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s SINAMICS POLYGON Leitwertabhängige Kennlinienfunktionalität Funktionshandbuch 10/2015 Ausgabe

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SINAMICSPOLYGONLeitwertabhängige Kennlinienfunktionalität

Funktionshandbuch

10/2015Ausgabe

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10/2015A5E33270639

SINAMICS

POLYGONLeitwertabhängige Kennlinienfunktionalität

Funktionshandbuch

Vorwort

Grundlegende Sicherheitshinweise 1

Anwendungsbereich, Merkmale 2

Installation und Aktivierung 3

Funktionsbeschreibung und Inbetriebnahme 4

Parameter 5

Funktionspläne 6

Störungen und Warnungen 7

Anhang A

Index

Gültig für

OA-Applikation Firmware-Version

POLYGON 1.1

zum Antrieb

SINAMICS S120/S150 ab 4.5

SINAMICS Integrated ab 4.5

Warnhinweiskonzept

Dieses Handbuch enthält Hinweise, die Sie zu Ihrer persönlichen Sicherheit sowie zur Vermeidung von Sachschäden beachten müssen. Die Hinweise zu Ihrer persönlichen Sicherheit sind durch ein Warndreieck hervorgehoben, Hinweise zu alleinigen Sachschäden stehen ohne Warndreieck. Je nach Gefährdungsstufe werden die Warnhinweise in abnehmender Reihenfolge wie folgt dargestellt.

Beim Auftreten mehrerer Gefährdungsstufen wird immer der Warnhinweis zur jeweils höchsten Stufe verwendet. Wenn in einem Warnhinweis mit dem Warndreieck vor Personenschäden gewarnt wird, dann kann im selben Warnhinweis zusätzlich eine Warnung vor Sachschäden angefügt sein.

Qualifiziertes Personal

Das zu dieser Dokumentation zugehörige Produkt/System darf nur von für die jeweilige Aufgabenstellung qualifiziertem Personal gehandhabt werden unter Beachtung der für die jeweilige Aufgabenstellung zugehörigen Dokumentation, insbesondere der darin enthaltenen Sicherheits- und Warnhinweise. Qualifiziertes Personal ist auf Grund seiner Ausbildung und Erfahrung befähigt, im Umgang mit diesen Produkten/Systemen Risiken zu erkennen und mögliche Gefährdungen zu vermeiden.

Bestimmungsgemäßer Gebrauch von Siemens-Produkten

Beachten Sie Folgendes:

Marken

Alle mit dem Schutzrechtsvermerk ® gekennzeichneten Bezeichnungen sind eingetragene Marken der Siemens AG. Die übrigen Bezeichnungen in dieser Schrift können Marken sein, deren Benutzung durch Dritte für deren Zwecke die Rechte der Inhaber verletzen kann.

Haftungsausschluss

Wir haben den Inhalt der Druckschrift auf Übereinstimmung mit der beschriebenen Hard- und Software geprüft. Dennoch können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden, so dass wir für die vollständige Übereinstimmung keine Gewähr übernehmen. Die Angaben in dieser Druckschrift werden regelmäßig überprüft, notwendige Korrekturen sind in den nachfolgenden Auflagen enthalten.

GEFAHR

bedeutet, dass Tod oder schwere Körperverletzung eintreten wird, wenn die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen nicht getroffen werden.

WARNUNG

bedeutet, dass Tod oder schwere Körperverletzung eintreten kann, wenn die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen nicht getroffen werden.

VORSICHT

bedeutet, dass eine leichte Körperverletzung eintreten kann, wenn die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen nicht getroffen werden.

ACHTUNG

bedeutet, dass Sachschaden eintreten kann, wenn die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen nicht getroffen werden.

WARNUNG

Siemens-Produkte dürfen nur für die im Katalog und in der zugehörigen technischen Dokumentation vorgesehenen Einsatzfälle verwendet werden. Falls Fremdprodukte und -komponenten zum Einsatz kommen, müssen diese von Siemens empfohlen bzw. zugelassen sein. Der einwandfreie und sichere Betrieb der Produkte setzt sachgemäßen Transport, sachgemäße Lagerung, Aufstellung, Montage, Installation, Inbetriebnahme, Bedienung und Instandhaltung voraus. Die zulässigen Umgebungsbedingungen müssen eingehalten werden. Hinweise in den zugehörigen Dokumentationen müssen beachtet werden.

Siemens AGDivision Digital FactoryPostfach 48 4890026 NÜRNBERGDEUTSCHLAND

Dokumentbestellnummer: A5E3327063910/2015 Änderungen vorbehalten

Copyright © Siemens AG 2015.Alle Rechte vorbehalten

Rechtliche Hinweise

SINAMICS POLYGON

Funktionshandbuch (FH15), 10/2015, A5E33270639 5

Vorwort

Informationen zur Dokumentation bei SINAMICS

Die SINAMICS-Dokumentation ist in 2 Ebenen gegliedert:

• Allgemeine Dokumentation/Kataloge

• Hersteller-/Service-Dokumentation

Die vorliegende Dokumentation ist Bestandteil der für SINAMICS entwickelten Technischen Kundendokumentation.

Diese Dokumentation enthält aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht sämtliche Detailinformationen zu allen Typen des Produkts und kann auch nicht jeden denkbaren Fall der Aufstellung, des Betriebes oder der Instandhaltung berücksichtigen.

Der Inhalt dieser Dokumentation ist nicht Teil einer früheren oder bestehenden Vereinbarung, einer Zusage oder eines Rechtsverhältnisses oder ändert dies ab. Sämtliche Verpflichtungen von Siemens ergeben sich aus dem jeweiligen Kaufvertrag, der auch die vollständige und allein gültige Gewährleistungsregelung enthält. Diese vertraglichen Gewährleistungsbestimmungen werden durch die Ausführungen dieser Dokumentation weder erweitert noch beschränkt.

Adressat

Die vorliegende Dokumentation wendet sich an Inbetriebnehmer und Servicepersonal, die SINAMICS einsetzen.

Zielsetzung

Dieses Handbuch vermittelt die für Inbetriebnahme und Service benötigten Informationen zu allen Parametern, Funktionsplänen sowie den Störungen und Warnungen.

Dieses Handbuch ist zusätzlich zu den anderen beim Produkt vorhandenen Handbüchern und Tools zu verwenden.

Suchhilfen

Zur besseren Orientierung werden Ihnen folgende Hilfen angeboten:

1. Inhaltsverzeichnis für das gesamte Handbuch (Seite 7)

2. Abkürzungsverzeichnis (Seite 64)

3. Index (Seite 77)

Technical Support

Landesspezifische Telefonnummern für technische Beratung finden Sie im Internet:

http://www.siemens.com/automation/service&support

Vorwort

SINAMICS POLYGON

6 Funktionshandbuch (FH15), 10/2015, A5E33270639

SINAMICS

Informationen zu SINAMICS erhalten Sie im Internet unter folgender Adresse:

http://www.siemens.com/sinamics

SINAMICS POLYGON

Funktionshandbuch (FH15), 10/2015, A5E33270639 7

Inhaltsverzeichnis

1 Grundlegende Sicherheitshinweise. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9

1.1 Allgemeine Sicherheitshinweise. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10

1.2 Industrial Security. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11

2 Anwendungsbereich, Merkmale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13

3 Installation und Aktivierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15

3.1 Installation einer OA-Applikation über STARTER . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 163.1.1 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 173.1.2 OA Support Package im STARTER installieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 183.1.3 Technologiepaket-Download durchführen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 193.1.4 OA-Applikation im Antriebsobjekt aktivieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 203.1.5 OA-Applikation in Betrieb nehmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21

3.2 Deinstallation einer OA-Applikation über STARTER . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22

3.3 Installation einer OA-Applikation über SINUMERIK HMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 233.3.1 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 233.3.2 OA-Applikation auf dem Antriebsgerät installieren. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 243.3.3 OA-Applikation für Achse (Antriebsobjekt) aktivieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 253.3.4 OA-Applikation in Betrieb nehmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27

3.4 Deinstallation einer OA-Applikation über SINUMERIK HMI. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28

4 Funktionsbeschreibung und Inbetriebnahme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29

4.1 Funktionsweise POLYGON . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 304.1.1 Inbetriebnahme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 304.1.2 Aufbereiten des Leitwerts. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 324.1.3 Parametrieren der Kennlinie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34

4.2 Beispiele zur Normierung des Leitwertes bei POLYGON . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 364.2.1 Beispiel 1 – Rundachse mit Inkrementalgeber ohne Getriebe. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 364.2.2 Beispiel 2 – Rundachse mit Inkrementalgeber und Getriebe. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 374.2.3 Beispiel 3 – Referenzieren der OA-Applikation POLYGON . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 374.2.4 Beispiel 4 – Referenzieren der OA-Applikation POLYGON bei der Verwendung

eines Absolutwertgebers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38

4.3 Beispiele für Kennlinien bei POLYGON . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 404.3.1 Beispiel 5 – Sinus mit Modulo 360 °. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 404.3.2 Beispiel 6 – Überlagerung mehrerer Kennlinien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 424.3.3 Beispiel 7 - Kompensation von Übertragungsverhalten und Totzeiten. . . . . . . . . . . . . . . . . 45

4.4 Funktionspläne. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47

4.5 Abtastzeiten und Anzahl regelbarer Antriebe. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48

4.6 Lizenzierung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49

4.7 SINAMICS Safety Integrated . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50

Inhaltsverzeichnis

SINAMICS POLYGON

8 Funktionshandbuch (FH15), 10/2015, A5E33270639

5 Parameter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51

5.1 Übersicht zu den Parametern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52

5.2 Liste der Parameter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53

6 Funktionspläne . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59

7 Störungen und Warnungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61

A Anhang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63

A.1 Abkürzungsverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64

A.2 Kennlinie (p31245, p31246[0…n]) mit Skript festlegen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73A.2.1 Skript anlegen und ausführen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73A.2.2 Beispiel für ein Skript . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74

Index . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77

1

SINAMICS POLYGON

Funktionshandbuch (FH15), 10/2015, A5E33270639 9

Grundlegende Sicherheitshinweise

Inhalt

1.1 Allgemeine Sicherheitshinweise 10

1.2 Industrial Security 11

1 Grundlegende Sicherheitshinweise

1.1 Allgemeine Sicherheitshinweise

SINAMICS POLYGON

10 Funktionshandbuch (FH15), 10/2015, A5E33270639

1.1 Allgemeine Sicherheitshinweise

WARNUNG

Lebensgefahr durch Nichtbeachtung von Sicherheitshinweisen und Restrisiken

Durch Nichtbeachtung der Sicherheitshinweise und Restrisiken in der zugehörigen Hardware-Dokumentation können Unfälle mit schweren Verletzungen oder Tod auftreten.

• Halten Sie die Sicherheitshinweise der Hardware-Dokumentation ein.

• Berücksichtigen Sie bei der Risikobeurteilung die Restrisiken.

WARNUNG

Lebensgefahr durch Fehlfunktionen der Maschine infolge fehlerhafter oder veränderter Parametrierung

Durch fehlerhafte oder veränderte Parametrierung können Fehlfunktionen an Maschinen auftreten, die zu Körperverletzungen oder Tod führen können.

• Schützen Sie die Parametrierungen vor unbefugtem Zugriff.

• Beherrschen Sie mögliche Fehlfunktionen durch geeignete Maßnahmen (z. B. NOT-HALT oder NOT-AUS).

SINAMICS POLYGON

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1 Grundlegende Sicherheitshinweise

1.2 Industrial Security

1.2 Industrial Security

Hinweis

Industrial Security

Siemens bietet Produkte und Lösungen mit Industrial Security-Funktionen an, die den sicheren Betrieb von Anlagen, Lösungen, Maschinen, Geräten und/oder Netzwerken unterstützen. Sie sind wichtige Komponenten in einem ganzheitlichen Industrial Security-Konzept. Die Produkte und Lösungen von Siemens werden unter diesem Gesichtspunkt ständig weiterentwickelt. Siemens empfiehlt, sich unbedingt regelmäßig über Produkt-Updates zu informieren.

Für den sicheren Betrieb von Produkten und Lösungen von Siemens ist es erforderlich, geeignete Schutzmaßnahmen (z. B. Zellenschutzkonzept) zu ergreifen und jede Komponente in ein ganzheitliches Industrial Security-Konzept zu integrieren, das dem aktuellen Stand der Technik entspricht. Dabei sind auch eingesetzte Produkte von anderen Herstellern zu berücksichtigen. Weitergehende Informationen über Industrial Security finden Sie unter:

http://www.siemens.com/industrialsecurity

Um stets über Produkt-Updates informiert zu sein, melden Sie sich für unseren produktspezifischen Newsletter an. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter:

http://support.automation.siemens.com

WARNUNG

Gefahr durch unsichere Betriebszustände wegen Manipulation der Software

Manipulationen der Software (z. B. Viren, Trojaner, Malware, Würmer) können unsichere Betriebszustände in Ihrer Anlage verursachen, die zu Tod, schwerer Körperverletzung und zu Sachschäden führen können.

• Halten Sie die Software aktuell.

Informationen und Newsletter hierzu finden Sie unter:

http://support.automation.siemens.com

• Integrieren Sie die Automatisierungs- und Antriebskomponenten in ein ganzheitliches Industrial Security-Konzept der Anlage oder Maschine nach dem aktuellen Stand der Technik.

Weitergehende Informationen finden Sie unter:

http://www.siemens.com/industrialsecurity

• Berücksichtigen Sie bei Ihrem ganzheitlichen Industrial Security-Konzept alle eingesetzten Produkte.

1 Grundlegende Sicherheitshinweise

1.2 Industrial Security

SINAMICS POLYGON

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SINAMICS POLYGON

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Anwendungsbereich, Merkmale

Anwendungsbereich

Die OA-Applikation "Polygonzug" (POLYGON, Polygonal line) ist bei SINAMICS eine Erweiterung für die Antriebsobjekte SERVO, VECTOR und HLA.

Der Polygonzug ermöglicht es, in der Stromreglerabtastzeit (oder einem ganzzahligen Vielfachen der Stromreglerabtastzeit) ein leitwertabhängiges Ausgangssignal auf Grundlage einer parametrierbaren Kennlinie zu erzeugen. Die Kennlinie wird durch bis zu 10000 äquidistant verteilten Stützpunkten definiert, zwischen denen linear interpoliert wird. Die y-Werte der Stützpunkte können mittels Skripting aus einer Excel-Tabelle übernommen werden.

Durch Verschalten der Ausgangssignale auf unterschiedliche Konnektoreingänge können über die Kennlinienfunktionalität verschiedene Beziehungen geschaffen werden, z. B.:

• Lage-Lage-Bezug

• Lage-Drehzahl-Bezug

• Lage-Drehmoment-Bezug

Es gibt beispielsweise folgende Anwendungsfälle:

• Erzeugung von speziellen Signalformen zusammen mit der OA-Applikation SETPGEN als Leitwertvorgabe.

• Kompensation von Totzeiten und Übertragungsverhalten einer Drehzahlsollwert-Schwingung.

• Geberlageistwert als Leitwert für das Fahren eines anwenderdefinierten Drehmomentprofils.

• Antriebsintegrierte Kurvenscheibe.

2 Anwendungsbereich, Merkmale

SINAMICS POLYGON

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Merkmale

• Übernahme des Leitwerts und Berechnung des Ausgangssignals in der Stromreglerabtastzeit oder in diskreten ganzzahligen Vielfachen der Stromreglerabtastzeit.

• Vorgabe des Leitwerts als Ganzzahl über einen Konnektoreingang. Standardmäßig ist der Geberlageistwert Gn_XIST1 (r0479[0]) verschaltet.

• Umrechnung des Leitwerts in eine zur Anwendung passenden Längen- oder Winkeleinheit über einen rationalen Normierungsfaktor (ganzzahliger Zähler / ganzzahliger Nenner). In diesem Normierungsfaktor wird auch das Übersetzungsverhältnis eines eventuell vorhandenen Getriebes (Getriebefaktor) berücksichtigt.

• Festlegung eines Referenzpunktes möglich durch Übernahme eines Setzwerts.

• Periodische Wiederholung des Leitwerts bei Rundachsen durch Angabe einer Modulolänge.

• Dynamische Leitwertverschiebung über einen Konnektoreingang möglich.

• 3 Festwerte für die statische Verschaltung von Leitwert, Setzwert oder Leitwertverschiebung verfügbar.

• Generierung des Ausgangssignals über parametrierbare Kennlinie mit bis zu 10000 Stützpunkten, die äquidistant über die Modulolänge verteilt sind. Die Kennlinie wird durch die Anzahl der Stützpunkte und deren y-Werte definiert. Zwischen den Stützpunkten wird linear interpoliert.

Übernahme der y-Werte der Stützpunkte aus einer Excel-Tabelle mittels Skripting möglich.

• Dynamische Skalierung des Ausgangssignals über Konnektoreingänge:

– Durch Vorgabe eines Faktors (Amplitude)

– Durch Vorgabe eines Offsets

• Bereitstellung des skalierten Ausgangssignals über Konnektorausgänge zur weiteren Verschaltung als Prozentwert bzw. Ganzzahl. Diese Konnektorausgänge können beispielsweise mit regelungsinternen Konnektoreingängen oder Analogausgängen verschaltet werden.

Weitergehende Informationen zu POLYGON

Die OA-Applikation POLYGON ist ausführlich im Kapitel "Funktionsbeschreibung und Inbetriebnahme" (Seite 29) beschrieben.

3

SINAMICS POLYGON

Funktionshandbuch (FH15), 10/2015, A5E33270639 15

Installation und Aktivierung

Inhalt

3.1 Installation einer OA-Applikation über STARTER 16

3.2 Deinstallation einer OA-Applikation über STARTER 22

3.3 Installation einer OA-Applikation über SINUMERIK HMI 23

3.4 Deinstallation einer OA-Applikation über SINUMERIK HMI 28

3 Installation und Aktivierung

3.1 Installation einer OA-Applikation über STARTER

SINAMICS POLYGON

16 Funktionshandbuch (FH15), 10/2015, A5E33270639

3.1 Installation einer OA-Applikation über STARTER

Diese Beschreibung zur Installation und Inbetriebnahme einer OA-Applikation gilt auch für Engineering Software mit integriertem STARTER (z. B. SIMOTION SCOUT).

Hinweis

Die nachfolgende Beschreibung in diesem Kapitel bezieht sich auf die fiktive OA-Applikation "ABC_OA".

Die in diesem Kapitel beschriebene Vorgehensweise kann sinngemäß auf jede reale OA-Applikation entsprechend angewendet werden.

SINAMICS POLYGON

Funktionshandbuch (FH15), 10/2015, A5E33270639 17

3 Installation und Aktivierung

3.1 Installation einer OA-Applikation über STARTER

3.1.1 Allgemeines

Begriffe

• OA-Applikation (OA, Open Architecture)

Software-Komponente (Technologiepaket), die zusätzliche Funktionalität für das Antriebssystem SINAMICS einbringt.

• OA Support Package (OASP)

Durch die Installation eines OA Support Package (OASP) wird das Inbetriebnahme-Tool STARTER um die entsprechende OA-Applikation erweitert.

Ein OA Support Package ist nur notwendig, wenn die dazugehörende OA-Applikation verwendet wird. Sie können in der Regel über die Siemens-Geschäftsstelle in Ihrer Region bezogen werden.

Geräte

Diese Beschreibung gilt für Geräte, die eine Speicherkarte benötigen (z. B. S120, Automatisierungssysteme mit SINAMICS Integrated).

Voraussetzungen

1. Das Inbetriebnahme-Tool STARTER ab Version V4.2 muss installiert sein.

2. Die Datei für das OA Support Package "oasp_abc_oa_v1_2_oaif04402300.zip" muss in einem bekannten Verzeichnis liegen.

Der Dateiname für das OA Support Package setzt sich wie folgt zusammen:

– oasp = OA Support Package

– abc_oa = Name der OA-Applikation

– v1_2 = Version der OA-Applikation

– oaif04402300 = OA-Interface-Version (OA-Schnittstellen-Version)

Version der SINAMICS-Firmware, ab der diese OA-Applikation eingesetzt werden kann (04402300 = V4.4).

Hinweis

Im Folgenden wird davon ausgegangen, dass die Inbetriebnahme von Steuerung und Antrieb abgeschlossen ist.

3 Installation und Aktivierung

3.1 Installation einer OA-Applikation über STARTER

SINAMICS POLYGON

18 Funktionshandbuch (FH15), 10/2015, A5E33270639

3.1.2 OA Support Package im STARTER installieren

Im Folgenden wird die OA-Applikation im STARTER als Technologiepaket installiert.

Voraussetzungen

1. Das Inbetriebnahme-Tool STARTER ist geöffnet.

2. Kein Projekt ist geöffnet.

Vorgehensweise

Gehen Sie wie folgt vor:

1. Menü Extras > Installation von Bibliotheken und Technologiepaketen … anwählen.

Bild 3-1 OA Support Package (Technologiepaket) auswählen und installieren

2. Schaltfläche Hinzufügen … betätigen.

3. Datei "oasp_abc_oa_v1_2_oaif04402300.zip" öffnen.

Das zur OA-Applikation ABC gehörende Technologiepaket wird ergänzt.

4. Schaltfläche Schließen betätigen.

SINAMICS POLYGON

Funktionshandbuch (FH15), 10/2015, A5E33270639 19

3 Installation und Aktivierung

3.1 Installation einer OA-Applikation über STARTER

3.1.3 Technologiepaket-Download durchführen

Im Folgenden wird die OA-Applikation ABC_OA über den STARTER in das Gerät geladen.

Voraussetzungen

1. Ein zum Gerät passendes Projekt ist geöffnet.

2. Das Inbetriebnahme-Tool STARTER ist im Modus ONLINE.

Vorgehensweise

Gehen Sie wie folgt vor:

1. Antriebsgerät im Projektnavigator markieren.

2. Im Kontextmenü (rechte Maustaste) Technologiepakete auswählen … aufrufen.

Das Fenster "Technologiepakete auswählen" wird geöffnet.

3. Beim Technologiepaket "ABC_OA“ die Aktion "Laden ins Zielgerät“ einstellen

Bild 3-2 Technologiepakete auswählen

4. Schaltfläche Aktionen ausführen betätigen.

Nach erfolgreichem Ausführen der Aktion wird beim entsprechenden Feld Ergebnis "OK" angezeigt.

5. Anschließend beim Zielgerät POWER ON durchführen (Aus-/Einschalten).

Weitere Informationen zum Dialog "Technologiepakete auswählen"

• Bei einem Technologiepaket ist die Spalte "Version (online)“ erst nach dem Ausführen des Vorgangs "Laden ins Zielgerät" befüllt.

• Die Versionsangabe zwischen der Spalte "Version (offline)“ und "Version (online)“ kann unterschiedlich sein. Beim Download des Technologiepakets wird immer die im Zielgerät vorhandene Version überschrieben.

3 Installation und Aktivierung

3.1 Installation einer OA-Applikation über STARTER

SINAMICS POLYGON

20 Funktionshandbuch (FH15), 10/2015, A5E33270639

3.1.4 OA-Applikation im Antriebsobjekt aktivieren

Im Folgenden wird die OA-Applikation einem Antriebsobjekt zugeordnet.

Voraussetzungen

1. Das zum Gerät passende Projekt ist geöffnet.

2. Die entsprechenden Antriebsachsen sind im Projekt angelegt.

3. Das Inbetriebnahme-Tool STARTER ist im Modus OFFLINE.

Vorgehensweise

Gehen Sie wie folgt vor:

1. Im Projektnavigator das Antriebsobjekt markieren, für das die OA-Funktionalität benötigt wird (z. B. SERVO_03).

2. Kontextmenü Eigenschaften auswählen (rechte Maustaste).

3. Register Technologiepakete anwählen.

4. Checkbox für "ABC_OA“ aktivieren (Haken setzen).

Bild 3-3 Objekteigenschaften

5. Schaltfläche OK betätigen.

SINAMICS POLYGON

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3 Installation und Aktivierung

3.1 Installation einer OA-Applikation über STARTER

6. Expertenliste des Antriebsobjekts prüfen

Die zusätzlichen Parameter der installierten OA-Applikation müssen jetzt in der Expertenliste des entsprechenden Antriebsobjekts sichtbar sein.

Bild 3-4 Expertenliste

7. Projekt-Download durchführen

Zur Aktivierung der OA-Applikation beim Antriebsobjekt muss ein Projekt-Download durchgeführt werden (Modus ONLINE herstellen, Projekt-Download durchführen).

3.1.5 OA-Applikation in Betrieb nehmen

Die OA-Applikation ABC_OA kann durch Einstellen der entsprechenden zusätzlichen Parameter mit dem Inbetriebnahme-Tool STARTER über die Expertenliste in Betrieb genommen werden.

Für ABC_OA stehen dazu die Parameter p30000 … p30003 zur Verfügung.

POLYGON in Betrieb nehmen

Für die OA-Applikation POLYGON stehen die Parameter ab p31230 zur Verfügung, siehe "Liste der Parameter" (Seite 53).

Die Inbetriebnahme ist ausführlich in Kapitel "Funktionsbeschreibung und Inbetriebnahme" (Seite 29) beschrieben.

3 Installation und Aktivierung

3.2 Deinstallation einer OA-Applikation über STARTER

SINAMICS POLYGON

22 Funktionshandbuch (FH15), 10/2015, A5E33270639

3.2 Deinstallation einer OA-Applikation über STARTERZum Deinstallieren einer OA-Applikation über STARTER ist die umgekehrte Reihenfolge wie bei der Installation einzuhalten.

1. OA-Applikation im Antriebsobjekt deaktivieren, siehe "OA-Applikation im Antriebsobjekt aktivieren" (Seite 20)

2. Das zur OA-Applikation gehörende Technologiepaket im Antriebsgerät löschen, siehe "Technologiepaket-Download durchführen" (Seite 19).

– Das Technologiepaket im Modus OFFLINE deaktivieren.

– Beim Technologiepaket im Modus ONLINE die Aktion "Löschen“ auswählen und die Schaltfläche Aktionen ausführen betätigen.

3. OA-Applikation im STARTER deinstallieren, siehe "OA Support Package im STARTER installieren" (Seite 18).

SINAMICS POLYGON

Funktionshandbuch (FH15), 10/2015, A5E33270639 23

3 Installation und Aktivierung

3.3 Installation einer OA-Applikation über SINUMERIK HMI

3.3 Installation einer OA-Applikation über SINUMERIK HMI

3.3.1 Allgemeines

Begriffe

• OA-Applikation (OA, Open Architecture)

Software-Komponente (Technologiepaket), die zusätzliche Funktionalität für das Antriebssystem SINAMICS einbringt.

• Portables Servicesystem für NCU

Emergency Boot System (EBS) auf einem USB-Speicher. Im Servicefall können Sie den Hochlauf der NCU vom Servicesystem starten, um verschiedene Service-Aufgaben auszuführen (z. B. Datensicherung oder Updates).

Geräte

Diese Beschreibung gilt für SINUMERIK Geräte mit SINAMICS Integrated (z. B. SINUMERIK 840D sl).

Hinweis

Die nachfolgende Beschreibung in diesem Kapitel bezieht sich auf die fiktive OA-Applikation "ABC_OA".

Die in diesem Kapitel beschriebene Vorgehensweise kann sinngemäß auf jede reale OA-Applikation entsprechend angewendet werden.

Hinweis

Das portable Servicesystem für NCU sowie die Vorgehensweise, es auf einem USB-Speicher zu erzeugen, ist ausführlich in folgender Literatur beschrieben:

Literatur: /IM7/ SINUMERIK Betriebssystem NCU InbetriebnahmehandbuchKapitel "Diagnose und Service"

3 Installation und Aktivierung

3.3 Installation einer OA-Applikation über SINUMERIK HMI

SINAMICS POLYGON

24 Funktionshandbuch (FH15), 10/2015, A5E33270639

Voraussetzungen

1. Das zur entsprechenden SINUMERIK Version passende HMI muss installiert sein (z. B. HMI-Operate, hier verwendet, oder HMI-Advanced).

2. Ein USB-Speicher, auf dem das portable Servicesystem für NCU installiert ist, liegt bereit.

3. Die Datei für die OA-Applikation ABC_OA "abc_oa_v1_2_oaif04402300.tgz" ist auf die FAT-Partition des USB-Speichers mit dem portablen Servicesystem kopiert.

Der Dateiname für die OA-Applikation ABC_OA setzt sich wie folgt zusammen:

– abc_oa = Name der OA-Applikation

– v1_2 = Version der OA-Applikation

– oaif04402300 = OA-Interface-Version (OA-Schnittstellen-Version)

Version der SINAMICS-Firmware, ab der diese OA-Applikation eingesetzt werden kann (04402300 = V4.4).

3.3.2 OA-Applikation auf dem Antriebsgerät installieren

Im Folgenden wird die OA-Applikation auf dem Antriebsgerät installiert.

Vorgehensweise

1. USB-Speicher mit portablem Servicesystem an die USB-Schnittstelle X125 oder X135 der SINUMERIK NCU anschließen.

2. SINUMERIK NCU neu starten:

– Ausschalten und anschließendes Einschalten des Geräts.

oder

– Taster "Reset" betätigen.

Die SINUMERIK NCU startet mit dem Servicesystem.

3. Im Servicesystem nacheinander folgende Aktionen ausführen:

– Im Hauptmenü den Menüpunkt "Update NCU Software and Data" wählen.

– Anschließend Menüpunkt "Update system software from USB memory stick" wählen.

– Datei "abc_oa_v1_2_oaif04402300.tgz" auswählen und mit "OK" bestätigen.

Die Datei "abc_oa.cfs" wird aus der Datei "abc_oa_v1_2_oaif04402300.tgz" extrahiert und im Verzeichnis "/card/oem/sinamics/oa" abgelegt.

4. SINUMERIK NCU neu starten, wie unter Schritt 2 beschrieben.

Beim Hochlauf des Systems wird die OA-Applikation ABC_OA im Verzeichnis "/card/oem/sinamics/oa" installiert. Dabei werden die entsprechenden Daten im Unterverzeichnis "abc_oa" bereitgestellt.

Hinweis

Im Folgenden wird davon ausgegangen, dass die Inbetriebnahme von Steuerung und Antrieb abgeschlossen ist.

SINAMICS POLYGON

Funktionshandbuch (FH15), 10/2015, A5E33270639 25

3 Installation und Aktivierung

3.3 Installation einer OA-Applikation über SINUMERIK HMI

3.3.3 OA-Applikation für Achse (Antriebsobjekt) aktivieren

Im Folgenden wird die OA-Applikation ABC_OA den gewünschten Achsen bzw. den entsprechenden Antriebsobjekten zugeordnet.

Konfigurationsbeispiel

Ein 3-Achs-System bei SINUMERIK besteht beispielsweise aus folgenden Antriebsobjekten:

• Control Unit (DO_1)

• Einspeisung (DO_2)

• X-Achse (DO_3, AX1)

• Y-Achse (DO_4, AX2)

• Z-Achse (DO_5, AX3)

Vorgehensweise

Zum Aktivieren der OA-Applikation auf den gewünschten Achsen gehen Sie wie folgt vor:

1. Bei SINAMICS die Impulsfreigabe abschalten (z. B. über EP-Klemme)

2. Control Unit: Konfiguration für OA-Applikation einstellen

– p0009 = 0 → 50

3. Für die erste Achse bzw. Antriebsobjekt, auf der diese OA-Applikation aktiviert werden soll (z. B. DO_3, AX1), folgendes ausführen:

– p4956[0] = 0 → 1

Bei SINUMERIK wird dies in den Antriebs-Maschinendaten wie folgt angezeigt:

Bild 3-5 Aktivierte OA-Applikation in den Antriebs-Maschinendaten

3 Installation und Aktivierung

3.3 Installation einer OA-Applikation über SINUMERIK HMI

SINAMICS POLYGON

26 Funktionshandbuch (FH15), 10/2015, A5E33270639

4. Für weitere Achsen, auf der diese OA-Applikation aktiviert werden soll (z. B. DO_4, AX2) ist Schritt 3 zu wiederholen.

5. Control Unit: Konfiguration für OA-Applikation beenden

– p0009 = 50 → 0

6. Parameter sichern durchführen

7. Bei SINAMICS die Impulsfreigabe wieder einschalten

8. Parameterliste für AX1 prüfen

Die zusätzlichen Parameter der installierten OA-Applikation müssen jetzt in der Parameterliste für die Achse AX1 (DO_3) sichtbar sein.

Hinweis

In r4950 wird die Anzahl der OA-Applikationen angezeigt.

In r4955[0…8] steht der Bezeichner für die OA-Applikation 1In r4955[9…17] steht der Bezeichner für die OA-Applikation 2, usw.

Bei r4950 = 1 gilt:

• Es ist nur eine OA-Applikation vorhanden.

• Für die Aktivierung dieser einen OA-Applikation ist p4956[0] zuständig.

Bei r4950 > 1 gilt:

• Es sind mehrere OA-Applikationen vorhanden.

• Der zuständige Index für die Aktivierung der OA-Applikation ABC_OA ist abhängig vom Bezeichner.

– Wenn "ABC_OA" in r4955[0…8] steht, dann gilt p4956[0]

– Wenn "ABC_OA" in r4955[9…17] steht, dann gilt p4956[1], usw.

Hinweis

Wenn Erweiterungs-Baugruppen (z. B. NX-Baugruppen) vorhanden sind, gilt für Achsen, die auf diesen Baugruppen gerechnet werden:

Es muss der Inbetriebnahmemodus (p0009 = 50) bei diesen Baugruppen eingestellt sein, bevor die OA-Applikation für diese Achsen aktiviert werden kann.

SINAMICS POLYGON

Funktionshandbuch (FH15), 10/2015, A5E33270639 27

3 Installation und Aktivierung

3.3 Installation einer OA-Applikation über SINUMERIK HMI

Bild 3-6 Expertenliste

3.3.4 OA-Applikation in Betrieb nehmen

Die OA-Applikation ABC_OA kann durch Einstellen der entsprechenden zusätzlichen Parameter über HMI-Operate in Betrieb genommen werden.

Für ABC_OA stehen dazu die Parameter p30000 … p30003 zur Verfügung.

POLYGON in Betrieb nehmen

Für die OA-Applikation POLYGON stehen die Parameter ab p31230 zur Verfügung, siehe "Liste der Parameter" (Seite 53).

Die Inbetriebnahme ist ausführlich in Kapitel "Funktionsbeschreibung und Inbetriebnahme" (Seite 29) beschrieben.

3 Installation und Aktivierung

3.4 Deinstallation einer OA-Applikation über SINUMERIK HMI

SINAMICS POLYGON

28 Funktionshandbuch (FH15), 10/2015, A5E33270639

3.4 Deinstallation einer OA-Applikation über SINUMERIK HMI

Vorgehensweise

Zum Deinstallieren einer OA-Applikation über SINUMERIK HMI ist wie folgt vorzugehen:

1. OA-Applikation im Antriebsobjekt deaktivieren, siehe "OA-Applikation für Achse (Antriebsobjekt) aktivieren" (Seite 25).

2. System anhalten:

– Verbinden über Secure Shell (SSH).

– Folgenden Befehl ausführen: sc stop all.

3. Unterverzeichnis und Dateien auf der Speicherkarte löschen:

– Systemdaten anwählen.

– Unter System CF-Card das Verzeichnis "/oem/sinamics/oa" anwählen.

– Unterverzeichnis "abc_oa" markieren und löschen.

– Datei "abc_oa.cfs" markieren und löschen.

4. POWER ON ausführen (Aus-/Einschalten).

Hinweis

Achten Sie auf die Reihenfolge beim Löschen:

Zuerst das Unterverzeichnis und dann die Datei.

4

SINAMICS POLYGON

Funktionshandbuch (FH15), 10/2015, A5E33270639 29

Funktionsbeschreibung und Inbetriebnahme

Inhalt

4.1 Funktionsweise POLYGON 30

4.2 Beispiele zur Normierung des Leitwertes bei POLYGON 36

4.3 Beispiele für Kennlinien bei POLYGON 40

4.4 Funktionspläne 47

4.5 Abtastzeiten und Anzahl regelbarer Antriebe 48

4.6 Lizenzierung 49

4.7 SINAMICS Safety Integrated 50

In diesem Kapitel ist die Funktionsweise sowie die Inbetriebnahme der OA-Applikation POLYGON beschrieben. Es ergänzt folgende Kapitel:

• "Anwendungsbereich, Merkmale" (Seite 13)

• "Installation und Aktivierung" (Seite 15)

4 Funktionsbeschreibung und Inbetriebnahme

4.1 Funktionsweise POLYGON

SINAMICS POLYGON

30 Funktionshandbuch (FH15), 10/2015, A5E33270639

4.1 Funktionsweise POLYGONDie OA-Applikation POLYGON ermöglicht es, abhängig von einem Leitwert über eine Kennlinie ein Ausgangssignal zu erzeugen. Die Kennlinie wird über Stützpunkte vorgegeben.

Als Leitwert dient typischerweise der Geberlageistwert Gn_XIST1 (r0479[0]). Hier wird der Lageistwert abhängig von der Geberstrichzahl p0408 und der Feinauflösung p0418 dargestellt.

Mit den Parametern p31235 und p31236 wird der Geberlageistwert Gn_XIST1 in eine zur Anwendung passenden Längen- oder Winkeleinheit umgerechnet, z. B. Milligrad (° / 1000) bei Drehbewegungen. Falls zwischen Motor bzw. Geber und Last ein Getriebe vorhanden ist, wird der Getriebefaktor ebenfalls in diesen Parametern berücksichtigt. Durch Übernahme eines Setzwerts kann ein bestimmter Lageistwert an einem Referenzpunkt vorgegeben werden. Durch die Festlegung einer Modulolänge p31244 wird ein periodisches Signal erzeugt.

Über die Leitwertverschiebung kann zur Laufzeit gezielt ein Phasenversatz eingestellt werden, um beispielsweise die Übertragungsfunktion des mechanischen Aufbaus zu berücksichtigen.

Die Kennlinie wird durch maximal 10000 äquidistante Stützpunkte vorgegeben (p31245, POLYGON Kennlinie Stützpunkte Anzahl). Die y-Werte werden in p31246[0…n] (POLYGON Kennlinie y-Werte) hinterlegt. Zwischen den Stützpunkten wird linear interpoliert. Die y-Werte der Stützpunkte können mittels Skripting aus einer Excel-Tabelle übernommen werden. Es kann eine beliebige Signalform hinterlegt werden. Die Ausgangsamplitude kann frei skaliert werden.

Eine Überlagerung von mehreren Kennlinien ist möglich. Damit können einem Nutzsignal gezielt Zusatzsignale überlagert werden. Diese Zusatzsignale können beispielsweise erzeugt werden:

• Mit der OA-Applikation POLYGON als leitwertabhängige Zusatzsignale, d. h. abhängig z. B. vom aktuellen Drehwinkel.

• Mit der OA-Applikation SETPGEN als zeitabhängige Zusatzsignale, die unabhängig von einem Leitwert sind.

Das resultierende Signal kann z. B. als Drehmoment-, Drehzahl- oder Lagesollwert verschaltet werden.

4.1.1 Inbetriebnahme

Die folgende Beschreibung der Funktionalität gibt auch die übliche Reihenfolge der Inbetriebnahme von POLYGON an.

Die "Beispiele zur Normierung des Leitwertes bei POLYGON" (Seite 36) und die "Beispiele für Kennlinien bei POLYGON" (Seite 40) dienen ebenfalls als eine Anleitung für die Inbetriebnahme.

Die installierte OA-Applikation POLYGON wird bei der Funktion "Laden ins Dateisystem" mit übertragen. Dies kann bei einer Serien-Inbetriebnahme verwendet werden.

SINAMICS POLYGON

Funktionshandbuch (FH15), 10/2015, A5E33270639 31

4 Funktionsbeschreibung und Inbetriebnahme

4.1 Funktionsweise POLYGON

Voraussetzungen

Zur Inbetriebnahme der OA-Applikation POLYGON sind folgende Voraussetzungen erforderlich:

• Bei Installation über STARTER:

– Die OA-Applikation ist als Technologiepaket im STARTER installiert, siehe "OA Support Package im STARTER installieren" (Seite 18).

– Sie ist auf der Control Unit geladen, siehe "Technologiepaket-Download durchführen" (Seite 19).

– Sie ist den Antriebsobjekten SERVO, VECTOR oder HLA zugeordnet, siehe "OA-Applikation im Antriebsobjekt aktivieren" (Seite 20).

• Bei Installation über SINUMERIK HMI:

– Die OA-Applikation ist auf dem Antriebsgerät installiert, siehe "OA-Applikation auf dem Antriebsgerät installieren" (Seite 24)

– Sie ist für die Achse (Antriebsobjekt) aktiviert, siehe "OA-Applikation für Achse (Antriebsobjekt) aktivieren" (Seite 25)

Es ist eine Lizenzierung erforderlich, siehe "Lizenzierung" (Seite 49).

Konfiguration

Die Konfiguration von POLYGON ist aus folgendem Funktionsplänen ersichtlich:

• "7331 – POLYGON Struktur" (Seite 60).

Die notwendigen Einstellungen für die Konfiguration sind wie folgt:

1. Abtastzeit für POLYGON einstellen

Die Abtastzeit wird als Vielfaches der Stromreglerabtastzeit (p0115[0]) eingestellt. Die zulässigen Abtastzeiten sind ausführlich in der Beschreibung von p31230 aufgeführt, siehe "Liste der Parameter" (Seite 53).

2. Verschalten und Aufbereiten des Leitwerts

– Signalquelle des Leitwerts verschalten (CI: p31234)

– Leitwert normieren: p31235, p31236

– Setzwert und dessen Übernahme verschalten (CI: p31238, BI: p31239)

– Modulolänge festlegen: p31244

– Leitwertverschiebung verschalten (CI: p31240)

Siehe auch Abschnitt "Aufbereiten des Leitwerts" (Seite 32)

3. Parametrieren der Kennlinie

– Anzahl der Stützpunkte festlegen (p31245)

– y-Werte der Stützpunkte festlegen (p31246[0…n])

– Amplitude und Offset verschalten (CI: p31247, CI: p31248)

– Freigabe erteilen (BI: p31231)

Siehe auch Abschnitt "Parametrieren der Kennlinie" (Seite 34)

4 Funktionsbeschreibung und Inbetriebnahme

4.1 Funktionsweise POLYGON

SINAMICS POLYGON

32 Funktionshandbuch (FH15), 10/2015, A5E33270639

4.1.2 Aufbereiten des Leitwerts

Verschalten der Signalquelle für den Leitwert

Der Konnektoreingang p31234 wird auf die Signalquelle verschaltet, die den Leitwert liefert. Die Leitwertquelle muss den Leitwert als Ganzzahl (Datentyp Integer32) zur Verfügung stellen.

Typische BICO-Verschaltungen sind:

• Leitwert einer realen Achse

CI: p31234 = r0479[0] (Diagnose Geberlageistwert Gn_XIST1, Geber 1)

• Virtueller Leitwert auf der Basis OA-Applikation SETPGEN

CI: p31234 = r31222 (SETPGEN Ausgang gesamt Ganzzahl)

• Virtueller Leitwert auf Basis des Funktionsmoduls EPOS (r0108.4 = 1)

CI: p31234 = r2665 (EPOS Lagesollwert)

Normieren des Leitwerts

Die Normierung dient dazu, den Leitwert in einer zur Anwendung passenden Längen- oder Winkeleinheit darzustellen.

Bei Drehbewegungen bietet es sich an, den Lageistwert in Winkeleinheiten darzustellen. Auf Grund der höheren Auflösung empfiehlt es sich, als Einheit Milligrad (° / 1000) zu wählen. Die Normierungsfaktoren p31235 und p31236 erhalten dann folgende Werte:

• p31235 (POLYGON Leitwert Normierung Zähler):

Diesem Parameter wird der Zahlenwert für 1 Umdrehung in der gewählten Winkeleinheit zugewiesen.

Bei der Einheit Milligrad entsprechen 360000 Milligrad einer Umdrehung, also p31235 = 360000.

• p31236 (Leitwert Normierung Nenner):

– Bei rotatorischen Gebern wird diesem Parameter der Zahlenwert für 1 Umdrehung in Geberinkrementen zugewiesen. Dieser Wert ist abhängig von der Auflösung des verwendeten Gebers, die in folgenden Parametern angegeben wird:

p0408[0] (Rotatorischer Geber Strichzahl)

p0418[0] (Feinauflösung Gx_XIST1 (in Bits))

Die Anzahl der Geberinkremente pro Umdrehung beträgt p0408[0] · 2p0418[0], also p31236 = p0408[0] · 2p0418[0].

– Bei einem virtuellen Leitwert auf Basis der OA-Applikation SETPGEN ist p31236 entsprechend der Parametrierung von SETPGEN zu wählen.

– Bei einem virtuellen Leitwert auf Basis des Funktionsmoduls EPOS kann der Wert von r2524 (LU/Umdrehung) dem Parameter p31236 zugewiesen werden.

Hinweis

Nach dem Hochlauf, nach einer Datensatzumschaltung oder nach Geber parken gilt: An Konnektoreingängen, die mit den Konnektorausgang r0479[0] verschaltet sind, steht der neue Wert unter Umständen erst nach einigen 100 ms zur Verfügung.

SINAMICS POLYGON

Funktionshandbuch (FH15), 10/2015, A5E33270639 33

4 Funktionsbeschreibung und Inbetriebnahme

4.1 Funktionsweise POLYGON

Referenzieren mittels Setzwert

Der Setzwert und die Übernahme ermöglicht das Festlegen eines Referenzpunktes.

• Der Setzwert wird in der vom Anwender gewählten Längen- oder Winkeleinheit vorgegeben; der entsprechende Zahlenwert wird z. B. im Festwert p31241[0…2] hinterlegt.

• Der Konnektoreingang p31238 (POLYGON Leitwert Setzwert) wird auf die Signalquelle des Setzwerts verschaltet (Werkseinstellung p31241[0]).

• Durch ein 0/1-Signal am Binektoreingang p31239 wird der Setzwert übernommen.

Der Setzwert wird nach dessen Übernahme als Basis für künftige Änderungen des normierten Leitwerts verwendet (Leitwert nach Setzwert = Normierter Leitwert + Setzwert – Normierter Leitwert bei Übernahme des Setzwerts).

Modulobildung

Die Modulobildung ermöglicht die periodische Wiederholung des Leitwerts bei Rundachsen. Die Modulolänge ist abhängig von den Periodenlängen des Leitwerts und des Ausgangssignals. Sie wird in der vom Anwender gewählten Längen- oder Winkeleinheit vorgegeben. Der entsprechende Zahlenwert wird in p31244 (POLYGON Modulolänge) eingetragen.

Standardmäßig ist p31244 = 360000, d. h. die Modulolänge entspricht einer Umdrehung in der Einheit Milligrad.

Wenn die Periodenlängen des Leitwerts und des Ausgangssignals verschieden sind, ist p31244 entsprechend zu ändern. Beispielsweise wiederholt sich der Drehmomentverlauf eines Zylinders eines 4-Takt-Verbrennungsmotors erst nach 2 Umdrehungen. Deshalb ist in diesem Fall die Modulolänge auf 2 Umdrehungen einzustellen, also p31244 = 720000.

Der effektive Leitwert nach der Modulobildung wird im Konnektorausgang r31242[0] (POLYGON Leitwert wirksam, Leitwert vor Lageverschiebung) angezeigt.

Leitwertverschiebung

Die Leitwertverschiebung über den Konnektoreingang p31240 (POLYGON Leitwert Verschiebung) ermöglicht eine dynamische Phasenverschiebung des Leitwerts bei Rundachsen. Die Leitwertverschiebung wird in der vom Anwender gewählten Längen- oder Winkeleinheit vorgegeben. Für eine statische Vorgabe der Leitwertverschiebung kann einer der Festwerte p31241[0…2] verwendet werden.

Der effektive Leitwert nach der Leitwertverschiebung wird im Konnektorausgang r31242[1] (POLYGON Leitwert wirksam, Leitwert nach Lageverschiebung) angezeigt.

Hinweis

Intern wird der normierte Leitwert im Datentyp FloatingPoint dargestellt, um Rundungsdifferenzen zu minimieren.

4 Funktionsbeschreibung und Inbetriebnahme

4.1 Funktionsweise POLYGON

SINAMICS POLYGON

34 Funktionshandbuch (FH15), 10/2015, A5E33270639

4.1.3 Parametrieren der Kennlinie

Stützpunkte festlegen

Die Kennlinie wird über Stützpunkte definiert.

• Anzahl der Stützpunkte:

Die Anzahl der Stützpunkte wird in p31245 (POLYGON Kennlinie Stützpunkte Anzahl) vorgegeben. Die Stützpunkte werden äquidistant über die Modulolänge verteilt.

Die Stützpunkte befinden sich deshalb bei folgenden effektiven Leitwerten:

• y-Werte der Stützpunkte

Die y-Werte der Stützpunkte werden in p31246[0…n] (POLYGON Kennlinie y-Werte) vorgegeben. Zwischen den Stützpunkten wird linear interpoliert.

Die obere Grenze n des dynamischen Index wird durch p31245 (POLYGON Kennlinie Stützpunkte Anzahl) bestimmt: .

Stützpunkte aus einer Excel-Tabelle einlesen

Bei einer großen Anzahl von Stützpunkten ist es mühsam und fehleranfällig, die Werte händisch in den Parameter p31245[1…n] einzutragen. Die Werte sind oft berechnete oder gemessene Werte, die bereits in Form einer Tabelle vorliegen.

Die Skripting-Funktionalität des Inbetriebnahme-Tools (z. B. STARTER) ermöglicht es, solche Tabellen zu verarbeiten, wenn sie im Format des Tabellenkalkulationsprogramms Excel vorliegen. Als Beispiel ist im Anhang "Kennlinie (p31245, p31246[0…n]) mit Skript festlegen" (Seite 73) ein Skript abgedruckt, das Werte aus einer Spalte einer Excel-Tabelle übernimmt und in die angegebenen Parameter schreibt.

Amplitude und Offset festlegen

Über die Konnektoreingänge p31247 (POLYGON Amplitude) und p31248 (POLYGON Offset) kann die Kennlinie dynamisch skaliert werden.

Wenn diese Konnektoreingänge nicht verschaltet sind, sind deren Werkseinstellungen wirksam (1 bei p31247 bzw. 0 bei p31248).

Modulolänge · , mit

i : Nummer des Stützpunkts,

Hinweis

Die Zahl 1.0 entspricht 100 %. Dies bedeutet, dass z. B. bei einer Verschaltung als Drehmomentsollwert ein Drehmoment von p2003 (Bezugsdrehmoment) vorgegeben wird.

i p31245⁄

i 0, p31245 1–( )[ ]∈

n p31245 1–=

SINAMICS POLYGON

Funktionshandbuch (FH15), 10/2015, A5E33270639 35

4 Funktionsbeschreibung und Inbetriebnahme

4.1 Funktionsweise POLYGON

Ausgänge verschalten

Das skalierte Ausgangssignal steht in folgenden Konnektorausgängen zur weiteren Verschaltung zur Verfügung:

• in r31249 (POLYGON Ausgang) als Prozentwert.

Dieser Konnektorausgang kann beispielsweise wie folgt verschaltet werden:

– Mit regelungsinternen Konnektoreingängen, z. B.:

Zusatzsollwert (CI: p1075[C])

Zusatzdrehmoment (CI: p1511[C])

Drehzahlregler P-Verstärkung Adaptionssignal (CI: p1455[C])

Drehzahlregler P-Verstärkung Skalierung (CI: p1466[C]

– Mit Konnektoreingängen anderer OA-Appplikationen, z. B.

SETPGEN Signalform Amplitude (CI: p31212[0…2])

SETPGEN Signalform Offset (CI: p31214[0…2])

– Mit Konnektoreingängen der OA-Appplikation POLYGON auf einem anderen Antriebsobjekt, z. B.

POLYGON Amplitude (CI: p31247)

POLYGON Offset (CI: p31248)

– Mit Analogausgängen, z. B.:

TM31 Analogausgänge Signalquelle (CI: p4071[0…1])

• in r31251 (POLYGON Ausgang Ganzzahl) als Ganzzahl im Format Integer32.

Zur Verbesserung der Auflösung kann das Signal vorher mit p31250 (POLYGON Ausgang Ganzzahl Skalierung) skaliert werden.

Zur Freigabe der Ausgänge ist der Binektoreingang p31231 (POLYGON Freigabe) mit einem 1-Signal zu verschalten

4 Funktionsbeschreibung und Inbetriebnahme

4.2 Beispiele zur Normierung des Leitwertes bei POLYGON

SINAMICS POLYGON

36 Funktionshandbuch (FH15), 10/2015, A5E33270639

4.2 Beispiele zur Normierung des Leitwertes bei POLYGONBei realen Achsen wird als Leitwert in der Regel der Geberlageistwert Gn_XIST1 (r0479[0]) verwendet. Hierzu wird der Konnektoreingang p31234 (POLYGON Leitwert Rohwert) mit r0479[0] verschaltet.

Die Normierung dient dazu, den Leitwert in zur Anwendung passenenden Längen- oder Winkeleinheiten darzustellen.

4.2.1 Beispiel 1 – Rundachse mit Inkrementalgeber ohne Getriebe

Bei Drehbewegungen bietet sich an, den Lageistwert in Winkeleinheiten darzustellen. Auf Grund der höheren Auflösung empfiehlt es sich, als Einheit Milligrad (° / 1000) zu wählen. Die Normierungsfaktoren p31235 und p31236 erhalten dann folgende Werte:

• p31235 (POLYGON Leitwert Normierung Zähler):

1 Umdrehung entspricht 360000 Milligrad

• p31236 (Leitwert Normierung Nenner):

Diesem Parameter wird der Zahlenwert für 1 Umdrehung in der gewählten Winkeleinheit zugewiesen. Dieser Wert ist abhängig von der Auflösung des verwendeten Gebers:

– p0408[0] (Rotatorischer Geber Strichzahl)

– p0418[0] (Feinauflösung Gx_XIST1 (in Bits))

1 Umdrehung entspricht p0408[0] · 2p0418[0].

Die Normierungsfaktoren für einen sin/cos-Geber mit 512 Strichen/Umdrehung und einer Feinauflösung von 11 Bit sind in der nachfolgenden Tabelle dargestellt:

p31244 (POLYGON Modulolänge) ermöglicht die periodische Wiederholung des Leitwerts bei Rundachsen. Standardmäßig ist p31244 = 360000, d. h. die Modulolänge entspricht einer Umdrehung.

Wenn die Periodenlängen des Leitwerts und des Ausgangssignals verschieden sind, ist p31244 entsprechend zu ändern.

Tabelle 4-1 Normierung des Leitwertes bei Rundachse mit Inkrementalgeber ohne Getriebe

Parameter Parametername Wert Kommentar

p0408[0] Rotatorischer Geber Strichzahl 512

p0418[0] Feinauflösung Gx_XIST1 (in Bits) 11 Entspricht Feinauflösung 2048

p31234 POLYGON Leitwert Rohwert r0479[0] Verschaltung mit Geberlageistwert G1_XIST1

p31235 POLYGON Leitwert Normierung Zähler 360000 1 Umdrehung entspricht 360000 Milligrad.

p31236 POLYGON Leitwert Normierung Nenner 1048576 1 Umdrehung entspricht p0408[0] · 2p0418[0] = 512 · 211 = 220.

p31244 POLYGON Modulolänge 360000 1 Umdrehung

SINAMICS POLYGON

Funktionshandbuch (FH15), 10/2015, A5E33270639 37

4 Funktionsbeschreibung und Inbetriebnahme

4.2 Beispiele zur Normierung des Leitwertes bei POLYGON

4.2.2 Beispiel 2 – Rundachse mit Inkrementalgeber und Getriebe

Wenn zwischen Motor und Last ein Getriebe eingebaut ist, wird das Getriebeverhältnis in den Normierungsparameter p31235 und p31236 berücksichtigt.

• p31235 (POLYGON Leitwert Normierung Zähler):

Hier wird die Anzahl der Lastumdrehungen als Faktor berücksichtigt.

• p31236 (Leitwert Normierung Nenner):

Hier wird die Anzahl der Motorumdrehungen als Faktor berücksichtigt.

Die folgende Tabelle zeigt die Normierungsfaktoren:

• Motorgeber ist ein sin/cos-Geber mit 512 Strichen/Umdrehung und einer Feinauflösung von 11 Bit, entsprechend "Beispiel 1 – Rundachse mit Inkrementalgeber ohne Getriebe" (Seite 36).

• Zusätzlich ist zwischen Motor und Last ein Getriebe mit folgendem Getriebefaktor eingebaut: 7 Motorumdrehungen bewirken 3 Lastumdrehungen.

4.2.3 Beispiel 3 – Referenzieren der OA-Applikation POLYGON

Über die Parameter p31238 (POLYGON Leitwert Setzwert), p31239 (POLYGON Leitwert Setzwert übernehmen) und p31241[0…2] (POLYGON Festwert) lässt sich ein Referenzpunkt für die OA-Applikation POLYGON festlegen. Das Referenzieren muss bei Stillstand der Achse durchgeführt werden.

Allgemeine Vorgehensweise:

• Der Setzwert wird in der vom Anwender gewählten Längen- oder Winkeleinheit vorgegeben; der entsprechende Zahlenwert wird im Festwert p31241[0…2] hinterlegt.

• Der Konnektoreingang p31238 (POLYGON Leitwert Setzwert) wird auf die Signalquelle des Setzwerts verschaltet (Werkseinstellung p31241[0]).

• Durch ein 0/1-Signal am Binektoreingang p31239 wird der Setzwert übernommen.

Tabelle 4-2 Normierung des Leitwertes bei Rundachse mit Inkrementalgeber und Getriebe

Parameter Parametername Wert Kommentar

p0408[0] Rotatorischer Geber Strichzahl 512

p0418[0] Feinauflösung Gx_XIST1 (in Bits) 11

p2504[DDS] LR Motor/Last Motorumdrehungen 7 7 Motorumdrehungen

p2505[DDS] LR Motor/Last Lastumdrehungen 3 3 Lastumdrehungen

p31234 POLYGON Leitwert Rohwert r0479[0] Verschaltung mit Geberlageistwert G1_XIST1

p31235 POLYGON Leitwert Normierung Zähler 1080000 3 Lastumdrehungen entsprechen 3 · 360000 Milligrad.

p31236 POLYGON Leitwert Normierung Nenner 7340032 7 Motorumdrehungen entsprechen 7 · 1048576.

p31244 POLYGON Modulolänge 360000 1 Lastumdrehung

4 Funktionsbeschreibung und Inbetriebnahme

4.2 Beispiele zur Normierung des Leitwertes bei POLYGON

SINAMICS POLYGON

38 Funktionshandbuch (FH15), 10/2015, A5E33270639

4.2.4 Beispiel 4 – Referenzieren der OA-Applikation POLYGON bei der Verwendung eines Absolutwertgebers

Wenn Absolutwertgeber verwendet werden, kann zum Referenzieren der OA-Applikation POLYGON das Funktionsmodul "Einfachpositionierer, EPOS" herangezogen werden.

Das folgende Bild zeigt beispielhaft die Maske "Mechanik" für einen Antrieb mit der Modulolänge 360000 LU (Length Units, Längeneinheiten). Die Modulolänge entspricht 1 Lastumdrehung.

Bild 4-1 Maske "Mechanik" zur Konfiguration der Lageregelung

Hinweis

Bei Verwendung der Funktionsmodul "Einfachpositionierer, EPOS" oder "Lageregelung, LR" ist zu beachten:

Folgende Einstellungen müssen analog zueinander vorgenommen werden:

1. Bei der Konfiguration des Antriebs:

Die Einstellungen zur Lageregelung (Maske "Mechanik" im Inbetriebnahme-Tool STARTER).

2. In der OA-Applikation POLYGON:

Die Einstellungen zur Leitwertnormierung (p31235, p31236) und Modulolänge (p31244).

SINAMICS POLYGON

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4 Funktionsbeschreibung und Inbetriebnahme

4.2 Beispiele zur Normierung des Leitwertes bei POLYGON

Die analoge Parametrierung der OA-Applikation POLYGON ist in folgender Tabelle dargestellt:

Zum Referenzieren soll als Setzwert für POLYGON der Lageistwert der Lageregelung (r2521[0]) verwendet werden. Dieser Wert soll bei einem 0/1-Signal am Digitaleingang 6 übernommen werden.

Damit ergibt sich nachfolgende Parametrierung:

Tabelle 4-3 Normierung des Leitwertes analog zur Maske "Mechanik"

Parameter Parametername Wert Kommentar

p0408[0] Rotatorischer Geber Strichzahl 512

p0418[0] Feinauflösung Gx_XIST1 (in Bits) 11 Entspricht Feinauflösung 2048

p31234 POLYGON Leitwert Rohwert r0479[0] Verschaltung mit Geberlageistwert G1_XIST1

p31235 POLYGON Leitwert Normierung Zähler 360000 1 Umdrehung entspricht 360000 Milligrad.

Identisch zu p2506[DDS] (LR Längeneinheit LU pro Lastumdrehung)

p31236 POLYGON Leitwert Normierung Nenner 1048576 1 Umdrehung entspricht p0408[0] · 2p0418[0] = 512 · 211 = 220

p31244 POLYGON Modulolänge 360000 1 Lastumdrehungen

Identisch zu p2576 (EPOS Modulokorrektur Modulobereich)

Tabelle 4-4 Parametrierung zur Übernahme des Setzwerts

Parameter Parametername Wert Kommentar

p31238 POLYGON Leitwert Setzwert r2521[0] Verschaltung mit LR Lageistwert

p31239 POLYGON Leitwert Setzwert übernehmen CU_S: r0722.6 Verschaltung mit Digitaleingang DI 6

4 Funktionsbeschreibung und Inbetriebnahme

4.3 Beispiele für Kennlinien bei POLYGON

SINAMICS POLYGON

40 Funktionshandbuch (FH15), 10/2015, A5E33270639

4.3 Beispiele für Kennlinien bei POLYGON

4.3.1 Beispiel 5 – Sinus mit Modulo 360 °

Dieses Beispiel zeigt, wie ein sinusförmiges Signal mit 12 Stützpunkten (p31245 = 12) über eine Modulolänge von 360 ° (p31244 = 360000) erzeugt wird. Die Stützpunkte der Kennlinie werden äquidistant über die Modulolänge verteilt. Die y-Werte der Stützpunkte werden in p31246[0…11] eingestellt. Zwischen den Stützpunkten wird linear interpoliert.

Die Normierung des Leitwertes erfolgt analog den Beispielen im Abschnitt "Beispiele zur Normierung des Leitwertes bei POLYGON" (Seite 36).

Tabelle 4-5 Parametrierung der Kennlinie mit 12 Stützpunkten

Parameter Parametername Wert Kommentar

p31244 POLYGON Modulolänge 360000

p31245 POLYGON Kennlinie Stützpunkte Anzahl 12

p31246[0] POLYGON Kennlinie y-Werte (0 Grad) 0.000000 sin (0 °) = 0

p31246[1] POLYGON Kennlinie y-Werte (30 Grad) 0.500000 sin (30 °) =

p31246[2] POLYGON Kennlinie y-Werte (60 Grad) 0.866025 sin (60 °) =

p31246[3] POLYGON Kennlinie y-Werte (90 Grad) 1.000000 sin (90 °) = 1

p31246[4] POLYGON Kennlinie y-Werte (120 Grad) 0.866025 sin (120 °) =

p31246[5] POLYGON Kennlinie y-Werte (150 Grad) 0.500000 sin (150 °) =

p31246[6] POLYGON Kennlinie y-Werte (180 Grad) 0.000000 sin (180 °) = 0

p31246[7] POLYGON Kennlinie y-Werte (210 Grad) sin (210 °) =

p31246[8] POLYGON Kennlinie y-Werte (240 Grad) sin (240 °) =

p31246[9] POLYGON Kennlinie y-Werte (270 Grad) sin (270 °) =

p31246[10] POLYGON Kennlinie y-Werte (300 Grad) sin (300 °) =

p31246[11] POLYGON Kennlinie y-Werte (330 Grad) sin (330 °) =

1 2⁄

3 2⁄

3 2⁄

1 2⁄

0.500000– 1– 2⁄

0.866025– 3– 2⁄

1.000000– 1–

0.866025– 3– 2⁄

0.500000– 1– 2⁄

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4 Funktionsbeschreibung und Inbetriebnahme

4.3 Beispiele für Kennlinien bei POLYGON

Dargestellt sind:

• r31242[1]: POLYGON Leitwert wirksam, Leitwert nach Lageverschiebung (orange)

• r31249: POLYGON Ausgang (schwarz)

Die Null-Linien der dargestellten Signale sind nicht identisch.

Bild 4-2 Beispiel einer Sinusfunktion mit 12 Stützpunkten pro 360 °

Nachfolgende Tabelle zeigt exemplarisch die Parametrierung der Kennlinie mit 1200 Stützpunkten.

Die y-Werte können z. B. in einer Excel-Tabelle berechnet werden und mittels eines Skripts in den Parameter p31246[0…n] geschrieben werden. Im Anhang "Kennlinie (p31245, p31246[0…n]) mit Skript festlegen" (Seite 73) ist ein Beispiel für ein Skript abgedruckt, das Werte aus einer Spalte einer Excel-Tabelle übernimmt und in die angegebenen Parameter schreibt.

Hinweis

Die Zahl 1.0 entspricht 100 %. Das bedeutet, dass bei einer Verschaltung als Drehmomentsollwert ein Drehmoment von p2003 vorgegeben wird.

Tabelle 4-6 Parametrierung der Kennlinie mit 1200 Stützpunkten

Parameter Parametername Wert Kommentar

p31244 POLYGON Modulolänge 360000

p31245 POLYGON Kennlinie Stützpunkte Anzahl 1200 Mittels Skript aus Excel-Tabelle übernommen.

p31246[0…1199] POLYGON Kennlinie y-Werte In Excel-Tabelle berechnet und mittels Skript übernommen.

4 Funktionsbeschreibung und Inbetriebnahme

4.3 Beispiele für Kennlinien bei POLYGON

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Dargestellt sind:

• r31242[1]: POLYGON Leitwert wirksam, Leitwert nach Lageverschiebung (orange)

• r31249: POLYGON Ausgang (schwarz)

Die Null-Linien der dargestellten Signale sind nicht identisch.

Bild 4-3 Beispiel einer Sinusfunktion mit 1200 Stützpunkten pro 360 °

4.3.2 Beispiel 6 – Überlagerung mehrerer Kennlinien

Die OA-Applikation POLYGON lässt sich auf mehreren Antriebsobjekten parametrieren. Somit ist es möglich, dass einzelne Frequenzen getrennt vorgegeben werden.

Im Folgenden ist die Erzeugung und Überlagerung von 2 leitwertabhängigen Signalen dargestellt.

• Auf dem Antriebsobjekt SERVO_02 ist die gemessene Drehmomentkennlinie eines 4-Zylinder-4-Takt-Verbrennungsmotors hinterlegt.

– Anzahl der Messpunkte: 1264.

– Die Modulolänge entspricht 2 Umdrehungen ( = 720 °).

• Auf dem Antriebsobjekt SERVO_03 ist eine Sinusschwingung parametriert.

Innerhalb der Modulolänge der Drehmomentkennlinie sollen 12 Sinus-Schwingungen erzeugt werden. Die Modulolänge der Sinusschwingung beträgt deshalb 1/12 der Modulolänge der Drehmomentkennlinie ( = 60 °).

Die folgenden Tabellen zeigen die Parametrierung der Drehmomentkennlinie und der Sinusschwingung.

Die Normierung der Leitwerte erfolgt identisch auf beiden Antriebsobjekten analog den Beispielen im Abschnitt "Beispiele zur Normierung des Leitwertes bei POLYGON" (Seite 36). Insbesondere wird p31234 (POLYGON Leitwert Rohwert) auf dieselbe Signalquelle (desselben Antriebsobjekts) verschaltet.

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4 Funktionsbeschreibung und Inbetriebnahme

4.3 Beispiele für Kennlinien bei POLYGON

Nachfolgend ist der zeitliche Verlauf folgender Signale bei einer Drehfrequenz von 20 Hz (Periodendauer für 2 Umdrehungen = 100 ms) dargestellt:

• r31242[1]: POLYGON Leitwert wirksam, Leitwert nach Lageverschiebung (orange)

• SERVO_02: r31249: POLYGON Ausgang (schwarz)(Drehmomentkennlinie)

• SERVO_03: r31249: POLYGON Ausgang (grün)(Sinus-Schwingung)

Bild 4-4 Drehmomentkennlinie und Sinus-Schwingung

Um die Sinus-Schwingung der Drehmomentkennlinie zu überlagern, ist das Antriebsobjekt SERVO_2 zusätzlich zu parametrieren (gemäß nachfolgender Tabelle):

Tabelle 4-7 Parametrierung der Drehmomentkennlinie mit 1264 Stützpunkten auf Antriebsobjekt SERVO_2

Parameter Parametername Wert Kommentar

p31244 POLYGON Modulolänge 720000 2 Umdrehungen

p31245 POLYGON Kennlinie Stützpunkte Anzahl 1264 Mittels Skript aus Excel-Tabelle übernommen.

p31246[0…1263] POLYGON Kennlinie y-Werte Messwerte aus Excel-Tabelle mittels Skript übernommen.

p31247 POLYGON Amplitude 1 Voreinstellung

Tabelle 4-8 Parametrierung der Sinusfunktion mit 1200 Stützpunkten auf Antriebsobjekt SERVO_3

Parameter Parametername Wert Kommentar

p31244 POLYGON Modulolänge 60000 12 Sinus-Schwingungen innerhalb von 2 Umdrehungen

p31245 POLYGON Kennlinie Stützpunkte Anzahl 1200 Mittels Skript aus Excel-Tabelle übernommen.

p31246[0…1199] POLYGON Kennlinie y-Werte In Excel-Tabelle berechnet und mittels Skript übernommen.

p31247 POLYGON Amplitude r2900 Verschaltet mit Festwert 1 [%]

r2900[DDS] Festwert 1 27.0 Entspricht 27.0 %

4 Funktionsbeschreibung und Inbetriebnahme

4.3 Beispiele für Kennlinien bei POLYGON

SINAMICS POLYGON

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Nachfolgendes Bild zeigt das Summensignal bei einer Drehfrequenz von 20 Hz (Periodendauer für 2 Umdrehungen = 100 ms). Folgende Signale sind dargestellt:

• r31242[1]: POLYGON Leitwert wirksam, Leitwert nach Lageverschiebung (orange)

• SERVO_02: r31249: POLYGON Ausgang (rot)(Drehmomentkennlinie mit überlagerter Sinusschwingungen)

Bild 4-5 Drehmomentkennlinie mit überlagerter Sinus-Schwingung

Tabelle 4-9 Zusätzliche Parametrierung auf Antriebsobjekt SERVO_2 zur Überlagerung

Parameter Parametername Wert Kommentar

p31248 POLYGON Offset SERVO_3: r31249

Hinweis

Wenn das überlagernde Signal nicht leitwertabhängig ist (z. B. Simulation einer konstanten Resonanzfrequenz), kann zu dessen Erzeugung auch die OA-Applikation SETPGEN verwendet werden. Der Offset von POLYGON (p31248) wird dann mit dem Ausgangssignal von SETPGEN (r31215[0…2], r31220) verschaltet.

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4 Funktionsbeschreibung und Inbetriebnahme

4.3 Beispiele für Kennlinien bei POLYGON

4.3.3 Beispiel 7 - Kompensation von Übertragungsverhalten und Totzeiten

Bei bekannten Sollwertsignalen, die einen sinusförmigen Verlauf haben, können Amplituden- und Phasenabweichungen im Führungsverhalten kompensiert werden.

Das nachfolgende Bild stellt in Form eines Bode-Diagramms den Führungsfrequenzgang eines moderat eingestellten Drehzahlreglers dar:

Bild 4-6 Gemessener Frequenzgang eines Drehzahlreglers

In diesem Bode-Diagramm zeigt sich beispielsweise bei 100 Hz (entspricht 10 ms Periodendauer einer Sinusschwingung) eine Phasenverschiebung zwischen Eingangs- und Ausgangssignal von -97,9 ° sowie eine Amplitudenabsenkung von -3,4 dB.

Im nachfolgenden Bild ist die Phasenverschiebung und die Amplitudenabsenkung für eine überlagerte Drehzahlsollwertschwingung von 100 Hz ( = Periodendauer 10 ms) explizit dargestellt. Es ist der zeitliche Verlauf folgender Signale wiedergegeben:

• r31242[0]: POLYGON Leitwert wirksam, Leitwert vor Lageverschiebung (grün)

• r0062: Drehzahlsollwert nach Filter (schwarz)

• r0061[0]: Drehzahlistwert ungeglättet, Geber 1(rot)

Bild 4-7 Phasenverschiebung und Amplitudenabsenkung zwischen Soll- und Istsignal

Mit der OA-Applikation POLYGON ist es möglich, lageistwertabhängig zur vorhandenen Drehzahlsollwertschwingung eine zusätzliche Schwingung mit der betreffenden Frequenz sowie geeigneter Phasenverschiebung und Amplitude zu erzeugen. Wenn diese zusätzliche Schwingung der vorhandenen Schwingung überlagert wird, wird die Amplitudenabsenkung und die Phasenverschiebung reduziert.

4 Funktionsbeschreibung und Inbetriebnahme

4.3 Beispiele für Kennlinien bei POLYGON

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Das nachfolgende Bild stellt dieses Prinzip für die Schwingung mit 100 Hz beispielhaft dar. Wenn der resultierende Sollwert – dem Führungsfrequenzgang entsprechend – eine Phasenverschiebung von 97,9 ° und eine Amplitudenüberhöhung von 150 % (entspricht 3,4 dB) erhält, weist der resultierende Istwert die richtige Phasenlage und Amplitude auf:

Bild 4-8 Istwert nach Phasenverschiebung und Amplitudenüberhöhung des Sollwerts

Dies ist im nachfolgenden Bild dargestellt. Es zeigt:

• das ursprüngliche Sollwertprofil

• das Istwertprofil nach Anpassung von Phasenlage und Amplitude des Sollwertprofils.

Bild 4-9 Istwertprofil nach Anpsssung des Sollwertprofils und usprüngliches Sollwertprofil

Um bei veränderlichen Frequenzen zu einem korrekten Kompensationsprofil zu kommen, müssen die Leitwertverschiebung (CI: p31240) und die Amplitude (CI: p31247) dynamisch von außen vorgegeben werden.

Ein analoges Vorgehen kann für die Kompensation von Totzeiten herangezogen werden.

Hinweis

Bei Verschaltung der Signale als Drehmomentsollwert hat die Übertragungsfunktion eine deutlich höhere Grenzfrequenz, da hier die Stromregelerabtastzeit wirksam ist. Dennoch sind auch in diesem Fall die genannten Effekte messbar und über diese Funktionalität kompensierbar.

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4 Funktionsbeschreibung und Inbetriebnahme

4.4 Funktionspläne

4.4 Funktionspläne

Hinweis

In diesem Handbuch ist ausschließlich der Funktionsplan für die OA-Applikation POLYGON enthalten, siehe Kapitel "Funktionspläne" (Seite 59).

Die bei SINAMICS zur Verfügung stehenden Funktionspläne sind in den jeweiligen produktspezifischen Listenhandbüchern enthalten, beispielsweise:

Literatur: /LH1/ SINAMICS S120/S150 ListenhandbuchKapitel "Funktionspläne"

4 Funktionsbeschreibung und Inbetriebnahme

4.5 Abtastzeiten und Anzahl regelbarer Antriebe

SINAMICS POLYGON

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4.5 Abtastzeiten und Anzahl regelbarer AntriebeDie Abtastzeit der OA-Applikation POLYGON wird über p31230 als ganzzahliges Vielfaches der Stromreglerabtastzeit p0115[0] vorgegeben.

Die OA-Applikation POLYGON erfordert zusätzliche Rechenzeit. Dies kann die Anzahl der maximal regelbaren Antriebsachsen reduzieren.

Die übrige verfügbare Restrechenzeit (siehe r9976) ist für POLYGON und andere Optionen (z. B. DCC) verwendbar.

Beispiele für zusätzliche Rechenzeitauslastung

Die nachfolgende Tabelle enthält Werte für die zusätzliche Rechenzeitauslastung:

• Für unterschiedliche Abtastzeiten (p31230 · p0115[0]).

• Für 1 Achse mit aktivierter OA-Applikation POLYGON.

• Für 2 Achsen mit aktivierter OA-Applikation POLYGON.

• Für 5 Achsen mit aktivierter OA-Applikation POLYGON.

Bei 5 Antrieben mit Servoregelung oder Hydraulikregelung (p0115[0, 1] = 125 µs) und Einspeisung (p0115[0] = 250 µs) kann POLYGON bei allen Antriebsobjekten vom Typ SERVO oder HLA mit einer Abtastzeit von 125 µs betrieben werden.

Bei 5 Antrieben mit Vektorregelung (p0115[0] = 500 µs, p0115[1] = 2000 µs) und Einspeisung (p0115[0] = 250 µs) kann POLYGON bei allen Antriebsobjekten vom Typ VECTOR mit einer Abtastzeit von 500 µs betrieben werden.

Hinweis:

Informationen zu den System-Abtastzeiten und der Anzahl regelbarer Antriebe sind in folgender Literatur zu finden:

Literatur: /FH1/ SINAMICS S120 Funktionshandbuch AntriebsfunktionenKapitel "System-Abtastzeiten und Anzahl regelbarer Antriebe"

Tabelle 4-10 POLYGON Rechenzeitauslastung (Beispiele)

Beispiel Stromregler-abtastzeit

POLYGON Abtastzeit Zusätzliche Rechenzeitauslastung(r9976[1])

p0115[0] p31230 p31230 · p0115[0] 1 Achse mit POLYGON

2 Achsen mit POLYGON

5 Achsen mit POLYGON

1

125 µs a

a. Werkseinstellung bei Antriebsobjekt SERVO oder HLA.

1 125 µs ca. 3,2 % ca. 6,4 % ca. 16,0 %

2 4 500 µs ca. 0,8 % ca. 1,6 % ca. 4,0 %

3 8 1000 µs ca. 0,4 % ca. 0,8 % ca. 2,0 %

4

500 µs b

b. Werkseinstellung bei Antriebsobjekt VECTOR.

1 500 µs ca. 0,8 % ca. 1,6 % ca. 4,0 %

5 4 2000 µs ca. 0,2 % ca. 0,4 % ca. 1,0 %

6 8 4000 µs ca. 0,1 % ca. 0,2 % ca. 0,5 %

SINAMICS POLYGON

Funktionshandbuch (FH15), 10/2015, A5E33270639 49

4 Funktionsbeschreibung und Inbetriebnahme

4.6 Lizenzierung

4.6 LizenzierungFür die OA-Applikation "POLYGON" ist ein License Key erforderlich:

Einen entsprechenden License Key können Sie mit Hilfe des WEB License Managers erzeugen. Dazu benötigen Sie das Certificate of License (CoL).

Die Bestellnummer (MLFB) für das Certificate of License (CoL) lautet wie folgt:

6SL3077-0AA00-7AB0

Hinweis

Informationen und Vorgehensweise zur Lizenzierung sind in folgender Literatur zu finden:

Literatur: /FH1/ SINAMICS S120 Funktionshandbuch AntriebsfunktionenKapitel "Lizenzierung"

4 Funktionsbeschreibung und Inbetriebnahme

4.7 SINAMICS Safety Integrated

SINAMICS POLYGON

50 Funktionshandbuch (FH15), 10/2015, A5E33270639

4.7 SINAMICS Safety IntegratedDie mit dieser OA-Applikation realisierten Funktionen sind nicht Bestandteil der SINAMICS Safety Integrated Functions und beeinflussen die SINAMICS Safety Integrated Functions nicht.

Hinweis

Informationen zu SINAMICS Safety Integrated sind in folgender Literatur zu finden:

Literatur: /FHS/ SINAMICS S120 Safety Integrated Funktionshandbuch

5

SINAMICS POLYGON

Funktionshandbuch (FH15), 10/2015, A5E33270639 51

Parameter

Inhalt

5.1 Übersicht zu den Parametern 52

5.2 Liste der Parameter 53

5 Parameter

5.1 Übersicht zu den Parametern

SINAMICS POLYGON

52 Funktionshandbuch (FH15), 10/2015, A5E33270639

5.1 Übersicht zu den Parametern

Alle Objekte

Die Angabe "Alle Objekte" in der folgenden Liste bezieht sich auf alle Antriebsobjekte, für welche die OA-Applikation POLYGON freigegeben ist.

Dies sind folgende Antriebsobjekte:

• HLA

• SERVO

• VECTOR

Hinweis

Eine Übersicht zu den Parametern, insbesondere die Erklärung zur Liste der Parameter, ist in den produktspezifischen Listenhandbüchern enthalten, beispielsweise:

Literatur: /LH1/ SINAMICS S120/S150 ListenhandbuchKapitel "Übersicht zu den Parametern"

SINAMICS POLYGON

Funktionshandbuch (FH15), 10/2015, A5E33270639 53

5 Parameter

5.2 Liste der Parameter

5.2 Liste der Parameter

Product: SINAMICS POLYGON, Version: 1101200, Language: deuObjects: SERVO, VECTOR, HLA

Beschreibung: Einstellung der Abtastzeit T für die OA-Applikation POLYGON.

Die Abtastzeit wird als Vielfaches der Stromreglerabtastzeit (p0115[0]) eingestellt.

Wert: 0: Nicht rechnen1: T = 1 * p0115[0]2: T = 2 * p0115[0]4: T = 4 * p0115[0]8: T = 8 * p0115[0]16: T = 16 * p0115[0]32: T = 32 * p0115[0]64: T = 64 * p0115[0]

Hinweis: POLYGON: Polygonal line (Polygonzug = Leitwertabhängige Kennlinienfunktionalität)

Die Kennlinie wird über der Modulolänge durch äquidistante Stützpunkte definiert. Zwischen den Stützpunkten wird linear interpoliert.

Typische Kennlinien:

Lage-Lage-Bezug, Lage-Drehzahl-Bezug, Lage-Drehmoment-Bezug

Beschreibung: Einstellung der Signalquelle für die Freigabe der berechneten Werte.

p31231 = 0-Signal:

Am Konnektorausgang r31249/r31251 wird der Wert 0 ausgegeben.

p31231 = 1-Signal:

Am Konnektorausgang r31249/r31251 wird der berechnete Wert ausgegeben.

Abhängigkeit: Siehe auch: p31230

Hinweis: Die Berechnung der Kennlinie erfolgt abhängig von der Einstellung der Abtastzeit in p31230.

Hinweis

In diesem Kapitel sind ausschließlich die Parameter für die OA-Applikation POLYGON enthalten.

Die bei SINAMICS zur Verfügung stehenden produktabhängigen Parameter sind der Online-Hilfe der jeweiligen Steuerung bzw. Inbetriebnahme-Tools oder beispielsweise folgender Literatur zu entnehmen:

Literatur: /LH1/ SINAMICS S120/S150 ListenhandbuchKapitel "Liste der Parameter"

p31230 POLYGON Abtastzeit / AbtastzeitAlle Objekte Änderbar: C1(3) Berechnet: - Zugriffsstufe: 3

Datentyp: Integer16 Dyn. Index: - Funktionsplan: 7331

P-Gruppe: Funktionen Einheitengruppe: - Einheitenwahl: -

Nicht bei Motortyp: - Normierung: - Expertenliste: 1

Min Max Werkseinstellung

0 64 1

p31231 BI: POLYGON Freigabe / FreigabeAlle Objekte Änderbar: T Berechnet: - Zugriffsstufe: 3

Datentyp: Unsigned32 / Binary Dyn. Index: - Funktionsplan: 7331

P-Gruppe: Funktionen Einheitengruppe: - Einheitenwahl: -

Nicht bei Motortyp: - Normierung: - Expertenliste: 1

Min Max Werkseinstellung

- - 0

5 Parameter

5.2 Liste der Parameter

SINAMICS POLYGON

54 Funktionshandbuch (FH15), 10/2015, A5E33270639

Beschreibung: Einstellung der Signalquelle für den Leitwert.

Typische BICO-Verschaltungen:

- Leitwert einer realen Achse

CI: p31234 = r0479[0] (Diagnose Geberlageistwert Gn_XIST1, Geber 1)

- Virtueller Leitwert auf Basis OA SETPGEN

CI: p31234 = r31222 (SETPGEN Ausgang gesamt Ganzzahl)

- Virtueller Leitwert auf Basis EPOS

CI: p31234 = r2665 (EPOS Lagesollwert)

Hinweis: EPOS: Einfachpositionierer

SETPGEN: Setpoint generator (Sollwertgenerator)

Beschreibung: Einstellung des Zählers zur Normierung des Leitwertes.

Mit p31235 und p31236 wird der Leitwert von den intrinsischen Einheiten des Rohsignals (z. B. Geberinkremente) in zur Anwendung passende Längen- oder Winkeleinheiten umgerechnet (z. B. Milligrad bei Drehbewegungen).

Beispiel für Drehbewegung:

Leitwert p31234 = r0479[0] (Voreinstellung)

p31235 = 360000 (Zahlenwert für eine Umdrehung in der Einheit Milligrad)

p31236 = p0408[0] * 2^p0418[0] (Zahlenwert für eine Umdrehung in Geberinkrementen)

Außerdem kann ein Getriebefaktor berücksichtigt werden.

Abhängigkeit: Siehe auch: p31234, p31236, p31244

Hinweis: LU: Length Unit (Längeneinheit)

Es ist Folgendes zu beachten:

p31235 / p31236 < p31244

Beschreibung: Einstellung des Nenners zur Normierung des Leitwertes.

Mit p31235 und p31236 wird der Leitwert von den intrinsischen Einheiten des Rohsignals (z. B. Geberinkremente) in zur Anwendung passende Längen- oder Winkeleinheiten umgerechnet (z. B. Milligrad bei Drehbewegungen).

Beispiel für Drehbewegung:

Leitwert p31234 = r0479[0] (Voreinstellung)

p31235 = 360000 (Zahlenwert für eine Umdrehung in der Einheit Milligrad)

p31236 = p0408[0] * 2^p0418[0] (Zahlenwert für eine Umdrehung in Geberinkrementen)

Außerdem kann ein Getriebefaktor berücksichtigt werden.

p31234 CI: POLYGON Leitwert Rohwert / Leitw RohwAlle Objekte Änderbar: T Berechnet: - Zugriffsstufe: 3

Datentyp: Unsigned32 / Integer32 Dyn. Index: - Funktionsplan: 7331

P-Gruppe: Funktionen Einheitengruppe: - Einheitenwahl: -

Nicht bei Motortyp: - Normierung: - Expertenliste: 1

Min Max Werkseinstellung

- - 479[0]

p31235 POLYGON Leitwert Normierung Zähler / Leitw Norm ZählerAlle Objekte Änderbar: T Berechnet: - Zugriffsstufe: 3

Datentyp: Integer32 Dyn. Index: - Funktionsplan: 7331

P-Gruppe: Funktionen Einheitengruppe: - Einheitenwahl: -

Nicht bei Motortyp: - Normierung: - Expertenliste: 1

Min Max Werkseinstellung

-2147483648 2147483647 1

p31236 POLYGON Leitwert Normierung Nenner / Leitw Norm NennerAlle Objekte Änderbar: T Berechnet: - Zugriffsstufe: 3

Datentyp: Integer32 Dyn. Index: - Funktionsplan: 7331

P-Gruppe: Funktionen Einheitengruppe: - Einheitenwahl: -

Nicht bei Motortyp: - Normierung: - Expertenliste: 1

Min Max Werkseinstellung

-2147483648 2147483647 1

SINAMICS POLYGON

Funktionshandbuch (FH15), 10/2015, A5E33270639 55

5 Parameter

5.2 Liste der Parameter

Abhängigkeit: Siehe auch: p31234, p31235, p31244

Hinweis: LU: Length Unit (Längeneinheit)

Es ist Folgendes zu beachten:

p31235 / p31236 < p31244

Beschreibung: Einstellung der Signalquelle für den Setzwert des Leitwertes.

Der Setzwert dient zum Referenzieren des Leitwertes und wird bei Binektoreingang p31239 = 0/1-Signal übernommen.

Er wird in der vom Anwender gewählten Längen- oder Winkeleinheit vorgegeben. Der entsprechende Zahlenwert wird z. B. im Festwert p31241[0...2] hinterlegt.

Er wird nach seiner Übernahme als Basis für künftige Änderungen des (mittels p31235/p31236) normierten Leitwerts verwendet (Leitwert nach Setzwert = Normierter Leitwert + Setzwert - Normierter Leitwert bei Übernahme des Setzwerts).

Abhängigkeit: Siehe auch: p31239, p31241, r31242

Hinweis: Der Setzwert wird nicht nach p31235/p31236 normiert.

Er wirkt direkt auf den wirksamen Leitwert (r31242[0...1]) vor der Modulokorrektur.

Beschreibung: Einstellung der Signalquelle zum Übernehmen des Setzwertes für den Leitwert (Flanke).

BI: p31239 = 0/1-Signal:

Der über Konnektoreingang p31238 anstehende Setzwert wird übernommen.

BI: p31239 = 1/0-Signal:

Keine Auswirkung. Der Setzwert bleibt gültig.

Abhängigkeit: Siehe auch: p31238

Beschreibung: Einstellung der Signalquelle für die dynamische Verschiebung des Leitwertes.

Beispiele:

- Phasenverschiebung.

- Frequenzabhängige Berücksichtigung des Phasenganges unterlagerter Regelkreise.

Die Leitwertverschiebung wird in der vom Anwender gewählten Längen- oder Winkeleinheit vorgegeben.

Für eine statische Vorgabe der Leitwertverschiebung kann einer der Festwerte p31241[0...2] verwendet werden.

Abhängigkeit: Siehe auch: r31242

Hinweis: Sie wirkt direkt auf den wirksamen Leitwert r31242[0].

p31238 CI: POLYGON Leitwert Setzwert / Leitw SetzwAlle Objekte Änderbar: T Berechnet: - Zugriffsstufe: 3

Datentyp: Unsigned32 / Integer32 Dyn. Index: - Funktionsplan: 7331

P-Gruppe: Funktionen Einheitengruppe: - Einheitenwahl: -

Nicht bei Motortyp: - Normierung: - Expertenliste: 1

Min Max Werkseinstellung

- - 31241[0]

p31239 BI: POLYGON Leitwert Setzwert übernehmen / Leitw Setzw übernAlle Objekte Änderbar: T Berechnet: - Zugriffsstufe: 3

Datentyp: Unsigned32 / Binary Dyn. Index: - Funktionsplan: 7331

P-Gruppe: Funktionen Einheitengruppe: - Einheitenwahl: -

Nicht bei Motortyp: - Normierung: - Expertenliste: 1

Min Max Werkseinstellung

- - 0

p31240 CI: POLYGON Leitwert Verschiebung / Leitw VerschAlle Objekte Änderbar: T Berechnet: - Zugriffsstufe: 3

Datentyp: Unsigned32 / Integer32 Dyn. Index: - Funktionsplan: 7331

P-Gruppe: Funktionen Einheitengruppe: - Einheitenwahl: -

Nicht bei Motortyp: - Normierung: - Expertenliste: 1

Min Max Werkseinstellung

- - 0

5 Parameter

5.2 Liste der Parameter

SINAMICS POLYGON

56 Funktionshandbuch (FH15), 10/2015, A5E33270639

Beschreibung: Einstellung, Anzeige und Konnektorausgang für die Festwerte.

Index: [0] = Wert 0[1] = Wert 1[2] = Wert 2

Hinweis: Zu Inbetriebnahme- und Testzwecken können folgende, typische BICO-Verschaltungen hergestellt werden:

CI: p31234 = p31241[0...2]

CI: p31238 = p31241[0...2] (Werkseinstellung: CI: p31238 = p31241[0])

CI: p31240 = p31241[0...2]

Beschreibung: Anzeige und Konnektorausgang für den wirksamen Leitwert (x-Wert).

Der Wert basiert auf dem Leitwert (p31234) und berücksichtigt die eingestellte Normierung (p31235, p31236), den Setzwert (p31238) und die Verschiebung (p31240).

Index: [0] = Leitwert vor Verschiebung[1] = Leitwert nach Verschiebung

Abhängigkeit: Siehe auch: p31234, p31235, p31236, p31238, p31240

Beschreibung: Einstellung der Modulolänge.

Die Kennlinie wird periodisch abhängig von der Modulolänge wiederholt.

Beispiel:

p31244 = 360000 (Leitwert, der einer mechanischen Umdrehung entspricht)

In diesem Fall hat der wirksame Leitwert einen Wertebereich von 0 bis 359999.

Abhängigkeit: Siehe auch: p31235, p31236

Hinweis: Es ist Folgendes zu beachten:

p31235 / p31236 < p31244

p31241[0...2] CO: POLYGON Festwert / FestwertAlle Objekte Änderbar: U, T Berechnet: - Zugriffsstufe: 3

Datentyp: Integer32 Dyn. Index: - Funktionsplan: 7331

P-Gruppe: Funktionen Einheitengruppe: - Einheitenwahl: -

Nicht bei Motortyp: - Normierung: - Expertenliste: 1

Min Max Werkseinstellung

-2147483648 2147483647 0

r31242[0...1] CO: POLYGON Leitwert wirksam / Leitw wirksamAlle Objekte Änderbar: - Berechnet: - Zugriffsstufe: 3

Datentyp: Integer32 Dyn. Index: - Funktionsplan: 7331

P-Gruppe: Funktionen Einheitengruppe: - Einheitenwahl: -

Nicht bei Motortyp: - Normierung: - Expertenliste: 1

Min Max Werkseinstellung

- - -

p31244 POLYGON Modulolänge / ModulolängeAlle Objekte Änderbar: T Berechnet: - Zugriffsstufe: 3

Datentyp: Unsigned32 Dyn. Index: - Funktionsplan: 7331

P-Gruppe: Funktionen Einheitengruppe: - Einheitenwahl: -

Nicht bei Motortyp: - Normierung: - Expertenliste: 1

Min Max Werkseinstellung

1 7200000 360000

SINAMICS POLYGON

Funktionshandbuch (FH15), 10/2015, A5E33270639 57

5 Parameter

5.2 Liste der Parameter

Beschreibung: Einstellung der Anzahl der Stützpunkte für die Kennlinie.

Abhängigkeit: Siehe auch: p31246

Hinweis: Die Stützpunkte werden äquidistant über die Modulolänge verteilt.

Beschreibung: Einstellung der y-Werte für die Stützpunkte der Kennlinie.

Abhängigkeit: Siehe auch: p31245

Hinweis: Zwischen den Stützpunkten (y-Werte) der Kennlinie wird linear interpoliert.

Beschreibung: Einstellung der Signalquelle für die Amplitude zur dynamischen Skalierung der Kennlinie.

Beschreibung: Einstellung der Signalquelle für den Offset zur dynamischen Verschiebung der Kennlinie.

p31245 POLYGON Kennlinie Stützpunkte Anzahl / Kennl Punkte AnzAlle Objekte Änderbar: T Berechnet: - Zugriffsstufe: 3

Datentyp: Unsigned16 Dyn. Index: - Funktionsplan: 7331

P-Gruppe: Funktionen Einheitengruppe: - Einheitenwahl: -

Nicht bei Motortyp: - Normierung: - Expertenliste: 1

Min Max Werkseinstellung

1 10000 360

p31246[0...n] POLYGON Kennlinie y-Werte / Kennl y-WerteAlle Objekte Änderbar: U, T Berechnet: - Zugriffsstufe: 3

Datentyp: FloatingPoint32 Dyn. Index: p31245 Funktionsplan: 7331

P-Gruppe: Funktionen Einheitengruppe: - Einheitenwahl: -

Nicht bei Motortyp: - Normierung: - Expertenliste: 1

Min Max Werkseinstellung

-340.28235E36 340.28235E36 0.000000

p31247 CI: POLYGON Amplitude / AmplitudeAlle Objekte Änderbar: T Berechnet: - Zugriffsstufe: 3

Datentyp: Unsigned32 / FloatingPoint32 Dyn. Index: - Funktionsplan: 7331

P-Gruppe: Funktionen Einheitengruppe: - Einheitenwahl: -

Nicht bei Motortyp: - Normierung: PERCENT Expertenliste: 1

Min Max Werkseinstellung

- - 1

p31248 CI: POLYGON Offset / OffsetAlle Objekte Änderbar: T Berechnet: - Zugriffsstufe: 3

Datentyp: Unsigned32 / FloatingPoint32 Dyn. Index: - Funktionsplan: 7331

P-Gruppe: Funktionen Einheitengruppe: - Einheitenwahl: -

Nicht bei Motortyp: - Normierung: PERCENT Expertenliste: 1

Min Max Werkseinstellung

- - 0

5 Parameter

5.2 Liste der Parameter

SINAMICS POLYGON

58 Funktionshandbuch (FH15), 10/2015, A5E33270639

Beschreibung: Anzeige und Konnektorausgang für den Ausgangswert.

Der Wert berechnet sich wie folgt:

Ausgang p31249 = Amplitude * y(x) + Offset

Amplitude: p31247

y: p31246

x: r31242[1] (Leitwert wirksam verschoben um p31240)

Offset: p31248

Hinweis: Zwischen den Stützpunkten (y-Werte) der Kennlinie wird linear interpoliert.

Beschreibung: Einstellung der Skalierung des Ausgangswertes zur Darstellung als Ganzzahl.

Abhängigkeit: Siehe auch: r31249, r31251

Beschreibung: Anzeige und Konnektorausgang für den Ausgangswert als Ganzzahl.

Abhängigkeit: Siehe auch: r31249, p31250

r31249 CO: POLYGON Ausgang / AusgangAlle Objekte Änderbar: - Berechnet: - Zugriffsstufe: 3

Datentyp: FloatingPoint32 Dyn. Index: - Funktionsplan: 7331

P-Gruppe: Funktionen Einheitengruppe: - Einheitenwahl: -

Nicht bei Motortyp: - Normierung: PERCENT Expertenliste: 1

Min Max Werkseinstellung

- [%] - [%] - [%]

p31250 POLYGON Ausgang Ganzzahl Skalierung / Ausg Ganzz SkalAlle Objekte Änderbar: U, T Berechnet: - Zugriffsstufe: 3

Datentyp: Integer32 Dyn. Index: - Funktionsplan: 7331

P-Gruppe: Funktionen Einheitengruppe: - Einheitenwahl: -

Nicht bei Motortyp: - Normierung: - Expertenliste: 1

Min Max Werkseinstellung

-2147483648 2147483647 1

r31251 CO: POLYGON Ausgang Ganzzahl / Ausg GanzzAlle Objekte Änderbar: - Berechnet: - Zugriffsstufe: 3

Datentyp: Integer32 Dyn. Index: - Funktionsplan: 7331

P-Gruppe: Funktionen Einheitengruppe: - Einheitenwahl: -

Nicht bei Motortyp: - Normierung: - Expertenliste: 1

Min Max Werkseinstellung

- - -

6

SINAMICS POLYGON

Funktionshandbuch (FH15), 10/2015, A5E33270639 59

Funktionspläne

Inhalt

7331 – POLYGON Struktur 60

Hinweis

In diesem Kapitel ist ausschließlich der Funktionsplan für die OA-Applikation POLYGON enthalten.

Die bei SINAMICS zur Verfügung stehenden produktabhängigen Funktionspläne (z. B. Funktionsplan 5020) sind in folgender Literatur aufgeführt:

Literatur: /LH1/ SINAMICS S120/S150 ListenhandbuchKapitel "Funktionspläne"

6F

un

ktionsplä

ne

SIN

AM

ICS

PO

LY

GO

N

60

Funktion

shandbuch

(FH

15), 10/2015, A

5E3327063

9

Bild

6-1

7331 – P

OLY

GO

N S

truktur

- 7331 -Function diagram

87654321fp_7331_95_deu.vsdDO: HLA, SERVO, VECTOR

SINAMICS19.08.15 V01.01.00POLYGON - Struktur

p31230 · p0115[0]

<1> p31230 = 1 Werkseinstellung, Abtastzeit = 1 * p0115[0] (Stromreglerabtastzeit)p31230 = 0 "Nicht rechnen"

<2> Berechnung der Leitwertdifferenz zwischen 2 Abtastzeiten.<3> Die interne Berechnung erfolgt mit Datentyp FloatingPoint.<4> Die Stützpunkte werden äquidistant über die Modulolänge verteilt.

(0)

Freigabep31231

0r31249Ausgang [%]

r31251

Ausgang Ganzzahl

Ausgang Ganzzahl Skalierungp31250 (1)

1

0

<1>

y

x

Leitwert Rohwert

(r0479[0])p31234

Modulolänge1 ... 7200000

p31244 (360000)

Leitwert Normierung Nenner

p31236 (1)

Leitwert Normierung Zähler

p31235 (1) Amplitude

(1)p31247

Offset

(0)p31248

Kennlinie Stützpunkte Anzahl

p31245 (360)

Kennlinie y-Werte

p31246[0...p31245 - 1] (0.0)

<4>

+ +

++ 180900 270 360

1,0

0,5

Leitwert Verschiebung

(0)p31240

r31242[0]Leitwert wirksam, vor Verschiebung

r31242[1]Leitwert wirksam, nach Verschiebung

Leitwert Setzwert

(p31241[0])p31238

(0)

Leitwert Setzwert übernehmenp31239

Beispiel:p31244 = 360p31245 = 12

-0,5

-1,0

<3>

<3> <3>

p31241[0]Festwert 0

p31241[0](0)

p31241[1]Festwert 1

p31241[1](0)

p31241[2]Festwert 2

p31241[2](0)

%

%

<2>

7

SINAMICS POLYGON

Funktionshandbuch (FH15), 10/2015, A5E33270639 61

Störungen und Warnungen

Die OA-Applikation POLYGON hat keine eigenen Störungen und Warnungen (Meldungen).

Hinweis

Informationen zu aufgetretenen Meldungen (Störungen, Warnungen) sind der Online-Hilfe der jeweiligen Steuerung bzw. Inbetriebnahme-Tools oder beispielsweise folgender Literatur zu entnehmen:

Literatur: /LH1/ SINAMICS S120/S150 ListenhandbuchKapitel "Liste der Störungen und Warnungen"

7 Störungen und Warnungen

SINAMICS POLYGON

62 Funktionshandbuch (FH15), 10/2015, A5E33270639

A

SINAMICS POLYGON

Funktionshandbuch (FH15), 10/2015, A5E33270639 63

Anhang

Inhalt

A.1 Abkürzungsverzeichnis 64

A.2 Kennlinie (p31245, p31246[0…n]) mit Skript festlegen 73

A Anhang

A.1 Abkürzungsverzeichnis

SINAMICS POLYGON

64 Funktionshandbuch (FH15), 10/2015, A5E33270639

A.1 Abkürzungsverzeichnis

Hinweis

Das folgende Abkürzungsverzeichnis beinhaltet die bei der gesamten Antriebsfamilie SINAMICS verwendeten Abkürzungen und ihre Bedeutungen.

Abkürzung Ableitung der Abkürzung Bedeutung

A

A… Alarm Warnung

AC Alternating Current Wechselstrom

ADC Analog Digital Converter Analog-Digital-Konverter

AI Analog Input Analogeingang

AIM Active Interface Module Active Interface Module

ALM Active Line Module Active Line Module

AO Analog Output Analogausgang

AOP Advanced Operator Panel Advanced Operator Panel

APC Advanced Positioning Control Advanced Positioning Control

AR Automatic Restart Wiedereinschaltautomatik

ASC Armature Short-Circuit Ankerkurzschluss

ASCII American Standard Code for Information Interchange

Amerikanische Code-Norm für den Informationsaustausch

AS-i AS-Interface (Actuator Sensor Interface) AS-Interface (Offenes Bussystem in der Automatisierungstechnik)

ASM Asynchronmotor Asynchronmotor

B

BB Betriebsbedingung Betriebsbedingung

BERO - Berührungsloser Näherungsschalter

BI Binector Input Binektoreingang

BIA Berufsgenossenschaftliches Institut für Arbeitssicherheit

Berufsgenossenschaftliches Institut für Arbeitssicherheit

BICO Binector Connector Technology Binektor-Konnektor-Technologie

BLM Basic Line Module Basic Line Module

BO Binector Output Binektorausgang

BOP Basic Operator Panel Basic Operator Panel

C

C Capacitance Kapazität

C… - Safety-Meldung

CAN Controller Area Network Serielles Bussystem

CBC Communication Board CAN Kommunikationsbaugruppe CAN

CBE Communication Board Ethernet Kommunikationsbaugruppe PROFINET (Ethernet)

CD Compact Disc Compact Disc

CDS Command Data Set Befehlsdatensatz

CF Card CompactFlash Card CompactFlash-Speicherkarte

CI Connector Input Konnektoreingang

SINAMICS POLYGON

Funktionshandbuch (FH15), 10/2015, A5E33270639 65

A Anhang

A.1 Abkürzungsverzeichnis

CLC Clearance Control Abstandsregelung

CNC Computer Numerical Control Computerunterstützte numerische Steuerung

CO Connector Output Konnektorausgang

CO/BO Connector Output/Binector Output Konnektor-/Binektorausgang

COB-ID CAN Object-Identification CAN Object-Identification

CoL Certificate of License Certificate of License

COM Common contact of a change-over relay Mittelkontakt eines Wechselkontaktes

COMM Commissioning Inbetriebnahme

CP Communication Processor Kommunikationsprozessor

CPU Central Processing Unit Zentrale Recheneinheit

CRC Cyclic Redundancy Check Zyklische Redundanzprüfung

CSM Control Supply Module Control Supply Module

CU Control Unit Control Unit

CUA Control Unit Adapter Control Unit Adapter

CUD Control Unit DC Control Unit DC

D

DAC Digital Analog Converter Digital-Analog-Konverter

DC Direct Current Gleichstrom

DCB Drive Control Block Drive Control Block

DCBRK DC Brake Gleichstrombremsung

DCC Drive Control Chart Drive Control Chart

DCN Direct Current Negative Gleichstrom negativ

DCP Direct Current Positive Gleichstrom positiv

DDS Drive Data Set Antriebsdatensatz

DI Digital Input Digitaleingang

DI/DO Digital Input/Digital Output Digitaleingang/-ausgang bidirektional

DMC DRIVE-CLiQ Hub Module Cabinet DRIVE-CLiQ Hub Module Cabinet

DME DRIVE-CLiQ Hub Module External DRIVE-CLiQ Hub Module External

DMM Double Motor Module Double Motor Module

DO Digital Output Digitalausgang

DO Drive Object Antriebsobjekt

DP Decentralized Peripherals Dezentrale Peripherie

DPRAM Dual Ported Random Access Memory Speicher mit beidseitigem Zugriff

DQ DRIVE-CLiQ DRIVE-CLiQ

DRAM Dynamic Random Access Memory Dynamischer Speicher

DRIVE-CLiQ Drive Component Link with IQ Drive Component Link with IQ

DSC Dynamic Servo Control Dynamic Servo Control

DTC Digital Time Clock Zeitschaltuhr

E

EASC External Armature Short-Circuit Externer Ankerkurzschluss

EDS Encoder Data Set Geberdatensatz

EEPROM Electrically Erasable Programmable Read-Only Memory

Elektrisch löschbarer programmierbarer Nur-Lese-Speicher

Abkürzung Ableitung der Abkürzung Bedeutung

A Anhang

A.1 Abkürzungsverzeichnis

SINAMICS POLYGON

66 Funktionshandbuch (FH15), 10/2015, A5E33270639

EGB Elektrostatisch gefährdete Baugruppen Elektrostatisch gefährdete Baugruppen

ELCB Earth Leakage Circuit Breaker Fehlerstrom-Schutzschalter

ELP Earth Leakage Protection Erdschlussüberwachung

EMC Electromagnetic Compatibility Elektromagnetische Verträglichkeit

EMF Electromotive Force Elektromotorische Kraft

EMK Elektromotorische Kraft Elektromotorische Kraft

EMV Elektromagnetische Verträglichkeit Elektromagnetische Verträglichkeit

EN Europäische Norm Europäische Norm

EnDat Encoder-Data-Interface Geberschnittstelle

EP Enable Pulses Impulsfreigabe

EPOS Einfachpositionierer Einfachpositionierer

ES Engineering System Engineering System

ESB Ersatzschaltbild Ersatzschaltbild

ESD Electrostatic Sensitive Devices Elektrostatisch gefährdete Baugruppen

ESM Essential Service Mode Notfallbetrieb

ESR Extended Stop and Retract Erweitertes Stillsetzen und Rückziehen

F

F… Fault Störung

FAQ Frequently Asked Questions Häufig gestellte Fragen

FBLOCKS Free Blocks Freie Funktionsblöcke

FCC Function Control Chart Function Control Chart

FCC Flux Current Control Flussstromregelung

FD Function Diagram Funktionsplan

F-DI Failsafe Digital Input Fehlersicherer Digitaleingang

F-DO Failsafe Digital Output Fehlersicherer Digitalausgang

FEPROM Flash-EPROM Schreib- und Lesespeicher nichtflüchtig

FG Function Generator Funktionsgenerator

FI - Fehlerstrom

FOC Fiber-Optic Cable Lichtwellenleiter

FP Funktionsplan Funktionsplan

FPGA Field Programmable Gate Array Field Programmable Gate Array

FW Firmware Firmware

G

GB Gigabyte Gigabyte

GC Global Control Global-Control-Telegramm (Broadcast-Telegramm)

GND Ground Bezugspotenzial für alle Signal- und Betriebsspannungen, in der Regel mit 0 V definiert (auch als M bezeichnet)

GSD Gerätestammdatei Gerätestammdatei: beschreibt die Merkmale eines PROFIBUS-Slaves

GSV Gate Supply Voltage Gate Supply Voltage

GUID Globally Unique Identifier Globally Unique Identifier

Abkürzung Ableitung der Abkürzung Bedeutung

SINAMICS POLYGON

Funktionshandbuch (FH15), 10/2015, A5E33270639 67

A Anhang

A.1 Abkürzungsverzeichnis

H

HF High frequency Hochfrequenz

HFD Hochfrequenzdrossel Hochfrequenzdrossel

HLA Hydraulic Linear Actuator Hydraulischer Linearantrieb

HLG Hochlaufgeber Hochlaufgeber

HM Hydraulic Module Hydraulic Module

HMI Human Machine Interface Mensch-Maschine-Schnittstelle

HTL High-Threshold Logic Logik mit hoher Störschwelle

HW Hardware Hardware

I

i. V. In Vorbereitung In Vorbereitung: diese Eigenschaft steht zur Zeit nicht zur Verfügung

I/O Input/Output Eingang/Ausgang

I2C Inter-Integrated Circuit Interner serieller Datenbus

IASC Internal Armature Short-Circuit Interner Ankerkurzschluss

IBN Inbetriebnahme Inbetriebnahme

ID Identifier Identifizierung

IE Industrial Ethernet Industrial Ethernet

IEC International Electrotechnical Commission Internationale Elektrotechnische Kommission

IF Interface Schnittstelle

IGBT Insulated Gate Bipolar Transistor Bipolartransistor mit isolierter Steuerelektrode

IGCT Integrated Gate-Controlled Thyristor Halbleiter-Leistungsschalter mit integrierter Steuerelektrode

IL Impulslöschung Impulslöschung

IP Internet Protocol Internet Protokoll

IPO Interpolator Interpolator

IT Isolé Terre Drehstromversorgungsnetz ungeerdet

IVP Internal Voltage Protection Interner Spannungsschutz

J

JOG Jogging Tippen

K

KDV Kreuzweiser Datenvergleich Kreuzweiser Datenvergleich

KHP Know-how protection Know-how-Schutz

KIP Kinetische Pufferung Kinetische Pufferung

Kp - Proportionalverstärkung

KTY - Spezieller Temperatursensor

L

L - Formelzeichen für Induktivität

LED Light Emitting Diode Leuchtdiode

LIN Linearmotor Linearmotor

LR Lageregler Lageregler

LSB Least Significant Bit Niederstwertiges Bit

LSC Line-Side Converter Netzstromrichter

Abkürzung Ableitung der Abkürzung Bedeutung

A Anhang

A.1 Abkürzungsverzeichnis

SINAMICS POLYGON

68 Funktionshandbuch (FH15), 10/2015, A5E33270639

LSS Line-Side Switch Netzschalter

LU Length Unit Längeneinheit

LWL Lichtwellenleiter Lichtwellenleiter

M

M - Formelzeichen für Drehmoment

M Masse Bezugspotenzial für alle Signal- und Betriebsspannungen, in der Regel mit 0 V definiert (auch als GND bezeichnet)

MB Megabyte Megabyte

MCC Motion Control Chart Motion Control Chart

MDI Manual Data Input Manuelle Dateneingabe

MDS Motor Data Set Motordatensatz

MLFB Maschinenlesbare Fabrikatebezeichnung Maschinenlesbare Fabrikatebezeichnung

MM Motor Module Motor Module

MMC Man-Machine Communication Mensch-Maschine-Kommunikation

MMC Micro Memory Card Micro Memory Speicherkarte

MSB Most Significant Bit Höchstwertiges Bit

MSC Motor-Side Converter Motorstromrichter

MSCY_C1 Master Slave Cycle Class 1 Zyklische Kommunikation zwischen Master (Klasse 1) und Slave

MSR Motorstromrichter Motorstromrichter

MT Messtaster Messtaster

N

N. C. Not Connected Nicht angeschlossen

N… No Report Keine Meldung oder Interne Meldung

NAMUR Normenarbeitsgemeinschaft für Mess- und Regeltechnik in der chemischen Industrie

Normenarbeitsgemeinschaft für Mess- und Regeltechnik in der chemischen Industrie

NC Normally Closed (contact) Öffner

NC Numerical Control Numerische Steuerung

NEMA National Electrical Manufacturers Association Normengremium in USA (United States of America)

NM Nullmarke Nullmarke

NO Normally Open (contact) Schließer

NSR Netzstromrichter Netzstromrichter

NVRAM Non-Volatile Random Access Memory Nichtflüchtiger Speicher zum Lesen und Schreiben

O

OA Open Architecture Software-Komponente (Technologiepaket), die zusätzliche Funktionalität für das Antriebssystem SINAMICS einbringt

OAIF Open Architecture Interface Version der SINAMICS-Firmware, ab der die OA-Applikation eingesetzt werden kann

OASP Open Architecture Support Package Erweitert das Inbetriebnahme-Tool STARTER um die entsprechende OA-Applikation

OC Operating Condition Betriebsbedingung

OEM Original Equipment Manufacturer Original Equipment Manufacturer

Abkürzung Ableitung der Abkürzung Bedeutung

SINAMICS POLYGON

Funktionshandbuch (FH15), 10/2015, A5E33270639 69

A Anhang

A.1 Abkürzungsverzeichnis

OLP Optical Link Plug Busstecker für Lichtleiter

OMI Option Module Interface Option Module Interface

P

p… - Einstellparameter

P1 Processor 1 Prozessor 1

P2 Processor 2 Prozessor 2

PB PROFIBUS PROFIBUS

PcCtrl PC Control Steuerungshoheit für Master

PD PROFIdrive PROFIdrive

PDS Power unit Data Set Leistungsteildatensatz

PE Protective Earth Schutzerde

PELV Protective Extra Low Voltage Schutzkleinspannung

PFH Probability of dangerous failure per hour Durchschnittliche Wahrscheinlichkeit eines gefahrbringenden Ausfalls pro Stunde

PG Programmiergerät Programmiergerät

PI Proportional Integral Proportional Integral

PID Proportional Integral Differential Proportional Integral Differential

PLC Programmable Logical Controller Speicherprogrammierbare Steuerung

PLL Phase-Locked Loop Phase-Locked Loop

PM Power Module Power Module

PMSM Permanent-magnet synchronous motor Permanentmagneterregter Synchronmotor

PN PROFINET PROFINET

PNO PROFIBUS Nutzerorganisation PROFIBUS Nutzerorganisation

PPI Point to Point Interface Punkt-zu-Punkt-Schnittstelle

PRBS Pseudo Random Binary Signal Weißes Rauschen

PROFIBUS Process Field Bus Serieller Datenbus

PS Power Supply Stromversorgung

PSA Power Stack Adapter Power Stack Adapter

PTC Positive Temperature Coefficient Positiver Temperaturkoeffizient

PTP Point To Point Punkt zu Punkt

PWM Pulse Width Modulation Pulsweitenmodulation

PZD Prozessdaten Prozessdaten

Q

R

r… - Beobachtungsparameter (nur lesbar)

RAM Random Access Memory Speicher zum Lesen und Schreiben

RCCB Residual Current Circuit Breaker Fehlerstrom-Schutzschalter

RCD Residual Current Device Fehlerstrom-Schutzschalter

RCM Residual Current Monitor Differenzstrom-Überwachungsgerät

REL Reluctance motor textile Reluktanzmotor Textil

RESM Reluctance synchronous motor Synchronreluktanzmotor

RFG Ramp-Function Generator Hochlaufgeber

Abkürzung Ableitung der Abkürzung Bedeutung

A Anhang

A.1 Abkürzungsverzeichnis

SINAMICS POLYGON

70 Funktionshandbuch (FH15), 10/2015, A5E33270639

RJ45 Registered Jack 45 Bezeichnung für ein 8-poliges Stecksystem zur Datenübertragung mit geschirmten oder ungeschirmten mehradrigen Kupferleitungen

RKA Rückkühlanlage Rückkühlanlage

RLM Renewable Line Module Renewable Line Module

RO Read Only Nur lesbar

ROM Read-Only Memory Nur-Lese-Speicher

RPDO Receive Process Data Object Receive Process Data Object

RS232 Recommended Standard 232 Schnittstellen-Standard für leitungsgebundene serielle Datenübertragung zwischen einem Sender und Empfänger (auch als EIA232 bezeichnet)

RS485 Recommended Standard 485 Schnittstellen-Standard für ein leitungsgebundenes differenzielles, paralleles und/oder serielles Bussystem (Datenübertragung zwischen mehreren Sendern und Empfängern, auch als EIA485 bezeichnet)

RTC Real Time Clock Echtzeituhr

RZA Raumzeigerapproximation Raumzeigerapproximation

S

S1 - Dauerbetrieb

S3 - Aussetzbetrieb

SAM Safe Acceleration Monitor Sichere Überwachung auf Beschleunigung

SBC Safe Brake Control Sichere Bremsenansteuerung

SBH Sicherer Betriebshalt Sicherer Betriebshalt

SBR Safe Brake Ramp Sichere Bremsrampenüberwachung

SBT Safe Brake Test Sicherer Bremsentest

SCA Safe Cam Sicherer Nocken

SD Card SecureDigital Card Sichere digitale Speicherkarte

SDI Safe Direction Sichere Bewegungsrichtung

SE Sicherer Software-Endschalter Sicherer Software-Endschalter

SESM Separately-excited synchronous motor Fremderregter Synchronmotor

SG Sicher reduzierte Geschwindigkeit Sicher reduzierte Geschwindigkeit

SGA Sicherheitsgerichteter Ausgang Sicherheitsgerichteter Ausgang

SGE Sicherheitsgerichteter Eingang Sicherheitsgerichteter Eingang

SH Sicherer Halt Sicherer Halt

SI Safety Integrated Safety Integrated

SIL Safety Integrity Level Sicherheitsintegritätsgrad

SLM Smart Line Module Smart Line Module

SLP Safely-Limited Position Sicher begrenzte Position

SLS Safely-Limited Speed Sicher begrenzte Geschwindigkeit

SLVC Sensorless Vector Control Geberlose Vektorregelung

SM Sensor Module Sensor Module

SMC Sensor Module Cabinet Sensor Module Cabinet

SME Sensor Module External Sensor Module External

Abkürzung Ableitung der Abkürzung Bedeutung

SINAMICS POLYGON

Funktionshandbuch (FH15), 10/2015, A5E33270639 71

A Anhang

A.1 Abkürzungsverzeichnis

SMI SINAMICS Sensor Module Integrated SINAMICS Sensor Module Integrated

SMM Single Motor Module Single Motor Module

SN Sicherer Software-Nocken Safe software cam

SOS Safe Operating Stop Sicherer Betriebshalt

SP Service Pack Service Pack

SP Safe Position Sichere Position

SPC Setpoint Channel Sollwertkanal

SPI Serial Peripheral Interface Serielle Schnittstelle für Peripherieanbindung

SPS Speicherprogrammierbare Steuerung Speicherprogrammierbare Steuerung

SS1 Safe Stop 1 Sicherer Stop 1 (zeitüberwacht, rampenüberwacht)

SS2 Safe Stop 2 Sicherer Stop 2

SSI Synchronous Serial Interface Synchrone serielle Schnittstelle

SSM Safe Speed Monitor Sichere Rückmeldung der Geschwindigkeitsüberwachung

SSP SINAMICS Support Package SINAMICS Support Package

STO Safe Torque Off Sicher abgeschaltetes Moment

STW Steuerwort Steuerwort

T

TB Terminal Board Terminal Board

TIA Totally Integrated Automation Totally Integrated Automation

TM Terminal Module Terminal Module

TN Terre Neutre Drehstromversorgungsnetz geerdet

Tn - Nachstellzeit

TPDO Transmit Process Data Object Transmit Process Data Object

TT Terre Terre Drehstromversorgungsnetz geerdet

TTL Transistor-Transistor-Logic Transistor-Transistor-Logik

Tv - Vorhaltezeit

U

UL Underwriters Laboratories Inc. Underwriters Laboratories Inc.

UPS Uninterruptible Power Supply Unterbrechungsfreie Stromversorgung

USV Unterbrechungsfreie Stromversorgung Unterbrechungsfreie Stromversorgung

UTC Universal Time Coordinated Universalzeit koordiniert

V

VC Vector Control Vektorregelung

Vdc - Zwischenkreisspannung

VdcN - Teilzwischenkreisspannung negativ

VdcP - Teilzwischenkreisspannung positiv

VDE Verband Deutscher Elektrotechniker Verband Deutscher Elektrotechniker

VDI Verein Deutscher Ingenieure Verein Deutscher Ingenieure

VPM Voltage Protection Module Voltage Protection Module

Vpp Volt peak to peak Volt Spitze zu Spitze

VSM Voltage Sensing Module Voltage Sensing Module

Abkürzung Ableitung der Abkürzung Bedeutung

A Anhang

A.1 Abkürzungsverzeichnis

SINAMICS POLYGON

72 Funktionshandbuch (FH15), 10/2015, A5E33270639

W

WEA Wiedereinschaltautomatik Wiedereinschaltautomatik

WZM Werkzeugmaschine Werkzeugmaschine

X

XML Extensible Markup Language Erweiterbare Auszeichnungssprache (Standardsprache für Web-Publishing und Dokumentenmanagement)

Y

Z

ZK Zwischenkreis Zwischenkreis

ZM Zero Mark Nullmarke

ZSW Zustandswort Zustandswort

Abkürzung Ableitung der Abkürzung Bedeutung

SINAMICS POLYGON

Funktionshandbuch (FH15), 10/2015, A5E33270639 73

A Anhang

A.2 Kennlinie (p31245, p31246[0…n]) mit Skript festlegen

A.2 Kennlinie (p31245, p31246[0…n]) mit Skript festlegen

A.2.1 Skript anlegen und ausführen

Skript-Ordner erzeugen

Zuerst müssen Sie im Inbetriebnahme-Tool STARTER bzw. SIMOTION SCOUT den Ordner anlegen, in dem Skripte gespeichert werden.

Gehen Sie wie folgt vor:

1. Im Projektnavigator das Antriebsgerät markieren.

2. Kontextmenü Experte > Skript Ordner einfügen wählen.

Unterhalb des Antriebsgeräts wird der Ordner SKRIPTE erzeugt. In diesem Ordner wird das nachfolgend beschriebene Skript abgelegt.

Skript erzeugen und ausführen

So gehen Sie vor, um in diesem Ordner ein Skript zu erzeugen:

1. Im Projektnavigator den Ordner SKRIPTE markieren und Kontextmenü Neues Objekt einfügen > Skript wählen.

2. Namen des Skripts festlegen (z. B. Get_Excel_Data) und mit OK bestätigen.

Namen für Skripte müssen folgenden Regeln für Bezeichner entsprechen:

– Sie werden aus Buchstaben (A … Z, a … z), Ziffern (0 … 9) und Unterstrich ( _ ) zusammengesetzt.

– Das erste Zeichen muss ein Buchstabe oder ein Unterstrich sein.

– Danach können Sie beliebig oft und in beliebiger Reihenfolge Buchstaben, Ziffern oder den Unterstrich verwenden.

– Ausnahme: Mehrere Unterstriche dürfen nicht aufeinander folgen.

– Sowohl Groß- wie Kleinbuchstaben sind erlaubt. Eine Unterscheidung zwischen Groß- und Kleinschreibung findet nicht statt.

3. Skript markieren und Kontextmenü Öffnen wählen.

4. Inhalt des Skripts bearbeiten.

Beispielsweise kann das im Abschnitt "Beispiel für ein Skript" (Seite 74) abgedruckte Skript kopiert und entsprechend den Erfordernissen geändert werden.

5. Im Projektnavigator das Skript markieren und Kontextmenü Übernehmen und Ausführen wählen.

Hinweis

Nähere Informationen zum Skripting sind der Online-Hilfe des Inbetriebnahme-Tools zu entnehmen.

A Anhang

A.2 Kennlinie (p31245, p31246[0…n]) mit Skript festlegen

SINAMICS POLYGON

74 Funktionshandbuch (FH15), 10/2015, A5E33270639

A.2.2 Beispiel für ein Skript

Das nachfolgende Beispiel enthält ein Skript, das Folgendes bewirkt:

• Die Excel-Datei "D:\Project_folder\characterics_values.xls" wird geöffnet und die Tabelle "Sample 1" wird gelesen.

• Aus dieser Tabelle werden in der Spalte "C" alle Werte gelesen, die sich in den Zeilen 6 bis 1205 befinden, und in ein dynamisches Array geschrieben.

• Die obere Arraygrenze wird ermittelt und in den Parameter p31245 des Antriebs "SERVO_02" des Geräts "DEVICE-1" geschrieben.

• Die Werte des Arrays werden in den Parameter p31246[0…n] desselben Antriebs geschrieben.

Tabelle A-1 Beispielskript

' Get_Excel_Data Option Explicit ' Alle Variablen müssen deklariert sein '#region declaration

Dim oExcel ' Objekt für Excel-AnwendungDim oBook ' Objekt für Excel-MappeDim oSheet ' Objekt für Excel-TabelleDim oCell ' Objekt für Zelle der Excel-TabelleDim iCountRow ' Zähler für Zeilen der Excel-TabelleDim Values() ' Dynamisches Array für importierte WerteDim iCountValue ' Zähler für Array "Values()"

Const XLS_FILE_NAME = "D:\Project_folder\characterics_values.xls"

' Pfad und Dateiname der Excel-MappeConst SHEET_NAME = "Sample 1" ' Name des TabellenblattsConst COLUMN_VALUE = "C" ' Spalte mit zu importierenden WertenConst START_ROW = 6 ' Erste Zeile mit zu importierenden WertenConst END_ROW = 1205 ' Letzte Zeile mit zu importierenden WertenConst PRECISION = 1 ' Schrittweite des Imports

' ( = Genauigkeit der Interpolation)Const DEVICE_NAME = "DEVICE-1" ' Name des AntriebsgerätsConst DRIVE_NAME = "SERVO_02" ' Name des Antriebs

'#endregion #declaration# '#region Initial

Set oExcel = CreateObject("Excel.Application") oExcel.Visible = False oExcel.Workbooks.Open(XLS_FILE_NAME)

Set oBook = oExcel.Workbooks(1) Set oSheet = oBook.Worksheets(SHEET_NAME)

'#endregion #Initial# ' Fortsetzung: Nächste Seite

SINAMICS POLYGON

Funktionshandbuch (FH15), 10/2015, A5E33270639 75

A Anhang

A.2 Kennlinie (p31245, p31246[0…n]) mit Skript festlegen

'######################################################################################## ' Werte aus der Spalte des Excel-Tabelle lesen und in das Array "Values()" schreiben '######################################################################################## ' Initialisierung der ZähleriCountRow = START_ROW ' Zähler für Zeilen der Excel-TabelleiCountValue = 0 ' Zähler für Array "Values()" ' Alle Zellen in der Spalte "COLUMN_VALUE"For Each oCell In oSheet.Range(COLUMN_VALUE & ":" & COLUMN_VALUE) ' Abbruch, wenn Wertebereich zu groß ist

If ((END_ROW - START_ROW + 1) / PRECISION) > 10000 Then MsgBox "Error: Value range exceeded! Max. 10000 values!" Exit For

End If ' Abbruch, wenn Zelle leer (ohne Inhalt) ist

If Len(oCell.Value) = 0 And oCell.Row >= START_ROW And oCell.Row <= END_ROW Then MsgBox "Error: Empty cell " & COLUMN_VALUE & oCell.Row & "!" iCountValue = iCountValue - 1 Exit For

End If ' Reguläres Ende der Bearbeitung, wenn letzte Zeile erreicht ist

If oCell.Row > END_ROW Then Exit For

End If ' Bedingung, ob Zelle gelesen und der Wert in das Array geschrieben werden soll

If oCell.Row >= START_ROW And iCountRow = oCell.Row Then ReDim Preserve Values(iCountValue)

' Obere Grenze des dynanmischen Arrays "Values()" anpassenValues(iCountValue) = oSheet.Range(COLUMN_VALUE & oCell.Row).Value

' Wert der akuellen Zelle der Excel-Tabelle lesen' Wert in das oberste Element des Arrays "Values()" schreiben

' Inkrementieren der Zähler:

iCountValue = iCountValue + 1 ' Zähler für Array "Values()"iCountRow = iCountRow + PRECISION ' Zähler für Zeilen der Excel-Tabelle,

' Schrittweite PRECISIONEnd If

Next ' Ende der For-Schleife ' Nach dem regulären Beenden der For-Schleife gilt: ' Der Zähler "iCountValue" enthält die Anzahl der Stützpunkte AddAParameterToDevice Values ' Aufruf der Funktion "AddAParameterToDevice" '#region dispose

Set oSheet = Nothing Set oBook = Nothing oExcel.Quit Set oExcel = Nothing

'#endregion #dispose# ' Fortsetzung: Nächste Seite

Tabelle A-1 Beispielskript, Fortsetzung

A Anhang

A.2 Kennlinie (p31245, p31246[0…n]) mit Skript festlegen

SINAMICS POLYGON

76 Funktionshandbuch (FH15), 10/2015, A5E33270639

'########################################################################################## ' Funktion AddAParameterToDevice ' Übertragen der Werte des Arrays in p31245 und p31246[0...n] des Antriebsobjekts '########################################################################################## Private Function AddAParameterToDevice(Byval Values()) ' Deklaration

Dim iCount ' Zähler für Array "Values()" und p31246Dim indexParameter ' Variable für Zeichenkette "p31246[icount]"

' Initialisierung

iCount = 0 ' Abbruch, wenn Lesen der Excel-Tabelle irregulär beendet wurde

If ((END_ROW - START_ROW + 1) / PRECISION) > iCountValue Then MsgBox "Importing of Excel table abnormally terminated!" Exit Function

End If ' Anzahl der Stützpunkte (iCountValue) in p31245 schreiben

PROJ.Devices(DEVICE_NAME).TOs(DRIVE_NAME).Symbols("p31245") = iCountValue ' Werte aus Array "Values()" in p31246[0...n] schreiben

For iCount = 0 To (((END_ROW - START_ROW + 1) / PRECISION) - 1) indexParameter = "p31246[" & iCount & "]" PROJ.Devices(DEVICE_NAME).TOs(DRIVE_NAME).Symbols(indexParameter) = Values(iCount) ' MsgBox "Write p31246[" & iCount & "]"

Next ' Ende der For-Schleife

AddAParameterToDevice = True End Function ' Ende des Skripts

Tabelle A-1 Beispielskript, Fortsetzung

SINAMICS POLYGON

Funktionshandbuch (FH15), 10/2015, A5E33270639 77

Index

Zahlen7331

POLYGON Struktur, 60

AABC_OA, 16, 23

Aktivierung über HMI-Operate, 25Aktivierung über STARTER, 20Deinstallation über HMI, 28Deinstallation über STARTER, 22

Abkürzungsverzeichnis, 64Abtastzeiten, 48Adressat Handbuch, 5Adresse

Technical Support, 5Allgemeines

zu Parametern, 52Anwendungsbereich POLYGON, 13

BBegriff

OA Support Package, 17OA-Applikation, 17, 23OA-Interface, 17, 24POLYGON, 13Portables Servicesystem für NCU, 23Servicesystem, 23

BeispieleKennlinie parametrieren, 40Leitwert normieren, 36Rechenzeitauslastung, 48Referenzieren, 37, 38

Bestellnummer, 49

CCertificate of License, 49

DDeinstallation OA-Applikation

über HMI, 28über STARTER, 22

EEmergency Boot System (ESB), 23Engineering Software

SCOUT, 16STARTER, 16

FFunktionsplan

POLYGON Struktur, 60SINAMICS produktspezifisch, 59

GGeräte

OA-Applikation über SINUMERIK HMI, 23OA-Applikation über STARTER, 17

HHinweise

Hotline, 5Produktinformationen, 6Technical Support, 5

HMI-Advanced, 24HMI-Operate, 24Hotline, 5

IImpulsfreigabe, 25Inbetriebnahme

ABC_OA über HMI, 27ABC_OA über STARTER, 21POLYGON, 21, 27, 30

Industrial Security, 11Installation OA-Applikation

über HMI, 23über STARTER, 16

KKennlinie parametrieren

Beispiele, 40Beschreibung, 34

LLeitwert aufbereiten

Beispiele, 36Beschreibung, 32

License Key, 49Liste

Abkürzungen, 64Parameter, 53

Lizenzierung, 49

Index

SINAMICS POLYGON

78 Funktionshandbuch (FH15), 10/2015, A5E33270639

MMerkmale POLYGON, 14

NNormierung des Leitwerts

Beispiele, 36Beschreibung, 32

OOA Support Package

Begriffsdefinition, 17OA-Applikation

Begriffsdefinition, 17, 23OA-Applikation ABC_OA

Aktivierung über HMI-Operate, 25Aktivierung über STARTER, 20Inbetriebnahme, 16, 21, 23, 27Installation über HMI, 23Installation über STARTER, 16OA Support Package Installation, 18Technologiepaket-Download, 19

OA-Applikation POLYGONFunktionsplan, 60Liste der Parameter, 53Rechenzeit, 48

OA-InterfaceBegriffsdefinition, 17, 24Beispiel, 17, 24

PParameter, 53POLYGON

Anwendungsbereich, 13Begriffsdefinition, 13Funktionsplan, 47, 60Inbetriebnahme, 21, 27, 30Konfiguration, 31Liste der Parameter, 53Lizenzierung, 49Merkmale, 14Rechenzeit, 48Struktur, 60Voraussetzungen zur Inbetriebnahme, 31

Produktinformationen, 6

RRechenzeitauslastung (SERVO, VECTOR, HLA), 48Regelbare Antriebe (Anzahl), 48

SSCOUT, 16Servicesystem

Begriffsdefinition, 23Sicherheitshinweise

allgemein, 10grundlegend, 9Industrial Security, 11

SINAMICS Safety Integrated, 50STARTER, 16Suchhilfen Handbuch, 5Support, 5Support Request, 5Systemauslastung, 48

TTechnical Support, 5

VVersion

HMI, 24Liste der Parameter, 53OA-Interface, 17, 24SINUMERIK, 24

VerzeichnisAbkürzungsverzeichnis, 64Index, 77Inhaltsverzeichnis gesamt, 7

VoraussetzungenInbetriebnahme POLYGON, 31Installation einer OA-Applikation über

SINUMERIK HMI, 24Installation einer OA-Applikation über STARTER, 17

WWEB License Manager, 49

ZZielsetzung Handbuch, 5Zusätzliche Rechenzeitbelastung, 48

Siemens AGDigital FactoryMotion ControlPostfach 318091050 ERLANGENDEUTSCHLAND

Änderungen vorbehalten© Siemens AG 2015

www.siemens.com/motioncontrol