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430 Bericht: AUgemeine analytische Methoden, Apparate und Reagentien Cr, l~i, Pb, Zn, Cd, Hg, Sn st6ren die Fe-Bestimmung nicht. Cu, Bi, Co st6ren. Die Bestimmung kann nnter den gleiehen Bedingungen durchgefiihrt werden wie die yon Bi, nut ist Athylaeetat als Extraktionsmittel zu verwenden und die Extinktion bei 470 m# zu messen. H. KURTENACKER Spektrophotometrische Untersuchungen einiger Komplexverbindungen in L~- sung ffihrten A. O]~6 und L. SO~M~R 1 im Ansch]uB an friihere ~hnliche Unter- suchungen ~ durch. Diese batten ergeben, dab Titan(IV) und Chromotropsaure je naeh den Arbeitsbedingungen (p~-Wert, Konzentration der Reaktionspartner usw.) verschieden zusammengesetzte, durch ihre Liehtabsorption unterschiedene Verbin- dungen bflden, was gewisse Schwierigkeiten fiir die spektrophotometrisehe Titan- bestimmung mit sich bringt. Die neuen Untersuchungen, fiber die vorlaufig nut kurz berichtet wird, zeigen, dal~ Titan auch mit Brenzcatechin je naeh dem p~-Wert der LSsung verschiedene Komplexe bfldet (TiR orange, bei pE 2,5~; TiR~ gelb, bei p~ 4--5; TiR 3 gelb, bei p~ 5,4). Verwiekelte Reaktionsmechanismen zeigen auch die Reaktionen yon Tiron lind Sul/osalicylsgure mit Titan(lV)-Ionen, die Reaktionen yon Chromotrops~iure mit Fe ~+ und die Reaktionen yon Gallussgure und Pyrogallol- earbons(iure mit Ti ~+,Fe ~+, UOe ~- und MoOt ~-. Die Pyrogallolcarbons(iure erwies sich als analytisch wertvolles Reagens auf die Ionen Ti t+, Fe ~+und UO~ ~-. Auch Mekon- sgure ist ein wertvolles Reagens aufFe ~+, Cu ~+, Bi 3+, Ce~+und UO~ 2-. A. KURTENACKER Die Extrahierbarkeit einiger 1Hetallbromide aus w~iflriger L6sung mit Methyl- ~thylketon und Methylisobutylketon wird yon A. R. D~o und V. J. OCCLE- SHAW 8 untersucht, wobei sieh iKethylisobutylketon als vorteilhafter erwies. Aus den ws LSsungen, die 0,1 m an Metallbromid, 2 m an Ammoniumbromid nnd 3--3,8 m an Bromwasserstoffs~ure sind, werden etwa extrahiert: ~e III 100~ Sn II und SnlV 98~o , Zn 50%, 3/InBr2, NiBr 2 und CoBr 2 aueh bei hoher Konzentration an Bromid-Ionen nur unwesentlich, FeBr~ und AIBr 3 fiberhaupt nicht. CuII wird zum Tefl zu CuI reduziert. FeBr 3 kann dureh einmaliges Ausschiitteln mit Methyl- sobutylketon yon Mangan, Aluminium oder Kobalt getremlt werden. G. ])ENK t~ber die Komplexone und ihre analytischen Anwendungsm~gliehkeiten be- richtet G. SC~WARZE~]3AC~ ~ in einem Ubersichtsartikel. Verf. behandelt znn~chst Eigenschaften und Bfldungsweise yon Metallkomplexen im allgemeinen, geht da- naeh auf Struktur und Verhalten der eigentlichen Komplexone ein (yon denen Nitrilotriessigs~ure und Xthylendiamintetraessigsgure die giinstigste Konstitution aufweisen) und bespricht sodann eingehend die Grundlagen komplexometriseher Titrationen, deren Beeinflussung dureh den pH-Wert der LSsung, die MSglichkeiten der Endpunktsbestimmnng (elektrisehe Methoden oder Farbstoffe als metall- spezifische Indieatoren), sowie die Ausfiihrung indirekter Titrationen. Sehlie$lich wird hingewiesen auf die Verwendung der Komplexone als Maskierungsmittel bei F~llungsreaktionen, die Anwendung bei colorimetrisehen Bestimmungen und auf Verfahren, die Stabilit~tsunterschiede versehiedener Komplexe, deren unter- schiedliche Bfldungs- und Zersetzungsgeschwindigkeiten, sowie die F~higkeit der Komplexone ausnutzen, Redoxpotentiale zu verschieben. Tabellen mit Stabilit/~ts- konstanten und zahlreiche Titrationskurven erl~utern den Text. 37 Zitate. F. S CIT~RTL I Chem. Listy 49, I093--1095 (1955) [TscheehJseh].Univ. Brtinn (Tschechoslow.). 2 OKAY, A., u. L. So~ME~: Chem. Listy 47, 659 (1953) ; vg]. diese Z. 143, 52 (1954). a Anal. chim. Aeta (Amsterdam) 18,239--247 (1955). Univ. Liverpool (England). 4 Analyst (London) 80, 713--729 (1955). Techn. ttochsch. Ziirieh (Sehweiz).

Spektrophotometrische Untersuchungen einiger Komplexverbindungen in Lösung

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430 Bericht: AUgemeine analytische Methoden, Apparate und Reagentien

Cr, l~i, Pb, Zn, Cd, Hg, Sn st6ren die Fe-Bestimmung nicht. Cu, Bi, Co st6ren. Die Bestimmung kann nnter den gleiehen Bedingungen durchgefiihrt werden wie die yon Bi, nut ist Athylaeetat als Extraktionsmittel zu verwenden und die Extinktion bei 470 m# zu messen. H. KURTENACKER

Spektrophotometrische Untersuchungen einiger Komplexverbindungen in L~- sung ffihrten A. O]~6 und L. SO~M~R 1 im Ansch]uB an friihere ~hnliche Unter- suchungen ~ durch. Diese batten ergeben, dab Titan(IV) und Chromotropsaure je naeh den Arbeitsbedingungen (p~-Wert, Konzentration der Reaktionspartner usw.) verschieden zusammengesetzte, durch ihre Liehtabsorption unterschiedene Verbin- dungen bflden, was gewisse Schwierigkeiten fiir die spektrophotometrisehe Titan- bestimmung mit sich bringt. Die neuen Untersuchungen, fiber die vorlaufig nut kurz berichtet wird, zeigen, dal~ Titan auch mit Brenzcatechin je naeh dem p~-Wert der LSsung verschiedene Komplexe bfldet (TiR orange, bei pE 2 , 5 ~ ; TiR~ gelb, bei p~ 4- -5 ; TiR 3 gelb, bei p~ 5,4). Verwiekelte Reaktionsmechanismen zeigen auch die Reaktionen yon Tiron lind Sul/osalicylsgure mit Titan(lV)-Ionen, die Reaktionen yon Chromotrops~iure mit Fe ~+ und die Reaktionen yon Gallussgure und Pyrogallol- earbons(iure mit Ti ~+, Fe ~+, UOe ~- und MoOt ~-. Die Pyrogallolcarbons(iure erwies sich als analytisch wertvolles Reagens auf die Ionen Ti t+, Fe ~+ und UO~ ~-. Auch Mekon- sgure ist ein wertvolles Reagens aufFe ~+, Cu ~+, Bi 3+, Ce ~+ und UO~ 2-.

A. KURTENACKER

Die Extrahierbarkeit einiger 1Hetallbromide aus w~iflriger L6sung mit Methyl- ~thylketon und Methylisobutylketon wird yon A. R. D ~ o und V. J . OCCLE- SHAW 8 untersucht, wobei sieh iKethylisobutylketon als vorteilhafter erwies. Aus den ws LSsungen, die 0,1 m an Metallbromid, 2 m an Ammoniumbromid nnd 3--3,8 m an Bromwasserstoffs~ure sind, werden etwa extrahiert: ~e III 100~ Sn II und SnlV 98~o , Zn 50%, 3/InBr 2, NiBr 2 und CoBr 2 aueh bei hoher Konzentration an Bromid-Ionen nur unwesentlich, FeBr~ und AIBr 3 fiberhaupt nicht. CuII wird zum Tefl zu CuI reduziert. FeBr 3 kann dureh einmaliges Ausschiitteln mit Methyl- sobutylketon yon Mangan, Aluminium oder Kobalt getremlt werden. G. ])ENK

t~ber die Komplexone und ihre analytischen Anwendungsm~gliehkeiten be- richtet G. SC~WARZE~]3AC~ ~ in einem Ubersichtsartikel. Verf. behandelt znn~chst Eigenschaften und Bfldungsweise yon Metallkomplexen im allgemeinen, geht da- naeh auf Struktur und Verhalten der eigentlichen Komplexone ein (yon denen Nitrilotriessigs~ure und Xthylendiamintetraessigsgure die giinstigste Konstitution aufweisen) und bespricht sodann eingehend die Grundlagen komplexometriseher Titrationen, deren Beeinflussung dureh den pH-Wert der LSsung, die MSglichkeiten der Endpunktsbestimmnng (elektrisehe Methoden oder Farbstoffe als metall- spezifische Indieatoren), sowie die Ausfiihrung indirekter Titrationen. Sehlie$lich wird hingewiesen auf die Verwendung der Komplexone als Maskierungsmittel bei F~llungsreaktionen, die Anwendung bei colorimetrisehen Bestimmungen und auf Verfahren, die Stabilit~tsunterschiede versehiedener Komplexe, deren unter- schiedliche Bfldungs- und Zersetzungsgeschwindigkeiten, sowie die F~higkeit der Komplexone ausnutzen, Redoxpotentiale zu verschieben. Tabellen mit Stabilit/~ts- konstanten und zahlreiche Titrationskurven erl~utern den Text. 37 Zitate.

F. S CIT~RTL

I Chem. Listy 49, I093--1095 (1955) [TscheehJseh]. Univ. Brtinn (Tschechoslow.). 2 OKAY, A., u. L. So~ME~: Chem. Listy 47, 659 (1953) ; vg]. diese Z. 143, 52 (1954). a Anal. chim. Aeta (Amsterdam) 18,239--247 (1955). Univ. Liverpool (England). 4 Analyst (London) 80, 713--729 (1955). Techn. ttochsch. Ziirieh (Sehweiz).