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Temporäre Kunst im öffentlichen Raum 2016

SPEKTRALRÄUME - Berlin...Wirkung resp. Aura. Technische Details Auf Acrylglas (1) kaschierte Folie mit eingeprägtem Beugungsgitter (2) und Relexionsschicht (3) wird an den Treppenstufen

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Page 1: SPEKTRALRÄUME - Berlin...Wirkung resp. Aura. Technische Details Auf Acrylglas (1) kaschierte Folie mit eingeprägtem Beugungsgitter (2) und Relexionsschicht (3) wird an den Treppenstufen

SPEKTRALRÄUMETemporäre Kunstprojekte Marzahner Promenade 2016 – „Farbe“ Zeitraum: August bis Oktober 2016 Entwurf: Maik Scheermann - c/o morgenstille & schneemann

Leitgedanke

Fragen an den Ort, an dem eine Viertelmillion Menschen leben, an den Ort, mit dem sie Erinnerungen, Sehnsüchte und Wünsche verbinden, bilden den gedanklichen Ausgangspunktder Installation.

Der Platz mit den zur achteckigen Grundfläche hinabführenden Stufen ist denkbar als Agora, als soziokultureller Fest-, Versammlungs-, Markt- und Meinungsplatz auf der sich Anwohner treffen;auf der u. a. diskutiert wird, ob wir als Bürger noch Einfluss haben auf den Ort, an dem wir leben.

Ist er so, wie wir es uns wünschen und wie wir es auch in der Zukunft für alltagstauglich und lebenswert erachten? Wie können wir etwas ändern, wenn wir etwas ändern wollen? Wer istverantwortlich für den öffentlichen Raum und darf ihn uns jemand streitig machen?

Die Vision dieses Platzes: Um die Nutzung des öffentlichen Raums bewerben sich viele Interessengruppen, darunter Kommerz mittels Marketingevents und Werbung, Sport-und Modeveranstaltungen, Demonstranten und Politiker, Immobilienentwickler undNachbarschaftsinitiativen, Künstler und Designer. Manche verfolgen nur ihre eigenen Interessen,während andere eine ganzheitliche Verantwortung übernehmen.

Diese Palette der Interessen und Verantwortungen drückt sich in den Farbspektren an denTreppenstufen aus. Es steht für die Vielfalt der Ansichten, Wünsche und Einstellungen; und das dreimal: an jedem Treppenabsatz.

Der individuelle Eindruck der im Licht gebrochen Farben auf den Stufen ändert sich je nachStandort des Betrachters, indem sich die Farbverläufe im Winkel der Beobachtung verschieben.Dadurch wird die Bewegung des Einzelnen sowie seine Position im Verhältnis zu anderen Betrachtungsweisen deutlich. Dies ist Ausdruck der Teilhabe der Bevölkerung am öffentlichenRaum. Die Installation versteht sich somit auch als Darstellung öffentlicher Verhältnisse.Sie nimmt die architektonischen Gegebenheiten „subtil“ auf, ohne sich in den Vordergrund zuspielen. Dennoch entfalten die Farbspektren eine durch das Licht bestimmte faszinierendeWirkung resp. Aura.

Technische Details

Auf Acrylglas (1) kaschierte Folie mit eingeprägtem Beugungsgitter (2) und Reflexionsschicht (3) wird an den Treppenstufen mit Silikon befestigt.Die hohe Dichte von 1.000 Linien pro mm erzeugt ein breites Farbspektrum der projizierten Lichtquelle. Die Linien wirken in der Reflexion wie ein optisches Gitter (Beugungsgitter) mit einer sehr kleinen Gitterkonstanten.Das gleiche Gitter findet auch im Handspektroskop Verwendung.

Lageplan: Für die Installation werden die rot gekennzeichneten Treppen in unmittelbarer Nähe des Marktes genutzt; unten: Abb. einer Folie mit eingeprägtem Beugungsgitter

Installationsansicht

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SPEKTRALRÄUMETemporäre Kunstprojekte Marzahner Promenade 2016 – „Farbe“ Zeitraum: August bis Oktober 2016 Entwurf: Maik Scheermann - c/o morgenstille & schneemann

Leitgedanke

Fragen an den Ort, an dem eine Viertelmillion Menschen leben, an den Ort, mit dem sie Erinnerungen, Sehnsüchte und Wünsche verbinden, bilden den gedanklichen Ausgangspunktder Installation.

Der Platz mit den zur achteckigen Grundfläche hinabführenden Stufen ist denkbar als Agora, als soziokultureller Fest-, Versammlungs-, Markt- und Meinungsplatz auf der sich Anwohner treffen;auf der u. a. diskutiert wird, ob wir als Bürger noch Einfluss haben auf den Ort, an dem wir leben.

Ist er so, wie wir es uns wünschen und wie wir es auch in der Zukunft für alltagstauglich und lebenswert erachten? Wie können wir etwas ändern, wenn wir etwas ändern wollen? Wer istverantwortlich für den öffentlichen Raum und darf ihn uns jemand streitig machen?

Die Vision dieses Platzes: Um die Nutzung des öffentlichen Raums bewerben sich viele Interessengruppen, darunter Kommerz mittels Marketingevents und Werbung, Sport-und Modeveranstaltungen, Demonstranten und Politiker, Immobilienentwickler undNachbarschaftsinitiativen, Künstler und Designer. Manche verfolgen nur ihre eigenen Interessen,während andere eine ganzheitliche Verantwortung übernehmen.

Diese Palette der Interessen und Verantwortungen drückt sich in den Farbspektren an denTreppenstufen aus. Es steht für die Vielfalt der Ansichten, Wünsche und Einstellungen; und das dreimal: an jedem Treppenabsatz.

Der individuelle Eindruck der im Licht gebrochen Farben auf den Stufen ändert sich je nachStandort des Betrachters, indem sich die Farbverläufe im Winkel der Beobachtung verschieben.Dadurch wird die Bewegung des Einzelnen sowie seine Position im Verhältnis zu anderen Betrachtungsweisen deutlich. Dies ist Ausdruck der Teilhabe der Bevölkerung am öffentlichenRaum. Die Installation versteht sich somit auch als Darstellung öffentlicher Verhältnisse.Sie nimmt die architektonischen Gegebenheiten „subtil“ auf, ohne sich in den Vordergrund zuspielen. Dennoch entfalten die Farbspektren eine durch das Licht bestimmte faszinierendeWirkung resp. Aura.

Technische Details

Auf Acrylglas (1) kaschierte Folie mit eingeprägtem Beugungsgitter (2) und Reflexionsschicht (3) wird an den Treppenstufen mit Silikon befestigt.Die hohe Dichte von 1.000 Linien pro mm erzeugt ein breites Farbspektrum der projizierten Lichtquelle. Die Linien wirken in der Reflexion wie ein optisches Gitter (Beugungsgitter) mit einer sehr kleinen Gitterkonstanten.Das gleiche Gitter findet auch im Handspektroskop Verwendung.

Lageplan: Für die Installation werden die rot gekennzeichneten Treppen in unmittelbarer Nähe des Marktes genutzt; unten: Abb. einer Folie mit eingeprägtem Beugungsgitter

Installationsansicht

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Temporäre Kunst im öffentlichen Raum 2016

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Temporäre Kunstprojekte - Marzahner Promenade 2016 AKTIVES ZENTRUM

Auch in diesem Jahr werden wieder temporäre Kunstprojekte auf der Marzahner Promenade zu erleben sein. Hervorgegangen aus einem Wettbewerbsverfahren wurden drei künstlerische Entwürfe von einer Jury zur Realisierung ausgewählt:

Alvar Beyer - „Die goldene Bank“ (Juli bis November 2016): Eine der vorhandenen Metallgitterbänke wurde aus der Verankerung gelöst, vergoldet und als eine Aussichtsbank auf der der Galerie M vorgelagerten grünen Wiese mit Ausblick auf die gegenüberliegenden Wohnbauten neu platziert. Das Kunstwerk setzt dem vorhandenen Stadtmobiliar ein förmliches Denkmal und exponiert dieses auf der grünen Wiese. Der Vorschlag wählt mit der Vergoldung einen für Marzahn eher untypischen Farbwert und schafft auch darin eine überraschende Farbwirkung.

Maik Scheermann - „Spektralräume“ (August bis November 2016): Das Projekt basiert auf einem Irritationseffekt, der vordergründig nicht als Kunst daher kommt, sondern sich homogen dem Gehweg und vor allem dem ausgewählten zentralen Treppenlauf in Marktplatznähe einfügt. An den neun Setzstufen wird reflektierendes Acrylglas angebracht, das aus unterschiedlichen Perspektiven in Spektralfarben leuchtet. Diese subtile künstlerische Arbeit spielt mit der Bewegung der Passanten und bietet von jeder Position aus eine optische Überraschung.

Patricia Lambertus - „oT.“ (19.09. bis 02.10.2016): Vier Figurenbilder werden an verschiedenen Positionen auf der Marzahner Promenade platziert. Sie schaffen eine Inszenierung im Raum wie Bühnenbilder im Theater. Die ausgesuchten Orte kommentieren sie auf eine reizvolle Art, denken die Raumsituationen weiter fort und entwickeln die Mosaikwandbilder in den Stadtraum hinein. Auch der Kontrast der malerischen Präzision zur sichtbaren Installationskonstruktion formt spannende Raumbilder. In der Begegnung der Figurenbilder mit den Orten entstehen Beziehungen und Geschichten.

Die Reihe temporärer künstlerischer Projekte in der Marzahner Promenade begann im Jahr 2010. Das Thema der Projektreihe ist der Ort selbst: Die Frage des Funktionierens von Stadt und Stadtraum. Gefördert wird die Projektreihe durch das Bund-Länder-Programm Aktive Zentren.

Weitere Informationen unter Tel.: 030 – 5450294, Galerie M, Marzahner Promenade 46