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Erweiterung: Die Küche bleibt im Herzen des St. Josef-Stifts Meilenstein: Alle Stationsumzüge im Südflügel geschafft! Markus Giesbers ist neuer Netzwerkkoordinator Neugotisches Kreuz schmückt die Kapelle BLICKPUNKT St. Josef-Stift Sendenhorst · Pflege- und Betreuungsnetzwerk Sendenhorst · Reha-Zentrum am St. Josef-Stift April 2018 2|18

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Erweiterung: Die Küche bleibt im Herzen des St. Josef-Stifts

Meilenstein: Alle Stationsumzüge im Südflügel geschafft!

Markus Giesbers ist neuer Netzwerkkoordinator

Neugotisches Kreuz schmückt die Kapelle

BLICKPUNKTSt. Josef-Stift Sendenhorst · Pflege- und Betreuungsnetzwerk Sendenhorst · Reha-Zentrum am St. Josef-Stift April 20182|

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Inha

lt

I M P R E S S U M

Herausgeber:St. Josef-Stift Sendenhorst

Orthopädisches KompetenzzentrumRheumatologisches Kompetenzzentrum NordwestdeutschlandEndoprothesenzentrum Münsterland

Westtor 748324 SendenhorstTelefon 02526 [email protected]

Redaktion:Bettina GoczolTelefon 02526 [email protected]

Layout:Löhrke & Korthals, Ascheberg

Nachweis externer Fotos:Seite 36: ©Nejron Photo/fotolia

Auflage: 1.850 ExemplareErscheinungsweise: vierteljährlich

Für eine bessere Lesbarkeit der Texte wirdan vielen Stellen ausschließlich die männ-liche Form verwendet. Wir möchten dar-auf hinweisen, dass die weibliche Formselbstverständlich mit eingeschlossen ist.

2 | Blickpunkt 2.2018

Erweiterung: Diequalitätvolle Ar-beit der Küche imSt. Josef-Stift sollam bisherigenStandort größereund optimierteRahmenbedin-gungen erhalten.

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Wirbelsäulen-zentrum: An täu-schend echtenModellen trainie-ren Ärzte das Prä-parieren an derWirbelsäule unterauthentischenBedingungen.

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Jupp-Stift Helau!Das Karnevalsfestist die große Bühne für fanta-sievolle Kostü-mierungen der Teams von Kran-kenhaus, Rehaund Perfekt.

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Zauber derKindheit: ImMuseum Religiospürten Bewoh-ner des St. Elisa-beth-Stifts derMagie von Krip-pendarstellun-gen nach.

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Qualität ist das Erfolgsrezept der Küche unter Leitung von Ulrich Sätteli. Die zentrale Lage im St. Josef-Stift ist ein wesent-licher Erfolgsfaktor, der durch das neue Erweiterungskonzeptam bisherigen Standort gestärkt werden soll.

Farbe beken-nen! Für die Tagespflege St.Elisabeth wur-den Materialund Farben ineinem Prozesssorgsam ausge-wählt.

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Im BlickpunktKüchen-Team bleibt am zentralenStandort im St. Josef-Stift . . . . . . . S. 3

Mehr Patientensicherheit durch Trainingssystem RealSpine . . . . . S. 6

Strukturiertes Entlassmanagementoptimiert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 8

Intensivobservation will 85 % Hände-hygiene-Compliance erreichen S. 10

Südflügel: Letzter Stationsumzug gemeistert . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 16

Riesenpuzzle für den Rosengarten . . . . . . . . . . S. 18

Viele Wege führen ins Krankenhaus . . . . . . . . . . . . . S. 19

Farbkonzept für die Tagespflege St. Elisabeth . . . . . . S. 30

Stabwechsel im Pflege- und Betreuungsnetz . . . . . . . . . . . . . . S. 34

RückblickKrankenhaus, Reha und Perfekt feiern Karneval . . . . . . . . S. 12

Bischof Happe auf unfreiwilligemHeimaturlaub . . . . . . . . . . . . . . . S. 20

Neugotischer Kreuzkorpus ersetztMosaik-Kreuz . . . . . . . . . . . . . . . .S. 24

Pastor Hesselmann feiert 40 JahreSeelsorge im Stift . . . . . . . . . . . . . S. 26

St. Magnus-Haus:Wasserschaden behoben . . . . . S. 36

St. Elisabeth-Stift:Religio-Museum ermöglicht Führungfür Menschen mit Demenz . . . . S. 38

St. Josef-Haus: Neues Arbeitszeitmodell . . . . . . S. 40

Karneval in den Altenhilfeeinrichtungen . . . . . . . S. 42

Schatzkammer Archiv:Wie kommt der Heilige Liudger in Lehrers Garten? . . . . . . . . . . . . S. 44

Dienstjubiläen . . . . . . . . . . . . . . . S. 46

EinblickTeamvorstellung: St. Josefs-Haus Albersloh . . . . . . S. 28

INHALT

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Die langfristigen Ziele, die eineAG des Küchenteams erarbeitethat, lassen sich auch am alten

zentralen Standort realisieren. „Sogar

besser und billiger.“ Auf diese knappeFormel bringt Geschäftsführer WernerStrotmeier die Änderung dieses zentra-len Bausteins der Zielplanung. Dass die

Küche an die gestiegenen Anforderun-gen von mittlerweile täglich 1.300 war-men Mahlzeiten angepasst werdenmuss, steht dabei außer Frage.

Das Küchen-Team bleibt am zentralen Standort im St. Josef-StiftLangfristige Ziele besser realisierbar mit Küchenanbau / Zusätzlich 500 m² auf drei Ebenen

Qualität ist das beste Rezept. Und das gilt insbesondere für die Küche des St. Josef-Stifts. 95 Prozent Patientenzufriedenheit mitder Mahlzeitenversorgung (Picker-Befragung) sind ein mächtiges Wort! Die Zutaten zu diesem Erfolgsrezept lauten: Kurze Wege,schnelle Kommunikation mit den Stationen, Flexibilität bei kurzfristigen Sonderwünschen, räumliche Nähe von Topf und Teller,von Küchenteam und Mittagsgast, egal ob er im Patientenzimmer, im Reha-Restaurant, im Altenheim oder im Spithöver-Forumisst. Um diese unschätzbaren Qualitätsmerkmale zu erhalten, wurden die Pläne für einen externen Küchenneubau aufgegebenzugunsten einer Erweiterung im Bestand.

IM BLICKPUNKT

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Um welche Ziele geht es?

• Frische statt Cook & Chill: Dop-pelt so viele Reha-Patienten, mehrPatienten im Krankenhaus undletztlich auch mehr Mitarbeiter, dieverpflegt werden müssen, stellenhohe Anforderungen an Qualitätund Hygiene, um auch künftig eineAuswahl von Mahlzeitenkompo-nenten aus frischen regionalen Zu-taten heiß auf den Tisch zu bringen.

• Sicherung der Patientenzufrie-denheit: In keinem Bereich ist derAbstand der Zufriedenheit mit demSt. Josef-Stift und dem bundeswei-ten Durchschnittswert so groß wiebei der Essensversorgung. DieserWert von sage und schreibe 14Prozentpunkten Differenz (Picker2015) muss gesichert werden.

• Anpassung der Arbeitsabläufean die gestiegene Leistung: ZurOptimierung der Abläufe wurdebereits ein Organisationskonzepterstellt. Zum Teil wurden benötigteGeräte bereits angeschafft undräumlich in die bisherigen Abläufegepresst. Nun wird mehr Platz be-nötigt, um die Abläufe und Wegeauch räumlich optimal abzubilden.

• Mehr Raum für Mitarbeiter: 33Frauen und Männer arbeiten mitt-lerweile im Küchenteam – zusam-men mit den Mitarbeiterinnen undMitarbeitern der Spülküche undder Reinigung sind es rund 70. Be-nötigt wird Raum für Besprechun-gen und ungestörte Büroarbeitensowie zusätzliche Umkleiden undSanitärbereiche.

Wie können diese Ziele realisiert werden?

Insgesamt erhält die Küche über dreiEbenen einen Flächenzuwachs von500 Quadratmetern:• Im Kern wird die Küche im Erdge-

schoss des Klausurgebäudes Rich-tung Innengarten des St. Elisabeth-Stifts um 115 Quadratmeter er-weitert (Rückbau Apfelkeller und

Neubau). Die gewonnene Flächekommt der Kalten Küche und demthermischen Bereich zugute. Bereits2015 war zwischen Küche und Spit -höver-Forum schon ein Raum von91 Quadratmetern für den „Wa-genbahnhof“ und die Boxen desMahlzeitenservice eingerichtetworden. Im Bereich der Spülkücheist bereits Entlastung eingetretendurch die Spülstraße im erweitertenReha-Zentrum.

• Im Sockelgeschoss wird auf derFläche des ehemaligen Apfelkellers(115 Quadratmeter) eine Lagerflä-che für die Küche hergerichtet. Diealte Bäckerei (106 Quadratmeter)nimmt Haustechnik auf, die bislangim Apfelkeller installiert war.

• Im 1. Obergeschoss (110 Quadrat-meter oberhalb der Spülküche)wird ein Mitarbeiterraum für Be-sprechungen geschaffen, ein zu-

sätzlicher Büroraum mit zwei Ar-beitsplätzen sowie Umkleide- undSanitärräume.

Die Arbeitsbedingungen für die Mit-arbeiter werden insgesamt aufgewer-tet. „Der Aufzug, der alle drei Ebenenmiteinander verbindet, wird kompletterneuert und zugleich schneller“, er-läutert Technischer Leiter Peter Kerk-mann. Zudem wird die Be- und Ent-lüftung durch moderne Klimatechnikersetzt.

4 | Blickpunkt 2.2018

„Die Nähe zu den Stationenund zu den Mitarbeitern imSpithöver-Forum ist für uns ein guter Gradmesser für dieZufriedenheit mit dem Essen.“

Ulrich Sätteli, Küchenleiter

IM BLICKPUNKT

Bebrüten die überarbeiteten Erweiterungspläne für die Küche (v.l.): Marlies Bensmann (stellv.Küchenleiterin), Geschäftsführer Werner Strotmeier, Küchenleiter Ulrich Sätteli, TechnischerLeiter Peter Kerkmann und Hauswirtschaftsleiterin Roswitha Mechelk.

„Am jetzigen Standort fühlensich die Mitarbeiter zugehörigund als Teil des St. Josef-Stifts.

Auch das ist Qualität.“Roswitha Mechelk, Hauswirtschaftsleiterin

„Wenn Patienten sagen ,Hier riecht’s schon lecker‘,

dann nehmen sie die Küche alsTeil des Krankenhauses wahr.“

Marlies Bensmann, stellvertretende Küchenleiterin

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wird zeitnah eingestielt; voraussicht-lich kann ab Herbst gebaut werden.

Arbeitstische sind bereits beauftragtworden. Das Bauantragsverfahren

Die Detailpläne sind gezeichnet, alleGeräte, Automatiktüren, Spülen und

Blickpunkt 2.2018 | 5

Derzeit werden auf engstem Raum die Mahlzeiten für das St. Josef-Stift, das Reha-Zentrum und die Altenheime zubereitet. Die außerordentlichhohe Zufriedenheit der Patienten mit der Essensqualität soll durch die Erweiterung am bestehenden Standort gesichert werden. Die zentraleLage im Herzen des St. Josef-Stifts ermöglicht dem Küchenteam, flexibel auf kurzfristige Anforderungen zu reagieren.

Einen Tapetenwechsel könnensich Mitarbeiterinnen undMitarbeiter in ihren Pausen

gönnen, wenn voraussichtlich imMai das neue Mitarbeiter-Bistroseine Pforten öffnet. Als kleinerBruder des Spithöver-Forums hatdas Bistro rund um die Uhr geöff-net und bietet Raum, ungestörtund außerhalb des eigenen Ar-beitsbereichs Pause zu machen.Der Raum gegenüber dem Ein-

gang des Spithöver-Forums istausschließlich für Mitarbeiter ge-

dacht. Der Zugang erfolgt mit demBuchungschip. Zur Ausstattung imStil des Spithöver-Forums gehört ei-ne lange Polsterbank, drei Tischeund weitere Stühle. An einem Me-dienplatz kann im Intranet gesurftwerden; für aktuelle Aushänge gibtes ein Infoboard. Außerdem bestehtdie Möglichkeit, ein vorher in derKüche bestelltes Abendessen odereine selbstmitgebrachte Mahlzeit inder Mikrowelle aufzuwärmen. EinWasserautomat steht zur Selbstbe-dienung bereit. Kaffee und Kakao-

getränke sind im Automaten imErdgeschoss des Südflügels er-hältlich. Andere Kaltgetränkekönnen täglich bis 18 Uhr in An-ne’s Café erworben werden.Das Bistro ist ein Wunsch aus der

Mitarbeiterschaft. Ziel ist es,außerhalb der Öffnungszeiten desSpithöver-Forums einen Pausen-ort zu haben, in dem Mitarbeiter– ungestört von Patienten undBesuchern – auch räumlich Ab-stand zur Arbeit gewinnen undsich entspannen können.

Mitarbeiter-Bistro öffnet bald seine Pforten

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Die Wirbelsäule ist ein sehr sen-sibles Operationsgebiet underfordert eine lange Lernkurve

für den Operateur. Durch die Assi-stenz am Operationstisch könnenjunge Mediziner von den erfahrenenChirurgen zwar sehr viel lernen, dochspielt während einer Operation im-mer auch der Faktor Zeit eine Rolle,um den Patienten nicht länger als un-bedingt nötig in Narkose zu halten.Seit 2017 gibt es ein Simulationsmo-dell mit realistisch nachgeahmtenGewebestrukturen, an denen das Prä-parieren der Wirbelsäule unter realis -tischen Bedingungen trainiert werdenkann. Im St. Josef-Stift ist RealSpinebereits im Einsatz.„Das ist ein großer Fortschritt, dass

Gewebestrukturen wie im echtenKörper nachgeahmt werden können.Das Modell bietet uns die Möglich-keit, spezielle Präparationssituationenzu simulieren und zwar in einem au-thentischen Setting in unseren eige-nen Räumen mit unseren eigenen Ins -trumenten“, beschreibt Dr. ChristianBrinkmann, Chefarzt der Klinik fürWirbelsäulenchirurgie, die Vorteile,die letztlich auch der Patientensicher-heit dienen. Spezielle Module simulieren bei-

spielsweise einen Bandscheibenscha-den oder eine Stenose (knöchernerWirbelkanal); andere sind für die Im-plantatversorgung im Zwischenwir-belraum geeignet. Alle Modelle er-möglichen das Nähen der Rücken-markhülle, einer pergamentdünnenGewebestruktur, die mit einer winzigkleinen sichelförmigen Nadel genähtwird. Das System ermöglicht sogar,unvorhergesehene Situationen zu si-mulieren: So kann man per Knopf-druck „Blut“ und „Rückenmarkflüssig-keit“ fließen lassen.

Training am täuschendechten Modell RealSpine:Oberarzt Dr. Matthias Leunert (Mitte) leitet Feras Zaitoun (r.) an. Martina Linnhoff assistiert am OP-Tisch.

Üben auf QuadratmillimeternWirbelsäulenchirurgie: Mehr Patientensicherheit durch Trainingssystem RealSpine

IM BLICKPUNKT

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Je zwei Mediziner stehen am OP-Tisch, so dass der lernende Operateurvon einem erfahrenen Partner in Ru-he angeleitet werden kann. Aberauch erfahrene Fachärzte der Ortho-pädie oder Neurochirurgie, die eineSpezialisierung auf die Wirbelsäulen-chirurgie anstreben, konnten ihre Ex-pertise am Modell schulen. „Mankann sehr realitätsgetreu viele opera-tive Situationen nachahmen und

kann je nach Lernfortschritt denSchwierigkeitsgrad anpassen“, soOberarzt Dr. Matthias Leunert, derdie Ärzte am OP-Tisch anleitete.Entwickelt wurde RealSpine u.a. mit

Unterstützung des Bundeswirtschafts-ministeriums, vorgestellt wurde dasSystem auf dem Weltkongress derWirbelsäulenchirurgen in Mailand.Dr. Christian Brinkmann freut sich,dass seinem Team die Nutzung desSystems vom St. Josef-Stift ermöglichtwurde. Laut Anbieter sei das St. Josef-Stift im Übrigen im weiten Umkreisdie erste Klinik, die das System einge-führt habe.

Ohne Zeitdruck können Ärzte unter authentischen Bedingungen an realitätsnahen Wirbelsäu-len-Modulen trainieren. Die Trainingsmodelle können sogar Notfallszenarien mit Blutungensimulieren. Im weiten Umkreis ist das St. Josef-Stift Vorreiter für das RealSpine-Training.

„Das ist ein großer Fortschritt,dass Gewebestrukturen wie im echten Körper

nachgeahmt werden können.Das Modell bietet uns

die Möglichkeit, spezielle Präparationssituationen zu simulieren und zwar

in einem authentischen Settingin unseren eigenen Räumen

mit unseren eigenen Instrumenten“

Dr. Christian Brinkmann

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Neben diesen rechtlichen Rah-menbedingungen erfolgte dieAnpassung der organisatori-

schen Abläufe aber auch aus dem ei-genen Qualitätsanspruch des St. Jo-sef-Stifts heraus. Gerade die Zeit un-mittelbar nach der Entlassung ausdem Krankenhaus ist für den Erfolgder Behandlung von großer Bedeu-tung. Am konsequentesten ist dieser

Aspekt bereits bei der nahtlosen Ver-knüpfung von akutstationärer und re-habilitativer Behandlung am gleichenStandort umgesetzt. Aber auch vieleandere Prozesse zur Überleitung indie ambulante Versorgung waren imKern schon vorhanden. Stellvertre-tender Geschäftsführer Ralf Heese:„Bei der Umsetzung der gesetzlichenVorgaben konnten wir auf vieles auf-

satteln, was wir im Prinzip schon hat-ten.“„Die Planung der Entlassung beginnt

schon zu Beginn der Behandlung, beioperativ versorgten Patienten strenggenommen schon am Tag der vorsta-tionären Untersuchung“, so QM-Be-auftragte Martina Stangl, die aus pfle-gerischer Sicht das Projekt begleitete.Nach Festlegung einer operativen In-

Wie geht es nach einem Krankenhausaufenthalt weiter? Damit kein Patient in eine ungewisse Situation entlassen wird und alleVorkehrungen für einen optimalen Übergang vom Krankenhaus in die ambulante Versorgung getroffen sind, nimmt das Gesetzzur Stärkung der Versorgung in der Gesetzlichen Krankenversicherung die Krankenhäuser in die Pflicht und verankert einenRechtsanspruch der Versicherten auf ein strukturiertes Entlassmanagement. Im St. Josef-Stift Sendenhorst wurden nun neue Ab-läufe ins Krankenhausinformationssystem ORBIS integriert und umgesetzt.

Strukturiertes Entlassmanagement beginnt St. Josef-Stift setzt gesetzliche Vorgaben um und baut auf vorhandene Abläufe auf

Der Erfolg des strukturierten Entlassmanagements hat viele Mütter und Väter: Viele Berufsgruppen waren vertreten, als stellvertretender Geschäftsführer Ralf Heese und Pflegedirektor Detlef Roggenkemper (4.u.5.v.l.) die Neuerungen vorstellten, die im März eingeführt wurden. Für die Umsetzung in der elektronischen Patientenakte trug EDV-Leiter Jörg Schneider (r.) Verantwortung.

IM BLICKPUNKT

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pflege, Kurzzeitpflege, Heil- undHilfsmittel, Medikamente) oder zumBedarf einer Bescheinigung der Ar-beitsunfähigkeit. Neu ist auch die An-gabe eines Ansprechpartners für Rück -

fragen der weiterbehandelnden Leis -tungserbringer nach der Entlassung.„Wir müssen den Rückruf organisie-ren, auch am Wochenende und anFeiertagen“, so Claudia Niemann, Leis -tungssteuerung. „Wir regeln es so,dass die entlassende Station den An-ruf entgegennimmt und den dienst-habenden Arzt per Rückrufformularin Orbis informiert.“ Auch der Kontakt zum Sozialdienst

wird von der Station nun nicht mehrtelefonisch angemeldet, sondern inOrbis in der Arbeitsliste für den Sozi-aldienst hinterlegt. „Das bringt für unsmehr Struktur und Übersicht und ver-bessert die Kommunikation mit denStationen. Außerdem werden damitalle Arbeitsschritte einschließlich derBeratung dokumentiert“, freut sichKatja Böer, Sozialdienst. Mehr Trans-parenz der Arbeit sehen auch Marti-na Stangl und Claudia Niemann alswesentlichen Fortschritt: „In Orbis istfür alle beteiligten Berufsgruppensichtbar, was andere im Zusammen-hang mit dem Entlassmanagementbereits veranlasst und erledigt ha-ben.“Eine besondere Herausforderung

besteht darin, dass vieles zwar vor-ausschauend geplant werden muss,aber erst am Entlasstag final erledigtwerden darf. So bleibt lediglich einschmales Zeitfenster, in dem die Pfle-ge am Entlasstag die Arbeitsunfähig-keitsbescheinigung erstellt und sievom Arzt unterschrieben wird, ehe erwomöglich für mehrere Stunden imOP-Saal verschwindet. Viele Rädchendrehen sich für das Entlassmanage-ment – am Ende steht ein Entlassbriefmit Entlassplan, der den Patienten mitallem versorgt, ehe der Hausarzt denStaffelstab für die Nachbehandlungübernimmt.

Blickpunkt 2.2018 | 9

Das Entlassmanagement wurde voneiner kleinen Steuergruppe vorberei-tet: Die Hauptarbeit lag bei ClaudiaNiemann für die Abläufe, bei Marti-na Stangl für den Blickwinkel derPflege sowie bei Jörg Schneider, derfür die Umsetzung in Orbis sorgte.Eng begleitet wurden sie vom stell-vertretenden Geschäftsführer RalfHeese und von Pflegedirektor DetlefRoggenkemper. Ende Januar wurdendie Abläufe in einer großen Arbeits-gruppe aus Vertretern von Ärzten,Pflegenden, Sozialdienst und PMdurchgesprochen, bevor im Februardie Schulungen für die neuen Toolsin Orbis starteten.

AG Entlassmanagement

dikation kann der Patient bereits zudiesem Zeitpunkt gemeinsam mitdem Sozialdienst die Zeit nach seinerEntlassung besprechen. Am Tag derstationären Aufnahme wird dann imRahmen der pflegerischen Anamneseder Versorgungsbedarf nach Entlas-sung noch einmal ganz genau in denBlick genommen (Neudeutsch: ge-screent) und in Orbis dokumentiert.Wenn Bedarf gegeben ist, beginntentlang einer Checkliste die struktu-rierte Erstellung des Entlassplans, derdem Patienten später mit dem Ent-lassbrief mitgegeben wird. Vorausset-zung ist, dass der Patient seine Einwil-ligung gegeben hat, damit gegebe-nenfalls mit weiteren beteiligten Kos -tenträgern relevante Daten ausge-tauscht werden können.Die Checkliste enthält u.a. Informa-

tionen zur Situation des Patienten vordem Krankenhausaufenthalt (z. B.Pflegegradeinstufung), Hinweise zuerforderlichen Maßnahmen und Ver-ordnungen (z. B. häusliche Kranken-

häufig schon vor der Aufnahme

Der Sozialdienst spielt beim Entlassmanagement eine besondere Rolle. Hier sprechen (v.l.)Katja Böer (Sozialdienst), Claudia Niemann und Martina Stangl (QM) über die neuen Module.

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Vor Beginn des Projekts lag der Ver-brauch auf der Obs bei täglich 118Millilitern Desinfektionsmittel pro Pa-tient, also knapp unter dem Mittel-wert. Mit Projektstart im Frühjahr2017 erfolgte eine anonyme Mitar-beiterbefragung und eine Compli-ance-Beobachtung durch Sarah Loer-mann. Die Statuserhebung zeigte: DieCompliance lag im Durchschnitt allerObs-Mitarbeiter bei lediglich 60 %.

Diese Händehygiene-Offensiveist eingebettet in das bundes-weite Projekt „Gemeinsam für

Infektionsprävention“, das vom Insti-tut für Hygiene der Charité und desBundesgesundheitsministeriums ge-tragen wird. Bundesweit nehmen In-tensivstationen aus 200 Kliniken teil,die ihre Händehygiene und das Be-wusstsein für deren zentrale Bedeu-tung verbessern möchten. „Es gibtfünf Indikationen zur Händedesinfek-tion: vor Patientenkontakt, vor asepti-schen Tätigkeiten, vor Kontakt mitpotenziell infektiösen Materialien,nach Patientenkontakt und nach

Kontakt mit Oberflächen in der un-mittelbaren Patientenumgebung.“, er-klärt Hygienefachkraft Markus Geilen. „Ein Mitarbeiter auf der Obs kommt

so am Tag auf etwa 55 Händedesin-fektionen und verbraucht dabei etwa160 Milliliter Desinfektionsmittel“,weiß Sarah Loermann, auf der ObsHygienebeauftragte für die Pflege.Dieser Wert liegt über dem bundes-weiten Durchschnittswert von 120Millilitern pro Patient / pro Tag auf In-tensivstationen. Zum Vergleich: Aufeiner Pflegestation liegt ein Verbrauch

von etwa 30 Millilitern pro Patientund Tag im durchschnittlichen Soll. Bei dem Projekt geht es nicht allein

um den Desinfektionsmittelver-brauch, sondern insbesondere da-rum, dass alle Mitarbeiter, die ständigoder temporär auf der Obs arbeiten,die Händedesinfektionsregeln einhal-ten. Ist diese so genannte Compliancehoch, steigt der Desinfektionsmittel-verbrauch automatisch.

Ehrgeiziges Ziel ist nur gemeinsam Bundesweites Projekt: Die Intensivobservation will bis Mai 85 % Händehygiene-Compliance erreichen

Keime können nicht an Betten hochklettern. Wenn sie trotzdem zu einem Patienten gelangen, dann werden sie meist buchstäb-lich auf Händen getragen. Deshalb kommt der Händehygiene eine Schlüsselfunktion bei der Infektionsvermeidung zu. Und dasgilt umso mehr auf einer Station wie der Intensivobservation, auf der frisch operierte Patienten versorgt werden. Die „Obs“ hatsich das Thema Händehygiene als Teamaufgabe oben auf die Agenda gesetzt und will bis Mai 2018 ihr selbst gesetztes Zielvon 85 % Händehygiene-Compliance erreichen.

„Es ist gut, dass man aufmerk-sam gemacht wird. So wird dieHändedesinfektion zu einem

Automatismus“Andrea Bureck

IM BLICKPUNKT

Hands up! Bei einem Teamtreffen für das bundesweite Projekt „Gemeinsam für Infektionsprävention“ be Loermann und Hermann-Josef Schlüter (Bild oben rechts) betreuen das Projekt maßgeblich.

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Blickpunkt 2.2018 | 11

Ergebnisse werden auch bei monat-lichen Teammeetings vorgestellt undbesprochen. Der Verbrauchswert für2017 lag bereits bei 160 Milliliter proPatient / Tag und die Compliance derinternen und externen Mitarbeiterder Obs bei 82 Prozent. Allein die

Mitarbeiter der Obs erreichten be-reits eine Compliance von 86 %. Eintoller Erfolg! Beim Februarmeetingwird aber auch deutlich, dass auchandere Berufsgruppen wie Konsiliar-ärzte, Röntgenassistentinnen oderTherapeuten mitziehen müssen, umbis Mai das Ziel von 85 % zu errei-chen. Die Krux: Wenn zum Beispielein Mitarbeiter vorbildlich die Hän-de desinfiziert, dabei aber einen Fin-

gerring trägt, wird bei Complianceder Wert 0 eingetragen. Auch eineHändedesinfektion am Eingang derObs bringt wenig, wenn nicht vor je-dem Patientenkontakt erneut dieHände desinfiziert werden.Viel Lob gibt es aus dem Team für

Sarah Loermann: „Sie ist ein echterKümmerer. Es gibt eine gute kollegia-le Ansprache“, meint Dr. Matthias Bo-schin. „Jeder achtet auf den anderen.Die Ansprache nimmt uns keinerübel“, meint die HygienebeauftragteÄrztin Dr. Roushan Lambert. Und Sta-tionsleiter Hermann-Josef Schlüter istsich sicher: „Das Projekt hat uns kon-tinuierlich auf ein gutes Level ge-bracht.“

Im nächsten Schritt überlegten alleMitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausPflege und Anästhesie gemeinsam,welche Maßnahmen helfen könnten,die Händedesinfektion in den täg-lichen Abläufen zu verbessern. Mar-kus Geilen: „Wir haben uns gemein-

sam das Ziel gesetzt, innerhalb einesJahres die Compliance auf 85 % zuerhöhen.“Seitdem beobachtet Sarah Loer-

mann jeden Monat ihre Kolleginnenund Kollegen bei 200 Desinfektions-gelegenheiten und notiert sich, obsie an die Desinfektion gedacht ha-ben. Markus Geilen überträgt dieWerte ins System und spielt sie zurProjektleitung in Berlin zurück. Die

zu schaffen!

sprachen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Obs die nächsten Schritte zu ihrem Ziel von 85 % Händehygiene-Compliance. Markus Geilen, Sarah

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Party pur und pausenlos Pointen – nichts für schwacheNerven war das Karnevalsfest „Jupp-Stift Helau!“2018. Kurzerhand hatte das Orgateam der Mitarbei-

tervertretung das Narrenschiff auf den Namen Titanic ge-tauft und steuerte es durch turbulente See. Doch die feier-freudige Besatzung aus St. Josef-Stift, Reha-Zentrum undPerfekt Dienstleistungen erwies sich als seetüchtig undmanövrierte schwungvoll durch Programm und Partytime.1997: Hollywood-Fans weltweit beweinen Leonardo DiCa-

prios tragisches Ende als Schiffbrüchiger der Titanic. 20 Jahrespäter bleibt ebenfalls kein Auge trocken: Leonardo DiCaprioalias Daniel Sotgiu kämpft mit Schwimmflügeln in blauenPlastikwogen im Sendenhorster Bürgerhaus. Unsterblich dieFilmszene an der Bugspitze der Titanic, nachgespielt in ei-nem Gummiboot: Das Traumpaar Daniel Sotgiu und GabyEilert alias Kate Winslet alias Rose hatte sich gefunden. Undführte im Anschluss putzmunter durchs Programm.Als visionärer Rentner stieg Rolf Rosendahl – im echten

Leben dienstältester Mitarbeiter im Stift – in die Bütt undgab einen fiktiven Ausblick in ein Leben mit (zu) viel Zeitfür Rasenmähen, Kreuzworträtsel und Vogelhäuschenbauen. Mit einem Augenzwinkern überreichte der „Rent-ner in spe“ Rolf Rosendahl dem „Bald-wieder-Ruheständ-ler“ Werner Strotmeier ein Vogelhäuschen.Viel zu lachen gab es auch beim Beitrag der Station A 2:

Helene Fischer lieh die Melodie für „Atemlos durch dieSchicht“, ins Mikrophon geschmettert in einem sehens-werten Stadtstreicheroutfit. Auch ein Hut ging herum: Für„‘n Euro“ zur Renovierung der A 2. Immer ein Garant fürStimmung sind die Nachtwachen, die im Nu eine Strand-szenerie aufbauten und eine lässig-laszive Performancemit Bacardi-Feeling aufs Parkett legten.Kein Karnevalsfest ohne die KG Schön wär’s, die diesmal

mit Prinzessin Andrea I. anrückte. Den Schluss punkt setztein diesem Jahr die Alte Beckumer Stadtwache mit ihrenschmissigen Mitmachliedern.Zwischen den Programmpunkten füllte sich sofort die

Tanzfläche im Nu. Das Karnevalsfest ist zugleich auch diegroße Bühne für kreative Kostümideen einzelner Abteilun-gen. So gab es diesmal viele Seefahrer – vom Leichtmatro-sen bis zum Piraten – und sogar ein Titanic-Schiffsorches -ter war an Bord. Die Röntgenabteilung kam passend inschwarzer Kleidung mit Skelettaufdruck. Flamingos, einePiloten-Crew, Wichtel von St. Patrick’s Day, Krümelmons -ter und sogar Schneewittchen mit den sieben Zwergenhatten sich unters Feiervolk gemischt.

RÜCKBLICK

Ein Narrenschiff namens TitanicKrankenhaus, Reha und Perfekt feiern Karneval: „Jupp-Stift Helau!“

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RÜCKBLICK

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Lachen ist gesund! Und deshalbstand auch auf der Polarstationund im Reha-Zentrum Karneval

auf dem Therapieplan. Auf der C 0rockten „Panzerknackerin“ PhyllisPiech und Überraschungsgast Pfle-

ger Daniel das Spielzimmer. Im Re-ha-Zentrum hatte Dr. Heike Horstalles im Griff: Für die Patienten eineExtra-Einheit Lachmuskeltrainingund für die KG „Schön wär’s“ Profi-Rehatraining fürs Sessionsfinale.

Patienten, Panzerknackerund Profi-Rehatraining

Oben: It’s Partytime! Phyllis Piech von der Polarstation des Jupp-Stifts rockte das Spielzim-mer, als Prinzessin Andrea I. und Kinderprinz Noah I. einmarschierten. Unten: Eine RundeExtra-Training für die KG „Schön wär’s“ verordneten im Reha-Zentrum Therapieleiterin Dr.Heike Horst und Ärztin Astrid Liefländer-Grawehr.

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Als Pendant zum Parkflügel warder Südflügel mit drei wichti-gen Zielen verknüpft: Mehr

Platz und Komfort für die Patienten-unterbringung bei gleichzeitig mehrWahlleistungszimmern sowie für dieMitarbeiter mehr Raum, der die Ar-beitsabläufe moderner Pflege abbil-det. Fünf Jahre gesät und geackert:Zeit für eine erste Ernte-Zwischenbi-lanz aus pflegerischer Sicht.

„Alle Umzüge waren große Heraus-forderungen“, resümiert Pflegedirek-tor Detlef Roggenkemper. Vorausging eine generalstabsmäßige Pla-nung zwischen Technik, Patienten-management, Stationen und Perfekt,die dann am Umzugstag wie ein Radins andere griffen. Die noch größereHerausforderung bestand aber darin,dass die meisten Teams zweimal um-ziehen, sich in neuen Räumen orga-

nisieren und in neuen Teamkonstella-tionen zusammenwachsen mussten.„Pflegende sind Teamplayer, dasmacht sie aus. Der Wechsel in andereTeams fiel deshalb nicht immerleicht.“Und damit nicht genug: In Kombi-

nation von Südflügel-Neubau undertüchtigtem Bettenhaus von 1972wuchsen die Stationsebenen auf dieeineinhalbfache Größe. Auf den Sta-

Südflügel: Letzten Stationsumzug gemeistert und Meilenstein erreichtLob für starke Nerven und Flexibilität der Stationsteams Nach Bau- und Umzugsmarathon Blick nun auf die Prozesse richten

Es war eine beispiellose Metamorphose, und wer es nicht selbst miterlebt hat, wird später einmal ungläubig den Erzählungender Zeitzeugen lauschen, wenn sie die alten B-Stationen im ehemaligen Bettenhaus von 1972 beschreiben mit – aus heutigerSicht – winzigen Pflegestützpunkten und Patientenzimmern mit einem Fernseher für drei Patienten. Die alte Gebäudehülle von1972 ist nicht wiederzuerkennen und ihr Innenleben erst recht nicht. Zusammen mit dem Neubau ist – wie geplant – binnenfünf Jahren der Südflügel entstanden, der Mitte Januar 2018 mit dem letzten Umzug auf die ertüchtigte Station B 1 einen wich-tigen Meilenstein erreicht hat.

Im Konvoi lotsten die Umzugs-helfer Patientenbetten undNachtschränkchen an ihrenneuen Bestimmungsort auf der B 1. Mitte Januar endete ein mehrjähriger Bau- und Umzugsmarathon.

IM BLICKPUNKT

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tionen B 1, B 2 und B 4 sind 141 Re-gelleistungsplätze mit optimiertemStandard entstanden sowie 59 Wahl-leistungsbetten auf B 3 und B 5. ZumVergleich: Zuvor gab es 105 Regelleis -tungsbetten sowie 26 Wahlleistungs-betten (Stationen B 1 – B 4). Unmittel-bar nach den Umzügen ging es imvollen Galopp ins normale Leis tungs-geschehen. Hinter den Mitarbeitern – Pflege

ebenso wie Medizin und Perfekt – lagdann oft eine lange Phase mit Bau-lärm, die nicht nur an den eigenenNerven zerrte, sondern auch an de-nen der Patienten. „Die Mitarbeiterhaben trotzdem die Kraft aufge-bracht, bei den Patienten immer wie-der um Verständnis und Geduld zuwerben“, dankt Roggenkemper fürdie Empathie und Flexibilität untererschwerten Bedingungen.Der Südflügel konnte konzeptionell

an vielen Stellen von den Erfahrun-gen der Teams im Parkflügel profitie-ren. „Wir haben ein Musterzimmergebaut und haben die Anregungender Mitarbeiter aus dem Parkflügel

eins zu eins im Südflügel umgesetzt.“Zum Beispiel die Kofferunterbrin-gung, Kantenschutz und optimierteBadezimmerschränke. Allmählich kehrt Ruhe ein in die Sta-

tionsteams. Gleichwohl sieht es Rog-genkemper als die vordringliche Auf-gabe, die Teams gut dabei zu beglei-

ten, die Aufgaben in den größer ge-wordenen Organisationseinheitenneu zu strukturieren und zu meistern.„Wir haben viele Steine aufeinander-gelegt in den letzten Jahren. Nun

müssen wir uns wieder verstärkt in-tern um unsere Prozesse kümmern,Aufgaben anders verteilen, damitauch die Vorteile der neuen Stations-einheiten ihre Wirkung entfalten kön-nen.“Alles fertig? Nein, nach dem Spiel ist

vor dem Spiel. „Die Regelleistungs-zimmer, die wir im Bettenhaus her-ausgerissen haben, hätten andereKrankenhäuser noch mit Kusshandgenommen. Als ich 2002 ins St. Josef-Stift kam, war die A 2 die modernsteStation, wo jeder gerne liegen wollte.Im direkten Vergleich zu Parkflügelund Südflügel fällt die Station A 2heute deutlich auf. Im Blick ist aberauch die Station A 1 (StichwortSchmerzklinik). Beim Karnevalsfest traten Mitarbeiter

der A 2 als arme Stadtstreicher auf, die„‘n Euro“ für die Renovierung der A 2schnorren wollten. Mit einem Augen-zwinkern formuliert Roggenkemperdas nächste Ziel: „Wir müssen uns jetztum ein paar ,Stadtstreicher‘ kümmern.Vielleicht tritt die A 2 beim nächstenKarnevalsfest schon im Maßanzug auf.“

Der letzte Umzug auf die ertüchtigte Station B 1 ist geschafft: Stationsleiterin Doris Nieländer und alle Mitarbeiterinnen, die beim Umzug mitangepackt haben, freuen sich, dass die zurückliegende Bau- und Umzugsphase überstanden ist.

„Wir haben viele Steine aufeinandergelegt in den letzten Jahren. Nun müssen

wir uns wieder verstärkt internum unsere Prozesse kümmern,Aufgaben anders verteilen, damit auch die Vorteile derneuen Stationseinheiten ihreWirkung entfalten können.“Pflegedirektor Detlef Roggenkemper

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Der Südflügel hat mit den letz-ten Stationsumzügen im Janu-ar 2018 einen weiteren Mei-

lenstein erreicht. Nun fehlen – inBausprache gesprochen – noch eini-ge Anschlussarbeiten, der Südeingangund die Gestaltung des Außengelän-des. Dafür muss ein tonnenschweres

Puzzle zusammengesetzt werden…Das Riesenpuzzle besteht aus zwölf

Teilen in der Größe von 2 Metern mal2,50 Meter. Jedes Teil ist drei Tonnenschwer! Zusammengesetzt ergebendie Stücke ein 24 Meter langes Was-serspiel, das den Rosengarten er-gänzt. Der letzte noch fehlende Beet-

streifen in den Farben Rosa und Rotsowie eine blühende Pergola mit Sitz-bänken werden erst im Herbst ange-legt, wenn wieder Pflanzzeit ist. DerGrund: Zunächst muss der Südein-gang im Sommer fertig werden, fürden die Baustellenzufahrt vor demSpithöver-Forum noch benötigt wird.

Riesenpuzzle für den RosengartenGärtnerisches Kleinod wird in zwei Schritten vollendet

Nach fünf Jahren wurde der markante Bauzaun mit den Teamfotos im Januar 2018 wieder abgebaut. Rechts: Die Puzzleteile für das Wasserspiel.

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Blick von oben: Nach der Demontage des Bauzauns ist das Baufeld frei, um den Rosengarten mit einem Wasserspiel zu ergänzen. Im Februarwurde das 24 Meter lange Fundament vorbereitet für die zwölf Betonelemente, jedes Teil drei Tonnen schwer.

IM BLICKPUNKT

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Der neue Südeingang auf derParkseite des Südflügels wirdbis zum Sommer vollendet.

Die schlechte Nachricht: Anfang Aprilwird die Holzbrücke am Parkflügelzurückgebaut. Die gute Nachricht:Von der Parkseite her wird ein provi-sorischer Zugang zum Krankenhaus

eingerichtet, der die Patienten vomParkplatz am Rosengarten vorbei insSockelgeschoss des Südflügel-Neu-baus leitet.Die beste Nachricht lautet aber: Im

Frühjahr wird der Weg vom Parkplatzvorbei am St. Elisabeth-Stift zumWesttor wieder hergerichtet. Fußgän-

ger können somit abseits des Park-platzverkehrs sicher zum Kranken-hauseingang am Westtor gelangen.Diese kurze Wegeverbindung war

durch den Bau der Tagespflege am St.Elisabeth-Stift gesperrt worden. SeitFebruar 2018 wird das Außengeländevor dem St. Elisabeth-Stift und rundum die Tagespflege neu gestaltet. Einwichtiges Element war, dass durchden Verbindungsgang zwischen St.Elisabeth-Stift und Tagespflege einDurchlass für den Fußweg zum West-tor geschaffen wurde.

Viele Wege führen ins KrankenhausProvisorischer Zugang in den Südflügel und neuer Fußweg zum Westtor

Bis der Südeingang im Sommer fertig wird, erfolgt der provisorische Zugang im Neubau.

Mit Vollendung der Tagespflege St. Elisabeth wird auch der rote Fußweg zum Westtor wieder hergerichtet. Er führt künftig durch den Verbindungs-gang zwischen St. Elisabeth-Stift und Tagespflege und sichert einen gefahrlosen Weg vom Parkplatz zum Krankenhauseingang am Westtor.

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Bischof Martin Happe sitzt ent-spannt in seinem Zimmer imReha-Zentrum am St. Josef-Stift.

Er genießt die Aussicht in den Parkund seine zurückgewonnene Lebens-qualität. „Die Gehhilfen stehen nurnoch zur Dekoration da“, erzählt erschmunzelnd. Dabei sah die Welt fürihn vor Kurzem noch ganz andersaus. Seit längerem plagten ihn starkeSchmerzen im Bein. So stark, dass eram 24. Dezember um 9 Uhr morgensentschied, nach Deutschland zu flie-gen. Statt in seinem Bistum Nouak-chott/Mauretanien am Altar zu ste-

hen, saß er am Heiligen Abend imFlieger und stand am 25. Dezembermorgens um 10 Uhr im St. Josef-Stiftin der Ambulanz.Es war nicht die Hüfte, die die Bein-

schmerzen verursachte, sondern einBandscheibenvorfall, der Nerven ab-klemmte. Am 27. Dezember folgtebereits die Operation, damit keine ir-reparablen Schäden zurückbleiben.Bis Ende Januar weilte Bischof Hap-

pe noch in Sendenhorst, eigentlich zukurz für die dreimonatige Heilphase,ehe die Anschlussrehabilitation be-ginnen darf. Doch in Absprache mit

Dr. Christian Brinkmann, dem Chef-arzt der Klinik für Wirbelsäulenchirur-gie, durfte er die Zeit bis zum Rück -flug nutzen, um mit einem behutsamdosierten Individualtraining im Reha-Zentrum wieder auf die Beine zukommen. Wie gesagt, die Gehstützen standen

schon kurz nach der OP in der Ecke.Die Therapie setzt er aber in seinerafrikanischen Wahlheimat nach denAnweisungen der SendenhorsterTherapeuten fort. In seinem eher un-freiwilligen Heimaturlaub hielt Bi-schof Happe täglich Kontakt mit sei-

Unfreiwilliger Heimaturlaub im

Unfreiwilliger Heimaturlaub in Sendenhorst: Am Heiligen Abend flog Bischof Martin Happe nach Sendenhorst, wo er drei Tage später im St.Josef-Stift operiert werden musste und bis zum 28. Januar im Reha-Zentrum verweilte. Ende Januar flog er zurück nach Mauretanien.

Bischof Happe über seine Rücken-OP und wie ein Regenschirm in der Wüste Wunder wirken kann

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nem Bistum, in dem ein gutes Dut-zend Priester und etwa 25 Ordens-schwestern wirken. In der Diasporades islamisch geprägten Mauretaniensieht er die Aufgabe nicht darin, dieKatholiken zu betreuen, sondern mit

ihnen zusammen als Familie die Kir-che Mauretaniens zu sein und denAuftrag anzunehmen. Mit einem Schmunzeln erzählt er

gerne die Begegnung mit Prälat Wis-sing, der ihm und anderen in derMission Tätigen vor vielen Jahrzehn-ten die Bedeutung der Ordensschwes -tern erklärte: „Wenn Sie eine Ordens-schwester ganz allein mitten in derSahara mit einem Regenschirm als

einzigem Ausrüstungsgegenstand aus-setzen, dann müssen Sie unbedingtein Jahr später dort wieder vorbei-schauen. In der Zwischenzeit wird dieSchwester ein funktionstüchtigesKrankenhaus auf die Beine gestellthaben.“Dem Geistlichen ist es wichtig, dass

die Projekte in seinem Bistum nichtam grünen Tisch geplant werden,sondern aus den gestellten Heraus-forderungen des Landes und der Zeiterwachsen. Menschen für die Sachezu begeistern, zu mobilisieren undMittel zu organisieren, ermöglichte eszum Beispiel, eine Tageseinrichtungfür 50 schwerbehinderte Kinder undderen Mütter aufzubauen. Flüchtlin-ge, die im Durchgangsland Maureta-nien „stranden“, erhalten mit Sprach-kursen und Ausbildung eine Perspek-tive, die viele ermutigt, in ihrem Hei-matland eine eigene Existenz aufzu-bauen. Viel ist möglich, selbst wennman – um im Bild zu bleiben – in derWüste nur einen Regenschirm zurVerfügung hat.Das Jahr 2018 steht für den 72-jähri-

gen Geistlichen unter dem Vorzei-chen, allmählich seine Nachfolge zuregeln. „Ich will es bewusst planenund mich im Kopf und im Herzendarauf vorbereiten.“ So wird eine vonden Bistümern Münster und Köln fi-nanzierte Wohnanlage am 17. Sep-tember ihrer Bestimmung übergeben.Die Mieteinnahmen fließen zu 100Prozent in die Arbeit des Bistums undgeben somit ein Stück finanzielle Un-abhängigkeit. In zwei bis drei Jahren,so sein Plan, „gehe ich in eins derHäuser meines Missionsordens ,Wei-ße Väter‘ und werde mich dort nütz-lich machen“. Seine Wurzeln sind undbleiben aber in Sendenhorst.

2017 hatte das Laufteam des St. Jo-sef-Stifts einen echt starken Auftritt alsdrittgrößte Teilnehmergruppe beimAOK-Firmenlauf. Eine Neuauflage desLauf-Events steigt am Freitag, 27.April 2018, um 18 Uhr auf demMarktplatz in Oelde. Wie immersteht der Spaß im Vordergrund beider 5-Kilometer-Strecke, die gehendoder laufend zurückgelegt werdenkann. Wer das Lauf-Event mit kreis-weit mehreren hundert Teilnehme-rinnen und Teilnehmern miterlebenmöchte, kann sich für das Team St.Josef-Stift anmelden.Anmeldeschluss: 13. April in derPersonalabteilung bei Laura Harms,Tel. -1211. Alle Neu-Teilnehmer er-halten ein Team-Sportshirt. Die Start-gebühr von 5 Euro trägt jeder selbstund entrichtet sie vorab bei LauraHarms im Personalbüro.

Glücklich im Ziel! Der AOK-Firmenlauf istauch für den Teamspirit ein tolles Erlebnis.

Krankenhaus

„Der Kirche in Deutschlandwürde es gut tun, nicht nur Nabelschau zu betreiben,

sondern rauszugehen und sichder Aufgaben anzunehmen, die Christus an sie stellt.“

Bischof Martin Happe

Nur zwei Monate nach seiner Rücken-OPwaltete der Bischof wieder seines Amtes beieiner Priesterweihe.

9. AOK-Firmenlauf2018

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Ein historisches Kleinod, das ausdem Fundus des vor vielen Jah-ren aufgelösten Sendenhorster

Schreib- und SpielwarengeschäftsWilli Blechschmidt stammt, gelangtejetzt auf Umwegen in das Archiv desSt. Josef-Stifts. Die Postkarte aus den frühen 1960er

Jahren zeigt eine Schwarz-Weiß-Fo-tografie des St. Josef-Stifts aus der Vo-gelperspektive und wurde dem St. Jo-sef-Stift von Ludger Pauli zur Verfü-gung gestellt.Die Postkarte kann recht exakt an-

hand der Bauten datiert werden. Be-

reits vorhanden ist das Gebäude desHaupteingangs am Westtor (Fertig-stellung 1961), der Zickzackflur (heuteStandort Magistrale) und die alte Iso-lierstation (heute Standort des St. Eli-sabeth-Stifts). Im Park sind schon dieSchulstationen Schönblick und Tan-nenblick errichtet, lediglich die Park-gestaltung mit Teich und Wasserlaufwar noch nicht vollendet.Vermutlich entstand die Aufnahme

1963 , weil das im selben Jahr fertig-gestellte Behandlungshaus an der Lie-gendanfahrt bereits abgebildet ist,von den Bauprojekten 1964 – Bau

der Mitarbeitercafeteria und Errich-tung des zweiten Bauabschnitts desSchwesternwohnheims – ist abernoch nichts zu sehen.Die Luftbildaufnahme schließt eine

Lücke im Archivbestand von PastorFritz Hesselmann. Bislang existiertenlediglich Luftbilder aus den 1930er,1970er und 1990er Jahren sowie ausden Jahren 2012 und 2017. „Ein Bildaus den 1960er Jahren haben wir bis-lang nicht“, freut sich der Stiftsarchi-var über dieses besondere Fundstück,das noch dazu in einem ganz hervor-ragenden Zustand ist.

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Postkartengrüße aus SendenhorstAlte Luftbildpostkarte schließt Lücke im Krankenhausarchiv

Dieses Luftbild aus dem Jahr 1963 wurde in den 1960er Jahren als Grußpostkarte herausgegeben. Auf Umwegen gelangte sie jetzt ins Archiv desSt. Josef-Stifts, wo sie eine Lücke in der Bilddokumentation der Stiftsgeschichte schließt.

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KURZ NOTIERT

3. Team-Workshop der Anästhesisten

Beim dritten Mal darf man schon von einerkleinen Tradition sprechen: Die zwölf Anäs-thesieärztinnen und -ärzte trafen sich Mitte

Januar zu ihrem alle zwei Jahre stattfindendenTeamworkshop in der Waldmutter. Neben demThema Rufbereitschaftsdienst ging es in erster Li-nie darum, das Miteinander im Klinikalltag zuanalysieren und gemeinsam Verbesserungsmög-lichkeiten zu erarbeiten. Moderiert wurde derWorkshop von Diplom-Psychologe und CoachHermann Kloep. Wie das Foto zeigt: Es hat auchSpaß gemacht!

Rheumaorthopädie im St. Josef-Stift ist vorbildlich

Die Klinik fürR h e u m a o r -thopädie darf

sich auch weiterhinauditiertes „Spezial-zentrum für operati-ve orthopädischeRheumatologie“ nen-nen. Im Namen derDeutschen Gesell-schaft für orthopädi-sche Rheumatologie(DGORh) überzeugte sich Dr. Ingo Arnold (Mitte) bei einemAudit von der gelebten Struktur- und Prozessqualität der kom-plexen Behandlungsstrukturen speziell für Rheumapatienten.Die strukturierte interdisziplinäre und multiprofessionelle Zu-sammenarbeit, die Ausstattung, das große Leistungsspektrumund die Qualifikation der Mitarbeiter in Medizin, Diagnostik,OP-Bereich, Pflege, Therapie und in der OrthopädischenWerkstatt seien vorbildlich. Bei den Abläufen von der Aufnah-me bis zur Entlassung punktete das St. Josef-Stift zusätzlich mitdem nahtlosen Übergang in die Anschlussrehabilitation. Chef-arzt Dr. Ludwig Bause und QM-Beauftragte Martina Stangl be-gleiteten den Gast.

Von Sprintern und Springern

In der Medaillenschmiede des Deutschen Leichtathletikverbandes war im Trainingslager Anfang des Jahres auchwieder der Rat von Dr. Carsten Radas und Physiotherapeut Peter Müller gefragt. Beide begleiteten in dem interna-tionalen Betreuerstab die mehr als 60 Springer und Sprinter nach Teneriffa. Besondere Motivation ist in diesem

Jahr die Heim-EM Anfang August in Berlin. Manch ambitionierten Athleten wird im Vorfeld der Weg ins St. Josef-Stift führen. u http://bit.ly/2CI77Vn

Peter Müller betreute als Physiotherapeut dieSprinter, im Bild: Aleixo-Platini Menga.

Internationaler Betreuerstab mit Dr. Carsten Radasim DLV-Trainingslager auf Teneriffa.

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Nach 60 Jahren hängt in derKrankenhauskapelle des St.Josef-Stifts erstmals wieder

ein neugotischer Kreuzkorpus. Er er-setzt das rote Mosaikkreuz des Telg-ter Künstlers Ludwig Baur, das imZuge einer grundlegenden Neuge-staltung der Kapelle vermutlich En-de der 1950er Jahre über dem Altaraufgehängt worden war. Der neueKorpus, der rund 100 Jahre als Weg-kreuz am Hof Antonius Dahlmannin der Warendorfer Bauerschaft Vel-sen stand, hat nach umfangreicherRestaurierung am 19. Januar 2018über dem Altar der Krankenhauska-

pelle einen neuen Platz gefunden.Der neue Korpus, der ganz im Stil

der Neugotik das Leiden Christi deut-lich darstellt, ist im November undDezember von der Restauratorin Gi-sela Tilly in Paderborn wieder herge-richtet und farblich gefasst worden.

Dabei war ihr ein Anliegen, dass dieSpuren als geschundenes Wegkreuzerkennbar bleiben. Dass der Korpusaus Eichenholz überhaupt erhaltengeblieben ist, ist dem Arbeitskreis „His -torische Bildstöcke und Wegekreuze“der Warendorfer Rotarier zu verdan-ken. Pfarrer em. Walter Suwelacknahm die Christusfigur, nachdem siean ihrem Ursprungsort vor etwa 15Jahren abgehängt worden war, in sei-ne Obhut und stellte sie jetzt dem St.Josef-Stift zur Verfügung. Für den restaurierten Korpus baute

Schreinermeister Ludger Schmitz inder Krankenhaustischlerei aus Ei-

„Kunst-Sünde“ nach 60 JahrenwiedergutgemachtNeugotischer Kreuzkorpus ersetzt seit Januar das Mosaik-Kreuz von Ludwig Baur

RÜCKBLICK

„Man sieht die Vielfalt unserer Arbeit. Es gibt immerwieder besondere Arbeiten, deren Bedeutung über den Tag hinausgeht.“

Geschäftsführer Werner Strotmeier

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chenholz ein stilistisch passendesKreuz. Die Gestaltung stimmte er engmit dem KrankenhausgeistlichenPastor Fritz Hesselmann ab. Die Drei-pässe jeweils an den Kreuz-Enden

symbolisieren den Baum des Lebens,der im Paradies verdorrt ist unddurch das Kreuz zu neuem Leben ge-langt. Dreipässe und Kreuzbalken er-hielten ebenfalls im Handwerkerhof

des Stifts eine Blattgoldumrandungvon Maler Rolf Rosendahl. Viele Hände waren am 18. Januar

2018 erforderlich, das etwa 350 Kilo-gramm schwere Ludwig-Baur-Kreuzabzuhängen, um es dann gut verpackteinzulagern. Vielleicht gibt es jeman-den oder eine Einrichtung, die für dasKreuz gute Verwendung hat. Tagsdarauf wurde das neue Kreuz aufge-hängt. Bevor es an den richtigen Platzgehoben wurde, befestigten Tischler-meister Schmitz und Frank Schür-mann den Korpus auf dem Kreuzbal-ken. „Man sieht die Vielfalt unsererArbeit. Es gibt immer wieder beson-dere Arbeiten, deren Bedeutung überden Tag hinausgeht“, würdigte Ge-schäftsführer Werner Strotmeier dieArbeit des Handwerkerteams kurz vorder „Kreuzerhöhung“.

Ein historischer Augenblick war der Austausch des Ludwig-Baur-Kreuzes gegen ein neugotisches Kreuz. Schreinermeister Ludger Schmitz fertig-te den Kreuzbalken, den Rolf Rosendahl vergoldete. Bei der „Kreuzabnahme“ blieb Kerzenruß aus sechs Jahrzehnten an den Händen hängen.

Die 1889 errichtete Kapelle war ur-sprünglich prächtig ausgemalt und imStil der Neugotik mit reicher Ornamen-tik an den Säulen, farbenprächtigenFenstern, reich verzierten (Seiten-)Altä-ren und Kunstwerken im Stil der Naza-rener ausgestattet. In der Zeit nachdem Zweiten Weltkrieg wich vielerortsdie reiche Bildsprache his torischer Got-teshäuser einer nüchtern-sachlichenGestaltung. So auch im St. Josef-Stift,wo unter dem damaligen GeistlichenLeiter Dr. Fritz Lohmann die Wändeweiß getüncht, die Chorfenster ver-schlossen und Mobiliar und Kunstwer-ke entfernt oder ersetzt wurden. Erstbei den großen Kapellenrenovierungen

in den Jahren 1989 und 2013 und beider Freilegung der Chorfenster in 2001erhielt das Gotteshaus Schritt für Schrittwieder einen neugotischen Charakter,obwohl einige Schätze unwiederbring-lich verloren sind.

Der „Bildersturm“ der 1950er Jahre

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1989 freigelegte alte Deckenmalerei

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realistischen Darstellungsform des Lei-dens Christi. „Die Auferstehung ist oh-ne die Kreuzigung nicht denkbar. Des-halb muss ein Kreuz beides zeigen: denWeg und das Ziel, das Leid der Kreuzi-gung und den Sieg über den Tod.“ Diesen Gedanken griff die erblühen-

de Kirchenkunst im 19. Jahrhundertwieder auf und bezog sich dabei aufVorbilder aus dem Mittelalter. Bau-zeugnisse dieser Zeit sind die Senden-horster Pfarrkirche und die Kranken-hauskapelle. Das neue Kreuz über demAltar ist vermutlich etwas älter als die1889 errichtete Stiftskapelle. „Es pasststilistisch besser in die Kapelle und istgeeigneter, Trost zu spenden als dieabstrahierte Darstellung des Ludwig-Baur-Kreuzes.“ Ausdrücklich danktePastor Hesselmann GeschäftsführerWerner Strotmeier, der sich maßgeb-lich dafür eingesetzt hat, dass das neu-gotische Kreuz ins Stift gelangte undumfassend restauriert wurde.

Bei einem gemeinsamen Frühstückdankten Wegbegleiter aus dem kirch-lichen Leben, aus dem St. Josef-Stiftund dem Pflege- und Betreuungs-netzwerk Pastor Hesselmann für sei-nen treuen Dienst. Als Lieblingsort be-zeichnete Pastor Hesselmann einmaldie Kapelle, die er liebevoll als „Hausmeines Chefs“ bezeichnet. Sie ist fürviele Menschen ein Ort zum Krafttan-ken, ein Anziehungspunkt in Senden-

horst, ein Ort der Begegnung und desAustauschs mit der Kirchengemeinde.„Danke für die Begleitung von Men-schen in Trauer und Not, danke für je-des Wort und danke für so viel ge-schenkte Zeit, die Teil Ihres Lebensist“, knüpfte KuratoriumsvorsitzenderAndreas Hartleif an den Gottesdienstan.„Dass ich so lange hier bin, ist ein Ge-

schenk“, antwortete Pastor Hessel-mann. „Ich habe mich immer ange-nommen gefühlt.“ Er dankte den Or-densschwestern für den zuverlässigenSakristeidienst. Und er dankte auchGeschäftsführer Werner Strotmeier fürdie Unterstützung zum Beispiel durchdrei große Kapellenrenovierungenund zuletzt durch die Installation desKreuzes. Mit einem Augenzwinkernschloss er: „Es gab in 40 Jahren nie ei-nen Grund zu gehen. Hier ist gut sein!“

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Ein Tag wie 1000 Jahre und 1000Jahre wie ein Tag. Zeit ist begrenzt,und Zeit ist ein Geschenk Gottes.

Wer anderen Menschen seine Zeitschenkt, gibt auch einen Teil seines Le-bens. Dieser Gedanke zog sich am 21.Januar 2018 wie ein roter Faden durchdie Würdigung des Krankenhausgeist-lichen Pastor Fritz Hesselmann, der seit40 Jahren im St. Josef-Stift und im Pfle-ge- und Betreuungsnetz wirkt. Der fest-liche Gottesdienst in Konzelebrationmit Pfarrer Wilhelm Buddenkotte warin besonderer Weise auch eine Würdi-gung des neuen Kreuzes, das seit dem19. Januar die Krankenhauskapelleschmückt.Pastor Fritz Hesselmann skizzierte in

seiner Predigt die Darstellung vonKreuzigung und Auferstehung in denunterschiedlichen Epochen der christ-lichen Kunst. Der auferstandene Chris -tus im Königsgewand als Sieger überden Tod stand im Kontrast zu einer

„Hier ist gut sein!“Dank an Pastor Hesselmann für 40 Jahre Seelsorge im Stift und im Pflegenetzwerk

40 Jahre im Dienst als Krankenhausgeistlicher: Pastor Fritz Hesselmann erfuhr viel Wert-schätzung unter anderem vom Kuratoriumsvorsitzenden Andreas Hartleif und Geschäfts-führer Werner Strotmeier (Bild oben links), vom Pflegenetzwerk (oben rechts), von ehema-ligen Mitarbeitern sowie von den Ordensschwestern und zahlreichen Wegbegleitern.

RÜCKBLICK

„Danke für die Begleitung von Menschen in Trauer

und Not, danke für jedes Wortund danke für so viel geschenk-te Zeit, die Teil Ihres Lebens ist.“

Andreas Hartleif, Kuratoriumsvorsitzender

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Anlässlich des 40-jährigen Wirkensvon Pastor FritzHesselmann (Mitte)im St. Josef-Stiftfand in der Kran-kenhauskapelle einfestlicher Gottes-dienst unter demneuen Kreuz statt.Konzelebrant warPfarrer WilhelmBuddenkotte.

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Möglich wird dieser kostbareSchatz durch ein gutes Zu-sammenspiel in und zwi-

schen den Berufsgruppen Pflege, Be-treuung, Hauswirtschaft und Reinigung.„Das Wohl der Bewohner ist für alle eingemeinsames Ziel“, meint HausleitungKornelia Mackiewicz, zuständig für denBereich Pflege. Besonders sei aber, dassalle „sich aus eigenem Antrieb engagie-ren“. Herzblut ist also in jedem Fall da-bei, wenn jeden Tag aufs Neue die 60Bewohnerinnen und Bewohner ver-sorgt werden. „Die Pflege legt mit ih-rer Arbeit die Basis dafür, dass die Be-wohner zum Beispiel die Betreuungs-angebote aktiv miterleben können."Teil des Erfolgsrezepts ist aber auch

das über Jahrzehnte gewachsene guteZusammenspiel mit den ehrenamt-lich Engagierten. So wird das Café,das ein zentraler Treffpunkt im Hausist, seit 2003 von einem ehrenamt-

lichen Kreis betrieben. „Das Café istdie zentrale Austauschplattform zwi-schen den Bewohnern und dem Le-ben und den Menschen in Albersloh“,meint Hausleitung Annette Schwaack.Das Café wird auch alljährlich für fünf

Tage zum zentralen Ort für die „Be-sondere Café-Zeit“. In wochenlangerVorbereitung wird unter einem Ober-thema ein Programm mit Zeitgenos-sen, Handwerkern, Künstlern, Litera-tur und Musik gestaltet.

Ein besonderes Highlight ist dabeivor allem die Dekoration, die nichtselten das St. Josefs-Haus in eine ArtHeimatmuseum verwandelt. „Alleindie Vorbereitung macht schon Rie-senspaß, weil sich Mitarbeiter, Ehren-amtliche und auch der Fördervereinmit Programmideen und Sammler-stücken für die Dekoration einbrin-gen.“ So wurde für das Thema „Da-mals up‘m Hoff“ sogar ein alter Fuhr-park mit historischen landwirtschaft-lichen Geräten und Gefährten vordem Haus ausgestellt. Hufbeschlagund Schafescheren wurden ebenfallsschon live mit Albersloher Akteurenvor generationenübergreifendem Pu-blikum auf die Beine gestellt.Von diesen Gemeinschaftsaktionen

profitiert nicht nur der Teamgeist,sondern neben den Bewohnern auchdie Mieter im Betreuten Wohnen so-wie seit 2016 die Gäste der Tagespfle-

EINBLICK

Das St. Josefs-Haus und Albersloh, Haupt- und Ehrenamtlichesind eine eingeschworene Gemeinde – davon profitierenauch die Bewohner

Ist es die wechselvolle Geschichte des Hauses oder ist es der Albersloher Menschen-schlag? Vielleicht ist es auch beides zusammen, was die besondere Beziehung zwi-schen den Alberslohern und ihrem St. Josefs-Haus ausmacht. Das Alten- und Pfle-geheim im Herzen des Wersedorfes ist eine Institution im Ort mit hohem Identifika-tionspotenzial. Besondere Kennzeichen: Sehr viele langjährige Mitarbeiterinnen undMitarbeiter, ein großer Kreis Ehrenamtlicher und nicht zuletzt eine ausgeprägteFest- und Feierkultur, die vom Engagement vieler haupt- und ehrenamtlicher Mit-arbeiter und Albersloher Vereine getragen wird.

Ein Herz und eineSeele

Ein großes Team kümmert sich um die St. Josefs-Hauses: Pflege, Betreuung, Ha Hand in Hand zusammen, um den Be

„Das Team ist wie eine kleineFamilie, und es gibt ein schönesVerhältnis zu den Bewohnernund den Angehörigen. Man

erhält immer Hilfe und Rat imTeam. Ich arbeite gerne hier!“

Larissa Braun, Altenpflegerin

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ge. Die Caféterrasse und der Platan-enplatz ist für alle vor allem im Som-mer ein Treffpunkt, rund ums Jahr istdie Kapelle mit dem Gottesdienstan-gebot ein beliebter Anlaufpunkt.Fachlich tauschen sich die Mitarbei-

ter regelmäßig auch wohnbereichs-übergreifend aus. „Mitarbeiter derPflege, Alltagsbegleitung und Haus-wirtschaft arbeiten Hand in Hand. Esgibt viel gegenseitige Wertschätzung“,so Kornelia Mackiewicz.

Gegenseitige Unterstützung ist vorallem auch im Wohnbereich St. Ma-rien wichtig. Dieser Wohnbereich war2003 ein Novum im Netzwerk, weiler in besonderer Weise baulich, fach-lich und organisatorisch auf die Be-dürfnisse von Menschen mit Demenzzugeschnitten ist. Mittlerweile ist derAnteil hochaltriger und damit poten-ziell demenziell betroffener Bewoh-ner deutlich gewachsen. AnnetteSchwaack: „Auf diese Veränderungenmüssen wir Antworten finden undunsere Konzepte anpassen. Das funk-tioniert nur mit guten Mitarbeitern,die sich dem Haus und seinen Be-wohnern verbunden fühlen.“ Dassdas Team des St. Josefs-Hauses dieseHerausforderungen meistert, da sindsich Annette Schwaack und KorneliaMackiewicz sicher: „Alle stehen für-einander ein und unterstützen sich.Es ist eine große Verbundenheit da.“

Bewohnerinnen und Bewohner des uswirtschaft und Reinigung arbeiten

wohnern ein Zuhause zu geben.

Die große Identifikation mit dem St.Josefs-Haus erklärt sich auch ausseiner Historie: In den 1920er Jah-ren als St. Josephs-Hospital gegrün-det, folgte 1977 die Umwidmung inein Altenheim. Im Jahr 2000 gingdie Trägerschaft von der Kirchenge-meinde auf die St. Elisabeth-StiftgGmbH über. Als im Jahr 2003 derNeubau eingeweiht wurde, hieß eszugleich Abschied nehmen vom Ur-sprungsgebäude. Eine Zäsur, die fürmanche anfangs vielleicht mit et-was Wehmut verbunden war, demausgeprägten Gemeinschaftslebenim St. Josefs-Haus aber auch einenneuen Rahmen gab und es in vie-lerlei Hinsicht zu weiterer Blütetrieb.

Vom Hospital zum Altenheim

„Es gibt ein gutes Zusammen-spiel zwischen den Berufs-gruppen. Man spürt: Alle

kommen gerne zur Arbeit, unddie Hausleitung hat immer

ein offenes Ohr.“Maren Katzmarzik, Hauswirtschaft

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Beispiel Tagespflege St. Elisabeth-Stift. Am Tisch sitzen verschie-dene Professionen mit ihrem je

eigenen Blickwinkel – die Altenpflege,die Hauswirtschaft, die Baufachleute.Zuerst erklärt Hausleitung Sabina vonDepka Prondzinski aus Sicht der Al-tenpflege, wer sich in den neuen Räu-men aufhalten wird: „Es sind alteMenschen, häufig schon mit einerDemenz, Orientierungsproblemenund manchmal auch mit einer gro-ßen inneren Unruhe.“ Natürlich sol-len sich auch die Mitarbeiter in denneuen Räumen wohlfühlen. Nebender Farbe spielen auch die Materia-lien eine große Rolle für den Wohl-fühlfaktor – was beim (Ein-)Bau bishin zur späteren Pflege der Materia-lien zu beachten ist, dafür bringenTechnischer Leiter Peter Kerkmannund Hauswirtschaftsleiterin RoswithaMechelk ihre langjährige Erfahrungein.Drei Tage geht Susanne Bachmann

in Klausur. Sie nimmt im Reha-Zen-

trum Quartier, kennt den Rohbau derTagespflege, hat ihr Büro im histori-schen Stiftsgebäude und nimmt dieSchwingung auf. Mit einem Farb-kompass, einem „Werkzeug“ aus derFarbpsychologie, ermittelt sie, welcheVorlieben die Beteiligten haben, wel-cher Farbtyp sie sind. Aus Farbmo-dellen, Farbkarten und Materialmus -tern filtert sie verschiedene Möglich-keiten heraus, bis sich der Auswahl-prozess auf die eine passende Lösungzuspitzt. Klingt soweit ganz einfach. Doch

dann holt Susanne Bachmann zu ei-nem Exkurs in die Farbpsychologieaus: Ein Riesenspektrum, das sichzwischen der messbaren Farbmetrikund der schwerer greifbaren Empfin-dungswelt bewegt. Ihrer Farbauswahllegt Susanne Bachmann ein dreidi-mensionales Farbmodell zugrunde,

das in der vertikalen Achse das un-bunte Spektrum zwischen Weiß undSchwarz abbildet. In der horizontalenEbene liegt der zwölfteilige Farbkreis

mit Rot, Gelb, Blau und Grün undden jeweiligen Mischtönen. Je mehrsich die Farben von der Horizontalenin Richtung Weiß bewegen entstehenPastelltöne, in Richtung Schwarz sindes die verhüllten Farben.

Wie Farben unser Wohlbefinden beeinflussen: Blick in den Werkzeugkastender Innenarchitektin Susanne D. Bachmann

Es gibt unendlich viele Farben! Und ausdieser Unendlichkeit schöpft die Schwei-zer Innenarchitektin Susanne D. Bach-mann Konzepte für Wohlfühlräume. Je-de Entscheidung für eine Farbe ist zu-gleich eine Entscheidung gegen Milliar-den andere Farben und Farbzusam-menstellungen. Und dennoch ist sie si-cher: Es gibt für jedes Gebäude, für jedeNutzungsanforderung und für jede Ziel-gruppe eine individuell passende Lö-sung. Diese zu finden, ist ihr Anspruch;der Weg zum Ziel ist ein planvoller.

Farbe bekennen!

Farben und Materialien bestimmen maßgeblich das Wohlbefinden von Patienten, Altenheimbewohnern zept erarbeitet. Es wirkten mit (v.l.): Susanne D. Bachmann, Roswitha Mechelk, Hausleitung Sabina von Dep

IM BLICKPUNKT

„Die Farbwahl ist sehr individuell. In öffentlichen

Gebäuden muss dagegen derganze Farbkreis abgebildet sein,

damit sich alle Menschen in ihrer Unterschiedlichkeit

dort wohlfühlen.“Susanne D. Bachmann,

Innenarchitektin

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„Farbe belebt uns. Die Wohnung istein Rückzugsort, an dem wir Energieund Mut tanken, um gestärkt wiedernach draußen zu gehen. Die Farb-wahl ist sehr individuell. In öffent-lichen Gebäuden muss dagegen derganze Farbkreis abgebildet sein, da-mit sich alle Menschen in ihrerUnterschiedlichkeit dort wohlfühlen.“So hat sie es bereits vor mehr alszehn Jahren bei der Parkflügel-Ge-staltung und im Farbkonzept derRöntgenabteilung gemacht. Men-schen ziehen Kraft aus der Farbe.„Wenn man für alte Menschen nurPastelltöne und unbunte Farben aus-wählt, gibt ihnen das nicht viel Ener-gie.“Jede Farbe hat ihre Bedeutung und

Wirkung: „Ich muss mich in die ein-zelnen Farbkarten einfühlen. Der Restist Erfahrung und Gespür für die

Menschen“, erklärt Susanne Bach-mann ihr Vorgehen. Dabei sucht sieeinen Weg, der die individuellen Vor-lieben berücksichtigt und dennoch –losgelöst von kurzfristigen Mode-trends – über den Tag hinaus Wertig-keit und Zeitlosigkeit entfaltet. Dabeispielt auch der Einsatz von Naturma-terialien (Holz, Naturstein, Keramik,Leder) und das Anmischen der Far-ben mit echten natürlichen Pigmen-ten eine Rolle.Farbe hat aber noch eine andere

Funktion: Sie gibt Orientierung. So er-hält die Tagespflege dunkle Böden,die Erdung und Halt geben. Die So-ckelleisten werden grün (ebenfalls ei-ne Farbe, die Sicherheit gibt) undweisen den Weg. Räume, die den Gäs - ten der Tagespflege offen stehen, er-halten grüne Türzargen – eine Einla-dung zum Eintreten. Bei Mitarbeiter-

räumen wird die grüne Linie der So-ckelleisten auf dem Boden fortgeführt– das Signal, hier geht’s nicht weiter.Im Eingangsbereich öffnet sich derWeg ins Innere mit einer schrägenWand, die die Gäste auf den Empfanghinführt. Die Farbe Orange steht fürdas, was die Besucher in der Tages-pflege erwarten dürfen: Gemeinschaftund Kommunikation. Der große L-förmige Tagesraum wird durch ge-schickte Wand- und Deckengestal-tung in Ess-, Küchen- und Ruhebe-reich zoniert.Finale. Am Ende der Arbeitswoche

kommen alle Professionen wieder aneinen Tisch. Die Vorschläge derInnenarchitektin werden erörtert, Ar-gumente abgewogen und am Endewird immer eine verbindliche Ent-scheidung gefällt. „Es geht um die Be-dürfnisse der Zielgruppe, um die Mit-

und Mitarbeitern. Für die Tagespflege St. Elisabeth wurde mit der Innenarchitektin Susanne D. Bachmann auf Grundlagen der Farbpsychologie ein Kon- ka, Peter Kerkmann, Hausleitung Elisabeth Uhländer-Masiak, bauleitender Architekt Michael Janz und Geschäftsführer Werner Strotmeier.

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arbeiter und um die Arbeitsabläufeund nicht um persönlichen Ge-schmack, was man leiden mag odernicht. Am Ende steht ein Gesamtkonzept:

„Es kann jeder nachvollziehen, warumdie Entscheidung so getroffen wor-den ist und nicht anders“, resümiertHauswirtschaftsleiterin Roswitha Me-chelk den Prozess aus ihrer Sicht. Indrei Stunden sind alle relevanten Fra-

gen geklärt, von der Gestaltung desEmpfangstischs, der Aufteilung desgroßen Tagesraums, der Auswahl derBadfliesen bis zur Farbe der Sitzpols -ter. Eine neue Türgestaltung wirdvom bauleitenden Architekten Mi-chael Janz sogar direkt in der Sitzungentworfen und gezeichnet. Die Vielfalt der Möglichkeiten erfor-

dert am Ende ganz klar: Farbe beken-nen.

Endspurt in der Tagespflege St.Elisabeth! Damit zum Start derTagespflegeeinrichtung mit 24

Plätzen auch außen alles fein aus-sieht, wurde in den Monaten Februarund März mit großem Einsatz dasAußengelände zwischen Tagespflegeund St. Elisabeth-Stift hergerichtet.Neben dem Fußweg, der das St. Elisa-beth-Stift auf kurzem Wege für Fuß-gänger mit dem Ort verbindet, ent-steht auch eine Umfahrt für Autos,damit die Gäste der Tagespflege di-rekt vor dem Eingang aussteigen kön-nen. Darüber hinaus sind einigehausnahe Parkplätze vorgesehen. Ander Westseite der Tagespflege wirdeine geschützte Terrasse angelegt.Vor dem St. Elisabeth-Stift wird das

markante Rosenbeet überarbeitet.

IM BLICKPUNKT

Bald geht’s los!Tagespflege St. Elisabeth öffnet im

Warum sind OP-Tücher grün?Wenn wir lange einen roten Ball anschauen und dann anschließend aufeine weiße Wand sehen, erscheint dort ein Nachbild des roten Balles inGrün. Das Auge „sieht“ den roten Ball in der Komplementärfarbe Grün.Um diesen irritierenden Effekt im OP-Saal zu vermeiden, ist die OP-Wä-sche grün.

Mädchen in Hellblau und Jungs in RosaEin Klassiker: Das Leben beginnt für Mädchen in rosa Strampelanzügen,für Jungs in hellblauen. Doch das war nicht immer so. Bis zum ErstenWeltkrieg steckten männliche Babys in rosa Kleidung (abgeleitet vom Pur-purrot der Majestäten) und weibliche in hellblauer. Mit dem Weltkriegübernahm man für die Jungen das Blau der militärischen Uniformen. Überein Jahrhundert betrachtet, schwingt die Welt in einer wechselnden Far-bigkeit; Auslöser für einen Wandel können Kriege oder zum Beispiel derTerroranschlag von 2001 auf das World Trade Center in New York sein.Bis dahin dominierte Ultramarin, danach wechselte die Farbigkeit zu Rot.

Pink beruhigtIn Amerika gibt es pink gestrichene Gefängniszellen, in denen Gefängnis -insassen mit einem hohen Aggressionspotenzial nach einem Gewaltaus-bruch für eine halbe Stunde verweilen. Untersuchungen haben gezeigt,dass sie unter dem Einfluss der pinken Wandfarbe ihre Aggressionenschneller wieder abbauen. Die Macht der Farbe wurde auch in anderenUntersuchungen nachgewiesen. Der gleiche Kaffee schmeckte den Pro-banden aus braunen, beige- oder orangefarbenen Tassen besser als etwaaus blauen oder grünen Tassen.

Der Farbkreis – Spiegel des LebensNatürlich aufwachsende Menschen durchlaufen in ihrer Entwicklung alleFarben des Farbkreises. Im frühesten Alter beginnt die Farbreise bei Vio-lett. Mit der beginnenden Vorliebe für Rot setzt meist die Kindergartenrei-fe ein. Während des ersten oder zweiten Schuljahres setzt sich Blau, dieFarbe der Vernunft und des Intellekts, durch. Im Alter von zwölf Jahrenverschiebt sich die Vorliebe hin zu Orange und Gelb. Überlagert werdenkann diese Entwicklung allerdings durch eine starke Prägung durch Mode-trends.

Vor der Tagespflege St. Elisabeth wird das Außengelände pflegegäste und hausnahen Parkplätzen.

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Das schürzenförmige Beet erinnert andie Geschichte der Namenspatronin,der Heiligen Elisabeth, die den ArmenBrot brachte. Der Legende nach ver-wandelte sich das Brot in ihrer Schür-ze in rote Rosen, als sie für ihre Mild-tätigkeit bestraft werden sollte.

April

gestaltet mit einer gesonderten Vorfahrt für die Tages-

Die Tagespflege nimmt am23. April die ersten Gästein Empfang. Bei einem

Tag der offenen Tür am 6. Maistellt sich die Tagespflege derinteressierten Öffentlichkeit vor.Informationen zur Tagespflegeund zu freien Plätzen bei derHausleitung des St. Elisabeth-Stifts, Telefon 02526 / 300-1810.

6. Mai 2018Tag der offenen TürTagespflege St. Elisabeth11 bis 16 UhrWesttor 7Sendenhorst

Patientenakademie im St. Josef-Stift 2. Quartal 2018

Mittwoch, 11. April 2018Knie- und Hüftendoprothetik in besonderen FällenGelenkersatz bei Rheuma, Fehlstel-lungen, bewegungseingeschränk-ten Gelenken und Osteoporose16 bis 17.30 UhrKlinik für RheumaorthopädieAnmeldung: Telefon 02526 300-6605

Mittwoch, 25. April 2018Das künstliche Hüftgelenk – wann erforderlich?Hilfe auf dem Weg zur Entscheidung16 bis 17.30 UhrKlinik für Orthopädie und Trauma-tologie, Klinik für Anästhesie undIntensivmedizin, Reha-Zentrum amSt. Josef-StiftAnmeldung: Telefon 02526 300-6601

Mittwoch, 16. Mai 2018Das künstliche Schultergelenk – wann erforderlich?Hilfe auf dem Weg zur Entscheidung16 bis 17.30 UhrKlinik für Orthopädie und Trauma-tologie, Klinik für Rheumaorthopä-die, Reha-Zentrum am St. Josef-StiftAnmeldung: Telefon 02526 300-6601

Mittwoch, 6. Juni 2018Wie geht es weiter nach derOperation?Rehabilitation nach künstlichemGelenkersatz und Wirbelsäulen-Operation16 bis 17.30 UhrReha-Zentrum am St. Josef-StiftAnmeldung: Telefon 02526 300-6608

Mittwoch, 20. Juni 2018 Der enge Spinalkanal – was tun?Beweglichkeit erhalten –Lebensqualität gewinnen: Symptome und Behandlung anHals- und Lendenwirbelsäule; Demonstration einer Operation16 bis 17.30 UhrKlinik für WirbelsäulenchirurgieAnmeldung: Telefon 02526 300-6602

Mittwoch, 27. Juni 2018 Mehr Funktion – wenigerSchmerzenMöglichkeiten in der modernenHand- und Ellenbogenchirurgie beidegenerativen und rheumatischenErkrankungen16 bis 17.30 UhrKlinik für RheumaorthopädieAnmeldung: Telefon 02526 300-6605

Mittwoch, 11. Juli 2018Krumme Zehen und gespreizteFüße – moderne OP-Verfahren16 bis 17.30 UhrKlinik für Ambulante Operationenund SporttraumatologieAnmeldung: Telefon 02526 300-6603

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Eine Anmeldung ist für alle Veranstaltungen der Patienten-akademie erforderlich.

Kalendarium

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Der Wechsel in der Netzwerk-koordination erfolgt einver-nehmlich. Neue Stationsgrößen

im Südflügel, die Arbeitsverdichtungim OP und eine erhebliche Aufgaben-erweiterung im OP-Bereich, in der An-ästhesie, in der Intensivobservationund in der Zentralsterilisation erforderneine ständige Leitungspräsenz“, so Ge-schäftsführer Werner Strotmeier. Und:„Wir sind froh, dass wir im Rahmen ei-ner internen Lösung Markus Giesbersdie Chance geben konnten, sich beruf-lich weiterzuentwickeln, und sind si-cher, dass er das Netzwerk gut vertre-ten und neue Impulse geben wird.“ Der 50-jährige Sozialpädagoge und

Theologe Markus Giesbers ist demNetzwerk bereits seit mehr als 20 Jah-ren verbunden, seit 2004 mit je einerhalben Stelle als Hausleitung und imBegleitenden Dienst im St. Magnus-Haus Everswinkel. Die Hausleitungwird er mit einer halben Stelle weiter-führen. Als Netzwerkkoordinator ist erMitglied der Montagsrunde, so dassdie Belange der vier Altenhilfeeinrich-tungen im wöchentlichen Informa-tionsaustausch mit der Geschäftsfüh-rung und allen anderen übergreifen-den Bereichen verankert sind. Vorge-sehen ist eine sorgfältige Übergabeund Einarbeitungszeit. Darüber hinausabsolviert Markus Giesbers an der UniMünster berufsbegleitend den Stu-diengang „Management in der Medi-zin“. Zu den Aufgaben des Netzwerkkoor-

dinators gehört gemeinsam mit denHausleitungen die Weiterentwicklung

Markus Giesbers übernimmt Netzwerkkoordination / Pflegedirektor Detlef Roggenkemperkonzentriert sich auf Aufgaben in Klinik und Reha-Zentrum

Das Pflege- und Betreuungsnetzwerk der St. Elisabeth-Stift gGmbH hat seit dem 1. Februar 2018 einen neuen Netzwerkkoordinator:Markus Giesbers übernimmt diese Aufgabe von Pflegedirektor Detlef Roggenkemper, der sich künftig ganz auf die stark ge-wachsenen pflegerischen Aufgaben im St. Josef-Stift und dem angeschlossenen Reha-Zentrum konzentrieren wird.

Stabwechsel im Pflege- und Betreuu

Markus Giesbers (Mitte) übernahm zum 1. Februar 2018 die Aufgabe des Netzwerkkoordinators von Pfle und im Reha-Zentrum konzentrieren wird. Geschäftsführer Werner Strotmeier (r.) gab die Personalie im

IM BLICKPUNKT

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des Pflege- und Betreuungsnetzwerksim Hinblick auf die Bewohner- undMitarbeiterzufriedenheit, die Qualitätsowie die Differenzierung und bedarfs-gerechte Ergänzung des Angebots (z. B.Wohngemeinschaften für Menschenmit Demenz). Das Aufgabenspektrum

umfasst aber auch Fragen des wirt-schaftlichen Gleichgewichts, der Perso-nalentwicklung und Stellenpläne, Bele-gung und Auslastung der Häuser, Ver-gütung und Budgetrecht, Heimaufsichtund MDK sowie die Förderung undWeiterentwicklung der ethischen Fall-

besprechung. In den genannten Berei-chen gibt es viele Schnittstellen; hierarbeitet der Netzwerkkoordinator engmit der Geschäftsführung, dem stell-vertretenden Geschäftsführer DietmarSpecht, Personalleiter Gregor Fauser,Pflegedirektor Detlef Roggenkempersowie mit den Hausleitungen der vierAltenheime zusammen.Nach außen ist eine wesentliche Auf-

gabe von Markus Giesbers, die Vernet-zung zu fördern. So vertritt er das Pfle-ge- und Betreuungsnetzwerk beispiels-weise auf Kreisebene bei der Pflege-konferenz, dem Sozialamt und derHeimaufsicht, aber auch bei Fortbil-dungsinstituten sowie bei Fachhoch-schulen.

ungsnetz

gedirektor Detlef Roggenkemper, der sich nun auf die stark gewachsenen Aufgaben im St. Josef-Stift Januar bekannt.

Zum Pflege- und Betreuungsnetzwerkunter dem Dach der St. Elisabeth-StiftgGmbH gehören die vier AltenheimeSt. Elisabeth-Stift Sendenhorst, St. Jo-sefs-Haus Albersloh, St. Magnus-HausEverswinkel und St. Josef-Haus Enni-gerloh. Partner im Netzwerk sind dar-über hinaus die „Heinrich und RitaLaumann-Stiftung“, die Alzheimer-Ge-sellschaft, die Hospiz-Bewegung, Eh-renamtliche und Institutionen des Ge-meinwesens. Die Caritas SozialstationSt. Elisabeth in Kooperation mit demCaritasverband für das Dekanat Ahlenfällt weiterhin in den Zuständigkeits-bereich von Pflegedirektor DetlefRoggenkemper. Alleiniger Gesell-schafter der St. Elisabeth-Stift gGmbHist das St. Josef-Stift Sendenhorst. DasPflege- und Betreuungsnetzwerk bie-tet vom Essen auf Rädern bis zur sta-tionären Pflege ein abgestuftes Ange-bot von Hilfe und Unterstützung, dasvon rund 600 Menschen täglich in An-spruch genommen wird.

Ein Netzwerk, das 600 Menschen trägt

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Vermutlich über Wochen warunbemerkt Wasser in Wandund Boden des St. Magnus-

Hauses getropft und durchnässtenicht nur fünf Bewohnerapartments,Esszimmer und Nebenräume im Erd-geschoss, sondern gelangte auch un-gehindert in den erst dreieinhalb Jah-re alten Neubau. Dort sind weiterevier Bewohnerzimmer und große Tei-le des Wohnbereichs einschließlichder Küche betroffen, beschreibtTechnischer Leiter Peter Kerkmanndas Ausmaß.Was tun? Eine Sanierung im laufen-

den Betrieb ist eine echte Herkules-aufgabe, wenn man die Bedürfnisseder Bewohner an die erste Stellesetzt. Das lieb gewonnene Umfeldmit den vertrauten Pflegemitarbeiternund Mitbewohnern sowie die be-kannten Wege und Räume geben Si-cherheit und Lebensqualität. Das zuerhalten, war ein vordringliches Zielbei der Planung. Damit stand schnell fest, ein Umzug

der Bewohner in andere Einrichtun-gen des Netzwerks oder sogar exter-ne Einrichtungen kommt nicht in Fra-ge. Auch gaben die Hygieniker grünesLicht, dass hinsichtlich der Schad-stoffbelastung durch den Feuchte-schaden keine Gefahr in Verzug sei.Somit konnten die Bewohner die Ad-vents- und Weihnachtszeit im ver-trauten Umfeld verbringen. Die Zeitwurde bis dahin genutzt, um die Sa-nierung möglichst bewohnerfreund-lich vorzubereiten. Anfang Januar 2018 startete der erste

Bauabschnitt im „Altbau“ aus dem Jahr2000. Fünf Bewohner konnten hausin-tern umziehen. Ihre erst 17 Jahre altenApartments einschließlich der Nasszel-len und des Estrichs wurden komplettentkernt. Sämtliche Wasserleitungenin den betroffenen Bereichen und vor-sorglich auch in den darüber liegen-den Bädern im 1. OG wurden aus-getauscht. Nasse Trockenbauwändewurden von unten auf einen MeterHöhe abgeschnitten und nach einerintensiven Trocknungszeit wieder auf-

SteterTropfen…

Unbemerkter Wasserschaden erfordert umfangreiche Trocknung und Sanierung von Teilbereichen

des St. Magnus-Hauses

Es muss ein Freitag, der 13., gewesen sein. Zumindest wares aber ein Freitag, als im Oktober 2017 munter tropfendesWasser aus einer Duscharmatur in Zimmer 009 auffiel. Eine Routinesache, dachten die Mitarbeiter der Pflege, diedie Haustechniker informierten. Als die am selben Tag derSache auf den Grund gingen, gab es einen Anfangsver-dacht. Zwar war das Loch im Wasserrohr schnell gefundenund die Leitung repariert. Aber erst bei weiteren Untersu-chungen zeigte sich das wahre Ausmaß des Schadens.

RÜCKBLICK

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gebaut. Das gleiche Prozedere erfolgteauch in Nebenräumen, wo beispiels-weise Schaltschränke und Armaturenmit komplexer Elektrik versetzt werdenmussten, um den Boden- und Tro-ckenbauarbeiten Platz zu machen.Im zweiten Bauabschnitt im Februar

und März 2018 wurden im Neubauweitere vier Bewohnerzimmer, dasDienstzimmer und der Großteil desWohnessbereichs mit der Küche tro-ckengelegt und wieder neu aufgebaut.Rückbau und Trocknung nahmen ei-

nen Großteil der Arbeiten ein. Damitdie Trocknungsgeräte mit ihrenSchläuchen nicht in den Laufwegenzur Stolperfalle werden, waren bereitsim Dezember einzelne Bereiche mitStaubwänden und Folien isoliert wor-den, in denen die Trocknung ohne„Durchgangsverkehr“ vonstatten ging.Die Hausleiter Markus Giesbers und

Jens Hinkemann informierten Mitar-beiter, Bewohner, Angehörige und Eh-renamtliche. „Alle hatten viel Ver-ständnis, weil jeder selbst schon ein-

mal einen Wasserschaden im eigenenHaus hatte“, so Markus Giesbers. „DieLösung wurde gut angenommen, weildie Bewohner im Haus bleiben undihr Umfeld mit den vertrauten Mitar-beitern und Mitbewohnern behaltenkonnten“, ergänzt Jens Hinkemann.Auch die Angehörigen haben kurzeWege. Lediglich für die Pflegendenbedeutet die Bauphase längere Wegeauf andere Etagen, um die Bezugspfle-ge für die vorübergehend umgezoge-nen Bewohner aufrecht zu erhalten.

Innenansichten einer engen Baustelle: Selbst ein Technikraum war von dem Wasserschaden im St. Magnus-Haus betroffen. Peter Kerkmann,Jens Hinkemann und Markus Giesbers begutachten die aufwändige Trocknung hinter den Baustellenwänden. Hildegard Voß (unten rechts)freute sich mit Jens Hinkemann und Markus Giesbers (r.), dass sie am 7. Februar in ihr frisch renoviertes Apartment einziehen konnte.

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RÜCKBLICK

Ein Lächeln geht über das Gesichtvon Doris Eppmann, als ihrMechtild Arens das Jesuskind in

den Arm legt. „Oh, ist das süß“, sagtdie Seniorin. Sie verschmilzt mit die-sem Moment der Innigkeit und ver-gisst ihr Umfeld: das muntere Mur-meln der Gespräche an der westfäli-schen Krippenlandschaft und die Ma-gie, die von den großen charaktervollgeschnitzten Figuren von AgatheHenning ausgeht. Es ist ein ganz nor-maler Januartag im Museum Religioin Telgte, außergewöhnlich ist indesdie Führung, an der Doris Eppmannund drei weitere Bewohnerinnen des

St. Elisabeth-Stifts Sendenhorst teil-nehmen.Immer mehr Menschen erreichen

ein hohes Lebensalter, und damitwächst auch der Anteil von Men-schen mit Demenz. „Angebote fürdiese Zielgruppe zu schaffen, istschon lange ein Thema im Kulturbe-reich. Häufig ist ein Ehepartner nochganz fit, der andere vielleicht schon inBetreuung. Führungen für Menschenmit Demenz ermöglichen es beiden,gemeinsam am kulturellen Lebenteilzuhaben und lassen sie die Aus-stellung mit mehr Gewinn erleben“,beschreibt Museumsleiterin Dr. Anja

Schöne den Ansatz. Im Museum Reli-gio ist dieses spezielle Angebot aufdie Krippenausstellung begrenzt. DerGrund: „Die Krippen eignen sich be-sonders gut, schöne Erinnerungenwachzurufen. Die Objekte sind nichtso empfindlich, so dass sie auch malin die Hand genommen werden kön-nen.“ Und: Es stehen Lieder zur Verfü-gung.„Zu Bethlehem geboren“ stimmen

derweil die vier Besucherinnen ausdem St. Elisabeth-Stift vor der Krippedes Herzebrocker KrippenschnitzersWilli Potthoff an. Textsicher singen siedie Strophen – ein Hauch von Nos -

Krippen wecken Zauber der KindheitReligio-Museum: Bewohner des St. Elisabeth-Stifts nahmen an besonderer Führung für Menschen mit Demenz teil

Fast wie früher: Krippkes kieken! Krippen üben auf Menschen jeden Alters eine magische Anziehungskraft aus. Spürbar war das auch bei derFührung für die Bewohnerinnen des St. Elisabeth-Stifts Sendenhorst.

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talgie hängt in der Luft. „Die Krippenknüpfen biografisch an die Kindheitunserer Bewohner an oder an dieZeit, als ihre Kinder noch klein wa-ren“, weiß Elisabeth Uhländer-Masiak,Hausleitung St. Elisabeth-Stift. Früherwar der Krippengang in die Kircheüblich, oder es wurde zu Hause ander Krippe gesungen: „Es werden vie-le Gefühle geweckt. Vor allem Men-schen mit Demenz erreicht man gut

über die Gefühlsebene. Für sie zähltder Moment, sie leben im Hier undJetzt.“ Und doch öffnen die Krippen mit Je-

sus, Maria und Josef ein Tor in dieVergangenheit, vielleicht in unbe-schwerte Kindheitstage, die vom Zau-ber der Weihnacht überzuckert sind.Erinnerungen werden wach an dasAufbauen der Krippe zu Hause, dasAuspacken der Figuren aus rascheln-

dem Seidenpapier, das Moosholenim Winterwald. Krippen liefern Ge-sprächsstoff. Immer wieder beziehtMuseumsführerin Mechtild Arens ih-re Gäste ein. Lässt sie Materialien füh-len, lässt sie herausfinden, wie dieKrippen gefertigt wurden. Zum Bei-spiel die gehäkelten Krippenbilder.„Haben Sie auch gehäkelt?“, fragt sie.Munter kommt das Gespräch inGang: „Wir haben früher viel ge-macht. Jetzt wollen die Hände nichtmehr.“„Ich finde es mutig vom Religio-Mu-

seum, diese Führungen anzubieten.Für unsere Bewohner ist es sehr pas-send. Es weckt Erinnerungen und be-dient nostalgische Sehnsucht, abernicht auf eine traurige Weise“, meintElisabeth Uhländer-Masiak. ZweiGruppen des St. Elisabeth-Stifts be-suchten das Museum, je vier Bewoh-ner in Begleitung von jeweils einemAngehörigen oder einem Mitarbeiter.„Im Gespräch lassen sich gemeinsa-me Erinnerungen teilen und man er-lebt zusammen etwas.“ Das wird auchin der abschließenden Gesprächsrun-de deutlich. Edeltraud Lukaschekspricht allen aus der Seele, als siesagt: „Es ist ein schönes Gefühl ausder eigenen Kindheit. Es sind sehr an-dächtige Erinnerungen.“

Mit großem Einfühlungsvermögen geht Mechtild Arens (r.) im Museum Religio bei derSonderführung für Menschen mit Demenz auf ihre Gäste ein. Krippen bieten eine be-sonders gute Möglichkeit, an schöne Erinnerungen anzuknüpfen.

Anfassen erlaubt: Das gehäkelte Krippenbild (oben links) weckte Erinnerungen an gesellige Handarbeitsrunden in früheren Zeiten. Einmaldas Jesuskind im Arm halten! Doris Eppmann (Bild rechts) genießt diesen innigen Augenblick.

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RÜCKBLICK

Die Zeit für Veränderung warreif im Jahr 2016. Die Mitar-beiterbefragung und ein Mit-

arbeitertag gaben eindeutige Signale.Eine Umsetzung von jetzt auf gleichwar kaum möglich. Somit sind bereitsmit Vorlauf in kleinen Schritten vieleGelegenheiten genutzt worden, umdie Mitarbeiterstruktur behutsam zuverändern. Frei werdende Vollzeit-stellen wurden zum Beispiel bei derNachbesetzung auf zwei Köpfe ver-teilt. Und auch die Höherstufung vonBewohnern in einen neuen Pflege-grad wurde konsequent genutzt, umzusätzliche Stellenanteile in Teilzeit zuvergeben.Parallel dazu erarbeiteten Hauslei-

tung Jens Hinkemann und AngelikaEverkamp eine Struktur, die in zweiSchritten die Teildienste abschaffte.Anfang 2017 wurde probeweise imWohnbereich St. Franziskus zunächstein Teildienst pro Wochenende „ab-geschafft“; ab Mai waren flächende-ckend im ganzen Haus die Teildienstenicht mehr die Regel. Die bisherige 6-Tage-Woche (12 verkürzte Arbeitsta-ge am Stück und jedes zweite Wo-chenende frei) wurde durch eine 5,5-Tage-Woche ersetzt, bei der sich dieArbeitszeit kompakter auf weniger Ar-beitstage verteilt, was alle 14 Tage miteinem freien Rolltag kompensiertwird.

Die Stellschrauben, die dies ermög-lichten, erklärt Jens Hinkemann: „Wirhaben Aufgaben umverteilt: Einigeorganisatorisch-administrative Abläu-fe sowie nicht täglich erforderlichepflegerische Tätigkeiten haben wirvom Wochenende in die Woche ver-lagert. So konnte die Teambesetzungam Wochenende pro Wohnbereichvon vier auf drei Pflegemitarbeiterangepasst werden, die zudem einehalbe Stunde früher mit dem Dienstbeginnen.“ Unter der Woche hat sich

der Arbeitstag nun um eine halbeStunde verlängert, was zum Beispielden angenehmen Nebeneffekt hat,dass mehr Zeit für die Übergabebe-sprechungen bleibt.Angelika Everkamps Fazit: „Der Ver-

zicht auf Teildienste und die freienRolltage sind bei den Mitarbeitern su-per angekommen. Auch die Überga-ben in der Mittagszeit sind deutlichentspannter.“ Und was sagen die Mit-

arbeiter? „Das neue Modell hat großeVorteile: Am Wochenende haben wirso gut wie keine geteilten Dienstemehr und auch die freie Zeit für Pri-vates und Familie lässt sich besserplanen. Die Spätschicht startet jetztum 13.30 Uhr. Es bleibt mehr Zeit fürdas Mittagessen der Bewohner oderfür die Dokumentation. Und auchabends hat man nach hinten herausmehr Zeit und kann auch schon maleinen Moment länger bei einem Be-wohner auf der Bettkante sitzen blei-ben“, meint Altenpflegerin MartinaStövesand vom Wohnbereich St.Martin/St. Elisabeth.Und noch einen langfristigen Vorteil

bietet das neue Modell: „Mit dieserStruktur gewährleisten wir weiterhineine gute Pflege und schaffen zudemgute Arbeitsbedingungen für die Mit-

Dienstpläne sind eine Wissenschaft für sich. Im St. Josef-Haus Ennigerloh kam eineweitere Besonderheit hinzu, die – egal wie der Dienstplan geschrieben wurde – oftfür Unzufriedenheit sorgte: Aufgrund der Mitarbeiterstruktur mit vielen Vollzeitkräf-ten war es am Wochenende rein rechnerisch nicht anders möglich, als mit zweiTeildiensten zu arbeiten. Teildienst bedeutet, dass man zweimal täglich zum Dienstkommt und zwar morgens und abends jeweils zu den Arbeitsspitzen. Arbeit ohneTeildienste und verlässlich planbare Freizeit waren somit zwei große Ziele einer Än-derung der Dienstplanstruktur, die seit knapp einem Jahr erfolgreich umgesetzt ist.

Zwei Fliegen mit einer KlappeNeues Arbeitszeitmodell im St. Josef-Haus: Verlässlich planbare Freizeit und Arbeit ohne Teildienste

Hausleitung Angelika Everkamp und Jens Hinkemann tüf Haus Ennigerloh. Die Abschaffung der Teildienste hat

„Der Verzicht auf Teildiensteund die freien Rolltage sind bei den Mitarbeitern super angekommen. Auch die

Übergaben in der Mittagszeitsind deutlich entspannter.“

Angelika Everkamp, Hausleitung

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arbeiter. Damit bleiben wir alsDienstgeber wettbewerbsfähig“, istJens Hinkemann überzeugt. Keine Theorie ist so gut wie die

Wechselfälle des Lebens: Seine Gren-zen findet das neue Arbeitszeitmodell,wenn Urlaubs- und Krankheitswellenanrollen. Mit dem neuen System ist esaber einfacher, eine Vertretung zu fin-den, die dann nicht mehr ein ganzesWochenende vertreten muss, son-dern auch einen Teildienst überneh-men kann. Unterm Strich ist das neueModell für alle ein Fortschritt. Angeli-ka Everkamp: „Es war ein schwierigesProjekt, weil man nicht nur an der Ar-beitszeit ,herumschraubt‘, sondernauch an der Lebenszeit der Mitarbei-ter. Dass es anfangs Skepsis gab, istbei einem Projekt dieser Größe undKomplexität normal.“

Das „DemenzNetz SendenhorstAlbersloh“ hat sich für 2018wieder einiges vorgenommen.

Die Veranstaltungen im vergangenenJahr wurden gut angenommen.Grundsätzlich sollen die Angebotenicht nur Menschen mit Demenz an-sprechen, sondern allen interessiertenTeilnehmern offen stehen. „Es gibt sehr viele Menschen, die ein-

sam sind, die aber von den Veranstal-tungen des DemenzNetz profitierenkönnten“, fasste DemenzNetz-Koordi-natorin Angelika Reimers die Diskus-sion zusammen. Schwierig sei es aber,diese Menschen zu erreichen.Der grobe Rahmen der Veranstal-

tungen 2018 wurde abgesteckt. ZumWeltalzheimertag im September wirddiesmal eine Podiumssprechstundezum Thema Demenz angeboten. Ineiner öffentlichen Veranstaltung kön-nen aus dem Publikum Fragen an dieExperten auf dem Podium gestelltwerden. Organisiert wird das Ange-bot vom Pflege- und Betreuungsnetz-

werk Sendenhorst und dem Demenz-Servicezentrum Münsterland.Die Stadt Sendenhorst wird die im

Winter abgesagte Lesung „Friedenschließen mit Demenz“ mit der Auto-rin Sabine Bode für 2018 neu termi-nieren. Der Verein Beweggründe vermittelt

in seinen Räumen Theorie und Praxiszum Thema Bewegung im Alter. Undauch bei einer Neuauflage des Ange-bots der Hospizbewegung mit derTanzpädagogin Elisabeth Höpkergeht es um Bewegung. Ein ökumeni-sches Gottesdienstangebot für Men-schen mit Demenz findet erneutzweimal in Kooperation mit dem St.Elisabeth-Stift, dem Krankenhaus-geistlichen und der evangelischenKirchengemeinde statt.

u Informationen zu allen Veranstal-tungen werden rechtzeitig bekannt-gegeben und sind dann zeitnah auchauf der Homepage www.demenz-netz-sendenhorst.de abrufbar.

telten am neuen Arbeitszeitmodell für das St. Josef- sich in der Praxis bewährt.

Vertreter fast aller Mitgliedsinstitutionen des DemenzNetz Sendenhorst trafen sich im Seniorenbüro, um Aktivitäten für das Jahr 2018 zu planen.

Menschen mit Demenz nicht allein lassenDemenzNetz plant neue Veranstaltungen

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ein paar fröhliche Stunden zu berei-ten. Mit Büttenreden und Bützchen,mit Tänzen und Ständchen, mit Lie-dern und Lachen stachen die vierNarrenschiffe in Sendenhorst, Al-bersloh, Everswinkel und Enniger-loh in See. Ob als Seeleute oder Ze-

bras – die Teams in den Häusernhatten sich viel einfallen lassen. Na-türlich gaben sich die närrischenOberhäupter und Tollitäten in Sen-denhorst, Albersloh, Everswinkelund Ennigerloh die Ehre und brach-ten Stimmung, Tanz und Musik mit.

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Helau und Alaaf hieß es zurKarnevalszeit in den vier Al-tenheimen des Pflege- und

Betreuungsnetzwerks. Die Mitarbei-terInnen und Ehrenamtliche hattensich mächtig ins Zeug gelegt, ihrenBewohnerinnen und Bewohnern

Karneval kennt kein Alter

RÜCKBLICK

St. Elisabeth-Stift Sendenhorst St. Josefs-Haus Albersloh St. Magnus-Haus Everswinkel St. Josef-Haus Ennigerloh

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Schätze aus dem Archiv des St. Josef-Stifts

Sicher ist, dass sie aus Altenbergestammt. Dort befand sie sich imGarten des Dorfschullehrers Jo-

hannes Demming. Ein Dorfschulleh-rer hatte in jedem Fall eine Dienst-wohnung mit Garten und die befandsich gewöhnlich im Schulgebäude.Wie kommt die sorgfältig gearbeite-

te Holzfigur eines Bischofs in LehrersGarten? Die Altenberger PfarrkircheSt. Johannes Bapt., als gotischer Bauim 14. Jahrhundert errichtet, wurde1882 –1886 um ein westliches Quer-schiff erweitert, 1896 kam noch derWestturm hinzu.

Armut rettete manchenKunstschatz vor Zerstörung

Es ist so gut wie sicher, dass man da-mals auch die barocken Altäre ent-fernt und durch neugotische ersetzthat. Es war ja ein bestechender Ge-danke, das einheitliche Bild des Ur-sprungs wiederherzustellen: und dastraute man sich im 19. Jahrhundertsehr wohl zu. Die sakrale Kunst desBarock wurde zudem in jenen Jahrenohnehin wenig geschätzt, sie ist meistnur erhalten geblieben in sehr armenGemeinden (wie etwa in Zwillbrock

bei Vreden) oder bei Kirchen in städ-tischem oder staatlichem Eigentum,wo man für deren Unterhalt kaummehr als das Notwendigste bewillig-te. Es ist daher davon auszugehen, dass

die Figur des Bischofs ursprünglichden Hochaltar der Altenberger Kirchezierte. Das Retabel (das ist der rück -wärtige Altaraufsatz) bestand in derRegel aus einem großen Gemälde –hier darf man wegen des Patrozini-ums eine Darstellung der Taufe Jesuvermuten – das von zwei Säulen flan-kiert war, neben denen nach außenhin je eine Heiligenfigur stand. Da diePfarre Altenberge zu den Urpfarreiendes Bistums zählt und nach damaligerÜberzeugung auf Liudger selbst zu-rückgeht, ist es so gut wie sicher, dassdieser hl. Bischof den Hochaltar zier-te.

Die abenteuerliche Geschichte eines barocken Kunstschatzes Eine Spurensuche von Pastor Fritz Hesselmann

Ausführlich wurde über das neue Kreuz in der Kapelle des St. Josef-Stifts berichtet – es ist aber keineswegs das einzige Glanzstückunter deren Kunstwerken. Eine Kostbarkeit ist die Plastik des hl. Liudger, die um 1750 entstanden ist. Man wird allerdings fra-gen, woher weiß man, dass sie diesen Heiligen darstellt? Es fehlen nämlich die für ihn üblichen Attribute: entweder das Kirchen-modell mit dem charakteristischen Vierungsturm der St. Ludgeruskirche in Münster oder die Gänse. Es gibt dennoch gute Grün-de davon auszugehen, dass es sich um den ersten Bischof von Münster handelt. Um das zu verstehen, muss man sich allerdingsein wenig in die wirklich abenteuerliche Geschichte dieser Plastik vertiefen. Pastor Fritz Hesselmann hat es getan.

Wie kommt der Heilige Liudger in

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Der heilige Liudger von 1750mit neuer Mitra.

Die Schuhspitze ist ersetzt worden.

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Lehrers Kinder spielten Liudger übel mit

Die fehlenden Attribute – es dürftenbei ihm die Gänse gewesen sein –können nicht überraschen. Denn, soweiß der Enkel des damaligen Lehrerszu berichten, die Figur hatte imSchulgarten, in dem die Kinder desLehrers auch spielten, viel zu leidenund wies am Ende eine Menge Schä-den auf. Da mögen die Gänse wohlschon früh verschwunden sein. DieSockelplatte der Figur lässt zumindestvermuten, dass ihr vorne links einStück fehlt, genau dort, wo üblicher-weise die Gänse des hl. Liudger plat-ziert werden. Ein Sohn des Lehrers, Fritz Dem-

ming, Pfarrer in Hullern (Haltern),übernahm später die ramponierte Fi-gur und ließ fehlende Teile ersetzen,nämlich zwei Finger und die Schuh-spitze an Liudgers rechtem Fuß, so-wie Mitra und Bischofsstab. Letzterewaren nicht sehr gelungen, sondernstörten die Harmonie der Figur er-heblich. Pfarrer Demming ließ sie zu-dem weiß lackieren. Nach dessenTod – er starb 1981 in Sendenhorst -fiel sie an dessen jüngeren BruderHermann, der an der hiesigen Real-schule als Lehrer tätig war. Lehrer Hermann Demming mochte

den weißen Anstrich nicht und ent-fernte den Lack recht gewaltsam, wo-durch das Eichenholz großen Scha-den nahm und vor allem auch dieFeinheiten der Schnitzerei weitge-hend zerstört wurden (z. B. die Fran-sen der Gewänder oder die Spitzen ander Tunika, von denen nur die Löchergeblieben sind, nicht aber die kleintei-ligen Fältelungen). Außerdem entstan-

den durch das rigorose Ablau-gen eine Unzahl von kleinensowie einigen großen Rissen.

Restauratorin heilt dieschlimmsten Wunden

Nach Lehrer Hermann Dem-mings Tod gelangte die Liudger-Figur in den Besitz seines SohnesHermann, der sie 1999 dem St. Jo-sef-Stift überließ. Das Stift ließ dieFigur aufwändig von Ursula Brü-cker (Borghorst) restaurieren. Dazumusste eine neue Mitra geschnitztwerden. Sie wie auch der neue Bi-schofsstab wurden diesmal nachbarockem Vorbild geschaffen. Diewechselvolle Geschichte der Plastikhatte zudem zur Folge, dass sie zumTeil dunkle Flecken aufwies, die sehrstörten.Durch die Restaurierung konnten

viele der Schäden behoben werden;manche Feinheiten sind allerdings unwieder-bringlich zerstört. Glückli-cherweise ist das aus-drucksvolle Gesicht gut er-halten und auch dielebendige Haltung des Bi-schofs. Das harmoniert mitdem Bild, das uns vom hl. Liudgerüberliefert ist, wonach er ein sehr lie-benswürdiger, den Menschen zuge-wandter Missionar und Hirte war.Heute steht die Figur auf einemWandpodest, in unmittelbarer Nähezum Tabernakel.

Lehrers Garten?

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Die Entscheidung für einen Ar-beitgeber ist eine Kopfent-scheidung und im Idealfall

auch eine Herzenssache. Wenn die„Beziehung“ dann 25, 30 oder sogar35 Jahre hält, würde ein Kaufmannwohl eher nüchtern die Jahre addie-ren und einen Mehrwert errechnen.Dass ein erfülltes Berufsleben mit ei-ner sinnstiftenden Aufgabe auch ei-nen persönlichen Mehrwert schaffenkann, stellte Geschäftsführer WernerStrotmeier der Jubilarehrung im St.Josef-Stift für das erste Quartal 2018voran. „Ich danke Ihnen, dass Sie sichfür das St. Josef-Stift entschieden ha-ben und sich mit Ihrer fachlichen undmenschlichen Kompetenz für unserePatienten und die Dienstgemein-schaft einbringen.“Auf 35 Dienstjahre blickt die Sen-

denhorsterin Marianne Knoll zurück.Die ausgebildete Kinderkranken-schwester hat ihr Herz an die Rheu-maorthopädie verloren und ist dieserFachabteilung immer treu geblieben.Die besonderen medizinischen, pfle-gerischen und therapeutischen Her-ausforderungen dieser chronischkranken Patienten meistert sie mitFachwissen, Fingerspitzengefühl undeiner positiven Einstellung. Seit 1990bringt sie ihr Führungsgeschick alsLeitung der Station B3 ein und führteim Zusammenhang mit dem Baupro-jekt Südflügel zeitweilig sogar zweiStationsbereiche.Seit 30 Jahren ist die Physiothera-

peutin Brigitte Witton im Therapie-zentrum des St. Josef-Stifts tätig. Siehat ihren Schwerpunkt auf die Be-handlung ambulanter Patienten ge-legt und springt flexibel ein, um auchPatienten im Krankenhaus zu behan-deln. Samstags unterstützt sie Patien-ten beim gezielten Muskelaufbau mit

der Medizinischen Trainingstherapie.Brigitte Witton hat zwei Töchter undlebt mit ihrer Familie in Sendenhorst.Ebenfalls 30 Jahre ist Irmgard Wib-

beke-Schlüter dabei. Die examinierteKranken- und Gesundheitspflegerinbegann auf der Intensivobservation,wo sie operativ Patienten aller Fach-

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Acht Jubilarinnen, achtmal FrauenSt. Josef-Stift ehrt langjährige Mitarbeiterinnen des 1. Quartals 2018

Im ersten Quartal 2018 feiern acht Jubilarinnen ihr Dienstjubiläum im St. Josef-Stift (v.l., vorne mit Blum Brigitte Witton und Irmgard Wibbeke-Schlüter (je 30 Jahre). Im Bild fehlt: Bärbel Alberternst. Es gratulier ane Schwering (Stellvertretende Pflegedienstleitung), Christa Friederici (MAV) und Geschäftsführer Wer

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abteilungen versorgte. Von der Or-thopädie auf der damaligen StationBirkenhof wechselte sie später in dieWirbelsäulenchirurgie und ist heute

auf der Station B4 tätig. Ihr Marken-zeichen ist es, offen zu sein für Neues.Trotz ihrer familienbedingten Teilzeit-tätigkeit war und ist sie fachlich im-

mer am Ball geblieben und zwarnicht nur schulmedizinisch, sondernauch mit dem Fokus auf alternativeHeilmethoden. Darüber hinaus hatdie Mutter von zwei Kindern eineAusbildung zur Gedächtnis traineringemacht und ist in dieser Funktioneinmal in der Woche im St. Elisabeth-Stift im Einsatz.Rita Korte ist Medizinisch-techni-

sche Laborassistentin und bereits seit30 Jahren im Labor des St. Josef-Stiftstätig. Sie kennt noch die Zeit, als dieBestimmung von Blutwerten nochviel „Handarbeit“ bedeutete. Sie er-lebte den Wandel mit von der Pipettezu vollautomatischen Laborgerätenund von zahllosen Etiketten hin zurelektronischen Patientenakte. DieSendenhorsterin ist Mutter von dreiKindern und zeigt besonders viel Ge-schick bei der Blutabnahme bei denjungen Patienten.Vor 25 Jahren kam Anja Scholz ins

St. Josef-Stift. Viele Jahre war sie Mit-arbeiterin im ärztlichen Schreibdienstund war somit an einer wichtigenSchnittstelle zwischen Krankenhausund niedergelassenen Ärzten tätig.Von der Anmeldung in der Klinik fürRheumatologie wechselte sie nachder Familienzeit 2007 ins Patienten-management, wo sie durch ihre Er-fahrung als Joker vielseitig einsetzbarist. Anja Scholz lebt mit ihrer Familie,zu der zwei Kinder gehören, in Sen-denhorst.Angelika Santen ist examinierte Kran-

ken- und Gesundheitspflegerin undfeiert buchstäblich Silberhochzeit mitder Rheumatologie. Gestartet auf derStation A1, wechselte sie 2005 auf dieStation C1, die als Transitionsstationjunge Rheumapatienten in die „Er-wachsenenrheumatologie“ begleitet.Ihr Fachwissen ist in interdisziplinären

power!

en): Angelika Santen, Kornelia Müller, Anja Scholz (je 25 Jahre), Marianne Knoll (35 Jahre), Rita Korte, ten (hintere Reihe v.l.): Ärztlicher Direktor Prof. Dr. Michael Hammer, Annette Saathoff (MAV), Christi-

ner Strotmeier.

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AGs und als Referentin für Medika-mentenschulungen gefragt. Ihr beson-deres Bühnentalent brachte sie aufvielen Mitarbeiterfesten mit ein. Mitihrer Familie lebt sie in Everswinkel.Kornelia Müller ist ebenfalls als Ge-

sundheits- und Kinderkrankenpflege-rin seit einem Vierteljahrhundert inDiensten des Stifts. 1993 startete sieim ehemaligen Behandlungszimmerauf der Station A2 und unterstütztedie Rheumapatienten mit ihrer gelas-senen und zuversichtlichen Art bei

der Spritzenbehandlung. Im Septem-ber 2005 wechselte die Beckumerinauf die Station C3 im damals frischeröffneten Parkflügel. Vor 25 Jahren entschied sich auch

die Sendenhorsterin Bärbel Albert-ernst für das St. Josef-Stift. Sie ist Mit-arbeiterin im Zentralen Schreibdienstund hat dort ihren Schwerpunkt fürdie Arztbriefe der Kinderrheumatolo-gen. Ihr Berufsleben ist geprägt vonVertretungsphasen, in denen sie Auf-gaben in anderen Bereichen über-

nahm, so im Sekretariat der Klinik fürWirbelsäulenchirurgie unter dem da-maligen Chefarzt Dr. Gerd Syndicus,im Patientenmanagement und im Se-kretariat der Pflegedienstleitung.Mit Blumen und Worten wurden die

Jubilarinnen von GeschäftsführerWerner Strotmeier, Christiane Schwe-ring (stellv. Pflegedienstleitung) sowievom Ärztlichen Direktor Prof. Dr. Mi-chael Hammer gewürdigt. Für dieMitarbeitervertretung gratulierten An-nette Saathoff und Christa Friederici.

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Trauer umTischlermeisterHeinz Brockamp

Das St. Josef-Stift trauertum Heinz Brockamp,der am 18. Januar

2018 nach langer schwererKrankheit im Alter von 86Jahren gestorben ist. Von1961 bis 1994 hat er als Meis ter die Schreinerei desSt. Josef-Stifts geleitet. Er warmit Leib und Seele Tischler,übte seinen Beruf mit Freudeaus, und an vielen Stellendes Hauses ist seine Hand-schrift heute noch zu erken-nen. In seiner aktiven Zeitwar er ein beliebter und an-erkannter Mitarbeiter undKollege; auch über den Ruhestand hinaus hielt er Kontakt zum Haus. HeinzBrockamp gilt großer Dankfür seine Arbeit und Treuezum St. Josef-Stift; seiner Fa-milie gilt unser Mitgefühl.Möge er geborgen sein inder Liebe Gottes.

Zum 1. März 2018 hat sich dasLeitungsteam für die BereicheOP, Zentralsterilisation und An-

ästhesie-Pflege in Teilbereichen neuaufgestellt. Die OP-Koordination bleibt weiter-

hin in den Händen von EdeltraudVogt. In der Pflegedienstleitung ver-tritt sie wie gehabt die Bereiche OP,Anästhesie, Intensivobservation undZentralsterilisation. Hermann JosefDierkes bleibt in seiner Funktion alsLeiter der Anästhesie-Pflege. Änderungen gibt es für den Bereich

OP-Pflege und Zentralsterilisation:Jürgen Schürmann und ThomasSpeckmann haben bislang gemein-sam die Zentralsterilisation und dieOP-Pflege geleitet. Nachdem ThomasSpeckmann aus persönlichen Grün-den auf die Leitung verzichtet hat,wurde eine neue Leitungsstruktur er-arbeitet.

Eine selbstständige Leitung für dieZentralsterilisation und eine LeitungOP-Pflege mit Stellvertretung sollenjeweils einen eigenen Bereich verant-worten, aber auch sehr eng zu-sammenarbeiten. Die insgesamt ca.45 Mitarbeiter sollen gut wahrge-nommen und begleitet werden kön-nen. Dazu gehört auch, dass die Lei-tungen in den jeweiligen Bereichenselbst mitarbeiten (teilnehmende Be-obachtung), somit genaue Kenntnisder Abläufe und Prozesse haben undals Leitung präsent sind.Jürgen Schürmann konzentriert sich

jetzt ganz auf die Leitung der OP-Pfle-ge. Die Leitung der Zentralsterilisationist nun ein eigener Aufgabenbereich,den die Operationstechnische Assis -tentin Melina Beitlich übernommenhat. Dritte im Bunde ist SusanneSchlautmann, die die stellvertretendeLeitung der OP-Pflege innehat.

Umorganisation im OP-Leitungsteam

Das neue Leitungsteam im OP-Bereich (v.l.): Edeltraud Vogt, Hermann Josef Dierkes, JürgenSchürmann, Melina Beitlich und Susanne Schlautmann.

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St. Josef-Stift Sendenhorst

FachkrankenhausSt. Josef-Stift

- Orthopädisches Kompetenzzentrum

- Rheumatologisches Kompetenzzentrum Nordwestdeutschland

- Endoprothesenzentrum Münsterland

Reha-Zentrum am St. Josef-Stift gGmbH

St. Elisabeth-Stift gGmbH

- St. Elisabeth-Stift Sendenhorst

- St. Josefs-Haus Albersloh

- St. Magnus-Haus Everswinkel

- St. Josef-Haus Ennigerloh

Caritas Sozialstation St. Elisabeth

Perfekt Dienstleistungen GmbH

Heinrich und Rita Laumann-Stiftung

Geschäftsführung

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