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Ein Überblick über die grundlegende Anatomie und Physiologie des Menschen ohne Anspruch auf Vollständigkeit; Alle Angaben in diesem Skript erfolgen trotz sorgfältiger Bearbeitung ohne Gewähr
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Die Lehre von der Funktion (physis, griech.: Natur; logos, griech.: Lehre).
Aufgabe der Pyhsiologie ist es, die Funktion des Körpers zu ergründen und zu beschreiben.
Die Lehre von der Struktur und Form (Morphologie) des menschlichen Körpers
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� Der menschliche Körper besteht zu 96% aus lediglich 4 Elementen.� Kohlenstoff (C)
� Sauerstoff (O)
� Wasserstoff (H)
� Stickstoff (N)
� Weitere 3% des menschlichen Körpers bestehen aus 4 weiterenElementen.� Kalzium (Ca)
� Phosphor (P)
� Kalium (K)
� Schwefel (S)
� 1% verteilt sich auf andere Elemente wie z. B. Eisen, Magnesium,Selen, Kupfer
2011-08 Dr. René Schnalzer
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2011-08 Dr. René Schnalzer
� Zytologie: die Lehre von den Zellen
� “Die Zelle ist die kleinste selbstständig noch lebensfähige undvermehrungsfähige Einheit des Organismus“
� Ohne Zellen sind Wachstum, Empfindung, Fortpflanzung und Bewegungnicht möglich.
� Durch Zusammenschluss vieler Zellen kommt es zum Bau der Organeund des menschlichen Körpers.
� Histologie: die Lehre von den Geweben (mikroskopische Anatomie)
2011-08 Dr. René Schnalzer
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� Zellarten:
� Epithelzelle
� Bindegewebszelle (Knochen-, Knorpelzellen)
� Muskelzelle
� Nervenzelle
� Eizelle (= größte menschliche Zelle; ca. 0,15mm sind gerade noch mit
dem bloßen Auge sichtbar)
� Samenzelle
2011-08 Dr. René Schnalzer
� Grundstrukturen aller Körperzellen
� Zellmembran
� Zytoplasma
� Zellorganellen
� Zellkern
2011-08 Dr. René Schnalzer
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1. Zellmembran:
reguliert den Durchtritt von Stoffen;bestimmt, welche Stoffe in die Zelleeintreten und welche sie verlassen.
� Definition:
Die Zellmembran besteht aus einerLipiddoppelschicht (= Fettdoppelschicht).
Die fettlöslichen Anteile (Fettsäuren)
sind einander zugekehrt.
Die wasserlöslichen Anteile grenzen an
die Innen- bzw. Außenseite der
Zellmembran.2011-08 Dr. René Schnalzer
� Die Zellmembran trennt den intrazellulären gegen denextrazellulären Raum.
� Die Lipiddoppelschicht wird von Proteinen (= Eiweiß) durchsetzt.Diese Eiweißmoleküle haben vielfältige Funktionen:
� sie dienen als Poren dem Durchtritt von Wasser und Salzen
� als Rezeptorproteine: Bindungsstellen für Hormone und Enzyme
(� selektive Aufnahme von Substanzen in die Zelle)
� Hormone = Botenstoffe
� Enzyme = Stoffe, die chemische
Reaktionen in lebenden Organismen
beschleunigen
� Kontakt mit benachbarten Zellen
2011-08 Dr. René Schnalzer
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� Die Zellaußenseite der Membranproteine wird von einer dünnen SchichtZuckermoleküle (Kohlenhydrate) überzogen � die sog. „Glykocalix“
� Über die Glykokalix können Zellen einander als körpereigen oderkörperfremd „erkennen“ � das „Türschild“ der Zelle.
2011-08 Dr. René Schnalzer
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� Sobald sich Zellen berühren, bilden sich innerhalb derMembranen spezialisierte Zonen, die Zellkontakte.
� Desmosomen (Haftverbindungen 2,3): verbinden Zellenmiteinander und verleihen mechanische Stabilität
� Tight junctions (dichte, undurchlässige Verbindungen1): dichten den Interzellularraum gegen innere und äußereOberflächen ab
� Gap junctions (kommunizierende Verbindungen 4):Übertragung elektrischer Impulse
2011-08 Dr. René Schnalzer
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2. Zytoplasma
� Definition: Das von der Zellmembran umgebene Plasma
� Aufbau: Das Zytoplasma setzt sich zusammen aus dem
� Grundplasma (Zytosol):70% wässrige Salzlösung, Proteine (Zytoskelett), Lipiden undMineralien.
� Paraplasma (= Zytoplasmaeinschlüsse):Hierbei handelt es sich um Einlagerungen ins Zytoplasma, dieentweder in der Zelle selbst entstanden sind(Stoffwechselschlacke), oder von außen aufgenommen wurden(phagozytiertes Material).
� Zellorganellen
3. Zellorganellen (= Organe der Zellen):
� Mitochondrien (= Kraftwerke der Zelle)
� Ribosomen (= Eiweißherstellung)
� Das Endoplasmatische Retikulum (= Transportsystem)� Raues ER
� Glattes ER
� Der Golgi Apparat (= Lagerung und Versand von reifen Proteinen)
� Die Lysosomen (= Verdauung)
2011-08 Dr. René Schnalzer
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Mitochondrien („Kraftwerke der Zelle“)
� Kleine 0,2-2,5 Mikrometer lange, Gebilde, die in wechselnder Menge in allen kernhaltigen Zellen vorkommen � (Prüfungsfrage: auch im Erythrozyten??)
� Anzahl ist abhängig vom Energiebedarf der Zelle� In Zellen mit hohem Energiebedarf (z. B. Herzmuskelzellen) ist die
Mitochondrienzahl sehr hoch.
2011-08 Dr. René Schnalzer
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� Zellen nehmen zu ihrer Energieversorgung Glucose auf.
� Sie wird von Eukaryoten im Cytoplasma und in den Mitochondrien vollständig zu Kohlenstoffdioxid und Wasser oxidiert.
� Reaktion: Glukose (= Kohlenhydrate) + Sauerstoff wird zu Kohlendioxid und Wasser verbrannt. Dabei wird Energie frei.
� Diese für alle Stoffwechselprozesse notwendige Energie in Form eines biologischen Brennstoffs nennt man: Adenosintriphosphat (ATP).
� ATP wird u.a. benötigt für:
� Den Transport von Stoffen durch die Zellmembran
� Die Synthese von Eiweiß und anderen Zellbestandteilen
� Die Bewegung (Kontraktion) von Muskeln
2011-08 Dr. René Schnalzer
Ribosomen(= Ort der Eiweißsynthese= Proteinbiosynthese)
� Ribosomen bestehen ausNukleinsäure und Protein
� Sie bestehen aus 2Untereinheiten die im Nukleolusdes Zellkern gebildet, und imZytoplasma zusammengebautwerden.
Auf dem ELMI-Bild sind die Ribosomen als schwarze Partikel zu sehen, die an einemFaden aufgereiht sind.
Dieser Faden ist die Kopie des Bauplans zur Herstellung eines Eiweißes und dieRibosomen arbeiten gleichzeitig daran. Die Bauplankopie wird mRNA genannt.
Im unteren Teil des Bildes sind ebenfalls Ribosomen zu sehen, bei denen ein Faden seitlich weg steht. Diese Fäden sind wachsende Proteinmoleküle.
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Das Endoplasmatische Retikulum (ER)
� Durchzieht das Zytoplasma in Formvon röhren- und bläschenförmigenStrukturen.
� Es unterteilt das Zellinnere im Sinneeiner Kompartimentierung undermöglicht entlang seiner Hohlräumeden intrazellulären Stofftransport.
� Kommt in allen kernhaltigen Zellen vor.
� 2 Arten� Raues ER� Glattes ERJe nach Zelltyp überwiegt eine der beiden Arten
2011-08 Dr. René Schnalzer
� Raues ER� Auf der dem Zytoplasma zugewandten
Membranseite von Ribosomen besetzt
� Kommt ausgeprägt in Zellen mit starker Proteinsynthese vor� z. B. in Pankreaszellen, Leberzellen
� Glattes ER� Ribosomen fehlen (Zucker- und
Fettstoffwechsel)� Kommt ausgeprägt in Zellen vor, die
Lipide und Steroide synthetisieren.� z.B. Nebennierenrinde
� Bedeutung beim Abbau von Giften und Fremdstoffen (z. B. Enzyminduktion bei der Gabe von Barbituraten)
2011-08 Dr. René Schnalzer
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� Der Golgi Apparat (= Bahnhof der Zelle)
� System von Membransäckchen (circa 5-10 Stück), die in Stapeln übereinander liegen.
2011-08 Dr. René Schnalzer
� Funktion:
� Ergänzung der Zellmembran
� Produktion von Lysosomen
� Modifikation der vom ER gelieferten Proteine in eine „exportierbare“ Form
� Verteilung der reifen Proteine
2011-08 Dr. René Schnalzer
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Die Lysosomen (= Verdauungsorgane = Müllabfuhr der Zelle)
� Mehr oder weniger kugelförmige Bläschen (0,25-0,5 Mikrometer), die von einer Membran umschlossen sind und verdauende Enzyme (pH 5) enthalten.
� Funktion:
Verdauung und Recycling von
� zelleigenen, überalterten, nicht mehr funktionstüchtigen Zellorganellen oder von
� aufgenommenen körperfremden Stoffen
� So werden z. B. aus den Lipiden die Fettsäuren freigesetzt und aus den Proteinen die Aminosäuren…
2011-08 Dr. René Schnalzer
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� Wird die Lysosomenmembran geschädigt (z. B. durch eine große Dosis anUV- oder Röntgenstrahlen oder bei eitrigen Geschwüren) treten die Enzymein das Zytoplasma über.� Folge ? � lokale Gewebsautolyse durch freigesetzte Enzyme
� Nach dem Tod lösen sich die Membranen ebenfalls auf (� Autolyse)
2011-08 Dr. René Schnalzer
4. Zellkern (Nucleus)
� Alle Zellen des menschlichen Körpers mit Ausnahme (!) reifer Erythrocyten haben einen Zellkern.
� Funktion:� Träger der gesamten genetischen Information (Chromosomen)
� Steuerungszentrum des Zellstoffwechsels
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� Zellkern-Aufbau:
� Kernhülle (2 Membranen) - begrenzt den Kerninhalt (Karyoplasma) gegen das umgebende Zytoplasma� Zwischen den Doppelmembranen besteht ein schmaler Spalt, der perinukleäre
Raum; dieser steht mit dem endoplasmatischen Retikulum in Verbindung.
� Eine Kommunikation zwischen Karyoplasma und Zytoplasma ist durchKernporen möglich.
� Chromatin: im Karyoplasma finden sich v.a. die Chromosomen, die inihrer Gesamtheit als Chromatin bezeichnet werden.
� Kernkörperchen (=Nukleolus): Die lichtmikroskopisch sichtbarenrundliche Gebilde enthalten die Gene für ribosomale RNA. Hier werdendie Untereinheiten der Ribosomen gebildet, welche durch die Kernporenins Cytoplasma gelangen.
2011-08 Dr. René Schnalzer
� Nur während der Zellteilung werden die Chromosomen
(46 Stück beim Menschen) sichtbar.
Y-Chromosom (rechts) und X-Chromosom (links) 10.000fach vergrößert
2011-08 Dr. René Schnalzer
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� Die meisten Zellen verfügen nur über einen Zellkern. � Es gibt jedoch Ausnahmen.
� Die Form der Zellkerne ist sehr variabel. Sie steht in der Regel in enger Beziehung zur Zellform,
� insofern haben längliche Zellen auch längliche Zellkerne,
� kubische oder kugelige Zellen haben aber runde Zellkerne.
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Eigenschaften der Zelle:
Wachstum
Vermehrung
Stoffwechsel
Reizbarkeit
Regeneration
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Zellteilung (Mitose):
� Bei der Mitose teilt sich die Zelle in identische, erbgleiche Tochterzellen.
� Voraussetzung: Verdoppelung der DNA.
2011-08 Dr. René Schnalzer
2011-08 Dr. René Schnalzer
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� Definition: Gewebe sind ein Verband von Zellen, wobei die Zellendenselben Aufbau und dieselbe Funktion haben.
� Gewebearten:
� Epithelgewebe
� Binde- und Stützgewebe
� Muskelgewebe
� Nervengewebe
2011-08 Dr. René Schnalzer
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� Zellverbände,
� die sowohl dieäußeren,
� als auch die innerenOberflächen und
� die Gefäßinnenflächeauskleiden.
� Epithelgewebe ist vomdarunter liegendenBindegewebe durch eineBasalmembran getrennt.
2011-08 Dr. René Schnalzer
Wir unterscheiden nach Aussehen der Zellen:
� platte Zellen
� kubische (= würfelförmige) Zellen
� hochprismatische Zellen (= Zylinderepithel)
Wir unterscheiden nach der Funktion der Epithelien:
� Oberflächenbildende Epithelien
� Drüsenepithelien
� Sinnesepithelien
2011-08 Dr. René Schnalzer
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Wir unterscheiden nach Anordnung der Zellen:
� Einschichtiges Epithel� Auskleidung von Gefäßen und
Körperhöhlen
� mehrschichtige Epithelien� verhornt: gesamte Oberhaut
� unverhornt: Mundhöhle, Ösophagus, Vagina
� Mehrreihige Epithelien� Luftwege von der Nasenhöhle
bis hinunter in die BronchienMehrschichtig verhornt (Fingerbeere)
2011-08 Dr. René Schnalzer
� mehrreihige Epithelien (z. B. respiratorisches Flimmerepithel)
� Wie beim einschichtigen Epithel sitzen alle Zellen der Unterlage auf.
� Die Zellkerne liegen in verschiedenen Höhenstufen
� Nicht alle Zellen erreichen die Epitheloberfläche.
Mehrreihiges Zylinderepithel = Hochprismatisches Flimmerepithel des Atmungstraktes
500x vergrößert
2011-08 Dr. René Schnalzer
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hochprismatisches Flimmerepithel des Atmungstraktes
Mehrreihiges Zylinderepithel =
hochprismatisches Flimmerepithel des Atmungstraktes
ELMI-Aufnahme
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Einschichtiges hochprismatisches Epithel (= Zylinderepithel):
Schleimhaut des Magen-Darm-Traktes
� Ellipsoide Zellkerne
2011-08 Dr. René Schnalzer
Einschichtiges Plattenepithel
Alle Zellen sitzen der Unterlage auf
Einschichtiges, isoprismatisches Epithel
Einschichtiges, hochprismatisches Epithel (links Flimmerepithel)
Mehrreihiges, hochprismatisches Epithel (Flimmerepithel)
Alle Zellen sitzen der Unterlage auf
Die Zellkerne liegen in verschiedenen
Höhenstufen
Nicht alle Zellen erreichen die
Zelloberfläche
Nasenschleimhaut
Lungenbläschen, Brust, Bauchfell, Endothel Innenschicht der Gefäße
Drüsenausführungs-gänge
Ohne: Gallenblase, Darmkanal
Mit: Atemwege
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Mehrschichtiges Übergangsepithel
Mehrschichtiges, unverhorntes Plattenepithel
Mehrschichtiges, verhorntes Plattenepithel
Nur die unterste Zellschicht ruht
auf der Basalmembran!
Harnblase, Harnleiter, Nierenbecken
Mundhöhle, Speiseröhre, Stimmbänder, Vagina und Muttermund
Äußere Haut
2011-08 Dr. René Schnalzer
AUFGABEN DER EPITHELIEN ALLGEMEIN
Schutz� z. B. durch Bildung von Hornsubstanz an der Außenschicht des
mehrschichtigen Deckgewebes wird der Körper gegen Austrocknung,Temperaturunterschiede und Krankheitserreger geschützt.
Transport� Die an der Oberfläche der Zelle befindlichen Flimmerhaare können
durch ihre Beweglichkeit kleine Stoffteilchen abfangen undweiterbefördern (Reinigung der Atemluft von Staubkörnchen).
Stoffaufnahme (Absorption)
2011-08 Dr. René Schnalzer
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Stoffabgabe (Sekretion, Exkretion)
� Drüsenfunktion: Produktion und Abgabe von bestimmten Stoffen an dieOberfläche oder in die Blutbahn.
� Abgabe an innere oder äußere Oberflächen = Drüse mit äußererSekretion (exokrin): Magensaft, Pankreassaft, Schweißdrüse,Tränendrüse,...
� Abgabe direkt in die Blutbahn = Drüse mit innerer (endokriner)Sekretion (= Hormondrüse): Hypophyse, Schilddrüse, Pankreas,Nebennieren...).
� Hormone sind Botenstoffe, die durch die Blutbahn in den gesamtenOrganismus gelangen.
2011-08 Dr. René Schnalzer
Erregbarkeit
� Alle Zellen sind erregbar.
� Zellen mit einer besonders großen Erregbarkeit heißen Sinneszellen (z. B. Riechzellen in der Nase...).
2011-08 Dr. René Schnalzer
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Definition der Organe
� “Aus Zellen und Geweben zusammengesetzte Teile des Körpers, die eine Einheit mit bestimmter Funktion bilden.”
2011-08 Dr. René Schnalzer
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2011-08 Dr. René Schnalzer
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Oberhaut (Epidermis)
� Mehrschichtig verhorntes Plattenepithel
� Die Hautzellen werden in der Keimschicht (unterste Schicht) gebildet, wandern nach außen und verhornen dabei.
� Die verhornten Zellen werden ständig abgeschilfert.
� Der normale tägliche Verlust von Epithelzellen beträgt ca. 10 g.
� Die Oberhaut besitzt keine Gefäße, wohl aber freie Nervenendungen, die bis zur verhornenden Schicht reichen (die verhornte Schicht selbst ist schmerzlos).
2011-08 Dr. René Schnalzer
Oberhaut (Epidermis)
Die äußerste Schicht der Epidermis beinhaltet folgende Funktionen:
� Schutz gegen Umwelteinflüsse
� Schutz gegen Mikroorganismen
� Schutz gegen eindringende Kälte (Horn = schlechter Wärmeleiter)
� Schutz gegen Wärmeabstrahlung von innen
� Schutz gegen Verdunstung (bei trockenem Klima)
� Schutz gegen Säure
2011-08 Dr. René Schnalzer
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� Die Drüsen und unsere Bakterienflora der Haut umgeben dieHautoberfläche mit einem Säuremantel, der wiederum einen Schutzgegen chemische und bakterielle Verunreinigungen darstellt.
� Zu häufiges Waschen mit oder ohne aggressive Waschmittel kanndiesen schützenden Säuremantel auflösen.
� Damit sind Tor und Tür offen für Krankheitserreger wie Pilze,Bakterien, Viren, etc. , die sich an der Haut festsetzen können.
2011-08 Dr. René Schnalzer
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Dermis (Lederhaut, Corium):
� Die Lederhaut besteht hauptsächlich aus kollagenen und elastischen Fasernetzen (Fibrillen), die dehnbar sind.
� Bei starker Dehnung der Haut (Schwangerschaft, Fettleibigkeit)können diese Fasernetze reißen.
� Es entstehen Narben
(Schwangerschaftsstreifen)
im Gewebe (bläulich - silbrig).
2011-08 Dr. René Schnalzer
Dermis (Lederhaut, Corium):
Die Dehnbarkeit der Haut ist nicht nach allen Seiten gleich groß.Es bestehen markante Zugrichtungen - die sogenannten Spaltrichtungen derHaut.Liegt nun eine Verletzung oder Narbe quer zur Spaltrichtung, kann es zueinem Klaffen der Wunde führen (andernfalls schließt sich die Wunde vonselbst).
Weiters findet man in der Lederhaut von außen nach innen:
� Nervenendorgane (z. B. Tastkörperchen)� feinste Blut- und Lymphgefäße
� Nerven und Gefäße� Außerdem findet man Schweißdrüsen, Talgdrüsen und Haarfollikel.
2011-08 Dr. René Schnalzer
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Unterhaut (Subcutis)
� Diese ist nicht scharf von der Lederhaut abzugrenzen.
� Sie besteht aus: aufgelockerten Faserbündeln, eingebettet inFettgewebe (Baufett - Speicherfett).
� Dieses Fettgewebe hat wichtige Funktionen:
� Schutz gegen mechanische Stöße (Polsterfunktion)
� Schutz gegen Kälte
� Speicherfunktion
2011-08 Dr. René Schnalzer
Bauchhaut
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Die eintreffenden UV-Strahlen
veranlassen Melanozyten
Zur Melaninbildung:
� Melanin legt sich wie einSchirm über den Zellkern,um diesen vor den UV-Strahlen zu schützen.
2011-08 Dr. René Schnalzer
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Die Drüsen der Haut:
Schweißdrüsen:
� Sie sind in unterschiedlicher Anzahlüber den Körper verteilt.
� Die größte Dichte befindet sich anden Handtellern und Fußsohlen.
� Die Drüse liegt bis in die Unterhautund endet in der Schweißpore.
� 1 Liter Schweiß enthält bis zu 20 gSalze.
� Diese Flüssigkeitsausscheidungunterstützt die Nierentätigkeit.
� Funktion: Temperaturregulation,Säureschutzmantel
2011-08 Dr. René Schnalzer
Die Drüsen der Haut:
� Talgdrüsen:� Diese Drüsen münden in den
Haarfollikel (=Haarbalg)
� Sie sind gleichmäßig über denKörper verteilt.
� Der Hauttalg ist eine Art Fett� macht die Körperoberfläche
geschmeidig und
� schützt vor Austrocknung.
� Zusammen mit denAbsonderungen der Schweiss-drüsen bildet der Talg einechemische Schutzschicht(Säureschutzmantel).
2011-08 Dr. René Schnalzer
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Talgdrüse, HE; Endstück
mit zahlreichen talghaltigen
Drüsenepithelzellen
2011-08 Dr. René Schnalzer
Die Drüsen der Haut:
� Duftdrüsen: Diese habenentwicklungsgeschichtlicheBedeutung - vgl. “Duftnotensetzen”, “Jemanden nichtriechen können”.
Axilla (semidünn), HE;weitlumige Endstücke einerDuftdrüse
2011-08 Dr. René Schnalzer
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Musculus arrector pili
Funktionen und Aufgaben der Haut
Der Temperatursinn der Haut:
� Die Kalt- und Warmpunkte sind ungleichmäßig auf derHautoberfläche verteilt.� An Händen und Füßen finden wir mehr, am Rücken beispielsweise
weniger.
� Hauttemperatur� 31-36 Grad Celsius = Indifferenzzone
� > 45 Grad Celsius = Hitzeschmerz
� < 17 Grad Celsius = Kälteschmerz
� Die Kerntemperatur (36,5 – 37 Grad Celsius) im Inneren des Menschen muss konstant bleiben!
2011-08 Dr. René Schnalzer
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Wärmeregulation
Der Organismus schützt sich vor Unterkühlung wie folgt:
� Bei kalter Außentemperatur:
� VASOKONSTRIKTION: die Blutgefäße der Haut ziehen sichzusammen, die durchströmende Blutmenge wird dadurch geringer undder Wärmeverlust kleiner.
� WÄRMEPRODUKTION: der Organismus erzeugt mehr Wärme� Der Um- und Abbau von Nahrungsstoffen ist ein Verbrennungsvorgang, bei
dem Wärme frei wird.
� Wärme ist hier also ein Nebenprodukt der Stoffwechselvorgänge, ähnlichder Abwärme eines kalorischen Kraftwerkes.
� Wenn wir frieren, kommt es zu feinen, rasch aufeinander folgendenMuskelkontraktionen (Zittern der Skelettmuskulatur � „Schüttelfrost“)
� keine willentliche Beeinflussung möglich2011-08 Dr. René Schnalzer
� Bei hoher Außentemperatur
� VASODILATATION � Wärmeabstrahlung
� VERDUNSTUNG � durch Haut und Lungen (Ausatmungsluft)
Kann der Körper bei hoher Außentemperatur z. B. nicht genügend
Wärme abgeben, hat er noch ein weiteres Hilfsmittel, einen Wärmestau
zu verhindern. Es kommt zu einer erhöhten Schweißabgabe.
Die feuchte Haut leitet die Wärme besser ab (Wasser hat, ein
besseres Wärmeleitvermögen).
Durch die Verdunstungskälte wird der Haut weiter Wärme
entzogen.2011-08 Dr. René Schnalzer
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Nägel
� Die Nägel sind flache Hornplatten.
� Sie weisen oft Deformationen, Rissigkeit und Pilzbefall (Mykosen)auf.
2011-08 Dr. René Schnalzer
Nägel
� Die Nägel sind flache Hornplatten. Sie sind für den Masseur insofernvon Bedeutung, da sie oft Deformationen, Rissigkeit, Pilzbefall(Mykosen) aufweisen.
� Gerade am Fuß können diese Deformationen zu Druckstellen anReflexpunkten führen und das Wohlbefinden des Kunden erheblichbeeinträchtigen (Fußreflexzonenmassage).
� Der Masseur wird in solchen Fällen mit dem Hausarzt, demFußpfleger bzw. Kosmetiker zusammenarbeiten.
Nagelpsoriasis
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Onychomykose
� Wirkt eine sehr hohe oder tiefe Temperatur sehr lange auf die Haut ein, kommt es zu einer Lähmung der Blutgefäße.
� Es entsteht eine lang anhaltende Rötung der Haut - dies ist der erste Grad der Erfrierung, sowie der Verbrennung.
2011-08 Dr. René Schnalzer
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Schmerzempfindung:
� Die Schmerzrezeptoren sind ebenfalls nicht gleichmäßig überden Körper verteilt.
� Der Zweck der Schmerzempfindung ist der eines Warnsystems.
� Die Haut ist nicht nur passive Schutzhülle des Körpers, sondern als Fortsetzung des Inneren (Organe) zu sehen.� Bei manchen Schmerzen kommt es zum ausstrahlenden Schmerz,
dieser folgt nicht den segmentalen Zonen,� wie z. B. Angina pectoris (Brustenge, arteriosklerotische Verengung der
Herzkranzarterien, Herzinfarkt) mit Ausstrahlung in den Arm.
2011-08 Dr. René Schnalzer
40
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Das Kreislaufsystem ist aus mehreren Teilen aufgebaut.
Zu diesen zählen:
� das Herz
� das Blut
� die Blutgefäße
� die Blutkreisläufe� sind in Form von zwei aufeinander geschalteten Kreisläufen angeordnet,
wobei man den einen als
� kleinen bzw. Lungenkreislauf, den anderen als
� großen bzw. Körperkreislauf bezeichnet.
2011-08 Dr. René Schnalzer
� Das Zentrum und damit die gemeinsame Verbindungsstelle derKreisläufe bildet hierbei das Herz, die Pumpstation desmenschlichen Körpers.
� Das Herz ist ein Hohlmuskel.
� Das Herz pumpt das Blut durch den großen und kleinen Kreislauf.
2011-08 Dr. René Schnalzer
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� Im Mediastinum (= Mittelfell)
� Untere Grenze: Zwerchfell
� Vordere Grenze: Sternum
� Seitliche Grenzen: Lungen
� Hintere Grenze: Aorta,
Speiseröhre
2011-08 Dr. René Schnalzer
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� Das Herz ist funktionell mit zweiPumpen ausgestattet, wobei man ein� rechtes Herz und ein
� linkes Herz unterscheidet.
� Rechtes und linkes Herz werdendurch eine Scheidewand getrennt.
2011-08 Dr. René Schnalzer
� Jede Herzhälfte ist wiederum unterteilt in
� einen Vorhof (Atrium) und
� eine Kammer (Ventrikel).
� Rechte Herzhälfte
� rechten Vorhof (Atrium dextrum)
� rechte Kammer (Ventriculus dexter)
� Linke Herzhälfte
� linken Vorhof (Atrium sinistrum)
� Kammer (Ventriculus sinister)
2011-08 Dr. René Schnalzer
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Histologisch kann man die Herzwand in 4
Schichten einteilen
� Endokard: einschichtiges Epithelgewebe, bildet Herzklappen
� Myokard: am dicksten am linken Ventrikel (circa 1cm)
� Epikard: fest mit der Muskelschicht desHerzens verbunden
� Perikard: Herzbeutel� Das Epikard bildet gemeinsam mit dem Perikard den
Herzbeutel, in dem sich das Herz reibungsfrei bewegen kann.
� Das Myokard ist die eigentlicheHerzmuskulatur mit ihrem Reizleitungs-system.
� Das Myokard wird von denHerzkranzgefäßen (Koronararterien)versorgt.
2011-08 Dr. René Schnalzer
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� Über große Gefäße ist das Herz mit denbeiden Blutkreisläufen verbunden.
� Für den Körperkreislauf sind diese„Anschlüsse“ die� Hauptschlagader (Aorta),
� die obere Hohlvene (Vena cava superior) und
� die untere Hohlvene (Vena cava inferior).
� Der Lungenkreislauf ist über den� Lungenstamm (Truncus pulmonalis) und die
� Lungenvenen (Venae pulmonales) mit demHerzen verbunden.
2011-08 Dr. René Schnalzer
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� Allgemein werden Gefäße, die das Blutvom Herzen weg führen Arterien,
� und Gefäße, die das Blut zum Herzenhin führen Venen genannt.
2011-08 Dr. René Schnalzer
� Der rechte Vorhof erhält das Blut aus der unteren und oberen Hohlvene und gibt es an den rechten Ventrikel (Kammer) weiter.
� Von dort aus wird es durch die Pulmonalarterie (venöses Blut) zur Lunge
gepumpt.
� In den linken Vorhof münden die
4 Pulmonalvenen (arterielles Blut).
� Das Blut wird weiter über die linke Kammerdurch die Aorta in den Körperkreislaufgepumpt.
2011-08 Dr. René Schnalzer
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2011-08 Dr. René Schnalzer
2011-08 Dr. René Schnalzer
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� Das Herz selbst wird durch zweiHerzkranzarterien (Arteriae
coronariae) versorgt.
2011-08 Dr. René Schnalzer
Beide Herzkranzarterien
verlassen die Hauptschlagader
(Aorta), direkt oberhalb der
Aortenklappe.
Abgang der rechten Koronararterie
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� Somit wird gesichert, dass besonderssauerstoffreiches Blut das Herzwährend der Diastole versorgt.
2011-08 Dr. René Schnalzer
� Das Endokard stellt die zarte Innenschicht dar und kleidet die
Kammern und Vorhöfe aus. Es bildet auch die 4 Klappen:
Segelklappen: zwischen Vorhöfen und Kammern
Taschenklappen: zwischen Kammern und Arterien
� rechts:� Vorhof/Kammer (Segelklappe): Drei-Zipfelklappe (Trikuspidalklappe)
� Kammer/Lungenarterie (Taschenklappe): Pulmonalklappe
� links:� Vorhof/Kammer (Segelklappe): Zwei-Zipfelklappe (Mitralklappe)
� Kammer/Aorta (Taschenklappe): Aortenklappe
2011-08 Dr. René Schnalzer
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� Systole: Anspannungsphase, Kontraktions-, Auswurfphase
� Diastole: Entspannungsphase, Ansaug-, Füllungsphase
2011-08 Dr. René Schnalzer
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� Systole: Anspannungsphase, Auswurfphase
� Kammermuskulatur kontrahiert sich
� Alle Klappen sind zu
� Druck in der Kammer steigt
� Taschenklappen öffnen sich
� Blut wir in die Arterien
ausgeworfen
2011-08 Dr. René Schnalzer
� Diastole: Entspannungsphase, Füllungsphase
� Kammermuskulatur erschlafft
� Alle Klappen sind zu
� Druck in den Kammern sinkt ab
� Segelklappen öffnen sich
� Blut fließt aus den Vorhöfen
in die Kammern
2011-08 Dr. René Schnalzer
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Sinusknoten: ReizbildungFrequenz 60-80/min., liegt im rechten Vorhof
AV-Knoten: Frequenz 40-60/min.
Reizleitungssystem leitet die Impulse in dasMyokard und löst Herzkontraktionen aus
Herzfrequenz: Anzahl der Schläge pro Minute
Schlagvolumen: Menge des Blutes, das aus denKammern in die Arterien ausgeworfen wird(circa 100ml).
2011-08 Dr. René Schnalzer
� Der Druck, den das Blut auf die Gefäßwand ausübt, ist derBlutdruck.
� Der systolische Blutdruck ergibt einen Aufschluss darüber, mitwelcher Kraft das Herz das Blut auswirft bzw. wie elastisch dieGefäßwände noch sind.
� Im Normalfall beträgt der systolische Blutdruck
120-129 mmHg und der diastolische 80-84 mmHg.
� Ab 140-159 mmHg / 90 – 99 mmHg: Hypertonie Grad 1
2011-08 Dr. René Schnalzer
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Blutvolumen eines 70kg schweren Menschen = circa 5,5l
Das Blut durchströmt den ganzen Körper und hat eine Reihe von
Aufgaben zu erfüllen:
� Transport der Nährstoffe und Stoffwechselprodukte
� Austausch von Sauerstoff und Kohlendioxid
� Abwehrfunktion
� Blutgerinnung
� Wärmetransport
� Verteilung von Enzymen und Hormonen im Körper
2011-08 Dr. René Schnalzer
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Das Blut besteht aus:
� Blutplasma
� 90% Wasser
� Plasmaeiweiß (darunter auch Stoffe zur Blutgerinnung und Abwehr)
� Nährstoffe (Aminosäuren, Fette, Glukose)
� Transportstoffe (Nahrungsstoffe, Harnstoffe, Immunkörper, Hormone, Enzyme u.a.)
� Ionen (Na, Ca, Mg, Fe, ...)
� Stoffwechselendprodukte
� Das Blutplasma ohne Fibrinogen, ein Gerinnungseiweiß, nennt man Blutserum.
2011-08 Dr. René Schnalzer
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� Blut enthält auch feste Bestandteile (Blutkörperchen)
� Erythrocyten - „Rote Blutkörperchen“
� Leukocyten - „Weiße Blutkörperchen“
� Thrombocyten - „Blutplättchen“
2011-08 Dr. René Schnalzer
Funktion:
� Sauerstofftransport (100ml Blut kann 20 ml Sauerstoff binden),
� Abtransport von Kohlendioxid aus dem Gewebe
Die Erythrozyten verdanken ihre Farbe dem Farbstoff Hämoglobin(Hb).
Hämoglobin bindet den Sauerstoff der Luft, wobei es gleichzeitigdas in den Geweben aufgenommene Kohlendioxid abgibt.
2011-08 Dr. René Schnalzer
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� Von einer gemeinsamen Stammzelle ausgehend entwickeln sichdie Blutkörperchen zu
� Roten Blutkörperchen (Erythrozyten),
� weißen Blutkörperchen (Leukozyten: unterteilt in Monozyten,Granulozyten und Lymphozyten)
� sowie den Blutplättchen (Thrombozyten)
2011-08 Dr. René Schnalzer
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� Bildung eines Fibrinnetzes
� Es gibt 13 Gerinnungsfaktoren
� Bildung in der Leber (Vitamin K abhängig)
� Gerinnungsfaktoren befinden sich in inaktiver Form im Blut
� Bei Verletzung kaskadenartige Aktivierung
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Man kann im Körper je nach Aufgaben und Belastungen 3
verschiedene Gefäßtypen unterscheiden, wobei sie jedoch mehr oder
weniger den gleichen Grundaufbau besitzen und letztendlich
ineinander übergehen.
� Arterien
� Kapillaren
� Venen
2011-08 Dr. René Schnalzer
� Die Wandung der Arterien ist dick und stark, um dem systolischenBlutdruck standhalten zu können.
� Die Dicke ist vor allem auf die mittlere Muskelschichtezurückzuführen, welche die Menge des durchgelassenen Blutesregelt.
2011-08 Dr. René Schnalzer
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� Aufbau:
� Endothel(EinschichtigesPlattenepithel)
� KräftigeMuskelschicht mit
elastischen Fasern
� Bindegewebsschichtzur Verankerung in derGefäßumgebung
2011-08 Dr. René Schnalzer
� Funktion:� Bluttransport
� Arterien sind undurchlässig (kein Stoffaustausch)
� Die Muskelschicht kann das Gefäß erweitern oder verengen und damitdie Durchblutung steuern
� Blutdruckregulation
� Als Arterien werden diejenigen Gefäße bezeichnet, die das Blutvom Herzen weg führen.
� Fast alle Arterien führen sauerstoffreiches Blut. AUSNAHME(!):Die Lungenarterie (A.pulmonalis) führt „venöses“, alsosauerstoffarmes Blut.
2011-08 Dr. René Schnalzer
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� Die Arterien werden im Durchmesser zur Peripherie hin immerkleiner, bis sie in das weit verzweigte Kapillarsystem einmünden.
� Im Querschnitt der Kapillare hat gerade ein Erythrocyt Platz.(Erythrocyt; Durchmesser um 7,5 µm).
2011-08 Dr. René Schnalzer
� Funktion:
Stoff- und Gasaustausch zwischen dem Blut und dem Gewebe
� Dementsprechend muss die Wandung sehr dünn sein.� Sie besteht in diesem Bereich des Gefäßsystems nur noch aus einer
dünnen Endothelschichte und etwas Bindegewebe.
� Aufbau: Endothel+Basalmembran
� Das Blut fließt aus den Kapillaren in kleinste Venolen ab.
2011-08 Dr. René Schnalzer
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� Aus den Kapillaren ins Gewebe treten:� Sauerstoff
� Nährstoffe
� Hormone
� Wasser
� Mineralstoffe
� Vitamine
� Aus dem Gewebe in die Kapillaren treten:� Kohlendioxid
� Wasser
� Stoffwechselendprodukte
2011-08 Dr. René Schnalzer
2011-08 Dr. René Schnalzer
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Die Venen entspringen sozusagen aus dem Kapillarsystem, sammeln
das nährstoff- und sauerstoffarme Blut und leiten es Richtung Herzen.
Venen sind Gefäße, die das Blut zum Herzen führen.
AUSNAHME: Die Lungenvenen führen sauerstoffreiches Blut!
2011-08 Dr. René Schnalzer
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� Sie sind dünnwandiger als die Arterien und besitzen nur wenige Muskelfasern.
� Aufbau der Wand:
� Endothel (bildet an unterer Extremität Taschenklappen =Venenklappen)
� lockere Muskelschicht
� Bindegewebe
� Auf das Blut in der Vene wirken in erster Linie zwei Kräfte:� Die Sogwirkung des Herzens
� Die Schwerkraft
2011-08 Dr. René Schnalzer
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Wir unterscheiden:
Großer Kreislauf oder Körperkreislauf
Kleiner Kreislauf oder Lungenkreislauf
2011-08 Dr. René Schnalzer
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Der große Kreislauf hat die Aufgabe, durch die Arterien Nährstoffe und
Sauerstoff zu den Zellen zu bringen und durch die Venen
Schlackenstoffe und Kohlendioxid abzutransportieren.
Weg des großen Kreislaufes:
Beginn: Linke Herzkammer
� Aorta (Brustaorta, Bauchaorta)
� Große Arterien (Hauptarterien für Kopf, Hals und Arme, Organarterien, Arterien für untere Extremitäten)
� Mittlere, kleine Arterien - Kapillaren – kleine, mittlere, große Venen
� Obere und untere Hohlvene (Venae cavae superior et inferior)
2011-08 Dr. René Schnalzer
• Obere Hohlvene • Vena cava superior, sammelt sauerstoffarmes Blut aus den Venen der
oberen Extremitäten und des Kopfes
• Untere Hohlvene • Vena cava inferior, sammelt
sauerstoffarmes Blut aus den
Venen der unteren Extremitäten
und des Bauchraumes
Ziel:
• beide Hohlvenen münden
in den rechten Herzvorhof.2011-08 Dr. René Schnalzer
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� Durch Arterien wird Kohlendioxid zur Ausatmung zu denLungen gebracht und durch Venen Sauerstoff von den Lungenzum linken Herzen transportiert.
Weg des kleinen Kreislaufes:
Beginn: Rechte Herzkammer
� Truncus pulmonalis(Lungenstamm)� - Zwei Lungenarterien (Arteriae pulmonales sin. et dext.)
� - Lungenarteriolen - Lungenkapillaren
� - Lungenvenolen - Lungenvenen
� - Vier große Lungenvenen (Venae pulmonales), die
sauerstoffreiches Blut in den linken Vorhof führen
Ziel: linker Vorhof2011-08 Dr. René Schnalzer
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� Venöses Blut aus dem Eingeweidebereich (Magen, Darm, Milz)fließt in die Pfortader (Vena portae)
� Diese Pfortader zieht zur Leber, wo die Verarbeitung des Blutes und derdarin enthaltenen Nährstoffe stattfindet.
� Aus der Leber münden dann die Lebervenen in die untere Hohlvene(Vena cava inferior)
2011-08 Dr. René Schnalzer
2011-08 Dr. René Schnalzer
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� Der Verdauungsapparat ist ein Kanalsystem im Körper, das die
� Aufnahme,
� Zerkleinerung,
� Verdauung und
� Resorption von Nährstoffen
� sowie die Ausscheidung von nicht verwertbaren Stoffen
übernimmt.
2011-08 Dr. René Schnalzer
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Zum Verdauungstrakt zählen:
� Mund, -höhle (Vestibulum oris)
� Teile des Rachens (Pharynx)
� Speiseröhre (Ösophagus)
� Magen (Ventriculus, Gaster)
2011-08 Dr. René Schnalzer
� Dünndarm (Intestinum tenue)� Zwölffingerdarm (Duodenum)
� Leerdarm (Jejunum)
� Krummdarm (Ileum)
� Verdauungsdrüsen:� Leber (Hepar)
� Gallenblase (Vesica fellea)
� Bauchspeicheldrüse (Pankreas)
� Dickdarm (Colon)
� Mastdarm (Rektum)
2011-08 Dr. René Schnalzer
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� Funktion: Zerkauen der Nahrungsmittel, unter Einwirkung desSpeichels beginnt die Kohlehydratverdauung (Ptyalin).
� Der Bissen wird durch die Zunge nach hinten befördert, beiBerührung der Rachenhinterwand wird der Schluckreflex ausgelöst.
� Organe der Mundhöhle:
� Zunge
� Zähne
� Speicheldrüsen
2011-08 Dr. René Schnalzer
Drei paarig angeordnete Speicheldrüsen:
Ohrspeicheldrüse (1)(= Glandula parotis)
Unterkieferspeicheldrüse (2)(= Glandula submandibularis)
Unterzungenspeicheldrüse (3)(= Glandula sublingualis)
2011-08 Dr. René Schnalzer
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� Pro Tag produziert der erwachsene Mensch insgesamt etwa 0,6 bis1,5 Liter Speichel
� Der Mundspeichel löst die löslichen Substanzen der Nahrungsmittelauf, mischt sich mit den trockenen Speisen zu einem feuchten Breiund macht diese somit zum Schlucken wie für die Magenverdauunggeeignet.
� Speichel ist aber auch zur Gesunderhaltung der Zähne wichtig(Stichwort: Karies)
� Zusammensetzung des Speichels:� Wasser
� Schleim
� Lysozyme (Enzym, das durch seine antibakterielle Wirkung zur Funktion des Immunsystems beiträgt)
� Speichel-Amylase (= Ptyalin): dieses Enzym spaltet Kohlenhydrate bereits im Mund bis zum 2fach Zucker („gut gekaut ist halb verdaut“)
2011-08 Dr. René Schnalzer
� Der Mundrachen (Oropharynx) schließt an die Mundhöhle an.
� Der gesamte Rachen (Pharynx) ist ein Muskelschlauch.
2011-08 Dr. René Schnalzer
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� Sie verbindet den Rachen durch das Zwerchfell mit dem Magen.
� Sie ist ein muskulöser Schlauch, welcher hinter der Luftröhre und vor der Wirbelsäule liegt.
� Aufbau:
� Schleimhaut mit mehrschichtig unverhorntem Plattenepithel
� Am Mageneingang ist die Speiseröhre durch Muskulatur verschlossen
� Funktion:
� Durch die Speiseröhre wird die zerkaute Nahrung in den Magenbefördert
� Transportzeit: circa 5-6 Sekunden
2011-08 Dr. René Schnalzer
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Der Magen liegt mit seinem Hauptteil in der linken Körperhälfte zwischen Leber und Milz.
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Kleine Kurvatur
GroßeKurvatur
Kardia
Korpus
Antrum
Fundus
2011-08 Dr. René Schnalzer
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� Funktion:
� Durchmischung des Speisebreis mit Magensaft
� Austreibung des homogenisierten Inhaltes in kleineren Portionen
� Verweildauer im Magen ist abhängig von der Zusammensetzung der Nahrung (2-7 Stunden)
2011-08 Dr. René Schnalzer
� Histologischer Aufbau
� Schleimhaut (3 Zelltypen)
� Die Schleimhaut des Magens hat ein Zylinderepithel mit vielen Drüsenzur:
� Magenschleimproduktion (Muzin)
� Pepsinbildung
� Salzsäureproduktion,
� Intrinsic factor Bildung (wird zur Vit.B12-Resorption im Ileumverwendet)
2011-08 Dr. René Schnalzer
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Funktion des Magenschleims
� Magenschleim haftet an der Oberfläche der Schleimhaut
� Schutz vor der aggressiven Salzsäure und dem Pepsin (Schutz vor Selbstverdauung)
Funktion des Pepsins
� Spaltung von Eiweiß
Funktion der Salzsäure
� Magen pH von circa 1� Desinfektionsmittel gegen die mit der Nahrung aufgenommenen
Bakterien und Viren
� Zerstörung der Eiweißstruktur
2011-08 Dr. René Schnalzer
� Länge des gesamten Dünndarms: circa 4-6m
� Zwölffingerdarm (Duodenum)
� 25-30cm Länge (kürzester Teil des Dünndarms)
� Leerdarm (Jejunum)
� Dieser Darmabschnitt ist durch Peristaltik noch nach dem Tode eines Menschen regelmäßig leer.
� 2/5 des Dünndarms
� Ileum (Krummdarm)
� 3/5 des Dünndarms
� mündet bei der Bauhinschen Klappe (Ileo-Caecal-Klappe) in den Dickdarm.
2011-08 Dr. René Schnalzer
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� schließt an den Magenausgang an
� 25-30cm Länge (= etwa 12 Fingerbreiten; kürzester Teil des Dünndarms)
� Es besitzt die Form eines „C“.
� Ins Duodenum mündet die Ausführungsgang von Gallenblase(Ductus choledochus) und Pankreas (Ductus pancreaticus)
2011-08 Dr. René Schnalzer
� Drüsen produzieren und sezernieren einen alkalischen (=basischen) Schleim, der den sauren Nahrungsbrei aus dem Magenneutralisiert.
� Außerdem produzieren die Drüsen Enzyme, welche denNahrungsbrei aufspalten.
� Ist der Enzymgehalt erniedrigt, so reduziert sich auch die Resorption(= Aufnahme) der Nahrungsbestandteile.
2011-08 Dr. René Schnalzer
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• ohne Oberflächenvergrößerung circa 0,33m2
(reicht nicht für die erforderliche Resorptionskapazität aus)
Oberflächenvergrößerung auf 200m2 über • Falten (Kerckringsche Falten)
• am aufgeschnittenen Darm mit bloßem Auge sichtbar. Höhe: bis zu 8mm
• Zotten (= Villi) = Schleimhautausstülpungen (Höhe:1mm) befinden sich auf den Falten plus dichter Besatz aus Mikrovilli als 2. und 3. Vergrößerungsfaktor.Im Zentrum jeder Zotte befindet sich 1 Lymphgefäß!
• Krypten = Einsenkungen der Schleimhaut (0,2-0,4mm)
2011-08 Dr. René Schnalzer
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2011-08 Dr. René Schnalzer
Funktion:
� Verdauung und Resorption
� Im Dünndarm erfolgt
� die Zerlegung der Nährstoffe (Eiweiß, Kohlenhydrate und Fette) ineinfache Bestandteile,
� damit sie von den Darmzotten (Villi) resorbiert (aufgenommen)
� und ins Blut (Kohlenhydrate, Eiweiss) bzw. in die Lymphgefäße (Fett)abgegeben werden können.
� Schließlich ist der Darm auch für den Weitertransport des Speisebreies durch Peristaltik in den Dickdarm verantwortlich.
2011-08 Dr. René Schnalzer
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� Die Leber ist das zentrale Organdes gesamten Stoffwechsels.
� Sie liegt im rechten Oberbauch,direkt unter der rechtenZwerchfellkuppel
und ist mit dieser auch überBänder verbunden.
� Sie ist die größte Verdauungsdrüse unseres Körpers.
� Gewicht: knapp 1500g
Aufbau:
� 2 Lappen � Kleinerer linker Leberlappen
� Größerer rechter Leberlappen
� 2 Flächen: � obere oder Zwerchfellfläche
� Untere oder Eingeweidefläche
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Histologischer Aufbau:
� Leberläppchen
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� Stoffwechsel
� Kohlehydrate:
� Glukose (= Zucker) wird als Glykogen gespeichert
� Glukoseneubildung: aus Aminosäuren und Glyzerin beiKohlenhydratmangel
� Fette:
� Sind die Glykogenspeicher voll: Umwandlung von Kohlehydraten in Fett
� Eiweiß:
Aufbau von Bluteiweißen (Plasmaeiweiß)
� Bildung von Gerinnungsfaktoren (Fibrinogen, Heparin)
� Entgiftung
� Schadstoffe werden abgebaut und ausgeschieden (z.B.aufgenommene Gifte, Hämoglobin, Hormone, Ammoniak aus demEiweißabbau.....)
� Speicherfunktion� Speicherung von Glykogen (Zucker), der bei Bedarf (Hunger, körperliche
Anstrengung) wieder ins Blut abgegeben werden kann.
� Speicherung von Blut (bei körperlicher Arbeit kann die Leber 20 % ihresBlutvolumens an den Körper abgeben)
� Speicherung fettlöslicher Vitamine
� Eisenspeicherung
� Speicherung von Aminosäuren
2011-08 Dr. René Schnalzer
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� Bildung der Gallenflüssigkeit� bis zu 1 Liter / 24 Stunden
� Von Hepatozyten (= Leberzellen) gebildet
� Gallenblase (Vesica fellea)� dient der Eindickung der Lebergalle zur Blasengalle
(durch Wasserresorption) und der Speicherung der Blasengalle zwischen den Mahlzeiten
� Die Galle spielt eine wichtige Rolle bei der Aufnahmevon Fetten aus der Nahrung und trägt zurNeutralisierung des nach Magenpassage stark saurenSpeisebreis bei (Galle ist leicht alkalisch = basisch).
� Sie dient auch der Ausscheidung verschiedenerSubstanzen aus dem Körper wie Cholesterin, Bilirubinsowie vieler Medikamente und ihrerStoffwechselprodukte.
Pfortaderkreislauf:
� Zwischen den unpaarigenBaucheingeweiden und derLeber haben wir einezusätzliche venöseVerbindung, die Pfortader(Vena portae).
� Die V. portae führt Sauerstoff-armes aber nährstoffreichesBlut aus dem Darm zur Leber.
2011-08 Dr. René Schnalzer
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Pfortaderkreislauf:
� Dank dieser Verbindungkönnen bestimmte Stoffe vonden erwähnten Organendirekt zur Leber gebrachtwerden.
2011-08 Dr. René Schnalzer
Pfortaderkreislauf:
Zu den wichtigsten dieser Stoffegehören die mittels Nahrungaufgenommenen und im Dünndarmzerlegten Nährstoffe, die zurSpeicherung bzw. weiterenVerarbeitung den Weg über dieLeber nehmen müssen.
Ausnahme:Nur vom unteren Teil des Rektumsgelangt das venöse Blut direkt in dieuntere Hohlvene, ohne die Leber zupassieren: schnelle Wirkung der„Zäpfchen“ (= Suppositorien).
2011-08 Dr. René Schnalzer
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� Sie liegt hinter dem Magen.
� Der Pankreaskopf wirdvon der Zwölffinger-darmschleife umfasst.
� Der Körper liegt vor derWirbelsäule.
� Der Schwanz reicht linksbis an die Milz heran.
2011-08 Dr. René Schnalzer
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� Der Ausführungsgang mündet zusammen mit dem Gallengang ins Duodenum
2011-08 Dr. René Schnalzer
2011-08 Dr. René Schnalzer
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Funktion:
� Bildung von circa 2 Liter Pankreassaft (alkalisch; Enzyme) pro Tag.� Er wird durch den Bauchspeicheldrüsengang in den Zwölffingerdarm entleert.
� Der aus dem Magen kommende Speisebrei ist nach seinerDurchmischung mit dem Magensaft stark sauer (pH-Wert 1-2) und mussneutralisiert werden, weil die Enzyme des Pankreassaftes bei saurempH-Wert ihre Funktionen nicht erfüllen können.
2011-08 Dr. René Schnalzer
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� Die Enzyme sind so aggressiv, dass sie teilweise als inaktiveVorstufen abgesondert werden, da sie sonst das Pankreasgewebeselbst angreifen und verdauen würden.
� Erst im Dünndarm werden die inaktiven Vorstufen in die aktivenEnzyme überführt.
2011-08 Dr. René Schnalzer
Funktion:
� Außerdem produziert die Bauchspeicheldrüse drei Hormone in densog. Langerhans‘schen Inseln
� Zwei wichtige Hormone davon
sind:
� Glukagon (erhöht den BZ)
� Insulin (senkt den BZ)
2011-08 Dr. René Schnalzer
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Funktion:
� Das dichte Kapillarnetz des endokrinen Pankreas weist„gefensterte“ Endothelzellen auf.
� Dadurch stehen die endokrinen Zellen direkt mit dem Blut inVerbindung.
� Sie können so den Blutzuckerspiegel "messen" und bei BedarfInsulin oder Glucagon direkt in das Gefäßsystem ausschütten.
2011-08 Dr. René Schnalzer
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Blinddarm (Caecum)
mit dem Wurmfortsatz
(Appendix vermiformis)
� Der Dickdarm beginnt an der
Iliocaecalklappe (= Bauhinsche Klappe)
Blinddarm (Caecum) mit Wurmfortsatz
(Appendix vermiformis)
2011-08 Dr. René Schnalzer
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Grimmdarm (Colon)
� Colon ascendens (aufsteigendes Colon)
� Colon transversum (Quercolon)
� Colon descendens (absteigendes Colon)
� Sigmoid (S-förmig = Sigma-Schlinge)
� Rektum (Mastdarm)
Colon transversum2011-08 Dr. René Schnalzer
Funktion:
� Eindickung des Stuhles durch Wasserrückresorption (85%)
� Schleimproduktion durch Becherzellen
� Gärungs- und Fäulnisprozesse
� Peristaltik
� Ausscheidung� Stuhl wird im Rektum gespeichert
� Bei Erregung der Dehnungsrezeptoren in der Ampulla recti erfolgt der Stuhldrang
2011-08 Dr. René Schnalzer
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Mastdarm (Rektum)
� Der Mastdarm ist der eigentliche Kotbehälter.
� Er geht schließlich über in den Analkanal.
� Stuhldrang bei Füllung der Ampulla recti durchErregung lokaler Dehnungsrezeptoren in derAmpullenwand.
� Im Übergang zum After zeigt die Schleimhaut
Falten, die reichlich Venen enthalten(Hämorrhoiden).
2011-08 Dr. René Schnalzer
100
Die Aufgabe des Atmungssystems besteht:
� in der Vorbereitung der Einatmungsluft in den Atemwegen durchErwärmung, Reinigung, Anfeuchtung und Kontrolle,
� Aufnahme von Sauerstoff für die Verbrennungsvorgänge in denZellen (Stichwort: Mitochondrien),
� Abgabe des durch die Verbrennung entstandenen Kohlendioxids.
� Mithilfe bei der Stimmbildung durch den Kehlkopf und dieResonanzräume.
2011-08 Dr. René Schnalzer
Obere Atemwege
� Nase
� Nasenhöhlen
� Nasennebenhöhlen
� Rachen (Pharynx)
Untere Atemwege
� Kehlkopf (Larynx)
� Luftröhre (Trachea)
� Bronchien (Bronchi)
� Bronchiolen (Bronchioli)
2011-08 Dr. René Schnalzer
101
� Lungenbläschen (Alveolen)
� Nasenwurzel
� Nasenrücken
� Nasenspitze
� Nasenlöcher (Nares)
� Nasenvorhof (Vestibulum nasi)
� Nasenhöhle (Cavum nasi)
Nasenscheidewand (Septum nasi;trennt die beiden Nasenhöhlen)
2011-08 Dr. René Schnalzer
102
Funktion:
� Durch die Nase wird die Atemluft ein- und ausgeatmet, wobei sie kalte
Luft erwärmt und anfeuchtet.
� Dabei fangen die Nasenhaare und die Flimmerhärchen Fremdpartikel ab.
� Dank der Nase kann man auch mit geschlossenem Mund atmen.
2011-08 Dr. René Schnalzer
� Sie stehen mit der Nasenhöhle in Verbindung, sind mit Luft gefüllt,von Schleimhaut ausgekleidet und dienen vor allem der
� Gewichtsreduktion des Schädels und der
� Resonanz.
� Anfeuchten und Anwärmen der Atemluft
� Säuberung der Luft
2011-08 Dr. René Schnalzer
103
Lage:
� Beginnt unterhalb des Kehlkopfes
� Befindet sich vor der Speiseröhre
� etwa 12 cm lang, 15 - 20 U-förmige Knorpelspangen, � Die Luftröhrenhinterwand ist knorpelfrei und besteht aus einer
Bindegewebsmembran + Muskulatur
� Innen: Schleimhaut mit mehrreihigem hochprismatischem Flimmerepithel
� Endet in Höhe des 5. Brustwirbels
� Sie gabelt sich und teilt sich in 2 Hauptbronchien
� Funktion:� Erwärmung
� Anfeuchtung
� Reinigung der Einatmungsluft
2011-08 Dr. René Schnalzer
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Mehrreihig, hochprismatisches Flimmerepithel mit gut ausgebildeter Basalmembran
2011-08 Dr. René Schnalzer
Die Trachea teilt sich in die
2 Hauptbronchien :
� Der linke Stammbronchus läuft weniger steil ab als der rechte und ist länger.
Bronchialbaum:
� Am Lungenhilus teilen sich die Stammbronchien in insgesamt 5 Lappenbronchien auf
(rechts drei, links zwei).
2011-08 Dr. René Schnalzer
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� Aus den Lappenbronchien gehen die Segmentbronchien hervor, die sich in immer kleinere Äste aufteilen.
� Die letzten Aufzweigungen sind die Bronchiolen (viel glatte Muskulatur, keine Knorpel!)
2011-08 Dr. René Schnalzer
Diese weisen keinerlei Knorpel, aber reichlich Muskulatur auf.
2011-08 Dr. René Schnalzer
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� Die Lungen sind paarige Organe, welche vom Lungenfell überzogen im Thorax in den Pleuralhöhlen liegen.
� Grenzen� Unten: Zwerchfell
� Seitlich: Rippen und Muskulatur
� Medial: Mediastinum
� Oben: 1. Rippe, Schlüsselbein
2011-08 Dr. René Schnalzer
� 2 Stück Lungenflügel
� Lungenlappen: rechts 3, links 2
� der Mittellappen konnte sich beim linken Lungenflügel wegen Verdrängung durch das Herz nicht entwickeln.
2011-08 Dr. René Schnalzer
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Lage und Bau:
� Die Lungenspitze reicht über das Schlüsselbein empor.
� Die Medialseite der Lungen liegt dem Herzbeutel und den großenGefäßen, die Außenfläche der Brustwand, die Basis dem Zwerchfellan.
� Entscheidend für die Atmung ist, dass das Lungengewebe sehrelastisch ist und sich zusammenzieht.
� Die Lunge kann sich von selbst nicht vergrößern, sondern kann
lediglich den Bewegungen des Brustkorbes bzw. des Zwerchfellesfolgen.
2011-08 Dr. René Schnalzer
� Es handelt sich um glatte Häute, die dem Peritoneum (= Bauchfell) ähnlich sind.
� Das Lungenfell überzieht die Lunge, das Brustfell den Brustraum.
� Zwischen beiden Blättern liegt der Pleuralspalt, welcher von ganz wenig Flüssigkeit erfüllt ist (Gleitspalt).
� Es herrscht im Brustraum und Pleuraspalt ein Unterdruck.
2011-08 Dr. René Schnalzer
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� Durch den Flüssigkeitsfilm imGleitspalt muss die Lunge derBrustkorb- bzw. Zwerchfellhebungund -senkung folgen (zwei Glasplatten,die befeuchtet und aneinandergelegt werden,lassen sich nur mit sehr großemKraftaufwand voneinander trennen).
Kommt nun Luft in diesen Gleitspalt,trennen sich die beiden glattenFlächen voneinander, die Lungekollabiert = Pneumothorax (weißerPfeil im nebenstehenden Röntgenbild)
2011-08 Dr. René Schnalzer
� Das Zwerchfell scheidet die Brusthöhle von der Bauchhöhle und istder wichtigste Atemmuskel.� Es ist ein Kuppelmuskel, der sich beim Zusammenziehen abflacht und
damit den Brustraum erweitert.
� Die Muskelkontraktion des Zwerchfells führt zu einer Einatmung(Inspiration).
� Die Lunge muss dem Zwerchfell folgen, und erweitert sich dadurch=
Einatmung (Bauchatmung).
� Ausatmung: die Lunge zieht sich elastisch zusammen, dasZwerchfell folgt. Zusätzlich dienen noch einige Muskeln derAusatmung (siehe spezielle Muskellehre).
2011-08 Dr. René Schnalzer
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� Die Aufgabe des Harnsystems liegt in der Ausscheidung von� Stoffwechselprodukten,
� Regelung des Blutdrucks,
� des Säure-Basen-Haushalts sowie des
� Calcium-Phosphat-Haushalts.
� Nieren (Ren, paarig),
� Nierenbecken (Pelvis renalis)
� Harnleiter (Ureter, paarig)
� Die Harnblase (Vesica urinaria)
� Die Harnröhre (Urethra)
2011-08 Dr. René Schnalzer
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� Die beiden Nieren liegen amunteren Rippenrand in derLumbalregion
� Die 12. Rippen ziehen querüber sie hinweg
� Die rechte Niere liegt etwastiefer als die linke
� Die rechte Niere liegt kaudal der Leber, die linke kaudal der Milz.
2011-08 Dr. René Schnalzer
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� Form:
� bohnenförmig
� 12cm lang, 6cm breit, 3-4cm hoch; circa 150g schwer
� Derbe Bindegewebskapsel (Capsula fibrosa) mit Fetteinlagerung umgibt Niere und Nebenniere; enthält viele schmerzleitende Nervenfasern.
� Die Nebennieren sitzen den Polen auf
2011-08 Dr. René Schnalzer
Nierenpapille
Nierenrinde
Nierenmark
Harnleiter
Nierenbecken
Markpyramiden
Nierenbucht
Die Nierenrinde sitzt auf Markpyramiden und umgreift diese mit Säulen.
114
� Blutversorgung:
� Die linke und rechte Nierenarterie aus der Aorta abdominalis versorgtdas Organ mit Blut.
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� Nierenrinde:
� Durch ein Röhrensystem wird der Primärharn (etwa 180 l / 24h !)größtenteils wieder resorbiert.� 99% Wasserrückresorption
� Rückresorption von Stoffen, die der Körper noch benötigt
� Ausscheidung von harnpflichtigen Substanzen
� Der Endharn beträgt ca. 2l und wird über Sammelrohre in dasNierenbecken ausgeschieden.
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Lage:
� Die Harnleiter sind etwa 30 cm lang.
� Sie steigen vor den Querfortsätzen der Lendenwirbelsäule abwärts,
� überschreiten die Grenze des großen und kleinen Beckens, wobei sie die großen Beckengefäße kreuzen.
� Schließlich münden sie an der Hinterseite der Harnblase.
� 3 Engstellen:� Abgang aus dem Nierenbecken
� Kreuzung mit den Beckengefäßen
� Durchtritt durch die Harnblasenwand
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� Das Nervensystem gliedert sich:
Strukturell (die Struktur betreffend) in:� das Zentralnervensystem (ZNS)
� Gehirn, Rückenmark
� das periphere Nervensystem (PNS)� 12 Hirnnerven
� Spinalnerven
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Funktionell in:
� das animalische bzw. somatische bzw. willkürliche Nervensystem
Im Gegensatz zum vegetativen Nervensystem ist das somatische Nervensystemfür die bewusste Aufnahme von Kontakten zur Umwelt über die Sinnesorgane unddie dem Willen unterworfene Motorik (Willkürmotorik) ausgezeichnet.
� das vegetative bzw. autonome bzw. unwillkürliche Nervensystem� Sympathicus, Parasympathicus
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� Nach der Richtung der Erregungsleitung
� Motorische Nerven, die vom Zentrum in die PeripherieImpulse vermitteln (efferente Nerven)
� Sensible (sensorische) Nerven, die ihre Impulse in dieZentren vermitteln (afferente Nerven)
� In diesen Systemen finden wir spezielle Zellen, dieNervenzellen.� Alle Nervenzellen sind von Geburt an festgelegt
(determiniert) und sind daher nicht regenerierbar.
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� Kleinste Funktionseinheit des Nervengewebes
� Können sich nicht teilen oder regenerieren
� Stehen untereinander über Zellfortsätze in Verbindung
� Informationsübertragung durch elektrische Impulse
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� Funktion:
� Motorische Befehle
� Empfindungswahrnehmung
� Steuerungszentrum für Organfunktionen
� Kognitive Funktionen (Denken, Erinnern, Lernen, Speichern)
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Das Gehirn besteht aus:
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� Das Gehirn des Menschen lässt sich in 2 Gehirnhälften, sogenannte Hemisphären, einteilen.� Eine Hirnhälfte ist für die gegenüberliegende Körperseite verantwortlich
� Jeder Hemisphäre teilt sich in 4 weitere Lappen auf� Stirnlappen, Schläfenlappen, Scheitellappen, Hinterhauptlappen
� Das menschliche Gehirn wiegt zwischen 1245 und 1372 Gramm undbesteht aus knapp 23 Milliarden Nervenzellen undzwischenzellulärem Gewebe.
� Das Gehirn wird� von dem Gehirnschädel bedeckt (sog. Neurocranium) und grenzt sich
� von dem sog. Gesichtsschädel (Viscerocranium) ab.
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� Das Gehirn schwimmt in der Gehirnflüssigkeit, auch Liquorgenannt, die� als ernährendes Medium und
� als Schutz vor Bewegungen des Gehirns innerhalb des Schädels dienensoll.
� Das Gehirn wird außerdem von den Gehirnhäuten, den Meningen,umgeben, die ebenfalls eine Schutz und Ernährungsfunktion haben.
� Auf der Oberfläche des Gehirns erkennbar sind die sogenanntenGyry und Sulci (Windungen und Täler).� Diese vergrößern die Oberfläche des Gehirns, sodass mehrere
Nervenzellen in den relativ kleinen Raum, nämlich den Schädel, passen.
� Dadurch konnte die Leistung des Gehirns gesteigert werden, ohne dassder Schädel ,in großem Maße, mitwachsen musste.
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� Die Großhirnrinde (Cortex) bildet entwicklungsgeschichtlichgesehen den neuesten Teil des Gehirns. Hier werden komplexeProzesse wie:� Sprache
� motorische Prozesse
� differenzierte Sensorik (Tastempfinden, Druckempfinden, Schmerz...)und Sinnesempfindungen
verarbeitet, mit anderen Informationen abgeglichen und auf dieseEmpfindungen mit einer gezielten Reaktion geantwortet (motorischeZentren).
Auch andere Funktionen wie Gedächtnis, Denken, Lernen sogarGefühle gehören alle zu den Leistungen Großhirns.
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� Das Gehirn lässt sich oberflächlich inverschiedene Lappen einteilen, die zumTeil neuroanatomische wie auchfunktionelle Grenzen bilden.
� Dazu gehören der
� Frontallappen (Stirnlappen),� Emotionen, Handlung, Antrieb
� Parietallappen (Scheitellappen),� Somatosensorische und sensible Vorgänge
� Occipitallappen (Hinterhauptslappen) und� Sehzentrum
� Temporallappen (Schläfenlappen)� Hör- und Sprachzentrum (Wernicke)
Frontallappen = rot (Lobus frontalis, Stirnlappen)Parietallappen = blau (Lobus parietalis, Scheitellappen)Okzipitallappen = grün (Lobus occiptitalis, Hinterhauptslappen)Temporallappen = gelb (Lobus temporalis, Schläfenlappen).
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Rot = Gyrus praecentralis,Zentrum für Motorik (Bewegung)
• Nervenzellen der vorderen Zentralwindunggeben Befehle an die Skelettmuskulatur
Blau = Gyrus postcentralis,Zentrum für Sensorik (Fühlen /Sinneswahrnehmung)
• Reize, die durch Hautberührung ausgelöstwerden, werden hierher geleitet und verarbeitet
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Grün = Wernicke - Sprachzentrum,Zentrum für das Sprachverständnis
• liegt im Schläfenlappen• zuständig für Verstehen und Interpretation von
Wörtern
Gelb = Broca - Sprachzentrum,Zentrum für die Sprachartikulation
• liegt im Stirnlappen• ist verantwortlich für die Bewegungen, die für
das Sprechen notwendig sind; Grammatik undSatzstruktur werden verarbeitet.
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� Endhirn (= Großhirn)
� Balken (Bündel von Nervenfasern, das die beiden Hälften = Hemisphären des Gehirns miteinander verbindet)
� Zwischenhirn� Thalamus,
� Hypothalamus
� Mittelhirn
� Hypophyse (Hirnanhangsdrüse)
� Kleinhirn
� Brücke (Pons)
� Verlängertes Mark (Medulla oblongata)
� Ventrikelsystem
HIRNSTAMM
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� Vegetative Zentren
� Hormonelle Zentren
� Steuerung des Kreislaufes
� Steuerung der Atmung
� Hustenzentrum
� Schluckzentrum
� Brechzentrum
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� Graue Substanz:
� Aus Nervenzellen aufgebaute Hirnsubstanz
� Sie befindet sich im Gehirn außen (in der Großhirnrinde = Cortex cerebri), im Rückenmark innen!
� Weiße Substanz:
� Besteht aus markhaltigen Nervenfasern (Axone)� Sie dienen der Nachrichtenleitung
� Die weiße Substanz befindet sich im Gehirn im Inneren, im Rückenmark außen!
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1 Cerebrum
3 Pons
4 Medulla oblongata
5 Cerebellum
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1 Cerebrum
2 Thalamus
3 Hypothalamus
4 Mesencephalon (Mittelhirn)
5 Pons (Brücke)
6 Cerebellum (Kleinhirn)
7 Medulla oblongata
8 Medulla spinalis(Rückenmark)
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� verantwortlich für die hormonelle Regulierung des Körpers
� für wichtige autonome Prozesse (unbewusste Funktionen) und
� Umschaltstelle für Reize aus der Umwelt, die von der Großhirnrindein das Bewusstsein gerufen werden („Tor zum Bewusstsein“).
� Zudem reguliert das Zwischenhirn unseren Biorhythmus, unser Ess-und Trinkverhalten (Hunger und Durst) und unsere Sexualität.
� Thalamus (= größter Teil des Zwischenhirns):� Umschaltstelle für Afferenzen
� Alle sensorischen Informationen aus der Umwelt müssen den Thalamus passieren, bevor sie die Großhirnrinde erreichen.
� Wirkt als Filter um die Großhirnrinde nicht mit Informationen zu überfluten.
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� Hormone regulieren eine Vielzahl an Prozessen im Körper wieStoffwechsel, Wachstum und Fortpflanzung.
� Das wichtigste hormonregulierende System bildet die Hypothalamus-Hypophysen (Hirnanhangsdrüse) Achse.
� Hypothalamus:� Liegt an der Basis des Zwischenhirns und ist ein "übergeordnetes
Regulationszentrum", welches Einfluss nimmt auf:
� Hormonhaushalt,
� Wasserhaushalt,
� Kreislauffunktion und
� Körpertemperatur.
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� Die Hypophyse ist mit dem Hypothalamus über den Hypophysenstiel(Infundibulum) verbunden und produziert verschiedene Hormone.
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Das Mittelhirn (Mesenzephalon) liegt zwischen Brücke (Pons) und
Zwischenhirn (Dienzephalon).
� Enthält Umschaltstellen für Hör- und Sehnerven und ist Ursprung einigerHirnnerven.
� Beinhaltet auch die Substantia nigra welche für die Aufrechterhaltungder Muskelspannung und Bewegungsausführung zuständig ist. (Mb.Parkinson)
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� Liegt unterhalb der Großhirnhälften in der hinteren Schädelgrube
� Besteht aus 2 Hälften, deren Oberflächen durch Windungen undFurchen vergrößert sind.� Die Windungen und Furchen, sind aber schmäler als im Großhirn
� Funktion:� Feinregulation und Koordination von
� Bewegung
� Muskeltonus
� Gleichgewicht
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� Das verlängerte Rückenmark bildet die Fortsetzung des Mittelhirns
� Es verbindet den Hirnstamm mit dem Rückenmark
� Es enthält Bahnen für die Willkürmotorik (Pyramidenbahn) undUnwillkürmotorik, Regulation von Atmung und Kreislauf.Außerdem sind dort verschiedene Reflexzentren wie Husten-, Nies-und Schluckreflex lokalisiert.� Verletzungen die hier auftreten ,sind oft nicht mit dem Leben vereinbar
� Im verlängerten Rückenmark sitzen außerdem noch der Großteil derso genannten Hirnnervenkerne.� Hirnnerven sind periphere Nerven, die direkt aus dem Gehirn
entspringen und eine Vielzahl an verschiedenen Aufgaben übernehmen.
� Die Kerne der zugehörigen Hirnnerven bestehen aus einer Ansammlungvon Nervenzellen, die sich auf die spezifische Aufgabe des Nervsspezialisiert haben.
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� Gehirn und Rückenmark werden von 3 Hirnhäuten umgeben
� Funktion: Schutzeinrichtung für das empfindliche Nervengewebe
� Dura mater (harte Hirnhaut): kleidet die Innenfläche desSchädelknochens aus; innerhalb der Dura mater verlaufen dievenösen Blutleiter (Sinus) des Gehirns.
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Weiche Hirnhaut
� Arachnoidea (Spinngewebshaut): liegt der Innenfläche der Duramater dicht an.
� Der Liquorraum befindet sich zwischen Arachnoidea undPia mater im Subarachnoidalraum.
� Der Liquor ist eine klare Flüssigkeit; sie dient dem Schutzdes ZNS
� Pia mater (innere Hirnhaut): grenzt direkt an die Hirnsubstanz.Sie ist die Gefäßführende Haut, die alle Hirnfurchen auskleidet.
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� Das Rückenmark (RM) ist diestrangförmige Fortsetzung desGehirns
� Das RM ist mit dem Gehirn überdas verlängerte Mark verbunden
� Das RM liegt im Wirbelkanal
� Es ist etwa 40cm lang und reichtbis zum 1. Lendenwirbel,
wo es sich in zahlreicheNervenwurzeln aufsplittert“Pferdeschwanz” - Caudaequina).
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� Betrachtet man das Rückenmark im Querschnitt, so erkennt man:
Die innere graue SubstanzSie hat ungefähr die Form einesSchmetterlings und beinhaltetfast ausschließlich Nervenzell-kerne und Dendriten.
Die äußere weiße Substanzbeinhaltet die myelinhaltigenNervenfasern (Neuriten), also dieeigentlichen Leitungsbahnen desZNS.
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Man unterscheidet außerdem:
linke und rechte Hinterwurzel (Hinterhorn)
Über die Hinterwurzel treten dieafferenten Nervenfasern(aus der Peripherie ankommend) in dasRückenmark ein = sensible Fasern.
linke und rechte Vorderwurzel (Vorderhorn)
Über die Vorderwurzel verlassen die efferenten Fasern (vom Rückenmark in die Peripherie weggehend) das Rückenmark = motorische Fasern.
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� Paravertebral treten paarweiseinsgesamt 31 Spinalnerven-paare aus dem Rückenmarkdurch die Zwischenwirbellöcher(Foramina intervertebralia) aus.
� Spinalnerven sind gemischteNerven: sie enthalten sensibleund motorische Anteile.
� Sie versorgen entsprechendihrer Austrittshöhe ganzbestimmte Körperabschnitte.
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Das periphere Nervensystem besteht aus Gehirn- und
Rückenmarksnerven (s.o).
Gehirnnerven
� Der Gehirnnerv ist ein Nerv, der nicht über das Rückenmark in
die Peripherie, sondern vom Gehirn direkt zu den entsprechenden
Endpunkten führt.
� Die Gehirnnerven sind stets paarig angeordnet, d.h. es gibt einen
rechten und einen linken Nerv. Sie versorgen u.a. Kopf und Nacken.
� 12 Gehirnnervenpaare, wie Riechnerv, Sehnerv, Trigeminusnerv,Gesichtsnerv (Facialisnerv) etc. wobei der Riech- und der Sehnervjedoch dem Zentralnervensystem anzurechnen sind.
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� Haben unterschiedliche Funktionen:
� Leiten einerseits sensible Informationen zum Gehirn,
� andererseits motorische Befehle zur Peripherie
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� Sympathikus
� Wird aktiviert bei erhöhterkörperlicher Leistung,Stress, Notfallsituationen
� Beschleunigung der Herz-und Atemfrequenz
� Erhöhung des RR
� Erweiterung der Bronchialmuskulatur
� VermehrteSchweißsekretion
� Verminderung der Darmtätigkeit
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� Parasympathikus
� Dient dem Stoffwechsel, der Regeneration und dem Aufbau der Energiereserven
� Verlangsamung von Herz-und Atemfrequenz
� Verstärkung der Magen-und Darmtätigkeit
� Blutdrucksenkung
� Kontraktion der Bronchialmuskulatur
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Das Skelett des Menschen lässt sich in• das Schädelskelett,• das Rumpfskelett (Wirbelsäule und Brustkorb) und• das Gliedmaßenskelett einteilen.
Die Wirbelsäule ist doppel-s-förmig gebogen und federt den aufrecht gehendenMenschen gegen Stöße ab.
Der Brustkorb wird aus 12 Paar Rippen (Costa = Einzahl; Costae = Mehrzahl),dem Brustbein (Sternum) und den Brustwirbeln (Thorakalwirbel) gebildet .
Die beiden unteren Rippenpaare enden frei und sind nicht mit demBrustkorb verbunden.
Der Brustkorb schützt die inneren Organe wie Herz und Lunge.
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Der bewegliche Schultergürtel wird von den Schulterblättern (Scapula, -ae) undden beiden Schlüsselbeinen (Clavicula, -ae), die mit dem Rumpfskelettverbunden sind, gebildet.
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Der Oberarmknochen (Humerus) ist über das bewegliche Schultergelenk(Articulatio humeri) mit dem Schulterblatt (Scapula) verbunden.
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Die Unterarmknochen werden durch Elle (Ulna) und Speiche (Radius) gebildet.
Das obere (= proximale) Ende der Elle trägt die Gelenkpfanne zumEllbogengelenk (Articulatio cubiti).
Elle und Speiche sind durch ein weiteres Gelenk proximal und durch eineMembran längs miteinander verbunden.
Dadurch wird eine hohe Bewegungsvielfalt im Unterarm und an denHänden möglich.
Das Handskelett besteht ausDer Handwurzel (Carpus) mit 8 Handwurzelknochen(Ossa carpi),5 Mittelhandknochen (Ossa metacarpi),
2 Fingerknochen am Daumen (Pollex) und je3 Fingerknochen an den anderen Fingern (Finger Einzahl = digitus; FingerMehrzahl = digiti).
� Grundglied (Phalanx proximalis),� Mittelglied (Phalanx media),� Endglied (Phalanx distalis)
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Röntgenaufnahme einer menschlichen Hand mit Beschriftung der Handwurzelknochen:
A Kahnbein (Os scaphoideum)B Mondbein (Os lunatum)C Dreiecksbein (Os triquetrum)D Erbsenbein (Os pisiforme)E Großes Vieleckbein (Os trapezium)F Kleines Vieleckbein (Os trapezoideum)G Kopfbein (Os capitatum)H Hakenbein (Os hamatum)
Der Beckengürtel (Cingulum membri pelvini) wird aus Kreuzbein (Os sacrum),Steißbein (Os coccygis), Darmbein (Os ilium) und Sitzbein (Os ischii) gebildet.
Das Darmbein ist mit dem Darmbein-Kreuzbeingelenk am Kreuzbeinverbunden.Das Steißbein stellt praktisch das Ende der Wirbelsäule dar.Darmbein und Sitzbein bilden eine starre Verbindung.
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Der Oberschenkelknochen(Femur) ist mit einem Kugelgelenkmit dem Sitzbein (Os ischii)verbunden.
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Das Kniegelenk (Articulatiogenus) ist ein Scharniergelenkzwischen Oberschenkelknochen(Femur) und dem Schienbein(Tibia).
Die Kniescheibe (Patella) ist einfrei sitzender, flacher Knochen inder Sehne des vierköpfigenOberschenkelmuskels(M. quadriceps femoris).
Die Patella schützt dasKniegelenk und vervielfacht dieKraftentwicklung desQuadrizeps durch dieVerlängerung des Hebelarmes.
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Schienbein (Tibia) undWadenbein (Fibula) sindauf der ganzen Länge miteiner Membran verbundenund bilden das Skelett desUnterschenkels.
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Zu den Fußwurzelknochen gehören
das Sprungbein (Talus, 2),das Kahnbein (Os naviculare, 4),
die drei Keilbeine (Os cuneiforme, Ossacuneiformia, 6)
das Fersenbein (Calcaneus, 3) unddas Würfelbein (Os cuboideum, 5).
____________________________
Mittelfußknochen (Ossa metatarsalia, 7)Zehen (Phalanges, 8)
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Die Fußwurzelknochen sind durch die beiden Sprungbeingelenke miteinanderverbunden.
Sie stellen die wichtigste Grundlage für das Laufen, Springen und diegesamte Fortbewegung auf zwei Füßen dar.
Das Fußskelett eines Menschen wird von den 7 beschriebenenFußwurzelknochen, den 5 Mittelfußknochen und den je 2 bis 3Zehenknochen gebildet.
Der Fuß selbst ist gewölbeförmig und wird durch Bänder gehalten, sodass ein federnder Gang möglich ist.
Röntgenbild (rechtes oberes Sprunggelenk von vorne aufgenommen):
1. Wadenbein (Fibula) 2. Schienbein (Tibia) 3. Sprungbein (Talus)4. Syndesmose (= Bandhaft = unechtes
Gelenk)
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1. Beschreiben Sie den Aufbau und die Funktion der Zelle?
2. Wie heißen die 4 Gewebsarten und beschreiben Sie das Epithelgewebe?
3. Aufbau und Funktion der Haut
4. Aufbau des Herzens
5. Lage und Funktion des Herzens
6. Beschreiben Sie die Zusammensetzung des Blutes
7. Aufbau und Funktion der Lunge
8. Beschreiben Sie den Aufbau und die Funktion der Atemwege
9. Erklären Sie den Blutkreislauf und die Gefäße
10. Beschreiben Sie die Anteile und die Funktion des Verdauungstraktes
11. Beschreiben Sie die Lage und Funktion von Leber und Pankreas
12. Beschreiben Sie die Lage und Funktion der Nieren
13. Einteilung des Nervensystems und Funktion des Großhirns
14. Beschreiben Sie das Zwischenhirn, den Hirnstamm und die Hirnhäute
15. Beschreiben Sie das Vegetative Nervensystem
16. Nennen Sie die Knochen des Skeletts
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Alle Angaben in diesem Skript erfolgentrotz sorgfältiger Bearbeitung ohne Gewähr
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