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SKRIPT ZUR „EINFÜHRUNG IN DIE PHILOSOPHIE“
WS 07/08 PROFESSOR KÜPPERS
FSU JENA
SABINE KUTSCHAN
Inhaltsübersicht Einführung - Gegenstand der Philosophie - Theoretische Philosophie - Praktische Philosophie - Fächerübergreifende Disziplinen der Philosophie Hauptepochen der Abendländischen Philosophie Antike (6 Jh. v. Chr. – 5 Jh. n. Chr.) - Vorsokratik
o Milenische: Ionische Naturphilosophie: Thales, Anaximander, Anaximenes, Italische Philosophie: Phytogoreer Heraklit
o Eleaten: Permenides, Zenon von Elea o Empedokles o Atomisten: Demokrit o Sophisten: Protagoras
- Klassische Phase o Sokrates, Platon, Aristoteles
- Hellenismus o Epikureismus o Stoizismus o Skeptizismus
- Spätantike o Neupythagoreismus, Mittlerer Platonismus o Neuplatonismus: Plotin
Mittelalter (2-14 Jh.) o Patristik (2 –7 Jh): Augustinus o Scholastik (ab 9. Jh) : Thomas von Aquin, Ockham
Renaissance (14-17 Jh.) o Humanismus o Naturwissenschaften
Aufklärung (17/18 Jh.) o Rationalismus: Descartes, Spinoza, Leibnitz o Empirismus: Locke, Berkeley, Hume o Kant
Deutscher Idealismus (19 Jh.) o Subjektiver Idealismus: Fichte o Objektiver Idealismus: Schelling o Spekulativer Idealismus: Hegel
Neuzeit (19/20 Jh.) o Positivismus: Comte o Neukantianismus: Windelband o Analytische Philosophie: Lichtenberg, Frege, Wittgenstein o Neopositivismus: Carnap o Kritischer Rationalismus: Popper o Pragmatismus: Peirce, James, Dewey o Lebensphilosophie: Dilthey, Bergson o Phänomenologie: Brentano, Husserl o Existenzphilosophie: Kierkegaard, Heidegger, Jaspers, Sartre o Philosophische Anthropologie: Plessner, Gehlen
o Strukturalismus: Saussure o Hermeneutik: Gadamer, Ricouer o Theorie kommunikativen Handelns: Habermas o Kognitiver Relativismus: Horkheimer, Adorno, Marcuse
Einführung Gegenstand der Philosophie Ziele der Philosophie
- kritische Auseinandersetzung mit Wissensbeständen Erkenntnis - kritische Auseinandersetzung mit Vernunft Wahrheit
3 Fragen nach dem Gegenstand der Philo nach Kant:
o Was kann ich wissen? (Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie, Logik) o Was soll ich tun? (Ethik) o Was darf ich hoffen? (Metaphysik, Religions- und Geschichtsphilosophie)
Was ist der Mensch? (Philosophische Anthropologie, Kultur- und Sozialphilosophie, Ästhetik)
Erkenntnisfortschritt durch Rekombination und Differenzierung bestehender Denkfiguren Theoretische Philosophie - Möglichkeiten und Grenzen des menschlichen Erkenntnisvermögens - allgemeinen Strukturen des menschl. Bewusstseins - allgemeingültige Aussagen über das Sein Logik
= „Kunst des Denkens“, Lehre vom folgerichtigen und geordneten Denken o Fragt auf Grundlage welcher Regeln aus bestimmten Voraussetzungen
(Prämissen) bestimmte Schlussfolgerungen (Konklusionen) gezogen oder werden können
o Formale Logik: Elemente und Methoden o Moderne Logik: System von Zeichen und Regeln o Mehrwertige Logik: Von 2-wertiger (wahr falsch) über Fuzzy-Logik (Kontinuum)
zur Quanten Logik (Wahrscheinlichk.) Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie
= Bedingungen, Wesen und Grenzen der Erkenntnis bzw. der Wissenschaft Metaphysik und Ontologie
= Erkenntnisgegenstände gehen über sinnlich-körperliche Erfahrung hinaus, Gott, Freiheit, Unsterblichkeit
o Generelle Metaphysik: Ontologie: Das Sein selbst
o Spezeille Metaphysik: Theologie: göttliches Sein Psychologie: Die Seele Kosmologie: Zusammenhang des Seins im Ganzen, Lehre vom Weltall als
einheitlich Ganzes Sprachphilosophie
= Untersuchung der Beziehung zwischen Sprache, Denken und Wirklichkeit = Analyse von Sprache z.B. mittels der genauen Zerlegung von Begriffen o Philo. der Sprache: Sprache selbst im Mittelpunkt o Analytische Philo: Sprachkritik
Praktische Philosophie - Beschäftigung mit dem Bereich menschlichen Handelns Ethik
= Sittenlehre, Grundlage für gerechtes und sinnvolles Handeln/ Moral o Philosophische Ethik: Erstellung von Kriterien für die Beurteilung von Handlungen
auf der Basis der Vernunft und Bewertung von Handlungen hinsichtlich ihrer Motive und Konsequenzen (vs. Moral, welche bestimmte Handlungen traditionell oder konventionell vorschreibt)
Rationale Begründung von Normen o Deskriptive Ethik: Beschreibung vorhandener Moralvorstellungen o Metaethik: Sprechen über Ethik und Analyse ethischer Begriffe (z.B. „gut“, „böse“)
Fächerverbindende Disziplinen der Philosophie Antropologie
= Natur des Menschen, Stellung des Menschen in der Natur Ästhetik
= Sinnliche Wahrnehmung, Erkenntnis des Schönen Rechtsphilosophie
= Anwendung der Ethik o Basiert auf der Beurteilung von Handlungen in „gut“ und „schlecht“ wird die Frage
nach Recht und Gerechtigkeit und der Folge der Verletzung von moralischen und ethischen Normen gestellt
Rationale Begründung des Rechts und der Rechtsnormen o Entstehung, Zweck und Legitimation des Rechts, Wesen von Gerechtigkeit o Gegenüberstellung von Natur- und Rechtsordnung
Politische Philosophie
= Entstehung, Rechtmäßigkeit und Verfasstheit eines Staates o besten Herrschaftsform, Verhältnis zwischen Bürgern und Staat, nach
Machtverteilung, Gesetz, Eigentum, Sicherheit und Freiheit Sozialphilosophie = Ordnung, Struktur und Entwicklung der Gesellschaft Geschichtsphilosophie
= Formen und Merkmale des geschichtlichen Wandels Religionsphilosophie
= Wesen und Ursprung, Wahrheitsgehalt und Wert, Bedeutung und Funktion der Religion
Naturphilosophie
= Urgrund alles Seienden, Wesen und Ursprung der Natur (Raum, Zeit, Materie) Wissenschaftstheorie
Antike Vorsokratik Begriffe
o Aletheia („Wahrheit“): Suche nach Einheitsgrund alles Wirklichen (aus Urgrund und Urgesetz) 1. Logische Wahrheit (wahre Aussage) 2. Durchschaubarkeit
damals: Einheit des erkennenden Geistes und des zu Erkennenden Wahrheit und Erkennbarkeit untrennbar miteinander verbunden
o Seiende: Erscheinungsform des Sein (das So-Sein eines Gegenstandes) o Sein: Nicht gegenständlich sondern das Abstrakte, was allem Seienden zugrunde
liegt 1. Milenische Philosophie
1. 1 Ionische Naturphilosophie - Frage nach der Archè, dem Urgrund der Welt Thales
o Urstoff = Wasser Frage nach erstem Grund Einheit in der Vielfalt der Dinge; Vielfalt nur verständlich, wenn sie auf
Einheitsgrund reduziert wird Werden als Veränderung eines beharrlichen Substrats Wesen vs. Erscheinung der Dinge
Anaximander
o Urprinzip = Apeiron (abstakt, das Unendliche, keine Grenzen, keine Bestimmung) Quantitativ unbestimmt (ohne äußere Grenzen) weil Welt räumlich,
vielleicht auch zeitlich unendlich ist, so dass das apeiron eine unerschöpfliche Quelle für alles Entstehen ist
Qualitativ unbestimmt (ohne innere Grenzen; Ursprung liegt nicht in den uns vertrauten Stoffen) weil 4 Stoffe einander entgegengesetzte Wirkungen haben
Jede Veränderung der Welt als Transformation dieses Apeiron Anaximenes
o Urstoff = Luft Rekombination/ Synthese der Einsichten seines Lehrers Anaximander mit
Rückgriff auf Thales: Thales Urstoff Wasser qualitativ bestimmt, Anaximander Urprinzip unbestimmt Anaximenes Luft einerseits qualitativ bestimmt (nämlich Luft) aber andererseits unbestimmt in dem Sinne, dass es keine inneren Grenzen hat
Leib vs. Seele wie Welt vs. Luft Andere Stoffe durch Verdickung und Verdünnung
1. 2 Pythagoreische Schule - Frage nach der Ordnung Musik. Ordnung Mathem. Ordnung Kosmische Ordnung Ethisch-Soziale Ordnung Seinslehre (Ontologie) der Pythagoreer
o Wesen der Wirklichkeit ist die Ordnung/ Beziehung zwischen (natürlichen) Zahlen o Primäre Ordnung ist mathematische Ordnung o Zahlenatomismus, kosmologische Zahlenlehre: Qualitative Einheit „Atom der
Wirklichkeit“; „Prinzip“ aller Dinge Theoria
o selbst nicht beobachtbar, nicht- empirischer Zusammenhang o hier eher normativer/ ethischer Begriff
Unterscheidung in
o Wahrnehmungs- und Vernunfterkenntnis (hier implizit) Ordnung nur durch Vernunft erkennbar
o Empirische- und Theoretische Erkenntnis (explizit bei Platon)
Probleme o Verhältnis von Allgemeinem und Besonderem (Aristoteles): Keine Differenzierung
zwischen Sein eines Dinges und dessen Eigenschaften o Ausgedehnte Einheiten (Zahlen) können nicht unteilbar sein (Zenon)
1.3 Heraklit - Frage nach allgemeiner Gesetzmäßigkeit der Welt Logos - Philosophie des Werdens und Vergehens Ethisches Motiv - Rechtfertigung sozialer und politischer Ordnung über universale kosmische Ordnung
Verschiedene Aspekte des Logos
o Normativer Aspekt grundlegend, allgemein, auch im vorschreibenden Sinn
o Metaphysischer Aspekt Einheit in der Gegensätzlichkeit „coincidentia oppositorum“: simultan oder
sukzessiv Verbindendes Prinzip des Logos Logos bestimmt Verhältnis von sozialer und kosmischer Ordnung: „Aus
einem Alles, aus allem Eines“ o Religiöser Aspekt
Das eine und weise Göttliche, planvoller Entwurf der alles lenkt o Kosmologischer Aspekt
Prinzip aller Dinge, der Veränderlichkeit Feuer: Urstoff und Vernunftprinzip (normativ, Ordnung) Zwei Erklärungen möglich: Phasenfolge oder Austauschprozess des
Feuers und der Dinge
Flusslehre o Es gibt einen Wechsel der Bestimmungen Relative Konstanz o Bestimmungen unterliegen einem unaufhörlichen Wechsel (Radikale
Interpretation durch Platon und Aristoteles) Zeitliche / Logische Fixierung: Identitätsproblem
Lösungsansätze für Identitätsproblem: • Antike: Objektiv Identisches 4 Substanzen (Aristoteles)
o Substanzbegriff: Das wahre der Dinge ist dem Wechsel der Zeit nicht ausgesetzt (letztlich Idee der arché)
• Neuzeit: Denkendes Subjekt verleiht Dinge Identität (Kant) 2. Schule der Eleaten - Frage nach dem Wahrseienden - Philosophie der Unveränderlichkeit des Seins - Gegensätzlich zu Heraklit 2.1 Xenophanes - Verbindung genereller Zweifel an der Erkenntnis (es gibt nur Annahmen, kein Wissen)
mit dem Gedanken eines allmählichen Erkenntnisfortschritts - Skeptische Erkenntnisposition
2.2 Permenides Zwei Wege der Erkenntnis: - Zum ersten mal Reflexion des Wahrheitsbegriffes „Was ist wahr?“ - Scharfe Trennung zwischen Wahrheit und Wissen
o Scheinbare Wahrheit durch Empirische Erkenntnis: erscheinende Wirklichkeit abhängig von Erfahrung, Aposteriori, trügerisch
o Absolute Wahrheit durch Metaphysische Erkenntnis: Verborgenen Wirklichkeit (aletheia) unabhängig von Erfahrung, Apriori
Frage nach dem Urgrund allen Seins wird also Frage der Methaphysik und keine empirische Frage wie bei der Milenischen Naturphilosophie
Vernunfterkenntnis kann nur von selbstevidenten/ analytischen Aussagen ausgehen (in sich wahre Sätze)
• Analytische Aussagen = ergeben sich tautologisch aus der Sprache, keine erkenntnis- oder wissenserweiternde Funktion
• Sinnanalyse von Sätzen = logische Weiterentwicklung von analytischen Aussagen
Eigenschaften des Seienden - „Das Seiende ist“ „Das Nicht-Seiende ist nicht“ kein leerer Raum
o Zeitlos Unentstanden Unvergänglich
o Keine Grenzen Ganzheitlich Eines, Unteilbar Kontinuierlich
o Unbeweglich und unveränderlich Widerspricht der empirischen Kenntnis! Diese ist aber nach Permenides trügerisch
2.3 Zenon von Elea - Versucht die Lehre von Permenides durch Argumentationen zu untermauern - Begründer der Lehre des Seienden, Ontologie Aporie = ein nicht gangbarer Weg - der Vielheit: es gibt nur ein Einziges - der Teilbarkeit: es gibt nur etwas Zusammenführendes Pradoxien = scheinbare Widersprüche Antinomie = echte Widersprüche Methode des indirekten Beweises - Um A zu beweisen versucht man von der Negation von A (Nicht-A) auszugehen und
deduktiv Schlussfolgerungen, die unmöglich sind, also Paradoxien, daraus zu ziehen dialektische Methode ohne Vergleich der Schlüsse mit den Tatsachen
Aporie der Bewegung - Negation von „das Seiende ist unbeweglich Annahme von Bewegung als
Orstveränderung in der Zeit führt zu Widersprüchen - Eine Strecke/ Intervall besteht aus unendlichen vielen Teilen; ein Körper, der sich bewegt
würde unendlich viel Zeit benötigen Zenons Metaphysik: - Einheit, Ungewordenheit und Vollkommenheit des Seienden - „Das wahre Seiende“ ist unbewegt 3. Empedokles - Verbindet in seiner Theorie des Werdens die Ansätze von Parmenides ( Philosophie des
unveränderlichen Seins: es gibt keine Bewegung) und der Flusslehre von Heraklit (Philosophie des Werdens: alles ist in Bewegung)
- Werden nicht im Sinne der Neuentstehung sondern Neukombination von Seienden Veränderung möglich, aber Sein ist ungeworden Ablehnung der absoluten, aber Annahme einer relativen Veränderlichkeit
Dualismus von Stoff und Kraft - Vier Elemente: Erde, Luft, Wasser und Feuer sind identisch mit dem wahrhaft Seienden - Zwei Kräfte: Liebe (Attraktion) und Hass (Repulsion)
o Konzept einer pluralistischen Philosophie: Keine Einheit des Seinenden o Die Dinge unterscheiden sich durch ein charakteristisches Mischungsverhältnis
der Elemente (Vgl. moderne Chemie!) o Die Elemente sind unveränderlich, unentstanden und unvergänglich (=
Parmenides) o Keine Veränderung der Elemente selbst, sondern nur deren
Mischungsverhältnisse o Die Kräfte können als kosmische Kräfte aufgefasst werden, die im menschlichen
Bereich wirken (Vergleiche Heraklit: Ableitung der ethischen sozialen, menschlichen Ordnung durch kosmische Ordnung)
Probleme:
o Wie ist Veränderung in kompakter Umwelt also ohne leeren Raum möglich? Bewegung würde dazu führen, dass sich alles bewegt
Weiterentwicklung durch Atomisten (z.B. Demokrit)
4. Atomismus: Demokrit Leerer Raum - weil Schluss „Das Nicht-Seiend ist nicht“ nur, wenn die Annahme gemacht wird, dass das
Seiende etwas Körperliches ist Atome - qualitätslos (im Gegensatz zu den Elementen die kalt, nass, trocken usw. sind)
o Qualität erhalten Atome erst im Prozess der Wahrnehmung (enormer Abstraktionsgrad, Atom ist theoretischer Begriff)
- unterscheiden sich nur durch Gestalt, Lage und Anordnung o Das Wesen der Dinge ist durch die spezielle quantitative Beziehung der Atome
bestimmt Klassische Phase 1. Sokrates - Frage nach dem Guten und der Tugend, Begründung des menschlichen Handelns
(vgl. Vorsokratiker: Urgrund der Wirklichkeit im Vordergrund) Tugend
o liegt in dem göttlichen und vernünftigen Teil der Seele o diese zu erkennen ist die wesentlichste aller Aufgaben o Wissen über das Gute zieht automatisch die jeweilige Handlung nach sich:
Übereinstimmung in Denken, Reden und Handeln Sokratischer Dialog (Mäeutik)
= Hebammenkunst: bestimmte Methode, um zu sicherer Erkenntnis zu gelangen o Grundthese: „Wir wissen, dass wir über uns nichts genaues wissen“,
Scheinwissen bedarf strenger Prüfung durch den Logos (Vernunft) im Gespräch o Stilmittel: Ironie, Beweisen, Widerlegen und dem Aufdecken von Widersprüchen o Ziel: Erschütterung des für selbstverständlich gehaltenen Wissens o Folge: Grundlage fürs Handeln
2. Platon - Frage nach der Gesamtdeutung der menschlichen Existenz Einflüsse
o Pythagoreer: Immanente Ordnung der Welt o Eleaten: Unwandelbarkeit des wahrhaft Seienden o Herakliteer: Wandelbarkeit der erscheinenden Wirklichkeit
Ziel
o Mensch soll von Scheinwissen befreit werden o Überzeugung (nicht Überredung) durch Dialog o Mittel: Aporie: Gespräche wird in Widersprüche Geführt: die philosophischen
Konsequenzen werden diskutiert
Zwei – Welten – Lehre o Atomisten, versuchten Ansätze der Eleaten und der Herakliteer in einer Welt zu
verbinden, Platon nimmt zwei unabhängig existierende Welten an Dualistische Weltsicht, Gegenüberstellung wie Idealität und Realität
o Vernunftwelt (Wahrheit) Eigenschaften: Unwandelbarkeit, Idealität (Absolut wahre Wirklichkeit
jenseits von Raum und Zeit), Normativität (ist für Sinnwelt normativ/ bestimmend)
Strukturen dieser Welt sind die Ideen. Rangordnung innerhalb der Ideen: an Spitze die Idee der Pragmatik (des Guten: Letztes Ziel der Erkenntnissuche), dann Idee der Ästhetik (das Schöne) und Idee der Theorie (das Wahre)
o Sinnenwelt (Schein) Eigenschaften: Werden/ Vergehen, Realität, Relativität Vernunftwelt untergeordnet, in ethisch und ontologischer Sicht Konkrete Dinge (Abbilder), werden durch Wahrnehmung erkannt Teilhabe (methexis) in der Nachahmung (mimesis) der Vernunftwelt
„Idee“
= „Aussehen“, „Gestalt“ o reine, selbst nicht sichtbare, aber allem Sichtbaren zugrundeliegende Gestalt,
ewiges Muster der erfahrbaren Dinge, Urbilder der Realität, Abstraktum konkreter Gegenstände
o Für das Denken maßgeblich o Immateriell (dennoch substantielles Sein) , unwandelbar, unentstanden, jenseits
von Raum und Zeit o Vielheit (nicht Monismus wie bei den Eleaten) durch logische Beziehungen
verbunden: übergeordnet, untergeordnet, Differenz, Unverträglichkeit usw.) o existieren wirklich objektiv, d.h. unabhängig von unserer Kenntnisnahme oder
Gedankenwelt, entspringen nicht dem Bewusstsein, sondern werden durch dieses erkannt
Objektiver Idealismus
Zwei grundverschiedene Erkenntnisformen den Zwei Welten entsprechend o reines Denken
kommt nur Gott zu Zeitweilige „Angleichung an Gott“, wenn Mensch Ideen erkennt Gewonnenes Wissen absolut sicher, endgültig, unkorrigierbar
o Wahrnehmung Im Erkenntnisprozess untergeordnet Liefert kein Wissen im eigentlichen Sinn, nur Meinen, Für-Wahr-Halten,
nicht absolut sondern mehr oder weniger wahrscheinlich Sinnliche Welt als Quelle der wahren Erkenntnis wird aufgegeben
Erkenntnistheoretische Position: Idealismus Übereinstimmung der Strukturen des vernünftigen Denkens mit den
Wesensstrukturen der denkunabhängigen Realität Aufbau der Sinnwelt
o Ausgang: Vier-Elementen Lehre (Empedokles) zusätzlich fünftes Element: Weltganzes (Himmel)
o Platonische Körper, die von einem „Baumeister der Welt“ vernunftvoll geordnet werden nach dem Muster der Ideen
o Erfahrbare Dinge, lassen sich nur durch Elemente (geometrische Körper) beschreiben
o Grundbaustoff nur durch reines Denken verständlich
Höhlengleichnis o verdeutliche Zwei-Welten-Lehre o Wirklichkeit des Menschen lediglich Schatten und Echowelt (Abbild); Mensch hat
kein Verständnis von wahrer Wirklichkeit (Ideenwelt) o Befreiung aus Höhle Blendung durch Sonne (Weg der Erkenntnis
schmerzlicher, langsamer Vorgang); Anblick der Sonne (Einsicht in Idee des Guten); Kein Verständnis der anderen Gefangenen (Sokrates’ Verurteilung)
3. Aristoteles - Frage nach dem Wesen des Seienden, den Seinsarten und dem höchsten Prinzip des
Seienden - Erfahrung wird bei Aristoteles wieder zentraler Bestandteil (vs. Platon) - Schüler und Kritiker von Platon sowie Erzieher von Alexander dem Großen - Gründet in Athen die peripatetische Schule - Erster Universalgelehrter - Aus „A-porien“ (nicht gangbare Wege) Entwicklung der „Eu-porien“ (gut und leicht zu
gehende Wege) Gliederung der Wissenschaften
o Theoretische Wissenschaften Richten sich auf das Unveränderliche Erste Philosophie, Mathematik, Naturforschung
o Praktische Philosophie Ziel moralischer Verbesserung Ethik, Politik
o Poietische Schriften Herstellung von Dingen, einschließlich Kunstwerke oder Gesundheit Handwerk, Dichtung, Medizin
o Exoterische Schriften: für den Außenstehenden (vs. esoterische Schriften: für Fachleute, Eingeweihte)
Kritik an Zwei-Welten-Lehre von Platon: „Problem des dritten Menschen“
o Ideen als eigene Wirklichkeit nicht nur Gedanken sonder Art Substanz Mensch = zwei Substanzen „ideale“ und „reale“ Form Ähnlichkeitsrelation/Teilhabe zwischen zwei Substanzen ist ihrerseits wieder eine
Idee Verdoppelung der Realität ins Unendliche Das Allgemeine ist demnach in den Dingen zu suchen und nicht außerhalb in
einer reinen Vernunftwelt, Ideen haben keine jenseits liegende Existenz
Zusammenfassung Platon vs. Aristoteles: o Wahrnehmbare Dinge
Platon: kein echtes Wissen Aristoteles: echtes Wissen
o Wesen der Wirklichkeit Platon: mathematische Verhältnisse, platonische Körper Aristoteles: Kategorien
o Allgemeine Sachverhalte (Hauptunterschied) Platon: in einer anderen Welt durch Ideen Aristoteles: in den Dingen selber durch Kategorien Beide: wahre Erkenntnis liegt im Fassen allgemeiner Sachverhalte
o Erkenntnistheoretische Position Platon: Idealismus Aristoteles: Idealismus/ Empirismus
Metaphysik nach Aristoteles o Wesen (Sein) des Seienden
Das Beharrliche im Wechsel der Erscheinungen: substantielles Sein 5 Seinsarten: Wirklichsein, Möglichsein, Notwenigsein, Wahrsein,
Falschsein 10 Kategorien (Urteilsaussagen über das Seiende, ontologische
Bestimmung des Seins, Konkretes lässt sich unter Allgemeines subsumieren, modernes Erkenntnismodell): Substanz Quantität, Qualität, Relation, Ort, Zeit, Lage, Haben, Wirken, Leiden
o Höchste Prinzipien denen das Seiende unterworfen ist Ursachenlehre Bewegungslehre (Wirklichsein und Möglichsein)
Substanz
= Substrat, Wesen(heit), Subsistenz o Sonderstellung unter den Kategorien: bestimmt das Sein des Seienden o ausschließlich Substanzen gelten als wahrhaft seiend o das Beharrliche im Wechsel der Erscheinungen, der unveränderlich Grund o entstehen/ bestehen selbstständig (Bestehen durch sich selbst) o Träger für Akzidenzien o gibt den Dingen Identität
Akzidenzien
o der Substanz zukommenden Eigenschaften: Größe, Form, Farbe o das unselbstständig Seiende o Unterscheidung zur Substanz (dem So-Sein und dem Da-Sein) gibt Möglichkeit
der Veränderung vor dem Hintergrund des unveränderlichen Seins (Kant später: Das Subjekt legt Identität in die Dinge)
Arten von „Ursachen“ der Dinge
o Jede Frage nach der Ursache hat immer diese vier Aspekte (4-facher Sinn, d.h. die Welt ist kein zweckmäßiges Ganzes)
o Keine Ableitung einer Ursache durch andere Ursache möglich 1. Stoffursache (causa meterialis): ionische Naturphilosophie, Material 2. Formursache (causa formalis): Pythagoreer, Gestalt des Hauses - Stoff- und Formursache eng verbunden: Sobald Stoff, dann auch Form 3. Bewegungsursache (cause effiziens): Empedokles, Arbeit der Mauerer 4. Zweckursache (cause finalis): Anaxagoras, Schutz vor Wetter - Bewegungs- und Zweckursache eng verbunden: Jede Bewegung hat
Ziel (aber es gibt viele Ziele und nicht ein übergeordnetes für alle Bewegungen)
Verhältnis zwischen Stoff („hyle“) und Form („eidos“)
o realen Gegenstand immer nur gemeinsam o zwei Rollen oder Funktionen, deren Zusammenspiel die Entstehung (Werden)
eines Gegenstandes erklärt (Werden) 1. Materie: reine Potentialität (Möglichkeit, Vermögen) 2. Form: reine Aktualität (Wirklichkeit, Faktizität), unbewegter Beweger
Materie und Form zusammen: Menschen, Tiere, Planzen, bewegt und bewegend
in der Materie ist das Wesen nur der Möglichkeit nach angelegt, Aktualität/Wirklichkeit gewinnt es durch die Form
Das Wesen der Dinge liegt nicht in einer transzendenten Idee von ihnen, sondern verwirklicht sich in der Reihenfolge ihrer Erscheinung: Entwicklung, Veränderung u Bewegung ist in den Dingen selbst als Veränderung der Wesensform
Entelechie = Werden als Übergang von der Potentialität zur Aktualität = Entfaltung des Wesens
Lösung der Aporie des Werdens: Werden bzw. Veränderung ist (über)Formung eines Gegenstandes
• Vergleiche auch: Universalienstreit im Mittelalter • Vergleiche heutige Entwicklungsbiologie: Entfaltung der In-forma-
tion die bereits im Samenkorn angelegt ist
Bewegung o 3 Formen der Bewegung: räumliche (Lage), quantitative (Größe), qualitative
(Eigenschaft) o Bewegung stellt Zusammenhang her zwischen den beiden Zuständen, also den
Vorgang des Werdens Zusammenschluss der zwei Wesensbestimmungen Potentialität und Aktualität Bewegung kann nur durch Bewegung verursacht werden
o Erstes bewegendes Prinzip, was selbst nicht aus einer Bewegung entstanden ist: Unbewegter Beweger (Aristotelischer Gott) Anstoß kann keine mechanische Bewegung sein
o Lösung durch Zweckargument: Das Göttliche bewegt die Dinge auf ein Ziel hin, weil die Dinge vom Ziel angezogen werden („der Liebende vom Liebenden)
Rationalistische Theologie, Kosmologischer Gottesbeweis Hellenismus Betonung des Individualismus
o Durch Untergang der griechischen Stadtstaaten verliert der einzelne fast jede Möglichkeit zu politischer Mitwirkung Gedanke der politischen Natur des Menschen weicht dem Gedanke einer individuellen Glückssuche
o Wenn der Logos alles regelt, braucht man sich diesem nur gelassen auszusetzen: „Privatisierte“ Glück = innere Ruhe und Unabhängigkeit (ataraxia = Gleichmut, Seelenruhe und apatheia = Schmerzlosigkeit, Gleichgültigkeit)
Ontologie geht über in Epistemologie
o episteme (gr.) = das Verstehen Wissen, Erkenntnis, Einsicht o Wie lässt sich herausfinden, ob Aussagen über die Wirklichkeit wahr sind? o Wahrgenommenen Wirklichkeit tritt ins Interesse der Erkenntnis (Polarisierung zu
der Philosophie, die auf Erkenntnis A priori baut) Betonung des Sensualismus
1. Epikurismus Erkenntnistheoretische Position: gemäßigter Sensualismus
o Wahrnehmungen sind täuschungsfrei o Sinneswahrnehmungen als letzte und zugleich untrügliche Grundlage aller
Erkenntnis (vs. Parmenides und Platon) o Kriterium für Wahrheit sind einfache Wahrnehmungsurteile also Evidenz =
Augenscheinlichkeit
2. Stoizismus Stoa = Name einer Säulengalerie Vertreter: Zenon v. Krition, Panaitios, Seneca Erkenntnistheoretische Position: ebenfalls gemäßigter Sensualismus
o objektives Wissen wird für möglich gehalten (vs. Skeptiker) o Wahrnehmungen sind täuschungsfrei aber Annahmen darüber können falsch sein o Seele bei der Geburt eine unbeschriebene Tafel, in die sich die Außendinge
durch Wahrnehmung „wie Stempel in ein Wachs“ eindrücken und so Vorstellungen (phantasiai) hervorrufen
o Wahrheit = Einsichtige Beziehung einer Vorstellung auf deren Gegenstand o Andererseits besitzen alle Menschen gemeinsame Begriffe, (sogenannte
natürliche Vorannahmen) für eine Bedingung wahrer Erkenntnis
3. Skeptizismus Vertreter: U.A.: Sextus Empiricus, Pyrrhon von Elis Erkenntnistheoretische Position : Radikaler Sensualismus
o Nur unmittelbar wahrgenommene Dinge sind existent o Die Wahrheit einer Aussage ist nicht erkennbar, d.h. es gibt keine definitiven
Wahrheitskriterien o Es ist nur zulässig zu sagen, etwas erscheine uns als etwas, nicht dagegen, es
sei dieses etwas Spätantike Neuplatonismus: Plotin - Frage nach letztem Grund und Ursache allen Seins - Wichtigeste Strömung der Spätantike Hintergrund
o Kombination der Denkfiguren aus Antike und Hellenismus: Platons Zwei Welten Lehre; Aristoteles, Stoiker, mystische Elemente
o Unterschied zu Platon: Übernahme der Zwei-Welten- Theorie, aber nicht Wesen der Ideen zentral sondern das letzte Prinzip aller Ideen (also die Metaphysik der Ideen, Theologischer Ansatz)
Idee des Guten
= Das Eine, Das eine Gute o Gravitationszentrum der Ideen, selbst eine Idee o höchstes Prinzip der Wirklichkeit o Das Eine fließt wegen seiner Überfülle aus, so gehen alle Seinsformen im Sinne
einer Ausstrahlung (= Emanation) aus ihm hervor o absolut transzendente Ursache des Seins: alles Sein und alle Schönheit leitet
sich daraus ab. Kein Seiendes existiert außerhalb der Verbindung mit dem Einen.
Stufen der Emanation o Geist („nous“)
Sphäre der Ideen, der ewigen Urbilder aller Dinge (Platon) o Seele
Verbindet die Sphäre des Geistigen und des Stofflichen, bzw. zwischen Idee und Materie
Weltseele enthält in sich die Einzelseelen, die die Materie formen und beleben
o Materie Das Nichtseiende; ohne Form, ungeordnet und hässlich Ist vom „Licht“ des Einen am weitesten entfernt: „Finsternis des Stoffes“ Bei dem Prozess verliert sich zunehmend die Einheit und Fülle, bis das
Sein mit der Materie die Körperwelt bildet
Aufstieg zum Einen = Prozess der Reinigung, Rückwärtsgerichtete Ausstrahlung o Antrieb dazu ist die Liebe (Eros) zum Ur-Schönen und Ur-Einen o Aufstieg führt über:
Kunst (Erfassung der Schönheit, der in sich geschlossenen Form) Denken (Erfassung des Geistes) Ekstase (unmittelbare Versenkung in der Betrachtung des Einen)
Mittelalter 1. Patristik: Augustinus Fundament des menschlichen Wissens
o liegt in dem Selbstverständnis des Bewusstseins (Selbstbewusstsein) o Selbstvergewisserung des Subjekts durch Zweifel, denn allem Zweifel ist meine
Existenz grundlegend (Auseinandersetzung mit dem Skeptizismus) o Bezugnahme auf innere Welt
2. Scholastik = „Schulwissenschaft“ Frühscholastik: Canteburry, Verbindung zwischen christlicher Offenbarungslehre und
philosophischem Denken Hochscholastik: Albert Magnus, Thomas von Aquin (Versuch der Verbindung der Lehre von
Aristoteles mit christlicher Lehre, Korrespondenztheorie der Wahrnehmung: Annahme der Übereinstimmung des Denkens mit den Dingern selber. Idee findet sich bei Aristoteles)
Spätscholastik: Zunehmend erkenntniskritische Erkenntnisposition, vermehrt Trennung
zwischen Theologie und Philosophie. Wilhelm v. Ockham (Alles was nicht zur Begründung einer Sache dient soll weggelassen werden („Ockhams razor“). Sparsamkeitsprinzip der heutigen Wissenschaft)
Methode
o Klares Herausarbeiten der Fragen (Quaesito) o Scharfe Abgrenzung und Unterscheidung der Begriffe (Distinctio) o Erörterung der Gründe und Gegengründe in formstrenger Disputation
Universalienstreit o Universalien = Allgemeinbegriffe, Gattungen (vs. Einzeldinge) o Grundfrage: Kommt nur den Universalien eigentliches Sein zu, während die
Einzeldinge unselbstständige Ableitungen aus ihren sind oder haben nur die konkreten Einzeldinge reales Sein, während die Universalien bloße Namen sind, die der Mensch sich bildet
o Hintergrund: Platon: Extremer Universalien-Realismus Das Allgemeine existiert als
(transzendente) Idee vor dem (einzelnen) Ding Aristoteles: Gemäßigt: Das Allgemeine existiert im Ding
o Boethius (5 Jhd. n. Chr.) Mischposition: Das Allgemeine existiert zwar in, nicht vor den Dingen.
Durch den Allgemeinbegriff werden die Dinge aber erst für das Denken, das immer zunächst das Allgemeine entdeckt, wissensmäßig verfügbar; damit wird das Allgemeine vor den Dingen erkannt!
4 Lösungsansätze
o Nominalismus: Universalien = bloße Ausdrücke, Wörter (flatus vocis = von der Stimme erzeugter Lufthauch), die lediglich im Denken und der Sprache existieren; wirklich seien nur die einzelnen Dinge
o Konzeptualismus (universlae post rem): gemäßigte Variante des Nominalismus. Universalien = Allgemeine Begriffe, die durch Abstraktion aus Sinneswahrnehmung heraus gebildet werden; Über das Gedachtsein hinaus haben sie keine Realität
o Platonimus (universale ante rem): Universalien = Ideen welche die Wirklichkeit postulieren, Universalien gehen den Dingen voraus
o Realismus (universale in re): Universalien liegen in den Dingen selbst. Position von Aristoteles.
Renaissance Humanismus
o Wiedergeburt des Menschen aus dem antiken Geist heraus, Gegenbewegung zur Scholastik
o Tugend, Ästhetik und Gerechtigkeit als Gegenstand philosophischen Denkens Naturwissenschaften
o Kopernikus: Heliozentrisches Weltbild o Kepler o Galileo Galilei: Grundlage für moderne Wissenschaft anhand Hypothesen,
Experimenten und mathematischen Berechnungen Francis Bacon Ziel der Wissenschaft
o Totale Beherrschung der Natur um Konflikte zu beseitigen und sozialen Frieden herzustellen, „Wissen ist Macht“
Hauptwerk
o „Instauratio magna“ (Erneuerung der Wissenschaft) o Darlegung einer richtigen Methode, um zu wahrer Erkenntnis zu kommen und
Trugbilder aufzulösen: Induktionsverfahren Grundlage ist unverfälschte Erfahrung: Beobachtung + Experiment
Sicheres Wissen aus einzelner Beobachtung wird auf allgemeine Prinzipien geschlossen
manchmal als Begründer der modernen Wissenschaft bezeichnet, aber eigentlich ziemlich mystischer Ansatz
Aufklärung - Frage nach Erkenntnis, Freiheit, Gott und einer unsterblichen Seele - Mensch als selbstverantwortliche Person - Gedankenfreiheit, Rederecht - Vernunft als Wesensmerkmal des Menschen - Freiheit als Prinzip persönlichen, gesellschaftlichen und politischen Handelns - Fortschritt als Inbegriff von Erneuerungen die zu Verbesserungen führen - Kritik aller Ansichten und Institutionen des Staates oder einer bevormundenden Kirche Empirismus
o Empheiria = Erfahrung o Erscheinende, sinnlich erfahrbare Welt Wahrnehmung o Locke, Berkeley, Hume, (Bacon) o Entmachtung der Metaphysik/ Fundamentalphilosophie
Vs. Rationalismus
o Ratio = Vernunft o Vernunftgesetzte, Metaphysische Seinsgründe Spekulatives Denken o Decartes, Spinoza, Leibnitz o Methodische Strenge und Beweise o Sinne sind trügerisch, Wende zur Fundamentalphilosophie
1. Descartes - Dualismus: Die Wirklichkeit ist teils materiell, teils geistig Neuzeitlicher Rationalismus
o Bevorzugte rationalistische Verfahren o Metaphysik fundamental für alle Wissenschaften o Aber auch empirisch: Erkenntnisfortschritt von Experimenten abhängig
Methode
o Wissenschaft/ Philosophie benötigt eine neue Methode als Fundament o Beweis, dass Geometrie und Arithmetik auf die selbe Methode reduziert werden
können (Erfindung der analytischen Geometrie) o Ausgangspunkt ist mathematische Methode, aus der eine Universalmethode
„Mathesis universalis“ werden soll, ein Modell für jedes Wissen o Hintergrund: Euklids Axiomatisch- deduktive Methode, die von einem Axiom
ausgehend mehrere Ketten von Folgesätzen bildet 4 Regeln der Methodenlehre
o Systematischer Zweifel: radikal vorsichtiger und umsichtiger Einstieg o Zergliederung: Analyse, Kompliziertes in Elementarteile zerlegen o Vom Einfachen zum Komplizierten: Synthese, Aufbau einer kohärenten Kette von
unabhängigen über relative zu abhängigen Elementen o Allgemeinheit und Vollständigkeit: Kontrolle und Überprüfung
Systematischer Zweifel
o Empirische und Vernunfturteile sind zweifelhaft o Urteile über das Ich sind unzweifelhaft, denn beim Zweifeln selbst erkennt man
sich als denkendes Wesen (res cogitans) „cogito ergo sum“ als unmittelbare Wahrheit subjektive Gewissheit als Bedingung die alle Erkenntnis ermöglicht
Zwei- Substanzen Lehre o Materie (res extensa) : materielle Welt, den menschlichen Körper eingeschlossen,
mit der Eigenschaft der Ausdehnung/ Größe o Geist (res cogitans): denkende Substanz, Denken = Sein o Nicht aufeinander reduzierbar
Leib- Seele Dualismus Psychophysische Wechselwirkung: Geist verursacht Bewegung und Gefühle in
der Maschine des Körpers Ontologischer Gottesbeweis
o angeborene Idee von Gott als unendliche, unveränderliche und ewige Substanz kann nur von Gott selbst geschaffen sein
o da Gott als unser Schöpfer vollkommen ist, garantiert er so die objektive Wahrheit der subjektiven aber klaren und deutlichen Erkenntnis
o Zirkelschluss: Beweis setzt subjektive Gewissheit in dem klaren und deutlichem Begriff von Gott voraus, dieser wiederum wird aber erst durch die Existenz Gottes möglich
2. Spinoza - Parallelismus: Materie und Geist sind nur verschiedene Aspekte einer weder geistigen
noch materiellen Substanz Rekombination von Ideen
o Neuplatonismus: Einheit von Geist und Materie; Alles was ist, folgt aus einer Substanz (Gott): Substanzmonismus
o Descartes: Rationalistisches Erkenntnisideal. (Unterschied zu Descartes: Keine Begründung der Wahrheit durch Zweifel, sondern Vollkommenheit und das Gute -Gott, Natur, menschliche Freiheit- im Zentrum des Interesses
mathematische Methode
o für die gesamte Philosophie o Vorbild Euklid: Beginn mit Definitionen und deren Erläuterungen um Axiome,
Lehrsätze und deren Beweise anzuschließen o Werk: „Ethik nach der geometrischen Methode bewiesen“ o Nicht zur Vergewisserung von Wissen sondern zu dessen Produktion nach
innerer Notwendigkeit radikaler Rationalismus
Monismus
o Gott als Teil einer Seins, Natur- und Moralphilosophie (nicht Bewusstseinsphilosophie, kein Garant der Wahrheit, noch Gegenstand religiösen Glaubens): Keine Moral steht höher als das Leben, jegliche andere Moral geht auf die Selbsterhaltung zurück
o vollkommene und zugleich einzige Substanz o Grund ihrer selbst (causa sui), Macht und Energie im Sinne der Aktualität o Attribute: Verschiedene Grundformen der Wirklichkeit sind Eigenschaften Gottes,
alles sind verschiedene Aspekte eines einzigen Wesens Cogitatio: Denken, Bewusstsein, Geist Extensio: Ausdehnung, Körperhaftigkeit Parallelordnung (keine Wechselwirkung): Was im Körper vor sich geht wird
im Geist repräsentiert Existenz ist ein Ausdruck Gottes im Endlichen
Panteismus: Gott ist alles und in allem, Ausschluss eines transzendenten (der Welt übersteigenden) Gottesbegriff
innere Notwendigkeit o causa libera: allein aus der Notwendigkeit seiner Natur heraus existieren und von
sich her zum Handeln bestimmt sein o kommt von inneren heraus, also keine äußere Determination, denn es gibt kein
Äußeres es gibt keine Zweckursache (causa finalis) 3. Leibnitz - Spiritualismus: Die Wirklichkeit ist im Grunde geistig Rechtfertigung von Aussagen benötigen
o Grundbegriffe: Sein, Möglichkeit, Identität, Einheit und Erkenntnis o Prinzipien, die allein der Vernunft entstammen
Widerspruchsfreiheit (für Vernunftwahrheiten der Logik und Mathematik): Ein Satz ist entweder wahr oder falsch. Etwas kann nicht zugleich sein und nicht-sein (ontologische Form).
Zureichender Grund (für zufällige und kontingente Wahrheiten, einschließlich menschlichen und göttlichen Handelns): nichts geschieht ohne Grund
Hintergrund der Monadenlehre
o monas = Einheit, Schrift: Monadologie o Aristoteles: Allein Substanzen sind wahrhaft Seiend, bergen mit der Entelechie
volle Wirklichkeit in sich o Platon: Substanzen sind allein geistiger Natur
Reformation von Aristoteles Substanzbegriff zu einem christlichen Platonismus Eigenschaften der Monaden
o Unausgedehnt, Unteilbar, Abgeschlossen (unvergänglich, tragen alle Zustandänderungen schon in sich)
o individuell und seelenhaft o Nulldimensionales Kraftzentrum: Zentrum einer ihr zugehörenden Kraft, innere
Bewegungsquelle, aber weder von außen beeinflussbar noch nach außen wirksam Betonung von Individualität und Subjektivität
Substanzmetaphysik
o Monaden als metaphysische Punkte der Weltsubstanz: Jeder Monade kommt aber auch ein Körper zu, der die Beziehung zwischen den Monaden ausdrückt
o Prästabilisierte Harmonie (keine wechselseitige Beeinflussung) zwischen den Monaden, von Gott geschaffen, Welt perfekt abgestimmt
Monadenlehre
1. Es gibt unendlich viele Substanzen (Monaden) 2. Jede Substanz entspricht einem Punkt im Raum 3. Jede Monade ist seelenartig 4. Verschiedenheit der Monaden besteht in der Verschiedenheit der Vorstellungen:
Substanzialität der Materie entsteht erst durch Sinnlichkeit endlicher Intelligenz 5. Der Körper ist ein Aggregat von unendlich vielen Monaden
Hierarchie der Monaden
o Gott: Urmonade mit Allwissenheit und Allmächtigkeit. (Zureichender Grund der Tatsachen liegt außerhalb der kontingenten Dinge in einer notwendigen Substanz (Gott), da die Kette von Ursachen und Gründe niemals abbricht.)
o Menschen: Vernunft (Selbsbewusstseins- und selbstreflektionsfähige Wesen) o Tiere: Wahrnehmung und Gedächtnis o Planzen und Mineralien: ohne klare und deutliche Vorstellung
4. Locke - Gründer des britischen Empirismus, Sensualismus - An essay concerning human understanding: Ursprung, Gewissheit und Umfang
menschlicher Erkenntnis, ausschließlich Erkenntnistheorie Bewusstsein
o white paper („tabula rasa“) o passiv bei den Wahrnehmungen o aktiv bei den Denkoperationen wie zusammensetzten, vergleichen,
unterscheiden, abstrahieren usw. Erfahrung und Vorstellung
o Einfache Vorstellungen („simple ideas“): Jede Wahrnehmung ruft in uns die gleiche idea simplex hervor, da Gott uns bei der Beobachtung der Welt nicht täuscht
Äußere Erfahrung: Sinneswahrnehmungen („sensations“): Atome der Wahrnehmung; Töne, Farbe, Festigkeit
Innere Erfahrung: Selbstwahrnehmung („reflection“): Ideen von Denken und Wollen
Komplexe Vorstellungen („complex ideas“): durch aktive Denkoperationen des Verstandes, ordnen der idea simplex, Zusammenwirken von mehreren äußeren Sinnen; Ausdehnung, Gestalt, Bewegung
Verstand hat eine nachgeschaltete Funktion, da er immer die Erfahrung voraussetzt. Jede Art von Erkenntnis setzt Wahrnehmung voraus.
5. Berkley - radikaler Empirismus, Sensualismus, extrem subjektive Sichtweise - die Welt der Körper existiert nur durch Wahrnehmung und ist nicht außerhalb objektiv da 6. Hume - radikaler Empirismus, „common sense“ - Werk: Abhandlung über die menschliche Natur Vorstellungen und Denken
o Wahrnehmungseindrücke („impressions“) der gleichen Art werden assoziiert, zu einer Gesetzmäßigkeit geformt, verbunden im Gedächtnis gespeichert
o Assoziationsformen: Ähnlichkeit, raum-zeitliche Nachbarschaft, Kausalität usw. Kausalität nur eine innere Funktion, durch Induktion, also Verallgemeinerung ;
Gewohnheit der wiederholten Erfahrung von stabilen Verhältnissen Vorstellung und Denken: funktionieren nur aus Gewohnheit und Gedächtnis, es
gibt keine angeborenen Ideen und keine objektive Außenwelt
7. Kant - Frage: ist Erkenntnis aus Vernunft möglich? - Werke: Kritik der einen Vernunft (Bedingungen der Erkenntnis), Kritik der praktischen
Vernunft (Moral), Kritik der Urteilskraft (Ästhetik und höhere Zwecke) Kopernikanische Wende
o Traditionelle Metaphysik: Erkenntnis richtet sich nach Objekt o Transzendentalphilosophie (wissenschaftlich fundierte Metaphysik): Erkenntnis
geht vom Subjekt aus, a priori Strukturen Vernunft
= Vermögen, die Sinnlichkeit (sinnlichen Erfahrungen) so zu übersteigen, dass man von ihr unabhängig wird
Formen von Erkenntnis
o a priori: erfahrungsunabhängig o a posteriori: erfahrungsabhängig
Urteilsformen (Logischer Status von Aussagen)
o analytische Urteile: tautologisch, keine erkenntniserweiternde Funktion (“Ein Regentag ist ein nasser Tag”)
a priori: immer a posteriori: aus logischen Gründen nicht möglich, Widerspruch in sich
o synthetische Urteile: erkenntniserweiternde Urteile, aus diesen erschließt sich die Wirklichkeit („Dieser Regentag ist ein kalter Tag“)
a priori: Metaphysische Aussagen a posteriori
Erkenntnisquellen und die a - priorischen Strukturen
o Sinnlichkeit: reine Anschauungsformen (Raum und Zeit) vgl. Empiristen transzendentale Ästhetik
o Verstand: 12 Kategorien vgl. Rationalisten transzendentale Analytik aus Allgemeinen das Besondere traditionelle Logik
Beide gleichberechtigt: Ohne Sinnlichkeit wäre kein Gegenstand gegeben, ohne Verstand könnte keiner gedacht werden. „Gedanken ohne Inhalt sind leer, Anschauungen ohne Begriffe sind blind.“ o Urteilskraft: transzendentale Schemata und Grundsätze des reinen Verstandes
transzendentale Dialektik aus Besondern das Allgemeine synthetische Einheit des Mannigfaltigen aus der Apperzeption
Vermittelt zwischen Sinnlichkeit und Verstand Kategorien (Bindeglied zwischen Anschauungsformen und Kategorien ist die Zeit)
o Quantität: Einheit, Vielheit, Allheit (liegt dem Zählen zugrunde) o Qualität: Realität, Negation, Limitation o Relation: Inhärenz und Subsistenz (bestehen durch sich selbst), Ursache und
Wirkung, Gemeinschaft (besteht durch Zeitordnung, wie Dauer) o Modalität: Möglichsein, Dasein, Notwendigkeit (ergibt sich direkt aus Zeitbegriff)
Das Ding an sich a-priori Strukturen Vorstellung
Deutscher Idealismus radikaler Rationalismus
o Idee des absolutem Wissens/ Wahrheit Evident (unmittelbar einleuchtend) und unbedingt (nur durch sich selbst
bestimmt) o Kritik an Kants Ansicht, dass die Welt an sich zwar existiert, sie dem Menschen
aber nur relativiert durch seine a priori Erkenntnisstrukturen ins Bewusstsein tritt (Kant wird nicht mehr als „Sonnensystem“ sondern als „Morgenröte der Philosophie“ gesehen; d.h. Lehre von Kant muss konsequent zu Ende gedacht werden)
o Überwindung der verschiedenen Grenzziehungen von Kant: alles Erkennen und Sein, Subjekt und Objekt, Geist und Natur, Theorie und Praxis, soll aus dem Absoluten eines einheitlichen Grundes entfalten werden
Grund-Satz (Fichte) das Absolute (Schelling) Selbstbewegung des Geistes (Hegel)
o Rekombination von Denkfiguren: Neuplatonismus, Rationalismus, Leibnitz, Spinoza
1. Fichte - Subjektiver Idealismus = Subjektive Subjekt- Objekt- Identität: Welt und Subjekt stimmen
überein, da Objekt aus dem Subjekt hervorgeht Entwurf eines Systems der Transzendentalen Philosophie
o darf kein unverbindliches sonder nur wahres Wissen vortragen o Philosophie = Wissenschaftslehre, Wissenschaft vom Wissen überhaupt o Verbindung zwischen Kants Transzendentalphilosophie und Descartes und
Spinozas Suche nach einem Grundsatz allem menschlichen Wissens Methoden
o Axiomatisch deduktives Vorgehen (Vgl. Parmenides und Descartes) Oberster Grundsatz der Wissenschaftslehre (in sich evident) Folgesätze
o Dialektik 1. Setzung (These) 2. Entgegensetzung (Antithese) 3. Aufhebung des Gegensatzes (Synthese)
Entwicklung des Gedankens des Subjektiven Idealismus o Erster Grundsatz (These): Ich = Ich
Absolute Wahrheit (evident und unbedingt) des obersten Grundsatzes A = A (formal-logische Identität) nur bei der Ausnahme dass A den Inhalt ICH bekommt, da sonst der Satz durch das ICH bestimmt wird (also bedingt ist)
„Das ICH setzt ursprünglich sein eigenes Sein“ ICH ist nicht empirisch sondern transzendental, d.h. es gibt die Bedingung
allen Wissens an absolutes ICH = unendliche Tätigkeit
o Zweiter Grundsatz (Antithese): Ich # Nicht –ICH Satz des Widerspruches „Das ICH setzt sich ursprünglich ein Nicht-ICH entgegen“ Nicht-ICH ist im ICH entgegengesetzt
Realisierung der Kantschen Kopernikanischen Wende: bringt Gegenstände durch Abgrenzung selbst hervor
o Dritter Grundsatz (Synthese): „Ich setze im Ich dem teilbaren Ich ein teilbares Nicht-Ich entgegen“
ICH und Nicht-Ich müssen endlich sein, da sie sich sonst gegenseitig aufheben würden, sich aber in der Realität nur teilweise negieren/ sich gegenseitig begrenzen
Wechselseitige Beschränkung und Bestimmung von ICH und Nicht-ICH Innere Differenzierung des Ichs durch permanente Abgrenzung zum Nicht-
Ich durch Dialektik o Konsequenzen/ Folgesätze:
Außenwelt wird erst durch produktive Tätigkeit des ICH gegeben (vs. Kant: sie existiert tatsächlich). Objekte werden vom Subjekt hervorgebracht und liegen nicht außerhalb (Beseitigung des Kantschen „Ding an sich“), Gesamtheit der Mannigfaltigkeit der Gegenstände wird aus Ich = Ich abgeleitet. Objekt tritt durch Binnendifferenzierung des Ichs in Erscheinung ( = Epiphänomen des Subjekts).
• ICH ist keine Substanz (wie bei Descartes oder Spinoza) sonder reine Tätigkeit ( = leibnisches Kraftzentrum)
• Kategorien (z.B. Negation) nicht a priori, sondern während des Denkens erzeugt: Negation erst dadurch, dass sich das ICH ein Nicht-ICH entgegensetzt
Erfahrung und Bewusstseinsinhalte
o Erfahrung ist in der Tätigkeit des Geists zu suchen o Hervorbringen von Bewusstseinsinhalten: geistige Tätigkeit zwar unbestimmt
aber das ICH sehnt sich nach Inhalt Erklärung durch praktische Philosophie: Streben des ICH nach Ausfüllen
der Leere und Erweiterung der Freiheit über Grenzen hinweg. Dies ist allerdings nur durch Grenzen möglich. D.h. das Ich setzt sich Grenzen, die dann übersprungen werden sollen
Kritik o Ist die Welt letztlich eine Konstruktion des Ichs, dann sind die Werke anderer
letztlich meine eignen Werke o Finalisierung des Wahrheitsproblems: Übereinstimmung zwischen Außen- und
Innenwelt zwar immer gegeben, aber immer subjektiv o Realitätsmangel
2. Schelling - Objektiver Idealismus = Objektive Subjekt- Objekt-Identität: das Ganze Subjektive ist das
ganze Objektive und umgekehrt, sie bedingen sich wechselseitig Hintergrund
o Spinoza: Geist und Körper sind zwei Aspekte der selben Sache Erweiterung des Ich-Begriffs
o Ich = Natur (Welt) o Nicht nur menschliches (Fichte) sondern Einschluss von allem Subjektiven und
Objektiven o Die Natur bringt sich selbst aus sich selbst hervor
Durch Entwicklungsgeschichte wurde das heutige Ich hervorgebracht, in welchem die Natur bewusst wird
Das erkennende Subjekt kann sich in der Natur wie in einem Spiegel betrachten
Naturerkenntnis ist Rekonstruktion der Selbstkonstruktion der Natur, d.h. Erfahrungen in der Natur (emp. Erfahrungen) sind nur Rekonstruktionen unseres a-priori Wissens (Vernunftserkenntnis), welches für die Erfahrung den systematischen Zusammenhang liefert und somit eine höhere Form der Naturerkenntnis ist
Einheit von Ich (Geist; Tathandlung) und Natur (Produktivität), Subjekt und Objekt, Idealität und Realität, Vernunftgesetzt und Naturgesetz
Doppelsinn der Natur: Zwei Formen der Wirklichkeit?
o Natur als Subjekt (natura naturans): bringt alles hervor, ist schöpferisch o Natur als Objekt: (natura naturata): scheinbar sichtbar, in ihren Produkten erstarrt/
geworden o Vermeidung des Widerspruchs, dass die Natur in zwei Teile zerfällt: Natur ist
nicht wirklich erstarrt sondern bis ins Unendliche in ihrer Produktivität gehemmt, die Dinge sind also im Werden (vgl. Parmenides)
Erkenntnis über das Absolute / Unbedingte
o Nicht durch empirische Erfahrung: kann Natur und sich selbst nur bestätigen, aber niemals widerlegen, denn mit der Widerlegung der Naturprinzipien gleichzeitige Widerlegung der Vernunftprinzipien
o Durch intellektuelle Anschauung: Nach innen gerichtete Selbstanschauung des Absoluten, also durch Introspektives Vorgehen (esoterische Erklärung)
3. Hegel - spekulativer Idealismus - Werk: Phänomenologie des Geistes
Hauptanliegen
o Erkenntnisse über das Absolute sollen nicht introspektiv sondern durch Vernunfterkenntnis gewonnen werden
Vernunft und Verstand
o Vernunft = Vermögen das Ganze zu erfassen; das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile
Wissen vom Absoluten im doppelten Sinn: Inhalt der Vernunfterkenntnis und zugleich das, was erkennt, also das Erkennende selbst
o Verstand = Erfassung und Erklärung besonderer Gegenstände, Zergliedernde, Zerlegende Funktion; Abstraktion vom Gegenstand; kein Bezug zum Ganzen
Logik des Absoluten (bei Hegel Logik = Metaphysik)
o Dialektischer Dreischritt: Alles, was ist, hat auch seinen Widerspruch; die „Wahrheit“ ist das Zusammentreten von Spruch und Widerspruch in der „höheren“ Vereinigung der Synthese, darin seien die Widersprüche „aufgehoben“
o These: Das Absolute ist reines Sein o Antithese: Das Absolute ist das Nichts o Synthese: Die Vereinigung von Sein und Nichtsein ist das Werden (neue These,
die als Antithese das Dasein gebiert), denn Sein und Nichtsein fallen über den Weg des Werdens zusammen, wenn man die Zeitpunkte nah genug aneinander legt
o „Werden“ als Ausgang für die Ableitung aller Kategorien, Im Werden liegt die Wahrheit des Seins (Vgl. Flusslehre von Heraklit, Identitätsproblem: Problem der logischen Fixierung, Lösung durch Aristoteles Substanzbegriff)
Kritik am spekulativen Idealismus o Schopenhauer: Die Welt als Wille und Vorstellung o Gauß: Naturgesetzte werden als wahr geleugnet. Es ist unmöglich, die Welt ohne
Erfahrung zu erklären 19./20. Jahrhundert - Denken erst nach Erfahrung: Veränderung durch Naturwissenschaften, vorher immer
Unterordnung des Verstandes unter Vernunft und a-priori- Erkenntnis und Versuch Erfahrung aus dem Denken abzuleiten
- Ende der Spekulativen Systeme: Ganzheitliche Systeme der Welterklärung werden aufgegeben
- Neuorientierung der Philosophie: Differenzierung in viele verschiedene Teilrichtungen 1. Positivismus - Ziel: Empirismus soll durchgesetzt werden - Wirkung insbesondere bei Naturwissenschaftlern - Gegenposition zum metaphysischen und spekulativen Denken - Keine Einheitliche philosophische Strömung Zentrale These von August Comte (Begründer der Soziologie)
o „Wissenschaft darf sich nur auf das unmittelbar (positiv) Gegebene beziehen“ o Gilt für Sozialwissenschaften (soziale Physik: Erforschung der Statik und Dynamik
sozialer Systeme ) genauso wie für Naturwissenschaften o Ziel: Vorhersage und Kontrolle von Ereignissen durch genaue Beobachtung
Dreistadiengesetz sozialer Systeme (Universales Gesetz der sozialen Ordnung)
1. Theologisches Stadium Fiktives Wissen: Alle Gegebenheiten gelten als Wirkungen übernatürlicher Wesen
2. Metaphysisches Stadium Abstraktes Wissen: An die Stelle des Übernatürlichen treten abstrakt gedachte Kräfte (z.B. das Absolute)
3. Wissenschaftliches (oder positives) Stadium Echtes Wissen: Gesetzmäßigkeiten als Ursachen, die aus Induktion (Beobachtung von positiven Tatsachen) gewonnen werden
Positive Tatsachen, Preisgabe absolutem Wissens, Induktives Vorgehen als Methode der Wahl
2. Neukantianismus - Vertreter: Wilhelm Windelband - Erkennende Subjekt ist wieder in die Erkenntnis eingebunden, da auch die eingenen
Interessen den Erkenntnisprozess beeinflussen - a-priori Strukturen werden an gesellschaftlichen Interessen festgemacht 3. Analytische Philosophie - Wurzel in der Sprachphilosophie, Philosophie als Sprachanalyse Zentrale Vertreter
o Georg Christoph Lichtenberg: „Unsere gesamte Philosophie ist Berichtigung des Sprachgebrauchs“
o Gottlieb Frege: „Über Sinn und Bedeutung“
Zwei Hauptströmungen: 1. Suche nach formaler Universalsprache 2. Wittgenstein: Analyse der natürlichen Sprachen/ Umgangssprache (ordinary
language), während Suche nach Universalsprache Gegenstand der Naturwissenschaften ist
Die Gesamtheit der wahren Sätze ist Gegenstand der Naturwissenschaften, Klärung von Begriffen und Satzaussagen ist Gegenstand der Philosophie
• D.h. nicht mehr die Frage relevant OB es absolutes Wissen gibt sondern was „absolutes Wissen“ heißt!
Sprechakttheorie von Austin Linguistic turn (Wende in der Philosophie): Nicht mehr Suche nach höherer Form der Erkenntnis sondern kritische Analyse von Sätzen
4. Neopositivismus (auch logischer Positivismus, logischer Empirismus) - Ziel: Naturwissenschaftliche Wissenschaftsphilosophie Wichtige Vertreter
o Carnap: Induktionslogik o Wiener Kreis (u.a. Carnap, Neurath)
Strenge Zweiteilung wissenschaftlicher Aussagen
o Formalwissenschaften: Analytisch wahre Aussagen o Realwissenschaften: Wahre/ falsche empirische Aussagen (Kant: synthetische
Aussagen) o Alles was sich nicht in eine der beiden Wissenschaften einordnen lässt ist sinnlos
(i.d.R. metaphysische Scheinsätze) Sinnkriterium
o Wenig Fortschritt in der Philosophie aufgrund Fehlen eines Kriteriums nach dem man philosophische Methoden als gültig bzw. ungültig beurteilen kann
o Methode der empirischen Verifikation: Bestimmung der Bedeutung/ Sinnhaltigkeit eines Satzes durch empirische
Bestätigung/ Beobachtung Voraussetzung: Alle Satzteile beziehen sich auf in der Wirklichkeit
existierende Dinge Ziel: intersubjektive Übereinkunft , Ableitung von Elementarsätzen /
Protokollsätzen aus Einzelsätzen (Induktionslogik) Nur Solche Aussagen werden als sinnvoll akzeptiert, die sich empirisch
verifizieren lassen 5. Kritischer Rationalismus
- Karl Popper - Gegenströmung zum Neopositivismus, Kritik an der Induktionslogik Rekombination von Denkfiguren
o Rationalismus: Deduktive Methode o Positivismus: Korrektur durch Erfahrungen o Pragmatismus: Fallibilismus
Logik der Forschung o Deduktiver Erkenntnisgewinn: theoriegeleitetes Vorgehen, Hypothesen o Methode der Falsifikation (als Sinnkriterium)
Eine Hypothese, die viele Widerlegungsversuche widersteht ist zwar nicht bewiesen aber hochgradig bewährt (Schlüsselprinzip der modernen Wissenschaft). Sie kann nur vorläufig bestätigt werden und sich jederzeit als falsch erweisen
Demarkations- / Markierungslinie: Nur was falsifiziert werden kann gilt als wissenschaftlich (Jedes Wissen muss dem Zweifel unterworfen werden: Vgl. Descartes)
o Evolution des Wissens Probleme
o Nicht falsifizierbare Existenzaussagen o Stetiger Wissensfortschritt nicht gegeben o Metaebene der Falsifikation: Widerlegung von Hypothesen durch Instrumente/
Messgeräte, die erst einmal aufgrund von Wissen gebaut werden müssen o Erkenntnistheoretischer Holismus: alle Sätze hängen miteinander zusammen.
Wenn man einen Satz widerlegt, widerlegt man dann die gesamte Theorie? 6. Pragmatismus - Vertreter: Peirce Erkenntnisfortschritt
o Grundlage: Überzeugungen o Methodik: Zweifel o Kontrolle: Praxis menschlichen Handelns
Irrtumskorrektur: Fallibilismus Konsenstheorie der Wahrheit
o Aussagen sind nicht wahr wenn sie mit den Gegenständen der Welt übereinstimmen (Korrespondenztheorie/ Realismus) sondern wenn über eine Behauptung ein Konsens besteht.
o Semiotisches Dreieck: Die Zuordnung von Zeichen zu Gegenständen geschieht durch den Interpreten (d.h. in einer Gesellschaft durch einen Konsens von mehreren Interpreten). Im Handlungskontext: Bezug einer subjektiven Überzeugung zur objektiven Welt.
Pragmatische Wahrheit
o neuer Wahrheitsbegriff o Wahrheit als operationale Größe, muss immer in Bezug auf menschlichen
Handelns relativiert werden: Praxis (Erfolg/Misserfolg) menschlichen Handelns o Vorübergehende Geltung der Wahrheitsüberzeugung, Ablehnung einer absoluten
Wahrheit o Fallibilismus: auf Falsifikation beruhend, sukzessive Eliminierung von Irrtümern o Erkenntnis zur Bewältigung eines pragmatischen Problems
Weitere Instrumentalisierung des Wahrheitsbegriffs
o Utilitarismus (James) Reduktion der Wahrheit auf reine Nutzenfunktion: was man für gut oder
nützlich hält, was sich auf menschliche Bedürfnisse bezieht Erkenntnis als Lösung auf eine Lebensfrage
o Instrumentalismus (Dewey) Erkennen und Handeln als unlösbare Einheit Erkenntnis als Lösung auf eine Lebenssituation
Probleme o Erkenntnis wird quasi durch Handlungsbegriff ersetzt, allerdings gibt es viele
Handlungsformen (sozial, strategisch, kommunikativ) o Subjektiver Wahrheitsbegriff: Zerfall der pragmatischen Wahrheit in viele partielle
Teile, da Gehalt nur vom Erfolg/ Misserfolg einer Handlung (James: oder dem, was wir glauben, für gut halten) abhängt und bei jeder Handlung verschieden ist
o Schwierige Objektivierung, da man einen Konsens über Erfolg einer Handlung finden muss (Diskurstheorie von Habermas: Handelnde Gesellschaft muss Moralvorstellung teilen und kritisch hinterfragen)
o Metaphysisches wird ausgegrenzt; Grundlegende existenzielle Fragen werden demnach nicht gestellt
7. Lebensphilosophie Hinwendung zum Subjekt
o nicht abstraktes Subjekt, welches Welten konstruiert (Idealismus) sondern als konkrete existierendes, empirisch erfahrbares Ich in der Welt (besonders bei Existenzphilosophen betont)
o auch bei Phänomenologie, Existenzphilosophie, Strukturalismus, Hermeneutik Zentrale These
o geschichtliche und kulturelle Wirklichkeit ist der inneren Welt geistigen Erlebens zuzurechenen (z.B. Literatur, Musik, Gesellschaft mit ihren Institutionen wie Familie und Staat)
o geistige Erscheinungen konstituieren sich durchs Nacherleben Dualistisches Wissenschaftsverständnis (Dilthey)
o Naturwissenschaft Erkenntnisgegenstände unabhängig von geistigen Lebensäußerungen, in
Außenwelt gegeben Materielle Stufe: Beschreibt die Welt, erklärt sie aber nicht
o Geisteswissenschaft: Erkenntnisgegenstand sind geistige Lebensäußerungen
• Diese sind nur durch inneres Erfahren konstituiert: innere Wahrnehmung bringt Erkenntnisgegenständer erst hervor/ werden so veräußerlicht/ werden erst so Gegenstände der allgemeinen Betrachtungsweise
Kein vergleichbares Verfahren der Objektivierung wie bei Naturwissenschaften
Dennoch ontologischer Vorrang gegenüber Naturwissenschaften 8. Phänomenologie - Erweiterung der Lebensphilosophie - Lehre von den Erscheinungen (inneren Erfahrungen/ Bewusstsein) - Wiederholung des Positivismus, nur auf innere anstatt äußere Fakten bezogen Wissenschaftsverständnis
o Beschreibung von Strukturen von Erfahrung ohne Theorien, Ableitungen oder Voraussetzung anderer Disziplinen
o Phänomenologie als erste Wissenschaft (Husserl), als a-priori Philosophie da sie nicht auf Vor-Urteile basiert. Andere Wissenschaften stehen ihr nach, weil sie immer Annahmen machen, die über die Erscheinungen hinausgehen.
„Intentionales Bewusstsein“ (Brentano) o Bewusstsein ist immer auf etwas bezogen o Transzendentale Phänomene: Phänomene als a-priori Formen des Bewusstseins
9. Existenzphilosophie - konkrete Welt und Selbsterfahrung des Subjekts im Zentrum - Gegenströmung zum deutschen Idealismus, wo Subjekt sehr abstrakt Konkretes vs. abstraktes Ich (Kierkegaard)
o Konkretes Denken: es gibt einen Denkenden o Abstraktes Denken: es geht nur um den Gedanken, von dem Denkenden
losgelöst. Konkretes Denken wird also vorausgesetzt. Essens der Wesenheit/ Seinsverfassung
o Freiheit sein eigenes Leben zu entwerfen o Verantwortung über eigenes Handeln
geht der Existenz voraus Unterscheidung zwischen Da-Sein und So-Sein. Mensch hat sein So-Sein zu
gestalten (Heidegger) Radikale Form des Existenzialismus (Heidegger, Sartre) - keine andere Wirklichkeit außer sich selbst (vgl. Humanismus und Atheismus) - kein Gott möglich, da absolute Freiheit des Menschen sonst eingeschränkt würde 10. Philosophische Anthropologie - Plessner, Gehlen: Herausragende Stellung des Menschen soll mit Rückgriff auf
biologische Theorien begründet werden 11. Strukturalismus Strukturierte Linguistik (De Saussure)
o Sprache als abstraktes System von Zeichen, deren Bedeutung sich nur aus der Beziehungen der Zeichen zueinander erschließt
Übertragung auf Wirklichkeit
o Phänomene der Wirklichkeit besitzen wie die Sprache eine Struktur o Durch Verstehen des Relationsgefüge erhält man Verständnis über Wirklichkeit
12. Hermeneutik - Lehre des interpretativen Verstehens Bedeutung der Sprache
o Sprache am Anfang jeder Erkenntnis: Welt wird mittels Sprache angeeignet o Bedeutungen der Behauptung: „Sein das verstanden werden kann ist Sprache“
Sein hat Struktur der Sprache (Strukturalismus) Sein kann nur durch Sprache verstanden werden (Hermeneutik)
Voruteilshaftigkeit des Verstehens
o Gadamer: „Verwurzeltsein in der Lebenserfahrung“ o Keine negative Besetzung sondern Grundlage jeden Verstehens überhaupt o Existenzielles Bild des Verstehens
Kritik : Subjektivität des Verstehens
13. Theorie kommunikativen Handels/ Diskurstheorie der Wahrheit (Habermas) - Versucht Hermeneutik gegen den Vorwurf der Subjektivität zu retten: Diskurs und
Formen kommunikativen Handelns als Verstehen auch außerhalb eines Subjektes Rekombination verschiedener Denkfiguren - Kritische Theorie (Frankfurter Schule: Adorno, Horkheimer, Marcuse)
o Wissenschaft folgt immer bestimmten Interessen (z.B. Beherrschung der Natur), Tatsachen sind immer durch gesellschaftliche Vorgänge konstituiert
- Normative Hermeneutik - Handlungstheorie - Sprechakttheorie (Austin und Searle) - Konsenstheorie der Wahrheit - Sokratischer Dialog
Diskurstheorie
o gesellschaftlicher Diskurs zur Wahrheitsfindung o ideale Sprechsituation notwendig
alle Teilnehmer haben die gleiche Chance die Sprechakte zu verwenden für Wahrheitsfindung nicht nur regulativ sondern auch konstitutiv
o Wahrheit: wenn allen Teilnehmern ein Argument einsichtig ist Sprechakte und Gültigkeitsansürpche (Sprechakt = pragmatische Universalien)
o Kommunikativer Sprechakt: Eröffnung, Fortsetzung eines Diskurses durch Rede und Gegenrede
Wahrheit o Konstativer Sprechakt: Deutung, Behauptungen, Empfehlungen aufstellen
Richtigkeit o Repräsentativer Sprechakt: Einstellung, Wünsche, Gefühle darlegen
Wahrhaftigkeit o Regulativer Sprechakt: Erlauben, Verbieten, Versprechen, allg. Ordnungsmuster
Verständlichkeit Kritik
o Idealer Sprechakt tatsächlich hinreichende Bedingung für Wahrheitsfindung? o Zirkelschluss der Normen: geltende Normen entscheiden darüber welche
Aussagen als einsichtig beurteilt werden. Geltungsanspruch von Normen wiederum in der idealen Sprechsituation festgelegt
o Ergebnis der Sprechsituation ist abhängig von der Sprachkompetenz der Teilnehmer
14. Kognitiver Relativismus - Rorty Preisgabe aller Wahrheitsansprüche
o Wahrheit = Eigenschaft von Sätzen o Existenz von Sätzen hängt von Vokabularien ab o Vokabularien sind von kontingenter Natur (vom Menschen entstanden) o Wahrheitsansprüche immer kontextabhängig und relativ
Pragmatisches Weltverständnis: Nicht Wahrheitsfindung als Aufgabe sondern Verbesserung der Lebenssituation