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Sängerkrieg auf Wartburg - staatstheater- · PDF filebare, überall herrschende Venus spricht schon jetzt zu jeder Phantasie. ... Libretto und Gedanken zusammenpasst, so reflektiert

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Tannhäuser und der Sängerkrieg auf WartburgRichard Wagner

Große romantische Oper in drei AufzügenText von Richard Wagner

In deutscher Sprache mit Übertiteln

Premiere am 22. April 2017, 16.00 UhrStaatstheater Darmstadt, Großes Haus

Uraufführung am 19. Oktober 1845, Hoftheater DresdenPariser Fassung am 13. Oktober 1861, Paris (Académie Impériale de Musique)

„Nur wer der Welt sich ferne hält,entrinnt der Welt in dieser Welt.“

Saadi (persischer Dichter, 13. Jahrhundert)

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1. Aufzug Tannhäuser hat den Kreis der Minnesänger am Hofe des Landgrafen Hermann verlassen, um Zuflucht in seiner Welt der Visionen zu suchen. Im Venusberg bei der Göttin der Liebe beginnt Tannhäuser jedoch bald, Überdruss am Erlebnis der absoluten Freiheit und des sinn-lichen Genusses zu empfinden. Er sehnt sich zurück nach Gesellschaft, nach dem irdischen Leben, nach dem Wechsel von Freude und Schmerz. Zurück in der Natur, stimmt Tannhäuser in das Gebet wallfahrender Pilger ein. So finden ihn Landgraf Hermann und seine Minnesänger und befragen ihn, wo er gewesen sei. Doch Tannhäuser weicht aus, denn er will weiterziehen. Erst als Wolfram von Eschenbach den Namen Elisabeths erwähnt, der Nichte des Landgrafen, kehrt Tannhäuser doch mit ihnen auf die Wartburg zurück.2. Aufzug Elisabeth begrüßt die Halle der Sänger, die sie seit Tannhäusers Verschwinden nicht mehr betreten hatte. Als Tannhäuser und Elisabeth aufeinander treffen, können sie ihre Gefühle für einander nicht mehr verbergen. Nun erscheinen die Gäste und der Wettbewerb beginnt. Das Wesen der Liebe zu ergründen ist die Aufgabe des Sängerwettstreites. Während Wolfram von Eschenbach und Walther von der Vogelweide die reine und ideale Liebe preisen, nennt Tannhäuser den sinnlichen Genuss als ihr wahres Wesen. Immer weiter lässt er sich von der Leidenschaft hinreißen, besingt schließlich die Göttin der Liebe selbst, womit er preisgibt, dass er im Venusberg gewesen ist – ein Skandal. Man will auf ihn losgehen. Doch Elisabeth stellt sich vor ihn. Der Landgraf schickt Tannhäuser mit den Rompilgern zum Papst. Dort soll er um Vergebung bitten.3. Aufzug Nach einem Jahr wartet Elisabeth auf Tannhäusers Rückkehr. Die Pilger kehren zurück, doch Tannhäuser ist nicht unter ihnen. Sie fleht die Jungfrau Maria an, ihr Leben zu nehmen, um Tannhäuser zu erlö-sen. Tannhäuser erscheint, berichtet von den Leiden der Wanderung und, dass ihm die erhoffte Gnade verwehrt blieb, solange der Priesterstab nicht mehr grünt. Er will zurück zum Venusberg. Doch Wolfram hält ihn auf: Elisabeth habe sich für ihn geopfert und ihn damit erlöst. Die Pilger künden von der Gnade: Der Priesterstab des Papstes ist ergrünt.

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Deniz Yilmaz, Oleksandr Prytolyuk, KS Katrin Gerstenberger

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Ein einziger Lichtblick gewährte mir die Begegnung der Wartburg, an welcher wir in der einzigen sonnenhellen Stunde dieser Reise vorbei-fuhren. Der Anblick des Bergschlosses, welches sich, wenn man von Fulda herkommt, längere Zeit bereits sehr vorteilhaft darstellt, regte mich ungemein warm an. Einen seitab von ihr gelegenen ferneren Bergrücken stempelte ich sogleich zum „Hörselberg“ und konstituierte mir so, in dem Tal dahinfahrend, die Szene zum dritten Akte meines „Tannhäusers“, wie ich sie seitdem als Bild in mir festhielt und später dem Pariser Dekorationsmaler Dépléchin, mit genauer Angabe meines Planes, zur Ausführung anwies. Hatte es mich bereits sehr bedeutungsvoll gemahnt, dass ich jetzt erst auf der Heimreise von Paris, den sagenhaften deutschen Rhein über-schritt, so dünkte es mich eine weissagungsvolle Beziehung, dass ich die so geschichts- und sagenreiche Wartburg eben jetzt zum ersten Mal leibhaftig vor mir sah, und war von diesem Eindrucke […] so innig erwärmt und gestärkt, dass ich endlich, mit meiner armen zerschlagenen und erfrorenen Frau glücklich und wohlgemut wieder in demselben Dresden ankam (12.4.1842), von welchem ich zuletzt in so trauriger Trennung von Minna in mein nordisches Exil ausgezogen war.

Richard Wagner

Edith Haller, Deniz Yilmaz, Oleksandr Prytolyuk

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Martin GeckRitual

Tannhäuser ist kein aktiver, sondern ein passiver Held, der sein angstgetrie-benes, zwischen Größenwahn und Selbstzerstörung dahintaumelndes Leben nur durch die Befolgung von Ritualen zu stabilisieren vermag: Sein Umgang mit Venus ist ritualisiert, und der Wettstreit auf der Wartburg, in dem es um mehr als das schönste Lied, nämlich um das richtige Weltver-ständnis geht, ist erklärtermaßen als Ritual angelegt. Auch die Pilger-reise stellt ein einziges Ritual dar, und selbst Tannhäusers Ende, das an die Schlussszene des Parsifal erinnert, hat rituelle Züge.

Betrachtet man die Gestalt des Tannhäuser unter Ausblendung des reich-lich aufgesetzten „Happy Ends“ im Sinne eines Gedankenexperiments in biographischem Kontext, so gleich sie einem Richard Wagner, der als erfolgloser Pariser Bohemien in eine Identitätskrise geraten ist, nach gelungener Flucht aus dem Zentrum der Gottlosigkeit seine Identität im deutsch-katholischen Ritual des Mittelalters wiederzugewinnen ver-sucht und der doch in einem Mittelalter landet, das vom heidnischen Ritual des Venuskultes geprägt ist und ihn dadurch unversehens an die Seite Baudelaires zwingt, der in Wagner ja nicht zu Unrecht einen Bruder im Geiste eines atheistischen, jedenfalls a-moralischen Ästhetizismus sehen wird.

KS Katrin Gerstenberger

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Richard WagnerSchwirren und Säuseln der lüfte

Im Beginn führt uns das Orchester allein den Gesang der Pilger vor; er naht, schwillt dann zum mächtigen Ergusse an, und entfernt sich endlich. –Abenddämmerung: letztes Verhallen des Gesanges. – Beim Einbruche der Nacht zeigen sich zauberische Erscheinungen: ein rosig erdämmernder Duft wirbelt auf, wollüstige Jubelklänge dringen an unser Ohr; wirre Bewegungen eines grauenvoll üppigen Tanzes lassen sich gewahren. Dies sind die verführerischen Zauber des „Venusberges“, die in nächtlicher Stunde denen sich kundgeben, in deren Brust ein kühnes, sinnliches Sehnen brennt. – Von der verlockenden Erscheinung angezogen, naht sich eine schlanke männliche Gestalt: Es ist Tannhäuser, der Sänger der Liebe. Er lässt sein stolz jubelndes Liebeslied ertönen, freudig und herausfordernd, wie um den üppigen Zauber zu sich herzuzwingen. – Mit wildem Jauch-zen wird ihm geantwortet. Dichter umgibt ihn das rosige Gewölk, entzü-ckende Düfte hüllen ihn ein und berauschen seine Sinne. Im verführe-rischsten Dämmerscheine vor ihm ausgegossen, gewahrt sein wundersich-tiger Blick jetzt eine unsäglich reizende Weibesgestalt; er hört die Stimme, die in süßem Erbeben ihn den Sirenenruf zu tönt, der dem Kühnen die Befriedigung seiner wildesten Wünsche verheißt. Venus selbst ist es, die ihm erschienen. – Da brennt es ihm durch Herz und Sinne; ein glühend zehrendes Sehnen entzündet das Blut in seinen Adern: mit unwiderstehlicher Gewalt treibt es ihn näher, und vor die Göttin selbst tritt mit seinem Liebesjubelliede, das er jetzt in höchstem Entzücken zu ihrem Preise ertönen lässt. – Wie auf seinem Zauberruf tut sich nun das Wunder des Venus-berges in hellster Fülle vor ihm auf; ungestümes Jauchzen und wilder Wonneruf erheben sich von allen Seiten; in trunkenem Jubel brausen die Bacchantinnen daher und reißen in ihrem wütenden Tanze Tannhäuser fort bis in die heißen Liebesarme der Göttin selbst, die ihn, den in Wonne Ertrunkenen, mit rasender Glut umschlingt, und in unnahbaren Fernen, bis in das Reich des Nichtmehrsein, mit sich fort zieht.

Es braust davon wie das wilde Heer, und schnell legt sich dann der Sturm. Nur ein wollüstig klagendes Schwirren belebt noch die Luft, ein schaurig üppiges Säuseln wogt, wie der Atem unselig sinnlicher Liebeslust, über die Städte, auf der sich der entzückende unheilige Zauber kundtat, und über die sich nun wieder die Nacht ausbreitet. – Doch bereits dämmert der Morgen herauf: Aus weiter Ferne lässt sich der wieder nahende Pilgergesang vernehmen. Wie dieser Gesang sich immer mehr nähert, wie der Tag immer mehr die Nacht verdrängt, hebt sich auch jenes Schwirren und Säuseln der Lüfte, das uns zuvor wie schauriges Klagegetön Verdammter erklang, zu immer freudigerem Gewoge, so dass endlich, als die Sonne prachtvoll aufgeht, und der Pilgergesang in gewaltiger Begeisterung aller Welt und allem, was ist und lebt, das gewonnene Heil verkündet, dieses Gewoge zum wonnigen Rauschen erhabener Entzückung anschwillt. Es ist der Jubel des aus dem Fluche der Unheiligkeit erlösten Venusberges selbst, den wir zu dem Gottesdienste vernehmen. So wallen und springen alle Pulse des Lebens zu dem Gesange der Erlösung; und beide getrennten Elemente, Geist und Sinne, Gott und Natur, umschlingen sich zum heilig einenden Kusse der Liebe.

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Hans MayerDie Unvollkommenheit des Menschlichen

Die Venuswelt wird bei Wagner als gegendeutscher Bereich verstanden. Der Venusberg ist Hölle, aber er ist gleichzeitig auch eine Reminiszenz des Komponisten an die schweren Hungerjahre in Paris. Der Venusberg ist Gegenreligion, die stets bedroht ist durch Tageslicht, regelmäßige Wiederkehr der Jahreszeiten, denn in der Hölle steht die Zeit still, durch menschliches Leid und Glück, durch die natürliche Unvollkommenheit alles Menschlichen. Zu dieser Fülle der Dualismen fügt Wagner überdies noch die geschichtliche Antithese von Antike und mittelalterlichem Christentum. Frau Venus ist ein Geschöpf der antiken Mythologie; in ihrem Bereich gibt es nicht bloß die Inkarnation von Trieb und Lust, Faune und Satyre und Bacchantinnen, sondern auch die der drei Grazien, die ganz nahe das Liebeslager der Venus umstehen und dafür sorgen, dass der erotische Taumel schließlich als maßvolle Schönheit in malerisch-plasti-schen Gruppen gebändigt wird. Höchst merkwürdig ist der musikalische Ausdruck dieses Übergangs vom Trieb zum Maß. „Bei Ausbruch der höchsten Raserei“, wie Wagner schreibt, muss der Paukenwirbel auf H einen regelrechten Orgelpunkt markieren, über dem sich Akkorde der Wollust drängen, die aber unverkennbar schon ein Absinken der Sättigung, eine Ermattung erkennen lassen. Höhepunkte der Leidenschaft versteht Wagner – auch schon in der Tannhäuserpartitur – als Form der reinen Grundakkorde, etwa im punktierten Rhythmus der Dreiklänge von C, F, und G. Der reine Dreiklang als Ausdruck natürlicher Vorgänge ist von Wagner immer wieder verwendet worden. Das Venusberg-Bacchanale bedeutet nicht bloß Auflösung aller Formen, ziellose Ekstase, sondern ist bei Wagner gleichzeitig streng geformt, antike Gegensätzlichkeit, geprägte Form. Der Venusberg als künstliches Paradies ist – wie Baudelaire schon beim ersten Anhören der Tannhäusermusik erkannte – gleichzeitig Leiden-schaft und Ordnung. Die Hölle selbst hat ihre Rechte und Gesetze.

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Charles BaudelaireEchteres und Unheimlicheres

„Tannhäuser“ stellt den Kampf der zwei Prinzipien dar, die das menschliche Herz zu ihrem Hauptschlachtfeld erwählt haben, d. h. des Fleisches mit dem Geiste, der Hölle mit dem Himmel, Satans mit Gott. Diese Dualität wird sofort in der Ouvertüre mit unvergleichbarer Geschicklichkeit zum Ausdruck gebracht. Was hat man nicht schon alles über dieses Stück geschrieben! Trotzdem ist anzunehmen, dass es noch Stoff zu vielen Behauptungen und wortreichen Kommentaren liefern wird; denn jedes echte Kunstwerk hat die Eigenheit, eine unerschöpfliche Quelle von Anregungen zu sein. Die Ouvertüre fasst also den Gedanken des Dramas in zwei Gedanken zusammen, den religiösen und den der Lust geweihten, die, um mich der Ausdrucksweise Liszts zu bedienen „hier aufgestellt sind wie zwei Größen, die im Finale ihre Gleichung finden“. Der Pilgerchor erscheint zuerst, mit dem Ansehen des höchsten Gesetzes, um gleich den wirklichen Sinn des Lebens anzudeuten, das Ziel der ewigen Pilgerschaft, d.h. Gott. Wie aber das innerste Gottesempfinden in jedem Gewissen bald in den Gelüsten des Fleisches untergeht, so erstickt auch der Gesang, der dieHeiligkeit vertritt langsam in den Seufzern der Wollust. Die wahre, furcht-bare, überall herrschende Venus spricht schon jetzt zu jeder Phantasie. Wer die fabelhafte Tannhäuserouvertüre noch nicht gehört hat, stell sich darunter nicht etwa den Gesang eines Liebespärchens vor, das die Zeit in der Geißblattlaube totzuschlagen versucht, oder die Sprache eines betrunkenen Haufens, der Gott in der Sprache des Horaz eine Herausfor-derung entgegenschleudert. Es handelt sich hier um anderes: Echteresund Unheimlicheres.

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Amir Reza KoohestaniIm Zirkel des Unglücks

Wenn der Vorhang aufgeht und die verschleierten Frauen auf der Wartburg erscheinen, wird das wohl viele Fragen aufwerfen und wahrscheinlich das kontroverseste und fragwürdigste Bild sein. Schließlich spielt es doch eigentlich im Mittelalter, im Kern der christ-lichen Welt, in der die Sünde mit der Vergebung getilgt werden soll. Nun setzen wir hier aber in unserer Inszenierung eine muslimische Ge-sellschaft in die Wartburg. Auch wenn dies nicht immer mit Wagners Libretto und Gedanken zusammenpasst, so reflektiert dieses Konzept doch das gesamten Stück. Wo also liegt Wartburg? Um dies zu beantworten, muss man zunächst verstehen, wer Tannhäuser ist und welchen Konflikt er mit sich umher trägt. Bekanntermaßen hat sich Wagner von Heinrich Heine inspirieren lassen. Heine schrieb über sich selbst „ein Jude unter Deutschen, ein Deutscher unter Franzosen, einHellenist unter Juden, ein Rebell unter den Bürgerlichen und ein Konser-vativer unter den Revolutionären“ zu sein. Dies passt sehr gut in unsere Zeit, wenn wir uns über die Identität der Menschen Gedanken machen. Derer, die nach einem Ort suchen und wo immer sie hingehen, keine Glückseligkeit finden, ganz zu schweigen, einen Ort, den sie als ihr Zu-hause bezeichnen können. Als Regisseur arbeite ich nun schon über 15 Jahre sowohl im Iran als auch in Europa. Nach all dieser Zeit des vielen Reisens, kann ich nicht genau bestimmen, wo sich mein Lebensmittel-punkt befindet, und welche Sprache ich öfter spreche. Wenngleich ich vielerorts in Deutschland arbeite, habe ich noch immer meine Wohnung in Teheran. Als ich diese Worte von Heinrich Heine las, habe ich mich darin sehr stark wiedergefunden. Wenn ich also in Europa arbeite, heißt es der iranische Künstler kommt aus dem Orient, wenn ich aber im Iran arbeite, bin ich der Beschuldigte, der in Europa, mit den Fremden, sogar mit den Feinden arbeitet.

Überall, in jeder Gesellschaft fremd zu sein, erfahre ich persönlich regel-mäßig. „Tannhäuser“ ist für mich in erster Linie eine persönliche Ge-schichte, an der ich arbeite. Ich begann also es mir selbst anzueignen, indem ich meine eigene Geschichte darin las. In „Tannhäuser“ gibt es zudem noch eine Dreiecksliebesgeschichte. Ein Mann, der zwei Frauen aus zwei verschiedenen Welten, gar Sphären liebt. Die eine, die Göttin der Liebe, bei der Tannhäuser alle Freiheit genießen kann; die andere eine Jungfrau in der sterblichen Welt. Tannhäuser zieht es aber stets zu der anderen, bei der er gerade nicht verweilt. Dieses Hin und Her, Hin und Zurück, das durch zwei Frauen repräsentiert wird, stellt für mich die gleiche Situa-tion dar, derer Immigranten ausgesetzt sind. Sie fühlen sich zu keinem der Orte zugehörend, nachdem sie ihre ursprüngliche Heimat einmal ver-lassen haben. Im Mittelalter war die Wartburg ein Ort, der unter den christlichen Normen und Werten existierte. Heutzutage gibt es nicht mehr viele Länder, in denen religiöse Werte noch in der Politik eine Rolle spielen. Rituale stellen einen wichtigen Teil im Leben der Menschen dar. Diese findet man in den islamischen Ländern und in Israel. Natürlich jedes in unterschiedlichem Ausmaß. Nun lag es mir am nächsten, mit „Tannhäuser“ eine Brücke in unsere Zeit zu schlagen und damit die Wartburg in einem islamischen Land zu situieren. Dazu erzählte die Kostümbild-nerin Gabriele Rupprecht, dass einige Gemeinsamkeiten zwischen der islamischen Mode und der Mode aus dem Mittelalter zu erkennen sind. In Teheran beobachtet man viele Frauen, die das Kopftuch, den Hijab, sehr locker tragen, so dass sogar Haare zu sehen sind. Denn im Iran ist das Kopftuch eine gesetzliche Pflicht. Auf diese Weise erkennt man auf den Straßen sofort, wer wirklich glaubt und wer bloß die Gesetze befolgt. Der Venusberg war für mich sehr Abstrakt, denn es ist ja das Heim einer Göttin. Dafür habe ich versucht gemeinsam mit der Bühnenbildnerin Mitra Nadjmabadi, einen realen Raum zu finden: ein glamouröses, überdimensionales Bett. Doch es ist so groß, dass sich zwei Menschen darin verlieren können.

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Tannhäuser, der bei Venus Erfahrungen der körperlichen Liebe macht, hat damit mit den Menschen auf der Wartburg etwas voraus. Für sie hat Liebe eine andere Bedeutung inne, vielleicht auch, weil sie es nicht anders zu erfahren vermochten. So fragt Tannhäuser Biterolf, wie er von Liebe singen könne, ohne sie wirklich erfahren zu haben. Das ganze bleibt eine Frage der Objektivität: Erst, nachdem Tannhäuser den Venusberg verlässt, Distanz gewinnt und sich wieder in einer normativen Gesellschaft befin-det, erkennt er, was für ein göttliches Leben er dort führte. Dennoch wollte Tannhäuser den Venusberg verlassen. Die Erlebnisse überwältigten ihn – aber es war eben „Zu viel! Zu viel!“. In unserer Produktion flieht Tannhäuser von einem Land in das andere – von einer Gesellschaft in die andere. Doch er findet keine Errettung in religiösem Sinne, auch nicht im Sinne von Frieden und Behaglichkeit. Mit einem Blick auf die Flüchtlingskrise von heute in Europa, bleibt die Frage, warum die Migranten hier kein Glück finden. Ich persönlich glaube, dass diese Menschen per Definition als Flüchtlinge nicht glücklich werden können. Denn sie haben sich entschieden, sich von ihrem Zuhause zu entfernen. Und mit diesem Schritt können sie weder mit fremden, noch mit vertrauten Orten wieder eins werden. Das Leben gerät in einen Zirkel des Unglücks – ein Teufelskreis. Tannhäusers Reise verläuft ebenfalls kreisend: Von der Wartburg hin zum Venusberg in der Vorgeschichte und im ersten Akt wieder zurück. Auf der Wartburg angekommen, muss Tannhäuser als Strafe dafür, dass er im „feindlichen Gebiet“, im Venusberg gewesen ist, nach Rom pilgern, von wo er nach einiger Zeit wieder auf die Wartburg zurückkehrt. Dort angekommen, zieht es ihn aber wieder zum Venusberg – ein ewiger Kreislauf eines Rastlosen. Anstatt eine lineare Reise zu durchleben, gerät er in eine nie endende krei-sende Bewegung. Er bleibt ein zwischen zwei Welten wandelnder Fremder. Alle Anspielungen auf den orientalischen Raum bleiben doch in der Schwebe bleiben, fern von jeder Konkretisierung. So schimmert auch das Mittelalter zwischen dem Morgen- und Abendland aus dem Jahr 2017 hindurch.

Der Venusberg, der Ort der Verführung und der sinnlichen Liebe ist auf ein Symbol reduziert: ein überdimensionales Bett. Dieses erfährt im Verlauf des ersten Aktes eine Umdeutung in seiner Funktion. Gegensätzlich dazu steht die Wartburg: Hier herrschen klare Regeln, deren Verstoß hart bestraft wird. Doch der Sängerwettstreit wird als ein Event gefeiert, wofür TV- und Casting Shows als Vorbilder dienen. Die Bühne bleibt somit ein Kontrapunkt zu den Kostümen und machtden Kontrast zwischen Morgen- und Abendland auf. Auch heute erkennt man in orientalischen Regionen durch die Globalisierung kaum noch Unterschiede in der Architektur zur westlichen Welt. Es ist eine Plastikwelt, die dominiert. Darin beginnt man schnell die Umgebung zu hinterfragen – in welcher (wirklichen) Welt lebe ich? Der dritte Akt spielt in einer verlas-senen Welt. Es ist nicht mehr die Wartburg: Es öffnet die Innenwelt Elisabeths – eine Gebetsstätte, einen Ort des Rückzugs. Dies offenbart die andere Seite dieses glamourösen Lebens aus dem zweiten Akt. Es ist zugleich auch ein Unort, der sich sphärisch ausdrückt.

Mitra Nadjmabadi

Ensemble

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Nicolas Legoux, Minseok Kim, Thomas Mehnert, Musa Nkuna, Deniz Yilmaz

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Abschied von der Welt

Frau Welt, sagt es dem Wirt, dass ich ihm alles bezahlt habe. Meine große Schuld ist getilgt, er soll mich aus dem Schuldbuch streichen. Wer ihm etwas schuldet, der hat wohl Grund zur Sorge. Ehe ich lang sein Schuldner wär, wollte ich lieber bei einem Juden borgen. Er schweigt, bis zum letzten Tag: dann will er ein Pfand, wenn jener nicht bezahlen kann.

„Walther, du zürnst ohne Grund,bleib doch hier bei mir.Denk an alles, was ich dir bot wie ich Dir Deinen Willen ließ, so oft Du mich sehr darum batest.Es hat mir von Herzen leid getan, dass Du das so selten getan hast. Besinne dich, du hast es gut hier. So Du Dich wirklich von mir lossagst, so wirst Du nie mehr guter Dinge.“

Frau Welt, ich habe zu lange an deiner Brust gelegen.ich will mich entwöhnen, es ist an der Zeit. Deine Zärtlichkeit hat mich fast verblendet,denn sie schenkt viel süße Freuden.Als ich Dir gerade ins Gesicht sah,da war Deine Schönheit wunderbar anzusehen – das ist nicht zu leugnen.Doch da war des Schändlichen so viel,als ich Dich von rückwärts erblickte,dass ich Dich immer schmähen werde.

„Da ich Dich nicht umzustimmen vermag, so erfülle mir doch wenigstens die eine Bitte:Vergiss nicht manchen glänzenden Tagund schau gelegentlich bei mir hereinwenn Dir grade die Zeit zu lang wird.“Das täte ich wirklich gern, fürchtete ich nicht Deine Schliche,vor denen sich niemand zu bewahren weiß.Gott geb Euch, Herrin, eine gute Nacht, ich will in die Heimat ziehen.

Walther von der Vogelweide

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Ich bin der Welt abhanden gekommen

Ich bin der Welt abhanden gekommen,Mit der ich sonst viele Zeit verdorben,Sie hat so lange nichts von mir vernommen,Sie mag wohl glauben, ich sei gestorben!

Es ist mir auch gar nichts daran gelegen,Ob sie mich für gestorben hält,Ich kann auch gar nichts sagen dagegen,Denn wirklich bin ich gestorben der Welt.

Ich bin gestorben dem Weltgetümmel,Und ruh’ in einem stillen Gebiet!Ich leb’ allein in meinem Himmel,In meinem Lieben, in meinem Lied!

Friedrich Rückert

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Jeder Meister, einer nach dem andern, sang nun ein herrliches Lied. Leicht war es zu erkennen, dass jeder sich mühte, den zu übertreffen, der vor ihm gesungen. Schien das aber nun auch keinem recht gelingen zu wollen, konnte man gar nicht entscheiden, wer von den Meistern am herrlichsten gesungen: so neigte die Dame Mathilde sich doch zu Wolframvon Eschenbach hin mit dem Kranz, den sie für den Sieger in den Händen trug. Da sprang Heinrich von Ofterdingen auf von seinem Sitze; wildes Feuer sprühte aus seinen dunklen Augen; so wie er rasch vorschritt bis in die Mitte des Wiesenplans, riss ihm ein Windstoß das Barett vom Kopfe, das freie Haar spießte sich empor auf der totenbleichen Stirn. „Haltet ein“, schrie er auf, „haltet ein! Noch ist der Preis nicht gewonnen; mein Lied, mein Lied muss erst gesungen sein und dann mag der Landgraf entscheiden, wem der Kranz gebührt.“ Darauf kam, man wusste nicht auf welche Weise, eine Laute von wunderlichem Bau, beinahe anzusehen wie ein erstarrtes unheimliches Tier, in seine Hand. Die fing er an zu rühren so gewaltig, dass der ferne Wald davon erdröhnte. Dann sang er drein mit starker Stimme. Das Lied lobte und pries den fremden König, der mächtiger sei als alle andere Fürsten und dem alle Meister demütiglich huldi-gen müssten, wollten sie nicht in Schande und Schmach geraten. Einige seltsam gellende Laute klangen recht verhöhnend dazwischen. Zornig blickte der Landgraf den wilden Sänger an. Da erhoben sich die anderen Meister und sangen zusammen. Ofterdingens Lied wollte darüber verklingen, stärker und stärker griff er aber in die Saiten, bis sie wie mit einem laut aufheulenden Angstgeschrei zersprangen. Statt der Laute, die Ofterdingen im Arm getragen, stand nun plötzlich eine finstre entsetzli-che Gestalt vor ihm und hielt ihn, der zu Boden sinken wollte, umfasst und hob ihn hoch empor in die Lüfte. Der Gesang der Meister versauste im Widerhall, schwarze Nebel legten sich über Wald und Wiesenplan, und hüllten alles ein in finstre Nacht.

E.T.A. Hoffmann aus: „Die Serapionsbrüder: Der Kampf der Sänger“

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Oleksandr Prytolyuk, Martin Snell, Minseok Kim, Musa Nkuna, Deniz Yilmaz, Thomas Mehnert, Nicolas Legoux

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Wie nun der Philosoph zur Wirklichkeit des Daseins, so verhält sich der künstlerisch erregbare Mensch zur Wirklichkeit des Traumes; er sieht genau und gern zu: denn aus diesen Bildern deutet er sich das Leben, an diesen Vorgängen übt er sich für das Leben. Nicht etwa nur die ange-nehmen und freundlichen Bilder sind es, die er mit jener Allverständig-keit an sich erfährt: auch das Ernste, Trübe, Traurige, Finstere, die plötzlichen Hemmungen, die Neckereien des Zufalls, die bänglichen Er-wartungen, kurz die ganze „göttliche Komödie“ des Lebens, mit dem „Inferno“, zieht an ihm vorbei, nicht nur wie ein Schattenspiel – denn er lebt und leidet mit in diesen Szenen – und doch auch nicht ohne jene flüchtige Empfindung des Scheins; und vielleicht erinnert sich Mancher, gleich mir, in den Gefährlichkeiten und Schrecken des Traumes sich mitunter ermutigend und mit Erfolg zugerufen zu haben: „Es ist ein Traum! Ich will ihn weiter träumen!“

Friedrich Nietzscheaus: „Die Geburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik“

Oleksandr Prytolyuk, Thomas Mehnert, Musa Nkuna, Minseok Kim, Chor des Staatsheaters Darmstadt

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Marco Jentzsch

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Edith Haller, Deniz Yilmaz, Oleksandr Prytolyuk

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Über eine SkizzeVerzweiflung an der liebe in der liebe

In Liebeskampf? In Todeskampf gesunken?Ob Atem noch von ihren Lippen fließt?Ob ihr der Krampf den kleinen Mund verschließt?Kein Öl die Lampe? oder keinen Funken?

Der Jüngling – betend? tot? in Liebe trunken?Ob er der Jungfrau höchste Gunst genießt?Was ist's, das der gefallne Becher gießt?Hat Gift, hat Wein, hat Balsam sie getrunken.

Des Jünglings Arme, Engelsflügel werden –Nein Mantelsfalten – Leichentuches Falten.Um sie strahlt Heil’genschein – zerraufte Haare.

Strahl’ Himmelslicht, flamm’ Hölle zu der ErdeBrich der Verzweiflung rasende Gewalten,Enthüll’ – verhüll’ – das Freudenbett – die Bahre.

Clemens Brentano

Dieser Widerstreit zwischen den Mächten der Keuschheit und der Liebe –denn um einen solchen handele es sich –, wie gehe er aus? Er endige scheinbar mit dem Siege der Keuschheit. Furcht, Wohlanstand, züchtiger Abscheu, zitterndes Reinheitsbedürfnis, sie unterdrückten die Liebe, hielten sie in Dunkelheiten gefesselt, ließen ihre wirren Forderungen höchstens teilweise, aber bei weitem nicht nach ihrer ganzen Vielfalt und Kraft in Bewusstsein und zur Betätigung zu. Allein dieser Sieg der Keuschheit sei nur ein Schein- und Pyrrhussieg, denn der Liebesbefehl lasse sich nicht knebeln, nicht vergewaltigen, die unterdruckte Liebe sei nicht tot, sie lebe, sie trachte im Dunkeln und Tiefgeheimen auch ferner sich zu erfüllen, sie durchbreche den Keuschheitsbann und erscheinewieder, wenn auch in verwandelter unkenntlicher Gestalt … Und welches sei nun die Gestalt und Maske, worin die nichtzugelassene und unter-drückte Liebe wiedererscheine? […] In Gestalt der Krankheit! Das Krank-heitssymptom sei verkappte Liebesbetätigung und alle Krankheit verwandelte Liebe.

Thomas Mannaus: „Der Zauberberg“

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Katharina Persicke, Marco Jentzsch

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Chor des Staatstheaters Darmstadt

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IMPRESSUMSpielzeit 2016|17, Programmheft nr. 31 | Herausgeber: Staatstheater DarmstadtGeorg-Büchner-Platz 1, 64283 Darmstadt, Telefon 06151 . 2811-1 www.staatstheater-darmstadt.de | Intendant: Karsten Wiegand Geschäftsführender Direktor: Jürgen Pelz | Redaktion: Catharina von Bülow Fotos: Wolfgang Runkel | Gestalterisches Konzept: sweetwater | holst, DarmstadtAusführung: Hélène Beck | Herstellung: Dinges & Frick GmbH, Wiesbaden

Richard Wagner Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg Darmstädter Originalbesetzung von 2017 Musikalische leitung Will Humburg Inszenierung Amir Reza Koohestani Co-Regie Dirk Schmeding Bühne Mitra Nadjmabadi Kostüme Gabriele Rupprecht Video Philip Widmann Chor Thomas Eitler-de LintMit: Landgraf Hermann Martin Snell Tannhäuser Deniz Yilmaz Wolfram von Eschenbach David Pichlmaier / Oleksandr Prytolyuk Walther von der Vogelweide Minseok Kim Biterolf Nicolas Legoux Heinrich der Schreiber Musa Nkuna / Michael Pegher Reinmar von Zweter Thomas Mehnert Elisabeth, Nichte des Landgrafen Edith Haller Venus KS Kathrin Gerstenberger / Tuija Knihtilä Ein junger Hirt Aki Hashimoto / Amelie Gorzellik Vier Edelknaben Ingrid Katzengruber, Aviva Piniane, Katja Rollfink, Hildegard Schnitzer Doppelbesetzungen in alphabetischer Reihenfolge | Der Opernchor des Staatstheaters Darmstadt, Das Staatsorchester Darmstadt, Die Statisterie des Staatstheaters Darmstadt

Text- und BildnachweiseRichard Wagner: Werke, Schriften und Briefe, Frankfurt 2013 | Martin Geck: Richard Wagner. Biographie, München 2012 | Hans Mayer: Richard Wagner. Mitwelt und Nachwelt, Zürich 1978 | Charles Baudelaire: Richard Wagner und der „Tannhäuser“ in Paris (1861), in: Dietrich Mack (Hrsg.): Richard Wagner. Tannhäuser, Frankfurt 1979 | Die Texte von Amir Reza Koohestani und Mitra Nadjmabadi sind Originalbeiträge für dieses Programmheft | Peter Wapnewski (Hrsg.): Walther von der Vogelweide. Gedichte, Frankfurt 1979 | Walter Schmitz (Hrsg.): Friedrich Rückert. Gedichte, Stuttgart 1998 | E.T.A. Hoffmann: Die Serapionsbrüder, Berlin 2008 | Friedrich Nietzsche: Die Geburt der Tragödie, Frankfurt 2000 | Thomas Mann: Der Zauberberg, Frankfurt 1991; | Hartwig Schultz (Hrsg.): Clemens Brentano. Gedichte, Stuttgart 1989 | | Urheber, die nicht erreicht werden konnten, werden um Nachricht gebeten.

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