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SPORTAKUS Juni 2012

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Ausgabe 02 / 13. Jahrgang 2012

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EDITORIAL 3SPORTAKUS | Heft 2/2012

4 Neues aus der FakultätDekan Prof. Dr. Dr. Busse im Gespräch

6 Titelthema: Olympia 2012„Leipzig 2012”-Marketing-Chef Bruckner im Inter-view | Architektur historischer Londoner Sportstät-ten | Sparkassen-Team London | Olympia-Kalender

22 Reform im LehramtsstudiumNach Bachelor und Master wieder zurück zum Staatsexamen

26 Sommerfest & ZfH-GalaBericht und Fotos

44 FaustballBundesliga-Spielerin Susann Vogel im Interview

48 Leipziger SportRückblick auf die Saison 2011/2012 | Fußballfrauen der SG LVB starten im DFB-Pokal | Leipzig Marathon

Titelbild:Leipzig wollte sie... London hat sie! Die Olympischen Spiele 2012 stehen vor der Tür.

Gestaltung: Sebastian BrunnFotos & Grafiken: Sebastian Brunn Prof. Dr. Peter Kulka

Aus und vorbei! So oder so ähnlich werden momentan sowohl Studierende als auch Sportler und Fans denken. Das Erscheinen

des SPORTAKUS erinnert viele an der Sportwissen-schaftlichen Fakultät mal wieder ans Semesterende. Nach uns kann man wenigstens den Kalender stel-len, das Wetter eignet sich dazu ja nur begrenzt.

Vorbei ist auch die Fußball-Europameisterschaft. Da über dieses Großevent schon alles gesagt und geschrieben wurde, wird man dieses Thema vergeb-lich im Heft suchen. Warum auch? Mit Fußball haben wir es in Leipzig ohnehin nicht so am Hut. Absteiger, Nicht-Aufsteiger - das sind nicht die Attribute, mit denen man sich schmücken möchte.

Zweiter Sieger war die Messestadt schon 2005, als das Event mit den fünf Ringen in die Regen-hauptstadt Europas vergeben wurde. Da wären wir in Leipzig sicher besser dran gewesen - zumal die Autos bei uns auf der richtigen Straßenseite fahren.

Wer als Student die richtige Straßenseite gewählt hat, darf (oder muss) muss auch die Klausurenver-kehrsordnung beherrschen. Welche Prüfungen ab dem Wintersemester abgenommen werden, berich-ten wir euch brandaktuell.

Apropos „Brand“: Alle Mitarbeiter des SPORTAKUS brannten für das aktuelle Heft und liefern euch das beste Preis-Leistungs-Verhältnis aller Zeiten: 60 Sei-ten - in Farbe. Für höchstens 100 Cent. Keine Sorge, eure Seele kaufen wir nicht. Warum auch? Viel Spaß beim Lesen!

INHALTEDITORIAL

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Fit! Fisherman's Friend StrongMan Run 2012.

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Auch fit! „RUNiversität“ Ausgabe eins.

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SPORTAKUS FAKULTÄT4

Dass die Universität Leipzig sparen muss, ist in aller Munde. Doch welche Auswirkungen hat das auf die Sportwissenschaftliche Fakultät? Rekto-rin Prof. Dr. Beate Schücking spricht vom Erhalt der Fakultät sowie von der Fokussierung auf die Lehramtsausbildung. Währenddessen kündigt der sportpolitische Sprecher der CDU, Wolf-Dietrich Rost, einen „Sport- und Gesundheitscampus“ an. Noch vor einem Jahr forderte Prof. Dr. Dr. Martin Busse, Dekan der Sportwissenschafltichen Fa-kultät, unter dem Schlagwort „Life Sci-„Life Sci-Life Sci-ences“ eine ähnliche Ausrichtung. Dem SPORTAKUS erklärt der Dekan, warum jetzt der Leistungs-sport die Zukunft ist, was die Fakultät zu etwas Besonderem macht, und wie die Studierenden von all den Diskussionen profitieren.

Herr Prof. Dr. Dr. Busse, in der Universitätsleitung und der Politik gibt es verschiedenste Pläne für unsere Fakultät. Klären Sie uns auf, wie sieht die Zukunft der Leipziger Sportfakultät aus?

Ich denke, wenn man alle Dinge zusammen nimmt, liegt man richtig. Wie bereits seit längerem geplant, werden der Leistungssport, der Freizeit-, Breiten- und Gesundheitssport sowie das Sportma-nagement die drei Säulen unserer komplexen Fakul-tät in Zukunft bilden, und diese Säulen gilt es jetzt

INTERVIEW Jan Grönewald & Martin Sturmzu stärken. Wir befinden uns in einem universitären Rahmen, aber die Ausbildung der Sportwissens-schaft benötigt im Prinzip keinen Lehrimport von außen. Diese gewisse Autarkie macht die Fakultät zu etwas Besonderem.

Die drei Säulen decken jedoch nur zwei der drei Studiengänge ab, planen Sie das Lehramt zu-künftig separat auszubilden?

Ganz im Gegenteil. Das Lehramt soll komplett integriert werden und von diesen Säulen profitie-ren. Das kritisiere ich ja auch am heutigen Sport-unterricht, wo die Sportlehrer bloß als Übungslei-

ter fungieren. Die Theorie, die sich die Studierenden im Studium er-arbeiten, bedarf einer größeren Beachtung an den Schulen.

Was wird sich konkret im Bereich der s p o r t w i s s e n -schaftlichen Aus-bildung ändern?

Wir planen eine Fusion der Lizenztrainerausbil-dung der Spitzenverbände mit dem akademischen Studium. Diese duale Ausbildung befindet sich seit Jahren in der Planung und jetzt endlich stellt uns das Ministerium die nötigen Mittel zur Verfügung.

Eine Art „akademischer Trainer“? Genau. Zukünftig sollen die Studenten der Fach-

richtung Leistungssport im Bachelorstudium die B-Lizenzen und im Masterstudium die A-Lizenzen der

„Die Fakultät muss sich Fakultätsdekan Prof. Busse im Gespräch

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Fakultät im Wandel: Dekan Prof. Dr. Dr. Martin Busse blickt optimistisch in die Zukunft der Fakultät.

FAKULTÄT 5Heft 2/2012

Spitzenverbände erwerben. Aktuell führen wir die dazu nötigen Gespräche mit den Verbänden und dem Landessportbund. Von dieser verbesserten Sportartenausbildung wird schließlich auch das Lehramt profitieren. In der Sportrehabilitation als Spezialisierung des Leistungssports wird dann die Lizenz des Behindertensportverbands vergeben.

Wenn Sie im letzten Jahr über die Zukunft der Fa-kultät gesprochen haben, so war „Life Sciences“ das meist genutzte Schlagwort. Wurden diese Pläne nun ad acta gelegt?

Das Thema „Life Sciences“ ist weiterhin aktuell, momentan aber lediglich in den Schatten des Leis-tungssports gerückt.

Gibt es Neuigkeiten bei der Stellenbeset-zung, beispielsweise im Sportmanagement und der Allgemei-nen Bewegungs- und Traininingswissenschaft (ABTW)?

Der Ruf für die Sportmanagement-Professur ist erteilt und wir befinden uns in Verhandlungen mit einem Kandidaten. Momentan spricht alles dafür, dass die Stelle ab dem kommenden Semester be-setzt sein wird. Die Professur im Institut ABTW ist ebenfalls vom Rektorat freigegeben und wird aus-geschrieben, im Gegensatz zur Stelle im Institut der Bewegungs- und Trainingswissenschaft der Sport-arten I, wo wir noch keine Informationen erhalten haben. Die Professur der Pädagogik ist als ‚Exercise Psychology‘ ausgeschrieben.

Wie sieht das bei den Praxiskursen aus? Auch hier gibt es einige vakante Stellen. Wird die Praxis in Zukunft von den Verbänden übernommen?

Die inhaltliche Hauptarbeit wird definitiv von den Verbänden kommen, während an der Fakul-

tät schwerpunktsmäßig die komplexe Sportwis-senschaft gelehrt wird. Um diese Schnittstelle zu koordinieren, bedarf es eines bei uns angestellten Sportartenvertreters. Die offenen Stellen im Fußball und Judo werden wieder besetzt, sobald wir die op-timale Lösung gefunden haben. Im Bereich Volley-ball wird es bei einer halben Stelle bleiben, da der Fokus momentan auf andere Sportarten gelegt ist.

Was wird sich konkret für die Studierenden än-dern?

Ab dem Wintersemester 2012/13 wird die Profes-sur im Sportmanagement besetzt sein, durch die Zusammenarbeit mit den Bundesverbänden wird

der Lizenzerwerb verein-facht und der Bereich der Rehabilitation in der Spe-zifik des Leistungssports angeboten.

Ist die Zukunft der Fa-kultät somit gesichert?

Keiner kann in die Zukunft schauen. Die Diskussi-on in den Medien hat gezeigt, dass man die Fakultät stabilisieren oder sogar ausbauen will. Das wäre das ideale Ziel. Es wurde bereits zwei Professuren zugestimmt. Das deute ich als klares Zeichen für die Fakultät. Wichtig ist, dass wir die Außenwirkung der Fakultät optimieren. Wir sind auf einem guten Weg.

Wie steht es um den Umzug der Erziehungswis-senschaft auf den Campus Jahnallee?

Es gibt nichts Konkretes. Die Universitätsleitung spricht sich stark für dieses Vorhaben aus, für mich gehört die Erziehungswissenschaft aber ins Stadt-zentrum. Hier gibt es zwar die Räumlichkeiten, um die Lehreranwärter auszubilden, aber für die Bedeu-tung der Fakultät wäre es besser, die fakultätsbezo-genen Bereiche auf dem Campus anzusiedeln. Die Fakultät muss eine Einheit darstellen.

als Einheit darstellen“

„Niemand kann in die Zu-kunft schauen, aber wir sind

auf einem guten Weg."

SPORTAKUS TITELTHEMA6

von Martin Sturm

Sportstadt Leipzig:

Nur wenige Meter vom Campus Jahnallee zum Olympiastadion? Ein „schwebendes“ Schwimm-stadion am Elsterflutbecken? Auf Autogrammjagd der Weltstars in Lindenau? Leider nur eine Wunsch-vorstellung, aber fast wäre es dazu gekommen. Am Ende ist es doch die britische Hauptstadt ge-worden, die sich der Welt als Ausrichter der XXX. Olympischen Sommerspiele und Paralympics präsentieren darf. Während sich die Leipziger Top-Athleten intensiv auf die Wettkämpfe vorbereiten (siehe Seite 14), haben nur noch wenige im Hinter-kopf, dass man mit etwas mehr Glück gar nicht zu den Spielen 2012 hätte reisen müssen: Unter dem Motto „One Family - die Freundlichen Spiele“ wäre ein Leipziger Traum fast wahr geworden.

Es hätte sich definitiv einiges in der Messestadt und der gesamten Region getan. Sowohl finanziell als auch strukturell wären für das

Projekt „Olympia“ über Jahre hinweg wohl größere

Brötchen gebacken worden (siehe Seite 10). Dass es überhaupt möglich gewesen wäre, da ist sich der Marketing-Chef der Leipziger Olympiabewerbung Stefan Bruckner sicher (siehe Seite 8).

Was nur wenigen bekannt ist: In London heißt es in diesem Sommer „Aller guten Dinge sind drei!“, denn die Metropole wird nach 1908 und 1948 be-reits zum dritten Mal Ausrichter des Großevents sein (siehe Seite 12). Für Kenner: Auch Queen Elisabeth II erlebt trotz ihres inzwischen sechzigsten Amtsjubi-läums in diesem Jahr zum ersten Mal Olympische Spiele im eigenen „Vorgarten“.

Doch wenn ganz Leipzig, ja sogar die gesamte Nation jetzt im Olympiafieber wäre, hätte sich ein weiteres sportliches Großprojekt wohl nie hier an-gesiedelt. Die Rede ist von RB Leipzig, die auch gern größere Brötchen backen würden. Den sportlichen Erfolg müssen sie aber - vorerst noch - anderen überlassen. So können sich die Fußballbegeisterten der Region durch den Regionalliga-Aufstieg des 1. FC Lokomotive Leipzig auf ein echtes Stadtderby freuen. Ein weiteres Erfolgsbeispiel sind die Basket-baller des USC Leipzig. Nach einer sehr guten Saison

Fotomontage: Sebastian Brunn

TITELTHEMA 7Heft 2/2012

Londons kleine Schwesterspielen sie, wenn auch nur als Nachrücker, in der nächsten Spielzeit in Liga zwei. Ernüchternd hinge-gen war das letzte Jahr für Leipzigs Frauen. Der HC Leipzig verpasste den dritten Titel in vier Jahren und für die Damen vom 1. FC Lok endete das Abenteuer „erste Bundesliga“ nach nur einem Jahr frühzeitig (siehe Seite 48). Besser machten es die Fußball-Frauen der SG LVB Leipzig: Der Viertligist zog ins Landespokalfinale ein und will nächstes Jahr im DFB-Pokal den Bundesligisten möglichst viele Bei-ne stellen (siehe Seite 52). Weitere Glanzlichter sind die Handballer des SC DHfK, die sich in der zweit-höchsten Spielklasse etablierten. Auch im Individu-alsport kann sich Leipzig sehen lassen: Mit Jakob Stiller und Carina Schipp tragen sich zwei Lokalma-todoren zum wiederholten Mal in die Siegerliste des hiesigen Marathons ein (siehe Seite 50).

Nicht nur London steht im Fokus des Geschehens: Neben der Euphorie in der Welt des Sports steht der studentische Alltag selbstverständlich nicht still. Ge-nauso unklar wie der Sieg eines gewissen Jamaika-ners über die 100 Meter ist die aktuelle Finanzpolitik der sächsischen Hochschulen (siehe Seite 24): Es

gibt Tendenzen, aber ob es wirklich eintreffen wird, bleibt abzuwarten. Ob alle zufrieden sind, steht eh auf einem anderen Blatt. Hauptsache kein Fehlstart. Apropos „Blatt“: Auch wenn es „das Blatt“, in dem Fall die sächsische Lehramtsprüfungsordnung, noch nicht gibt, ist die Rückkehr zum Staatsexamen in-zwischen beschlossene Sache (siehe Seite 22). Noch nicht beschlossen, ist die Zukunft der Sportwissen-schaftlichen Fakultät, aber der Dekan verkörpert zuversichtlich den olympischen Gedanken für die Fakultät: „Dabei sein ist alles!“ (siehe Seite 4).

Noch nicht olympisch ist der Fisherman's Friend StrongmanRun. Falls es doch einmal soweit sein sollte, kann Leipzig erfahrene Athleten zu den Spie-len entsenden (siehe Seite 40).

Die Stadt Leipzig zeigt sich mit ihren Sport-events, Top-Athleten und Sportbegeisterten in den unterschiedlichsten Bereichen im Olympiasommer von ihrer besten Seite und hat sich somit als Fast-Olympia-Austragungsstätte den Titel „Londons klei-ne Schwester“ redlich verdient. Wer weiß, vielleicht wird der erste Olympiasieger des Fisherman's Friend StrongmanRun irgendwann in Leipzig gekürt?

Das Motto war „One family“ und so meinten wir es auch. Die ganze Stadt, ja das ganze Land sollte sich angesprochen fühlen. Die „Familie“ bestand ne-ben dem Sport und den Sportlern selbst auch aus dem Nationalen Olympischen Komitee, der Politik, den verschiedensten Institutionen in Leipzig und

letztendlich auch der Wirtschaft, die uns großartig unterstützt hat. Bis hin zur Kunst- und Kul-turszene halfen alle mit, die Leip-ziger Bevölkerung von der Idee „Olympia“ zu begeistern. Unsere Marketingstrategie war es, diese Euphorie von Leipzig auf die ge-samte Region, am Ende auf ganz Deutschland überspringen zu lassen.

Über 20.000 Menschen, die am Tag der Entscheidung live vor drei Bühnen mitfieberten, schienen den Erfolg Ihres Teams zu bestätigen.

Richtig, es zogen alle an einem Strang und das wollten wir auch dem Inter-nationalen Olympischen Comitee (IOC) vermitteln. Mit dem Olympiapark an der Elster und dem zen-trumsnahen olympischen Dorf wollten wir zeigen, dass bei uns die olympische Stimmung ganz nah an der Bevölkerung steht. Das sollte uns so von den Mega-Städten, wie Moskau und London absetzen.

Dies ist ja leider nicht gelungen. Entgegen aller vorhergehenden Bewertungen entschied sich das IOC im Mai 2004 Moskau statt Leipzig als of-

Es ist soweit: Die XXX. Olympischen Spiele finden bekanntlich in London an der Themse statt. Dass 2012 das Jahr der Olympischen Spiele in Leipzig hätte sein können, wissen aber nur noch die We-nigsten. Einer weiß das ganz gewiss, denn er war der Marke-tingdirektor der Leipziger Be-werbung und später in gleicher Position tätig beim Versuch, die Winterspiele nach München zu holen. Heute leitet Stefan Bruckner seine eigene Werbe-agentur und lässt im Gespräch mit dem SPORTAKUS die dama-lige Zeit nochmal aufleben.

Herr Bruckner, am 27. Juli wer-den Sie und Milliarden andere Menschen nach London zur Eröffnungsfeier blicken, denn Sie haben ein Jahr hart daran gearbeitet, die Olympischen Spiele in Leipzig stattfinden zu lassen. Was war dabei ihre konkrete Aufgabe?

Als Marketingchef saß ich damals mit einem 40-köpfigen Team im MDR-Tower und dort haben wir bis zu 20 Stunden am Tag daran gearbeitet, die Bewerbung in der Öffentlichkeit bekannt zu ma-chen und die Leute von der Idee zu überzeugen.

In München warben Sie mit dem Slogan „Die freundlichen Spiele“. Wie sah ihre Strategie in der Messestadt Leipzig aus?

INTERVIEW Jan Grönewald

„Es wäre definitiv machbar gewesen“

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Entwickelte die Marketingstra-tegie der Leipziger Olympiabe-werbung: Stefan Bruckner.

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Ein Blick auf die Leipziger Olympiabewerbung

tingdirektor der Bewerbung um die Winterspie-le in München. Wie viele Leipziger Erfahrungen steckten in der Münchener Bewerbung?

Sehr viele. Die Erfahrungen, die ich in Leipzig und in meiner alltäglichen Agenturarbeit gemacht hatte, konnte ich für die Herausforderung, die Winterspiele 2018 nach München, Garmisch-Partenkirchen und Berchtesgaden zu holen, nutzen. Ich wusste von An-fang an, worauf es ankommt, ein sol-ches Megaereig-nis nach Deutsch-land zu holen.

Woran ist Ihrer Meinung nach die Münchener Bewerbung ge-scheitert? War es tatsächlich eine Entscheidung zu Gunsten neuer Märkte?

Dieses Argument ist eines von mehreren und hat aus wirtschaftlicher Sicht seine Berechtigung. Viel mehr lag es daran, dass sich Pyeongchang bereits zweimal vergeblich beworben und gemäß den Kri-tikpunkten des IOC nachgebessert hatte. Wenn sich

das IOC wieder gegen die südkoreanische Stadt ent-schieden hätte, dann wür-de das Komitee an Glaub-würdigkeit verlieren.

Noch eine Frage, die viele Sportstudenten in-teressiert. Bei einem solchen Mega-Event geht es um enorme Geldbeträge. Muss man deshalb zwangsläufig Wirtschaft studiert haben, um bei der Organisation mitzuarbeiten oder wie sehen Sie die Chancen unserer Absolventen?

Am wichtigsten ist vor allem eins: Die Leiden-schaft für den Sport. Der Ausbildungshintergrund ist dabei eher zweitrangig, so lange man dafür brennt, die Spiele ins eigene Land zu holen. Wir hatten ein junges Team mit einigen Absolventen von Hochschulen sowie Universitäten aus verschie-densten Fachrichtungen.

TITELTHEMA 9Heft 2/2012 TITELTHEMA 9Heft 2/2012

fizielle Bewerber-Stadt aufzunehmen. Ist Leipzig wirklich zu klein, wie IOC-Präsident Jacques Rog-ge damals behauptete?

Die Spiele in Leipzig wären unserer Ansicht nach definitiv machbar gewesen, aber Leipzig ist einfach viel zu unbekannt auf der IOC-Weltkarte, wenn sich dagegen Weltmetropolen wie Paris, Moskau oder eben London bewerben. Höchstens einigen afrika-nischen Vertretern ist Leipzig durch die internatio-nale Ausbildung zu Zeiten der DDR an der DHfK ein Begriff. Dazu fehlte uns dann auch am Ende die poli-tische Unterstützung von ganz oben.

Wie meinen Sie das genau?Am Tag vor der Entscheidung war der damalige

russische Präsident Putin nach Lausanne angereist, um für Moskau zu werben. Unterstützung aus der Politik in dieser Form haben wir leider vermisst. Das war einer der Puzzlesteine, die im Endeffekt dafür sorgten, dass wir in der Bewertung einen Platz zu-rückfielen. Schade, dass unser Team und vor allem die gesamte Sportstadt Leipzig für die immense Ar-beit nicht belohnt wurden.

Sehen Sie Chancen, dass sich Leipzig wieder bewerben wird?

Schauen Sie sich an, was für Mega-Städte zu-letzt den Zuschlag erhalten haben: Rio de Janeiro, London, Peking. Da würde es für eine kleine Stadt wie Leipzig bei all ihrem Charme und Begeisterung unglaublich schwer werden.

Glauben Sie, dass es in naher Zukunft Olym-pische Spiele in Deutschland geben wird?

Realistisch wäre eine Bewerbung um die Som-merspiele nur für Hamburg und Berlin. Die größten Erfolgschancen räume ich einer erneuten Bewer-bung Münchens für die Winterspiele ein, da weniger Städte in Frage kommen als bei den Sommerspielen und es leichter ist, den Zuschlag zu bekommen.

Wenige Jahre später waren Sie ebenfalls Marke- Der Werbespot zur Leipziger Olympiabewer-bung: www.youtube.com/watch?v=fOqfiVsJAh4

„Olympia in Deutschland nur in Berlin, Hamburg oder

München."

SPORTAKUS TITELTHEMA10

Unter dem Motto „Leipzig 2012 – One Family“ be-warb sich Leipzig als „Candidate City“ um die Aus-tragung der Olympischen und Paralympischen Spiele 2012. Schlussendlich fiel die Wahl auf Lon-don. Was aber hätte sich in Leipzig getan, wären wir Ausrichter des größten Sportereignisses der Welt geworden? Werfen wir einen Blick auf das Olympiakonzept der Messestadt mit besonderem Augenmerk auf die verschiedenen Sportstätten und vergleichen mit der Londoner Umsetzung.

Das Frankfurter Architektur- und Stadtpla-nungsbüro Albert Speer und Partner GmbH war vor etwa zehn Jahren stark beschäftigt.

Leipzig beauftragte dieses Büro mit der Aufgabe ein olympiataugliches Konzept zu entwickeln.

Mit dem Olympiapark sollte sich das Herzstück der Olympischen Spiele Leipzigs nur etwa 1500 Meter vom Stadtkern entfernt rund um das Gebiet von Sportforum, Zentralstadion (jetzige Red Bull Arena) und Jahnallee sowie an den Ufern der Weißen Elster befinden. Zusätzlich zum Zentralstadion war ein 80.000 Zuschauer fassendes Olympiastadion westlich des Elsterbeckens für die Leichtathletikwettbewerbe so-wie Eröffnungs- und Schlusszeremonie geplant. Das Nachhaltigkeitsprinzip sah vor, 20.000 Zuschauer auf einem aufgeschütteten Hügel und 60.000 Zu-schauer auf einer reversiblen Tribünenlandschaft zu fassen. Nach Beendigung der Spiele sollten die konstruktionell unabhängigen Tribünen abgebaut werden und ein Park zur Weiternutzung für Leipzigs Bürger entstehen. Fünf Brücken waren zur Verbin-dung zwischen Zentralstadion und Olympiastadion vorgesehen. Als architektonisches Highlight der

Spiele war das neue „Swimming Stadium“, schwe-bend über dem Elsterbecken für 15.000 Zuschauer angedacht. Nach den Wettkämpfen sollte das Fas-sungsvermögen auf 3.000 Plätze reduziert und die Sportstätte als Freizeit- und Sportbad nutzbar ge-macht werden. Ebenfalls im Olympiapark sollten die Sieger im Rudern, Pferdesport und modernen Fünf-kampf sowie im Schießen und Bogenschießen, Was-serball und Radsport ermittelt werden. Dafür waren der Neubau einer weiteren Multifunktionshalle und ein neu angelegtes Velodrom angedacht.

In Londons Olympiapark östlich des Stadtzen-trums befinden sich alle zentralen Wettkampf-stätten, wie das 80.000 Zuschauer fassende Olym-piastadion (Leichtathletik), das Aquatics Centre (Schwimmen, Wasserspringen, Synchronschwim-men), die Wasserball-, Basketball- und Handballare-nen, das Velodrom und das Olympic Hockey Centre.

Bis heute ist unklar, wie das Olympiastadion nach den Spielen weitergenutzt wird. Erste Pläne sahen eine Um-wandlung der 486 Millionen Pfund teuren Arena in ein rei-

nes Leichtathletikstadion mit 25.000 Sitzplätzen vor. Ein sportmedizinisches Zentrum würde durch den Umbau integriert werden. Die Bewerbungsfrist für mögliche Nachnutzer läuft bis 2014, unter den Inte-ressenten befindet sich auch der englische Fußball-Erstligist West Ham United.

Das Olympia- und Schwimmstadion bleiben dem Londoner Stadtbild mit reduziertem Fassungsver-mögen auch nach den Spielen erhalten. Bei den Wasserball-, Basketball- und Hockeyarenen handelt es sich um mobile Strukturen, die später ab- und an

von Thomas Elpel Ein Blick auf die Leipziger Olympiabewerbung im Ver-

gleich mit London

Über dem Elsterbecken sollte ein Schwimm-stadion „schweben“

Was wäre wenn ...

TITELTHEMA 11Heft 2/2012

anderen Stellen wieder aufgebaut werden sollen.Ein großer Unterschied zwischen der Leipziger

Planung und Londons Olympiapark sind die Plat-zierung des Olympischen Dorfes und des Medien-zentrums. London vereint beides im Olympiapark, in Leipzig sollte das Olympische Dorf außerhalb des Olympiaparks im nahegelegenen Lindenau entste-hen. 11.000 Sportler und 5.000 Offizielle wären auf einem Areal von 40 Hektar untergebracht worden. Das Medienzentrum wäre auf einer Brachfläche östlich des Hauptbahnhofes, gegenüber des Neuen Rathauses und des Wilhelm-Leuschner-Platzes ent-standen.

Im Olympiakonzept Leip-zigs war weiterhin die Nutzung des Alten und Neuen Messegeländes vorgesehen. Die Alte Messe mit ihrer bestehenden Messe- und Großmarkthalle sollte, um eine neue Mehrzweck-halle erweitert, die Sportarten Boxen, Ringen, Judo, Taekwondo, Gewichtheben und Badminton beher-bergen. Bis zu 12.000 Zuschauer hätten dort Platz gefunden. In nur 300 Metern Entfernung, am Fuße des Völkerschlachtdenkmals, wären Straßenrad-rennen, Hockey und Beachvolleyball zu bestaunen gewesen. Die Neue Messe mit ihren insgesamt

sieben Hallen, eines der modernsten Messegelän-de Europas, wäre zum Zentrum für die Sportarten Basketball, Handball, Volleyball sowie die Turn- und Fechtwettbewerbe geworden.

Die Planungen sahen auch vor, die Neuseen-landschaft als Austragungsort für Gelände- und Wassersportarten (Mountainbike, Kanuregatta, Kanuslalom, Triathlon und Wurfscheibenschießen) zu nutzen. Einzig die Segelwettbewerbe sollten

dezentral in Rostock stattfinden. In London werden diese 190km südwestlich der Hauptstadt an der Küste ausgetragen.

Der Finanzplan der Messe-stadt sah zum Bewerbungszeit-punkt 2004 eine Veranschlagung von 1,85 Milliarden Euro zur Ver-

wirklichung des Olympiakonzepts vor. In London rechnete man mit Kosten von 2,9 Milliarden Euro, musste diesen Betrag aber bereits 2007 auf 11,3 Mil-liarden Euro korrigieren. Eine erfolgreiche Olympia-Bewerbung Leipzigs hätte für viele Sportstätten der Stadt eine Möglichkeit zur inzwischen dringend notwendigen Modernisierung dargestellt. Diese Maßnahmen müssen nun mit den knappen Budgets von Land, Stadt und Vereinen gestemmt werden, um Leipzig langfristig als Sportstadt zu erhalten.

Spiele in Leipzig waren mit fast zwei

Milliarden Euro kalkuliert

Nur auf dem Reißbrett entstanden: Der Leipziger Olympiapark mit dem Olympiastadion und dem ehema-ligen Zentralstadion. Beide Komplexe sind mit Brücken über das Elsterflutbecken hinweg verbunden.

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... Olympia in Leipzig wäre?

SPORTAKUS TITELTHEMA12

Olympische Sommerspiele finden nicht zum ers-ten Mal in London statt. Bereits 1908 und 1948 wurden die Wettkämpfe in der Hauptstadt Groß-brittaniens ausgetragen. Die Architektur der da-maligen Wettkampfstätten, die aufgrund der ak-tuellen Neubauten in Vergessenheit geraten sind, nimmt der SPORTAKUS für euch unter die Lupe - und erzählt die Geschichte Olympias in London.

Die ersten Olympischen Spiele der Neuzeit fanden 1896 im Panathinaikon Stadion in Athen statt. Dabei wurde deutlich, dass die

Austragung moderner Sportarten in Stadien des griechisch-antiken Typus unzweckmäßig war. De-ren u-förmiger Grundriss zwang die Läufer in den engen Kurvenradien ihre Geschwindigkeit deutlich zu reduzieren, um nicht aus der Bahn getragen zu werden. Zwar fanden die folgenden Spiele in Paris und St. Louis auf moderneren Sportanlagen statt, die Bedingungen erwiesen sich jedoch ebenfalls als unzulänglich. London erhielt 1906 den Zuschlag für die Aus-tragung der Olympischen Spiele von 1908, die ur-sprünglich in Rom stattfinden sollten. Für die Wahl der Themse-Metropole sollen die seit der Gründung der British Olympic Association 1905 bestehenden Organisationsstrukturen sowie der Einfluss ihres Vorsitzenden Lord Desborough gewesen seien. Dieser erklärte am 26. November 1906: „Es ist für England, das die Wiege so vieler Sportarten des Ath-letismus gewesen ist, unerläßlich, die Olympischen Spiele für den Tag, an dem sie hier stattfinden, in ei-ner Weise vorzubereiten und feierlich zu begehen, die seines sportlichen Rufes würdig ist.“ Diesem Anspruch wurden die Organisatoren vor allem hinsichtlich der Sportanlagen gerecht. Das

im Stadtteil Shepherd's Bush errichtete White City Stadium war das erste eigens für den Zweck der Austragung Olympischer Spiele gebaute Stadion. Während in den letzten Jahrzehnten verstärkt spezi-alisierte Sportanlagen entstehen, sah das Londoner Konzept eine Konzentration der Wettkampfstät-ten in einem einzigen Stadion vor. Das ellipsoide Ein-Rang-Stadion verfügte über ein Innenfeld von 213 x 91 Metern, eine 536-Meter-Aschenbahn, ein Schwimmbecken mit den Maßen 17 x 100 Meter sowie ein separates Becken für das Wasserspringen und eine knapp 604 Meter lange Radrennbahn. Dabei bot es 70.000 Zuschauern Platz. Besonderes Highlight dieser frühen Multifunktions-Arena war ein zehn Meter hoher Sprungturm, der bei Bedarf mechanisch abgehoben werden konnte, um die Sicht nicht zu beeinträchtigen. Als Architekt wird James B. Fulton vermutet. Für diesen innovativen Neubau sind bisher keine Vorläufer bekannt. Auch wenn die Architektur von den Zeitgenossen als zu nüchtern kritisiert wurde und die große Distanz zwischen Zuschauern und Wettkampfgeschehen ein unbestreitbarer Nachteil war, ist das funktionale Sportstättendesign der erste Meilenstein der Entwicklung einer olympischen Ar-chitektur.

von Juliane Gansera

Das White City Stadium der Spiele 1908.

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1908: Eine der ersten Multifunktions-Arenen

wird geboren

Die Architektur olympischer

wurde. Die gestiegene Solidarität der teilnehmen-den Nationen zeigte sich auch in einer Spende der Finnen, die das Holz für einen neuen Basketball-Belag in der Harringay Arena stifteten. Deutschland und Japan durften als besetzte Staaten keine Ath-leten entsenden.

Zu den sportlichen Höhepunkten zählten die Erfolge von Emil Zatopek über 5000 (Silber) und 10.000 Meter (Gold) sowie die Auftritte der Nieder-länderin Fanny Blankers-Koen. Die „Flying Dutch-mam“ war mit vier Goldmedaillen erfolgreichste Athletin (100m, 200m, 80m-Hürden, 4x100m). Durch ihre Leistungen wurden die sportlichen Leis-tungen der Frauen erstmals auf einen den Männern gleichberechtigten Status gehoben. 1999 wurde sie zur Sportlerin des Jahrhunderts gewählt. Einer der emotionalsten Momente der Spiele war die olympische Hymne zum Musikstück „The London-derry Air“ bei der Abschlussfeier. Bis 1960, als die Komposition von Samaras und Palamas zur offiziel-len olympischen Hymne erklärt wurde, hatte jeder Ausrichter seine eigene Musik gewählt.

Das Kriegstrauma änderte die Einstellung ge-genüber Sportlern mit Behinderung. Bei den noch

im selben Jahr aus-getragenen Stoke Mandeville Games konkurrierten erst-mals kriegsversehr-te Soldaten im Bo-genschießen und Rollstuhlfahren. Vier Jahre später wurden die Spiele internatio-nal ausgetragen und werden seit 1960 als Paralympische Spie-le gefeiert.

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Friedlicher Wettstreit im kriegszerstörten London 1948

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Das Empire Stadium in Wembley: Aus der Not gebore-nes Olympiastadion der Spiele 1948.

Während bei den Olympischen Spielen von 1908 der Wechsel „[...] from sideshow status to being a world sports event“ vollzogen wurde, ergibt sich die Bedeutung der 1948er Spiele für die Olympi-sche Bewegung aus dem friedlichen Wettstreit, der vom Krieg gebeutelten Nationen.

Dabei verhinderte die prekäre Finanzlage sowie der knapp bemessene Zeitrahmen für die Organisation in einer politisch

schwierigen Situation den Bau neuer Sportstätten. So wurden lediglich die Anlagen, die den Krieg überstanden hatten, in einen nutzbaren Zustand gesetzt. Zwar sollte deren Zahl so niedrig wie mög-lich gehalten werden, in Rücksprache mit den inter-nationalen Fachverbänden wurde jedoch deutlich, dass auf diese Weise keine ausreichenden Wett-kampfbedingungen geschaffen werden konnten. Grund war die große Zahl teilnehmender Nationen und die Einführung neuer Wettbewerbsklassen.

Im Zuge dieser Renovierungen erhielt das Em-pire Stadium in Wembley eine neue Aschenbahn. Pläne für den Neubau eines Schwimmstadions scheiterten bereits an den kalkulierten Kosten. Er-satzweise wurde das Becken des Empire Pool renoviert. Zu-nächst fanden hier das Schwimmen und Wasserspringen statt, später fielen hier außerdem die Entscheidungen im Boxen. Zu diesem Zweck wurde im Wasser ein Gerüst installiert, auf dem ein Boxring errichtet

Wettkampfstätten in London

SPORTAKUS TITELTHEMA14

Nur noch wenige Tage bis zum Start der XXX. Olympischen Sommerspiele 2012 in London, dem größten Sportereignis der Welt. Spitzensportler der ganzen Welt befinden sich gerade im Endspurt der Vorbereitung. So auch die Athleten des Spar-kassen- Teams London, die es sich als Ziel gesetzt haben, 15 TeilnehmerInnen der deutschen Natio-nalmannschaft bei den Olympischen Spielen zu stellen und mindestens fünf Medaillen zu gewin-nen.

Unter der Schirmherrschaft des Oberbür-germeisters (OB) der Stadt Leipzig, Burk-hard Jung, kämpfen 25 olympische und

paralympische Spitzensportler des Olympiastütz-punktes Leipzig e. V. (OSP), die neben ihrem Weg zu Olympia auch bei Europa- und Weltmeisterschaften teilgenommen haben, um Erfolge. Titelsponsor des Teams ist die Sparkasse Leipzig, die der Sparkassen-Finanzgruppe, dem größten nichtstaatlichen Sportförderer in Deutschland, an-gehört. Die Träger des Projekts sind neben dem OSP Leipzig die Stadt Leipzig und die O l y m p i a - S p o r t Leipzig GmbH.

Das Konzept des Sparkassen-Teams zielt darauf ab, das sportliche, soziale und auch berufliche Um-

Leipzigs Top-Athleten wollen Olympia-Gold

von Sara Korschewski

feld optimal abzustimmen, wie zum Beispiel eine passende Ausbildungsmöglichkeit zu finden, die Rücksicht auf den Leistungssport nimmt. So kann sich jeder Sportler voll und ganz auf seine sportliche Entwicklung konzentrieren. Die meisten der Topath-leten befinden sich in der Sportfördergruppe der Bundeswehr, der Bundes- oder Landespolizei oder in der Berufsausbildung. Ob als Student oder in der Berufstätigkeit gelingt den Athleten der Spagat zwi-schen Bildung und Spitzensport. Der OSP Leipzig übernimmt vorrangig betreuende und koordinative Aufgaben und stellt Verbindungen zu sportwissenschaftlichen Einrichtungen wie dem Institut für Angewandte Trainingswissenschaft (IAT) und der Sportwissenschaftlichen Fakultät der Uni-versität Leipzig her, so dass diese im methodischen, technischen und praktischen Bereich den Sportlern helfend zur Seite stehen. Die Mehrzahl der Athleten

haben sich bereits für das Großevent qualifiziert, so auch Zeitfahr weltmei-sterin Judith Arndt (Radsport) und Hei-de Wollert (Judo). Am 13. Juli werden die Athleten und Trainer im Rathaus offiziell von OB Jung nach London verab-schiedet.

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Die 25 Mitglieder des Sparkassen-Teams Leipzig.

Sparkassen-Team London

TITELTHEMA 15Heft 2/2012

Judith Arndt (36), die amtierende Zeitfahrwelt-meisterin, hat sich auch für ihre fünften Olym-pischen Spiele wieder Großes vorgenommen. Sie wird neben dem Einzelzeitfahren und dem Stra-ßenrennen, die für sie „beide den gleichen Stel-lenwert haben“, auch auf der Bahn an den Start gehen. „Ich würde mich freuen, in London auch in der Mannschaftsverfolgung zu starten.“

Die Bedeutung vom Sparkassen-Team Lon-don ist für die frischgebackene deutsche Meisterin auf der Straße und im Einzelzeit-

fahren klar: „Ich werde finanziell und organisatorisch bei der Deutschen Meisterschaft unterstützt. Sonst bin ich durch mein Team GreenEdge-AI zu 100 Prozent abgedeckt“. Dennoch habe sie das Gefühl, vom Olympiastützpunkt in Leipzig jederzeit volle Unterstützung zu bekommen. Die Olympiavorbe-reitungen verlaufen nach einer bisher für sie sehr erfolgreichen Saison nach Plan. „Die heiße Phase kommt jetzt erst“, so Arndt. Kürzlich wurden die Vor-bereitungen auf London vom krankheitsbedingten Ausfall des Frauen-Bundestrainers Thomas Liese, der voraussichtlich länger fehlen wird, überschattet. Dem damit verbunden Betreuerwechsel auf Bahn und Straße sieht Arndt positiv entgegen. „Es tut mir sehr leid für Thomas, dass er nach all den Jahren har-ter Arbeit kurz vor Olympia das Handtuch werfen musste. Wir werden jedoch trotz allem in London sehr gut betreut“, erklärt die Radsportlerin.

In diesem Zusammenhang erklärte sie, dass sie die Berufung des derzeitigen sportlichen Leiters des Frauenteams Specialized-Lululemon, Ronny Lauke, als Ersatz für Liese für eine sehr gute Entscheidung hält. Lauke war bis 2011 Sportlicher Leiter des Teams

von Sara Korschewski

HTC-Columbia, für das Arndt aktiv war. Auf die häufig gestellte Frage bezüglich des Erwar-tungsdrucks entgegnet die Topathletin gelassen: „Ich habe immer Erwartungsdruck, wenn ich am Start stehe. Daher ist das nicht anders als bei ande-ren Rennen“, erklärt sie.

Vergleicht sie die Olympischen Spiele 2008 in Pe-king mit dem diesjährigen Austragungsort London, ist sich die Radsportlerin sicher, in der britischen Hauptstadt einen völlig unterschiedlichen Charak-ter zu erleben. „Nicht wegen der Organisation, son-dern aufgrund der völlig anderen Kultur wird eine ganz andere Atmosphäre herrschen. Ich habe schon Spiele auf vier verschiedenen Kontinenten erlebt. Alle waren einzigartig“, blickt Arndt zurück.

Am meisten freut sie sich in London auf die Ren-nen und das Olympische Dorf. „Ich wünsche mir natürlich, dass wir sehr erfolgreich sein werden, dann wird alles noch um ein Vielfaches schöner.“ Im Herbst dieses Jahres nach der WM in Limburg been-det die Athletin dann hoffentlich mit einer Medaille mehr im Gepäck ihre fast 15-jährige Profikarriere: „2012 ist definitiv meine letzte Saison.“

Olympiavorbereitung mit Profi-Radsportlerin Judith Arndt „goes for gold”

Fahren für den Sieg: Judith Arndt siegte 2012 bei der spanischen Rundfahrt Emakumeen Euskal Bira.

Trainerwechsel

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SPORTAKUS TITELTHEMA16

„Wir für Deutschland“. Unter diesem Motto nomi-nierte der Deutsche Olympische Sportbund Ende Mai die ersten 85 Athleten für die Londoner Olym-piamannschaft. Eine von den Nominierten ist die mehrfache deutsche Judo-Meisterin und Mitglied des Sparkassen-Teams London, Heide Wollert. Dem SPORTAKUS erzählt sie, wie sie ihren siebten Platz von Olympia 2008 noch verbes-sern will.

Noch fährt nur ihr Ge-sicht durch

Leipzig, doch bald soll es mit einer Me-daille verziert auf der ganzen Welt zu se-hen sein. Zusammen mit anderen Ath-leten des Sparkas-sen-Teams London schmückt Wollerts Bild eine Straßen-bahn der Leipziger Verkehrsbetriebe. Der Werbeauf-druck mit den Gesichtern der Olympiakandidaten soll den Leipzigern die Spitzensportler ihrer Stadt noch näher bringen. Eine derartige Werbung macht das Judo-Ass nur zusätzlich „stolz“. Obwohl in Halle an der Saale geboren, wird die 30-Jährige als „Leip-zigs Judo Olympia–Hoffnung“ gehandelt, denn sie trainiert seit über drei Jahren in der Messestadt und steht für den JC Leipzig auf der Matte.

Die großen Erfolge gelangen ihr allerdings erst ab dem Wechsel in eine höhere Gewichtsklasse: Um das

Olympiaticket für Peking zu ergattern, beschloss die Judoka in der Klasse bis 78 kg anzutreten. Zwar ist sie mit nur gut 72 kg ein „Fliegengewicht“, ihr Erfolg spricht aber für den Wechsel. Denn seitdem geht es für Wollert, die an der Martin-Luther-Universität in Halle-Wittenberg Sportwissenschaft studiert, sport-lich nur bergauf. 2008 wurde sie Europameisterin in Lissabon, erreichte im gleichen Jahr die Olympia-teilnahme in Peking (Platz sieben) und belegte ein Jahr später den Bronzerang bei den Europameister-

schaften im geor-gischen Tiflis. Heu-te gehört sie zu den 14 Weltbesten ihrer Gewichts-klasse, was die Qualifikation für die anstehenden Sommerspiele in London bedeutet. Für ihre zweite Olympiateilnahme setzt sich die Eu-ropameisterin je-doch höhere Ziele als noch vor vier Jahren: „Natürlich

will ich meinen siebten Platz aus Peking verbessern. Wer will keine Medaille?“

Am 2. August findet das Finale der Frauen in der Klasse bis 78 kg statt und dann wird es Ernst für die Leipziger Judosportlerin des Jahres 2007. Für den Traum vom olympischen Edelmetall muss laut der Olympionikin alles passen: „Die Auslosung, die Geg-ner, der richtige Wurf, der richtige Ansatz, die rich-tige Attacke im richtigen Moment, die Form meines Lebens und natürlich auch das notwendige Quänt-chen Glück…“

Leipziger Judo-Hoffnung Heide Wollert will Edelmetall

von Jannik Schröder

„Es muss alles passen“

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Will bei ihrer zweiten Olympiateilnahme nach Peking 2008 endlich aufs Treppchen: Judoka Heide Wollert.

TITELTHEMA 17Heft 2/2012

Stimmungsbarometer Sportfakultät

UMFRAGE Helen Theißen & Rick Jakob

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„Bei den großen Fußballturnieren wird man irgendwie mehr mitgezogen. Olympia verfolge ich trotzdem. Da ich keinen TV habe, nutze ich dafür das Internet und das Radio oder schaue bei Freunden. Turnen, aber vor allem Leichtathletik und Schwimmen interessieren mich, weil ich das jetzt gerade selbst belegt habe. Dass Leipzig sich beworben hatte, wusste ich gar nicht.“

Gabriele Pfizenmaier2. Semester BA Sportwissenschaft, 22 Jahre

André Haber4. Semester Master Sportwissenschaft, 25 Jahre

„Klar, ich wäre lieber nach London gefahren, aber das lassen weder der Zeit-rahmen, noch der Geldbeutel zu. Also bleibt mir nur übrig, die Wettkämpfe im TV zu verfolgen. Noch denkt hier kaum jemand an Olympia, aber wenn das Feuer erst brennt, geht es ganz schnell. Ich denke, dass vor allem Robert Harting, David Storl und die Hockey-Männer Medaillen-Chancen haben.“

Tina Haase2. Semester BA Sportwissenschaft, 20 Jahre

„Leider kann ich mir die Reise zum olympischen Beachvolleyball-Turnier nicht leisten. Karten hätte ich gehabt. Schade, dass die Spiele nicht nach Leipzig kamen! Besonders die Wettbewerbe im Beachvolleyball und der Leichtathletik werde ich mir im Fernsehen ansehen. Ich hoffe, dass der Leip-ziger Wasserspringer Stefan Feck das Springen vom 3-Meter-Brett gewinnt."

José PortelaAbsolvent Sportwissenschaft Diagnostik und Intervention, 27Jahre

„Ich werde alle Medien nutzen, um bei den Spielen mitzufiebern. Besonders interessieren mich dabei Fußball und alle anderen Spielsportarten. Auch die Leichtathletikdisziplinen schaue ich mir immer gern an. Medaillenkandida-ten habe ich keine, aber ich kenne ja auch keine Leipziger Sportler, die bei Olympia antreten. Vielleicht schaffen die es ja aufs Treppchen.“

Wie verfolgst du die Spiele?

Wenn Olympia schon nicht in Leipzig stattfindet, dann möchte der SPORTAKUS seinen Leserinnen und Lesern helfen, kein Highlight der Wettkämpfe in London zu verpassen. Alle Zeitangaben in Mit-teleuropäischer Sommerzeit (MESZ).

von Rick Jakob

Olympiakalender London 2012

Foto: Cmglee / Wikimedia Commons Piktogramme: http://www.london2012.com/sports

Beginn der Wettkämpfe mit den Vorrunden des Olympischen Frauenfußballturniers in Cardiff

Mittwoch, 25. Juli

20:30 - Eröffnungszeremonie im Olympiastadion

Freitag, 27. Juli

11:00 - Radsport: Herren Straßenrennen16:00 - Bogenschießen: Herren Mannschaft19:00 - Fechten: Frauen Florett20:30 - Schwimmen: u.a. 400m Lagen

Samstag, 28. Juli

10:30 - Judo: Herren <66kg, Frauen <52kg11:00 - Gewichtheben: Herren <56kg, Fr. <53kg13:00 - Radsport: Frauen Straßenrennen16:00 - Wasserspringen: Frauen 3m synchron

Sonntag, 29. Juli

10:00 - Schießen: Herren 10m Luftgewehr16:00 - Wasserspringen: Herren 10m synchron20:30 - Schwimmen: u.a. Herren 200m Freistil

Montag, 30. Juli

11:30 - Springreiten: Einzel und Team14:30 - Kanuslalom: Herren Einzel17:30 - Turnen: Frauen Einzel Mehrkampf 19:00 - Fechten: Herren Florett

Dienstag, 31. Juli

10:30 - Rudern: Herren 8, Frauen 2, 4x10:30 - Judo: Herren <90kg, Frauen <70kg11:00 - Radsport: Einzel-Zeitfahren14:30 - Kanuslalom: Männer Kayak (K1)17:30 - Turnen: Herren Mehrkampf

Mittwoch, 1. August

11:00 - Tischtennis: Herren Einzel15:00 - Bogenschießen: Frauen Einzel17:00 - Bahnrad: Teamsprint17:30 - Turnen: Frauen Mehrkampf19:00 - Fechten: Frauen-Team Florett

Donnerstag, 2. August

10:30 - Judo: Herren >100kg, Fr. >78kg 14:30 - Badminton: Mixed15:00 - Trampolinturnen: Herren20:00 - Leichtathletik: He. Kugel, Fr. 10km20:30 - Schwimmen: u.a. He. 50m Freistil

Freitag, 3. August

10:00 - Triathlon: Frauen14:30 - Badminton: Frauen Einzel, Doppel17:00 - Bahnrad: Frauen Team-Verfolgung18:00 - Leichtathletik: u.a. Herren 20km Gehen,

Frauen Diskus, Siebenkampf

Samstag, 4. August

12:00 - Marathon: Frauen13:00 - Segeln: Herren Finn, Star13:00 - Tennis: Herren Einzel, Frauen Doppel14:00 - Badminton: Herren Einzel, Doppel14:00 - Ringen: Herren Griech.-Römisch19:50 - Leichtathletik: u.a. Herren 100m, Ham-

mer, Frauen Dreisprung, 400m

Sonntag, 5. August

TITELTHEMA 19Heft 2/2012

10:00 - Gehen: Herren 50km10:00 - Moderner Fünfkampf: Herren10:00 - Taekwondo: He. <80kg, Fr. <67kg10:30 - Kanu-Sprint: He. C1, K1, K2 200m,

Frauen K1 200m11:00 - Wasserspringen: Herren 10m12:30 - Volleyball: Frauen13:00 - Segeln: Frauen Elliot 6m13:30 - Mountain Bike: Frauen X-Country14:00 - Ringen: Freistil Herren14:30 - RS-Gymnastik: Einzel Mehrkampf16:00 - Fußball: Herren18:00 - Gehen: Frauen 20km18:00 - Basketball: Frauen19:45 - Leichtathletik: Herren 4x100m,

Speer, Frauen 4x400m, Hochsprung21:00 - Hockey: Herren21:30 - Boxen: Herren21:30 - Handball: Frauen

Samstag, 11. August

12:00 - Tischtennis: Frauen-Team12:30 - Triathlon: Herren15:00 - Turnen: Herren Reck, Barren,

Frauen Boden, Balken16:00 - Synchron-Schwimmen: Paare20:00 - Wasserspringen: Herren 3m

Dienstag, 7. August

10:00 - Taekwondo: He. <68kg, Frauen <57kg10:30 - Kanusprint: Herren C1, K1, K2 1000m

Frauen K4 500m12:00 - Tischtennis: Männer-Team14:00 - Ringen: Frauen Freistil20:00 - Beach-Volleyball: Frauen

Mittwoch, 8. August

13:00 - Schwimmen: Frauen 10km13:30 - Reiten: Dressur Einzel15:30 - Wasserball: Frauen17:30 - Boxen: Frauen19:30 - Leichtathletik: u.a. Herren 200m20:00 - Beach-Volleyball: Herren20:45 - Fußball: Frauen

Donnerstag, 9. August 09:00 - Moderner Fünfkampf: Frauen09:30 - Ringen: Herren Freistil10:30 - Volleyball: Herren11:20 - Wasserball: Herren12:00 - Marathon: Herren12:00 - Basketball: Herren14:30 - RS-Gymnastik: Team Mehrkampf14:30 - Boxen: Herren16:00 - Handball: Herren

20:30 - Abschlusszeremonie

Sonntag, 12. August

13:00 - Segeln: u.a. 470, Laser15:00 - Reiten: Team-Springen17:00 - Bahnrad: He. Sprint, Fr. Omnium20:00 - Gewichtheben: Herren <105kg

Montag, 6. August

14:00 - Ringen: Männer Freistil16:00 - Synchron-Schwimmen: Team16:00 - BMX: Herren und Frauen20:00 - Leichtathletik: U.a. Herren 4x400m,

Frauen 1500m, 5000m, 4x100m21:00 - Hockey: Frauen

Freitag, 10. August

Hinweis:Die Piktogramme geben alle Sportarten an, in denen an diesem Wettkampftag Medaillen-Entscheidungen fallen.

Paralympics-Wettkampfkalender: www.london2012.com/paralympics/schedule-and-results@

IMPRESSUM 21Heft 2/2012

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Ausgabe: Nr. 2 / Jahrgang 13 | Juli 2012

Redaktionsschluss: 28. Juni 2012

Herausgeber: Projekt „Sport & Medien – SPORTAKUS“

Betreuer: Dr. Christian Hartmann

Anschrift: Jahnallee 59, 04109 Leipzig

Poststelle Sportwissenschaftliche Fakultät Postfach 44.

E-Mail: [email protected]

Internet: www.sportakus-online.de

Telefon: 0341 - 97 31 684 (Redaktion)

Druck: www.diedruckerei.de

Chefredakteur: Martin Sturm

Autoren & Mitarbeiter:

Vicky Andrä, Sebastian Brunn, Sebastian Ebell, Thomas Elpel,

Anja Fricke, Juliane Gansera, Kristin Gebhardt, Jan Grönewald,

Amelie Heinrich, John Hennig, Rick Jakob, Nico Jekov, Jana Kas-

per, Sara Kerschowski, Sophie Körner, Anja Kanitz, Robert Mül-

lers, Isabella Renners, Mario Schiebold, Jannik Schröder, Daniela

Schuppener, Anika Schwager, Helen Theißen, Sebastian Würfel

Anmerkung:Alle Rechte und Irrtümer vorbehalten. Die Zeitschrift und die in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheber-rechtlich geschützt. Für unverlangt eingesandtes Material keine Gewähr. Die Redaktion behält sich bei der Veröffentlichung von Zuschriften das Recht sinnwahrer Kürzungen vor.

IMPRESSUM

SPORTAKUS FAKULTÄT22

Lehramtsreform die Zweite – es holpert noch

In drei Monaten sitzen wieder zukünftige Leh-rer in Sachsens Hörsälen, die ihr Studium mit dem Staatsexamen abschließen werden. Die Zeit drängt. So wird die Studien- und Prüfungsord-nung (SPO) anstatt bereits im Mai nun erst im Juli verabschiedet werden - und das ohne rechtliche Grundlage. Diese müsste die sächsische Lehramts-prüfungsordnung sein, die jedoch für Oktober ge-plant ist.

Erst vor sechs Jahren gab es den letzten Wech-sel – damals noch zum Bachelor- und Master-Modell (B.A./M.A.). Wie wir bereits in unserer

Ausgabe 1/2012 berichteten, wird jetzt wieder auf das Staatsexamen umgestellt. „Der Wechsel war un-nötig, da man ohnehin den Master machen muss, wenn man Lehrer werden möchte“, meint Daniela, Lehramtsstudentin im 4. Semester Rehabilitations- und Intregrationspädagogik und Deutsch. „Aber vor dem Hintergrund, dass inzwischen fast alle Bundesländer den neuen Studiengang anbieten, ist die Umstellung zum Staatsexamen inzwischen absolut fragwürdig. Außerdem ist die Informations-lage über den Wechsel für bereits immatrikulierte Lehramtsstudenten bisher eher schlecht“, erläutert die Studen-tin aufgebracht. Am 3. Juli organisierte das Zentrum für Lehrerbildung und Schulforschung eine Informationsveran-staltung, in wel-cher u.a. Prof. Dr.

von Helen Theißen, Sophie Körner & Sebastian Ebell

Claus Altmeyer, Prorektor für Bildung und Interna-tionales, und Dr. Solveig Rhinow von der zentralen Studienberatung Rede und Antwort standen.

Die neue SPO ist mittlerweile fast vollständig aus-gearbeitet, es fehlt nur noch der letzte Feinschliff. So diskutieren die Hochschulen Dresden und Leipzig über die Leistungspunktevergabe. Da im Staatse-xamen die Modularisierung aus dem Bachelor- und Master-Modell beibehalten wird, sind in den einzel-nen Modulen nur wenige Änderungen vorgesehen.

Die Ausbildung zum Gymnasiallehrer umfasst weiterhin zehn Semester und wird daher wohl alle bisherigen Module übernehmen. Angehende Mit-telschul- und Grundschullehrer studieren zukünftig jeweils ein bzw. zwei Semester weniger. Generell entstehen Diskussionen über die Kürzungen, da jeder Modulverantwortliche sein Modul im bishe-rigen Umfang erhalten möchte. Der Fachschaftsrat Sport ist sich sicher, dass die Qualität der Lehre im

Grundschul- und Mit-telschulbereich durch die Herabsetzung der Studienzeit leiden wird.

Die Abschlussnote wird sich zu 70 Pro-zent aus den Modul-abschlussprüfungen und nur zu 30 Prozent aus der Staatsexa-

Lehramtsreform: Das Durcheinander der letzten Mona-te sorgte für viele Fragezeichen. Foto: Sebastian Brunn

„Ein bisschen Abenteuer"

Leipzig plädiert für eine „2-aus-3-Regelung“

FAKULTÄT 23Heft 2/2012

Regelstudienzeit der neuen Staatsexamens- studiengänge

Lehramt an Grundschulen: 8 SemesterLehramt an Mittelschulen: 9 SemesterLehramt Sonderpädagogik: 10 SemesterLehramt an Gymnasien: 10 Semester

Zusammensetzung der Abschlussnote: 70% Modulabschlussprüfungen30% Staatsexamensprüfung

INFORMATIONEN

mensprüfung zusammensetzen. Bezüglich des Ab-laufes herrschen Differenzen zwischen den beiden führenden Hochschulen in Sachsen. Leipzig plädiert für eine „2-aus-3-Regelung“. Dabei soll in einem der drei Fächer (erstes und zweites Kernfach sowie Bil-dungswissenschaft) eine Abschlussarbeit geschrie-ben werden und in den anderen beiden Fächern die Prüfungen stattfinden. Dresden will hingegen neben der Abschlussarbeit in allen drei Fächern prü-fen. Der Aufwand und die entstehenden Kosten da-für wären jedoch höher. Bis die ersten Studierenden im Sommer 2016 bei der Staatsexamensprüfung angelangt sind, wird diese Frage aber geklärt sein.

Am 13. Juni hat der Senat die Aufhebung der vor sechs Jahren eingeführten Lehramtsstudiengänge beschlossen. Die Uni-versitäten können somit nicht beide Abschlüsse nebeneinander anbie-ten, da der finanzielle Aufwand zu hoch wäre.

Was passiert aber mit den jetzigen Bachelor- und Master-Studierenden im zweiten Semester, welche die Regelstudienzeit aus verschiedenen Gründen wie einem Auslandsaufenthalt oder ei-ner Schwangerschaft nicht einhalten können? Für diese wird es laut Dr. Gunar Senf, Studiendekan der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät und in allen entscheidungsrelevanten Gremien vertreten, Ein-zelregelungen geben. „Generell ist ein Wechsel zum Staatsexamen nicht systematisch geplant“, betont er. Dieser würde als Zweitstudium gelten und somit für alle betroffenen Studierenden einen Nachteil in Bezug auf eine BAföG-Unterstützung bringen. Die Erziehungwissenschaftliche Fakultät Leipzig rät deshalb allen, im B.A./M.A.-Studium zu bleiben. Senf fügt hinzu: „Ein Wechsel in das Staatsexamen wür-de in der Tat bedeuten, dass die Studierenden neu anfangen müssten, da wir im Herbst nur Lehrveran-staltungen für das 1. Semester anbieten können.“

Die Universität Dresden möchte ihre Studenten überreden, zum Staatsexamen zu wechseln. Da ihre Lehramtsstudiengänge für den B.A./M.A. nicht akkreditiert wurden, ist der momentane Abschluss

über Dresden hinaus nicht gültig. Dies war einer der Hauptgründe, weshalb sich die TU Dresden für die erneute Lehramtsreform stark gemacht hat.

Das sächsische Kultusministerium hat festge-stellt, dass jährlich 2.000 neue Lehrer eingestellt werden müssten, um den Bedarf an sächsischen Schulen zu decken. Leipzig muss daher zum näch-sten Semester 1.000, statt wie in den vergangen Jahren ca. 500 immatrikulieren. In Dresden sollen es 600 und in Chemnitz 100 Lehramtsstudenten sein. Unabhängig der Abbruchquote und den „Langzeit-studenten“ reichen die insgesamt 1.700 Neustu-denten letztendlich nicht aus.

Zur Realisierung des gesteigerten Lehraufwandes für die Fakultäten sollen, entgegen dem allgemei-

nen Einstellungsstopp an der Uni Leipzig, 114 neue Stellen bis zum Jahr 2016 besetzt werden. Die Verteilung auf die einzel-nen Fächer wurde vom

Kultusministerium festgelegt, wobei der jeweilige Bedarf an Lehrkräften ausschlaggebend ist. Die Sportwissenschaftliche Fakultät soll dabei nur eine halbe Stelle zugeteilt bekommen.

Doch wird aus dem „kleinen Abenteuer Staatse-xamen“ eine dauerhafte Lösung entstehen? Senf meint dazu augenzwinkernd: „Ich bin mir sicher, in fünf oder sechs Jahren wird wieder das Bachelor- und Master-System eingeführt.“

„In fünf Jahren haben wir im Lehramt wieder Bachelor- und Masterstudiengänge.“

SPORTAKUS FAKULTÄT24

Donnerstag, 10. Mai 2012. Über 700 SchülerInnen und StudentInnen strömen in die Bahnhofshalle des Leipziger Hauptbahnhofes. Sie alle haben nur ein Ziel: Den Sonderzug nach Dresden.

Der LandesSchülerInnenRat und die Kon-ferenz Sächsischer Studierendenschaften (KSS) luden an diesem Donnerstag zu ei-

nem Spaziergang zum sächsischen Landtag ein, wo am Mittag über die Zukunft der sächsischen Hoch-schulen und Schulen beraten wurde.

In Dresden formierten sich dann etwa 4.000 Teil-nehmer und übten scharfe Kritik an der Kürzungs-politik der Landesregierung. Protestrufe wie: „Wir sind sauer, wir sind laut - weil ihr uns die Bildung klaut“ unterstrichen dabei den Unmut der Studen-ten. Die Auswirkungen der Sparmaßnahmen waren zu Beginn des Semesters für jeden, auch an unserer Fakultät, deutlich spürbar: Der Semesterbeitrag ist gestiegen, Praxiskurse waren entweder hoffnungs-los überfüllt oder wurden gestrichen. Sogar über die Schließung ganzer Fakultäten wurde spekuliert.

Dass es so nicht weitergehen kann, wissen nicht nur mitgereiste Studierende unserer Fakultät. Eine Gruppe zukünftiger Bauingenieure sprach noch auf dem Weg zur Demo über ihre Motive: Präsenz zeigen und Veränderungen fordern. Parolen wie „Schluss mit dem Irrsinn, erhaltet die Bildung!“ fi n-Schluss mit dem Irrsinn, erhaltet die Bildung!“ fin-den sich an jenem besagten Donnerstag zuhauf.

Am Ende zeigte sich der Sprecher der KSS, Flori-

an Sperber, zufrieden über die rege Teilnahme und versprach, dass es auch in Zukunft weitere Aktionen gegen die Kürzungen geben wird.

Mittlerweile sind nun einige Wochen vergangen - was hat sich seitdem getan? Zum Einen dürfen wir der TU Dresden zum Titel der „Exzellenz-Uni“ gra-tulieren. Zum Anderen sollte auch hier der Ton der KSS mitschwingen: Diese sieht in der Anerkennung keine spürbare Verbesserung für die Studierenden. Ein Sprecher berichtete von einem teuer erkauften Sieg, „der zu Lasten der Personalstellen anderer Hochschulstandorte“ errungen wurde. Es bleibt ab-zuwarten, wie sich diese Neuerung auf unsere Uni-versität auswirkt. Des Weiteren endete am 20. Juni eine Online-Petition gegen die Kürzungen. In dieser bekundeten 12.320 Unterzeichner, darunter auch viele ProfessorInnen und DozentInnen der Universi-tät Leipzig, ihren Ärger gegen die Entscheidungen der Landesregierung.

Ob die Forderungen den Landtag erreichen und ihre Wirkung zeigen, wird erst in den kommenden Wochen ersichtlich. Am 2. Juli luden der CDU-Ortsverband Leipzig-Mitte und -Nord zur Diskus-sionsrunde in den Konferenzraum der Mensa am Elsterbecken ein. Dabei äußerten sich sowohl der Dekan der Sportwissenschaftlichen Fakultät, Prof. Dr. Dr. Busse, als auch die Rektorin der Universität, Frau Prof. Dr. Schücking sowie der CDU-Politiker und Abgeordnete des sächsischen Landtages, Wolf-Diet-rich Rost, über die Zukunft Fakultät.

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von Anja Kanitz (FSR Sport)Protest! Politiker sparen an

der falschen Stelle

Die Tage länger –

die Mittel kürzer!

Das Projekt AlmaWeb ist ein hochschulweites Vorhaben der Universität Leipzig zur Unterstüt-zung der Abläufe von der Bewerbung bis zum Alumni-Status der Studierenden.

Seit der Umsetzung der Bologna-Reformen ist der Organisationsaufwand an deutschen Hochschulen immens gestiegen. Viele von

ihnen setzen verstärkt auf Campus Management Systeme, die der Unterstützung des Prozesses des studentischen Lebenszyklus‘ dienen. Dazu gehören insbesondere die Studien-, Studiengangs- und Prüfungsverwaltung. Bei der Universität Leipzig fiel dabei die Wahl auf das System CampusNet der Hamburger IT-Firma „Datenlotsen“, das derzeit an die Leipziger Bedürfnisse angepasst wird. Hier wird das System den Namen „AlmaWeb“ tragen.

AlmaWeb vernetzt zukünftig alle Verwaltung-sprozesse von Lehre und Studium auf einer Online-Plattform: Moduleinschreibung, Prüfungsanmel-dung, Noteneinsicht, Rückmeldung und vieles mehr. Die Stud-ierenden werden ihr Studium ganz ein-fach per Mausklick organisieren können, zu jeder Tages- und Nachtzeit, von jedem Ort der Welt.

Aber nicht nur die IT-Landschaft der Uni soll im Zuge des Projektes verändert werden. Einhergehend mit der Einführung von AlmaWeb

wurde ein Rollen- und Organisationsentwick-lungskonzept entwickelt, das Veränderungen in den Fakultätsverwaltungen vorschlägt und der-zeit konkretisiert wird. Es soll dazu beitragen, Abläufe bei der Planung, Verwaltung und Organi-sation von Lehre und Studium zu erleichtern und untereinander abzustimmen. Neue Rollen (z.B. Prüfungsmanager/-innen, Studienkoordinatoren/-innen, Semesterplaner/-innen) sollen konkrete Ansprechpartner mit universitätsweit sehr ähnli-chen Aufgabenfeldern schaffen.

Die Sportwissenschaftliche Fakultät spielt seit Mai 2012 eine besondere Rolle in der Projektpla-nung. Im Rahmen des zweiten Pilotbetriebes wurde AlmaWeb mit eingeschränkten Funktionsumfang zur Bewerbung und Zulassung zum Wintersemes-ter 2012/2013 für die zulassungsbeschränkten

Master-Studiengänge freigeschaltet.

Die Uni Leipzig geht mit diesen tech-nischen und organisa-torischen Erneuerun-gen einen wichtigen Schritt zu einer mod-ernen, digitalisierten Hochschule. Bis 2013 sollen alle Prozesse der Verwaltung von

Studium und Lehre nach und nach im AlmaWeb online gehen.

von Anja Fricke

Organisiere dein Studium per Mausklick!

Startschuss 09.12.2010 für AlmaWeb: Projektlei-ter Dr. Gunnar Auth und Kanzler Frank Nolden (v.l.).

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Pilotbetrieb an der SpoWi für Master-Studierende

FAKULTÄT 25Heft 2/2012

SPORTAKUS SOMMERFEST26

Die Vorbereitungen zum diesjährigen SPORTA-KUS-Sommerfest wurden noch ab und zu von Sonnenstrahlen begleitet. Abends wurde es dann doch nass von oben. Trotz des unsommerlichen Wetters kam echtes Sommerfeeling auf.

Mit dem Sommerfest, das erneut die Gala des Zentrums für Hochschulsport abrun-dete, begann der Auftakt zu einer Woche,

die mit dem folgenden Campusfest ganz im Zeichen des Sports und guter Partys stehen sollte.

Kurz vor 18 Uhr trafen sich vier Teams zum Geo-Caching-Staffellauf, der in Kooperation mit Philipp Heinrich von „ABSOLUT-GPS“ seine Premiere beim Sommerfest feierte. Die GPS-geleitete Schnitzeljagd mit sechs Stationen führte die Teilnehmer zwischen Jahnallee und Käthe-Kollwitz-Straße quer über den Campus und durch den Palmengarten. Nach kniffligen Rätseln und knobeligen Fragen, die an längst vergessene Sport-motorik- und Trainings-wissenschafts-Klausuren erinnerten, konnte am Ende das SPORTAKUS-Team den Lauf für sich entscheiden. Auf Platz zwei landeten die Mitarbeiter der Fakultät unter Leitung des erfahre-nen GPS-Schatzsuchers Dr. Hans-Joachim Minow. Den Bronzerang belegte die Staffel des Internationalen Trainerkurses (ITK).

Im Anschluss unterhielt die Hochschulsportgala in der bis zum letzten Platz gefüllten Ernst-Grube-Halle

wieder ein großes Publikum. Nach einem vielfälti-gen Programm wurden die knapp 500 begeisterten Zuschauer mit einer mitreißenden Vorführung des Electric Boogaloo Kurses auf den Hof zum Sommer-fest entlassen.

Vor der Durchführung des Kraftdreikampfes der Männer, gab es eine zweite Premiere an diesem „Sommer“festtag: Einen Koordinationsdreikampf der Frauen mit Eier-Hindernis-Lauf, Zielwerfen und Hula-Hoop-Wettbewerb unter Aufsicht von Dr. Kers-tin Schlegel. „Koordinationskönigin“ wurde Nele Stürmer und erhielt das „königliche Steinchen“ der Fakultät. Im Kraftdreikampf, geleitet von Dr. Steffen

Keine, konnte sich dieses Jahr Pablo Talavera vom ITK durchsetzen und wurde un-ser „Stärkster Brocken 2012“.

Nach der Siegerehrung übernahm dann der Regen das Kommando. Davon un-beeindruckt zeigten einige Partygäste, was wahres Som-merfestfeeling bedeutet: Tanzen im Regen – egal wie nass oder kalt. Der SPOR-TAKUS möchte sich für die hervorragende Stimmung bedanken, die dem Wetter zum Trotz das Sommerfest wieder zu einem Erfolg hat werden lassen.

Das SPORTAKUS-Sommerfest 2012

von Anika Schwager

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Gleichberechtigung beim Sommerfest: Nele Stürmer ist die erste Siegerin des Ko-ordinationsdreikampfes der Frauen.

Sommer ist eine Einstellung

SPORTAKUS FAKULTÄT28

Heute wird GeoCaching global nach dem Ulmer-Prinzip gespielt. Meist sind die Fundstücke so plat-ziert, dass sie die Schatzjäger an besonders sehens-werte Orte führen. Die Vorbereitung und Suche gestaltet sich abwechslungsreich: Ein „Standard Cache“ befindet sich direkt an den vorgegeben Ko-ordinaten. „Multis“ nehmen die Suchenden auf eine Reise zu mehreren Verstecken hintereinander. „Mys-ticals“ erfordern zunächst die Lösung eines Rätsels, um den richtigen Fundort zu bestimmen. Streng trennen lassen sich diese Arten jedoch nicht. Eine wichtige Grundregel ist: Lass dich nicht beim „He-ben“ des Schatzes erwischen! Cacher sollen bei der Suche nicht auffallen - das macht die Suche nach scheinbar leicht versteckten Zielen zum Erlebnis - besonders an zentral gelegenen Orten eine echte Herausforderung. Nach dem Eintrag ins Logbuch muss der Schatz wieder ins Versteck zurückgelegt werden. Und das ebenso unauffällig wie zuvor! GeoCaching ist für Kinder genauso geeignet, wie für Erwachsene. Die Anforderungen variieren dabei stark: Manche Verstecke sind nur mit Boot, Taucher- oder Kletterausrüstung zu erreichen.

Ulmer wollte die Genauigeit des GPS-Sys-tems testen und versteckte zu diesem Zweck einen Eimer in einem Wald bei Bea-

vercreek, Oregon. Er notierte die durch GPS erhalte-nen Daten und veröffentlichte sie für seine Freunde im Internet, welche die Dose im Wald finden sollten. Um den Fund zu beweisen, sollte jeder, der fündig wird, sich in das Logbuch eintragen, sich etwas aus der Dose mitnehmen und selbst etwas dort hin-terlassen. Ulmers Freunde revanchierten sich und versteckten eigene „stashs“, zu deutsch Lager oder Geheimverstecke, deren Koordinaten sie veröffent-lichten, so dass sich binnen kurzer Zeit eine Liste mit rapide wachsender Versteck- und Teilnehmerzahl entwickelte. Im Juni 2000 wurde der Begriff „stash“ durch den heute bekannten Begriff „GeoCache“ er-setzt, da dieser im amerikanischen Sprachraum ne-gativ besetzt ist (Waffen- oder Drogenversteck). Ul-mers Dose wurde im Laufe der Zeit stark beschädigt, sodass man ihn durch eine Gedenktafel ersetzte.

Mit dem 2. Mai 2000 fiel der Startschuss für eines der am weitesten verbreiteten Spiele der Welt. Mit der zivilen Freigabe der 24 globalen Positions-Satelliten (GPS) wurde in den USA durch den In-genieur und Erfinder Dave Ulmer das Spiel Geo-Caching per Zufall geboren.

von Rick Jakob

Große Jagd nach kleinen Schätzen

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Gefunden! Ein großer GeoCache und sein Inhalt: Logbuch und Tauschmaterial.

kostenlose Anmeldung auf geocaching.com Zugang zur Datenbank für Zielkoordinaten ein GPS-fähigs Gerät (z.B. Smartphone) Geduld und Freude an der Natur

Was brauche ich zum Cachen?

Anz. Verstecke: BRD: 246.063, Sachsen 14.726 Anzahl Cacher: Welt: >5 Mio., BRD: ca. 0,7 Mio. Anz. Cacher: Sachsen 51.300, Leipzig 13.800 46,7 Millionen Funde Deutschlandweit SpoWi-Caches: 29 (r = 1km), 303 (r = 3km)

Fakten

FAKULTÄT 29Heft 2/2012

Die Fitness-App!

Am Institut für Allgemeine Bewegungs- und Trainingswissenschaft (ABTW) entwickelt die Projektgruppe „GeoTrainer“ um Philipp Heinrich eine GPS-gestützte Trainingsapplikation (App) für Smartphones, die für den Laien nutzbar sein soll.

Als Nachteile der Nutzung bereits vorhander Trainings-Apps sieht Philipp die statische Funktionsweise sowie fehlende

Regenerationszeiten für den Anwender. Die Besonderheit der „GeoTrainer“-App sei hingegen die dynamische Echtzeit-Trainingssteuerung, verdeutlicht er. Aus den Trainingsdaten wird der aktuelle Zustand des Nutzers ermittelt. Nach dem Training erfolgt eine Befragung per Handy über die Befindlichkeit des Sportlers. Aus diesen Informationen wird die kommende Trainingseinheit in ihrer Belastung angepasst.

Als Zielvorgabe hat sich die Projektgruppe mit Tilman Sobek, Philipp Schaffer und Natascha sowie Philipp Heinrich die Breitensporttauglichkeit des Produkts gesetzt. Es soll eine einfache Kommunikation hergestellt werden, d.h. die Übersetzung der Daten in eine für den Endnutzer verständliche Sprache. Beispielsweise in Form einess Ampelsystems. Möglich wäre, die App im Anschluss einer Rehabilitation zur Weiterführung im Alltag einzusetzen. Dabei spielt die Suche nach Alternativen für die Pulsmessung mittels Brustgurt eine große Rolle. Messungen über Arm oder Ohr werden als Vereinfachung für Patienten in Betracht gezogen. „Die Projektgruppe befindet sich in der Grundlagenforschung“, äußert der GPS-Experte und ehemalige Sportstudent. Gefördert wird das Projekt aus Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und des Europäischen Sozialfonds.

von Jana Kasper

Individuelles Training mit deinem Handy - vom Breiten- bis zum Leistungssport

In vier Probandengruppen mit insgesamt zehn Studierenden wird die Datenerhebung, die später durch Smartphones geschehen soll, mittels GPS-Gerät und Pulsuhr simuliert. Aus den GPS-Daten lassen sich Strecke, Distanz, Höhenunterschiede und Geschwindigkeit ableiten. Die Herzfrequenz wird über die Pulsuhr ermittelt. Die Bearbeitung der Streckenerfassung, des sogenannten „Trackings“ ist schon weit fortgeschritten. Die Kopplung mit einem Pulssensor befindet sich hingegen noch in der Anfangsphase. Die Entscheidung über einen Sensor kann noch nicht getroffen werden, da entsprechende Kooperationspartner bei Fragen der Hardware berücksichtigt werden müssen. Der Prototyp wird mit Spannung erwartet.

GPS-Experte mit Erfahrung in der Trainingsstei-erung: Philipp Heinrich. Foto: privat

von Rick Jakob

Die Königsdisziplin

Es ist der absolute Wille, der Sportler immer wie-der zu Höchleistungen treibt. Dabei sein ist alles - jeder will es, jeder versucht es. Jeder gegen jeden, Kopf an Kopf. So auch im Olympia-Sommer 2012. Aus dem Tagebuch eines SpoWi-Olympioniken.

Tag 1. Seit Tagen bin ich fokussiert, endlich geht es los! Alle Teilnehmer haben sich am Ort der Entscheidung eingefunden, alle sind

in Hochform. Wettkampfleiter Dr. Schicke gibt die Startnummern aus, in drei Wettkampfklassen werden die Sommer-Teilnehmer ge-sucht. Angespannt warte ich auf den Startschuss. Als die-ser fällt, klappern die Bänke (hunderte!) - nur Meter vor mir. Im Ziel stelle ich fest: 10,25 Sekunden waren gut, aber nicht gut genug. Mein Zettel liegt auf dem größten Haufen, meine Startnummer wird vom Stadionsprecher verlesen. Was nun? Ich muss den weiten Sprung wagen! Endlich, beim dritten Versuch klappt es. 7,25 Kilo schwer wiegt die nächste Aufgabe.

Meine Startnummer stoße ich auf den gewünsch-ten, 19,72 Meter entfernten, Papierstapel. Doch der nächste Tiefschlag: Der Stapel misst 2,12m Höhe, denn es mangelte den Organisatoren an gleichwer-tigen Alternativen. Doch ich überquere die hoch gelegte Messlatte. „Weiter, immer weiter“, denke ich. In der letzten (Stadion-)Runde des Tages komme ich nach 45,86s zum Ziel. Schwach, aber es reicht. Tag 2. Auch heute bin ich aktiv. Da ich heute keine

Startnummer mehr erhalte und gestern bereits alle vergeben habe, muss ich mir eigene Scheine malen und ausschneiden. 8.00 Uhr: der erste Start. Es geht über 110 Meter Hürden, Tische und Bänke. Wieder keine gute Zeit, doch mit dem rechten Dreh fliegt die Scheibe noch ins Ziel. Insgsammt ist es noch üb-ler als gestern: Viele Wettkampfplätze wurden kurz-fristig wegen finanzieller Kürzungen gestrichen. Das reduziert die Kaderplätze, der Stapel türmt sich auf 4,86m. Der Wettkampfleiter prüft seinen Stab. Nach

langem Anlauf gelingt mir der hohe Sprung - gerade so. Fast wäre die Latte gefal-len und der Sommertraum vorbei. Mit dem Mut der Verzweiflung greife ich zum Speer. Dieser landet genau im Ziel und meine hand-gemalte Startnummer wird in den Olympischen Kader gelost.

Die finalen 3,75-(Ge-sprächs-)Runden geraten zur Farce, denn viele poten-zielle Teilnehmer sind aus

Frustration über die vorherigen Disziplinen bereits schimpfend nach Hause gegangen. Fünf Minuten später sitze ich vor einem Teller Nudeln und versuche die Ereignisse der letzten zwei Tage zu verarbeiten. Ein Blick auf meine Ergebnisliste zeigt: Sommerhalb-jahr 2012 - nur mit mir! Damit bin ich einer der weni-gen Leipziger Sportler, der das von sich behaupten kann. Wahnsinn! Nun will ich drei Monate Rege-neration. Doch schon Montag geht es richtig los. Dankbar denke ich an das Motto, das mich antreibt: Olympia Sportstudium: Dabei sein ist alles!

Einschreibe-ZehnkampfSpoWi-Fakultät 2012

Startnummern eines glücklosen SpoWi-Olympioniken 2012. Fotos (2): privat

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SPORTAKUS FAKULTÄT32

Kurz vor Ende ihrer Ausbildung zur Fachangestellten für Bürokommunikation an der Zentralverwaltung der Universität Leipzig wurde Fanny Jentzsch im Mai 2010 als Sekretärin vom Institut für Allgemeine Bewegungs- und Trainingswissenschaft (ABTW) angestellt.

Fanny Jentzsch ist als Nachfolge von

Frau Goldammer mit 23 Jahren das jüngste Mitglied im Institut ABTW. Sie meistert seit bereits zwei Jahren den Spagat zwischen Job und Studium mit Bravour und behält trotz Doppelbelastung in

jeder Situation einen kühlen Kopf. Die ehemalige Leistungsschwimmerin aus Pirna wollte nach der Aubildung gern in Leipzig bleiben und hätte sich keine bessere erste Arbeitsstelle vorstellen können. Als besonders angenehm an ihrem Job empfindet sie die KollegInnen und das gute Betriebsklima.

Derzeit absolviert sie ein berufsbegleitendes Abendstudium zur Diplom-Verwaltungsbe-triebswirtin an der Verwaltungs- und Wirtschafts-Akademie Leipzig, welches sie 2013 beenden möchte. In ihrer Freizeit geht sie gern ins Fitnessstudio, joggen oder schwimmen. Sich selbst sieht sie als ruhig und gelassen, was bei der Zusammenarbeit mit den Studierenden oft von Vorteil ist. Dabei freut sie sich über jeden, der bei ihr vorbeischaut.

Herzlich willkommen

Fanny Jentzsch.

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Alles neu machte der Mai bereits im vergangenen Jahr, als Manuel Prager im Institut für Sportpsy-chologie und Sportpädagogik als technischer Angestellter die erste Hälfte des Zepters von Dr. Uwe-Carsten Zehl übernahm, der das Altersteil-zeitmodell in Anspruch nahm.

Mit seinen Erfahrungen in den Bereichen Fach-, Geo-, Sport- und Medieninformatik, sieht sich Manuel Prager selbst als

Rock'n'Roll-Informatiker. Der 28-Jährige aus Mecklenburg-Vorpommern kam über Umwege der Liebe wegen nach Leipzig und trat im Mai 2011 die Stelle als technischer Angestellter an.

Zu seinen Aufgaben gehören A d m i n i s t r a t i v e s , die Pflege der Institutshomepage sowie die Betreuung des Geräteparks. In Zukunft möchte Prager mehr mit den Studierenden zusammenarbeiten und wird u. a. im Bereich der sportpsychologischen Diagnostik Aufgaben übernehmen. Seinen Bachelor of Engineering, den er an der Hochschule von Neubrandenburg ablegte, möchte er außerdem mit einem Master in Medieninformatik ergänzen. Neben dem großen Interesse für Politik, Wirtschaft und Finanzwesen, ist der studierte Geoinformatiker auf dem Skateboard zuhause, geht gern wakeboarden und schnürt regelmäßige seine Laufschuhe.

Manuel Prager.

Vorgestellt: Vier Mitarbeiter der Sportwissenschaftlichen Fakultät

FAKULTÄT 33Heft 2/2012

Aus eins mach zwei – Seit 2010 arbeitet ein weiterer wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Gesundheitssport und Public Health (IGPH), der sich auf die gute und kreative Zusammenarbeit mit Studierenden freut: Hagen Wulff (27) aus Vacha in Thüringen.

Wulff legte 2010 seinen Magister Artium mit dem Hauptfach Sport (Nebenfächer: Psychologie, Erziehungswissenschaft) an

der Gießener Justus-Liebig-Universität ab, wo er im Anschluss Grundschullehramt studierte.

Als Nachwuchswissenschaftler im Bereich der „körperlichen Aktivität in Prävention und Rehabilitation“ zählen zu seinen Aufgaben am IGPH die Lehre, die Arbeit mit Adipositasgruppen und neuen Medien. Die Betreuung von Abschlussarbeiten, die Arbeit mit Studenten und die gegenseitige Unterstützung im Institut gefallen Wulff dabei besonders. Für die Zukunft strebt er seine Promotion an und freut sich auf die Leitung von Projekten, „in denen sich die Studierenden wiederfinden“. Bevor er nach Leipzig kam, war er in einem Auslandspraktikum für eine Hilfsorganisation für Kinder und Jugendliche in Bosnien und als Lehrer in der deutschen Botschaftsschule in Peking tätig. In seiner Freizeit ist er gern auf Reisen und kocht für die Familie. Zu seinen bevorzugten Sportarten zählen Squash und Skaten.

von Anika Schwager & Sara Korschewski

Mit dem Westfalen Martin Lange erhielt das Insti-tut für Gesundheitssport und Public Health (IGPH) 2010 ambitionierte Unterstützung für Forschung und Lehre. Der Diplomsportlehrer und Nach-wuchswissenschaftler hat sich vor allem der Akti-vitätsforschung verschrieben.

Der 28-Jährige aus Hamm studierte bis 2010 Sportwissenschaft mit dem Schwerpunkt Rehabilitation und

Sporttherapie bei Erkrankung der inneren Organe an der hiesigen Einrichtung. Das Steckenpferd des

wissenschaftl ichen Mitarbeiters ist die Arbeit an Disease Management Pro-grammen, mit denen er sich bereits im Rahmen seiner Diplomarbeit intensiv beschäftigte. Eines seiner Arbeitsfelder ist die Versorgungs-forschung, welche sich als Teilgebiet der Gesundheitssystem-

forschung mit der Kranken- und Gesundheits-forschung befasst. Sein nächstes Ziel ist die Promotion, für die er seit April dieses Jahres ein Landesgraduierten-Stipendium des Freistaates Sachsen erhalten hat. Die Tätigkeit am Institut sieht Lange als umfassend und abwechslungsreich. Er schätzt das kreative Arbeiten, die Möglichkeit eigene Projekte beginnen zu können und von allen Seiten Input zu bekommen. In der Freizeit geht er Mountainbiken, spielt Posaune sowie Trompete.

Martin Lange.

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Hagen Wulff.

an der Sportfakultät!

SPORTAKUS FAKULTÄT34

Gemeinsam für die Sportwissenschaft

Es ist und bleibt ein Tanz auf der Rasierklinge. Man stelle sich folgende Situation vor: Die kreativen Köpfe der Sportwissenschaftlichen Fakultät arbei-teten an einem bahnbrechenden Projekt, stehen kurz vor dem Durchbruch. Was aber tun, wenn die Mittel vom Land immer knapper werden? Wenn eine Weiterarbeit durch finanzielle Engpässe ge-fährdet ist? Dann kann nur noch der Verein zur Förderung der Sportwissenschaft an der Universi-tät Leipzig e.V. helfen.

E ine wichtige Rolle spielt der Förderverein bei der Unterstützung jun-ger Forscher. Dabei ge-

hören nicht nur aktuelle Pro-fessoren zu den Mitgliedern, auch Sportinteressierte aus allen Lebensbereichen sind willkommen.

Der Verein fördert die Sportwissenschaft und die Ausbildung des sportwissen-schaftlichen Nachwuchses an der Universität Leipzig. Dazu unterstützt er im besonderen Maße Veranstaltungen und Projekte der Sportwissen-schaftlichen Fakultät. Dies sind u.a. der wissenschaftliche Wettstreit der Studierenden, Exmatrikulationsveranstaltun-gen, der Fakultätsball, Sympo-sien und Exkursionen oder die dieses Jahr erstmals ausgetra-

gene Laufveranstaltung „RUNiversität“. Ein weiteres Betätigungsfeld ist der Versuch, ehemalige und aktuelle Absolventen aller sportwissenschaftlichen Studiengänge sowie Lehrende Leipzigs zusammen-zuführen und dadurch ein Netzwerk zu etablieren.

Grundvoraussetzung für ein funktionierendes Engagement ist eine möglichst große Mitglieder-zahl. Als AbsolventIn wird durch eine Mitgliedschaft eine Bindung an die eigene Ausbildungsstätte do-kumentiert. Auch Sportbegeisterte, die nicht an der hiesigen Fakultät studiert oder gelehrt haben, kön-nen ihr Interesse an der Sportwissenschaft somit

zum Ausdruck bringen.Durch die Mitglied-

schaft ist ein Austausch mit anderen Unterstüt-zern, Absolventen sowie potenziellen Arbeitge-bern möglich. Jeder För-derer erhält stets aktuelle Informationen zu Veran-staltungen der Fakultät und des Vereins. Darüber hinaus ist jeder aufgeru-fen sich kreativ in das Ver-einsleben einzubringen. Zudem wird der Verein in Zukunft eigene Veran-staltungen organisieren, um einen gehaltvollen Austausch aller Sportwis-senschaftler und Sport-manager aus Leipzig an-zuregen.

von Rick JakobFörderverein sucht

Mitglieder

Ab Juli 2012 erhältlich: Die neueste Aus-gabe der Leipziger Sportwissenschaftli-chen Beiträge.

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SPORTAKUS FAKULTÄT36

In der Mensa sprechen am Nachbartisch einige Studenten französisch, auf dem Testfeld spielt eine kleine Gruppe Fußball, die sich gegenseitig Anweisungen auf Spanisch gibt und in der Fecht-halle wird arabisch gesprochen. Es wird Zeit, die-ses „Mysterium“ aufzuklären!

Es handelt sich um Studierende des Interna-tionalen Trainerkurses (ITK), die in Leipzig fünf Mo-

nate lang Wei-terbildungskurse für Trainer und Sportlehrer be-suchen. Sie kom-men aus allen Teilen der Welt. Die Kurse sind eine Art „Hilfe zur Selbsthilfe“ und befähigen die Absolventen in ihren Heimat-ländern fachlich fundiert eigene Projekte zu starten. Der Unterricht erfolgt auf Englisch, Französisch, Spanisch sowie Arabisch und ermöglicht so oft die Vermittlung in der Muttersprache.

Im Mai fand das erste internationale Sportfest statt, welches ein Schritt in die zum Ziel erklärte Richtung ist: Die internationale Trainerausbildung bekannter machen und eine Verbindung unter aus-ländischen und deutschen Studierenden herstellen. „Das Sportfest war eine gelungene Premiere und wird definitiv fortgeführt“, äußert sich Daniel Eckert-

Lindhammer, Geschäftsführer seit 2011, zufrieden. Dieses Semester studieren 52 Studenten aus 33

Ländern auf dem Campus Jahnallee. In der 49-jäh-rigen Historie des ITK besuchten so Teilnehmer aus 115 Ländern die international anerkannte Trainer-schule. Da lassen sich in sechs Semestern rein rech-nerisch über 300 persönliche Kontakte knüpfen, „womit dir bis zur Rente eine freie Unterkunft in na-

hezu jedem Land der Erde sicher ist“, kalkuliert Eckert-Lindham-mer augenzwin-kernd. Die Wei-terbildung hilft auch der Sport-artenverbreitung in den jeweiligen Ländern. So hat sich in Paraguay das Gerätturnen erst durch zwei ITK-Absolventen

entwickelt. „Neulich habe ich ein Foto eines Absol-venten gesehen, der eine Tischtennisschule in Haiti eröffnet hat. Das war schon ein ergreifender Mo-ment“, berichtet der 35-jährige stolz.

Das nächste Projekt hat er bereits ins Auge ge-fasst: Eine Kooperation mit dem Sprachenzentrum, um ein festes Mentoren-Programm mit Sprachtan-dem für die ausländischen Studenten anbieten zu können. Eine weitere Gelegenheit, den Bekannt-heitsgrad des ITK zu fördern, bietet sich 2014, wenn dieser sein bereits 50-jähriges Bestehen feiert.

Leipziger Know-How für Sportlehrer in aller Welt

Sport verbindet: Der algerische Fußballer Lyes Benbakir (l.) und der nigerianische Leichtathlet Akuh Purity (r.) beim ITK-Sportfest.

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Internationales Flair seit fast 50 Jahren

von Daniela Schuppener

FAKULTÄT 37Heft 2/2012

von John Hennig

Die Spieler-Trainer-Wissenschaftlerin

Es klingt nach einer Karriere im Schnelldurchlauf: Im Alter von 30 Jahren könnte Vanessa Martínez Lagunas theoretisch bereits jede Mannschaft der Welt trainieren. Doch zunächst konzentriert sich die Mexikanerin auf ihre Promotion an der Sport-wissenschaftlichen Fakultät.

„Ich habe das Ziel, Nationaltrainerin von Me-xiko zu werden“, sagt Vanessa Martínez La-gunas selbstbewusst, schiebt aber sogleich

lächelnd nach, „es muss aber nicht sofort sein." Martínez, im mexikanischen Toluca geboren, kann sich vorstellen, nahezu überall zu arbeiten. Und sie dürfte auch, denn sie hat seit Ende März die Fußball-Lehrer-Lizenz des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), die als die höchste Trainerausbildung der Welt gilt.

Für ihre Pläne kommt ihr entgegen, dass sich der Frauenfußball weltweit weiterentwickelt. Für den Weltverband FIFA bildet die ehemalige National-spielerin Mexikos seit 2008 in diversen Kontinenten selbst Trainer aus: „Da kann ich etwas leisten“, sagt sie zu ihrem Anteil am Entwicklungsprojekt.

Sprachlich gibt es kaum Barrieren für die Mexika-nerin. Neben Spanisch spricht sie perfekt Deutsch und Englisch. Das Bachelor- und Master-Studium der Sportwissenschaft absolvierte sie dank eines Sti-pendiums an der University of Texas in Austin (USA).

Seit 2008 lebt Martínez in Deutschland, wohin es sie eher als Wissenschaftlerin denn als Fußballerin verschlug. An der Trainerkarriere arbeitete sie fleißig weiter. Obwohl Martínez in den USA bereits eine Trainerausbildung abschloss, nahm sie den Umweg über B- und A-Lizenz zur Fußball-Lehrerin in Kauf. Kaum in Deutschland angekommen, erwarb sie die B-Lizenz: „Das war am schwersten“, findet Martínez heute. Sie hatte zu Schulzeiten Deutsch gelernt, später nochmals aufgefrischt, aber vor allem die spezfischen Fachbegriffe musste sie pauken.

Die Mexikanerin will nach der erfolgreich abge-schlossenen Trainerausbildung im kommenden Jahr ihre Promotion zum physiologischen Anfor-derungsprofil im Frauenfußball an der Universität Leipzig beenden: „Meine größte Leidenschaft ist das Trainer-Dasein, zunächst will ich aber meine ande-ren Aufgaben beenden“, sagt sie. Beides lässt sich gut kombinieren und "es gibt wenige, die Spieler, Trainer und Wissenschaftler in sich vereinen.“ Zu der Fülle ihrer Tätigkeiten sagt sie schmunzelnd: „Ich brauche das. Ich bin höher motiviert, wenn ich viele Projekte habe.“ Erst bei der Trainerausbildung merk-te sie, wie ihr die wissenschaftliche Arbeit hilft: „Wir machten Messungen mit Spirometrie-Masken, das war für viele neu“, sagt Martínez mit Verweis auf die ehemaligen Profis und erfahrenen Trainer von den Nachwuchsleistungszentren der Bundesligisten in ihrem Jahrgang, „nur ich kannte das schon.“

Mexikanische Fußball-lehrerin promoviert an der

Fakultät

Als Trainerin und Sportwissenschaftlerin im Ein-satz: Die Mexikanerin Vanessa Martínez Lagunas.

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SPORTAKUS FAKULTÄT40

Fisherman's Friend StrongmanRun 2012

Sind sie zu stark, bist Du zu schwach!

In sechs europäischen Ländern findet jährlich eine Laufveranstaltung der etwas anderen Art statt: Der Fisherman's Friend StrongmanRun. Der selbsternannte „stärkste Lauf aller Zeiten“ ver-langt den Sportlern und Trainern Außergewöhn-liches ab. Zwei Runden à zehn Kilometer sind zu absolvieren.

Pro Runde müssen 15 Hindernisse, die Namen wie „Panik-Pool“ oder „Final Destination“ tra-gen, überwunden werden. Probleme bei der

Bewältigung einer Hürde können neben Zeitverlust auch unangenehmere Folgen mit sich bringen. So wird eine falsche Ausführung auch schon mal mit einem Zwölf- Volt-Stromschlag bestraft. Vier LVZ-Leser stellten sich am 5. Mai auf dem Nürburgring dieser Herausforderung. Dass ein Ath-let für diese Art von Wettkampf eine besondere Vorbereitung benötigt, liegt auf der Hand. Um die Sportler vor Stromschlägen zu bewahren, trainierte Janina-Kristin Götz, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fachgebiet Schwimmsport, die buntgewürfelte Gruppe seit Anfang März.

„Die Stimmung während der Trainingseinhei-ten war immer sehr gut. Statt Konkurrenzdenken herrschte Teamgeist“, so die Trainerin. Dafür spricht, dass ein Großteil der ursprünglich 22 Athleten, die bei der Auslosung um die vier Plätze kein Glück hat-ten, weiter am Training teilnahmen und sich privat für den Wettkampf anmeldeten. So waren elf Aus-dauersportler zwischen 22 und 50 Jahren regelmä-ßig bei den Vorbereitungseinheiten anwesend. Unterstützt wurde Janina-Kristin durch ihren Kol-legen Christian Gustedt, angestellt im Fachgebiet Leichtathletik, den sie aufgrund seiner Erfahrungen im Parkoursport angesprochen hatte. Ursprünglich für eine Trainingseinheit engagiert, blieb er bis zum Ende und sorgte stets für Motivation und abwechs-lungsreiche Trainingsinhalte. Auf dem Trainingsplan stand neben der Schulung der Grundlagenausdau-er vor allem Koordinations- und Krafttraining, wo-bei die Originalstationen im Training leider nicht simuliert werden konnten. Kompensiert wurde dies durch Lauftraining, Intervallkrafttraining und der Überwindung leichter Hindernisse aus Reifen oder auch mal einem Mülleimer. „Ich fühle mich top-fit und gut vorbereitet. Schade, dass es vorbei ist“, meinte eine Teilnehmerin nach dem Training. Das Ziel der Sportler, engagiert und mit Spaß zu laufen, wurde trotz der Wettkampfstrapazen er-reicht. Auch Trainerin Götz bewältigte den kräfte-zehrenden Lauf erfolgreich. Den beiden Dozenten gefiel das Training mit der Gruppe so gut, dass sie bereits weitere Projekte planen.

von Amelie Heinrich

Gemeinsam stark: Das Team um die Trainer Janina-Kristin Götz (Mitte) und Christian Gustedt (3. v.r.).

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FAKULTÄT 41Heft 2/2012

Management mitMannschaftsgeist

Mit dem „Alma Masters“ in Leipzig und dem „Sportmanagement Deutschland-Cup“ in Rema-gen waren Studenten der Sportwissenschaft-lichen Fakultät zum einen als Ausrichter, zum anderen als Gäste an zwei zukunftsträchtigen Fußballturnieren beteiligt.

Leipzig. „Für das nächste Spiel machen sich bitte bereit: ‚How I Met Your Schienbein‘ ge-gen ‚Leipzigs Vollstrecker‘ auf Feld A und ‚Atze

Milan‘ gegen ‚FC Investigativ Leipzig‘ auf Feld B“. So ähnlich schallte es am 15. April anlässlich des „Alma Masters“ durch die altehrwürdige Ernst-Grube-Halle. Auch wenn es die Teamnamen nicht verraten: Hier wurde professionelle Organisationsarbeit in puncto Fußball geleistet und in die Tat umgesetzt.

Angehende Sportmanager waren im Rahmen ei-ner Projektarbeit für die Neuauflage des studenti-schen Hallenfußballturniers verantwortlich. Sowohl Bachelor- als auch Masterstudenten ergänzten sich mit ihren Erfahrungen und Ideen optimal. „Die Ver-teilung organisatorischer Aufgaben, von der Tur-nierausschreibung, über die Sponsorenakquise bis-hin zur Spielleitung, wurden gut auf die einzelnen Schultern verteilt“, befanden Felix und Christoph vom Organisationskomitee. Die gute Stimmung und das durchweg positive Feedback hält den Leipziger Studenten als Ausrich-ter Tür und Tor für eine Fortsetzung offen. Strahlen-de Sieger des Turniers wurden „Die 7 schizophrenen

von Mario Schiebold

Sportmanager organi- sieren Fußballturniere

14“. In Zukunft hegt man in Leipzig die Ambitionen, es den Studierenden der Fachhochschule Remagen gleich zu tun und ein solches Turnier dauerhaft an der Fakultät zu etablieren.

Im Juni fand mit dem „Sportmanagement Deutschland-Cup“ im westfälischen Remagen das Rückspiel zum „Alma Masters“ statt. Bereits seit 2005 organisieren künftige Sportmanager verschiedener Standorte ein Fußballturnier mit aufwändigem Rah-menprogramm, bestehend aus diversen Showein-lagen, Barbecue und gemeinsamer Abschlussfeier.

Zum ersten Mal war auch die Sportwissenschaft-liche Fakultät der Universität Leipzig vertreten. Letztlich reichte es jedoch nicht zum Weiterkom-men des Leipziger Teams. Neben dem Kampf um Siege und Trophäen dient der Cup vor allem dem gegenseitigen Austausch und Kennenlernen aller Beteiligten. „Der Trip nach Remagen war eine gute Gelegenheit, sich über alternative Angebote bezüg-lich des Fachs Sportmanagement in Deutschland zu informieren und neue, gleichgesinnte Leute kennen zu lernen“, meinte Teilnehmer Jannik. Alles in allem hat sich die lange Anreise für alle Beteiligten also gelohnt.

Theorie praktisch angewendet: Sportmanage-mentstudierende organisierten das „Alma Masters“.

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SPORTAKUS FAKULTÄT42 SPORTAKUS FAKULTÄT42

Aller guten Dinge sind drei. Zum dritten Mal in Fol-ge richteten das Zentrum für Hochschulsport, die Universität Leipzig und die Handballabteilung des SC DHfK Leipzig die deutschen Hochschulmeister-schaften (DHM) im Handball aus. Vom 22. bis 24. Juni waren die kleine Arena und die Ernst-Grube-Halle Spielstätten des nationalen Studententur-niers. Für die Herren des Lokalmatadors und Vor-jahresmeisters aus Leipzig blieb beim Heimturnier nur der fünfte Rang. Die Leipziger Frauen beende-ten den Wettkampf auf Platz acht.

Mit Favoritensiegen endete die diesjärige DHM der Handballer. Die mit Bundes-ligaspielern gespickte Wettkampfge-

meinschaft (WG) Stuttgart holte den Titel bei den Männern nach einem 23:16 über aufopferungsvoll kämpfende Münsteraner. Die gastgebenden Leipzi-ger, durch den Vorjahressieg direkt für die Finalrun-de der diesjährigen Ausgabe qualifiziert, konnten im Turnierverlauf nicht an die Erfolge der letzten beiden Jahre anknüpfen. Schon in der Gruppenpha-

se schied man nach nur einem Sieg bei zwei Nieder-lagen aus und wurde am Ende Fünfter - mit 25:24 n.V. behielt man im Platzierungsspiel gegen die WG Hamburg die Oberhand.

Zum ersten Mal seit einigen Jahren gingen auch wieder Leipziger Frauen an den DHM-Start. Die Teilnahme, mit dem achten Rang sportlich wenig erfolgreich, hatte aber allen Spielerinnen des kurz-fristig zusammengestellten Teams viel Freude berei-tet. Den Siegerpokal nahm die WG Berlin entgegen. Diese besiegte in einem hochklassigen, jedoch et-was einseitigen Finale die WG Heidelberg mit 23:13.

In den Vorrundenspielen ging es am Freitag ab 16 Uhr sowie Samstag ab 10 Uhr um den Einzug in die Finalspiele. Diese fanden am Sonntag ab 12 Uhr in der Ernst-Grube-Halle statt. Doch es wurde nicht nur Handball gespielt. Nebenbei gab es ein buntes Rahmenprogramm, in welchem unter anderem ei-nige Tanzgruppen des Hochschulsports auftraten. Das ganze Wochenende kümmerten sich Teamgui-des um das leibliche Wohl der Mannschaften.

Highlight des Freitagabends war die Sommer-party auf dem Campus der Sportwissenschaftlichen Fakultät. Mit Public Viewing des deutschen Fußball-EM-Viertelfinalspiels gegen Griechenland, Musik und Beköstigung klang der erste Abend aus. In der Nacht auf Sonntag war die Sportlerparty in den Gewölben der Moritzbastei perfekter Anlass, um gemeinsam mit den sportlichen Konkurrenten zu feiern und ins Gspräch zu kommen.

Auch wenn die Leipziger letztendlich mit leeren Händen in der Grube-Halle standen, so hatten sie doch in den drei Tagen DHM viele Sympathien und auch an Erfahrung gewonnen.

Titelverteidiger aus Leipzig wird nur Fünfter

WG Stuttgart wird deutscher Hochschulmeister im Handball

von Isabella Renner

DHM in Leipzig: Studierende aus ganz Deutschland kamen zum dritten Mal in Folge in die Messestadt.

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SPORTAKUS LEIPZIGSPORT44

„Vier edle Veroneser schlugen den Ball, gegen vier Vicentiner“ - so schreibt es Goethe in seinem Tagebuch „Italienische Reise“ von 1786. Erstmals erwähnt wurde Faustball in der römischen Kaiserzeit und zählt zu den ältesten Sportarten der Welt, allerdings nicht zu den bekanntesten. Das soll sich ändern! Im Gespräch mit Susann Vogel, Bundesligaspielerin, Jugend-Landestrainerin von Sachsen und deutsche U23-Meisterin mit der Sachsenauswahl, ist der SPORTAKUS der altehrwürdigen Sportart auf der Spur.

Seit fast 20 Jahren spielt Susann schon für den FSV 1911 Hirschfelde Faustball. Auch 200 Kilometer Enterfernung in die

Oberlausitz halten die Leipziger Sportstudentin nicht davon ab: „In Leipzig kann ich leider nicht auf dem höchsten Niveau spielen. Faustball ist ein toller Mannschaftssport, bei dem eine sehr gute Atmosphäre zwischen allen Spielern herrscht", schwärmt Susann. die im Jugendbereich Vizeeuropameisterin wurde.

Vor allem der Kampfgeist, das Hechten nach dem Ball und das „Adrenalin in den wichtigen Spielen" imponieren ihr beim Faustball. Die letzten Jahre

von Sebastian Würfel

kämpfte sie stets um die Meisterschaft, für den Titel in der Bundesliga reichte leider noch nicht.

In Deutschland gibt es im Männer- und Frauenbereich je zwei Bundesligen, unterteilt in die Staffeln Nord und Süd. Die drei bestplatzierten Mannschaften aus beiden Staffeln spielen dann untereinander den Deutschen Meister aus. Die Männernationalmannschaft ist amtierender Welt-meister, die Frauen haben den Vizetitel inne. 2014 findet die Weltmeisterschaft der Frauen zum ersten Mal in Deutschland statt. Da Faustball als Randsportart für Sponsoren noch uninteressant ist, müssen die SportlerInnen viel Geld aus der eigenen Tasche zahlen. „Ab und zu geben Privatpersonen etwas Geld, aber insgesamt sieht es, was Geldgeber betrifft, sehr schlecht aus“, gibt Susann zu.

Dabei ist der Zugang zur Sportart denkbar leicht: „Für Kinder ist Faustball einfacher zu erlernen als Volleyball, da der Ball einmal aufkommen darf. So entsteht zeitiger ein Spiel, was schnelle Erfolgserlebnisse schafft“, erklärt die Faustballerin. In einigen Bundesländern wie Niedersachsen ist Faustball schon im Schulsport integriert. In den nächsten Jahren wird eine Faustball-Weiterbildung

Weltmeister!

Faustball: Auf den Spuren der römischen Kaiserzeit

Und keiner kennt's!

In voller Aktion: Susann Vogel demonstriert die Zuspiel- und Abwehrtechnik. Fotoreihe: Sebastian Würfel

LEIPZIGSPORT 45Heft 2/2012

gern beim Hochschulsport vorbeischauen. Unter der Leitung von Susann findet jeden Mittwoch auf dem Sportgelände „Wettinbrücke“ von 18 bis 19.30 Uhr der Anfängerkurs statt, der jedem Interessierten offen steht - nicht nur Historikern.

Und so wird's gespielt:Art des Spiels: Rückschlagspiel, zwei Teams stehen sich gegenüber

Spielerzahl: Fünf Spieler und bis zu drei Auswechselspieler pro Mannschaft

Spielfeld: Feld: 50m x 20m, Halle: 40m x 20m, durch ein in zwei Meter

Höhe gespanntes Band in zwei Spielfeldhälften geteilt

Ziel des Spiels: Den Faustball so über das Band schlagen, dass der gegnerischen Mannschaft der Rückschlag nicht gelingt.Dauer des Spiels: Es wird nach Gewinnsätzen bis elf Punkte gespielt. Außerdem werden mindestens zwei Punkte Abstand benötigt, um einen Satz zu gewinnen, maximal jedoch 15. Benötigt werden, je nach Liga, zwei bis fünf Gewinnsätze.

Spielbeginn:Durch einen Aufschlag von der Drei-Meter-Linie in das gegnerische Feld.Aufschlagrecht: Die Mannschaft, die den letzten Fehler begangen hat, schlägt zum nächsten Punkt auf.Spielverlauf: Jeder Punkt beginnt mit einem Aufschlag und endet mit einem Fehler.

Fehler: - Ball oder Spieler berührt das Band/einen Pfosten- Ball berüht mehr als einmal den Boden, bevor er vom nächsten Spieler gespielt wird- Ball wird von mehr als drei Spielern während eines Spielzuges berührt- Ball wird mit der offenen Handfläche oder einem

anderen Körperteil als Ober-, Unterarm oder Faust gespielt- Ball berührt den Boden außerhalb des Spielfeldes

www.faustballsport.comwww.faustball-liga.de

www.faustball-ergebnisse.dewww.sachsenfaustball.de

Weitere Informationen unter:

für Sportlehrer in Sachsen organisiert. Susann wird maßgeblich beteiligt sein.

Wer Lust bekommen hat, diese außergewöhnliche Sportart auszuprobieren und seine Arme und Fäuste über das Spielfeld schwingen zu lassen, der kann

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SPORTAKUS NEWS46

FAKULTÄTSNEWS

In Anlehnung an das Alumnitreffen von 2009 fand vom 29.06. bis 01.07. das zweite internationale Alumnitreffen statt. Ziel war die nachhaltige Bindung der Alumni an die Universität und die Stadt Leipzig. Das Rahmenprogramm bildeten Vorlesungen, Führungen, Konzerte und Ausstellungen. Die Sportwissenschaft beteiligte sich mit einer Campusführung und dem Alumni- Fußballturnier.

Zur dritten Auflage der „Langen Nacht der Wis-senschaften“ am 29.06. präsentierte sich die Sportwissenschaftliche Fakultät gemeinsam mit der Handelshochschule Leipzig unter dem Mot-to „Campus Jahnallee: Sport- und Wirtschaftswis-senschaften erleben!“ Neben Vorträgen zu The-men rund um den Sport konnten die Besucher selbst aktiv werden: Mit dem Leipziger Testprofil "50Plus" wurde die motorische Leistungsfähig-keit getestet und ein Biathlonschießmessplatz lud zur Selbsterprobung ein.

2. großes Alumnitreffen

Der vom FG Leichtathletik und dem Verein zur Förderung der Sportwissenschaft an der Universität Leip-zig e.V. ausgetragene Lauf „RUNiversität Leipzig“ feierte am 27. Juni seine erfolgreiche Premiere. Die 224 TeilnehmerInnen hatten die Wahl zwischen dem 4024 Meter langen FUN Run oder FUN Walk und dem Fitness Run über 8048 Meter. Außerdem gab es den 400 Meter langen KIDS Run. Die Sieger über die läng-ste Distanz studieren beide an der Sportfakultät: Jakob Aurin gewann in 24:23 min bei den Männern und Lisa Schubert in 28:22 min in der Frauenkonkurrenz. Über 4024 Meter waren Steffen Peters (12:48 min; Sportwissenschaftliche Fakultät) und Juliane Wulff (16:16 min; Zentrale Einrichtungen) erfolgreich. Die Sportwissenschaftliche Fakultät stellte die meisten Teilnehmer (77).

Schnellste nach 8048m beim 1. „RUNiversität“: Der Zweitplatzierte Seamus Müller, Sieger Jakob Aurin und der Drittplatzierte Christian Rudolf (v.l.).

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Lange Nacht der Wissenschaften

In der Universität läuft's

Ende Juni wählten die Studierenden die neuen Mitglieder des Fachschaftsrates Sport (FSR). Das vorläufige Wahlergebnis: Bei 139 abgegebenen gültigen Stimmzetteln, auf denen drei Stimmen verteilt werden konnten, erhielt Aileen Lang (B.A. Sportwissenschaft) mit 103 Stimmen die Mehrzahl aller Stimmen. Kurz gefolgt von Tobias Beyer (M.A. Lehramt, 99 Stimmen und Anja Ka-nitz (B.A. Lehramt, 86 Stimmen).

Wahl des FSR 2012

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von Amelie Heinrich und Anika Schwager

Zur diesjährigen Eignungsfestellung im Mai bzw. Juni gab es insgesamt 547 Anmeldungen. Von den 422 angetretenen Bewerbern haben den Test 242 bestanden (57 %). Die durchschnittlich erreichte Punktzahl lag bei 29 von 50 Punkten. Die erreichte Höchstpunktzahl betrug 47. Trotz-dem die hiesige Eignungsprüfung nur an weni-gen Hochschulen anerkannt wird, können sich Teilnehmer mit externen Eignungsnachweisen von ingesamt 14 Hochschulen an der Fakultät bewerben.

Eignungstest

Die Goethe-Universität in Frankfurt am Main bietet ab sofort den Masterstudiengang "Sozial-wissenschaften des Sports" an. Inhaltlich werden in den zehn Modulen des Studiums vier Kern-bereiche thematisiert: die Wissenschaftsorien-tierung, die Sportpraxis, die Berufsfeldorientie-rung sowie diverse Schlüsselkompetenzen. Der Studiengang umfasst vier Semester und startet jeweils zum Wintersemester. Weitere Informa-tionen unter www.sozialwissenschaften-sport.uni-frankfurt.de.

Im aktuellen Hochschulranking des Centrums für Hochschulentwicklung landete die Sportwissenschaft-liche Fakultät der Universität Leipzig mit ihrem Bachelorstudiengang Sportwissenschaft unter den Top sechs von insgesamt 33 Einrichtungen mit vergleichbaren Abschlüssen. Spitzenplätze belegt die Fakul-tät bei der Akquise von Forschungsgeldern und der Bewertung der Sportstätten. Hinsichtlich des For-schungsrankings rangiert sie im vordersten Mittelfeld, bei den Veröffentlichungen pro Wissenschaftler im hinteren Bereich. Nähere Informationen gibt es unter http://ranking.zeit.de/che2012/de/.

Neuer Studiengang

Leipziger Sportwissenschaft ganz vorn dabei

... ganz herzlich Dr. Christian Hartmann zum Geburtstag. Hartmann, Fachgebietsleiter der Sportmotorik, betreut das Projekt „Sport & Me-„Sport & Me-Sport & Me-dien - SPORTAKUS“ seit 1999 und kann auf eine erfolgreiche Zeit zurückblicken: 48 publizierte SPORTAKUS-Ausgaben, zwei Symposien „Leipzig Sportfrei?!“, diverse ausgerichtete Schwimm- und Sommerfeste sowie mehrere Fakultätsbälle sind unter seiner betreuenden Funktion entstan-den. Über 150 Mitglieder in fast 14 Jahren be-danken sich und wünschen ALLES GUTE!

Wem Ehre gebührt: Chefredakteur Martin Sturm überreicht eine SPORTAKUS-Sonderausgabe an den Jubilar Dr. Christian Hartmann.

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Der SPORTAKUS gratuliert...

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Es geht nicht nur bergauf

Rückblick: Nach verheißungsvollem Start scheiterten viele Leipziger Sportvereine wieder an ihren eigenen Zielen

Wo Hoffnungen geweckt werden, gibt es auch Enttäuschungen. Nicht alle Leipziger Mannschaf-ten, die wir in der letzten SPORTAKUS-Ausgabe vorgestellt haben, gehen zufrieden in die Vor-bereitung für die neue Saison. Aufgestiegen sind lediglich die Uni-Riesen des USC Leipzig und die Herren des 1. FC Lokomotive Leipzig. Doch die Teams von RB Leipzig, die Frauen vom 1. FC Lok oder Handballerinnen des HC Leipzig haben ihr angepriesenes Ziel, sei es Aufstieg, Klassener-halt oder Meisterschaft, nicht erreicht. Besser machte es die A-Jugend der Handball-Akademie Leipzig/Delitzsch. Sie spielen auch nächstes Jahr in der Jugend-Bundesliga.

Angefangen bei den Fußball-Frauen von Lokomotive Leipzig: Keine andere Mann-schaft hat eine so

chaotische Saison erlebt. Von Beginn an war allen bewusst, dass man als Liga-Neuling ge-gen den Abstieg kämpft. Um diesen Kampf zu gewinnen, braucht man nicht nur eine qualitativ sehr gute Mann-schaft und einen engagierten Trainer, sondern auch einen Verein, der in jeder Situation hinter den Spielern steht. Das alles war bei dem Leipziger Bundesligisten für Außen-stehende kaum erkennbar. Dafür aber Suspendierungen von Stammspielerinnen, Trai-

ningsboykott zum Rück rundenstar t und insgesamt drei Trainerwechsel. Wie sollte es an-ders sein, kam in den ent-scheidenden Spielen auch noch Pech hin-zu. So viel Disharmonie in einem Verein kann gerade ein Bundesliga-Aufstei-ger nicht verkraften. Hoffentlich sind die richtigen Schlüsse aus dieser Erfahrung bereits gezogen, so dass es bald wieder Frauenfußball aus Deutschlands höchster Spielklasse in Leipzig zu sehen gibt.

Einen ernüchternden Saisonabschluss erleb-ten auch die Bundesliga-Handballerinnen vom HC Leipzig (HCL). Nach 22 Spieltagen belegten sie nur

Platz drei. Viel zu wenig für den deutschen Meister von 2009 und 2010. Besonders bitter: Im Halbfinalhinspiel der deutschen Meisterschaft erspielte sich der HCL gegen den Buxtehuder SV einen Acht-Tore-Vorsprung. Doch die Mannschaft von Trainer Stefan Madsen verspielte im Rückspiel noch den sicher geglaubten Finaleinzug. Nach diesem überraschen-den Saisonende kam es auf Vorschlag des HCL Ende Mai zu einem Treffen mit den Ver-einsanhängern, bei welchem

Wie alle im Team ratlos, warum es wieder nicht reichte: RB-Stürmer Roman Wallner.

SPORTAKUS-Ausgabe vom Januar 2012

von Kristin Gebhardt

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der Saisonausgang diskutiert, aber sich dennoch für die gute Unterstützung bedankt wurde. Immerhin konnten sich die Spielerinnen beim Cup Winner’s Cup durchsetzen und scheiterten erst im Halbfinale.

Die Uni-Riesen spielten hingegen ihre bislang beste und mitreißendste Saison in der Zweiten Basketball-Bundesliga ProB Süd, Deutschlands dritthöchster Spielklasse. Sie erreichten sensatio-nell Tabellenplatz drei und überzeugten besonders in den Play-Off-Spielen, wo sie jedoch im Viertelfi-nale scheiterten. Die Vorbereitungen liefen bereits auf Hochtouren, als der Verein das Angebot bekam und annahm, als Nachrücker in die eingleisige ProA aufzusteigen. Geschäftsführer Werner Scholz hofft, dass die neue Herausforderung gemeinsam mit den Sponsoren und den Fans angenommen wird.

Der Volleyball-Vizemeister von 2011, die L.E. Volleys, erreichte in diesem Jahr „nur“ den dritten Tabellenplatz in der 2. Bundesliga Süd. Man hatte sich de-finitiv mehr erhofft. Rückblickend sind die Leipziger Volley-baller aufgrund des Saisonverlaufs den-noch zufrieden, denn der Beginn der Spielzeit hätte mit vier Heimnieder-lagen in Folge nicht schlechter sein können. Doch die Mannschaft von Trainer Steffen Busse hat sich zurückgekämpft: Kurzfristig wurden Spieler aus der eigenen Regionalliga-Reserve integriert. Danach verloren sie lediglich drei Spiele und sicherten sich den Bronzerang.

Die Roten Bullen aus Leipzig haben ihr Nah-Ziel, den Aufstieg in den Profi-Fußball, auch in dieser Saison wieder verpasst. Am Ende belegte die Mann-schaft von Trainer Peter Pacult lediglich Platz drei in der Regionallliga Nord, vier Punkte hinter dem Aufsteiger und Lokalrivalen aus Halle. Gerade in den entscheidenden Spielen gegen die Mitfavoriten aus

Halle und Kiel konnte sich RB Leipzig nicht durchset-zen und ist folglich ein weiteres Jahr in Meuselwitz, Auerbach und Co. zu Gast. Bitterer Beigeschmack: Durch die Ligenreform würde Platz eins alleine nicht mehr genügen. Für den Sprung in den Profi-Fußball muss ein weiterer Verein in der Relegation ausge-schaltet werden. Neuer Hoffnungsträger ist Sport-direktor Ralf Rangnick, der bereits Hoffenheim und Ulm Bundesliga-Fußball bescherte. In der NOFV-Regionalliga kommt es 2012/13 zum Stadtderby mit dem Aufsteiger vom 1. FC Lok. Dem Team reichte dank der Reform ein sechster Platz in der Oberliga Süd. Das Leipziger Glück: Die vor ihnen platzierten zweiten Teams von RW Erfurt, Dynamo Dresden und Carl-Zeiss Jena waren nicht zum Aufstieg berechtigt oder scheiterten aus finanziellen Gründen. Daher

rückten die Blau-Gelben als drittbeste „Erste“ nach.

Nach einer er-folgreichen Saison 2011/12 darf sich die A-Jugend der Handball-Akademie Leipzig/Delitzsch auf die erneute Teilnah-me an der Jugend-Bundesliga freuen. Den Grundstein dafür legten sie im Quali-

fikationsturnier im sächsischen Großhain, welches mit vier Siegen in vier Spielen deutlich gewonnen wurde. Damit treten die Jungs im nächsten Jahr wieder gegen elf Teams aus dem Osten und Norden Deutschlands an. Das Ziel hat Akademie-Vorstands-chef Michael Weßner bereits ausgegeben: Die Spie-ler sollen sich weiterentwickeln und mindestens Platz vier und somit die direkte Qualifikation für die nächste Saison erreichen.

Für alle Vereine - egal wie erfolgreich sie im ver-gangenen Jahr waren - wurde eins deutlich: Der Weg nach oben ist steinig. Eventuell müssen auch mal Talfahrten in Kauf genommen werden, um am Ende hoffentlich ganz oben anzukommen.

Erfolg wird belohnt: Die Fans des USC feiern ihr Team für die besten Saison der Vereinsgeschichte.

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Lokalpatrioten ganz vorn: Gewinnerpaar des 36. Stadt-

Zwei Starts, zwei Siege. So lautet die perfekte Bilanz von Jakob Stiller. Nach seinem Überra-schungssieg im Vorjahr gelang es ihm, in diesem Jahr seinen Titel beim 36. Stadtwerke Leipzig Marathon zu verteidigen. Über 8.600 begeisterte Läufer jeden Alters sorgten für eine rundum ge-lungene Veranstaltung, bei der Jakobs Teamkolle-gin Carina Schipp dafür sorgte, dass auch bei den Frauen eine Lokalmatadorin ganz oben auf dem Siegerstreppchen strahlte.

Die meisten Sportler, die zum ersten oder zweiten Mal in ihrem Leben einen Mara-thon absolvieren, haben nur ein Ziel: An-

kommen! Für Vorjahressieger Jakob Stiller zählte jedoch nur die Titelverteidigung - bei seinem erst zweiten Wettkampfstart über die 42,195 Kilometer überhaupt.

Am 22. April um 10 Uhr fiel der Startschuss für die knapp 800 Teilnehmer der Marathon-Distanz. Begin-nend am Sportforum ging es am neuen Rathaus vor-bei, über den Augustus-platz zur Alten Messe, vom Völkerschlachtdenkmal zum Bruno-Plache-Stadion, durch den Leipziger Auwald, über die weiße Elster nach Plagwitz und wieder zurück zur Jahnallee. Ent-lang der Strecke fanden sich tausende Schaulustige ein, die den Sportlern zujubelten. „Die Stimmung war klasse. Es waren viele Zuschauer da, die an-feuerten. Das gibt dir noch mal einen zusätzlichen Schub“, erzählt Jakob, Leipzigs Sportler des Jahres

2011. „Natürlich ist es nicht vergleichbar mit der Atmosphäre in Berlin. Dafür hat die Veranstaltung aber einen ganz besonders familiären Charakter“, lobt er die Veranstaltung. Der Leipziger Marathon soll ein Lauf für Jedermann sein, so wünschen es sich die Organisatoren. Das bedeutet, dass keine Profisportler, sondern viel mehr Lokalläufer wie Ja-kob Stiller an den Start gehen. Der 25-jährigen Lehr-amtsstudent der Uni Leipzig, der für die Paunsdorfer Filiale Runners Point antritt, wusste, „dass ich mit zu den Stärksten zählte. Ich hatte mich sehr gut vorbe-reitet, noch besser als 2011 und fühlte mich fit.“ Fünf Monate lang absolvierte er beinahe täglich Umfän-ge zwischen 20 und 30 Kilometern. Auch Tempoläu-fe standen auf dem Trainingsplan. Den wenig später ausgetragenen Firmenlauf gewann Jakob souverän vor 7.700 weiteren Startern.

Die Marathon-Bestmarke aus dem Jahr 2004 konnte auch er auf Grund der widrigen Witterungs-bedingungen nicht knacken. Damals absolvierte der Kenianer Christopher Cheboiboch die Strecke

in 2:10,16 Stunden. Die Sie-gerzeit 2012 war um 23,16 Minuten langsamer. „Die Zeit ist vollkommen in Ord-nung. Es zählte nur der Sieg und das habe ich geschafft“, freut er sich.

Runners-Point-Teamkol-legin Carina Schipp kam als erste Frau nach 2:57,35 Stunden ins Ziel - schon wieder! Die Vorjahressie-gerin, die auf Grund einer Bandscheibenverletzung nicht optimal trainieren konnte und auf den letzten zwölf Kilometern von Rückenschmerzen geplagt wurde, konnte ihre Kontrahentinnen Katja Borgg-refe (Halle/Saale) und Juliane Heinze (Apolda) auf die Plätze verweisen. Damit gelang Carina der vierte

von Kristin Gebhardt

Titelverteidiger und

Fünf Monate lang 20 bis 30 Kilometer laufen – fast täglich!

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Mittlerweile zeichnet sich der Leipziger Mara-thon nicht mehr nur als eine hervorragende Lauf-veranstaltung aus, er verfolgt auch einen gemein-nützigen Aspekt. Für jeden Prominenten, der an

dem Vier-Kilometer-Lauf teilnahm, übernahmen die Stadtwerke die Start-gebühr und spendete sie der Myelin Projekt gGmbH. Als Förderkörperschaft für den Verein Myelin Projekt

Deutschland e.V. wurde es 2004 in Leipzig gegrün-det und sammelt seitdem Geld für den Verein.

Die Mittel werden in die Forschung gegen Multiple Sklerose und Leukodystrophie inves-tiert. Die beiden Schirmherren des Projekts, Weitsprung-Olympiasiegerin Heike Drechs-ler und Motorsport-Talent Marvin Kirchhöfer starteten ebenfalls und konnten nach der Ver-anstaltung einen Scheck in Höhe von 8.000 Euro entgegennehmen. Die 36. Auflage der Großveranstaltung war trotz des nicht idea-

len Wetters ein voller Erfolg: Tolle sportliche Leistungen wurden

geboten, eine Menge Freude bereitet und gesellschaft-liche Verantwortung über-nommen. Auch wenn nicht

jeder gewinnen konnte: Am Ende hatten alle Grund

zum Jubeln.

Strahlender Sieger: Jakob Stiller.

Sieg beim Leipziger Marathon in nur fünf Jahren. „Es ist ein cooles Gefühl, wenn die Teamkameradin gewinnt. Das ist der maximale Mannschafts-Erfolg“, so Jakob.

Das Altersspektrum der 8.600 begeisterten Läufer reichte von zwei bis 85 Jah-ren. Laufbegeisterte aus 60 Nationen traten über die verschiedenen Distanzen an. Neben dem eigentlichen Ma-rathon konnten unter anderem Rollstuhlfahrer, Wal-ker und Inline-Skater den Halbmarathon bestrei-ten, Kinder im Alter von zwei bis zehn Jahren durften beim „Enni-Lauf“ auf einer Strecke von 600 Metern erste Wettkampferfahrungen sam-meln. Ebenfalls Kurzstreckenläufe von vier und zehn Kilometern Länge wurden angeboten.

Auch vor und nach der Hauptveranstaltung war einiges los, so konnten vor allem Anfän-ger und Wiedereinsteiger im Vorfeld an einem Laufseminar teilnehmen, welches die Teil-nehmer über 20 Wochen auf die vier, bezie-hungsweise zehn Kilometer oder den Halb-marathon vorbereitete. Nach den Strapazen feierten Läufer mit Veranstaltern gemeinsam und ließen den gelungenen Tag ausklingen.

Blicken wir kurz ins Jahr 1897 zurück: Nicht ganz so viele Teilnehmer konnte der erste Leipziger Marathon verzeichnen, als am 5. Sep-tember 18 Läufer an den Start gingen, von denen 13 das Ziel erreichten. Was mit dem vom Leipziger Club Sportbrüder organisierten „Distanzlauf über 40 Kilometer“ begann, entwickelte sich zu einem der größten Sport-Events der Stadt. 80 Jahre später wur-de der erste Stadtwerke Leipzig Marathon ausgetra-gen und findet seit 2000 regelmäßig im April statt.

werke Leipzig Marathons kommt aus der Messestadt

8.600 Teilnehmer im Alter von 2 bis 85 Jahren

aus 60 Nationen

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Die Spielerinnen der SG LVB Leipzig e.V. treten in der Saison 2012/2013 im DFB-Pokal der Frauen an. Dank dem Einzug ins Sachsenpokal-Finale si-cherten sich die Fußballerinnen des Viertligisten einen von 56 begehrten Plätzen bei Deutschlands höchstem Pokalwettbewerb.

Als die LVB-Damen am 11. Dezember 2011 das Halbfinale gegen den VfL 05 Hohen-stein-Ernstthal mit 2:1 gewannen und somit

die Finalteilnahme im Sachsenpokal perfekt mach-ten, gab es kein Halten mehr. „Es war ein komisches Gefühl zu wissen, dass man im Finale steht. Als wir erfuhren, dass wir dadurch nächste Saison im DFB-Pokal spielen, war die Freude riesig“, berichtet Helen Theißen. Die 21-Jährige, die im vierten Semester Lehramt Sport und Französisch an der Universität Leipzig studiert, spielt zwar erst seit 2011 bei der SG LVB, wurde jedoch schnell zur Leistungsträgerin. In allen Spielen stand sie in der Startformation.

Die Landesliga-Saison 2011/12 verlief für die „Straßenbahnerinnen“ wechselhaft. Mit acht Siegen

aus 22 Spielen belegten sie Platz sechs. Besser liefen dagegen die Partien im Sachsenpokal. In den ersten beiden Runden schlugen die Leipzigerinnen ihre Gegner vom TuS Pegau (13:0) und den Reichenba-cher FC (5:1). Richtig spannend wurde das Viertelfi-nale beim SV Eintracht Leipzig Süd, in der Landesli-ga mit 62 von 66 möglichen Punkten das Maß aller Dinge. Doch der Pokal schreibt bekanntlich eigene Gesetze: Mit viel Einsatz, Kampf und Willen bezwan-gen Helen und ihre Mitspielerinnen den Meister im Elfmeterschießen und zogen ins Halbfinale ein. „Das Spiel gegen Eintracht war ein großer Moment für uns. In der Liga haben wir nicht einen Punkt ge-gen sie geholt und dann gewinnen wir dieses Spiel“, blickt Helen erfreut zurück.

Der Einzug ins Landespokalfinale war für die Blau-Gelben sensationell. Gegen das Regionalliga-Team 1. FC Lokomotive Leipzig II wollten sie zeigen, dass sie zu Recht im Finale standen. Doch schon nach wenigen Minuten hieß es 0:3. Somit war früh klar, dass die ganz große Sensation ausbleiben würde. Dennoch gab sich die Mannschaft von Trainer Mar-tin Holzendorf nicht auf. Mehr als der Ehrentreffer in der 89. Minute kam allerdings nicht zu Stande. Dass das Endspiel mit 1:7 verloren ging, spielte eher eine untergeordnete Rolle: Da die erste Vertretung der Lok-Frauen als Erstigist der Vorsaison für den DFB-Pokal qualifiziert ist und jeder Verein nur mit einer Mannschaft vertreten sein darf, sicherten sich die LVB-Damen den größten Erfolg der Abteilungsge-schichte: einen Startplatz im DFB-Pokal der Frauen.

Mannschaft und Betreuer erwarten gespannt den 13. Juli. Dann wird Ulrike Ballweg, Assistenz-trainerin der Frauen-Nationalmannschaft, die erste Hauptrunde des DFB-Pokals auslosen, die am 25. und 26. August stattfinden wird.

Straßenbahnerinnen quali-fizieren sich für DFB-Pokal

von Kristin Gebhardt

Warten auf's große Los

Verloren und trotzdem gewonnen: Die LVB-Frau-en (gelb) unterliegen im Sachsenpokal-Finale.

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LEIPZIGSPORT 53Heft 2/2012

Zentralstadion? - Logisch! Arena? - Na klar! Sta-dion des Friedens? - Wahrscheinlich. Sportplatz Mühlwiese? - Da wird's schon schwieriger. In der Stadt gibt es eine Fülle von Sportplätzen und -hallen, die einem nicht auf Anhieb einfallen oder sogar gänzlich unbekannt sein dürften. Der SPOR-TAKUS stellt in einer neuen Serie Leipzigs weniger bekannte Sportstätten vor.

Auf den ersten Blick flößt einem der alte Sandsteinbau Ehrfurcht ein, der den Zu-gang zur Sportanlage Teichstraße bildet.

Die verwitterte Fassade beherbergt eine Turnhalle, die wie aus Großvaters Zeiten daherkommt: Im Ein-gangsbereich steht ein Kachelofen, das Parkett ist abgewetzt, die hölzerne Deckenkonstruktion weist Wasserflecken und lose Latten auf. Die Empore ist von einer eisernen Balustrade gesäumt, dahinter lassen große, historische Fenster gerade so viel Ta-geslicht einfallen, dass einem jeglicher Gedanke an die modernen und weniger charmanten Turnhallen unserer Zeit fernbleibt. Das hinter der Halle liegen-de Sportplatzgelände ist weitläufig. Spielfeldbe-grenzungen sind kaum noch sichtbar. Fast fünf Hek-tar sind es, die zuweilen den Eindruck vermitteln, als sei die Zeit stehengeblieben – mit Fahnenmasten, betonierten Flachbauten und einem Appellplatz.

Ursprünglich ausgestattet mit zwei vollwertigen Fußballfeldern, je einem Tennis- und Basketballplatz sowie einer Aschenbahn, sind im Laufe der Zeit ein Beachsoccerfeld und zwei Beachvolleyballplätze hinzugekommen. Seit 1992 ist hier der SV Azubi Leipzig angesiedelt. Vom einstigen Sportangebot sind nur die Sparten Volleyball und Jugendfußball übrig gebliebent. Große Teile der Außenanlagen sind inzwischen überwuchert, die Aschenbahn ist als solche nicht mehr erkennbar, Basketball- und Tennisplatz haben sich zur Blumenwiese gewan-delt und am Fahnenmast wehen noch zwei Wer-befahnen aus längst vergangenen Tagen. Es ist keineswegs so, als würde die Sportstätte gar nicht genutzt, aber es drängt sich der Verdacht auf, dass beachtliches Potenzial unausgeschöpft bleibt. Eine Handvoll Volleyballer tummeln sich auf der sehr or-dentlichen Beachanlage. Sie suchen Verstärkung für ihre Sektion, würden sich über Zulauf sicher freuen. Die Fußballschule des SV Azubi umfasst zehn Trai-ningsgruppen bis zu den 18-Jährigen. Sie trainieren auf dem gepflegten Rasenplatz, der gut bespielbar ist. Die Bewirtschaftung und Pflege des großen Are-als ist aufwändig - die Nutzung steht im Moment in keinem guten Verhältnis dazu.

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Alt-Ehrwürdig: Die Turnhalle in der Teichstraße.

Sportanlage Teichstraße in Connewitz SPORTAKUS-Serie Nico Jekov

Kaum noch erkennbar: Tennis- und Basketballplatz.

Gegen das Vergessen...

www.kletterturm-mockau.de INDOOR & OUTDOOR

HöHer ist scHöner!

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SONSTIGES 55Heft 2/2012

von Robert Müllers

Wer hat nicht schon einmal darüber nachgedacht, später sein Geld mit Reisen zu verdienen und da-bei unter anderem den Menschen Land und Leute näher zu bringen. Neben den klassischen Beschäf-tigungsmöglichkeiten als Sportlehrer bzw. den Bereichen der Gesundheitsvorsorge oder Fitness- und Wellnesszentren bietet ein Sportstudium noch eine weitere Möglichkeit: Im Tourismussek-tor.

Der Tourismus gilt als einer der wichtigsten und zukunftsfähigsten Wirtschaftsbereiche und erfreut sich in sportbezogener Form

in den letzten Jahren an immer weiter wachsender Popularität in Folge moderner, erlebnisorientierter Urlaubsgewohnheiten.

Im April machte ich mich für einen Monat auf nach Schweden um für die „scandtrack touristik GmbH“, einen Reisedienstleister im hohen Norden, zu arbeiten. Wenn man an Schweden denkt, fallen einem sofort Stichwörter wie Köttbullar, Pippi Lang-strumpf, ein bekanntes Einrichtungshaus, Elche und ganz viel Natur ein. Jedoch bieten sich für Sportstu-denten auch vor Ort, sowohl es als Reiseleiter oder freie Mitarbeiter, berufliche Chancen.

Zu meinen Aufgaben in der Höglund gehörten dabei der Aufbau und die Inbetriebnahme des Camps sowie die Planung der für die Sommersaison benötigten Ressourcen. Des Weiteren verantworte-te ich die für den laufenden Betrieb notwendigen Infrastrukturprojekte, die handwerkliches Geschick erforderten und ich habe vor Ort sämtliche Reise-leistungen für die Kunden wie Kanus, Verpflegung und Materialien zusammengestellt.

Zum Einen gewinnen gesundheits- und erho-lungsorientierte Sportangebote im Urlaub immer mehr an Bedeutung und andererseits stellen glo-

bale Sportevents wie die Olympischen Spiele aber auch kleinere Veranstaltungen interessante touris-tische Ereignisse dar. Der Bedarf nach ausgebilde-ten Arbeitskräften mit einem fundiertem Fach- und Methodenwissen ist dabei hoch. Absolventen aus sportwissenschaftlichen bzw. Sportmanagement-Studiengängen können diese Ansprüche gut erfül-len. Hierbei kann zum einen in touristischen Gebie-ten, schwerpunktmäßig in Verbindung mit Sport, oder aber in Tourismusagenturen, die für die Ver-marktung regionaler Sportangebote zuständig sind, gearbeitet werden. Außerdem bieten sich Möglich-keiten bei Reiseveranstaltern im Sportveranstal-tungsbereich oder bei Vereinen und Verbänden.

Insbesondere Sportstudenten wie mir hat es ge-zeigt, dass im Tourismus bzw. dem Dienstleistungs-sektor viele Möglichkeiten für eine Beschäftigung offen stehen.

Unberührte Natur: Auch eine schwedische Seen-landschaft stellt einen möglichen Arbeitsplatz für einen Sportstudenten dar. Foto: privat

„Välkommen till Sverige!“ - ein Erfahrungsbericht

Arbeite, wo andere Urlaub machen!

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PRAKTIKUMSANGEBOTE

Anforderungsprofil:Die Vertriebsgesellschaft des deutschen Meisters im Damenvolleyball sucht ab dem 1.8.2012 für minde-stens 6 Monate eine/n Praktikanten/in für die Geschäftsstelle. Voraussetzungen sind ein abgeschlossenes Studium in Sportmanagement oder -Wissenschaft, Begeisterung für Volleyball und Journalistik. Englisch-Kenntnisse sind genauso wichtig wie zeitliche Flexibilität. Vergütet wird die Tätigkeit in Abhängigkeit von den vorhanden Abschlüssen des Bewerbers.

Schweriner SC Sport-Marketing GmbHPraktikant (m/w) Geschäftsstelle

Bewerbung an:SSC Sport-Marketing [email protected]. 2019059 Schwerin

Aufgaben:- Organisation Geschäftsstelle, Akquise & Betreuung

von Vereinssponsoren, Finanz-& Kostenmanagement- Planung & Durchführung von Spielen und Terminen- Unterstützung in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit- Zusammenarbeit mit dem Präsidium und allgemeine

administrative und Sekretariats-Aufgaben

Anforderungsprofil:Es werden Volunteers für das Länderspiel zwischen Deutschland und Georgien am 13. August 2012 in der Arena Leipzig gesucht. Jeder Volunteer erhält, neben dem freien Eintritt zum Spiel, vermutlich ein T-Shirt sowie Verpflegung. Der Einsatzzeitraum bezieht sich lediglich auf den Spieltag, das heißt Montag den 13. August 2012 ab ca. 16 Uhr beziehungsweise für den Aufbau auch schon eher.

Basketball Länderspiel in der Arena Leipzig

Volunteer (m/w) beim Länderspiel

Bewerbung & mehr Infos:Mark Hoffmann, Arena [email protected] facebook.com/ArenaLeipzig

Aufgabenbereich:- Betreuung der deutschen Nationalmannschaft- evtl. Betreuung der offiziellen deutschen Delegation- Betreuung der Schiedsrichter, techn. Kommissare- Verteilung von Give Aways/Flyern- Betreuung der Einlaufkinder- Helfer im Auf- und Abbau- evtl. Betreuung am Merchandisingstand

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Anforderungsprofil:Im österreichischen Graz werden Kenner des Snowboard-/Freeski-Sports mit besten Kenntnissen der deutschen Sprache gesucht. Gefordert wird außerdem der sichere Umgang mit einer weiteren Fremd-sprache: Englisch und/oder Italienisch. Eine Ausbildung oder Berufserfahrung in Journalismus wird vo-rausgesetzt, wichtig ist auch das Beherrschen von Textverarbeitungs- und Bildbearbeitungsprogrammen an deinem eigenen PC, den du zum Praktikum mitbringen musst. Erfahrungen mit den gängigen sozialen Netzwerken (Facebook, Twitter) sind von Vorteil.

Zeitrahmen: 8 Monate, 40 Stunden/Woche

young mountain marketing gmbh

Kontakt & Bewerbung an:Chefredakteur Hartwin [email protected] / Österreich

Aufgaben:- Storys, Interviews, Recherche, Blogging- Zusammenarbeit mit der Abteilung PR und

Onlinemarketing

Anforderungsprofil:Für den Raum Stuttgart sucht die auf die Fitnessbranche spezialisierte Unternehmensberatung TATsache eine neue Mitarbeiterin oder Mitarbeiter mit abgeschlossener Ausbildung und/oder Studium. Berufser-fahrung im Vertrieb/Verkauf (optimalerweise in der Fitnessbranche) sind erforderlich, genauso wie die Bereitschaft, von Anfang an Führungsverantwortung zu übernehmen. Kommunikations- und Organisati-onsstärke, ein überdurchschnittliches Maß an Kunden- und Dienstleistungsorientierung, sowie Motivati-onsstärke, Disziplin und Begeisterungsfähigkeit sind erwünscht. Bitte bei Bewerbung Gehaltsvorstellungen angeben!

TATsache Unternehmensberatung GmbH

Trainee zur Vertriebsleitung (m/w) in Vollzeit

Bewerbung an:Stevka [email protected] Weg 2820251 Hamburg

Aufgaben:- Aktive Neukundengewinnung & Aufbau Empfehlungsgeschäft- Telefonische Vor- und Nachbereitung von Verkaufsgesprächen- Führung von Promotionteams und aktive Mitarbeit- Organisation & Durchführung von Marketingmaßnahmen- Personalführung und –coaching- Personaleinsatzplanung und Vertriebscontrolling

Recherchiert von Rick Jakob

Praktikant (m/w) Redaktion/Online Marketing/PR

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Raus aus der Uni -rein zu Decathlon

Bei vielen Studierenden herrscht noch Unsicher-heit darüber, wie sie den Berufseinstieg erfolg-reich schaffen. Absolvent Steffen Böhm ist ein gu-tes Beispiel dafür, wie es funktioniert.

Schon während seines Studiums arbeitet er viel und gründet gemeinsam

mit einem Freund den Ostal-gieladen „Meinosten“, wo sie Ampelmännchenprodukte und andere Souvenirs aus der ehe-maligen DDR verkaufen. Dort arbeitet der gebürtige Des-sauer auch noch nach seinem Diplomabschluss, den er 2007 im Bereich Freizeit, Prävention und Fitness an der Sportwis-senschaftlichn Fakultät der Uni-versität Leipzig macht. Als aber absehbar ist, dass die Freunde den Laden schließen müssen, geht Steffen auf Jobsuche. Dafür schreibt er gerademal eine Bewerbung - an Decathlon. Das französische Unternehmen entwi-ckelt, produziert und verkauft Sportartikel in ganz Europa, inzwischen auch in 15 Filialen in Deutsch-land. Manch einer könnte jetzt meinen, alles nur Glück. Aber weit gefehlt. Steffen ist sich seiner Qualitäten bewusst und konnte seinen zukünftigen Arbeitgeber im Vorstellungsgespräch auch genau davon überzeugen. Dabei war es vor allem wichtig, selbstbewusst aufzutreten und klar zu formulieren, wo er innerhalb des Unternehmens hin will. Sicher-lich kamen ihm bei seiner Bewerbung auch seine

Eine Erfolgsgeschichte

Kenntnisse als Ladenbesitzer zu Gute. „Es war gut, sich mit meinem sportlichen Hintergrund zu bewer-ben, aber auch mit meinen Erfahrungen aus dem Einzelhandel. Dadurch habe ich Erfahrungen mit

der Buchhaltung und im Ein-kauf gehabt“, erzählt Steffen. Der 33-Jährige wird während seines Auslandssemesters in Barcelona das erste Mal auf den Decathlon aufmerksam. Vor allem das Motto des Unter-nehmens „70 Sportarten unter einem Dach“ überzeugt ihn. Schnell steht fest, dass er sich bei Decathlon bewerben wird. Mit Erfolg. Nach der Schließung seines Ladens in Leipzig ist er fortan Abteilungsleiter in Würz-burg, wo er für die Radsportab-teilung verantwortlich ist.

Nach zwei Jahren steigt er zum Organisationsleiter auf und wechselt nach Plochingen, in die der Fir-menzentrale angegliederte Filiale.Heute ist Steffen Expansionsleiter für die Region Thüringen und Sachsen. Seine Aufgaben bestehen darin, Städte zu finden, die das Potenzial für eine Filialgründung haben. Seit Mitte Juni gibt es in Des-sau die erste Filiale in den neuen Bundesländern. Drei Aufstiege innerhalb kürzester Zeit. Das ist bemerkenswert. Dabei ist Steffens Erfolgsrezept so simpel: „Einfach machen! Man muss mal mit irgend-etwas anfangen. Erst dann kann man feststellen, was macht mir Spaß und sich die nächsten Schritte überlegen.“

von Vicky Andrä

Vom SpoWi zum Expansionsleiter: Steffen Böhm. Foto: privat

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