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Konrad Miller, LL.M. ([email protected]) Spam: Umsetzung der EU-Richtlinie 2002/58/EG Anti-Spam-Gesetze in EU-Mitgliedstaaten und ausge- wählten weiteren Staaten Dieser Beitrag gibt den Stand der Umsetzung der Anti-Spam-Vorschriften der EU im April/Mai 2004 wieder. Die einschlägigen Gesetzestexte sind auszugsweise enthalten. In vielen Mitgliedsstaaten ist das Gesetzgebungsverfahren noch nicht abgeschlossen und dementsprechend wird die weitere Entwicklung zu beachten sein. Ein Schwerpunkt der Untersuchung wurde auf die Einführung von straf - rechtlichen Sanktionen und Bußgeldern gelegt. Als Vergleich wird überdies die Rechtslage in Norwegen, den USA und Australien herangezogen. Vorangestellt ist eine kurze Erläuterung der europarechtlichen Anfordernisse an die Umsetzung der Richtlinie. Nach den Länderberichten folgt die etwas ausführlichere Darstellung der aktu- ellen Rechtslage in Deutschland (Stand: Juli 2004). In Deutschland sind straf - rechtliche Sanktionen für Spam bislang nicht vorgesehen, die Einführung ent - sprechender Vorschriften wird aber diskutiert. Am Schluss des Beitrags wird auf die beschränkte Wirksamkeit von Gesetzen und auf das Erfordernis begleitender Maßnahmen hingewiesen. 1

Spam: Umsetzung der EU-Richtlinie 2002/58/EG Anti-Spam ... file1 Europarechtliche Vorgaben Die Datenschutzrichtlinie für elektronische Kommunikation (RiLi 2002/58/EG) be-stimmt in

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Konrad Miller, LL.M. ([email protected])

Spam: Umsetzung der EU-Richtlinie 2002/58/EG

Anti-Spam-Gesetze in EU-Mitgliedstaaten und ausge-wählten weiteren StaatenDieser Beitrag gibt den Stand der Umsetzung der Anti-Spam-Vorschriften der EUim April/Mai 2004 wieder. Die einschlägigen Gesetzestexte sind auszugsweiseenthalten. In vielen Mitgliedsstaaten ist das Gesetzgebungsverfahren noch nichtabgeschlossen und dementsprechend wird die weitere Entwicklung zu beachtensein. Ein Schwerpunkt der Untersuchung wurde auf die Einführung von straf-rechtlichen Sanktionen und Bußgeldern gelegt. Als Vergleich wird überdies dieRechtslage in Norwegen, den USA und Australien herangezogen.

Vorangestellt ist eine kurze Erläuterung der europarechtlichen Anfordernisse andie Umsetzung der Richtlinie.

Nach den Länderberichten folgt die etwas ausführlichere Darstellung der aktu-ellen Rechtslage in Deutschland (Stand: Juli 2004). In Deutschland sind straf-rechtliche Sanktionen für Spam bislang nicht vorgesehen, die Einführung ent-sprechender Vorschriften wird aber diskutiert.

Am Schluss des Beitrags wird auf die beschränkte Wirksamkeit von Gesetzen undauf das Erfordernis begleitender Maßnahmen hingewiesen.

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Inhaltsübersicht

1 Europarechtliche Vorgaben......................................................................................................3

2 Länderberichte..........................................................................................................................4

2.1 EU..................................................................................................................................... 5

2.1.1 Belgien....................................................................................................................... 52.1.2 Dänemark................................................................................................................... 6

2.1.3 Finnland..................................................................................................................... 7

2.1.4 Frankreich.................................................................................................................. 7

2.1.5 Griechenland.............................................................................................................. 9

2.1.6 Irland.......................................................................................................................... 9

2.1.7 Italien........................................................................................................................102.1.8 Luxemburg............................................................................................................... 11

2.1.9 Niederlande.............................................................................................................. 13

2.1.10 Österreich............................................................................................................... 14

2.1.11 Portugal.................................................................................................................. 16

2.1.12 Schweden............................................................................................................... 16

2.1.13 Spanien...................................................................................................................172.1.14 UK..........................................................................................................................18

2.2 Nicht-EU-Staaten............................................................................................................ 20

2.2.1 Norwegen................................................................................................................. 20

2.2.2 USA..........................................................................................................................20

2.2.3 Australien................................................................................................................. 24

3 Rechtslage in Deutschland..................................................................................................... 273.1 Strafrecht......................................................................................................................... 27

3.2 UWG-Neufassung........................................................................................................... 28

3.3 Rechte der Verbraucher...................................................................................................29

3.4 Umsetzungsbedarf bezüglich der Richtlinie................................................................... 29

3.5 Rechtliche Fragen zu Filtern........................................................................................... 29

4 Abschließende Anmerkung....................................................................................................30

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1 Europarechtliche Vorgaben

Die Datenschutzrichtlinie für elektronische Kommunikation (RiLi 2002/58/EG) be-stimmt in Artikel 13 das so genannte „Opt-in-System“:

Unerbetene Nachrichten

(1) Die Verwendung von … elektronischer Post für die Zwecke der Direktwerbung darf nur beivorheriger Einwilligung der Teilnehmer gestattet werden.

(2) [Ausnahme: eigene ähnliche Produkte … (Soft Opt-In)]

(3) Die Mitgliedstaaten ergreifen geeignete Maßnahmen, um – gebührenfrei für die Teilnehmer– sicherzustellen, dass außer in den in den Absätzen 1 und 2 genannten Fällen unerbeteneNachrichten zum Zweck der Direktwerbung, die entweder ohne die Einwilligung der be-treffenden Teilnehmer erfolgen oder an Teilnehmer gerichtet sind, die keine solche Nachrichtenerhalten möchten nicht gestattet sind; welche dieser Optionen gewählt wird, ist im innerstaat-lichen Recht zu regeln.

(4) Auf jeden Fall verboten ist die Praxis des Versendens elektronischer Nachrichten zu Zwe-cken der Direktwerbung, bei der die Identität des Absenders, in dessen Auftrag die Nachrichtübermittelt wird, verschleiert oder verheimlicht wird oder bei der keine gültige Adresse vor-handen ist, an die der Empfänger eine Aufforderung zur Einstellung solcher Nachrichten richtenkann.

(5) [Abs. 1-3 gelten für natürliche Personen. Schutz von juristischen Personen muss jedochauch ausreichend sein.]

Soweit das Opt-in-System in den Mitgliedsstaaten bislang noch nicht umgesetztwurde, wird derzeit daran gearbeitet. In Deutschland wird mit der beschlossenenUWG-Novelle das Opt-in-System als solches gesetzlich festgeschrieben. Insofernbestehen keine besonderen Fragen bezüglich der Umsetzung der Richtlinie.

Bezüglich der Durchsetzung des Opt-in-Systems und insbesondere möglicherSanktionen besteht jedoch für die Mitgliedsstaaten bei der Umsetzung ein Spiel-raum, der zu sehr unterschiedlichen nationalen Regelungen führt und bezüglichdessen sich zur deutschen Rechtlage die Frage stellt, ob bereits hinreichendeMaßnahmen vorgesehen sind. Die EU-rechtlichen Vorgaben ergeben sich aus Art.15 Abs. 2 der Richtlinie 2002/58, der seinerseits auf Kapitel III der RiLi 95/46/EGverweist, wo in Art. 22 ff. folgende Regelungen enthalten sind:

KAPITEL III RECHTSBEHELFE, HAFTUNG UND SANKTIONEN

Artikel 22 RechtsbehelfeUnbeschadet des verwaltungsrechtlichen Beschwerdeverfahrens, das vor Beschreiten desRechtsweges insbesondere bei der in Artikel 28 genannten Kontrollstelle eingeleitet werdenkann, sehen die Mitgliedstaaten vor, daß jede Person bei der Verletzung der Rechte, die ihrdurch die für die betreffende Verarbeitung geltenden einzelstaatlichen Rechtsvorschriften ga-rantiert sind, bei Gericht einen Rechtsbehelf einlegen kann.

Artikel 23 Haftung(1) Die Mitgliedstaaten sehen vor, daß jede Person, der wegen einer rechtswidrigen Ver-arbeitung oder jeder anderen mit den einzelstaatlichen Vorschriften zur Umsetzung dieserRichtlinie nicht zu vereinbarenden Handlung ein Schaden entsteht, das Recht hat, von dem fürdie Verarbeitung Verantwortlichen Schadenersatz zu verlangen.(2) Der für die Verarbeitung Verantwortliche kann teilweise oder vollständig von seiner Haf-tung befreit werden, wenn er nachweist, daß der Umstand, durch den der Schaden eingetre-ten ist, ihm nicht zur Last gelegt werden kann.

Artikel 24 SanktionenDie Mitgliedstaaten ergreifen geeignete Maßnahmen, um die volle Anwendung der Bestim-mungen dieser Richtlinie sicherzustellen, und legen insbesondere die Sanktionen fest, die bei

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Verstößen gegen die zur Umsetzung dieser Richtlinie erlassenen Vorschriften anzuwendensind.

Die Generaldirektion Informationsgesellschaft der Europäischen Kommissionempfiehlt in diesem Zusammenhang den Mitgliedsstaaten die Einführung einesBußgeldes, das in einem Verwaltungsverfahren festgesetzt wird. Zuständig könnedafür eine Datenschutz- oder sonstige Aufsichtsbehörde sein. GerichtlicheVerfahren bzw. Strafverfahren werden dagegen in diesem dynamischen Sektorals weniger geeignet erachtet (Arbeitspapier DG Infosoc für den EU Workshop am16.10.2003, 5. Abschnitt).

Ferner wurden in der Mitteilung der Kommission an das Europäische Parlamentvom 22.01.2004 die folgenden Punkte als wesentlich für die Wirksamkeit derDurchsetzung identifiziert (S. 12 f.):

Die Möglichkeit, Rechtsvorschriften mit „wirksame Geldbußen oderSanktionen“ durchzusetzen,

die Klärung der Verpflichtungen der einzelstaatlichen Behörden (Daten-schutz, Verbraucherschutz- und Regulierungsbehörden),

die Aufklärung der Nutzer über ihre Rechte,

die internationale Koordinierung sowie

die verfügbaren Mittel zum Aufspüren von Spammern.

Weiter empfiehlt die Kommission als Vorgeschlagene Maßnahmen (S. 15):

Mitgliedsstaaten und Behörden, die keine Verwaltungsverfahren gegenSpam vorgesehen haben, sollten diese als rasche, erschwingliche undwirksame Maßnahme zur Durchsetzung des Opt-in-Systems in Erwägungziehen.

Die Kommission wird darauf achten, dass die nationalen Umsetzungsmaß-nahmen echte Sanktionen bei Verstößen von Marktteilnehmern gegen dieeinschlägigen Vorschriften und gegebenenfalls finanzielle und strafrechtli-che Sanktionen vorsehen.

In diesem Zusammenhang wird die Kommission auch prüfen, inwieweit diezuständigen Behörden die notwendigen Ermittlungs- und Durchsetzungs-befugnisse besitzen.

Außerdem wird die Einführung angemessener Rechtsschutzmechanismen ein-schließlich spezieller elektronischer Briefkästen (Spam-Boxen, an die die NutzerSpam-Mails weiterleiten können) empfohlen (S. 30).

Die Richtlinie 2002/58/EG hätte bereits zum 31. 10. 2003 umgesetzt werdenmüssen. Wegen nicht ausreichenden Maßnahmen wurden gegen mehrere Mit-gliedsstaaten, darunter Deutschland, durch die Kommission Vertragsverletzungs-verfahren eingeleitet. Seit dem 1. Schritt im November 2003 hat Schweden neueSpam-Vorschriften eingeführt. Vom 2. Schritt Ende März 2004 sind Belgien,Deutschland, Griechenland, Frankreich, Luxemburg, die Niederlande, Portugalund Finnland betroffen, die innerhalb von zwei Monaten reagieren mussten.

2 Länderberichte

In den meisten EU-Mitgliedsstaaten wird – soweit die Richtlinie noch nicht umge-setzt wurde – an deren Umsetzung derzeit gearbeitet. Der Stand der Umsetzung

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sowie etwaige Besonderheiten sollen aufgezeigt werden. Zudem wird die Rechts-lage in Norwegen, den USA und Australien dargestellt.

2.1 EU

2.1.1 Belgien

Die neuen Vorschriften von März 2003 zur Umsetzung der Richtlinie verbieten dieunaufgeforderte Zusendung von Werbe-E-Mails sowie die Verwendung fremderAbsenderadressen. Bei Verstößen droht ein Bußgeld von 250 bis 50.000 €. Fernermüssen Provider an Strafverfolgungs- und Verwaltungsbehörden auf Nachfragedie Daten ihrer Vertragspartner übermitteln, um deren Identifikation zu ermögli-chen. Schließlich gibt es eine Spam-Box-Initiative, die bereits 2002 von der fran-zösischen «Commission Nationale Informatique et Libertés» (CNIL) und der bel-gischen «Commission de la Protection de la Vie Privée» (CPVP) eingeleitet wurde.Die Ergebnisse dieser Initiative können abgerufen werden unter www.privacy.f-gov.be/publications/spam_4-7-03_fr.pdf (Belgien) und www.cnil.fr/fileadmin/do-cuments/approfondir/dossier/boite_a_spam.pdf (Frankreich).

Die relevanten Vorschriften sind im Gesetz zu bestimmten juristischen Aspekten von Dienstender Informationsgesellschaft vom März 2003 (, abrufbar unterwww.soc.kuleuven.ac.be/com/privacy/Wet-e-Commerce-2003.pdf - enthält auch eine nieder-ländische Fassung -) und der zugehörigen Verordnung vom Mai 2003 (abrufbar unter www.-soc.kuleuven.ac.be/com/privacy/Opt-in-KB.pdf) enthalten.

Loi sur certains aspects juridiques des services de la société de l’informationCHAPITRE IV. — PublicitéArt. 14. § 1er. L’utilisation du courrier électronique à des fins de publicité est interdite, sans leconsentement préalable, libre, spécifique et informé du destinataire des messages. Sur propo-sition conjointe du Ministre qui a la Justice dans ses attributions et du Ministre qui a les Af-faires économiques dans ses attributions, le Roi peut prévoir des exceptions à l’interdictionprévue à l’alinéa premier.§ 2. Lors de l’envoi de toute publicité par courrier électronique, le prestataire :1° fournit une information claire et compréhensible concernant le droit de s’opposer, pour l 'a-venir, à recevoir les publicités;2° indique et met à disposition un moyen approprié d’exercer efficacement ce droit par voieélectronique. Sur proposition conjointe du Ministre qui a la Justice dans ses attributions et duMinistre qui a les Affaires économiques dans ses attributions, le Roi détermine les modalitésselon lesquelles les prestataires respectent la volonté du destinataire de ne plus recevoir despublicités par courrier électronique.§ 3. Lors de l’envoi de publicités par courrier électronique, il est interdit :1° d’utiliser l’adresse électronique ou l’identité d’un tiers;2° de falsifier ou de masquer toute information permettant d’identifier l’origine du message decourrier électronique ou son chemin de transmission.§ 4. La preuve du caractère sollicité des publicités par courier électronique incombe au presta-taire.

Section 4. — Obligations en matière de surveillanceArt. 21. § 1er. Pour la fourniture des services visés aux articles 18, 19 et 20, les prestatairesn’ont aucune obligation générale de surveiller les informations qu’ils transmettent ou stockent,ni aucune obligation générale de rechercher activement des faits ou des circonstances révé-lant des activités illicites.Le principe énoncé à l’alinéa 1er ne vaut que pour les obligations à caractère général. Il n'em-pêche pas les autorités judiciaires compétentes d’imposer une obligation temporaire de sur -veillance dans un cas spécifique, lorsque cette possibilité est prévue par une loi.§ 2. Les prestataires visés au § 1er ont l’obligation d’informer promptement les autorités judi -ciaires ou administratives compétentes des activités illicites alléguées qu’exerceraient lesdestinataires de leurs services, ou des informations illicites alléguées que ces derniersfourni -raient. A cet effet, ils se conforment aux modalités fixées dans les procédures visées à l’article20, § 3.

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Sans préjudice d’autres dispositions légales ou réglementaires, les mêmes prestataires sonttenus de communiquer aux autorités judiciaires ou administratives compétentes, à leur de-mande, les informations permettant d’identifier les destinataires de leurs services avec les-quels ils ont conclu un accord d’hébergement.

Section 4. — Sanctions pénalesArt. 26.…§ 3. Sont punis d’une amende de 250 à 25.000 euros, ceux qui envoient des publicités parcourrier électronique en infraction aux dispositions de l’article 14.§ 4. Sont punis d’une amende de 500 à 50.000 euros, ceux qui, de mauvaise foi, commettentune infraction aux dispositions des articles 7 à 10, 13 et 14.

2.1.2 Dänemark

Verboten sind unangeforderte gewerbliche E-Mails, soweit nicht die von derRichtlinie vorgegebenen Ausnahmen vorliegen. Bei Zuwiderhandlungen sind Un-terlassungs- und Schadensersatzklagen möglich sowie ein Bußgeld, dessen ma-ximale Höhe nach Auskunft des dänischen Verbraucher-Ombudsmanns gesetzlichnicht festgelegt ist. Mehrere gleichartige Schadensersatzklagen von Verbrauchernkönnen vom Verbraucher-Ombudsmann auf einmal geltend gemacht werden.

Im Mai 2003 wurde eine dänische Firma wegen Spamming zur Zahlung von2.000 Euro verurteilt. Sie hatte 156 unangeforderte gewerbliche E-Mails an 50verschiedene Empfänger versandt (www.privacyinternational.org/survey/phr2003/countries/denmark.htm#ftnref1036). Die entsprechenden Strafenwerden derzeit nach Auskunft des dänischen Verbraucher-Ombudsmanns im Ein-vernehmen mit dem dänischen See- und Handelsgericht proportional zu der An-zahl der versendeten Nachrichten berechnet und würden demnach bei Spammingin größerem Umfang entsprechend höher liegen.

Die relevanten Vorschriften finden sich im Marketing Practices Act (Markedsfoeringsloven, ab-rufbar unter www.fs.dk/uk/acts/ukmfl.htm.):

Unsolicited calls to certain customers6 a.-(1) Where a supplier sells goods, immovable or movable property or work or services tocustomers, he shall not be allowed to make calls to anybody using electronic mail, automatedcalling systems (automatic calling machines) or facsimile machines (fax) for the purposes ofsuch selling unless the particular customer has made a prior request for such calls. (2) Without regard to subsection (1), a supplier having received a customer’s electronicaddress in connection with sale of a good or a service may market his own similar goods orservices to that customer electronically. This implies, however, that the customer can easilyand with no extra charge object to this, both when handling over his mail address to thesupplier and by subsequent calls. (3) A supplier may not call a specific natural person using other means of distancecommunication for the purposes of selling goods or services as referred to in subsection (1)above, if that person has asked the supplier not to make such calls, if a list made on aquarterly basis by the Civil Registration System (CPR) includes an indication that the personconcerned has objected to receiving calls made for such marketing purposes, or if the supplierhas become aware by a search of the Civil Registration System that the person concerned hasobjected to receiving such calls. Moreover, telephone calls to consumers are subject to therules on unsolicited calls set out in the Act on Certain Consumer Agreements. (4) Subsection (3) above shall not apply where the person concerned has made a priorrequest for the call from the supplier. (5) The first time a supplier makes a call as described in subsection (3) above to a specificnatural person whose name is not included in the CPR list, the supplier shall inform thatperson in a clear and comprehensible manner of the right to object to calls from suppliers asdescribed in subsection (3) above. At the same time the person concerned shall be given easyaccess to object to such calls.

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(6) No payment may be charged for receiving or registering a withdrawal of a request madeas referred to in subsection (1) above or an objection to unsolicited calls as described insubsection (3). (7) The Minister for Industry may lay down more specific rules on the duty of suppliers togive information according to subsection (5) and the duty to provide access to objecting tounsolicited calls as referred to in subsection (3).

Injunctions, Orders and Liability for Damages13.-(1) The court may issue injunctions prohibiting acts done in contravention of theprovisions of this Act. In this connection or at a later date the court may make such orders asit considers necessary to ensure 1) that an injunction is complied with, including a decision to the effect that agreementsconcluded in contravention of an injunction shall be void; 2) restoration of the conditions existing prior to the illegal act, including destruction orwithdrawal of products and publication of information or correction of indications orstatements. (2) Any person acting in contravention of the provisions of this Act shall be subject toliability for damages pursuant to the general provisions of Danish law to this effect.

Actions for Damages20. If, in connection with a contravention of the provisions of this Act, a plurality of consumershas uniform claims for damages, the Consumer Ombudsman may, upon request, recover theclaims collectively.

Prosecutions and Penalties22. … (3) Any person who is guilty of an offence under sections … 6-9 of this Act … shall be liableto a fine, unless the offence carries a more severe penalty under any other enactment. …

Weitere Informationen zur Implementierung der Richtlinie: www.privacyinternational.org/sur-vey/phr2003/countries/denmark-footnotes.htm#ftn1036

2.1.3 Finnland

Der Gesetzesentwurf zur Umsetzung der Richtlinie 2002/58 befindet sich noch imGesetzgebungsverfahren. Nach Auskunft des Ministeriums für Transport undKommunikation ist nach dem derzeitigen Stand eine Geldstrafe vorgesehen, je-doch keine Haftstrafe. Da die meisten Spam-Mails aus dem Ausland stammen,werde der Schwerpunkt der Anti-Spam-Bemühungen weniger bei Sanktionen alsbei effektiven Filtermethoden gesehen.

2.1.4 Frankreich

In Frankreich findet derzeit ein Gesetzgebungsverfahren statt, wodurch auchSpam explizit geregelt werden soll. Voraussichtlich wird danach das Versendenunangeforderter E-Mails mit Bußgeldern bis zu 300.000 € und Gefängnisstrafe biszu 5 Jahren geahndet werden. Zur Spam-Box-Initiative siehe bei Belgien.Spammen kann aber auch sonstige Straftatbestände des französischen Strafge-setzbuches erfüllen, z.B. Art. 226-18, der das Sammeln von Daten gegen denWillen der Betroffenen unter Strafe stellt oder Art. 323-2, der die Beeinträchti-gung des Betriebs von automatischen Datenverarbeitungssystemen unter Strafestellt. Wegen Verstoß gegen die letztgenannte Bestimmung wurde ein Spammerzu einer Bewährungsstrafe von 4 Monaten Gefängnis verurteilt, der innerhalbeiner Nacht 300.000 E-Mails versandte. Ansonsten sind strafrechtliche Verurtei-lungen wegen Spammen dagegen die Ausnahme (vgl.www.journaldunet.com/0312/031202spam.shtml).

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Unter anderem soll durch Artikel 12 LEN (Loi pour la confiance dans l’économie numérique)Artikel L33-4-1 des Post- und Telekommunikationsgesetzes (Code des postes et télécommuni -cations) geändert werden, so dass auch E-Mails darunter fallen. (Bisherige Fassung des Art.L33-4-1 abrufbar unter www.legifrance.gouv.fr/WAspad/VisuArticleCode;jsessionid=A9H1M2s2RAaVqpiqX9cep9kUd48s24oRKxuTPhngA414KV6q0ryc!2143738796!iwsspad2.legifran-ce.tours.ort.fr!10038!-1!-1164878917!iwsspad1.legifrance.tours.ort.fr!10038!-1?commun=&code=&h0=CPOSTESL.rcv&h1=2&h3=4, neue Fassung nach dem derzeitigen Stand: www.assem-blee-nat.fr/12/ta/ta0235.asp.) Verstöße gegen Art. L33-4-1 werden mit Bußgeldern bis zu300.000 € und bis zu 5 Jahren Gefängnis geahndet (Art. R.10-1 des Décret n° 2003-752, ab-rufbar unter www.admi.net/jo/20030806/INDI0320394D.html i.V.m. Art. 226-18 des Strafge-setzbuches (Code Pénal), abrufbar unter http://admi.net/cgi-bin/adminet/article.pl?c=CPEN-ALLL&a=L226-18).

Artikel L33-4-1 des Post- und Telekommunikationsgesetzes soll nach dem derzeitigen Standkünftig wie folgt lauten:L'article L. 33-4-1 du code des postes et télécommunications est ainsi rédigé :« Art. L. 33-4-1. - Est interdite la prospection directe au moyen d'automates d'appel, de télé-copieurs ou de courriers électroniques utilisant, sous quelque forme que ce soit, les coordon-nées d'une personne physique qui n'a pas exprimé son consentement préalable à recevoir desprospections directes par ce moyen.« Pour l'application du présent article, on entend par consentement toute manifestation de vo-lonté libre, spécifique et informée par laquelle une personne accepte que des données à ca-ractère personnel la concernant soient utilisées à fin de prospection directe.« Constitue une prospection directe l'envoi de tout message destiné à promouvoir, directe-ment ou indirectement, des biens, des services ou l'image d'une personne vendant des biensou fournissant des services.« Toutefois, la prospection directe par courrier électronique est autorisée si les coordonnéesdu destinataire ont été recueillies directement auprès de lui, dans le respect des dispositionsde la loi n° 78-17 du 6 janvier 1978 précitée, à l'occasion d'une vente ou d'une prestation deservices, si la prospection directe concerne des produits ou services analogues fournis par lamême personne physique ou morale, et si le destinataire se voit offrir, de manière expresse etdénuée d'ambiguïté, la possibilité de s'opposer, sans frais, hormis ceux liés à la transmissiondu refus, et de manière simple, à l'utilisation de ses coordonnées lorsque celles-ci sont re-cueillies et chaque fois qu'un courrier électronique de prospection lui est adressé.« Dans tous les cas, il est interdit d'émettre, à des fins de prospection directe, des messagesau moyen d'automates d'appel, télécopieurs et courriers électroniques, sans indiquer de coor-données valables auxquelles le destinataire puisse utilement transmettre, sans frais autresque ceux liés à la transmission de cette demande, une demande tendant à obtenir que cescommunications cessent. Il est également interdit de dissimuler l'identité de la personne pourle compte de laquelle la communication est émise et de mentionner un objet sans rapportavec la prestation ou le service proposé.« La Commission nationale de l'informatique et des libertés veille, pour ce qui concerne laprospection directe utilisant les coordonnées d'une personne physique, au respect des disposi-tions du présent article en utilisant les compétences qui lui sont reconnues par la loi n° 78-17du 6 janvier 1978 précitée. A cette fin, elle peut notamment recevoir, par tous moyens, lesplaintes relatives aux infractions aux dispositions du présent article.« Les infractions aux dispositions du présent article sont recherchées et constatées dans lesconditions fixées par les premier, troisième et quatrième alinéas de l'article L. 450-1 et les ar-ticles L. 450-2, L. 450-3, L. 450-4, L. 450-7, L. 450-8, L. 470-1 et L. 470-5 du code decommerce.« Tout opérateur de service de communication électronique dont les équipements ont été utili -sés à l'occasion de la commission d'une infraction aux dispositions du présent article peutexercer les droits reconnus à la partie civile en ce qui concerne cette infraction lorsque l'actionpublique a été mise en mouvement par le ministère public ou la partie lésée.« Un décret en Conseil d'Etat précise en tant que de besoin les conditions d'application du pré-sent article, notamment eu égard aux différentes technologies utilisées.

Code pénal

Article 226-18Le fait de collecter des données par un moyen frauduleux, déloyal ou illicite, ou de procéder àun traitement d'informations nominatives concernant une personne physique malgré l'opposi-tion de cette personne, lorsque cette opposition est fondée sur des raisons légitimes, est punide cinq ans d'emprisonnement et de 2 000 000 F d'amende.

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En cas de traitement automatisé de données nominatives ayant pour fin la recherche dans ledomaine de la santé, est puni des mêmes peines le fait de procéder à un traitement :1° Sans avoir préalablement informé individuellement les personnes sur le compte desquellesdes données nominatives sont recueillies ou transmises de leur droit d'accès, de rectificationet d'opposition, de la nature des informations transmises et des destinataires des données ;2° Malgré l'opposition de la personne concernée ou, lorsqu'il est prévu par la loi, en l'absencedu consentement éclairé et exprès de la personne, ou, s'il s'agit d'une personne décédée, mal-gré le refus exprimé par celle-ci de son vivant.

Article 323-2Le fait d'entraver ou de fausser le fonctionnement d'un système de traitement automatisé dedonnées est puni de trois ans d'emprisonnement et de 45000 euros d'amende.

2.1.5 Griechenland

Die EU wurde bisher nicht von entsprechenden Gesetzesvorhaben notifiziert.

2.1.6 Irland

Im November 2003 traten neue Anti-Spam-Vorschriften in Kraft. In einem Buß-geldverfahren kann gegen Spammer eine Geldbuße bis 3.000€ verhängt werden(Reg. 17-20).

The European Communities (Electronic Communications Networks and Services) (DataProtection and Privacy) Regulations 2003

Unsolicited communications13. (1) (a)

A person shall not use or cause to be used any publicly available electronic communicationsservice to send an unsolicited communication for the purpose of direct marketing by means ofan automated calling machine or facsimile machine (fax), to the line of a subscriber, who is anatural person, unless the person has been notified by that subscriber that for the time beinghe or she consents to the receipt of such a communication.(b) A person shall not use or cause to be used any publicly available electroniccommunications service to send an unsolicited communication for the purpose of directmarketing by means of electronic mail, to a subscriber, who is a natural person, unless theperson has been notified by that subscriber that for the time being he or she consents to thereceipt of such a communication.(2) A person shall not use, or cause to be used, any publicly available electroniccommunications service to make an unsolicited call for the purpose of direct marketing bymeans of an automated calling machine or a facsimile machine to the line of a subscriber,other than a natural person, where - (a) the subscriber has notified the person that the subscriber does not consent to the receiptof such a call on the line, or(b) subject to paragraph (5), the relevant information referred to in Regulation 14(3) isrecorded in respect of the line in the National Directory Database. (3) A person shall not use, or cause to be used, any publicly available electroniccommunications services to send an unsolicited communication for the purpose of directmarketing by means of electronic mail, to a subscriber, other than an individual, where thesubscriber has notified the person that the subscriber does not consent to the receipt of sucha communication on the line. (4) A person shall not use, or cause to be used, any publicly available electroniccommunications service to make an unsolicited telephone call for the purpose of directmarketing to the line of a subscriber, where -(a) the subscriber has notified the person that the subscriber does not consent to the receiptof such a call on his, her or its line, or(b) subject to paragraph (5), the relevant information referred to in Regulation 14(3) isrecorded in respect of the line in the National Directory Database.(5) A person will not contravene paragraph (2)(b) or (4)(b) if the unsolicited call concerned ismade during the period of 28 days after a request under Regulation 13 is received andrecorded in the National Directory Database by the operator in relation to the subscriberconcerned in respect of the line on which the call is made.

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(6) (a) A person who uses, or causes to beused, any publicly available electronic communications service to make an unsolicited call forthe purpose of direct marketing shall include in such a call the name of the person and, inaddition, in the case of a call by means of an automatic calling machine or a facsimile machineor if a person who receives the call so requests, either the address of the first-mentionedperson or a telephone number for a line on which that person may be contacted. (b) A person who uses, or causes to be used, any publicly available electronic communicationsservice to send an unsolicited communication for the purpose of direct marketing shall includein such a communication the name of the person and, in addition, in the case of acommunication by email, a valid address at which that person may be contacted. (7) Where a person obtains, in accordance with the Acts and the Data Protection Regulationsor these Regulations, from its customers their contact details for electronic mail, in thecontext of the sale of a product or service then, notwithstanding paragraph (1), the personmay use these electronic contact details for direct marketing of only its own similar productsor services provided that customers are clearly and distinctly given the opportunity to object,in an easy manner and without charge, to such use of electronic contact details when they arecollected and on the occasion of each message in case the customer has not initially refusedsuch use. (8) A person shall not send electronic mail for the purposes of direct marketing, whichdisguises or conceals the identity of the sender on whose behalf the communication wasmade, or without a valid address to which the recipient may send a request that suchcommunication shall cease. (9) (a) A person who fails to comply withparagraph (1), (2), (3), (4), (6), (7) or (8) shall be guilty of an offence.(b) For the purposes of subparagraph (a) the sending of each unsolicited communication ormaking of each unsolicited call constitutes a separate offence.(10) Summary proceedings for an offence under these Regulations may be brought andprosecuted by the Commissioner.(11) Where a person is convicted of an offence under this Regulation, the court may order anydata material, which appears to the court to be connected with the offence to be forfeited ordestroyed and any relevant data to be erased.(12) The court shall not make an order under paragraph (11) in relation to data material ordata where it considers that some person other than the person convicted of the offenceconcerned may be the owner of, or otherwise interested in, the data unless such steps as arereasonably practicable have been taken for notifying that person and giving him or her anopportunity to show cause why the order should not be made.(13) For the purposes of this Regulation, personal data shall be deemed to include a phonenumber or an e-mail address of a subscriber.

Enforcement of Regulations by Commissioner17. (1) Sections 10, 12, 24, 25, 26 (insofar asthey relate to a requirement specified in an enforcement notice or an information notice or adecision of the Commissioner in relation to a complaint under section 10(1)(a) or aninvestigation under section 10(1A) of the Acts) and 27 to 31 of those Acts shall, with thefollowing modifications, and any other necessary modifications, to those Acts, apply to theseRegulations, and references in those sections to the Acts or the provisions of the Acts shall,unless the context otherwise requires, be construed as including references to theseRegulations or the provisions of these Regulations - …(d) in section 31, by the insertion, of the following subsection after subsection (1) -

“(1A) A person guilty of an offence underthe Electronic Communications Networks and Services Regulations of 2003 shall be liable onsummary conviction to a fine not exceeding €3,000”, and …

(Interpretation(1) In these Regulations (except where the context otherwise requires) …“Acts” mean the Data Protection Acts 1988 and 2003))

2.1.7 Italien

Am 01.01.2004 ist das neue italienische Datenschutzgesetz in Kraft getreten, dasauch die Umsetzung der Richtlinie enthält. Verboten sind demnach unange-forderte E-Mails usw. Verstöße stellen einen Straftatbestand dar, wenn Gewinn-

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erzielungs- oder Schadenzufügungsabsicht vorliegt und werden mit Haftstrafenbis zu zwei Jahren geahndet. Wenn zudem Verstöße gegen allgemeine Daten-schutzregeln vorliegen, kann eine Geldbuße bis maximal 90.000 € verhängtwerden.

Das neue italienische Datenschutzgesetz (Codice in materia di protezione dei dati personali)ist abrufbar unter www.garanteprivacy.it/garante/navig/jsp/index.jsp?folderpath=Normativa%2FItaliana%2FIl+Codice+in+materia+di+protezione+dei+dati+personali (auf denentsprechenden Link klicken – dann erscheint die italienische Version; die englische Versionist dann abrufbar durch Klicken auf die britische Flagge oben rechts oder direkt unter www.ga-ranteprivacy.it/garante/document?ID=727068.

Section 130(Unsolicited Communications)1. The use of automated calling systems without human intervention for the purposes of directmarketing or sending advertising materials, or else for carrying out market surveys orinteractive business communication shall only be allowed with the user’s consent.2. Paragraph 1 shall also apply to electronic communications performed by e-mail, facsimile,MMS- or SMS-type messages or other means for the purposes referred to therein.3. Except as provided for in paragraphs 1 and 2, further communications for the purposesreferred to therein as performed by different means shall be allowed in pursuance of Sections23 and 24.4. Subject to paragraph 1, where a data controller uses, for direct marketing of his/her ownproducts or services, electronic contact details for electronic mail supplied by a data subject inthe context of the sale of a product or service, said data controller may fail to request thedata subject’s consent, on condition that the services are similar to those that have been thesubject of the sale and the data subject, after being adequately informed, does not object tosaid use either initially or in connection with subsequent communications. The data subjectshall be informed of the possibility to object to the processing at any time, using simplemeans and free of charge, both at the time of collecting the data and when sending anycommunications for the purposes referred to in this paragraph.5. In any event, the practice of sending communications for the purposes referred to inparagraph 1 or anyhow for promotional purposes by disguising or concealing the identity ofthe sender, or without a valid address to which the data subject may send a request toexercise the rights referred to in Section 7, shall be prohibited.6. In case of persistent breach of the provisions laid down in this Section, the Garante mayalso order the provider of electronic communications services, under Section 143(1), letter b),to implement filtering procedures or other practicable measures with regard to the electroniccontact details for electronic mail used for sending the communications.

Section 161(Providing No or Inadequate Information to Data Subjects)1. Breach of the provisions referred to in Section 13 shall be punished by a fine consisting inpayment of between three thousand and eighteen thousand euro; if sensitive or judicial dataare involved or the processing entails specific risks pursuant to Section 17, or anyhow if moreserious harm is caused to one or more data subjects, said fine shall consist in payment ofbetween five thousand and thirty thousand euro. The amount may be increased up to threetimes as much if it is found to be ineffective on account of the offender’s economic status.

Section 167(Unlawful Data Processing)1. Any person who, with a view to gain for himself or another or with intent to cause harm toanother, processes personal data in breach of Sections 18, 19, 23, 123, 126 and 130 or elseof the provision made further to Section 129 shall be punished, if harm is caused, byimprisonment for between six and eighteen months or, if the offence consists in datacommunication or dissemination, by imprisonment for between six and twenty-four months,unless the offence is more serious.…

2.1.8 Luxemburg

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Das Gesetzgebungsverfahren zur Umsetzung der Richtlinie 2002/58 ist derzeit imGang. Voraussichtlich werden für Spammer Gefängnisstrafen von 8 Tagen bis 1Jahr und Geldstrafen von 251 € bis 125.000 € eingeführt.

Das Gesetzesvorhaben (Projekt N°5095) wird mit seinem Art. 10 das E-Commerce-Gesetzverändern und insbesondere in dessen Art. 48 Absatz 4 bestimmte Strafen vorsehen. Die An-forderungen an kommerzielle elektronische Kommunikation sind in Art. 46 und 47 des E-Com-merce-Gesetzes geregelt.

Bisherige Fassung des E-Commerce-Gesetzes (Loi du 14 août 2000 relative au commerce électro-nique, abrufbar unter www.eco.public.lu/documentation/legislation/lois/2000/08/14_commerce_electronique/comelec.pdf):

TITRE IV. DES COMMUNICATIONS COMMERCIALES

Art. 46. Définition«Communication commerciale»: toutes les formes de communication destinées à promouvoir,directement ou indirectement, des biens, des services, ou l’image d’une entreprise, d’une or-ganisation, ou d’une personne ayant une activité commerciale, industrielle, artisanale ou deprofession libérale.Ne constituent pas en tant que tel des communications commerciales:- les coordonnées permettant l’accès direct à l’activité de cette entreprise, organisation oupersonne notamment un nom de domaine ou une adresse de courrier électronique;- les communications relatives aux biens, services ou à l’image de cette entreprise, organisa-tion ou personne élaborées d’une manière indépendante de celle-ci, en particulier lorsqu’ellessont fournies sans contrepartie financière.

Art. 47. Obligation de transparenceLa communication commerciale doit respecter les conditions suivantes:a) la communication commerciale doit être clairement identifiable en tant que telle;b) la personne physique ou morale pour le compte de laquelle la communication commercialeest faite doit être clairement identifiable;c) les concours ou jeux promotionnels doivent être clairement identifiables comme tels etleurs conditions de participation doivent être aisément accessibles et présentées de manièreprécise et non équivoque.

Art. 48. Des communications commerciales non sollicitées(1) La communication commerciale non sollicitée par courrier électronique doit être identifiéeen tant que telle, d’une manière claire et non équivoque, dès sa réception par le destinataire.(2) L’envoi de communications commerciales par courrier électronique par un prestataire deservice de la société de l’information à un destinataire n’est possible qu’en cas d’absence d'op-position manifeste de sa part.(3) Les prestataires qui envoient par courrier électronique des communications commercialesnon sollicitées doivent consulter régulièrement les registres «opt out» désignés par règlementgrand-ducal où les personnes physiques qui ne souhaitent pas recevoir ce type de communi-cations peuvent s’inscrire, et respectent le souhait de ces personnes. L’inscription des per-sonnes physiques sur un ou plusieurs registres d’opt out se fait sans frais pour ces personnes.Est puni d’une amende de dix mille un à deux cent mille francs, tout prestataire n’ayant pasrespecté le souhait des personnes inscrites sur un ou plusieurs registres d’opt out.

Art. 63. Obligation en matière de surveillance(1) Pour la fourniture des services visés aux articles 60 à 62, les prestataires ne sont pas te-nus d’une obligation générale de surveiller les informations qu’ils transmettent ou stockent, nid’une obligation générale de rechercher des faits ou circonstances indiquant des activités illi -cites.(2) Pour la fourniture des services visés à l’article 62, les prestataires sont toutefois tenus àune obligation de contrôle spécifique afin de détecter de possibles infractions aux articles 383,alinéa 2 et 457-1 du Code pénal.(3) Les paragraphes 1 et 2 du présent article sont sans préjudice de toute activité de sur-veillance, ciblée ou temporaire, demandée par les autorités judiciaires luxembourgeoiseslorsque cela est nécessaire pour sauvegarder la sûreté, la défense, la sécurité publique etpour la prévention, la recherche, la détection et la poursuite d’infractions pénales.

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Änderungen nach dem derzeitigen Stand (abrufbar unter www.chd.lu/cgi-bin/cqcgi/@pu-blic.env?CQ_SESSION_KEY=VRJQALRYHTLP&CQ_QUERY_HANDLE=125081&CQ_CUR_DOCU-MENT=8&CQ_DOC_TEXT=YES):

Art. 9.- L'article 47 de la même loi est modifié comme suit: Au point c) est rajouté le terme „ , offres" entre les termes „concours" et „ou jeux promotion-nels" .

Art. 10.- L'article 48 de la même loi est modifié comme suit: - Dans l'alinéa 2, le terme „un destinataire" est remplacé par le terme „une personne phy-sique" . - Dans l'alinéa 2, le terme „possible" est remplacé par le terme „autorisée" . - Dans l'alinéa 2, les termes „d'absence d'opposition manifeste de sa part" sont remplacés parles termes „de consentement préalable de celui-ci". - L'alinéa 3 est remplacé comme suit: „(3) Sans préjudice du paragraphe 2, le prestataire, qui lors d'une vente d'un produit ou d'unservice, a obtenu directement de son client les coordonnées électroniques de celui-ci en vued'un courrier électronique, peut exploiter ces coordonnées à des fins de prospection directepour offrir des produits ou services analogues déjà fournis audit client pour autant que celui-cisoit clairement informé de l'exploitation ultérieure de ses coordonnées et nonobstant son droitde s'opposer par un moyen simple et gratuit à une telle exploitation au moment de la collectede ses coordonnées et lors de chaque message, au cas où le client n'aurait pas d'emblée refu-sé une telle exploitation." - L'article 48 est complété comme suit: „(4) Quiconque contrevient aux dispositions du présent article est puni d'un emprisonnementde huit jours à un an et d'une amende de 251 à 125.000 euros ou d'une de ces peines seule-ment. La juridiction saisie peut prononcer la cessation du traitement contraire aux dispositionsdu présent article sous peine d'astreinte dont le maximum est fixé par ladite juridiction."

2.1.9 Niederlande

Das Gesetzgebungsverfahren zur Umsetzung der Richtlinie 2002/58 ist in derletzten Phase. Anfang Mai 2004 sollen die neuen Vorschriften in Kraft treten.Vermutlich werden Verstöße gegen die neuen SPAM-Regeln mit Freiheitsstrafenbis zwei Jahre und Geldstrafen bis 11.250 €, nach anderer Auskunft bis 450.000€ geahndet. Zuständige Behörden für die Einhaltung der neuen Vorschriften sinddie OPTA (nationale Regulierungsbehörde) und CBA (Datenschutzkommission).

Gesetzentwurf Nr. 28851:

Artikel 11.7 lid 1 Tw (Telecommunicatiewet):Het gebruik van automatische oproepsystemen zonder menselijke tussenkomst, faxen enelektronische berichten voor het overbrengen van ongevraagde communicatie voor commer-ciële, ideële of charitatieve doeleinden aan abonnees is uitsluitend toegestaan, indien de des-betreffende abonnee daarvoor voorafgaand toestemming heeft verleend, onverminderd hetge-en is bepaald in het tweede lid.

Art. 11.7 lid 2 Tw (soft opt-in)Een ieder die elektronische contactgegevens voor elektronische berichten heeft verkregen inhet kader van de verkoop van zijn product of dienst mag deze gegevens gebruiken voor hetoverbrengen van communicatie voor commerciële doeleinden met betrekking tot eigengelijksoortige producten of diensten, mits bij de verkrijging van de contactgegevens aan deklant duidelijk en uitdrukkelijk de gelegenheid is geboden om kosteloos en op gemakkelijkewijze verzet aan te tekenen tegen het gebruik van die elektronische contactgegevens, en,indien de klant hiervan geen gebruik heeft gemaakt, hem bij elke overgebrachtecommunicatie de mogelijkheid wordt geboden om onder dezelfde voorwaarden verzet aan tetekenen tegen het verder gebruik van zijn elektronische contactgegevens. Artikel 41, tweedelid, van de Wet bescherming persoonsgegevens is van overeenkomstige toepassing.

Artikel 11.7 lid 3 Tw

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Bij het gebruik van elektronische berichten voor de in het eerste lid genoemde doeleindendienen te allen tijde de volgende gegevens te worden vermeld:de werkelijke identiteit van degene namens wie de communicatie wordt overgebracht, eneen geldig postadres of nummer waaraan de ontvanger een verzoek tot beëindiging vandergelijke communicatie kan richten.

Artikel 1 van de Wet op de economische delicten wordt als volgt gewijzigd:(…)b. onder 2° worden in de zinsnede met betrekking tot de Telecommunicatiewet de volgendewijzigingen aangebracht:(…)4. na «10.17,» wordt ingevoegd: 11.7, derde lid, (…). p. 59

Wet op de Economische delicten

Artikel 1Economische delicten zijn:(…)2°. overtredingen van voorschriften, gesteld bij of krachtens:(…)

Artikel 21. De economische delicten, bedoeld in artikel 1, onder 1° en 2 (…) zijn misdrijven, voor zoverzij opzettelijk zijn begaan; voor zover deze economische delicten geen misdrijven zijn, zijn zijovertredingen. (…)

Artikel 61. Hij, die een economisch delict begaat, wordt gestraft: 1°. in geval van misdrijf, voor zover het betreft een economisch delict, bedoeld in artikel 1,onder 1°, of in artikel 1a, onder 1°, met gevangenisstraf van ten hoogste zes jaren ofgeldboete van de vijfde categorie; 2°. in geval van een ander misdrijf met gevangenisstraf van ten hoogste twee jaren ofgeldboete van de vierde categorie;

Wetboek van Strafrecht

Artikel 23(…)4. Er zijn zes categorieën:(…) de vierde categorie, EUR 11 250;

2.1.10 Österreich

Im neuen TKG ist eine Geldbuße bis zu 37.000 € vorgesehen für die Zusendungvon unerwünschten E-Mails an Verbraucher zu Zwecken der Direktwerbung oderan mehr als 50 Empfänger oder wenn die Absenderidentität/-adresse nicht kor-rekt ist. Zudem ist eine Abschöpfung der Bereicherung vorgesehen. Die rele-vanten Vorschriften lauten:

TKG 2003:Unerbetene Nachrichten§ 107. (1) … (2) Die Zusendung einer elektronischen Post - einschließlich SMS - an Verbraucher im Sinnedes § 1 Abs. 1 Z 2 Konsumentenschutzgesetz ohne vorherige Einwilligung des Empfängers istunzulässig, wenn1. die Zusendung zu Zwecken der Direktwerbung erfolgt oder2. an mehr als 50 Empfänger gerichtet ist.(3) Eine vorherige Zustimmung für elektronische Post gemäß Abs. 2 ist dann nicht notwendig,wenn1. der Absender die Kontaktinformation für die Nachricht im Zusammenhang mit dem Verkaufoder einer Dienstleistung an seine Kunden erhalten hat und

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2. diese Nachricht zur Direktwerbung für eigene ähnliche Produkte oder Dienstleistungen er-folgt und3. der Kunde klar und deutlich die Möglichkeit erhalten hat, eine solche Nutzung derelektronischen Kontaktinformation von vornherein bei deren Erhebung und zusätzlich bei jederÜbertragung kostenfrei und problemlos abzulehnen.(4) Die Zusendung einer elektronischen Post - einschließlich SMS - an andere als die in Abs. 2genannten Empfänger ist ohne vorherige Einwilligung des Empfängers zulässig, wenn derVersender dem Empfänger in der elektronischen Post oder in der SMS ausdrücklich dieMöglichkeit einräumt, den Empfang weiterer Nachrichten abzulehnen.(5) Die Zusendung elektronischer Nachrichten zu Zwecken der Direktwerbung ist auch beiVorliegen der Voraussetzungen der Abs. 2, 3 und 4 unzulässig, wenn die Identität des Ab-senders, in dessen Auftrag die Nachricht übermittelt wird, verschleiert oder verheimlicht wirdoder bei der keine authentische Adresse vorhanden ist, an die der Empfänger eine Auf-forderung zur Einstellung solcher Nachrichten richten kann.(6) …

Verwaltungsstrafbestimmungen§ 109. (1) … (2) … (3) Eine Verwaltungsübertretung begeht und ist mit einer Geldstrafe bis zu 37 000 Euro zubestrafen, wer1. … 20. entgegen § 107 Abs. 2 und 4 elektronische Post zusendet;21. entgegen § 107 Abs. 5 elektronische Nachrichten zum Zweck der Direktwerbung zusendet.(4) … (5) Bei der Bemessung der Geldstrafen gemäß Abs. 1 bis 4 ist auch darauf Bedacht zunehmen, ob die Tat gewerbsmäßig oder wiederholt begangen wurde. Wurde die Tat gewerbs-mäßig begangen, so ist der dadurch erzielte unrechtmäßige Vorteil gemäß dem Ergebnis desErmittlungsverfahrens bei der Bemessung zu berücksichtigen.(6) Eine Verwaltungsübertretung gemäß Abs. 1 bis 4 liegt nicht vor, wenn die Tat den Tat-bestand einer in die Zuständigkeit der Gerichte fallenden strafbaren Handlung bildet oder nachanderen Verwaltungsstrafbestimmungen mit strengerer Strafe bedroht ist.(7) Im Straferkenntnis können die Gegenstände, mit denen die strafbare Handlung begangenwurde, zugunsten des Bundes für verfallen erklärt werden.(8) Die nach diesem Bundesgesetz durch die Fernmeldebüros verhängten Geldstrafen fallendem Bund zu.(9) Sofern in einem Verfahren nach Abs. 1 bis 4 Beschuldigter ein Betreiber von öffentlichenKommunikationsdiensten oder -netzen ist, hat die Verwaltungsstrafbehörde der Regulierungs-behörde eine Abschrift der Verfahrenserledigung zu übermitteln.

Abschöpfung der Bereicherung§ 111. (1) Stellt die Regulierungsbehörde fest, dass ein Unternehmen durch eine gegen diesesBundesgesetz, gegen die Bestimmungen einer auf Grund dieses Bundesgesetzes erlassenenVerordnung oder gegen einen auf Grund dieses Bundesgesetzes erlassenen Bescheid ver-stoßende rechtswidrige Handlung einen wirtschaftlichen Vorteil erlangt hat, kann die Regu-lierungsbehörde beim Kartellgericht den Antrag stellen, einen Betrag festzusetzen und fürabgeschöpft zu erklären. Das Kartellgericht ist dabei an die Feststellung der Regulierungs-behörde über das Vorliegen einer rechtswidrigen Handlung gebunden. Die Höhe der Abschöp-fung richtet sich nach dem Ausmaß des wirtschaftlichen Vorteils und kann vom Kartellgerichtmit bis zu 10% des Unternehmensumsatzes des Vorjahres festgesetzt werden. Die Regu-lierungsbehörde hat in diesem Verfahren Parteistellung.(2) Der abgeschöpfte Betrag fließt der Rundfunk und Telekom Regulierungs-GmbH zu derenFinanzierung zu.

E-Commerce-Gesetz (ECG)Nicht angeforderte kommerzielle Kommunikation§ 7. (1) Ein Diensteanbieter, der eine kommerzielle Kommunikation zulässigerweise ohne vor-herige Zustimmung des Empfängers mittels elektronischer Post versendet, hat dafür zusorgen, dass die kommerzielle Kommunikation bei ihrem Eingang beim Nutzer klar undeindeutig als solche erkennbar ist.(2) Die Rundfunk und Telekom Regulierungs-GmbH (RTR-GmbH) hat eine Liste zu führen, indie sich diejenigen Personen und Unternehmen kostenlos eintragen können, die für sich dieZusendung kommerzieller Kommunikation im Weg der elektronischen Post ausgeschlossenhaben. Die in Abs. 1 genannten Diensteanbieter haben diese Liste zu beachten.

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(3) Rechtsvorschriften über die Zulässigkeit und Unzulässigkeit der Übermittlung kommerzi-eller Kommunikation im Weg der elektronischen Post bleiben unberührt.

2.1.11 Portugal

Das Gesetzgebungsverfahren zur Umsetzung der Richtlinie 2002/58 ist derzeit imGange. Vorgesehen ist wohl eine Geldstrafe von 600 bis 6000 €.

PROJECTO DE LEI N.º 208/IX

Artigo 13.ºChamadas não solicitadas1 — A utilização de sistemas de chamada automatizados sem intervenção humana através deaparelhos de chamada automáticos, bem como de aparelhos de fax ou de correio electrónicopara fins de comercialização directa apenas poderá ser autorizada em relação a assinantesque tenham dado o seu consentimento prévio.2 — Sem prejuízo do n.º 1, se uma pessoa singular ou colectiva obtiver dos seus clientescoordenadas electrónicas de contacto para correio electrónico, no contexto da venda de umproduto ou serviço, nos termos da Lei n.º 68/98, de 26 de Outubro, essa pessoa singular oucolectiva poderá usar essas coordenadas electrónicas de contacto para fins de comercializaçãodirecta dos seus próprios produtos ou serviços análogos, desde que aos clientes tenha sidodada clara e distintamente a possibilidade de recusarem, de forma gratuita e fácil, a utilizaçãodessas coordenadas electrónicas de contacto quando são recolhidos e por ocasião de cadamensagem, quando o cliente não tenha inicialmente recusado essa utilização.3 — A legislação regulamentar da presente lei prevê as medidas necessárias para assegurarque, por forma gratuita, não sejam permitidas comunicações não solicitadas para fins de co-mercialização directa em casos diferentes dos referidos nos n.os 1 e 2 sem o consentimentodos assinantes em questão ou que digam respeito a assinantes que não desejam receber es-sas comunicações.4 — Em todas as circunstâncias, é proibida a prática do envio de correio electrónico para finsde comercialização directa, dissimulando ou escondendo a identidade da pessoa em nome daqual é efectuada a comunicação, ou sem um endereço válido para o qual o destinatário possaenviar um pedido para pôr termo a essas comunicações.5 — O disposto nos n.os 1 e 3 aplica-se aos assinantes, quer sejam pessoas singulares quercolectivas.4 — As obrigações decorrentes do presente artigo recaem sobre as entidades que promovamas acções de marketing directo.

Artigo 18.ºOutras contra-ordenações1 — Praticam contra-ordenação, punível com coima de 600 a 6000 euros, as entidades que:a) Não assegurarem o direito de informação ou de obtenção do consentimento, nos termosprevistos no artigo 5.º, n.º 3;b) Não observarem as obrigações estabelecidas nos artigos 6.º a 13.º.2 — A coima é agravada para o dobro dos seus limites mínimo e máximo se a contra-orde-nação for praticada por pessoa colectiva.

Artigo 19.ºProcessamento e aplicação de coimas1 — Compete à Comissão Nacional de Protecção de Dados o processamento das contra-orde-nações e a aplicação das coimas por violação dos artigos 5.º, n.º 3, 6.º, 12.º e 13.º do pre-sente diploma.2 — O processamento das restantes contra-ordenações compete à ANACOM.3 — O destino das coimas é, em função da entidade a quem compete o seu processamento, oprevisto no artigo 42.º da Lei da Protecção de Dados ou no artigo 34.º do Decreto-Lei n.º381-A/97, de 30 de Dezembro.

2.1.12 Schweden

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Verschiedene Quellen berichten, dass Anfang April 2004 ein Spam-Verbot in Krafttrat (http://spamisbad.com/comment.php?814, Multimedia und Recht 2004 Heft4 S. XV). Die neuen Regelungen finden sich im „Marketing Practices Act Nr.450/1995“ und sehen bei Verstößen erhebliche Geldstrafen vor.

2.1.13 Spanien

Bereits im Juli 2002 trat in Spanien das Gesetz zur Regelung der Dienste der In-formationsgesellschaft in Kraft, das bei Verstößen gegen die neuen Spam-Verbo-te Geldstrafen bis 150.000 € vorsieht. Eine Ergänzung oder Anpassung der Vor-schriften im Zuge einer Umsetzung der Richtlinie 2002/58 ist - soweit erkennbar- nicht geplant.

Ley de Servicios de la Sociedad de la Información (LSSI)

Artículo 19. Régimen jurídico.1. Las comunicaciones comerciales y las ofertas promocionales se regirán, además de por lapresente Ley, por su normativa propia y la vigente en materia comercial y de publicidad.2. En todo caso, será de aplicación la Ley Orgánica 15/1999, de 13 de diciembre, de Pro-tección de Datos de Carácter Personal, y su normativa de desarrollo, en especial, en lo que serefiere a la obtención de datos personales, la información a los interesados y la creación ymantenimiento de ficheros de datos personales.

Artículo 20.Información exigida sobre las comunicaciones comerciales, ofertas promocionales y concur-sos.1. Las comunicaciones comerciales realizadas por vía electrónica deberán ser claramente iden-tificables como tales y deberán indicar la persona física o jurídica en nombre de la cual se rea-lizan.En el caso en el que tengan lugar a través de correo electrónico u otro medio de comunicaciónelectrónica equivalente incluirán al comienzo del mensaje la palabra «publicidad».2. En los supuestos de ofertas promocionales, como las que incluyan descuentos, premios yregalos, y de concursos o juegos promocionales, previa la correspondiente autorización, sedeberá asegurar, además del cumplimiento de los requisitos establecidos en el apartado ante -rior y en las normas de ordenación del comercio, que queden claramente identificados comotales y que las condiciones de acceso y, en su caso, de participación se expresen deforma cla-ra e inequívoca.

Artículo 21. Prohibición de comunicaciones comerciales no solicitadas realizadas a través de correoelectrónico o medios de comunicación electrónica equivalentes.Queda prohibido el envío de comunicaciones publicitarias o promocionales por correo electró -nico u otro medio de comunicación electrónica equivalente que previamente no hubieran sidosolicitadas o expresamente autorizadas por los destinatarios de las mismas.

Artículo 22. Derechos de los destinatarios de comunicaciones comerciales.1. Si el destinatario de servicios debiera facilitar su dirección de correo electrónico durante elproceso de contratación o de suscripción a algún servicio y el prestador pretendiera utilizarlaposteriormente para el envío de comunicaciones comerciales, deberá poner en conocimientode su cliente esa intención y solicitar su consentimiento para la recepción de dichas comunica-ciones, antes de finalizar el procedimiento de contratación.2. El destinatario podrá revocar en cualquier momento el consentimiento prestado a la recep-ción de comunicaciones comerciales con la simple notificación de su voluntad al remitente.A tal efecto, los prestadores de servicios deberán habilitar procedimientos sencillos y gratuitospara que los destinatarios de servicios puedan revocar el consentimiento que hubieran presta-do.Asimismo, deberán facilitar información accesible por medios electrónicos sobre dichos proce -dimientos.

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Artículo 38. Infracciones.1. Las infracciones de los preceptos de esta Ley se calificarán como muy graves, graves yleves. ...3. Son infracciones graves (nota 2): ...c) El envío masivo de comunicaciones comerciales por correo electrónico u otro medio de co-municación electrónica equivalente o el envío, en el plazo de un año, de más de tres comuni-caciones comerciales por los medios aludidos a un mismo destinatario, cuando en dichosenvíos no se cumplan los requisitos establecidos en el artículo 21.d) El incumplimiento significativo de la obligación del prestador de servicios establecida en elapartado 1 del artículo 22, en relación con los procedimientos para revocar el consentimientoprestado por los destinatarios. ...i) El incumplimiento significativo de las obligaciones de información o de establecimiento deun procedimiento de rechazo del tratamiento de datos, establecidas en el apartado 2 delartículo 22.4. Son infracciones leves (nota 2):d) El envío de comunicaciones comerciales por correo electrónico u otro medio decomunicación electrónica equivalente cuando en dichos envíos no se cumplan los requisitosestablecidos en el artículo 21 y no constituya infracción grave.

Artículo 39. Sanciones.1. Por la comisión de las infracciones recogidas en el artículo anterior, se impondrán las si-guientes sanciones: ...b) Por la comisión de infracciones graves, multa de 30.001 hasta 150.000 euros.c) Por la comisión de infracciones leves, multa de hasta 30.000 euros.

Weitere Informationen: http://pepi-ii.com/informacion/legislacion.htm#LSSI

2.1.14 UK

Seit November 2003 gelten im UK neue Anti-Spam-Vorschriften. UnerbeteneNachrichten sind verboten, wenn nicht vorher eingewilligt wurde bzw. die von derRichtlinie vorgesehene Ausnahme vorliegt, und Absenderdaten dürfen nichtmanipuliert werden. Bei Verstößen können Betroffene Schadensersatzansprüchegeltend machen. Der im übrigen für Verstöße zuständige Information Com-missioner kann einem Spammer zudem einen Bescheid (enforcement notice) zu-kommen lassen. Jeder Verstoß gegen solch einen Bescheid ist eine Straftat, diemit einer Geldstrafe bis 5.000 Britische Pfund vor einem Magistrates Court odereiner unbegrenzten Summe vor einer Jury bestraft werden kann.

Die neuen Anti-Spam-Vorschriften finden sich in den Privacy and Electronic Communications(EC Directive) Regulations 2003 (, die einer deutschen Verordnung entsprechen):

Reg 2 Interpretation(1) …"electronic mail" means any text, voice, sound or image message sent over a public electroniccommunications network which can be stored in the network or in the recipient's terminalequipment until it is collected by the recipient and includes messages sent using a shortmessage service

Reg 22 Use of electronic mail for direct marketing purposes(1) This regulation applies to the transmission of unsolicited communications by means ofelectronic mail to individual subscribers.(2) Except in the circumstances referred to in paragraph (3), a person shall neither transmit,nor instigate the transmission of, unsolicited communications for the purposes of directmarketing by means of electronic mail unless the recipient of the electronic mail haspreviously notified the sender that he consents for the time being to such communicationsbeing sent by, or at the instigation of, the sender.(3) A person may send or instigate the sending of electronic mail for the purposes of directmarketing where-(a) that person has obtained the contact details of the recipient of that electronic mail in thecourse of the sale or negotiations for the sale of a product or service to that recipient;

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(b) the direct marketing is in respect of that person's similar products and services only; and(c) the recipient has been given a simple means of refusing (free of charge except for thecosts of the transmission of the refusal) the use of his contact details for the purposes of suchdirect marketing, at the time that the details were initially collected, and, where he did notinitially refuse the use of the details, at the time of each subsequent communication.…

Reg 23 Use of electronic mail for direct marketing purposes where the identity or address ofthe sender is concealedA person shall neither transmit, nor instigate the transmission of, a communication for thepurposes of direct marketing by means of electronic mail-(a) where the identity of the person on whose behalf the communication has been sent hasbeen disguised or concealed; or(b) where a valid address to which the recipient of the communication may send a requestthat such communications cease has not been provided.

Reg 30 Proceedings for compensation for failure to comply with requirements of theRegulations(1) A person who suffers damage by reason of any contravention of any of the requirementsof these Regulations by any other person shall be entitled to bring proceedings forcompensation from that other person for that damage.(2) In proceedings brought against a person by virtue of this regulation it shall be a defenceto prove that he had taken such care as in all the circumstances was reasonably required tocomply with the relevant requirement.

Reg 31 Enforcement - extension of Part V of the Data Protection Act 1998(1) The provisions of Part V of the Data Protection Act 1998 and of Schedules 6 and 9 to thatAct are extended for the purposes of these Regulations and, for those purposes, shall haveeffect subject to the modifications set out in Schedule 1.

Reg 32 Request that the Commissioner exercise his enforcement functionsWhere it is alleged that there has been a contravention of any of the requirements of theseRegulations either OFCOM or a person aggrieved by the alleged contravention may requestthe Commissioner to exercise his enforcement functions in respect of that contravention, butthose functions shall be exercisable by the Commissioner whether or not he has been sorequested.

DATA PROTECTION ACT 1998 PART V ENFORCEMENT

s 40 Enforcement notices.(1) If the Commissioner is satisfied that a data controller has contravened or is contraveningany of the data protection principles, the Commissioners may serve him with a notice (in thisAct referred to as "an enforcement notice") requiring him, for complying with the principle orprinciples in question, to do either or both of the following--(a) to take within such time as may be specified in the notice, or to refrain from taking aftersuch time as may be so specified, such steps as are so specified, or(b) to refrain from processing any personal data, or any personal data of a descriptionspecified in the notice, or to refrain from processing them for a purpose so specified or in amanner so specified, after such time as may be so specified.(2) In deciding whether to serve an enforcement notice, the Commissioner shall considerwhether the contravention has caused or is likely to cause any person damage or distress.

s 47 Failure to comply with notice.(1) A person who fails to comply with an enforcement notice, an information notice or aspecial information notice is guilty of an offence.

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2.2 Nicht-EU-Staaten

2.2.1 Norwegen

Als EWR-Staat hat Norwegen bereits die Richtlinie 2002/58 umgesetzt. Verbotenist Direktmarketing via E-Mail usw. ohne vorherige Zustimmung der Empfänger.Bei Verstößen drohen Bußgeld und Gefängnisstrafe bis 6 Monate.

The Marketing Control Act (www.forbrukerombudet.no/index.db2?id=706)

Section 2b. Restrictions on the use of certain methods of communicationIt is prohibited in the conduct of business to direct marketing at consumers using methods oftelecommunication which permit individual communication, such as electronic mail, textmessaging services to mobile telephones, facsimile or automatic calling machine, without theprior consent of the recipient.The prior consent required in accordance with paragraph one is, however, not applicable tomarketing where the consumer is contacted orally by telephone.The Ministry can issue regulations containing more detailed provisions on the scope ofparagraph one.

Section 2c. Delivery of unaddressed advertising materialIt is prohibited in the conduct of business to deliver or to give an intermediary the assignmentto deliver unaddressed advertising material to consumers who have clearly stated that theyobject to this. An intermediary who delivers unaddressed advertising material shall not beliable for this, however, if he/she has been informed and has reason to believe that thematerial being delivered is not advertising material.Inserts distributed with newspapers and other publications are covered by editorial liabilityand are not considered unaddressed advertising material under this provision.

Section 17. PunishmentA person who intentionally infringes Sections 2 to 9 of this Act or any decision made pursuantto this Act shall be punishable by a fine, by imprisonment of up to six months or both unlesspenal provisions calling for more severe punishment are applicable. An accessory to theinfringement is liable to the same punishment.A person who negligently infringes Sections 2, 2a paragraph one and 3 and decisions madepursuant to this Act shall be punishable by a fine, by imprisonment of up to six months orboth unless penal provisions calling for more severe punishment are applicable. An accessoryto the infringement is liable to the same punishment.Infringements of paragraphs one and two are considered a misdemeanour.Punishment shall not be imposed on a sales assistant, office assistant or similar junioremployee if they have committed an infringement that resulted essentially from his or herdependent relationship with the principal.Punishment shall not be imposed in the event of the infringement of Section 7 whenknowledge or possession of the trade secret has been acquired in a position of employment orof trust or through a breach of duty in a position of this kind and more than two years havelapsed since the position ceased to exist.

Section 18. Rules of penal procedureNo steps will be taken by the public prosecutor against infringements of Sections 7, 8 or 8a ofthis Act unless this is requested by the injured party. The same shall apply to infringements ofSections 2 or 3 when the act committed involves injurious statements made about anotherbusinessperson or about circumstances which concern that person specifically.In connection with criminal proceedings the public prosecutor may apply for an injunction toensure the cessation of the unlawful act and to prevent its repetition.

2.2.2 USA

Der am 1.1.2004 in Kraft getretene Can-Spam-Act führt lediglich ein Opt-out-System ein. Eine Robinsonliste (Do-Not-Call-Registry) soll bis Mitte 2004 erarbei-

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tet werden. Untersagt sind in jedem Fall Werbe-Mails, die eine gefälschte Ab-sender-Adresse haben, nicht als Werbung in der Betreffzeile erkennbar sind,nicht leicht abbestellbar sind, oder nicht angeben, wie der Absender postalischerreichbar ist. Ebenfalls verboten sind Adress-Ernte und Wörterbuch-Attacken. E-Mails mit pornografischen Inhalten sollen eine bestimmte (noch festzulegende)Kennzeichnung enthalten, die eine Filterung auf Nutzerseite ermöglicht. Bei Zu-widerhandlungen sind Freiheitsstrafen bis maximal 5 Jahre und Geldstrafen vonbis zu 750 Dollar pro E-Mail bzw. bis zu 6 Millionen Dollar insgesamt vorgesehen.In jedem Fall kann der Einzug von Vermögen oder Gewinnen angeordnet werden.Klageberechtigt sind lediglich Internetprovider und staatliche Stellen, insbesonde-re die Federal Trade Commission (FTC). Der Can-Spam-Act geht den bisherergangenen bundesstaatlichen Gesetzen vor. Nach zwei Jahren soll eine Evalu-ierung stattfinden und gegebenenfalls entsprechende Änderungen vorgenommenwerden. Das erste Strafverfahren nach dem Can-Spam-Act wurde am28.04.2004 gegen vier Personen wegen 1 Million Werbe-E-Mails mit gefälschtenAbsenderadressen eröffnet.

Das erste neue Anti-Spam-Gesetz eines Bundesstaates seit dem Can-Spam-Actwurde in Maryland beschlossen (April 2004). Es sieht Gefängnisstrafen von bis zu10 Jahren und Geldstrafen vor. Die Grenze erlaubter kommerzieller E-Mails liegtbei 10 pro Tag, 100 im Monat und 1000 im Jahr. Zudem ist es verboten, Emp-fänger mit falschen Absenderinformationen zu täuschen (www.heise.de/newsti-cker/meldung/46487).

Bereits vor In-Kraft-Treten des Can-Spam-Acts wurde der so genannte „BuffaloSpammer“ (der US-Amerikaner Howard Carmack) aufgrund eines neuen NewYorker Gesetzes gegen Identitätsdiebstahl zu einer Zahlung von 16,4 MillionenDollar an einen Internet-Provider und einer Haftstrafe verurteilt, weil er sich dieIdentitäten von zwei Bürgern der Stadt Buffalo angeeignet hatte und über denProvider mehr als 800 Millionen E-Mails verschickt hatte (www.heise.de/newsti-cker/meldung/46237).

`Controlling the Assault of Non-Solicited Pornography and Marketing Act of 2003', or the`CAN-SPAM Act of 2003' (www.spamlaws.com/federal/108s877.html)

SEC. 4. PROHIBITION AGAINST PREDATORY AND ABUSIVE COMMERCIAL E-MAIL.(a) OFFENSE-(1) IN GENERAL- Chapter 47 of title 18, United States Code, is amended by adding at the endthe following new section:`Sec. 1037. Fraud and related activity in connection with electronic mail `(a) IN GENERAL- Whoever, in or affecting interstate or foreign commerce, knowingly--`(1) accesses a protected computer without authorization, and intentionally initiates thetransmission of multiple commercial electronic mail messages from or through such computer,`(2) uses a protected computer to relay or retransmit multiple commercial electronic mailmessages, with the intent to deceive or mislead recipients, or any Internet access service, asto the origin of such messages,`(3) materially falsifies header information in multiple commercial electronic mail messagesand intentionally initiates the transmission of such messages,`(4) registers, using information that materially falsifies the identity of the actual registrant,for five or more electronic mail accounts or online user accounts or two or more domainnames, and intentionally initiates the transmission of multiple commercial electronic mailmessages from any combination of such accounts or domain names, or`(5) falsely represents oneself to be the registrant or the legitimate successor in interest tothe registrant of 5 or more Internet Protocol addresses, and intentionally initiates thetransmission of multiple commercial electronic mail messages from such addresses,or conspires to do so, shall be punished as provided in subsection (b).`(b) PENALTIES- The punishment for an offense under subsection (a) is--

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`(1) a fine under this title, imprisonment for not more than 5 years, or both, if--`(A) the offense is committed in furtherance of any felony under the laws of the United Statesor of any State; or`(B) the defendant has previously been convicted under this section or section 1030, or underthe law of any State for conduct involving the transmission of multiple commercial electronicmail messages or unauthorized access to a computer system;`(2) a fine under this title, imprisonment for not more than 3 years, or both, if--`(A) the offense is an offense under subsection (a)(1);`(B) the offense is an offense under subsection (a)(4) and involved 20 or more falsifiedelectronic mail or online user account registrations, or 10 or more falsified domain nameregistrations;`(C) the volume of electronic mail messages transmitted in furtherance of the offenseexceeded 2,500 during any 24-hour period, 25,000 during any 30-day period, or 250,000during any 1-year period;`(D) the offense caused loss to one or more persons aggregating $5,000 or more in valueduring any 1-year period;`(E) as a result of the offense any individual committing the offense obtained anything ofvalue aggregating $5,000 or more during any 1-year period; or`(F) the offense was undertaken by the defendant in concert with three or more other personswith respect to whom the defendant occupied a position of organizer or leader; and`(3) a fine under this title or imprisonment for not more than 1 year, or both, in any othercase.`(c) FORFEITURE-`(1) IN GENERAL- The court, in imposing sentence on a person who is convicted of an offenseunder this section, shall order that the defendant forfeit to the United States--`(A) any property, real or personal, constituting or traceable to gross proceeds obtained fromsuch offense; and`(B) any equipment, software, or other technology used or intended to be used to commit orto facilitate the commission of such offense.`(2) PROCEDURES- The procedures set forth in section 413 of the Controlled Substances Act(21 U.S.C. 853), other than subsection (d) of that section, and in Rule 32.2 of the FederalRules of Criminal Procedure, shall apply to all stages of a criminal forfeiture proceeding underthis section.…

SEC. 5. OTHER PROTECTIONS FOR USERS OF COMMERCIAL ELECTRONIC MAIL.(a) REQUIREMENTS FOR TRANSMISSION OF MESSAGES-(1) PROHIBITION OF FALSE OR MISLEADING TRANSMISSION INFORMATION- It is unlawful forany person to initiate the transmission, to a protected computer, of a commercial electronicmail message, or a transactional or relationship message, that contains, or is accompanied by,header information that is materially false or materially misleading. For purposes of thisparagraph--(A) header information that is technically accurate but includes an originating electronic mailaddress, domain name, or Internet Protocol address the access to which for purposes ofinitiating the message was obtained by means of false or fraudulent pretenses orrepresentations shall be considered materially misleading;(B) a `from' line (the line identifying or purporting to identify a person initiating the message)that accurately identifies any person who initiated the message shall not be consideredmaterially false or materially misleading; and(C) header information shall be considered materially misleading if it fails to identifyaccurately a protected computer used to initiate the message because the person initiatingthe message knowingly uses another protected computer to relay or retransmit the messagefor purposes of disguising its origin.(2) PROHIBITION OF DECEPTIVE SUBJECT HEADINGS- It is unlawful for any person to initiatethe transmission to a protected computer of a commercial electronic mail message if suchperson has actual knowledge, or knowledge fairly implied on the basis of objectivecircumstances, that a subject heading of the message would be likely to mislead a recipient,acting reasonably under the circumstances, about a material fact regarding the contents orsubject matter of the message (consistent with the criteria used in enforcement of section 5 ofthe Federal Trade Commission Act (15 U.S.C. 45)).(3) Inclusion of return address or comparable mechanism in commercial electronic mail-(A) IN GENERAL- It is unlawful for any person to initiate the transmission to a protectedcomputer of a commercial electronic mail message that does not contain a functioning returnelectronic mail address or other Internet-based mechanism, clearly and conspicuouslydisplayed, that--

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(i) a recipient may use to submit, in a manner specified in the message, a reply electronicmail message or other form of Internet-based communication requesting not to receive futurecommercial electronic mail messages from that sender at the electronic mail address wherethe message was received; and(ii) remains capable of receiving such messages or communications for no less than 30 daysafter the transmission of the original message.(B) MORE DETAILED OPTIONS POSSIBLE- The person initiating a commercial electronic mailmessage may comply with subparagraph (A)(i) by providing the recipient a list or menu fromwhich the recipient may choose the specific types of commercial electronic mail messages therecipient wants to receive or does not want to receive from the sender, if the list or menuincludes an option under which the recipient may choose not to receive any commercialelectronic mail messages from the sender.(C) TEMPORARY INABILITY TO RECEIVE MESSAGES OR PROCESS REQUESTS- A returnelectronic mail address or other mechanism does not fail to satisfy the requirements ofsubparagraph (A) if it is unexpectedly and temporarily unable to receive messages or processrequests due to a technical problem beyond the control of the sender if the problem iscorrected within a reasonable time period.(4) PROHIBITION OF TRANSMISSION OF COMMERCIAL ELECTRONIC MAIL AFTER OBJECTION-(A) IN GENERAL- If a recipient makes a request using a mechanism provided pursuant toparagraph (3) not to receive some or any commercial electronic mail messages from suchsender, then it is unlawful--(i) for the sender to initiate the transmission to the recipient, more than 10 business daysafter the receipt of such request, of a commercial electronic mail message that falls within thescope of the request;(ii) for any person acting on behalf of the sender to initiate the transmission to the recipient,more than 10 business days after the receipt of such request, of a commercial electronic mailmessage with actual knowledge, or knowledge fairly implied on the basis of objectivecircumstances, that such message falls within the scope of the request;(iii) for any person acting on behalf of the sender to assist in initiating the transmission to therecipient, through the provision or selection of addresses to which the message will be sent, ofa commercial electronic mail message with actual knowledge, or knowledge fairly implied onthe basis of objective circumstances, that such message would violate clause (i) or (ii); or(iv) for the sender, or any other person who knows that the recipient has made such arequest, to sell, lease, exchange, or otherwise transfer or release the electronic mail addressof the recipient (including through any transaction or other transfer involving mailing listsbearing the electronic mail address of the recipient) for any purpose other than compliancewith this Act or other provision of law.(B) SUBSEQUENT AFFIRMATIVE CONSENT- A prohibition in subparagraph (A) does not apply ifthere is affirmative consent by the recipient subsequent to the request under subparagraph(A).(5) INCLUSION OF IDENTIFIER, OPT-OUT, AND PHYSICAL ADDRESS IN COMMERCIALELECTRONIC MAIL- (A) It is unlawful for any person to initiate the transmission of anycommercial electronic mail message to a protected computer unless the message provides--(i) clear and conspicuous identification that the message is an advertisement or solicitation;(ii) clear and conspicuous notice of the opportunity under paragraph (3) to decline to receivefurther commercial electronic mail messages from the sender; and(iii) a valid physical postal address of the sender.(B) Subparagraph (A)(i) does not apply to the transmission of a commercial electronic mailmessage if the recipient has given prior affirmative consent to receipt of the message.…(b) Aggravated Violations Relating to Commercial Electronic Mail-(1) Address harvesting and dictionary attacks-(A) IN GENERAL- It is unlawful for any person to initiate the transmission, to a protectedcomputer, of a commercial electronic mail message that is unlawful under subsection (a), orto assist in the origination of such message through the provision or selection of addresses towhich the message will be transmitted, if such person had actual knowledge, or knowledgefairly implied on the basis of objective circumstances, that--(i) the electronic mail address of the recipient was obtained using an automated means froman Internet website or proprietary online service operated by another person, and suchwebsite or online service included, at the time the address was obtained, a notice stating thatthe operator of such website or online service will not give, sell, or otherwise transferaddresses maintained by such website or online service to any other party for the purposes ofinitiating, or enabling others to initiate, electronic mail messages; or

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(ii) the electronic mail address of the recipient was obtained using an automated means thatgenerates possible electronic mail addresses by combining names, letters, or numbers intonumerous permutations.(B) DISCLAIMER- Nothing in this paragraph creates an ownership or proprietary interest insuch electronic mail addresses.(2) AUTOMATED CREATION OF MULTIPLE ELECTRONIC MAIL ACCOUNTS- It is unlawful for anyperson to use scripts or other automated means to register for multiple electronic mailaccounts or online user accounts from which to transmit to a protected computer, or enableanother person to transmit to a protected computer, a commercial electronic mail messagethat is unlawful under subsection (a).(3) RELAY OR RETRANSMISSION THROUGH UNAUTHORIZED ACCESS- It is unlawful for anyperson knowingly to relay or retransmit a commercial electronic mail message that is unlawfulunder subsection (a) from a protected computer or computer network that such person hasaccessed without authorization.…

SEC. 6. BUSINESSES KNOWINGLY PROMOTED BY ELECTRONIC MAIL WITH FALSE ORMISLEADING TRANSMISSION INFORMATION.(a) IN GENERAL- It is unlawful for a person to promote, or allow the promotion of, thatperson's trade or business, or goods, products, property, or services sold, offered for sale,leased or offered for lease, or otherwise made available through that trade or business, in acommercial electronic mail message the transmission of which is in violation of section 5(a)(1)if that person--(1) knows, or should have known in the ordinary course of that person's trade or business,that the goods, products, property, or services sold, offered for sale, leased or offered forlease, or otherwise made available through that trade or business were being promoted insuch a message;(2) received or expected to receive an economic benefit from such promotion; and(3) took no reasonable action--(A) to prevent the transmission; or(B) to detect the transmission and report it to the Commission.…

2.2.3 Australien

Am 11. April 2004 trat der neue Spam Act in Kraft. Er sieht Geldstrafen bis 1,1Millionen Dollar pro Tag für unerwünschte kommerzielle elektronische Nachrich-ten vor. Es gibt zudem Schadensersatzansprüche der Nutzer und einen Gewinn-abschöpfungsanspruch der australischen Regierung. Verbotene Nachrichten sindlediglich solche mit einer speziellen Verbindung zu Australien. Dies ist der Fall,wenn die Nachrichten aus Australien stammen, deren Versender sich physikalischin Australien befindet oder seinen Verwaltungssitz in Australien hat, die Einrich-tungen zur Versendung der E-Mails sich in Australien befinden, der Empfängerder Nachricht in Australien physikalisch präsent ist oder dort geschäftlich tätig ist,oder sogar wenn die Nachricht an eine nichtexistierende Adresse gesandt wurdeund es wahrscheinlich ist, dass wenn die Adresse doch existiert hätte, die Nach-richt mit in Australien befindlichen Einrichtungen abgerufen worden wäre. Verbo-ten ist zudem die Verwendung von Adress-Ernte-Software und entsprechenderAdresslisten.

Spam Act 2003 (abrufbar unterhttp://scaleplus.law.gov.au/html/pasteact/3/3628/pdf/1292003.pdf)

3 Simplified outlineThe following is a simplified outline of this Act:• This Act sets up a scheme for regulating commercial e-mail and other types of commercialelectronic messages.• Unsolicited commercial electronic messages must not be sent.• Commercial electronic messages must include information about the individual ororganisation who authorised the sending of the message.

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• Commercial electronic messages must contain a functional unsubscribe facility.• Address-harvesting software must not be supplied, acquired or used.• An electronic address list produced using address-harvesting software must not be supplied,acquired or used.• The main remedies for breaches of this Act are civil penalties and injunctions.

Part 2—Rules about sending commercial electronic messages15 Simplified outlineThe following is a simplified outline of this Part:• Unsolicited commercial electronic messages must not be sent.• Commercial electronic messages must include information about the individual ororganisation who authorised the sending of the message.• Commercial electronic messages must contain a functional unsubscribe facility.

Part 3—Rules about address-harvesting software and harvested-address lists19 Simplified outlineThe following is a simplified outline of this Part:• Address-harvesting software must not be supplied, acquired or used.• An electronic address list produced using address-harvesting software must not be supplied,acquired or used.

Part 4—Civil penalties23 Simplified outlineThe following is a simplified outline of this Part:• Pecuniary penalties are payable for contraventions of civil penalty provisions.• Proceedings for the recovery of penalties are to be instituted in the Federal Court.• The Federal Court may make ancillary orders:(a) directing the payment of compensation to a victim of a contravention of a civil penaltyprovision; and(b) directing the payment to the Commonwealth of an amount up to the amount of anyfinancial benefit that is attributable to a contravention of a civil penalty provision.

24 Pecuniary penalties for contravention of civil penalty provisions(1) If the Federal Court is satisfied that a person has contravened a civil penalty provision, theCourt may order the person to pay to the Commonwealth such pecuniary penalty, in respectof each contravention, as the Court determines to be appropriate.(2) In determining the pecuniary penalty, the Court must have regard to all relevant matters,including:(a) the nature and extent of the contravention; and(b) the nature and extent of any loss or damage suffered as a result of the contravention; and(c) the circumstances in which the contravention took place; and(d) whether the person has previously been found by the Court in proceedings under this Actto have engaged in any similar conduct; and(e) if the Court considers that it is appropriate to do so—whether the person has previouslybeen found by a court in a foreign country to have engaged in any similar conduct.

25 Maximum penalties for contravention of civil penalty provisions(1) The maximum penalty payable under subsection 24(1) by a person in respect of acontravention of a civil penalty provision depends on:(a) whether the person has a prior record in relation to the civil penalty provision (seesubsection (2)); and(b) whether the person is a body corporate; and(c) whether the civil penalty provision is subsection 16(1), (6) or (9).Prior record(2) If:(a) on a particular day (the first day), the Federal Court makes an order under subsection 24(1) against a person in respect of a contravention of a particular civil penalty provision; and(b) that is the first occasion on which the Federal Court makes an order under subsection 24(1) against the person in respect of a contravention of the civil penalty provision;then, for the purposes of determining the penalty payable under subsection 24(1) by theperson in respect of a contravention of the civil penalty provision that occurs after the firstday, the person has a prior record in relation to the civil penalty provision.Maximum penalty payable by body corporate—no prior record(3) If a body corporate does not have a prior record in relation to a particular civil penaltyprovision:

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(a) the penalty payable under subsection 24(1) by the body corporate in respect of acontravention of the civil penalty provision must not exceed:(i) if the civil penalty provision is subsection 16(1), (6) or (9)—100 penalty units; or(ii) in any other case—50 penalty units; and(b) if the Federal Court finds that the body corporate has, on a particular day, committed 2 ormore contraventions of the civil penalty provision—the total of the penalties payable undersubsection 24(1) by the body corporate in respect of those contraventions must not exceed:(i) if the civil penalty provision is subsection 16(1), (6) or (9)—2,000 penalty units; or(ii) in any other case—1,000 penalty units.Maximum penalty payable by a person other than a body corporate—no prior record(4) If a person other than a body corporate does not have a prior record in relation to aparticular civil penalty provision:(a) the penalty payable under subsection 24(1) by the person in respect of a contravention ofthe civil penalty provision must not exceed:(i) if the civil penalty provision is subsection 16(1), (6) or (9)—20 penalty units; or(ii) in any other case—10 penalty units; and(b) if the Federal Court finds that the person has, on a particular day, committed 2 or morecontraventions of the civil penalty provision—the total of the penalties payable undersubsection 24(1) by the person in respect of those contraventions must not exceed:(i) if the civil penalty provision is subsection 16(1), (6) or (9)—400 penalty units; or(ii) in any other case—200 penalty units.Maximum penalty payable by body corporate—prior record(5) If a body corporate has a prior record in relation to a particular civil penalty provision:(a) the penalty payable under subsection 24(1) by the body corporate in respect of acontravention of the civil penalty provision must not exceed:(i) if the civil penalty provision is subsection 16(1), (6) or (9)—500 penalty units; or(ii) in any other case—250 penalty units; and(b) if the Federal Court finds that the body corporate has, on a particular day, committed 2 ormore contraventions of the civil penalty provision—the total of the penalties payable undersubsection 24(1) by the body corporate in respect of those contraventions must not exceed:(i) if the civil penalty provision is subsection 16(1), (6) or(9)—10,000 penalty units; or(ii) in any other case—5,000 penalty units.Maximum penalty payable by a person other than a body corporate—prior record(6) If a person other than a body corporate has a prior record in relation to a particular civilpenalty provision:(a) the penalty payable under subsection 24(1) by the person in respect of a contravention ofthe civil penalty provision must not exceed:(i) if the civil penalty provision is subsection 16(1), (6) or(9)—100 penalty units; or(ii) in any other case—50 penalty units; and(b) if the Federal Court finds that the person has, on a particular day, committed 2 or morecontraventions of the civil penalty provision—the total of the penalties payable undersubsection 24(1) by the person in respect of those contraventions must not exceed:(i) if the civil penalty provision is subsection 16(1), (6) or (9)—2,000 penalty units; or(ii) in any other case—1,000 penalty units.

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3 Rechtslage in Deutschland

3.1 Strafrecht

Nach bisher geltendem deutschem Strafrecht ist Spam wohl nur in besonderenAusnahmefällen strafbar. Als möglicherweise einschlägige Straftatbeständewerden die folgenden Vorschriften diskutiert:

§ 265a StGB: Erschleichen von Leistungen,

§ 303a StGB: Datenveränderung,

§ 303b StGB: Computersabotage und

§ 317 StGB: Störung von Telekommunikationsanlagen.

Ein Erschleichen von Leistungen gemäß § 265a StGB setzt die Umgehung einesüblicherweise zu zahlenden Entgelts voraus. Insbesondere das Versenden von E-Mails ist jedoch unter gewöhnlichen Umständen kostenlos (abgesehen von densehr geringen Verbindungsentgelten, die auch Spammer bezahlen müssen), sodass § 265a StGB nicht einschlägig sein wird.

StGB § 265a Erschleichen von Leistungen(1) Wer die Leistung eines Automaten oder eines öffentlichen Zwecken dienenden Telekom-munikationsnetzes, die Beförderung durch ein Verkehrsmittel oder den Zutritt zu einer Veran-staltung oder einer Einrichtung in der Absicht erschleicht, das Entgelt nicht zu entrichten, wirdmit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft, wenn die Tat nicht inanderen Vorschriften mit schwererer Strafe bedroht ist.(2) Der Versuch ist strafbar.(3) Die § 247 und 248a gelten entsprechend.

Auch eine rechtswidrige Datenveränderung gemäß § 303a StGB wird durch ge-wöhnliche Spam-Mails ohne Schadensfunktion (wie Viren, Würmer usw.) nichtvorliegen.

StGB § 303a Datenveränderung(1) Wer rechtswidrig Daten (§ 202a Abs. 2) löscht, unterdrückt, unbrauchbar macht oderverändert, wird mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.(2) Der Versuch ist strafbar.

Eine Computersabotage i.S.v. § 303b StGB insbesondere gemäß dessen Abs. 1Nr. 2 durch die Unbrauchbarmachung einer Datenverarbeitungsanlage könntezwar darin gesehen werden, dass das Gesamt-Aufkommen an Spam die Providerinzwischen dermaßen überlastet, dass es einer Denial-of-Service-Attacke gleich-kommt. Nach allgemeinen strafrechtlichen Grundsätzen der Täterschaft (§ 25Abs. 2 StGB) können jedem Spammer jedoch nur seine eigenen Handlungenzugerechnet werden, da bezüglich der Gesamtheit der Spam-Mails kein gemein-samer Tatentschluss vorliegt. Die Spam-Aktionen einzelner Spammer werdengleichwohl – außer in absoluten Ausnahmefällen – nicht ein Ausmaß erreichen,das Verarbeitungsanlagen in nennenswerter Weise unbrauchbar macht.

StGB § 303b Computersabotage(1) Wer eine Datenverarbeitung, die für einen fremden Betrieb, ein fremdes Unternehmenoder eine Behörde von wesentlicher Bedeutung ist, dadurch stört, dass er1. eine Tat nach § 303a Abs. 1 begeht oder2. eine Datenverarbeitungsanlage oder einen Datenträger zerstört, beschädigt, unbrauchbarmacht, beseitigt oder verändert,wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.(2) Der Versuch ist strafbar.

Diese Erwägungen gelten entsprechend für die Störung von Telekommunika-tionsanlagen gemäß § 317 StGB, wofür ebenfalls die Unbrauchbarmachung einer

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dem Betrieb einer Telekommunikationsanlage dienenden Sache vorliegen müss-te.

StGB § 17 Störung von Telekommunikationsanlagen(1) Wer den Betrieb einer öffentlichen Zwecken dienenden Telekommunikationsanlage da-durch verhindert oder gefährdet, dass er eine dem Betrieb dienende Sache zerstört,beschädigt, beseitigt, verändert oder unbrauchbar macht oder die für den Betrieb bestimmteelektrische Kraft entzieht, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe be-straft.(2) Der Versuch ist strafbar.(3) Wer die Tat fahrlässig begeht, wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geld-strafe bestraft.

3.2 UWG-Neufassung

Die Neufassung des UWG wurde am 07.07.2004 im Bundesanzeiger bekannt-gegeben.

Die Neufassung enthält in Umsetzung der Richtlinie 2002/58 in § 7 Abs. 2 dasOpt-in-System für den Versand von Werbe-E-Mails, womit die bisher ohnehingängigen juristischen Praxis gesetzlich festgeschrieben wird. Ein Klagerecht be-steht jedoch nur für Mitbewerber, Verbände, Einrichtungen, Industrie- undHandelskammer, nicht dagegen für Verbraucher. Auch sind weder Bußgeldernoch Haftstrafen vorgesehen. Neu eingeführt wurde dagegen in § 10 ein Gewinn-abschöpfungsanspruch. Damit sind nach dem UWG möglich: Schadensersatz-klagen (§ 9 UWG: Nur ggü. Mitbewerbern), Unterlassungsklagen (§ 8 UWG, nurfür Mitbewerber/Verbände/ Einrichtungen/Kammern), Gewinnabschöpfung (§ 10,Geltendmachung durch Verbände/Einrichtungen/Kammern).

Der Gesetzestext lautet wie folgt:

§ 7 Unzumutbare Belästigungen(1) Unlauter im Sinne von § 3 handelt, wer einen Marktteilnehmer in unzumutbarer Weise be-lästigt.(2) Eine unzumutbare Belästigung ist insbesondere anzunehmen1. bei einer Werbung, obwohl erkennbar ist, dass der Empfänger diese Werbung nichtwünscht;3. bei einer Werbung unter Verwendung von … elektronischer Post, ohne dass eine Einwilli-gung der Adressaten vorliegt;4. bei einer Werbung mit Nachrichten, bei der die Identität des Absenders, in dessen Auftragdie Nachricht übermittelt wird, verschleiert oder verheimlicht wird oder bei der keine gültigeAdresse vorhanden ist, an die der Empfänger eine Aufforderung zur Einstellung solcher Nach-richten richten kann, ohne dass hierfür andere als die Übermittlungskosten nach den Basis-tarifen entstehen.(3) [Ausnahme Soft-opt-in]

§ 8 Beseitigung und Unterlassung(1) Wer dem § 3 zuwiderhandelt, kann auf Beseitigung und bei Wiederholungsgefahr auf Un-terlassung in Anspruch genommen werden. Der Anspruch auf Unterlassung besteht bereitsdann, wenn eine Zuwiderhandlung droht.(3) Die Ansprüche aus Abs. 1 stehen zu1. jedem Mitbewerber;2. rechtsfähigen Verbänden zur Förderung gewerblicher oder selbständiger beruflicher Inter-essen, soweit ihnen eine erhebliche Zahl von Unternehmen angehört, die …;3. [qualifizierten Einrichtungen gemäß § 4 UKlG];4. den Industrie- und Handelskammern oder den Handwerkskammern.

§ 9 SchadensersatzWer dem § 3 vorsätzlich oder fahrlässig zuwiderhandelt, ist den Mitbewerbern zum Ersatz desdaraus entstehenden Schadens verpflichtet. …

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§ 10 Gewinnabschöpfung(1) Wer dem § 3 vorsätzlich zuwiderhandelt und hierdurch zu Lasten einer Vielzahl von Ab-nehmern einen Gewinn erzielt, kann von den gemäß § 8 Abs. 3 Nr. 2 bis 4 zur Geltendma-chung eines Unterlassungsanspruchs Berechtigten auf Herausgabe dieses Gewinns an denBundeshaushalt in Anspruch genommen werden. …

3.3 Rechte der Verbraucher

Verbraucher haben zwar grundsätzlich keine Rechte nach dem UWG, sind aberkeineswegs rechtslos gestellt: Spam stellt nach der gängigen Rechtsprechungeine Verletzung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts dar. Dementsprechend be-steht ein Unterlassungsanspruch von Verbrauchern gemäß § 1004 BGB bzw. einSchadensersatzanspruch wegen unerlaubter Handlung gemäß § 823 Abs. 1 BGB,sofern ein Schaden nachgewiesen werden kann.

3.4 Umsetzungsbedarf bezüglich der Richtlinie

Bezüglich der Einführung des „Opt-in-Systems“ als solches hat Deutschland mitder beschlossenen Reform des UWG sicherlich genug getan, um die Richtlinieumzusetzen.

Zu bedenken ist jedoch, ob im deutschen Recht ausreichende Durchsetzungsbe-fugnisse vorgesehen sind. Zusätzlich zu den dargestellten zivil- bzw. wettbe-werbsrechtlichen Ansprüchen ist insbesondere an eine Straf/Bußgeldbewehrung(Geld- und/oder Haftstrafe) für Spammer zu denken sowie an Auskunftsrechteder Betroffenen bzw. Kläger gegenüber Providern, die das Herausfinden derpersönlichen Daten (Name, Adresse, etc.) der Spammer zur effektiven Rechte-verfolgung ermöglichen sollen.

Auskunftsrechte im Zusammenhang mit Spam begegnen jedoch grundsätzlichenBedenken. Meist werden von Spammern nur gefälschte Daten verwendet (z.B.bei der Einrichtung eines kostenlosen E-Mail-Kontos, das dann zum Spammenverwendet wird, vgl. z.B. die Darstellung von eco mit weiteren Nachweisen, ab-rufbar unter www.eco.de/servlet/PB/show/1165913/SPAM_ger_100.pdf S. 7 f.).Die tatsächlich hinter Spam-Aktionen stehenden (natürlichen oder juristischen)Personen können daher über die Herausgabe entsprechender Daten häufig nichtidentifiziert werden. Wesentlich Erfolg versprechender dürfte demgegenüber dieRecherche zu den Anbietern der beworbenen Produkte oder Dienstleistungensein, wozu es keiner speziellen Auskunftsrechte bedarf.

3.5 Rechtliche Fragen zu Filtern

Wenn Filter zu weit gehen und legitime E-Mails unbefugt sperren, wird häufigeine Strafbarkeit gemäß § 206 Abs. 2 Nr. 2 StGB (Verletzung des Post- und Fern-meldegeheimnisses – Unterdrückung von zur Übermittlung anvertrautenSendungen) vorliegen:

StGB § 206 Verletzung des Post- oder Fernmeldegeheimnisses(1) Wer unbefugt einer anderen Person eine Mitteilung über Tatsachen macht, die dem Post-oder Fernmeldegeheimnis unterliegen und die ihm als Inhaber oder Beschäftigtem eines Un-ternehmens bekannt geworden sind, das geschäftsmäßig Post- oder Telekommunikations-dienste erbringt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.(2) Ebenso wird bestraft, wer als Inhaber oder Beschäftigter eines in Absatz 1 bezeichnetenUnternehmens unbefugt1. eine Sendung, die einem solchen Unternehmen zur Übermittlung anvertraut worden undverschlossen ist, öffnet oder sich von ihrem Inhalt ohne Öffnung des Verschlusses unterAnwendung technischer Mittel Kenntnis verschafft,2. eine einem solchen Unternehmen zur Übermittlung anvertraute Sendung unterdrückt oder

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3. eine der in Absatz 1 oder in Nummer 1 oder 2 bezeichneten Handlungen gestattet oderfördert.(3) Die Absätze 1 und 2 gelten auch für Personen, die1. Aufgaben der Aufsicht über ein in Absatz 1 bezeichnetes Unternehmen wahrnehmen,2. von einem solchen Unternehmen oder mit dessen Ermächtigung mit dem Erbringen vonPost- oder Telekommunikationsdiensten betraut sind oder3. mit der Herstellung einer dem Betrieb eines solchen Unternehmens dienenden Anlage odermit Arbeiten daran betraut sind.(4) …(5) Dem Postgeheimnis unterliegen die näheren Umstände des Postverkehrs bestimmter Per-sonen sowie der Inhalt von Postsendungen. Dem Fernmeldegeheimnis unterliegen der Inhaltder Telekommunikation und ihre näheren Umstände, insbesondere die Tatsache, ob jemandan einem Telekommunikationsvorgang beteiligt ist oder war. Das Fernmeldegeheimnis er-streckt sich auch auf die näheren Umstände erfolgloser Verbindungsversuche.

Auch so genannte „Freemailer“ und Unternehmen, die ihren Mitarbeitern dieprivate Nutzung von Internet und elektronischer Post gestatten, werden von §206 erfasst (Heidrich/Tschoepe: Rechtsprobleme der E-Mail-Filterung, MMR 2004Heft 2, S. 75, 76).

Meist wird zudem der Tatbestand des § 303a StGB erfüllt sein:

StGB § 303a Datenveränderung(1) Wer rechtswidrig Daten (§ 202a Abs. 2) löscht, unterdrückt, unbrauchbar macht oderverändert, wird mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.(2) Der Versuch ist strafbar.

Diese Norm erfasst im Gegensatz zu § 206 auch Unternehmen die Filtereinsetzen und ihren Mitarbeitern die private E-Mail-Nutzung untersagen.

Bei beiden Strafnormen lässt ein Einverständnis des Empfängers in die Löschungvon E-Mails die Strafbarkeit entfallen. Teilweise wird behauptet, bei virenbehafte-ten E-Mails könne ein mutmaßliches Einverständnis der Empfänger stets ange-nommen werden (Heidrich/Tschoepe am angegebenen Ort S. 78 f.). Dem kannjedoch nicht gefolgt werden, da auch erwünschte Mails mit wichtigen Informa-tionen für den Empfänger von Viren befallen sein können, die unter Beachtungder nötigen Sorgfalt auch sicher ausgelesen werden können. Generell sollte esdaher den Empfängern selbst überlassen werden, Spam-Mails zu löschen. EineMöglichkeit besteht darin, entsprechende E-Mails in einen so genannten „Spam-Ordner“ einzusortieren.

In Anbetracht dieser Möglichkeit besteht keine Notwendigkeit, Provider von straf-rechtlicher Verantwortlichkeit und zivilrechtlichen Ansprüchen freizustellen, wiediese teilweise fordern. Zudem würde eine Privilegierung der Provider in diesemZusammenhang zu einer nicht gerechtfertigten Aushöhlung des Fernmeldege-heimnisses führen.

4 Abschließende Anmerkung

Stets ist im Auge zu behalten, dass Gesetze allein kaum ausreichen werden, umdie Spam-Flut einzudämmen. Daher herrscht allgemeiner Konsens, dass entspre-chende Gesetze von weiteren Maßnahmen flankiert werden müssen, insbesonde-re:

- geeignete Sanktionen

- Aufklärung der Nutzer/Verbraucher (im UK z.B. Leitfaden zu den neuenRegeln und Online-Beschwerdeformulare, in Frankreich z.B. Website mitumfangreichen Informationen zu Spam, siehe zu beidem und sonstigenAnforderungen an die Aufklärung die Mitteilung der Kommission an das EPvom 22.01.2004 S. 26 ff.).

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- Spam-Boxen, an die Nutzer Spam-Mails weiterleiten können

- Filtern und sonstige technische Lösungen

- Selbstregulierung (Entwicklung von praktischen Leitlinien/ Verhaltenskodi-zes für E-Mail-Werbung durch Wirtschaftsverbände; Schaffung von Gü-tesiegeln/Websiegeln; Verträge von Internet- und E-Mail-Anbietern mitKunden, in denen das Versenden von unerwünschten Werbenachrichtenuntersagt wird)

- Internationale Abstimmung der Maßnahmen, auch mit Drittländern (Ver-träge – Förderung effizienter Rechtsvorschriften - Zusammenarbeit zureffektiven Durchsetzung der Vorschriften)

- Erfassung der Durchsetzung und Evaluierung der Effektivität der ergrif-fenen Maßnahmen (Informationen/Statistiken zur aktuellen Entwicklungdes Spam usw.)

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