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Ausgabe 2006/2 Jahrgang 14 Juni 2006 Überblick Hochschulpolitik . . . . . . . . . . . . 2 Forschung - Lehre - Studium . . 4 Studentisches . . . . . . . . . . . . . . . 8 uni intern . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 Studentenwerk aktuell . . . . . . 23 Tagungen und Termine . . . . . . 24 Der Personalrat informiert . . . 25 Namen und Nachrichten . . . . 27 Uni-Spiegel . . . . . . . . . . . . . . . . 28 (os) Studienbeiträge spülen Geld in die Kasse der Universität. Was soll damit geschehen? Eine vom Senat eingesetzte Arbeitsgruppe hat eine Reihe von Vorschlägen. Mehr dazu auf Seiten 2 und 3. (os) Die Wissenschaftlichen Werkstätten bieten unverzicht- bare Dienstleistungen für die naturwissenschaftlichen Fachbe- reiche. Nun gibt es für sie ein neues Konzept. Seite 13 Wie Teamchef Prof. Dr. Martin Riedmiller berichtet, war das Endspiel in der Middle-Size- League bis zum Schluss hoch spannend: „Es war ein heiß umkämpftes Finale auf äußerst hohem Niveau. Beide Mannschaften haben sehr schnelle Stürmer. Da mussten wir jede Chance nutzen.“ Die „Brainstormers“ gewannen überdies den begehrten „Challenge Award“ und waren die einzige Mannschaft in dieser Liga, die während der RoboCup WM 2006 in den Messehallen Bremen keine Niederlage einstecken musste. Beim Fußballspielen beweisen die Roboter-Gesellen, wie gut ihre (ul) Was Klinsmanns Kicker erst noch erreichen wollen, haben die Osnabrücker Roboterfußballer bereits geschafft: Sie sind Fußball-Weltmeister. Beim RoboCup in Bremen, der offiziellen WM im Roboterfußball, setzten sich die „Brainstormers Tribots“ der Universität Osnabrück gegen die harte Konkurrenz aus 36 Ländern durch. In der Middle-Size-League, bei der Roboter bis zu einer Größe von 50 Zentimetern dem Ball hinterher jagen, errangen sie im Finale am 18. Juni mit 4:2 gegen die Mannschaft „CoPS Stuttgart“ den Weltmeistertitel. Universitätspräsident Prof. Dr.-Ing. Claus Rollinger gratulierte dem Team in Bremen: „Mit dem hier errungenen Weltmeistertitel, über den ich mich außerordentlich freue, hat die Universität Osnabrück erneut ihre international führende Position auf dem Gebiet der Kognitions- wissenschaft bewiesen.“ Aus dem Inhalt (os) Bereits im ersten Semester forschen? Das Institut für Kog- nitive Mathematik an der Univer- sität will dazu animieren. Worum es dabei genau geht, ist nachzule- sen auf der Seite 8. Siegreich im heiß umkämpften Finale Osnabrücker Uni-Roboter sind Weltmeister Fähigkeiten in Bezug auf Echtzeit- Planung ausgebildet sind. Jeder Kicker ist auf sich allein gestellt. Eine zentrale Kamera gibt es ebenso wenig wie Steuerkomman- dos von außen. Die Spielzüge er- rechnet ein eingebautes Notebook, eine Kamera sorgt für Orientie- rung. Gänzlich einsam sind die Ro- boter trotzdem nicht: Per Funk- netz können sie sich gegenseitig Hinweise und Kommandos zuru- fen. „Die Teamfähigkeit, auch mal einem Kollegen den Ball abzu- geben, haben wir in den vergan- genen Monaten gesteigert“, erläu- tert der Osnabrücker Neuroinfor- matiker. Auch in der 2-D Simulations- liga stand das Osnabrücker Team im Finale. Hier mussten sich die „Brainstormers“ allerdings nach einer 2:1 Niederlage durch ein „Golden Goal“ gegen die chinesi- sche Mannschaft „Wright Eagle“ mit dem Vizeweltmeistertitel be- gnügen. Das 3D-Team erreichte den 12. Platz. Mit der Teilnahme an den Weltmeisterschaften soll der Nachweis erbracht werden, dass autonom gelernte Programme mit herkömmlich erstellten Program- men konkurrenzfähig sind, sich also die Roboter ähnlich ihren menschlichen Kollegen bewegen. Das Team aus Osnabrück setzt sich aus Wis- senschaft- lern und Studierenden der Fachrich- tungen Infor- matik, Psychologie und Kognitions- wissenschaften zusammen.

Siegreich im heiß umkämpften Finale · Januar, auf dem in Ihrem Arti-kel Bezug genommen wird, aufge-hoben und den Antrag auf vorläu-figen Rechtsschutz abgelehnt. Der Beschluss

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Ausgabe 2006/2Jahrgang 14Juni 2006

Überblick� Hochschulpolitik . . . . . . . . . . . . 2

� Forschung - Lehre - Studium . . 4

� Studentisches . . . . . . . . . . . . . . . 8

� uni intern . . . . . . . . . . . . . . . . . 21

� Studentenwerk aktuell . . . . . . 23

� Tagungen und Termine . . . . . . 24

� Der Personalrat informiert . . . 25

� Namen und Nachrichten . . . . 27

� Uni-Spiegel . . . . . . . . . . . . . . . . 28

(os) Studienbeiträge spülen Geld indie Kasse der Universität. Was solldamit geschehen? Eine vom Senateingesetzte Arbeitsgruppe hat eineReihe von Vorschlägen. Mehr dazuauf Seiten 2 und 3.

(os) Die WissenschaftlichenWerkstätten bieten unverzicht-bare Dienstleistungen für dienaturwissenschaftlichen Fachbe-reiche. Nun gibt es für sie einneues Konzept. Seite 13

Wie Teamchef Prof. Dr. MartinRiedmiller berichtet, war dasEndspiel in der Middle-Size- Leaguebis zum Schluss hoch spannend:„Es war ein heiß umkämpftes Finaleauf äußerst hohem Niveau. BeideMannschaften haben sehr schnelleStürmer. Da mussten wir jedeChance nutzen.“

Die „Brainstormers“ gewannenüberdies den begehrten „ChallengeAward“ und waren die einzigeMannschaft in dieser Liga, diewährend der RoboCup WM 2006in den Messehallen Bremen keineNiederlage einstecken musste.

Beim Fußballspielen beweisendie Roboter-Gesellen, wie gut ihre

(ul) Was Klinsmanns Kicker erst noch erreichen wollen, habendie Osnabrücker Roboterfußballer bereits geschafft: Sie sindFußball-Weltmeister. Beim RoboCup in Bremen, der offiziellenWM im Roboterfußball, setzten sich die „Brainstormers Tribots“der Universität Osnabrück gegen die harte Konkurrenz aus 36Ländern durch. In der Middle-Size-League, bei der Roboter bis zueiner Größe von 50 Zentimetern dem Ball hinterher jagen,errangen sie im Finale am 18. Juni mit 4:2 gegen die Mannschaft„CoPS Stuttgart“ den Weltmeistertitel. UniversitätspräsidentProf. Dr.-Ing. Claus Rollinger gratulierte dem Team in Bremen:„Mit dem hier errungenen Weltmeistertitel, über den ich michaußerordentlich freue, hat die Universität Osnabrück erneut ihreinternational führende Position auf dem Gebiet der Kognitions-wissenschaft bewiesen.“

Aus dem Inhalt

(os) Bereits im ersten Semesterforschen? Das Institut für Kog-nitive Mathematik an der Univer-sität will dazu animieren. Worumes dabei genau geht, ist nachzule-sen auf der Seite 8.

Siegreich im heißumkämpften FinaleOsnabrücker Uni-Roboter sind Weltmeister

Fähigkeiten in Bezug auf Echtzeit-Planung ausgebildet sind. JederKicker ist auf sich allein gestellt.Eine zentrale Kamera gibt esebenso wenig wie Steuerkomman-dos von außen. Die Spielzüge er-rechnet ein eingebautes Notebook,eine Kamera sorgt für Orientie-rung. Gänzlich einsam sind die Ro-boter trotzdem nicht: Per Funk-netz können sie sich gegenseitigHinweise und Kommandos zuru-fen. „Die Teamfähigkeit, auch maleinem Kollegen den Ball abzu-geben, haben wir in den vergan-genen Monaten gesteigert“, erläu-tert der Osnabrücker Neuroinfor-matiker.

Auch in der 2-D Simulations-liga stand das Osnabrücker Teamim Finale. Hier mussten sich die„Brainstormers“ allerdings nacheiner 2:1 Niederlage durch ein„Golden Goal“ gegen die chinesi-sche Mannschaft „Wright Eagle“mit dem Vizeweltmeistertitel be-gnügen. Das 3D-Team erreichteden 12. Platz.

Mit der Teilnahme an denWeltmeisterschaften soll derNachweis erbracht werden, dassautonom gelernte Programme mitherkömmlich erstellten Program-men konkurrenzfähig sind, sichalso die Roboter ähnlich ihrenmenschlichen Kollegen bewegen.Das Team ausOsnabrücksetzt sichaus Wis-senschaft-lern und Studierenden der Fachrich-tungen Infor-

matik, Psychologieund Kognitions-wissenschaftenzusammen.

2Hochschulpolitik Zeitung Universität Osnabrück 2006/2

Studienbeiträge und ihre VerwendungWieviel Geld wofür ausgeben? Arbeitsgruppe entwickelt Konzepte für den Einsatz der Studienbeiträge

Von Prof. Dr.-Ing. Claus Rollinger

Die vom Senatam 25. JanuareingerichteteArbeitsgruppehat sich untermeiner Leitungam 9. März und19. April getrof-

fen und Fragen von grund-sätzlicher Bedeutung für dieVerwendung der Studienbei-träge diskutiert. In diesemBeitrag sind die Empfehlun-gen der Arbeitsgruppe an denSenat gekürzt zusammenge-fasst. Der Senat wird sich vor-aussichtlich auf seiner Sitzungam 5. Juli 2006 mit diesenEmpfehlungen auseinander-setzen.

Zunächst zur rechtlichenGrundlage der Verwendung vonStudienbeiträgen. Diese findet sichim Niedersächsischen Hochschul-gesetzes (NHG): „Die Einnahmenhat die Hochschule ungeschmälerteinzusetzen, um insbesondere dasBetreuungsverhältnis zwischenStudierenden und Lehrenden zuverbessern, zusätzliche Tutorienanzubieten und die Ausstattungder Bibliotheken sowie der Lehr-und Laborräume zu verbessern.“

Grundsätzlich stellt sich dieFrage, wie hoch die Einnahmenaus Studienbeiträgen überhauptsein werden. Die Universität Os-nabrück hat zurzeit ca. 10.000Studierende. Aufgrund der Mög-lichkeit des Rückgangs der Studie-rendenzahlen, der Befreiung vonStudierenden im Rahmen der Aus-nahmeregelungen, zu erwartenderKlagen, der Zahlungen in den Aus-fallfonds usw. sollte zunächst vonEinnahmen in Höhe von 5 MillionenEuro pro Jahr ausgegangen wer-den, die für die Verbesserung vonStudium und Lehre eingesetztwerden können. Es handelt sichhierbei um die untere Grenze derzu erwartenden Einnahmen.

Von der Senats-AG werdenfür die Verwendung der Studienbei-träge vier Bereiche vorgeschlagen:

1 Zum einen Mittel, die an dieFachbereiche ausgeschüttet

werden, um vor Ort Verbesse-rungen in Studium und Lehre her-beizuführen: Zu diesem Punkt be-

stand in der AG Einigkeit, dassden Fachbereichen der größte Teilder Studienbeiträge zur Verfügunggestellt werden soll. Als Vertei-lungsschlüssel (Verteilung auf dieFachbereiche) wird vorgeschlagen,zu-nächst den bekannten Schlüsselzur Verteilung der Mittel für Lehreund Forschung abzüglich des Leis-tungsparameters für Forschung(Drittmittelbeschäftigte) heranzu-ziehen.

Die Verausgabung dieser Mittelliegt in der Verantwortung derFachbereiche. Die Studienkom-missionen der Fachbereiche sollenüber die geplanten oder vorge-schlagenen Maßnahmen beratenund dem Dekanat Empfehlungenaussprechen. Entscheidungen sol-len vom jeweiligen Dekanat auf die-ser Grundlage getroffen werden.

Aus diesen Mittel könntenbeispielsweise die folgenden Maß-nahmen finanziert werden: Ver-besserung der Betreuungsrelationdurch Lehrkräfte, die „ergänzendeund vertiefende Lehrveranstaltun-gen“ anbieten, oder mit denen dasSplitten von Lehrveranstaltungenrealisiert wird; Tutoren und wis-senschaftliche Hilfskräfte inklusiveder Schulung studentischer Tuto-rinnen und Tutoren; Erweiterungund Verbesserung der Lehrbuch-sammlung und der e-Learning-Angebote sowie fachspezifischeSprachangebote.

Diese Aufzählung ist, wie imübrigen auch die folgenden, kei-neswegs abschließend; die Mittelder Fachbereiche können auch ver-wendet werden, um Maßnahmen,die unter den folgenden drei Be-reichen aufgeführt sind, zu ergän-zen und zu verstärken.

2 Als zweiten Bereich schlägtdie Senats-AG die Bereitstel-

lung von Mitteln vor, die für be-sondere, fachbereichsübergreifendeAufgaben zur Verbesserung vonStudium und Lehre verausgabtwerden, und die auch Projektcha-rakter haben können:

Vom zuständigen Vizepräsiden-ten soll in Zusammenarbeit mitder Zentralen Studienkommission(ZSK) ein genaues Antrags- bzw.Vorschlagsverfahren ausgearbeitetwerden. Förderkriterien sind vonder ZSK zu entwickeln. Diesesollte die Anträge beraten unddem Präsidium einen Beschluss-

vorschlag unterbreiten. Nach Stel-lungnahme durch die ZSK sollteein jährliches Budget festgelegtwerden, aus dem beispielsweisedie folgenden Maßnahmen finan-ziert werden könnten: Maßnah-men zur Unterstützung behinderterStudierender, Integration, Beratungund Betreuung der Erstsemester,Stärkung der Verbindung zwi-schen Schulen und Universität undDoktorandenstipendien, die sichmit drei Jahreswochenstunden ander Lehre beteiligen.

3 Bereitstellung von Mitteln,die zur Verbesserung der

Infrastruktur eingesetzt werdensollen, bilden den Schwerpunktdes dritten Bereiches, den die AGvorschlägt: Hier werden die Maß-nahmen gefördert, die die Infra-struktur in der Lehre nachhaltigverbessern. Auch hier sollte einfestes Budget festgelegt werden.Die Maßnahmen in diesem Bereichsind mit dem Ausschuss für Finan-zen (AFH) im Rahmen des Haus-haltsplans über die „Studienbeiträ-ge“ zu beraten. In Frage kommenzum Beispiel folgende Maßnahmen:Dauerbetrieb der Lehr- und Lern-plattform Stud.IP; Automatisierungdes Prüfungswesens, Dauerbetriebvon HIS.POS; Verlängerte Öff-nungszeiten der Bibliotheken, Ver-bessertes Angebot von (Intensiv)Sprachkursen sowie die Einrichtungeiner Koordinationsstelle Profes-sionalisierungsbereich und Inte-griertes Kern-Curriculum (IKC),

4 Abschließend vorgeschlagenwerden Mittel, die zur Finan-

zierung von Stipendien eingesetztwerden sollen: Diese Vergabe sollinnerhalb der Fachbereiche gere-gelt werden, soweit nicht allge-meine Prinzipien greifen. Stipen-dien nach Leistungsgesichtspunk-ten bzw. an bereits von dritterSeite Geförderte zu vergeben,wurde von den Studierenden al-lerdings abgelehnt. Im Gesprächwar unter anderem die Freistel-lung aller von der Studienstiftungdes Deutschen Volkes und ver-gleichbar geförderter Studieren-den, die gebührenfrei gestellt wer-den sollten, da aus den Stipendiender Förderwerke keine Studien-beiträge bezahlt werden dürfen.

Ebenfalls diskutiert wurde derVerzicht auf Studiengebühren füreine begrenzte Anzahl von Studie-renden bei sozialem Engagement(in der Universität) z. B. im Rahmenvon Mentorenprogrammen etc.Darüber hinaus wurde die Freistel-lung weiterer Studierenden (zumBeispiel 100) pro Jahr verteiltüber alle Kohorten in der Regel-studienzeit auf der Grundlage vonLeistungskriterien angesprochen.

Im Rahmen der Haushalts-planung eines Jahres soll der AFHbzgl. der Studienbeiträge die fürein laufendes Jahr erwarteten Mit-tel auf diese vier Bereiche aufteilen,wobei die Bereiche fixiert werdenund ein sich aufgrund sich ändern-der Studierendenzahlen ergeben-der Rest in das nächste Jahr über-tragen wird. Diese Aufteilung solljährlich neu überdacht werden,wobei die Erfahrungen der Vor-jahre in die Entscheidung einfließensollen. Nicht empfohlen wird eineprozentuale Aufteilung der Mittelauf diese Bereiche, da bislangkeine oder nur wenig Erfahrungüber Aufwand und Effekte einzel-ner Maßnahmen vorliegt. Für dieBeratung im AFH sind Stellung-nahmen der Zentralen Studien-kommission (ZSK) einzuholen.

Am Ende eines Jahres sind vonden Fachbereichen, dem Vizeprä-sidenten für Studium und Lehre inZusammenarbeit mit der ZSK unddem Präsidenten Berichte überdie Verwendung der Mittel unddie erzielten Effekte zu erstellen.Sie werden Grundlage der Planun-gen des Folgejahres sowie desRechenschaftsberichts an das Mi-nisterium für Wissenschaft undKultur (MWK) sein.

Insgesamt wird den Fachberei-chen und den beteiligten Gremienempfohlen, nicht mit zu vielenverschiedenen Maßnahmen gleich-zeitig zu beginnen, sondern dasMaßnahmenbündel nach und nachzu erweitern. Mit der Planung fürdas kommende Jahr sollte den-noch frühzeitig begonnen werden,damit auch möglichst bald dieersten Effekte sichtbar werden.

Der Autor ist Präsident derUniversität Osnabrück.

Zusatzqualifikationen, Sprachkurse, MentorenFünf Millionen Euro an Studienbeiträgen: Die Organisationseinheiten haben Ideen für die Verwendung

Leserbrief: „Zahlreiche Fehlaussagen“Stellungnahme aus dem Ministerium für Wissenschaft und Kultur zum Studienbeitrags-Artikel des AStA

3 Zeitung Universität Osnabrück 2006/2 Hochschulpolitik

Bezug nehmend auf einen inder Zeitung der UniversitätOsnabrück erschienenen Ar-tikel erlauben Sie mir miteinigen Sätzen eine Richtig-stellung der zahlreichen Fehl-aussagen Ihres Autors Ben-jamin Dillmann.

Anders als in Ihrem Bericht„Beratungsresistent“ behauptet,werden für Studienanfänger abWintersemester 2006/2007 Stu-dienbeiträge von 500 Euro pro Se-mester erhoben. Alle anderen Stu-dierenden bezahlen ab Sommer-semester 2007 Studienbeiträge.

Damit führt Niedersachsen alserstes Bundesland Studienbeiträgeein. Zusammen mit dem Zukunfts-

vertrag stellt Niedersachsen damitsicher, dass die Lehre an den nie-dersächsischen Hochschulen ver-bessert werden kann.

Die Langzeitstudienbeiträge,die bereits jetzt in Höhe von 500Euro pro Semester anfallen, sofernjemand länger studiert als die Re-gelstudienzeit plus vier Semester,werden ab Wintersemester 2006/2007 erhöht. Und zwar auf 600Euro für das erste und zweite Se-mester nach Ende der Regelstu-dienzeit zuzüglich vier Semester, auf700 Euro für das dritte und vierteSemester nach Ende der Regelstu-dienzeit zuzüglich vier Semesterund auf 800 Euro ab dem fünftenSemester nach Ende der Regelstu-dienzeit zuzüglich vier Semester.

Das Oberverwaltungsgericht(OVG) Lüneburg hat im Übrigenden Beschluss des Verwaltungs-

gerichts (VG) Braunschweig vom30. Januar, auf dem in Ihrem Arti-kel Bezug genommen wird, aufge-hoben und den Antrag auf vorläu-

figen Rechtsschutz abgelehnt. DerBeschluss des VG Braunschweighatte für Verwunderung gesorgt,da er damit begründet wurde, eineRechtsgrundlage für die Erhebungvon Langzeitstudiengebühren fürdas Sommersemester 2006 seinicht vorhanden.

Damit hat das Oberverwal-tungsgericht den Erwartungen ent-sprochen, den Beschluss des Ver-waltungsgerichtes Braunschweigzu verwerfen. Das bestätigt diebereits im Februar geäußerte Ein-schätzung seitens der Landesre-gierung und des Wissenschafts-ministers Lutz Stratmann, dass derBeschluss des VG Braunschweigvor dem Oberverwaltungsgericht

keinen Bestand haben werde. Mitder Entscheidung des LüneburgerGerichtes ist endgültig klar ge-stellt, dass auch die Übergangsre-

gelungen zu den Langzeitstudien-gebühren rechtmäßig sind. Auf-grund des Beschlusses des VGBraunschweig im Januar hatte derNiedersächsische Landtag im Feb-ruar eine gesetzliche Klarstellungbeschlossen. Das OVG hat dieseÄnderung ebenfalls lediglich alsgesetzliche Klarstellung gewertetund damit bestätigt, dass das derLandesregierung in keiner Weisevorgeworfen werden konnte, dierechtliche Situation nicht korrektberücksichtigt zu haben. SämtlicheKosten des gerichtlichen Verfah-rens trägt die Antragstellerin. DieEntscheidung des Oberverwal-tungsgerichts ist unanfechtbar,also endgültig. Ihr Autor behaup-tet das Gegenteil – ob wider bes-seren Wissens oder um bewusstfür Verwirrung zu sorgen bleibtSpekulation.

Meike ZiegenmeierStellvertretende Pressesprecherindes Niedersächsischen Ministeri-ums für Wissenschaft und Kultur inHannover

(ul) Fünf Millionen Euro: Soviel Geld erwartet die Univer-sität durch Einführung derStudienbeiträge, die Studien-anfänger vom kommendenWintersemester an und alleStudierenden vom Sommer-semester 2007 an zahlen müs-sen. Mit diesem Geld sollendie Bedingungen des Studiumsverbessert werden. Über dieVerwendung wird in Kürze derSenat debattieren. PräsidentProf. Dr.-Ing. Claus Rollingerrief Anfang Februar alle Orga-nisationseinheiten auf, Ideenzur Verwendung der Studien-beiträge zu unterbreiten. 23Vorschläge gingen ein.

„Das erreichen wir am bestenmit mehr Tutorien, in denen dieStudierenden den Lernstoff inkleinen Gruppen vertiefen kön-nen“, ist eine Idee, die mehrfachgenannt wird. „Oder mit Mento-ren, die Studienanfänger in der ers-

ten Zeit begleiten“, so ein andererVorschlag. Und Prof. Dr. MichaelReichling, Prädekan des Fachbe-reichs Physik, regt an, „pädago-gisch befähigte Lektoren einzuset-zen, die eine gleichbleibend hoheLehrqualität sicherstellen“.

Lehraufträge für die Vermitt-lung von Schlüsselqualifikationen,aber auch eine bessere Bibliotheks-ausstattung stehen auf der Wunsch-liste des Dekans der Rechtswissen-schaften, Prof. Dr. Andreas Fuchs.Umfangreiche Serviceangebote vonder Lernplattform Stud.IP bis zurPrüfungsverwaltung will das Zent-rum zur Unterstützung virtuellerLehre (virtUOS) mit Studienge-bühren absichern. „Damit lässt sichder Arbeitsalltag der Studierendenunmittelbar erleichtern“, begrün-det Geschäftsführer Dr. AndreasKnaden seine Vorschläge. VomAVMZ wird die Idee unterstützt,virtuelle Wegweiser und Anzeige-tafeln für schwerhörige Studieren-de in den Hörsälen anzubringen.

Prof. Dr. Julius Kuhl und Dr.Annette Heinbokel legen einenProjektentwurf für die Förderunghochbegabter Schüler unter Ein-satz erfahrener Pädagogen vor. Ausdem Institut für Kognitionswissen-schaft (IKW) kommt der Vorschlag,Stipendien zu vergeben und imGegenzug von den Stipendiateneine Beteiligung an der Lehre zuerwarten. Auch Intensiv-Sprach-kurse für Studienanfänger und in-ternationale Studierende stehennicht nur beim Auslandsamt auf derWunschliste. „Mangelnde Sprach-kenntnisse erweisen sich leider oftals Stolperstein für herausragendeStudienerfolge“, so IKW-DirektorProf. Dr. Peter König.

Die Zentrale Studienberatung(ZSB) schlägt vor, die Beratungs-und Serviceleistungen zu intensi-vieren. „Durch unsere Beratungs-arbeit wissen wir, dass zahlreicheStudierende nicht nur zu Studien-beginn, sondern auch im weiterenStudienverlauf kompetente An-

sprechpartner in ihrem Fach ver-missen“, so die ZSB-Leiterin Dr.Gisela Danz.

Das Institut für Chemie derUni wünscht sich schließlich Unter-stützung bei der Einrichtung einesSchüler-/Lehrerlabors.

Und der Hochschulsport for-dert mehr Personal und eine Ver-besserung der Raumsituation fürseine 140 Sportkurse mit wö-chentlich 3.900 Teilnehmern.

Universitätspräsident Rollin-ger: „Ich danke allen Organisa-tionseinheiten für die vielfältigenVorschläge. Sie waren eine wichti-ge Arbeitsgrundlage in der Senats-Arbeitsgruppe und stellen für dieanstehenden Debatten über dieVerwendung dieser Mittel in denFachbereichen und den zentralenGremien wertvolle Anregungendar, die uns helfen werden, dieseMittel im Interesse unserer Stu-dierenden und auch der Univer-sität Osnabrück richtig einzuset-zen.“

4Forschung - Lehre - Studium Zeitung Universität Osnabrück 2006/2

Blecherne Beckhams auf ErfolgskursOsnabrücker Roboterkicker sind einzigartig: Eine kurze Geschichte über sie und ihre Entwickler

(os) Alles begann bereits 1998.Damals wurde das „Brain-stormers“-Projekt geboren.Vor drei Jahren brachte esdann der NeuroinformatikerProf. Dr. Martin Riedmillermit an die Universität Osna-brück. Oder anders ausge-drückt: Seit drei Jahren lernendie ersten Roboter an der hie-sigen Hochschule laufen, drib-beln und ihre Gegner zu um-spielen – mehr oder wenigerelegant.

„Die besondere Herausforde-rung bei der Entwicklung von Fuß-ballrobotern liegt in der Entwicklungder Intelligenz dieser Spieler, dennsie müssen sich komplett selbst-ständig bewegen, jeder menschlicheEingriff ist verboten“, erklärt Ried-miller. Wissenschaftlicher Ansatzder Osnabrücker Arbeitsgruppe„Neuroinformatik“ ist es, die Ro-boter diese Fähigkeiten selbständiglernen zu lassen, um so ein optima-les Verhalten zu erreichen.

Insgesamt mehr als 40 Mitar-beiterinnen und Mitarbeiter sindoder waren heute in das Projekteingebunden, darunter neben Infor-matikern und Kognitionswissen-schaftlern auch Psychologen. DieDeutsche Forschungsgemeinschaft(DFG) fördert das OsnabrückerTeam und hatte es ausgewählt,seine Forschungsergebnisse auchwährend der WM in Bremen zupräsentieren.

Apropos Roboter: Wer sichdie Osnabrücker betrachtet, findetsich auf den ersten Blick ent-täuscht. Keine Mischung aus R2D2und einem blecherner Beckham,vielmehr erinnern einige derChampions eher an die Tonnen zurBegrenzung eines Fahrwassers.Kegelförmig, auf breiten Rollen mitjeder Menge Kabel und Lötstelleneiern sie über das Spielfeld. „DieForm hat besondere Gründe“, soDr. Martin Lauer. „Denn sie er-möglicht es, dass die Roboter zumeinen schnell fahren können und da-rüber hinaus auch einigermaßen sta-bil auf ihren Rädern bleiben, selbstwenn sie irgendwo anstoßen.“

Was indes wie ein infantilesSpielzeug aussieht, bündelt in sichdas gesamte Knowhow der Grup-pe. „Die Arbeitsstunden lassen garnicht mehr zählen, es müssen meh-rere 1000 sein“, erklärt Roland

Hafner, der sich bereits in seinerDiplomarbeit mit den Kickern wis-senschaftlich beschäftigt hat. Werihn sprechen hört, merkt schnell,dass in seiner Stimme eine Begeiste-rung mitschwingt, die ansteckend ist.

Eine Begeisterung, die nichterst im humanoiden WM-Jahr 2006aufkam. Schon seit einigen Jahrenfinden nationale und internationaleRobocup-Turniere statt. Unterteiltwird dabei in verschiedene Klassen.Die Osnabrücker sind dabei inMid-Size-Liga, der Klasse der 50 cmgroßen Roboter, und der Simula-tions-Klasse, der Gruppe der virtu-ellen Roboter, sowie in der 3D-Liga ganz vorne dabei. So wurdeRiedmiller und sein Team im ver-gangenen Jahr in der 3D-Liga Vize-weltmeister und in der 2D-Ligasogar Weltmeister. Dem Erfolg beiden vergangenen Wettkämpfenging stets eine monatelange intensi-ve Entwicklungsarbeit voraus. AlsHerausforderungen in der Simula-tionsliga beispielsweise gilt unteranderem die hoch entwickelte undsehr komplexe Steuerungssoftware.Und für die Mid-Size-Liga muss dieBildverarbeitung unter Echtzeitbe-dingungen reibungslos funktionieren.

Eingebunden ist das Projektdarüber hinaus in weiterführendeForschungsansätze. Dabei lautet dieGrundfrage: Wie können Compu-terprogramme selbstständig lernen?Im Vordergrund steht dabei dieAufgabe, Neuronale Netze als eine

Art „Gedächtnis“ zu entwickeln.Oder die spannende Frage, ob beielektronischen Lernverfahren Bei-spiele oder gar Belohnung und Be-strafung wirksam werden können.Aspekte der Bildverarbeitung sowieder Umsetzung von Befehlsstruk-turen spielen ebenfalls eine Rolle.

Dabei sind auch die prakti-schen Anwendungsgebiete solcherForschungen rasch benannt. Bei-spiele dafür sind unter anderem dieRegelung komplexer Vorgänge, wiesie bei der Bestimmung eines Luft-

Kraftstoff-Gemisch eines Ottomo-tors auftreten oder die IntelligenteKooperation lernfähiger Maschinen.Beinahe beliebig ließe sich dieseListe erweitern.

Für die Studierenden ist einweiterer Aspekt nicht zuletzt auchdie Ausbildung. Denn dass ein relativkleines Fach wie die OsnabrückerInformatik zu solchen Leistungenfähig ist, zeigt für den Neuroinfor-matiker Riedmiller das hohe Po-tenzial: „Unsere Studierenden wis-sen genau, was sie wollen, wenn sienach Osnabrück an die Uni kom-men. Sie sind gut vorgebildet undsehr engagiert. In diesem Sinnezahlt sich das Engagement beimRoboterfußball auch später bei denBerufschancen aus.“ So haben mitt-lerweile ehemalige Team-MitgliederAnstellungen in Forschungsabtei-lungen von Bosch und HewlettPackard gefunden.

Gehört also dem Roboterfußballdie Zukunft? Werden künftige Be-ckenbauer ein Informatik-Diplomin der Tasche haben müssen? Undpalavern im TV von morgen Netzerund Delling statt über Viererkettelieber über Relaisanschlüsse? Ried-miller schüttelt den Kopf: „Wasunsere Roboter vom echten Fuß-baller unterscheidet, ist die fehlen-de Intuition. Sie können zwar Hin-dernisse bewältigen lernen. Aber biszum Können eines echten Kickers,der aus dem Bauch heraus reagiert,ist es noch ein weiter Weg.“

Oberbürgermeister Hans-Jürgen Fip (links) emp-fing das siegreiche Team um Neuroinformatiker

Prof. Dr. Martin Riedmiller im Friedenssaal des OsnabrückerRathauses und sparte nicht mit Anerkennung. Der Weltmeistertitel seiein schöner Ausdruck der Leistungsfähigkeit der Wissenschaft.„Dieser Erfolg ist mindestens so viel Wert wie ein Nobelpreis.“

(ul)/Foto: Presse- und Informationsamt

Empfang

Mehr als 15.000 Zuschauer verfolgten die Spiele der RoboCup-WM, beider die „Brainstormers“ vollen Einsatz zeigten. Foto: Michael Hehmann

Profiliert: Informatik an der Uni OsnabrückEin neues Masterprogramm trägt nicht zuletzt gestiegenen Berufschancen Rechnung

Begeisternde Technik1.100 Besucher beim „Tag der Informatik“

5 Zeitung Universität Osnabrück 2006/2 Forschung - Lehre - Studium

(os) Die Frage stellt sich auto-matisch: Wie eigentlich ist dashervorragende Abschneidender Osnabrücker Fußballro-boter bei der WM in Bremenzu erklären? Und zwar vor demHintergrund eines im Ver-gleich mit anderen Hochschu-len eher kleinen Instituts fürInformatik. Die Antwort liegtnicht zuletzt in der konse-quenten Neuorientierung desFachgebietes in Forschung undLehre. Wozu auch ein neuesMasterprogramm gehört, wel-ches ab kommenden Winter-semester angeboten wird.

Die Berufschancen für Informa-tiker auf dem europäischen Ar-beitsmarkt sind nach wie vor weitüberdurchschnittlich, erklärt der

(ul) Mehr als 1.100 Besucherlockte der „Tag der Informatik“Anfang Mai in die OsnabrückerStadthalle. Informatiker derUniversität und Fachhochschulezeigten unter dem Motto „Bits,Bytes & Bildung“ mit acht Fir-men der Region, wie Computerunseren Alltag durchdringen.„Hier wird eindrucksvoll vorge-führt, wie man junge Menschendurch spielerischen Umgang fürtechnische Themen interessie-ren kann“, erzählt begeistertEdeltraud Fieger aus Bramsche,die ihre beiden Kinder zumRoboter-Workshop begleitete.

Berufspraktiker (21 Prozent derBesucher), interessierte Bürger (34Prozent), Schüler (8 Prozent) undStudierende (37 Prozent) konnteneine Vielzahl von Exponaten be-staunen. Besondere Beachtung vorallem beim männlichen Publikumfand HECTOR der Reinigungsrobo-ter, der zuverlässig seine Hausarbeitverrichtete. Bewundert wurde auchein elektronischer Kleiderbügel, derautomatisch die Einkaufsmargen optimiert. Favorit unter den Aus-stellungsexponaten war eine Hoch-geschwindigkeitskamera, die einenplatzenden Luftballon mit einer Mil-lion Bildern pro Sekunde festhält.

Informatiker Prof. Dr. JoachimHertzberg von der Universität Os-nabrück. „In allen Bereichen derIT-Branche sind sie gefragt. Das giltfür IT-Firmen im engeren Sinn, wieSoftwarehäuser oder Computer-hersteller. Es gilt aber auch fürBranchen, die Informatik-Kompo-nenten anwenden oder einsetzen,wie die Automatisierungsindustrie.“Nicht zuletzt um diesen Berufs-chancen Rechnung zu tragen, bietetdie Universität Osnabrück denneuen Masterstudiengang Informa-tik an. Studienbeginn ist jährlich je-weils zum Wintersemester. Bewer-bungsende ist der 15. Juli. Bewer-bungen sind an das Studierenden-sekretariat der Universität Osna-brück, Neuer Graben 27, 49069Osnabrück, zu richten. Derzeit be-findet sich das Programm in der

Akkreditierungsphase. Mit dem Ab-schluss des Verfahrens ist im Okto-ber zu rechnen.

„Unser neues Programm solldas Studium der Informatik undihrer Anwendungen gegenüberdem Bachelorstudium verbreiternund in mindestens einem ausge-wählten Spezialgebiet bis an denaktuellen Stand der Forschung ver-tiefen“, so Hertzberg. Der Studien-gang ist forschungsorientiert. Ent-sprechend konzentriert er sichüber die Fachkompetenz hinausauch auf die Ausbildung im selbst-ändigen wissenschaftlichen Arbei-ten. Die Voraussetzungen für Zu-gang und Zulassung sind ein mitECTS-Grad C (Deutsche Note 3,0)oder ein besser bewerteter Bache-lorabschluss. Auch über einen ver-gleichbaren Studienabschluss in ei-

nem grundständigen Studiengang inInformatik oder einem inhaltlichgleichwertigen Studienprogrammist der Einstieg möglich. Forschungs-schwerpunkte liegen auf den The-men Mobile Robotik, Optimierungs-probleme und Multimedia. Die Ver-bindung zwischen Informatik undKognitionswissenschaft ist eine Os-nabrücker Spezialität. Hertzberg:„Mit diesen Schwerpunkten bietenwir ein Masterprogramm auf hohemFachniveau mit klarem Profil.“

Insgesamt lobten die Besucherden „guten Querschnitt“ und die„Anschaulichkeit“ der Präsentatio-nen. Die gut besuchten Kurzvor-träge, die von der Bioinformatik biszur Funktionsweise einer EC-Kartereichten, wurden als „gut verständ-lich“ und „vorbildlich für Vorlesun-gen“ eingestuft.

Höhepunkt waren unbestrittendie Trainingsspiele der Roboterfuß-baller. Die „Brainstormers“ derUniversität trafen auf dem grünenRasen des Europasaals auf die ei-gens angereiste Mannschaft CoPSStuttgart und wurden euphorischangefeuert. Nicht weniger begeis-tert waren die Jugendlichen derRoberta Workshops die mit ‚LegoMindstorms Sets' Roboter zumTanzen und Musizieren brachten.Die mit Unterstützung der NeuenOsnabrücker Zeitung (Neue OZ)verlosten Plätze waren restlos aus-gebucht. „Insgesamt sind wir alsAussteller mit der Resonanz sehrzufrieden. Wir hatten ein interes-siertes Publikum, das Exponate undVorträge gut angenommen hat", soProf. Dr. Oliver Vornberger, dermit Unterstützung der Projekt-gruppe Hochschulkommunikationund Marketing (HKM) der Univer-sität den Tag der Informatik vorbe-reitet hatte.

Deutlich wurde, wie wichtigdie Medienpartnerschaft mit derNeuen OZ war. 37 Prozent allerBesucher hatten über die Zeitungvom „Tag der Informatik“ erfahren.Eine Woche lang berichtete dieNeue OZ im Vorfeld mit Unter-stützung der Pressestelle der Uni-versität über verschiedene Expona-te der Veranstaltung. Die Osna-brücker Nachrichten widmeten dieAufmachergeschichte dem „Tagder Informatik“. Die DeutschePresse Agentur, der NDR und dieanderen Hörfunksender sorgtenfür eine überregionale Ankündi-gung. So waren Studierende selbstaus Oldenburg, Bremen und Dort-mund angereist. Andere Besucher

erfuhren über Freunde oder Nach-barn (30 Prozent), das Internet (21Prozent) oder Flyer und Plakate(11 Prozent) von der Veranstaltung.Dagegen muss die Zusammenarbeitmit den Schulen der Region, wo esso gut wie keine Rückmeldungengab, noch verbessert werden.

Insgesamt bescheinigten diebeteiligten Partner dem Tag der In-formatik einen großen Erfolg. „Ver-gleichen wir das Einzugsgebiet unddie Gästezahl mit denen anderergroßer Wissenschafts-Events wieder Langen Nacht der Wissenschaftin Berlin, dann können wir sehrzufrieden sein“, so Dr. Hans-JürgenUnverferth von der Stabsstelle Wei-terbildung und Wissenstransfer.

Begeistert: Kinder ließen sich beim „Tag der Informatik“ über Bits undBytes informieren. Foto: Uwe Lewandowski

6Studentisches Zeitung Universität Osnabrück 2006/2

Von der Kunst, Kunst erklärend zu vermittelnNicht ganz einfach: Studierende als Kunstführer beim European Media Art Festival

Absolut tanzbar bis zum EndeSchlossinnenhof-Party 2006 des AStA begeisterte die Studierenden

Von Eva Jarminowski

Alles beganndamit, dass dieOrganisatorendes EuropeanMedia Art Fes-tivals (EMAF),dem jährlichenOsnabrückerFestival inter-

nationaler Medienkunst, Praktikan-ten suchten. Diese sollten in Eigen-regie ein Konzept zur Kunstver-mittlung ihrer aktuellen Ausstellungin der Kunsthalle Dominikaner-kirche erarbeiten und durchführen.

Zusammengefunden hat sichunsere kleine Gruppe Freiwilligeraus den Studienbereichen Medien,Literaturwissenschaft und Kunstvor vier Monaten. Gerade für dieTeilnehmer der ersten beiden Stu-diengebiete stellte sich das Pro-blem der Kunstvermittlung als voll-kommen neue Erfahrung. Schließ-lich sollten in den Führungen nichtDaten und Fakten der einzelnenWerke im Vordergrund stehen,sondern hauptsächlich „Hilfe zumSehen“ angeboten werden.

In der Ausstellung „Smart Art“des diesjährigen Festivals werdenbei vielen Ausstellungsstücken erstbeim zweiten Blick die Besonder-heiten klar. Durch das selbstständigeHerantasten an die Werke, konntenwir unsere jeweiligen Führungspro-gramme individuell gestalten. Na-türlich fürchtet man sich währendder Führung vor unangenehmenQuerulanten in der Führungsgrup-pe, die womöglich die meistge-fürchtetste Frage stellen könnten„Und was ist daran jetzt Kunst?“.Da helfen auswendig gelernte Lehr-buchtexte nichts, sondern manmuss ausschließlich auf das eigeneKunstverständnis setzen und daspersönliche Seherlebnis vermitteln.

Aber auch anderen Aufgabenstellten wir uns: Am 21. Mai, deminternationalen Museumstag, wur-den neben speziellen Führungen fürKinder auch zwei kostenlose Work-shops zum Thema „Film“ angebo-ten. Es wurden die Techniken des„Greenscreen“-Verfahrens und des„Stop-and-Motion“-Animationsfilmserläutert und praktisch erprobt.

Zugegeben, nach einem solchenWochenende wünscht man sichnichts sehnlicher als drei Tage Schlaf,

Führungsrolle: Kunst zu erklären, ist schwieriger, als viele von den Stu-dierenden anfänglich dachten. Foto: privat

Es sollen an dieser Stelle dieNamen aller Studenten erwähntwerden, die einen großen Teil ihrerFreizeit opfern, um sich der häufigunterschätzten Aufgabe der Muse-umspädagogik zu stellen. Eine Ar-beit, die gerade im außerschuli-schen Bereich neue Perspektiveneröffnet und verschiedene Chancenin sich birgt.

Minh Hoan Dinh, Ricki Haas,Steffi Kramer, Anna Nahm, EdinMujkanowic, Jens Nüssing, GudrunSchmiesing, Toni Walz und KerstinWestphalen waren jene, die sichden vielfältigen Aufgaben beim EMAFin diesem Sommer gestellt haben.

Die Autorin studiert Kunstpädagogik,neuere und neueste Geschichte,Literaturwissenschaft.

(os) Am 2. Juni 2006 präsen-tierte der Allgemeine Studier-enden Ausschuss (AStA) derUniversität den musikhungri-gen Studierenden das alljährli-che Schlossinnenhof Open AirFestival.

Gefeiert wurde dieses Jahrallerdings auf weniger Quadrat-metern als gewöhnlich, da die Ar-beiten an der Fassade des Schlossesetwas Platz einnahmen.

Was allerdings der guten Stim-mung keinen Abbruch tun sollte:Neben der längerfristigen musikali-schen Planung trafen sich AStA undHelfer bereits morgens ab 10.30Uhr um den Profis bei dem Aufbauder Bühne behilflich zu sein. Spätertrafen dann Licht und Tontechnikerein, die Feuerwehr sowie Sanitäterfür den Fall der Fälle, der glückli-cherweise nicht eintrat.

Zwei überregionale Bands so-wie zwei regionale Gruppen wur-den von dem Kulturreferat in Per-son von Mechthild Achelwilm undDaniel Rüffer für dieses Ereignisorganisiert. Neben der Live-Musikgab es nicht nur bestes Open AirWetter, sondern natürlich auch dasobligatorische Angebot an kühlenGetränken und Pizza für die Fei-ernden, die der Durst und derHunger packte.

Zunächst eröffneten „The Mor-bid Minds“ den Abend. Dicht ge-folgt von der jungen OsnabrückerBand „Yours Sincerely“, die mitihrer Emo-Rock-Mischung die Leuteaufwühlten.

Nach einer kurzen Umbau-pause übernahmen „The MagicBullet Theory“ aus Kopenhagendas Programm. Wen es zuvor nochnicht gepackt hatte, ließ sich spä-testens jetzt von der Live-Atmo-sphäre anstecken, und als dieHeadliner aus Köln ihren „TimidTiger“ aus dem Käfig ließen, war

sowohl den Helfern als auch denOrganisatoren klar: Der Schloss-innenhof war, wenn überhauptschon mal, lange nicht mehr so gutgefüllt von tanzenden Gästen undguter Laune.“

Bleibt bereits jetzt zu hoffen,dass das Wetter nächstes Jahr wie-der wohlwollend mit dem AStAund seinen Gästen umgehen wird,und dass sich abermals wieder vieleStudierende einfinden werden. Bisdahin dürfte die Fassade des altehr-würdigen Schlosses auch wiederhübsch hergerichtet sein.

Immer gut: die Schlossinnenhofparty. Foto: AStA

aber trotz gleichzeitiger, ebensoanstrengender Fortführung des Stu-diums, kann neue Energie aus der

Anerkennung und der großen Zu-stimmung der Besucher geschöpftwerden.

7 Zeitung Universität Osnabrück 2006/2 Studentisches

Von Turandot bis zum TanztreffenDie bewährte Kooperation zwischen Uni und Theater Osnabrück wird weiter fortgesetzt

(os) Die erste Spielzeit derneuen Intendanz des TheatersOsnabrück ist fast vorüber. EinZiel von Holger Schultze undseinem Team war es, das The-ater mehr zu öffnen und auchandere künstlerische und Bil-dungseinrichtungen in dasTheatergeschehen einzubezie-hen. Einer seiner erstenSchritte führten zum Universi-tätspräsidenten Prof. Dr.-IngClaus Rollinger. Dessen Auf-geschlossenheit für Theaterfolgten zahlreiche Professorenund Studierende. Theater istzu einem festen Bestandteil ander Universität geworden.

Was mit Kooperationen beieinzelnen Stücken, wie beispiels-weise der „Bestmannoper“ begon-nen hat, soll in der nächsten Spiel-zeit aufgegriffen und erweitert wer-den. Bei der Auswahl der Stückewird ein Bogen von der Antike bis

und facettenreiches Tanztheaterund Ballett präsentiert. WeitereInformationen zum neuen Spielplan

in die Gegenwart geschlagen. Ne-ben klassischen Werken wie „FaustII“, „Die Dreigroschenoper“ oder„Turandot“ stehen auch wiederzahlreiche spannende zeitgenössi-sche Stücke und Autoren auf demSpielplan. Besonders freut sich dasEnsemble auf die Uraufführung desKleistförderpreisstückes 2006, dieUraufführung der Oper „Lavina A.“nach einer Shakespearethematik unddie deutschsprachige Erstauffüh-rung von Brian Friels „Heimatort“.

Ein weiterer Höhepunkt derSpielzeit wird die Barockoper „TheFairy Queen“ nach Shakespeares„Sommernachtstraum“ sein, beider alle Sparten des Theaters mit-wirken. Das nächste Festival „Spiel-triebe“ ist zwar erst für die Spiel-zeit 2007/2008 vorgesehen, dochdas Publikum muss nicht so langewarten. Zum ersten Mal ist das„Norddeutsche Tanztreffen“ in Osnabrück zu erleben. An fünfTagen im Januar wird spannendes

sind unter anderem dem neuenSpielzeitheft zu entnehmen, (erhält-lich natürlich im Theater).

Grandios gespielt: Brechts „Mutter Courage und ihre Kinder“ imTheater Osnabrück. Foto: Klaus Fröhlich

Referent für FinanzenFrank Enders

Referentin für SozialesChristina Bergmann

Co-Referentin für SozialesDaniela Begova

Referent für HochschulpolitikFrederik Vogel

Co-Referent für HochschulpolitikSebastian Bracke

Referentin für FachschaftenEline Bakker

Referent für KulturFlorian Rzepkowski

Co-Referentin für KulturFranciska Fackeldey

Referent für ÖffentlichkeitHendrikHeuermann

Co-Referent für ÖffentlichkeitDaniel Rüffer

Referent für InternationalesNiklas Frühauf

Co-Referent für InternationalesJanke-Maria Rehse

Co-Referentin für Internationales ab Januar 2007Ireen Packebusch

Der neue AStAAmtszeit vom 1. Juli 2006 bis zum 30. Juni 2007

8Forschung - Lehre - Studium Zeitung Universität Osnabrück 2006/2

(os) „Die European Associationof Tax Law Professors“, eineVereinigung von über 260Steuerrechtsprofessoren in Eu-ropa, hat beschlossen, den jähr-lichen Festvortrag währendihres Jahreskongresses, zu derherausragende Wissenschaftleraus der ganzen Welt eingeladenwerden, „Manfred Moessnerdistinguished Lecture“ zu nen-nen. Mit dieser seltenen Ehrungsollen die Verdienste des Osna-brücker Rechtswissenschaftlersum das Steuerrecht in Europagewürdigt werden. Am 3. Juni2006 hielt Prof. Dr. Leif Mutèn,der langjährige Chef der Steuer-abteilung des InternationalenWährungsfonds, diesen Vortragzum Thema: Export of taxsystems – Tax transformationin the Third World."

Wissenswert

Ein OsnabrückerWissenschaftler alsNamensgeber

„Forschungsorientiertes Klima“IKM beteilige junge Lehramtsstudierende an der Forschung

Hoher Besuch in Osnabrück: EU-Bildungskommissar Ján Figel' wur-de von Vizepräsident Prof. Dr.Thomas Vogtherr, Honorarpro-fessor Dr. Hans-Gert Pöttering(Vorsitzender der EVP-ED-Frak-tion im Europäischen Parlament),Katrin Trost (CDU-Landtags-abgeordnete) und VizepräsidentinProf. Dr. Beate Schücking begrüßt.Er bescheinigte der Universitätexzellente Forschung mit Europa-bezug.(ul)/Foto: Elena Scholz

Stippvisite

Früh forschen: Studierende frühzeitig an Forschungsprojekten zu beteili-gen, ist Ziel eines neuen Projektes im Institut für Mathematikdidaktik.

Foto: privat

(os) Seit langem versucht dasInstitut für Kognitive Mathe-matik (IKM), Lehramtsstudie-rende bereits frühzeitig anForschungsprojekten zu be-teiligen. Ziel ist es, der immerwieder beklagten Theorie-und Wissenschaftsferne derMathematiklehrerinnen und -lehrer entgegenzuwirken. Imvergangenen Wintersemesterwurden Forschungsstipendienan Studienanfänger vergeben,um in mathematikdidaktischenForschungsprojekten mitzu-arbeiten. Ihre Aufgabe wares, theoriegeleitet Denkpro-zesse von Schülern zu ana-lysieren.

„Nachhaltige Qualitätsver-besserungen des Mathematikun-terrichts werden auf Dauer nur ge-lingen, wenn schon im Studiumkünftiger Lehrkräfte ein forschungs-orientiertes Klima herrscht“, er-klärt der Osnabrücker Mathematik-didaktiker Prof. Dr. Elmar Cohors-Fresenborg. Wie in anderen Fä-chern auch, setzt die Einbeziehungvon Studierenden in Forschungs-projekte voraus, dass besondersinteressierte und engagierte Abi-turientinnen und Abiturienten denWeg in einen solchen Studiengangfinden. Die frühzeitige Beteiligungder Studierenden an Forschungs-projekten in der Mathematik-didaktik haben auch die Gutachterder zentralen Evaluations- undAkkreditierungsagentur Hannover(ZEvA) als eine der Stärken derOsnabrücker Mathematiklehrer-ausbildung gewürdigt.

Die Forschungsstipendiatenhaben mitgearbeitet in einem Pro-jekt zur Unterrichtsqualität, in demdie Gesprächskultur im Mathe-matikunterricht der Grundschuleuntersucht wird.

Die Erfahrungen der fünf Stu-dierenden sprechen eine deutlicheSprache. So erklärt Annika Dre-her: „Es ist spannend zu sehen, wieintensiv Schüler im dritten Schul-jahr bei passender Anleitung durcheine herausragende Lehrerin auf-einander eingehen, selbst ihre Fehl-vorstellungen erkennen, miteinan-der über mathematische Probleme

diskutieren und dabei die verabre-deten Regeln zur Gesprächskultureinhalten und einige sogar von ih-ren Mitschülern einfordern.“ IhreKommilitonin Anna Stuckert er-gänzt: „Ich hätte nicht gedacht, dassschon Erstklässler so genau begrün-den können, wenn ihnen von derLehrerin genügend Zeit zum Nach-denken gegeben wird. Ihr Kommi-litone Nicolas Neubauer fügt hin-zu: „Videoanalysen von Unter-richtsstunden zeigen, wie stark dieWahrnehmung von Unterrichtdurch den Lehrer vom beobachte-ten Unterricht abweicht.“

Annika Dreher macht deut-lich: „Durch die Zusage des For-schungsstipendiums wurde mirdeutlich, dass die Professoren inOsnabrück nicht nur selbst for-schen, sondern ich selbst von An-fang an in der Forschung mitarbei-ten kann. Auch deshalb bin ichnach Osnabrück gekommen.“

Die Ergebnisse fasst Cohors-Fresenborg zusammen: „Es hatsich gezeigt, dass es möglich ist,auch sehr erfolgreiche Abiturien-ten für ein Lehramtsstudium zugewinnen. Für die Zukunft wissenwir nun, was wir gehofft hatten,dass die Neugierde für Forschungs-fragen sich als Brücke zu einemLehramtsstudium erweisen kann.“

9 Zeitung Universität Osnabrück 2006/2 Forschung - Lehre - Studium

Von weitgespannten ForschungsinteressenPolitologe Prof. Dr. Rainer Eisfeld wurde vor kurzem in den Ruhestand verabschiedet

Umweltfreundlich mobil seinWieder ein Erfolg: Autofreier Hochschultag an der Universität

(os) Viele der rund 12.000Studierenden und Mitarbeiterder Universität kommen be-reits jeden Tag mit dem Fahr-rad, dem Bus oder zu Fuß zurHochschule, weiß Jutta EsslUmweltkoordinatorin der Uni-versität Osnabrück. Trotz-dem oder vielleicht geradedeswegen, veranstaltet dieHochschule jedes Jahr einProgramm am bundesweitenAktionstag „Autofreier Hoch-schultag. Auch dieses Jahrerwartete die Gäste AnfangJuni vor der Schloss-Mensaein buntes Treiben.

Umweltfreundliche Mobilitäthat viele Gesichter, so Essl. Dazugehören Konzepte wie das Stadt-TeilAuto, genauso wie die Aus-flugsangebote der NordWestBahn.Insbesondere für die Fahrrad-fahrer gab es natürlich ein vielfälti-ges Angebot, das von der Fahrrad-ersteigerung über die Diebstahl-sicherung durch Codierung bis hinzur Reparatur von kleinen Män-geln reichte. Und natürlich gab esjede Menge Informationen rundums Rad wie vom ADFC (Allge-meinen Deutschen Fahrradclub)

oder von der Stadt Osnabrückzum Radverkehrsplan.

Und wie in den vergangenenJahren wurde wieder ein Gewinn-spiel mit attraktiven Preisendurchgeführt. Die Teilnehmerin-nen und Teilnehmer musstenlediglich überlegen, was ihnen amAutofreien Hochschultag gefieloder was es nochzu verbesserngäbe. Und schonwaren sie bei derVerlosung dabei.

Unterstütztbei der Vorbe-reitung wurdeEssl durch denArbeitskreisUmweltschutz(AKU), dersich einmal proQuartal trifftund bei demalle Hoch-schulangehö-rigen mitdem nötigenEngagementfür die Um-welt will-kommen sind. Essl: „Wir hoffensehr, dass auch dieser Autofreie

Eisfeld, 1941 in Berlin gebo-ren, studierte Volkswirtschaft undPolitologie in Saarbrücken undFrankfurt am Main. In seiner 1971bei Christian Graf von Krockowund Iring Fetscher eingereichten,auch auf Italienisch und Kroatischerschienenen Dissertation setzteer sich kritisch mit dem Konzeptder pluralistischen Demokratieauseinander. Nach einer Dozen-tentätigkeit in Frankfurt hat Eisfeldseit 1974 eine Professur für Poli-tikwissenschaft an der UniversitätOsnabrück inne.

Zu seinen Forschungsschwer-punkten zählen Politische Theorie,die Geschichte der Politikwis-senschaft, wissenschaftliche Ver-antwortung unter dem National-sozialismus sowie die Rolle derGewalt in unterschiedlichen politi-schen Kulturen. Zahlreiche Pub-likationen machten Eisfeld auchüber die engen Fachgrenzen hin-aus bekannt. So wurde sein 1996erschienenes Buch „Mondsüchtig.Wernher von Braun und dieGeburt der Raumfahrt aus demGeist der Barbarei“ durch die Juryder Zeitschrift „Bild der Wis-senschaft“ unter die zehn bestenWissenschaftsbücher des Jahresgewählt. Und auf der Grundlageseiner weniger ernsthaften, eherhumorvoll geschriebenen Studie„Als Teenager träumten. Diemagischen 50er Jahre“ drehte derWDR einen 20minütigen Fernseh-film unter dem Titel „Elvis und dasmagische Auge“.

Eisfeld war Gastprofessor inLos Angeles und hat sich überviele Jahre in nationalen wie inter-nationalen wissenschaftlichen Ein-richtungen engagiert. Er fungierteals Fachgutachter der Volkswagen-Stiftung, gehört dem Kuratorium

der KZ-Gedenkstätten Buchen-wald/Mittelbau-Dora an und leitetdas Pluralismus-Forschungskomi-tee des International PoliticalScience Association (IPSA). EinBand mit ausgewählten AufsätzenEisfelds aus 35 Jahren erscheint zuseiner Emeritierung unter dem

Titel „Streitbare Politikwissen-schaft“ im Nomos-Verlag Baden-Baden.

(os) Seine Forschungsinteressen sind weit gespannt. So hatder Politikwissenschaftler Prof. Dr. Rainer Eisfeld Bücher überdie deutsche Politikwissenschaft zwischen 1920 und 1945 ver-öffentlicht, aber auch über den Übergang von der Diktatur zurDemokratie am Beispiel Portugal. Ebenfalls forschte undschrieb er über die Verwicklung der Peenemünder V 2-Konstrukteure in das NS-Zwangsarbeitsprogramm sowie überMythos und Wirklichkeit des amerikanischen Westens.Anlässlich seiner Emeritierung lud der Fachbereich Sozial-wissenschaften vor kurzem zu einem Festvortrag des Doyensder deutschen Politikwissenschaft, Prof. Dr. Klaus von Beyme(Heidelberg), sowie zu einer anschließenden anderthalbtägi-gen Konferenz ein. Unter dem Titel „Gesellschaftlicher Plura-lismus und politisches Gemeinschaftshandeln“ wurden 16Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erwartet.

Auf dem Kongress referierteunter anderem Regina Kreide(Frankfurt) darüber, ob ethnisch-kulturelle Gruppen eigene Rechteerhalten sollten. Anton Pelinka(Innsbruck) nahm das so genannteDemokratiedefizit der Europä-ischen Union unter die Lupe, undUlrich von Alemann (Düsseldorf)erörterte die Frage, wie weit undwodurch Parteien heute über-haupt noch Mitglieder gewinnenkönnen.

„Demokratisches Regieren inpluralistischen Gesellschaften warimmer ein zentrales ArbeitsgebietRainer Eisfelds“, so der Dekan desFachbereichs Sozialwissenschaften,Prof. Dr. Michael Bommes. „Mitdiesen und weiteren Themenwollten wir einen Einblick in dieVielfalt des schwierigen Problem-felds geben. Das ist uns sicherlichgelungen.“

Hochschultag die richtigenImpulse gegeben und vielleichtdoch den einenoder anderen da-zu bewegt hat,das Auto öftermal stehen zulassen.“

Prof. Dr. Rainer EisfeldFoto: privat

Foto: Elena Scholz

10Neue Publikationen Osnabrücker Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler

Walter Fähnders / AndreasHansen (Hrsg.): Vom ‚Trot-telbuch’ zum ‚Torpedokäfer’.Franz Jung in der Literaturkritik1912-1934. Nachträge 1.Distillery Press, Berlin 2006 –Die Publikation über den Schrift-steller Franz Jung (1888-1963) ver-sammelt neue Funde und Ergänzun-gen zu dem gleichnamigen, umfang-reichen Sammelband, der 2003 imAisthesis Verlag (Bielefeld) erschie-nen ist.

Peter Brucker, Sigrid Knust:Complex Scheduling,Springer Verlag, 2006 –Das Buch stellt aktuelle Forschungder letzten 15 Jahre zu ressourcen-beschränkter Projektplanung undkomplexen Maschinenschedulingpro-blemen dar. Nach einer allgemeinenEinführung in die Modelle und allge-meine Optimierungstechniken wer-den problemspezifische Algorithmenfür ressourcenbeschränkte Projekt-planungsprobleme und verallgemei-nerte Job-Shop-Schedulingproblemevorgestellt.

Caterina Gozzi: Der Anspruch/iure proprio/ auf Ersatz desNichtvermögensschadenswegen der Tötung eines nahenAngehörigen in Deutschlandund Italien (Schriften zumInternationalen Privatrechtund zur Rechtsvergleichung,hg. von Christian von Bar),Universitätsverlag Osnabrückbei V&R unipress 2006 –In der vorliegenden Arbeit geht esum die Ersatzansprüche der Ange-hörigen, die aufgrund der Tötungeines ihnen nahestehenden Men-schen immaterielle Schäden leiden.Die Autorin untersucht, wie dieBeeinträchtigung der psycho-physi-schen Integrität der Angehörigenund deren seelische Entbehrungenin Italien und in Deutschland recht-lich gewürdigt werden.Dabei zeigt Gozzi, dass dem Schutzder Familie insoweit eine eigenstän-dige Bedeutung beigemessen wer-den muss. Die Familie sei die Grund-lage für die Persönlichkeitsentfal-tung des Individuums.

Hans Peterse (Hg.) unterMitarbeit von VeronikaMarschall: „Süß scheint derKrieg den Unerfahrenen“Das Bild vom Krieg und dieUtopie des Friedens in derFrühen Neuzeit, Universitäts-verlag Osnabrück bei V&R uni-press 2006 –Das Thema „Alltag und Lebenswelt“spielt in den historischen Wissen-schaften eine bedeutende Rolle. Diein diesem Band versammelten Bei-träge gelten der Wiederherstellungder kirchlichen Einheit im Abend-land sowie der Rolle der Kriegs-propaganda in der frühneuzeitlichenGesellschaft und der Darstellungvon Krieg und Frieden in bildenderKunst, Literatur und Musik.Der Titel des Bandes bezieht sichauf die Schrift Dulce bellum inex-pertis (1515) des Humanisten Eras-mus von Rotterdam, in der er dieGrausamkeiten des Krieges geißeltund das christliche Konzept des„gerechten Krieges“ (bellum ius-tum) kritisch hinterfragt.

Christina Meckelnborg undKarl-Heinz Schäfer: Chariton.Kallirhoe. Griechisch unddeutsch. Edition, Übersetzungund Kommentar. WBG 2006(Edition Antike) –Chariton ist der Autor des frühe-sten vollständig erhaltenen Liebes-romans der Antike. Der griechischeText, der nur in einer FlorentinerHandschrift des 13. Jhs. und frag-mentarisch in einigen Papyri überlie-fert ist, läßt sich in die Mitte des 1. Jhs. n. Chr. datieren. Chariton erzählt in acht Büchern die Liebes-geschichte zweier junger Leute ausSyrakus namens Kallirhoe und Chai-reas, die durch Eifersucht der Men-schen und Launen der Götter ge-trennt werden und erst nach Be-stehen vieler Abenteuer und Prü-fungen wieder zueinander finden.Der Text wurde für diese Ausgabeneu ediert, übersetzt und mit einemKommentar versehen.

Brigitte Borrmann / Beate A.Schücking (Hg.): Stillen undMüttergesundheit (Frauen-gesundheit, hg. von Beate A.Schücking, Band 5), Universi-tätsverlag Osnabrück bei V&R unipress 2006 –Der sechste Band aus der ReiheFrauengesundheit wirft ein völlig

neues Licht auf das Thema „Stillen“und zeigt zudem auf eindrucksvolleWeise, wie eine Maßnahme, dievorrangig die Gesundheit von ande-ren – in diesem Fall die der Kinder– schützen soll, auch die Gesundheitder Gesundheitsförderer beeinflus-sen kann. Der Band verdeutlicht dieVorzüge einer interdisziplinärenBetrachtung der Gesundheitsent-wicklung und in welchem AusmaßGesundheitsforschung und -förde-rung von einer übergreifenden Pers-pektive profitieren kann. Die Auto-ren und Autorinnen schildern dem-entsprechend nicht nur aktuelle Stu-dienergebnisse zum Thema „Stillen“aus ihren sehr unterschiedlichen For-schungsgebieten, sondern blickendabei über den Tellerrand ihrerjeweiligen Fachdisziplin hinweg.

Wiebke Röbende AlencarXavier:SalomonGessner imUmkreis derEncyclopédie.Deutsch-franzö-

sischer Kulturtransfer undeuropäische Aufklärung(Travaus sur la Suisse desLumiéres, Vol. V, hg. von derSchweizerischen Gesellschaftfür die Erforschung des 18.Jahrhunderts), EditionsSlatkine 2006 –In dem Buch geht es um denSchweizer Dichter, Maler, Verlegerund Zürcher Ratsherrn SalomonGessner (1730-1788), eine Schlüs-selfigur der europäischen Aufklä-rung. Die erstmals chronologischeund systematische Auswertung sei-ner Briefwechsel sowie die Analyseseiner Rezeption in französischerSprache legen exemplarisch frei,inwiefern sich in der zweiten Hälftedes 18. Jahrhunderts über kulturel-len Transfer Fremd- und Eigenwahr-nehmungen formierten und transfor-mierten. Die dynamischen Wechsel-beziehungen zwischen Zürich, denanderen schweizerischen Regionen,den deutschen Territorialgebieten,England, Italien und vor allem Frank-reich zeigen dabei, dass geradeGessners Anteil an der Aufklärungim Hinblick auf eine Literaturge-schichte des kulturellen Austauschserheblich zu differenzieren und teil-weise neu zu bewerten ist.

Therese Huber:Briefe. Bd. 5:1812 - Juni 1815.Bearbeitet vonPetra Wulbusch,Magdalene Heu-ser und AndreaKiszio, Tübin-

gen 2005 –Die Briefe dieses Bandes dokumen-tieren die Zeit der Befreiungskriegesowie einschneidende Veränderun-gen im Privatleben der Huber durchdie Scheidung der Tochter Luisevon Herder.

Anke Sailer: Bauplanungsrechtund Monitoring. Die Umset-zung der Plan-UP-Richtlinie indas deutsche Recht, (Planungs-recht, hg. von Bernhard Stüer,Band 10), UniversitätsverlagOsnabrück bei V&R unipress2006 –Die Arbeit behandelt die Umset-zung der Plan-UP-Richtlinie (2001/42/EG) in das Baugesetzbuch, wobeider Schwerpunkt der Untersuchungauf dem in der Bauleitplanung neuenInstrument des Monitorings liegt.Nachgegangen wird dabei unter an-derem den Fragen, wie ein solchesMonitoring von den Kommunendurchgeführt werden muss, welcheKonsequenzen Fehler haben undinwiefern der Bürger Ansprüchebezüglich des Monitorings geltendmachen kann.Zusätzlich werden mehrere Beispie-le aus der Bauleit- und Fachplanungfür die Erstellung eines Umwelt-berichts inklusive Monitoring unddie Durchführung der Umweltprü-fung vorgestellt und untersucht, umder Praxis einen Leitfaden für dieUmsetzung der neuen Regelungenan die Hand zu geben.

Thomas Vogtherr: Zeitrech-nung. Von den Sumerern biszur Swatch, Verlag C. H. Beck, München 2006 – Der Osnabrücker Historiker zeigtin einem Überblick, welche Formender Zeitrechnung im Lauf der Ge-schichte prägend waren, welche Be-deutung den großen Kalenderrefor-men zukam und warum vor allemRevolutionen dazu neigten, mit denMachthabern auch gleich die herr-schende Zeitrechnung vom Thronzu stoßen.

Forschung - Lehre - Studium Zeitung Universität Osnabrück 2006/2

„Wissenschaftliche Anerkennung“Heidelberger Jurist Prof. Dr. Paul Kirchhof ist neuer Ehrendoktor der Universität Osnabrück

Hervorragende PlatzierungRanking beweist: Osnabrücker Wirtschaftswissenschaften liegen weit vorn

11 Zeitung Universität Osnabrück 2006/2 Forschung - Lehre - Studium

(os) Prof. Dr. Paul Kirchhofvon der Universität Heidel-berg ist ein führender Wis-senschaftler auf dem Gebietdes Verfassungs- und Steuer-rechts. Sein besonderes An-liegen ist die Entwicklung eines Steuergesetzbuchs fürDeutschland. Der FachbereichRechtswissenschaften der Uni-versität würdigt Kirchhofswissenschaftliche Arbeit durchdie Verleihung der Ehrendok-torwürde.

Im Rahmen eines Festaktes inder Kunsthalle Dominikanerkirchesprachen unter anderem der Präsi-dent der Universität, Prof. Dr.-Ing.Claus Rollinger, und der Dekandes Fachbereichs Rechtswissen-schaften, Prof. Dr. Andreas Fuchs.„Die Verleihung der Ehrendoktor-würde an diesen herausragendenJuristen steht in der langjährigenTradition des Fachbereichs, ver-dienten Rechtswissenschaftlernwie zuvor Richard M. Buxbaumund Hans-Ludwig Schreiber, unsereAnerkennung ihrer wissenschaft-lichen Leistung auszudrücken“, er-klärte Fuchs.

Kirchhof, 1943 in Osnabrückgeboren, studierte Rechtswissen-schaften an den UniversitätenFreiburg und München und legte1966 seine Erste Juristische Staats-prüfung ab. 1968 wurde er an derUniversität München promoviertund bestand 1969 die Zweite Ju-ristische Staatsprüfung. Von 1970bis 1975 war Kirchhof als wissen-schaftlicher Assistent am Institutfür Deutsches und InternationalesSteuerrecht der Universität Hei-delberg tätig. 1974 folgte die Habi-litation für die Fächer Staats- undVerwaltungsrecht, insbesondereWirtschaftsverwaltungsrecht, Fi-nanz- und Steuerrecht sowie Ver-waltungslehre.

1975 folgte der Ruf auf einenLehrstuhl für Öffentliches Rechtunter besonderer Berücksichti-gung des Finanz- und Steuerrechtsan der Universität Münster. Vom1976 bis 1978 war er Prorektorder Universität Münster und Stell-vertreter des Rektors. 1981 nahmKirchhof einen Ruf an die Univer-sität Heidelberg an, wo er alsDirektor des Instituts für Finanz-und Steuerrecht tätig war. 1987wurde Kirchhof zum Richter des

Bundesverfassungsgerichts gewähltund gehörte bis 1999 dem Zwei-ten Senat an. Nach Ausscheidenaus dem Bundesverfassungsgerichtgründete Kirchhof am Institut fürFinanz- und Steuerrecht an derUniversität Heidelberg die „For-schungsstelle Bundessteuergesetz“.

„Kirchhof verfügt über ein un-gewöhnlich breites Oeuvre, bei

dem neben zahlreichen Mono-graphien, Zeitschriften- und Fest-schriftbeiträgen die Herausge-berschaft für das Handbuch desStaatsrechts der BundesrepublikDeutschland und des Kommen-tars zum Einkommensteuergesetzherausragt“, erklärt Prof. Dr. JörgManfred Mössner, der die Lauda-tio hielt. In seinen Monographien

beschränkt er sich nicht auf imengeren Sinne juristische Themen,sondern widmet sich der Theoriedes Verfassungsstaates der Ge-genwart in seiner ganzen Breite.Seine Beiträge zu Fachzeitschriftenund Sammelwerken, die allein 240Titel ausmachen, weisen einenSchwerpunkt im Finanz- und Steu-errecht auf, reichen aber weitüber dieses Fachgebiet hinaus. Mitzahlreichen weiteren Aufsätzen inder Tagespresse und Wochenzei-tungen weiß Kirchhof stets aucheine breitere Leserschaft fürRechtsprobleme zu interessieren.

Sowohl der Stadt als auch derUniversität Osnabrück ist derRechtswissenschaftler seit langemeng verbunden. Von 1979 bis1981 gehörte Kirchhof der Auf-baukommission für den Fachbe-reich Rechtswissenschaften an. Indieser Funktion hat er das Auf-baukonzept mit entwickelt und anden ersten Berufungen mitge-wirkt. Die Kontakte zur Univer-sität Osnabrück – insbesonderemit dem später gegründeten Insti-tut für Finanz- und Steuerrecht –sind stets intensiv gepflegt worden.

(os) Die Platzierung ist her-ausragend: Deutlich vor derFreien Universität Berlin(FU) hat es der FachbereichWirtschaftswissenschaften derUniversität Osnabrück ineinem Ranking der „Top-30-Universitäten Wirtschaft“ aufden Platz 20 geschafft.

Im Mittelpunkt der Unter-suchung stand die Frage, welcheUniversitäten und Fachhochschu-len am besten auf den späterenBeruf vorbereiten. Um hieraufeine Antwort zu erhalten, hattedie Zeitschrift „Karriere“ des„Handelblatts“ mehr als 51.000Studierende und Absolventen undPersonalverantwortliche aus rund1.000 Unternehmen befragt.

Ebenfalls in die Untersuchungeinbezogen wurden objektive Fak-toren wie Studiendauer, Betreu-ungsverhältnis und Internationalität.

Deutlich wurde, dass der Os-nabrücker Fachbereich sogar ge-genüber weitaus größeren undbesser ausgestatteten Fakultätendurchaus bestehen kann. So kamer im Studierendenurteil auf denPlatz 14, bei den Absolventen aufden 10. Platz.

Wie ist dieses gute Abschnei-den zu erklären? Dekan Prof. Dr.Uwe Hoppe differenziert: „DassPersonalverantwortliche außerhalbNiedersachsens uns nicht auf derLandkarte haben, war zu erwar-ten. Uns freut das gute Urteil derStudierenden und insbesondereder Absolventen, denn die kennenuns am besten.“

Hoppe verweist zudem dar-auf, dass das gute Ergebnis in denlaufenden Diplomstudiengängen,trotz schlechter Betreuungsrela-tionen erreicht wurde. Nach dergeplanten Umstellung auf dieneuen Bachelor- und Masterab-

schlüsse ist dem Fachbereichsicherlich noch mehr zuzutrauen:„Dann fokussieren wir auf Ange-bote, die noch attraktiver für denArbeitsmarkt sind und unserenKapazitäten besser entsprechen.“

Prof. Dr. Uwe Hoppe Foto: privat

Geehrt: Prof. Dr. Paul Kirchhof (links) und Fachbereichsdekan Prof. Dr. Andreas Fuchs. Foto: Elena Scholz

12Forschung - Lehre - Studium Zeitung Universität Osnabrück 2006/2

Der Herr Benjamin als Briefschreiber„Nunancierte Lektüre“: Klaus Garber zeigt den Kulturphilosophen von einer anderen Seite

Von Ludger Rehm

Klaus Garber: Walter Benja-min als Briefschreiber undKritiker. München: WilhelmFink Verlag 2005, 242 Seiten.

Bei keinem deutschsprachigenAutor des 20. Jahrhunderts klaffenpublizistische Wirksamkeit zuLebzeiten und der posthumen Re-zeption so weit auseinander wiebei Walter Benjamin (1892-1940).

Neben seiner Dissertation zum„Begriff der Kunstkritik in derDeutschen Romantik“ konnte Ben-jamin nur noch seine Habilitationüber den „Ursprung des deut-schen Trauerspiels“ und ein Bänd-chen mit kurzen Prosatexten, die„Einbahnstrasse“, sowie eine Brief-sammlung mit dem für das natio-nalsozialistische Deutschland pro-vokanten Titel „Deutsche Men-schen“ verlegerisch unterbringen.Sein trotzdem immenses literatur-und kulturkritisches sowie schrift-stellerisches und philosophischesWerk existierte zu Lebzeiten alsein auf viele Tages- und Wochen-zeitschriften sowie auf wissen-schaftliche Periodika verstreutes.Seine Abhandlung über das „Kunst-werk im Zeitalter seiner techni-schen Reproduzierbarkeit“, dieLebensbilder aus seiner „Berliner

Kindheit um Neunzehnhundert“,die großen literarischen Essays zuGoethes „Wahlverwandtschaften“und zur „Aufgabe des Überset-zers“, zu Hölderlin, Kafka, zuBaudelaire, Brecht, Johann JacobBachofen, Karl Kraus, MarcelProust, Nicolai Lesskow, EduardFuchs und anderen blieben bis zuden zwei durch Theodor W.Adorno beförderten Bänden der„Schriften“ im Jahre 1955 weitge-hend unerschlossen. Ebenso wiedie literaturkritische Bedeutungdes umfangreichen Rezensions-werkes und die geschichtsphilo-sophische Brisanz vieler Arbeitenunerkannt bleiben musste.

Die Resonanz auf das nachden „Schriften“ durch viele weite-re kleinere Sammelbändchen vorallem in der „Edition Suhrkamp“einem breiteren Lesepublikumnach und nach bekannt werdendeWerk war schon in der Grün-dungsphase der jungen Bundes-republik und dann vor allem inden sechziger Jahren der Studen-tenbewegungen von einer beson-deren Virulenz. Diese setzt sich ineiner bis heute unabgeschlossenenweltweiten Rezeption fort.

Ab 1972 erschien – nebenprominenten Ausgaben seinerWerke unter anderem in Italien,Frankreich, Japan, England und

ren der Werke aufzusuchen unddie Briefe als einen weiterenWerkkommentar zu benutzen.Statt dessen lässt er die Briefe alsBriefe in ihr Recht treten undnimmt das Ephemere zum Beispiel

Brasilien – im Suhrkamp-Verlagdie große kommentierte Ausgabeder „Gesammelten Schriften“ ininsgesamt vierzehn Teilbänden.Seit 1995 werden ebenfalls dortBenjamins Briefe editorisch er-schlossen und als „GesammelteBriefe“ in sechs Bänden vorgelegt.Dass die Gattung Brief für denhomme de lettre, dessen Lebens-weg von Berlin über Freiburg,München, Bern, Ibiza, Svendborg,San Remo und immer wieder nachParis führte, Schauplatz intellektu-eller Selbstverständigung und Ent-wick-lung ist, wird durch KlausGarbers Studien zu „WalterBenjamin als Briefeschreiber undKritiker“ in nuancierter Lektürenachgezeichnet. Nicht zuletzt des-halb, da sie die Briefe in weitge-hender Vollständigkeit vorliegen-der Briefkorpus einer ersten In-spektion unterziehen.

Die Studien lassen Benjaminsintellektuelle Physiognomie imSpiegel seines Briefeschreibensund im Spiegel seiner Briefpartner(wie etwa Ernst Bloch, TheodorW. Adorno, Max Horckheimer,Bertolt Brecht sowie natürlichsein engster Freund GershomScholem und seine Frau DoraBenjamin) sichtbar werden. Gar-ber erliegt nicht der leichten Ver-lockung, in den Briefen bloß Spu-

der Anredeformen, der Abschie-de, des Briefpapiers, der privatenFantasie-Akademie „Muri“, derPostscripta in Augenschein, sodass das Schriftstellerische desEpistolaren Benjamin aufscheinenkann.

Nicht bloß angehängt sind die-sen Beschreibungen und Analysenzwei Aufsätze zu Benjamins „Anti-klassischer Ästhetik aus empfind-samen Geist“ und zu BenjaminsRezensionen literaturwissenschaft-licher Arbeiten zum Barock; hierzeigt Garber, dass Benjamin selbstam Abseitigen, scheinbar Unbe-deutenden den kritischen Funkendes theoretischen Zugriffs entzün-den und auch für die Nachleben-den einen rezeptionstheoretischenMehrwert herausschlagen kann.Deutlich wird aus all dem dieKennerschaft, ist doch Klaus Gar-ber als Band-Herausgeber für dieneue historisch-kritische Editionder Werke Benjamins tätig.

Der Autor studierte in Münster undOsnabrück und ist als Lehrer amGymnasium Damme sowie als Fach-leiter für Musik am StudienseminarOsnabrück für das Lehramt an Gym-nasien tätig.

Walter Benjamin Foto: privat

Wissenswert

(os) Dr. Walter Wigger-Alberti,Lehrbeauftragter im FachgebietDermatologie, Umweltmedizinund Gesundheitstheorie derUniversität Osnabrück gilt alsExperte für Fragen der Haut-pflege und des Hautschutzes amArbeitsplatz. Nun wurde demHamburger Dermatologen an-lässlich des 8. InternationalenHautschutztages in Krefeld derKrefelder Hautschutzpreis 2006verliehen.

Dieser mit 5.000 Euro do-tierte Wissenschaftspreis wirdnur alle zwei Jahre vergeben.„Dass ein Wissenschaftler, dermit der Universität Osnabrückeng kooperiert, diesen begehr-ten Preis erhält, zeigt auch, dass

die hier betriebene Forschung vonallgemeinem Interesse ist“, so derderzeitige Fachgebietsleiter und

Osnabrücker Dermatologe apl.Prof. Dr. Swen Malte John. Wig-ger-Alberti wurde für seineUntersuchungen zum Wirksam-keitsnachweis von Hautschutz inin-vivo-Modellen ausgezeichnet.Gleichzeitig hat er die Effizienzder Anwendung von Hautschutzan Risikoarbeitsplätzen unter-sucht. Es ist bereits das dritteMal, dass der Krefelder Haut-schutzpreis an Lehrende aus demFachgebiet Dermatologie, Um-weltmedizin und Gesundheits-theorie der Universität Osna-brück vergeben wird: 2002 er-hielt ihn John und vor acht Jahrender verstorbene frühere Fach-gebietsleiter Prof. Dr. Dr. HansJoachim Schwanitz.

Osnabrücker Dermatologe mit Wissenschaftspreis ausgezeichnet

Dr. Walter Wigger-AlbertiFoto: privat

(os) Hochempfindliche Mess-geräte für die Forschung inder Physik und Biologie, stra-pazierfähige Experimente fürdas Fortgeschrittenenprakti-kum oder einfach ein Satz neu-er Räder für fußballspielendeRoboter: alles kein Problemfür die WissenschaftlichenWerkstätten der Universität.

Seit mehr als 25 Jahren werdenin der Feinmechanischen Werk-statt und der Werkstatt für Elek-tronik und Informationstechnikmaßgeschneiderte technische Ge-räte für Forschung und Lehrekonstruiert und gefertigt. Und daszur großen Zufriedenheit vielerAuftraggeber aus der Physik, Bio-logie, Chemie, Informatik und an-derer Bereiche der Universität.Wie in vielen Einrichtungen änder-ten sich im Laufe der Jahre aberauch für die Werkstätten, dieAnforderungen und Arbeitsbedin-gungen. Es wurde kritisch nachge-fragt, ob sich die Universität inZeiten knapper Finanzmittel eigeneWissenschaftliche Werkstätten mitimmerhin etwa 20 Mitarbeiternüberhaupt noch leisten sollte.

Im Jahr 2004 wurde vom Prä-sidium daher eine breit angelegteDiskussion zu Bedarf, Bestand undWeiterentwicklung der Werkstät-ten angestoßen. Diese machtedeutlich, dass es weiterhin sehrsinnvoll ist, leistungsfähige Wissen-schaftliche Werkstätten zu betrei-ben, diese aber den sich änderndenäußeren Rahmenbedingungen an-gepasst werden müssen.

Unter der Federführung vonProf. Dr. Michael Reichling ausdem Fachbereich Physik entwickelteeine Kommission aus Vertreternder Hauptnutzer, also Physik, Bio-logie/Chemie und Informatik, zu-sammen mit den Leitern derWerkstätten ein Konzept. Mit die-sem soll auch in Zukunft eine be-darfsgerechte und wirtschaftlichsinnvolle Versorgung von For-schung und Lehre an der Uni-versität mit Spezialgeräten sicher-gestellt werden. Kernpunkte sindunter anderem: die Öffnung derWerkstätten für Auftraggeber ausder gesamten Hochschule, Zusam-menführung und Ausbau von Kern-kompetenzen der Werkstättensowie die bedarfsorientierte Steue-rung der Werkstattkapazität. Da-

Wissenschaftliche Werkstätten neu gedacht Ein neues Konzept berücksichtigt die veränderten Anforderungen an die Werkstätten

13 Zeitung Universität Osnabrück 2006/2 Forschung - Lehre - Studium

rüber hinaus stehen die Einführungeines EDV-basierten Systems fürdie transparente Abwicklung undAbrechnung von Aufträgen unddas Controlling sowie eine aktivePolitik der Personalentwicklungund Weiterqualifikation der Mit-arbeiter im Mittelpunkt. „Ein gutesStück sind wir mit der Umsetzungdes Werkstattkonzepts bereitsvorangekommen“, berichtet derWerkstattbeauftragte Reichling. „Ineinem ersten Schritt wurde einNutzer-Interface geschaffen, dasdie Auftragsvergabe über das In-ternet mit einem Zugang nur fürUniversitätsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter ermöglicht. Das ver-einfacht das Verfahren der Verga-be und Prüfung von Aufträgen undreduziert den werkstattinternenVerwaltungsaufwand beträchtlich.“Die Kenndaten aller Aufträge wer-den damit automatisch in eine Da-tenbank eingetragen und stehenfür alle weiteren Prozesse zurVerfügung.

„In einem zweiten Schritt wirddann die werkstattinterne Auf-tragsabwicklung und Abrechnungder Aufträge über das neue Systemerfolgen. Und schließlich sollenauch Bestellungs- und Abrech-nungsvorgänge für Werkzeuge undMaterialien in das System integriertwerden.“ Die Auftragsvergabe wirdvoraussichtlich im Juli freigeschaltetwerden, und die Integration der

Ausbildung in der Feinmechanischen Werkstatt: Werkstattleiter Uwe Klink (Mitte) und Prof.Reichling begutachten ein Werkstück des Auszubildenden Eric Giebler. Foto: Elena Scholz

werkstattinternen Abläufe soll bisEnde des Jahres abgeschlossen sein.

Parallel zur organisatorischenUmsetzung des Werkstattkonzeptserfolgt die personelle Entwicklungder Werkstätten. Aufgrund desAusscheidens zahlreicher Hoch-schullehrer war der Bedarf anWerkstattarbeit zeitweise zurück-gegangen, und freigewordene Tech-nikerstellen blieben unbesetzt. In-zwischen ist der Bedarf durchNeuberufungen wieder stark ange-stiegen, und zwei offene Stellen imBereich der Feinmechanik werdenwiederbesetzt.

„In den Werkstätten geht esalso in vieler Hinsicht wieder auf-wärts“, so Reichling zur weiterenPerspektive der Wissenschaftli-chen Werkstätten. „Für ein drän-gendes Problem muss aber eineLösung erst noch gefunden wer-den.“ Viele Maschinen in denWerkstätten stammen aus derZeit der Universitätsgründung undentsprechen nicht mehr dem heu-tigen Stand der Technik. Reichling:„Die Beschaffung einer modernen,computergesteuerten Fräse ist ausMitteln des Hochschulbauförde-rungsgesetzes vorgesehen. Für dieFinanzierung der zum Erhalt derArbeitsfähigkeit und zur Rationali-sierung der Arbeitsabläufe drin-gend benötigten, weiteren Erneue-rungsinvestitionen müssen aberneue Wege gefunden werden.“

(os) Große Resonanz fand vorkurzem eine Informationsver-anstaltung des FachbereichsBiologie/Chemie zum Thema„Experimentelle Biologie imSchulunterricht“. Mehr als 100Lehrerinnen und Lehrer sowieviele Referendare aus Nieder-sachsen und Nordrhein-West-falen nutzen die Gelegenheit,sich über das Experimentier-Koffer-Angebot der Biologender Universität zu informieren.Dieses Projekt, das vor guteinem Jahr gestartet wurdeund von der Robert Bosch Stif-tung gefördert wird, hat zumZiel, den experimentellen Bio-logieunterricht insbesondereim Bereich der Sekundarstufe IIzu unterstützen. So könnenLehrerinnen und Lehrer Labor-geräte, Materialien und Ver-suchsanleitungen ausleihen. InKurzvorträgen wurden die An-gebote vorgestellt. Anschlie-ßend bestand die Möglichkeit,einzelne Experimente selbstauszuprobieren.

WissenswertBiologieunterrichtlebendiger gestalten

14Forschung - Lehre - Studium Zeitung Universität Osnabrück 2006/2

ter und Mitarbeiterinnen der Ge-netik der Mikroorganismen unterdem Motto: Ohne Bakterien keinHumus und kein Kompost!

Die Botanik lädt zu einer Ent-deckungsreise in die verborgeneWelt von Blüte, Blatt und Stengelmit Mikroskopen ein. Darüberhinaus sollen sich die Kinder mitface painting, dem Feuerwehr-Spritzenmännchen der FreiwilligenFeuerwehr Osnabrück Stadtmitte,dem Clowntheater „Monstersalat“und der Hüpfburg der Sparkassevergnügen. Unterstützt wird dieVeranstaltung ebenfalls von derPrivatbrauerei Strate in Detmold.

Doch auch der pädagogischeAspekt sollte nicht vergessen wer-den. Deshalb hat die GrüneSchule des Gartens eine botani-sche Reise um die Welt geplant.Rätsel sind an verschiedenen Sta-tionen im Garten zu lösen. Ge-startet wird im Raum der GrünenSchule am Regenwaldhaus.

Bereits seit 16 Jahren wirddieser besondere Tag gefeiert. In

Es grünt so grün mal wieder im GrünenBotanischer Garten lädt am 2. Juli zum „Tag des Gartens“ mit vielen Attraktionen

den vergangenen Jahren fandenregelmäßig rund 5.000 bis 8.000Besucher den Weg auf den Wes-terberg, um sich an der üppigenPflanzenwelt des Gartens zu er-freuen.

Bleibt indes nur zu hoffen, dassauch das Wetter ein Einsehen hat.

Von Wanja Streffer

Am 21. Mai 2006 starb unver-mittelt Elisabeth Kitte. Sie wur-de am 27. November 1950 inAnkum geboren. Von 1967 bis1970 absolvierte sie erfolgreicheine Lehre als Buchhändlerinbei der Schöning'schen Buch-handlung in Osnabrück, bei dersie auch zunächst eine Tätigkeitals Buchhändlerin aufnahm.1971 trat sie in den Dienst derPädagogischen Hochschule Nie-dersachsen, Abteilung Osna-brück, wo sie die Arbeit als Bib-liotheksangestellte aufnahm. Im März 1973 wechselte sie indie mit der Gründung der Uni-versität Osnabrück neu einge-richtete Universitätsbibliothek,an deren Aufbau sie maßgebli-chen Anteil gehabt hat. Die dortvon ihr auszuübenden Tätigkei-ten lagen überwiegend im Auf-bau der Zeitschriftenabteilung.

Ihre von Sachkenntnis undHandlungskompetenz getrageneMitwirkung erstreckte sich überden Organisationsbereich der

In memoriam: Elisabeth Kitte

Elisabeth KitteFoto: privat

Bibliothek hinaus auf die ganzeUniversität: Über lange Jahre warsie nicht nur Mitglied in der Bib-liothekskommission, sondern auchVertreterin der nichtwissenschaft-lichen Beschäftigten im Senat derUniversität.

Bereits seit 1976 war sie Mit-glied der Personalvertretung, in diesie auf Vorschlag ihrer Kollegin-

nen und Kollegen auch ununter-brochen wieder gewählt wurde.Die Schwerpunkte ihrer Arbeit alsPersonalrätin lagen zum einendarin, die Belange der Beschäftig-ten in der Universitätsbibliothekins Bewusstsein der Hochschul-und Bibliotheksleitung zu rücken –waren es nun Fragen der Tätig-keitsstrukturierung und -bewer-tung oder waren es Aspekte derArbeitsplatzgestaltung. Zum ande-ren nahm sie nicht minder dieInteressen der Beschäftigten ausanderen Abteilungen wahr, insbe-sondere wenn es galt, die Aus-gestaltung tarifrechtlicher Spiel-räume und die Handhabung vonArbeitszeitregelungsmöglichkeiteneinzufordern.

Elisabeth Kitte zeichnete sichZeit ihres Wirkens in der Uni-versität durch ihren menschlichenund geradlinigen Umgang mitKolleginnen und Kollegen aus,durch ihr feines Gespür für Hilfs-bedürftigkeit und Gerechtigkeitsowie durch Toleranz und steteKollegialität auch in schwierigenZeiten. Mag die ihr eigene Kom-

munikationsweise auch manch-mal ein wenig spröde undzugleich dennoch unvermitteltund direkt gewesen sein – insbe-sondere gegenüber leitendenBeschäftigten–, so wird uns auchdieses schmerzlich fehlen.

Ihr allzu früher Tod hat imKreise ihrer Kolleginnen undKollegen große Bestürzung undTrauer ausgelöst. Die Beschäf-tigten verlieren mit ElisabethKitte eine kompetente und en-gagierte Freundin und Kollegin,die nicht nur die Universitäts-bibliothek maßgeblich beeinflussthat und deren Beiträge nichtvergessen werden. Sie wird unssehr fehlen!

Elisabeth Kitte hat Fragen ge-stellt, die haben wir aufgegriffen.Sie hat Vorschläge gemacht, wirhaben sie angenommen!Dies wollen wir in nachhaltigemGedenken fortsetzen.

Der Autor ist Vorsitzender desPersonalrates.

Gartenfreude: Erneut lockt der Botanische Garten mit vielen Attrak-tionen. Foto: Gisbert Gramberg

(os) Am Sonntag, 2. Juli, gehtes grün zu: Für den „Tag desBotanischen Gartens 2006“hat der Garten der Universi-tät wieder zahlreiche Attrak-tionen im Programm. ImVordergrund steht diesmaldie Pflanzenvielfalt: „Altbe-kannte und Verwandte! –Sanseverien, Begonien, Ka-lanchoe und Orchideen“.

„Unser Ziel ist es, den großenund kleinen Besuchern unserenwunderschönen Garten in all sei-nen Facetten zu zeigen“, erklärtder Biologe und Direktor desBotanischen Gartens, Prof. Dr.Herbert Hurka. Dafür haben dieVerantwortlichen keine Mühengescheut. Unter anderem geplantist wiederum der Blick aus 48Meter Höhe in den Garten undüber die Stadt Osnabrück mit Hilfeeiner Seilbahngondel am Autokran.

Den Blick zu den Kleinstlebe-wesen im Erdreich bzw. Kompostgewährt die Gruppe der Mitarbei-

Doch auch für Regenzeiten habendie Organisatoren eine Antwortparat: „Dann werden fast alle Ak-tivitäten in den Gewächshäuserndurchgeführt“, so Prof. Dr. DierkMeyer-Pries, Vorsitzender desFreundeskreises des BotanischenGartens.

Theater auf südamerikanischKunststudierende reisten nach Chile und machten dort Kindertheater

15 Zeitung Universität Osnabrück 2006/2 Forschung - Lehre - Studium

(os) Es ist etwas ganz ande-res. Kindertheater in Süd-amerika ist ein lautstarkesUnterhaltungsprogramm mitkommandierenden Puppenund schreienden Kindern.Wie würde da ein deutschesStück ankommen, eines, dasohne Worte auskommt, dasnur auf das reine Zuschauenund musikalische Unterma-lung setzt? Sieben Studie-rende des Fachgebiets Kunstder Universität Osnabrückund eine Studentin vom Konservatorium machten dieProbe. Fünf Wochen lang rei-sten sie mit Prof. PeterSteineke durch Chile undspielten ihr Figurentheater„Sieben mal anders oder dasGlück findet man nicht allein“an Grundschulen.

Um das Ergebnis gleich zu ver-kündigen: Auch jetzt, Wochennach ihrer Rückkehr, sind sienoch immer begeistert von ihrenErlebnissen. Es sei was ganzaußergewöhnliches

mit Hilfe einer Reise durch siebenWelten. Gespielt wurde mitFiguren aus Draht und Stoff;Grundgerüst der Bühne warenfünf Schultische, auf denen die sie-ben Welten, verpackt in dreiKisten, errichtet wurden. Zusam-men mit der Beleuchtungsanlage,dem Keyboard und dem Laut-sprecher hatten die Reisenden inSachen Theater eine Menge Ge-päck. Eine Erfahrung wie sie be-reits im 16. Jahrhundert so man-che ziehende Theatertruppe ge-macht haben dürfte. Insgesamt4.000 Kilometer reisten die Osna-brücker durch das Land. Nachjedem Auftritt wurde mit denKindern die Hauptfigur aus Papiergebastelt. „Auf diese Weise nah-men sie teil am Spiel und konntenspäter ihren Eltern mit der Figurvon ihren Erlebnissen erzählen“,so Imke zur Lage.

Im Verlauf der Aufführungs-serien wurde immer wieder daspädagogische Konzept der künfti-gen Kunstlehrerinnen und –lehreraufgrund der Publikumsreaktionenüberdacht und das Spiel verbes-

sert. Katharina Gabler: „An man-chen Stellen blieben die Kinderruhig, an anderen waren sie sehraufgedreht. Das war immer wie-der interessant zu erleben undmitunter vollkommen unvorher-sehbar.“ Wobei der Blick von derBühne ein anderer sei als der ausdem Zuschauerraum“, wie HenningBischof feststellt.

Reden über die Resonanz. Dableiben den Studierenden nichtviele Worte. Katja Böhme bringtes auf den Punkt, wenn sie lapidarsagt: „Nach diesem Beifall kannman wirklich süchtig werden.“

gewesen, die Kinder so rasch zufaszinieren und auch deren Eltern

und Lehrer. Diesals gemeinsamer

O-Ton der Studieren-den. Entstanden war die

Exkursion aus einemSeminar mit dem Titel ‚Grund-

lehrseminar zum Maskentheater’,das Steineke im Sommersemester2004 angeboten hatte. Danach

haben mich praktisch dieStudierenden zu der Reise

gedrängt.“ Bereits 1991hatte Steineke den südame-rikanischen Staat bereist.Nun sollten rund 25 Gast-spiele in acht verschiedenenStädten durchgeführt wer-den. „Das war auch eine wun-derbare kulturelle Erfahrung,immerhin wohnten wir bei

verschiedenen Gastfamilien,da bekommt man einenganz anderen Blick alsden ansonsten gewohnttouristischen“, so KatjaBöhme. Und ihr Kommili-tone Thilo Wesserling fügthinzu: „Wir haben Ein-blicke in die verschieden-

sten Bereiche bekommen,ins Theaterfach, ins normale

Leben und auch in die Kultur.“Bezuschusst wurde die Reise

durch den Bund deutscher Ama-teurtheater. Zur Vorbereitunghatten die Studierenden ein Stückentwickelt. Dessen Thema ist derAblösungsprozess eines Kindes

Bühnenerfahrung: Osnabrücker Studierende lernten in Chile, wie sie Kinder begeistern können. Fotos: privat

16Forschung - Lehre - Studium Zeitung Universität Osnabrück 2006/2

Eine Dame namens BalladeKongress im Rahmen einer Partnerschaft zwischen Osnabrück und Belgrad

(os) Voll Zuversicht in dieversöhnende Kraft des litera-rischen und wissenschaftli-chen Gesprächs hat JuttaGehrig kürzlich die Leitungdes Goethe-Instituts Belgradübernommen. Nirgendwo inEuropa ist derzeit derWunsch nach einer gehaltvol-len, weltoffenen Kultur stär-ker als in der Metropole desBalkans. Sie leidet immernoch an der aus dem Kriegerwachsenen Isolation desLandes. Auf der Ebene derWissenschaft wirkt dieserIsolation die GermanistischeInstitutspartnerschaft desFachbereichs Sprach- undLiteraturwissenschaft derUniversität Osnabrück mitder Philologischen Fakultätder Universität Belgrad be-reits seit 2002 entgegen,erklärt die Osnabrücker Pro-jektleiterin Prof. Dr. Chrys-soula Kambas.

Das Projekt wird vom Deut-schen Akademischen Austausch-dienst (DAAD) großzügig unter-stützt, so dass zahlreiche, zumTeil mehrmonatige wechselseitigeBesuche in den letzten Jahren fürStudenten, Tutoren, wissenschaft-liche Mitarbeiter und Dozentendes Faches Germanistik durchge-führt werden konnten.

Nun veranstalteten die Ko-operationspartner mit Unterstüt-zung des Goethe-Instituts vom 11.bis 13. Mai ein internationalesKolloquium mit dem Titel „Diedeutsche Ballade im 20. Jahr-

hundert“. Verantwortlich für Os-nabrück waren neben KambasProf. Dr. Winfried Woesler, fürBelgrad die Kollegen Prof. Dr.Srdan Bogosavljevic und Prof. Dr.Slobodan Grubacic. Durch ein ge-meinsames Lehrprojekt war dieTagung vor allem für die Belgra-der Studierenden bestens vorbe-reitet.

Am Ende stand es definitivfest: Eine Totgesagte erweist sichvon faszinierender Lebendigkeit.Die Dame heißt Ballade und be-gegnet in der Regel dem späterenStudenten erstmals, wenn er nochdie Schulbank drückt und derDeutschlehrer ihn behutsam mitLyrik bekanntmachen will. Goe-thes „Erlkönig“, der ‚Numinose',oder Schillers „Kraniche des Iby-kus“ als mythologisches Ideen-wunder ziehen den Vorhang fürdas 19. Jahrhundert und seineGeschichtsballaden auf. ModerneDichtung aber soll die Balladelinks liegen gelassen haben? Demhaben in der Fachentwicklunggewichtige Stimmen bereits seitlängerem widersprochen. Sie wa-ren in Belgrad versammelt undgehören Walter Hinck (Köln),Hartmut Laufhütte (Passau), Gun-ter E. Grimm (Duisburg/Essen),Winfried Woesler und GottfriedWeißert (Stuttgart). So gelang dasdefinitive Begräbnis des alten Bal-ladenbegriffs – konzeptuell undaus der Vielfalt der modernenFormen heraus.

Zur Eröffnung erinnerte derfrüher in Innsbruck lehrendeKomparatist Zoran Konstantino-vic an die kulturenvermittelnde

Leistung des Goethe-Instituts zu-sammen mit der Germanistik inBelgrad nach dem Zweiten Welt-krieg. Dann folgte der bedeutendeLiteraturhistoriker Hinck, derüber die kritische Geschichtsdeu-tung in Brechts Balladen sprach.Woesler gab einen Überblick überballadeske historische Stoffe undThemen seit dem Ersten Welt-krieg über „Hiroshima“ von MarieLuise Kaschnitz bis zur Gegen-wart. Und Sascha Nawrocki ausOsnabrück und Laufhütte zeigtendie Theorie-Kurzschlüsse des al-ten Gattungskonzeptes, währendThomas Schneider vom Remar-que-Archiv Osnabrück auf diefatale, aber äußerst wirksame Pub-likations-Strategie einer „heldi-schen germanischen Volksballade“bis in die fünfziger Jahre hinwies.

„Immer noch setzen viele Ver-leger von Balladen-Anthologienauf das nationalistisch geprägteVerständnis der Gattung. Insofernist es dringend geboten, die bis-lang nur marginal registrierten,balladenexperimentellen Formenvom Expressionismus über Ger-trud Kolmar, Erich Kästner, En-zensberger, Günter Bruno Fuchs,Wolf Biermann und viele anderebis hin zum Rap gebührlich zurKenntnis zu nehmen“, so Kambas.

Über Fuchs und Biermannsprachen Miodrag Vukcevic (Bel-grad) und Prof. Dr. Ortrun Niet-hammer (Osnabrück/Wien), überRap-Balladen Gottfried Weißert.Erstmals wurden in Belgrad Neu-konzept und empirische Fülle indieser Perspektive erschlossen.Hip-Hop, Slam Poetry, Rap-For-men führen in der Popularkulturwieder zum Dichten, unter ande-rem auf Holländisch, Italienisch,Serbisch, Deutsch, statt in globalEnglish. Und rhythmisches Spre-chen oder Textgesang schaffenoftmals spontan: Balladen.

So heißt denn die Botschaftder in Belgrad Versammelten anPhilologen, Leser wie auch einfachnur Hörer: Es gibt Bedarf und Be-dürfnis nach einer neuen Ge-schichte der Gattung für das 20. Jahrhundert bis heute, natür-lich im internationalen Bezug. DerBand, der das von Beginn bis Endespannende Kolloquium doku-mentiert, erscheint in der Reihe„Jahrbuch für internationale Ger-manistik“.

(os) Das T-Shirt ist heute ausder Alltagsmode nicht mehrweg zu denken. Kaum jemandkennt allerdings den Ursprung.Und nur wenige wissen, auswelchen Rohstoffen, wie undunter welchen Arbeitsbedin-gungen es hergestellt wird. Die-sen Fragen gehen die Schüler-innen und Schüler der Gesamt-schule Schinkel mit Studieren-den des Faches Textiles Ge-stalten der Universität in demKooperationsprojekt „FashionCrew“ nach.

„Das T-Shirt spielt als Basicin der Kleidung der jugendli-chen Lerner und der Studie-renden eine große Rolle“, er-klärt die TextilwissenschaftlerinProf. Dr. Bärbel Schmidt vonder Universität. Im Projektdient das T-Shirt als exemplari-scher Lernanlass dazu, über dieAlltags- und Kulturgeschichtesowie über internationale textileProduktions- und Handelswegezu forschen. Die Schülerinnenund Schüler der GesamtschuleSchinkel sehen sich als Unesco-Projektschule in der Verantwor-tung und legen großen Wert aufQualität und Sozialverträglich-keit hergestellter Kleidungs-stücke. Die von der Schüler-firma „Fashion Crew“ weiterbearbeiteten T-Shirts werdenaus dem Aktionszentrum Drit-te Welt bezogen.

Um die Identifikation mit derSchule zu steigern, entwickelndie Schülerinnen und Schülermit den Studierenden für dasT-Shirt eine Stickvorlage vomSchullogo. Gestaltungsmöglich-keiten einer hochwertigenStickerei werden von der Pro-jektgruppe in den Labor- undForschungswerkstätten derUniversität geplant und ent-worfen. Die Teilnehmer reali-sieren einen Entwurf mit einerComputer-Stickmaschine auf dieT-Shirts. Eine Kooperation mitZukunft, meinten abschließenddie Beteiligten.

Wissenswert

Neue Kooperation: DasT-Shirt und was es ist

17 Zeitung Universität Osnabrück 2006/2 Forschung - Lehre - Studium

Forschen über Ländergrenzen hinwegFachbereich Humanwissenschaften: Peer-Tagung mit ausländischen Nachwuchswissenschaftlern

Gemeinsam forschen: Die Osnabrücker Nachwuchswissenschaftlerund ihre Gäste. Foto: privat

(os) Wie lässt sich der BegriffGesundheit aus psychologi-scher Sicht fassen, und gibt eskulturelle Unterschiede beider Bestimmung von Gesund-heit? Solche und weitere Fra-gen standen vor kurzem imMittelpunkt einer zweitägigenso genannten Peer-Tagung desFachbereichs Humanwissen-schaften. Veranstalter war dasGraduiertenkolleg „IntegrativeKompetenzen und Wohlbefin-den“, das von der DeutschenForschungsgemeinschaft (DFG)finanziert wird und in dessenRahmen zwölf Nachwuchswis-senschaftlerinnen und -wis-senschaftler promovieren.

„Die Dissertationsthemen derStipendiaten verknüpfen verschie-dene Fachdisziplinen miteinander,beispielsweise Psychologie, Ge-sundheitswissenschaften und Kul-turwissenschaften“, erklärt derSprecher des Graduiertenkollegs,

Prof. Dr. Julius Kuhl. Das Besonde-re an der Tagung: Es kamen Nach-wuchswissenschaftler aus Groß-britannien, Irland, Italien, Hollandund Deutschland nach Osnabrück,die an ähnlichen Forschungsthemenwie die Stipendiaten des Gradu-iertenkollegs arbeiten. „Dadurch

wurde ein internationaler Austauchauf Augenhöhe möglich", so dieVizepräsidentin für Forschung undNachwuchsförderung, Prof. Dr.Beate Schücking.

„Für eine gezielte Nachwuchs-förderung ist eine frühzeitige Ver-netzung der ‘peers’ gerade auch

über die nationalen Grenzen hin-weg hilfreich. Dies ist hier vorbild-lich gelungen."

Während der Tagung präsen-tierten die Nachwuchswissen-schaftler ihre Forschungsprojekte.Darüber hinaus fanden Workshopsund Diskussionsrunden zu ver-schiedenen Fragestellungen statt.Dr. Markus Quirin, der im Rah-men des Graduiertenkollegs anseiner Habilitation arbeitet, zeigtesich begeistert von der Resonanzauf die Veranstaltung: “Mit unse-rem Vorhaben, ein allgemeinespsychologisches Thema mit Jung-forschern aus unterschiedlichenpsychologischen und gesundheits-wissenschaftlichen Bereichen ge-meinsam zu diskutieren, haben wiroffene Türen eingerannt.“ AnjaFiedler, Diplom-Psychologin, fügthinzu: „Kontakte zu Wissenschaft-lern anderer Universitäten sindnicht zuletzt wichtig für die Qualitätunserer Forschungsarbeiten unddie eigene akademische Zukunft.“

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18Forschung - Lehre - Studium Zeitung Universität Osnabrück 2006/2

„Und auch ein mitreißender Lehrer“Ehrendoktorwürde für weltberühmten US-amerikanischen Physiker

Räume für Lehre und ForschungFeierliche Einweihung: Biologie hat seit kurzem ein neues Gebäude

(os) Kaum jemand hat dieErforschung des molekularenMagnetismus in den vergan-genen Jahren so vorange-bracht wie der US-amerikani-sche Physiker Prof. Dr.Marshall Luban von der IowaState University, USA. „Erhat auf diesem Gebiet eininternationales Netzwerk ausexperimentellen und theore-tischen Arbeitsgruppen derPhysik und der Chemie aufge-baut und durch seinen Enthu-siasmus vielfältige Aktivitätenangeregt“, erklärt der Osna-brücker Physiker Prof. Dr.Klaus Bärwinkel. Nun würdig-te der Fachbereich Physik derUniversität Osnabrück Lu-bans wissenschaftliche Arbeitdurch die Verleihung der Eh-rendoktorwürde. Die Urkun-de wurde im Rahmen einerFeierstunde in der Schloss-aula übergeben.

Luban, 1936 in Seattle, USA,geboren, studierte Physik an Uni-versitäten von New York undChicago. Seine breit gefächertenForschungsinteressen sind derquantenstatistischen Mechanik zu-zuordnen, ein Gebiet, mit dem ersich auch in seiner Promotionbefasste.

Später forschte er unter ande-rem in Princeton, Jerusalem undRamat Gan. Mit dem OsnabrückerFachbereich verbindet Luban seitlangem eine enge Beziehung. Solehrte und forschte er in den letz-ten acht Jahren regelmäßig in derOsnabrücker Arbeitsgruppe „Ma-kroskopische Systeme und Quan-tentheorie“. Dabei ging es ihminsbesondere um das Verständnisdes Verhaltens von magnetischenMolekülen bei tiefen Temperatu-ren und hohen Magnetfeldern.

„Luban ist ein leidenschaftli-cher Forscher und mitreißenderakademischer Lehrer“, erklärt derDekan des Fachbereichs, PhysikProf. Dr. Heinz-Jürgen Steinhoff.In seinen zahlreichen Veröffent-lichungen hat er Fragen aus denGebieten Phasenübergänge undkritische Phänomene, Halbleiter-physik, Röntgenstreuung und Na-nostrukturen behandelt.

Darüber hinaus hat er sichseit etwa 1996 mit dem neuenGebiet der magnetischen Mole-

(ul) Nationale Rankings weisendie Biologie der Universitätals führende Forschungsein-richtung aus. Nach mehrerenJahren Vorplanung konntennun die Biologen ein weiteresGebäude am Westerberg be-ziehen. Im Beisein des nieder-sächsischen Wissenschaftsmi-nisters Lutz Stratmann wur-de der Neubau an der Barba-rastraße 13 eingeweiht. DieGesamtkosten für die Bau-maßnahme auf dem Geländeder ehemaligen Stein-Kasernebetragen 11,4 Millionen Euro.

Die Naturwissenschaften sindseit der Gründung der Universitätein wichtiges wissenschaftlichesStandbein der Hochschule. Dieaußergewöhnlichen Leistungender Biologen in der Forschungund Nachwuchsförderung hattenandererseits eine große Raumnotauf dem Westerberg zur Folge.

Mit dem Umzug der „Ange-wandten Genetik der Mikroorga-nismen“ und der „Ökologie“ indas Obergeschoss des insgesamt5.676 Quadratmeter großen Neu-baus können die dringend benötig-ten Praktikumsräume im altenBiologiegebäude zurück gewonnen

küle beschäftigt und Ergebnisseerzielt, für die er jetzt unter ande-rem in Osnabrück ausgezeichnetwird.

Es ist das erste Mal in der Ge-schichte des Osnabrücker Fach-bereiches, dass die Ehrendoktor-würde verliehen wird.

„Dass wir uns für Prof. Lubanentschieden haben, bedeutet dieAnerkennung einer herausragen-den wissenschaftlichen Lebens-leistung und der besonderen Ver-dienste um die Zusammenarbeitmit unserem Fachbereich. Es istnicht allein eine Auszeichnung fürdiesen exzellenten Wissenschaft-ler, sondern zugleich auch eineEhre für die Universität Osna-brück, Marshall Luban diese Eh-rendoktorwürde verleihen zu dür-fen“, so der Dekan Steinhoff.

werden. Damit verbessert sich dieAusbildung in den Bachelor- undMasterstudiengängen.

In einem Flügel des Unter-geschosses wird die Mühlenhoff-Stiftungsprofessur für Biochemieuntergebracht, die durch eine groß-zügige Spende eines OsnabrückerMäzens zustande kam. Im anderenFlügel arbeitet eine Arbeitsgruppeder Biophysik (Elektrophysiologie)sowie die Nachwuchsgruppe „Zell-

biologie niederer Eukaryoten“.Außerdem erhält die Umweltsys-temforschung zwei Labore.

„Wir freuen uns, dass jetzt dieRaumprobleme des Fachbereichsdurch den Bezug des Erweite-rungsgebäudes gelöst sind“, so derDekan Prof. Dr. Karlheinz Alten-dorf. „Damit steht der weiterenEntwicklung der Biologie in Osna-brück als Aushängeschild derUniversität nichts mehr im Wege.“

Ehrenpromotion: Universitätspräsident Prof. Dr.-Ing. Claus Rollinger,Prof. Dr. Marshall Luban und Dekan Prof. Dr. Heinz-Jürgen Steinhoff(von links) Foto: Elena Scholz

Erfreut zeigten sich Universitätspräsident Prof. Dr.-Ing. Claus Rollinger,Wissenschaftsminister Lutz Stratmann, Dekan Prof. Dr. KarlheinzAltendorf und der Leiter des Staatlichen Baumanagements, Richard-Wilhelm Bitter, (v.l) über die neuen Räumlichkeiten. Foto: Elena Scholz

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20uni intern Zeitung Universität Osnabrück 2006/2

Kooperation: Im Bereich Umweltschutz und Gefahrenstoffe wollenUniversität und Fachhochschule künftig stärker zusammenarbeiten

Foto: privat

Für eine gute ZusammenarbeitNeue Kooperationsvereinbarung zwischen Universität und Fachhochschule

Durch die Standortnähe vonFachhochschule und Universitätkönnen bestehende Strukturenressourcensparend im Sinne einerguten Haushaltsführung von beidenInstitutionen genutzt werden. Bei-spielhaft soll hier das von Uni undFH gemeinsam genutzte zentraleGefahrstoffverzeichnis „DaMaRIS“genannt werden.

(os) Im April wurde die Ko-operationsvereinbarung „Um-weltschutz & Gefahrstoffe“zwischen Universität undFachhochschule geschlossen.Was verbirgt sich dahinter?

Im Rahmen dieser Vereinba-rung nutzt die Fachhochschule dieDienstleistungen der AbteilungUmweltschutz & Gefahrstoffe imDezernat Gebäudemanagementder Universität zur Umsetzunggesetzlich vorgeschriebener Auf-gaben. Diese ergeben sich unteranderem aus dem Kreislaufwirt-schafts- und Abfall-Gesetz, demNiedersächsischem Wasser-Gesetzund dem Chemikalien-Gesetz.

Ein Aufgabengebiet stellen bei-spielsweise die Genehmigungsver-fahren für die Sonderabfallwirt-schaft sowie deren Organisationdar. Ein weiteres Einsatzfeld ergibtsich durch die Organisation desGefahrstoffmanagements im Rah-men der Gefahrstoffverordnung.

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Angeregt wurde die Koopera-tion durch das Wissenschaftsminis-terium des Landes Niedersachsen.Verantwortlich für die inhaltlicheGestaltung der Vereinbarung warendie Leiterin der Abteilung Gefah-renstoffe und Umweltschutz, Dipl.-Ing. Roswitha Zucht von der Uni-versität und Dipl.-Ing. Karl-UlrichVoß von der Fachhochschule.

(os) Nachhaltigkeit ist ein schil-lernder Begriff. Was ist damitgemeint? „Nachhaltige Ent-wicklung bedeutet, verantwor-tungsbewusst und schonend mitden vorhandenen Ressourcenumzugehen“, erklärt Jutta Essl,Umweltkoordinatorin der Uni-versität. Im Auftrag der Hoch-schule hat Essl nun erneut einenNachhaltigkeitsbericht vorge-legt. Darin werden die Be-triebsabläufe der Universität inden Mittelpunkt gestellt. Da-rüber hinaus findet sich in einumfangreiches Nachhaltigkeits-programm, das die Maßnahmenfür die kommenden zwei Jahredokumentiert. Der Bericht istkostenfrei bei der Umwelt-koordinatorin (E-Mail:[email protected])anzufordern.

Wissenswert

Nachhaltigkeitsberichtsoeben erschienen

21 Zeitung Universität Osnabrück 2006/2 uni intern

(os) In der ersten Oster-ferienwoche wurde mit Be-ginn der Vorlesungszeit an derUniversität eine Ferienbetreu-ung für die Kinder von Uni-bediensteten durchgeführt.Die vom Stadtschulamt undStudentenwerk unterstützteBetreuung fand in diesemJahr erstmalig statt und bildetden Auftakt verschiedenerMaßnahmen, welche das Stu-dieren mit Kind sowie dieVereinbarkeit von Beruf undFamilie erleichtern sollen.

Die sechzehn Mädchen undJungen verbrachten in Räumendes Ratsgymnasiums eine ereignis-reiche Woche mit vielen Attrak-tionen und Ausflügen, die bei denKindern und auch bei ihren Elterngroßen Anklang fand. Betreutwurden sie von zwei Pädagogin-

nen und zwei Praktikantinnen, diesich mit großem Einsatz um dieGestaltung des Ferienangeboteskümmerten. Die pädagogische Lei-tung und Organisation des neuenFerienangebotes lagen in Abstim-mung mit dem Präsidium der Uni-versität bei Dr. Maud Zitelmann,Juniorprofessorin für Sozialpäda-gogik am Fachbereich Erziehungs-und Kulturwissenschaften.

Die 6- bis 12-Jährigen basteltenGipsmasken, erkundeten die Uni-versität im Rahmen einer „Foto-Uni-Rallye“ und schauten sich ei-nen Film im Kinderkino an. Zwi-schen den Programmpunkten gabes aber auch Zeit, mit anderenKindern zu basteln und zu malen,Hörbücher zu hören, zu lesen oder„drinnen und draußen“ zu spielen.

Doch das war noch längstnicht alles: Mit den Kleinbussender Universität wurden zwei ganz-tägige Ausflüge unternommen. Ineiner Spielhalle am Alfsee gab es

für die Kinder viel zu erleben – obauf dem Trampolin, im riesigenKlettergerüst oder am Kletter-berg, auf der Riesenrutsche undim Hochseilgarten. Die Kinder ver-brachten miteinander einen be-wegten und vergnügten Ferientag.

Ganz andere Sinne warendann beim zweiten Ausflug in dieNoller Schlucht gefragt: Währendeines langen Waldspaziergangswurden die Kinder zur Suche nachFraß- und Fußspuren, Nesternund Höhlen verschiedener Tiereangeleitet. Sie wurden angeregt,den Wald und seine Bewohnermit geschlossenen Augen auf ganzandere Art zu hören und zu rie-chen. Nachmittags konnten sie so-dann die Eindrücke des Vormit-tags kreativ in Tonarbeiten oderKaltnadeldruck umsetzen.

Begeistert über das Angebotzeigten sich nicht nur die Kinder,sondern auch deren Eltern. „Mei-ne beiden Kinder Jannis und Alinawaren von dieser Woche wirklichbegeistert und auch für uns Elternwar es ein entspanntes Arbeitenin dieser Zeit. Es wurde ein ausge-wogenes Programm angeboten“,so Petra Peping vom Finanzdezer-nat. Und Finanzdezernent JensMeinen fügte hinzu: „Meine Toch-ter Eva fand das Angebot groß-artig und fragte gleich nach einerFortsetzung in den nächsten Ferien.

Großes Lob an das Team. Zudemwerden berufstätige Eltern unter-stützt und – nicht zu vergessen –die Attraktivität der Universitätals Arbeitgeber gesteigert.“

Attraktionen und Ausflüge inklusiveDie erste Ferienbetreuung für Kinder von Universitätsangehörigen war ein voller Erfolg

Freizeit gestalten: Die Kinder der Unibediensteten zeigten sichbegeistert von dem neuen Angebot. Fotos: privat

Weiterbildung weiterhin wichtigAnfang Juli erscheint das neue Programm für das zweite Halbjahr 2006

„Aufgrund der großen positi-ven Resonanz bei Kindern und El-tern wollen wir ein Ferienangebotfür Schulkinder voraussichtlichauch während der Herbstferiendurchführen", erklärt die Vizeprä-sidentin für Forschung und Nach-wuchsförderung, Prof. Dr. BeateSchücking. „Denn es ist wichtig,dass Familien eine verlässliche Un-terstützung in der Vereinbarkeitvon Beruf und Familie erfahren.Im Herbst wird eine Zusammen-arbeit mit dem Zentrum für Hoch-schulsport angestrebt, so dass sichdas Spektrum der Aktivitäten fürdie Kinder noch erweitern kann."

(os) Der Bereich Weiter-bildung für die Beschäftigtender Universität ist weiterhinein Kernbereich der Personal-entwicklung (PE). Wie FranzWirtz von der PE erklärt,gehört neben der Erhebungdes aktuellen Bedarfs auchdie Vorausschau der An-forderungen, denen die Mitar-beiterinnen und Mitarbeiterin nächster Zukunft gerechtwerden müssen.

Diesen Blick in die Zukunftberücksichtigt auch das neueProgramm für das zweite Halbjahr2006, das Anfang Juli veröffentlichtwird. So gehen Programmpunktebeispielsweise besonders auf die

neue Organisationsveränderung,die Konzentration auf ein Dienst-leistungszentrum für Studierendeein, in dem die künftig Be-schäftigten dort auf diese neue„Kundenorientierung“ vorbereitetund fit gemacht werden.

Weitere Schwerpunkte wer-den die begleitende Schulung inder Einführung in neue Systemewie SAP, eSAPInfo, HISPOS undStudIP sein. Für Wissenschaftlerliegt der Schwerpunkt speziell aufder hochschuldidaktischen Wei-terbildung. „Insgesamt soll dieWeiterbildung unsere Mitarbeite-rinnen und Mitarbeiter der Ver-waltung, des technischen Dienstesund der Wissenschaft bei derErfüllung ihrer Aufgaben, For-

schung, Studium, Dienstleistung,Weiterbildung und Wissenstrans-fer unterstützen“, erklärt Wirtz.

Franz Wirtz Foto: Elena Scholz

23 Zeitung Universität Osnabrück 2006/2 Studentenwerk aktuell

Mitgucken lautet jetzt das MottoNeue Kooperation zwischen Studentenwerk Osnabrück und dem Theater Osnabrück

Wie leben eigentlich die Studierenden?Neue Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks stellte Fragen und sucht nach Antworten

Mitgucken: Studentenwerksgeschäftsführerin Birgit Bornemann,Kultusdezernent Reinhard Sliwka und Intendant Holger Schultze freuensich über die neue Einrichtung im Mensafoyer. Foto: Michael Münch

Wie sie leben, sich finanzieren und wie sie wohnen: Danach fragteine neue Sozialerhebung die Studierenden. Foto: Elena Scholz

(os) Mitgegangen, mitgefan-gen! So ließe sich eine neuegemeinsame Kooperationzwischen Studentenwerk undTheater Osnabrück über-schreiben. Mitgegangen insTheater, gefangen gewesenvon spannenden Inszenierun-gen wie „Alte Freunde“, „Kal-tes Land“, „Schneckenpor-trait“ oder dem Gershwin-Musical „Crazy For You“.Titel, die, nebenbei bemerkt,direkt studentischem Lebenentnommen sein könnten.

Seit kurzem ist in der Mensaam Schloßgarten an jedem Don-nerstag „Theatertag“. Studierendefinden hier einen Vorverkaufs-stand, es gibt Informationen überden Spielplan, auf Monitoren sindAusschnitte aktueller Bühnen-stücke zu sehen.

Schon jetzt versammeln sichregelmäßig Gruppen um die „Thea-terinsel“ im Mensafoyer. Damitbestätigen sich Befragungen, wo-nach Studierende großes Interesseam Osnabrücker Bühnengesche-hen nehmen. Allerdings: Bei vielenscheitert der Theaterbesuch an

(os) Wie leben Studierendeheutzutage? Darauf sucht dieSozialerhebung des Deut-schen Studentenwerks (DSW)Antworten.

Wie finanzieren deutsche Stu-dierende ihr Studium? Aus wel-chen sozialen Schichten kommensie? Wie wohnen sie? Wie vielejobben nebenbei? Antworten aufdiese Fragen will die neue Sozial-erhebung des DSW liefern. Dazuwurden im Mai 70.000 nach demZufallsprinzip ausgewählte Studie-rende angeschrieben und gebeten,anonym an der Befragung teilzu-nehmen. Auch Studierende ausOsnabrück gehören dazu.

„Die Untersuchung ist im In-teresse der Studierenden. Deshalbbitten wir die Personen, die aus-gewählt wurden, sich an der Be-fragung zu beteiligen und die aus-gefüllten Fragebögen zurückzu-

einer fehlenden Begleitung.Kleine Dramen oder große

Oper – die Kontaktbörse ver-sucht, diesem Manko abzuhelfen.So wurde vom Studentenwerkund vom Theater die „MitGUCK-zentrale“ ins Leben gerufen.

Das Prinzip: Auf einer eigenseingerichteten Präsentationswandkönnen Theaterbegeisterte perAushang nach Gleichgesinnten su-chen. Der Informationsstand hältdie nötigen Vordrucke bereit. Ein-zutragen sind nur Titel und Ter-min der gewünschten Vorstellungund die Kontaktdaten. So findetzusammen, was die Vorlieben teilt– für einen Besuch der Opernfas-sung des „Werther“, des Zeitbilds„Terrormum“ oder des Genera-tionen übergreifenden Bühnenver-gnügens „Findus und Pettersson“.

Anschließende Diskussionensind natürlich nicht ausgeschlos-sen. Zusätzliche Attraktion: Aufdie Teilnehmer warten besondereAngebote wie Führungen durchdas Theater, Partys in der „emma-Lounge“ und vieles mehr. „Damitwurde für deutsche und insbeson-dere auch ausländische Studieren-de eine Kommunikationsplattform

geschaffen, die den Zugang zumkulturellen Angebot und die Inte-gration ins studentische Leben

erleichtert“, betont Birgit Borne-mann, die Geschäftsführerin desStudentenwerks.

schicken“, appelliert Birgit Borne-mann, Geschäftsführerin des Stu-dentenwerks Osnabrück.

Das DSW informiert mit derSozialerhebung in regelmäßigenAbständen Politik und Öffentlich-keit mit konkreten Daten undFakten darüber, was es heißt,heute zu studieren. Und es setztsich, gestützt auf die Daten derSozialerhebung dafür ein, die sozialen Rahmenbedingungen desStudierens zu verbessern. Von besonderer Bedeutung ist die Sozialerhebung auch für die 61Studentenwerke in Deutschland.Sie können ihre Service- und Beratungsangebote besser auf dieBedürfnisse der Studierenden aus-richten.

Denn es gilt weiterhin: „DamitStudieren gelingt, benötigen dieStudierenden mehr als eine guteakademische Fachausbildung. Siebrauchen eine verlässliche Stu-

dienfinanzierung, preiswertenWohnraum, Verpflegungsangebo-te auf dem Campus, Beratung,Kinderbetreuung – all das stellen

die Studentenwerke zur Verfü-gung“, so Bornemann.

Nähere Informationen gibt es imInternet: www.sozialerhebung.de.

24Tagungen und Termine Zeitung Universität Osnabrück 2006/2

Neues Magazin Unifilm

Die Reihe „Unifilm“ ist bereits seit vielenJahren eine Initiative des AllgemeinenStudieren-Ausschusses (AStA) derUniversität Osnabrück. Der Eintritt kostet2,50 Euro pro Abend. Alle Filme desProgramms werden im EW-Gebäude derSeminarstraße 20, Hörsaal 15/E10gezeigt. Der Beginn ist jeweils um 20 Uhr.

Montag, 26. Juni: „Die rote Lola“

Dienstag, 27. Juni: „Macbeth“

Montag, 3. Juli: „die Kinder des MonsieurMathieu“

Dienstag, 4. Juli: „The Wall“

Montag, 10. Juli: „East is East“

Dienstag, 11. Juli: WunschfilmDie Studierenden bestimmen selber, wel-cher Film an diesem Abend laufen soll.Stimmzettel liegen während desSemesters an der Kasse aus. Einfachausfüllen und dann in Ruhe abwarten,welcher Streifen das Rennen machtenwird.

Donnerstag, 6. Juli, 18.15 Uhr,Seminarstraße 19 a/b, Raum 02/E04Vortrag: „Deutsche Italienreisende inder Mitte des 19. Jahrhunderts“.Referent ist Prof. Dr. Domenico Mugnolovon der italienischen Universität Bari.

Donnerstag, 6. Juli, 20.30 Uhr, Schloss-Innenhof, Neuer Graben:Universitätsmusik: „Orchestra á 2“Das Sinfonieorchester der Uni Osnabrückspielt mit dem Uniorchester aus Bremen.

Mittwoch, 12. Juli, 16 Uhr, Zimeliensaal derUniversitätsbibliothek, Alte Münze:Antrittsvorlesung: „Eine empirischeAnalyse der Wirkung von Fiskalpolitik inDeutschland“Die Vorlesung hält der neu berufeneProfessor für Internationale Wirtschafts-politik der Universität, Prof. Dr. FrankWestermann.

WeitersagenDienstag, 18. Juli, 20. Uhr, „Unicum“,Neuer Graben 40:„Fiesta Revoluciona Social – Eine politi-sche Revue zum spanischenBürgerkrieg (1936-1939)“Ein Abend mit Bildern, Texten, Musik undTheater zum Spanischen Bürgerkrieg.Anschließend gibt es eine Fiesta mit Tapasund spanischem Wein.

Freitag, 28. Juli, 13 bis 17 Uhr,Universitätsbibliothek, Alte Münze, Raum09/213:Allgemeines BewerbungstrainingAlles rund um das Thema Bewerbung. Die Teilnahme ist kostenfrei, die Teilnehmerzahl begrenzt.E-Mail: [email protected].

Weitere Veranstaltungen finden Sie imVeranstaltungskalender der UniversitätOsnabrück.

Unter dem Titel „Forum interreligiöser Dialog:Religion und Gewalt“ findet am Donnerstag, 29. Juni,

um 19 Uhr im Kongress-Saal der Stadthalle Osnabrück ein weiteresöffentliches „Osnabrücker Friedensgespräch“ statt. Thema ist dieEntstehung und der Ausbruch von Gewalt vor dem Hintergrund einesverabsolutierten und in letzter Konsequenz zum Selbstopfer bereitenreligiösen Sendungsbewußtseins der Akteure. Als herausragenderVertreter des Islam am Tisch wird der jordanische Prinz El Hassan binTalal erwartet. Mit dem Briten Jonathan Magonet sitzt ein profilierterVertreter der jüdischen Religion am Tisch. Dritter in der interreligiö-sen Runde ist Prof. Dr. Franz Kamphaus, Diözesanbischof des BistumsLimburg. Die Gesprächsleitung hat Prof. Dr. Reinhold Mokrosch vomFachbereich Erziehungs- und Kulturwissenschaften der Universität.

(os)/Fotos: privat

Dialog

Vom 22. Juni bis einschließlich 10. September2006 wird im Foyer des Erich Maria

Remarque-Friedenszentrums in Zusammenarbeit mit der Deutsch-Polnischen Gesellschaft in der Region Osnabrück e.V. und derGesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Osnabrück dieAusstellung „... und wir hörten auf, Mensch zu sein. Der Weg nachAuschwitz im Spiegel der Sammlung Wolfgang Haney“ gezeigt. AufDokumente gestützt, zeigt diese Ausstellung die Situation in Polenvom deutschen Überfall 1939 bis zur Befreiung 1945 – ergänzt durchPolens Beitrag zum Gedenken an den Besatzungsterror und dieKonzentrationslager. Der Schwerpunkt liegt auf Polen zur Zeit derdeutschen Besetzung von den ersten Plakaten der Besatzer bis zurEinrichtung der Ghettos und den Transporten in die Lager. Die seit1989 aufgebaute Sammlung Wolfgang Haney umfasst inzwischenüber 7000 Objekte. Träger der Ausstellung ist das Bundesarchiv inVerbindung mit dem Förderverein Erinnerungsstätte für die Frei-heitsbewegungen in der deutschen Geschichte.

(os)/Foto: Remarque Friedenszentrum

GedenkenDie erste Ausgabe einer neuenZeitschrift zum Thema E-Learningvon Zentrum zur Unterstützungvirtueller Lehre an der UniversitätOsnabrück (virtUOS) ist soebenerschienen. Sie trägt als Nameneine E-Mail Adresse: „[email protected]“. Die Zeitschrift wen-det sich an all diejenigen Studie-renden und Lehrenden, die trotzder Verbreitung der virtuellenKommunikation gerne auch etwasGedrucktes in der Hand halten.Lehrende bekommen ein Exem-plar zugesandt. Darüber hinausliegt die Zeitschrift im ZentrumvirtUOS und in den Bibliothekenaus. Weitere Informationen unterhttp://www.virtuos.uos.de/learn-media.

25 Zeitung Universität Osnabrück 2006/2 Der Personalrat informiert

Baumaßnahmen und kein EndeDie Personalvertretung über die Sanierung der Schlossfassade und kaputte Fahrstühle

Von Wanja Streffer undDr. Jörg Pohlmann

Im letzten Jahr konnten an Teilendes Schlosses die fast heraus gefalle-nen und sicherheits-bedenklichenFenster durch solche ersetzt werden,die vermutlich in den nächsten Jah-ren keine das Schloss passierendenFußgänger mehr bedrohen werden.

Obwohl selbst die Fensterputzerder die Fenster reinigenden Fremd-firma im Gespräch auf kleinemDienstweg darauf hingewiesen hat-ten, dass der Kitt bei vielen Scheibenschon fast heraus fällt, war eineBeseitigung dieser Gefahrenquelle in2005 nicht zu erreichen.

In diesem Jahr wird nun dasHauptgebäude des Schlosses mitFenstern ausgestattet, die dem bau-rechtlich geltenden Stand der Tech-nik entsprechen. Es kann also aufsichernde Maßnahmen wie Fangnet-ze unter den Fenstern oder Zunagelnaller Fenster verzichtet werden; auchwird die Gefahr abgewendet, dassabblätternder Außenputz Passanten-köpfe treffen könnte. Allerdings sinddie diesjährigen Arbeiten spürbar lär-mender und noch schmutztreibender!

Der alte Putz wird mit Maschinenbei hoher Lärmentwicklung abge-schlagen. Stein- und Kalkstaub dringtdurch alle Ritzen und verteilt sich infast allen Arbeitsräumen.

Beauftragung, Ausführung und „Be-treuung“ der Baumaßnahmen beiverschiedenen Behörden liegen – sounter anderem beim StaatlichenBaumanagement – und überdiesFristen einzuhalten waren oder auchkurzfristig zu reagieren war.

Unter dem Strich bleibt festzuhal-ten: die im Schloss arbeitenden Kol-leginnen und Kollegen hatten darun-ter zu leiden!

Wenn das Ende dieser Beein-trächtigung für die im Schloss tätigenBeschäftigten auch abzusehen ist,bleibt womöglich zu befürchten, dassähnliche Erfahrungen auch von ande-ren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitergemacht werden müssen !?

Im Bibliotheksgebäude Alte Münzeist einer der beiden Personenfahr-stühle auf Dauer stillgelegt worden,da die Mittel für die Steuerung nichterbracht werden können. Eventuellist für 2007 damit zu rechnen, dasser wieder in Betrieb genommen wird?Die Fahrstühle sind über zwanzigJahre alt und häufig genutzt, aber inletzter Zeit auch häufiger steckengeblieben – mit Personen drin. Fach-leute sprechen von üblicher Verlaufs-zeit. Der noch in Betrieb befindlicheFahrstuhl wird inzwischen doppeltbelastet. Wenn der ausfällt, wirdgelaufen, geschleppt – wie in vielenEntwicklungsländern, was wollt Ihrbloß, da geht das doch auch …?!

Da auf aus dem oben skizziertenZusammenhang gestellte Fragen nachangemessenerem Vorgehen stets mitVerweisen auf Kosten und Haushalts-lage geantwortet wird, drängen sichweitergehende Anmerkungen auf:Noch ist Deutschland mit Nieder-

sachsen wohl nicht zu den Entwick-lungländern zu rechnen, dafür sindunter anderem die Vermögen in die-ser Volkswirtschaft doch zu erheblichvorhanden. Zu fragen wäre also,warum der Staat bzw. das Land soarm ist, obwohl erhebliche Wertevorhanden sind und weiterhin ge-schaffen werden, aber offensichtlichin andere Hände gelangen, als diedes Staates.

Staatliche Armut – ob politischgewollt oder nicht – treibt auchanderswo Blüten.

Wanja Streffer ist Vorsitzender undDr. Jörg Pohlmann stellvertretenderVorsitzender des Personalrates.

Leider wurde aus Sicht der betrof-fenen Kolleginnen und Kollegen kei-ne ausreichende Information gegebenund Vorsorge getroffen. Wenn vordem eigenen Arbeitszimmer der Press-lufthammer dröhnt, ist Arbeiten indiesem Raum nicht möglich, geschwei-ge denn zumutbar. An Ausweichquar-tiere, wo übergangsweise hätte gear-beitet werden können, wurde offen-bar weder gedacht, noch wurden sol-che ausgewiesen. Plastikplanen oderandere Schutzmittel gegen Feinstaubwurden nicht verteilt. Alternativ wur-den auch keine Plätze, etwa in derCafeteria der Mensa, reserviert.

Im - schon fast - Nachhinein läßtsich die Frage der Versäumnisseauch nicht beantworten, da die Zu-ständigkeiten für Mittelbewilligung,

Weiterer Bedarf, schwerwiegendeBaumängel zu beseitigen, bestehtdurchaus. So sind im Erweiterungs-gebäude Fenster verschraubt, besser:durch Verschraubung gesichert, Frisch-luft also Mangelware, von möglichemNotausstieg ganz zu schweigen.

Eingerüstet: Bis zum Herbst dauert die Fassadenrenovierung des Schlosses. Fotos: Jörg Pohlmann

Hinweis der Redaktion:Die Rubrik „Der Personalrat informiert“ ist thematisch und inhaltlich eine Meinungsseite des Personalrates an derUniversität. Sie wird dem Personalrat regelmäßig vomPräsidenten als Herausgeber der Universitätszeitung zurVerfügung gestellt. Ziel ist es, der Personalvertretung aufdiese Weise ein Mitteilungs- und Diskussionsforum zu bie-ten. In diesem Sinne ist der Personalrat für die Inhalte selbstverantwortlich.

26Namen und Nachrichten Zeitung Universität Osnabrück 2006/2

Neu an der Universität

Fachbereich Sprach- und Literatur-wissenschaft: Prof. Dr. Harald Haferland

Wenn man Prof. Dr. HaraldHaferland heute fragt, welcheLehrer ihn während seines Stu-diums besonders geprägt haben,fallen Namen wie Oskar Negt,Karl Otto Apel und Jürgen Ha-

schule, weil ich den durch OskarNegt nach Hannover gebrachtenGeist der Frankfurter Schule anseinem Ursprungsort kennenler-nen wollte.“ Dabei blieb Haferlandjedoch durchaus pragmatisch. Sokehrte er zum Examen nach Han-nover zurück, um sein Referenda-riat in Niedersachsen antreten zukönnen. Bereits die Examens-arbeit beschäftigte sich mit einemThema aus der Mediävistik, demGebiet, das Haferland dann nichtmehr losgelassen hat, wobei erindes seine Frankfurter Zeit nichtaus den Augen verliert. „Mein Zu-gang zu den Texten des Mittel-alters ist ein sozial- und evolutions-theoretischer.“ Eine Orientierung,die er auch für seine weiterenwissenschaftlichen Arbeiten nichtändern sollte. So reichte er 1986eine Dissertation mit dem Titel‚Höfische Interaktion' ein. 1981war er als Wissenschaftlicher Mit-arbeiter an die Freie UniversitätBerlin gekommen, wo er 1990Wissenschaftlicher Assistent wur-de und sich sieben Jahre späterhabilitierte. In den folgenden Jah-ren nahm Haferland Gastprofessu-ren und Lehrstuhlvertretungen inBielefeld, Kiel, München, Göttin-gen und Erlangen wahr. Nun, inOsnabrück, hat er sich viel vorge-nommen. Natürlich beschäftigenihn in Lehre und Forschung weiterdie Texte des Hochmittelalters,der ‚Parzival' etwa, der ‚Tristan'und der Minnesang. Darüber hin-aus möchte er indes auch neuewissenschaftliche Pfade betreten.Einer davon führt weit über diereine Literaturwissenschaft hinaus.So interessiert es Haferland, dieDenkstrukturen, mit denen im,sagen wir 12. Jahrhundert, solcheTexte aufgenommen wurden,näher zu erfassen. Oder andersherum gefragt: Wie können wir,die wir ja doch in einer ganz ande-

ren literarischen und medialenKultur aufwachsen, heute über-haupt noch ein adäquates Ver-ständnis der mittelalterlichen Li-teratur und ihres Lebensraumsentwickeln? Immerhin wurde die-se Literatur seinerzeit zumeistnicht gelesen, sondern via Gehöraufgenommen, was allerdings einheutiger Student auch erreicht,wenn er sein Literaturstudium nurüber Hörbücher bestreiten sollte.Was Haferland vorschwebt, wäreeine Art Mediengeschichte deretwas anderen Art. „Das ist et-was, was viele Anknüpfungspunktebietet. Und wo ich mir vorstellenkönnte, dass es auch für meineStudierenden einen Reflexionsrah-men für ihren eigenen Umgangmit Literatur liefert.“

bermas. Wissenschaftler wie diesewaren es, die dem neu an dieUniversität Osnabrück berufenenProfessor für (germanistische)Mediävistik faszinierten. Was ervon ihnen lernte, war nicht zuletzteine sozialtheoretische Sichtweiseauf Literatur.

Geboren 1951 in Hannover,entschied sich Haferland bereitsfrüh für ein geistes- und sozialwis-senschaftliches Studium neben derLiteratur. Er begann an 1971 ander Universität seiner Heimat-

stadt mit einem Studium derGermanistik, Soziologie und Philo-sophie, wechselte jedoch baldnach Frankfurt, wo er eben jenebesagten Wissenschaftler kennenlernte. „Ich wechselte die Hoch-

Prof. Dr. Harald HaferlandFoto: Elena Scholz

(os) Der Historiker und Vize-präsident für Studium und Lehreder Universität Osnabrück, Prof.Dr. Thomas Vogtherr, ist neuerVorsitzender der HistorischenKommission für Niedersachsenund Bremen. Auf ihrer diesjähri-gen Jahrestagung in Stade wähltendie Mitglieder dieser landesge-schichtlichen Vereinigung den 50-jährigen Mittelalterspezialistenzum Nachfolger des kürzlich ver-storbenen Göttinger HistorikersProfessor Ernst Schubert.

Die 1910 gegründete Histori-sche Kommission repräsentiert inihren knapp zweihundert Mit-gliedern die niedersächsische Lan-desgeschichtsforschung.

WissenswertVizepräsident Vorsitzender der HistorischenKommission für Niedersachsen und Bremen

Historikerinnen und Historiker anArchiven, Bibliotheken, Museenund Universitäten, aber auch eineReihe freischaffender Wissen-schaftler gehören dieser Vereini-gung an, die jährlich an wechseln-den Orten in Niedersachsen undBremen wissenschaftliche Jahres-tagungen durchführt. Thema desdiesjährigen Kongresses war „DasJahr 1806 und die Folgen“, alsodie Frage nach den Auswirkungendes Endes des Alten Kaiserreichesund der Napoleonischen Zeit.

Der neue Vorsitzende gehörtder Kommission bereits seit 1987als Mitglied an und war seit meh-reren Jahren Mitglied ihres wis-senschaftlichen Ausschusses. Fürdie kommenden Jahre hat sichVogtherr vor allem die Weiter-führung des umfangreichen wis-senschaftlichen Publikationspro-gramms zum Ziel gesetzt. DieListe der mehr als 230 Bücher,die die Kommission seit ihrerGründung publiziert hat, wächstderzeit jährlich um ein weitereshalbes Dutzend Bände. Zu weite-ren Arbeitsschwerpunkten derkommenden Jahre sagte Vogt-herr: „Die Kommission stehtunmittelbar vor der Stiftung eineslandesgeschichtlichen Wissen-schaftspreises für den Nach-wuchs, der erstmals 2008 verlie-hen werden soll.“

DienstjubiläenSeit 25 Jahren im ÖffentlichenDienst beschäftigt sind:Beate Reifenberger, Zentrum zur Unterstützung virtu-eller Lehre (virtUOS)Sabine Schimpel-HagelFachbereich Sprach- undLiteraturwissenschaftJutta Tiemeyer,Institut für Migrationsforschungund Interkulturelle StudienFriedrich Fischer, Fachbereich Erziehungs- undKulturwissenschaftenWerner Geisler, Fachbereich PhysikLoris Dresing, Fachbereich Biologie/Chemie

Seit 40 Jahren im ÖffentlichenDienst beschäftigt sind:Dr. Gerhard Becker, Fachbereich Erziehungs- undKulturwissenschaftenProf. Dr. Hero Schall, Fachbereich RechtswissenschaftenProf. Dr. Joachim Schulz, Fachbereich RechtswissenschaftenDr. Bernd Meyer, Fachbereich Wirtschafts-wissenschaftenProf. Dr. Peter Hertel, Fachbereich Physik

27 Zeitung Universität Osnabrück 2006/2 Namen und Nachrichten

Neu an der Universität

Berufungen

(os) Frank Westermann hat sehrfrüh gewusst, dass er während sei-nes Studiums nicht nur deutscheUniversitäten kennen lernen will.So verbrachte der Student unteranderem eine Zeit in Berkeley,nachdem er bereits zuvor an derUniversity of California in SantaCruz, Kalifornien, studiert hatte.

haben.“ Weitere Forschungsfelderfür den Wissenschaftler sind unteranderem die Fiskalpolitik, sowieInternationale Handelspolitik.

Darüber hinaus spielt auch dieLehre eine große Rolle für denverheirateten Vater zweier Kin-der. „Da liegt es mir besondersdaran, die Studierenden für Fragenaus der empirischen Wirtschafts-forschung zu sensibilisieren.“ Diessei ein internationaler Trend inder Volkswirtschaftslehre, der füreine moderne Ausbildung in die-sem Fach unbedingt berücksichtigtwerden müsse. „Der FachbereichWirtschaftswissenschaften hat ei-nen sehr gut ausgestatteten CIP-Pool, den ich für vorlesungsbe-gleitende Übungen nutzen möch-te. Und dort können verschiedenestatistische Programme erlerntund auf ökonomische Fragestel-lungen angewandt werden.“

Von Hannover über die USAund München nach Osnabrück:Kann sich Westermann mit derStadt an der Hase anfreunden?Unbedingt, lautet die Antwort.„Osnabrück ist eine großartigeStadt, die eine hohe Lebensquali-tät und ein attraktives Forschungs-umfeld bietet. Ich glaube, meineFamilie und ich werden uns hiersehr wohl und zuhause fühlen.“

Fachbereich Wirtschaftswissenschaften:Prof.Dr.Frank Westermann

Seit kurzem ist der 1970 in Han-nover geborene Wissenschaftlerals Professor für InternationaleWirtschaftspolitik an der Univer-sität Osnabrück tätig.

„Seit langem, bereits auf demGymnasium“, habe ihn die Volks-wirtschaftslehre interessiert, be-kennt Westermann. Und schondamals habe er sich zugleichGedanken darüber gemacht, wieer diese Profession in eine kon-krete berufliche Laufbahn verwan-deln könne. Zunächst einmalbegann er 1991 nach dem Abitursein Studium in Hannover. Aufeigene Initiative ging es dann nachKalifornien. „Was mich an derUniversität dort faszinierte, warvor allem die Anwendung vonÖkonometrie und Statistik aufwirtschaftspolitische Fragen. Eingroßer Teil der bislang vorliegen-

Prof. Dr. Frank WestermannFoto: Elena Scholz

Ruf erhalten

Ruf angenommen

Nach Osnabrück

Prof. Dr. Ralf Reussner, Universität Oldenburg, an denFachbereich Mathematik/Informa-tik – Professur für SoftwareEngineering

Prof. Dr. Günter Theißen,Friedrich-Schiller-Universität Jena,an den Fachbereich Biologie/Chemie – Professur für Botanik

Dr. Alexander Bergs, Heinrich-Heine Universität Düsseldorf, anden Fachbereich Sprach- undLiteraturwissenschaft – Professurfür Sprachwissenschaft des Eng-lischen

Prof. Dr. Thomas Lobinger,Universität Heidelberg, an denFachbereich Rechtswissenschaften– Professur für BürgerlichesRecht, Handels- und Gesell-schaftsrecht sowie Arbeitsrecht

Nach Osnabrück

HD Dr. Ursula Stockhorst,Universität Düsseldorf, an denFachbereich Humanwissenschaf-ten – Professur für AllgemeinePsychologie II (Lernen, Emotio-nen, Motivation)

Nach Osnabrück

Prof. Dr. Rüdiger Krause,Universität Erlangen-Nürnberg –an den Fachbereich Rechtswissen-schaften, Professur für Bürger-liches Recht, Handels- und Gesell-schaftsrecht sowie Arbeitsrecht

Ruf abgelehnt

Habilitation, in der er sich mit derWirtschaftskrise Japans, Anfangder neunziger Jahre auseinander-setzte. Wiederum ein Thema,welches ihn nun auch in Osna-brück weiter beschäftigen wird.Nach einem Münchener Jahr alsGastprofessor an der LMU kamder Ruf nach Osnabrück. Hier, someint der junge Wissenschaftler,will er sich weiterhin mit derinternationalen Wirtschaftspolitik,mit verschiedenen regionalenSchwerpunkten beschäftigen. EinBeispiel dafür ist die so genannteTequila-Krise, also der Beinahe-Zusammenbruch der mexikani-schen Volkswirtschaft vor weni-gen Jahren. Westermann stelltsich die Frage, wie es dazu kom-men konnte, und ob sich darausLehren für vergleichbare Staatenziehen lassen. „Ich glaube, dass dierealen Konsequenzen von Banken-und Währungskrisen häufig unter-schätzt werden. So kommt es bei-spielsweise oft zu internem Ver-schieben zwischen den Sektoren,die im aggregierten Brutto-Inlandsprodukt nicht mehr zubeobachten sind, die aber den-noch große Wirkungen auf dieWohlfahrt und Beschäftigung

den theoretischen Ergebnisse inder VWL hängen von Annahmenab, deren Validität noch nichtüberprüft wurde. In den USA istdaher eine umfangreiche empiri-sche Ausbildung ein fester Be-standteil des Studiums.“ 1996machte er seinen Master ofScience in Applied Economics,woraufhin er ein Stipendium ausBerkeley für ein Promotionsstudi-um bekam. Mittlerweile hatte ersich vor allem auf InternationaleWirtschaftsbeziehungen speziali-siert, ein Thema, welches ihn bisheute beschäftigt. Insgesamt fünfJahre verbrachte er in den Ver-einigten Staaten.

Warum blieb er nicht auf deranderen Seite des Atlantiks, wodoch, wie man weiß, die For-schungsbedingungen so exquisitsein sollen? „Das war für mich nieeine Frage. Ich lebe gern inDeutschland und für mich war esimmer wichtig, die Möglichkeiteiner Rückkehr aufrecht zu erhal-ten.“ 1998 ging es zurück, dienächste Station war das Center ofEconomic Studies der LMU Mün-chen, ebenfalls eine erste Adressefür Wirtschaftswissenschaftler.Hier verfasste Westermann seine

Impressum

ISSN 1613-6047

Herausgeber:Der Präsident der Universität Osnabrück

Redaktion:Dr. Oliver Schmidt (os)

Mitarbeit:Dr. Utz Lederbogen (ul)Elena Scholz (es)

Redaktionsanschrift:Presse- und ÖffentlichkeitsarbeitNeuer Graben/Schloss, 49069 OsnabrückTel. (0541) 969-4516, Fax (0541) [email protected]

Titelseite/Bildbearbeitung:Bruno Rothe, Georgsmarienhütte

Druck: Druckerei Grote, Bad Iburg

Auflage: 5.000 Exemplare

Nächste Ausgabe: Oktober 2006

Redaktionsschluss: 10. September 2006

Namentlich gekennzeichnete Artikel geben dieMeinung des Verfassers wieder, nicht unbedingt diedes Herausgebers oder die der Redaktion.

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Menschen an der Uni: Günter Rückforth

Assessment-Center zur Bewer-bungsschulung werden dokumen-tiert. Rückforth selber betont denWert solcher Seminare: „Ich glau-be, es ist für künftige Lehrer einfachwichtig, schon während des Studi-ums das eigene Verhalten, zumBeispiel bei Referaten, zu analysie-ren und zu verbessern.“ Ein wei-teres Aufgabenfeld für Rückforthund seine Kollegen sind Videomit-schnitte von Univeranstaltungenwie Friedensgespräche oder Ehren-promotionsfeiern. Dafür und fürden Umgang mit computergestütz-ten Schnittverfahren ist ein Händ-chen für Technik unabdingbar –sagt Rückforth vor dem Schaltpultund den großen flimmernden Mo-nitoren sitzend.

So hat sich das AVMZ gewan-delt, und auch Rückforth, der im-merhin seit 1980 Mitarbeiter derEinrichtung ist, setzt ganz auf einmodernes Angebot. Im Vorder-grund dabei steht der Dienstleis-

tungsgedanke: „Ich kann nur denStudierenden raten, sich einmalbei einem Referat filmen zu lassen.Man glaubt gar nicht, wie sehr dieszu einer Verbesserung der eige-nen Präsentationswirkung führt.“

Dabei steht für den verheira-teten Vater zweier Kinder wiederdas Didaktische, der pädagogischeImpetus im Vordergrund. Mithinschließt sich ein biographischerKreis, wenn Rückforth betont, dasser es nie bereut habe, Lehramt zustudieren. Auch wenn ihn die Auf-gaben heute weit von seinem be-ruflichen Ursprüngen entfernt ha-ben mögen. Rückforth, der seit gutzehn Jahren zwei, drei Mal demlangen Lauf zu sich selber frönt, unddabei öfter an den RiesenbeckerSixdays teilnahm, wo an sechs Ta-gen rund 120 Kilometer herunter-gerissen werden, fühlt sich alsLehrer. Vielleicht heute sogarmehr als je zuvor.

Günter RückforthFoto: Elena Scholz

sehen (HIF).“ Im was, bitte? Nun,so hieß das AVMZ seinerzeit undebenfalls dieser Begriff scheintzumindest irreführend.

Denn Aufgabe der Einrichtungwar es nicht, der Universität einFernsehprogramm zu bescheren,sondern der Name bezeichneteschlichtweg die Möglichkeit, neueMedien für eine sinnvolle Unter-richtsgestaltung bei der Lehrer-ausbildung zu nutzen. Das nächsteStichwort lautet in diesem Zusam-menhang Mitschauklasse. Initiiertund organisiert hatten damals Prof.Christian Salzmann, Lothar Kreyen-berg, Valentin Usselmann und an-dere die Institution. Ziel sollte essein, Unterrichtssituationen zu fil-men und den Lehrern somit dieMöglichkeit eines Feedbacks zugeben.

Diesen Wurzeln fühlt sich dasAVMZ auch heute noch verpflich-tet. Kurse über Sprecherziehung,Seminarvorträge, Rollenspiele oder

(os) Diese Geschichte handelt vonGünter Rückforth. Er arbeitet imAudiovisuellen Medienzentrumder Universität, kurz AVMZ ge-nannt. Aber ein wenig handelt sieauch von Ausdrücken, die heutenichts Neues mehr sind, vor gut30 Jahren aber noch etwas durch-aus Aufregendes hatten. ErstesBeispiel: Einphasige Lehreraus-bildung, also jenes Experiment vonzusammengelegtem Studium undReferendariat: Günter Rückforth,durchlief es, sein Lehramtsstu-dium, von 1974 bis 1980 studierteer hier in Osnabrück die beidenFächer Mathematik und Arbeits-lehre/Technik/Werken.

Und bereits im Titel seinerAbschlussarbeit die da lautete„Die Übungsphase im Mathema-tikunterricht“ zeigte sich eine ers-te Verbundenheit des gebürtigenOsnabrückers mit der Medien-Materie. „Ich dachte mir damals,dass es doch interessant sein müs-ste, anhand von Videoaufnahmenzu untersuchen, wie sich der Ab-lauf beispielsweise der Übungs-phase im Unterricht verbessernlässt.“ Was er auch tat und zwardurchaus erfolgreich.

Doch was dann folgte, ist derBruch im beruflich Biographischen,welches ein zweites Schlagwortanschaulich macht. Die Rede istvon der so genannten Lehrer-schwemme. Indes wenig glücklichgewählt, dieser Ausdruck, dennwohin sollten die Lehrer schwem-men, waren doch alle Schulklassenhermetisch verriegelt, gab es alsokein Einfließen in die beruflichePerspektive. Dies traf auch GünterRückforth. Doch er hatte nochGlück innerhalb des allgemeinenSchwemmen-Unglücks. „Ich bekameine Wissenschaftliche Mitarbeiter-Stelle im Hochschul-Internen-Fern-

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(ul) An unserer Universität gibtes täglich Neuigkeiten, die dar-auf warten, an die Medien „ver-kauft“ zu werden. Dies istAufgabe der Pressestelle. Wirbieten Studierenden, die Spaßan Kommunikation und Inte-resse am Journalismus haben,ein sechswöchiges unbezahltesPflichtpraktikum an. SchickenSie Ihre Bewerbung an dieUniversität Osnabrück, Presse-stelle, Neuer Graben / Schloss,49069 Osnabrück, Tel. (0541)969-4370, E-Mail: [email protected]

WissenswertPressestelle der Uni:Praktikant gesucht