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#fürsiedaSONDERBEILAGE Covid-19
«Als grösster Grundversicherer und zuverlässiger Gesundheitspartner wollen
wir die gesellschaftliche Verantwortung wahrnehmen
und einen Beitrag zur Bewältigung der Corona
Pandemie leisten.»
Seite 4
«Innerhalb kürzester Zeit ein schweizweit tätiges
Unternehmen auf eine dezentrale Organisation
umzustellen und den Arbeitsalltag komplett
umzukrempeln, stellt eine grosse Herausforde
rung dar.»Seite 14
«Um Beziehungen aufzubauen,
bleiben persönliche Begegnungen unabdingbar.»
Seite 9
«Und ich fragte mich: Wie reagieren unsere
Kundinnen und Kunden, wenn wir sie kontaktieren, im Sinne von:
Wir haben gerade eine Weltkrise und ihr wollt uns
mit einem Beratungstermin behelligen?»
Seite 10
«Wir sind jung und gesund, wir gehören nicht zur
Risikogruppe. Deshalb liegt es in unseren Händen,
diese zu schützen.»
Seite 12
Impressum: Verlag und Redaktion: CSS Kranken-Versicherung AG,
Tribschenstrasse 21, Postfach 2568, 6002 Luzern Tit
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SONDERBEILAGE #fürsieda
Liebe Leserin, lieber Leser
Wohl noch selten hat sich unsere hoch entwickelte Gesellschaft in einem so hohen
Tempo auf stets neue Rahmenbedingungen einstellen müssen wie in den vergange-
nen Monaten. Auch die CSS musste angesichts von «Covid-19» – wie unzählige an-
dere Unternehmen – unter Beweis stellen, dass sie dieses Tempo mitgehen kann. Sie
tat dies im Wissen darum, dass am Ende der Kette Menschen stehen, die auf ihre
Krankenversicherung als Gesundheitspartner zählen.
Die Auswirkungen der Corona-Krise auf die Gesundheitskosten können jetzt noch
nicht abgeschätzt werden. Die Rechnungen der Spitäler gehen jeweils mit einiger
Verzögerung bei uns ein. Auch wissen wir nicht, ob es zu einer zweiten Infektions-
welle kommen wird. Was hingegen feststeht: Die CSS verfügt über ein solides finan-
zielles Fundament und ist gerüstet, um die medizinischen Leistungen ihrer Kunden
zu vergüten. Genau für den Fall einer Pandemie haben die Krankenversicherer vor-
gesorgt, indem sie Reserven anlegt haben.
Unser wichtigstes Ziel in der Corona-Krise ist es, sämtliche Dienstleistungen für Sie,
liebe Kundinnen und Kunden, ohne Qualitätseinbussen aufrechtzuerhalten. Es hat
sich als grosser Vorteil erwiesen, dass wir in den vergangenen Jahren die Digitalisie-
rung in unserem Unternehmen konsequent vorangetrieben haben. Nur so ist es mög-
lich, dass unsere Mitarbeitenden auch im Homeoffice den Anliegen und Ansprüchen
unserer Versicherten entsprechen können – mit dem gleichen Engagement und in
unveränderter Qualität. Denn Ihre Anliegen und Ihre Gesundheit liegen uns am Her-
zen: So unterstützen wir das Forschungsprogramm «Corona Immunitas» und bieten
Ihnen diverse Dienstleistungen rund um Ihre Gesundheit. Mehr erfahren Sie in dieser
Sonderbeilage Covid-19.
Als Gesundheitspartner sind wir immer an Ihrer Seite. Ich wünsche Ihnen eine
gute Gesundheit und viel Zuversicht in dieser herausfordernden Zeit.
Philomena Colatrella
CEO CSS Versicherung
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SONDERBEILAGE #fürsieda
CSS unterstützt Forschungsprogramm
HINTERGRUND
Die Kräfte und das Know-how bündeln,
um gemeinsam die Corona-Pandemie zu
bewältigen: Die CSS Versicherung unter-
stützt das Forschungs programm «Corona
Immunitas» der Swiss School of Public
Health (SSPH+) mit zwei Millionen Franken.
Text: Vera Sohmer
Wie verbreitet ist das Coronavirus in der Schweiz
tatsächlich? Antworten auf diese Frage sind zent-
ral, um mit der Covid-19-Krise umzugehen. Doch
bislang fehlt dazu die Datenbasis. Sie zu liefern, hat
sich die SSPH+, eine interuniversitäre Fakultät von
zwölf Schweizer Hochschulen, mit ihrem For-
schungsprogramm «Corona Immunitas» zum Ziel
gesetzt. Die Ergebnisse sollen bei künftigen Ent-
scheidungen helfen – etwa welche Notstandsregel-
ungen es braucht und wie schnell wieder mehr
Normalität im Alltag möglich ist.
CSS nimmt Verantwortung wahrDie CSS ist von diesem Ansatz überzeugt, zumal
sich für «Corona Immunitas» renommierte wis-
senschaftliche Institute zusammengeschlossen
haben. Sie unterstützt deshalb das Forschungspro-
gramm mit zwei Millionen Franken. «Als grösster
Grundversicherer und zuverlässiger Gesundheits-
partner wollen wir die gesellschaftliche Verant-
wortung wahrnehmen und einen Beitrag zur Be-
wältigung der Corona-Pandemie leisten», sagt
Philomena Colatrella, CEO der CSS Versicherung.
Verlässliche und vergleichbare Daten«Corona Immunitas» setzt auf Antikörper-Blut-
tests. «Wir messen, ob sich jemand mit dem Corona-
virus infiziert hat und dagegen immun ist», sagt Milo
Puhan, Institutsleiter Epidemiologie der Universi-
tät Zürich und Präsident der SSPH+. Diese beiden
verschiedenen Dinge unter die Lupe zu nehmen,
sei für die Aussagekraft der Studie ebenso wichtig
wie das Programm schweizweit zu koordinieren
und zu bündeln. Nur so lassen sich nach Puhans
Angaben verlässliche und vergleichbare Daten er-
mitteln.
30 000 Tests in der ganzen SchweizGetestet werden dafür schon jetzt und in den
kommenden Monaten jeweils bis zu 800 repräsen-
tativ ausgewählte Bewohnerinnen und Bewohner
aus jenen Kantonen, die von der Pandemie stark
betroffen waren, darunter das Tessin, Genf und die
Waadt. Weitere Kantone folgen. Zusätzlich werden
Personen aus spezifischen Berufs- und Bevölke-
rungsgruppen ausgewählt. Insgesamt kommen
so rund 25 000 Teilnehmende und 30 000 Ergeb-
nisse zusammen. Wer für die Studie infrage kommt,
wird mit einem Brief angeschrieben. Die Teilnahme
ist freiwillig und unterliegt strengen Datenschutz-
bestimmungen.
Milo Puhan, Institutsleiter Epidemiologie der Universität Zürich und Präsident der SSPH+
«Wir messen, ob sich jemand mit dem Coronavirus infiziert hat
und dagegen immun ist.»
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SONDERBEILAGE #fürsieda
Aufschluss über DunkelzifferZuverlässig abbilden, wie stark das Coronavirus sich
ausbreitet und wie viele Menschen dagegen im-
mun sind, ist wichtig für politische Entscheidungen.
Aber nicht nur dies: «Die Daten helfen darüber hin-
aus bei gezielten und effektiven Impfprogrammen,
wenn ein entsprechender Impfstoff auf dem Markt
sein wird», sagt Milo Puhan. Und: Mit den Erhebun-
gen lässt sich auch die Dunkelziffer jener Personen
bestimmen, die eine Covid-19-Infektion unbemerkt
durchgemacht haben oder bei leichten Sympto-
men dachten, sie hätten sich bloss eine Erkältung
eingefangen.
Mehr Informationen finden Sie unter:
www.css.ch/coronavirushu
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SONDERBEILAGE #fürsieda
SERVICE
Selbst wenn Sie zu Hause bleiben müssen: Wir sind als
Gesundheitspartner für Sie da, sei es online oder am
Telefon. Als Kundin oder Kunde unterstützen wir Sie bei
vielen gesundheitlichen Themen.
Text: Luc-Etienne Fauquex
Wie können wir Ihnen helfen?
Medizinische Beratung
Digitaler Ratgeber myGuideWas tun bei Beschwerden? Der digitale
Ratgeber myGuide prüft Frage um Frage
Ihre Krankheitssymptome und liefert
innert Kürze eine Empfehlung, ob Sie
zum Arzt, in die Apotheke oder ins
Spital gehen sollen oder Ihre Beschwer-
den selber behandeln können.
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Medizinischer Rat 24/7Sie haben eine gesundheitliche Frage?
Unsere medizinischen Fachpersonen
sind Tag und Nacht für Sie da – auch
wenn Sie im Ausland sind.
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blems? Lassen Sie es online prüfen –
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SONDERBEILAGE #fürsieda
Digitale Dienstleistung
Kundenportal und App myCSSSchluss mit dem Papierkrieg? Dank
myCSS haben Sie jederzeit Zugriff auf
alle Dokumente rund um Ihre Kran-
kenversicherung. Schicken Sie uns auf
diesem Weg Ihre Rechnungen ein:
mit wenigen Klicks und ohne die Post
aufzusuchen.
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kamente online bestellen und sich
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SONDERBEILAGE #fürsieda
Patrick Deucher, der neue Leiter des Konzern-
bereichs Kunde & Markt, über seinen Start bei
der CSS mitten in der Corona-Krise – und was
ihn am meisten beeindruckt hat.
Text: Manuela Specker
Für unsere Kunden gab es nie Einschränkungen
INTERVIEW
Ihr Stellenantritt am 1. April fiel mitten in die Corona-Krise. Wie haben Sie als neues Mitglied der Konzernleitung die CSS in dieser Krisensituation wahrgenommen?Die CSS hat rasch einen Pandemiestab
aufgebaut, der unbürokratisch Entscheide
fällen konnte. Jeden Tag erhielten die
Entscheidungsträger Updates zur Frage, wie
Medien, Politik und Bundesämter die Lage
einschätzen, und dazu jeweils eine Analyse,
welche Auswirkungen diese Entwicklungen
auf uns als Krankenversicherer haben.
Das war eine gute Ausgangslage, um die
spezifischen Herausforderungen schnell
antizipieren zu können.
Wie haben die CSS-Agenturen auf die Herausforderungen reagiert?Wir sind der Entwicklung immer etwa zwei
Wochen voraus gewesen und haben
die Agenturen geschlossen, noch bevor der
Bund den Notstand ausgerufen hat. Ich
bin tief beeindruckt, wie schnell sich die
Mitarbeitenden auf die neue Situation
eingestellt haben und wie vorausschauend
die CSS agiert hat. Wir haben uns auch schon
früh auf die Wiedereröffnung vorbereitet,
indem wir rechtzeitig Plexiglas bestellt haben,
um in den Agenturen die Sicherheit sowohl
für Kunden als auch für Mitarbeitende
gewährleisten zu können. Auf Wunsch geben
wir nun, da der persönliche Kundenkontakt
wieder möglich ist, auch Hygienemasken ab
und die Zahl der Kundinnen und Kunden,
die sich gleichzeitig in einer Agentur aufhalten
dürfen, ist beschränkt.
Was hat die CSS unternommen, um den Kundenservice zu gewährleisten?Innerhalb von nur einer Woche haben die
Mitarbeitenden des Kundenservice-Centers
ihren Arbeitsplatz vom Büro ins Homeoffice
verlegt. Die Kundinnen und Kunden am
anderen Ende der Leitung haben davon gar
nichts mitgekriegt; es hat für sie zu keinem
Zeitpunkt Einschränkungen gegeben. Wir
haben die Kundenzufriedenheit sogar noch
steigern können – viele Kunden sind positiv
überrascht gewesen, dass der Betrieb so rei-
bungslos weiterfunktioniert hat.
Wird sich aufgrund der Corona-Krise die Betreuung der Kundinnen und Kunden nachhaltig verändern? Die digitalen Technologien werden sicher
vermehrt genutzt. Ein Teil der Versicherten,
die nun zum ersten Mal eine Fernberatung
«Auf Wunsch geben wir nun, da der persönliche Kunden-
kontakt wieder möglich ist, auch Hygienemasken ab.»
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SONDERBEILAGE #fürsieda
Kein persönlicher Kundenkontakt, telefonische Beratungen
aus dem Homeoffice: Die CSS-Mitarbeitenden in den
Agenturen und den Kundenservice-Centern haben sich
im Rekordtempo auf die neue Situation eingestellt.
Text: Manuela Specker
So haben die CSS-Agenturen und der Kundenservice den Ausnahmezustand gemeistert
CSS
in Anspruch genommen haben, wird das
vermutlich auch künftig nutzen. Nun sind
wir aber seit dem 11. Mai auch wieder
persönlich für unsere Kundinnen und
Kunden da. Um Beziehungen aufzubauen,
bleiben persönliche Begegnungen
unabdingbar. Darauf werden wir auch in
Zukunft viel Wert legen.
«Um Beziehungen aufzubauen, bleiben persönliche
Begegnungen unabdingbar.»
Zwei Wochen bevor der Bundesrat das Notrecht
verkündet hat, haben sämtliche 400 Mitarbeitenden
aus den Kundenservice-Centern ihren Arbeitsplatz
in die eigenen vier Wände gezügelt. Auch die Agen-
turen sind frühzeitig geschlossen und die rund 800
Angestellten ins Homeoffice geschickt worden.
«Die Sicherheit sowohl der Kundinnen und Kunden
als auch der Angestellten hatte für uns oberste
Priorität», sagt Marco Caregnato, Leiter Eigenver-
trieb bei der CSS Versicherung. Die Agentur- und
Kundenservice-Center-Mitarbeitenden haben alles
darangesetzt, den Kundenservice trotz allem auf-
rechtzuerhalten. Vier CSS-Mitarbeitende erzählen,
wie es ihnen in dieser Ausnahmesituation ergan-
gen ist.
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SONDERBEILAGE #fürsieda
Tanja Waldmeier, Leiterin Qualitätssicherung Kundenservice-Center «In unserem zehnköpfigen Team hatten alle schon
Erfahrungen mit Homeoffice gesammelt. Das ist
sehr hilfreich gewesen. Die Erreichbarkeit ist kein
Problem gewesen: Wir haben unsere Geschäfts-
nummer auf das Handy umgeleitet und uns einmal
pro Tag via Skype ausgetauscht. Die Situation ist
aber gewöhnungsbedürftig gewesen. Wenn man
vorher eine Anfrage nicht sofort beantworten
konnte, brauchte man sich nur nach links oder
nach rechts umzusehen und es eilte jemand zu
Hilfe. Nun sind plötzlich alle alleine zu Hause ge-
sessen. Deshalb haben wir die Fragen neu in ei-
nem Teamchat gebündelt, in dem die Antworten
für alle ersichtlich gewesen sind. Das ist so prak-
tisch, dass wir dies beibehalten werden.»
Pascal Graber, Kundenberater, Agentur Chur«Die Beratung per Telefon schränkt stark ein. Ich
kann den Kundinnen und Kunden nicht alles auf-
zeigen wie bei einem Gespräch unter vier Augen.
Deshalb habe ich die Beratungstermine in zwei
Teile gegliedert: Nach dem ersten Termin habe
ich dem Kunden die Unterlagen geschickt und
einen zweiten, späteren Termin vereinbart. Das
hat sich sehr bewährt. Weil viele Anliegen, die zu-
vor von den Mitarbeitenden des Kundenservice
erledigt wurden, während des Ausnahmezustands
bei mir gelandet sind, hat das Arbeitsvolumen
tendenziell zugenommen. Aber wir sind gut da-
mit klargekommen, weil wir uns entsprechend
koordiniert haben. Unsere Kunden haben grosses
Verständnis gehabt und Verzögerungen hat es
eigentlich kaum gegeben.»
David Julmy, Leiter Kundenservice-Center«Der Zufall will es, dass wir im Herbst 2019 Home-
office im Kundenservice-Center als Pilotprojekt
getestet haben. Diese Vorarbeit ist uns entge-
gengekommen. Wir haben noch im Februar ent-
schieden, die Arbeit an allen Standorten sukzessi-
ve auf Homeoffice umzustellen. Damit sind wir
der Zeit voraus gewesen. Das war hilfreich, denn
besonders die Telefonie und die IT-Infrastruktur
sind grosse Herausforderungen gewesen. Nicht
alle waren zu Hause so gut ausgerüstet wie im
Büro. Doch die IT hat uns rechtzeitig entspre-
chend ausgestattet.»
Linda Berisha, Mitarbeiterin Kundenservice, Agentur Emmenbrücke«Am Anfang habe ich Mühe gehabt, mein Team
nicht mehr persönlich zu sehen. Auch ist es eine
Herausforderung gewesen, aus der Distanz die
Lernenden zu betreuen. Und ich habe mich ge-
fragt, wie unsere Kundinnen und Kunden reagie-
ren, wenn wir sie kontaktieren, im Sinne von: Wir
haben gerade eine Weltkrise und ihr wollt uns mit
einem Beratungstermin behelligen? Das hat sich
aber nicht bewahrheitet; alle sind sehr freundlich
gewesen. Mir ist sogar aufgefallen, dass es weni-
ger Reklamationen als üblich gegeben hat. Das
Ganze hat die Agentur mehr zusammenge-
schweisst. Mit manchen Arbeitskollegen habe ich
durch den regelmässigen Austausch per Telefon
sogar mehr zu tun gehabt als vorher.»
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SONDERBEILAGE #fürsieda
CSS Sozialeinsatz im PflegeheimDie beiden CSS-Sachbearbeiterinnen Nadja Imfeld und
Noëlle Kuchen sind seit Ende März im Sozialeinsatz im Pflege-
heim Steinhof Luzern. Die beiden verbindet nicht nur ihr
grosses Engagement in dieser aussergewöhnlichen Situation,
sondern auch eine langjährige Freundschaft.
Text: Eva-Maria Morton de Lachapelle
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SONDERBEILAGE #fürsieda
«Beim Pflegepersonal gab es aufgrund des Corona-
virus bedeutende Ausfälle. Das lag hauptsächlich
daran, dass viele Pflegerinnen und Pfleger zur Ri-
sikogruppe zählen. Aber auch an der fehlenden
Kinderbetreuung», beschreibt Noëlle Kuchen die
Situation der Pflegeheime und Spitäler im März.
Davon erfährt die gelernte Fachfrau Gesundheit
von ihrer ehemaligen Chefin, der stellvertretenden
Abteilungsleiterin des Pflegeheims Steinhof. Dort
hat die 24-jährige CSS-Mitarbeiterin ihre Lehre ab-
solviert. Genauso wie Nadja Imfeld. Die 19-Jährige
meldet sich zuerst freiwillig beim Luzerner Kantons-
spital. Als ihre Schwester jedoch erzählt, dass der
Steinhof dringend Verstärkung sucht, kontaktiert
die CSS-Mitarbeiterin das Pflegeheim.
Der SozialeinsatzFür die beiden Frauen ist klar: «Wir sind jung und
gesund, wir gehören nicht zur Risikogruppe. Des-
halb liegt es in unseren Händen, diese zu schüt-
zen.» Ihren Elan können die beiden CSS-Mitarbei-
terinnen rasch in die Tat umsetzen. Die CSS fördert
Sozialeinsätze aktiv, besonders von Mitarbeitenden
mit medizinischen Vorkenntnissen. Und so nimmt
die Koordination nur kurze Zeit in Anspruch. Die
Administration des Pflegeheims kontaktiert die
Personalabteilung der CSS. Nach nur drei Tagen
bekommen die beiden Mitarbeiterinnen grünes
Licht. Ihr Sozialeinsatz startet direkt in der folgen-
den Woche, am 30. März.
Pflege in Corona-ZeitenMit der Arbeit als Pflegerin sind Nadja und Noëlle
nach wie vor vertraut. Neu sind die Richtlinien auf-
grund des Coronavirus. Zahlreiche zusätzliche
Hygienemassnahmen müssen beachtet werden.
Das fordert die Pflegerinnen und Pfleger. Sobald
eine Bewohnerin oder ein Bewohner hustet oder
erhöhte Temperatur hat, wird das Zimmer isoliert.
«Ausserdem war es gewöhnungsbedürftig, den
ganzen Tag mit einer Schutzmaske herumzulau-
fen», meint Nadja Imfeld.
Verändert hat sich auch die Besuchssituation. Die
Bewohnerinnen und Bewohner des Pflegeheims
dürfen keine Besuche empfangen und werden
dazu angehalten, das Areal nicht zu verlassen. So-
mit liegt es am Personal, die Krankheit vom Heim
fernzuhalten. Nadja und Noëlle sind sich dieser
Verantwortung bewusst und halten sich auch pri-
«Für uns steht im Vordergrund, anderen zu helfen.»
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SONDERBEILAGE #fürsieda
CSS fördert Sozialeinsätze
Bei der CSS arbeiten zahlreiche Mitarbeitende mit medizinischen Fachkenntnissen. Diese können in Spitälern und Pflegeheimen gegebenenfalls aushelfen. Aufgrund des Coronavirus hat die Konzernleitung der CSS beschlossen, Sozialeinsätze von CSSMitarbeitenden, wie sie Nadja Imfeld und Noëlle Kuchen geleistet haben, aktiv zu fördern. Damit unterstützt die CSS das Schweizer Gesundheitssystem.
vat strikt an die Richtlinien des Bundes. Weniger
aus Angst um die eigene Gesundheit, sondern um
die gefährdeten Personen zu schützen, die sie be-
treuen.
FreundschaftDie beiden Frauen verbindet nicht nur ihre Hilfs-
bereitschaft, sondern auch eine langjährige Freund-
schaft. Zufällig sind Nadja und Noëlle im Pflege-
heim Steinhof aufeinandergetroffen und dann bei
der Berufsmatura erneut. Ohne sich abgesprochen
zu haben, bewarben sie sich zeitgleich bei der CSS.
Beide starteten letzten August ihre neue Stelle als
Sachbearbeiterinnen: Noëlle Kuchen beim Ver-
trauensärztlichen Dienst, Nadja Imfeld in der Ab-
teilung Leistungen Spitex/Pflege. Eine Arbeit, die
ihnen viel Freude macht. Dennoch haben die bei-
den auf das geschützte Homeoffice verzichtet:
«Die Kontakte mit den Menschen im Pflegeheim
stellen ein zusätzliches Risiko dar, dessen wir uns
bewusst sind. Aber für uns steht im Vordergrund,
anderen zu helfen.» Nadja und Noëlle haben in
den letzten Wochen wie viele andere CSS-Mitar-
beitende Grossartiges geleistet und gezeigt, dass
unsere Gesellschaft diese Krise nur gemeinsam
meistern kann.
Zwei CSS-Mitarbeiterinnen engagieren sich in einer
ausserordentlichen Situation: Noëlle Kuchen (links)
und Nadja Imfeld (rechts) arbeiten vorübergehend im
Pflegeheim.
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SONDERBEILAGE #fürsieda
Herausforderungen in Corona-Zeiten
Das Coronavirus hat die Welt auf den Kopf gestellt. Welche Auswirkungen hatte dies auf Ihre persönliche Tätigkeit?Ich wurde binnen Tagen vom HR-Chef
zum Leiter des Pandemiestabes und damit
zum Krisenmanager. Ich musste eine gute
Balance zwischen diesen beiden Aufgaben
finden. Denn die Krise, der wir uns seit
Mitte Februar stellen, hat sehr viel zu tun mit
Human Resources Management. Es galt,
den Schutz der Mitarbeitenden und des
Unternehmens bzw. die Aufrechterhaltung
des Betriebs jederzeit sicherzustellen. Das
ist glücklicherweise gut gelungen. Konkret
ging es stets darum, wie wir unsere Mit -
ar beitenden in dieser ausserordentlichen
Situation optimal begleiten, sie schützen
und ihnen zur Seite stehen.
Wie hat die CSS auf die Massnahmen des Bundesrates reagiert?Die Massnahmen des Bundesrates wurden
von Beginn an konsequent umgesetzt. In
verschiedenen Bereichen hat die CSS zudem
weitergehende Massnahmen beschlossen.
Die entsprechenden Abläufe anzupassen,
die Mitarbeitenden zu befähigen und
die technisch notwendigen Rahmenbedin-
gungen zu schaffen, damit alle ihren Job
erledigen können, waren wichtige Aufgaben.
Wir haben dabei versucht, unsere Mit-
arbeitenden wie auch Kunden jederzeit
transparent und zeitnah zu informieren.
Die Kommunikation stellt in einer solchen
Situation einen Schlüsselerfolgsfaktor dar.
Die CSS musste innert Tagen agieren. Nach zwei Wochen hatten praktisch alle Mitarbeitenden von zu Hause aus Zugriff auf die CSS-Infrastruktur. Wie haben Sie diese Situation erlebt?Innerhalb kürzester Zeit ein schweizweit
tätiges Unternehmen auf eine dezentrale
Organisation umzustellen und den Arbeits-
alltag komplett umzukrempeln, stellt eine
grosse Herausforderung dar. Was mir dabei
vor allem in Erinnerung bleiben wird, ist
die Art und Weise, wie wir das geschafft
haben – gemeinsam, geordnet, das Wohl
der Mitarbeitenden und der Kunden stets im
Fokus. Hätte man mich vorher gefragt, ob
ein flächendeckendes Homeoffice bei der
CSS in so kurzer Zeit zu realisieren sei, hätte
ich kaum mit einem überzeugten «Ja»
geantwortet. Umso stolzer bin ich, dass wir
das geschafft haben, ohne dass unsere
Das meint
Daniel Zimmermann,
Leiter Human Resources
Management der
CSS Versicherung
Text: Angela Geering
«Wir haben dabei versucht, unsere Mitarbeitenden wie auch
Kunden jederzeit transparent und zeitnah zu informieren.»
INTERVIEW
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SONDERBEILAGE #fürsieda
Versicherten von diesem Kraftakt etwas
bemerkt haben. Unser hohes Service-Level
konnte stets gehalten werden – auch dann,
als keine physischen Kontakte mehr möglich
waren.
Durch Covid-19 wurde auch der klassische Rekrutierungsprozess beeinflusst. Die CSS hat auf digitales Rekrutieren umgestellt. Wie muss man sich dies vorstellen? Die Vorgaben des Bundesrates galten
selbstverständlich auch beim Rekrutieren.
Einfacher wurde der Prozess dadurch
nicht. Um auch ohne persönliches Treffen
eine hohe Qualität in der Rekrutierung
sicherzustellen, setzten wir konsequent auf
digitale Prozesse und Tools wie z. B. Video-
interviews oder diagnostische Testverfahren.
Covid-19 hat die Arbeitswelt geprägt und verändert. Was nehmen Sie als positiven Aspekt mit? Dass die CSS nicht nur auf dem Papier ein
agiles Unternehmen ist, sondern auch im
wirklichen Arbeitsleben. Wir haben eindrück-
lich erlebt, wie wir in einer Krise funktionie-
ren. Trotz aller Tragik und der einschneiden-
den wirtschaftlichen Konsequenzen wird
die CSS mit Erfahrung und gestärkt aus der
Corona-Krise hervorgehen. Und Covid-19
hat unbestritten nachhaltigen Einfluss auf die
ganze Arbeitswelt.
20 ×mehr Homeoffice-Zugriffe auf die IT-Systeme hat die
CSS von März bis Mai 2020
registriert.
1000Telefonkonferenzen via Skypefanden in den Monaten
März bis Mai täglich statt.
40Anrufe zu Covid-19hat die CSS in den letzten
drei Monaten im Schnitt
pro Tag erhalten.
20 % mehr Server und Swisscom-Leitungen waren für den Leistungsaus-
bau der Homeoffice-Zugriffe
nötig.
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SONDERBEILAGE #fürsieda
Bleiben Sie gesund