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| 21.09.2016 Soziale Innovationen durch Förderung von Intrapreneurship Lessons Learned aus der Durchführung des Innovationslabors LADU Prof. Dr. Andreas Schröer Institut für Zukunftsfragen der Gesundheits- und Sozialwirtschaft, Ev. Hochschule Darmstadt Kongress Innovationen für die Gesellschaft Neue Wege und Methoden zur Entfaltung des Potenzials sozialer Innovationen Umweltforum Berlin 21. September 2016

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| 21.09.2016

Soziale Innovationen durch Förderung von

Intrapreneurship Lessons Learned aus der Durchführung des Innovationslabors

LADU

Prof. Dr. Andreas Schröer

Institut für Zukunftsfragen der Gesundheits- und Sozialwirtschaft,

Ev. Hochschule Darmstadt

Kongress Innovationen für die Gesellschaft

– Neue Wege und Methoden zur Entfaltung des Potenzials sozialer Innovationen –

Umweltforum Berlin

21. September 2016

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Gliederung

1. Ansätze der Innovationsförderung in Sozialunternehmen

2. Social Innovation Labs

3. Das Labor für Diakonisches Unternehmertum – ein Intrapreneurship Lab

4. Lessons Learned & Handlungsempfehlungen

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Ansätze der Förderung Sozialer Innovation

Fokus

Intern Organisationsübergreifend

Vo

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he

n

Form

ale

Str

ukt

ure

n,

Pro

zess

e &

M

eth

od

en

Informationsmanagement (Querdialog)

Personalentwicklung Innovationsmanager/in Innovationszentrum Produktmanager F+E Abteilungen

Innovation-Hubs Inkubatoren Social Innovation Labs

Social Impact Lab

Info

rmel

le P

roze

sse

& V

ern

etzu

ng

Informelle Kanäle Gremien- und Besprechungen Organisationskultur (Fehlerkultur) Innovation-Teams

Partnerschaften (z.B. mit Start-Ups oder mit Hochschulen)

Netzwerke Regionale Innovationsregimes,

Innovationscluster

Labor für Diakonisches Unternehmertum

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Varianten von Innovation Labs (vgl. Schröer 2014)

Innovation Learning Lab Innovation Incubator Innovation Hub

Erläuterung Labor in Universität in Kooperation mit soz. Dienstleistern, forschungsbasiert

Geschäftsmodell-Entwicklung, Vernetzung von Akteuren

Geteilter Büro- und Meeting-Raum für kollaborative Lernprozesse

Ressourcen (sozial, kulturell, ökonomisch)

Kulturell (Expertise, Wissen) Kulturell, Sozial, Ökonomisch

Sozial (Meeting Space, Exchange)

Ansatzpunkt (Hebel) Forschung Prozessdesign

Forschung, Expertise Vernetzung, geteilter Raum

Phase des Prozesses (Mulgan 2006)

Zielt auf systemische Veränderung

Fokus auf Entwicklung von Piloten, Nachhaltigkeit, Scaling

Fokus auf Entwicklung von Ideen, Piloten, Nachhaltigkeit,

Beispiele Catholic University of Leuven (Dementia)

Young Foundation Launchpad

Center for Social Innovation (Toronto)

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Wissen über verfügbare Lösungen zugänglich machen

Problemanalyse mit unterschiedlicher Expertise (Wissensgebieten, Wissensformen)

Diverse Perspektiven und Talente zur Co-Kreation von Lösungen: Unterschiedliche Perspektiven von innerhalb und außerhalb der Organisation zur Lösungsfindung hinzuziehen (Open Innovation)

Innovations-Haltung (mind set), die auf schnellem Lernen, Versuch und Irrtum basiert-˃ Tests

Verschiedene Anspruchsgruppen engagiert im Labor, unterstützen ggf. im weiteren Verlauf

= innovative Lösungsmodelle & Aufbau mittelfristiger organisationaler Innovationskapazität

Internes oder kooperatives Labor? In welchem Kontext?

= Darmstädter Lösung: Kooperation etabliertes Sozialunternehmen & Hochschule

Beteiligte:

Mitarbeiter als Intrapreneure (!)

Studierende

Professoren, Wissenschaftler, Experten aus Praxis und Investoren

Nutzergruppen

Die Rolle von Innovations-Laboren

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Lösungsfalle: Lösungen lassen sich technokratisch designen

Politische Blindheit: Bewusstmachen des politischen Kontextes und

möglicher Instrumentalisierung wird oft übersehen

Dictatorship of Scale Notwendigkeit zur Skalierung bewirkt häufig den

Verlust von Innovationsfähigkeit

Human Post-It-Celebration: Gefahr der Schaffung künstlicher „Lösungsräume“,

abgekoppelt von Umwelt

Warnungen zu Social Impact Labs (Kieboom 2014)

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Intrapreneure als interne Innovatoren

• Bindung an Organisation • Ausstiegsentscheidung im

Zusammenhang mit mangelnder

Bindung an Organisation

• „innere Außenseiter“

• Vielzahl von Bindungen,

eingebettet sein in mehrere

institutionelle Umwelten (Meyerson

2005)

• Umgang mit Widerstand

• Betont Persistenz, Pro-aktivität

und Überzeugungskraft (Malek &

Ilbach 2004)

Commitment

„Outsider“ perspective

Focus on persistence and

convincing

vgl. Schröer/Schmitz 2016

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Informationen zum Diakonischen Unternehmen (Mission Leben)

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Das Labor für Diakonisches Unternehmertum: Grundkonzepte

in Anlehnung an Human-Centred Design (IDEO

2011) + Business Planning for Enduring Social

Impact (Wolk & Kreitz 2009) + Business Model

Generation (Osterwalder & Pigneur 2011)

Prinzipien der Durchführung:

Förderung von Intrapreneuren

Vernetzung

Kreativität, Inspiration, Design Denken

Unterstützung bei Geschäftsmodellentwicklung

Fokus: Von der Idee zum

Konzept

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Labor in Kooperation: Mission Leben – Ev. Hochschule Darmstadt

Hören (Feldforschung)

Bedarfsanalyse

Den „Markt“

beobachten, ein

vertieftes Verständnis

der Bedürfnisse

entwickeln und

relevante Bedarfe

identifizieren

Kreation und

Ressourcenplanung

Lösungsideen

entwickeln,

Ressourcen finden,

Möglichkeiten prüfen,

Experten konsultieren

Kreieren (im Team)

Ausarbeitung von

Unternehmenskonzepten

Prototypen entwickeln und

Lösungen implementieren

Umsetzen

Geschäftsmodell A

Geschäftsmodell C Geschäftsmodell D

Geschäftsmodell X Geschäftsmodell F

Geschäftsmodell Z

Neue Dienstleistungen

Jury aus Experten,

Investoren und

Geschäftsführung

Soziale

Dienstleistungs-

NPO (I)

Soziale

Dienstleistungs-

NPO (II)

Alle entwickelten und verfeinerten

Konzepte werden eingereicht.

Eine Jury prüft, welche zwei Konzepte

den Marktbedürfnissen wie auch der

Identität der NPO am besten Rechnung

tragen.

Diese zwei Konzepte, werden in der

Praxis erprobt. Dafür werden

Fördergelder zur Verfügung gestellt.

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Intrapreneurs: Kompetenz- und Wissenserwerb

Wissenserwerb • Betriebswirtschaftl. Zusammenhänge • Bedarfsanalyse ; Businessplanerstellung Einüben unternehmerischer Praktiken • Teamarbeit • freies Denken und Ideenentwicklung

(Kreativität) • Bedarfsorientiert vorgehen • Präsentationstechniken Selbstkonzept • „Rampensau“, Selbstvertrauen • Erneuertes professionelles

Selbstverständnis • Dran bleiben/Persistenz • Unternehmer

Kompetenzerwerb d. Individuen und Teams „(ich bin insgesamt) strukturierter geworden“ – P2 „Präsentieren, vor Leuten reden, auch mal Rampensau sein“ – P4 „Ich konnte und durfte eben auch mal wieder was vorstellen wie ich das auch im Studium gelernt habe. Das hat mich auch gleichzeitig gefordert, aber auch selbstbewusster gemacht und für mich auch das Konzept klarer gemacht“ – P5 „betriebswirtschaftlich zu denken“ – P3 „trotz aller Expertise und Menschen die da vor mir stehen, eigentlich bin ich frei, ich bin frei im Denken, ich kann meinen Weg ändern“ – P8

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Prof. Dr. Andreas Schröer

Professor für Nonprofit Management

Direktor des Instituts für Zukunftsfragen der Gesundheits- und Sozialwirtschaft

Evangelische Hochschule Darmstadt

Email: [email protected]

Website: http://www.izgs.de bzw. http://www.eh-darmstadt.de

Wir bilden künftige Manager in Nonprofit Organisationen berufsbegleitend aus. Besuchen Sie unsere Informationsseite zum Master in Nonprofit Management unter: http://www.eh-darmstadt.de/studiengaenge/management

Danke für ihre Aufmerksamkeit.

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| 21.09.2016

Nock, Lukas; Krlev, Gorgi; Mildenberger, Georg (2013): Soziale Innovationen in den Spitzenverbänden der Freien Wohlfahrtspflege - Strukturen, Prozesse und Zukunftsperspektiven. Eine Studie des Centrums für soziale Investitionen und Innovationen, Universität Heidelberg (CSI) Berlin. http://www.bagfw.de/uploads/tx_twpublication/3_Gesamt_CSI_Final.pdf

Schmitz, Björn; Scheuerle, Thomas (2013): Social Intrapreneurship - Innovative und unternehmerische Aspeke in drei deutschen christlichen Wohlfahrtsträgern. In: Stephan A. Jansen, Rolf G. Heinze, Markus Beckmann und Rieke Schües (Hg.): Sozialunternehmen in Deutschland. Analysen, Trends und Handlungsempfehlungen. Wiesbaden: Springer VS, S. 187–215.

Schröer, Andreas; Mildenberger, Georg (2014): Sozialunternehmertum wirksam fördern. Förderstrategien in sozialen Dienstleistungsorganisationen. In: Volker Brinkmann (Hg.): Sozialunternehmertum. Baltmannsweiler: Schneider Hohengehren, S. 87–104.

Schröer, A./Händel, R. (2014): Handlungsperspektiven zur Förderung von Social Intrapreneurship in der Kooperation von Hochschulen und NPO. In: Greiling, D./Andeßner, R. (Hg.): Ressourcenmobilisierung durch Nonprofit-Organisationen. Dokumentation zum 11. Internationalen NPO Forschungscolloquium. Bern: Haupt-Verlag

Schröer, A./Schmitz, B. (2016): How giants learn to dance . Towards conceptualizing the Social Intrapreneur. Arbeitspapiere der Ev. Hochschule Darmstadt Nr. 21/2016

Schröer, A./Schmitz, B: (2016): Methoden der Innovationsförderung In Der Sozialwirtschaft - Das labor für Diakonisches Unternehmertum echer/ Hastedt (HRSG.): „DAS INNOVATIVE SOZIALUNTERNEHMEN. HERAUSFORDERUNGEN, GESTALTUNGSERFORDERNISSE, VORAUSSETZUNGEN“, Springer VS: Wiesbaden

Literatur