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Solare Wärmepumpen Geothermie SS 2012 Christoph Drusenbaum Dienstag, 3. Juli 2012

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Solare Wärmepumpen

Geothermie SS 2012Christoph Drusenbaum

Dienstag, 3. Juli 2012

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Gliederung

1. Funktionsprinzip der Wärmepumpe

2. Funktionsprinzip einer Solarthermieanlage

3. Synergieeffekte

4. Verschaltungsmöglichkeiten

5. Jahresarbeitszahlen solarer Wärmepumpen

6. Fazit

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1. Funktionsprinzip der Wärmepumpe

Umgekehrter Kraft-Wärme-Prozess der sich in vier Phasen unterteilen lässt:

1. Kältemittel wird bei niedrigem Druck durch Erdwärme verdampft

2. Dampf wird verdichtet Temperaturanstieg

3. Kondensation des Dampfes im Kondensator und Wärmeabgabe an Heizungskreislauf

4. Entspannung des verflüssigten Kältemittels TemperaturabhnahmeQuelle: Quaschning 2009

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Coefficient of Performance (COP)

• Theoretisch maximaler COP lässt sich nach Carnot wie folgt bestimmen:

• COP ist nur eine Momentaufnahme

Seasonal Performance Factor (SPF) bzw. Jahresarbeitszahl (JAZ)

• Der SPF kann als Mittelwert der über das Jahr auftretenden Betriebszustände interpretiert werden.

Wichtige Kenngröße für ökologische und ökonomische Bewertung

• Für die Wärmepumpe

• Für das komplette Wärmepumpensystem

1. Wichtige Kenngrößen der Wärmepumpe

Q thermal energy

E electrical energy

HP Heat Pump

EH Electrical Heater

CP Circulation Pump

Vent Ventilator

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COP = QሶabP =

abgeführter Wärmstormzugeführten mechanischen Leistung

COPmax = TabTab −Tzu geringes ∆T zwischen Wärmequelle und –senke von Vorteil

SPFHP = 𝑄𝐻𝑃 + 𝑄𝐸𝐻𝐸𝐻𝑃 + 𝐸𝐸𝐻 = jährlich abgegebene Wärmenergiejährlich aufgenommener Antriebsenergie

𝑆𝑃𝐹𝐻𝑃𝑆 = 𝑄𝐻𝑃 + 𝑄𝐸𝐻𝐸𝐻𝑃 + 𝐸𝐸𝐻+ 𝐸𝐶𝑃 + 𝐸𝑉𝑒𝑛𝑡

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2. Funktionsweise einer Solarthermieanlage

Quelle: Quaschning 2010

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2. Wichtige Kenngrößen einer Solarthermieanlage

η Kollektorwirkungsgrad

q Wärmeleistung in W/m²

Gt Globalstrahlung in W/m²

τ Transmissionskoeffizient

α Absorptionskoeffizient

UL Wärmeverlustkoeffizient

Tp Absorbertemperatur

Ta Umgebungstemperatur

Quelle: Jordan 2012

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3. Synergieeffekte für Wärmepumpe und Solarthermie

Solarthermie

• Benötigt in der Regel immer noch eine zusätzliche Nachheizung

• Niedrigere Temperaturen höherer Kollektorwirkungsgrad, da Wärmeverluste dadurch

reduziert werden können, und längeren Betriebszeiten

• Schutz vor Überhitzung und Stagnation im Sommer, durch die Nutzung des Erdreichs als

Wärmesenke höhere Lebenserwartung für die Solaranlage

Wärmepumpe

• Solare Anhebung des Temperaturniveaus der Wärmequelle Steigerung der SPF

Reduzierung des Stromverbrauchs

• Regeneration des Erdreichs, da durch die Solarthermie eine schleichende Auskühlung

vermieden werden kann langfristig hohen SPF

• Wärmepumpe wird bei der TWW-Bereitstellung entlastet, die wegen ihren hohen

Temperaturniveaus ein sehr ungünstiger Betriebszustand für die WP ist

• Verringerung der Betriebszeiten und Kompressorstarts längere Lebenserwartung8/16

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4. Verschaltungsmöglichkeiten

• Es gibt eine Vielzahl an verschiedenen Verschaltungsmöglichkeiten und eine

genaue Klassifizierung ist schwierig, dennoch lassen sich vier Hauptgruppen

unterscheiden.

1. Parallel Verschaltung

Quelle: Haller 2010

2. Serielle Verschaltung

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4. Verschaltungsmöglichkeiten

• Es gibt eine Vielzahl an verschiedenen Verschaltungsmöglichkeiten und eine

genaue Klassifizierung ist schwierig, dennoch lassen sich vier Hauptgruppen

unterscheiden.

3. komplexe Verschaltung

Quelle: Sparber, 2011 Quelle: Haller, 2010

4. Regenerative Verschaltung

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5. Jahresarbeitszahl bei Wärmepumpen ohne ST

• In der Studie „Wärmepumpen Effizienz“ durch das Fraunhofer ISE wurden Messdaten von 112 Wärmepumpen zwischen 2007 – 2010 ausgewertet.

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Quelle: Miara, 2011

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5. Jahresarbeitszahl solarer Wärmepumpen

Solaren Erträge

Energie für Solarkreispumpe

Akol = 5 m²

Akol = 14,5 m²

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Quelle: Miara, 2011

𝑆𝑃𝐹𝐻𝑃𝑆 = 𝑄𝐻𝑃 +𝑄𝐸𝐻+𝑄𝑠𝑜𝑙𝐸𝐻𝑃 + 𝐸𝐸𝐻+𝐸𝐶𝑃 + 𝐸𝑉𝑒𝑛𝑡 + 𝐸𝐶𝑃,𝑠𝑜𝑙

Solaren Erträge werden wie folgt berücksichtigt

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5. Jahresarbeitszahl solarer Wärmepumpen

In Sparber et al 2011 werden sämtliche wissenschaftlichen Veröffentlichungen der letzten

Jahre zu solaren Wärmepumpen zusammengefasst

• Es werden Ergebnisse von 7 Versuchs- und 6 kommerziellen Anlagen verglichen

– Jahresarbeitszahl für Solar-Erdreichwärmepumpen liegt zwischen 2,11- 6,55 (3,9)

– Jahresarbeitszahl für Solar-Luftwärmepumpen liegt zwischen 2,8 – 4,3 (2,9)

• Fazit: Solarthermie muss nicht immer zu einer Verbesserung führen. Abhängig von

der hydraulischen Verschaltung, eingesetzten Komponenten und Regelung

• SPF abhängig vom Klima, geografischen Lage, Gebäudezustand und dem

Verbrauchsprofil

• Es existieren noch keine einheitlichen Testverfahren zur Bewertung von solaren

Wärmepumpen

• Internationale Energieagentur hat Task 44 / HPP Annex 38 eingerichtet um dieses

Problem zu lösen

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6. Fazit/Schlussfolgerung

• Von ihren Eigenschaften und ihrem Verhalten ergänzen sich Solarthermie und

Wärmepumpen grundsätzlich sehr gut

• Es existierte sehr viele unterschiedliche Konzepte zur hydraulischen

Verschaltung

• Erste Studien zeigen, dass SPF deutlich gesteigert werden kann, wobei das

nicht immer der Fall ist

• Es existieren noch keine einheitlichen Kenngrößen und Verfahren zur

Bewertung von solaren Wärmepumpen

• Starke Anstrengung von Seiten der Wissenschaft und der IEA dieses Problem

zu lösen

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• Haller M., 2010. Kombination von Wärmepumpen mit solarthermischen Kollektoren – Konzepte und

Fragestellungen. 16. Status-Seminar „Forschen und Bauen im Kontext von Energie und Umwelt“,

Zürich http://www.brenet.ch/pdfstat_2010/24_p_haller.pdf abgerufen am 25.07.2012

• Internationale Energieagentur, 2011. IEA – SHC Task 44 / Annex 38 Solar and Heat Pump Systems.

http://www.iea-shc.org/publications/task.aspx?Task=44, abgerufen am 25.07.2012

• Jordan U. (2012). Unterlagen zur Vorlesung „Solarthermie“. Universität Kassel. SS 2012

• Loose A., 2012. Kombination Solarthermie und Wärmepumpe - Hintergründe, Anlagenbeispiele,

Leistungsprüfung in Labor und Praxis. GREES Kolloquium Effiziente Energienutzung, Stuttgart.

http://www.grees.uni-stuttgart.de/kolloquium/20120606_Loose.pdf, abgerufen am 20.07.2012

• Miara, M., 2011. Wärmepumpen Effizienz. Fraunhofer ISE, Freiburg. http://wp-effizienz.ise.

fraunhofer.de/download/wp_effizienz_endbericht_ langfassung.pdf, abgerufen am 25.07.2012

• Quaschning, V., 2009. Regenerative Energiesysteme. Hanser Verlag München. ISBN 978-3446-42151-6

• Sparber, W., 2011. Overview on solar thermal plus heat pump systems and review of monitoring results.

ISES Solar World Congress, Kassel.

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Danke für Ihre Aufmerksamkeit