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SPINE TANGO Bericht Deutschland 2009 Das internationale Wirbelsäulenregister der europäischen Wirbelsäulengesellschaft EuroSpine C. Röder, M. Neukamp, T. Zweig, G. Perler, M. Melloh, E. Munting, M. Aebi www.eurospine.org

SPINE TANGO Bericht

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Page 1: SPINE TANGO Bericht

SPINE TANGO BerichtDeutschland 2009

Das internationale Wirbelsäulenregister der europäischenWirbelsäulengesellschaft EuroSpine

C. Röder, M. Neukamp, T. Zweig, G. Perler, M. Melloh, E. Munting, M. Aebi

www.eurospine.org

Page 2: SPINE TANGO Bericht

Einleitung M. Aebi 3

Neue Entwicklungen C. Röder 4

Leistungsprofil C. Röder, T. Zweig 5

Anwendungsmöglichkeiten

Dateneingabe

Empfohlener Dokumentationsumfang

Dokumentationsbögen

C. Röder, T. Zweig 6

8

9

11

Datenlage Deutschland – internationaler Pool

Exemplarische Analyse Bandscheibenprothese

M. Neukamp. C. Röder, G. Perler 18

32

Teilnehmer/ Module C. Röder, M. Neukamp 38

Sicherheitskonzept T. Ambrose 40

Verfügbare Fragebögen Spine Tango E. Röösli 42

Publikationen T. Zweig, M. Neukamp 43

Kontakt:

Universität Bern Institut für Evaluative Forschung in der Medizin PD Dr. med MPH Christoph Röder Dr. med Michal Neukamp Stauffacherstr. 78 CH-3014 Bern [email protected] [email protected]

INHALT

Page 3: SPINE TANGO Bericht

EINLEITUNG

3

Seit 2000 entwickelt und fördert die EuroSpine – The Spine Society of Europe ein

Dokumentationssystem für Wirbelsäulenchirurgie in Form eines internationalen Registers. Mit

diesem System „Spine Tango“ entsprechen wir der wachsenden Nachfrage die Sicherheit und

Effizienz aller operativen Wirbelsäuleneingriffe zu beurteilen und zu verifizieren. Nur wenige andere

Bereiche in der Medizin unterliegen einer vergleichbaren Überprüfung. Dementsprechend haben

die Bemühungen von Pionierklinikern und dem Spine Tango Team in Zusammenarbeit mit dem

Institut für Evaluative Forschung in der Medizin der Universität Bern zur Implementierung des noch

immer einzigen internationalen Wirbelsäulenregisters geführt. Die konstant wachsende Anzahl von

Spine Tango Teilnehmern beweist, dass dieses System seine Entwicklungsphase überwunden und

bestanden hat. Mit dem Spine Tango als anerkanntes und bewährtes Instrument möchten wir

nationale Gesellschaften und auch individuelle Partner ermutigen ebenfalls dem Register

beizutreten. In Zukunft werden Gesundheitsbehörden die Behandlungsmodalitäten zunehmend

limitieren, wenn die Erfüllung gewisser Qualitätsstandards nicht nachgewiesen werden kann.

Insbesondere hierfür kann der Spine Tango als Vermittlungsinstrument angesehen werden,

welches die in einer “einheitlichen” Sprache durchgeführten Dienstleistungen im Gesundheitswesen

visualisiert und auch für die regulierenden Instanzen transparent macht. Mit zunehmender Aktivität

in unserem Register würden wir Sie gerne über seine Entstehung, seine Ziele und den aktuellen

Status informieren.

M. Aebi

Page 4: SPINE TANGO Bericht

Spine Tango Konservativ: in den letzten zwei Jahren wurde ein Dokumentationsinstrument zur

Erfassung konservativer Wirbelsäulentherapien entwickelt, mit der Absicht das

Dokumentationsspektrum des Registers weiter auszubauen und alle (chirurgische sowie

konservative) Wirbelsäulenbehandlungen zusammengefasst in einem Register dokumentieren

zu können. Eine vorläufige Version der Spine Tango Konservativ Erfassungsbögen wurde 2009

an einer Serie von 100 Patienten getestet. Die Ergebnisse dieser Studie sind mittlerweise

veröffentlicht [1]. Nach weiteren Verbesserungen sowie einer Validierungsstudie wird die erste

offizielle Version im Frühjahr 2011 erwartet.

Spine Tango Pathways: um den Umgang mit dem Spine Tango zu vereinfachen, haben wir mit

grossem Aufwand ein Benutzermanual entworfen, den Spine Tango Pathways. Dieses Manual

beschreibt mit Bildern hinterlegt in einfacher und ausführlicher Weise alle Funktionen des Spine

Tango und kann auf der Startseite der jeweiligen Module in einer englischen Version

heruntergeladen werden.

Spine Tango Newsletter: der Newsletter informiert über die neusten Entwicklungen, Aktivitäten

und Publikationen des Spine Tango.

Neue Software: Ende 2010 wird eine neu Software das momentane Spine Tango Programm

ersetzten. Hauptvorteile sind u.a. verstärkte Patienten- und Benutzersicherheit sowie neue

Funktionen und eine komfortablere Bedienung.

NEUE ENTWICKLUNGEN

4

[1] Kessler JT, Melloh M, Zweig T, Aghayev E, Röder C (2010) Development of a documentation instrument for the conservative treatment of spinal disorders in the International Spine Registry, Spine Tango.. Eur Spine J. 2010 Jun 9. [Epub ahead of print]

Page 5: SPINE TANGO Bericht

Der generische Ansatz des Spine Tango Dokumentationssystems ist ein Muss um ein Maximum

an Teilnehmern mit einer standardisierten webbasierten Dateneingabe zu erreichen. Hierdurch

wird natürlich das Potenzial der Kundenspezifizierung des Tangos reduziert, im dem Sinne dass

nicht alle spezifischen Erwartungen individueller Benutzer erfüllt werden können. Dennoch

bestehen Möglichkeiten gewisse Anteile der Dateneingabe sowie die Datenerfassung

entsprechend der unterschiedlichen Arbeitsprozesse der Benutzer anzupassen.

Der Spine Tango bietet die Möglichkeit die gesamte Bandbreite an Wirbelsäulenpathologien und

deren chirurgische Behandlung, nach Validierung des Spine Tango Konservativ auch die

konservative Therapien, abzubilden und zu erfassen. Als internationales, nicht kommerzielles

Projekt unter dem Patronat der EuroSpine mit Nachhaltigkeit und Ziel der Delegierung von

Organisation und Verantwortung an die nationalen Wirbelsäulengesellschaften wurde eine

Dokumentations- und Technologielösung geschaffen, das sogenannte „national module concept“,

welches eine Teilnahme unter Beachtung der Sicherheit der Patientendaten sowie der

Benutzerprivatsphäre vereinfacht, da diese Information in einem nationalen Filterserver

zurückgehalten und verschlüsselt wird. Zusammengefasst ist der Spine Tango ein einzigartiges

medizinisches und wissenschaftliches Dokumentationsinstrument mit einer potenten technischen

Lösung. Es entspricht dem Anliegen derjenigen Patienten und Ärzte, welche durch Evidenz

basierte Methoden und Befunde die Wirbelsäulentherapien weiter verbessern wollen. [2]

LEISTUNGSPROFIL

5

[2] Aebi M, Grob D (2004) SSE Spine Tango: a European Spine Registry promoted by the Spine Society of Europe (SSE) Eur Spine J 13: 661-662. DOI 10.1007/s00586-004-0868-0

Page 6: SPINE TANGO Bericht

Internes Qualitätsmanagement: Ziel ist die konsistente Erfassung aller Eingriffe mit diesem

System, welches im spezifisch abgefragten Zeitintervall detaillierte Auskunft über Anzahl und Art

der Operationen, Patientencharakteristika und Ergebnisse (arzt- und patientenbasiert) geben

kann.

Externes Qualitätsmanagement: Benchmarking, die Möglichkeit seine eigenen Leistung mit

nationalen oder auch internationalen Daten und Ergebnissen im Spine Tango vergleichen zu

können, ist ein wichtiges Managementinstrument, indem es einen nur auf die eigenen Institution

gerichteten Blick überwindet. Dies kann wie folgt klingen: “der momentane Weg ist der Beste, da

wir es immer so gemacht haben.“ Benchmarking eröffnet Möglichkeiten für neue Methoden, Ideen

und Werkzeuge um seine Effektivität zu überprüfen und zu steigern. Der Widerstand gegen

Veränderungen wird überwunden, indem erfolgreichere Methoden zur Problemlösung vom

Benchmark aufgezeigt werden können.

Den Teilnehmern die Möglichkeit des nationalen und internationalen Benchmarking zu eröffnen

ist eines der Hauptziele des Spine Tango Projektes.

Ausblick 2011: Spine Tango Qualitäts-Quartals und –Jahresberichte mit Benchmarking-

möglichkeiten sind derzeit in Entwicklung.

ANWENDUNGSMÖGLICHKEITEN

6

Page 7: SPINE TANGO Bericht

7

Outcomeforschung: dieser Aspekt wirft einen anderen Blickwinkel auf die gleichen

Basisaktivitäten, also die systematische und prospektive Sammlung von Schlüsseldaten betreffend

Eingriffen und deren Resultaten bei spinalen Pathologien. Während Qualitätssicherung eher in der

Absicht benutzt wird, seine eigenen Standards zu verbessern, hat Outcomeforschung das Ziel,

neue medizinische und wissenschaftliche Erkenntnisse zu generieren und diese in der „peer-

reviewten“ Literatur für die Allgemeinheit zugänglich zu machen.

Produktüberwachung nach Implantation: Implantate spielen eine grosse Rolle in der modernen

Wirbelsäulenchirurgie. Wie in der Domäne der Arthroplastik der grossen Gelenke kann ihre

“wahre” Effizienz und Leistung nur mit systematischer Nachverfolgung der Implantate und

Dokumentation ihrer Resultate in grossen Datenbanken wie dem Spine Tango evaluiert werden.

Nationales und internationales Netzwerk für Multicenterstudien: der Spine Tango ist ein

Technologienetzwerk welches momentan ca. 40 Kliniken in Europa, Nord- und Südamerika,

Australien und Asien miteinander vernetzt. Dies eröffnet die grosse Möglichkeit, nationale und

internationale Multicenterstudien mit geringem zusätzlichem Aufwand zur bereits durchgeführten

Basisdatenerfassung zu realisieren, indem man zusätzliche Informationen vor dem Hintergrund

der Arbeitshypothesen sowohl zum Eingriff als auch im Nachuntersuchungsintervall erhebt.

Page 8: SPINE TANGO Bericht

DATENEINGABE

8

Die Dateneingabe für das internationale Wirbelsäulenregister Spine Tango kann, wie in der

Graphik unten ersichtlich, über mehrere Methoden erfolgen:

➀ Direkte Dateneingabe über jeden internetfähigen Rechner

➁ Über einen internetfähigen Rechner in Verbindung mit einem optischen Belegleser

➂ Mittels der weniger zu favorisierenden Postversandmethode.

In den Rechtecken sind die vielfältigen Möglichkeiten genannt, wie patientenbasierte Daten

gewonnen werden können [per Post, im Krankenhaus, in der Praxis, per Telefon und über die

neuen elektronischen Medien].

Letztendlich haben wir über die Patientenebene mit nachgeschalteter Kliniksebene und den Daten

aus dem Behandlungsprozess eine umfassende Datenbank (data collection) generiert.

Den Möglichkeiten für die Datenbankabfrage sind bei konsistentem Datensatz keine Grenzen

gesetzt, speziell hinsichtlich der Outcomeforschung (siehe hinten).

Abb. 1: Spine Tango: Möglichkeiten der Dateneingabe

Page 9: SPINE TANGO Bericht

9

DOKUMENTATIONSUMFANG

Gemäss der Theorie von Ernest Codman sollten die Ergebnisse chirurgischer Interventionen dann

dokumentiert werden, wenn das Resultat als definitiv angesehen werden kann [3]. In den meisten

Fälle spinaler Chirurgie kann dieser Status nach einem Minimum von 3 Monaten postoperativ als

erreicht angesehen werden, wie Mannion et al. demonstrierten. [4]

Mit Bezug auf Abbildung 2 empfiehlt die EuroSpine, einen arzt- und einen patientenbasierten

Fragebogen im Rahmen der Nachuntersuchung im ersten Jahr, idealerweise mind. 3 Monate

postoperativ, und eine zweite Nachuntersuchung mit minimal einem patientenbasierten Fragebogen

um das zweite Jahr nach Operation zu administrieren. Als selbstverständlich angesehen wird hier

eine Dokumentation von Komplikationen zu jedem Zeitpunkt postoperativ. Die patientenbasierte

Ergebniseinschätzung und Dokumentation mittels COMI (Core Outcome Measures Index)

Fragebogen für Nacken- und Rückenschmerzen ist mittlerweile ein essentieller Bestandteil der

Dokumentation im Spine Tango geworden [5]. Die Abbildung 3 auf der nächsten Seite demonstriert

den idealen Fall einer komplett dokumentierten Therapie. [6] [3] Codman, Ernest A. (1916). A Study in Hospital Efficiency. Boston, Mass., privately printed [4] Mannion AF, Porchet F; Kleinstück FS, Lattig F, Jeszenszky D, bartanusz V, Dvorak J, Grob D. (2009) The quality of spine surgery from the patient`s perspective. Part 1: the Core Outcome Measures Index in clinical practice. Eur Spine J. 18 Suppl 3:367-73 [5] Mannion AF, Elfering A, Staerkle R, Junge A, Grob D, Semmer NK, Jacobshagen N, Dvorak J, Boos N (2005) Outcome assessment in low back pain: how low can you go? Eur Spine J 14:1014-1026 [6] Zweig T, Mannion AF, Grob D, Melloh M, Munting E, Aebi M, Tuschel A, Röder C. (2009) How to Tango – a manual for implementing Spine Tango. Eur Spine J 18 Suppl 3:312-2

Abb. 2: Patienten basierte Outcomedokumentation mit COMI (Core Outcome Measure Index) Fragebogen, AF Mannion et al. (2009)[4]

Page 10: SPINE TANGO Bericht

10

Prä- und postoperative Dokumentation eines Falles

Abb. 3: Zeitplan der Datenerfassung

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Operationsbogen Vorderseite

11

Anm.: Die Jahreszahlen auf den Bögen beziehen sich jeweils auf die Entwicklungsversionen.

Page 12: SPINE TANGO Bericht

Operationsbogen Rückseite

12

Page 13: SPINE TANGO Bericht

COMI Patientenbogen Rücken Vorderseite

13

Anm.: COMI Patientenbogen Nacken nicht abgebildet

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COMI Patientenbogen Rücken Rückseite

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Nachuntersuchung arztbasiert einseitig

15

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Konservative Therapie Entwurf Vorderseite

16

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Konservative Therapie Entwurf Rückseite

Page 18: SPINE TANGO Bericht

Demographische Daten

Operationsbogen: Verteilung und Spezifizierung der Diagnose, unterschiedliche Details in

Anlehnung an die Hauptpathologie, Komplikationen

Nachuntersuchungsbogen: Nachuntersuchungsintervall, arztbasierte Ergebnisparameter

(Schmerzlinderung, Funktionsverbesserung, neurologische Verbesserung)

Exemplarische Analyse der Bandscheibenprothesen aus dem internationalen Pool:

Höhe der Prozedur, Demographische Daten, Spezifizierung der Degeneration, VAS (COMI)

DATENLAGE DEUTSCHLAND – INTERNATIONALER DATENPOOL

18

Page 19: SPINE TANGO Bericht

Eine Untersuchung über die Wertigkeit und Häufigkeit von statistischen Verfahren wurde 2007 von

Windish im JAMA publiziert [7]. In dieser Arbeit wurden 239 Originalartikel in 6 Journals (American

Journal of Medicine, Annals of Internal Medicine, BMJ, JAMA, Lancet, New England Journal of

Medicine) auf die Art der statistischen Auswertungen hin untersucht. 91.6% der Arbeiten enthielten

deskriptive Statistiken und 50.2% einfache statistische Verfahren. Multivariate Analysen waren mit

68.6% vertreten. Auf den Datensatz von Spine Tango lassen sich alle vorgenannten Verfahren

anwenden. Im Spine Tango International Pool stehen diesbezüglich weit über 30.000 Datensätze

zur Verfügung. Die Anzahl der erfassten Datensätze steigt täglich.

In der unten abgebildeten Graphik (Abbildung 4) sind die Wachstumskurven der erfassten

primären Operationsbögen, Nachuntersuchungsbögen und Revisionsoperationen im Spine Tango

über die Jahre dargestellt.

Nachfolgend finden Sie eine kurze Übersichtssauswertung der in Deutschland dokumentierten

Operationen im Spine Tango im Vergleich zum Internationalen Spine Tango Datensatz.

[7] Windish D, Huot SJ, Green ML (2007). Medicine Residents' Understanding of the Biostatistics and Results in the Medical Literature; JAMA. 2007;298(9):1010-1022.

STATISTIKEN UND KOMMENTARE

19

Abb. 4: Wachstumskurve der erfassten Primären- und Revisions-Operationen sowie der Nachuntersuchungen im Spine Tango.

Page 20: SPINE TANGO Bericht

20

Deutschland vs. International Demographische Daten/ Hauptdiagnose

Die folgenden Daten basieren auf dem internationalen Spine Tango Datensatz. Im Einzelnen habe

wir die Daten aller deutschen Teilnehmer mit den restlichen Daten aus dem internationalen

Datensatz verglichen. Es handelt sich jeweils um alle bis Ende 2009 abgeschlossenen Fälle. Nur

die Spine Tango Versionen 2005 und 206 wurden in die Auswertung mit einbezogen.

Im deutschen Pool konnten 7034 Fälle identifiziert werden, die restlichen Fälle, im Folgenden als

internationaler Pool betitelt, kommen auf 17`162.

Abb. 5: Demographische Daten internationaler Datensatz Spine Tango (N=17162)

Abbildung 5 veranschaulicht

die Alters- und Geschlechts-

verteilung des internationalen

Patientengutes. Die meisten

Wirbelsäulenoperationen

werden in einem Alter

zwischen 40 und 80 Jahren

durchgeführt.

Eine ähnliche Verteilung

findet sich im deutschen Pool

(Abbildung 6) mit 81.5% aller

Fälle in dieser Altersgruppe.

Das deutsche Patientengut

zeigt jedoch eine stärkere

Tendenz zu den höheren

Dekaden mit 21.8% im Alter

von 60-70 Jahre und 23.9%

im Alter von 70-80 Jahren im

Vergleich zu 19.9% und

17.4% im Internationalen

Pool. Die Hochrisikopatienten

über 80 Jahre sind in beiden

Patientengruppen gleichstark

mit ca. 7% vertreten.

Abb. 6: Demographische Daten deutscher Datensatz Spine Tango (N=7034)

Page 21: SPINE TANGO Bericht

21

Abb. 8: Spezifizierung der degenerativen Erkrankung, Deutschland vs. International

Abb. 7: Verteilung der Hauptdiagnose, Deutschland vs. International

Degenerative Erkrankungen sind sowohl im internationalen als auch im deutschen

Patientenkollektiv die häufigste Hauptdiagnose und machen ca. ¾ aller Pathologien aus. Auch die

Häufigkeiten weiterer Hauptdiagnosen sind im internationalen und deutschen Pool ähnlich verteilt.

Die Spezifizierung der degenerativen Erkrankungen zeigt Abbildung 8. Die am häufigsten

gewählten Antwortmöglichkeiten waren Bandscheibenhernie, Spinalkanalstenose und

Banscheibendegeneration. Bei möglichen Mehrfachantworten bei dieser Frage wurden

durchschnittlich 1.4 Antworten pro Fall angekreuzt.

Page 22: SPINE TANGO Bericht

Unterschiedliche Details in Abhängigkeit der Hauptpathologie (Operationsbogen)

22

Abb. 9: Operative Massnahmen bei Patienten mit degenerativer Erkrankung als Hauptdiagnose, Deutschland vs. International

Bei Patienten mit degenerativen Erkrankungen ist die am häufigsten durchgeführte Operation in

Deutschland und auch international die alleinige posteriore Dekompression. Der Vergleich zeigt in der

Verteilung jedoch eine deutlich häufigere Durchführung der alleinigen Dekompression und geringere

Durchführung der Stabilisierung mit Fusion und Dekompression in Deutschland.

Von den insgesamt 930 dokumentierten Frakturen wurden 56 (6%) als C2 Densfraktur klassifiziert (hier

nicht aufgeführt).

Die häufigsten Traumata sind C3-L5/S1 Frakturen (N=805), die AO Frakturtypverteilung zeigt die

Abbildung 10. Auch hier zeigen sich leichte Unterschiede in der Verteilung insbesondere beim

Frakturtyp A im Vergleich Deutschland versus International.

Abb. 10: AO Fraktur-Typ bei Patienten mit C3-L5/S1 Fraktur, Deutschland vs. International

Page 23: SPINE TANGO Bericht

23

Tab. 1: Spondylolistheseeinteilung nach Neugebauer & Newman, adaptiert von Wiltse et al. Typ I kongenital, dysplastisch Typ IV traumatisch

Typ II isthmisch Typ V pathologisch

Typ III degenerativ Typ VI iatrogen

Abb. 11: Vorherrschende Ätiologie bei Patienten mit Deformität, Deutschland vs. International Von den insgesamt 870 dokumentierten Deformitäten ist die Verteilung der Ätiologie in

Abbildung 11 aufgezeigt. Im deutschen Patientengut überwiegt die degenerative Ätiologie mit

57.4%, im internationalen Pool hingegen wird die idiopathische Ätiologie am häufigsten

angegeben (42.2%).

Die meisten Sondylolisthesen haben eine degenerative Ätiologie, gefolgt von der isthmischen.

Abb. 12: Typ/ Ätiologie der Spondylolisthese, Deutschland vs. International

Page 24: SPINE TANGO Bericht

24

Unterschiedliche Details in Abhängigkeit zur Hauptpathologie (Operationsbogen)

Abb. 13: Schweregrad der kongenitalen, dysplastischen Spondylolisthese, Deutschland vs. International

Abb. 14: Schweregrad der isthmischen Spondylolisthese, Deutschland vs. International

In den folgenden Abbildungen ist die jeweilige Verteilung der Schweregrade der häufigsten

Spondylolistheseformen aufgeführt (Abbildung 13-15).

Bei den im deutschen Pool registrierten Patienten ist für alle drei Spondylolisthesenformen

Grad II der häufigste Schweregrad. Im Internationalen Patientenkollektiv wird hingegen die

isthmische und auch die degenerative Spondylolisthese am häufigsten und mit Grad I als

weniger schwer klassifiziert.

Page 25: SPINE TANGO Bericht

25

Tab. 2: Spondylolistheseklassifikation/ Ausmass nach Meyerding Grad 0 Lyse ohne Wirbelgleiten

Grad I 0-25% Wirbelgleiten

Grad II 25-50% Wirbelgleiten

Grad III 50-75% Wirbelgleiten

Grad IV > 75% Wirbelgleiten

Grad V Spondyloptose

Abb. 15: Schweregrad der degenerativen Spondylolisthese, Deutschland vs. International

Spondylolistheseklassifikation nach Meyerding; ebenfalls zitiert im “Dictionary of terms”, einem

Begriffsverzeichnis welches auf der Spine Tango Webseite heruntergeladen werden kann.

Page 26: SPINE TANGO Bericht

26

Unterschiedliche Details in Abhängigkeit der Hauptpathologie (Operationsbogen)

Abb. 16: Revisionsgrund bei Revisionschirurgie, Deutschland vs. International

Abb. 17: Klassifikation der Entzündung, Deutschland vs. International

Bis Ende 2009 wurden insgesamt 948 Revisionen dokumentiert. Die Frage nach dem

Revisionsgrund ist eine Mehrfachantwort, deren Häufigkeiten in Abbildung 16 aufgeführt sind.

International kam es im Vergleich zu vermehrtem Auftreten von Non-unions, der deutsche Pool

zeigt hingegen im Vergleich prozentual mehr Instabilitäten und Neurokompressionen.

Revisionsoperationen aufgrund von postoperativen Infektionen sind ausgeglichen und

betragen zusammengefasst 3.5% (insgesamt 49 Patienten).

Page 27: SPINE TANGO Bericht

Surgical and general complications (surgery form)

Komplikationen

(Operationsbogen)

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Abb. 19: Allgemeine Komplikationen (exklusive Antwortmöglichkeit “keine”), Deutschland vs. International

Abb. 18: Operative Komplikationen (exklusive Antwortmöglichkeit “keine”), Deutschland (N=6908) vs. International (N=17020)

Abbildungen 18 und 19 zeigen die Verteilung operativer und allgemeiner Komplikationen.

Operativ traten gemäss Dokumentation im deutschen Pool bei 95.3% der Patienten, international

bei 96.0% der Patienten keine Komplikationen auf. Es zeigt sich bis auf relativ doppelt so häufige

dokumentierte Duraverletzungen mit 215 Patienten (3.1%) im deutschen Pool eine im Vergleich

ähnliche Häufigkeitsverteilung der Komplikationen.

Im Bereich der allgemeinen Komplikationen ist das deutsche Patientengut insgesamt weniger

betroffen. 99.1% der Patienten haben keine Komplikationen, international sind es 96.9%.

Page 28: SPINE TANGO Bericht

28

Daten aus dem Nachuntersuchungsbogen Nachuntersuchungsintervall

Abb. 20: Nachuntersuchungsintervall, Deutschland vs. International

Insgesamt wurde 13`840 Nachuntersuchungen dokumentiert, 3085 im deutschen Patientenpool

und 10`755 im restlichen internationalen Pool. Die Abbildung 20 zeigt eine Verteilung der

Nachuntersuchungsintervalle. In Deutschland sind die meisten Nachuntersuchungen 3 Monate

postoperativ erfasst mit 35.7%, international 6 Wochen postoperativ mit 39.7%. 1 Jahr

postoperativ oder später sind in Deutschland nur 11.5% und international 15.1% der erfassten

Nachuntersuchungen.

Page 29: SPINE TANGO Bericht

Ergebnis arztbasiert (Nachuntersuchungsbogen)

29

Abb. 21: Ergebnisse arztbasiert Deutschland nach Nachuntersuchungsintervall (N=2834)

Die folgenden Abbildungen zeigen die arztbasierten Ergebniseinschätzungen der

entsprechenden Nachuntersuchungsintervalle für den deutschen (Abb. 21) und den

internationalen Patientenpool (Abb. 22).

Abb. 22: Ergebnisse arztbasiert International nach Nachuntersuchungsintervall (N=9839)

Im internationalen Datenpool zeigt sich ein deutlicher Anstieg der exzellenten Ergebnisse aus

ärztlicher Sicht mit Zunahme des Nachuntersuchungsintervalls zu Ungunsten der guten Resultate,

welche im zeitlichen Verlauf sinken. Im deutschen Patientengut kristallisiert sich dieser Trend nicht

so deutlich heraus. Der prozentuale Anteil von mässigen Ergebnissen bleibt auch über die

unterschiedlichen Intervalle recht konstant. Der Anteil schlechter Ergebnisse steigt im Verlauf leicht

an.

Page 30: SPINE TANGO Bericht

30

Ergebnisparameter Deutschland

Abb. 23: Schmerzlinderung als Ergebnis (arztbasiert) Deutschland (N=2302)

Auf diesen Seiten stehen Schmerzlinderung, Funktionsverbesserung und neurologische

Verbesserung als Ergebnisparameter der deutschen und internationalen Patientengruppe im

direkten Vergleich. Die Schmerzlinderung ist sowohl in Deutschland als auch International ein

sofort erreichtes Ziel in 50-60% der Nachuntersuchungen.

Abb. 25: Neurologische Verbesserung als Ergebnis (arztbasiert) Deutschland (N=616)

Abb. 24: Funktionsverbesserung als Ergebnis (arztbasiert) Deutschland (N=1638)

Page 31: SPINE TANGO Bericht

31

Ergebnisparameter International

Abb. 28: Neurologische Verbesserung als Ergebnis (arztbasiert) International (N=1861)

Abb. 26: Schmerzlinderung als Ergebnis (arztbasiert) International (N=9290)

Funktionsverbesserung und neurologische Verbesserung sind ebenfalls in 50-60% der Fälle in

den Nachuntersuchungen als erreichtes Ziel angegeben. Währen sich im deutschen

Patientengut über die Dauer ein leicht abnehmender Trend des Prozentsatzes erreichter Ziele

erkennen lässt, scheint dies im internationalen Pool nicht der Fall zu sein.

Abb. 27: Funktionsverbesserung als Ergebnis (arztbasiert) International (N=5394)

Page 32: SPINE TANGO Bericht

Eine exemplarische Analyse der Bandscheibenprothese - Daten aus der internationalen Spine Tango Datenbank

Im Rahmen der Therapie des diskogenen Rückenschmerzes wurde die Bandscheibenprothese

eingeführt, um eine segmentale Beweglichkeit zu erhalten aber bei ausreichender Stabilität den

Schmerz zu eliminieren. Hiermit sollen insbesondere degenerative Veränderungen angrenzender

Segmente aufgrund von veränderter Biomechanik vermieden werden, wie sie nach Fusionen

vorkommen [8]. Bei noch vielen offenen Fragen zu dieser recht „jungen“ Therapie sind zur Klärung

dringend klinische Studien erforderlich [8].

Im internationalen Spine Tango Datensatz konnten bis Ende 2009 794 dokumentierte

Bandscheibenprothesen identifiziert werden. Im nachfolgenden Abschnitt zeigen wir eine kurze

Analyse dieser Eingriffe mit den wichtigsten Outcomeparametern.

Wir haben die Patienten gemäss der Höhenlokalisation des operierten Segmentes in zwei Gruppen

eingeteilt (Siehe Abbildung 27). Die cervicale Gruppe beinhaltet 529 Bandscheibenprothesen,

96.2% hiervon waren in der mittleren-unteren Halswirbelsäule lokalisiert. Die lumbale Gruppe

besteht aus 265 Bandscheibenprothesen, 44.5% sind zwischen L1-L5 lokalisiert und 54.0% in

Höhe L5/S1.

32

[8] D.Grob (2009): Lumbar total disc replacement, Der Orthopäde; 38(1):93-9

Abb. 29: Höhe des Eingriffs und Einteilung der Gruppen, Patienten mit Bandscheibenprothese

PROZENT

Page 33: SPINE TANGO Bericht

33

Demographische Daten (Patienten mit Bandscheibenprothese)

Abb. 31: Demographische Daten (Patienten mit lumbaler Bandscheibenprothese)

Abb. 30: Demographische Daten (Patienten mit cervicaler Bandscheibenprothese)

Die Alters- und Geschlechts-

verteilung der cervicalen und

lumbalen Gruppe zeigen die

Abbildungen 30 und 31.

Das Durchschnittsalter der

Patienten mit cervicaler

bandscheibenprothese beträgt

47.7 Jahre, für die

Patientengruppe mit lumbaler

Bandscheibenprothese 42.7

Jahre. Die cervicale

Patientengruppe hat einen

weiblichen Anteil von 53.7%, bei

den Patienten mit lumbaler

Bandscheibenprothese sind

47.2% weiblich.

PROZENT

PROZENT

Page 34: SPINE TANGO Bericht

34

Spezifizierung der Degeneration (Bandscheibenprothese)

Bei cervicaler Bandscheibenprothese zeigt die Abbildung 32 die Spezifizierung und Häufigkeiten

der degenerativen Veränderungen, welche zur Implantation der Prothese führten. Hauptsächlich

handelt es sich hier um Bandscheibenhernie und Bandscheibendegeneration.

Abb. 32: Spezifizierung der Degeneration bei Patienten mit cervicaler Bandscheibenprothese (N=523)

PROZENT

Page 35: SPINE TANGO Bericht

35

Abb. 33: Spezifizierung der Degeneration bei Patienten mit lumbaler Bandscheibenprothese (N=255)

Im Vergleich zur cervicalen Gruppe zeigt die Spezifizeitrung und Verteilung der degenerativen

Veränderungen in der Patientengruppe mit lumbaler Bandscheibenprothese eindeutig als

Hauptpathologie die Bandscheibendegeneration mit 81.2%. Die Bandscheibenherniation ist im

Vergleich deutlich weniger aufgeführt.

PROZENT

Page 36: SPINE TANGO Bericht

36

Outcome (COMI) (Bandscheibenprothese)

Abb. 34: Prä- und postoperative VAS Werte für Nacken-schmerzen, cervicale Bandscheibenprothese

Abb. 35: Prä- und postoperative VAS Werte für Arm-schmerzen, cervicale Bandscheibenprothese

Bei einem mittleren

Nachuntersuchungszeitraum von

160 Tagen zeigen die Patienten mit

cervicaler Bandscheibenprothese

eine deutliche Schmerzreduktion.

Die VAS Werte für

Nackenschmerzen sind von

präoperativ 5.7 auf 3.0 gefallen. Bei

Armschmerzen geben die Patienten

eine Reduktion von präoperativ 6.8

auf postoperativ 2.9 an.

Cervikale Gruppe (COMI)

Nackenschmerzen N Mean Median

präoperativ 274 5.7 6.0

postoperativ 216 3.0 2.0

Armschmerzen N Mean Median

präoperativ 274 6.8 7.5

postoperativ 216 2.9 2.0

Tab 3: Prä- und postoperative VAS Werte für Nacken- und Arm- Schmerzen, cervicale Bandscheibenprothese

Page 37: SPINE TANGO Bericht

37

Abb 37: Prä- und postoperative VAS Werte für Bein-schmerzen, lumbale Bandscheibenprothese

Abb. 36: Prä- und postoperative VAS Werte für Rücken-schmerzen, lumbale Bandscheibenprothese

In der Patientengruppe mit

lumbaler Bandscheibenprothese

zeigt sich nach einem mittleren

Nachuntersuchungsintervall von

212 Tagen eine Schmerzreduktion

der Rückenschmerzen von 6.7

präoperativ auf 4.0 postoperativ.

Die Beinschmerzen reduzierten

sich auf 3.2 postoperativ, bei einem

mittleren präoperativen Wert von

5.0.

Lumbale Gruppe (COMI)

Rückenschmerzen N Mean Median

präoperativ 87 6.7 7.0

postoperativ 59 4.0 3.0

Beinschmerzen N Mean Median

präoperativ 87 5.0 5.0

postoperativ 59 3.2 3.0

Tab 3: Prä- und postoperative VAS Werte für Rücken- und Bein- Schmerzen, lumbale Bandscheibenprothese

Page 38: SPINE TANGO Bericht

Abbildung 38 zeigt die Wachstumskurven der einzelnen Module des Spine Tango. Hierbei

sollten jedoch die unterschiedlichen Zeitpunkte des Dokumentationsbeginnes berücksichtigt

werden (Schweiz/International: 2005; Österreich: 2005, Deutschland: 2006; Nordamerika:

2007; Brasilien/ Südamerika: 2008)

Zuletzt wurden ein britisches und ein australisches Modul implementiert. Beide sind noch nicht

über die EuroSpine Webseite verfügbar, es werden jedoch bereits Daten von Kliniken

eingegeben.

Abbildung 39 auf der nächsten Seite zeigt eine Übersicht der aktiven teilnehmenden Länder

am Spine Tango. Die aktuellsten Zahlen verweisen auf das stetige Wachstum mit

beispielsweise 17 Kliniken in Deutschland, 13 Kliniken in der Schweiz und 3 in Südamerika

(Stand Juli 2010).

TEILNEHMER/ MODULE

38

Abb. 38: Wachstumskurven (Anzahl der Fälle der einzelnen Spine Tango Module über die Jahre)

Page 39: SPINE TANGO Bericht

39

Abb. 39:Ü

bersicht der Spine Tango Teilnehm

er/ Kliniken und Ihre A

ktivität aufgeteilt nach Herkunftsland.

Page 40: SPINE TANGO Bericht

SICHERHEITSKONZEPT

40

Das MEMdoc-Modell wurde auf der Philosophie der Datenseparation entwickelt. Der MEMdoc-

Zentralserver, stationiert im MEM-Center in Bern, beinhaltet die Hauptanwendungen und die

Zentraldatenbank inklusive aller Studiendefinitionen, sowie Daten der klinischen Studien. Satelliten-

MEMdoc-Modulserver, welche in der ganzen Welt im jeweiligen Teilnehmerland lokalisiert sind,

speichern alle persönlichen, demographischen Daten über die Benutzer, Institutionen und Patienten.

Im Zentrum des Systems steht eine innovative und patentgebundene Architektur, welche den

Webbrowser des Teilnehmers als Drehpunkt benutzt, um die eingegebenen Daten nahtlos zu

separieren und entsprechend ihrer Eigenschaften dem MEMdoc-Modul bzw. dem MEMdoc-

Zentralserver zuzuordnen. Dieses Design unterstützt eine integrierte Kommunikation zwischen den

Servern, während die Sicherheit und Privatsphäre beider Parteien sichergestellt bleibt. Flexible

Optionen bezüglich einer gemeinsamen Nutzung der Daten wurden entwickelt, um den Zugriff auf

diese entsprechend der individuellen Bedürfnisse anzupassen. Die Datenintegrität wird automatisch

mittels systematischer Validierung der eingehenden Daten kontrolliert und sichergestellt, indem bei

einem Fehler eine wiederholte Eingabe eingefordert wird. Sämtliche Verbindungen über das www

sind durch SSL Verschlüsselung gesichert.

Jeder Modulserver beinhaltet lokal eine MySQL Datenbank, einen Apache Webserver und die

teilnehmerseitige MEMdoc-Modulapplikation. Dieser Server kann in der Klinik des Benutzers oder

abseits in einer Räumlichkeit, in Abhängigkeit von den Bedürfnissen der das Modul verwendenden

Gruppe, lokalisiert sein. Sicherheit bezüglich der Lokalität sowie auch die Netzwerksicherheit und

Verschlüsselung dieses Servers liegen in der Verantwortung der das Modul betreuenden Partei.

Teilweise wird der Zugang zum Modul auch innerhalb eines Subnetzwerkes limitiert, teilweise wird

der Zugang von überall freigegeben. Die Modul-Datenbank beinhaltet alle Benutzer- und

Klinikinformationen sowie die Basisdemographiedaten der Patienten. Keine medizinischen Daten

werden in der Modul-Datenbank gespeichert. Falls die Datenschutzbestimmungen des

entsprechenden Landes es erlauben, kann der Modulserver auch im MEM-Center in Bern betrieben

werden.

Page 41: SPINE TANGO Bericht

41

Alle Benutzer jedes MEMdoc-Modules müssen sich initial mit dem MEMdoc Zentralserver

verbinden, welcher die MEMdoc Hauptanwendung sowie die klinischen Studiendefinitionen

beinhaltet. Die MEMdoc Anwendung bestimmt die URL- Adresse des Benutzers und stellt eine

Verbindung zu dem definierten MEMdoc-Modul her, um die entsprechenden Benutzer-

Modulanwendungen an den Benutzer-Webbrowser weiterzuleiten.

Jedes Mal, wenn ein Benutzer eine Datenanfrage sendet, stellt die Anwendung eine

Verbindung mit dem lokalen MEMdoc-Modulserver und der zentralen Datenbank her, um die

Daten für eine komplette Darstellung zusammenzuführen. Neu eingegebene Daten werden so

aufgespalten, dass lediglich die anonymisierte Patientennummer (MRN), die interne

Kennnummer für den Benutzer, die Klinik, die Abteilung und das Modul in der zentralen

Datenbank gespeichert werden. Alle klinischen Daten werden direkt auf den zentralen Server

abgespeichert sowie von dort exportiert; sie sind über interne Kennnummern mit dem Modul

verlinkt. Die einzigen demographischen Daten, welche auf dem Zentralserver abgelegt

werden sind das Geburtsjahr und das Geschlecht der Patienten, um epidemiologische

Statistiken über den gesamten Datensatz machen zu können.

Die lokalen Sicherheits- sowie die Zugriffsbestimmungen auf die MEMdoc Zentralservereinheit

werden vom Institut für Evaluative Forschung in der Medizin (IEFM) des MEM

Forschungszentrums gewährleistet und gewartet. Alle Server dieser Zentraleinheit sind im

MEM-Center in Bern in einem geeigneten, verschlossenen, klimatisierten und monitorisierten

Raum lokalisiert. Das Netzwerk wird geschützt von einer Sonicwall Pro 2040 Firewall mit

Echtzeit-Datenverkehrskontrolle, Virus-, Spyware-, und Spamschutz. Die Firewall erlaubt

Zugang zum Server nur über die Ports 80, 443, 8080 und 22 (SSH). Die Internetsicherheit wird

kontrolliert und unterstützt von einem von DigiCert zertifiziertem SSL Webserverzertifikat mit

256-Bit Verschlüsselung. Jeder Server wird kontinuierlich überwacht, um alle Verbindungen

aufzuzeichnen und jegliche suspekte Aktivität aufzuzeigen. Alle Module, die im IEFM

lokalisiert und durch das IEFM gewartet werden, fallen unter die gleichen

Sicherheitsbestimmungen.

Die folgenden Komponenten werden für ein

MEMdoc Modul empfohlen:

· Midrange Tower- oder 19” Rack Server

· CPU Intel Quad Core, Xeon oder AMD Opteron

· RAM > 2 GB

· Hardware RAID 1 or 5

· Linux (Debian 5)

Page 42: SPINE TANGO Bericht

VERFÜGBARE FRAGEBÖGEN

42

Tab. 5: Verfügbare Fragebögen S

SE

Spine Tango R

egister (01.01.2010)

Page 43: SPINE TANGO Bericht

43

PUBLIKATIONEN

Arbeiten in „peer reviewed“ Journals

Grob D, Porchet F, Kleinstück FS, Lattig F, Jeszenszky D, Luca A, Mutter U, Mannion AF. A

comparison of outcomes of cervical disc arthroplasty and fusion in everyday clinical practice:

surgical and methodological aspects. Eur Spine J. 2010 Feb;19(2):297-306. Epub 2009 Oct 31.

Grob D, Bartanusz V, Jeszenszky D, Kleinstück FS, Lattig F, O'Riordan D, Mannion AF. A

prospective, cohort study comparing translaminar screw fixation with transforaminal lumbar

interbody fusion and pedicle screw fixation for fusion of the degenerative lumbar spine. J Bone

Joint Surg Br. 2009 Oct;91(10):1347-53.

Röder C, Staub L, Dietrich D, Zweig T, Melloh M, Aebi M. Benchmarking with Spine Tango:

potentials and pitfalls. Eur Spine J. 2009 Aug;18 Suppl 3:305-11.

Grob D, Mannion AF. The patient's perspective on complications after spine surgery. Eur Spine J.

2009 Aug;18 Suppl 3:380-5.

Lattig F, Grob D, Kleinstueck FS, Porchet F, Jeszenszky D, Bartanusz V, O'Riordan D, Mannion

AF. Ratings of global outcome at the first post-operative assessment after spinal surgery: how

often do the surgeon and patient agree? Eur Spine J. 2009 Aug;18 Suppl 3:386-94. Epub 2009

May 22.

Zweig T, Mannion AF, Grob D, Melloh M, Munting E, Tuschel A, Aebi M, Röder C. How to Tango:

a manual for implementing Spine Tango. Eur Spine J. 2009 Aug;18 Suppl 3:312-20. Epub 2009

Jun 28. Review.

Porchet F, Bartanusz V, Kleinstueck FS, Lattig F, Jeszenszky D, Grob D, Mannion AF.

Microdiscectomy compared with standard discectomy: an old problem revisited with new outcome

measures within the framework of a spine surgical registry. Eur Spine J. 2009 Aug;18 Suppl 3:360-

6. Epub 2009 Mar 3. Review.

Kleinstück FS, Grob D, Lattig F, Bartanusz V, Porchet F, Jeszenszky D, O'Riordan D, Mannion AF.

The influence of preoperative back pain on the outcome of lumbar decompression surgery. Spine

(Phila Pa 1976). 2009 May 15;34(11):1198-203.

Page 44: SPINE TANGO Bericht

44

Vorträge

Zweig T, Aghayev E, Melloh M, Sobottke R, Aebi M, Roeder C. Comparison of physician based vs

patient based outcome after posterior lumbar fusion, EuroSpine 2009, Warsaw, Poland, 21-24

October 2009

Melloh M, Zweig T, Aghayev E, Röder C, Theis JC. Evaluative comparison of physician-based vs.

patient-based outcomes in posterior lumbar fusion. NZOA Annual Scientific Meeting, Wellington,

18-21 October 2009

Zweig T, Aebi M, Aghayev E, Domanja S, Melloh M, Röder C, Predictors of dural tears in posterior

spinal fusion in the lumbar spine - an analysis based on data of spine tango EFORT, 10th

Congress, Vienna, Austria, 3-6 June 2009

Aghayev E, Zweig T, Aebi M, Aghayev E, Melloh M, Staub L, Röder C, Evaluative comparison of

patient based versus physician based outcome in posterior lumbar fusion - an analysis based on

the "Spine Tango" registry. EFORT, 10th Congress, Vienna, Austria, 3-6 June 2009

Sobottke R, Csecsei G, Delank K, Eysel P, Aghayev E, Zweig T, Röder C, How risky is spinal

surgery in the elderly? International Society for the Study of the Lumbar Spine (ISSLS) 36th Annual

Meeting, Miami/Florida, USA, 4-8 May 2009

Zweig T, Aghayev E, Melloh M, Sobottke R, Galbusera F, Aebi M, Röder C, An analysis of the

surgical treatment of lumbar spinal stenosis (LSS) – Procedures, outcomes, influential factors.

International Society for the Study of the Lumbar Spine (ISSLS) 36th Annual Meeting,

Miami/Florida, USA, 4-8 May 2009

Zweig T, Aghayev E, Melloh M, Röder C, Physician- vs. patient based outcome after posterior

lumbar fusion in the Spine Tango Registry. International Society for the Study of the Lumbar Spine

(ISSLS) 36th Annual Meeting, Miami/Florida, USA, 4-8 May 2009

Zweig T, Medical registries: A tool for clinical evaluation for medical devices, focus on Spine

Tango. Medical Device Clinical Congress (MDCC), Köln, 29 April 2009

Melloh M, Aghayev E, Staub LP, Zweig T, Röder C, Barz T, Rieger PS, Theis JC. Predictive

Factors of Physician-based Outcomes after Posterior Lumbar Fusion. . Spine Society of Australia

Annual Scientific Meeting, Brisbane, 17 – 19 April 2009

Melloh M, Staub LP, Röder C, Aghayev E, Zweig T, Barz T, Rieger PS, Theis JC. Co-variates of

Length of Hospital Stay in Posterior Spinal Fusion. . Spine Society of Australia Annual Scientific

Meeting, Brisbane, 17 – 19 April 2009

Zweig T, Aebi M. Wirbelsäulenregister der EuroSpine, Nutzen und Chancen für die Wirbelsäulen-

und Alterschirurgie. 3. Alterstrauma-Kongress der DGU, Münster, 3-4 April 2009

Page 45: SPINE TANGO Bericht

45

Poster

Zweig T, Aghayev E, Melloh, Domanja S, Sobottke R, Aebi M, Roeder C. Predictors of dura lesions

in posterior fusion of the lumbar spine - a study based on data of international „Spine Tango“

registry, EuroSpine 2009, Warsaw, Poland, 21-24 October 2009

Melloh M, Staub L, Röder C, Aghayev E, Zweig T, Theis JC, Challenges in establishing an

international spine registry. International Society for the Study of the Lumbar Spine (ISSLS) 36th

Annual Meeting, Miami/Florida, USA, 4-8 May 2009

Melloh M, Aghayev E, Staub L, Zweig T, Barz T, Theiss JC, Predictive factors for in physician

based outcomes after posterior lumbar fusion.International Society for the Study of the Lumbar

Spine (ISSLS) 36th Annual Meeting, Miami/Florida, USA, 4-8 May 2009

Melloh M, Staub L, Röder C, Aghayev E, Zweig T, Theis JC, Benchmarking in spinal surgery.

International Society for the Study of the Lumbar Spine (ISSLS) 36th Annual Meeting,

Miami/Florida, USA, 4-8 May 2009

Melloh M, Staub L, Röder C, Aghayev E, Zweig T, Theis JC, Co-variates of length of hospital stay

in posterior spinal fusion. International Society for the Study of the Lumbar Spine (ISSLS) 36th

Annual Meeting, Miami/Florida, USA, 4-8 May 2009

Zweig T, Aghayev E, Melloh M, Sobottke R, Galbusera F, Aebi M, Röder C, Predictors of dura

lesions in posterior lumbar fusion – A study based on data of the International Spine Tango

Registry. International Society for the Study of the Lumbar Spine (ISSLS) 36th Annual Meeting,

Miami/Florida, USA, 4-8 May 2009

Wissenschaftliche Auszeichnungen

Best Poster Award

Sobottke R, Zweig T, Röder C, Eysel P; Delank KS, Aghayev E

Wirbelsäulenchirurgie im Alter: Wie riskant ist die operative Therapie der lumbalen

Spinalkanalstenose (LSS) in Abhängigkeit vom Patientenalter.

[Spine Surgery in elderly patients: how risky is the operative treatment of lumbar spinal stenosis

depending on patient age.]

4th Annual Conference, DWG (German Spine Society), Munich 2009

Page 46: SPINE TANGO Bericht

46

Page 47: SPINE TANGO Bericht

Christoph Röder, PD Dr. med MPH

Stellv. Institutsleiter, Spine Tango Koordination

Institut für Evaluative Forschung in der Medizin

Universität Bern, Schweiz

Michal Neukamp, Dr. med

Spine Tango Betreuung und Entwicklung

Institut für Evaluative Forschung in der Medizin

Universität Bern, Schweiz

Gosia Perler

Statistiken

Institut für Evaluative Forschung in der Medizin

Universität Bern, Schweiz

Markus Melloh, Dr. med MPH

EuroSpine (ehemaliger Spine Tango Fellow)

Dunedin School of Medicine

University of Otago, NZ

Thomas Zweig, Dr. med

EuroSpine (ehemaliger Spine Tango Fellow)

Kantonsspital Schwyz, CH

Everard Munting, Dr. med PhD

EuroSpine, Spine Tango Komitee-Vorsitzender

Clinique Saint Pierre

Ottignies, Belgien

Max Aebi, Prof. Dr. med et h.c. FRCSC

Direktor

Institut für Evaluative Forschung in der Medizin

Universität Bern, Schweiz

47

Page 48: SPINE TANGO Bericht