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Social Media und Journalismus ger Schmidt | FAZ | Netzökonom.de | Twitter:@HolgerSchmidt Septem

Social Media im Journalismus

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Social Media, vor allem Facebook, Twitter und Google+, sind für Medienhäuser und Journalisten wichtige Plattformen geworden. Viele Medien nutzen Social Media als Distributionsplattformen für ihre Inhalte. Viele Journalisten nutzen soziale Medien als Lieferant für Nachrichten und zur Verbreitung ihrer Geschichten. Die Präsentation zeigt, wie sich Informationen in den sozialen Netzen verbreiten, wie wichtig Intermediäre geworden sind und welche Rolle Journalisten in den Nachrichtenströmen einnehmen können.

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Page 1: Social Media im Journalismus

Social Media und Journalismus

Dr. Holger Schmidt | FAZ | Netzökonom.de | Twitter:@HolgerSchmidt September 2011

Page 2: Social Media im Journalismus

Informationsverhalten & Mediennutzung 2.0

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Social Media geht zu Lasten anderer Web-Tätigkeiten

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Genutzte Online-Nachrichtenquellen

Quelle: TNS Infratest

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Genutzte Online-Nachrichtenquellen

Quelle: Bitkom

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Facebook vs GoogleAnteil an der gesamten Online-Zeit in Deutschland

Quelle: Comscore

15,7 %

12,3 %

May-10 Jun-10 Jul-10 Aug-10 Sep-10 Oct-10 Nov-10 Dec-10 Jan-11 Feb-11 Mar-11 Apr-11 May-11 Jun-11 Jul-11 Aug-110.0%

2.0%

4.0%

6.0%

8.0%

10.0%

12.0%

14.0%

16.0%

18.0%

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Quelle: Pew Research / Yahoo (Log Like Studie)

• New York Times: 6,8 Millionen „Likes“ in 3 Monaten

• Die Hälfte aller Empfehlungen entfällt auf nur eine Geschichte.

„Heute meinen viele Herausgeber, eine hohe Publikationsfrequenz sei der Schlüssel zum Erfolg. Das Gegenteil ist der Fall:

Die Nutzer wollen Tiefe statt Breite, lieber eine Geschichte in allen Facetten erzählt als viele Geschichten oberflächlich“.

• Die meisten „Likes“ erhalten Kommentare und Hintergründe, selten Nachrichten

• Drei Viertel des Engagements findet am Tag des Erscheinens statt.

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Facebook und Google als LeserlieferantenGenerierte Besuche auf Medienseiten in Prozent aller Besuche

Quelle: FAZ/Comscore

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Mögliche Bedeutung von Facebook für die Medien

• Facebook ist mit 10 Mio. täglichen Nutzern in Deutschland die mit Abstand populärste Website. Wer auf Reichweite zielt, kommt an Facebook nicht vorbei.

• Facebook leitet den innovativen Nachrichtenseiten schon fast ein Zehntel ihres Traffics zu. Tendenz: steigend.

• Facebook saugt die Kommentare von Medienseiten ab. Viele Nutzer gehen nicht mehr den Weg von Facebook zur Medienseite. Facebook profitiert am Ende mehr als die Medienseite.

• Die neuen Medien-Apps könnten Facebook zu einer wichtigen Plattform für die Medien machen – wenn die Nutzer sie akzeptieren.

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Tweet-Verhalten der Nutzergruppen

Promis

BloggerOrgan.

Medien

A BB erhält Tweets von A

38 % 26 %

22 %8 %9 %

6 %

4 %

5 %2 %

4 %

Quelle: Yahoo Studie (Who says what to whom on Twitter) 13

Page 14: Social Media im Journalismus

Kernaussagen:

• Nur 15 Prozent der Tweets, die normale Twitterer erreichen, stammen von Medien-Accounts

• 20.000 Twitterer erhalten 50 Prozent der Aufmerksamkeit

auf Twitter

• Die Aufmerksamkeit, die in der analogen Welt fast komplett auf die klassischen Medien entfiel, entfällt nun in großen Teilen auch auf andere Eliten (Promis, Blogger…)

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Page 15: Social Media im Journalismus

Retweet-Verhalten der Nutzergruppen

Promis

BloggerOrgan.

Medien

A BA retweetet B

100.000

40.000

19.000

4300

32.000

11.000

6.200

5700

Quelle: Yahoo-Studie (Who says what to whom on Twitter) 15

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Kernaussagen:

• Blogger stellen die aktivste Gruppe auf Twitter mit den meisten Retweets

• Medien (Journalisten) zeigen mittleres Engagement

• Promis senden nur, retweeten aber nicht.

• Retweets der „breiten Masse“, die keiner der Gruppenzuzuordnen sind, sind 10 mal häufiger als Retweets derBlogger

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Ziele der Links auf TwitterDeutschsprachiges Internet, nur Individuen

Quelle: Maireder, Universität Wien17

Page 18: Social Media im Journalismus

Inhalte der Medieninhalte in den Links auf TwitterDeutschsprachiges Internet, nur Individuen

Quelle: Maireder, Universität Wien18

Page 19: Social Media im Journalismus

Kernaussagen:

Harte News werden im deutschsprachigen Raum vorwiegend bei klassischen Medien gesucht. Medien/Journalisten behalten Gatekeeper-Funktion für Harte News

Unterhaltung und spezifische News werden eher in User Generated Contents gesucht

Medien/Journalisten verlieren Gatekeeper-Funktion für weiche News und Unterhaltung

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Mögliche Bedeutung von Twitter für die Medien

• Twitter ist eine Nachrichtendrehscheibe, kein soziales Netzwerk. Über Twitter laufen (fast) alle Nachrichten dieser Welt. Alle Medien, Blogger, Unternehmen, Wissenschaftler speisen ihre Informationen auf Twitter ein. Richtig genutzt ist Twitter eine unerschöpfliche Informationsquelle und Seismograph für Nachrichten.

• Twitter eignet sich zur schnellen Verbreitung von Nachrichten.

• Die Einstiegshürde von Twitter ist so hoch, dass der Massenmarkt (zumindest in Deutschland) eventuell nicht erreicht wird. Notwendig sind gute Filter, um die relevanten Informationsquellen und Informationen zu finden und auch für die Nicht-Nachrichtenprofis adäquat aufzubereiten.

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Informationsverbreitung auf Google+

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Mögliche Bedeutung von Google+ für die Medien• Google+ eignet sich gut für gezielte Verbreitung von Informationen (Kreise)

• Google+ wird Seiten wie Posterous ablösen

• Google+ wird Kommentare von Blogs/Nachrichtenwebsites absaugen

• Google+ ist für Nachrichtenprofis gleichzeitig besser und schlechter als Twitter:• Besser, weil die Resonanz (Kommentare, +1 und Teilen) auf einen Blick zu

sehen ist.• Schlechter, weil die Beiträge für einen schnellen Nachrichtenüberblick zu lang

sind.

• Spannend wird sein, wie Google die Informationen auf dem persönlichen Stream mit Google News verknüpft. Hier steckt viel Potential!

• Spannend wird auch sein, welche speziellen Features Google für Medienseiten schaffen wird.

• Google+ ist bisher kein Facebook- oder Twitter-Killer. Aber Google+ wird seine Kreise ziehen.

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Informationsverhalten & Mediennutzung 2.0

Two Step Flows

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Rund die Hälfte der Information, die Medien twittern, erreicht die Massen durch eine diffuse, intermediäre Schicht von Meinungsmachern.

Quelle: Yahoo Research

 Two-Step-Flow of Information

Erreicht die Information der Medien den Nutzer direkt (One-Step-Flow) oder per Retweet (Two-Step-Flow)?

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Quelle: Socialflow

Verbreitung der Nachricht vom Tod Osama bin Ladens auf Twitter

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Informationsflussauf Twitter

• „Superhubs“ statt klassischer Gatekeeper

• Hohe Geschwindigkeit

• Twitter beschleunigt alle anderen elektronischen Medien

• Unkontrolliert

• Viele neue Quellen

• Wer das System beeinflussen will, muss ein Teil davon werden. Am besten „Superhub“

Quelle: Kaist27

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Informationsverhalten & Mediennutzung 2.0

Wie Journalisten Social Media nutzen

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Linkedin

Andere

Bekannte Blogs

Andere SM-Sites

Facebook

Unbekannte Blogs

Twitter

Industrieanalysten

Unternehmenssprecher

PR-Agenturen

0 10 20 30 40 50 60 70

15.3

15.5

29.7

31.6

35.2

42.3

46.7

53.2

58.9

61.4

14

14

27.5

23.9

25.4

27.7

32.5

55.9

57

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Überprüfen einer StoryEntdecken einer Story

Wo Journalisten ihre Geschichten finden und überprüfen

Quelle: Digital Journalism Study 2011

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Twitter im Journalismus

Informationsbeschaffung• Timeline mit wichtigsten Nachrichtenquellen

– Klassische Medien (SpOn, FAZ, CNN, NYT…)– Fachmedien– Influencer (Blogger / Berater)– Jeder, der interessante Informationen teilt

Twitter ist mein wichtigster Nachrichtenticker.

• Recherche (Crowdsourcing) • Seismograph für aktuelle Themen

Informationsverteilung („Curation“)• Follower• Follower of Follower (Retweets / Network)

Kommunikation

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Persönl. Social Media Distributionskanal

+ Retweets

+ „Likes“ + „Shared Links“

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Netzökonom-Blogstatistik

Jahr1 Jahr 2 Jahr 3 Jahr 4

1200

3000

10000

12400Leser je Beitrag

Google40 %(PR 6)

Social Media 40 %

FAZ20 %

Trafficquellen

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Quelle: Christian Buggischs Blog35

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Zeitung Zeitschrift Rundfunk OnlineNachrichten-

agentur

Spaß 31 24 30 23 21

Prof. Arbeitswerkzeug 24 23 28 50 33

Nervkram 14 16 12 6 15

Notwendiges Übel 25 30 22 18 23

Weiß nicht 7 8 9 5 8

Einstellung der Journalisten gegenüber Social MediaDeutschland; Angaben in Prozent der Befragten

Quelle: News Aktuell / Faktenkontor

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Twitter Facebook Google+

Roland Tichy (Wiwo-CR) 6000 2700 -

Jan-Eric Peters (Welt-CR) 1517 2300 -

Wolfgang Buechner (DPA CR) 9500 - 2400

Wolfgang Blau (Zeit-Online CR) 7000 500 2200

Holger Schmidt (FAZ) 13500 750 5500

Michael Spehr (FAZ) 2700 - 4400

Carsten Knop (FAZ) 2400 130 430

Michael Kroker (Wiwo) 3400 140 1300

Christian Lindner (RZ CR) 6700 1000 400

Konrad Lischka (SPON) 2200 100 6700

Journalisten in Social NetworksFollower, Fans/Friends, Kreise

Stand: 26. September 2011

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