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JAHRESBERICHT 10 Schwestern der hl. Maria Magdalena Postel Bergkloster Stiftung Heilbad Heiligenstadt

SMMP Jahresbericht 2010

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Schwestern der hl. Maria Magdalena Postel, Bergkloster Stiftung, Heilbad Heiligenstadt

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JAHRESBERICHT 10

Schwestern derhl. Maria Magdalena Postel

Bergkloster Stiftung Heilbad Heiligenstadt

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02 | GRUSSWORT

der Jahresbericht 2010 – die Rückschau auf unsere Arbeit im letzten Jahr – liegt vor. Wie jedesmal, wenn wir für Sie die verschiedenen Informationen zusammenstellen, freue ich mich über diese Fülle erfolgreicher Nachrichten aus unseren Projekten. Vor allem aber bin ich unendlich dankbar. Denn all diese Hilfe können wir nur dank Ihrer großzügigen Unterstützung, Ihrer vielen kleinen und großen Spenden leisten. „Weil wir heute Hilfe bekommen, wird es uns später besser gehen“, meinte kürzlich eine der jungen Frauen in Bolivien, die wir während ihrer Ausbildung mit einem Stipendium unterstützen. Ja, damit hat die junge Frau recht. Wir müssen die Lage der Notleidenden schnell und wirksam verbessern. Wenn sie spüren, dass sie nicht im Stich gelassen werden, können sie neue Hoffnung und Kraft schöpfen – und ihren Weg in ein besseres Leben selbstständig weiter ausbauen. Unsere Schwestern vor Ort kennen die Situation der Menschen genau. Sie prüfen, was nötig ist und entscheiden, welche Hilfen möglich sind. Und so tragen sie mit ihren individuellen Hilfsmaßnahmen dazu bei, dass unser Anspruch, „Hilfe zur Selbsthilfe“ zu leisten, nach Möglichkeit immer eingehalten wird. Die Mädchen in Bolivien, die ihre Ausbildung abschließen können, Kinder in Mosambik, die nur dank Ihrer Hilfe überlebt haben, alte, einsame Menschen, die wieder Freude emp nden können – sie alle sind lebendige Beweise dafür, dass schon ein wenig Hilfe langfristig sehr viel Gutes bewirken kann. Für Ihre Unterstützung danke ich Ihnen deshalb von ganzem Herzen. Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen des vorliegendenJahresberichts und Gottes reichen Segen

Ihre

Schwester Aloisia HöingGeneraloberin SMMP

02 Grußwort

02 Inhalt & Impressum

03 Aktuell: Auf eigenen Füßen stehen …

05 Interview: „Wir geben niemanden auf …“

06 SMMP Deutschland

08 SMMP weltweit

12 Spenden, Stiften und Vererben

14 Zahlen – Daten – Fakten

Inha

lt ImpressumErscheinungsdatum: August 2011; Auflage: 6.500Herausgeber:Schwestern der hl. Maria Magdalena PostelBergkloster Stiftung SMMPFriedensplatz 6, 37308 Heilbad HeiligenstadtTel.: 0 36 06/6 73-01, Fax: 0 36 06/6 73-138E-Mail: [email protected], www.helfen.smmp.deV.i.S.d.P.: Sr. Aloisia Höing, Generaloberin SMMPKonzept, Text und Gestaltung: fundango GmbH, KölnRedaktion: Sr. Adelgundis Pastusiak, Winfried Meilwes, Heike Schmidt-TeigeFotos: SMMP

Liebe Spenderinnen und Spender,

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Auf eigenen Füßen stehen ist ganz schön schwer„Und immer wieder ossen Tränen der Dankbarkeit. Denn kaum eines der jungen Mädchen würde ohne unsere Unterstützung die oft harte Ausbildungszeit überstehen“, berichtet Winfried Meilwes, Referent für Projektentwicklung der SMMP. Zusammen mit der Missions-prokuratorin Schwester Klara Maria besuchte er im März dieses Jahres Bolivien und erlebte die überwältigende Dankbarkeit der jungen Frauen, die durch das Projekt „Wege in die Selbstständigkeit“ gefördert werden.

Als Jovietas Mutter stirbt, lässt kurz danach auch der Vater seine Kinder im Stich. So kommt Jovieta schon mit vier Jahren ins Kinderheim Aniceto Solares im bolivianischen Vallegrande. Sie ist die jüngste von fünf Geschwistern, die teils bei Verwandten oder in anderen Heimen groß wurden. Jovieta ndet zum Glück bei den Schwestern der hl. Maria Magdalena Postel ein liebe-volles Zuhause. Zusammen mit rund 90 anderen Mäd-chen – Waisenkinder und Kinder, die von ihren Eltern vernachlässigt oder missbraucht wurden – wächst sie hier auf. In Gruppen von ca. 12 Kindern – größere und kleinere gemischt – werden die Mädchen von jeweils einer „Tia“, der Gruppenmutter, betreut. Jovieta geht

regelmäßig zur Schule und lernt bei den Schwestern zudem viel Praktisches, das sie auf ein selbstständiges Leben vorbereitet: Nähen, Kochen, Gartenarbeit oder den Umgang mit dem Computer. Trotzdem ist es hart, als das junge Mädchen mit 18 Jahren volljährig wird und den Schutz des Kinderheimes verlassen und alleine in ein kleines Zimmer im Zentrum Vallegrandes ziehen muss.

Niemand ist mit 18 Jahren ganz erwachsenSchon früh musste Jovieta die schmerzliche Trennung von ihrer Familie verkraften und so leidet sie noch stärker als andere Jugendliche in diesem Alter unter dem Verlust der nächsten Bezugspersonen. Plötzlich fehlen die vielen Freundinnen, die Schwestern und Erzieherinnen, die immer ein offenes Ohr für ihre Probleme hatten.

Aber Jovieta hat einen Traum. Sie möchte Agrartech-nikerin werden. Dafür muss sie zunächst noch einen höheren Schulabschluss machen. Danach dauert die Ausbildung drei Jahre. Mit bewundernswertem Fleiß verfolgt Jovieta ihr Ziel. Tagsüber arbeitet sie in einem Büro, abends lernt sie zunächst für die Schule, dann für das Studium zur Agrartechnikerin. „Nächstes Jahr werde ich meine Prüfung machen, aber manchmal wollte ich schon aufgeben. Ohne die Hilfe der Schwes-

Nach dem behüteten Leben im Kinderdorf müssen die Jugendlichen ihren Weg finden.

Die Kinder in Bolivien lernen gern.

AKTUELL | 03

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tern hätte ich das nie geschafft“, erzählt die junge Frau stolz und dankbar zugleich.

Wie alle Jugendlichen aus den Kinderheimen oder Kinderdörfern der Schwestern bekam auch Jovieta beim Auszug ein individuelles Startpaket – je nach Bedarf mit Kochgeschirr, Bettzeug oder z.B. einer Nähmaschine für eine Existenzgründung. Doch zeigte sich, dass besonders die jungen Menschen, die nach der Volljährigkeit eine höher quali zierte Ausbil-dung anstreben, mehr Hilfe und Halt brauchen. Denn

niemand ist mit 18 Jahren schon ganz erwachsen.

Unterstützen und fürsorglich begleiten„Wege in die Selbststän-digkeit“ heißt das seit mittlerweile drei Jahren bestehende Programm, mit dem die Schwestern die jungen Frauen nun nachhaltig während ihres oft harten Ausbildungs-weges begleiten. Diese Hilfe besteht aus zwei Säulen. Zum einen bekommen die Mädchen während ihrer Ausbildung eine nanzielle Unter-

stützung von 40 Euro pro Monat. Denn obwohl die Mädchen neben dem Lernen auch noch ihr eigenes Geld verdienen, reicht dies nicht, um den Lebens-unterhalt zu bestreiten. Zu teuer sind die Nahrungs-mittel und auch die Wohnungen geworden, denn um Arbeit zu nden, müssen die jungen Menschen in die Innenstädte ziehen. Die zweite, mindestens ebenso wichtige Hilfeleistung, ist die regelmäßige Begleitung und Zuwendung durch die Schwestern. An drei Orten in Bolivien – hier in der Kleinstadt Vallegrande, in der 240 km nördlich gelegenen Millionenstadt Santa Cruz und im 2.600 m hoch gelegenen Cochabamba – wurden sogenannte Regionalgruppen mit ehemaligen Heimkindern gegründet.

Der Gruppe in Vallegrande gehören derzeit sieben junge Frauen an, die wie Jovieta aus dem Kinderheim Aniceto Solares oder dem zweiten Haus Santa Susan-na, wo weitere 50 Mädchen betreut werden, kommen. Jeden zweiten Sonntag im Monat treffen sie sich mit den Schwestern, um sich über ihr aktuelles Leben, ihre Sorgen und Probleme auszutauschen. Bei dieser Gelegenheit müssen die jungen Frauen auch ihre Noten vorlegen und nachweisen, dass sie gewissen-haft für ihre Ausbildung arbeiten. Ist dies nicht der Fall, wird das Stipendium der Schwestern von 40 Euro monatlich nicht mehr gewährt.

Gemeinsam durchhaltenAuch in Cochabamba, wo die Schwestern zwei Kinderdörfer mit insgesamt rund 500 Schützlingen führen, treffen sich die Schwestern regelmäßig mit ehemaligen Heimkindern, um ihnen zu zeigen: Wir sind weiter für Euch da und lassen Euch nicht im Stich.

Die größte Regionalgruppe von derzeit 16 jungen Frauen gibt es in Santa Cruz. Hier leiten die Schwestern verschiedene Schulen für alle Alters-klassen. Da die Millionenstadt mit einer Universität gute Ausbildungs- und Berufschancen bietet, zieht

Danke!Ein Stipendium von 40 Euro pro Monat schenkt Sicherheit und macht Mut.

Damit unsere Jugend-lichen ihre wichtigen Ausbildungen nicht aufgeben und sich stattdessen mit Gele-genheitsarbeiten durchschlagen, unterstützen wir unsere Studenten und Auszubildenden mit einem monatlichen Zuschuss.

Dies ist vor allem möglich, weil zahlreiche Paten unser Projekt „Wege in die Selbstständigkeit“ mit ihren Spenden fördern.

Dafür danken wir von Herzen und freuen uns über jede weitere Unterstützung!

Janette (22), Maria (20), Delfina (24), Jovieta (22), Consuelda (22), Nelly (22) und Geoneva (23) können eine gute Ausbildung machen.

04 | AKTUELL

Auch nähen lernen ist nützlich.

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„Wege in die Selbstständigkeit“ ist eines der jüngsten Projekte der Schwestern. Generalassistentin Sr. Adel-gundis Pastusiak, die von Deutschland aus die rumäni-schen Projekte betreut und Winfried Meilwes, der als Referent für Projektentwicklung in der Missionszentrale für die Bolivien-Projekte zuständig ist, berichten im Gespräch über diese besondere Form der Hilfe.

Wie kam es zu diesem Hilfsprojekt? W. Meilwes: Wir haben gemerkt, dass besonders die Ju-gendlichen, die nach der Entlassung aus dem Kinderheim noch eine länger dauernde Ausbildung machen wollen, Hilfe brauchen – nicht nur nanzielle, sondern vor allem Begleitung durch eine vertrauensvolle Bezugsperson. Wie viele Jugendliche betreuen Sie in Rumänien und welche Ausbildungen machen die jungen Leute?Sr. Adelgundis: Derzeit begleiten wir vier junge Frauen und drei junge Männer. Nachdem sie unser Kinderheim verlassen haben, mussten die jungen Leute noch einen guten Schulabschluss in der 10. oder 11. Klasse machen oder wie in einem Fall sogar das Abitur. Jetzt sind die jun-gen Frauen in Ausbildungen zur Krankenschwester und im Hotelgewerbe, eine hat bereits eine Ausbildung als Näherin abgeschlossen. Die jungen Männer haben Ausbil-dungsstellen im Baugewerbe und als Tischler gefunden. Wir werden die jungen Menschen noch weiter begleiten, bis sie wirklich selbstständig sein und leben können. Haben die Jugendlichen überall ähnliche Probleme? W. Meilwes: Ja. Alle jungen Leute haben schlimme Erlebnisse aus der Kindheit zu verkraften. So sind be-sondere Anstrengungen nötig, die Talente der Jugend-lichen zu entdecken, ihr Selbstvertrauen zu stärken und sie zur Selbstverantwortung zu erziehen. Nicht immer gelingt dies, aber wir geben niemanden auf. Gibt es diese Hilfe auch in anderen Projektländern?Sr. Adelgundis: In Mosambik tun wir – wenn auch nicht unter diesem Titel – bereits Ähnliches. Wir nehmen seit einigen Jahren junge Frauen auf, die bei uns wohnen und die Schule besuchen können. Manche dieser Frauen wollen später in unsere Gemeinschaft eintreten. Andere werden zurück zu ihren Familien gehen – aber mit einer Ausbildung, die sie zu weitaus größerer Selbstständigkeit befähigt, als sie sie ohne unsere Hilfe hätten erreichen können.

„Wir geben niemanden auf …“

Schwester Adelgundis Pastusiak und Winfried Meilwes

es viele Jugendliche aus den Heimen der Schwestern hierher. Weit weg von ihren ursprünglichen Heimat-orten, mitten in dieser riesigen Stadt, brauchen die jungen Frauen besonders viel schützende Begleitung. Während ihres Bolivienaufenthalts haben Schwester Klara Maria und Winfried Meilwes an den regel-mäßigen Treffen aller drei Regionalgruppen teilneh-men können.

„Bei unseren Treffen haben uns die jungen Frauen sehr offen ihre Lebensgeschichten erzählt. Dabei ossen immer wieder Tränen, denn alle haben schon als kleine Kinder in ihren Familien viel Grausames erlebt. Umso bewundernswerter ist es, wie zielstrebig sie ihre Berufswünsche verfolgen. Einige studieren neben

ihrer Arbeit Pädagogik, Psychologie, Betriebswirt-schaft, Öffentliche Verwaltung, Internationale Bezie-hungen, Informatik. Andere machen Ausbildungen zur Krankenschwester, Kinderp egerin oder Buch-halterin“, berichtet Winfried Meilwes.

Weil auch die jungen Menschen in den anderen Projektländern der SMMP viel Kraft brauchen, um ihre Kindheitserlebnisse zu verarbeiten, wird das Programm „Wege in die Selbstständigkeit“ z.B. auch in Rumänien unterstützt (siehe auch nebenstehendes Interview). So stellt Winfried Meilwes fest:„Der Erfolg dieses Projekts hat uns in dem Vorhaben

bestätigt, noch mehr junge Menschen auf dem Weg in einen guten Beruf zu unterstützen. Die Dankbarkeit der jungen Leute geben wir gerne an unsere Freunde und Förderer weiter, die dies mit ihren Spenden möglich machen.“

Gemeinsam besprechen die jungen Frauen ihre Probleme.

Diese beiden werden ihren Weg gehen.

INTERVIEW | 05

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Große Freude beim Manege-Team in Berlin-Marzahn, das sich seit 2005 um über 200 arbeitslose Jugendliche zwischen 17 und 24 Jahren kümmert – Jugend-liche, die ohne Schul- oder Be-rufsausbildung von der Gesell-schaft bereits aufgegeben worden sind.

Die Bertelsmann-Stiftung zeichnete die erfolgreiche Arbeit von

18 junge Erwachsene wurden im Juli 2010 als Missionare auf Zeit (MaZ) nach Bolivien, Brasilien, Rumänien und Mosambik entsandt. Dort arbeiteten sie 6-12 Monate in Projekten der SMMP oder befreundeter Organisationen mit. Ein halbes Jahr hatten sie sich auf ihren Einsatz vorbereitet. Für jeden sollte es eine persönliche Reise ins Abenteuerland sein. Des-halb wählten die jungen Leute, die

den Aussendungsgottesdienst in der Klosterkirche des Bergklosters Heiligenstadt selbst vorbereitet hatten, das gleichnamige Lied von „Pur“ als Eingangslied. General-oberin Schwester Aloisia Höing freute sich darüber, „dass Sie die-sen Weg gehen, das Ufer verlassen und Neues wagen“. Interessenten nden weitere Informationen unter

www.missionare-auf-zeit.de

„Komm mit ins Abenteuerland ...“

15.000 Euro für Wege in die Selbstständigkeit

Martin Böckling, Geschäftsführer der Spielwarenhandelsgesell-schaft „Spiel und Spaß“ aus Biele-feld, überreichte im Mai letzten Jahres einen Scheck in Höhe von 15.000 Euro an Generalökonomin Schwester Maria Dolores Bilo und Winfried Meilwes von der Missions-zentrale der SMMP. Seit Juli 2008 unterstützt das Unternehmen mit seinen Geschäftspartnern durch regelmäßige Spenden das Projekt „Wege in die Selbstständigkeit“ der Ordensgemeinschaft in Bolivien.

„Manege“, einem gemeinsamen Projekt der SMMP und der Sale-

sianer Don Boscos, mit dem Gütesiegel „Orientierung

für soziale Investo-ren“ als besonders

förderungs-würdig aus.

Eine gute Empfehlung für unsere Spender und

Projekt-Paten oder solche, die

es noch werden möchten.

Projekt Manege: Ausgezeichnet!

06 | SMMP DEUTSCHLAND

Generalsekretärin Sr. Theresia mit den Missionarinnen und Missionaren auf Zeit (MaZ)

Entschieden für ein Leben in der Ordensgemein-schaftVerena Stengel heißt jetzt Schwester Ruth. Im Oktober 2010 wurde die 31-Jährige in der Dreifaltigkeits-kirche des Bergklosters Bestwig ins Noviziat aufgenommen und eingekleidet. Schwester Ruth ist bereits die dritte junge Frau, die in den letzten zwei Jahren den Weg in die Gemein-schaft der europäischen Provinz gefunden hat. Erst einen Tag zuvor hat Schwester Miriam Annette Görner ebenfalls in der Dreifaltig-keitskirche ihre erste Profess abge-legt. Damit hat sie ihren Wunsch, der Gemeinschaft anzugehören, für die nächsten zwei Jahre bekräftigt. Zur großen Freude der Schwestern haben sich in den letzten Jahren auch in Bolivien, Brasilien und Mosambik rund zehn junge Frauen für das Ordensleben entschieden.

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PROJEKT MANEGE

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Seit nunmehr 40 Jahren unter-stützt die Katholische Frauenge-meinschaft (KFD) Velmede die SMMP-Projekte in Bolivien. Auch 2010 kam bei dem alle zwei Jahre statt ndenden Adventsbasar eine stolze Summe von 2.100 Euro zusammen. Der Erlös wird dem Kinderdorf Cuatro Esquinas im bolivianischen Cochabamba zugute kommen. Da auch wieder viele andere Basare und Aktionen von Gemein-

den oder Schulen die vielfältigen Aufgaben der SMMP im In- und Ausland unterstützten, konnte sich der Orden über insgesamt 96.747 Euro freuen. „Die zahlrei-chen ehrenamtlichen Helfer, die zu diesem großen Erfolg beigetragen haben, sind eine wichtige und zu-verlässige Säule für unsere Arbeit. Wir sind ihnen zu großem Dank verp ichtet“, so Schwester Klara Maria Breuer, die Missionsproku-ratorin der Ordensgemeinschaft.

tagnachmittag gemeinsam unter-nehmen – am liebsten schwimmen gehen und Eis essen. „Anfangs war Adeline noch sehr schüchtern. Jetzt redet sie viel mehr und ihr Deutsch ist auch schon sehr viel besser geworden“, berichtet Lilian, die bald eine Ausbildung zur Erzieherin beginnen wird und im Umgang mit Adeline dafür schon viel Erfahrung sammeln konnte. Damit dieses erfolgreiche Projekt, das durch die Bergkloster Stiftung gefördert wird, fortgeführt werden kann, sucht die Stiftung noch dringend Sponsoren, denn obwohl die Jugendlichen ehrenamtlich arbeiten, brauchen die Kleinen doch etwas Taschengeld.

Balu und Du

Die 18-jährige Fachabiturientin Lilian vom Berufskolleg in Bestwig ist ein „Balu“ – wie der freund-liche Bär aus dem Dschungelbuch. Sie gehört zu den Jugendlichen, die im Rahmen des Projektes „Balu und Du“ einmal wöchentlich mit einem Grundschulkind die Freizeit verbringen. Diese Kinder von al-leinerziehenden Eltern, Kinder mit vielen Geschwistern oder Kinder mit Migrationshintergrund sind die „Dus“ oder auch Moglis ge-nannt. Lilian betreut die 10-jährige Adeline, deren Eltern aus Russ-land kommen. Strahlend erzählt die Kleine, was sie alles am Mon-

„Wir haben immer wieder Aktionen, mit denen wir die Schwestern, die ja auch Träger unserer Schule sind, unterstützen. Doch für unsere Schülerinnen und Schüler ist die Arbeit der Schwestern weit wegund bleibt oft zu abstrakt. Mit der Schulpartnerschaft wollen wir unsere Verbundenheit zu unserem Hilfsprojekt, dem Kinderdorf Cristo Rey in Cochabamba/Bolivien, kon-kreter und lebendiger machen“, er-läutert Wilhelm Kotthoff, Leiter des Placida Viel Berufskollegs in Men-den. Deshalb reiste er gemeinsam mit seiner Stellvertreterin Kerstin Kocura und seiner Kollegin Ingrid Betgen in den Herbstferien 2010 auf eigene Kosten nach Bolivien. Beim Besuch im Kinderdorf wurde die Partnerschaft of ziell besiegelt und gemeinsame Aktionen geplant. Eine erste Frucht ist der einjährige Einsatz einer Schülerin des Berufs-kollegs als Missionarin auf Zeit (MaZ) in Bolivien ab Herbst 2011.

Wilhelm Kotthoff (oben), Kerstin Kocura (r.) und Ingrid Betgen (hinter der Fahne l.) brachten den Kindern der Aldea de niños Cristo Rey in Cochabamba/Bolivien eine deutsche Fahne mit den Unterschriften des Lehrerkollegiums mit.

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Schulpartnerschaft mit Kinderdorf in Bolivien

SMMP DEUTSCHLAND | 07

40 Jahre Spendenjubiläum der katholischen Frauen aus Velmede

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„Dass ich erleben durfte, wie unsere Hoffnungen sich erfüllen und wir den Menschen in Metarica nach und nach ein besseres Leben ermöglichen können, macht mich besonders glücklich.“ Begeistert erzählt Generalassistentin Schwes-ter Adelgundis Pastusiak von ihrer Mosambikreise im September 2010. Einige ihrer Erlebnisse wollen wir Ihnen im folgenden Bericht wiedergeben.

Nach langer Anfahrt über staubige Sandpisten, in Afrika als Autobah-nen bezeichnet, erreicht Schwester Adelgundis endlich den Ortsrand von Metarica. Hier erwartet sie die erste freudige Überraschung: Eine große Menschenmenge hat sich versammelt, um sie zu empfangen. Drei kleine Mädchen, Drillinge, überreichen Sr. Adelgundis als Begrüßungsgeschenk einen klei-nen Kä g mit zwei Tauben und einen Blumenstrauß. „Das sind die Kinder, für die wir vor einigen Jah-ren um Hilfe baten. Sie wären als Babys beinahe nicht durchgekom-

men, weil ihre Mutter nicht genug Milch hatte und kein Geld für Babynahrung“, erklären Schwester Leila und Schwester Fatima, die sich vor Ort maßgeblich um die Nöte und Sorgen der Menschen kümmern. Schwester Adelgundis erinnert sich gut an den Hilferuf von damals, als Generaloberin Schwester Aloisia beschloss, Geld für die junge Mutter nach Afrika zu senden. Es war der Beginn des

Patenschaftsprogramms in Meta-rica, bei dem jeweils eine deutsche Familie eine bedürftige Familie in Mosambik regelmäßig unterstützt. „Inzwischen haben wir schon über 100 Paten, die mit ihren zuverläs-sigen Spenden die Not der Men-schen lindern. Die Drillinge, die heute so gesund und munter sind, sind ein wunderbarer Beweis für den Erfolg.“

Hilfe zur Selbsthilfe

Schwester Adelgundis lernt während ihres Aufenthalts viele dieser von Paten unterstützten Familien kennen und erfährt, wie die Schwestern vor Ort die nan-zielle Hilfe auch an Bedingungen knüpfen. So sind Mütter, die Zusatznahrung für ihre unter-ernährten Kinder bekommen, angehalten, die Kleinen einmal im Monat in der nächsten Kranken-station wiegen und untersuchen zu lassen. Für Mais darf nur Geld ausgegeben werden, wenn keine Erntezeit ist und die Vorräte zur

M O S A M B I K :

Metarica – trotz Armut voller Leben

Die Schulkinder bekommen täglich ein gutes Essen.

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Dank einer Großspende und vieler weiterer Spenden wurde unser Kinderheim im rumänischen Schineni im Jahr 2010 grundlegend saniert. Insbesondere freuen sich die Kinder und Schwestern über eine neue Wärme- und Kälte-dämmung, die gerade in den bitterkalten Wintermonaten für wohlige Wärme in den zwei Kin-derhäusern sorgt und vor allem enorm Heizenergie einspart.

R U M Ä N I E N :

Kinderheime jetzt winterfest

denen die meisten Familien wohnen, halten dem oft sehr starken Wind nicht Stand oder fangen allzu leicht Feuer. Auch während des Aufenthaltes von Schwester Adelgundis kam tragischerweise ein Kind bei einem solchen Hütten-brand ums Leben.

Auf dem Weg in eine bessere Zukunft

Wie wirkungsvoll die Arbeit in Metarica ist, zeigt sich am deut-lichsten an den Kindern des Ortes. Laufen sie in ihrer Freizeit ver-schmutzt, mit zerrissenen Klei-dern durch den Ort, erscheinen sie in der Schule in ihrer saube-ren Schulkleidung. In der dank großzügiger Spenden gegründe-ten Escolina Julie Postel werden täglich 150 Mädchen und Jungen in zwei Schichten – morgens und nachmittags – unterrichtet. Und selbstverständlich bekommen sie auch alle einmal täglich eine gesunde Mahlzeit. Schwester

Neige gehen. Zudem empfehlen die Schwestern den Familien sich ggf. auch untereinander zu helfen, da leider nicht für alle bedürftigen Familien ein helfender Pate zu nden ist.

Mühsamer Hausbau

Wer es schafft, ein wenig Geld beiseitezulegen, kann sogar mit Hilfe von Freunden und Nachbarn ein kleines Steinhaus bauen. Eine mühsame Arbeit, denn die Ziegel werden per Hand hergestellt und nach alter Tradition geschickt ge-stapelt. Ein Feuer, das unter dem Ziegelberg angelegt ist, beschleu-nigt dann das Trocknen. Doch die schwere Arbeit lohnt sich, denn die Hütten aus Lehm und Stroh, in

Adelgundis stellt erfreut fest, dass die Kinder gut erzogen sind und gesittet gemeinsam essen.

„Es herrscht eine unvorstellbare Armut in diesem Land. Ich habe großen Respekt vor der Arbeit unserer Schwestern vor Ort. Jeden Tag kommen unzählige kleine und große Probleme auf sie zu, für die sie eine Lösung brauchen – und trotz der schwierigen Bedingun-gen fast immer nden“, schließt Schwester Adelgundis ihren Bericht.

Seit Kurzem besteht die Hoffnung, dass das Leben in Metarica für alle etwas leichter wird: „Endlich sind wir ans Stromnetz angeschlos-sen!“, meldet Schwester Leila nach Deutschland. „Endlich abends Licht, endlich gleichzeitig Brot backen und kochen!“ Für Metarica bricht ein neues Zeitalter an.

Mühsames Ziegelbrennen nach alter Tradition

Unter einfachsten Bedingungen wird im

Freien gekocht.

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„Jedes Jahr werden es mehr bedürftige Kinder und Senioren, die unsere Hilfe brauchen“, be-richtet Claudia Ciceu, die Sozial-arbeiterin und Leiterin des

Sozialen Zentrums im rumäni-schen Siretu. 25 Mädchen und Jungen kommen täglich zum Mittagessen und Hausaufgaben-machen. Seitdem eine Psycho-login eingestellt ist, schicken auch Schulen, Ärzte, das Sozial-amt und andere Vereine Kinder zu regelmäßigen Therapiestunden ins Soziale Zentrum. Denn

viele Familien in der Region sind zerrüttet. Manche Kinder wur-den missbraucht oder sind ganz verwahrlost und leiden nun an den verschiedensten psychischen Auffälligkeiten. Sie haben z.B. Lernstörungen, wollen nicht spre-chen oder haben lähmende Angst. „Ohne diese Hilfe, wären Eltern und Kinder ganz auf sich allein gestellt“, so Schwester Adelgundis Pastusiak, die die rumänischen Hilfsprojekte von Deutschland aus begleitet.

Auch im Bereich der Altenp ege gibt es für das Team des Zentrums immer mehr zu tun. Jede Woche besucht die Krankenschwester des Zentrums über 20 alte Menschen in Siretu, Schineni und den Nachbardörfern. Häu g ist sie die einzige Besucherin der alten Leute. „Ohne die Unterstüt-zung unserer Projekt-Paten aus Deutschland wäre die wichtige Arbeit des Zentrums nicht mög-lich“, berichten die Schwestern dankbar.

R U M Ä N I E N :

Immer mehr Hilfe für die Ärmsten

Hausaufgabenhilfe im Sozialen Zentrum

Immer noch leben viele Familien in Rumänien unter ärmlichsten Bedingungen.

10 | SMMP WELTWEIT

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In der brasilianischen Kleinstadt Balsas leben seit Frühjahr 2010 die ersten „Brüder der hl. Maria Magdalena Postel“. Drei junge Männer und ein Priester haben dort eine Wohngemeinschaft gegründet, die nach dem Charis-ma der SMMP leben will. Die drei Männer zwischen 20 und 30 Jah-ren um den Diözesanpriester João Batista stehen mit den Schwestern schon lange in Verbindung.

B R A S I L I E N :

Nun auch Brüder der hl. Maria Magdalena Postel

Gespannte Vorfreude blitzt in den müden, vom Leben gezeichneten Gesichtern der alten Menschen auf. Es ist Mittagszeit. Rund 70 be-tagte Frauen und Männer versam-meln sich täglich im Speisesaal der SMMP im bolivianischen Valle-grande. Sie alle sind bitterarm und einsam. Ihre Kinder verließen die

B O L I V I E N :

Bücher für die Kinder in Bermejo„Ja – ein anstrengendes Klima hat Bermejo schon“, erzählt Schwester Bedy Velasco aus Bolivien wäh-rend ihres Besuches in Deutsch-land. Im Sommer kann es in der kleinen bolivianischen Stadt mit etwa 22.000 Einwohnern auf 415 Höhe über 50 Grad heiß werden. Und die kurzen Winter seien im Gegensatz dazu sehr kalt und feucht. Seit 1997 sind die Schwes-tern mit einem kleinen Konvent in Bermejo in der Pastoral- und Sozialarbeit tätig. Mit Spenden-geldern aus Deutschland konnte hier in den letzten Jahren eine

B O L I V I E N :

Mittagstisch für arme, alte Menschen

karge Gegend, um im 250 Kilome-ter entfernten Santa Cruz Arbeit zu suchen. Beim Mittagstisch der SMMP, den die Schwestern dank der Spenden aus Deutschland anbieten können, erhalten die Senioren nicht nur täglich kosten-los eine heiße Suppe. „Ein Segen sind auch die Kontakte, die die

Menschen hier knüpfen können, und die anregen-den Gespräche“, so Schwester Maria del Rosario Ostermann, die den Speisesaal seit vielen Jahren liebevoll betreut.

Kleine Leseratten in Bermejo

kleine Bücherei aufgebaut werden. In Schul- und Prüfungszeiten wird sie teilweise von über 100 Schülern pro Tag besucht. „Denn

Bücher sind in Bermejo etwas ganz Besonderes“, berichtet Schwester Bedy glücklich von ihrem kleinen Projekt.

Gemeinsam essen hilft auch gegen Einsamkeit.

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Das Leben hält viele Gelegenheiten bereit, bei denen wir Men-schen, die uns nahe- stehen, Blumen über-reichen und Geschenke machen: Hochzeiten und Hochzeitsjubiläen, halbrunde und runde Geburtstage, Einweihun-gen und Neueröffnungen, Firmen- und Dienstjubiläen, Gemeinde- und Sommerfeste und auch – und gerade – traurige Anlässe wie Beerdigungen.

Krawatten und Porzellan, Werk-zeug und nützliche Küchengeräte haben Sie bereits zur Genüge?

Jubiläum: 3 Jahre Bergkloster Stiftung Am 8. September 2007 haben die Schwestern anlässlich ihres 200. Gründungstages eine eigene Stiftung gegründet: die Berg-kloster Stiftung SMMP. „Neben der Verdopplung des Stiftungs-kapitals konnten seither etwa 320.000 Euro Erträge aus den Vorjahren für insgesamt 20 Pro-jekte der Ordensgemeinschaft im In- und Ausland ausgeschüttet werden. Seit Januar 2010 verwaltet die Stiftung das gesamte Spenden-wesen der Ordensgemeinschaft. Die Stiftung hilft, Projekte in Bolivien, Brasilien, Rumänien, Mosambik und Deutschland lang-fristig abzusichern. „Auch hier-zulande fehlen öffentliche Mittel für die Wahrnehmung sozialer und christlicher Aufgaben“, betont der Geschäftsführer der Stiftung Christian Uhl. Umso wichtiger sei der Erfolg. Den habe auch die Wirtschaftskrise nicht gefährden können, allerdings wären die Erträge bei weniger niedrigen Zinsen noch größer gewesen.

Warum verzichten die Schwestern der hl. Maria Magdalena Postel auf ein Spenden- siegel?Die Schwestern der hl. Maria Magdalena Postel sind sehr auf das Engagement ihrer zahlreichen Freunde und Förderer angewie-sen – sei es auf die Unterstützung durch die ehrenamtliche Tätigkeit oder durch die nanzielle Förde-rung über Spenden, Patenschaften, Zustiftungen und viele weitere Formen. Natürlich soll diese Hilfe möglichst umfassend den Bedürftigen zugute kommen.

Ein Gütesiegel wie z.B. das bekannteste, das des Deutschen Zentralinstituts für Soziale Fragen (DZI), das bei Spendenorgani-sationen die Einhaltung von Spenden-Siegel-Leitlinien prüft, kostet jedoch viel Geld – eine Aus-gabe, die sich eine junge Stiftung wie unsere nicht erlauben kann.

Statt des teuren Spendensiegels, lassen wir unsere Jahresabschlüsse regelmäßig durch eine im sozialen Bereich beheimatete Wirtschafts-prüfungsgesellschaft prüfen und testieren.

Zudem unterliegt die Bergkloster Stiftung der kirchlichen und der staatlichen Stiftungsaufsicht. Unsere Arbeit haben wir den vom Bundesverband Deutscher Stif-tungen verabschiedeten „Grund-sätzen für gute kirchliche Stiftungs-praxis“ verp ichtet.

„Wir denken, durch diese Maßnahmen unseren

Freunden und Förderern gegenüber genug Transparenz und Rechen-schaft zu leisten, ohne zusätz-lich Gelder zu investieren, die in unseren Projekten besser investiert sind“, versichert Christian Uhl, Geschäftsführer der Bergkloster Stiftung.

Spenden statt Blumen und Geschenke

Blumen und Kränze möchten Sie auch nicht? Darum unser Vorschlag: Wünschen Sie sich von Ihren Gästen und Gratulanten oder der Trauer-gemeinde Spenden für die Arbeit der Schwestern der heiligen Maria Magdalena

Postel. Hinterlassen Sie Spuren im Leben Ihrer Mit-menschen, denen es nicht so gut geht, denn: Dieses sinnvolle Geschenk bedeutet Glück und schafft Perspektiven für Kinder und Jugendliche, für arme, alte und kranke Menschen.

Teilen Sie uns mit, wann Sie etwas feiern, damit wir Sie unterstützen können. So erhalten z.B. Ihre Gäste bereits mit der Einladung einen Einleger in Form eines Lesezeichens, der Ihren Geschenkwunsch erklärt. Für Bargeldspenden stellen wir Ihnen gerne unentgeltlich eine Spendenbox zur Verfügung, die Sie bei Ihrer Feier aufstellen können. Auf Wunsch stellen wir Ihnen oder Ihren Gratulanten eine Spendenquittung aus.

Wenn Sie mehr über die Anlassspenden erfahren möchten, nehmen Sie Kontakt mit uns auf unter www.bergklosterstiftung.de oder rufen Sie uns an: 0 36 06 / 673-259.

12 | SPENDEN, STIFTEN UND VERERBEN

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Paula und Günter Dischinger hatten sich bereits etliche Male für die Arbeit der Schwestern der hl. Maria Magdalena Postel nanziell eingesetzt. Dann wurden sie auf die Möglichkeit aufmerksam, der Bergkloster Stiftung ein Stifter-darlehen zu gewähren. Falls das Ehepaar das Geld noch benötigen sollte – im fortgeschrittenen Alter und wegen erhöhter P egekos-ten durchaus möglich – kann das Darlehen jederzeit zurückgenom-men werden. Die Wertsteigerung, also die Zinsen, stehen der Stiftung jedoch zur Verfügung und geben ihr Planungssicherheit.

Projekt-Beispiele für unsere Freunde und Förderer:Kindertagesstätte Balsas/ Nord-Brasilien60 Kinder aus einem armen Stadt-viertel besuchen die Kindertages-stätte. Für die pädagogische Arbeit mit den Kindern und die täglichen Mahlzeiten benötigen die Schwestern rund 600 Euro Spenden pro Monat.

Kinderpastoral Manoel Ribas/ Süd-BrasilienKleinkinder aus armen Familien und ihre Mütter erhalten in der Pastoralarbeit von Sr. Ivanilda de Freitas Hilfe: Z.B. für Nähkurse, Bücher, Unterrichtsmaterialien für Katechese und Spielzeug müssen jährlich 2.000 Euro auf-gebracht werden.

Kinderdorf Cuatro Esquinas/ Bolivien Im Rahmen des Projektes „Mutter Erde“ soll die große brachliegende Gartenanlage wieder mit Obst und Gemüse bep anzt werden, das mit zur Ernährung der Kinder beiträgt. Die größeren Mädchen können zu-dem lernen, wie man die P anzen anbaut, p egt und verwertet. Für die Bewässerungsanlage, Samen, Setzlinge und Gartengeräte benöti-gen wir noch Spenden – damit die Arbeit Früchte trägt.

Ausbildungsförderung Metarica/ MosambikInsgesamt 4.000 Euro im Jahr stellt dieOrdensgemeinschaft aus Spendenzur Verfügung, um junge Mosam-bikaner bei der Fortsetzung ihrer Schulbildung oder in ihrem Stu-dium zu unterstützen. Die Weiter-führung der Studien ist nur in der nächstgrößeren, 70 km entferntliegenden Stadt möglich. Unter-kunft, Fahrtkosten, Verp egung und Bücher müssen bezahlt wer-den. Das knappe Budget der jungen Erwachsenen gibt das nicht her.

Jede Hilfe ist willkommen!

„Zurzeit denken wir an die Aufstockung des Darlehens zum 1.9.2011, damit der Orden weiter-hin segensreich wirken kann. Wer sich unsicher ist bezüglich eines Spenderdarlehens, der kann auf sehr gute, ausführliche, ver-ständliche und verständnisvolle Beratung der Bergkloster Stiftung bauen“, lobt das Ehepaar. „Ob unser Wunsch, am und im Projekt „Schineni“ für eine gewisse Zeit einmal direkt persönlich mit Hand anlegen zu können, in Erfüllung gehen wird? Wenn nicht, helfen wir eben weiterhin wie bisher unverdrossen von zu Hause aus.“

SMMP-Stifterdarlehen: Wirksam, segensreich, einfach gut!

Paula und Günter Dischinger sind von der Idee des Stifterdarlehens begeistert.

SPENDEN, STIFTEN UND VERERBEN | 13

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14 | ZAHLEN – DATEN – FAKTEN

Ihre Spende hilft nachhaltig!Unsere Rechenschaft verbinden wir mit einem herzlichen Dankeschön für die tatkräftige Unterstützung, die uns unsere Spenderinnen und Spender, unsere Stifterinnen und Stifter und viele ehrenamtlich tätige Frauen und Männer, Schülerinnen und Schüler mit ihrem Engagement zukommen lassen.

Ab dem Jahr 2010 hat die Bergkloster Stiftung das komplette Spendenwesen der Ordensgemein-schaft übernommen. Ein konkreter Vergleich zur Vorjahresentwicklung ist daher nur bedingt aussagekräftig. Einige wesentliche Änderungen sind aber offensichtlich.

Die gute Nachricht vorweg: Die Einnahmen konnten zum Vorjahr insgesamt gesteigert wer-den. Die Erträge aus Einzel- und Dauerspenden sind zum Vorjahr sogar um über 21 % gestiegen. Besonders glücklich sind wir über die vielen Familien-, Projekt- und Unternehmenspatenschaf-ten. Diese regelmäßigen Spendeneingänge sind für uns ein Garant zur Planung der Unter-stützung, die wir Jahr für Jahr leisten können.

Die Erbschaften und Vermächtnisse, die uns im Jahr 2010 erreicht haben, beweisen, dass die Arbeit, die unsere Schwestern und freien Mitar-beiter vor Ort leisten, so sehr wertgeschätzt wird,

dass uns sogar das Vermögen oder zumindest ein Teilvermögen anvertraut wird. Die Zuweisun-gen aus Geldau agen durch die Gerichte waren rückläu g. Große und bekannte überregional tätige Wohlfahrtsorganisationen sind hier deutlich im Vorteil. Zugenommen hat die Zahl der Unter-stützer, die uns einen Teil ihres Vermögens als so-genanntes Stifterdarlehen zur Verfügung stellen – mit der Garantie, dass sie es jederzeit zurück-bekommen, falls sie das Geld doch benötigen. Mit den Zinserträgen aus diesen Darlehen können wir unsere Hilfeleistungen zuverlässig planen.

Die Erlöse aus den Basaren und den verschiedens-ten Aktionen haben sich zum Vorjahr mehr als verdoppelt. Für dieses große, freiwillige Engage-ment der Menschen möchten wir ganz besonders danken. Die Möglichkeit aus einem persönlichen Anlass, wie einem runden Geburtstag, einem Jubiläum oder auch anlässlich eines Trauerfalls, unsere Projekte zu fördern, wurde von immer mehr Menschen genutzt und nachgefragt.

Ihre Unterstützung im Jahr 2010 war für uns wieder ein deutlicher Beweis dafür, dass Sie unsere Projekte schätzen und uns helfen, Nöte zu lindern, damit Leben gelingt.

Dafür danken wir Ihnen von ganzem Herzen!

Brasilien

Bolivien

Kongo Indonesien

Mosambik

Deutschland

Rumänien

ProjektstandorteGeneralat in Heiligenstadt

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Page 15: SMMP Jahresbericht 2010

ZAHLEN – DATEN – FAKTEN | 15

Ihre Spendekommt an!

Einnahmen, Ausgaben, VerwaltungskostenE I N N A H M E N 2 0 1 0

Spenden und ähnliche Einnahmen

– Einzel- und Anlassspenden/Familien-,

Projekt- und Firmenpatenschaften 1.677.428 €

– Erlöse aus Basaren 96.747 €

– Zuwendungen von Hilfswerken 34.412 €

Zuweisungen aus Geldauflagen 8.650 €

Erbschaften/Vermächtnisse 98.103 €

Stifterdarlehen und Zustiftungen 95.300 €

Entnahme aus Mittelvortrag 70.275 €

Zinsen 60.473 €

Gesamteinnahmen 2010 2.141.438 €

A U S G A B E N 2 0 1 0

Projektausgaben

– Projektförderung 1.074.669 €

– Projektbegleitung/-betreuung 97.350 €

– Projektkampagnen, Förderung der

Bewusstseinsbildung etc. 294.932 €

Stifterdarlehen und Zuführung

zu Kapitalstock 95.300 €

Allg. Werbe- und Verwaltungsausgaben

– Werbung und allg. Öffentlichkeitsarbeit 52.827 €

– Verwaltung 182.032 €

Gesamtausgaben 2010 1.797.110 €

344.328 €, die Differenz zwischen Einnahmen und Ausgaben, befanden sich zum Stichtag 31.12.2010

noch im Vergabeverfahren und können deshalb nicht als Ausgabe gezeigt werden.

Spendeneingänge 2010 nach ZweckProjekte in

Bolivien 340.447,08 € Brasilien 153.244,08 € Rumänien 368.733,66 € Mosambik 111.208,11 € Deutschland 24.664,50 €

Länderübergreifende Projekte

Bildung und Erziehung 90.987,41 € Altenhilfe 287.641,03 € Jugendhilfe 20.500,00 € Armenspeisung 179.968,40 € Missionare auf Zeit 17.974,05 €

Weitere Zwecke

Aufgaben der Europäischen Provinz 18.903,10 €

Freie Spenden 431.866,58 € Zustiftungen/

Stifterdarlehen 95.300,00 € Gesamteinnahmen 2010 2.141.438,00 €

Weitergeleitete Mittel in Euro

Bolivien15,90 %

Brasilien7,16 %

Rumänien17,22 %

Mosambik5,19 %

Deutschland1,15 %

Bildung und Erziehung

4,25 %

Altenhilfe13,43 %

Jugendhilfe0,96%

Armen-speisung8,40 %

Missionare auf Zeit0,84%

Aufgaben derEuropäischen

Provinz0,88%

FreieSpenden20,17 %

Zustiftungen/Stifterdarlehen

Provinz4,45 %

Bolivien

Brasilien

Rumänien

Mosambik

Deutschland

Länderüber-greifende Projekte

Allgemeine Spenden

Stifterdarlehen und Zuführung zu Kapitalstöcken

50.0

00

200.0

00

150.0

00

100.0

00

400.0

00

300.0

00

250.0

00

350.0

00

450.0

000

noch weiterzuleitende Mittel 334.328 €

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Helfen, damit Leben gelingt

„Die Jugend bilden, die Armen unterstützen und nach Kräften Not lindern“ – diesem Leitspruch ihrer Gründerin fühlen sich die Schwestern der hl. Maria Magdalena Postel (SMMP) bis heute verp ichtet – ob in der Pastoralarbeit, ihren Bildungseinrichtungen, an Kliniken und ergotherapeutischen Praxen oder in der Seniorenhilfe. Gegründet vor über 200 Jahren, ist der deutsche Zweig der Gemeinschaft inzwischen auch in Brasilien, Bolivien, den Niederlanden, Rumänien und Mosambik heimisch geworden. Weltweit gehören ihm rund 400 Ordensschwestern an. Dazu kommen rund 4.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – 3.000 davon in Deutschland.

Damit aus Hoffnung Wirklichkeit wird, brauchen wir Unterstützung: durch Fachleute vor Ort und durch Menschen, die mit ihren Spenden zu mehr Mitmensch-lichkeit beitragen.

Spendenkonten:

Konto 110 00 00 Konto 100300Sozialbank Köln DKM MünsterBLZ 370 205 00 BLZ 40060265

Schwestern derhl. Maria Magdalena Postel

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