiter seit dem Bekanntwerden in der Produktion damit um-gegangen und hat jemand über die sichtlich fehlende Schraube Rückmeldung gegeben? In diesem konkreten Fall leider nicht. Denn die Ursache wurde nur durch Zufall entdeckt. Und sie konnte sowohl vor wie auch dem Pas-sieren eines Fahrzeugteils in der Lackierstraße entdeckt werden.

Wer immer auch diese Schraube nicht fest mit der Mutter verbunden hat, sei es weil er ab- gelenkt wurde oder sei es auch, weil er sich mit einer annähernd großen Mutter be-gnügen musste, weil die exakte nicht vorrätig war. Dieser Mitarbeiter hätte seinen Verdacht aussprechen können.

Aber auch der Mitarbeiter, der den lackierten Fahrzeugteil weiterbearbeitet hat, musste die fehlende Mutter bemerkt haben. Hat er nun diese wortlos ergänzt oder hat er aktiv rück-gemeldet, dass etwas nicht in Ordnung war?

5 Fehlerkultur fördert Qualität und senkt RisikoDer positive Umgang mit Fehlern muss

gelebt und vorgezeigt werden. In vielen Fir-men gibt es „Briefkästen“ für Verbesserungs-vorschläge und meist auch ausgeklügelte Belohnungssysteme. Fehler wollen jedoch die wenigsten eingestehen. Viele Mitarbeiterin-nen und Mitarbeiter haben in ihrer Berufslauf-bahn die Erfahrung gemacht, dass man dafür gerügt und kaum gelobt wird.

„Das geht mich nichts an“ oder „Ich war’s nicht“ oder auch „Der Nächste wird’s schon richten“ scheint eine weit verbreitete Haltung

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zu sein. Aber auch die Vorstellung, dass man ohnehin nicht gehört oder abge-kanzelt wird, hindern die Mitarbeiten-den an der Bekanntgabe von Fehlern. Wer als Führungskraft überzeugend einen neuen Umgang mit Fehlern in-itiieren will, sollte man auch sein Bild davon reflektieren. Nur wer selbst gut mit eigenen Fehlern umgehen kann, ist ein Vorbild für die anderen.

Manche Mitarbeiterinnen und Mitarbei-ter brauchen mehr Unterstützung und Motivation, andere freuen sich, wenn sie aktiv und eigenverantwortlich an ei-ner für dieses Unternehmen passenden Fehlerkultur arbeiten können.

6 Coaching in Anspruch zu neh-men kann der erste Schritt für eine neue Kultur sein

Jede Unternehmenskulturänderung zieht sofort Widerstände an. Darauf kann sich die Führungskraft gut vorbe-reiten. Denn rein wirtschaftlich gesehen ist eine gelebte Fehlerkultur ein großer Gewinn sowohl für das Unternehmen, als auch für Mitarbeiter. Der Weg dazu kann recht steinig werden und mit vie-len Hindernissen gepflastert sein.Das Führungskräftecoaching verstehht

sich als Unterstützung und Begleitung in Entscheidungssituationen und in komplexen Veränderungs-Prozessen. Gemeinsam mit dem Coach werden die Anforderungen und das entspre-chende Vorgehen bzw. das förderliche Verhalten reflektiert, um so zu klaren Antworten und Umsetzungsschritten zu kommen.

7 Eine Schwalbe macht noch kei-nen Sommer?Natürlich kann eine Führungskraft

alleine noch keine großen Änderun-gen bewirken. Allein das gute Beispiel macht Schule!

Die Installation einer Fehlerkultur ist ein Veränderungsprozess und sollte auch von Organisationsberaterinnen und Beratern begleitet werden. Denn nur wenn alle Einheiten daran arbeiten wird diese erfolgreich gelebt. Und wer weiß, vielleicht gibt es dann „die Mitarbei-terin/den Mitarbeiter des Monats“ für die Fehlermeldung mit nachhaltigstem Nutzen!

www.wirtschaftstraining-coaching.at www.incite.at(RED)

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LE-1-2017 | S58 | JOB + KARRIERE

Ein durchdachtes Analysekonzept er-laubt Verbesserungen in taktischer und strategischer Hinsicht. Die Durch-schlagskraft von HR-Aktivitäten steigt,

weil mehr Zeit investiert wird, wo ein Mehr-wert geschaffen wird. Im Bereich Strategie, wo es um Personaleinsatzplanung, Unterneh-menskultur, Personalorganisation und Talent-management geht, liegen die Vorteile von HR-Analyse in der Ausrichtung der HR-Ziele an der Unternehmens-Performance.

In der Beratung, sprich in der Ausbildung und Förderung, Personalbeschaffung, Mitarbeiter-motivation und dem Beschwerdemanage-ment, lassen sich mit gezielten HR Analytics für das Management wichtige Daten jederzeit und überall zur Verfügung stellen. Analysen können hier eingesetzt werden, um Trends und Risiken zu erkennen und so HR-Prozesse zu optimieren und Aktivitäten im Rahmen des Ar-beitsrechts und -schutzes (z.B. Sicherheitstrai-ning) zu steuern und überprüfen.

Im Bereich Verwaltung, wo Fehlzeiten festge-halten, Beschwerden verarbeitet sowie Aus-gaben- und Entgeltmanagement gesteuert werden, kann man mit gezielten Analysen Verwaltungsprozesse und Berichtswesen zen-tralisieren und straffen, durch System- und Prozessoptimierung Kosten einsparen mit ei-nem effizienten Datenmanagement und Kor-rekturen mehr Datenqualität und -konsistenz erlangen.

Neue Einblicke durch HR-AnalyticsWenn HR-Abteilungen ihre Rolle als strate-gischer Geschäftsbereich unterstreichen und aktiv die Unternehmens-Performance

beeinflussen wollen, benötigen sie Analysen für einen umfassenden Rückblick, Einblick und Weitblick – um Risiko- und Problemma-nagement auf Basis bisheriger Trends und Herausforderungen Best Practices aus Erfah-rungen abzuleiten, Optimierungspotential zu erkennen und mit Analysen Maßnahmen zu unterstützen. Des Weiteren können über HR Analytics qualitativ hochwertige Daten für Ent-scheidungen bereitgestellt und die Arbeits-produktivität und Personalentwicklung über-wacht werden. HR Analytics sorgen zudem für mehr Governance in HR-Initiativen.

Strategie für wirkungsvolle HR-AnalyticsQlik Advisory hat hier die so genannte HR Analytics Strategie Definition entwickelt. Diese unterstützt Kunden mit Best Practices in der Definition einer HR-Strategie, die die Ausrich-tung am Geschäft, das Talentmanagement und die Datenqualität verbessert. Dazu ge-hört auch das Implementieren von HR-Ana-lytics, die spezielle Anforderungen erfüllen und schnell zu einem messbaren ROI führen.

Wichtig ist hierbei, zunächst eine Bedarfsanaly-se der Anforderungen oder strategischen Ziele durchzuführen, das Management einzubin-den, Initiativen zu priorisieren sowie qualitative und quantitative Untersuchungen durchzufüh-ren. Die Beratung mit Experten kann helfen, die Datenlandschaft, Qualität und Schwach-stellen zu erfassen, ein Datenmodell aufzubau-en und Wechselwirkungen und Zusammen-hänge zu erkennen. Mit visuellen Analysen und Modellierung von Qlik und Anbindungen an Prozesse lassen sich Auswirkungen messen, Business Cases und deren ROI definieren (Bu-siness Case) und die Lösung implementieren.

HR ist heute ein strategischer Partner mit Einfluss in der Chefetage und treibende Kraft für Neuerungen. Intelligentes HR Reporting kann den Arbeitsalltag und das Treffen besserer Entscheidungen unterstützen. Ziel ist es, einen einfachen Zugang zu Daten zu ermöglichen und so zur besseren Entscheidungsfindung beizutragen. Wie sehen Entwicklungen im HR-Bereich aus und wie kann man mit HR-Analytics neue Einblicke gewinnen? BEITRAG: ROBERT SCHMITZ

HR-Analytics: Intelligentes Reporting bis hin zu prädiktiven Methoden

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Statt auf nicht quantifizierbare Projekte kann man sich damit voll und ganz auf die Mitarbei-terinitiativen mit Einfluss auf wichtige Kennzah-len und Ergebnisse konzentrieren. Man kann die Investitionen tätigen und Entscheidungen treffen, die zu konkreten Ergebnissen führen und von denen Aktionäre, Kunden und Mitar-beiter direkt profitieren.

Mit der Analyse-Plattform von Qlik können HR-Teams Personaldaten detailliert auswerten. Sie erhalten wichtige Einblicke und gewinnen Erkenntnisse, auf deren Basis sie informierte Entscheidungen treffen und Verbesserungen anstoßen. Anwendungen und Dashboards werden exakt auf die Analyseanforderungen der Kunden zugeschnitten. Folgende Anforde-rungen lassen sich beispielsweise realisieren:

• Das Messen der Personalbeschaffungskos-ten und der Alternativkosten freier Stellen kann genutzt werden, um offene Stellen zu pri-orisieren und die Beschaffung zu optimieren.• Durch eine Qlik-basierte FTE-Modellierung pro Prozess nach Volumen und nach dem je-weils benötigten Zeitaufwand, kann der Erfolg der Prozessoptimierung ermittelt werden.• Mithilfe von HR-Fallmanagement, Telefo-nie und anderer Systeme können HR-Prozesse kontinuierlich verfeinert und Trends und Treiber innerhalb der Organisation erkannt werden.

Erfolgreiche KundenprojekteAuch bei FIEGE, einem der größten Logis-tikdienstleister in Europa, ist Qlik im Einsatz. Analysen lassen sich seitdem völlig unabhän-gig von den Vorsystemen und ohne großes

Programmier-Know-how per Mausklick durch-führen. Operative Prozessanalysen für Lager-häuser und -standorte, Personalsteuerung, Überwachung von Kundengeschäften und der eigenen Produktivität, Fehleranalysen und nicht zuletzt die Kontrolle der internen Ser-ver-Technik stellen für FIEGE seitdem keine unlösbaren Aufgaben mehr dar.

Die staatliche Bahngesellschaft SNCF regelt nicht nur den Bahnverkehr in Frankreich und im Fürstentum Monaco sondern optimiert mit Visual Analytics sein HR- und Workforce-Ma-nagement. Fehlzeiten werden auf einer inter-aktiven Karte analysiert und visualisiert und Mit-arbeiter erhalten einen einfachen Zugang zu Daten für eine bessere Entscheidungsfindung. Weitere Anwendungen vergleichen die Be-völkerungsdichte mit Personalressourcen und Gehaltskosten. Diese Art von Analyse ermög-licht echte Predicitive Analytics rund um das Thema Personal. Wenn man die Dichte be-stimmter Altersgruppen pro Region betrach-tet, kann man leicht vorhergesagen, wann es an der Zeit für Schulungen oder Recruiting ist.

Werkzeuge wie die von Qlik in Kombination mit einem umfassenden HR-Know-how sorgen für eine schnelle Umsetzung von Analyseinitia-tiven in Unternehmen. So lassen sich Antwor-ten auf wichtige Fragen finden oder völlig neue Einblicke in die Mitarbeiter und das Busi-ness gewinnen sowie Chancen erkennen. Ei-ne Checkliste rund um effektive HR-Analysen für überzeugende und umsetzbare Erkenntnis-se und Informationen erhalten Sie unter http://www.qlik.com/de-de/solutions/functions/hr

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LE-1-2017 | S60 | JOB + KARRIERE

Weitere Meldungen finden Sie auf www.logistik-express.com/tag/karriere/

Menschen in Bewegung

Nach mehr als 20 Jahren Berufserfah-rung in der Industrie und Unternehmens-beratung wagt Christian Kämmerer den Schritt in die Selbstständigkeit. Mit seinem am 27. Dezember gegründeten

Institut für Bestandsoptimierung möch-te der 47-Jährige Unternehmen dabei unterstützen, Ihre Fertigwarenbestände zu reduzieren und Kosten einzusparen.

integral eröffnete zu Jahresbeginn ein neues Büro in Berlin und setzt mit Philipp Arndt den langfristigen Wachstumskurs insbesondere im Bereich IT-Consulting fort. Arndt war zuvor als Supply Chain

Analyst bei der ADM WILD Europe GmbH & Co.KG tätig und verantwor-tete dort zahlreiche interdisziplinäre SCM-Projekte.

PHILIPP ARNDTCONSULTANTINTEGRAL

CHRISTIAN NIEMANN MITGLIED IM AUFSICHTSRATL.I.T. AG

Die L.I.T. AG hat Christian Niemann in den Aufsichtsrat berufen. Seit 1991 war er als geschäftsführender Gesellschaf-ter der L.I.T.-Gruppe tätig. Niemann wird weiterhin die speditionelle Ent-

wicklung unterstützen und die Zusam-menarbeit mit dem Ladungsverbund Elvis vorantreiben.

HARALD SCHEFFTDIRECTOR GLOBAL CONTRACT LOGISTICS RÖHLIG

ALEXANDER OCHSGESCHÄFTSFÜHRERHAFEN NÜRNBERG-ROTH GMBH

STEFAN HARDERGESCHÄFTSFÜHRERMAY & CO. LOGISTIK GMBH

RENÉ STRANZ LANDESLEITER SLOWAKEIGEBRÜDER WEISS

Der gebürtige Bremer Harald Schefft (50) leitet als Director Global Contract Logistics seit Dezember den Geschäfts-bereich Kontraktlogistik beim inhaber-geführten Logistikdienstleister Röhlig. In

der Wachstumsstrategie des interna-tionalen Unternehmens soll dieser Be-reich künftig eine größere Rolle spielen.

Die Betreibergesellschaft der Bayern-hafen-Standorte Nürnberg und Roth hat mit Diplom-Betriebswirt Alexander Ochs (44) einen neuen Geschäftsfüh-rer. Er verantwortet seit 2008 als Proku-

rist die Bereiche Unternehmensentwick-lung, Finanzen und Rechnungswesen sowie IT und Kombinierten Verkehr (KV) der gesamten Bayernhafen-Gruppe.

May & Co. baut mit Stefan Harder (36) die Logistiksparte aus. Der diplomierte Immobilienwirt ist ab 1. Februar 2017 Geschäftsführer beim Investor und Projektentwickler von Gewerbeimmo-

bilien. Die inhabergeführte Immobilien-gruppe setzt mit seiner Expertise den strategischen Ausbau weiter fort.

Gebrüder Weiss Slowakei hat einen neuen Landesleiter. Der gebürtige Stei-rer René Stranz (30) ist seit Anfang 2017 für die Steuerung und Weiterentwick-lung der landesweiten Transport- und

Logistikservices verantwortlich. Logis-tikexperte Stranz hatte zuletzt die Lei-tung der Gebrüder Weiss Niederlassung Senec inne.

CHRISTIAN KÄMMERERINHABERINSTITUT KÄMMERER

VERA HOFBAUERABTEILUNGS- LEITUNGBMVIT

DI Vera Hofbauer hat die Leitung der Abtlg. IV/W2-Schifffahrt-Technik & Nau-tik im BMVIT übernommen. Zuvor war sie Leiterin des Wissensmanagement/Förderwesen bei via donau - Wasser-

straßen-Gesellschaft mbH. Hofbauer folgt dem MR DI Reinhard Vorderwink-ler, der in Pension gegangen ist.

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STEFAN TRAGESER DIRECTORDSV ROAD

ANGELA TITZRATHVORSTANDSVOR-SITZENDE HAMBURG HAFEN&LOGISTIK

MARIO SCHMIDTGENPARTNER KLOEPFEL CONSULTING

STEFAN TUMPFGESCHÄFTSFÜHRERSTÖCKLIN LOGISTIK

ANDREAS TIELMANNGESCHÄFTSFÜHRERLUFTHANSA TECHNIK LOGISTIK SERVICES

MARC PINHEIROGESCHÄFTSFÜHRERM&M AIR SEA CARGO GMBH

MARKUS RECKLINGCEO DEUTSCHLAND DHL EXPRESS

Innerhalb des nationalen operativen Bereichs der DSV Road GmbH verteilen sich die Aufgaben seit Januar 2017 neu. Seit dem 1. Jänner 2017 ergänzt Stefan Trageser als Director National Operation

die Geschäftsleitung mit Dienstsitz in Aschaffenburg.

Angela Titzrath, bereits seit Oktober im Vorstand des Unternehmens, hat nun den Vorstandsvorsitz bei der Ham-burger Hafen und Logistik AG (HHLA) übernommen. Titzrath tritt die Nach-

folge des zum 31. Dezember 2016 aus-geschiedenen Vorstandsvorsitzenden Klaus-Dieter Peters an.

Mario Schmidtgen ist neuer Partner bei der mittelständischen Einkaufsbera-tung Kloepfel Consulting. Zuvor war der 33-jährige bei dem inhabergeführten Beratungshaus als Senior Manager für

den Bereich Maschinen- und Anlagen-bau verantwortlich. Er verantwortet gemeinsam mit Thanh-Duy alle tech-nischen Beschaffungskostenoptimie-rungsprojekte

Die Stärken im bundesweiten Neu- und Bestandskundengeschäft zu verankern und das Vertrauen in die Marke Stöck-lin Logistik zu stärken. Das fokussiert Dipl.-Ing. Stefan Stumpf (49) als neuer

Geschäftsführer der deutschen Nieder-lassung beim Integrator von Intralogis-tiklösungen.

Zum 1. Jänner 2017 wurde Andreas Tielmann (47) neuer Geschäftsführer der Lufthansa Technik Logistik Services (LTLS). Er übernimmt diese Aufgabe von Dr. Christian Langer, der als Leiter Digi-

tal Fleet Solutions zur Lufthansa Technik wechselt. Tielmann, studierter Wirt-schaftsingenieur, ist seit 1998 bei der Lufthansa Technik beschäftigt.

Marc Pinheiro verantwortet seit Jah-resbeginn 2017 als neuer Geschäfts-führer der M&M air sea cargo GmbH die Luft- und Seefrachtaktivitäten des Logistikdienstleisters. Weitere Neuerung

in der Gruppe gibt es mit Tom Rosman. Er übernimmt die Geschäftsführung der M&M Militzer & Münch GmbH und ist damit für den Unternehmensbereich Landverkehre zuständig.

DHL Express beruft Markus Reckling zum neuen CEO Deutschland. Mit Jahres-beginn 2017 hat er die Verantwortung übernommen, das Expressgeschäft in Deutschland weiter auszubauen. Seit

mehr als 15 Jahren steht Reckling in den Diensten von Deutsche Post DHL Group. Er folgt Wolfgang Albeck, der nach seiner zwanzigjährigen Karriere in den Ruhestand tritt.

KARSTEN SCHWARZ CEO DACHDHL SUPPLY HAIN

Die auf Kontraktlogistik spezialisierte Di-vision von Deutsche Post DHL Group, hat Karsten Schwarz als neuen CEO für die Region Deutschland, Öster-reich und Schweiz (DACH) berufen. In

seiner neuen Funktion wird er für die Umsetzung der Strategie 2020 in der DHL Supply Chain und den Ausbau des DACH-Geschäfts zuständig sein.

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LE-1-2017 | S62 |

Messen & Events

2017 VERANSTALTUNG ORT INTERNET

14. bis 16. März LOGIMAT 2017 Stuttgart www.logimat-messe.de

28. bis 29. März LOG 2017 / HANDELSKONGRESS KÖLN www.handelslogistik.de

6. bis 7. April 2017 ÖSTERR. LOGISTIK DIALOG WIEN www.bvl.at

09. bis 12. Mai AIR CARGO EUROPE München www.aircargoeurope.com

9. bis 12. Mai TRANSPORTLOGISTIC München www.transportlogistic.de

20. bis 21 Juni EHI OMNICHANNEL Köln www.omnichannel-days.com

20. bis 21. Juni FUTURE LAB + ÖSTERR. LOGISTIK-TAG Linz www.vnl.at

21. Juni ECOMMERCE DAY Wien www.handelsverband.at

14. bis 15. September LOGISTIKSOMMER 2017 Leoben www.logistik-sommer.at

26. bis 27. September EXCHAINGE Frankfurt am Main www.exchainge.de

28. September ECOMMERCE LOGISTIK-DAY Wien www.idih.de / www.logistik-express.at

5. bis 6. Oktober ÖSTERR. EINKAUFSFORUM Wien www.bmoe.at

25. bis 27. Oktober DEUTSCHER LOGISTIK-KONGRESS Berlin www.bvl.de

11. bis 12. Oktober NEOCOM Berlin www.neocom.de

9. November A-COMMERCE DAY Wien www.a-commerce.at

15. bis 16. November DEUTSCHER HANDELSKONGRESS berlin www.handelskongress.de

JOB + KARRIERE

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