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sommer klänge 11 das besondere festival

sommer klänge · 2018. 5. 29. · Hochsilos dazu. 2010 wurden das Mühlengebäude und der Siloturm in Arbeits- und Wohnräume umgebaut. Kern des Umnutzungskonzepts war die Verbindung

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sommerklänge – das besondere festival

HauptsponsorZuger Raiffeisenbanken

Wir bedanken uns bei den Eigentümerinnen und Ei-gentümern der Gebäude und Örtlichkeiten, in denen die Sommerklänge dieses Jahr Gastrecht geniessen dürfen, sehr herzlich für das Entgegenkommen und die bereitwillige Aufnahme.

wir danken für die unterstützungÖffentliche HandKanton ZugStadt ZugEinwohnergemeinde Baar

Einwohnergemeinde Oberägeri

Einwohnergemeinde NeuheimKorporation Zug

GönnerAlfred Müller AG, BaarBücher Balmer AG, ZugCilag GmbH International, ZugGlencore International AG, BaarPricewaterhouseCoopers AG, Zug

PartnersponsorenBank Julius Baer & Co. Ltd.Ernst Göhner Stiftung Zughürlimann-wyss stiftung zugKomax Systems AG, RotkreuzMigros KulturprozentZuger Kantonalbank, ZugZuger Kulturstiftung Landis & GyrMulticolor Print AG, BaarNeue Zuger Zeitung, Zug

Zuger

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sommerklänge – das besondere festival

In den hektischen und mit Terminen prall gefüllten Monaten Mai und Juni ist die Vorfreude auf einige beschauliche, erholsame Ferienwochen im Sommer be-sonders gross. Diese Vorfreude wird noch grösser, wenn Aussicht darauf besteht, dass die angestrebte Erholungsphase mit dem Genuss von hochstehenden kul-turellen Angeboten gepaart werden kann. Im Kanton Zug wird diese Möglichkeit in den Monaten Juli und August mit dem bereits zum elften Mal zur Durchfüh-rung gelangenden Sommerklänge-Festival in einzigartiger Weise geboten.

Auch nach dem Jubiläumsjahr hat ein qualifiziertes und nach wie vor hoch motiviertes Team unter der künstlerischen Leitung von Madeleine Nussbaumer ein anspruchsvolles und vielfältiges Sommerklänge-Programm zusammengestellt. Mit den integrierten ortskundlichen und geschichtlichen Informationen erhalten die musikalischen Angebote zusätzlich Gehalt und Spannung.

Die fünf Anlässe in Baar (dieser freut mich besonders), Oberägeri, Neuheim und in der Stadt Zug bieten die idealen Voraussetzungen, um sich für kurze Zeit aus der Alltagshektik zu verabschieden, Kultur in höchster Qualität zu geniessen und sich mit der Geschichte unseres wunderschönen Kantons auseinanderzu-setzen. Lassen Sie sich diese Chancen nicht entgehen und besuchen Sie das eine oder andere Konzert des Sommerklänge-Festivals 2011.

Andreas Hotz, Gemeindepräsident Baar

geleitwort

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sommerklänge – das besondere festival

Festival SommerklängeMoosstrasse 10, CH-6330 ChamInternet: www.sommerklaenge.chE-Mail: [email protected]: Raiffeisen Bank Steinhausen PC 60-5553-2IBAN/Konto-Nr. CH 26 8145 2000 0019 3459 6

Manchmal ergeben sich aus der Programmierung eines Festivals ganz spontan und unbeabsichtigt kleine Schwerpunkte und hin und wieder auch lustige Zufälle. In der elften Ausgabe der Sommerklänge begegnen wir immer wieder Johannes Brahms, und das ist bei einem Kammermusik-Festival ja auch nicht weiter verwun-derlich. Brahms gilt als Kammermusik-Komponist par excellence. Den Anspruch der Wiener Klassik, Kammermusik sei die zugleich anspruchsvollste und intimste Musik, hat er übernommen und ist in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zum Erneuerer und Begründer kammermusikalischer Gattungen, zum Vorbild für eine Generation von Kammermusik-Komponisten in ganz Europa und letztlich auch zum Ahnherrn der 2. Wiener Schule geworden. Mit Brahms, aber nicht nur mit ihm verknüpft ist ein zweiter Akzent: der Umgang des 19. Jahrhunderts mit der Musik der Zigeuner.

Und der lustige Zufall? Die Sommerklänge gehen dieses Jahr in die Höhe, ins neue Hochhaus «Uptown» in Zug. Und wie heisst – nicht abgesprochen! – das Programm, das in Neuheim zur Aufführung kommt? «Downtown Illusions»!

Neuheim als Downtown? Die Sommerklänge machen’s möglich. Wir laden Sie herzlich ein zur elften Etappe unserer scheinbar unendlichen Konzert- und Ent-deckungsreise kreuz und quer durch den Kanton Zug.

Madeleine Nussbaumer, künstlerische LeitungSuzanne Wettenschwiler und Marie-Louise Schwerzmann, AdministrationGeorg Frey, Peter Hoppe, Karl Kobelt, Anna und Heinz Morf

schwerpunkte

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sommerklänge – das besondere festival

Sonntag, 10. Juli 2011 Starke Stücke Obermühle

17.00 Uhr Streichsextett – Einführung zum Konzertort: Annemarie Huber-Hotz, a. Bundeskanzlerin Baar

Sonntag, 17. Juli 2011 Brennpunkt Wien Foyer Hofmatt

17.00 Uhr Ensemble Chamäleon – Einführung zum Konzertort: Renato Morosoli, Historiker Oberägeri

Sonntag, 24. Juli 2011 Downtown Illusions Depot Technikgeschichte

17.00 Uhr «Spark»: die klassische Band – Einführung zum Konzertort: Ignaz Civelli, Staatsarchivar Neuheim

Sonntag, 31. Juli 2011 Uptown: Höhenflüge Hochhaus Uptown

17.00 Uhr Thomas Demenga / James Alexander – Einführung zum Konzertort: Georg Frey, Denkmalpfleger Zug

Sonntag, 7. August 2011 Liebeslieder Kollegium St. Michael

17.00 Uhr Vokalquartett – Einführung zum Konzertort: Beatrice Sutter Sablonier, Historikerin Zug

Eintritt Fr. 40.- / Kinder, Studierende Fr. 15.– / Raiffeisen-Pass (gültig für alle 5 Konzerte) Fr. 140.–

Festival-Pass (gültig für alle 5 Konzerte) Fr. 160.– / Gönner-Pass (gültig für alle 5 Konzerte; persönlich reservierte Plätze) Fr. 230.–

Reservation per Internet: www.sommerklaenge.ch

übersicht

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programm werkeDie möglichst gleichberechtigte Be-handlung der einzelnen Stimmen als Charakteristikum der Kammermusik stösst bei der Besetzung Streichsextett in einen Grenzbereich vor. Der Schritt zur orchestralen oder fast sinfonischen Klangstruktur liegt immer ganz nahe. Bezeichnenderweise hat Schönberg selbst sein Sextett «Verklärte Nacht» auch für Streichorchester umgeschrie-ben. Zur Besetzungsproblematik gehör-te aber auch, dass sie die quasi norma-len Ressourcen der bürgerlichen Haus-musik überstieg. Deshalb hatte Brahms grosse Schwierigkeiten, einen Verleger für sein zweites Sextett zu fi nden. Der Verlag Breitkopf & Härtel brachte es auf den Punkt: Dass ein Sextett keinen grossen Absatz fi nde, liege in der Natur dieser musikalischen Gattung.

Entsprechend schmal ist das Streich-sextett-Repertoire geblieben. Brahms hat mit den zwei zwischen 1860 und 1865 geschaffenen Streichsextetten den Grundstein gelegt. Wir hören das

zweite, kammermusikalischere, von dem Clara Schumann sagte: «Das The-ma könnte Dir wohl gestohlen werden, aber was fi nge einer wohl damit an, der es nicht versteht wie Du, es so aufs reizendste und geistvollste mit Motiven zu umkleiden, die immer darum herum-spielen und sich ineinander schlingen wie eine Kette lieblicher Gedanken.»

35 Jahre später ist ein anderes Spitzen-Streichsextett entstanden: «Verklärte Nacht» von Arnold Schön-berg, damals 24-jährig. Schönberg übertrug erstmals die von Liszt und Richard Strauss entwickelte Form der Sinfonischen Dichtung in die Kammer-musik. Als programmatische Grund-lage wählte er ein hoch expressives Gedicht aus der Sammlung «Weib und Welt» von Richard Dehmel. Das Sextett wurde bei seiner Erstaufführung in Wien ausgezischt und verursachte Un-ruhe und Faustkämpfe. Aber es hatte sehr bald grossen Erfolg.

Starke Stücke

Johannes Brahms (1833–1897)Streichsextett G-Dur op. 36 (1864/65) Allegro non troppo Scherzo – Allegro non troppo – Presto giocoso Adagio Poco allegro

Arnold Schönberg (1874–1951)Streichsextett «Verklärte Nacht» op. 4 (1899) Komponiert nach einem Gedicht von Richard Dehmel (1863–1920)

Konzert 1: Sonntag, 10. Juli 2011, 17.00 UhrObermühle Baar Catering: -3.2.1 hubert erni ag, www.comme-il-faut.biz

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mitwirkende

konzertort

Kurze Einführung zum Konzertort:Annemarie Huber-HotzLic. sc. pol., Dr. h.c., Generalsekretärin der Schweizerischen Bundesversammlung und anschliessend Bundeskanzlerin, Mitglied der Eigentümerfamilie Obermühle

Der markante Gebäudekomplex der Obermühle mit dem umgebauten Silo liegt auf der linken Seite der Kantons-strasse Baar–Sihlbrugg, die hier Langgasse heisst, am Rand eines grossen, freien Felds zwischen Dorfausgang und Brauerei Baar. Der Zugang zur Obermühle zweigt von der Langgasse ab. Parkplätze werden signalisiert. Buslinie 3 Oberwil–Zug–Baar, Haltestelle Brauerei.

Streichsextett Esther Hoppe und Florence Cooke, Violine – Jürg Dähler und Yuka Tsuboi, Viola – Tho-mas Grossenbacher und Christian Proske, Violoncello In Anbetracht des schmalen Repertoires ist es nicht weiter verwunderlich, dass es das Streichsextett als feste Ensemble-Formation nur ausnahmsweise gibt. Konzertpro-gramme wie das heutige sind deshalb wunderbare Gelegenheiten für beide: für das Publikum, das in den Hörgenuss dieser selten gespielten Werke kommt, und für befreundete, aber nicht ständig zusammen-spielende Musikerinnen und Musiker, die sich für die Erarbeitung dieser Werke mit Begeisterung zusammen-finden. Esther Hoppe brachte Florence Cooke ins Spiel. Yuka Tsuboi war Schülerin von Jürg Dähler, und Thomas Grossenbacher und Christian Proske spielen am gleichen Pult im Tonhalle Orchester Zürich. Und möglich gemacht haben das Ganze die Sommerklänge...

Baar, Obermühle Die Baarer Obermühle am Mühlebach, dem schon im Mittelalter aus der Lorze abgeleiteten Baarer Gewerbekanal, kann auf eine stolze, über 800-jährige Geschichte zurückblicken. Erstmals erwähnt wird sie im Jahr 1178 als Besitz des adeligen Frauenstifts Schänis (zwischen Walen- und Zürichsee). 1239 erfolgte der Übergang ans Kloster Kappel. Von 1650 bis 1812 wirtschaf-tete die Ammännerfamilie Andermatt auf der Mühle; seit 1812, also seit nunmehr 199 Jahren, heisst die Besit-zerfamilie Hotz.

Die ältesten Teile der heutigen Anlage gehen auf zwei zentrale Ereig-

nisse zurück: auf den Mühlen-Neubau von 1864, der neben der alten Mühle errichtet wurde, und auf den Brand eben dieser alten Mühle 1872. In der Folge entstanden die beiden charakte-ristischen Herrschaftshäuser beidseits des Zufahrtsweges. Die neue Mühle wurde in mehreren Etappen durch An- und Aufbauten erweitert. 1962 und 1975 kamen zwei dominierende Hochsilos dazu. 2010 wurden das Mühlengebäude und der Siloturm in Arbeits- und Wohnräume umgebaut. Kern des Umnutzungskonzepts war die Verbindung von neuer Architektur mit alten Bauteilen.

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programm werkeWaren Paris mit seiner Oper und Lon-don mit seinen öffentlichen Konzerten in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhun-derts zunächst noch die tonangeben-den Musikstädte Europas gewesen, so erlangte in der Folge Wien diese Vormachtstellung und behauptete sie während des ganzen 19. Jahrhunderts. Entscheidend für diese Entwicklung waren Mozarts Übersiedlung nach Wien, die tiefe Freundschaft zwischen Haydn und Mozart, die sich gegensei-tig zu völlig neuartigen Kompositionen angeregt und angetrieben haben, und schliesslich der Zuzug Beethovens.

Der Niederösterreicher Joseph Haydn, der Norddeutsche Johannes Brahms und der Böhme Gustav Mahler: alle sind sie in Wien gestorben – auch dies ein Zeichen für die mächtige Anzie-hungskraft des Musikzentrums Wien!

Haydns Klaviertrio G-Dur op. 73 Nr. 2 ist ein wunderbares Alterswerk des 63-Jährigen, entstanden während

seines zweiten Aufenthalts in England und besonders berühmt geworden durch den dritten Satz mit seinem Rondo im Zigeunerstil. Erst gerade 16 Jahre alt war Gustav Mahler, als er als Student am Wiener Konservatorium an einem Klavierquartett schrieb. Erhalten geblieben ist nur der erste Satz, der aber eindrücklich Zeugnis ablegt von der ganz ausserordentlichen Begabung dieses Jünglings. Johannes Brahms wiederum war 28-jährig und bereits berühmt, als er 1861 in Hamburg sein erstes Klavierquartett mit Clara Schumann am Flügel uraufführen liess. Das grossartige, 40-minütige Werk mit orchestralem Charakter und fast sinfonischem Ton eröffnete der Gattung Klavierquartett völlig neue Dimensionen und hatte augenblicklich Erfolg. Ein Jahr später ging Brahms nach Wien, um sich als Komponist und Pianist auch dort durchzusetzen. Sein Debüt gab er mit dem g-Moll-Klavierquartett.

Brennpunkt Wien

Joseph Haydn (1732–1809)Klaviertrio G-Dur op. 73 Nr. 2 Hob. XV:25 (1795) Andante Poco adagio Finale: Rondo all‘Ongarese: Presto

Gustav Mahler (1860–1911)Klavierquartettsatz a-Moll (1876) Nicht zu schnell

Johannes Brahms (1833–1897)Klavierquartett Nr. 1 g-Moll op. 25 (1861) Allegro Intermezzo: Allegro (ma non troppo) – Trio: animato Andante con moto Rondo alla Zingarese

Konzertfl ügel Steinway & Sons: La Bottega del Pianoforte, Lugano

Konzert 2: Sonntag, 17. Juli 2011, 17.00 Uhr Foyer Schulanlage Hofmatt Oberägeri Catering: -3.2.1 hubert erni ag, www.comme-il-faut.biz

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mitwirkende

konzertort

Kurze Einführung zum Konzertort:Renato MorosoliDr. phil., Historiker, Verfasser der zweibändigen Geschichte zum Ägerital

Die Schulanlage Hofmatt liegt mitten im Dorf Oberägeri rund 100 Meter bergseits hinter der Hauptstrasse und ebenso weit von der Pfarrkirche entfernt. Tiefgarage (Zufahrt: beim «Ochsen» von der Hauptstrasse abbiegen). Buslinie 1 Zug–Oberägeri.

Ensemble Chamäleon Madeleine Nussbaumer, Klavier – Tobias Steymans, Violine – Natalia Mosca, Viola – Luzius Gartmann, Violoncello Das Ensemble Chamäleon wurde vor 21 Jahren von Madeleine Nussbaumer gegründet. Es ist aus dem Zuger Musik-leben nicht mehr wegzudenken. Im Kern ist es ein Klaviertrio, das aber je nach Programm weitere Musikerinnen und Musiker und ihre Klangfarben dazu nimmt – im heutigen Konzert die Brat-sche. Mit seinem immensen Repertoire und seiner feinen Programmierkunst bietet es dem Publikum die Gelegenheit, den ganzen Reichtum des kammermu-sikalischen Kosmos kennenzulernen – die grossen Meisterwerke der Vergangenheit und Gegenwart genauso wie ganz Neues oder zu Unrecht Vergessenes.

Oberägeri, Foyer HofmattDas erste für diesen Zweck erbaute Schulhaus in Oberägeri war zugleich eines der ersten Steingebäude in der Gemeinde. 1836/38 erbaut, war es neben dem gleichzeitig errichteten Menzinger Schulhaus das erste in einer ganzen Reihe von neuen Volksschul-häusern im Kanton Zug: ein typisches multifunktionales Dorfschulhaus, das ausser den Schulzimmern auch noch das Gemeindelokal, die Feuerspritzen-remise und das Arrestlokal enthielt. Das nie umfassend erneuerte Haus diente weit über hundert Jahre, näm-

lich bis 1955, seinem ursprünglichen Zweck und steht heute noch vis-à-vis der Pfarrkirche auf der anderen Seite des Dorfbachs. 1955 wurde das ganz in der Nähe gelegene neue Schulhaus Hofmatt eingeweiht, das in der Folge den Kern einer ganzen Schulanlage bil-dete. Als letzte Erweiterungen kamen 2004 eine Dreifachhalle und das Mu-sikschulhaus samt Foyer und Ausblick in die herrliche voralpine Landschaft hinzu. Das Sommerklänge-Konzert findet im grosszügig gestalteten Foyer statt.

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programm werkeSpark bringt die aufregendsten Klänge aus New York, London, Amsterdam und Berlin auf die Bühne. Radikal und kompromisslos stellen die fünf Ausnahmemusiker die Frage, wo Musik herkommt und wohin sie sich entwi-ckelt. Träume und Trends, klassische Beats, Fusion-Sounds, Neon-Trance und Minimal-Grooves verschmelzen zum Puls der Grossstadt: unaufhörlich, un-nachgiebig, berauschend und magisch.

Downtown Illusions macht das Grossstadtleben zum Klangereignis: Skylines, die im morgendlichen Dunst zum Leben erwachen, die Hektik der Rush Hour, düstere Gestalten aus der Unterwelt, Multi-Kulti-Sessions im Melting Pot und das fl irrende Nacht-leben werden von Spark musikalisch nachgezeichnet. Der Reiz des Pluralis-mus und die Vision des urbanen Lebens drücken sich in den verwegenen Sets des Ensembles aus: Bach wird mit zeit-

genössischer Avantgarde kombiniert, ein Vivaldi-Konzert trifft auf rockige Minimalklänge aus den Niederlanden, Fauré wird von Weltmusik umrahmt, Newcomer kommentieren klassische Meister. Das Verbindungsmoment ist die Atmosphäre, die die jeweiligen Stücke kreieren, die Assoziationen, die sie hervorrufen. Der Sog der Klänge und die Vielzahl der Eindrücke, die Spark in dieser Show für seine Zuhörer bereit-hält, gleichen einem Trip in eine unbe-kannte Stadt: Vieles kommt einem ver-traut vor und doch kann sich hinter je-der Ecke eine Überraschung verbergen!

Mit Werken der New Yorker Rising Stars Lev Ljova Zhurbin und Kenji Bunch, des Londoner Minimalisten Mi-chael Nyman, des Amsterdamer Enfant terrible Chiel Meijering und des Berliner Nachwuchstalents Johannes Motsch-mann. Plus Johann Sebastian Bach, Gabriel Fauré und Antonio Vivaldi.

Downtown Illusionscity life in music

Dust and Dawn – Rush Hour – Interlude – Melting Pot City Lights – Nightlife – Underworld

Werke von:Michael Nyman (*1944), Chiel Meijering (*1954), Kenji Bunch (*1973), Gabriel Fauré (1845–1924), Lev «Ljova» Zhurbin (*1978), Traditionell Russisch / Englisch / Irisch, Johannes Motschmann (*1978), Johann Sebastian Bach (1685–1750), Christopher Herrmann (*1983), Daniel Koschitzki (*1978) und Antonio Vivaldi (1678–1741)

Das detaillierte Programm wird am Konzertabend abgegeben.Konzertfl ügel Steinway & Sons: La Bottega del Pianoforte, Lugano

Konzert 3: Sonntag, 24. Juli 2011, 17.00 UhrDepot Technikgeschichte Neuheim Catering: -3.2.1 hubert erni ag, www.comme-il-faut.biz

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mitwirkende

konzertort

Kurze Einführung zum Konzertort:Ignaz CivelliDr. phil., Staatsarchivar des Kantons Zug, Publikation über den frühen öffentlichen Verkehr und die Elektri-schen Strassenbahnen im Kanton Zug

Das Depot Technikgeschichte befindet sich im Industrie-gebiet der Gemeinde Neuheim an der Sihlbruggstrasse, von Sihlbrugg her kommend auf der rechten Strassen-seite. Parkplätze vorhanden. Mit der Buslinie 31 Baar–Neuheim bis Haltestelle Neuheim Tal oder Neuheim Sarbach, dann etwa 300 Meter zu Fuss.

Spark – die klassische Band Daniel Koschitzki, Blockflöte – Andrea Ritter, Block-flöte – Stefan Glaus, Violine/Viola – Victor Plumettaz, Violoncello – Jutta Rieping, Klavier Und, gibt es nun neue Kammermusik? Ja, und wie! Barockes und Klassisches verschmelzen mit jazzigem Groove, Tango, Balkan-Folklore. So klingt anspruchsvolle Musik zum Anfassen, die auch für junge Menschen wieder zum Er-lebnis wird. Die Gründer der Gruppe, Andrea Ritter und Daniel Koschitzki, sind aus dem weltbekannten Blockflötenquartett «Amster-dam Loeki Stardust Quartet» hervorgegangen. Zusammen mit dem Geiger Stefan Glaus, dem Cellisten Victor Plumettaz und der Pianistin Jutta Rieping entwi-ckeln sie die klassische Moderne weiter und brechen die Grenzen zwischen den Genres auf. Der englische Name Spark ist von der Popkultur inspiriert und steht für den Funken, der sich zwischen den Gruppenmitgliedern entzündet und auf das Publikum überspringt.

Neuheim, Depot Technik- geschichteDas Gebäude ist ein schmuckloser, normierter Zweckbau aus den 1970er Jahren, errichtet als Zeughaus zur Einlagerung von Kriegsmaterial mili-tärischer Einheiten. Durch die massive Reduktion der Armeebestände wurde die ursprüngliche Nutzung überflüssig. Heute ist der Verein «Zuger Depot Technikgeschichte, Neuheim» einge-mietet. Der Vereinszweck besteht dar-in, wertvolle alte Exponate (Fahrzeuge und Geräte) aus den Bereichen Militär, Feuerwehr und öffentlicher Verkehr zu erhalten, zu pflegen und der Öffent-lichkeit zugänglich zu machen. Im

Frühjahr 2010 wurde das ehemalige Zeughaus saniert und der neuen Nut-zung angepasst. Am 3. Juli 2010 fand die feierliche Eröffnung statt.

Fachlich kompetente und hoch motivierte Restauratorenteams haben in Freiwilligenarbeit die teilweise in sehr schlechtem Zustand befindlichen Oldtimer wieder in den Ursprungszu-stand zurückversetzt. Zu bestaunen sind unter anderem der zwölfplätzige Omnibus «Orion», der 1904–1913 auf der Strecke Zug–Baar–Menzingen ver-kehrte, oder der Personenmotorwagen «Elefant», der 1913–1955 auf dem Netz der Elektrischen Strassenbahnen des Kantons Zug im Einsatz stand.

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programm werkeNach der fantastischen Rundsicht von der Dachterrasse des Uptown folgen die musikalischen Höhenflüge. Drei Spitzenwerke für Cello und Klavier – die ungewöhnlich expressive erste Cello-Sonate von Saint-Saëns, die Cello-Sonate von Debussy als eines seiner letzten Werke und Janáceks Märchen-Tondichtungen – umrah-men zwei eigene Kompositionen des Weltklasse-Cellisten Thomas Demenga: «EFEU» als Pflichtstück für den Cello-Wettbewerb, der seit 2002 zu Ehren des Cellisten Emanuel Feuermann (1902–1942) durchgeführt wird, und «Stilbrüche». Originalton Demenga zu letzteren:

Was haben Bach, Tsinzadse, Casals, Webern, Chopin und meine eigene Musik gemeinsam? Lassen sich so viele verschiedene Stilrichtungen zu einem einzigen «Opus» verschmelzen? Choräle, Volksmusik, minimalistische 12-Tonmusik und rührselige Romantik

miteinander zu verbinden, ist das nicht «Stilbruch pur»?

Doch, genau so ist es. Jede Menge Stilbrüche, nach jeweils 2-4 Minuten Musik. Und genau das ist es, was mich fasziniert! Die Übergänge, die Pausen zwischen diesen Stücken haben es mir angetan. Die Spannung zwischen den Epochen, die Sekunden-Momente, in denen wir uns beispielsweise vom Barock in die Romantik transportieren lassen, gleichen einer Zeitmaschine, die uns zwar nur in unserem Inneren in eine andere Epoche befördert, die aber diese kurzen Momente hier und jetzt hör- und erlebbar macht.

Wir sitzen zwar alle noch auf den-selben Stühlen, legen aber in wenigen Minuten eine Strecke, mit verschiede-nen Abstechern, von rund 300 Jahren zurück! Auf diese abenteuerliche Musikreise nehme ich Sie gerne mit und hoffe, dass unterwegs niemand aussteigen wird oder verloren geht...

Uptown: Höhenflüge

Claude Debussy (1862–1918) Sonate pour violoncelle et piano (1915) Prologue – Sérénade et Final

Léoš Janácek (1854–1928)Pohádka (Märchen) für Violoncello und Klavier (1910/1923) Con moto – Con moto. Adagio – Allegro

Thomas Demenga (*1954) «EFEU» für Cello solo (Pflichtstück des E. Feuer-mann-Wettbewerbs in Berlin 2010)«Stilbrüche» (eine Zusammenstellung von verschie-denen Stücken und Stilen – gespielt in einem Guss)

Camille Saint-Saëns (1835–1921) Sonate Nr. 1 c-moll op. 32 für Violoncello und Klavier (1872) Allegro – Andante tranquillo sostenuto –

Allegro moderato

Konzertflügel Steinway & Sons: La Bottega del Pianoforte, Lugano

Konzert 4: Sonntag, 31. Juli 2011, 17.00 Uhr Hochhaus Uptown Zug

Catering: Restaurants GG6 / Skylounge

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konzertort

mitwirkende

Kurze Einführung zum Konzertort:Georg Freydipl. Architekt ETH, Kantonaler Denkmalpfleger Zug

Das Hochhaus «uptown» befindet sich neben dem Eisstadion direkt am Kreisel General-Guisan-Strasse/ Allmendstrasse. Buslinien 6 und 11, Haltestelle Stadion.

Thomas Demenga, Violoncello – James Alexander, Klavier Der Schweizer Thomas Demenga und der gebürtige Kanadier James Alexander, beide in Bern wohnhaft, aber auf vielen grossen internationalen Bühnen tätig, sind sich vor einigen Jahren eher per Zufall auf einem Schweizer Bahnhof begegnet. Seitdem spielen sie als Duo, aber auch als Kammermusikpartner in verschiedensten Formationen, immer wieder zusammen, nicht zuletzt auch mit dem bekannten Magier Alex Porter. Wir erinnern an das legendäre Sommerklänge-Konzert vom 15. Juli 2007 in der Langrüti, als Porter zum Schluss den immer weiter spielenden Cellisten Demenga in der Luft schweben liess...

Zug, Hochhaus UptownDer Ort, wo seit Kurzem das Hochhaus «Uptown» mit seinen 18 Geschossen und 60 Metern Höhe das Stadtbild markant verändert hat, liegt seit jeher an einer wichtigen Nahtstelle der Stadtentwicklung. Während Jahrhun-derten war hier gemeinsam genutztes Allmendland: Weiden für das Vieh, Lehmressourcen für die Ziegler, Kirsch-bäume, ein Eichenwald mit dem fast geheimnisvollen Namen «Meilacher». Bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts verlief hier der Stadtrand. Neue Nutzungen, die viel Fläche benötigten, wurden hier angesiedelt: zum Beispiel

das grosse Industrieareal der Landis & Gyr, aber auch die wichtiger werden-den Sportanlagen bis hin zur heutigen Kunsteisbahn. Und auch der neuste, auf die Bodenverknappung antwor-tende Trend, statt in die Fläche eben in die Höhe zu bauen, nimmt in Zug an dieser Stelle seinen Anfang: Uptown. Konzertort ist übrigens das im Erdge-schoss befindliche Restaurant GG6. Zum Sommerklänge-Erlebnis gehört selbstverständlich auch der Besuch der Skylounge im Dachgeschoss mit der atemberaubenden Aussicht.

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programm werkeDas Fremde – der Fremde – die Fremde war für die städtischen Menschen des 19. Jahrhunderts eine Projektionsfl äche für viele Sehnsüchte. Im Mittelpunkt dieses Konzertes stehen mehrstimmi-ge und einstimmige Lieder, die eben dieses Sehnen nach Natur, Freiheit, Ursprünglichkeit und echtem Gefühl ausdrücken.

Den Rahmen bilden Quartette von Schumann und Brahms, die das Leben der Roma und Sinti romantisch idealisieren. In Schumanns «Zigeu-nerleben» beschreibt der Textdichter Emanuel Geibel idyllisch das abendli-che Lagerfeuer einer Zigeunertruppe. Derselbe Dichter war es auch, der für Schumanns «Spanisches Liederspiel» mittelalterliche spanische Gedichte übersetzte und veredelte. Schumann baut in die Musik lokalkoloristische Elemente ein, zum Beispiel Bolero-rhythmen. Das Liederspiel ist vor allem

aufgrund der wechselnden Besetzun-gen der vier Solostimmen sehr apart. Brahms’ «Zigeunerlieder», 1888 entstanden, waren vom Komponisten eigentlich für den Hausgebrauch beim abendlichen Zusammensein um das Kla-vier in der bürgerlichen Stube gedacht. Die schwungvollen Rhythmen und Me-lodien, die mehr der ungarischen Volks-musik denn einer «echten Zigeuner-musik» nachempfunden sind, sind jedoch so reizvoll, dass der Zyklus schnell den Weg in die Konzertsäle fand.

In starkem Kontrast zu diesen Liedern, die alle Themen – ob Liebe, Tod oder Glauben – mit einer gewissen Unbekümmertheit angehen, steht die tiefe Ernsthaftigkeit der «Rückert-Lieder» von Gustav Mahler. Friedrich Rückerts Lyrik wird von Mahler feinfüh-lig und entrückend vertont; die Lieder weisen in ihrer Tonsprache hinüber ins zwanzigste Jahrhundert.

Liebeslieder

Robert Schumann (1810–1856)Zigeunerleben op. 29, 3 (Emanuel Geibel)

Spanisches Liederspiel op. 74 (Emanuel Geibel) Erste Begegnung – Intermezzo – Liebesgram – In der

Nacht – Es ist verraten – Melancholie – Geständnis – Botschaft – Ich bin geliebt

Gustav Mahler (1860–1911)Rückert-Lieder (Friedrich Rückert) Blicke mir nicht in die Lieder – Ich atmet‘ einen

linden Duft – Ich bin der Welt abhanden gekommen – Um Mitternacht – Liebst du um Schönheit

Johannes Brahms (1833–1897)Zigeunerlieder op. 103 (Hugo Conrat) He, Zigeuner, greife in die Saiten – Hochgetürmte

Rimafl ut – Wisst ihr, wann mein Kindchen – Lieber Gott, du weisst – Brauner Bursche führt zum Tanze – Röslein dreie in der Reihe – Kommt dir manchmal in den Sinn – Horch, der Wind klagt in den Zweigen – Weit und breit schaut niemand mich an – Mond verhüllt sein Angesicht – Rote Abendwolken ziehn

Konzertfl ügel Steinway & Sons: La Bottega del Pianoforte, Lugano

Konzert 5: Sonntag, 7. August 2011, 17.00 UhrKollegium St. Michael Zug Catering: -3.2.1 hubert erni ag, www.comme-il-faut.biz

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konzertort

mitwirkende

Kurze Einführung zum Konzertort:Beatrice Sutter SablonierLic. phil., Historikerin

Das Kollegium St. Michael liegt an der Zugerbergstrasse 3, kurz nach der Pfarrkirche St. Michael und in unmit-telbarer Nachbarschaft zur Pädagogischen Hochschule Zug. Buslinie 11 Zug–Schönegg, Haltestelle St. Michael. Parkplätze in der Umgebung oder im Parkhaus Casino.

Vokalquartett und Klavier Nelly Palmer, Sopran – Alexandra Hebart, Mezzosopran – Dieter Wagner, Tenor – Michael Raschle, Bariton – Madeleine Nussbaumer, Klavier Nelly Palmer, Alexandra Hebart, Dieter Wagner und Michael Raschle verbindet ihre Liebe zum Liedgesang. Alle vier sind regelmässig im In- und Ausland als Liedsänger mit eigenen Programmen zu hören. Gelegenheiten jedoch, im Quartett aufzutreten und den Liedgesang im kammermusikalischen Miteinander zu betreiben, sind im heutigen Konzertbetrieb sehr selten. Umso lieber haben sie die Einladung an die Sommerklänge angenommen und bringen zusammen mit der Pianistin Madeleine Nuss-baumer einige Höhepunkte des mehrstimmigen Liedrepertoires der Romantik zur Aufführung. Was Schumann über sein Spanisches Liederspiel sagte, möge als Motto über dem ganzen Konzert stehen: Es ist in der Form etwas Originelles und als Ganzes vom heitersten Effekt!

Zug, Kollegium St. Michael 1874 nahm das Knabeninstitut St. Michael an der Zugerbergstrasse, ein privates, von Geistlichen gegründetes katholisches Pensionat, den Betrieb auf. Der imposante Neubau, ein Werk des Zuger Baumeisters Leopold Garnin, erinnerte formal mit Mansarddach und mächtigem Mittelrisalit an die Hotelpaläste der damaligen Zeit. 1903 erfolgte eine südliche Erweiterung mit Verbindungstrakt und Anbau einer im ersten Obergeschoss gelegenen Ka-pelle nach Plänen von Karl Peikert. Die Mittelfenster der Kapelle wurden 1906 vom Zürcher Glasmaler Adolf Booser

gestaltet und sind heute noch original erhalten. Die ursprüngliche Ausmalung hingegen wurde in den späten 1960er Jahren mit kräftigen und sehr bunten Farbverläufen übermalt.

2010 wurde die Kapelle renoviert und für eine breitere Nutzung ausge-staltet. Das Anliegen, auf die ursprüng-liche, eher zurückhaltende Farbigkeit zurückzugehen, scheiterte an den Kos-ten. Heute sind die Apsiden mattrot, die Empore dunkelgrau überstrichen. Zusammen mit dem dunklen Holz-boden und dem schlichten sakralen Mobiliar erscheint der Innenraum in einer neuen Eleganz.

Konzert 5: Sonntag, 7. August 2011, 17.00 Uhr

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ensembles

Yuka Tsuboi Viola Geboren in Tokyo. Studium an der Menuhin School in London. Bratschenstudium bei Jürg Dähler. 2005 Gründerin und Primgeigerin des international preisgekrönten Galatea Quartetts. Assistentin von Zakhar Bron an der Zürcher Hochschule der Künste.

Thomas Grossenba-cher, Violoncello Erster Solocellist im Tonhalle-Or-chester Zürich. Dozent an der Zür-cher Hochschule der Künste. Rege Konzerttätigkeit. CD-Einspielungen, insbesondere «Don Quixote» (Arte Nova) von Richard Strauss mit dem Tonhalle Orchester Zürich unter der Leitung von David Zinman.

Christian Proske Violoncello Geboren in Duisburg. Ausbildung in Maastricht, Detmold und in den USA. Leidenschaftlicher Kammer-musiker. Spielte u. a. mit Pinchas Zukerman, Emanuel Ax sowie dem Ensemble Wien-Berlin. Stellvertre-tender Solocellist im Tonhalle-Orchester Zürich. Unterrichtet an der Zürcher Hochschule der Künste.

Esther Hoppe Violine Geboren in Zug. Erste Preise bei internationalen Wettbewerben sowohl als Solistin wie auch als Kammermusikerin (Salzburg, Mün-chen, Zürich). Rege Konzerttätig-keit. Ausserdem 1. Konzertmeisterin des Münchener Kammerorchesters. Hat seit August 2010 einen kleinen Sohn.

Florence Cooke Violine Geboren 1982 in London. Studien an der Cambridge University und an der Guildhall School of Music and Drama London, wo sie am Junior Department unterrichtet. International aktive Kammermu-sikerin und Solistin. Seit 2009 künstlerische Leiterin des Sainte-Mère Festivals in Südfrankreich.

Jürg Dähler Viola Geboren in Zürich. Internationale Tätigkeit als Geiger und Bratschist, Pädagoge und Organisator. Intensive Zusammenarbeit mit Komponisten wie Lígeti, Holliger, Pärt. Seit 1997 Intendant des Festivals Kultur Herbst Bündner Herrschaft sowie leitendes Mitglied der Swiss Chamber Soloists.

Sonntag, 10. Juli 2011, 17.00 Uhr Obermühle Baar

StreichsextettEsther Hoppe – Florence Cooke – Jürg Dähler – Yuka Tsuboi – Thomas Grossenbacher – Christian Proske

Sonntag, 17. Juli 2011, 17.00 Uhr Foyer Hofmatt Oberägeri

Ensemble ChamäleonMadeleine Nussbaumer – Tobias Steymans – Natalia Mosca – Luzius Gartmann

Sonntag, 24. Juli 2011, 17.00 Uhr Depot Technikgeschichte Neuheim

«Spark»Daniel Koschitzki – Andrea Ritter – Stefan Glaus – Victor Plumettaz – Jutta Rieping

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Daniel Koschitzki Blockflöte Geboren 1978. Ausbildung an der Musikhochschule Karlsruhe. Erster Preis bei der International Solo Recorder Playing Competition 2001 in London. Bis 2007 Mitglied des Amsterdam Loeki Stardust Quartet. 2007 zusammen mit Andrea Ritter Gründer des Ensembles Spark.

Andrea RitterBlockflöte Geboren 1978 in Erlangen. Ausbildung an der Musikhoch-schule Karlsruhe. Bis 2007 Mitglied des Amsterdam Loeki Stardust Quartet. Erstpreisträgerin bei der International Recorder Competition 2007 in Montreal. 2007 zusammen mit Daniel Koschitzki Gründerin des Ensembles Spark.

Stefan GlausVioline / Viola Geboren 1982 im sanktgallischen Grabs. Ausbildung an der Hoch-schule für Musik Basel. Mitglied des Aargauer Symphonie Orches-ters. Primarius des Salonorchesters Camerata Pontresina. Tournee mit Ursus & Nadeschkin. Spark-Mitglied seit 2008.

Victor PlumettazVioloncello Geboren 1986. Stammt aus einer schweizerisch-ungarischen Musikerfamilie. Ausbildung an der Frankfurter Musikhochschule und an der Hochschule für Musik in Karlsruhe. Preisträger bei der International Cello Competition Antonio Janigro in Zagreb 2006. Spark-Mitglied seit 2007.

Jutta RiepingKlavier Geboren 1976 in Paderborn. Studium an der Hochschule für Musik «Franz Liszt» in Weimar und am Mozarteum Salzburg. Konzerte in ganz Europa, Japan und Taiwan. CD-Einspielung von Chopins Préludes op. 28. Spark-Mitglied seit 2009.

Madeleine Nuss- baumer, Klavier Geboren in Zug. Matura. Solistendi-plom mit Auszeichnung bei Hubert Harry an der Musikhochschule Luzern. Begeisterte Kammermu-sikerin. Initiantin des Ensembles Chamäleon und des Festivals «Sommerklänge». Lehrtätigkeit.

Tobias Steymans Violine Geboren in Deutschland. Abitur. Ausbildung in Köln (Igor Ozim und Zakhar Bron) und Boston USA (Joseph Silverstein). Solistische Konzerttätigkeit. Konzertmeister des Orchesters der Oper Zürich. Seit 2009 1. Konzertmeister im Symphonieorchester des Bayeri-schen Rundfunks München.

Natalia MoscaViola Geboren in Novosibirsk (Russland). Ausbildung in Novosibirsk bei Prof. Youri Maztschenko und an der Musikhochschule Basel bei Prof. Hatto Beyerle. Solistendiplom. Seit 2006 stellvertretende Solo-Bratschistin im Orchester der Oper Zürich.

Luzius GartmannVioloncello Aufgewachsen in Chur. Matura. Konzertexamen an der Musikhoch-schule Wien bei André Navarra. Seit 1986 Mitglied des Orchesters der Oper Zürich. Kammermusikkonzerte (Orion Trio, Ensemble Chamäleon, Avalon Trio) in vielen Musikzentren Europas und Japans.

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ensembles Thomas DemengaVioloncello Geboren 1954 in Bern. Ausbildung bei Walter Grimmer, Antonio Janig-ro, Leonard Rose und Mstislav Rost-ropovich. Juilliard School New York. Gehört zu den herausragendsten Cellisten und Musikerpersönlichkei-ten unserer Zeit. «Artiste étoile» am Lucerne Festival 2003. Lehrt an der Musikhochschule Basel.

James AlexanderKlavier Geboren in Kanada. Ausbildung in Vancouver bei Robert Silverman und an der Juilliard School New York (Sasha Gorodnitzki und Janina Fialkowska). Tourneen in Europa, Nord- und Südamerika und Japan. Seit 1992 Dozent an der Hochschule der Künste Bern/Biel. Seit 2006 Lehrer für Kammermusik am Konser-vatorium Genf.

Sonntag, 31. Juli 2011, 17.00 Uhr Hochhaus Uptown Zug

Thomas Demenga – James Alexander

Sonntag, 8. August 2011, 17.00 Uhr Kollegium St. Michael Zug

VokalquartettNelly Palmer – Alexandra Hebart – Dieter Wagner – Michael Raschle – Madeleine Nussbaumer

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Nelly PalmerSopran Geboren 1979 in Kasachstan. Ausbildung bei Katharina Dau an der Musikhochschule Mannheim. Opernengagements u. a. an den Ludwigsburger Festspielen. Konzerttätigkeit im Bereich Lied, Konzert, Oratorium und Oper im In- und Ausland. Preisträgerin mehrerer Wettbewerbe.

Alexandra HebartMezzosopran Gebürtige Australierin. Ausbil-dung bei Katharina Dau an der Musikhochschule Mannheim. Lebt in Hamburg und Zürich. Richard-Wagner-Stipendiatin, mehrfache Preisträgerin. Auftritte als Konzert- und Liedsängerin im In- und Ausland («Meisterin des Liedgesangs»). Solistin der Pocket Opera Zürich.

Dieter WagnerTenor Geboren 1972 in Siebenbürgen. Mitglied des Tölzer Knabenchors. Studium der Kirchenmusik in Heidelberg. Gesangsausbildung bei Kurt Widmer in Basel. Konzert-tätigkeit in Europa, Japan und Südamerika.

Michael RaschleBariton Geboren in Herisau. Ausbildung an der Musikhochschule Zürich bei Jane Thorner Mengedoht. Weiterbil-dung für die Bühne am Schweizer Opernstudio Biel. Konzert- und Opernsänger. 2008 spielte er im Zürcher Bernhard-Theater in «My Fair Lady» den Professor Higgins.

Madeleine Nuss- baumer, Klavier Geboren in Zug. Matura. Solisten-diplom mit Auszeichnung bei Hubert Harry an der Musikhoch-schule Luzern. Begeisterte Kammer-musikerin. Initiantin des Ensembles Chamäleon und des Festivals «Sommerklänge». Lehrtätigkeit.

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Moosstrasse 106330 Cham

kartenpreise> Raiffeisen-Pass (gültig für alle 5 Konzerte) Fr. 140.– Nur für Mitglieder der Raiffeisen-Banken. Reservation nur bei den einzelnen Raiffeisen-Banken möglich.

> Festival-Pass (gültig für alle 5 Konzerte) Fr. 160.–

> Gönner-Pass (gültig für alle 5 Konzerte) Fr. 230.–

Die reservierten Pässe liegen an der Konzertkasse des ersten Anlasses bereit und werden dort bezahlt. Inhaber von Gönner-Pässen haben Anrecht auf persönlich reservierte Plätze.

> Einzelkarten Fr. 40.– / Kinder und Studierende Fr. 15.–

Die reservierten Karten liegen an der Konzertkasse des jeweiligen Anlasses bereit und werden dort bezahlt.

kartenreservation> per Internet: www.sommerklaenge.ch

> telefonisch: GGZ-Büroservice, Industriestrasse 22, 6300 Zug: 041 727 61 41 Montag–Freitag 8–12 und 13.30–17 Uhr

> per Post: beiliegenden Reservationstalon ausfüllen und einsenden an: Festival Sommerklänge, Moosstrasse 10, 6330 Cham

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