31
Goethe-Universität, Frankfurt/Main 1 Makro I Makro I Sparquote und “goldene Regel” k* i, d f(k*) k* = i* i** c** k** tan tan MP K s* f(k*)

Sparquote und “goldene Regel”

  • Upload
    tavita

  • View
    36

  • Download
    0

Embed Size (px)

DESCRIPTION

tan   MP K. c**. s* f(k*). i**. tan   . k**. Sparquote und “goldene Regel”. i, d. f(k*).  k* = i*. k*. “Goldene Regel” und Wirtschaftspolitik. Die “goldene Regel” ist ein interessantes theoretisches Konzept, wirft aber für die Wirtschaftspolitik besondere Probleme auf . - PowerPoint PPT Presentation

Citation preview

Page 1: Sparquote und “goldene Regel”

Goethe-Universität, Frankfurt/Main 1

Makr

o I

Makr

o I

Sparquote und “goldene Regel”

k*

i, d

f(k*)

k* = i*

i**

c**

k**

tan

tan MPK

s* f(k*)

Page 2: Sparquote und “goldene Regel”

Goethe-Universität, Frankfurt/Main 2

Makr

o I

Makr

o I “Goldene Regel”

und Wirtschaftspolitik• Die “goldene Regel” ist ein interessantes

theoretisches Konzept, wirft aber für die Wirtschaftspolitik besondere Probleme auf.

• Nur wenn der steady-state-Kapitalstock zu Beginn höher ist als nach der “goldenen Regel”, ist die Empfehlung eindeutig:

Reduzieren der Sparquote, so dass langfristig k** erreicht wird!

Page 3: Sparquote und “goldene Regel”

Goethe-Universität, Frankfurt/Main 3

Makr

o I

Makr

o I Wirtschaftspolitik

und “goldene Regel”• Sofern die Kapitalakkumulation nach der

“goldenen Regel” gesenkt werden müsste, ergibt sich wirtschaftpolitisch prinzipiell kein Problem, weil alle Konsumenten profitieren.

• Wenn die Kapitalbildung hingegen verstärkt werden müsste, verliert die gegenwärtige Generation Konsummöglichkeiten, die deshalb eine solche Politik zu blockieren tendiert.

Page 4: Sparquote und “goldene Regel”

Goethe-Universität, Frankfurt/Main 4

Makr

o I

Makr

o I

Verminderung der Sparquote

Von einer Reduzierung der Sparquote profitieren alle Konsumenten, die jetzt lebenden und die künftigen Generationen.

Zeit

y, c, i

y

ci

Page 5: Sparquote und “goldene Regel”

Goethe-Universität, Frankfurt/Main 5

Makr

o I

Makr

o I

Erhöhung der Sparquote

Von einer Erhöhung der Sparquote profitieren besonders künftige Generationen.

Zeit

y, c, i

y

c

i

Page 6: Sparquote und “goldene Regel”

Goethe-Universität, Frankfurt/Main 6

Makr

o I

Makr

o I Bevölkerungswachstum

und “goldene Regel”• Wenn die Bevölkerung wächst (sinkt),

modifiziert sich die “goldene Regel” zu MPK = + n, wobei n die Wachstumsrate der Bevölkerung ist.

• Die marginale Produktivität des Kapitals muss nicht nur ausreichen, verschlissenes Kapital zu ersetzen, sondern auch dazu, die neu Hinzutretenden mit Kapital auszustatten.

Page 7: Sparquote und “goldene Regel”

Goethe-Universität, Frankfurt/Main 7

Makr

o I

Makr

o I

Technischer Fortschritt

• Weder Kapitalbildung an sich, noch die Zunahme der Bevölkerung können das Wirtschaftswachstum allein erklären.

• Wichtigster Faktor ist der technologische bzw. organisatorische Fortschritt.

• Er kann sich auf das Verhältnis von Kapital und Arbeit neutral, arbeitsvermehrend oder kapitalvermehrend auswirken.

Page 8: Sparquote und “goldene Regel”

Goethe-Universität, Frankfurt/Main 8

Makr

o I

Makr

o I

• Wir hatten bisher

• Wir wollen jetzt L endogenisieren, d.h. den Arbeitsmarkt betrachten.

VI. Gesamtgleichgewicht ohne Arbeitsmarkt

GICdYLKFsY++=

= ),(

IK)1(K

K)r(II

)TY(CC

1

1netto

+−=+=

−=

rYY ds ⇒=

Page 9: Sparquote und “goldene Regel”

Goethe-Universität, Frankfurt/Main 9

Makr

o I

Makr

o I VII. Arbeitsmarkt:

Historischer (?) Exkurs• Arbeitslosigkeit war seit Beginn der

Industrialisierung ein besonderes Problem.• Es wurde verschärft durch

– Zuwanderung vom Land in die Städte; und– hohe Geburtenziffern.

• Arbeiter verdingten sich als Tagelöhner.• Die Situation ist aber heute in der

sogenannten “Dritten Welt” nicht viel anders.

Page 10: Sparquote und “goldene Regel”

Goethe-Universität, Frankfurt/Main 10

Makr

o I

Makr

o I Das Tagelöhnermodell

Ferdinand Lassalle’sW/P = Reallohn

Tagelöhner in Arbeitsstunden

Su

bsis

ten

zlo

hn

“Eh

ern

es L

oh

ng

esetz

” Marx’ “Industrielle

Reservearmee”

H*

Arbeitsnachfrage

F. Lassalle1825-64

Page 11: Sparquote und “goldene Regel”

Goethe-Universität, Frankfurt/Main 11

Makr

o I

Makr

o I

• Für die “Dritte Welt” ist ein “dualer Arbeitsmarkt” typisch, wobei – ein begrenzter Teil der Arbeitnehmer

qualifiziert und organisiert am Wirtschaften teilnimmt;

– der andere Teil als Tagelöhner arbeitet.

• Wechsel (Arbitrage) zwischen den beiden Arbeitsmärkten ist dabei fast unmöglich.

• Die Lohnunterschiede sind oft beträchtlich.

“Dualer” Arbeitsmarkt

Page 12: Sparquote und “goldene Regel”

Goethe-Universität, Frankfurt/Main 12

Makr

o I

Makr

o I “Dualer”Arbeitsmarkt und

Zunahme der Produktivität(W/P)1

L1

(W/P)2

L2

Loh

nun

ters

chi

ed

L steigt

L konstant

Steigt die Produktivität,

vergrößert sich der

Lohnabstand

Page 13: Sparquote und “goldene Regel”

Goethe-Universität, Frankfurt/Main 13

Makr

o I

Makr

o I Beschäftigung und

Arbeitslosigkeit• Der Arbeitsmarkt entscheidet über die

Anteilhabe am Produktionsprozess und über die primäre Einkommensverteilung.

• Arbeit trägt auch zur Sinnfindung, zur sozialen Anerkennung und zur Selbstachtung des an der Produktion teilhabenden Individuums bei.

• Arbeit ist daher mehr als nur “ein Job”.

Page 14: Sparquote und “goldene Regel”

Goethe-Universität, Frankfurt/Main 14

Makr

o I

Makr

o I Der Arbeitsmarkt

in der Mikrotheorie• Die Mikrotheorie betrachtet den

Arbeitsmarkt wie jeden anderen Markt, d.h. sie untersucht die Gleichgewichtsbedingungen.

• Die Makrotheorie geht von der Realität der statistisch gemessenen Arbeitslosigkeit aus und bemüht sich um deren Erklärung.

• Dabei greift die Analyse durchaus auf mikroökonomische Erkenntnisse zurück.

Page 15: Sparquote und “goldene Regel”

Goethe-Universität, Frankfurt/Main 15

Makr

o I

Makr

o I Arbeitslosigkeit:

Statistische Probleme• Arbeitlosigkeit wird nur erfasst, wenn

eine amtliche Registrierung erfolgt und bestimmte Kriterien erfüllt sind.

• Wer sich nicht meldet (discouraged worker) entlastet damit die Arbeitslosenstatistik.

• In der Bundesrepublik gilt als arbeitslos, wer nicht oder nur kurzzeitig (weniger als 18 Stunden pro Woche) beschäftigt ist.

Page 16: Sparquote und “goldene Regel”

Goethe-Universität, Frankfurt/Main 16

Makr

o I

Makr

o I

‘Natürliche’ Arbeitslosenquote

• Nicht jede Erwerbsperson kann zu jedem Zeitpunkt in einem Arbeitsverhältnis stehen.

• Wir nennen “natürliche Arbeitslosigkeit” jene durchschnittliche Unterbeschäftigung, um die die statistisch gemessene im Zeitablauf schwankt.

• Solche Fluktuationen resultieren aus der Dynamik von Einstellung und Entlassung.

Page 17: Sparquote und “goldene Regel”

Goethe-Universität, Frankfurt/Main 17

Makr

o I

Makr

o I Arbeitsuchende und

Offene Stellen in der BRD

Quelle: Bundesanstalt für Arbeit

0

1.000.000

2.000.000

3.000.000

4.000.000

5.000.000

6.000.000

Okt01

Nov01

Dez01

Jan02

Feb02

Mrz02

Apr02

Mai02

Jun02

Jul02

Aug02

Sep02

offenen Stellen Arbeitsuchende

100.000

1.000.000

10.000.000

Okt05

Nov05

Dez05

Jan06

Feb06

Mär06

Apr06

Mai06

Jun06

Jul 06 Aug06

Sep06

8

9

10

11

12

13

14

Sep05

Okt05

Nov05

Dez05

Jan06

Feb06

Mär06

Apr06

Mai06

Jun06

Jul06

Aug06

Sep06

Arbeitsuchende pro offene Stelle

Page 18: Sparquote und “goldene Regel”

Goethe-Universität, Frankfurt/Main 18

Makr

o I

Makr

o I Fluktuation der Arbeitslosigkeit

in der Bundesrepublik 2001

7,035Millionen

6,857Millionen

Arbeitslose im Jahres-durchschnit

t:3,85

Millionen

Im Durchschnitt war jeder Vierte der Beschäftigten 2001 einmal im Jahr

arbeitslos.Quelle: Bundesanstalt für

Arbeit

Zugänge

Abgänge

Page 19: Sparquote und “goldene Regel”

Goethe-Universität, Frankfurt/Main 19

Makr

o I

Makr

o I Strukturelle Elemente der

deutschen Arbeitslosigkeit

Quelle: Bundesanstalt für Arbeit

Langzeitarbeitslose (ein Jahr und länger)

6

12

2730

32,9

0

5

10

15

20

25

30

35

1970 1980 1990 1998 Okt 02

Prozent der Arbeitslosen

Page 20: Sparquote und “goldene Regel”

Goethe-Universität, Frankfurt/Main 20

Makr

o I

Makr

o I Strukturelle Elemente der

deutschen Arbeitslosigkeit

11,70%

74,30%

14,00%

60,80%

0,00%

10,00%

20,00%

30,00%

40,00%

50,00%

60,00%

70,00%

80,00%

jünger als 25Jahre

25-55 Jahre älter als 55Jahre

Arbeiter

Quelle: Bundesanstalt für Arbeit

Struktur der Arbeitslosen (Stand Oktober 2002)

Page 21: Sparquote und “goldene Regel”

Goethe-Universität, Frankfurt/Main 21

Makr

o I

Makr

o I Definition der “natürlichen

Arbeitslosigkeit”• N sei die Zahl der Erwerbspersonen, L die

der Beschäftigten und U die der Arbeitslosen.• Weiter sei h (hire) die Quote der

Einstellungen und f (fire) die Quote der Entlassenen.

• Dann gilt im dynamischen Gleichgewicht (steady state) h*U = f*L oder h*U = f*(N-U).

• Und

fhf

NU

NU

fNU

h+

=⇒⎟⎠

⎞⎜⎝

⎛ −= 1

Page 22: Sparquote und “goldene Regel”

Goethe-Universität, Frankfurt/Main 22

Makr

o I

Makr

o I

Beispiel:

• Wir nehmen an, 2 % der Beschäftigten verliere jeden Monat den Arbeitsplatz (Ø- Dauer der Beschäftigung = 4 Jahre).

• Und 20% der Arbeitslosen fände einen Job (Ø- Dauer der Arbeitslosigkeit = 5 Monate).

• Dann ist die Arbeitslosenquote U%

[0,02] / [0,02 + 0,20] = 0,0909.

fhf

NU

+=⇒

Page 23: Sparquote und “goldene Regel”

Goethe-Universität, Frankfurt/Main 23

Makr

o I

Makr

o I Wirtschaftspolitik

und natürliche Arbeitslosigkeit• Natürliche Arbeitslosigkeit kann nur

dadurch wirtschaftspolitisch bekämpft werden, indem entweder f reduziert, oder h erhöht wird.

• Soweit f und h Verhaltensparameter der Privatwirtschaft sind, kann der Staat hierzu entsprechende Anreize setzen.

• Die Anreizstruktur ist dabei sehr komplex.

Page 24: Sparquote und “goldene Regel”

Goethe-Universität, Frankfurt/Main 24

Makr

o I

Makr

o I Wirtschaftspolitik

und natürliche ArbeitslosigkeitBeispiel: Kündigungsschutz• Kündigungsschutz (im Extremfall: Verbot

von Entlassungen f = 0 ) kann dazu führen, dass ein Betrieb Konkurs machen muss, um entlassen zu können (bzw. Chapter 11 in den USA).

• Außerdem werden solche Kosten von den Unternehmen kapitalisiert und antizipiert, d.h. es kommt zu keinen Neueinstellungen mehr.

Page 25: Sparquote und “goldene Regel”

Goethe-Universität, Frankfurt/Main 25

Makr

o I

Makr

o I Wirtschaftspolitik

und natürliche ArbeitslosigkeitBeispiel: Staatliche Beschäftigung• Der Staat kann h erhöhen, indem er selbst

seine Einstellungsquote erhöht.• Die Finanzierung staatlicher Programme

muss aus der Produktion abgezweigt werden, was negative Anreize zur Folge haben kann.

• Eine Finanzierung durch Staatsverschuldung ist dauerhaft nicht möglich.

Page 26: Sparquote und “goldene Regel”

Goethe-Universität, Frankfurt/Main 26

Makr

o I

Makr

o I

Ursachen der Arbeitslosigkeit

• Die vorgenannten Maßnahmen sind ein “Kurieren am Symptom”.

• Arbeitsmarktpolitik muss an denUrsachen der Arbeitslosigkeit ansetzen.

• Wir unterscheiden hierzu– zyklische (saisonale und konjunkturelle)

Arbeitslosigkeit; und– friktionelle oder strukturelle Arbeitslosigkeit.

Page 27: Sparquote und “goldene Regel”

Goethe-Universität, Frankfurt/Main 27

Makr

o I

Makr

o I

Zyklische Arbeitslosigkeit

• Soweit Arbeitslosigkeit saisonal oder konjunkturell bedingt ist, besteht Arbeits-marktpolitik darin, die Schwankungen wirtschaftlicher Aktivität zu verringern.

• Saisonale Einflüsse lassen sich nur bedingt reduzieren (aber: Förderung wetterunab-hängiger Technologie in der Bauwirtschaft).

• Konjunkturpolitik ist Makrosteuerung.

Page 28: Sparquote und “goldene Regel”

Goethe-Universität, Frankfurt/Main 28

Makr

o I

Makr

o I Friktionelle und strukturelle

Arbeitslosigkeit• Friktionelle AL ist temporär unvermeidlich.• Strukturelle AL resultiert daraus, dass sich

Angebot und Nachfrage im Anforderungsprofil nicht entsprechen. Hierunter verstehen wir

• Qualifikationsaspekte;• Räumliche Aspekte;• Erwartungshaltungen;

nicht aber Preisaspekte !S

TR

UK

TU

R

Page 29: Sparquote und “goldene Regel”

Goethe-Universität, Frankfurt/Main 29

Makr

o I

Makr

o I

Strukturelle Aspekte: Beispiele

• Qualifikation: Eine hohe Qualifikation (z.B. die eines Uhrmachers, eines Setzers usw.) wird durch neue Technologien obsolet.

• Raum: Ein regional wichtiges Unternehmen macht Konkurs; Arbeitnehmer sind immobil.

• Erwartung: Ein Dipl.-Kaufmann mit einem Vierer-Examen erträumt sich einen Vorstandsposten mit Super-Gehalt.

Page 30: Sparquote und “goldene Regel”

Goethe-Universität, Frankfurt/Main 30

Makr

o I

Makr

o I

Ansätze der Wirtschaftspolitik

• Qualifikation: Information, Betonung allgemeiner Fähigkeiten in der Bildung, Umschulungs-, Eingliederungsbeihilfen.

• Raum: überregionaler Job-Markt; Maßnahmen zur Förderung der Mobilität; “Industriepolitik” (mit fraglichem Wert !!)

• Erwartungen: Erwartungen passen sich meist an die Realität an. Hier hilft nur Zeit.

Page 31: Sparquote und “goldene Regel”

Goethe-Universität, Frankfurt/Main 31

Makr

o I

Makr

o I

Arbeitslosenversicherung (1)

• Die Arbeitslosenversicherung beruht auf der Hypothese, dass Arbeitslosigkeit entweder “natürlich” oder ”zyklisch” verläuft.

• In diesem Fall kann die Solidargemeinschaft individuelle Risiken der Arbeitslosigkeit ausgleichen.

• Trifft die Hypothese jedoch nicht zu, so kann die Versicherung zum Problem werden.